Aktuelles :: kirchenkreis-tecklenburg.dehttp://www.evangelisch-in-westfalen.dede_DEEvangelische Kirche von Westfalen, LandeskirchenamtSat, 27 Apr 2024 05:34:32 +0200Sat, 27 Apr 2024 05:34:32 +0200TYPO3 EXT:newsnews-1858Wed, 24 Apr 2024 11:20:00 +0200Gottesdienst mit Talk zum Thema „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ - 75 Jahre Grundgesetzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gottesdienst-mit-talk-zum-thema-die-wuerde-des-menschen-ist-unantastbar-75-jahre-grundgesetz/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0eebdb49ee0b369620f2f1eb55e5467fZu einem besonderen Gottesdienst zum 1. Artikel des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ laden die Ev. Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg an Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 9. Mai, ein. Der Gottesdienst findet in der Ev. Lukaskirche, Von Esmarch-Str. 3, in Münster statt und beginnt um 10.30 Uhr. Die Liturgie liegt in den Händen von Superintendentin Susanne Falcke (Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken), Superintendent Holger Erdmann (Ev. Kirchenkreis Münster) und Superintendent André Ost (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg). Die musikalische Gestaltung hat der frühere Popkantor des Kirchenkreises Münster, Hans Werner Scharnowski.

In diesem Jahr ist das Grundgesetz 75 Jahre in Kraft: 75 Jahre Grundgesetz als tragendes Gerüst für den Rechtsstaat der „Bonner Republik“ und für das wiedervereinigte Deutschland seit 1990. Im Rahmen des Gottesdienstes ist ein Predigt-Talk geplant: Andreas Voßkuhle, der vormalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts und jetzige Bundesvorsitzende der parteiübergreifenden Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie“, steht Stefan Querl, dem Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel in Münster, Rede und Antwort.

Wie umgehen mit Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit? Ein freies und friedliches Zusammenleben gelingt nur, wenn Menschenrechte verwirklicht und geschützt werden – von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Alle Menschen können sich im Alltag aktiv für Gerechtigkeit und gegen Menschenfeindlichkeit einsetzen: auf der Straße, im Beruf, in der Freizeit oder im Freundeskreis. Sei es, diskriminierenden Kommentaren offen zu widersprechen, seinen Nachbar*innen unvoreingenommen zu begegnen oder gemeinsam auf dem Christopher-Street-Day Solidarität zu zeigen: Es gibt viele Möglichkeiten, für Menschenwürde und Menschenrechte einzustehen. Und gerade dort, wo diese unter Druck geraten, ist es besonders wichtig, sich einzusetzen.

Die Gottesdienstbesucher erwartet ein spannender Diskurs zu Fragen der Menschenwürde, auch vor dem Hintergrund des juristisch leidenschaftlich debattierten Dilemmas, dass der „freiheitliche, säkularisierte Staat von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann“. Dieses bekannte Diktum des 2019 verstorbenen Bundesverfassungsrichters und Rechtsphilosophen Ernst-Wolfgang Böckenförde hat ebenfalls einen „runden“ Geburtstag. Es wurde vor 60 Jahren formuliert.

Der Talkgast Andreas Voßkuhle, geb. 1963 in Detmold, studierte Rechtswissenschaften in Bayreuth und München. 1992 promovierte er mit einer Arbeit über „Rechtsschutz gegen den Richter“. 1995 wurde er Referent im Bayerischen Staatsministerium des Innern. 1998 habilitierte er mit einer Arbeit über „Das Kompensationsprinzip“. Seit 1999 ist er Inhaber eines Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und Direktor des Instituts für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie (Abt. I). Im Mai 2008 wurde er zum Richter und Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts ernannt, im März 2010 zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts. Nach zwölf Jahren endete im Juni 2020 seine Amtszeit. Seit November 2020 ist er Vorsitzender von „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ in Deutschland.

Plakat zum Download.

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news-1867Wed, 24 Apr 2024 11:14:15 +0200Einladung zum Einmischen - Kampagnenmotiv zum Kirchentag 2025 in Hannover präsentiert http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/einladung-zum-einmischen-kampagnenmotiv-zum-kirchentag-2025-in-hannover-praesentiert/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=06682e4df6548cb6c7ac6dec85aa7547Ein Jahr vor Beginn des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages haben Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund und Generalsekretärin Kristin Jahn am 23. April in Hannover gemeinsam mit Susanne Blasberg-Bense, Dezernentin für Jugend, Sport und Event der Landeshauptstadt Hannover, sowie Eduard Hillgert und Kristin Schneider, Jugendvertreter:innen der Landeskirche Hannovers, die Kampagne für den Kirchentag 2025 vorgestellt.„mutig – stark – beherzt: So wollen wir 2025 in Hannover Kirchentag feiern“, erklärte Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund. „Unsere Losung und die Kampagne sind so wie der Kirchentag: Eine Einladung zum Mitmachen und zum Einmischen. Wir gehen den Krisen und Konflikten unserer Zeit nicht zaudernd aus dem Weg, sondern ringen gemeinsam um die besten Lösungen. Diskutieren, streiten und begegnen uns auf Augenhöhe. Entscheidend für Diskussionen um Frieden, Freiheit, unsere Demokratie und Zusammenhalt ist nicht, wo jemand herkommt. Oder an wen er glaubt. Sondern wo jemand hin will. Mutig - stark - beherzt sind wir unterwegs für eine gemeinsame Zukunft.“

„Kirchentag ist Diskursraum“, betonte Generalsekretärin Kristin Jahn. „Wofür mache ich den Mund auf? Was kommt mir über die Lippen? Kirchentag schreibt niemanden vor, wie er zu leben und zu reden hat – aber wir wollen miteinander ins Gespräch kommen. Kirchentag hat sich den Dialog auf die Fahne geschrieben. Er trägt damit zur Mündigkeit und Engagement in der Gesellschaft bei. Aus Liebe zum Leben – dafür machen wir den Mund auf.“

Beim Kirchentag 2025 sollen die Themen und Anliegen junger Menschen besonders im Fokus stehen – für die Landeskirche enthüllten deswegen Eduard Hillgert und Kristin Schneider das Kampagnenmotiv. Beide engagieren sich inner- und außerhalb der Kirche in Beteiligungsgremien für Jugendliche und junge Erwachsene: Kristin Scheider ist stellvertretende Vorsitzende der Landesjugendkammer der Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, Eduard Hillgert unter anderem Mitglied im Landesschülerrat Niedersachsen und im Jugendausschuss des Kirchentages. Die Kampagne sei gerade für junge Menschen sehr ansprechend, erklärten Schneider und Hillgert. „Gleichzeitig stellt sie Menschen verschiedener Hautfarbe, verschiedenen Alters und verschiedenen Geschlechts in den Mittelpunkt. Das ist ein klares Bekenntnis zur Vielfalt der Schöpfung und zum Wunsch nach Vielfalt innerhalb unserer Kirche. Wir alle, alt und jung, arm und reich, weiß oder PoC, hetero oder queer, sind das Ebenbild Gottes. Unsere Kirche, aber auch unsere Gesellschaft sind bunt, vielfältig und interessant für Menschen jeglichen Alters. Dafür steht die Kampagne und dafür wird auch der Kirchentag 2025 in Hannover stehen.“

Über den Kirchentag

Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 als christliche Laienbewegung gegründet und besteht bis heute als unabhängiger Verein fort. Alle zwei Jahre bringt er als Dialog- und Kulturevent Engagierte und Interessierte in einer anderen deutschen Großstadt zusammen. Der nächste Kirchentag findet vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover statt. Er steht unter der Losung "mutig - stark – beherzt" (1 Kor 16,13-14). Rund 100.000 Menschen sollen für das Event begeistert werden. Bis zu 1.500 Veranstaltungen werden in der Deutschen Messe und im Stadtgebiet Hannovers erlebbar sein. Zentrale Veranstaltungen zur Eröffnung und Abschluss sind auf dem Opern- und Trammplatz vorgesehen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.kirchentag.de/

Text: Pressestelle Kirchentag

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news-1865Tue, 23 Apr 2024 09:13:41 +0200Christi Himmelfahrt – wir feiern gemeinsam! Christi Himmelfahrt in der Region Westhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/christi-himmelfahrt-wir-feiern-gemeinsam-christi-himmelfahrt-in-der-region-west/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=45e699e3cb73c22289c91639c7b48029Machen SIE sich auf den Weg! Die vier Kirchengemeinden der Region West des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg (ev. Kirchengemeinde Hörstel, ev. Kirchengemeinde Rheine – Jakobi, ev. Kirchengemeinde Rheine – Johannes, ev. Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen) feiern erstmals gemeinsam Christi Himmelfahrt.Deshalb laden wir SIE und EUCH ganz herzlich zum Gottesdienst am Donnerstag, 9. Mai 2024, um 11.00 Uhr nach Hörstel ein. Der Gottesdienst findet in der Friedenskirche (Harkenbergstr. 2) statt und wird musikalisch von einzelnen Gruppen der vier Gemeinden unter der Leitung der Kirchenmusikerin Lena Puschmann mitgestaltet.

Im Anschluss an den Gottesdienst freuen wir uns, wenn wir noch ein wenig zusammenbleiben bei kalten alkoholfreien Getränken, einer Grillwurst oder einer vegetarischen Alternative und miteinander ins Gespräch kommen.

Text: Ev. Kirchengemeinde Hörstel.

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news-1864Tue, 23 Apr 2024 08:36:16 +0200Netzwerk-Treffen TeamGeist am 18. April 24 in der Petri-Kirche in Dortmundhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/netzwerk-treffen-teamgeist-am-18-april-24-in-der-petri-kirche-in-dortmund/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=805bf0669f90f4766ba7334b42f4d5b0Am 18. April 24 fand das Netzwerktreffen des Innovationsfonds TeamGeist in Dortmund statt, welcher junge StartUps für die Kirche der Zukunft fördert und begleitet. Die Evangelische Jugend Region Lotte-Westerkappeln hatte im vergangenen Jahr einen Antrag gestellt. Leider wurde der Antrag in dieser Förderperiode nicht berücksichtigt.Jugendreferentin Sabrina Temme hat sich auf den Weg nach Dortmund gemacht und ist mit vielen Playern aus verschiedensten Bereichen von Kirche ins Gespräch gekommen. „Best Practice“- Beispiele, neue Ideen und viel Zuversicht und Hoffnung bestimmten den Tagesablauf der Veranstaltung.

In verschiedenen Settings wurden neue Formate aufgezeigt und diskutiert, Möglichkeiten evaluiert, um das Format vielleicht auch im eigenen Arbeitsbereich einzusetzen. Ideen mitnehmen, ausprobieren und lernen – das ist in der Pionierarbeit die Devise. Sie erfordert immer Mut und häufig auch einen langen Atem, aber es lohnt sich, wie viele der wunderbaren Beispiele aus dem Netzwerk zeigen.

Am 30. Oktober 24 findet das nächste Netzwerktreffen statt, an das eine Förderpreisvergabe angeschlossen wird.

Text: Sabrina Temme, Jugendreferentin, Evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln

Stichwort „TeamGeist“

Der Name ist Programm. Denn der für die Jahre 2020 bis 2025 bereits von der Landessynode 2018 beschlossene und mit insgesamt drei Millionen Euro ausgestattete Innovationsfonds der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) fördert kirchliche „Start-ups für die Kirche von morgen“ mit zukunftsweisenden Projekten und Modellen christlichen Lebens. Gesucht werden also Menschen und Initiativen mit Ideen, Engagement und Gründungsmut. Unterstützt werden kleine Projekte mit bis zu 20.000 Euro sowie mittlere und große Projekte mit Summen von 20.000 bis maximal 200.000 Euro, die sich über mehrere Jahre verteilen. Und neben finanzieller Unterstützung gibt’s auch praktisches Know-how: Bewerberinnen und Bewerber werden auf ihrem Weg von der Idee bis zur Umsetzung von Geschäftsführer Pfarrer Andres Michael Kuhn und seinem Team begleitet.

Weitere Infos: https://www.teamgeist.jetzt/

 

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news-1863Mon, 22 Apr 2024 12:11:14 +0200Beeindruckender Kantaten-Gottesdienst in der Stadtkirche Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/beeindruckender-kantaten-gottesdienst-in-der-stadtkirche-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=283896b094800199e1b7b99114c0cec6Einen besonderen musikalischen Gottesdienst erlebten die Besucher am Sonntag Jubilate in der Stadtkirche Lengerich. Johann Sebastian Bachs Kantate zum 4. Sonntag nach Ostern („Es ist euch gut, dass ich hingehe“ – BWV 108) wurde während des Gottesdienstes dargeboten.Beteiligt waren die Kantorei der Stadtkirche, das Barock-Projekt-Orchester der Musikschule Tecklenburger Land unter der Leitung von Stefanie Bloch und die Solisten Ina Susanna Hirschfeld (Alt), Stephan Hinssen (Tenor) und Philipp Schruff Schruff (Bass).

Unter dem Dirigat von Kantorin Rebekka Follert brachten Instrumentalisten, Chor und Solisten die Kantate zu Gehör, die Johann Sebastian Bach am 29. April 1725 in der Thomaskirche in Leipzig zum ersten Mal aufgeführt hatte. Zu Bachs Dienstpflichten als Leipziger Thomaskirchen-Kantor gehörte die wöchentliche Aufführung einer Kantate mit Chor und Instrumentalisten im Sonntagsgottesdienst, die er zuvor selbst komponiert hatte.

Nun konnten die Lengericher Gottesdienstbesucher und Musikliebhaber in der hiesigen Stadtkirche etwas von diesen besonderen Kantatengottesdiensten des Thomas-Kantors empfinden und erahnen. Sie zeigten sich beeindruckt und erfreut über die dargebrachte Kantate im Gottesdienst, die durch die musikalische Zusammenarbeit zwischen Kirchenmusik und der Musikschule Tecklenburger Land möglich geworden war.

Text: Sigrid Holtgrave

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news-1862Mon, 22 Apr 2024 11:33:26 +0200„Lass´mal über Sex reden!“ – Workshop -Wochenende der Evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln im Mai 2024 – Jugendreferentin Sabrina Temme informiert:http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lassmal-ueber-sex-reden-workshop-wochenende-der-evangelischen-jugend-region-lotte-westerkappel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=281501ac49a738dea390a395bf777fc3Vom 10.- 12. Mai 2024 werden sich 16 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14-27 Jahren gemeinsam auf den Weg nach Hagen machen. Dort erwartet sie ein spannendes Wochenende zum Thema Sex. Das Wochenende soll jungen Menschen einen geschützten Raum geben, ihre Fragen zu stellen und sich mit Gleichaltrigen darüber auszutauschen. Mögliche Themen könnten Rollen, Konsens, Gendern, oder „Sex – was hat das eigentlich mit mir zu tun?“ sein - die Agenda ist offen und wird mit den Themen der Teilnehmenden gefüllt. Unterstützt werde ich dabei von Janina Gruß, Referentin für sexuelle Bildung beim Amt für Jugendarbeit der EKvW, die uns am Samstag mit gutem Material, viel Lachen und Input versorgen wird.

Finanziert wird dieses Projekt über einen Sonderfördertopf der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend in NRW (AEJ NRW) für Sexuelle Bildung. Die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Tecklenburg hat mit diesem Projekt eines von diesjährig 17 geförderten Projekten erarbeitet und eine Förderzusage ergattern können. Sie freut sich, eines der sieben verbandlichen Projekte zu sein. Die anderen zehn geförderten Projekte werden in den offenen Türen in NRW stattfinden.

Ich freue mich sehr, dass ich die Chance habe, dieses Experiment gemeinsam mit dieser Gruppe zu starten und bin sehr gespannt was daraus entstehen wird.

Besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Jugendbüro für das Äußern dieses Themenwunsches.

Aktuell sind noch wenige Restplätze verfügbar. Wer Interesse hat, darf sich sehr gerne über die bekannten Wege bei mir melden: jugendbuero-westerkappeln@evju.de, Handy: 01520 / 9608243.

Das Programm zum Download.

Liebe Grüße,
Sabrina Temme

Jugendreferentin Evangelische Jugend Region Lotte-Westerkappeln im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg

 

 

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news-1861Mon, 22 Apr 2024 10:23:10 +0200"Vordemberge-Gildewart und Remarque - zwei Wegbereiter der Moderne“ - Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg lädt zu Führung durch Doppelausstellung einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/vordemberge-gildewart-und-remarque-zwei-wegbereiter-der-moderne-ev-erwachsenenbildung-tecklen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3c91394fde06a5246cfee2c1e3544497Nach Krieg und Wirtschaftskrise prägte das Jahr 1924 eine Aufbruchstimmung, die die beiden jungen Osnabrücker Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart (VG) und Erich Maria Remarque mitriss. Die bisher übersehene Bedeutung dieser Zeit für die Entwicklung des Malers Vordemberge-Gildewart und des Autors Remarques verdeutlicht ein Kooperationsprojekt von Erich-Maria Remarque-Friedenszentrum und VG-Haus der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur in einer Doppelausstellung. Sie ist zurzeit in Osnabrücks Altstadt unter der Überschrift „Aufbruch - Vordemberge-Gildewart und Remarque - zwei Wegbereiter der Moderne - 1924 -2024 Zeitgenössische Perspektiven“ in beiden Häusern zu sehen.  

Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg lädt am Freitag, 24. Mai 2024, von 11.00 – 13.15 Uhr ein zu einer Führung durch die Doppelausstellung mit Dr. Hans Peterse. Treffpunkt ist um 11 Uhr vor dem Remarque – Friedenszentrum, Markt 6, in 49074 Osnabrück.

Die Teilnahme ist kostenlos. Es wird um eine Spende gebeten. Es sind noch wenige Plätze frei. Interessierte können sich verbindlich anmelden bei der Ev. Erwachsenenbildung Kirchenkreis Tecklenburg, E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de, Tel.: 05482 / 68134 (Sekretariat) oder 05456/1205 (Pfarrerin A. Zühlsdorf-Maeder). Weitere Infos unter www.kirchenkreis-tecklenburg.de.

Doppelausstellung:

"AUFBRUCH

Vordemberge-Gildewart und Remarque

zwei Wegbereiter der Moderne — Zeitgenössische Perspektiven (1924 und 2024)"

Es geht um die beiden Künstler E.M. Remarque (Romanautor) und Friedrich Vordemberge -Gildewart (Maler, Konstruktive Kunst, Neue Sachlichkeit). Sie sind sich 1924 begegnet - in einer spannenden Zeit. Die Doppelausstellung präsentiert zwei Wegbereiter der Moderne und zeitgenössische Perspektiven ...

Die Ausstellung mit zwei Standorten (Remarque-Friedenszentrum und Vordemberge-Gildewart-Haus - beide in der Osnabrücker Altstadt) wird noch bis zum 26. Mai gezeigt.

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news-1860Tue, 16 Apr 2024 07:00:00 +0200„Schrift-Experimente mit der Redisfeder“ - Ev. Erwachsenenbildung lädt ein zum Kalligrafie-Workshop im Maihttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schrift-experimente-mit-der-redisfeder-ev-erwachsenenbildung-laedt-ein-zum-kalligrafie-workshop/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=52533b6ce649b80d25bb7d6d37c78935Am Donnerstag, 16. Mai 2024, von 10.00 – 16.00 Uhr, lädt die Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg unter der Überschrift "Schrift-Experimente mit der Redisfeder" alle Interessierten ein zu einem Kalligrafie-Workshop". Kalligrafie, die Kunst des schönen Schreibens, bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Die Redis- oder Ornamentfeder ist ein leicht zu handhabendes Schreibwerkzeug, das einen gleichbleibenden Federstrich erzeugt. Neben dem Gleichstrich sind – bei unkonventioneller Anwendung – sehr feine spontane Striche und expressive doppelte Linien möglich. „Wir experimentieren mit Variationen der »Lapidar-Antiqua« und setzen sie kreativ bei Texten oder auf Faltobjekten ein“, so Sabine Pfeiffer, Grafik-Designerin und Kalligrafin aus Braunschweig. Seit vielen Jahren schon bietet sie bundesweit und auch im Rahmen der Werkstatt 50plus der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg Seminare im Bereich Kalligrafie, Schriftgestaltung und Design an und wird auch diesen Workshop fachkundig gestalten mit Anleitungen und Übungsteilen.

Der Kalligrafie-Tag richtet sich an Einsteiger*innen sowie auch an bereits in der Kalligrafie Geübte. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Eine detaillierte Liste der Materialien, die von den Teilnehmenden für den Workshop bereit zu halten sind, gibt es nach der Anmeldung. Veranstaltungsort ist die Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg, Sonnenwinkel 1, 49545 Tecklenburg.

Die Kosten für das Seminar betragen 48 Euro. Im Kursbeitrag sind ein gemeinsames Mittagessen sowie Getränke enthalten.

Weitere Informationen und verbindliche frühzeitige Anmeldungen (bis 6. Mai 2024) bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de oder Tel. 05482 68134.

Das Gesamtprogramm der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg (Download) unter

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

 

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news-1857Mon, 15 Apr 2024 09:31:14 +0200Verbände fordern Investition statt Kürzung für Klima und Sozialstaathttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/verbaende-fordern-investition-statt-kuerzung-fuer-klima-und-sozialstaat/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cac3ae552bbba88c088784169c98e475Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Sozialverbänden und Klimaschutz-Organisationen fordert angesichts der Haushaltsberatungen in der Bundesregierung eine Abkehr vom Willen nach Einsparungen. Die sich abzeichnenden Kürzungen seien eine Gefahr für die wirtschaftliche, ökologische und soziale Stabilität und zukünftigen Wohlstand, heißt es in einem am 11. April vorgestellten Appell des Bündnisses, dem 18 Organisationen angehören, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Klima-Allianz, AWO, Diakonie, Greenpeace und „Fridays for Future“.

Konkret fordert das Bündnis eine Reform der Schuldenbremse, die in ihren Augen notwendige Investitionen in den klimaneutralen Umbau von Wirtschaft und Verkehr behindert. Die Schuldenbremse dürfe nicht zum Selbstzweck werden, sagte Stefanie Langkamp von der Klima-Allianz. „Was nützt es kommenden Generationen, wenn sie schuldenfrei sind, während der Planet unbewohnbar wird?“, fragte „Fridays for Future“-Aktivistin Carla Reemtsma.

Eine Sparpolitik bei der sozialen Infrastruktur und klimaneutralen Technologien sei „gerade jetzt das falsche Signal“, kritisierte auch Sven Rudolph, Klimapolitikexperte am Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen in Schwerte. „Generationengerechtigkeit heißt nicht nur, zukünftigen Generationen hohe Staatsschulden zu ersparen, sondern auch, sie vor den Folgekosten des Klimawandels und des Verlusts von sozialem Zusammenhalt bestmöglich zu schützen.“ Rudolph forderte zudem, die aus dem Klima- und Transformationsfonds finanzierten Programme sowohl auf ihre ökologische als auch auf ihre soziale Wirksamkeit zu prüfen. „Die Förderung von Chipfabriken und Wallboxen für Hauseigentümer würde diesen Test sicher nicht bestehen.“

Die Vertreterinnen und Vertreter der Verbände sorgen sich angesichts der geplanten Einsparungen auch um den sozialen Zusammenhalt. Die angekündigten Kürzungen bremsten die Wertschöpfung, gefährdeten zukunftsfähige Arbeitsplätze und trieben die gesellschaftliche Spaltung voran, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell. Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch sagte: „Den Sozialstaat gibt es nicht zum Nulltarif.“ Er schaffe für Menschen, die Unterstützung brauchen, Sicherheit und Gerechtigkeit. Dadurch stärke er das Vertrauen in das demokratische Gemeinwesen.

Verbändeappell „Kürzungen abwenden, Zukunftsinvestitionen sichern“.

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news-1856Fri, 12 Apr 2024 12:27:23 +0200So kann Migration gelingen - Flucht- und Integrationsministerin Josefine Paul besucht Fachverband Flucht und Migration der Diakonie RWLhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/so-kann-migration-gelingen-flucht-und-integrationsministerin-josefine-paul-besucht-fachverband-fl/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e0e7cf8719a44e29e6b6ad1e1dae44a7Schutzsuchende menschenwürdig unterzubringen und zu begleiten. Dafür macht sich der Fachverband Flucht und Migration der Diakonie RWL stark. Ebenso für Integration und Teilhabe und den Kampf gegen Diskriminierung. Doch in der täglichen Arbeit vor Ort könnte vieles besser laufen. Bei ihrem Besuch reagierte Nordrhein-Westfalens Flucht- und Integrationsministerin Josefine Paul auf die Kritik.

Da ist die Ärztin aus Nigeria, die im Job diskriminiert und unter Druck gesetzt wird. Oder die Mutter aus der Demokratischen Republik Kongo, die nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt ist und mangels Beratung seit Monaten in einer Sammelunterkunft bleiben muss, weil ihr Asylverfahren stockt. Und da sind die Mitarbeitenden der Freien Wohlfahrt, die jeden Tag aufs Neue für die Rechte dieser Menschen kämpfen, dabei aber immer wieder an ihre Belastungsgrenzen stoßen.

"Wir sind überfordert. Stellen und Angebote in der Flüchtlingsberatung sind unterfinanziert und können vielfach nicht mehr aufrechterhalten werden. Um den Menschen gerecht werden zu können, sind langfristig feste Strukturen und ausreichend qualifiziertes Personal wichtig. Aber dafür brauchen wir finanzielle Sicherheit." So schildert eine Mitarbeiterin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Jülich bei der Mitgliederversammlung des Fachverbands Flucht und Migration der Diakonie RWL ihre Arbeit in der Flüchtlingsberatung, die geprägt ist von einer hohen emotionalen Belastung und gleichzeitig von unsicheren Zukunftsaussichten infolge befristeter Förderprogramme. "Uns geht langsam die Puste aus, weil wir die hohen Eigenanteile nicht mehr auffangen können, Personal nur befristet einstellen können und jedes Jahr aufs Neue Förderanträge stellen müssen."

Große Wertschätzung

Die Klage landet in diesem Fall direkt an der richtigen Stelle: Die nordrhein-westfälische Flucht- und Integrationsministerin Josefine Paul (Bündnis90/Die Grünen) sucht an diesem Nachmittag das Gespräch mit den Fachleuten in Sachen Flucht, Migration, Integration und Antidiskriminierungsarbeit. Und obwohl sie den Teilnehmenden ausdrücklich für deren großes Engagement dankt und betont, wie wichtig deren Arbeit sei, macht sie wenig Hoffnung, dass sich an dem Prinzip der befristeten Förderprogramme viel ändern werde. "Das Förderprogramm für Zugewanderte aus Südosteuropa läuft bis zum Ende dieses Jahres, es war direkt befristet angelegt", erklärt Paul.

Dennoch ist es ihr wichtig, den Anwesenden ihre große Wertschätzung zu zeigen: "Wir haben Sie, die freien Träger, die einen ganz entscheidenden Beitrag zur Integration und zu einer gut aufgestellten Integrationsinfrastruktur leisten. Nordrhein-Westfalen hat es sich zum Ziel gesetzt, jede Form von Rassismus und Diskriminierung zu bekämpfen." Der Fachverband Flucht und Migration der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und seine vielen Mitarbeitenden leisteten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag, "auch mit ihrem Engagement für diejenigen, die vor Gewalt, Verfolgung oder Krieg zu uns geflohen sind".

Wichtige Stütze

Die gute Partnerschaft zwischen Landesregierung und Diakonie RWL betont auch deren Vorständin Kirsten Schwenke: "Wir wissen um die großen Herausforderungen, die aktuell die großen Fluchtbewegungen, ausgelöst durch fürchterliche Kriege und Krisen, für die Politik und die aufnehmenden Kommunen bedeuten. Und wir möchten Ihnen versichern, dass wir hier an Ihrer Seite stehen und vor Ort mit allen Kräften ein gutes Ankommen, eine angemessene Versorgung und die Integration in die Stadtgesellschaft unterstützen."

Die vielfältigen Angebote der Freien Wohlfahrtspflege seien eine wichtige Stütze im gesellschaftlichen Zusammenleben: "Aktuell stehen wir vor mehreren entscheidenden Wahlen in Europa und drei ostdeutschen Bundesländern, die sich massiv auf unser Zusammenleben auswirken können: Werte wie Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Diversität, für die wir stehen, sind in großer Gefahr."

"NRW ist gut aufgestellt"

Zwei Themen stehen im Mittelpunkt des Austauschs: die Zukunft der Antidiskriminierungsarbeit in NRW sowie die Unterbringung und die soziale Beratung Geflüchteter im Land. Franz Werfel, Leitung Stabsstelle Politik und Kommunikation der Diakonie RWL, stellt in seiner Moderation die Frage, inwieweit solche Aufgaben überhaupt umsetzbar seien angesichts der angespannten finanziellen Situation im Landeshaushalt.

"Migration ist eine Realität unserer Zeit", sagt dazu Josefine Paul. "Gerade angesichts der vielen Krisen und Kriege und der daraus resultierenden Fluchtbewegungen ist es unsere humanitäre Verantwortung, den betroffenen Menschen Schutz zu gewähren. Die Frage der Migration geht aber über den Schutz hinaus. NRW ist auf Migration angewiesen, um Zukunftsfähigkeit und Wohlstand unserer Gesellschaft dauerhaft zu sichern. Migration zu steuern bedeutet daher auch, Integrations- und Teilhabeprozesse gut zu organisieren. Nordrhein-Westfalen ist dabei gut aufgestellt."

Gegen Diskriminierung

Aber in vielen Bereichen gebe es weiterhin Entwicklungsbedarf, so die Kritik des Fachverbands Flucht und Migration. Gerade in Sachen Antidiskriminierungsarbeit ist die Forderung der Diakonie RWL deshalb klar: Das im Koalitionsvertrag angekündigte Landesantidiskriminierungsgesetz soll endlich umgesetzt werden und landesweite Standards setzen. Außerdem soll das Gesetz von einer Antidiskriminierungsstelle des Landes begleitet werden. "Das Gesetz ist bitter nötig, um Lücken im Diskriminierungsschutz in NRW zu schließen", berichtet etwa die Mitarbeiterin einer Integrationsagentur in Düsseldorf. An öffentlichen Schulen beispielsweise greife das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz nicht. Andere berichten von Alltagsrassismus bei der Wohnungssuche und bei Behörden – "die Menschen werden weder gesehen noch gehört".

Gesetz wird kommen

Eine Beobachtung, die Ministerin Paul teilt: "Die Grenzen des Sagbaren haben sich in den vergangenen Jahren verschoben. Ausgrenzende Formulierungen und Diskriminierung werden leider immer normaler. Deshalb müssen wir Strukturen schaffen, die dem entgegenwirken." Auf die konkrete Frage, ob und wann das Landesantidiskriminierungsgesetz komme, antwortet Josefine Paul: "Die regierungstragenden Parteien haben sich in ihrem Koalitionsvertrag auf die Schließung von Schutzlücken durch ein Landesantidiskriminierungsgesetz verständigt. Zur Ausgestaltung und Umsetzung ist der Willensbildungsprozess aber noch nicht abgeschlossen." Eine sperrige Antwort, die Moderator Werfel so kommentiert: "Ich deute das als ein Ja."

Recht auf Beratung

Kritik aus den Reihen der Fluchtexpert*innen gibt es auch an der Unterbringungssituation Geflüchteter in Nordrhein-Westfalen und der Möglichkeit, die Menschen angemessen zu begleiten. "Die Notunterkünfte schießen wie Pilze aus dem Boden, aber es gibt dort oft keinerlei Betreuung für die Menschen. Sie haben Sprachprobleme, sie haben Angst, und sie sind überfordert mit den rechtlichen Fragen", schildert eine Mitarbeiterin die Situation in Herne und Mülheim. "Dabei haben die Geflüchteten ein Recht auf Beratung. Vieles läuft aber nur aufgrund unseres Engagements, denn wir können die Menschen ja nicht wegschicken." Doch eine Dauerlösung sei das nicht. Noch dazu seien viele Einrichtungen in einem mangelhaften Zustand. Auch hapere es oft an der Umsetzung des Landesgewaltschutzkonzeptes.

Integration ist das Ziel

"Zentrale Unterbringungseinrichtungen sind nicht der beste Ort, an dem Menschen sich lange Zeit aufhalten sollten – da sind wir uns alle einig", bestätigt Josefine Paul. "Landeseinrichtungen bilden die erste Struktur der Aufnahme und Unterbringung. Ziel ist es, die Menschen zügig dezentral in den Kommunen unterzubringen und zu integrieren. Die Kommunen brauchen aber angesichts der aktuellen Lage Unterstützung und die Möglichkeit der Abpufferung durch das Landessystem." Das zentrale Problem sei, dass das Landesaufnahmesystem innerhalb kürzester Zeit massiv ausgebaut werden musste. "Manches funktioniert nicht so gut, wie Sie sich und wie ich mir das wünsche. Aber wir arbeiten weiter daran, es sukzessive zu verbessern – und kommen hier auch Stück für Stück voran."

Migration sei ein komplexes Thema, so Paul weiter. Zu oft werde die Frage von Migration aber weniger differenziert als der Sachlage entsprechend nötig diskutiert. "Es geht hier ja um Menschen und deren individuelle Geschichten und Schicksale. Manche aufgeheizte Debatte wird den Herausforderungen im Zusammenhang mit Flucht und Migration daher nicht gerecht." Umso wichtiger seien der Einsatz und die vielfältigen Angebote der Freien Wohlfahrtspflege.

Im Dialog bleiben

Nach rund zwei Stunden endet ein ebenso kritischer wie konstruktiver Austausch mit dem Fazit: Alle Beteiligten werden weiterhin den Dialog suchen und sich gemeinsam dafür einsetzen, dass Nordrhein-Westfalen das bleibt, was es seit Jahrzehnten ist: ein Land, das maßgeblich durch Einwanderung geprägt ist und enorm davon profitiert.

Text: Verena Bretz, Diakonie RWL.  

 

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news-1852Tue, 09 Apr 2024 12:07:19 +0200Diakonie warnt vor Scheitern der Kindergrundsicherunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/diakonie-warnt-vor-scheitern-der-kindergrundsicherung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=98737823c3507a9cae4d900bb260f893Wohlfahrtsverbände haben die Ampel-Koalition vor einem Scheitern der Kindergrundsicherung gewarnt. „Die Kindergrundsicherung sollte wegen der Streitereien der Ampel nicht auf der Strecke bleiben“, sagte Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (7.4.). „Das wäre für die betroffenen Kinder, die man besser absichern will, eine fatale Situation.“ Auch der Chef der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Michael Groß, forderte eine „schnelle Lösung“.

Der Diakonie-Präsident sagte der Zeitung „Die Welt“, es müsse „eine barrierefreie Abrufbarkeit von Leistungen“ geben. Grundsätzlich sei die Kindergrundsicherung „als Bündelung verschiedenster Leistungen richtig, damit Kinder aus der Armut herauskommen und Teilhabemöglichkeiten erhalten“, sagte Schuch, der seit Anfang des Jahres als Präsident der Diakonie Deutschland an der Spitze des evangelischen Wohlfahrtsverbandes steht und zuvor Beauftragter der evangelischen Kirchen beim Land Nordrhein-Westfalen war:

„Und richtig ist auch, dass diese Leistungen des Staates so angeboten werden, dass Familien sie wahrnehmen, statt sie nicht zu nutzen, weil sie an der Beantragung verzweifeln.“ Der evangelische Pfarrer Schuch forderte die Ampel-Koalition zudem auf, für sozial benachteiligte Kinder eine Kindergrundsicherung von mehr als 700 Euro pro Monat vorzusehen. „Die zur Verfügung gestellten Mittel reichen nicht aus, um Kinder aus der Armut zu holen und Teilhabe für alle zu ermöglichen“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Er mahnte an, die Kindergrundsicherung als langfristige Investition zu sehen. „Auf lange Sicht ist es für den Staat viel günstiger, am Anfang in die Kinder zu investieren, als später draufzuzahlen, damit sich die Menschen in der Gesellschaft zurechtfinden.“

Außerdem müssten Kinder im Asylsystem in die Kindergrundsicherung aufgenommen werden, sagte der Diakonie-Chef dem RedaktionsNetzwerk. „Kinder von Asylsuchenden aus der Kindergrundsicherung herauszunehmen, bedeutet eine Ungleichbehandlung. Das ist einer der großen Fehler bei dieser Reform und sollte im Gesetzesverfahren wieder rückgängig gemacht werden.“ Die Ampel hatte entschieden, dass Kinder von Asylantragstellern zunächst nicht von der Kindergrundsicherung profitieren sollen.

