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„GospelTrain“ auf rasanter Fahrt - Bejubeltes Jubiläumskonzert des Gospelchores in der evangelischen Kirche Hohne

In der evangelischen Kirchengemeinde Lengerich trafen sich vor 25 Jahren erstmals sangesfreudige Mitglieder in der Hohner Kirche, um sich dem Gospelgesang zu widmen. Nach vielen Übungsabenden und Auftritten luden die Mitglieder des „GospelTrain Lengerich“ am 3. November 2019 zum Jubiläumskonzert anlässlich des 25-jährigen Bestehens ein.

Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Sänger zu den Klängen des Songs „Fly Away“ von Cedric Dent im Altarraum Aufstellung nahmen. Der Chorleiter, Pfarrer Torsten Böhm, erinnerte an die Anfänge. Auf dem Bildschirm zeigten Fotos Höhepunkte im Leben des Ensembles. „Einsteigen bitte!“ war die nette Aufforderung zu einer rasanten Fahrt durch die Welt von Gospel, Spiritual und religiöser Musik aus mehreren Jahrhunderten.

„Einen Strauß voller Lieder“ hatte Moderator Berthold Büscher den Zuhörern versprochen. Hineingebunden in die Farben des Regenbogens waren Gospel-Klassiker wie „Oh Happy Day“, der Negro Spiritual „Go Down, Moses“ und moderne Kompositionen wie das „Hallelujah“ von Leornard Cohen, „Seine Herrlichkeit“ von Kai Lünnemann oder der Worship-Song „Give Him Praise“ von Micha Keding. Sie wechselten sich im Verlauf des Abends ab. Dies ergab ein wunderbares musikalisches Erlebnis mit vielen Highlights. Der afrikanische Gemeindegesang „Akekho Ofana No Jesu“ ist extrem dynamisch, Drehungen deuteten Tanzbewegungen an. Auch „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ war wohlbekannt und wurde mit langem Beifall bedacht. Zu „Euphoria“ hatte der Chor Gebärdensprache erlernt, die Sängerin Loreen bei ihrem Auftritt während des „Eurovision Song Contests“ 2013 verwendete.

Die Freude am Gesang übertrug sich von der Bühne auf die Besucher, die bald mitsangen, klatschten, mit den Füßen wippten oder den Fingern schnipsten. Das Repertoire der Gemeinschaft ist weit gefächert und bot den Solisten Torsten Böhm, Berthold Büscher, Angela Brand und Lisa Grewe Gelegenheit, in einzelnen Passagen ihr außergewöhnliches Können einzubringen. Die instrumentale Begleitung durch Ilse Saatkamp (Piano und Keyboard), Uwe Seyfert (Saxophone), Silas Jakob (Schlagzeug und Percussion) sowie Torsten Böhm (Gitarre) setzte funkelnde Glanzlichter auf den Klangteppich der Melodien.

Die Wurzeln der Gospel Music liegen im religiösen Liedgut der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA. In die ursprünglichen Spirituals der schwarzen Sklaven flossen Elemente des Jazz und Blues ein. Sie erzählen von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, von Dankbarkeit, Gnade, Frieden und Freiheit. Zentrale Botschaft der Gospel ist die Verbreitung des Evangeliums (im Englischen hergeleitet von „good spell - Gute Nachricht“). Sie erinnern die Menschen an ihre Verantwortung gegenüber der Schöpfung und versichern ihnen, dass Jesus nah ist und Kraft für den Alltag spendet. Nicht unbedeutend ist die politische Dimension des Gospelgesangs, die bis heute fortwirkt.

Der Baptistenpastor Martin Luther King erlangte als Sprecher der Bürgerrechtsbewegung „Civil Rights Movement“ große Aufmerksamkeit. Ihm gewidmet waren zwei Ausschnitte aus dem Chormusical „Martin Luther King - ein Traum verändert die Welt“, darunter das kraftvoll vorgetragene Protestlied „We shall overcome“. Zwei Songs aus dem Musical „Sister Act“ waren ebenfalls im Programm vertreten. Langer Applaus dankte dem Chor für das beeindruckende Konzert. Als Zugabe erklang noch einmal noch einmal „Oh Happy Day“, ehe die Sänger zu den Klängen von „Akekho Ofana“ umjubelt die Kirche verließen.

Der „Gospel Train“ übt regelmäßig im Martin-Luther-Haus Lengerich, nähere Informationen sind auf der Homepage www.gospeltrain-lengerich.de zu finden. Verstärkung im Gesangs- und Instrumentalbereich ist jederzeit herzlich willkommen.

Text: Brigitte Striehn

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