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Gelungenes Konzert zum Stiftungsfest in Ibbenbüren

Klanggewaltig, festlich, einfach ein gelungenes Konzert zu einem besonderen Anlass: Auf diesen kurzen Nenner lässt sich bringen, was am Pfingstsonntagnachmittag im Rahmen des Stiftungsfestes der evangelischen Kirche in Ibbenbüren in der Christuskirche stattfand. Dabei präsentierte sich das Konzert herausgehoben vom übrigen Programm, das erst nach dem Gottesdienst um 18 Uhr begann; trotzdem war die Kirche bereits zum Konzert mehr als gut gefüllt.

Nur wenige Proben hatte es zuvor für den eigens für das Stiftungsfest gegründeten Projektchor gegeben: Zwei Mal probten die Sänger einzeln, zwei Mal zusammen mit dem Jugendsinfonieorchester der Städtischen Musikschule. Das Orchester hatte eigens für den Stiftungsfestauftritt ein Probenwochenende in Meppen angesetzt, dann stand schon die Generalprobe an. Das Ergebnis jedoch konnte sich wirklich hören lassen, wenngleich der Mittelteil - das „Brandenburgische Konzert“ Nr. 5 von Johann Sebastian Bach - vielleicht doch ein wenig zu lang gewählt war.

Vorausgegangen waren dem rein instrumentalen Mittelteil ein Kanon von Thomas Tallis, von KMD Christian Schauerte neu arrangiert, sowie ein Konzert für Flöte, Violine und Orchester von Antonio Vivaldi, im ersten Satz ergänzt um einen Chorpart: „Vivaldi hat nicht für Chor geschrieben. Gott sei Dank hatte ich ein wenig Zeit und habe das nachgeholt“, erklärte Schauerte mit launigen Worten, wie es zu dieser ungewöhnlichen Uraufführung kam. Während auf diese Weise im ersten Satz durchaus die sehr altersgemischten rund 70 Sängerinnen und Sänger im Vordergrund standen, begeisterten in den beiden folgenden Sätzen die Solistinnen Amelie Schoo (Querflöte) und Paula Elling (Violine) mit ihrem virtuosen Spiel das Publikum.

Es folgte das besagte Bach-Konzert, ebenfalls mit Amelie Schoo und Paula Elling als Solistinnen, ergänzt von Christian Schauerte auf dem Cembalo. Auch hier gefiel man sich in einer launigen Einführung: „Es hätte fast von Vivaldi sein können“, befand Orchesterleiter Wolfgang Donnermeyer. Aber man könne durchaus auch Bernstein darauf singen, wie Christian Schauerte und das Orchester anschließend kurz augenzwinkernd demonstrierten.

Einen Höhepunkt setzten vier junge Solistinnen, als sie das Allegro aus Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento Nr. 9 anstimmten: Die beiden Querflötistinnen Lea Kiewitt und Carolin Bringemeier sowie die Klarinettistinnen Marielle Wilde und Hannah Kruse begeisterten mit sicherem Spiel und großer Ausdruckskraft, so dass der brausende, nicht enden wollende Applaus am Ende ihres Auftritts mehr als gerechtfertigt war.

Als Kontrapunkt und gelungener Ausklang des rund 75-minütigen Konzertes gab es noch ein Medley aus Leonard Bernsteins „West Side Story“. Dabei wurden zwei Stücke vom Chor intoniert („Tonight“ und „America“), der Mittelteil jedoch wurde rein instrumental bestritten. Mit einer sehr energischen und großartigen Umsetzung, welche die Akustik der Kirche hervorragend auszunutzen wusste, verabschiedeten sich die Akteure klangreich vom begeisterten Publikum – aber nicht für lange, denn während des abendlichen Festgottesdienstes sorgten sie noch einmal (diesmal unter freiem Himmel bei leider deutlich schlechterer Akustik) für professionelle musikalische Untermalung.

Text: Claudia Ludewig

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