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Die Zukunftsplanung in der Region steht ganz oben auf Agenda - Kreiskirchliche Visitation in Kirchengemeinde Schale abgeschlossen

Schale. Eine ereignisreiche Woche mit vielen Begegnungen ist für die Kirchengemeinde Schale zu Ende gegangen: Vom 23. – 27. Februar 2020 fand in der Gemeinde die Visitation statt. Die Kirchengemeinde Schale ist mit 940 Gemeindegliedern die kleinste Gemeinde des Kirchenkreises.

Ein Expertenteam, bestehend aus Mitgliedern des Kreissynodalvorstands (KSV) und Fachleuten aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen sowie der Verwaltung des Kirchenkreises war in Gemeindegruppen zu Gast und führte eine Reihe ausführlicher Gespräche. Eröffnet wurde die Visitation mit einem Gottesdienst am 23. Februar mit Pfarrerin Annette Wendland und Superintendent André Ost. „Eine Visitation ist ein Besuchsdienst des Kirchenkreises“, so André Ost. Man wolle mit dem Blick von außen beraten sowie die Sorgen und Herausforderungen der Gemeinde miteinander ins Gespräch bringen. Es gehe um das wechselseitige Lernen voneinander und die gegenseitige Wahrnehmung von Kirchengemeinde und Kirchenkreis. Als ersten Eindruck habe er das Bild einer engagierten und lebendigen Kirchengemeinde wahrgenommen, meinte er im Gottesdienst.

In der anschließenden Gemeindeversammlung hatten die Gemeindeglieder Gelegenheit, ihre Gedanken zur Gegenwart und Zukunft der Kirchengemeinde zu diskutieren und vorzutragen. Kritik am Ist-Zustand und Wünsche für den Soll-Zustand waren gefragt. Die Gemeindeglieder äußerten einen hohen Grad der Zufriedenheit: das Gemeindeleben sei lebendig und lebensnah. Zur Flüchtlingsarbeit gibt es zwar auch kritische Stimmen, doch generell erntet die Gemeinde für diesen Arbeitsbereich viel Zustimmung und Anerkennung.

Visitationsteam führt viele ausführliche Gespräche

In den darauffolgenden Tagen führte das Visitationsteams ausführliche Gespräche mit dem Presbyterium, den Vertretern der örtlichen Schulen, den ökumenischen Partnern und den Kirchenmusikern der Gemeinde. Das Expertenteam informierte sich auch über die Flüchtlingsarbeit. In diesem Bereich engagiert sich die Gemeinde stark. Darüber hinaus führten Superintendent André Ost und das Pfarrer-Ehepaar Annette und Roland Wendland ein Gespräch mit Bürgermeister Winfried Pohlmann, seinem Vertreter Markus Raschke und dem Ortsvorsteher von Schale, Helmut Lubahn.

Am Donnerstag, 27. Februar, wertete das Visitationsteam die Ergebnisse aus und formulierte Empfehlungen an die Gemeinde. In einer sich anschließenden Presbyteriumssitzung wurden die Ergebnisse präsentiert und gemeinsam diskutiert.

Abschließendes Gespräch mit dem Presbyterium

„Die Visitation war lehrreich für mich“, so ein Presbyter. Ein anderer meinte: “Gastgeber zu sein, hat Spaß gemacht. Die Gespräche mit verschiedenen Visitationsmitgliedern waren interessant“.

Pfarrer Roland Wendland bedankte sich beim Visitationsteam für die interessanten und erkenntnisreichen Gespräche. Und seine Frau, Pfarrerin Annette Wendland, ergänzte: „Das Visitationsteam ist ohne Vorbehalte und mit offenem Herzen unterwegs gewesen!“

Die Ev. Kirchengemeinde Schale ist eine einladende Gemeinde mit Ausstrahlung

In seinem Abschlussbericht zur Visitation unterstrich Superintendent André Ost, dass es viel Anlass zu positiver Rückmeldung gebe. „Die Gegenwart ist zweifellos eine Blütezeit der Gemeinde.“ Der Zusammenhalt, das große ehrenamtliche Engagement und die sehr engagierte Pfarrfamilie zeichne die Gemeinde aus. „Sie haben als einladende Gemeinde eine Ausstrahlung.“ Deutlich werde dies besonders in der Flüchtlingshilfe, berichtete André Ost. Mehrmals in der Woche werde das Gemeindehaus für Deutschkurse zur Verfügung gestellt. Für das Hilfsprogramm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge NesT (Neustart im Team) hätten sich in Schale gleich zehn Ehrenamtliche zur Mitarbeit angeboten. Die Ökumene habe in den letzten Jahren verstärkt Impulse durch die gemeinsame sozialdiakonische Arbeit gewonnen. Besonders erfreulich sei, dass das Presbyterium sehr diskussionsfreudig und engagiert sei. „Nach kontroversen Diskussionen werden Entscheidungen gefällt und geschlossen nach außen vertreten. „Erhalten Sie sich diese Qualität der Zusammenarbeit“, lobte der Superintendent.

