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„Eine Persönlichkeit mit Profil geht in den Ruhestand“ - Verabschiedung von Pfarrer Detlef Salomo in Lotte

„Eine Persönlichkeit mit Profil geht in den Ruhestand.“ Superintendent André Ost fasste zusammen, was einige Redner bereits über Detlef Salomo, den Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Lotte, gesagt hatten. Er wurde am 2. Juni verabschiedet. Den Gottesdienst in der vollbesetzten Kirche eröffnete der Posaunenchor unter Leitung von Dr. Iris Pfordt mit dem Stück „Let us praise the Lord“ von Richard Roblee.

Detlef Salomo begrüßte die Besucher „in Gottes Haus, in dem alle Heimat finden können“. Auf den Psalm „Herr erhöre mich“ folgte der Choral „Lobsinget Gott, dem Herrn“ von Camille Saint Saëns, vorgetragen vom Chor unter dem Dirigat von Annette Salomo. Die sangesfreudige Gemeinde wurde vom Posaunenchor oder von Dr. Iris Pfordt an der Orgel begleitet.

Die Entpflichtung Detlef Salomos vom Amt des Pfarrers in Lotte nahm André Ost vor. Der Superintendent ging mit hoher Wertschätzung auf den beruflichen und persönlichen Weg des Pfarrers ein. Die Menschen werden sich an wortgewaltige, sorgfältig vorbereitete Predigten erinnern, an schauspielerisches Talent, sowie das Eintreten für Frieden, Gerechtigkeit und den Erhalt der Schöpfung. Konflikte in der Leitungsebene blieben nicht unerwähnt. Chormitglied Christel Holtmann-Frie richtete sehr persönliche Worte des Dankes an den Pfarrer. Zum Nachfolger hatte das Presbyterium am 29. Mai Iven Benck aus Wesenberg in Mecklenburg-Vorpommern gewählt.

Als Text für die Lesung hatte Pfarrer Salomo die Seligpreisungen aus der Bergpredigt (Matthäus 5, 1-12) gewählt. Sie wurden von den Konfirmandinnen Greta Jäger und Solina Schoppenkämper gesprochen. Die biblischen Gedanken übertrug der Pfarrer mit eigenen Worten in die heutige Zeit. „Glücklich sind, die der Kirche den Mut der Erneuerung schenken“, erklärte er. Die Zukunft gehöre denen, die sich für das Überleben anderer selbst einschränkten, auf der Seite der Armen stünden, Unrecht anprangerten, ihre Überzeugungen verträten und für Frieden stritten, so seine Vorschläge für eine gedeihliche Gemeinschaft.

Die Predigt leitete er mit dem Buchtitel „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling ein. „Wir müssen im Leben durch viele Abschiede hindurch, die schmerzlich, aber notwendig sind, weil wir daran reifen und wachsen“, stellte er fest. Den Bibeltext aus dem 15. Kapitel des Johannesevangeliums las Presbyter Dominik Hens. Salomo forderte dazu auf, die Werte unserer jüdisch-christlichen Tradition hochzuhalten: Freiheit des Gewissens, des Glaubens und der Religion, Toleranz, Menschenwürde. Er analysierte in seiner Predigt globale Themen, wie das Auseinanderdriften von Arm und Reich, Menschenrechte, Klimawandel, Hassparolen, Terror oder Zerstörung des Regenwaldes.

Gelegenheit, sich mit Worten und Geschenken von ihrem Pfarrer zu verabschieden, bot der Empfang in der „Arche“, den Kirchmeister Heinrich Arendröwer einleitete und moderierte. André Ost verwies dabei noch einmal auf Salomo als „emotionalen Vulkan voll Power und Leidenschaft“, der jedoch eine sensible und nachdenkliche Seite hatte. Sichtbare Öffentlichkeitsarbeit war ihm ein Anliegen. Bürgermeister Rainer Lammers lobte das gute Miteinander, sah allerdings im Ruhestand neue Betätigungsfelder. Er wünschte Zeit zum Lesen, für Reisen oder Ehrenämter - vielleicht sogar im Gemeinderat. Salomo sei ein großer Menschenfreund gewesen, der seinen Beruf liebte, so der Politiker. Für Predigten, Vorträge oder als Mitglied in Ausschüssen will Salomo weiter zur Verfügung zu stehen, auch wenn er nun nicht mehr Hirte, sondern Schaf sei, wie Ost anmerkte.

Der Verabschiedete bekannte Fehler und Versäumnisse; er habe jedoch drei richtige Entscheidungen getroffen: für den Beruf des Pfarrers, die Heirat mit Annette Salomo und die Übernahme der Pfarrstelle in Lotte, die seinen Sehnsüchten als Bauernsohn entsprach. „Diese vielfältige, lebendige Gemeinde ist meine Heimat geworden“, blickte er dankbar zurück auf seine zwanzigjährige Tätigkeit im Kirchenkreis Tecklenburg, für die ihm seine Familie immer den Rücken freihielt.

Text: Brigitte Striehn

Eine Bildstrecke zu Gottesdienst und Empfang finden Sie hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/presseportal/bildstrecken/

 

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