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Tag der Schöpfung in Westerkappeln setzt am 20. September ein besonderes Zeichen

Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sind seit vielen Jahrzehnten gemeinsame Ziele der christlichen Kirchen. Mit ihrem Westerkappelner „Tag der Schöpfung“ und vielen verschiedenen Angeboten und Aktionen für kleine und große Leute setzten die evangelische und die katholischen Kirchengemeinden am Freitag, 20. September, ein besonderes Zeichen.

Den Tag hatten die Veranstalter bewusst gewählt. Während sich die Bundesregierung nach langen und schwierigen Verhandlungen auf ein Klimaschutzpaket einigte und in den großen Städten weltweit Zehntausende Menschen dem von der „Fridays for Future“-Bewegung ausgerufenen Klimastreik folgten, erlebte Westerkappeln einen kleinen Kirchentag zum Thema.

Die Jüngsten ließen es sich nicht nehmen, nach einem ökumenischen Familiengottesdienst mit Pastorin Angelika Oberbeckmann und Pater Shaji George lautstark und mit bunten Plakaten in einem Demonstrationszug durch den Ortskern auf die schlimmen Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Fit waren die Kurzen der evangelischen Kindergärten, die genau wussten, dass man Plastikmüll vermeiden und statt mit dem Auto besser zu Fuß und mit dem Rad in die Kita kommen sollte.

Kirchenmusikdirektor Martin Ufermann lud dazu ein, das Schöpfungslob erklingen zu lassen, und als die Kirchturmuhr zwölf Uhr schlug, versprachen die Gläubigen im Mittagsgebet, den Erdboden, das Wasser und die Luft zu schützen und ihnen mit Respekt und Ehrfurcht zu begegnen.

Auf dem Markt der Möglichkeiten wurden alle fündig, die sich über Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ernährung informieren wollten. Die Evangelische Jugend Lotte/Westerkappeln lud zum Ökologischen Fußabdruck-Test ein. Die Eine-Welt-Gruppe des Mettinger Comenius-Kollegs, der Verein Foodsharing, die Bürgerinitiative Tecklenburger Nordbahn, die Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL) und weitere Organisationen stellten ihre Arbeit vor. Filme, Musik, eine Podiumsdiskussion mit lokalen Politikern, eine Schweigeminute für die Schöpfung, Verkostungen von Bio-Obst, -Gemüse und -Tees sowie von nach ökologischen Aspekten geimkerten Honigen ergänzten das Angebot. Die Klimaschutzmanagerin und der Umweltbeauftragte der Gemeinde stellten noch einmal Westerkappelns Klimaschutzkonzept vor.

Eine weitere Kundgebung vor dem Kirchenportal ging in einen Abschlussgottesdienst über. Die Veranstalter freuten sich über einen stimmungsvollen und abwechslungsreichen Aktionstag, machten aber auch deutlich, dass sie sich mehr Besucher und Interessenten erhofft hatten.

Am späteren Abend stellten die Pastorenehepaare Angelika und Jörg Oberbeckmann und Adelheid Zühlsdorf-Maeder und Olaf Maeder ihre Projektidee eines Bioladens mit Café und Veranstaltungsraum im Ortskern vor. Sie hoffen, viele Menschen ins Boot holen zu können, denen das Projekt ebenso am Herzen liegt wie ihnen selber, damit die Umsetzung eine Chance hat. Der Laden für weniger Leerstand und mehr Attraktivität sowie Wertschöpfung im Ort wäre an „Land ist Leben in Nord und Süd – Global-nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungswende“, ein Modellprojekt der Evangelischen Kirche von Westfalen, angedockt. Auch die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg unterstützt die Idee.

Text: Dietlind Ellerich

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