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Mit Optimismus in die Zukunft schauen - Erntedankfest und Jubiläumsfeier in der Johanneskirche Lengerich

Die evangelische Johanneskirche in Lengerich-Stadtfeldmark wurde von dem Architekten Werner Johannsen aus Osnabrück entworfen und am ersten November 1962 in Betrieb genommen. Nach Jahren eines gedeihlichen Gemeindelebens ging später die Zahl der Kirchenbesucher zurück. Daher hatte das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Lengerich 2008 beschlossen, sich aus der Finanzierung der Johanneskirche (ebenso wie der Bodelschwingh-Kirche in Wechte) zurückzuziehen.

Nach dem anfänglichen Schock bildeten sich in beiden Orten Trägervereine zum Erhalt ihrer Kirchen als Gotteshäuser und wichtige Kommunikationszentren. Am 6. Oktober feierte der Trägerverein Johanneskirche während des Erntedankfestes sein zehnjähriges Bestehen. „Aus Enttäuschung sind Mut und Entschlossenheit gewachsen“, stellte Superintendent André Ost in seinem Grußwort fest. Gemeinsame Überlegungen hätten zu dem Ergebnis geführt, mit viel Eigeninitiative im Ehrenamt die evangelische Kirche in Stadtfeldmark zu erhalten. Dies sei bis heute gelungen, obwohl die Landeskirche zunächst skeptisch reagiert hatte. Die letzte Visitation im Februar 2019 zeichnete ein positives Bild der Entwicklung, so Ost.

In der Johannesgemeinde sei es gelungen, den Blickwinkel auf die Bedürfnisse der Menschen zu richten. Der Verein habe zunächst nur mit fünf Jahren geplant, nun werde das 25-jährige Jubiläum ins Auge gefasst. „Ohne Engagement der Menschen lebt Kirche nicht. Sie wird solange bestehen, wie sich Menschen dafür einsetzen“, konstatierte der leitende Theologe des Kirchenkreises. Eine Spende zum Jubiläum wird sie bei ihrem Engagement unterstützen. Dass neben dem ehrenamtlichen Einsatz auch Geld gebraucht wird, verhehlte die erste Vorsitzende des Trägervereins, Silke Buddenkuhl nicht. „Es fällt immer etwas an“, sagte sie im Hinblick auf notwendige Sanierungs- und Malerarbeiten. Weitere Helfer dürfen sich gern dem Team anschließen.„Es zeichnet Lengerich aus, dass viele Menschen ehrenamtlich Arbeit, Zeit und Geld investieren“ sagte Wilhelm Möhrke. Er glaube daran, dass die Johannesgemeinde weiterbestehen werde, zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich. Dankbarkeit, auch für die reiche Ernte, und Gottvertrauen seien dafür nötig.

Dies griff Wilfried Neuenfeld auf. Der zweite Vorsitzende des Vereins nannte eine große Zahl von Menschen, denen die Gemeinde zu Dank verpflichtet ist. „Wir sehen immer nur das Gute und blicken mit Zuversicht auf die nächsten Jahre“, unterstrich das Gründungsmitglied. Silke Buddenkuhl hob hervor, dass in nächster Zeit Pläne zur Intensivierung der Jugendarbeit umgesetzt werden sollen. Ferienfreizeiten, Verschönerung des Spielplatzes, Film, Musik sowie die verstärkte Einbindung von Kindergärten und Schulen haben sich Mitglieder und Förderer des Vereins vorgenommen. Maria Bäumer überbrachte in ökumenischer Verbundenheit Grüße der Katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen.

Im Gottesdienst für alle Generationen mit Pfarrer Torsten Böhm regte die Aktion „Tischlein deck dich“ in der gut besuchten Kirche zum Nachdenken an über die guten Gaben, die den Altarraum überreichlich schmückten. Süßes und Bitteres – Früchte der Gärten und Felder, Blumen, Brot, Milch, Wein, Kuchen, aber auch Tränen, erinnerten daran, dass nicht alles selbstverständlich ist im Leben. „Das Schlichte ist wertvoll, feiern wir, dass Gott uns mit Gutem bedenkt“, sagten die Sprecher. Ein Holzmodell der Kirche stand für das Jubiläum. „Gott, wir danken dir für das Engagement von Menschen, die sich dafür einsetzen, dass diese Kirche hier nun schon zehn Jahre lang geöffnet bleiben konnte und noch viele Jahre geöffnet bleiben kann. Lass die Türen dieser Kirche nicht um ihrer selbst willen offenstehen. Lass Menschen das hier suchen und finden, wofür diese Mauern gebaut wurden: Zuspruch und Ermutigung, Hoffnung und Trost aus deinem guten Wort“. Den musikalischen Rahmen gestalteten der Kirchenchor unter Leitung von Reinhard Jöllenbeck, Beatrix Sievers an der Querflöte und Reinhard Jöllenbeck an der Orgel. Mit dem afrikanischen Lied „Sana sannanina“ schuf der Chor einen fröhlichen Ausklang des besonderen Gottesdienstes. Das anschließende Treffen im Gemeindehaus diente ebenso dem Gedankenaustausch über zurückliegende Erfolge wie über künftige Aufgaben.

Text: Brigitte Striehn

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