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„In the jungle“: SommerFerienGottesdienst im Botanischen Garten

Wetterfeste Kleidung oder wahlweise auch ein Regenschirm empfahlen sich all Jenen, die sich zum letzten SommerFerienGottesdienst der evangelischen Gemeinde Ibbenbüren in den Botanischen Garten (Loismanns Garten) in Dörenthe aufgemacht hatten.

Denn das Wetter war alles Andere als perfekt, als am dritten Augustsonntag ausgerechnet ein Freiluftgottesdienst auf dem Plan stand – auch wenn es am Ende weitgehend trocken blieb.

„Wir feiern Gottesdienst heute Morgen im Botanischen Garten in Dörenthe – wer hätte daran gezweifelt?“, zeigte sich Pfarrer Reinhard Lohmeyer zur Begrüßung fröhlich-optimistisch, und gab auch gleich seiner Begeisterung darüber Ausdruck, dass trotz der schlechten Wetterprognosen rund 100 Menschen gekommen waren. 280 waren es im letzten Jahr, aber da spielte eben auch Petrus mit.

„Wir sind heute im Dschungel, genauer: im Regenwald“, nahm Lohmeyer gleich Bezug auf das Motto des Gottesdienstes, für das sich die Organisatoren das bekannte, vor 80 Jahren veröffentlichte Lied „In the jungle, the mighty jungle, the lion sleep tonight“ ausgesucht hatten. Und da es rundherum fleißig von Bäumen und Sträuchern tropfte und auch der Boden gut durchnässt war, wurde aus dem Dschungel eben kurzerhand ein Regenwald. Ohne gefährliche Raubtiere zwar, aber sehr gut geeignet, das gewählte Thema zu untermalen: Es sei ein regelrechter Dschungel an Gedanken, Vorschriften, Erwartungen, der uns umgebe, so Pfarrer Lohmeyer, und: „Die Gefahren lauern ständig um uns herum“.

Für die sehr lebendige Predigt zum Thema „Übers-Wasser-gehen“ wechselte die Gottesdienstschar kurzerhand zum nahen Seerosenteich, kurz darauf ging es noch einmal weiter zu einem baumgesäumten Platz, der genug Raum bot für ein kleines Buffet, das vom KreAktiv-Gottesdienstkreis aus Dörenthe ebenso vorbereitet worden war wie der Gottesdienst selbst. Das Buffet wurde bereits im Verlauf des Gottesdienstes eröffnet. „Das haben wir alle sechs Male gemacht, es hat Tradition“, erklärt Karl-Heinz Käsekamp vom Organisationsteam die ungewöhnliche Verlaufsform des Gottesdienstes. Noch vor Segen und Abschlusslied war für die Gottesdienstbesucher so Raum für Begegnungen und Gespräch.

Sommerlich-leicht, so kam dieser Gottesdienst trotz des trüben Wetters daher, und das wurde auch von manchem Besucher so empfunden. Vielleicht war dies die perfekte Einstimmung für Sophie Jörgens, die Ende August nach Südafrika aufbrechen wird, um dort ein Jahr lang diakonischen Dienst im Projekt Siyabonga zu leisten. Neben den besten Wünschen der Gemeinde bekam sie auch Gottes Segen mit auf den Weg. Viele neue Eindrücke wird sie wohl während ihres Aufenthaltes bekommen. Sie habe halt ein Auslandsjahr machen wollen, erzählt die junge Frau während der Imbisspause einem interessierten Besucher, und „das Projekt kannte ich von der Kirche.“

Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst an diesem Tag vom Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg unter der Leitung von Ursula-Maria Busch. Hilfe erhielt das Organisationsteam wie immer von Mitgliedern der Familie Niemann, die den Botanischen Garten unterhält. Zum Dank wird die Gemeinde die Hälfte der Kollekte für die weitere Pflege des Gartens zur Verfügung stellen.

Auch im kommenden Jahr soll es wieder „SommerFerienGottesdienste“ in allen fünf Pfarrbezirken geben, so Pfarrer Reinhard Lohmeyer. Zwar stelle Laggenbeck dabei ein kleines Problem dar – die dortige Pfarrerin Irmtraud Rickert geht im Juli 2020 in Ruhestand -, aber Lohmeyer zeigt sich zuversichtlich, dass es hier eine Lösung geben wird. Er selbst wünscht sich vor Allem bei der Ortswahl noch mehr Abwechslung: In Dörenthe könne man beispielsweise auch mal einen Gottesdienst auf der „Almhütte“ feiern. Auch für den Christusbezirk gebe es noch etliche Ideen. Hauptsache, raus aus dem Trott und rein in die Gesamtgemeinde und die Natur (oder an andere, nicht alltägliche Orte). Das ist es, was vor einigen Jahren die Grundlage für die Idee der „SommerFerienGottesdienste“ bildete und mittlerweile schon zu einem Erfolgsmodell geworden ist.

Text: Claudia Ludewig

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