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Der Funke sprang schnell über - Namibischer Chor "Thlokomela" tritt in Westerkappeln auf

„Vorsicht, Ansteckungsgefahr“, heißt es üblicherweise. Als der namibische Chor Thlokomela jüngst zu Gast in Westerkappeln war, ließen sich viele freiwillig, ja sogar gerne anstecken. So schnell sprang der Funke von den jungen Leuten aus dem Land im Süden Afrikas über, dass sich die Teilnehmer von mehreren Workshops und zum Abschluss das Publikum eines Konzertes in der Stadtkirche den Rhythmen und der Lebensfreude der Gäste nicht entziehen konnten, und es wohl auch nicht wollten.

Nicht nur die Jüngsten aus den evangelischen Familienzentren hatten einen riesigen Spaß daran, das Gelernte in der Kirche zu präsentieren, auch die Fünftklässler der Gesamtschule, die Konfirmanden, die Band „Kellerasse“ der Ledder Werkstätten und die Frauen und Männer eines freien Workshops waren mit Gesang, Tanz und Begeisterung dabei, als die Namibier unter der Leitung von Dawid Sauber zum gemeinsamen Auftritt in den Chorraum der Stadtkirche einluden.

Da mochten auch die Menschen in den Kirchenbänken nicht mehr stillsitzen und sangen, klatschten und tanzten mit. So viel Temperament, Tempo und Action hatte das alte Gemäuer wohl selten erlebt. Mal nachdenkliche, mal überschäumende Songs, die die Afrikaner und die Westfalen gemeinsam und mit jeder Menge Spaß an der Bewegung sangen, transportierten eine Glaubens- und Lebensfreude, die so mitreißend war, dass manche Besucher ein wenig enttäuscht waren, dass nach zwei Stunden schon Schluss war. Mit nicht enden wollendem Applaus, Bravo-Rufen und stehenden Ovationen bedankten sich Konzertbesucher und Gastgeber bei den namibischen Gästen, die ihnen einen so intensiven Einblick in ihre Welt und in ihren Glauben gegeben hatten.

Mit viel Geduld hatten die jungen Frauen und Männer an den Vortagen mit den Workshop-Teilnehmern eine Reihe von Liedern eingeübt, gewartet bis die für Europäer ungewohnten Klicklaute der afrikanischen Stammessprache Khoekhoegowab saßen. Was die Muttersprachler aus Namibia naturgemäß aus dem Effeff beherrschten, erarbeiteten sich die Westfalen mit einiger Mühe, noch mehr Gelächter und am Ende mit Erfolg. Davon konnten sich im Konzert unter dem Motto „Der Funke springt über“ alle überzeugen.

Nach der Pause hatte der Chor aus Namibia die Bühne respektive den Chorraum für sich und entführte sein Publikum in die Zauberwelt afrikanischer Musik. Was die jungen Leute unter der Leitung von Dawid Sauber zeigten, war an Temperament und Tempo kaum zu überbieten und optisch wie akustisch ein Genuss.

Was vor sechs Jahren mit einem Besuch des Posaunenchors der evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln in Namibia begonnen hatte, ist zu einem lebendigen, nicht nur musikalischen Austausch geworden, der seine Fortsetzung in diesem Sommer erleben wird, wenn das Bläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg in das Land im Süden Afrikas reisen wird.

Text: Dietlind Ellerich

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