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Tango in der Hohner Kirche

„Schiebe- und Wackeltänze wie der Tango sind verboten“ heißt es in einer polizeilichen Verordnung von 1914. Eine Tafel mit dieser heute ungewöhnlich anmutenden Information empfing die gut 50 Besucherinnen und Besucher des Tango-Gottesdienstes in Lengerich-Hohne. Im Gottesdienst ging es genau um diesen argentinischen Schiebetanz.

Organistin Ilse Saatkamp spielte mit dem Akkordeon eine erste schwermütige, dennoch beschwingte Tango-Melodie, zu der die Füße der Anwesenden mitwippten. Pfarrer Harald Klöpper begrüßte alle Anwesenden mit dem Bibelwort für die neue Woche: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Gal. 6,2)  und leitete so zum argentinischen Tango über, der in Buenos Aires unter den Lastenträgern im Hafen entstanden ist.

Auch aus Hohne und Wechte hatten sich vor 150 Jahren einige Familie auf Werben der argentinischen Regierung auf den Weg in dieses Land aufgemacht und sich dort niedergelassen. Pfarrer Klöpper erklärte, dass der argentinische Tango eher ein „zärtlicher Tango“ sei, ein Zusammenspiel von haltenden und werbenden Tanzfiguren, im Unterschied zur europäischen, etwas aggressiveren Tangovariante. Im argentinischen Tango könne man sogar in den Tanzfiguren das Halten Gottes und das Werben Gottes um die Menschen erkennen. Eine für alle Anwesenden völlig neue Auslegung dieses konzentrierten Tanzes.

Das Ehepaar Katrin und Olaf Greshake führten während des Gottessdienstes zweimal einen argentinischen Tango vor – begleitet vom begeisterten Staunen und der sehnsüchtigen Anerkennung der Besuchenden für derart schöne, harmonische Bewegungen.  Musikalisch begleitet wurden die beiden von Ilse Saatkamp am Akkordeon und Harald Klöpper am Cachon.

Interessierte finden den Gottesdienst hier https://www.youtube.com/watch?v=aAzTHLCaTHc&t. Am Sonntag schauten sich schon 250 Nutzer die Aufzeichnung auf YouTube an.   

Text: Pfarrerin Sigrid Holtgrave

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