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Superintendent André Ost spricht den Feuerwehrleuten und trauernden Angehörigen zum Unglück in Lienen sein Mitgefühl aus

In Schreiben an den Kreisbrandmeister Ralph Raphael Meier (Verband der Feuerwehren im Kreis Steinfurt) und die Freiwillige Feuerwehr Lienen spricht Superintendent André Ost den Feuerwehrleuten und trauernden Angehörigen sein Mitgefühl aus: "Mit großer Bestürzung haben wir in unserem Kirchenkreis die Ereignisse um die Explosion des Hauses am Diekesdamm in Lienen verfolgt, bei der am Samstag vor einer Woche der junge Feuerwehrmann Stefan im Einsatz sein Leben verlor und vier weitere Feuerwehrleute schwer verletzt wurden. Die Ereignisse in Lienen haben uns erschüttert und bewegt.

Die Feuerwehr leistet einen unverzichtbaren Dienst für unser Gemeinwesen. Sie ist darauf angewiesen, dass sich Menschen für diese wichtige Aufgabe rufen lassen.

Die Mitglieder der Feuerwehr werden für ihre Einsätze sorgfältig ausgebildet und vorbereitet. Sie können sich in der Regel auf ihr Wissen, auf ihre Erfahrung und nicht zuletzt auch auf eine tragende Gemeinschaft verlassen.

Dass Einsätze der Feuerwehr gefährlich, mitunter auch lebensgefährlich sein können, ist dabei sicher immer bewusst.

All dies konnte jedoch nicht ein solches Unglück verhindern, wie es vor einer Woche in Lienen geschehen ist. Erst recht nicht, wenn es mit solcher Heimtücke herbeigeführt ist, wie es nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen den Anschein hat.

Die Angehörigen und die Kameraden der Feuerwehr bleiben in großer Trauer über den Verlust eines jungen Lebens zurück. Hinzu kommt die Sorge um die Verletzten. Jedem von Ihnen wird bewusst sein, dass es ihn genauso hätte treffen können. Die Gefährlichkeit und Zerbrechlichkeit unseres Lebens tritt uns in einem solchen Ereignis schlagartig vor Augen.

Gleichzeitig erfüllt es uns aber auch mit Entsetzen, dass Menschen zu solchen Taten fähig sind, die den Verlust von Menschenleben offenbar bewusst in Kauf nehmen.

Es bereitet uns große Sorge, dass die Bereitschaft zur Gewalt in unserer Gesellschaft zunimmt und oftmals auch vor der Arbeit der Rettungskräfte nicht mehr Halt macht.

Umso wichtiger und wertvoller ist es, dass sich Menschen dennoch dieser Aufgabe widmen. Sie gibt unserem Zusammenleben ein menschliches und verantwortliches Gesicht.

Wir begleiten die Arbeit der Feuerwehr mit großer Hochachtung und unterstützen sie als Kirche im Rahmen unserer Möglichkeiten.

Durch die Arbeit unserer ökumenisch verantworteten Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt und den Dienst von Pfarrer Jörg Zweihoff in der Psychosozialen Unterstützung der Einsatzkräfte haben wir in den vergangenen Tagen einen Beitrag leisten können, um das Entsetzen über das tragische Unglück aufzufangen und die betroffenen Menschen zu begleiten. Der von Pfarrerin Miriam Seidel und Pastoralreferent Norbert Brockmann geleitete Gedenkgottesdienst in der Ev. Kirche in Lienen gab der Trauer über das Geschehene einen Raum.

Unsere Gedanken sind bei den trauernden Angehörigen. Und wir wünschen allen von dem Unglück Betroffenen Gottes Beistand und Kraft".

André Ost,

Superintendent

 

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