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"Der Herr ist mein Licht und mein Heil" - Pfarrer Jürgen Nass nach 25-jähriger Tätigkeit in der Krankenhauseelsorge in den Ruhestand verabschiedet

Im Rahmen eines Gottesdienstes am 16. Februar in der Christuskirche Ibbenbüren wurde jetzt Pfarrer Jürgen Nass nach 25-jähriger Tätigkeit als Krankenhausseelsorger im Klinikum Ibbenbüren aus der 3. Kreispfarrstelle des Kirchenkreises Tecklenburg in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet. Nach der Entpflichtung durch Superintendent André Ost wird er zum 29. Februar 2020 seinen Ruhestand antreten. Ab dem 1. Mai wird Pfarrerin Andrea Klausmann aus dem Kirchenkreis Münster seine Nachfolge übernehmen.

„In deiner Arbeit haben wir dich als eine stabile und verlässliche Größe erlebt“, betonte Super-intendent André Ost in der mit 200 Gästen gut gefüllten Christuskirche. „Du bist als Gesicht der Ev. Krankenhauseelsorge im Klinikum Ibbenbüren bei Patienten, den Kollegen aus der Klinikseelsorge und auch bei der Klinikleitung geschätzt in deiner Fachlichkeit, deiner Präsenz und in deiner ruhigen, besonnenen Art, den Menschen zu begegnen“. Alle würden Jürgen Nass als ruhenden Pol mit klarer Struktur und gutem Urteilsvermögen kennen, so André Ost.

Jederzeit mit dem Dabeisein Gottes gerechnet

Mit seiner Persönlichkeit würde der Krankenhausseelsorger Fähigkeiten mitbringen, die für die Seelsorge wichtig seien: gut zu beobachten, gut hinzuhören, auf Zwischentöne zu achten und in der Begegnung eine Atmosphäre des Vertrauens herzustellen. „Die Aufgabe im Krankenhaus hat dich erfüllt“, unterstrich der Superintendent. In seiner Arbeit habe der Seelsorger durch seine Begleitung, oftmals nach einer lebensumstürzenden Diagnose, Menschen helfen und zur Seite stehen können.

Sein besonderes Interesse lag in der Seelsorge

In seiner Pfarrstelle in Rehme bei Bad Oeynhausen sammelte Jürgen Nass zunächst sieben Jahre (von 1988–1995) Gemeindeerfahrung. Doch sein besonderes Interesse lag stets in der Seelsorge. Deshalb führte ihn sein Weg in die Krankenhauspfarrstelle nach Ibbenbüren. Doch nicht nur die Seelsorge am Krankenbett, auch die Verkündigung in Andachten und Gottesdiensten sowie in den Kirchen der Ibbenbürener Gesamtgemeinde umfasste seinen Dienst. „Allen war immer im Bewusstsein, dass die evangelische Krankenhausseelsorge und diese Kirchengemeinde in einer engen Verbindung stehen“, unterstrich Ost. Sein besonderes Engagement galt darüber hinaus der Diakonie im Kirchenkreis. Auch im Ruhestand wird er seine Aufgabe als theologischer Vorstand im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Tecklenburg weiterführen.

Der Psalmvers hat mich nach vorne schauen lassen

Jürgen Nass stellte Psalm 27,1 in den Mittelpunkt seiner Predigt zur Verabschiedung. Darin heißt es: “Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ „Dieser Psalmvers hat mich jahrzehntelang begleitet, in schwierigen wie in banalen Situationen“, machte der Krankenhausseelsorger deutlich. „Er hat mir geholfen, Kraft gegeben, mich aushalten lassen, mich getröstet und nach vorne schauen lassen“. Vor allem habe der Vers ihn in der Seelsorge begleitet. Jesus Christus habe gesagt, dass seine Kraft in den Schwachen mächtig sei. „In meiner Schwachheit, in Zweifel und Mutlosigkeit spricht er mich an, geht an meiner Seite, um mich zu stützen und, wenn es sein soll, mich zu tragen“, betonte er.

In Segensvoten übermittelten ihm seine Kollegen und Kolleginnen aus dem Pfarrdienst und der Ökumenischen Krankenhausseelsorge gute Wünsche für den Wechsel in den Ruhestand. Mit dem von Jürgen Nass selbstgetexteten Kanon „Gottes Augen sehen Dich“ verabschiedeten sich Gemeinde und Kollegen von dem beliebten Krankenhausseelsorger.

„You´ll never walk alone“

„Sie haben mein Leben reicher gemacht“, bemerkte Nicolas Kelly, Kaufmännischer Direktor des Klinikums Ibbenbüren, beim anschließenden Empfang im Panorama-Café des Klinikums. Als Mitglied des Ethik-Komitees und Mitbehandler in der Psychoonkologie habe Jürgen Nass seine Handschrift hinterlassen.

Das Team aus der Ökumenischen Krankenhausseelsorge bedankte sich mit einem Korb mit Nützlichem für die Gartenarbeit für das „gemeinsame Gärtnern“ in den vergangenen Jahren. „Die Ök. Krankenhausseelsorge zeichnet sich dadurch aus, dass alle daran mitwirken, im Garten Gottes die Liebe aufleuchten zu lassen“, machte Diakon Manfred Liesbrock deutlich. Pfarrerin Margarete Steinmann vom Seelsorgekonvent des Kirchenkreises Tecklenburg dankte Jürgen Nass für seine ruhige stetige Art, mit der er neue Wege eingeleitet habe. „Das Verbindende zwischen Fußball und Krankenhausseelsorge macht aus: „You´ll never walk alone (Du gehst nie allein)“, so Barbi Kohlhage vom Vorstand des Konvents der Krankenhausseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Sie spielte damit auf die Fußballleidenschaft von Jürgen Nass an.

„Du bist ein toller Mensch und guter Seelsorger“, meinte Pfarrer Jörg Zweihoff in seinem Grußwort für das Pfarrteam der Kirchengemeinde Ibbenbüren abschließend. Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte sorgte mit lockerem Jazz für entsprechende Stimmung. Mit dem Song „One for my baby, one for the road“ nahm er Bezug auf die Motorrad-Leidenschaft von Jürgen Nass. Mit dem Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“ und guten Gesprächen am Kalten Buffett klang der Empfang aus.

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