In der politischen Gemeinde ist die Arbeit der Kirchengemeinde hochgeschätzt

„Wenn ich nach Schale fahre, scheint die Sonne“, habe Bürgermeister Winfried Pohlmann im Gespräch mit André Ost und dem Pfarrehepaar Wendland gesagt. Dies zeige, dass die lebensnahe Gemeindearbeit als ein Aktivposten in der Kommunalgemeinde Hopsten sehr geschätzt werde. „Christen- und Bürgergemeinde noch in einer solchen Einheit zu erleben, das ist für die heutige Zeit durchaus erstaunlich“, meint Superintendent André Ost.

Infrastruktur ist ein wichtiges Thema in der Gemeinde

Die Erhaltung der Infrastruktur ist ein wichtiges Thema in der Kirchengemeinde Schale. „Schale muss eine eigenständige Kirchengemeinde mit Seelsorgern vor Ort bleiben“, äußerten einige Gemeindeglieder in der Gemeindeversammlung.  Doch die Pfarrstellenplanung der Evangelischen Kirche von Westfalen sieht vor dem Hintergrund abnehmender Gemeindegliederzahlen und eines künftigen Personaldefizits vor, dass ab 2030 eine Pfarrstelle 3.000 Gemeindeglieder seelsorglich betreut. Das heißt, in Vorbereitung des absehbaren Ruhestands von Pfarrerehepaar Wendland sollte schon jetzt ganz neu über die zukünftige pfarramtliche Versorgung der Gemeindeglieder nachgedacht werden.

 

Ergebnisse der Visitation / Empfehlungen:

Zukunftsszenario: Die Pfarrstelle in Schale

„Was wird mal sein mit der Pfarrstelle in Schale? Was ist in Zukunft nach 2028 möglich? „Wir können dazu derzeit keine verlässlichen Vorhersagen treffen“, unterstrich André Ost. Jetzt gelte es allerdings, den Außenblick zu sensibilisieren in Richtung der Pfarrkollegen in der Region Mettingen, Recke und Schale. Es gehe insgesamt im Kirchenkreis um einen fairen Ausgleich der Interessen zwischen Stadt und Land.

„Mettingen, Recke und Schale werden zukünftig noch zwei Pfarrstellen haben“, informierte der Superintendent das Presbyterium. Eine engere pfarramtliche Zusammenarbeit in der ganzen Region unter Einschluss der Kirchengemeinde Ibbenbüren sei zwar eine Zielperspektive, werde derzeit aber noch nicht angestrebt. Zunächst sollten sich Mettingen, Recke und Schale auf einen gemeinsamen Weg begeben, Schritte aufeinander zu machen und in Kooperationen denken.

 

Wie gelingt es, gemeinsam mit zwei Pfarrstellen die Region zu gestalten?

Visitationsteam empfiehlt Prozess der Gemeindeberatung

Das Visitationsteam schlägt dem Presbyterium vor, gemeinsam mit den Presbyterien der Nachbargemeinden Recke und Mettingen Lösungen für die Zusammenarbeit in der Region vorzubereiten. Der Prozess soll in Begleitung der Gemeindeberatung der Evangelischen Kirche von Westfalen stattfinden. „Der Pfarrdienst wird in Zukunft geteilt werden müssen. Die Selbstständigkeit der einzelnen Gemeinden geht dadurch jedoch nicht zwangsläufig verloren“, betonte Ost.

Ralf Hagemeier, Mitglied des Visitationsteams, ergänzte: „Ich möchte Ihnen Mut machen, das Pfund der Gemeinde zu nutzen. Vieles, was Sie praktizieren, ist etwas Besonderes. Gehen sie selbstbewusst in den Prozess“, betonte er. „Suchen Sie Synergien!“ Dass zukünftig viele Synergien in den Bereichen Verwaltung (Gemeindebüros), Gottesdienst und Kirchenmusik vorstellbar und möglich sind, wurde im Auswertungsgespräch des Visitationsteams deutlich.

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