Gestritten wird unter anderem über einen geplanten erhöhten Verwaltungsaufwand für die Umsetzung der Kindergrundsicherung. Die Rede war von 5.000 zusätzlichen Behördenstellen. Der Chef der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Michael Groß, sagte den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (6.4.): „Für uns ist es nicht hinnehmbar, dass dieses wichtige Vorhaben nun durch einen Streit über Verwaltungsstellen weiter verzögert wird.“

„Nur, wenn wir jetzt in Kinder und Familien investieren, können wir die Zukunft gerecht gestalten und sozialen Aufstieg ermöglichen“, fügte der Co-Vorsitzende des AWO-Präsidiums hinzu: „Die Kindergrundsicherung muss endlich kommen, und sie muss automatisiert ausgezahlt werden“, forderte Groß: „Wenn Menschen eine staatliche Leistung zusteht, haben sie auch Anspruch darauf, dass diese bei ihnen ankommt.“ Wichtig sei eine einfache Beantragung und schnelle, unkomplizierte und unbürokratische Verfahren.

Die Kindergrundsicherung gilt als die größte Sozialreform der Ampel-Koalition. Sie soll das Kindergeld, den Kinderzuschlag für einkommensarme Familien sowie die Sozialleistungen für Kinder bündeln. Für 2025 sollen 2,4 Milliarden Euro mehr im Haushalt des Bundesfamilienministeriums eingestellt werden. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) geht davon aus, dass im Jahr 2028 die Kindergrundsicherung insgesamt knapp sechs Milliarden Euro kostet.

Text: epd

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news-1850Thu, 04 Apr 2024 08:23:23 +0200Bibel teilen - Glauben teilen!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bibel-teilen-glauben-teilen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=236b62f247bb9d8316e3a89d7891bb78Im Rahmen der Namibia-Partnerschaft laden die Kirchenkreise Otjiwarongo (ELCRN), Wesel (EKiR) und Tecklenburg (EKvW) zur gemeinsamen Bibelarbeit ein. Ziel des Bibel teilens ist nicht ein Bibelstudium, sondern dass Menschen anhand von Bibeltexten miteinander ins Gespräch kommen. Es braucht also keine Bibelexperten.

Jede:r ist herzlich eingeladen!

Wann? 16. April 2024 um 18.00 Uhr
Wo? Zoom


Der Link kann angefordert werden unter

Namibia-PK-KK-TE@mail.de

Das Bibelteilen soll auf Englisch stattfinden.


Auf Wunsch kann eine deutschsprachige Gruppe gebildet werden. Bitte bei der Anmeldung vermerken.

Hier finden Sie ein Plakat zum Angebot.

 

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news-1849Wed, 03 Apr 2024 11:32:32 +0200Westfälischer Schöpfungspreis 2024 - weniger + mehr = Suffizienzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/westfaelischer-schoepfungspreis-2024-weniger-mehr-suffizienz/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=57a692d45519e1dbc122afdfc1f0c6d0Mit dem Westfälischen Schöpfungspreis wird das Engagement von Initiativen, Projekte und Einzelpersonen geehrt, die sich in der Evangelischen Kirche von Westfalen für die Bewahrung der Schöpfung engagieren. Dieses Jahr steht der Schöpfungspreis unter dem Thema Suffizienz. Für nachhaltiges Handeln und zum Erreichen der Klimaziele ist Suffizienz eine entscheidende Grundlage.

Suffizienz steht für die bewusste Entscheidung, auf Verbrauch im Übermaß zu verzichten. Mit dem richtigen Maß bekommen wir die Freiheit, die für ein gutes Leben wirklich wichtigen Dinge zu wählen.

Bis zum 2. Mai können Bewerbungen eingereicht werden.

Weitere Informationen unter

https://www.kircheundklima.de/westfaelischer-schoepfungspreis/

oder im digitalen Flyer.

 

Text: Heinz-Jakob Thyßen, Synodalbeauftragter für Umwelt des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg

 

 

 

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news-1846Tue, 02 Apr 2024 08:59:53 +0200Feierabendmahl bereitet in Tecklenburg auf Ostern vor - Evangelische Stadtkirche erstrahlt in festlichem Glanzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/feierabendmahl-bereitet-in-tecklenburg-auf-ostern-vor-evangelische-stadtkirche-erstrahlt-in-festli/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3313e27715280d98d41b801c3f91f6b4In Tecklenburg feiert die evangelische Kirchengemeinde traditionell am Gründonnerstag ein Feierabendmahl. In der Stadtkirche nahm Pfarrer Björn Thiel am 28. März 2024 die Besucher mit auf eine Reise ins biblische Jerusalem und Korinth. Er rief in seiner emotionalen Ansprache das Ereignis an einem Abend vor Karfreitag im Heiligen Land ins Gedächtnis der Zuhörer. „Es war schon dunkel über den Dächern von Jerusalem. Stille machte sich breit auf den Gassen und Wegen. In einem kleinen Haus am Stadtrand brannte noch Licht“, erzählte der Pfarrer. Dorthin hatte sich Jesus mit seinen Jüngern zurückgezogen, um gemeinsam mit ihnen zu essen. Die gedrückte Stimmung deutete darauf hin, dass in den nächsten Tagen etwas geschehen würde, das ihr eigenes und das Leben der gesamten Menschheit verändern würde.

Die evangelische Stadtkirche hatte sich für das Erinnerungsmahl in festlichen Glanz gehüllt. Auf langen Tafeln standen Brot, Käse, Trauben, Wein und Wasser. Etwa 150 Gäste bewunderten das stilvolle Ambiente mit weißen Tischdecken und brennenden Kerzen. Ostern wurde in besonderer Weise lebendig, denn die Besucher hatten durch die außergewöhnliche Form des Gottesdienstes viel Zeit für Gespräche über Gott und die Welt.

Nach der musikalischen Einleitung mit der „Passacaille“ von Georg Friedrich Händel und dem Gemeindegesang „Komm, sag es allen weiter“ trug Vikarin Luise Klein in der Lesung aus dem 14. Kapitel des Markusevangeliums die bedeutenden Verse über das letzte Abendmahl und Jesus‘ prophetische Worte vor: “Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten“. Björn Thiel lud die Gemeinde ein, wie Jesus mit seinen Jüngern Brot und Wein zu teilen.

Er unternahm in der Ansprache mehrere Zeitsprünge und übertrug das biblische Geschehen in Gegenwart und Zukunft. Zwanzig Jahre nach der Kreuzigung und Auferstehung Christi hatte Paulus die Bürger von Korinth daran erinnert, dass vor Gott alle gleich seien. Etwa 2000 Jahre später war es dunkel über den Dächern von Tecklenburg. In der Kirche jedoch brannte Licht und die Menschen feierten ein Fest des Glaubens, zu dem sie von Jesus selbst eingeladen waren. Jahre später, in einer unbekannten Zeit, werden Petrus, Johannes, Maria Magdalena, Paulus und die Leute aus Tecklenburg an einem Tisch sitzen. „Mit Jesus werden sie bei Brot und Wein zusammensitzen“, dachte der Pfarrer über zukünftige Ereignisse nach.

Ulrich Vahrenholt an der Orgel, Tillmann Rohlfing an der Trompete und Ellen Eilermann an der Violine sowie als Leiterin des Tecklenburger Kirchenchors „Canta Te“ gestalteten den musikalischen Rahmen des besonderen Gottesdienstes. Neben der Begleitung der Gemeinde erfreuten sie die Zuhörer mit Instrumentalstücken und Chorgesang. Zum Abschied hatten sie das schöne schottische Volkslied „Auld Lang Syne“ gewählt. Sie erhielten viel Beifall von den restlos begeisterten Gästen, zu denen auch André Ost, der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, gehörte. Luise Klein sprach die Fürbitten. Sie betete für Menschen, die das Lieben verlernt und den Glauben verloren haben. Mit warmherzigen Worten appellierte sie an Barmherzigkeit und Versöhnungsbereitschaft.

Text: Brigitte Striehn

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news-1845Tue, 02 Apr 2024 08:42:27 +0200Upcycling von fair gehandelten Schoko-Nikoläusen– Kinder backen Cookies und Brownies für den guten Zweckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/upcycling-von-fair-gehandelten-schoko-nikolaeusen-kinder-backen-cookies-und-brownies-fuer-den-guten-z/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=79a8f10b097443cbbf3150d8eaa01a4dAuch in diesem Jahr hat das Familienzentrum - Ev. Kindergarten Wersen sich an einem Projekt des oikos-Instituts für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) beteiligt. Bei der süßen Aktion werden aus fairen Schoko-Nikoläusen neue Leckereien wie Schoko-Crossies, Schokobrötchen oder Muffins. Übrig gebliebene fair gehandelte Nikoläuse hat die GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH) zur Verfügung gestellt. Die Kinder konnten daraus neue Schoko-Leckereien backen.

In den Gruppen befassten sie sich mit der Arbeit der Kakaobauern. Anhand von Bildern und Produkten mit dem Fair Trade-Symbol erarbeiteten sie das Thema „Fairer Handel“. Viel Wissen war noch da, denn das Familienzentrum, Ev. Kindergarten Wersen, ist seit 2020 eine zertifizierte Faire Kita.

Die Themen in den Gesprächskreisen waren

  • Was bedeutet fair?
  • Wieviel Schokolade essen wir?
  • Wie wird Schokolade hergestellt und was benötigt man dazu?
  • Wo wächst ein Kakaobaum?

Die Kinder konnten zerbrochene Kakaobohnen anfassen und an ihnen riechen. Außerdem stellten sie einen Riechbecher her. Sie setzten sich mit Fragen der Kinderarbeit, dem Umweltschutz und einer besseren Bezahlung für fair angebauten Kakao auseinander. Einen Brief von „Daniel“, einem Jungen von der Elfenbeinküste, der über seinen Alltag berichtet, haben sie mit Spannung gelesen. Außerdem bastelten die Kinder einen Einkaufshelfer für jede Familie. Der Einkaufshelfer unterstützt die Familien dabei, fair gehandelte Produkte zu erkennen. Beim Blick auf den Globus wurde den Kindern deutlich, welchen weiten Weg eine Kakaobohne zurücklegt, bis die Schokolade bei uns im Geschäft ankommt.

Zum Abschluss dieses Projektes haben die Kinder mit dem Team fleißig gebacken. Das Backwerk gab die Einrichtung den Familien gegen eine Spende für „Brot für die Welt“ mit. Das ev. Hilfswerk „Brot für die Welt“ unterstützt rund 1.800 Projekte in mehr als 80 Ländern. Viel Spaß hatten die Kinder, als sie den Erwachsenen die süßen Sachen eingepackt übergaben.

Die Eltern spendeten 180 Euro für den guten Zweck. Die Spendensumme wurde schon für Projekte für Vielfalt und Kinderrechte an die Entwicklungshilfeorganisation weitergeleitet. „Und wir werden sicherlich auch im nächsten Jahr wieder mitmachen“, freut sich das Team schon jetzt.

Text: Barbara Hilgemann, Familienzentrum, Ev. Kindergarten Wersen

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news-1843Wed, 27 Mar 2024 09:39:52 +0100Ostern 2024 http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ostern-2024/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=70ce21f1bdf1278132d4422732a0faa7Ostergruß des Superintendenten André Ost:Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,

Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt –

Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:

Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

 

Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,

wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.

Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?

Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

 

Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,

unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –

hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:

Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.

(EG 98, Text: Jürgen Henkys)

 

„Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt,

bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“

(Johannes 12,24)

Ein Weizenkorn ist nur ein kleiner Same. Wenn es aber auf einen guten Boden trifft und die Wachstumsbedingungen günstig sind, wird schon bald ein Keimling und schließlich eine ertragreiche Pflanze daraus.

Ein Weizenkorn muss sich verwandeln, das ist seine Bestimmung. Es muss gleichsam sterben, damit etwas Neues und Größeres aus ihm werden kann. Es darf nicht allein bleiben, um im Bild des Bibelwortes zu bleiben. Denn was allein bleibt, kann sich nicht entfalten.

„Komm rüber! – 7 Wochen ohne Alleingänge“ lautete in diesem Jahr das Motto der Fastenaktion „7 Woche ohne“ in der Passionszeit. Manchmal sind Alleingänge ja ganz schön. Es tut gut, auch mal für sich zu sein und seine eigenen Interessen und Vorlieben auszuleben.

Auf Dauer kann das Alleinsein aber auch zu einer Belastung werden. Manchen Menschen drückt das Alleinsein auf das Gemüt. Viele haben niemanden, mit dem sie ihre Erfahrungen, die freudigen und traurigen Erlebnisse eines Tages teilen können.

Gerade die Coronazeit hat viele einsam gemacht. Die letzten Krisenjahre waren ein Schaden nicht nur für ältere, sondern gerade auch für jüngere Menschen.

Wir sind angewiesen auf Gemeinschaft. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, hat der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber einmal gesagt. Es ist so wichtig, dass sich Menschen um uns kümmern und wir selbst auch offen bleiben für das Gespräch mit anderen und die Hilfe, die wir empfangen und auch selber geben können.

Jesus Christus hat seinen eigenen Weg über den Karfreitag bis zum Ostermorgen mit dem Bild vom Weizenkorn, das in die Erde fällt und erstirbt, verglichen. Von ihm stammt das Bibelwort aus dem Johannes-Evangelium. Er hat seinen eigenen Tod am Kreuz dadurch vorausgedeutet: Ich werde sterben, so hat er es angekündigt. Aber mein Tod wird eine Verwandlung sein in ein neues Leben. Gerade so wie beim Weizenkorn, das auch nicht mehr dasselbe ist, wenn es sich erst einmal eingepflanzt hat.

Jesus Christus, der Gottessohn, blieb nicht allein. Er verband sich mit der Welt und unseren Lebensumständen. Er starb und ist auferstanden, damit wir Anteil haben an seinem Weg durch das Leiden und den Tod hindurch ins Leben.

Die Auferstehung am Ostermorgen ist das Fest der großen Verwandlung. Der Tod verliert seine Macht, das Leben siegt.

Das feiern wir zu Ostern und freuen uns an den vielen Zeichen des erwachenden Lebens um uns herum. Ich empfinde es immer wieder als ein besonderes Geschenk, dass wir in unseren Breiten das Osterfest im beginnenden Frühling feiern können: Wenn die Natur von Neuem erblüht und wir die Lebenskräfte auch in uns selbst wieder spüren können. Das ist ein schönes Gleichnis für die Auferstehungskraft von Ostern.

Das feiern wir auch in diesem Jahr wieder - in unseren Kirchen, in unseren Familien und in den eigenen vier Wänden. Wir holen uns die Auferstehungszeichen zu uns nach Haus: Die Frühlingsblumen, die Ostereier, die Schokoladen-Osterhasen, die Osterkerzen. Das sind alles kleine Hoffnungsboten, dass das Leben siegt und der Same der Liebe aufgeht – allem Schrecken dieser Welt zum Trotz: „Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und euch allen ein frohes und gesegnetes Osterfest!

Mit herzlichen Grüßen

André Ost, Superintendent

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news-1844Wed, 27 Mar 2024 07:00:00 +0100„Die Kreiskirchenämter werden mehr im Fokus stehen“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-kreiskirchenaemter-werden-mehr-im-fokus-stehen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c14cceb35e990438038fb847894383a1Am 2. Januar hat Alexander Friebel seine neue Position als stellvertretender Verwaltungsleiter des Verbands der drei Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken, Münster und Tecklenburg angetreten. Öffentlichkeitsreferentin Maleen Knorr (Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) sprach mit ihm über seine ersten 100 Tage im gemeinsamen Kreiskirchenamt.Am 9. April arbeiten Sie seit 100 Tagen auf Ihrer neuen Stelle. Fühlen Sie sich wohl in Ihrer neuen Rolle?

Ja, definitiv. Die Mitarbeitenden des Kreiskirchenamtes haben es mir sehr leicht gemacht, gut in der neuen Stelle und im Amt anzukommen und auch die kreiskirchlichen Gremien waren offen und hilfsbereit. Besonderen Dank gebührt meiner Verwaltungsleitungskollegin Jutta Runden, die mich sowohl im Vorfeld als auch jetzt hervorragend in die Vorgänge miteinbezieht.

Bevor Sie die Stelle beim Verband angetreten haben, waren Sie im Landeskirchenamt in Bielefeld tätig. Inwiefern unterschiedet sich die Arbeit bei der Landeskirche von der im Verband der drei Kirchenkreise?

In einer Aufsichtsbehörde ist man eher damit beschäftigt, Rahmenbedingungen und Normen zu setzen, eingehende Unterlagen auf eine verständliche Gesamtkonzeption, Vollständigkeit und Rechtmäßigkeit zu prüfen sowie dann Genehmigungen zu erstellen. Auch im Austausch befindet man sich überwiegend mit Mitarbeitenden der Kreiskirchenämter. In meiner neuen Stelle ist man näher an den Kirchengemeinden „dran“, es gibt direkt einzelne Anfragen von Pfarrerinnen und Pfarrern oder Kirchmeisterinnen und Kirchmeistern zu Satzungs-, Finanz- oder Gebäudefragen und man bekommt dadurch mehr mit, was die Presbyterien in den Regionen gerade aktuell bewegt. Der Weg zum Telefon ist kürzer – aber es wird auch möglichst sofort eine Antwort erwartet.

An die kirchliche Verwaltung werden immer größere Anforderungen gestellt. Umsatzsteuer, NKF (Neues Kirchliches Finanzmanagement) – das waren in den letzten Jahren große Themen. Was sind – aus Sicht der Verwaltung – die großen Herausforderungen in den kommenden Jahren?

Ich denke die sogenannte Mittelebene – also auch die Kreiskirchenämter – wird künftig mehr im Fokus stehen, als es bisher der Fall war – und das nicht nur, weil gesetzliche Anforderungen und kirchliche Vorgaben steigen oder Gemeindegliederzahlen rapide fallen. Zum einen aus Richtung der Landeskirche, die sich derzeit in einem Konsolidierungsprozess befindet und vermutlich durch die Abgabe von Aufgaben und Zuständigkeiten für Mehrarbeit in den Kreiskirchenämtern sorgen wird. Dieses sieht man aktuell beispielsweise an der Neufassung der Genehmigungsverordnung im Bereich Arbeitsrecht. Zum anderen, weil es eben nicht mehr den oder die klassische/n Kirchmeister/in in vielen Kirchengemeinden gibt und bisherige Pflichtaufgaben künftig auch in Richtung Kreiskirchenamt wandern werden – man denke an Gebäudebegehungen oder ähnliches. Da wird es wichtig sein, dass man das Knowhow in der Verwaltung stärkt, aber auch, dass die eigene Verwaltungseinheit so leistungsfähig ist oder wird, dass sie diese zusätzlichen Aufgaben auch erfüllen kann.

Das Kreiskirchenamt versteht sich in erster Linie als Serviceeinrichtungen für die Kirchengemeinden, sowie die Ämter und Dienste der Kirchenkreise. Was ist Ihnen bei der Zusammenarbeit bzw. der Kommunikation mit den Kirchengemeinden besonders wichtig?

Das anfragende Kirchengemeinden auch Antworten auf ihre Fragen bekommen und merken, dass ihre spezifischen Anliegen ernst genommen werden. Dass sie kompetente Beratung erfahren und im Zweifel auch jemanden hinter sich wissen, der ihre Bedürfnisse kennt – und auch nach außen vertritt.

Sie sind selbst ehrenamtlich sehr vielfältig aktiv. Von 2001 bis 2008 waren Sie als Behindertenfanbeauftragter bei einem Profifußballverein tätig und machen heute noch dort gelegentlich Sehbehindertenreportagen, daneben sind Sie auch noch bundesweit ehrenamtlich tätig. Was sind das genau für Aufgaben?

Ja, das stimmt. Ich war ehrenamtlich von 2001 bis 2008 als Behindertenbeauftragter im Fußball beim DSC Arminia Bielefeld tätig und habe dort, neben meinen Einsätzen als Reporter für Sehbehinderte, bspw. den Um- und Ausbau der Rollstuhlfahrerplätze Fußballfans in der SchücoArena begleitet. Über diese Arbeit habe ich mich bundesweit vernetzt und arbeite seit 2007 ehrenamtlich leitend in einem Dachverband für Menschen mit Behinderungen, der in Zusammenarbeit mit den Fußballverbänden in Deutschland u.a. nachhaltigere Stadien entwirft, das Ticketwesen auf Barrierefreiheit prüft, dafür gesorgt hat, dass jeder deutsche Profifußballverein einen Behindertenbeauftragten bekommt oder es jetzt zur UEFA EURO 2024 bspw. „Easy Access Seats“ gibt. Zudem wirke ich seit einiger Zeit beratend in einer Kommission des Deutschen Fußball Bundes mit, die sich um Zuschauerverhalten, Stadioninfrastruktur und Fanthemen kümmert.

Bei so viel Engagement – haben Sie auch mal dafür ein Feedback oder Dank bekommen?

Ja – zum einen durch persönliche Begegnungen und Rückmeldungen durch die Betroffenen, denen man direkt weiterhelfen konnte und neue, bessere Bedingungen geschaffen hat. Und zum anderen gab es auch einen besonderen Dank: für meine Tätigkeiten habe ich 2018 eine Auszeichnung vom Bundespräsidenten bekommen und mir wurde die Bundesverdienstmedaille verliehen.

Abschließende Frage - wie kommt es, dass Sie sich so für Menschen mit Behinderung bzw. Inklusion engagieren?

Ich bin von klein auf in einem Haushalt mit einem Rollstuhlfahrer aufgewachsen und meine Schwiegereltern hatten bzw. haben beide eine Hörbehinderung. Da ist es gelebte, christliche Praxis und selbstverständlich, dass man sich engagiert, genau hinsieht und dann auch unterstützt – damit Teilhabe keine Worthülse bleibt.

 

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news-1841Tue, 26 Mar 2024 14:09:27 +0100Nachhaltige Veränderungen sind möglich – Siebte Woche der Fastenaktion „So viel du brauchst“ http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nachhaltige-veraenderungen-sind-moeglich-siebte-woche-der-fastenaktion-so-viel-du-brauchst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bec7ba234c51680912a4a27121ed3b5cHeinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, plädiert dafür, sich für nachhaltige Veränderungen einzusetzen: Wir sehen Frieden in Gefahr durch Krieg und Missachtung der Rechte anderer Menschen. Wir stören den Frieden mit der gesamten Schöpfung Gottes, die wir ökologisch in Bedrängnis bringen durch unser rücksichtsloses Streben nach immer mehr, immer weiter, immer größer. Dabei wissen wir, dass es auch anders und besser geht. Nachhaltige Veränderungen sind möglich.

In den vergangenen Wochen haben wir uns Zeit genommen, haben unsere Gewohnheiten hinterfragt, neue Wege entdeckt und neue Ziele gesetzt. Wir konnten erfahren, dass es auf der ganzen Welt viele Menschen gibt, die an den gleichen Zielen mitwirken. So viele Möglichkeiten zum Handeln sind uns gegeben.

Nehmen wir unseren Mut zusammen, uns weiterhin miteinander für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

Rundbrief Woche 7

Klimafasten-Plakat Woche 7

Weitere Informationen zur Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit
https://klimafasten.de/ 
https://klimafasten.de/thema/wochenthemen/

 

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news-1840Tue, 26 Mar 2024 08:26:06 +0100„Aufdeckungsverhinderungen treffen bis ins Mark“ - ForuM-Substudie zu den Missbrauchsfällen in Lüdenscheid-Brügge vorgestellt http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/aufdeckungsverhinderungen-treffen-bis-ins-mark-forum-substudie-zu-den-missbrauchsfaellen-in-lueden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6ec8975c92a132643bdd32aa5e0fb240Prof. Dr. Martin Wazlawik (Hochschule Hannover) sowie Helga Dill und Sabine Wallner (Institut für Praxisforschung und Projektberatung, München) haben am Donnerstag (21. März) in Bielefeld die Ergebnisse ihrer ForuM-Substudie „Aufarbeitung vor Ort“ zu den Missbrauchsfällen in der Ev. Kirchengemeinde Brügge-Lösenbach (Evangelischer Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg) vorgestellt. Dazu waren neben Betroffenen auch Leitungspersonen und an der Aufklärung Beteiligte aus Landeskirche, Kirchenkreis und Gemeinde sowie Medienvertreter ins Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) gekommen.

Kirchenrätin Daniela Fricke, Beauftragte für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung in der EKvW, dankte zunächst allen, die durch Interviews an der Studie mitgewirkt und sich in den Jahren 2020 bis 2022 an sie oder andere Mitglieder des Interventionsteams gewandt haben: „Sie alle haben Ihre unverwechselbare, individuelle Geschichte eingetragen, ob sie Eingang in die Studie gefunden hat oder nicht. Sie alle haben so viel Mut aufgebracht, sich solcher Anstrengung unterzogen, wie wir es als Institution auf jeder Ebene, das zeigt die Studie in aller Deutlichkeit, in Jahrzehnten nicht vermocht haben. Ebenso gebührt der Dank Ihnen, die als Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, ehemalige beruflich und ehrenamtlich in der Ev. Kirchengemeinde Brügge-Lösenbach Tätige, als ehemalige jugendliche Teilnehmende, als Eltern ihre Erinnerungen und Erlebnisse berichtet und so dazu beigetragen, dass sich das Bild dieses jahrzehntelangen unsäglichen Geschehens zusammensetzt und nun eben doch, endlich, sagbar wurde: sexualisierte Gewalt in schrecklichem Ausmaß an so vielen jungen Menschen, über so lange Zeit im System verdeckt geblieben.“

Aufdeckungsversuche, Machtverhältnisse und Täterstrategie

Fricke zeigte sich erschüttert über das den kirchlichen Gremien in der 80-seitigen Studie attestierte Scheitern einer umfassenden und transparenten Aufarbeitung der Missbrauchsfälle im Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg: „Obwohl ich die Geschichten von Ihnen, den Betroffenen kenne, selbst gehört und teilweise verschriftlicht habe, mit so vielen gesprochen und in unzähligen Stunden im Interventionsteam, im Presbyterium und an anderen Orten davon gesprochen habe, trifft die komprimierte Darstellung der Aufdeckungsversuche, der Verstrickungen, Machtverhältnisse, der Täterstrategie und der bis zum Sommer 2020 andauernden Aufdeckungsverhinderungen bis ins Mark.“

Gleichzeitig wünschte sie sich eine über den Studienfokus hinausgehende, intensivere Auseinandersetzung mit den Strukturen, die das Geschehen überhaupt erst möglich gemacht haben: „Darüber müssen wir noch mehr wissen, noch tiefer einsteigen, noch systematischer aufbereiten, um besser noch verstehen zu können: Wie war das möglich, dass der Täter über vier Jahrzehnte ungehindert blieb? Welche Konstellationen, Verhaltensweisen, strukturellen Bedingungen, haben das begünstigt? Welche Rolle spielten Frömmigkeitstradition und theologische – ich möchte sagen pervertierte theologische Begründungen? Verstehen, um daraus lernen zu können, Veränderungen herbeizuführen, damit Menschen im Raum unserer Kirche geschützt sind.“

Auch für Dr. Christof Grote, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, sind die vorgelegten Studienergebnisse Motivation und Auftrag, am Thema dranzubleiben, Versäumnisse einzugestehen und konstruktiv weiterzudenken: „Überhaupt fordert uns die Studie nun, nachzuarbeiten und genauer hinzuschauen. Sicherlich müssen wir dabei auch noch einmal einen genaueren Blick auf die Faktoren lenken, die solche Fälle sexualisierter Gewalt in unserer Kirche erst ermöglichen. Die umfangreiche ForuM-Studie zeigt hier einiges auf, was wir auf die konkrete Situation in der Gemeinde Brügge-Lösenbach noch genauer analysieren müssen, um im Sinne einer gelingenden Prävention handeln zu können. Hier müssen wir die Ergebnisse der Studie sicherlich noch ergänzen.“

Aufklärung als Aufgabe von Intervention?

Dankbar, so Grote, sei er auch für „die klare Benennung der Studie, dass die Betroffenen nicht nur eine andere Kommunikation und Transparenz erwartet haben, sondern auch eine andere Form der Aufklärung, nämlich eine Aufklärung, in der das Interventionsteam viel aktiver auf mögliche Beteiligte zugehen sollte. Das haben wir erst sehr spät und dann auch nur ansatzweise so getan. Dieses Bedürfnis der Betroffenen habe ich lange Zeit so deutlich nicht wahrgenommen.“ Galt bislang: „Die Aufgabe des Interventionsteams ist es nicht, ermittelnd tätig zu werden“, müsse jetzt also noch einmal geprüft werden, ob die Aufgabe von Intervention nicht doch anders gefasst werden müsse, nämlich auch als „mitverantwortlich für die Aufklärung“.

Etwas mehr Differenziertheit hätte sich Grote von den Studienmachern allerdings mit Blick auf die konfliktträchtige und diffuse Gemengelage im Presbyterium gewünscht, die die Verständigung mit dem Interventionsteam häufig nur schwer möglich gemacht habe. „Ich habe eine traumatisierte Gemeinde mit einem Presbyterium erlebt, das Prozesse durchgemacht hat, wie wir sie sonst aus Trauerphasen kennen“, erinnert sich Grote. „Gerade die Mitglieder des Interventionsteams aus dem Presbyterium sind hier in eine Position geraten, wo sie im Interventionsteam teilweise massiv kritisiert worden sind aufgrund der teilweise schleppenden Umsetzung vor Ort. Dort wiederum sind sie immer wieder als Quertreiber angegriffen worden, die die Einheit der Gemeinde und ihrer Leitung in Frage stellen. Hier wäre sicherlich ein noch deutlich runderes Bild der Konfliktlinien entstanden, wenn für die Studie auch Mitglieder des Interventionsteams aus Lüdenscheid interviewt worden wären, wozu diese sich auch durchaus bereit erklärt hatten.“ All das stelle aber nicht den grundlegenden Kritikpunkt der Studie infrage: „Sehr schnell ist aus einer an den Bedürfnissen der von sexualisierter Gewalt Betroffenen ausgerichteten Arbeit eine innerkirchliche Selbstbeschäftigung geworden“, räumte Grote ein.                                                                                                                                                                                    

Link zur ForuM-Substudie „Aufarbeitung vor Ort“ (als PDF-Datei): 

https://www.ipp-muenchen.de/ipp/uploads/2024-03-21_IPP_Endbericht-Aufarbeitung-vor-Ort.pdf

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news-1839Mon, 25 Mar 2024 15:02:17 +0100Stabwechsel am Institut für Kirche und Gesellschaft - Renommierte Einrichtung der westfälischen Kirche unter neuer Leitunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stabwechsel-am-institut-fuer-kirche-und-gesellschaft-renommierte-einrichtung-der-westfaelischen-kirc/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e00931515b6b8b742ec9649155b3f2ddFragen nach der Ethik des Lebens, Klima- und Energiepolitik, Flucht und Migration oder Arbeitswelt und soziale Gerechtigkeit – das westfälische Institut für Kirche und Gesellschaft gilt seit Jahrzehnten als Garant für fundierte gesellschaftliche Diskussion, Beratung und Ort der politischen und kulturellen Bildung.Zum zweiten Quartal dieses Jahres bekommt das Institut, das zur Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) gehört, eine neue Leitung. Klaus Breyer, Pfarrer und langjähriger Leiter des Instituts, geht in den Ruhestand. Die Nachfolge übernimmt Jan-Dirk Döhling, der als Landeskirchenrat auch für das Themenfeld ‚Gesellschaftliche Verantwortung‘ zuständig ist.

Klaus Breyer hatte 15 Jahre lang die Leitung des Instituts für Kirche und Gesellschaft inne. Nach dem Studium der Theologie in Bochum und Marburg, dem Vikariat in Dortmund und Sondervikariat in der damaligen Evangelischen Akademie Iserlohn war er zuvor 19 Jahre lang Umweltreferent und Umweltbeauftragter der EKvW.

Mit seinem Engagement für Evangelische Erwachsenenbildung, insbesondere auf dem Gebiet sozial- und umweltethischer Fragen sowie in Themenfeldern wie gesellschaftliche Transformation, Nachhaltigkeit und Klimaschutz, prägte der Theologe das Profil der Einrichtung maßgeblich mit. „Ich freue mich, dass unsere Arbeit so viele Menschen erreicht und auch ermutigt sich für eine ‚bessere‘ Welt zu engagieren. Gerade heute in einer Zeit, in der Krisen ungekannten Ausmaßes sich gegenseitig verstärken, braucht es Orte des Atemholens, der Orientierung, des diskursiven Nachdenkens, aber auch der nachhaltigen Projekte“, wirft Breyer einen Blick auf die Arbeit des Instituts für Kirche und Gesellschaft (IKG). Das IKG hat seinen Sitz auf dem Campus von Haus Villigst, dem Bildungs- und Tagungszentrum der EKvW nahe Schwerte. Es ist auch Träger der Evangelischen Akademie Villigst.

Mit Jan-Dirk Döhling übernimmt in Villigst kein Unbekannter die Nachfolge der Institutsleitung. Der promovierte Theologe begleitet die Arbeit des Instituts inhaltlich schon seit fünf Jahren als Landeskirchenrat und zuständiger Dezernent im Bielefelder Landeskirchenamt. Jetzt übernimmt Döhling, der in der westfälischen Landeskirche das Dezernat für ‚Gesellschaftliche Verantwortung‘ leitet, auch die operative Leitung des renommierten Villigster Instituts. „Unser Glaube gibt nicht nur zu denken. Er macht Lust auf Veränderung, auf Solidarität und Gerechtigkeit und wo nötig auch auf Streit, der Menschen verbindet und weiterführt. Das IKG ist ein Ort, an dem dies möglich ist und wirklich wird, für unsere Gemeinden in Westfalen und mit vielen gesellschaftlichen Partnern und Freundinnen in ganz NRW. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und auf die Begegnung mit allen, die daran mitwirken, sagt Jan-Dirk Döhling im Hinblick auf seine neue, erweiterte Aufgabe. In seiner künftigen Funktion wird der Landeskirchenrat strategische und operationale Aspekte des Themenfeldes, das ihm am Herzen liegt, in neuer, gewinnbringender Weise miteinander verbinden.

Jan-Dirk Döhling studierte Evangelische Theologie in Siegen, Bielefeld-Bethel, Leipzig und Bochum. Nach dem Vikariat in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck promovierte er in Marburg und war drei Jahre lang Gemeindepfarrer in der Nähe von Kassel. Es folgte eine Juniorprofessur für Religion und Literatur des Alten Testaments an der Ruhruniversität Bochum. 2014 wechselte er als persönlicher Referent der damaligen Präses Annette Kurschus ins Bielefelder Landeskirchenamt, wo er seit 2019 als Landeskirchenrat wirkt.

Text: Stabsstelle Kommunikation EKvW

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news-1838Mon, 25 Mar 2024 09:54:51 +0100Zeitenwende in der Friedenskirche: Verabschiedung und Einführung des Presbyteriums in Neuenkirchen-Wettringenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zeitenwende-in-der-friedenskirche-verabschiedung-und-einfuehrung-des-presbyteriums-in-neuenkirchen-w/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=196a1ff1384ba20fbf55c58737801e10Am Sonntag, dem 24. März 2024, erlebte die evangelische Kirchengemeinde in der Friedenskirche Wettringen einen besonderen Moment, als die Gemeinde das Presbyterium verabschiedete und ein neues Team einführte. Der Gottesdienst unter Leitung von Pfarrer Dietrich Wulf stand ganz im Zeichen der Zeitenwende, des Aufbruchs und der VeränderungIn einer bewegenden Predigt betonte Pfarrer Wulf die Notwendigkeit, sich den Veränderungen der Zeit zu stellen und mutig neue Wege zu gehen. Unter dem Thema "Zeitenwende" ermutigte er die Gläubigen, den Wandel als Chance zu begreifen und gemeinsam in eine vielversprechende Zukunft aufzubrechen.

Das bisherige Presbyterium wurde mit Dankbarkeit und Anerkennung für seinen engagierten Einsatz und ihre Hingabe verabschiedet. Johanna Kösters, Simone Sertic, Hartmut Voigt und Maike Yeung erhielten den Segen der Gemeinde für ihre zukünftigen Wege.

Gleichzeitig wurde das neue Presbyterium herzlich willkommen geheißen und offiziell in sein Amt eingeführt. Christiane Außendorf, Karin Beckmann und Petra Berndzen komplettieren das neue Leitungsgremium, bestehend aus Sönke Delarue, Jochen Felber, Herbert Schäfer und Jürgen Wittmann. Mit einem feierlichen Gebet und der Segnung durch Pfarrer Wulf wurden sie ermutigt, ihre Verantwortung weise und klug auszufüllen.

Die Gemeinde der Friedenskirche Wettringen sieht dieser Zeit des Wandels mit Hoffnung und Zuversicht entgegen. In der Gewissheit, dass Gott sie auf ihrem Weg begleitet, ist sie bereit, gemeinsam neue Kapitel aufzuschlagen und die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen.

Der Gottesdienst war nicht nur ein Abschied und eine Begrüßung, sondern auch ein symbolischer Akt des Glaubens an den Wandel und die Möglichkeit, gemeinsam als Gemeinschaft zu wachsen und zu blühen.

Text: Sönke Delarue

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news-1837Fri, 22 Mar 2024 10:41:29 +0100Frühzeitige Hilfe bei Demenz - Dr. Angela Grote-Reith referierte im Jakobi-Treff “Kirche und Welt“ http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fruehzeitige-hilfe-bei-demenz-dr-angela-grote-reith-referierte-im-jakobi-treff-kirche-und-welt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f0efc40772097a331c550db9d86fb94a„Demenz als gesellschaftliche und persönliche Herausforderung“ war im Februar das Thema im Jakobi-Treff „Kirche und Welt“ in Rheine. Als Referentin konnte Karl Wilms Dr. Angela Grote-Reith, Chefärztin der Med. Klinik IV – Geriatrie/Palliativmedizin in der Mathias-Stiftung Rheine, begrüßen.Das gesellschaftliche Problem sei evident, so Grote-Reith: Heute seien etwa 1,6 Mio. Menschen in Deutschland an Demenz erkrankt. Bis zum Jahr 2050 werde sich ihre Anzahl auf 2,8 Mio. Erkrankte erhöhen. Die damit verbundenen Lasten würden von einem immer kleiner werdenden Teil der Bevölkerung zu tragen sein. „Die pflegenden Angehörigen, die 90 % der Krankheitslasten tragen, sind einem großen psychischen und physischen Druck ausgesetzt“, betonte sie.

Etwas zu vergessen oder liegen zu lassen, sei völlig normal, so die Chefärztin. Demenz als Symptomkomplex fange da an, wo es den Alltag beeinflusse: Das Gedächtnis lässt nach, Dinge werden verlegt, die räumliche Orientierung geht verloren, Personen werden nicht mehr erkannt, die Sprache verarmt, Worte werden nicht gefunden. Erkrankte verändern das Verhalten, werden unruhig, misstrauisch oder traurig, manchmal auch aggressiv. Der Alltag ist allein nicht mehr zu bewerkstelligen, Hilfe ist erforderlich.

Wie erkenne ich eine Demenz?

„Der erste Weg führt zum Hausarzt, der nach einer Anamnese verschiedene neuropsychologische Testungen durchführt und einen Neurologen hinzuziehen kann. Eine MRT (Magnetresonanztomographie) kann einen Verdacht bestätigen und eine Nervenwasserprobe diese Diagnose sichern. So ist es auch möglich, den Demenztyp zu ermitteln“ informierte die Referentin. Bei etwa einem Drittel der Demenzerkrankten handele es sich um eine Demenz vom Typ Alzheimer. Eine milde Demenz bilde oft die schwierigste Phase für die Angehörigen. Unsicherheit und Verlust der Selbständigkeit führten zu Verhaltensstörungen bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen. Das Erkennen eigener Defizite mache traurig und unter Umständen auch aggressiv. Bei moderater Demenz bräuchten die Betroffenen Hilfe bei bereits einfachen Tätigkeiten. Schlafstörungen stellten sich ein, Verhaltensauffälligkeiten, Unruhe, Aggression nähmen zu. Bei einer schweren Demenz träten dann psychische Störungen auf. Es komme zu Depressionen, Wahnvorstellungen und Inkontinenz. Medikamente könnten den geistigen Abbau verzögern, aber nicht heilen. Eine passgenaue Medikation würde Verhaltensstörungen wie Unruhe oder Halluzinationen lindern.

Was können Angehörige für sich tun?

Grote-Reith konnte die medizinischen Faktoren mit eigenen Erlebnissen untermauern. Sie habe selbst gemerkt, wie schnell man trotz allen Wissens um die Krankheit an seine persönlichen Grenzen stoße, berichtete sie. Auch sie habe lernen müssen, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Was können die Angehörigen für sich tun? Wichtig sei, sich frühzeitig und umfassend zu informieren. Es gebe ein breites Spektrum von Pflegestützpunkten, Angeboten der Wohlfahrtsverbände sowie Sozial- und Gesundheitsämtern. Auch Angehörigen- oder Selbsthilfegruppen würden dabei unterstützen, Erfahrungen auszutauschen und Sorgen zu teilen.

“Die Pflege eines demenzkranken Menschen kann dazu führen, dass Sie sich selbst überfordern. Viele Angehörige verzichten zum Beispiel auf Dinge, die ihnen lieb sind wie Freundschaften oder Hobbys. Es mag Ihnen egoistisch erscheinen, dass Sie Freude haben, während der Andere Ihre Unterstützung braucht“, sagte sie. Ambulante Pflegedienste könnten entlasten. Gegebenenfalls würden auch Angebote wie Betreuungsgruppen, Pflege- oder Wohngemeinschaften, Verhinderungs-, Tages- oder Kurzzeitpflege helfen.

Training für Angehörige schafft Entlastung

Zu Hause zu Leben sei bei Demenz möglich. Ein offener Umgang könne Verständnis im Familien- und Freundeskreis schaffen. Selbstverständlich müsse dann das Heim angepasst werden: Rauchmelder, viel Licht, Sicherheit am Herd und die Beseitigung von Stolperfallen gehörten dazu, aber auch ein GPS-Ortungsgerät. Bei Gesprächen seien der Blickkontakt und kurze, einfache Sätze wichtig. Habe der von Demenz betroffene Angehörige einen Wutausbruch, gelte es, ruhig zu bleiben. Angela Grote-Reith berichtete, es gebe spezielle Trainings für Angehörige, in denen diese lernten, wie man mit schwierigem Verhalten und seelischen Auffälligkeiten umgehe.

Neben allen individuellen Bemühungen und persönlichen Herausforderungen sei es eine gesellschaftliche Aufgabe, Strukturen zu schaffen, die auch bei einer Demenz Lebensqualität ermöglicht. Es sei ein Gradmesser einer Gesellschaft, wie sie sich um Kranke und Schwache kümmere.

Die sich anschließende lebhafte Diskussion zeigte, dass die zahlreichen Zuhörer an ihre eigene Wirklichkeit anknüpfen konnten. Sie dankten der Referentin mit herzlichem Applaus.

Text: Dr. Karl Wilms 

 

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news-1836Thu, 21 Mar 2024 13:22:15 +0100100 Tonnen faire Orangen in NRW verkauft - TV-Doku über kirchliche Arbeit gegen Ausbeutung der Erntehelfer in Süditalienhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/100-tonnen-faire-orangen-in-nrw-verkauft-tv-doku-ueber-kirchliche-arbeit-gegen-ausbeutung-der-ernte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5072399df7ba359354a39b172932c08fMehr als 100 Tonnen faire Orangen aus Süditalien hat die kirchliche Aktion „Süß statt bitter“ in diesem Winter in Nordrhein-Westfalen verkauft und verteilt. Die süßen Früchte, die ohne Ausbeutung geerntet wurden, waren in Kirchengemeinden, Weltläden und Gruppen des solidarischen Konsums erhältlich. Die Aktion trägt dazu bei, dass Erntehelfer fair entlohnt und Kleinbauern einen angemessenen Preis für die Früchte bekommen. Mit einem Teil der Erlöse werden zudem soziale Projekte in Kalabrien unterstützt.

Die Fernsehdokumentation „Bittere Früchte – Ausbeutung in der Landwirtschaft“, die am 19. März auf ARTE erstmals ausgestrahlt wurde, stellt die oft menschenunwürdige Arbeits- und Lebenssituation der Erntehelfer in Südeuropa dar. Etwa 2.500 Wanderarbeiter helfen jedes Jahr jeweils von November bis April bei der Orangenernte in und um die Stadt Rosarno in Kalabrien mit. Meist sind es afrikanische Geflüchtete, die als Tagelöhner auf den dortigen Plantagen arbeiten und bei Kälte in Zelten und unter erbärmlichen Bedingungen hausen müssen.

Diese moderne Sklaverei auf den Obst- und Gemüseplantagen in Südeuropa sei eine Folge des globalen Wettbewerbs, sagt Katja Breyer vom oikos-Institut für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen. Sie ist dort Referentin für entwicklungspolitische Themen und hat die Orangen-Aktion vor rund drei Jahren initiiert.

Als positives Beispiel werde in dem Film die Arbeit des Vereins „SOS Rosarno“ und „Mediterranean Hope“, das Geflüchtetenprogramm der Föderation Evangelischer Kirchen in Italien, vorgestellt. Erntehelfer, die für den Verein arbeiten, erhalten Arbeitsverträge und einen Tariflohn. Die Bauern bekommen einen fairen Preis für ihre Orangen. „Mediterranean Hope“ sorgt dafür, dass die Wanderarbeiter in Rosarno menschenwürdig untergebracht werden. Beide Programme werden durch die kirchliche Orangen-Aktion unterstützt. Spenden gehen an „Mediterranean Hope“. Mit dem Geld wird das „Haus der Würde“ in Rosarno weiter ausgebaut.

Weltläden, Kirchengemeinden sowie Gruppen in Westfalen, Rheinland und in Niedersachsen verkaufen faire Orangen von SOS Rosarno. „Dank ihrer Aktivitäten haben viele Menschen über die wirkliche Situation der Bauern und Erntehelfer in Süditalien erfahren. Auch der Film wird dazu beitragen“, so die Koordinatorin der Orangen-Aktion, Katja Breyer. Sie hofft, dass noch mehr Menschen aktiv werden, um sich für faire Preise und Löhne einzusetzen. „Dies kann der faire Einkauf, eine Spende oder politisches Engagement sein.“

Kontakt: Katja Breyer, oikos-Institut für Mission und Ökumene der EKvW, katja.breyer@ekvw.de, Tel: 0231-5409-73

Internet: www.faire-orangen.de

Fernsehdokumentation „Bittere Früchte – Ausbeutung in der Landwirtschaft“, zum Film 

Sendetermine:

ab 14. März 2024 in der MEDIATHEK

25. März 2024, um 23.35 Uhr ARD

27. März 2024, um 23.00 Uhr WDR

 

Text: Dirk Johnen, oikos-Institut

 

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news-1835Thu, 21 Mar 2024 08:39:10 +0100Generationswechsel im Aufsichtsrat der Ledder Werkstättenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/generationswechsel-im-aufsichtsrat-der-ledder-werkstaetten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ad75e409c8b7449dcb2a170ddb82d481Der Aufsichtsrat der Ledder Werkstätten erlebt einen Generationswechsel: Fünf neue Mitglieder haben am 1. März ihre ehrenamtliche Tätigkeit aufgenommen. Inzwischen hat die erste Sitzung mit der Unternehmensleitung stattgefunden, sodass Geschäftsführer Dr. Frank Plaßmeyer und seine beiden Geschäftsfeldleitungen erstmals mit dem neu formierten, neunköpfigen Gremium zusammenarbeiten durftenZu den neuen Mitgliedern zählen Persönlichkeiten aus verschiedenen Berufsfeldern: Stefan Zimmermann (Diakonie WesT), Timo Schulte-Renger (Stadtsparkasse Lengerich), Anja Karliczek (CDU-Bundestagsmitglied), Dr. André Dignas (Jurist aus Ibbenbüren) und Dr. Cord Prigge (Steuerberater aus Lengerich).

Die Verabschiedung der bisherigen Mitglieder Hans Werner Schneider, Dr. med. Elisabeth Ehmann-Hänsch, Rainer Paulo, Ekkehard Wömmel und des im Herbst verstorbenen ehemaligen Tecklenburger Bürgermeisters Wilfried Brönstrup fand in einem würdigen Rahmen statt. Kontinuität im Aufsichtsrat sichern die erfahrenen Mitglieder Superintendent André Ost, (der Vorsitzender bleibt), Jürgen Nass und Ulrike Wortmann-Rotthoff (Pfarrer und Pfarrerin im Ruhestand) sowie Wilfried Roos (Saerbecks Bürgermeister a. D.).

Das nächste Ereignis für die Ledder Werkstätten steht vor der Tür: Am Sonntag, 26. Mai, ist wieder „Tag der Begegnung“ (10 bis 18 Uhr).

Text: Jörg Birgoleit

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news-1834Wed, 20 Mar 2024 14:31:14 +0100Einladung nach Hannover - Bewerbungen zur Mitwirkung beim Kirchentag 2025 jetzt möglich http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/einladung-nach-hannover-bewerbungen-zur-mitwirkung-beim-kirchentag-2025-jetzt-moeglich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ed44db384e18bbe70ec99d590f8c509aDer Kirchentag ist ein Mitmachfestival: Der überwiegende Teil des Programms setzt sich aus Beiträgen zusammen, mit denen sich interessierte Gruppen und Einzelpersonen direkt beim Kirchentag bewerben. Ab jetzt sind Programmbewerbungen für den 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2025 in Hannover möglich. "Der Kirchentag in Hannover wird ein Ort des mutigen Anlaufnehmens sein", erklärt dazu Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund. "Wir wollen zusammen über die vielen Herausforderungen unserer Zeit diskutieren, um Lösungen für die Zukunft ringen und am Ende etwas mutiger, stärker und beherzter zurück nach Hause kehren als wir in Hannover angekommen sind." Generalsekretärin Kristin Jahn betont: "Der große Schatz des Kirchentages sind die Menschen, die mit ihrer Zeit, Energie und Ideen das Programm ausgestalten. Wir alle suchen Austausch und Gemeinschaft – und die finden wir zum Beispiel in der gemeinsamen Diskussion, im Gebet oder beim Musizieren."

Unter

kirchentag.de/mitwirken

finden Interessierte alle wichtigen Informationen und können sich für die folgenden Mitwirkendenbereiche bewerben:

  • Bläser- und Sängerchöre bringen mit großen und kleinen Auftritten in Kirchentagsveranstaltungen und überall in Hannover die Freude an der Musik mitten in die Stadt. 
  • Während eines Kirchentages werden zahlreiche Gottesdienste gefeiert – dabei können neue Formen von Gottesdiensten und Gemeindeleben ausprobiert werden.  
  •  Die Zielgruppenzentren für Junge Menschen sowie für Kinder und Familien sind kleine Kirchentage für sich – mitten in der Kirchentagsstadt. 
  •  Im Kulturbereich bietet der Kirchentag in Kirchen, auf Open Air Bühnen oder in Clubs und Hallen große und kleine Bühnen für Musik, Darstellende Kunst, und Ausstellungen.
  • Workshops sind ein idealer Raum, um große Themen in kleiner Runde zu bearbeiten und diskutieren.
  • Beim Abend der Begegnung, dem großen Straßenfest am Eröffnungsabend des Kirchentages, feiern viele tausend Menschen in Hannovers Innenstadt die niedersächsische Gastfreundlichkeit – eine tolle Möglichkeit für Gruppen, Projekte und Initiativen aus der gesamten Region, sich mit einem eigenen Stand zu präsentieren.
  • Der Markt der Möglichkeiten gehört zu den wichtigsten christlichen-zivilgesellschaftlichen Netzwerktreffen für gemeinnützige Gruppen in Deutschland. Auf der dazugehörigen Messe im Markt präsentieren sich größere, kommerzielle Projekte und Initiativen.

Mitwirkende können das komplette Kirchentagsprogramm mit vergünstigten Mitwirkendentickets (33 Euro für den gesamten Kirchentag) besuchen. Interessierte Gruppen und Einzelpersonen können sich mit Fragen zu Ihren Projektideen an das Programmteam des Kirchentages (programm@kirchentag.de) wenden.

Übrigens: Kirchengemeinden im Raum Hannover, die während des Kirchentages eigene Feierabendmahle, Tagzeitengebete oder Gute-Nacht-Cafés anbieten wollten, haben noch etwas länger Zeit für ihre Planungen. Das Anmeldeverfahren für Gemeindeprojekte startet am 1. Juli.

Hintergrund

Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 als christliche Laienbewegung gegründet und besteht bis heute als unabhängiger Verein fort. Alle zwei Jahre bringt er als Dialog- und Kulturevent viele tausend Menschen in einer anderen deutschen Großstadt zusammen. Der nächste Kirchentag findet vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover statt. Er steht unter der Losung "mutig - stark – beherzt" (1. Kor. 16,13-14).

Weitere Informationen finden Sie unter kirchentag.de

 

 

 

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news-1833Wed, 20 Mar 2024 09:33:56 +0100Eine Woche Zeit für globales Handeln – Sechste Woche der Fastenaktion „So viel du brauchst“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-woche-zeit-fuer-globales-handeln-sechste-woche-der-fastenaktion-so-viel-du-brauchst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=15e69945bc93a47de206c9f9c2c77e0dHeinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, ruft in seinem Rundbrief zur sechsten Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit zu lokalem Handeln auf:Das Thema in dieser Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit „für lokales Handeln“ zeigt die Verantwortung auf, die alle Länder und Menschen in der Weltgemeinschaft haben. Dieses Bewusstsein verbindet mit der Agenda 2030 inzwischen viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf der Welt.

Wir sind aufgerufen, klimagerecht zu handeln, um so die Weichen für eine lebenswerte Zukunft zu stellen. Ein weiterer wichtiger Baustein, um Unrecht und Benachteiligung auf Dauer zu verringern, ist Bildung. Es geht darum, die Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle zu fördern. Mit dem unten stehenden Rundbrief und dem Wochenplakat sind wieder einige Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Lassen wir uns die Gelassenheit und Beharrlichkeit nicht nehmen, am Weg zu mehr Gerechtigkeit und einem besseren Leben für alle mitzuwirken.

Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

Hier gehts zum Wochenplakat und Rundbrief:

Wochenplakat

Rundbrief Klimfasten Woche 6

 

Weitere Informationen zur Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit
https://klimafasten.de/ 
https://klimafasten.de/thema/wochenthemen/

 

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news-1832Mon, 18 Mar 2024 14:14:33 +0100Ökumenische FriedensDekade „sicher nicht – oder?“ Kompass für den Frieden gesucht – Rückblick des Friedensbeauftragten Detlef Salomohttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenische-friedensdekade-sicher-nicht-oder-kompass-fuer-den-frieden-gesucht-rueckblick-des-fr/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=daca2480fc9ea3b76f464dcd88447315In den politischen und gesellschaftlichen Konflikten ringen wir auch in der Kirche um eine angemessene ethische Position. Die Basisbewegung der Ökumenischen FriedensDekade versucht seit 1980 jährlich Orientierungen zu geben, einen Kompass für das christliche Friedenszeugnis in den jeweiligen Fragen der Zeit. Im vergangenen Jahr standen dafür die beiden Friedensboten, der Liedermacher Konstantin Wecker, der davon überzeugt ist, dass „nur eine internationale Friedens- und Antikriegsbewegung diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg von Putin Machtapparat gegen die Menschen in der Ukraine stoppen kann“. Und die ehemalige Osnabrücker Bürgermeisterin Lioba Meyer. Sie sieht in der Überwindung von Hass und Gewalt die einzige Option für die Zukunft der Menschheit.

Mit den Arbeitsmaterialien, Friedensandachten und Gottesdiensten ist die Intention verbunden, den Friedensbewegten in der Kirche und Gesellschaft Mut zu machen, das zunehmende militärische Sicherheitsdenken und die vorherrschende Kriegslogik nicht unwidersprochen hinzunehmen. Wenn es irgendwann einen „Sieger“ gibt – in der Politik wird immer wieder betont, die Ukraine dürfe den Krieg nicht verlieren! – dann hat das nicht die Bezeichnung „Erfolg“ verdient, weil es unzählige Menschenleben gekostet hat und zerstörte Städte zurücklassen wird. Der Krieg, das Ende aller Humanität, kennt nur Verlierer. Darum kann nur der gewinnen, dem es gelingt, die Waffen zum Schweigen zu bringen und den Frieden zu organisieren. Wie schwierig diese Aufgabe zu bewältigen ist, zeigt sich allein an dem Problem gegensätzlicher friedensethischer Positionen. Eine, die nach wie vor am Vorrang der Gewaltfreiheit festhält und Waffenlieferungen ablehnt. Und eine, die angesichts des Ukraine-Krieges und des Terrorangriffes der Hamas auf Israel die Situation gegeben sieht, Recht erhaltende Gewalt als letztmögliches Mittel anzuwenden, also Waffen einzufordern.

Das Dilemma beider Positionen, immer auch schuldig zu werden, sollte diskutiert werden, ohne sich gegenseitig Vorwürfe zu machen. Mit dem Motto „sicher nicht – oder?“ wollte die Ökumenische FriedensDekade nicht nur vermeintliche Sicherheiten in Frage stellen, sondern auch eine offene und ehrliche Debatte anregen in der der Grundannahme, dass es den richtigen und einzigen Weg in Kriegszeiten nicht gibt. Die Befürworter der Waffenlieferungen können nicht ausschließen, dass diese zur weiteren Eskalation beitragen und den Krieg verlängern. Die Gegner der Waffenlieferungen können nicht ausschließen, dass sie sich der unterlassenen Hilfsleistung schuldig machen und der Aggressor das Land besetzt, mit allen furchtbaren Folgen für die Bevölkerung. Da ist – wie das Forum der FriedensDekade empfohlen hat – der ehrliche und respektvolle Dialog sinnvoller als gegenseitige Schuldvorwürfe.

Immer sollten wir bedenken: Wir haben Frieden in unserem Land und betroffen sind die Menschen, die einen Krieg erleben, den sie nicht gewollt haben und der ihnen aufgezwungen wurde. Das Wichtigste ist deshalb der Blick auf die Opfer, das Leiden zu sehen, die Zerstörung an Leib und Seele, an Hab und Gut. Darauf kommt es jetzt an, die Empathie zu wahren für die Menschen und Solidarität zu üben. Diese christlich- humanitäre Grundhaltung dürfte auch eine Voraussetzung sein für eine Friedensperspektive. Solidarisieren wir uns mit den Opfern und stellen uns denen zur Seite, die fragen, suchen, zweifeln und nicht nur auf Gewalt und Militarisierung setzen, nicht nur über lieferbare Waffensysteme streiten. Umsicht, Wachsamkeit, vermeintliche Sicherheiten hinterfragen und Entscheidungen vom Ende herdenken – dazu hat die Ökumenische FriedensDekade 2023 wichtige und hilfreiche Impulse gegeben.

Dem wachsenden Gefühl, Frieden sei eine Illusion und nur mit Waffen zu erreichen, will die nächste Friedensdekade vom 10. bis 20. November 2024 mit dem Motto begegnen „Erzähl mir vom Frieden“. Mit dieser Überschrift stehen positive Erzählungen vom friedenstiftenden Handeln im Zentrum. Denn es gibt sie, die Geschichte von mutigen Menschen, von Initiativen und Organisationen, denen es trotz Krieg und Gewalt gelungen ist, mit gewaltfreien Mitteln Frieden zu schaffen und Wege der Versöhnung zu finden.

Pfarrer i.R. Detlef Salomo, Friedensbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

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news-1831Mon, 18 Mar 2024 11:18:19 +0100Fernab und unbemerkt leiden die indigenen Papua - Ein Abend von Kirchengemeinde Lotte und Bürgerstiftung über die Menschenrechte http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fernab-und-unbemerkt-leiden-die-indigenen-papua-ein-abend-von-kirchengemeinde-lotte-und-buergerstif/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7ee7463a74f4bc3e061907f5abf1828aEin fast vergessenes Land stand an diesem Abend im Mittelpunkt, in dem unbemerkt von der Weltöffentlichkeit massiv die Menschenrechte verletzt und die indigene Bevölkerung, Missachtung, Ausgrenzung und Unrecht erfahren muss. Die Zuhörerinnen und Zuhörer im Gemeindehaus „Arche“ erlebten eine authentische Zeitzeugin der Geschehnisse in Westpapua, von denen kaum eine Nachrichtensendung berichtet. Dr. Fransina Yoteni legte während ihrer Hinfahrt zur diesjährigen Tagung des Internationalen Rates der VEM auf der ostfriesischen Insel Borkum einen Zwischenhalt im Gemeindehaus „Arche“ in Alt-Lotte ein, um eindringlich die Diskriminierung und das damit verbundene Leid der indigenen Papua zu schildern. Die Professorin gab aber auch einen interessanten Einblick in ihre wissenschaftliche Arbeit an der Hochschule für Theologie und Religionspädagogik in Jayapura, einer Küstenstadt am Pazifik, die 1910 von den Niederländern unter dem Namen Hollandia gegründet wurde. Seit nun mehr 23 Jahren hält die von dort angereiste Referentin Vorlesungen und Seminare.

Eingeladen hatte sie Annette Salomo, Vorsitzende der Deutschen Region und Vizemoderatorin der VEM. Ein Kontakt, der den Besuch von Dr. Fransina Yoteni erst möglich gemacht hat. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit sind Frieden und Bewahrung der Schöpfung, zentrale Themen in einem konfliktträchtigen Land und einer bedrohten Natur von grandioser Schönheit und Vielfalt. Die Hochschule öffnete vor über 70 Jahren ihre Türen als Ausbildungsstätte für den theologischen Nachwuchs der Evangelischen Kirche von Westpapua. Die ca. 100 Studierenden kommen mehrheitlich aus Westpapua, wo sie dann auch in Gemeinden und Schulen tätig sind. Nur wenige von ihnen erhalten ein Stipendium, die meisten werden von Eltern und Verwandten unterstützt. Das entspricht dem indonesischen Bildungssystem, das keine staatliche Beihilfe kennt.

Die Absolventen übernehmen eine wichtige zivilgesellschaftliche Aufgabe, mit der sie ihr Christsein praktizieren: Sie sind Anwälte der Natur, sachkundig in Umweltschutzmaßnahmen und in der Friedensarbeit, trainiert in gewaltfreier Konfliktbearbeitung. Der bedrückende Hintergrund sind eine rücksichtslose Naturzerstörung und brutale Militäreinsätze. Seitdem die westliche Hälfte der Insel Neuguinea zu Indonesien gehört, werden Unabhängigkeitsbestrebungen im Keim erstickt. Durch eine von der Regierung manipulierte Scheinabstimmung, die ein regelrechtes Trauma ausgelöst hat, sollte die Besatzungsmacht legitimiert werden. Westpapua hatte nie eine realistische Chance, ein freies und souveränes Land zu werden.

Einer Delegation, die der Regierung Anliegen und Sorgen vorgetragen hat, wurden klare Grenzen aufgezeigt: „Ihr könnt alles fragen, aber fragt nicht nach Freiheit!“ Sie bleibt ein unerfüllter Wunsch, der durch staatliche Repressionen und auch brutale Gewalt unterdrückt wird. Verfolgung, Verhaftungen und Folter sind an der Tagesordnung. Trotzdem ist der Wille zur Unabhängigkeit ungebrochen. Das ist verständlich und nachvollziehbar – wie Dr. Yoteni darlegte. Denn mit der Eingliederung in den indonesischen Staat hat sich ein Apartheidsystem entwickelt, ein verächtlicher Umgang mit den Papua, die herablassend als „Affen“ bezeichnet werden. Manche Bilder, auf denen ein alltäglicher Rassismus in seinen übelsten Auswirkungen zu sehen war, riefen im Saal eine beklemmende Stille hervor.

Der Rassismus durchzieht fast alle Bereiche der Gesellschaft, wie Bildung, Sport, Arbeit, die sozialen Beziehungen und auch die Medien. In Filmen und Serien werden die Papua als rückständig und ungehobelt dargestellt. Eine populäre Comedyserie, so erzählte die Referentin, zeigt die Figur „Maria“ aus Papua, sie ist laut, unhöflich, ungebildet und cholerisch. Menschen ohne Wert und Würde, die der Regierung gleichgültig sind, weil sie mit ihren Besitzansprüchen vorrangig wirtschaftliche Interessen verfolgt. „Westpapua ist wie Honig, der Ameisen anlockt“, denn es verfügt über einen enormen Ressourcenreichtum mit den größten Kupfer- und Goldminen der Erde. Von diesem Reichtum, der 25% im indonesischen Staatshaushalt ausmacht, kommt aber so gut wie gar nichts bei den Papua an. Unter ihnen herrscht große Armut, eine völlig unzureichende Gesundheitsvorsorge und eine geringere Lebenserwartung. Und so wie die Bodenschätze geplündert werden, ist auch der riesige Regenwald durch anhaltende Abholzung bedroht, der durch den Anbau von Monokulturen, wie der profitablen Ölpalme, ersetzt wird.

Die durch den Landraub aus ihren Dörfern Vertriebenen verlieren ihre Existenzgrundlage. Derzeit befinden sich tausende Papuas auf der Flucht im eigenen Land. Sie erleben den schmerzlichen Verlust ihrer heimatlichen Erde, mit der sie seit Generationen verbunden sind, werden abgeschnitten von ihren kulturellen Wurzeln. In der Schule ist ihnen nicht einmal das Lernen in der eigenen Muttersprache erlaubt. Frau Yoteni spricht von einer „verlorenen Generation“. Nur die Kirche bietet ihnen noch einen Schutz und einen letzten Halt. Die Mission hat eine tiefe christliche Prägung hinterlassen, die bis heute spürbar ist und ihr Engagement für ein besseres Leben trägt, ein Leben in Gleichheit, Freiheit und Selbstbestimmung. Der indonesische Staat müsste das eigentlich garantieren, denn er hat die internationale Konvention zur Beseitigung von Rassendiskriminierung unterzeichnet. Aber Anspruch und Realität fallen weit auseinander.

Kooperationspartner der Veranstaltung war die Bürgerstiftung Lotte, die ein Zeichen setzen wollte für die Einhaltung der unveräußerlichen Menschrechte. Die Besucherinnen und Besucher wurden von Dr. Fransina Yoteni mit einem bisher unbekannten Brennpunkt konfrontiert. Mit einer großzügigen Spende wurde das „Westpapua Netzwerk“ unterstützt, dass Lobbyarbeit betreibt und auf das Schicksal der Papua aufmerksam macht. Aus dem Stiftungsrat bedankte sich Wolfgang Israel mit nachdenklichen Worten über die verhängnisvolle Wirkung einer gewinnorientierten Naturzerstörung, an der wir auch im globalen Norden mit unserer Lebensweise beteiligt sind. Es bewahrheite sich wieder einmal die bekannte Erfahrung, dass Geld die Welt regiert, dass Gewinne wichtiger sind als die Rechte der Menschen. „Ist es eine Geschichte der Hoffnungslosigkeit?“ Nein, es gibt keinen Grund zur Resignation.  Scheint doch ein Licht der Hoffnung durch den unermüdlichen Einsatz der Papua für die Menschenrechte und die christlichen Werte, die ihr Denken und Handeln bestimmen.

Info:

Die Evangelische Kirche in Westpapua ist 1855 von den Missionaren Karl W. Otto und Johann G. Geisler aus der Rheinischen Mission gegründet worden. Sie ist seit 1956 selbstständig und eine Mitgliedskirche der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), einem Zusammenschluss von 38 Protestantischen Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland und den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM und die Evangelische Kirche von Westfalen sind beide Mitgliedsorganisationen im Westpapua Netzwerk, dass sich für den Schutz der Menschenrechte der indigenen Bevölkerung in Westpapua einsetzt.

Text: Detlef Salomo

 

 

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news-1830Mon, 18 Mar 2024 10:32:05 +0100Süß statt bitterhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/suess-statt-bitter/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7db0cec8c4806a8a38639144018bf5faDie Orange mit dem lächelnden Gesicht erzählt in der St. Elisabethkirche Rheine im Rahmen eines Kinder - und Jugendgottesdienstes von ihrem Leben auf der Orangenplantage im Süden Kalabriens. Der Gottesdienst wurde von den Messdienern der Gemeinde gestaltet. Die lächelnde Orange freut sich an den Bienen und Schmetterlingen auf der Orangen-plantage, aber insbesondere an den zufriedenen Gesichtern der Menschen, die die Orangen ernten.

Das ist bei der traurigen Orange anders. Auf sie wird viel Chemie gespritzt und zugleich können die Besitzer der Plantage den Arbeitern nur ganz wenig Lohn bezahlen, weil sie selbst von den großen Läden in Deutschland nicht gut bezahlt werden.

Mit diesem Gespräch der beiden Orangen endete in Rheine die diesjährige Aktion "Süß statt bitter". Erstmalig beteiligten sich die Messdiener der St. Elisabethgemeinde an der Aktion für faire Orangen. In zwei Treffen mit Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker, der Botschafterin für Brot für die Welt, informierten sie und 150 Kinder sich über die schlechten Arbeitsbedingungen der Erntearbeiter. Dies sind oft illegale Flüchtlinge, die unter sklavenähnlichen Bedingungen auf den Plantagen arbeiten. Der Kreis Steinfurt unterstützte die Bildungsarbeit zu den fair gehandelten Orangen durch den Ankauf von 150 Heften über die Aktion "Süß statt bitter". Die Aktion wurde 2022 vom oikos-Institut für Mission und Ökumene ins Leben gerufen.

In über 7000 Haushalten verteilten die jungen Leute die Information und verkauften dann an einem Wochenende mehr als 150 Kilo Orangen. Kerstin Hemker dankte den Messdienern und Jugendlichen in der Jugendmesse für ihren Einsatz.

Neben den Messdienern beteiligten sich ev. und kath. Kirchengemeinden, die Fairtrade -Schulen, der Weltladen und die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Rheine an der Aktion und genossen so fast zwei Tonnen faire Orangen.

Text: Kerstin Hemker

 

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news-1829Mon, 18 Mar 2024 10:21:36 +0100Konfis aus Lengerich auf Helgolandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/konfis-aus-lengerich-auf-helgoland/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=72ebf232201b1612953859084e97b283Die Insel Helgoland lernten 32 Jugendliche und die Betreuer Jona-Frauke Mey, Ulli Holtgrave, Ute Miensopust und Pfarrerin Sigrid Holtgrave während der diesjährigen Konfirmandenfreizeit näher kennen. Sie erlebten drei sonnig-frische März-Tage auf der Hochseeinsel. Die Sonne meinte es sehr gut mit der Lengericher Gruppe. Der scharfe, kalte Wind sorgte allerdings dafür, dass alle immer gut „vermummelt“ die Insel erforschten. Thematisch ging es um die Schönheit der Schöpfung am Beispiel des Meeres und um den Schutz der Meere und ihrer Lebewesen. Dazu wurden erklärende Rundgänge auf der Insel mit dem roten Buntsandstein unternommen. Besonders eine Führung zu den Robben- und Seehundplätzen auf der „Helgoländer Düne“, der kleinen Nachbarinsel, durch den Natur- und Vogelschutzverein „Jordsand e.V.“ gefiel allen außergewöhnlich gut. Bei dieser naturkundlichen Führung staunten die Jugendlichen über fast 800 Kegelrobben, die sich zum Wechsel des Winterfells am Strand versammelt hatten.

An der „Langen Anna“ konnten auch schon die ersten Trottellummen bestaunt werden, die sich dort für den späteren Nestbau eingefunden hatten. Die Jugendlichen lösten Aufgaben zu Helgoland in Form einer Inselrallye. Die sehr Mutigen unter ihnen besuchten das Meerwasserbad der Felseninsel mit seinen Freiluftbecken. Es gab Großgruppenspiele, einen Film und Andachten, die die Konfis selbst gestalteten. Am Sonntag wurde ein ökumenischer Gottesdienst in der kleinen katholischen Inselkirche besucht, wobei die große angemeldete Lengericher Gruppe beinahe für Platzprobleme in der Kirche sorgte. Auf dem wegen rauer See sehr schaukelnden Bäderschiff machten sich alle mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen auf den Heimweg, wobei einigen das „Fische füttern“ nicht erspart blieb.  

Text: Sigrid Holtgrave

 

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news-1828Mon, 18 Mar 2024 10:03:11 +0100Mitglieder des Ausschusses für Weltverantwortung nehmen an Demos gegen rechts teilhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mitglieder-des-ausschusses-fuer-weltverantwortung-nehmen-an-demos-gegen-rechts-teil/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d1f2d40e3ab5b8ea6b4e9c2750df85baDer Ausschuss für Weltverantwortung (AfW) kam durch die mehrfache Beteiligung an den deutschlandweiten Demonstrationen gegen rechts dem Appell des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg nach. Superintendent André Ost hatte im Januar in einem Statement „Aufstehen für Vielfalt, Demokratie und Menschenrecht!“ gemeinsam mit dem Ausschuss zur Teilnahme an den Demonstrationen gegen rechts aufgerufen. Mehrere Demonstrationen waren in Städten im Kreis Steinfurt angemeldet worden, in denen auch einige AfW-Mitglieder selbst beheimatet sind. So auch in Rheine, an einem regnerischen Abend des 30. Januars auf dem Borneplatz. Mit rund 7.000 weiteren Menschen konnte das AfW-Mitglied Marilena Bekierz das Motto des Abends „Rheine bleibt bunt“ hautnah miterleben. Diese Erfahrungen wurden in dem nächsten AfW-Treffen besprochen. Auch weitere Mitglieder des Ausschusses hatten in Rheine und Ostbevern privat an den Demonstrationen teilgenommen. Die Teilnahme eines Ausschusses an solchen Veranstaltungen, der sich ansonsten die Vernetzung verschiedener Initiativen, Projekte und Menschen auf die Flagge schreibt, war eine Selbstverständlichkeit für die Mitglieder. Auch weil das Thema Friedensarbeit eines der Themenschwerpunkte des AfW darstellt.

Der AfW hat es sich zur Aufgabe gemacht, Vernetzung, Austausch und Angebote im und um den Kirchenkreis Tecklenburg herum zu generieren und zu verbreiten. Das Themenspektrum ist vielfältig und durch die Mitglieder divers besetzt (u.a. Friedensarbeit, Ökumene, Nachhaltigkeit, Kinder- und Jugendarbeit, internationale Partnerschaftsarbeit Geflüchtetenarbeit, Brot für die Welt).

Text: Marilena Bekierz

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news-1826Tue, 12 Mar 2024 13:52:45 +0100Eine Woche Zeit für Finanzen und Politik – Fünfte Woche der Fastenaktion „Soviel du brauchst“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-woche-zeit-fuer-finanzen-und-politik-fuenfte-woche-der-fastenaktion-soviel-du-brauchst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cf6f9f7797b1b515bf41537f20e8be81Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, ruft in seinem Rundbrief zur fünften Woche der Fastenaktion zu mehr Orientierung am Gemeinwohl auf: „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!“ (Johann Wolfgang von Goethe). Auch das Thema in dieser Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit „für Finanzen und Politik“ zeigt auf, dass es eines Wandels unseres Handelns bedarf. Eine größere Orientierung am Gemeinwohl ist notwendig.

Wie wir auch heute schon unser Geld sinnvoll für mehr Klimagerechtigkeit einsetzen können, zeigen Beispiele im Rundbrief und Wochenplakat.

Die Forderungen an die Politik bleiben aufrechterhalten, für gerechte Rahmenbedingungen zu sorgen und z. B. Sorgfaltspflichten zur Einhaltung von Menschenrechten, Arbeits- und Umweltschutz in einem Lieferkettengesetz als verbindlichen Rahmen festzuschreiben.

Weitere Informationen zur Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit:

https://klimafasten.de/ 

Heinz-Jakob Thyßen,

Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

 

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news-1823Tue, 12 Mar 2024 11:37:12 +0100Kirche als Kultur- und Konzertort? Gemeindeglieder und Interessierte sammeln Ideenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirche-als-kultur-und-konzertort-gemeindeglieder-und-interessierte-sammeln-ideen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=93e7544e039fa78f1cebed956309acadWohnraum, Kletterhalle, ein Kindergarten – Möglichkeiten für eine Umnutzung nicht mehr benötigter Kirchen gibt es einige. Eine Nutzung als Kultur- oder Konzerthaus wäre da sicherlich eine eher ungewöhnliche und neue Idee, könnte aber für die Ibbenbürener Matthäuskirche eine mögliche Option sein. Schließlich verfügt die Kirche über eine sehr gute Akustik, eine stimmungsvolle Beleuchtungsanlage mit Farbwechselmodus im hinteren Altarbereich und eine gut funktionierende Heizung, denn wer möchte im Winter schon gerne frierend musizieren oder einem Konzert, einer Lesung oder einem Vortrag lauschen…

Doch wieso braucht es für die Matthäuskirche im Ortsteil Bockraden (und darüber hinaus auch für die Markuskirche in Ibbenbüren-Dörenthe) überhaupt ein neues Konzept? Dafür ist ein Blick auf die Gesamtgemeinde Ibbenbüren nötig. Ursprünglich gab es sieben Gotteshäuser und auch reichlich Pfarrstellen. Schon lange jedoch war abzusehen, dass dieses Konzept auf Dauer nicht funktionieren würde: Immer weniger Gottesdienstbesucher, zu wenig neue Pfarrer, zu hohe Unterhaltungskosten für all die Gebäude in Kirchenbesitz.

So trennte sich die Gemeinde nach und nach von mehreren Immobilien (gerade erst wurde das Pauluszentrum entwidmet) und plant für die Zukunft noch mehr Einsparungen. Die „Kirche vor Ort“, also in jedem einzelnen Stadtteil, gehört damit bereits jetzt teilweise der Vergangenheit an. Bestandsschutz genießen derzeit nur noch die Johanneskirche in Laggenbeck (denkmalgeschützt), die innerstädtische Christuskirche (ebenfalls denkmalgeschützt) sowie die 70 Jahre alte Lukaskirche Dickenberg.

Bereits vor einigen Jahren stand im Zuge einer Umstrukturierung innerhalb der Gesamtgemeinde die Aufgabe der Matthäuskirche im Raum – dringend nötige Sanierungsarbeiten und fehlende Kostendeckung durch Gemeindemittel ließen dieses Schreckgespenst über der evangelischen Gemeinde in Bockraden erscheinen. Doch die örtlichen Gemeindemitglieder wollten „ihre“ Kirche nicht so ohne Weiteres aufgeben; ein Förderverein, eine Solaranlage auf dem Kirchendach und viel Engagement retteten vorerst den Gebäudebestand, der neben der Kirche selbst aus dem benachbarten Gemeindehaus sowie dem Pfarrhaus (auch der Matthäuskindergarten ist neben der Kirche auf dem Gelände angesiedelt) umfasst.

Zum 1. August 2025 geht jedoch Pfarrer Andreas Finke in den Ruhestand, die Pfarrstelle wird nicht erneut besetzt – und dann ist wieder alles offen. Wie es mit der Markuskirche und der Matthäuskirche weitergeht, dafür werden jetzt fleißig Ideen gesammelt. Ein erstes Treffen von Interessierten gab es bereits, weitere sollen folgen - und hoffentlich auch noch viele gut durchdachte Vorschläge für eine Umnutzung der Gebäude. Wichtig bei allen Zukunftsplänen für die beiden Kirchen: Sie sollen raus aus der Finanzierung durch die Kirchengemeinde. Ganz einfach wird das sicherlich nicht, denn Sanierungsbedarf gibt es insbesondere bei der im Vergleich zur Markuskirche deutlich größeren Matthäuskirche.

Auf Dauer müsse sich ein Konzept für die Kirchen auf jeden Fall selbst tragen, betont Pfarrer Andreas Finke, Sohn einer ostwestfälischen Kaufmannsfamilie, mit Blick auf eine schwarze Null. Gegen eine „Anschubfinanzierung“ in Form einer großzügigen Spende für Sanierung oder flexible Bestuhlung (diese würde beispielsweise den Nutzungsspielraum für die Matthäuskirche erweitern) hätte er dabei nichts.

Zurzeit, so Finke, sei man mitten in der Findungsphase – nicht, ohne eine erste Idee schon tatkräftig zu präsentieren: Schon von jeher wurde in der Matthäuskirche fleißig konzertiert (unter anderem auch vom Ibbenbürener Komponisten und Organisten Erich Stoffers), doch seit dem vergangenen Herbst wurde der Konzertbetrieb noch einmal kräftig ausgeweitet. Mindestens alle vier Wochen lädt die Gemeinde zu einem neuen (Chor-)Konzert ein, denn die Matthäuskirche sei „die Kirche mit der guten Akustik“ beschreibt es Andreas Finke und ergänzt: „Musik machen in diesem Raum macht Spaß.“

Derzeit ermittelt das Presbyterium die pro Jahr anfallenden Kosten für die Matthäuskirche – sollte es in Richtung Konzert- bzw. Kulturhaus (auch Lesungen und Ausstellungen wären denkbar) gehen, müssten entsprechende Eintrittsgelder den Unterhalt aufbringen. Doch egal, wohin die Reise letztlich geht – derzeit überwiegt die gute Laune, zumindest bei Pfarrer Andreas Finke: „Jetzt sind wir in einer Phase, wo wir riesig Spaß haben!“

Text: Claudia Ludewig

 

 

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news-1822Mon, 11 Mar 2024 13:23:44 +0100Gottesdienst zum Thema „Verbunden im Glauben“ - Besuch aus Tansania in der evangelischen Kirchengemeinde Lottehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gottesdienst-zum-thema-verbunden-im-glauben-besuch-aus-tansania-in-der-evangelischen-kirchengeme/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1e8b895eabf647d255e0529599f72e43Auf Einladung der Kirchengemeinde predigte am 10. März 2024 im Gottesdienst der evangelischen Kirche Lotte Bischof Dr. Abnego Keshomshahara aus der Nordwest-Diözese in Tansania. Er wurde im September 2022 als Moderator an die Spitze des Aufsichtsrates der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) gewählt. Zu der internationalen Gemeinschaft gehören 39 Mitglieder in Afrika und Asien, sechs deutsche EKD-Kirchen und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 

Pfarrer Iven Benck begrüßte die Besucher. „Wir haben heute großen Grund zur Freude und feiern die Macht des Glaubens“, sagte er. Den musikalischen Rahmen gestaltete Dr. Iris Pfordt an der historischen Orgel der Lotter Kirche. Sie begleitete auch das in Kisuaheli gesungene Lied „Njo Kwetu. Roho Mwema – Komm zu uns, Heil’ger Geist“. Superintendent André Ost freute sich über lebendige Partnerschaften, in denen der Austausch eine große Rolle spielt. Mission sei heute ein Geben und Nehmen. „Wir müssen uns nicht fürchten, wenn der Geist Gottes bleibt“, stellte er fest. Iven Benck sprach Worte aus dem Psalm 84 und betete über das Geschenk des Glaubens, das Christen in aller Welt miteinander verbindet.

Die Lesung aus dem achten Kapitel des Matthäusevangeliums trug Pfarrer i. R. Detlef Salomo vor. Nicht alle Menschen könnten eine einfache Frage mit den Worten „Ja, ich glaube, bedingungslos“ beantworten, sagte der Friedensbeauftragte des Kirchenkreises. Dr. Keshomshahara hatte für seine Predigt die Verse fünf und sechs über die Macht des Glaubens aus dem 17. Kapitel des Lukasevangeliums ausgewählt. Vorhandener Glaube lasse sich nicht einfach vermehren, wie es die Apostel von Jesus erbeten hatten, erklärte er. Es komme darauf an, ihn richtig zu nutzen. Er gebe Sicherheit, wenn jeder Verantwortung übernehme. Ohne Glaube herrschten Kriege, Zerstörung der Natur und Unordnung in der Welt, betonte Dr. Keshomshahara. Extremer, radikaler Glaube bringe jedoch ebenfalls Tod zu den Menschen.

Die Fürbitten sprachen Pfarrer Iven Benck und Vikarin Mirjam Bernhardt. Sie beteten für das Band der Liebe zwischen den Mitgliedskirchen, für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung sowie den Mut zum Gespräch. Menschen, die wegen ihres Glaubens benachteiligt oder sogar gejagt werden, möge Gott Ausdauer und Schutz vor ihren Verfolgern schenken.

Nach dem Gottesdienst trafen sich Gemeindemitglieder in der „Arche“ zum Kirchcafé. Der Moderator des Netzwerkes und die Vorsitzende der Region Deutschland, Annette Salomo aus Lotte, stellten die Missionsarbeit der VEM vor und beantworteten Fragen der Gäste. Er sei dankbar für die finanzielle Unterstützung aus Deutschland, die unter anderem bei der Durchsetzung grundlegender Menschenrechte hilft, sagte Dr. Keshomshahara. In Partnerschaften mit Kirchen, Gemeinden, Schulen und Diözesen werde über notwendige Maßnahmen beraten.

Eine Herausforderung sei das starke Anwachsen christlicher Kirchen in Afrika und Asien, das mit geringen Mitteln gemeistert werden müsse. Der Umgang mit Pfingstlern und der charismatischen Kirche sei ebenfalls schwierig. „Sie beten nur und bringen keine Heilung“, so der Bischof. Probleme mit radikalen Muslimen flammten vor Wahlen auf, sonst sei das Zusammenleben friedlich. In Europa sei es erforderlich, die Liturgie zu modernisieren, auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und die soziale Arbeit stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Missionsarbeit sei längst keine Einbahnstraße mehr, sondern ein lebendiges Miteinander, erläuterte Annette Salomo. Alle Beteiligten lernten voneinander. „Missionare genießen in Afrika und Asien hohes Ansehen, da sie sich für die Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung und interkulturelle Entwicklungen einsetzen“, unterstrich sie. „In Tansania hat die Kirche eine bedeutende Stimme in der Gesellschaft“, ergänzte Dr. Jean Gottfried Mutombo vom oikos-Institut für Mission und Ökumene. Die Idee, Pfarrer aus anderen Regionen der Welt nach Deutschland zu holen, sollte auch in der evangelischen Kirche Einzug halten, empfahl André Ost.

Text: Brigitte Striehn

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news-1821Mon, 11 Mar 2024 10:41:59 +0100Synode votiert für Präseswahl im November - Westfälische Landessynode beriet über den Prozess der Neubesetzunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/synode-votiert-fuer-praeseswahl-im-november-westfaelische-landessynode-beriet-ueber-den-prozess-der-ne/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7adfdaabb9b1f3be099e186e61b7934dDas Leitungsamt der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) soll im November neu besetzt werden. Darüber verständigte sich die Landessynode der EKvW auf einer Sondersitzung im Dortmunder Reinoldinum.Das oberste Gremium der westfälischen Landeskirche war am 9. März außerplanmäßig zusammengetreten, um über den Prozess der Neubesetzung des geistlichen Leitungsamts zu beraten. Das ist derzeit vakant, nachdem die ehemalige Präses der Landeskirche, Annette Kurschus, im November vergangenen Jahres vom Präsesamt wie auch von ihrem Amt als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zurückgetreten war.

Ein/e neue/r Leitende/r Geistliche/r der EKvW soll im Rahmen der diesjährigen Herbsttagung der Landessynode gewählt werden. Bis dahin ist es Aufgabe des ständigen Nominierungsausschusses der Landeskirche, eine/n oder mehrere Kandidat*innen für das Leitungsamt zu finden.

Beschlossen wurde auf der Sondersitzung der Synode darüber hinaus, dass das Amt in den kommenden Jahren neu zugeschnitten werden soll. Im Rahmen einer Revision der Kirchenordnung sollen die Aufgaben einer/eines Präses einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Der/Die künftige Präses wird daran selbst aktiv mitwirken. Er/Sie soll zunächst von der Synode beauftragt werden, Teile der für ihn oder sie bestimmten Aufgaben, dauerhaft an Stellvertretungen zu delegieren. Die durch diese Aufgabenteilung gewonnenen Erfahrungen sollen in den langfristig geplanten Revisionsprozess eingebracht werden.

Einen Neuzuschnitt des geistlichen Leitungsamts – in Westfalen und im Rheinland ist es das Amt der/des Präses, in anderen Landeskirchen ist es das Bischofsamt – hielt die Landessynode grundsätzlich angesichts dessen bisheriger Aufgabenfülle für sinnvoll und zeitgemäß. In der Evangelischen Kirche von Westfalen bündelt sich, anders als in anderen Gliedkirchen der EKD, im Amt der oder des Präses sowohl die Leitung der Landessynode als auch der Vorsitz der Kirchenleitung und die Leitung des Landeskirchenamts einschließlich dessen Kollegiums. Hinzu kommen Aufgaben wie Verkündigung, Seelsorge, Beratung, Ordination, Visitationen, die Versammlung der Superintendent*innen innerhalb der EKvW sowie die Vertretung der westfälischen Landeskirche auf Ebene der EKD, im Kontext weiterer Organisationen, in allen Belangen der Öffentlichkeit und vielfältige repräsentative Aufgaben.

Diese Aufgabenfülle, die sich auf eine einzige Leitungsperson konzentriert, reicht historisch auf die Neuformierung der Evangelischen Kirche von Westfalen nach 1945 zurück. Beispiele, wie die Leitungsämter für Präsides bzw. Bischöf*innen in anderen Landeskirchen gestaltet sind, waren den Synodalen zuvor dargestellt worden, ebenso wie ein historischer Abriss zur Entstehung des westfälischen Präsesamtes, den der Kirchenhistoriker Prof. Jürgen Kampmann beitrug.

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

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news-1817Thu, 07 Mar 2024 09:28:22 +0100Evangelischer Beauftragter in NRW eingeführt – Politik würdigt Kirchenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/evangelischer-beauftragter-in-nrw-eingefuehrt-politik-wuerdigt-kirchen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=318fdb0e3169d5452585f2c8d5d5a32dWertevermittler, prägende Kraft und Teil der kritischen Infrastruktur: Vertreter von Parlament und Regierung in NRW betonen die Bedeutung der Kirchen für die Gesellschaft. Anlass ist ein Wechsel im Amt des evangelischen Beauftragten beim Land.Der neue Spitzenvertreter der evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, Martin Engels, ist am 28. Februar offiziell in sein Amt eingeführt worden. Landtagspräsident André Kuper und Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) hoben bei dem Festakt in der Düsseldorfer Johanneskirche die tragende Rolle der Kirchen für Staat und Gesellschaft hervor. Sie gehörten "zur kritischen Infrastruktur in unserem Land", sagte Liminski.

Die Kirchen vermittelten grundlegende Werte wie Verantwortung, Gemeinsinn, Menschlichkeit und Nächstenliebe, unterstrich der Medienminister. "Ohne diese ist kein Staat zu machen. Deshalb brauchen wir heute und in Zukunft die starke Stimme der Kirchen." Dies gelte gerade in schweren Zeiten. Er sei dankbar, wenn die Kirchen mit ihrer besonderen christlichen Sicht die Politik begleiten, sich einmischen und mitgestalten. Das nun von Oberkirchenrat Engels geleitete Evangelische Büro sei ein wichtiger Ansprechpartner der Landesregierung.

Landtagspräsident Kuper bedauerte die gestiegene Zahl an Kirchenaustritten. "Wir sprechen zu einseitig über die Fehler der Kirchen", sagte er. Wenig geredet werde darüber, welche Auswirkungen es auf das gesellschaftliche Miteinander haben werde, wenn die Kirchen "die prägende Kraft, die sie in unserer Kultur über Jahrhunderte bekleidet haben, verlieren".

Engels vertritt als Beauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche seit Jahresbeginn die Positionen der evangelischen Kirche gegenüber der Politik. Gemeinsam mit dem Katholischen Büro ist der 43-jährige Theologe auch für regelmäßige Andachten und Gottesdienste im Landtag verantwortlich.

Vertretern des öffentlichen Lebens steht er zudem als Seelsorger zur Verfügung.

Sein Vorgänger Rüdiger Schuch (55), seit Januar Präsident der Diakonie Deutschland, wurde in dem Gottesdienst verabschiedet. Schuch habe in den letzten vier Jahren als Brückenbauer und Ideengeber dazu beigetragen, dass Politik und Kirche in einem guten Dialog miteinander stehen und die Schwächsten nicht aus dem Blick verlieren, sagte der rheinische Präses Thorsten Latzel.

Kirche repräsentiert die Hälfte der Bevölkerung

Engels sagte in seiner Predigt, die Kirchen repräsentierten noch immer rund die Hälfte der Bevölkerung und hätten die christliche Botschaft sowie das damit verbundene Menschenbild und Gottesverständnis in den politischen und gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Es gelte, sich für Demokratie, Menschenwürde, gesellschaftliche Vielfalt und Menschen am Rande einzusetzen und gegen Hass und Menschenverachtung zu stellen.

Der gebürtige Wuppertaler sieht sich am Schnittpunkt von Kirche und Politik in der Tradition der Barmer Theologischen Erklärung, die 1934 in Wuppertal-Barmen als Absage an den Allmachtsanspruch der Nationalsozialisten verabschiedet wurde. Die Mitglieder der damaligen Bekennenden Kirche hätten sich für das biblische Motto "Lasst uns wahrhaftig sein in der Liebe" entschieden. Dafür wolle er "gerne ein Lobbyist sein". Von 2012 bis 2017 hatte Engels das Ausstellungsprojekt "Gelebte Reformation - Die Barmer Theologische Erklärung" geleitet.

Text: epd.

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news-1814Thu, 07 Mar 2024 08:37:31 +0100Annette Kurschus wird Pastorin in Bethel - Neue Aufgaben in Europas größtem diakonischen Unternehmen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/annette-kurschus-wird-pastorin-in-bethel-neue-aufgaben-in-europas-groesstem-diakonischen-unternehmen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e2fe30155862136453d6017935087d5cDr. h.c. Annette Kurschus, frühere Präses der Ev. Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, wird zukünftig in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel als Pastorin und Seelsorgerin tätig sein. Sie tritt ihren Dienst zum 1. April 2024 an. Der Arbeit in Bethel ist Annette Kurschus schon lange sehr verbunden. Hier hatte sie auch während ihrer Zeit als EKD-Ratsvorsitzende regelmäßig Predigtdienste wahrgenommen und Gottesdienst in der Betheler Zionsgemeinde gefeiert – darunter mehrfach die Gottesdienste zu Heilig Abend.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Frau Präses a.D. Dr. Kurschus für den Dienst in Bethel gewinnen konnten und sind voller Vertrauen, dass ihr langjähriges Wirken für die Menschen in Bethel auch über Bethel hinaus weiter Früchte tragen wird“, sagte Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der
v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.

Laut einer Vereinbarung zwischen den v. Bodelschwinghschen Stiftungen und der Evangelischen Kirche von Westfalen wird Annette Kurschus darüber hinaus ihre vielfältige Vortrags- und Predigttätigkeit weiterführen. In den v. Bodelschwinghschen Stiftungen wird sie den Vorsitz der Ethik-Kommission Bethel übernehmen und damit verbunden die ethische Positionierung Bethels in den kirchlichen und gesellschaftlichen Debatten vertreten. Dazu kommen weitere Aufgaben in der Leitung des ‚Haus der Stille‘ – ein theologisches Einkehrhaus für Bethel, Diakonie und Kirche –, in der theologischen Bildungs- und Einkehrarbeit sowie seelsorglicher Dienst im Hospiz Haus Zuversicht.

„In der neuen Aufgabe werde ich wieder den ursprünglichen pastoralen Dienst tun können, der mir in den großen kirchlichen Leitungsämtern oft gefehlt hat. Ich werde wieder viel unmittelbarer mit den Lebensgeschichten unterschiedlichster Menschen in Berührung sein. Darauf freue ich mich“, sagte Präses a.D. Dr. Annette Kurschus.

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel engagieren sich in vielen Bundesländern für behinderte, kranke, alte oder benachteiligte Menschen. 1867 gegründet ist Bethel heute mit mehr als 24.000 Mitarbeitenden eine der größten diakonischen Einrichtungen Europas. Mehr als 240.000 Menschen nutzen jährlich das vielfältige Netz der Hilfe Bethels. Zu ihm gehören Assistenz- und Pflegeleistungen in der eigenen Häuslichkeit, besondere Wohnformen, Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Hospize, Angebote zur Teilhabe an Bildung, Rehabilitation und Arbeit sowie Schulen, Ausbildungsstätten und Hochschulen.

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

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news-1812Tue, 05 Mar 2024 15:09:00 +0100Eine Woche Zeit für Mobilität – Vierte Woche der Fastenaktion „So viel du brauchst“ http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-woche-zeit-fuer-mobilitaet-vierte-woche-der-fastenaktion-so-viel-du-brauchst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f692a39497e53d3e9b74f59009177377Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, plädiert in seinem Rundbrief zur vierten Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit für eine „neue Mobilität“: Wie wollen wir wohnen, arbeiten, leben? Wie wir gerade aus der Diskussion um die Folgen des Klimawandels wissen, ist es eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber den nachfolgenden Generationen ebenso wie den Mitmenschen in anderen Teilen der Welt, unser Leben, unser Zusammenleben zu ändern.

Auch das Thema in dieser Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit „für neue Mobilität“ zeigt auf, dass es eines Wandels unseres Handelns bedarf. Es sind bekannte Bausteine im Netzwerk von Stadtplanung, Stadtentwicklung, Mobilität, Verkehr, die neu und anders zusammengefügt werden können, um das Zusammenleben in unseren dichtbesiedelten Bereichen zu verbessern.

Klimaneutral, gerecht, lebenswert, fair arbeiten, produzieren, handeln, kaufen, wohnen. Das sind Stichworte nachhaltigen Lebens in einer neu gestalteten Stadt-, Dorf- und Weltgemeinschaft.

Einige Handlungsmöglichkeiten findet ihr wieder auf dem Wochenplakat und im Rundbrief.

Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

Hier gehts zum Wochenplakat und Rundbrief:

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news-1810Tue, 05 Mar 2024 07:51:28 +0100„Schrift-Experimente mit der Redisfeder“- Ev. Erwachsenenbildung lädt ein zum Kalligrafie-Workshop im Maihttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schrift-experimente-mit-der-redisfeder-ev-erwachsenenbildung-laedt-ein-zum-kalligrafie-workshop-i/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3a7ec42f3f750d2f1aa7ace4ae843f21Am Donnerstag, 16. Mai 2024, von 10.00 – 16.00 Uhr, lädt die Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg unter der Überschrift "Schrift-Experimente mit der Redisfeder" alle Interessierten ein zu einem Kalligrafie-Workshop". Kalligrafie, die Kunst des schönen Schreibens, bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Die Redis- oder Ornamentfeder ist ein leicht zu handhabendes Schreibwerkzeug, das einen gleichbleibenden Federstrich erzeugt. Neben dem Gleichstrich sind – bei unkonventioneller Anwendung – sehr feine spontane Striche und expressive doppelte Linien möglich. „Wir experimentieren mit Variationen der »Lapidar-Antiqua« und setzen sie kreativ bei Texten oder auf Faltobjekten ein“, so Sabine Pfeiffer, Grafik-Designerin und Kalligrafin aus Braunschweig. Seit vielen Jahren schon bietet sie bundesweit und auch im Rahmen der Werkstatt 50plus der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg Seminare im Bereich Kalligrafie, Schriftgestaltung und Design an und wird auch diesen Workshop fachkundig gestalten mit Anleitungen und Übungsteilen.

Der Kalligrafie-Tag richtet sich an Einsteiger*innen sowie auch an bereits in der Kalligrafie Geübte. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Eine detaillierte Liste der Materialien, die von den Teilnehmenden für den Workshop bereit zu halten sind, gibt es nach der Anmeldung. Veranstaltungsort ist die Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg, Sonnenwinkel 1, 49545 Tecklenburg. Die Kosten für das Seminar betragen 48 Euro. Im Kursbeitrag sind ein gemeinsames Mittagessen sowie Getränke enthalten.

Weitere Informationen und verbindliche frühzeitige Anmeldungen (bis zum 6. Mai 2024) bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de oder Tel.: 05482 / 68134. Das Gesamtprogramm der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg finden Sie hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

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news-1809Mon, 04 Mar 2024 12:06:58 +0100„…durch das Band des Friedens“ – Gottesdienst zum Weltgebetstag in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/durch-das-band-des-friedens-gottesdienst-zum-weltgebetstag-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=91c10fda3fb1c84dda4fb75bbee14394Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg feiern Frauen gemeinsam Gottesdienst. Das ist die Idee des „Weltgebetstags der Frauen“ seit mittlerweile mehr als 130 Jahren. Auch im Kirchenkreis Tecklenburg lässt man sich jedes Jahr erneut auf ein neues Land, auf neue Sichtweisen und Erfahrungen ein, so auch in Ibbenbüren: Dort feierten am 1. März Frauen aus den katholischen Innenstadtgemeinden St. Ludwig, St. Mauritius und St. Johannes Bosco zusammen mit ihren evangelischen Schwestern aus der Christus-Markus-Gemeinde Gottesdienst unter dem Thema „… durch das Band des Friedens“, diesmal in der katholischen St. Ludwig-Kirche. Ein ökumenisches Team hatte den Gottesdienst vorbereitet und half bei der Umsetzung.

Wohl selten verlief – zumindest in Deutschland – ein Weltgebetstag unter so schwierigen Vorzeichen wie in diesem Jahr, hatten doch palästinensische Christinnen den Gottesdienst vorbereitet. Doch als 2017 festgelegt wurde, dass Palästina im Jahr 2024 die Ausarbeitung der Liturgie sowie die Auswahl der Lieder vornehmen solle, ahnte noch niemand etwas von dem Terrorangriff der Hamas im Gazastreifen auf Israel. Trotzdem war auch zu diesem Zeitpunkt die Meinung geteilt, zeigt man sich in Deutschland, historisch bedingt, vor Allem mit Israel solidarisch. Aber der Weltgebetstag möchte keine politischen Diskussionen entfachen oder Lösungen anbieten, sondern Frauen die Möglichkeit geben, gehört zu werden, wenngleich dafür in Deutschland – im Gegensatz zu allen anderen Teilnehmerländern – ein ungewöhnlicher Weg beschritten wurde: Die bereits vor dem Überfall der Hamas fertiggestellte Liturgie wurde noch einmal – wie ausdrücklich betont wird, vorsichtig - bearbeitet und in den richtigen Kontext gesetzt. Das kam trotzdem insbesondere bei den palästinensischen Frauen des Vorbereitungsteams nicht gut an, obwohl von deutscher Seite aus immer wieder betont wurde, dass es lediglich darum gehe, einer weiteren Polarisierung vorzubeugen.

Um Ärger zu vermeiden, wurde recht kurzfristig auch das eigentlich vorgesehene Titelbild einer palästinensischen Künstlerin aus dem Verkehr gezogen: Sie hatte sich nicht eindeutig von den Gewalttaten der Hamas im vergangenen Herbst distanziert. Ein Olivenzweigfoto trat nun ersatzweise an die Stelle des gemalten Bildes. Dieses Motiv des Olivenzweigs erhielten auch die Ibbenbürener Frauen als kleine Erinnerung an den Weltgebetstag in Form einer Postkarte. Die weltweite Kollekte geht an 150 Partnerorganisationen des Weltgebetstags. Als Zeichen der Versöhnung und des Friedens werden damit Projekte unterstützt, die Frauen und Kinder stärken. In mehreren dieser Projekte in Palästina und Israel arbeiten israelische und palästinensische Akteur*innen zusammen. Selbstgebackene Tahinschnecken am Ausgang schlugen noch einmal eine letzte Brücke zum diesjährigen Weltgebetstags-Land. Dem Gottesdienst vorausgegangen war ein gemeinsames Kaffeetrinken im benachbarten Pfarrheim mit einigen Informationen über Palästina.

Im Übrigen hatte sich das Vorbereitungsteam um Gitta Wolf (katholische Frauen) und Ingeborg Paul (evangelische Gemeinde) auf eine sehr abgespeckte Liturgie geeinigt: Die Fürbitten und die meisten Lieder (musikalisch hervorragend umgesetzt von Ulrike Engelsberg) der palästinensischen Christinnen fanden Verwendung, dazu eine von drei Geschichten von Palästinenserinnen (die übrigen konnten die Frauen im Begleitheft nachlesen).

Text: Claudia Ludewig

In weiteren Gemeinden im Kirchenkreis feierten Frauen ökumenisch den Weltgebetstag, unter anderem in Lengerich, Kattenvenne, Lienen, Tecklenburg-Brochterbeck und Recke. In Lotte verwendete der Vorbereitungskreis mit Pfarrerin i. R. Margarete Steinmann einen Liturgieentwurf, der die palästinensischen Frauen in ihrem ursprünglichen Wortlaut zu Wort kommen lässt: „Wir haben in unserer Gemeinde bewusst die Liturgiehefte aus Österreich genutzt. Denn Österreich und die Schweiz haben die erste Übersetzung des Liturgieentwurfs aus Palästina nicht verändert. Für mich hat dies mit Respekt gegenüber den palästinensischen Frauen zu tun“, so Margarete Steinmann.

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news-1808Mon, 04 Mar 2024 11:51:50 +0100Entdecken Sie Ihre verborgenen Potenziale mit dem Märchen „Allerleirauh und ihre Verwandlungen“ - Tagesworkshop am 23. Märzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/entdecken-sie-ihre-verborgenen-potenziale-mit-dem-maerchen-allerleirauh-und-ihre-verwandlungen-ta/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0292e97d3297a14ed087c425e478662bTauschen Sie ein in die faszinierende Welt des Märchens „Allerleirauh und ihre Verwandlungen“ der Gebrüder Grimm und entdecken Sie die verborgenen Schätze in sich! Der Tagesworkshop am 23. März in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Tecklenburg lädt Sie ein, sich auf eine Reise der Selbstentfaltung und der persönlichen Entwicklung zu begeben. Die eindrücklichen Bilder des Märchens ermutigen Sie dazu, Ihre Stärken und Potenziale zu erkennen und zu entfalten, auch wenn diese manchmal unter einem „Pelzchen“ versteckt sind.

Im Rahmen der Psychosynthese werden Methoden der Imagination und Teilpersönlichkeiten-Arbeit mit dem symbolpsychologischen Ansatz nach Carl Gustav Jung und Elementen aus der Drama- und Gestalttherapie kombiniert. Der Kurs bietet Ihnen die Möglichkeit, Schwächendes zu entlarven und Ihre kreative Kraft zum Strahlen zu bringen.

Bitte bringen Sie zum Kurs ein Tagebuch und Schreibutensilien mit.

Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung bei der Evangelischen Erwachsenenbildung in Tecklenburg erforderlich: Telefon: 0 54 82 / 68 134 oder per E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

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news-1807Fri, 01 Mar 2024 12:27:28 +0100Neue Leitungen für Evangelische Kirchengemeinden- Presbyterien in westfälischen Kirchengemeinden in neuer Zusammensetzung http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neue-leitungen-fuer-evangelische-kirchengemeinden-presbyterien-in-westfaelischen-kirchengemeinden-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bf9683b5f918d5b1161fbfb752b427b3Alle vier Jahre formieren sich die Presbyterien in den Gemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen neu. In den Gremien, die für die Leitung der Kirchengemeinden Verantwortung tragen, arbeiten zahlreiche engagierte Ehrenamtliche mit den jeweiligen Pfarrerinnen und Pfarrern der Gemeinde zusammen.Dort, wo mehr Kandidatinnen und Kandidaten als Plätze in dem Leitungsgremium zur Verfügung standen, fand im Februar die Kirchenwahl statt. Die wurde teilweise am Wahlsonntag (18. Februar) direkt vor Ort durchgeführt, Gemeinden hatten aber auch die Möglichkeit, die Wahl in Form einer Briefwahl durchzuführen.

Die Wahlbeteiligung in den wählenden Gemeinden war unterschiedlich hoch. Spitzenreiter war nach bisherigen Rückmeldungen die Evangelische Kirchengemeinde Ergste. Dort beteiligten sich per Briefwahl 19,3 Prozent aller Gemeindemitglieder an der Presbyteriumswahl.

Insgesamt wurde in 52 westfälischen Gemeinden gewählt. Alle übrigen evangelischen Kirchengemeinden besetzen ihre Presbyterien mit exakt der Anzahl der Kandidat*innen, die für ihr jeweiliges Leitungsgremium erforderlich ist. Die Größe eines Presbyteriums differiert, je nach Anzahl der Gemeindeglieder. Eine Gemeinde mit mehr als 4000 Gemeindegliedern hat gemäß westfälischem Kirchenwahlgesetz beispielsweise mindestens acht Mitglieder im Presbyterium.

Neu besetzt werden mussten die Presbyterien in insgesamt 431 evangelischen Kirchengemeinden in Westfalen. Die Einführung der neuen Presbyterinnen und Presbyter in ihre Ämter findet am 17. März statt.

Text: Stabsstelle Kommunikation EKvW

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news-1806Thu, 29 Feb 2024 11:10:23 +0100Gemeinsam neue Wege gehen - Vier neue Pfarrpersonen unterstützen die Evangelischen Kirchengemeinden im Münsterland und Tecklenburger Landhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeinsam-neue-wege-gehen-vier-neue-pfarrpersonen-unterstuetzen-die-evangelischen-kirchengemeinden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=05ca116a02c1384d1ea2a2d2e8586f80Susanne Stock, Ingo Göldner, Wolfgang Weiß und Niels Nieborg – das sind die vier neuen Pfarrpersonen, die in den drei Evangelischen Kirchenkreisen Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg seit diesem Jahr im Einsatz sind. Am Sonntag, 25. Februar, wurden sie in einem feierlichen Gottesdienst in der Münsteraner Trinitatiskirche in ihr Amt eingeführt. Fällt eine Gemeindepfarrerin oder ein Gemeindepfarrer länger aus oder entsteht durch einen Weggang oder Pensionierung eine längere Vakanz, dann kommen zukünftig die vier Neuen ins Spiel und unterstützen die Kirchengemeinden vor Ort. „Wir gehen neue Wege mit diesen neu eingerichteten Vertretungspfarrstellen“, erläuterte Superintendentin Susanne Falcke (Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken), die gemeinsam mit ihren Kollegen André Ost (Kirchenkreis Tecklenburg) und Holger Erdmann (Kirchenkreis Münster) den Gottesdienst leitete. Die Evangelische Kirche von Westfalen finanziert die Vertretungspfarrstellen, um die Kirchenkreise und Gemeinden so zu entlasten.

Angelehnt an das diesjährige Fastenmotto der Evangelischen Kirche „Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge“ betonte Falcke, dass bei den derzeitigen Herausforderungen, mit denen die evangelische Kirche konfrontiert sein, Alleingänge nicht zum Ziel führen. „Wir müssen uns vernetzen, uns als Kirche neu verorten, neue Wege gehen!“

„Gut, dass Sie aus Beckum, Unna, Olpe und Herne zu uns ins Münsterland rübergekommen sind, um uns zu helfen!“ rief sie den vier Neuen zu. „Ich bin mir sicher: Der Stern der göttlichen Verheißung steht über uns und weist uns den Weg.“

Die vier Pfarrpersonen sind in folgenden Regionen im Einsatz: Wolfgang Weiß im Kreis Borken, Ingo Göldner im Kreis Steinfurt, Niels Nieborg im Kreis Coesfeld sowie in einzelnen Kirchengemeinden der Stadt Münster und Susanne Stock in Teilen des Kreises Steinfurt und des Kreises Warendorf sowie in einzelnen Münsteraner Kirchengemeinden.

Text: Maleen Knorr, Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken

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news-1804Wed, 28 Feb 2024 14:57:41 +0100Ehrenamts-Website gibt Tipps und wichtige Hinweisehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ehrenamts-website-gibt-tipps-und-wichtige-hinweise/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ba10c2cbc4ee0292ef4a064fef8af47bDer Kirchenkreis Tecklenburg bietet jetzt eine Website für Ehrenamtliche an. Unter anderem finden Sie dort Infos zum Versicherungsschutz im Ehrenamt, den digitalen Wissensspeicher für die Arbeit im Presbyterium und die Anmeldemöglichkeit zum Newsletter für Presbyter*innen.

Hier geht´s zur Website:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/ehrenamt/

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news-1803Wed, 28 Feb 2024 14:29:05 +0100Sexualisierte Gewalt: ‚Verbund West‘ zur regionalen Aufarbeitung konstituiert - Evangelische Kirchen und Diakonie in NRW unterzeichneten Erklärung http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sexualisierte-gewalt-verbund-west-zur-regionalen-aufarbeitung-konstituiert-evangelische-kirchen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cc2c0932293147332e78dd3af3da5bf6Die Evangelischen Kirchen und die Diakonie in NRW haben am 26. Februar 2024 in Wuppertal einen gemeinsamen Verbund zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt gegründet. Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten die Leitungen der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Lippischen Landeskirche und des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe vor Medienvertreter*innen. Innerhalb Deutschlands bilden die Evangelische Kirche und die Diakonie neun entsprechende Verbünde. Am 13. Dezember 2023 hatten sich Evangelische Kirche und Diakonie gegenüber der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) des Bundes zu einheitlichen Standards der Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt und zur Gründung unabhängiger, regionaler Aufarbeitungskommissionen verpflichtet. 

„Grundlegend ist stets die Teilhabe der Betroffenen“

Der Koordinator des „Verbundes West“, Vizepräses Christoph Pistorius (Düsseldorf), berichtete anlässlich der Unterzeichnung von den bereits erfolgten Vorarbeiten: Dazu gehörten die Klärung von Budgetfragen, die Ausschreibung einer Stelle für die Geschäftsführung der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission sowie Vorplanungen für eine Forumsveranstaltung für Betroffene in NRW. „Grundlegend ist stets die Teilhabe der Betroffenen, Es geht immer darum, ihr erlittenes Leid und widerfahrenes Unrecht anzuerkennen“, erklärte Pistorius. 

Für das staatliche Aufarbeitungsgesetz

„Die unabhängigen regionalen Aufarbeitungskommissionen sind ein wichtiger Bestandteil für eine standardisierte und umfassende Aufarbeitung aller Fälle von sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie“, erklärte Kirsten Schwenke, Vorständin der Diakonie RWL. Die Geschäftsführung werde ihren Sitz in der „Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung“ (FUVSS) der Diakonie RWL haben, die Geschäftsstelle solle noch im Frühjahr eingerichtet werden. Auch die Diakonie stehe fest hinter dem Grundsatz der direkten Mitentscheidung von Betroffenenvertreter*innen. Auch setze sich die Diakonie dafür ein, dass das angekündigte staatliche Aufarbeitungsgesetz kommt. „Dieses Gesetz würde betroffenen Personen einen Rechtsanspruch auf Aufarbeitung ihrer Fälle geben – und zwar nach einheitlichen und klar definierten Standards“, sagte Schwenke. 

Unabhängige Expert*innen durch die Landesregierung benannt

In der zu bildenden Kommission werden unabhängige Expert*innen aus Wissenschaft, Fachpraxis, Justiz und öffentlicher Verwaltung, Betroffene sowie Vertreter*innen der Landeskirchen und der Diakonie zusammenarbeiten. Die unabhängigen Expert*innen werden durch die Landesregierung benannt und die Betroffenen von einer noch zu bildenden Betroffenenvertretung. Weniger als 50 Prozent der Mitglieder dürfen Beschäftigte der evangelischen Kirche oder der Diakonie sein oder einem ihrer Gremien angehören.

Text: Stabsstelle Kommunikation der EKvW

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news-1802Wed, 28 Feb 2024 11:31:33 +0100Auftaktveranstaltung „Kirche für Kinder neu entdecken“ war ein voller Erfolghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/auftaktveranstaltung-kirche-fuer-kinder-neu-entdecken-war-ein-voller-erfolg/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e151ae98fb2c84cdba13bb6f25d481edIm Schlafanzug mit dem Lieblingskuscheltier im Arm und leckeren Snacks in der Kirche sitzen und dabei singen, Geschichten hören und einen Film schauen. Klingt ungewöhnlich? Genau das erlebten am 24. Februar die ca. 30 Kinder, die der Einladung zum Pyjamagottesdienst in der Lukaskirche in Ibbenbüren gefolgt waren. Es war der Auftaktgottesdienst zur neuen Reihe „Kirche für Kinder neu entdecken“. Geplant hatte diesen Gottesdienst ein Team von Ehrenamtlichen rund um die Kirchenmusikerin Maria Nolte und Pfarrerin Lena Stubben.

Nachdem sich die Kinder ihrer Schuhe und Jacken entledigt hatten, machten es sich alle auf der Empore so richtig gemütlich. Mit Decken, Kissen und dem Lieblingskuscheltier genossen die Kinder ein paar Süßigkeiten und Getränke. Danach wurde gesungen und einer spannenden Geschichte vom verlorenen Schaf gelauscht. Bei Gott geht niemand verloren. Kein Schaf, kein Kind und auch kein Kuscheltier. Das wurde dann auch in der Folge von Shaun dem Schaf deutlich, die sich alle begeistert ansahen.

Und dann durften die mitgebrachten Kuscheltiere noch ein echtes Abenteuer erleben. Von der Empore rutschten sie an einem Seil, fest gesichert an Haken, runter zum Altar. Die Kinder folgten sicher über die Treppe in den Kirchraum.

Hier wurde dann noch ein gemeinsames Gebet gesprochen, bevor es mit dem Lied „Der Sandmann ist da“ mit einer Polonaise bis zur Kirchentür ging. Die Kinder und die Verantwortlichen hatten jede Menge Spaß. Alle freuen sich jetzt schon auf das nächste Gottesdienstprojekt „Fußballkirche“ am 16. Juni in der Markuskirche.

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news-1801Tue, 27 Feb 2024 11:11:02 +0100Eine Woche Zeit für Energie-Bewusstsein - Dritte Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-woche-zeit-fuer-energie-bewusstsein-dritte-woche-der-fastenaktion-fuer-klimaschutz-und-klimager/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=64f741c618fb6f20dffcfc728640827bHeinz-Jakob-Thyßen, Klimaschutzbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, appelliert in seinem Rundbrief zur dritten Woche der Fastenaktion für einen energiebewussten Umgang mit unseren Ressourcen: In dieser Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit lautet das Thema Energie-Bewusstsein.

Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist auf teure, ineffiziente und höchst umweltschädliche Energiequellen angewiesen. Dies hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die Umwelt und das Klima. Rund die Hälfte der Emissionen fällt allein bei der Strom- und Wärmeerzeugung an. Höchste Zeit, das zu ändern.

Im beigefügten Rundbrief und im Wochenplakat sind dazu Anregungen und Informationen zu finden.

Für jeden, auch für Schüler und Kinder in Kitas bietet die Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit eine Fülle von Ideen, den Weg für mehr Klimagerechtigkeit zu entdecken. So findet ihr hier Literatur für Lehrerinnen und Lehrer

und Materialien für das Arbeiten mit Kindern. Diese Tipps wirken das ganze Jahr, man kann sie jederzeit aufgreifen und ausprobieren. Nutzen wir die Gelegenheiten, Gewohnheiten zu hinterfragen, achtsam mit uns und unseren Nächsten umzugehen und alltägliche Dinge anders zu machen.

Heinz-Jakob Thyßen
E-Mail: h-j.thyssen@web.de

Weitere Informationen zur Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit:

https://klimafasten.de/ 
https://klimafasten.de/thema/wochenthemen/

Den Rundbrief und das Plakat zur dritten Woche der Aktion finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.  

 

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news-1800Mon, 26 Feb 2024 15:18:25 +0100Tage der Chor- und Orchestermusik 2024 – Wir sind dabei: Drei Tage voller Musik, Freude und Abwechslung in Rheine!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/tage-der-chor-und-orchestermusik-2024-wir-sind-dabei-drei-tage-voller-musik-freude-und-abwechsl/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=411c4b9f783b11105bd7f15b4289c33dIn diesem Jahr werden die Tage der Chor- und Orchestermusik 2024 (TCOM) das Leben in Rheine musikalisch bewegen. Vom 8. bis 10. März 2024 bringen 40 Ensembles die Ems-Stadt zum Klingen und Musizieren. Von A wie A cappella bis Z wie Zithermusik präsentiert sich die ganze Vielfalt der Amateurmusik: Chor, Swingband, Mandolinenorchester, Klezmer-Trio, Sinfonieorchester und vieles mehr – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Ob beim Auftaktkonzert, dem offenen Singen, bei der Langen Nacht der Musik oder dem finalen Festkonzert – alle Konzerte sind kostenlos! Im Rahmen des Festival-Samstages findet auch ein ökumenischer Gottesdienst in der Dionysius-Kirche statt, in dem unter anderem das Blechbläserensemble unseres Kirchenkreises beteiligt ist.

Die Jakobi-Kirche ist einer der Konzertorte im Rahmen der Langen Nacht der Musik. Auch zwei Ensembles der Gemeinde sind mit Kurzkonzerten dabei: Der Kinder- und Jugendchor singt Musik aus Film und Musical, das Jakobi-Consort ist ein "Alte-Musik-Ensemble" und spielt Barockmusik für Violine, Blockflöte, Gabe und Cembalo.

Weitere Infos unter  https://bundesmusikverband.de/tcom/tcom2024/

Die Veranstaltungsübersicht zum Download finden Sie unter dem Bild zu dieser Meldung. 

Text: Lena Puschmann

 

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news-1799Mon, 26 Feb 2024 10:29:31 +0100Pastoraler Dienst im Übergang für Lienen - Pfarrer Olaf Ripke beginnt seinen Dienst in der Gemeinde am 1. Aprilhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pastoraler-dienst-im-uebergang-fuer-lienen-pfarrer-olaf-ripke-beginnt-seinen-dienst-in-der-gemeinde/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7320145f998572b92c0a8ea7404b043fWas die Pfarrstelle in Lienen betrifft, ist die Gemeinde seit geraumer Zeit leider einigen Kummer gewohnt. Nach etlichen Wechseln innerhalb von nur wenigen Jahren ist festzustellen: Es kommt einfach keine Ruhe in die Gemeinde. Darum macht es keinen Sinn, die seit dem letzten Sommer durch den Weggang von Pfarrerin Miriam Seidel erneut vakante Pfarrstelle einfach nur schleunigst wiederzubesetzen in der Hoffnung, dass dadurch wieder alles gut wird.

Vielmehr braucht es jetzt eine Zeit der Besinnung, in der sich die Gemeinde darüber klar wird, was und wen sie braucht, um eine erneute Pfarrstellenwiederbesetzung nicht nur einfach zum Abschluss zu bringen, sondern langanhaltender als zuletzt zu gestalten.

Für Situationen wie jetzt in Lienen gibt es in unserer westfälischen Kirche die Einrichtung eines Pastoralen Dienstes im Übergang (PDÜ).

Dazu schreibt die Landeskirche auf ihrer Homepage:

„Der »Pastorale Dienst im Übergang« (PDÜ) ist ein spezielles Angebot zur Gestaltung und Qualifizierung der Zeit einer Pfarrstellen-Vakanz. Dabei übernimmt eine Pfarrerin oder ein Pfarrer vor Ort die pastorale Grundversorgung und begleitet die Gemeinde zugleich mit professioneller Beratung. Voraussetzung ist, dass der Pfarrer „im Übergang“ sich nicht auf die Pfarrstelle bewerben darf. Der Dienst endet, wenn die Pfarrstelle neu besetzt ist.“

In Abstimmung mit dem Personaldezernat im Landeskirchenamt wurde vereinbart, dass ein solcher Pastoraler Dienst im Übergang für die Kirchengemeinde Lienen jetzt genau das Richtige wäre. Das Presbyterium hat das genauso gesehen und einen entsprechenden Dienst für die Übergangszeit beantragt.

Die Landeskirche hat eine geeignete Personallösung für diesen Übergangsdienst gefunden: Ab 1. April 2024 wird Pfarrer Olaf Ripke seinen Dienst in Lienen antreten. Er ist ein erfahrener Gemeindepfarrer mit Kompetenzen als Gemeindeberater. Er wird nicht nur für die pastorale Grundversorgung in Lienen zuständig sein, sondern das Presbyterium dabei begleiten, das inhaltliche Konzept der Gemeindearbeit in Lienen weiterzuentwickeln und das Profil für die Pfarrstelle zu schärfen, die dann zur Wiederbesetzung ausgeschrieben werden soll. Dabei ist von Vornherein klar: Der neue Pfarrer in Lienen wird dauerhaft nicht Olaf Ripke heißen. Er ist eben nur für eine Übergangszeit von maximal zwei Jahren in Lienen, bis die Pfarrstelle in hoffentlich absehbarer Zeit wieder besetzt sein wird.

Da Pfarrer Ripke in Burgsteinfurt wohnt und der Weg von dort durchaus seine Zeit braucht, erhält die Kirchengemeinde Lienen weiterhin die Unterstützung durch den pastoralen Dienst von Pfarrerin Monika Altekrüger, die mit 50 % ihres Entsendungsdienstes der Gemeinde zugeordnet bleibt.

André Ost, Superintendent

 

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news-1798Mon, 26 Feb 2024 09:09:04 +0100„Es macht einfach Spaß“ - 25. Westerkappelner Gospelworkshop begeistert 80 Teilnehmendehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/es-macht-einfach-spass-25-westerkappelner-gospelworkshop-begeistert-80-teilnehmende/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3ccd0a33eea7489772e96aabb14d4702Wenn Judy Bailey und ihr Team am Start sind, ist Stimmung garantiert. Das war vor vier Jahren so, als sie den Westerkappelner Gospelworkshop leitete, und es trifft auch auf die 25. Auflage des beliebten Events am letzten Februar-Wochenende zu. Die international bekannte Gospelsängerin mit Wurzeln auf Barbados und Wohnort im niederrheinischen Alpen war mit Ehemann Patrick Depuhl, Sohn Noah Tendai sowie Leroy Johnson, Anne Mosters, Miguel Altamar und Thilo Speckmann vor Ort und machte Stimmung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus.

80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich gerne mitreißen, erarbeiteten mit den Profis ein Programm, das sie am späten Sonntagnachmittag in der Stadtkirche aufführten. Im Chorraum gab nicht nur der XXL-Chor sein Bestes, auch Solistinnen und Solisten und Rapper Noah zeigten, was sie drauf hatten.

Die Workshop-Gemeinschaft ist eine besondere, die nicht nur Fans in Westerkappeln und den Nachbargemeinden genießen, sondern auch Menschen, die von weither kommen. Klaus und Hilla Bories-Osdiek zum Beispiel sind mit dem Wohnmobil aus der Eifel angereist. Warum sie die 280 Kilometer lange Fahrt auf sich genommen haben, wird schnell deutlich.   „Man trifft nur positive Menschen, es gibt keine unangenehmen Gefühle“, bringt es der 72-Jährige auf den Punkt. Und er macht unmissverständlich deutlich: „Darauf will ich nicht verzichten“. Weder die Tour noch die Übernachtung im Wohnmobil schrecken das Paar, denn von der Wärme, die während des gemeinsamen Singens entstehe, zehre man in einer kalten Februarnacht auf dem Stellplatz am Freibad, sagt der Senior, auf dessen Shirt in Wörtern und Piktogrammen seine Devise „Eat, sleep, sing, repeat“ prangt.

Wärme und Wohlgefühl, so sehen es nicht nur die Bories-Osdieks, sondern auch Frauen und Männer aus dem Ort. Wie Carina Bittner, die von der Premiere im Jahr 1998 bis zur Auflage zum 25-jährigen Jubiläum an allen Gospelworkshops teilgenommen hat und diese während der Corona-Zeit schmerzlich vermisst hat. „Es macht einfach Spaß“, sagt die Westerkappelnerin und meint nicht nur das gemeinsame Singen, sondern auch den Austausch mit den vielen Gleichgesinnten. Edelgard Steer ist ebenfalls eine rührige Teilnehmerin und genießt die „Zeit für mich“, auf die sie sich ganz einlässt. Beeindruckt ist sie vor allem, dass es einem so jungen Menschen wie Noah Tendai gelinge, seinen Glauben in Worte zu fassen und auch die jüngere Generation anzusprechen.

Der junge Mann, von dem Steer spricht, ist 17 Jahre alt und Rapper. Mit Anne Mosters, die im vergangenen Jahr Teilnehmerin bei „The Voice of Germany“ war, gelingt es ihm scheinbar mühelos, den älteren Generationen im Dietrich-Bonhoeffer-Haus nicht nur Einblick in ihre Welt und ihre Kunst zu geben, sondern sie mitzureißen und vielleicht auch zu bezaubern.

Bailey und ihr Team sowie die Sängerinnen und Sänger haben ein strammes und vor allem abwechslungsreiches Programm vor sich, als sie sich am Freitagabend nach der ersten Wiedersehensfreude ans Werk machen. Rund Dreiviertel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien Wiederholungstäter, weiß Julian Niederwahrenbrock, der den Workshop mit Unterstützung der Pop-Kantorei „Unisono“ zum ersten Mal federführend organisiert hat. Über diese „Alteingesessenen“ freut sich der Popkantor genauso wie über das Ehepaar Bories-Osdiek und die anderen „Neuen“. Die gesamte Gemeinschaft ist viele Stunden lang mit unglaublich viel Lebensfreude und Spaß bei der Sache, wiederholt – wenn notwendig – unermüdlich dieselben Takte, bis Bailey und ihr Team zufrieden sind. Da wird nicht nur gesungen, erzählt und gelacht, sondern auch zu den englischen und deutschen Songs über Zusammenkommen, Zusammenhalt und Zuversicht geklatscht und getanzt.

Besser könnte die Stimmung kaum sein, das ist in der Jubiläumsauflage nicht anders als in allen anderen Westerkappelner Gospelworkshops, mit denen die evangelische Kirchengemeinde weit über den Ort hinaus bekannt geworden ist. Gute Laune, tolle Texte und mitreißende Musik sind auch die richtige Basis für das ebenso klang- wie stimmungsvolle Abschlusskonzert am Sonntag in der Stadtkirche.

Text: Dietlind Ellerich

 

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news-1797Fri, 23 Feb 2024 08:39:44 +0100Schreiblust?! „Das Licht im Rücken“ - Lesung und Gespräch mit der Autorin Sandra Lüpkes http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schreiblust-das-licht-im-ruecken-lesung-und-gespraech-mit-der-autorin-sandra-luepkes/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e9fdad7f211bff53ed2f0e4770faa622Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg lädt in Kooperation mit der Ev. Kirchengemeinde Westerkappeln zu einer besonderen Lesung ein. Bestsellerautorin Sandra Lüpkes hat mit ihrem neuen Buch “Das Licht im Rücken” einen groß angelegten Gesellschafts- und Familienroman über die Revolution der Fotografie im 20. Jahrhundert geschrieben. Sie erzählt die spannende Geschichte der Kleinbildkamera Leica - vom ersten Schnappschuss 1914 in der hessischen Kleinstadt Wetzlar bis zu ihrer weltweiten Bedeutung während des Zweiten Weltkrieges. Und davon, wie diese bahnbrechende Erfindung das Schicksal zweier Familien prägte, die bereit sind, alles zu riskieren. Die Veranstaltung findet am 7. Juni, von 19.30 – 21.45 Uhr, im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5, in 49492 Westerkappeln statt. 

Pressestimmen:

“Dieser Roman besitzt die Strahlkraft einer rundum gelungenen Fotografie.” (Westfälische Nachrichten). “Toll geschrieben, fast dokumentarisch, eine wunderbare Familiengeschichte, ein sehr spannender Blick auf die Geschichte Deutschlands, Liebe, Wehmut, Stoff zum Schmunzeln - also, es ist alles drin!” (NDR-Kulturspiegel).

Welche Arbeitsschritte stecken in so einem Roman - von der ersten Idee über umfangreiche Recherchen und Reisen bis zum Schreiben und Vollenden? Sandra Lüpkes liest Passagen aus ihrem Roman und nimmt Sie anschließend mit hinein in die spannende Entstehungsgeschichte. Die Teilnehmenden sind eingeladen zu Lesung und anschließendem Gespräch mit der Autorin.

Vorverkauf und Abendkasse:

Karten für die Veranstaltung sind erhältlich im Vorverkauf für 15,00 Euro bei Bücher Esch, Bahnhofstraße 13, im Ev. Kirchenbüro, Kirchstraße 5, in Westerkappeln sowie an der Abendkasse für 20,00 Euro.

Anmeldung unter: E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de

Weiter Infos im Erwachsenenbildungsprogramm 2024/1 unter

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe “SCHREIB-LUST?!” statt. Die Veranstaltungen sind einzeln buchbar. Eine Teilnahme an der gesamten Reihe macht für Menschen, die einen Einstieg ins Schreiben suchen, Sinn.

Referentin: Sandra Lüpkes

Kursleitung: Adelheid Zühlsdorf-Maeder

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news-1796Wed, 21 Feb 2024 13:34:30 +0100Eine Woche Zeit für andere Ernährung – Fastenaktion „So viel du brauchst“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-woche-zeit-fuer-andere-ernaehrung-fastenaktion-so-viel-du-brauchst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=01c7b98ca5e2914e9d4ff32e613df748In dieser Woche heißt es, sich Zeit zu nehmen für eine andere Ernährung. Es ist ein entscheidendes Thema, wenn wir uns für Klimagerechtigkeit einsetzen. Eine andere Ernährung, das spricht jeden/jede an und weckt viele Emotionen. Das Thema -... für eine andere Ernährung - zeigt auf, dass es eines grundlegenden Wandels unseres Handelns bedarf.

Die Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit bietet eine Fülle von Anregungen und Materialien, den Weg für mehr Klimagerechtigkeit zu entdecken. So findet ihr in Medientipps eine Vielzahl aktueller Film- und anderer Medientipps zu den Wochenthemen und darüber hinaus.

Ich hoffe, ihr findet Gelegenheit, einige Punkte aus den Anregungen aufzugreifen und auszuprobieren, sei es allein für euch oder zusammen mit Freunden in der Schule oder in der Nachbarschaft.

Heinz-Jakob Thyßen,

Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

 

Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-1794Tue, 20 Feb 2024 11:57:35 +0100Glocken läuten für den Frieden - Westfälischer Aufruf für den 25. Februar – Gebete für verfolgte Christenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/glocken-laeuten-fuer-den-frieden-westfaelischer-aufruf-fuer-den-25-februar-gebete-fuer-verfolgte-chr/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7139c2cf38e55debebbe1d6754f81469In zahlreichen Ländern gibt es keine Religionsfreiheit. Immer wieder werden deshalb Christinnen und Christen wegen ihres Glaubens bedrängt und verfolgt. Daran erinnert der jährliche Sonntag Reminiszere, der in diesem Jahr am 25. Februar in vielen Kirchen begangen wird. Die Evangelische Kirche von Westfalen ruft diesmal zum Friedensgeläut auf. Als Ausdruck und Zeichen der unbedingten Friedenssucht und der damit verbundenen Solidarität mit den Opfern von Krieg und Gewalt, wie der westfälische Friedensbeauftragte, der Bielefelder Superintendent Christian Bald, in seinem am Montag (19. Februar) veröffentlichten Aufruf schreibt. So sollen am kommenden Sonntag um 17.00 Uhr in möglichst vielen Gemeinden die Kirchenglocken für zwölf Minuten läuten. In den Kirchen soll ein Friedensgebet stattfinden. Alternativ könnten die Glocken zur Mittagszeit für den Frieden läuten und zu einem häuslichen Gebet einladen.

Für den Tag hat der Friedensbeauftragte in Zusammenarbeit mit dem landeskirchlichen oikos-Institut für Mission und Ökumene sowie der Arbeitsgruppe „Naher Osten-Frieden“ in der Landeskirche einen Vorschlag für ein Friedensgebet erarbeitet. Darin wird insbesondere die Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine und im Nahen Osten betont. „Lass uns im Gebet verbunden sein mit den christlichen Kirchen, die selbst unter Kriegen leiden und den Menschen zu helfen versuchen“, heißt es darin.

Es sei nicht selbstverständlich, „dass wir in Frieden leben und in Freiheit unsere Religion ausüben können“, unterstreicht Bald. Zugleich macht der Superintendent darauf aufmerksam, dass Russland seinen kriegerischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar vor zwei Jahren begonnen hat. Ein Ende des Krieges und Terrors sei auch in der Region des Nahen Ostens nicht in Sicht, erklärte der Friedensbeauftragte weiter mit Blick auf den Weltgebetstag der Frauen am 1. März. Die Liturgie dafür haben palästinensische Frauen erarbeitet.

Hintergrund:

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ruft seit 2010 am Sonntag Reminiszere, dem zweiten Sonntag der Passionszeit, Kirchen und Gemeinden dazu auf, in besonderer Weise auf die Leidenserfahrungen von Christen in anderen Ländern aufmerksam zu machen und sich für diese einzusetzen. Die jährliche Publikation zum Sonntag Reminiszere ist jeweils der Situation eines bestimmten Landes gewidmet. Am 25. Februar 2024 soll insbesondere der Menschen in Armenien gedacht werden. Der Sonntag Reminiszere verdankt seinen Namen dem sechsten Vers des Psalms 25: „Gedenke (lateinisch: Reminiscere), Herr, an deine Barmherzigkeit“.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter: Reminiszere – EKD

Kontakt im oikos-Institut: Christian Hohmann, eMail: christian.hohmann@ekvw.de

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news-1790Mon, 19 Feb 2024 11:21:26 +0100Gesellschaftlicher Diskurs ist gefragt - Lesung von Prof. Ewald Frie in Lottehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gesellschaftlicher-diskurs-ist-gefragt-lesung-von-prof-ewald-frie-in-lotte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=475265f5907938a2149d4bae19e6503eAuf großes Interesse stieß das Buch „Ein Hof und 11 Geschwister“ von Prof. Ewald Frie am 13. Februar in der evangelischen Kirchengemeinde Lotte. Im vollen Saal des Gemeindehauses „Arche“ las der Autor aus seinem Buch und lud zur Diskussion ein. Der Untertitel „Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben“ machte die Brisanz des mit dem Sachkundepreis 2023 ausgezeichneten schmalen Bands deutlich. Anhand der Kindheits- und Jugenderlebnisse seiner zehn Geschwister, die auf einem Bauernhof im katholisch geprägten Münsterland aufwuchsen, zeichnet er die gravierenden Veränderungen für bäuerliche Familien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach.

Die Entwicklung vom arbeitskraftintensiven vielfältigen bäuerlichen Familienbetrieb hin zum kapitalintensiven, spezialisierten Landwirtschaftsunternehmen brachte tiefgreifende Veränderungen für das Leben auf dem Lande mit sich: Das Verhältnis vom Hof zum Dorf, zwischen Bauer und Bäuerin, zwischen Eltern und Kinder, alles war im Fluss, teilweise wurde der Wandel als Bruch, aber auch als Öffnung und Befreiung erlebt.

In detailreichen Alltagsbeschreibungen nimmt der Autor, Historiker an der Uni Tübingen, an diesem Abend mit hinein in eine Welt, die vielen der Zuhörenden noch vertraut war: in eine Welt geprägt von Arbeit und Erschöpfung, von festgelegten Rollen und Erwartungen, sowie den modernen Einflüssen:  zum einen die Aufbruchstimmung in der katholischen Kirche, ausgelöst durch das 2. Vatikanische Konzil, die die Stärkung der Laien und die Entwicklung von demokratischen Strukturen unterstützte. Zum anderen auch die Jugendkultur der 60er Jahre, die alte Rollen infrage stellte und neues Freizeitverhalten mit sich brachte.

Zum Schluss des Buches und des Abends vergleicht der Historiker das Leben seines Vaters mit seinem eigenen: zum einen der bodenständige Bauer, der erfolgreich Rinder gezüchtet hat, der einen Hof und Ländereien, sowie eine eigene „Feuerstelle“ hat. Zum anderen der anerkannte Wissenschaftler, der eine Reihe von Veröffentlichungen vorzuweisen hat und sich mit dem Professorengehalt eine Wohnung in Tübingen leisten kann.

„Kann man diese verschiedenen Lebensformen miteinander vergleichen und eventuell sogar bewerten?“ fragt er sein Publikum und beendet den Abend mit der nüchternen These: jede gesellschaftliche Veränderung bringe Gewinn und Verlust mit sich. Der gesellschaftliche Diskurs darüber, ob mehr der Gewinn oder der Verlust überwiege, müsse offenbleiben.

Text: Martin Steinmann

 

 

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news-1789Mon, 19 Feb 2024 10:58:38 +0100Ladbergen trifft sich für Frieden & Demokratie http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ladbergen-trifft-sich-fuer-frieden-demokratie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bd44e8fe3741b63914bfd6c51b124948Pfarrerin Dörthe Philipps informiert darüber, dass am Freitag, 23. Februar, um 18 Uhr eine Demo unter dem Motto „Ladbergen steht zusammen für Demokratie“ stattfindet. Offiziell ruft ein breites Bündnis der Ratsfraktionen, der Kirchengemeinden und vieler Ladberger Vereine zu der Veranstaltung auf.

Ort: Vor dem Afrouper, Alte Schulstraße 1, in Ladbergen.   

Das Plakat zur Veranstaltung finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

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news-1788Wed, 14 Feb 2024 10:56:48 +0100Eine Woche Zeit für das richtige Maß - Heinz-Jakob Thyßen ruft zu Teilnahme an Fastenaktion aufhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-woche-zeit-fuer-das-richtige-mass-heinz-jakob-thyssen-ruft-zu-teilnahme-an-fastenaktion-auf/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=71cdec6450e4d634ee1cc014cbe0c35aDie Fastenzeit lädt dazu ein, Gewohnheiten zu hinterfragen, achtsam mit uns und unserem Umfeld umzugehen und alltägliche Dinge anders zu machen. Mit dieser Information möchte ich in diesem Jahr wieder eine Anregung weitergeben, vor dem Osterfest innezuhalten, sich zu besinnen und Gottes Schöpfung mit Herz und Verstand in den Blick zu nehmen. Klimafasten geht dieser Tradition nach und ruft dazu auf, den Weg für mehr Klimagerechtigkeit zu entdecken. Die Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit bietet eine Fülle von Anregungen und Materialien. Insbesondere im Wochenplakat findet ihr Tipps zum Mitmachen.

Mit einem wöchentlich erscheinenden Rundbrief möchte ich während der Fastenzeit jeweils unterschiedliche Themen betrachten.

Ich hoffe, ihr findet Gelegenheit, einige Punkte aufzugreifen und auszuprobieren, sei es allein für euch oder zusammen mit Freunden in der Schule oder in der Nachbarschaft.

Heinz-Jakob Thyßen,

Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

Den Rundbrief und das Plakat zur 1. Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

 

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news-1787Tue, 13 Feb 2024 12:29:14 +0100Schülerrallye der Gesamtschule Lotte-Westerkappeln in der Stadtkirche Westerkappelnhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schuelerrallye-der-gesamtschule-lotte-westerkappeln-in-der-stadtkirche-westerkappeln/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=34ab5332fd8d9f1cdd2fe523fcc38055Am 5. Februar haben sich rund 60 Schüler*innen der Gesamtschule Lotte – Westerkappeln zu einem Kennenlernen auf den Weg in die Westerkappelner Stadtkirche gemacht. Dort angekommen wurden sie mit Orgelklängen von Popkantor Julian Niederwahrenbrock und einer freudigen Begrüßung durch Jugendreferentin Sabrina Temme in Empfang genommenAnschließend konnten die Schüler*innen bei einer Rallye die Stadtkirche erkunden. Diese war in mehrere Stationen unterteilt: Im Konfirmandenraum wurde “Dobble” mit Bildern zur aktuellen Jahreslosung gespielt, auf der Kanzel wurden biblische Inhalte vermittelt. Außerdem konnten die Schüler*innen mit dem Kantor die Orgel erkunden. In der Pause hatten sie die Gelegenheit, das Kirchenschiff bei Saft und Keksen auf sich wirken zu lassen. Die gemeinsame Entdeckungsreise hat allen Beteiligten eine Menge Spaß gemacht. Hoffentlich kann diese Aktion nächstes Jahr wieder stattfinden.

Ein großer Dank gilt dabei vor allem der Gesamtschule Lotte- Westerkappeln, die die Aktion trotz der zusätzlichen Planung im engen Stundenplan möglich gemacht hat.

Text: Julian Niederwahrenbrock

 

 

 

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news-1786Mon, 12 Feb 2024 14:50:11 +0100Das Zebra Herr Dube bedankt sich bei Schule in der Widum für die Unterstützung des Hostels in Namibia http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-zebra-herr-dube-bedankt-sich-bei-schule-in-der-widum-fuer-die-unterstuetzung-des-hostels-in-namibi/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9ea9ccf6c9840c462fd090a9cc05d3dc„Ich darf schon seit vielen Jahre zu euch kommen. Ich freue mich schon das ganze Jahr darauf, euch zu sehen und euch zusammen mit den Kindern des Hostels in der Stadt Otjiwarongo in Namibia zu danken,“ begrüßte die Zebra-Handpuppe, Herr Dube, in der Morgenrunde der Schule in der Widum über 80 Schülerinnen und Schüler. Seit vielen Jahren wird Kerstin Hemker, Pfarrerin i.R. und ehemalige Schulreferentin des ev. Kirchenkreises Tecklenburg, von Herrn Dube bei Besuchen und Projekttagen an der Schule in der Widum begleitet. Bernhardine Gomblowski, Lehrerin der Schule, rief die Aktion „Unterstützung für das Zion Hostel“ mit den Sternsingern ins Leben. 341 Euro konnte der Schüler Paul in diesem Jahr Kerstin Hemker und Melanie Wehmeier, Mitglied des Namibia-Partnerschaftskomitees des Kirchenkreises Tecklenburg, stolz überreichen. 

Seit fast 40 Jahren lebt die Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Tecklenburg und dem Kirchenkreis Otjiwarongo in Namibia. In dem Zion Hostel des Kirchenkreises Otjiwarongo leben 94 Kinder im Alter von 6 – 14 Jahren. Sie besuchen die Grundschule. Einige der Kinder leben mit ihren Eltern, die als einfache Farmarbeiter arbeiten, auf abgelegenen Farmen, von denen aus keine Schule zu erreichen ist. Einige Kinder sind Sozialwaisen. Ihre Eltern suchen z.B. in Südafrika Arbeit. Oder die Eltern sind arbeitslos und können sich nicht um die Kinder kümmern. Im Hostel finden die Kinder ein behütetes Zuhause. Die Schul-Beiträge, die die Eltern zahlen müssen, sind gering. Der Staat Namibia bezahlt auch einen Zuschuss. Umso mehr ist die Unterstützung aus dem Kirchenkreis Tecklenburg und der Schule in der Widum willkommen. Mit diesem zusätzlichen Geld kann Obst und Gemüse für die Kinder gekauft werden.

Kerstin Hemker hatte Bilder aus dem Hostel mitgebracht. Die deutschen Schüler staunten, dass 30 Kinder in einem Schlafsaal untergebracht sind. Jedes Kind hat nur einen kleinen Spind für die wenigen persönlichen Besitztümer.

Die Schüler und Schülerinnen aus der Schule in der Widum stellten fest, dass es einige gemeinsame Lieder gibt, die sie und die namibischen Kinder gemeinsam Singen können. Ein neues namibisches Lied mit viel Bewegung lernten alle von Melanie Wehmeier. Sie berichtete, dass das Hostel kein eigenes Gemüse mehr anbauen kann. Wasser sei so teuer geworden, dass eine Bewässerung nicht mehr bezahlt werden kann. Stattdessen hat der Kirchenkreis Otjiwarongo in Kooperation mit dem Kirchenkreis Tecklenburg im Norden des Landes ein Gartenprojekt gestartet. Dort wird Gemüse angebaut, das den drei Hostels zur Verfügung gestellt wird.

„Ich freue mich, euch im nächsten Jahr wiederzusehen,“ verabschiedete sich Melanie Wehmeier von den Schülern.

Text: Kerstin Hemker

 

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news-1784Mon, 12 Feb 2024 11:37:07 +0100Reisebericht aus Otjiwarongo von Emmie und Harald Klöpperhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/reisebericht-aus-otjiwarongo-von-emmie-und-harald-kloepper/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c3461bd24af06e85841d21bd538e1667Otjiwarongo: eigentlich der geografische Mittelpunkt Namibias. Hierher kamen über hunderte von Kilometern die Delegierten des Kirchenkreises Otjiwarongo am Sonntag, 4. Februar, zusammen, um als Ältestenrat des Kirchenkreises eingeführt zu werden wie auch zuvor am 10. Dezember Superintendent Guidao-ab und sein Stellvertreter Pastor Swartboi. Am Morgen machte allerdings zunächst die Nachricht die Runde, dass der namibische Präsident Hage Gotfried Geingob den Kampf gegen den Krebs verloren hatte. Entsprechend gedrückt war die Stimmung, weil viele Gemeindeglieder sich doch gerade mit diesem Präsidenten identifiziert und ihre Hoffnung auf ihn gesetzt hatten.

Schon eine Stunde vor dem Gottesdienst waren die Delegierten zusammengekommen, um sich auf den Gottesdienst vorzubereiten. Das vor die Kirche gestellte Zelt war bereits Hinweis und bestätigte, dass die Kirche allein für die hunderte von Gottesdienstbesuchern nicht ausreichen würde. Um 9 Uhr begann der Gottesdienst mit feierlichem Einzug mit Pastor Harald Klöpper (Lengerich) als einzigem in schwarzem Talar.

Dem verstorbenen Präsidenten wurde in Gedenken und Gebeten viel Raum gewährt. Nach zwei Stunden hielt Pastor Klöpper die Festpredigt, die abschnittsweise gleich zwei Mal übersetzt wurde: in Khokhoegowab und Otjiherero. Eine seit Jahrzehnten erprobte inklusive Diversität, von der wir in Deutschland eher noch etwas weiter entfernt sind.

Für die Gemeindeglieder war es ein bewegendes Zeichen, dass die Partner aus Deutschland anwesend sein konnten. Wenn auch nur mit zwei Personen, da der Rest der Studienreisegruppe keinen gemeinsamen Weg durch die Streikwellen in und um den Frankfurter Flughafen finden konnte.

Immer wieder beeindruckend ist und bleibt der vielstimmige Gemeindegesang mit oder auch ohne instrumentale Begleitung. Erfreut nahmen Superintendent Guidao-ab und Stellvertreter Swartboi die Amtskreuze entgegen, die Vikar Miles Jonathan Robker aus den USA organisiert und die der Kirchenkreis Tecklenburg als Zeichen der Verbundenheit gespendet hatte. Aber auch die Bezirksältesten gingen nicht leer aus: jede und jeder empfing ein Fischsymbol in Regenbogenfarben zum Anstecken.

Alle Details des Gottesdienstes lassen sich gar nicht aufzählen, dauerte der Gottesdienst doch statt der angekündigten 3 Stunden immerhin 5 ¼ Stunden, von denen keine einzige langweilig war.

Otjiwarongo ist nicht nur Sitz des Superintendenten, sondern auch die Geburtsstätte der von Benigna Guidao-as gegründeten Girls’ Clubs, die manche im Kirchenkreis Tecklenburg als Austauschprojekt #thisisme kennenlernen durften. Für den anschließenden Montag hatten die Mädchen und jungen Frauen sich etwas Besonderes ausgedacht: gleich nach der Schule strömten sie zusammen, um Essen vorzubereiten, kleine Pakete mit sauberer Kleidung zu packen, um damit zu den Menschen zu fahren, die auf/von der Müllkippe weit vor den Toren der Stadt leben.

Unvorstellbar, mit welcher Selbstverständlichkeit und zugleich mit welchem Selbstvertrauen die Jugendlichen auf die dort lebenden Menschen zugingen, um ihnen wenigstens ein Stück Menschenwürde zurückzugeben. Trotz ihres jungen Alters und ihrer begrenzten Mittel wollen sie unbedingt an dieser Aufgabe festhalten. Ein guter Schulabschluss? Das haben sie sich vorgenommen, um auch noch als Erwachsene Verantwortung für sich UND andere wahrnehmen zu können.

Eine Begegnung mit dem Girls’ Club und seinen Aktionen wird wohl bei jeder und jedem noch lange nachwirken.

Text: Emmie und Harald Klöpper (Lengerich).

 

 

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news-1783Mon, 12 Feb 2024 10:33:35 +0100Ökumenischer Gottesdienst im Winterlicht »Fragility | Stability« mit Künstlerin Jeongmoon Choihttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenischer-gottesdienst-im-winterlicht-fragility-stability-mit-kuenstlerin-jeongmoon-choi/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e8049459ff65ebaf514e6d325ac030ccWas könnte es passenderes geben als einen (ökumenischen) Gottesdienst in einem ehemaligen Zisterzienserinnenkloster? Verbunden mit einer Lichtkunstausstellung und ergänzt von einem Künstlergespräch? Im Kloster Gravenhorst in Hörstel hat das – im Rahmen der Ausstellungsreihe „Winterlicht“ - Tradition und lockt jedes Mal aufs Neue zahlreiche Kunst- und Kirchenfreund*innen an. So genossen auch am 9. Februar wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher die ganz besondere Atmosphäre eines Gottesdienstes mitten in einer Lichtinstallation, die in diesem Jahr den Titel „Fragility/Stability“ trägt.

Wer im Dunkeln die große Halle des Denk-Mal-Ateliers (DA) Kunsthaus Kloster Gravenhorst betritt, der muss erst einmal genau hinschauen: Sind es (Laser-)Strahlen in bunten Farben, die im Raum angeordnet verschiedene Muster bilden? Aber wie kommen dann die Knicke in der Linienführung zustande? Ein zweiter Blick offenbart das Geheimnis: Es sind Fäden, über in mehreren Metern Höhe quer gespannte Drahtseile, straff gelegt und von Schwarzlicht in Szene gesetzt. Hinter diesem (und weiteren Installationen in drei anderen Räumen) steht die in Berlin und Seoul (Südkorea) lebende Künstlerin Jeongmoon Choi, die in Seoul ein Kunst- und Malereistudium absolvierte. „Im Zentrum stehen in meiner Kunst die Linien“, erzählt Choi im Anschluss an den Gottesdienst in dem von Anja Reinhardt, Journalistin beim Deutschlandfunk, moderierten Künstlergespräch. Sie verstehe sich als Zeichnerin, so die Lichtkünstlerin, war aber mit der Wirkweise ihrer Werke irgendwann unzufrieden: „Ich wollte meine Kunst umstellen von 2D auf 3D.“

Herausgekommen sind filigrane Gebilde mit sehr zarten einzelnen Fäden oder etwas kräftigeren (fünf gebündelte Fäden) fluoreszierenden Linien, die verschiedene, ineinander greifende Formen bilden und ausdrücklich auch in ihrer Dreidimensionalität begangen werden sollen. Dabei entstehen immer wieder neue Perspektiven, neue Bildwelten und Realitäten. Aber aufgepasst: Der Untergrund – der Plattentektonik nachempfunden – schafft unterschiedliche Niveaus und sollte daher ebenso viel Beachtung finden wie die farblichen Gebilde darüber!

Begeistert, aber zunächst auch ein bisschen eingeschüchtert von den Hindernissen, die eine Lichtinstallation in dieser Umgebung mit sich bringen würde, sei sie bei der ersten Raumbegehung gewesen, erklärt Jeongmoon Choi. Schließlich wird insbesondere die große Halle am Tage von sehr viel Licht geflutet. Also beschloss Choi, das natürlich Außen- und das von ihr geschaffene künstliche Innenlicht in Verbindung zueinander zu setzen. Die großen Dimensionen machten ihr dabei wenig aus, hatte sie doch bereits in ihrer Malerei eine Vorliebe für große Formate entwickelt. Bis jedoch die passende Technik für die Ausstellung feststand, galt erst einmal das Prinzip des Herumprobierens. „Das ist ja auch ein interessanter Kontrast zu diesem Raum“, befand Anja Reinhardt und erklärte, was auch Choi für ihre Kunst im Blick hatte: „Das ist ja ein Kunstwerk, durch das man durchgehen soll.“

Beim Betrachter lösen die Lichtinstallationen der Koreanerin ganz unterschiedliche Assoziationen aus, wie sowohl während des Gottesdienstes als auch im anschließenden Künstlergespräch deutlich wurde. Als Lichtstrahlen empfindet Pfarrer i. R. Prof. Dr. Norbert Ammermann, Kulturbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, die im Dunkeln leuchtenden Gebilde, wie er es während seiner Besinnung im Rahmen des Gottesdienstes beschrieb – oder sind es doch eher Klänge? „Als Musik klingen sie vielleicht wie sphärische Harfen“. Das Thema „Licht“ finde sich jedenfalls auch in der Bibel und der kirchlichen Liturgie in vielerlei Form und zahlreicher Ausprägung, machte Ammermann deutlich.

Ein Licht allerdings, das auch Schattenseiten beleuchtet, denn während des Künstlergesprächs eröffnete Jeongmoon Choi, was sie eigentlich bei einem Teil der großen Lichtinstallation im Sinn hatte: Es seien seismographische Schwingungen und ihre Auseinandersetzung einer Erdbebenerfahrung, erklärte die Künstlerin im Gespräch.

Noch bis zum 3. März sind die Installationen von Jeongmoon Choi im Kloster Gravenhorst zu sehen: Geöffnet ist das Haus dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 19 Uhr. Aufgrund der unterschiedlichen Raumwirkung werden Besuche sowohl tagsüber als auch nach Einbruch der Dunkelheit empfohlen.

Kostenpflichtige Führungen durch die Ausstellung (Anmeldung erforderlich unter Tel.: 02551 / 69 42 15) finden am 18. Februar und am 3. März jeweils um 16 Uhr statt.

Text: Claudia Ludewig

 

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news-1782Mon, 12 Feb 2024 08:29:16 +0100„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ - Gottesdienst zur Entwidmung des Pauluszentrums Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/denn-wir-haben-hier-keine-bleibende-stadt-sondern-die-zukuenftige-suchen-wir-gottesdienst-zur-en/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=dd97819782f3fbcba1000325539db37bMit Schmerz, Trauer und auch Enttäuschung war der Entwidmungsgottesdienst des Pauluszentrums Ibbenbüren am 11. Februar verbunden: Schon am Eingang der Kirche wurden alle Gottesdienstbesucher von einer Mahnwache empfangen, die ihrem Protest gegen den geplanten Abriss des 1967 errichteten Gemeindezentrums auf Plakaten zum Ausdruck brachte. Wie eng die Gemeindeglieder mit ihrem Pauluszentrum und dem dazugehörigen Paulus-Kindergarten verbunden sind, zeigte das vollbesetzte Kirchenzentrum. Auch Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer nahm am Gottesdienst teil. Pfarrer Andreas Finke machte in der Begrüßung deutlich, dass es an diesem Tag zwar um den Abschied und die Trauer über die Aufgabe des Gemeindestandortes gehe, dass jedoch die Hoffnung auf den Neuanfang im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen solle. Er erinnerte an viele schöne Gottesdienste, Konfirmationen, Trauungen, Taufen, Theaterproben und auch die Kunst, die immer wieder in die Gottesdienste integriert wurde. Es habe die Sommer- und die Winter-Kinderkirche gegeben. „Hier waren wir weit entfernt von konservativen Gottesdiensten“, meinte er. Auch das erste Abendmahl mit Kindern sei im Pauluszentrum gefeiert worden. Eine Pfarrerhandpuppe, die Pfarrer i.R. Reinhard Paul seinerzeit im Pauluszentrum angefertigt hatte, war Symbol für alle schönen und stärkenden Momente, die die Gemeindeglieder hier erleben konnten. Der frühere Gemeindepfarrer Reinhard Paul konnte krankheitsbedingt nicht am Gottesdienst teilnehmen.  

„Ich bin dankbar über die Schilderungen lebhafter Erinnerung an das Gemeindeleben früherer Jahrzehnte hier im Pauluszentrum. Ein Ort des Zusammenkommens verschiedener Generationen, ein Ort der Offenheit und der innovativen Kräfte, wo die ökumenischen Beziehungen ein Zuhause hatten. Jugendliche konnten sich hier in den letzten 25 Jahren erproben und zu Persönlichkeiten reifen, weil das Rabatz-Theater hier im Pauluszentrum einen hervorragenden Proben- und Aufführungsort hatte“, berichtete André Ost rückblickend. „Die Entwidmung eines Kirchengebäudes vorzunehmen, ist keine angenehme Aufgabe“, sagte er. Die Pauluskirche sei die vierte, deren Entwidmung er als Superintendent miterlebe und die dritte in den letzten zwei Jahren. Dieser Abschied sei mit Traurigkeit verbunden, denn vielen Generationen habe diese Kirche eine Heimat gegeben. „Der Verstand kann wohl einiges beitragen zur Erklärung, warum es sinnvoll ist, sich von diesem Gebäude zu trennen und die Chancen zu nutzen für den Neubau eines Kindergartens an dieser Stelle“, betonte er. Es habe Kritik und Vorwürfe wegen des Beschlusses zum Abriss gegeben. Dass diese Entscheidung aber unüberlegt sei, lasse sich nicht sagen. Doch die Kommunikation darüber lasse sich besser gestalten, räumte er ein. Aber es gelte zu verstehen, dass wir heute Kirche in einer anderen Zeit und unter anderen Bedingungen sind. „In einer kleiner werdenden Kirche können wir mit dem schweren Rucksack, den wir tragen, nicht mehr weiterlaufen.“

Seit den 70er Jahren habe die Kirchengemeinde sieben Predigtstätten gehabt. „Die Kirchengemeinde Ibbenbüren kann nicht mit dieser Vielzahl an Standorten und Gebäuden weitermachen. Nicht bei schwindender Gemeindegliederzahl, nicht bei geringerem Kirchensteueraufkommen, nicht mit dem wenigen Personal, das in Zukunft noch zur Verfügung steht. Unsere Aufgabe heute ist das Kleinersetzen, das Zurückbauen und das Umbauen“, meinte der Superintendent. „Mit dem neu zu bauenden Kindergarten bleibt ein christlich geprägter Ort erhalten“, so Ost weiter.

In seiner Predigt zu Johannes 16,16-22 verdeutlichte Pfarrer Jörg Zweihoff, dass Menschen sich schon in frühen Zeiten des Christentums in Hauskirchen versammelt hätten, um Gottesdienst zu feiern. Im Pauluszentrum habe es ein lebendiges Gemeindeleben gegeben. „Die Kirchenmusik, gute Begegnungen und christlicher Segen, dies alles wurde uns hier weitergegeben. Kirche wird manchmal zum Haus Gottes“, sagte er. Ein solches Haus gebe niemand gerne auf. Es sei verständlich, dass dies Protest, Enttäuschung und Wut hervorrufe. „Doch das darf nicht das Ende der Fahnenstage sein“, machte er klar. Jetzt gehe es um eine Veränderung mit dem Neubau der Paulus-Kita. „Mit diesem Projekt gibt Gott seinen Wohnsitz hier nicht auf. Der Tempel Gottes ist hier“, so Zweihoff weiter.

In den Fürbitten baten Erzieherinnen aus dem Paulus-Kindergarten um Mut, Neues zu wagen und um Gottes Geleit für die Zukunft. Die Liturgie gestalteten Pfarrerin Lena Stubben und Pfarrer Friedrich Altekrüger. Kreiskantor KMD Christian Schauerte sorgte am Flügel für einen harmonischen musikalischen Rahmen des Gottesdienstes.

Text: Christine Fernkorn   

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news-1781Fri, 09 Feb 2024 12:43:57 +0100Ev. Paulus-Kindergarten verabschiedet sich von seiner Kirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ev-paulus-kindergarten-verabschiedet-sich-von-seiner-kirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=50d6b934b52452561ffd11a6a33cba2dIn diesen Tagen nimmt die Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren Abschied von ihrem Paulus-Gemeindezentrum in Langewiese, das 1967 erbaut wurde. Am Sonntag, 11. Februar, wird der Kirchraum in einem Gottesdienst entwidmet. Anschließend wird der Gebäudekomplex abgerissen. An seiner Stelle entsteht der Neubau für den Ev. Paulus-Kindergarten, der zukünftig aus vier Gruppen bestehen wird. Am vergangenen Mittwoch feierten die Kinder des Ev. Paulus-Kindergartens ihren allerletzten Gottesdienst in der Pauluskirche. Eingestimmt wurde der Gottesdienst mit dem Lied „Lasst uns miteinander“. Danach erzählte Pfarrer Jörg Zweihoff den Kindern die Geschichte von Jesus, dem Mond, der Eidechse und den Kindern aus seiner Kinderbibel.

Die Botschaft der Geschichte hätte zum Abschied nicht passender sein können. Zu oft vergisst man, den Kindern richtig zuzuhören und ihren Worten die Wertschätzung zu geben, die sie verdienen. Kinder sehen die Welt auf ihre Art und Weise und haben das Recht, sich zu äußern und gehört zu werden.

Ein letztes Mal wurde gemeinsam das Vater Unser gesungen und alle bekamen den Segen von Pfarrer Zweihoff zugesprochen. Zum Abschluss verabschiedeten sich die Kinder und Erzieherinnen von ihrer Kirche, in der etliche Gottesdienste gefeiert, Lieder gesungen und Geschichten erzählt wurden.

Allerdings ist es in gewisser Art und Weise nur ein Abschied auf Zeit. Im nächsten Jahr soll hier das neue Gebäude des Ev. Paulus-Kindergartens entstehen, in dem viele Kinder ihre eigenen Erinnerungen und Geschichten erleben werden.

 

„Gott liebt alle Kinder,

das ist doch wunderklar.

Gott segnet uns und lässt uns glitzern,

einfach wunderbar.“

(Kathleen Lindhammer)

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news-1778Thu, 08 Feb 2024 09:28:43 +0100Soviel du brauchst - Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit 2024 - Ankündigunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/soviel-du-brauchst-fastenaktion-fuer-klimaschutz-und-klimagerechtigkeit-2024-ankuendigung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8839d4c638d69b87e8ab67d8d07c7d26Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung - unter diesem Leitwort sind wir seit vielen Jahren gemeinsam unterwegs, vor Ort und weltweit, im Einsatz für faires und nachhaltiges Handeln, für Klimagerechtigkeit und Klimaschutz, für ein achtsames Miteinander-Leben.Die Fastenzeit lädt dazu ein, Gewohnheiten zu hinterfragen, achtsam mit uns und unserem Umfeld umzugehen und alltägliche Dinge anders zu machen.

Mit dieser Information möchte ich in diesem Jahr wieder eine Anregung weitergeben, vor dem Osterfest innezuhalten, sich zu besinnen und Gottes Schöpfung mit Herz und Verstand in den Blick zu nehmen. Klimafasten geht dieser Tradition nach und ruft dazu auf, den Weg für mehr Klimagerechtigkeit zu entdecken. Die Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit bietet eine Fülle von Anregungen und Materialien.

Mit einem wöchentlich erscheinenden Rundbrief möchte ich während der Fastenzeit jeweils unterschiedliche Themen betrachten. 

Ich hoffe, ihr findet Gelegenheit, einige Punkte aufzugreifen und auszuprobieren, sei es allein für Euch oder zusammen mit Freunden in der Schule oder in der Nachbarschaft.

Weitere Informationen zur Fastenaktion zum Download findet ihr unter dem Foto zu dieser Meldung.

Mehr Infos zur Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit:

https://klimafasten.de/

https://klimafasten.de/thema/wochenthemen/

Heinz-Jakob Thyßen,

Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

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news-1777Wed, 07 Feb 2024 14:11:14 +0100Bläserworkshop am 3. Februar 2024 in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/blaeserworkshop-am-3-februar-2024-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=61fc950e58debcb581df724d2e7b79e5Am 3. Februar 2024 trafen sich über 60 Bläser und Bläserinnen aus dem Kirchenkreis Tecklenburg zu einem Bläserworkshop im Gemeindehaus blick.punkt Ibbenbüren.Unter der Leitung von Ursula-Maria Busch und Landesposaunenwart Andreas Tetkov (EKvW) bereiteten sich die Musiker auf den Deutschen Evangelischen Posaunentag vor, der vom 3. - 5. Mai in Hamburg stattfindet. Dieser Posaunentag findet nur alle acht Jahre statt. Es treffen sich Blechbläser*Innen aus ganz Deutschland, mehr als 17.500 haben sich angemeldet und wir sind dabei!

Bei gutem Essen, Gesprächen und voller Vorfreude auf dieses besondere Wochenende ging der Workshop um 16.30 Uhr mit einem klangvollem „Guten Abend, gut’ Nacht“ zu Ende.

Weitere Vorbereitungsproben gibt es am 16. April 2024 im Gemeindehaus Lengerich und am 25. April 2024 im Gemeindehaus Ledde jeweils um 19.30 Uhr.

Text: Rebekka Follert

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news-1776Wed, 07 Feb 2024 09:57:00 +0100„Schreiblust?!“ – Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg lädt ein zu Schreibkursen und mehr … http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schreiblust-ev-erwachsenenbildung-tecklenburg-laedt-ein-zu-schreibkursen-und-mehr/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=061c4d5af1719f36f1d485d3406adfa6„Schreiblust?!“ – so lautet die Überschrift einer neuen Kurs- und Veranstaltungsreihe der Evangelischen Erwachsenenbildung Tecklenburg, die im März startet. Biografien und Lebensgeschichten in Buchform ziehen in ihren Bann oder bewegen die Gemüter. Aber nicht nur das Leben bekannter oder auch weniger bekannter Menschen ist interessant – auch die eigene Lebensgeschichte ist es wert, erinnert, reflektiert und aufgeschrieben zu werden. Manch eine oder einer hat hier bereits erste Schreibversuche hinter sich oder Material zusammengetragen. Andere haben schon darüber nachgedacht. Bewegte Schicksale, Erinnerungen an die Heimat oder auch kleine Alltagserinnerungen sind es wert, festgehalten zu werden. Kleine Geschichten, aus dem Leben gegriffen, oder sogar die eigene Lebensgeschichte aufzuschreiben, liegt im Trend. Schreiben macht glücklich. Es ist Ausdruck unserer Kreativität und Fantasie.

In vier Veranstaltungen möchte die Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg Lust auf das Verfassen eigener Texte und Geschichten machen. „Eine Teilnahme an den einzelnen Terminen, die jeweils unterschiedliche Akzente setzen oder auch an der gesamten Kursreihe ist möglich“, lädt Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder, verantwortliche Kursleitung der Ev. Erwachsenenbildung gemeinsam mit weiteren Fachreferent:innen, alle Interessierten ein, „das Glücksgefühl, das mit dem Füllen eines leeren Blattes entsteht, mit anderen zu teilen“. Die Kursreihe umfasst Übungen zum Kreativen Schreiben, eine Einführung ins Biografische Schreiben, Tipps zur Ahnenforschung und eine Autorenlesung und Begegnung mit einer renommierten Autorin.

Den Veranstaltungsreigen eröffnet die Journalistin, Texterin und Lektorin Sigrid Lehmann mit zwei Workshops zum Kreativen und zum Biografischen Schreiben, die jeweils samstags von 14 – 17 Uhr stattfinden. Am Samstag, 16. März 2024, findet ein Schnupper-Workshop „Kreatives Schreiben für Anfänger:innen und Fortgeschrittene“ statt. „Im Schnupperkurs üben wir, die Musen mittels verschiedener Sprachspiele und Übungen anzulocken. Wie komme und bleibe ich im Erzählfluss? Wie verbessere ich meinen Stil, erzeuge Spannung, schreibe authentisch? Spielerisch und gemeinsam nähern wir uns verschiedenen Textformen an und reflektieren darüber“, verspricht Sigrid Lehmann. Kostenbeitrag: 20 Euro.

Am Samstag, 27. April 2024, folgt ein weiterer Workshop unter der Überschrift „Biografisches Schreiben: Wo komme ich her, wo will ich hin?“. Hier geht es um eine Annäherung an die eigene Lebensgeschichte oder die von Familienmitgliedern, um Impulse zum Erinnern und Übungen zum Schreiben sowie Möglichkeiten und Tipps zur Weiterarbeit. Kostenbeitrag: 20 Euro.

Weitere Termine:

Donnerstag, 23. Mai 2024, 19.00 – 21.15 Uhr: „Wer bin ich. Meine Wurzeln. Einführung in die Ahnenforschung“ – Mit Dr. Gunther Böhlke. Eintritt: frei

Freitag, 7. Juni 2024, 19.30 – 21.45 Uhr: „Das Licht im Rücken“ - Lesung und Autorinnengespräch mit Sandra Lüpkes. Karten: 15 Euro Vorverkauf (Bücher Esch Westerkappeln), 20 Euro Abendkasse.

Alle Veranstaltungen finden statt im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5, in 49492 Westerkappeln.

Für alle Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, Tel. 05482/68134, Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de oder zuehlsdorf-maeder@jubi-te.de

Terminübersicht und weitere Infos im Flyer „SchreibLust“ der Ev. Erwachsenenbildung unter

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

 

 

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news-1775Tue, 06 Feb 2024 14:10:15 +0100Die VEM bei uns zu Gast!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-vem-bei-uns-zu-gast/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4bbe48950e14114eaef41b485ef4acdeEinladung zu einem besonderen Gottesdienst: 10. März 2024 um 9.30 Uhr. Gastprediger: Bischof Dr. Abednego Keshomshahara von der Nord-West-Diözese der Ev. Lutherischen Kirche von Tansania und Moderator der Vereinten Evangelischen Mission (VEM).

Predigttext: Lukas 17, 5-6, Über die Macht des Glaubens.

Der Gottesdienst findet in der Evangelische Kirche in Alt-Lotte, Kirchplatz 2, in 49504 Lotte statt. Nach dem Gottesdienst laden wir zum Kirchencafé ein!

Evangelische Kirchengemeinde Lotte

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news-1774Tue, 06 Feb 2024 12:02:43 +0100Gesprächsabend zum Thema: Menschenrechte in West-Papua / Indonesien http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gespraechsabend-zum-thema-menschenrechte-in-west-papua-indonesien/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=197f3c6b9d6c26a80f394e2216ba3e06Evangelische Kirche Lotte und die Bürgerstiftung Lotte laden zu einem besonderen Gesprächsabend zum Thema Menschenrechte in West-Papua / Indonesien ein: Am Mittwoch, den 28. Februar 2024, um 19.00 Uhr im Gemeindehaus „Arche“ der Ev. Kirchengemeinde Lotte, Widum 1. - Gesprächspartnerin und Gast ist Dr. Fransina Yoteni aus Jayapura, West-Papua, Theologin und Dozentin an der Kirchlichen Hochschule STT I.S. Kijne der Evangelischen Kirche von West-Papua (GKI-TP) und Leiterin des Studentinnen-Wohnheims der STT. Sie ist Mitglied des Internationalen Rates der Vereinten Ev. Mission (VEM) und Mitglied im Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).

Außerdem zu Gast: Barbara Hillebrand vom Westpapua-Netzwerk.

Zum Thema:

Kirchenleitende aus der Protestantischen Kirche in Papua (GKI-TP, Mitglied der VEM), haben in einem öffentlichen Aufruf den Präsidenten Indonesiens und die Regierung dazu aufgefordert, Menschen- und Verfassungsrechte in Papua wiederherzustellen und die Militarisierung der Region zu beenden. Die Regierung wird dazu aufgerufen, notwendige Hilfe für Menschen zu garantieren, die intern in Papua ihre Heimatorte verlassen und fliehen mussten.

Der Präsident wird ausdrücklich gebeten, mit der Mandatierung von Arbeitsgruppen in Jakarta und Papua einen Friedensprozess zu initiieren, an dem sich die Kirchen beteiligen wollen. Dieser Prozess muss aus Sicht der Kirchen mit der De-Militarisierung von Papua durch die Regierung verbunden sein.

Der Aufruf erfolgt in einem Kontext zunehmender Menschenrechtsverletzungen und gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen indonesischem Militär und bewaffneten Angehörigen einer Befreiungsorganisation in Papua (TPNPB-OPM), die auch Vertreibungen von ZivilistInnen zur Folge hat.  

Die Kirchen betonen, dass der aktuelle Konflikt auf dem Hintergrund einer langen Geschichte einer indonesischen Politik zu betrachten ist, die die Verdrängung und Marginalisierung der Papuas zur Folge hat. Ein Friedensprozess in der augenblicklichen Situation muss diese Geschichte mit in den Blick nehmen, um erfolgreich zu sein und Maßnahmen zu treffen, mit denen die Gewalt überwunden werden kann.

Text: Annette Salomo

 

 

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news-1773Tue, 06 Feb 2024 08:42:01 +0100„Zusammen wachsen lassen“ - Anmeldung zur ökumenischen Kartoffelaktion 2024 startet http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zusammen-wachsen-lassen-anmeldung-zur-oekumenischen-kartoffelaktion-2024-startet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5e450a6f87f24bad1d77dcff87e5a0f4Rote Emmalie und Blaue Anneliese heißen zwei der Kartoffelsorten, die bei der diesjährigen Kartoffelaktion gepflanzt werden. Am bundesweiten, ökumenischen Mitmach-Projekt beteiligt sich die Evangelische Kirche von Westfalen – sie lädt gemeinsam mit dem Hilfswerk Brot für die Welt dazu ein. Die Anmeldung startet schon bald.Die Aktion unter dem Motto „Zusammen wachsen lassen“ will am Beispiel der Kartoffel für die Bewahrung der Schöpfung und das gemeinschaftliche Gärtnern begeistern. Wer sich vom 2. Februar bis zum 18. Februar 2024 im Internet unter www.kartoffelaktion.de anmeldet, kann ein Set mit bunten Kartoffeln alter beziehungsweise seltener Sorten gewinnen.

„Mit der Kartoffelaktion wollen wir ein Zeichen setzen für den Erhalt alter und besonderer Kartoffelsorten, für den Klimaschutz, gegen lange Transportwege sowie für die Wertschätzung der Landwirtschaft und Nahrungsmittel“, erklärt Katja Breyer, Beauftragte für die Arbeit von Brot für die Welt in der westfälischen Kirche, das Anliegen. Und Pfarrerin Beate Brauckhoff vom landeskirchlichen Pädagogischen Institut ergänzt: „Wir freuen uns ganz besonders auf die vielen Kitas, die sich an der Aktion beteiligen werden.“ Im vergangenen Jahr sei es beeindruckend gewesen, wie ideenreich Kinder, Eltern und Erzieherinnen die Aktion umgesetzt hätten.

Kindergärten, Schulklassen und Gemeinden sind dazu aufgerufen, diese Kartoffelsorten und andere Nutzpflanzen selbst anzubauen und dafür Beete und Hochbeete anzulegen, sofern diese noch nicht vorhanden sind. Auch Einzelpersonen und Familien können teilnehmen. Die Pflanzaktion beginnt im März und endet mit der Ernte im Oktober.

In Westfalen werden insgesamt 220 Kartoffelsets verlost. Sie enthalten die Sorten Rote Emmalie, Bamberger Hörnchen, Bintje, Blaue Anneliese und Rosara. Die Gewinner der Sets können die Kartoffeln im Gartenbeet, Hochbeet oder Pflanzsack anbauen. Sollten sich mehr Gruppen und Personen anmelden, als es Kartoffelsets gibt, entscheidet das Los. Wer kein Set gewinnt, kann dennoch mitmachen.

In den monatlichen Newslettern - „Kartoffelbriefe“ genannt - finden sich Tipps und Tricks, um eigenständig alte beziehungsweise seltene Kartoffelsorten zu bestellen und anzubauen. Zudem finden sich darin spirituelle Impulse sowie Ideen zur Arbeit mit Kindern.

Die Kartoffelaktion 2024 ist eine Gemeinschaftsaktion der Evangelischen Kirche von Westfalen sowie der Erzbistümer Paderborn und Freiburg, der Bistümer Augsburg und Rottenburg-Stuttgart. Weitere Infos und Anmeldung im Internet: www.kartoffelaktion.de

Kontaktdaten zur westfälischen Aktion sowie Anregungen, darunter Materialien zum Thema „Kartoffel weltweit“ finden sich unter: www.oikos-institut.de/angebot/kartoffel-aktion

Kontakt im oikos-Institut: Katja Breyer, katja.breyer@ekvw.de

Text: Dirk Johnen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im oikos-Institut. 

