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„Der Gemeindebrief bietet eine unvergleichliche Chance zur Mitgliederbindung“

„Tageszeitungen und Gemeindebriefe sind die am häufigsten genutzten Informationsquellen über Kirche“ berichtete Andreas Duderstedt, Pressesprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), im Rahmen eines Gemeindebrief-Seminars am 14. September in Tecklenburg. 18 Prozent der Leser nutzten den Gemeindebrief häufig, 27 Prozent gelegentlich. Dies, so der Journalist, sei unter anderem ein Ergebnis der 5. Kirchlichen Mitgliederstudie (KMU) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Für die meisten Mitglieder sei der Gemeindebrief der einzige Verbindungsfaden zu ihrer Gemeinde. „Nutzen Sie diese unvergleichliche Chance, 45 Prozent der Gemeindeglieder zu erreichen“ appellierte Duderstedt an die Teilnehmenden.

„Für uns ist dieses Seminar ein Pilotprojekt“, so Andreas Duderstedt und sein Kollege, der Grafik-Designer Christoph Lindemann. Beide sind in der Stabsstelle Kommunikation der EKvW in Bielefeld tätig. Veranstalter des Seminars ist das Öffentlichkeitsreferat des Kirchenkreises in Zusammenarbeit mit der Erwachsenenbildung.

„Schreiben Sie für den Leser!“

„Drehen sie die Perspektive um, schreiben Sie für die Leser!“ betonte der Pressesprecher. Der Gemeindebrief habe als Mitgliederzeitschrift eine wichtige Funktion. Die Redaktionsarbeit erfordere Feingefühl. Die Redakteure und Redakteurinnen sollten sich immer die Frage stellen, was die Leserinnen und Leser interessiert. Auch über laufende Diskussionsprozesse in der Gemeinde könne informiert werden. Es gehe darum, Themen mit evangelischer Perspektive zu finden und diese kreativ umzusetzen. Anhand der wichtigsten Schreibregeln vermittelte Duderstedt den Teilnehmern ein Gespür für den richtigen Stil.

Statt der üblichen Vorstellungsrunde hatten die Teilnehmenden die Aufgabe, ein Portrait von ihrem Sitznachbarn/ ihrer Sitznachbarin zu schreiben. „Verabschieden Sie sich vom chronologischen Erzählen“, so der Journalist. Die wichtigste und spannendste Aussage gehöre an den Anfang. Auch das Texten von Überschriften übten die Teilnehmer. „Gute Hauptüberschriften sind harte Arbeit. Sie bringen Wesentliches auf den Punkt und spitzen zu“ so der Journalist.  

Austausch über Gemeindebriefe anderer Gemeinden

Die Seminarteilnehmer aus Lienen, Rheine, Lotte, Recke, Ladbergen und Westerkappeln erstellen mit viel Engagement oft seit Jahren und Jahrzehnten die Gemeindebriefe. In den Redaktionskreisen arbeiten sie an Texten und wählen Grafiken und Fotos aus. Oftmals werden ihnen Texte anderer Autoren zugeliefert. Im Seminar hatten sie jetzt Gelegenheit, sich auszutauschen und über ihre Gemeindebriefe, aber auch über Probleme in der Arbeit ins Gespräch zu kommen.

„Haben Sie Mut zu Veränderungen!“

„Wir sind eine kleine Redaktion“ berichtete ein Teilnehmer. „Wie können wir, wenn es 20 Jahre anders lief, jetzt den Autoren vermitteln, dass wir neue Standards einführen?“ „Haben Sie Mut und berichten Sie den anderen Redakteuren aus diesem Seminar“ meinten Christine Fernkorn, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises, und Andreas Duderstedt. Ansprechende und gut lesbare Texte seien ein Gewinn für jeden Gemeindebrief. Auch Datenschutz-Fragen zur Veröffentlichung von Fotos, Texten und Grafiken wurden diskutiert. „Am sichersten sind Sie, wenn Sie Fotos selbst erstellen“ so der Tipp beider Journalisten. 

Welches Format passt zu meiner Gemeinde?

„Machen Sie sich Gedanken über ein Gestaltungskonzept“ betonte der Layout-Fachmann Christoph Lindemann. Auch die Frage, welches Format zur Gemeinde passe, sei zu bedenken. Habe eine Gemeinde beispielsweise ein quadratisches Logo, so könne dieses Format auch dem Gemeindebrief zugrunde liegen. Eine passende Schrift sollte nach Gesichtspunkten guter Lesbarkeit gewählt werden. Neu war für einige Teilnehmende auch, dass es statische und dynamische Schriften gibt. „Seien Sie vorsichtig mit dem Blocksatz!“ so seine Empfehlung. Denn dadurch könnten unschöne „Löcher“ in den Zeilen entstehen.

Welche Layout- und welche Fotobearbeitungs-Software sind erschwinglich und empfehlenswert für unsere Redaktion? Auch diese Fragen beantwortete der Grafik-Designer praxisnah. Mit Hinweisen zu geeigneten regionalen und Online-Druckereien sowie Bilddatenbanken, die kostenlose Fotos anbieten, vermittelte er den Gemeindebrief-Redakteuren wichtige Informationen. „Wählen Sie aussagekräftige Fotos aus“ so der Lindemann, denn mit Fotos würden auch Emotionen transportiert.  

Das Networking ist wichtig

In der abschließenden Feedback-Runde wurde deutlich, dass das Angebot den Nerv der Teilnehmenden getroffen hat: „Das Seminar war sehr gelungen und ausgewogen und hat mir Freude gemacht“, so ein Teilnehmer. „Danke für die Tipps und die Unterstützung. Ich hoffe, dass ich einiges umsetzen kann“, meinte seine Nachbarin. „Der Vergleich verschiedener Gemeindebriefe aus dem Kirchenkreis hat mir gefallen“ so eine andere Gemeindebrief-Redakteurin. Das Networking sei wichtig, bringt es ein anderer auf den Punkt. „Ich engagiere mich seit acht Jahren in der Gemeindebrief-Redaktion. Das Seminar war ein Motivations-Kick“, freut sich sein Nebenmann.

 

Terminhinweis: „Machen Sie Schlagzeilen - Handwerkszeug für eine erfolgreiche Pressearbeit“ so der Titel eines weiteren Seminars, das der Kirchenkreis am Mittwoch, 27. November, von 18.00 – 21.00 Uhr anbietet. Die Veranstaltung richtet sich an Hauptamtliche aus Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen.

Nähere Informationen im Flyer zum Download unter:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

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