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Superintendent André Ost mit großer Mehrheit wiedergewählt - Kreissynode Tecklenburg tagte in Präsenzform in der Ev. Stadtkirche Lengerich

"Ich bedanke mich für diesen tollen Vertrauensbeweis“, freute sich Superintendent André Ost nach seiner Wiederwahl vor der Synode. Die Kreissynode tagte am 7. September in der Ev. Stadtkirche in Lengerich. Die Kirchenparlamentarier wählten André Ost mit großer Mehrheit bei 70 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen erneut für eine Amtszeit von acht Jahren zum Superintendenten.

Der 56-jährige Theologe ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er studierte Ev. Theologie in Bielefeld/Bethel, Kiel und Münster. Als Pfarrer war er in den Gemeinden Ennepetal-Voerde (Kirchenkreis Schwelm) und Tecklenburg (Kirchenkreis Tecklenburg) tätig. Seit 2011 hat er das Superintendentenamt im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg inne. In dieser Funktion ist er Vorsitzender des Verwaltungsrates des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Tecklenburg e.V. und seit 2014 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ledder Werkstätten gGmbH. Von 2016-18 war und seit 2019 ist André Ost Vorsitzender des Verbands der Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg für die gemeinsame Verwaltung.

„Ich habe in den letzten Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Kirchenkreis gespürt“, so Ost in seiner Vorstellung. „Wir haben im Kirchenkreis eine Vielzahl an Kompetenzen, mit denen zusammenzuarbeiten mit wirklich Freude macht“, betonte er. Das Superintendenten-Amt erlebe er als „Brückenfunktion zwischen Gemeinden, Kirchenkreis und der Landeskirche. Für die Architektur der Kirche sei ein lebendiger Austausch zwischen den Ebenen wichtig, so Ost. Zu seiner persönlichen Motivation meinte André Ost: „Ich habe mich in den letzten Jahren in diesem Amt wohl gefühlt. Ich habe mich unterstützt und getragen gesehen“.

Perspektiven für gemeindliches Handeln

Als Herausforderungen der nächsten Jahre sieht er u.a. einen gelingenden Prozess der Etablierung der Gemeinsamen Kreiskirchlichen Verwaltung in Münster. Die Verwaltungen der Kirchenkreise Münster, Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken ziehen in Kürze in ein neues Verwaltungsgebäude am Coesfelder Kreuz. Auch die Pfarrstellenplanung sei ein wichtiges Projekt: „In der Pfarrstellenplanung wird sich ein Umbruch vollziehen“ ist Ost sich sicher. In einem synodalen Prozess haben sich die Gemeinden mit dem Thema befasst. Jetzt gehe es darum, die Regionalstruktur mit Leben zu füllen. Da die finanziellen Rahmenbedingungen absehbar enger werden, gehe es jetzt um Aufgabenklärung. „Das wird eine echte Herausforderung für den auf Konsens und Stabilität ausgerichteten Kirchenkreis“, meint Ost. Dabei stehe die Frage des Profils des Kirchenkreises im Raum.

Jörg Oberbeckmann als Synodalassessor mit großer Mehrheit wiedergewählt

Die Synodalen wählten Pfarrer Jörg Oberbeckmann aus der Kirchengemeine Wersen-Büren  mit großer Mehrheit für eine weitere achtjährige Amtszeit als Synodalassessor (Stellvertreter des Superintendenten). Der 55-jährige ist verheiratet und ist seit 1997 mit halber Stelle Gemeindepfarrer in Wersen-Büren und seit 2007 Lehrer am Comenius-Colleg in Mettingen. Seit 2012 ist er als Synodalassessor im Kirchenkreis tätig. Zu seiner Motivation für die erneute Kandidatur sagt er: “Als Pastor einer kleinen Gemeinde am Rande des Kirchenkreises ist mir die Kirche als ganze und der Kirchenkreis wie die Landeskirche wichtig. Alle Ebenen sind miteinander verbunden und hängen zusammen“. Als Synodalassessor pflegt er eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem KSV und dem Superintendenten sowie den Gemeinden. „Dieses Verständnis von „Leitung“ und eine starke Stimme für die Gemeinde möchte ich weiter in den vielstimmigen Chor der Gemeinden und der Menschen des Kirchenkreises einbringen“, betont Jörg Oberbeckmann. 

Bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 kandidiert Jörg Oberbeckmann als Bürger-meister für die Grünen. Sollte er als Bürgermeister gewählt werden, könnte er das Amt als Synodalassessor nicht antreten. In diesem Fall wäre Pfarrer Andreas Finke aus Ibbenbüren bereit, von der Stellvertreter-Position ins Amt des Synodalassessors zu wechseln.

Die Synode wählte auch den 12-köpfigen Kreissynodalvorstand neu und entschied darüber hinaus über die Abgeordneten für die Landessynode sowie über die Besetzung der kreiskirchlichen Ausschüsse und Synodalbeauftragungen. Aus ihren langjährigen Synodalbeauftragungen wurden Pfarrer i.R. Reiner Ströver (Flüchtlingsarbeit) und Pfarrer Andreas Finke (Notfallseelsorge) verabschiedet.  

Zur Eröffnung der Synode hielt Pfarrer Iven Benck (Lotte) die Andacht. Darin machte er deutlich, dass Diakonie und die tätige Nächstenliebe nicht ohne die Verkündigung möglich seien. Die Kirche könne wieder wachsen, wenn sie die Menschen, die ihre Hilfe brauchten, nicht übersehe. Die musikalische Gestaltung der Andacht hatte Kreiskantor Christoph Henzelmann.   

Kirchenkreis Tecklenburg findet kreative Wege hin zu den Menschen

„Als Synode kommen wir zusammen, nicht nur digital, sondern physisch, mit allen Sinnen“, so Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel (Evangelische Kirche von Westfalen, EKvW) in ihrem Grußwort. Viele Menschen hätten sich in den letzten Wochen und Monaten nach solchen Gemeinschaftserlebnissen gesehnt, meinte sie. „Sie finden kreative Wege, die gute Nachricht von der Liebe Gottes trotzdem unter die Leute zu bringen. In der Zeit der Pan-demie brechen Sie auf und nutzen die Chancen für bisher ungeahnte Möglichkeiten“, freute sie sich. Christen stünden besonders den Verletzlichen bei, sagte sie. Darin seien sie Vorbild und Lichtblick für andere. Sie überbrachte Grüße von Präses Annette Kurschus. Katrin Göckenjan-Wessel ist seit April Personaldezernentin der EKvW und Ortsdezernentin für den Kirchenkreis Tecklenburg.

Zukunftskonzept 2021: Diakonische Werke Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken denken über Verschmelzung zu einem Verein nach

Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werkes im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg e.V., stellte den Synodalen Überlegungen zu einer Verschmelzung der Diakonischen Werke Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken zu einem Verein vor. Vorteile einer Verschmelzung wären unter anderem eine gemeinsame „Marke“ für die Kirchenkreise und Gemeinden, eine effiziente Organ- und Gremienstruktur und strategische Gestaltungsspielräume durch die Organisationsgröße. Die Mitgliederversammlungen beider Diakonischen Werke werden im September dazu einen Beschluss fassen.

Kirchenkreisweites Online-Andachts-Angebot für das Jahr 2021 ist in Überlegung

Mit der Coronakrise erfuhr das vertraute kirchliche Leben eine Vollbremsung“, so Superintendent André Ost in seinem Bericht. „Die Reichweite der Angebote ließ erstaunen“.

Pfarrer Harald Klöpper und Pfarrer Dr. Norbert Ammermann (beide Mitglieder des Theologischen Ausschusses im Kirchenkreis) stellten der Synode gemeinsam mit Öffenlichkeits-referentin Christine Fernkorn eine Zwischenbilanz zu den digitalen Verkündigungsformaten im Kirchenkreis Tecklenburg vor. Ein kurzer Film vermittelte den Synodalen beispielhaft Impressionen über die verschiedenen Projekte. Den Film können Sie hier ansehen und downloaden:

https://www.youtube.com/watch?v=BbqEyt9pv7g

Die Bilanz zeigt, dass es eine große Vielfalt an digitalen Angeboten aus den Gemeinden gab (geistlicher Impuls, Dialogische Formen, Lesetexte, Online-Andachten, Podcasts, Online-Gottesdienste, Streaming-Gottesdienste, Hörspiel und Lernplattformen). Am meisten wurden Online-Gottesdienste und Andachten im Netz verbreitet.

In Überlegung ist jetzt ein kirchenkreisweites Online-Andachts-Angebot für das Jahr 2021, das von den Gemeinden und synodalen Diensten wechselseitig vorbereitet wird. Die Synodalen werden sich über diese neue Idee und über die Perspektiven digitaler Formate im Kirchenkreis verständigen.

Kirchenkreis Tecklenburg tritt „United4Rescue“ bei

Die Synodalen beschlossen einstimmig, dass der Kirchenkreis Tecklenburg dem Bündnis „United4Rescue“ beitritt. Dem Bündnis haben sich mittlerweile 600 gesellschaftliche Gruppen angeschlossen. Das Bündnis wurde 2019 auf Initiative der EKD gegründet und betreibt mit Unterstützung der „Seebrücke“ und medizinischer Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ das Seenotrettungsschiff „Seawatch 4“. „Man lässt keine Menschen ertrinken“, sagte Roland Wendland, der Syodalbeauftragte für Flüchtlingsfragen, in der Vorstellung des Antrags. Tätige Nächstenliebe bedeute für ihn, nicht wegzusehen, wo Menschen in Not seien. In der vorletzten Woche rettete das Seenotrettungsschiff „Seawatch 4“ 353 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer.

Text: Christine Fernkorn

 

 

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