Unsere aktuellen Nachrichten auf einen Blick

Ostergruß des Superintendenten

„Leuchten! – Sieben Wochen ohne Verzagtheit“. So lautete das Motto der diesjährigen bundesweiten Fastenaktion der Evangelischen Kirche „Sieben Wochen ohne“.

Ein wunderbares Motto, wenngleich auch nicht ganz leicht umzusetzen.

Denn, Gründe für Verzagtheit gäbe es ja jede Menge: Die Folgen der dreijährigen Corona-Krise sind noch nicht ganz ausgestanden. Die letzten Corona-Beschränkungen fallen erst in diesen Tagen rund um Ostern. Immer noch plagen sich etliche mit den Folgen ihrer Corona-Erkrankungen, häufen sich die Krankenstände und müssen Personalengpässe aufgefangen werden.

Die Weltlage macht uns schon seit mehr als einem Jahr große Sorgen, weil nicht absehbar ist, wie lange der Krieg in Osteuropa andauert und welche weiteren Folgen er noch haben wird. Ein Frieden ist nicht in Sicht, auf allen Seiten wird milliardenschwer aufgerüstet. Auf der anderen Seite spüren wir, wie das Leben immer teurer wird, viele stöhnen unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Das Gefühl für Sicherheit und Beständigkeit ist uns ein ganzes Stück abhandengekommen im Dauerkrisenmodus der letzten Zeit. 

Der Kirche laufen unterdessen die Mitglieder davon. Immer weniger Menschen scheint bedeutungsvoll zu sein, was wir zu Ostern als den christlich-religiösen Kern der Sache feiern: Jesus Christus ist auferstanden! Der Vater im Himmel hat ihn auferweckt. Das Leben hat über den Tod gesiegt. Jesus lebt, und wir werden mit ihm sein – auch durch das Dunkle in unserem Leben, selbst durch den Tod hindurch.

Was für eine Nachricht, was für ein Leuchten am Ostermorgen!

Es wäre so wichtig, dass es auch uns erreicht. Die gute Nachricht von Ostern ist nämlich ein wirklich guter Grund, nicht nur in den 7 Wochen davor auf Verzagtheit zu verzichten.

Wie wäre es, wenn wir auch in der restlichen Zeit des Jahres unsere Verzagtheit durch Zuversicht ersetzen würden?

Natürlich kann man das nicht erzwingen. Der Ratschlag „Nun sei doch mal ein bisschen zuversichtlich und fröhlich“ funktioniert nicht, wenn einem danach gar nicht zumute ist.

Was aber helfen kann, ist, sich in die Richtung der Leuchtquelle zu drehen.

Im Urlaub habe ich neulich an einem wunderschönen Sonnentag nichts anderes getan, als mich eine halbe Stunde lang von den wärmenden Strahlen der Sonne bescheinen zu lassen. Was für eine Kostbarkeit war das in der ansonsten doch eher düsteren und kalten Winterzeit!

Die Sonnenstrahlen haben mein Gesicht erleuchtet, und ich fühlte mich dadurch auch von innen so richtig erwärmt. Welch ein Wellnessprogramm für die Seele!

Ich fühlte mich wie aufgetankt und bin anschließend mit viel besserer Laune durch den Tag gegangen. Das Leuchten, das mich erreicht hatte, ich konnte es in mich aufnehmen und ganz bestimmt auch weitertragen. Man konnte es mir direkt ansehen.

So ähnlich funktioniert das mit dem Osterglauben auch.  

Ostern will ein Leuchten in unsere Welt bringen. Es kämpft an gegen unsere Verzagtheit. Wenn wir uns dem Licht des Ostermorgens, der Quelle der Auferstehung, zuwenden, dann geschieht etwas mit uns. Wir werden erwärmt durch dieses Licht und werden selber zu Lichtträgern, zu Botschafterinnen und Botschaftern der Zuversicht.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein (er-)leuchtendes Osterfest!

André Ost,

Superintendent

 

Link zu Video „Ostern erklärt“:

https://www.ekd.de/Ostern-10824.htm

 

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Erstellungsdatum: 06.04.2023