Der damalige Mönch Martin Luther hatte aufbegehrt gegen eine verkrustete und korrupte Kirche. Er wusste sich medienwirksam in Szene zu setzen und hatte sich deshalb 1521 vor dem Kaiser auf dem Reichstag in Worms zu verantworten. Sein Anliegen fand kaum Gehör. Stattdessen wurde er zum Ketzer erklärt und das Volk sollte ihn fangen: tot oder lebendig.
Martin Luther fand Zuflucht auf der Wartburg bei Eisenach. Dort quälten ihn Krankheit und Depression. Im Dezember verließ er die Burg heimlich und wurde von Freunden angestiftet, das Neue Testament in eine vorlesbare, volksnahe Übersetzung zu übertragen. 71 Tage widmete er dieser Aufgabe, 120 Tage brauchten die Druckerpressen.
Das „Septembertestament“
Am 29. Oktober 2022, dem 500. Jahrestag der Veröffentlichung des mit handkolorierten Holzschnitten von Lucas Cranach illustrierten „Septembertestaments“, erinnerten Pfarrer Harald Klöpper, Vikar Dr. Jonathan Robker, Carmen Büscher und Superintendent André Ost äußerst kurzweilig in der Hohner Kirche an die Entstehung des Urdrucks von Martin Luthers Übersetzung des neuen Testaments ins Frühneuhochdeutsche. Welche Barrieren sich beim Übersetzen auftaten, wie die Zeitumstände waren, zeigten André Ost als Drucker Lotter, Carmen Büscher als (fiktive) Waschfrau Melanchthons sowie Vikar Robker in einem Vergleich zeitgenössischer Übersetzungsliteratur mit dem, was Luther zur Verfügung stand.
Die Idee:
Pfarrer Harald Klöpper (Lengerich) komponierte und moderierte dieses aus kleinen Spielszenen, Video-Sequenzen und Lesungen bestehende Mosaik, das die Jahre nach dem Thesenanschlag vom 31. Oktober 1517 beleuchtet.
Das Video zum „Septembertestament“ erscheint im Rahmen der Online-Reihe Ankerplatz auf dem Youtube-Kanal des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg. Hier kommen Sie zum Video: