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Unterwegs im Kirchenkreis Otjiwarongo: Mitarbeiter der Kirchenkreise Tecklenburg und Wesel besuchen Partnerkirchenkreis

Im Juni 2018 besuchten Annette Salomo, Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses, und Dirk Schoppmeier, Leiter der Jugendbildungsstätte Tecklenburg (beide Evangelischer Kirchenkreis Tecklenburg), sowie Michaela Leyendecker und Anja Neuhaus, Evangelischer Kirchenkreis Wesel, alle Partnergemeinden im Kirchenkreis Otjiwarongo. Darüber berichteten Annette Salomo und Dirk Schoppmeier am 23. November im Gemeindehaus Arche in Lotte. Begleitet wurden sie auf der Reise von Pastor Jean-Gottfried Mutombo vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe).

Unterwegs sind viele Fotos entstanden, die einen lebendigen Eindruck vom kirchlichen und alltäglichen Leben in dem südafrikanischen Land vermittelten. Die Partnerschaft besteht bereits seit über 30 Jahren, seitdem wurden intensive Kontakte und Freundschaften geknüpft.

Gleich nach der Ankunft in Windhoek empfing der Partnerschaftsbeauftragte Pastor John Guidao oab die Delegation. Bei einem Gespräch mit der Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELCRN) begrüßte  Bischof Gamxamub die Gäste im Rahmen eines konstruktiven Gesprächs. Das Erleben namibischer Gottesdienste sei nachhaltig im Gedächtnis geblieben, erzählte Annette Salomo. Der Gottesdienst hat in Namibia eine wesentlich größere Bedeutung als in Deutschland, er ist zentrale Veranstaltung und Höhepunkt der ganzen Woche. Typisch ist die Sprachenvielfalt: Englisch, Afrikaans oder Damara wechseln sich ab. Posaunenchöre machen Musik, es wird gesungen und getanzt, Geburtstagskinder oder Hochzeitspaare werden vorgestellt. Oft sind keine Pfarrer vor Ort, dann springen Presbyter ein.

Die Lebensbedingungen der Menschen hängen von verschiedenen Faktoren ab, eine große Rolle spielt die Verfügbarkeit von Wasser. Als besonders trostlos empfanden die Besucher die Situation in Kalkfeld. Die AIDS-Rate ist hoch, auf den trockenen Böden wächst nichts. Da fast niemand ein Auto hat, gibt es keine Möglichkeiten zum Geldverdienen. Sister Salfine versorgt Arme mit Suppe und kümmert sich um Kranke. Doch es fehlt an Essen, Medikamenten und Hygieneartikeln. Dirk Schoppmeier und Michaela Leyendecker hatten die Aufgabe übernommen, Bedingungen für eine Begegnung unter jungen Frauen auszuloten. In Otjiwarongo bekamen sie Gelegenheit dazu. Sie trafen zahlreiche selbstbewusste Frauen, die mit Mut und Engagement ihre Visionen umsetzen. Besonders interessant war ein Treffen des „Girlsclub“. Die Mädchen erzählten von familiären Problemen, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Aber sie helfen auch Bedürftigen. In Khorixas, der Partnergemeinde von Westerkappeln, existiert ebenfalls ein Girlsclub, die Mädchen sind in der diakonischen Arbeit aktiv.

Einen Eindruck von der Schönheit des Landes bekamen die Zuhörerinnen in Lotte bei einigen Fotos, wie vom Felsen „Fingerclip“ in der Nähe von Fransfontein oder atemberaubender Natur. Annette Salomo und Dirk Schoppmeier berichteten vom Leben der Kinder in den Hostels und von einer bedrückenden Erfahrung. Am Waterberg hat die „Deutsche Schutztruppe“ im Jahr 1904 das Volk der Hereros zu 80 Prozent vernichtet. Der Begleiter der Gruppe, Pastor Salmon Tjakuapi, hob deutlich hervor, dass die Hereros eine Entschuldigung und das Bekenntnis zu einem Genozid an ihrem Volk erwarten. Die Diskussion sei jedoch schwierig, stellte Annette Salomo fest. Mit schönen Erinnerungen und Aufgaben für die Zukunft kehrte die Gruppe zurück.

Text und Foto: Brigitte Striehn

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