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Kirchengemeinde im Umbruch und Aufbruch - Visitation in Ev. Gemeinde Neuenkirchen-Wettringen mit Abendmahls-Gottesdienst und Gemeindeversammlung eröffnet

Mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Friedenskirche Wettringen wurde am Sonntag Invokavit (26. Februar) die kreiskirchliche Visitation in der Ev. Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen eröffnet. Pfarrer Dietrich Wulf machte den Besuchern in seiner Predigt über Jesaja 49, 1 - 6 Mut, den Glauben öffentlich zu leben, Gott zu loben und treu zu ihm zu stehen.

„Gottes Worte enthalten Zuspruch“, betonte Dietrich Wulf. Ein kleiner Prophet werde damit beauftragt, der ganzen Welt Gottes Willen zu verkündigen. Wo ist der Zuspruch unserer heutigen Verkündigung? Geht es uns trotz Corona, dem Ukrainekrieg, den Krisen und Wirtschaftsproblemen einfach zu gut, dass wir überhaupt so grundlegend und grundstürzend verkündigen könnten?“ In diesem Zusammenhang kritisierte er, dass Oberflächlichkeit und Unverbindlichkeit zur Devise unserer Zeit geworden seien. Die Folge einer gestörten Gottesbeziehung seien Umwelt- und Menschenzerstörung. Für die Visitation wünschte er sich ein weites Denken, das über den eigenen Tellerrand hinausgehe.

Im Fürbittengebet bat die Gemeinde angesichts des Krieges in der Ukraine um Frieden und Versöhnung. Im zeitgleich stattfindenden Kindergottesdienst hatten sich die Kinder mit der biblischen Geschichte der Arche Noah beschäftigt. Ihre selbstgebastelten Friedenstauben präsentierten sie stolz der Gemeinde. Festlich, aber auch schwungvoll begleitet wurde der Gottesdienst von einem Posaunen-Projektchor aus der Gemeinde sowie Mitgliedern aus Steinfurt und Rheine und dem Organisten Hans-Joachim Felber.

Gemeindeversammlung als Plattform für Wünsche, Kritik und Anregungen

„Wir möchten heute mit Ihnen als Gemeindeglieder ins Gespräch kommen“, sagte Superintendent André Ost zur Eröffnung der Gemeindeversammlung, die direkt im Anschluss an den Gottesdienst stattfand. Die Visitation sei ein Besuch der Gemeinde, um gegenseitiges Lernen im Kirchenkreis zu ermöglichen. Visitationen im Kirchenkreis Tecklenburg finden jährlich in wechselnden Gemeinden und Kirchenkreis-Regionen statt. Die letzte Visitation hat in Neuenkirchen-Wettringen im Jahr 2004 stattgefunden. „Auf der Agenda stehen diesmal hauptsächlich die Zukunftsthemen“, so André Ost. „Das Presbyterium hat sich darüber hinaus gewünscht, die Themen Jugendarbeit, Verwaltung sowie den Kontakt zu den Schulen in den Mittelpunkt der Visitation zu stellen.“ Es gehe vor allem um die Frage, wie es nach dem Ruhestand von Pfarrer Dietrich Wulf im Herbst 2024 mit der Gemeinde weitergehe. Viele der anstehenden Zukunftsfragen werden im Zusammenhang des Kooperationsraums mit den beiden Rheinenser und der Hörsteler Gemeinde zu beantworten sein. Im Rahmen der Visitationswoche finden auch Gespräche mit den Bürgermeistern der Kommunalgemeinden Neuenkirchen und Wettringen sowie ein ökumenischer Austausch mit den Pfarrern der beiden katholischen Nachbargemeinden statt.

In vier Gesprächsgruppen tauschten sich die Gemeindeglieder lebhaft und engagiert zu fünf Leitfragen aus. „Ich erlebe in unserer Gemeinde zwei Ausrichtungen: Menschen, die Lust auf Neues haben und eher traditionelle Mitglieder“, meinte ein Frau. „Ich würde mir an den Sonntagen eine vollere Kirche wünschen“, so eine andere Stimme. „Ich freue mich über die vielen neuen Aufbrüche in unserer Gemeinde, wie den Kindergottesdienst, den Projektchor, den Projekt-Posaunenchor, den neuen Gemeindebrief und die Konfirmanden-Vorbereitung mit Ehrenamtlichen. Der neu ins Leben gerufene Jugendtreff am 24. Februar war gut besucht. Wir sind eine Gemeinde im Umbruch und Aufbruch.“ Die Einschätzungen und Anregungen aus der Gemeindeversammlung brachte das Visitationsteam in das sich anschließende Gespräch mit dem Presbyterium ein.    

Text: Christine Fernkorn  

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