 

 

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news-1772Mon, 05 Feb 2024 14:38:57 +0100Ehrenamts-Website der EKvW gibt praktische Tipps http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ehrenamts-website-der-ekvw-gibt-praktische-tipps/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7003210d6da817d4eed12d0ef020a9efDie EKvW hat im letzten Jahr eine neue Website ins Leben gerufen, die eine Fülle von Informationen rund um das Thema Ehrenamt bietet. Von praktischen Tipps und Tricks über Versicherungsschutz bis hin zu speziellem Wissen für Presbyterien – die Website ist eine wertvolle Ressource für alle, die sich ehrenamtlich engagieren oder dieses Engagement unterstützen.

Werfen Sie gerne selbst mal einen Blick auf die Seite:

Hier ist der Link zur Website: ehrenamt.ekvw.de

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news-1768Mon, 05 Feb 2024 09:30:00 +0100Schnupper-Reise nach Namibiahttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schnupper-reise-nach-namibia/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=abcf4fdd1b28cc6408d4a72ed9255b87Das Namibia Partnerschafts-Komitee des Ev. Kirchenkreises lädt alle Interessierten ein, gemeinsam etwas zu bewegen. Gleichzeitig umfasst das Schnupperangebot eine Reise im Juli 2024 nach Namibia, bei der sowohl das Land als auch der Partner-Kirchenkreis Otjiwarongo bereist werden. In Fransfontein wird es ein fünftägiges Workcamp im dortigen Gartenprojekt geben.

Das Workcamp ist für eine Kleingruppe von vier bis fünf Personen gedacht. Zum Ende des namibischen Winters sollen die Beete für die neue Pflanzsaison vorbereitet werden. Eventuell sind auch Reparaturarbeiten im Garten oder an dem ebenfalls zum Projekt gehörendem Hühnerstall zu erledigen. Fünf der elf Partnerschaftsstädte des Kirchenkreises Otjiwarongo werden besucht.

Rückfragen beantwortet Melanie Wehmeier unter 0170 / 9943055.

Das Plakat zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

Weitere Infos zur Schnupperreise und den Aktivitäten des Komitees finden Sie im Veranstaltungskalender unter https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/

 

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news-1770Mon, 05 Feb 2024 09:25:00 +0100Kirchenmusikertreffen in Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchenmusikertreffen-in-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7ef348a1206b9602b4b6e6fa8ab696d6Am 28. Januar trafen sich 32 haupt- und nebenamtliche KirchenmusikerInnen unseres Kirchenkreises zum Konvent in Lengerich. Nach einer Fortbildung zum Gema-Onlineportal durch KMD Christian Schauerte und einer ausführlichen Fragerunde zu rechtlichen Fragen wurden mit dem "Westfälischen Orgeltag" und "500 Jahre Evangelisches Gesangbuch" Ideen für die Jahresplanung vorgestellt.

Beim anschließenden sehr leckeren und reichhaltigen Essen wurden viele Kontakte geknüpft, Pläne geschmiedet und Ideen ausgetauscht. Das machen wir wieder!

Text: Lena Puschmann

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news-1769Mon, 05 Feb 2024 09:20:00 +0100Weltgebetstag schlägt Brücken zwischen Konfessionen und Ländern – Vorbereitungstreffen in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/weltgebetstag-schlaegt-bruecken-zwischen-konfessionen-und-laendern-vorbereitungstreffen-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c730c7859a01e814170e0ba599479396Bereits 2017 wurde entschieden: Der Weltgebetstag 2024 (am Freitag, 1. März) wird von palästinensischen Frauen gestaltet. 2022 war die erste Liturgie in ökumenischer Vielfalt von christlichen Frauen in Palästina geschrieben worden, trotz zahlreicher Erschwernisse durch die Corona-Pandemie und der alltäglichen Lebensbedingungen in einem besetzten und kontrollierten Land. Inzwischen herrscht Krieg in der Region, und der dem Brief an die Gemeinde in Ephesus (Kap. 4,3) entnommene Titel des Weltgebetstages könnte hoffnungsvoller nicht sein: „...durch das Band des Friedens.“ Am 31. Januar bzw. 1. Februar trafen sich die Vorbereitungsteams der Region im Gemeindehaus Blick.punkt in Ibbenbüren und erfuhren dort mehr über Land, Leute und die Lieder der in diesem Jahr vorgestellten Frauen.

„Ein Weltgebetstag aus Palästina stellt Deutschland vor ganz besondere Herausforderungen“, betont Pfarrerin Claudia Raneberg aus Rheine, die zusammen mit Marita Enseling, Mechthild Fislage, Pastoralreferentin Nicole Küdde, Brigitte Remke, Petra Thalmann und Mechthild Wauch-Kubischek die beiden Vorbereitungstreffen organisiert und vorbereitet hatte. Doch sollen letztlich die Frauen aus Palästina zu Wort kommen, daher gilt: „An den ursprünglichen Texten von den Frauen aus Palästina wurde so gut wie nichts geändert“ (auch wenn das palästinensische Komitee den Eingriff anders bewertet). Man habe aber ein paar Umformulierungen vorgenommen, die den jüdischen Gemeinden in Deutschland aufgestoßen seien, so Raneberg; außerdem gebe es einige Erklärungen und Hinführungen zu den Texten.

Während also hier – zumindest aus deutscher Sicht - eine Lösung gefunden wurde, gab es für das ursprüngliche Titelbild keine Freigabe: Die Künstlerin hatte sich nicht klar von der Hamas distanziert, also prangt nun stattdessen das Weltgebetstags-Logo auf den Programmheften; für die Plakate wurde ein Foto von einem jungen Olivenbaum vor dem Stacheldrahtzaun zur Verfügung gestellt. 

Etwa 40 Frauen besuchten die Vorbereitungsveranstaltung bereits am ersten Tag; sie kamen aus den katholischen Gemeinden im Raum Steinfurt und Tecklenburg sowie aus dem evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg. Neben dem Einüben der Lieder und dem Durchgehen der ökumenisch gestalteten Gottesdienste mit verschiedenen Ergänzungsvorschlägen gab es für die anwesenden Frauen viele Informationen zur Geschichte sowie zur politischen und gesellschaftlichen Situation in Israel und den Palästinensergebieten. Die palästinensische Sicht- und Darstellungsweise könnte irritierend wirken, doch sei der Weltgebetstag NICHT antisemitisch, stellte Pastoralreferentin Nicole Küdde klar. Die Arbeit des Weltgebetstages trage dazu bei, Brücken zu bauen, so Küdde. Sie könne zwar keine Lösungen erarbeiten, aber Mut machen und im gemeinsamen Gebet Hoffnung schenken.

Dabei setzt der Weltgebetstag, der seit fast 100 Jahren in mittlerweile mehr als 170 Ländern gefeiert wird, auf die Überwindung von Länder- und Konfessionsgrenzen: Nicht nur in Deutschland wird der Weltgebetstag von Christinnen der verschiedenen Konfessionen begangen. Auch in Palästina selbst setzte sich das Komitee aus katholischen, evangelischen, griechisch- und armenisch-orthodoxen Christinnen zusammen.

Sollte es jedoch bis zum Weltgebetstag zu einer drastischen Verschärfung der Situation in Palästina kommen, dann könne man die eigentlich geplanten Aktionen auch streichen und lediglich zu einem Friedensgebet einladen, erklärte Pfarrerin Claudia Raneberg eine mögliche Option. Es bleibt also zu hoffen, dass die aktuellen Ereignisse nicht zu einer weiteren Eskalation vor Ort führen und der Weltgebetstag zu einer spannenden Reise in eben jenes Land der Wiege des Christentums werden kann.

Text: Claudia Ludewig

 

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news-1771Fri, 02 Feb 2024 10:41:59 +0100Nie wieder ist jetzt – 7000 Menschen demonstrieren in Ibbenbüren gegen rechtshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nie-wieder-ist-jetzt-7000-menschen-demonstrieren-in-ibbenbueren-gegen-rechts/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=29ef94aa365d3b2d0f277cea127ab986Viele Menschen treibt es derzeit nach den von Correctiv aufgedeckten Vorhaben eines rechten Geheimtreffens auf die Straße, auch im Kirchenkreis Tecklenburg, wie beispielsweise am 28. Januar in Ibbenbüren. Es war ein eindrucksvolles Bild, das sich an diesem Tag auf dem Neumarkt bot: Organisiert von „Ibbenbüren gegen rechts“ fanden sich bei strahlendem Sonnenschein tausende Menschen aller Altersgruppen zusammen (7000, wie die Polizei später vermeldete), um ein klares – und buntes – Zeichen gegen die Bedrohung der Demokratie, gegen Hetze und Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz und Vielfalt zu setzen. Mehr als zwei Stunden Programm aus Musik und Redebeiträgen machten klar: Hier wird Position bezogen, und das friedlich!

Mit einem derartigen Ansturm hatten die Organisatoren gar nicht gerechnet, das verriet auch die Tatsache, dass nur ein Teil des Geländes von der Lautsprecheranlage abgedeckt wurde. Nicht nur der Neumarkt selbst war ein einziges dichtes Gewusel aus Menschen – vielfach unterwegs mit bunten Fahnen oder Plakaten mit klaren, manchmal unterhaltsamen Sprüchen und Bildern -, auch auf den Zuwegungen drängten sich die Demonstranten. Den Auftakt machten bereits um 14.45 Uhr „The Livelines“, weitere Bands folgten. Zahlreiche Redner kamen im Folgenden zu Wort, darunter auch Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer, der dazu aufforderte, auch im Privatleben Courage zu zeigen und rechtem Gedankengut mutig zu widersprechen. „Nie wieder ist jetzt!“, lautete seine Ansage an das Publikum, und dem stimmte auch Ersin Ergün, Ditib-Vertreter und weiterer Redner im Programm, zu.

Es sei unmöglich, Christ und rechtsextrem zu sein, machte Pfarrer Jörg Zweihoff für die evangelische Kirchengemeinde auf der Bühne unmissverständlich klar. Die Würde des Menschen sei unantastbar, jeder Mensch dürfe so sein, wie er ist. „Und wer da anderer Auffassung sei, dem müssen wir widersprechen – laut und deutlich.“

Wie gut das Zusammenleben von Menschen mit ganz unterschiedlichem kulturellem Hintergrund funktionieren kann, davon berichtete Zweihoffs katholischer Kollege Pastor Paul Kodannur: Im Priesterteam der katholischen Kirche Ibbenbüren-Brochterbeck gebe es vier Mitglieder aus anderen Ländern. In den Gemeinden seien sogar stolze 51 Nationen vertreten, so Kodannur. Was das Zusammenleben ausmache? „Wir ergänzen uns auch, können voneinander lernen.“

Dass in Deutschland jeder willkommen sei, der das Grundgesetz respektiere, machte im Folgenden NRW-Minister Karl-Josef Laumann eindringlich klar. Andererseits gebe es Parteien, die „nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes zu Hause sind.“ Vor dem Hintergrund der Erfahrungen während der Nazi-Herrschaft sei die geltende Verfassung geschaffen worden. Der Entwurf des Grundgesetzes wurde am 8. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat angenommen. „Diese Verfassung ist die beste Verfassung, die wir je hatten“, ist sich Laumann sicher. Seine Aufforderung an alle Wahlberechtigten angesichts der bevorstehenden Europawahlen: Wählen gehen, denn Nichtwählen sei kein Ausdruck von Protest, sondern von Dummheit.

Text: Claudia Ludewig

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news-1767Thu, 01 Feb 2024 09:11:25 +0100Yoga-Gottesdienst in der Johanneskirche Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/yoga-gottesdienst-in-der-johanneskirche-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c1219435140a00954e0b8f1fab42bbd7Am 26. Januar fand in der Johanneskirche Lengerich ein Yoga-Gottesdienst statt. Gestaltet von Pia Wick, sie ist zertifizierte Yoga-Lehrerin und Leiterin des Sela-Instituts für christliches Yoga in Witten, der Theologin Maike Peyrer und dem Kirchenmusiker Reinhard Jöllenbeck.Was Glauben ausmacht, erlebte jeder/ jede an und mit seinem Körper. Es war der spannende Weg zu einer neuen Beziehung zwischen Dir und Gott. Die Jahreslosung „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe“, (1. Korinther 16,14), war die Grundidee des Gottesdienstes. Ankommen im Hier und Jetzt mit Achtsamkeit und Embodiment (Verkörperung), Atmen - Dehnen – Strecken. Eine Predigt zur Jahreslosung, eine Meditation (im Sitzen) und das Körpergebet im Stehen.

Jeder/jede konnte die Yogaübungen mitmachen, wie z.B. der / die Held*in, Balanceübungen, Baum, Herzöffnung. Nach den Fürbitten wurde mit der Herzmeditation der Übergang zum „Vater unser“ als Körpergebet gefunden. Ein Bodycsan führte am Ende zur Entspannung und einem Wahrnehmen des eigenen Körpers.

Nach dem Gottesdienst fand ein reger Austausch im Gemeinderaum statt. Yoga-Gottesdienste sollten öfter in unserer Kirche stattfinden – war das gemeinsame Echo aller Besucher.

Text: Silke Buddenkuhl.

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news-1766Thu, 01 Feb 2024 08:51:14 +0100Volles Haus und begeistertes Publikum beim Konzert des Unity-Chors in der Matthäuskirche Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/volles-haus-und-begeistertes-publikum-beim-konzert-des-unity-chors-in-der-matthaeuskirche-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=56608b3458c30db983a143bd66cc779eDie Liebe zum Singen hat sie zusammengeführt: Rund 100 Männer und Frauen der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) Münster treffen sich allwöchentlich zur gemeinsamen Chorprobe. Dabei setzt sich der Unity-Chor mit Sängern zwischen 18 und 38 Jahren ständig neu zusammen; in diesem Semester waren es zu drei Vierteln neue Mitglieder. Das Ergebnis der mehrmonatigen Probenarbeit konnte sich aber hören lassen, davon durften sich am 27. Januar in der Matthäuskirche in Ibbenbüren-Bockraden zahlreiche Besucher bei einem Abschlusskonzert selbst überzeugen.

Gospel und Pop sind die Schwerpunkte der Chorarbeit, doch der Unity-Chor ist sichtlich kein normaler Unichor, sondern hat einen hörbar christlichen Bezug in Sachen Liedauswahl. Daher schaffte auch der Auftritt in der Kirche (vorausgegangen war ein erstes Konzert in der Epiphaniaskirche Münster) bei stimmungsvollem Licht genau das richtige Ambiente für die stimmstarken Sängerinnen und Sänger und ihre Chorleiterin Christina Golldack. Letzterer ist es übrigens zu verdanken, dass der Unity-Chor überhaupt nach Ibbenbüren kam: Jede Woche fahre sie zusammen mit Niklas Berger (Klavier) und Mario Lammers (Cajon) von Ibbenbüren nach Münster, erzählte sie. Warum nicht einmal andersherum den Chor in die heimatliche Matthäuskirche (hier findet seit dem Herbst eine lose Reihe von Konzerten statt) holen? Fast jedoch wäre dieser Plan am Bahnstreik gescheitert, denn ursprünglich war geplant, mit Bus und Bahn an- und abzureisen.

Doch in Ibbenbüren reagierte man schnell: Ein Bus wurde gechartert und mit Hilfe der Stiftung Evangelische Kirche in Ibbenbüren und des Fördervereins Matthäuskirche finanziert. Ein leckeres Essen gab es noch obendrauf. „Diese Gemeinde ist der Oberhammer!“, befand Christina Golldack angesichts von so viel Einsatz ganz begeistert und dankbar (schließlich wurde kein Eintrittsgeld für das Konzert erhoben, sondern um eine Spende am Ausgang für die Chorarbeit gebeten, die aber ausdrücklich NICHT für die Fahrtkosten verwendet werden soll).

Gelohnt hat sich der Aufwand – nicht nur für den Chor – allemal. Ein abwechslungsreiches Programm begeisterte die Zuschauer von den ersten Takten an, egal, ob ein schmissiger Gospel wie „Get together in the name of the lord“ oder Adeles ruhiger, dem Konzert auch seinen Namen gebender Titel „Easy on me“ angestimmt wurde. Mitklatschen, mitschnipsen oder -klopfen war ausdrücklich erbeten, später musste das Publikum sogar noch einen zweistimmigen Refraingesang bewältigen – Langeweile kam hier nicht auf, zumal Chorleiterin Golldack ihre Truppe fest im Griff hatte und die Sängerinnen und Sänger mit einer sehr sauberen und ausdrucksstarken Singweise überzeugten. Mehrere Solisten rundeten das etwa anderthalbstündige Konzert ab, in dessen Verlauf auch Christina Golldack selbst zum Mikrofon griff: „Ganz, ganz selten singe ich selbst mal im Chorkonzert“, betonte sie die Besonderheit dieses Auftritts. Belohnt wurde sie mit tosendem Applaus aus den eng besetzten Bankreihen, die an diesem Tag gar nicht genug Platz boten für all die Besucher und daher noch mit zahlreichen Stühlen ergänzt werden mussten.

Ganz viel Applaus gab es auch am Ende des Konzertes für alle Beteiligten und die leise Hoffnung, dass dies nicht der erste und letzte Besuch des Unity-Chores in Ibbenbüren gewesen sein möge.

Text: Claudia Ludewig

 

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news-1765Thu, 01 Feb 2024 08:36:38 +0100„Nur wo Wahrheit und Vergebung sind, da kommt einmal der Tag der Befreiung und Erlösung“ - Gottesdienst zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in Lottehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nur-wo-wahrheit-und-vergebung-sind-da-kommt-einmal-der-tag-der-befreiung-und-erloesung-gottesdie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=db1e11ac8604b326af742b601f474336„Der furchtbarste Name, den die deutsche Geschichte kennt, ist Auschwitz: grausamer Mord und die organisierte Vernichtung des Judentums. Als die Soldaten der roten Armee das Konzentrationslager heute vor 79 Jahren befreiten, trafen sie auf unsagbares Leid. Das Martyrium der Lagerinsassen hatte ein Ende“ erinnerte Pfarrer i.R. Detlef Salomo, der Friedensbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg, an die besondere Bedeutung dieses Tages.An diesem Tag sei Zeit zum Innehalten, sagte er zur Eröffnung des Abendgottesdienstes in der Dorfkirche Lotte.

Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Konzentrationslager von Auschwitz-Birkenau. Mehr als eine Million Menschen hatten die Nazis dort ermordet. Als Tag der Befreiung ist der 27. Januar seit 1996 bundesweiter Holocaust-Gedenktag. Auch die UN hat ihn zum Tag des Gedenkens deklariert. Die Evangelische Kirche von Westfalen hat eigens eine Gottesdienst-Ordnung für diesen seit 2018 kirchlichen Gedenktag vorgelegt.

Primo Levi war ein italienischer Schriftsteller und Chemiker. Er ist vor allem bekannt für sein Werk als Zeuge und Überlebender des Holocausts. In seinem autobiografischen Bericht „Ist das ein Mensch?“ hat er seine Erfahrungen im KZ Auschwitz festgehalten. Pfarrer Salomo zitiert in seiner Predigt, wie Primo Levi die Befreiung des KZs durch russische Soldaten erlebte:“ Sie grüßten nicht, sie lächelten nicht, sie schienen befangen, nicht so sehr aus Mitleid, als aus einer unbestimmten Beklemmung heraus, die ihnen den Mund verschloss und ihre Augen an das düstere Schauspiel gefesselt hatte“ so der Autor. „Diese Soldaten haben einen Blick in den Abgrund getan, in die tiefste Tiefe dessen, was Menschen anderen Menschen antun können“ sagt Detlef Salomo. Zuvor waren Gruppen von Gefangenen aus Auschwitz und den Nebenlagern nach Westen transportiert worden. Zum Teil mussten sie in sogenannten „Todesmärschen“ diesen Weg zu Fuß laufen. Die russischen Soldaten empfanden jene Scham, die die Deutschen nicht kannten. Eine Scham vor einer Schuld, die nicht ihre ist. Primo Levi:“ Diese Schuld, die ein anderer auf sich lädt und die quält, weil sie unwiderruflich in der Welt der existierenden Dinge eingebracht ist“. Auschwitz sei zum Begriff für eine Schuld unseres Landes geworden, so Detlef Salomo. Im Gebet gedachte die Gemeinde in Lotte der sechs Millionen jüdischen Frauen, Männer, Kinder, Sinti, Roma, Menschen mit Behinderungen, Schwulen, Lesben und vieler anderer Opfer, denen die Menschenwürde geraubt und die von den Nazis ermordet wurden.   

„Heute gehören die Holocaust-Leugner zu unserer Geschichte“ ist sich Salomo sicher. Es habe sie in den 68er-Jahren gegeben und es gebe sie heute. Schuld werde verharmlost, verdrängt. Hinter diesen Leugnungen stehe der für die Demokratie gefährdende Wunsch, gegen den in diesen Tagen Tausende auf die Straßen gingen. „Die meisten Holocaust-Leugner erstreben ein ähnliches Staats- und Gesellschaftsmodell wie die Nationalsozialisten. Es ist mühsam, diese Strategien des Leugnens, Verharmlosens, des Verdrängens zu erkennen“ unterstrich der Pfarrer. Mit der Unwahrheit fange alles an. Der Apostel Paulus mahnt im Epheserbrief, die Lüge abzulegen und die Wahrheit zu sagen. „Diese Ermahnung trifft mitten in unsere Zeit der „Fake News“, des Lügens, des Wahrheiten Verdrehens und der unwahren Behauptungen“ so Salomo. Die sogenannten „Wutbürger“ seien eine Erscheinung der Zeit. Ihnen gehe es darum, Destruktivität in die Gesellschaft zu tragen und unserer Demokratie zu schaden.

“Heute sind wir wieder beschämt, traurig und ratlos über die Wucht des Antisemitismus nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober letzten Jahres. Überwunden geglaubte Vorurteile, Verschwörungstheorien und Hass gegen Jüdinnen und Juden formen sich in dem „Ja aber“ und Relativierungen des größten Mordens nach der Shoa. „Christinnen und Christen erkennt man daran, dass wir der Lüge die Wahrheit, dem Hass die Mitmenschlichkeit und dem Zorn, die Bitte um Vergebung entgegensetzen“, so der Friedensbeauftragte. „Der Tag heute ist ein Appell zur Wachsamkeit und ein Zeichen der Solidarität mit den jüdischen Geschwistern in unserem Land. Nur wer die Vergangenheit nicht vergisst, findet Orientierung in der Gegenwart. Nur wo Wahrheit und Vergebung sind, da kommt einmal der Tag der Befreiung und Erlösung“.  

Dr. Iris Pfordt gestaltete den Gottesdienst einfühlsam mit Choralsätzen wie „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ und „Wenn wir in höchsten Nöten sein“ an der Orgel. Annette Salomo sang das von Dietrich Bonhoeffer aus der Nazi-Haft getextete Gedicht „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ (vertont von Siegfried Fietz), mutmachend und stärkend. Gemeinsam klang der Gottesdienst mit dem hoffnungsvollen Lied „Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt“ aus.    

Text: Christine Fernkorn  

         

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news-1764Thu, 01 Feb 2024 08:24:29 +0100Neujahrsempfang der Evangelischen Perthes-Stiftung mit 300 Gästenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neujahrsempfang-der-evangelischen-perthes-stiftung-mit-300-gaesten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a7b220687a697df7d776629ffc0fbe72Nach drei Jahren fand am 25. Januar 2024 wieder der traditionelle Neujahrsempfang der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V. in Kamen statt. Über 300 Gäste aus Politik, Diakonie, den Einrichtungen der Evangelischen Perthes-Stiftung, Wegbegleiter*innen, Familie und Freunde waren der Einladung gefolgt und feierten zunächst in der Kamener Pauluskirche einen Festgottesdienst. Unter der Leitung von Superintendent André Ost aus Tecklenburg, zugleich Stiftungsratsvorsitzender der Evangelischen Perthes-Stiftung, wurde Wilfried Koopmann als Vorsitzender des Vorstands entpflichtet. „Die Bilanz von Wilfried Koopmann kann sich wirklich sehen lassen“, so Ost. Koopmann habe sich in den 36 Jahren im Unternehmen mit seinen Gaben und Fähigkeiten engagiert und dieses hervorragend geführt: „Sie sind auch erfolgreich gewesen, weil Sie das diakonische Profil des Unternehmens verkörpert haben“, so Ost weiter.

Ulf Schlüter, Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, spannte in seiner Predigt zur Jahreslosung den Bogen zwischen einzuhaltenden rechtlichen Rahmenbedingungen, der Perthes-Stiftung und dem Thema Nächstenliebe. „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ – so lautet die diesjährige Jahreslosung. „Nächstenliebe ist dieser Tage im 21. Jahrhundert in Deutschland ein sehr kompliziertes Geschäft“, so Schlüter. „Für die Evangelische Perthes-Stiftung, für Diakonie und Kirche, für die ganze Gesellschaft: Es geht darum, die Würde des Menschen zu schützen, zu pflegen und zu gestalten.“

Michael Wermker wurde als neuer Kaufmännischer Vorstand und Nachfolger von Wilfried Koopmann in sein neues Amt eingeführt. Superintendent André Ost, Prof. Dr. Karin Tiesmeyer, Mitglied im Stiftungsrat, und Pastor Dr. Jens Beckmann als Theologischer Vorstand der EPS gaben dem neuen Vorstandsmitglied viele gute Segenswünsche im Rahmen der Einführung mit auf den Weg. Ost: „Wir wünschen dem neuen Vorstands-Team Dr. Jens Beckmann und Michael Wermker ein erfolgreiches und segensreiches Zusammenarbeiten und dass ein guter diakonischer Geist das Unternehmen leitet und prägt.“

Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor unter der Leitung von Ulrich Dieckmann und von Ulrike Egermann, Fachbereich Ehrenamt, Seelsorge & Diakonie der EPS, sehr stimmungsvoll und feierlich gestaltet. Mit dem Shuttlebus bzw. zu Fuß wechselte die Festgemeinde nach dem Gottesdienst in die Kamener Stadthalle, wo nach einer kleinen Stärkung zahlreiche Dank- und Grußworte gesprochen wurden.

Elke Kappen überbrachte als Bürgermeisterin der Stadt Kamen den Gruß von Rat und Verwaltung. Aufgrund der großen Anzahl an Perthes-Einrichtungen in Kamen gebe es seit vielen Jahren eine gute und konstruktive Zusammenarbeit. Die Stadt Kamen und Perthes seien durch Menschen verbunden: „Menschen, die in guten und schlechten Zeiten zusammenstehen, Mitarbeitende und Menschen, die unserer Unterstützung bedürfen.“ Das sei gerade bei dem Brand im Friedrich-Pröbsting-Haus vor einem Jahr, bei dem drei Menschen ihr Leben verloren, deutlich geworden. Neben dem Dank an Wilfried Koopmann betonte Kappen die Wichtigkeit des Eintretens für die Zivilgesellschaft: Es geht um Präsenz der Gottesdienstgemeinde im Sozialen Umfeld. Dafür haben Sie, lieber Herr Koopmann, immer gestanden.“

Für den Stiftungsrat bedankte sich die stellvertretende Vorsitzende Angelika Starke bei Koopmann für die stets hervorragende Zusammenarbeit mit einem „wachen Blick auf das Ganze in Kombination mit hoher Fachlichkeit, einem hohen Maß an Verantwortung, oft weit über das gesunde Maß hinaus.“

Dr. Arne Kupke, juristischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, betonte Koopmanns herausragendes ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender des ständigen Finanzausschusses und Vorsitzender der Arbeitsrechtlichen Kommission und verlieh ihm als höchste Auszeichnung das Bronzekreuz der EKvW.

Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland, leitete die Evangelische Perthes-Stiftung von 2014 bis 2019 gemeinsam mit Wilfried Koopmann im Vorstand. Per Video-Gruß überbrachte auch er seinen Dank: „Es geht heute einer von Bord, der wie kein zweiter für Perthes stand. Hoch angesehen bei den Mitarbeitenden und im Stiftungsrat und bei der diakonischen Familie in Westfalen und bundesweit, bei Kirche und Politik.“ Michael Wermker wünsche er „von Herzen Kraft und Mut, Gelassenheit und Freude, zusammen mit Jens Beckmann die Perthes-Stiftung erfolgreich zu führen. Perthes ist eine gute Adresse, und Sie haben bestens gewählt.“

Auch Kirsten Schwenke, juristischer Vorstand des Diakonischen Werks Rheinland-Westfalen-Lippe e.V., hob die vertrauensvolle und sachliche Verhandlungsführung Wilfried Koopmanns in der Arbeitsrechtlichen Kommission hervor. Grußworte der Gesamt-Mitarbeitervertretung durch Detlev Lack und Frederik Simon, Rainer Schmidt-Dierkes als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Leitenden, Michael Dreiucker und Felix Staffehl für die Geschäftsbereichsleitungskonferenz sowie Roland Winter folgten.

Last but not least kamen auch die beiden Hauptakteure des Tages, Wilfried Koopmann und Michael Wermker, zu Wort. Koopmann gab den ihm von vielen Seiten ausgesprochenen Dank zurück: „Danke, dass ich bei Perthes arbeiten durfte! Dinge aus verschiedenen Perspektiven betrachten und einordnen zu dürfen, war ein großer Gewinn. Gemeinsam haben wir immer versucht, die besten Lösungen für die der Perthes-Stiftung anvertrauten Menschen zu finden. Es war mir eine Freude und eine Ehre, die Evangelische Perthes-Stiftung und das Diasporawerk mehr als 35 Jahre begleiten zu dürfen.“

Michael Wermker lenkte als neuer Kaufmännischer Vorstand den Blick in die Zukunft: „Unsere Aufgabe wird es sein, grundsätzlich Trends zu erkennen und Angebote zu entwickeln bzw. weiterzuentwickeln, die gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung tragen und vor allem bezahlbar sind. Wirtschaftliches Handeln ist die notwendige Basis für diakonische Arbeit. Bisher ist diese Verbindung in der Evangelischen Perthes-Stiftung immer gelungen, und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass das auch in der Zukunft so sein wird.“

Den musikalischen Rahmen des Neujahrsempfangs gestalteten Philipp Holmar und Band sehr unterhaltsam und stimmungsvoll – für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste zeichnete die Perthes-Service GmbH verantwortlich.

Text: Imke Koch-Sudhues, Perthes-Stiftung

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news-1763Fri, 26 Jan 2024 08:25:10 +0100Ev. Kirchenkreis Tecklenburg ruft zur Beteiligung an Demonstrationen gegen rechts auf - Aufstehen für Vielfalt, Demokratie und Menschenrecht!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ev-kirchenkreis-tecklenburg-ruft-zur-beteiligung-an-demonstrationen-gegen-rechts-auf-aufstehen-fue/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=82555d78c86042df10fe43c2f66e8b86Superintendent André Ost und der Ausschuss für Weltverantwortung im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg rufen dazu auf, sich an Protesten gegen rechtsradikale Aktivitäten und die Infragestellung von Grundrechten zu beteiligen. Damit schließt sich der Kirchenkreis dem Aufruf der evangelischen Landeskirchen in NRW an. Es geht darum, an den unterschiedlichen Orten, an denen in diesen Tagen Protestkundgebungen stattfinden, Haltung für die Demokratie und gegen die Verletzung der Menschenwürde zu zeigen.

Im Kirchenkreis Tecklenburg sind in den kommenden Tagen Demonstrationen in den Städten Ibbenbüren („Ibbenbüren gegen rechts“: Sonntag, 28. Januar, um 15.00 Uhr auf dem Neumarkt), Lengerich („Lengericher Initiative mit Weitblick gegen rechts“: Montag, 29. Januar, um 18.30 Uhr auf dem Rathausplatz) und Rheine („Rheine bleibt bunt“: Dienstag, 30. Januar, um 18.30 Uhr auf dem Borneplatz) geplant. Der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg schließt sich den Aufrufen der lokalen zivilgesellschaftlichen Bündnisse an und ruft die Gemeinden im Kirchenkreis zur Teilnahme auf.

Superintendent André Ost: „Auch wenn bei uns im Kreis Steinfurt zum Glück noch keine vergleichbaren rechtsradikalen Aktivitäten wahrzunehmen sind wie in anderen Regionen unseres Landes, gilt es doch, den Anfängen zu wehren. In einer Zeit der multiplen Krisen müssen wir uns vor einfachen und groben Antworten hüten. Vor allem dürfen wir es nicht zulassen, dass die Würde von Menschen mit Füßen getreten wird. Darum setzen wir uns aus christlicher Überzeugung für die Beachtung der Menschenrechte und den Schutz unserer demokratischen Grundordnung ein. Wir wehren uns gegen jede Form von Rassismus und verurteilen Hass und Ausgrenzung!“

Bundesweit haben Bündnisse aus Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und anderen gesellschaftlichen Gruppen in den letzten Tagen zu Demonstrationen und Kundgebungen aufgerufen, um gemeinsam ihren Protest gegen menschenverachtende Pläne und Äußerungen rechtsextremer Gruppierungen deutlich zu machen, nachdem Berichte über ein Treffen in einer Potsdamer Villa bekannt geworden waren, auf dem offenbar über Remigrationspläne für Migrant*innen und auch die Deportation von deutschen Staatsangehörigen mit Migrationshintergrund beraten worden war. Daran hatten AfD-Funktionäre, Mitglieder der konservativen Werteunion sowie Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung teilgenommen.

 

 

 

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news-1762Fri, 26 Jan 2024 07:01:46 +0100„Schonungslos – und deshalb hilfreich“ - Westfälische Landeskirche begrüßt Veröffentlichung der ForuM-Studie http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schonungslos-und-deshalb-hilfreich-westfaelische-landeskirche-begruesst-veroeffentlichung-der-foru/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d44f56ba98f68293a122961374f88d0dDie Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) begrüßt die Veröffentlichung der umfangreichen ForuM-Studie, die am 25. Januar in Hannover der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Darin hat ein unabhängiger Forschungsverbund aus sieben renommierten deutschen Instituten eine umfassende Analyse von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in der evangelischen Kirche vorgelegt. Die Studie biete eine neue Grundlage für weitere systematische Aufarbeitungsschritte zum Themenfeld sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie, so der Theologische Vizepräsident der EKvW, Ulf Schlüter. „Sie hilft uns dabei, Zusammenhänge besser zu verstehen und künftig alle Formen von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch noch wirksamer zu bekämpfen.“

Dabei sei es ein notwendiger und wesentlicher Fortschritt, dass in der Studie Betroffene selbst umfangreich zu Wort gekommen seien und an der Forschung mitgewirkt hätten. „Betroffene sind schließlich die Expertinnen und Experten für ihre eigene Geschichte“, ist Schlüter überzeugt.

Auch wenn die Studie auf schmerzliche Weise systemische und strukturelle Probleme offenlege und auch das Versagen von Personen und Institutionen dokumentiere, sei er froh, jetzt auf wissenschaftlich fundierte Daten zurückgreifen zu können. „Es ist gut, dass die Ergebnisse nun endlich vorliegen“, sagte Ulf Schlüter nach der Präsentation der Studie. „Als Evangelische Kirche nehmen wir die Aussagen aller betroffenen Personen ernst und erkennen in Demut das Unrecht an, das sie erfahren haben.“ Jetzt, so der Theologische Vizepräsident, gelte es die Inhalte der Studie aufmerksam und gründlich zu analysieren, um anschließend noch gezielter auf dem schon eingeschlagenen Weg der Prävention und Intervention fortfahren zu können.

Als wichtigstes Ziel bezeichnete es der Leitende Geistliche der westfälischen Landeskirche, dass kirchliche Räume in Zukunft überall und für alle Menschen sichere Orte seien. Dazu trägt das 2021 in Kraft getretene Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt bei. So konnten im Bereich der EKvW bis Ende vergangenen Jahres schon 16.632 Personen eine Präventionsschulung absolvieren, um darin Hintergründe über Taten sexualisierter Gewalt zu erfahren und für den Umgang mit problematischen Situationen und Verdachtsmomenten sensibilisiert zu werden.

