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„Einfach „Ma(h)l Zeit haben“ - Ökumenische Kirchennacht in der Christuskirche Ibbenbüren

Zu später Stunde feierten am 10. November Besucher der Ökumenischen Kirchennacht in der Christuskirche Ibbenbüren mit Judith Schäfer eine Andacht für Nachtschwärmer. Die Vikarin leitete sie mit den Bibelworten von der Erschaffung des Lichts aus dem ersten Kapitel des Buches Genesis ein. „Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war.“

Auch das Wort zur Nacht aus dem Psalm 4,8 war wunderbar gewählt: „In Frieden werde ich mich niederlegen und auch schlafen; denn du, Herr, allein lässt mich in Sicherheit wohnen.“ Die Lesung aus dem Matthäusevangelium nahm darauf Bezug. Wenn Menschen von Ängsten geplagt und eingeschüchtert werden, können sie Gott im Dunkeln neu finden. Er geht ihnen voran, um den Weg zu leuchten. Mit Liedern und Gebeten im Kerzenlicht entstand eine meditative Stimmung, die in der Finsternis die Herzen wärmte.

Die Ökumenische Kirchennacht in der Christuskirche Ibbenbüren erlaubte eine neue Wahrnehmung des sakralen Raumes durch ungewohnte Erfahrungen. Der Kirchenkreis Tecklenburg beteiligte sich in diesem Jahr erstmals an der Aktion. Ziel ist es, Menschen einen neuen Zugang zu Kirche und Religion oder Brückenschläge zwischen den Konfessionen zu ermöglichen. In Ibbenbüren lud die Evangelische Gemeinde zu Andacht und abendlichem Essen für Kinder und Erwachsene ein.

Unter dem Motto „Schafe zählen“ hatte Judith Schäfer mit vielen Helfern ein schönes Programm für Kinder vorbereitet. Die interaktive Andacht brachte den Kindern einen Tag im Leben von Schafen näher. Jürgen Hecker, Mitarbeiter in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, hatte sich als Hirte verkleidet und zeigte, was die Tiere können und brauchen. Dazu bauten fleißige Helfer verschiedene Spiele-Parcours auf und arrangierten  im „Raum der Stille“ eine Vorleseecke. Nicole Büneker und Judith Schäfer hatten zur Dekoration kleine und große Schafe gebastelt und überall verteilt. Im liebevoll ausgestatteten Stall konnten die Kinder zur Ruhe kommen. Statt Orgelmusik empfing das vielstimmige Blöken einer Schafherde die Besucher.

Während der Andacht mit Judith Schäfer erzählten Gemeindemitglieder, was Schafe den lieben langen Tag tun. Sie stehen nicht nur gelangweilt auf der Weide, sie springen herum und erleben viele Abenteuer. Dabei darf jedes Schaf mitmachen, egal welche Farbe sein Fell hat. Weil der Hirte sie gut behütet, müssen sie keine Angst haben und fühlen sich sicher. Wenn es ihnen zu anstrengend wird, legen sich die Schafe zum Ausruhen in den Stall. Das war auch der Lieblingsplatz der kleinen Besucher, die sich dort gemütlich zusammenkuschelten. Nicole Büneker las im Raum der Stille schöne Geschichten vor. Alle sangen gemeinsam das Lied „Einfach Spitze, dass du da bist“. Die Kinder saßen im Kreis und Elke Becker begleitete den Gesang auf dem Klavier. Nach den Bewegungsspielen las Nicole Büneker die Geschichte „Schläfchen mit Schäfchen“ vor. Anschließend bekamen sie einen „Schaforden“ und stärkten sich am hübsch gedeckten Tisch mit Brot, Käse, Obst oder Gemüse.

Die Erwachsenen waren am frühen Abend an eine reich gedeckte Tafel zu Begegnung und offenem Miteinander eingeladen. Etwa 30 Gäste waren gekommen, um bei Brot, Käse, Wurst und kühlen Getränken ins Gespräch zu kommen über Gott und die Welt. Berührt zu werden von Themen und Gedanken anderer Menschen ist eines der Prinzipien, die mit der Kirchennacht in angenehmer Atmosphäre verfolgt werden.

Text: Brigitte Striehn

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