Unsere aktuellen Nachrichten auf einen Blick

Hoffnung auf Frieden in Taiwan und für die ganze Welt - Vorbereitung des Weltgebetstags in der Christuskirche Ibbenbüren

„Schön, dass wir wieder gemeinsam ein neues Land kennenlernen dürfen“, sagte Marita Enseling Ende Januar bei der Eröffnung der Vorbereitungswerkstatt zum Weltgebetstag. In der ökumenischen Bewegung engagieren sich christliche Frauen weltweit für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde.

Frauen aus Taiwan haben in diesem Jahr die Liturgie unter dem Titel „Glaube bewegt“ erarbeitet. Der Inselstaat verfüge über eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Naturschönheiten und einer reichen Flora und Fauna, so Enseling. Gleichzeitig sei Taiwan ein hochmoderner Staat, der führend auf dem Gebiet der Hightech-Industrie ist und den Bürgern hohen Wohlstand garantiert. Nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung sind Christinnen und Christen.

Kompliziert sei aufgrund der Spannungen mit der Volksrepublik China allerdings die politische Situation, betonte die Rednerin. Sie führte aus, dass die Führung in China darauf dränge, die „abtrünnige Provinz“ wieder in sein Reich einzugliedern. Zwar gilt Taiwan als die liberalste Demokratie Asiens, doch die Bevölkerung ist gespalten zwischen prochinesischen Gruppen und vor allem jüngeren Bürgern, die auf Bewahrung der Selbstständigkeit pochen. Das Streben nach Frieden und Unabhängigkeit zieht sich durch die Geschichte. „Die Wunden der Vergangenheit sind bis heute nicht verheilt“, stellte Enseling fest. In jüngster Vergangenheit schien sogar ein militärischer Konflikt nicht ausgeschlossen, Cyberangriffe sind an der Tagesordnung.

In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, den 3. März feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde und auch im Tecklenburger Land diese Gottesdienste. Das Titelbild hat die junge Künstlerin Hui-Wen Hsiao geschaffen und es unter Bezug auf den gewählten Bibeltext „I Have Heard About Your Faith“ (Ich habe von eurem Glauben gehört), genannt. Die Symbolik der Orchideen, der Vögel, des Lichtstrahls am düsteren Himmel und der betenden Frauen solle Hoffnung und Frieden in Gott vermitteln, beschreibt die Künstlerin ihre Idee.

Ein wichtiger Bestandteil der Gottesdienste ist die Musik. Gudrun Schwager begleitete die etwa 50 Teilnehmerinnen beim Einüben der Lieder. „Ping an – der Friede sei mit dir“ sangen sie gemeinsam, aber auch „Kommen und Gehen“ oder „Glaube bewegt“. Der Bibeltext entstammt dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus. Große Worte klingen darin an: Glauben, Hoffnung, Liebe, Weisheit und Kraft. Mechthild Fislage, Nicole Küdde und Petra Thalmann stellten die Feministin Annette Lee und die Digitalministerin Audrey Tang vor, die sich große Verdienste um Rechte von Frauen und Minderheiten erworben haben.

Der Altarraum war mit Lampions, Orchideen und Teegeschirr landestypisch geschmückt. Eine Sonnenblume verwies auf die gleichnamige Protestbewegung des Jahres 2014. Im Gottesdienst wurden Dankesbriefe von Frauen als Zeugnisse lebendigen Glaubens verlesen. Am „Eine Welt-Stand“ verkauften Elsbeth Verlage und Christel Festring Produkte aus fairem Handel. Die Kollekte aus den Gottesdiensten kommt als Zeichen der Solidarität vor allem Frauen- und Mädchenprojekten weltweit zugute.

Text: Brigitte Striehn

Zurück