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Gott schenkt Gestaltungskraft - Gottesdienst und Gemeindeversammlung zur Eröffnung der Visitation in der Stiftskirche Leeden

Mit einem Gottesdienst und einer Gemeindeversammlung in der Stiftskirche Leeden wurde am Sonntag Judica (3. April) die kreiskirchliche Visitation in der Kirchengemeinde Tecklenburg eröffnet. In ihrer Predigt warb Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff dafür, mit starkem Rückgrat, Power und „Empowerment“ Gemeindearbeit zu gestalten.

. Im Blick auf die Geschichte der Jünger auf dem Weg nach Jerusalem berief sie sich dabei auf die Worte Jesu aus Markus 10, 35-45. Die beiden Jünger Jakobus und Johannes möchten im Himmel zu seiner Rechten und Linken sitzen. Jedoch könne nur Gott allein, so der Bibeltext, diese Plätze vergeben. „Jesus schiebt in dieser Geschichte allen Machtfantasien den Riegel vor“, so die Theologin. „Schon seit Jahrhunderten tun Despoten und Unterdrücker den Menschen Gewalt an“ so Wortmann-Rotthoff. Die Macht des Glaubens widerstehe dieser Gewalt. Jesus erkläre dies so: „Dank der Macht des Glaubens dient ihr einander.“ Diese Aussage verändere die Sichtweise.

Im Fürbittengebet bat Pfarrer Björn Thiel um die Nähe Gottes. Dieser Bitte schloss sich der Ruf: „Verleih uns Frieden gnädiglich“ an. Dass die Musik ein besonderer Schwerpunkt der Gemeindearbeit ist, wurde an der Gestaltung des Gottesdienstes deutlich: der Ledder Posaunenchor (Leitung: Ursula-Maria Busch), Ellen Eilermann (Violine) und Ulrich Vahrenholt (Orgel) gestalteten ihn gemeinsam.

Gemeindeversammlung gibt Raum zu Anregungen, Kritik und Fragen

In der nach Coronaregeln voll besetzten Kirche begrüßte Superintendent André Ost in der anschließenden Gemeindeversammlung die Gemeindeglieder und stellte das Visitationsteam vor. „Die Predigt hat schon vieles angesprochen, um was es in der Visitation geht“, sagte er. Im Jahr 2008 habe die Gemeinde Tecklenburg die Vereinigung der Gemeinden Tecklenburg, Ledde, Leeden und Brochterbeck vollzogen. Dies sei eine Zeit voller Umbrüche gewesen, so Ost. Bei der jetzigen Visitation gehe es um die Frage: Wie sieht die Zukunft der Gemeinde in ihren nächsten Entwicklungsschritten aus? “Wir wollen der Gemeinde Ermutigung geben und den Blick gleichzeitig in die Nachbarschaftsregion der Kirchengemeinden Westerkappeln, Lotte und Wersen-Büren richten“. Die Schwerpunkte der Visitation seien Zukunftsfragen rund um das haupt- und ehrenamtliche Personal, den Gemeindehaushalt, die Gebäudebewirtschaftung und die Friedhofsverwaltung. Die Haltung des Visitationsteams sei von Neugier und Offenheit geprägt, so der Superintendent.

Engagiert setzten sich die Gemeindeglieder mit Fragen zur Ist-Situation der Gemeinde und Wünschen an die Zukunft in Kleingruppen auseinander. Deutlich wurde dabei, dass das ortsbezogene Denken bei einigen Gemeindegliedern noch stark verankert ist. Großes Lob drückten die Beteiligten gegenüber den engagierten Ehrenamtlichen, den Presbyteriumsmitgliedern, den Küstern, den engagierten Musikern in Chören und Gruppen und der Pfarrerin/dem Pfarrer aus. Auch die gelungene Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Website/Gemeindebrief und die freundliche Art der Mitarbeiter auf den Friedhöfen wurde positiv erwähnt. Starken Handlungsbedarf sehen die Gemeindeglieder in der Nachwuchsgewinnung und der Jugendarbeit. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: “Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist unsere Zukunft!“ Erste Ideen wurden auch schon entwickelt: Um die Neuzugezogenen besser zu erreichen, könne beispielsweise ein Besuchsdienst angeboten werden. Die Anregungen aus der Gemeindeversammlung brachte das Visitationsteam in das anschließende Gespräch mit dem Presbyterium ein.

Text: Christine Fernkorn

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