Von Seiten der EKvW sind in die ForuM-Studie Daten über 110 Beschuldigte und 251 Betroffene aus dem Zeitraum von 1946-2020 eingeflossen. In dieser Zeit erfolgten in Westfalen 18 Disziplinarverfahren gegen Pfarrpersonen.

Weitere Informationen zur ForuM-Studie:  https://www.forum-studie.de/ 

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

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news-1755Wed, 24 Jan 2024 08:45:00 +0100Es darf nicht vergessen werden. Eine notwendige Erinnerung. - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2024http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/es-darf-nicht-vergessen-werden-eine-notwendige-erinnerung-tag-des-gedenkens-an-die-opfer-des-nat/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=550d2cbcc6dc1d12492c20b079f3b335Ausschwitz ist der furchtbarste Name, den die deutsche Geschichte kennt. Er steht für die grausame Ermordung der Jüdinnen und Juden, die beabsichtigte und systematisch organisierte Vernichtung des Judentums.Im letzten Jahr des 2. Weltkrieges befreiten Soldaten der Roten Armee die zurückgelassenen, völlig erschöpften 7000 Häftlinge, teilten ihr Brot mit ihnen und kümmerten sich, so gut es ging, um ärztliche Hilfe. Die anderen KZ-Häftlinge waren bereits in den Wochen zuvor aus Ausschwitz und den Nebenlagern auf den berüchtigten Todesmärschen nach Westen getrieben worden, dass furchtbarste Beispiel für das wüste Massenmorden angesichts des Untergangs.

Das Gedenken an die Millionen Opfer des Nationalsozialismus ist bezogen auf dieses historische Datum, den Tag der Befreiung am 27. Januar 1945. Seit 1996 ist er in Deutschland gesetzlich verankert. Zu seiner Einführung sagte der damalige Bundespräsident Roman Herzog: "Die Erinnerung darf nicht enden, sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen." 2005 wurde er von den Vereinten Nationen zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.

Unsere Evangelische Kirche beteiligt sich seit 2018 an der gesellschaftlichen Erinnerungskultur, für die besondere Lesungen und Predigttexte ausgewählt und für die Gestaltung empfohlen werden. Damit ist dieser wichtige Gedenktag ein festes Datum im Kirchenjahr, der auch von vielen Gemeinden begangen wird. Denn wir müssen uns auch in der Kirche unserem Versagen und unserer Schuld stellen.

"Unsere Vorfahren im Glauben vermochten mehrheitlich nicht, sich zur Solidarität mit den jüdischen Geschwistern und mit anderen durch den Holocaust verfolgten zu bekennen," schreibt der Bischof der Evangelischen Kirchen Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz Dr. Christian Stäblein. Christinnen und Christen haben das Unrecht hingenommen, waren gleichgültig oder haben sich aktiv daran beteiligt. Der Gedenktag richtet den Blick aber keineswegs nur in die Vergangenheit, damit nicht vergessen wird, was geschehen ist und wohin Rassismus und Menschenverachtung führen können, sondern macht auch auf aktuelle Tendenzen und gegenwärtige Haltungen von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz aufmerksam. Die Massaker der Hamas in Israel im Oktober 2023 ließen mit einer ungeheuren Wucht den Antisemitismus wieder hervorbrechen, offene antijüdische Ressentiments auf unseren Straßen, Anfeindungen gegen Jüdinnen und Juden weltweit und eine verbreitete Gleichgültigkeit. Darum ist die Erinnerung notwendig. Denn sie schärft das Bewusstsein für die Gefahren unserer Zeit und ist ein Appell zur Verantwortung: "Nie wieder Auschwitz!"

Pfarrer i.R. Detlef Salomo, Friedensbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

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news-1761Tue, 23 Jan 2024 12:37:07 +0100Mutig einstehen für die Demokratie - Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) beschließt Thementableauhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mutig-einstehen-fuer-die-demokratie-praesidium-des-deutschen-evangelischen-kirchentages-dekt-besch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9bd9c942f7c44c00bc1a87d0333bf720Nachdem im vergangenen Oktober bereits die Losung für den Kirchentag 2025 (mutig – stark – beherzt, angelehnt an 1. Kor. 16,13-14) gefunden wurde, hat das Kirchentagspräsidium nun das sogenannte Thementableau beschlossen. Der nächste Kirchentag findet vom 30. April – 4. Mai 2025 in Hannover statt. Insgesamt sind bis zu 1.500 Veranstaltungen in drei etablierten Programmbereichen vorgesehen: Das geistlich-liturgische, das gesellschaftspolitische und das kulturelle Programm. "Wir nehmen Kurs auf Hannover", erklärt Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund die Themenauswahl für 2025. "Nachdem wir die Losung festgelegt haben, schnüren wir nun mutig, stark und beherzt unser Thementableau. Unser Ziel ist es eine kraftvolle Zukunftserzählung zu weben, die alle mitnimmt. Wird es um Krieg und Frieden gehen? Ja, denn Frieden und Freiheit fallen nicht vom Himmel. Wird es um unsere Demokratie gehen? Ja, denn Zusammenhalt will immer wieder erneuert werden. Wird es um Fragen des Klimaschutzes gehen? Ja, denn Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften brauchen viele Hände."

Das geistlich-liturgische Programm wird sich neben bekannten Formaten wie Bibelarbeiten und Großgottesdiensten vor allem Fragen wie der Rolle von Glauben im öffentlichen Raum, der Vermittlung von Glaubensvorstellungen und dem Lernen von anderen spirituellen Traditionen sowie der Kirchen- und Gemeindeentwicklung in den aktuellen Herausforderungen widmen. Macht und Machtmissbrauch in kirchlichen Strukturen werden im Rahmen eines Thementages diskutiert. Ökumenische und multikulturelle Perspektiven und Impulse werden in der davon besonders geprägten Region Hannover ebenfalls Teil des Kirchentages sein.

Im gesellschaftspolitischen Programm stehen Demokratie und Zusammenhalt im Bundestagswahljahr 2025 im besonderen Fokus, ebenso die vielen offenen Fragen der internationalen Politik. Der jüdisch-christliche Dialog, der den Kirchentag seit seiner Entstehung geprägt hat, erhält angesichts der Situation in Israel und Palästina sowie des wachsenden Antisemitismus in Deutschland und Europa ein stärkeres Gewicht. Außerdem wird es Diskussionen und Aktionen zu den Themen Wirtschaft und Umwelt sowie zu Arbeit und sozialen Fragen – letztere auch im Austausch mit den Gewerkschaften, denn der Kirchentag wird 2025 über den 1. Mai stattfinden.

Die Landeskirche Hannovers bringt zwei Projekte in das Programm ein: Neben einem Zentrum mit dem Arbeitstitel 'Leben in Vielfalt' ist hier ein Forum zu 'Überlebensfragen junger Menschen' vorgesehen, dessen Konzept zusammen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Hannover entwickelt wird.

Im Kulturbereich hat sich der Kirchentag unter anderem mit der Idee einer Rund-um-die-Uhr-Mitsingkirche ein ehrgeiziges neues Projekt gesetzt. Darüber hinaus wird es wieder umfangreiche Angebote für Kinder, Familien und junge Menschen geben. Diese sind erstmals sowohl an wie gewohnt zielgruppengerechten Orten wie auch in größeren Veranstaltungsräumen geplant.

"Fragen nach den Lebenserfahrungen von jüngeren, älteren oder queeren Menschen sollen zentral diskutiert werden. Es ist gut, dass es für diese Gruppen auch weiterhin eigene Treffpunkte und Räume gibt, aber ihre Fragen gehen uns alle an", erklärt dazu Kristin Jahn, die Generalsekretärin des Kirchentages. "Der Kirchentag tut das, was er am besten kann: Er bringt Menschen zusammen. Wir wollen Kontroversen wagen und vorurteilsfrei zuhören, ohne gleich zustimmen zu müssen. Es gilt trotz Uneinigkeit gemeinsame Lösungen zu finden. Wir wollen in der Musik Gemeinschaftserlebnisse schaffen und feiern. Und wir wollen zeigen, was der Glaube der Gesellschaft an Mehrwert zu bieten hat: Die Akzeptanz einer jeden Person, aber eben nicht jeder Position, weil es zur Liebe und Mitmenschlichkeit nun mal keine Alternative gibt."

Das komplette Thementableau wird demnächst auf kirchentag.de/themen veröffentlicht. Die Ausarbeitung der einzelnen Programmpunkte liegt in der Hand von ehrenamtlichen Vorbereitungsgruppen, den sogenannten Projektleitungen. Diese werden im Februar berufen, wobei auf Geschlechterparität und die Mitwirkung junger Menschen besonders geachtet wird. Rund ein Viertel der Vorbereitenden wird aus der gastgebenden Region Hannover kommen.

Für Interessierte an Mitwirkungsformaten wie Workshops, Musik, Theater und Tanz, das Messeformat “Markt der Möglichkeiten und das Straßenfest “Abend der Begegnung” besteht ab dem 15. März die Möglichkeit, sich über www.kirchentag.de zu bewerben.

Mehr Informationen zum Kirchentag gibt’s unter https://www.kirchentag.de/

 

 

 

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news-1758Tue, 23 Jan 2024 08:37:44 +0100„Seelsorge in Extremsituationen war immer schon mein Ding“ - Interview mit Pfarrer Jörg Zweihoff, dem neuen Synodalbeauftragten für Notfallseelsorgehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/seelsorge-in-extremsituationen-war-immer-schon-mein-ding-interview-mit-pfarrer-joerg-zweihoff-de/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=546c563253c0f6c3167fc6b5182157e3Die Synode des Kirchenkreises Tecklenburg hat Pfarrer Jörg Zweihoff (Kirchengemeinde Ibbenbüren) am 27. November 2023 zum Synodalbeauftragten für Notfallseelsorge gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Pfarrerin Miriam Seidel an, die den Kirchenkreis im vergangenen Jahr verlassen hat. Jörg Zweihoff ist bereits seit 2008 Synodalbeauftragter für die Seelsorge in Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn interviewte ihn zu seiner neuen Aufgabe. Schon im Gespräch ist ihm abzuspüren, dass er für seine Aufgabe brennt und ihm die Arbeit der Seelsorge in Extremsituationen ein Herzensanliegen ist.

Wenn Sie Notfallseelsorge kurz und prägnant beschreiben müssten, wie würden Sie dies tun?

Notfallseelsorge ist Erste Hilfe für die Seele.

Was ist Ihnen im Blick auf die Seelsorgearbeit wichtig?

Seelsorge in Extremsituationen war immer schon mein Ding. Meine Diplomarbeit habe ich zum Thema „Das ICH und Abwehrmechanismen der Angst in der tiefenpsychologischen Psychologie nach Siegfried und Anna Freud“ geschrieben. Damit fing alles an: Ich arbeitete in der Telefonseelsorge in Bremen und Münster. Ich habe den schönsten Beruf der Welt als evangelischer Pfarrer. Meine Aufgabe ist die Seelsorge und am liebsten das „harte Vollkornbrot der Seelsorge“, die Begleitung von Menschen in Extremsituationen. Das heißt zum Beispiel die Trauerbegleitung, ein Paar in der Verzweiflung nach der Totgeburt ihres Kindes seelsorglich zu begleiten oder Angehörigen eine Todesnachricht zu überbringen. Es geht auch darum, Kameraden beizustehen, die gruselige Erlebnisse bei Einsätzen erlebt haben. Ich habe für mich gelernt: Nur wer redet, dem kann geholfen werden.

Welche Aufgaben liegen Ihnen in diesen Arbeitsbereichen besonders am Herzen?

Mein Herz schlägt für die Psychosoziale Unterstützung für Einsatzkräfte und deren Angehörige (PSU). Diese Arbeit ist mir wichtig. Ich bin in der Feuerwehr Ibbenbüren in den letzten 20 Jahren vom Pfarrer Zweihoff zum Kameraden Jörg geworden. Niemals vergessen werde ich im Jahr 2006 den Einsatz bei der Firma Kindermann in Ibbenbüren. Es hat dort gebrannt, vier Feuerwehrleute sind reingegangen, um zu löschen. Ein Kamerad kam nicht wieder raus, er ist im Einsatz gestorben. 2019 explodierte ein Wohnhaus in Lienen, ein Kamerad kam ums Leben. Wir veranstalteten einen Blaulichtgottesdienst in der Reithalle. Über 2200 Kameradinnen und Kameraden aus ganz NRW kamen, um von Stefan Abschied zu nehmen. Ich hielt die Predigt und war vorher ein wenig nervös. Für das Unfassbare tröstende Worte und Musik zu finden war eine Herausforderung. Die Kameradschaft trägt durch diese dunklen Stunden hindurch. Das unterscheidet uns vom Kaninchenzüchterverein. Meine Kameraden wissen, dass sie mit mir jederzeit reden können. Ohne regelmäßige Supervision könnte ich diese Arbeit so nicht leisten. Das brauche ich für mich, um auch schwierige Eindrücke zu verarbeiten.  

Wie muss ich mir Ihren Aufgabenbereich als Fachberater Seelsorge und Leiter des PSU-Teams vorstellen?

Ich bin Leiter des Teams der Psychosozialen Unterstützung für Einsatzkräfte (PSU) im Kreis Steinfurt und Kreisbeauftragter PSU des Kreises Steinfurt. Meine Aufgaben liegen darin, Einsatzkräfte zu schulen und auf die möglichen psychischen Belastungen und deren Folgen sowie den „gesunden“ Umgang damit vorzubereiten. Mein Team und ich betreiben sie Einsatznachsorge und Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen. In Einsätzen berate ich den Einsatzleiter und leite in Absprache mit ihm notwendige psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen ein. Nach solchen Einsätzen biete ich den Kameraden Entlastungsgespräche an. Ich trage im ständigen Kontakt mit den betroffenen Einsatzkräften dafür Sorge, dass sie einen belastenden Einsatz gut verkraften. Wenn notwendig, begleite ich hierbei auch die nächsten Angehörigen. Unsere Tätigkeit ist Teil des psychologischen Arbeitsschutzes. Für uns ist ein Einsatz erst dann beendet, wenn es den Einsatzkräften wieder gut geht.   

Wer unterstützt Sie in Ihrer Arbeit?

Als Leiter des PSU-Teams bin ich jetzt nicht mehr für alles allein zuständig. Wir haben ein neues Leitungsgremium installiert und zu meiner künftigen Unterstützung brauche ich acht ausgebildete PSU-Assistenten. Der Kreis Steinfurt übernimmt die Kosten der Ausbildung zum PSU-Assistenten. Menschen, die die Ausbildung zum Notfallsanitäter, Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten absolvieren, werden an der Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital in Rheine in den Themen PSU und SbE unterrichtet. Ich schule sie in den Themen Stressbewältigung nach belastenden Einsätzen (SbE) und der Einsatznachsorge nach PSU. Außerdem doziere ich am IDF, dem Institut der Feuerwehr NRW in Münster und bin Fachberater Seelsorge der Feuerwehr Ibbenbüren. Für meine Aufgabe bei der Feuerwehr war die Voraussetzung, dass ich die Truppmannausbildung absolviere. Ich bin ausgebildeter Feuerwehrmann im Rang eines Hauptfeuerwehrmannes. Im Oktober 2023 haben wir die Zertifizierung als SBE-Regionalgruppe Münsterland erhalten. Das ist der „Ritterschlag der Einsatznachsorge“.

Seit wann sind Sie in den Bereichen Notfallseelsorge und Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdiensten unterwegs?

Ich bin seit 25 Jahren in diesen Bereichen tätig. In diesem Jahr habe ich mein 25-jähriges Ordinationsjubiläum gefeiert. Meine erste Gemeinde war in Senden im Kreis Coesfeld. Ich habe damals das Konzept der Notfallseelsorge für den Kreis Coesfeld mit aufgebaut und entwickelt. Aktuell stellen wir im Kreis Steinfurt mit einem PSU-Team aus ca. 50 ehrenamtlichen PSU-Helfern und dem Leitungsgremium die 24-stündige an 365 Tagen im Jahr über die Leitstelle erreichbare Rufbereitschaft sicher.

Wie stellen Sie sich die Arbeit in der neuen zusätzlichen Synodalbeauftragung für die Notfallseelsorge künftig vor und wofür werden Sie da genau zuständig sein?

Ich bin gebeten worden, mein Wissen und meine Erfahrung sowie das Kontaktnetz aus Feuerwehr und Rettungsdienst in die Notfallseelsorge (NFS) einzubringen und arbeite deshalb im Leitungsteam NFS Steinfurt mit. Ich freue mich schon auf die Ausbildung der Neuen NSF’ler und die Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam. Die Zuständigkeiten klären wir noch miteinander.

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news-1757Mon, 22 Jan 2024 13:53:02 +0100Menschenwürde – „ein Geschenk des Himmels, einfach so“ - Vize-Präsident Ulf Schlüter sprach in Dortmund auf der Kundgebung gegen rechtshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/menschenwuerde-ein-geschenk-des-himmels-einfach-so-vize-praesident-ulf-schlueter-sprach-in-dortm/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9f66c158f8fcc0db8eb970fc59bf2affWie in vielen anderen Städten kamen auch in Dortmund am Wochenende weit mehr Menschen als ursprünglich vermutet zusammen, um gemeinsam öffentlich gegen rechtsextremistische Menschenverachtung einzustehen. Zu den Rednern in der westfälischen Metropole zählte auch der Theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) Ulf Schlüter.Schlüter erinnerte in seiner Ansprache an den evangelischen Pfarrer Martin Niemöller, der – obwohl vormals deutschnational und kaisertreu und am Anfang sogar begeistert vom Nationalsozialismus, acht Jahre lang im Konzentrationslager gesessen habe, weil er früher als andere verstanden hatte: „Es ist verhängnisvoll zu schweigen, wenn Menschen und Menschenrechte mit Füßen getreten werden, wenn die Freiheit des Denkens und Glaubens abgeschafft und das Recht zum Instrument des Terrors wird …“

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“, zitierte der Leitende Geistliche der westfälischen Kirche das vornehmste Grundrecht, das das Grundgesetz benennt. Und er ergänzte: „Die Würde des Menschen ist unteilbar. Sie gilt für alle Menschen gleichermaßen. Ganz gleich etwa, wo ein Mensch geboren ist. … Die kannst und musst du dir nicht verdienen. Die ist, wie wir Christen sagen, ein Geschenk des Himmels, einfach so, hast du, von Anfang an, Gott sei Dank, so wie jeder Mensch auf dieser Erde.“

Ulf Schlüter bekräftigte auf dem Dortmunder Königswall vor rund 30.000 Menschen: „Wir wollen, wir dürfen, wir werden nicht schweigen. Wenn in diesem Land Rechtspopulisten und Rechtsextreme Pläne schmieden, Millionen Menschen ins Ungewisse oder in den Tod zu deportieren – wieder einmal, weil sie fremd und anders sind, dann müssen wir denen das Handwerk legen.“

Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Antiziganismus – jede Form von Menschenfeindlichkeit habe keinen Platz in diesem Land, stellte Schlüter klar. „Wer Hass gegen andere schürt, wer die ungeteilte Menschenwürde aller missachtet und damit auf Stimmenfang geht, der muss raus aus den Parlamenten. Konsequent und schleunigst.“

Eingeladen hatte zu der Kundgebung in Dortmund das Bündnis gegen Rechtsextremismus, bei dem neben der örtlichen Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Jutta Reiter, auch der Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund, Friedrich Stiller federführend ist. Mit auf dem Podium waren unter anderem der Oberbürgermeister der Stadt, Thomas Westphal, der stellvertretende Stadtdechant der Katholischen Stadtkirche Michael Vogt und der Sprecher des Rats der muslimischen Gemeinden Ahmad Aweimer.

Schon am Freitag (19.1.) hatten die Leitenden Geistlichen aller drei in Nordrhein-Westfalen vertretenen Evangelischen Kirchen zu einer Teilnahme an Protestveranstaltungen gegen rechte Hetze und für Vielfalt, Demokratie und Menschenrechte aufgerufen.

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

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news-1752Thu, 18 Jan 2024 11:50:59 +0100Spendendosen sind gut gefüllt – Sternsingeraktion geht heute zu Ende http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/spendendosen-sind-gut-gefuellt-sternsingeraktion-geht-heute-zu-ende/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=90dca486c2b3ccdf03a13cbbde6158ceEin großer Dank der Veranstalter geht an alle Spenderinnen und Spender sowie Akteure der ökumenischen Sternsingeraktion in Lengerich, die am 18. Januar endete. Viele der in Kindergärten, Geschäften, Apotheken und weiteren Orten aufgestellten Spendendosen waren gut gefüllt. Insgesamt war leider eine rückläufige Beteiligung der Kinder festzustellen, so dass viele Außenbezirke gar nicht mehr besucht werden konnten. Anrufe von Lengericher Spendern in den Gemeinde- und Pfarrbüros zeigen, dass es sich noch nicht herumgesprochen hat, dass Sternsinger-Besuche nur noch auf Anmeldung oder Bestellung bei den Kirchengemeinden erfolgen. So erreichte manche Spende und schon bereitgelegte Süßigkeit gar nicht oder verspätet ihr Ziel.

Erfreulich war, dass etliche Spenderinnen und Spender eigens kamen, um sich bei den drei Sternsingerinnen, die sich an der Krippe vor der evangelischen Stadtkirche positioniert hatten, ihren Segen abzuholen. „Das hat besonders die Kinder erfreut“, berichtet Kerstin Holtkamp, die diese Gruppe betreute.  „Es gab sehr nette Gespräche. Viele bedankten sich dafür, dass sich die Mädchen für die Aktion die Zeit nehmen.“

Über eine weitere tolle Aktion hat sich das Orga-Team gefreut: In Lengerichs Münsterstraße lockte täglich warmer Kaffeeduft Gäste ins Café Famano der Ledder Werkstätten. Die Beschäftigten dort, Menschen mit Behinderung, zeigten sich besonders spendenbereit, und natürlich spendeten auch viele Besucherinnen und Besucher. Es gebe ja immer Leute, die sagten: „Da werfe ich nix mehr rein“. Aber die meisten Gäste würden die Aktion gerne unterstützen“, so LeWe-Mitarbeiter Andreas Ventker.

Kevin Keil und dessen Kollegen Kristina Schulte und Daniel Heese spendeten sogar privat und zeigten ein hohes Maß an Solidarität und Spendenbereitschaft für den guten Zweck. „Das machen wir gerne, weil es wichtig und richtig ist“, sagte Kevin Keil und regte an, seinem Beispiel zu folgen, indem er auf den Kaffeeröster im Eingang zeigte. Der verbreite köstliche Aromen von Kaffee-Bohnen, die auch aus der Amazonasregion kommen. Für deren Regenwald-Erhalt ist der Erlös der Sternsingeraktion in diesem Jahr gedacht.

Text: Peter Oehmen

 

 

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news-1750Wed, 17 Jan 2024 11:49:39 +0100Judy Bailey kommt nach Westerkappeln - 25. Gospelworkshop im Februarhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/judy-bailey-kommt-nach-westerkappeln-25-gospelworkshop-im-februar/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c39cccfe48e940185f17efffe3708284„Wir freuen uns auf den 25. Westerkappelner Gospelworkshop. Niemand geringeres als Judy Bailey konnte für die Workshop-Leitung gewonnen werden“ heißt es auf der Facebook-Seite der ev. Kirchengemeinde. Bereits 2020 faszinierte die Künstlerin mit ihrer Art der Musikvermittlung und ihrem unvergleichlichen Spirit.

Mit der Unterstützung ihres Teams werden einige ihrer neuen und alten Lieder im Stil von Gospel und Worship-Songs von den Teilnehmenden einstudiert werden. Neben dem Singen gibt es auch die Möglichkeit, das rhythmische Musizieren mit Percussion-Instrumenten kennenzulernen. In diesem Jahr wird es Chorstücke mit Rap-Parts geben. Es verspricht also ein abwechslungsreiches Programm zu geben. Neben der Unterstützung von Popkantor Julian Niederwahrenbrock sind auch einige Helfer aus der Pop-Kantorei „Unisono“ dabei.  Der Workshop beginnt am Freitag, 23. Februar, und endet mit einem Abschlusskonzert am Sonntag, 25. Februar.  

Weitere Infos finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

Hier geht’s zum Anmeldeportal:

https://www.unisono-diepopkantorei.de/

Gleichzeitig lädt die Gemeinde auch zum Abschlusskonzert am Sonntag, 25. Februar um 17 Uhr in die Ev. Stadtkirche Westerkappeln ein. Die Karten werden im Gemeindebüro verkauft.  

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news-1749Wed, 17 Jan 2024 10:22:56 +0100Komm ins Team! Namibia-Partnerschaftskomitee möchte neue Mitglieder gewinnen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/komm-ins-team-namibia-partnerschaftskomitee-moechte-neue-mitglieder-gewinnen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1135e4f51c43b07f38f338404a50a2f7Das Namibia Partnerschafts-Komitee des Ev. Kirchenkreises lädt alle Interessierten ein, gemeinsam etwas zu bewegen. Gleichzeitig umfasst das Schnupperangebot eine Reise im Juli 2024 nach Namibia, bei der sowohl das Land als auch der Partner-Kirchenkreis Otjiwarongo bereist werden. In Fransfontein wird es ein fünftägiges Workcamp im dortigen Gartenprojekt geben.

Das Plakat und weitere Infos zur Schnupperreise und den Aktivitäten des Komitees finden Sie unter dem Bild zu dieser Meldung.  

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news-1747Tue, 16 Jan 2024 08:57:19 +0100Das Publikum ist begeistert: „Musik in d’ Lüchterkark – Folk Meets Classic“ in der Stadtkirche Westerkappelnhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-publikum-ist-begeistert-musik-in-d-luechterkark-folk-meets-classic-in-der-stadtkirche-weste/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=145a9368bdfa5be987de65678885fe3bMan nehme: Eine Kirche, einige exzellente Musiker und ganz viele Kerzen. Mit dieser Mischung überzeugte Mitte Januar erneut das Konzert-Konzept „Musik in d’ Lüchterkark – Folk Meets Classic“ in der Stadtkirche Westerkappeln. Zu einem musikalischen und besinnlichen Ausklang der Weihnachtszeit hatten die evangelische Erwachsenenbildung Tecklenburg und die evangelische Kirchengemeinde Westerkappeln eingeladen und dafür bereits zum dritten Mal das winterliche Crossover-Projekt der Bands „Laway“, „TRIANGEL“ und „La Kejoca“ in den Kirchenkreis geholt.

Gut 350 Zuschauer waren diesmal nach Westerkappeln gekommen; viele davon auch aus Osnabrück und dem benachbarten Umland, wo die „Lüchterkark“ eine große Fangemeinde hat. „Es sind über die Jahre immer mehr Leute hier. Das ist wunderbar!“, freute sich auch Albertus Akkermann, Akkordeonspieler und gut gelaunter Kommentator. Und viele Besucher sind „Wiederholungstäter“, wie eine kleine Publikumsbefragung durch die Organisatoren ergab. Eindrücklicher lässt sich also wohl kaum untermauern, auf welchem Niveau sich das Konzert bewegte: Mit einem vielseitigen und anspruchsvollen Programm aus alt und neu, bekannt und unbekannt, aber auch Selbstgeschriebenem überzeugten die begabten Musiker, stellten dem Musical („Old man river“ aus „Showboat“) zwei Arien aus Bachs „Messias“ zur Seite, stimmten englische Christmas Carols an oder verhalfen Violinist Jonas Rölleke mit dem „Winter“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ zu einem virtuosen Auftritt.

Dazwischen: Die eine oder andere launige Erzählung, oftmals mit einem Augenzwinkern, wahlweise vorgetragen von Albertus Akkermann, dem „singenden Wattführer von Borkum“, oder Keno Brandt, einem studierten Kirchenmusiker und Sänger, der auch die musikalische Leitung des Konzertes übernommen hatte.

Vielleicht war es auch gerade die bunte Mischung, die einen ganz besonderen Spannungsbogen erzeugte und das Publikum in seinen Bann zog: Immer wieder neue Rhythmen, neue Zeitalter, neue Länder wurden musikalisch bereist und dazu manche Überraschung hervorgezaubert. Denn bekannte Instrumente wie Kontrabass oder Violine trafen hier auf die mittelalterliche Basslaute, die Drehleier oder die Cister, Besinnliches auf Heiteres, Plattdeutsch auf Spanisch und Englisch. Und das alles in einem ganz eigenen Sound, der so stimmig schien, als seien alle Stücke für eben diese Besetzung genau so geschrieben worden und als sei etwas Anderes als das harmonische Miteinander der Musiker gar nicht denkbar.

Der Spannungsbogen wurde jedenfalls konsequent während des ganzen Konzertes gehalten, und so war die Begeisterung am Ende auch entsprechend groß und entlud sich in tosendem Applaus. Und so mancher hegt wohl die nicht unberechtigte Hoffnung, dass die „Lüchterkark“ auch im nächsten Jahr mit einem neuen Programm wieder Station in Westerkappeln macht.                        

Text: Claudia Ludewig

 

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news-1744Mon, 15 Jan 2024 11:11:41 +0100Bei ‚Kirche‘ arbeiten? – Gar nicht mal so schlecht! Jetzt anmelden für die ‚Kompasstagung 2024‘http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bei-kirche-arbeiten-gar-nicht-mal-so-schlecht-jetzt-anmelden-fuer-die-kompasstagung-2024/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2f2ae6f961c5191978520fe38bafece1Wenn das Ende der Schulzeit naht, braucht es Ideen für eine aussichtsreihe berufliche Perspektive. Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) mit ihren vielfältigen Einrichtungen bietet ein facettenreiches Angebot an Arbeitsfeldern mit guten Berufsaussichten.Ob Evangelische Theologie fürs Pfarramt oder die Schule, Kirchenmusik oder Gemeindepädagogik, die Arbeit als Küster*in oder in der Verwaltung – Einblicke in die Berufspraxis und einen Überblick über Studienfächer und Ausbildungsgänge gibt es Ende Januar im Tagungszentrum in Villigst/Schwerte. „MachKirche“, das Nachwuchsprogramm der EKvW, lädt vom 26. bis 28. Januar 2024 alle Interessierten, deren Schulabschluss in Sicht ist, zur „Kompasstagung 2024“ ein, um sich über die Vielfalt kirchlicher Berufe zu informieren und den richtigen Kurs zu finden.

An drei Tagen werden in Haus Villigst alle Fragen rund um die unterschiedlichen kirchlichen Berufe beantwortet. Dabei bleibt auch Platz für allerlei spannende Begegnungen, gegenseitiges Kennenlernen und Austausch. Neben Workshops, in denen die Teilnehmenden ihre persönlichen Stärken und Vorlieben ausprobieren können, berichten Studierende von ihren aktuellen Erfahrungen und geben wertvolle Orientierungshilfen aus erster Hand.

Wer nach der Schule zunächst eine Zeit der Orientierung sucht, bevor er eine Ausbildung oder ein Studium beginnt, der kann in einer Einrichtung der Evangelischen Kirche ein freiwilliges Kompassjahr absolvieren. Auch darüber gibt es an dem Wochenende in Villigst detaillierte Informationen.

Die Teilnahme an der Kompasstagung ist kostenfrei. Alle Informationen dazu sowie die Möglichkeit zur Anmeldung sind kompakt in einem Flyer zusammengefasst.

Anmeldungen sind noch bis zum 20. Januar per E-Mail an machkirche@ekvw.de
oder telefonisch bei Tanja Schneider unter 0521/594-192 möglich.

Weitere Informationen gibt es telefonisch bei
Pfarrer Holger Gießelmann, Tel.: 0521/594-462.

Der Flyer zur Kompasstagung 2024 steht zum Download unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-1741Thu, 11 Jan 2024 08:48:46 +0100Herzliche Einladung zum kreiskirchlichen Workshop zur Vorbereitung des Deutschen Evangelischen Posaunentags am 3. Februar!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/herzliche-einladung-zum-kreiskirchlichen-workshop-zur-vorbereitung-des-deutschen-evangelischen-posau/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=00a69e013400dd839cb8f9b02e5640ebVom 3. bis 5. Mai 2024 wird sich Hamburg in ein großes Meer klingender, goldglänzender Instrumente verwandeln und in Blechbläser-Klängen schwimmen. Der Deutsche Evangelische Posaunentag 2024 (DEPT) lockt etwa 15.000 aktive Blechbläser:innen und viele weitere Besucher:innen in die Hansestadt, die sich an diesem Wochenende unter dem Motto „mittenmang“ versammeln und in vielfältiger Weise gemeinsam musizieren. Veranstalter dieses größten ehrenamtlichen Bläsertreffens der Welt ist der Evangelische Posaunendienst in Deutschland (EPiD), der Dachverband aller evangelischen Posaunenchöre in Deutschland.

Zur Vorbereitung des Deutschen Evangelischen Posaunentags lädt Kreiskantor KMD Christian Schauerte herzlich zu einem Workshop-Tag für Posaunenchöre am 3. Februar nach Ibbenbüren ein. Veranstaltungsort ist das Gemeindehaus blickpunkt.

Den Info-Flyer zum Workshop-Tag finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

Mehr Infos zum Deutschen Evangelischen Posaunentag 2024:

https://www.dept2024.de/

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news-1736Mon, 08 Jan 2024 09:38:00 +0100Weltgebetstag der Frauen 2024 - „... durch das Band des Friedens“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/weltgebetstag-der-frauen-2024-durch-das-band-des-friedens/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=315ff6bea958f4d6f6228359f8964cd8In Deutschland und über 100 anderen Ländern organisieren und gestalten Frauen jedes Jahr den Weltgebetstag (WGT). In den Vorbereitungs-Teams sind Frauen verschiedener christlicher Konfessionen und aller Altersgruppen aktiv. Das Ökumenische Miteinander wird beim Weltgebetstag seit Jahrzehnten ganz selbstverständlich gelebt.Am Weltgebetstag erzählen uns Frauen aus ganz unterschiedlichen Ländern von ihrem Alltag und Glauben. Rund um den Erdball bringen wir im gemeinsamen Gebet ihre Sorgen, Wünsche und Hoffnungen vor Gott. Gemeinsam setzen wir uns ein für Gerechtigkeit, Frieden und ein würdevolles Leben für Frauen und Mädchen weltweit – im Gebet genauso wie im Handeln.

Im Jahr 2024 kommt der Weltgebetstag aus Palästina. Wir sind verbunden „...durch das Band des Friedens“, so der aus dem Brief an die Gemeinde in Ephesus (Kap. 4,3) entnommene gemeinsame deutsch-sprachige Titel des Weltgebetstag 2024, der immer am ersten Freitag im März in den Gemeinden vor Ort gefeiert wird. „Vereint in Gottes lebendiger Geistkraft und verbunden durch das Band des Friedens…“, so eine Fürbitte der Liturgie. Bereits 2017 auf einer Internationalen WGT- Konferenz in Brasilien wurde das palästinensische Weltgebetstags-Komitee ausgewählt, den Gottesdienst vorzubereiten.

In ökumenischer Vielfalt haben christliche Frauen in Palästina den Gottesdienst erarbeitet. Dabei mussten sie auf weiten Strecken online zusammenkommen. Zum einen bedingt durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie, zum andern wegen der besonderen Herausforderungen ihrer alltäglichen Lebensbedingungen in einem besetzen und kontrollierten Land.

Hoffnung auf Frieden. Wenn wir auf die Stimmen der palästinensischen Christinnen hören, wird ihre Hoffnung auf Frieden, aber ebenso auch ihr Leiden an der unfriedlichen Wirklichkeit deutlich. Es ist nicht die Aufgabe des Weltgebetstages, einen Friedensplan für die Region und den seit Jahrzehnten anhaltenden Nahostkonflikt zu entwickeln. Wichtig ist es vielmehr, zuzuhören, wahrzunehmen und insbesondere für unterschiedliche Narrative offen zu sein, die die Wirklichkeit unterschiedlich deuten und weitergeben, und Diskussionsräume für verschiedene Erfahrungen zu bieten. Der Weltgebetstag wirbt für Toleranz, Versöhnung und Dialog – Gebet als aktiver Beitrag zur friedlichen Konfliktlösung.

Zurzeit herrscht Krieg zwischen Palästina und Israel. Die sich ständig ändernde Situation können wir jeden Tag in den Medien verfolgen.

Zur Vorbereitung der Gottesdienste am Weltgebetstag in den einzelnen Gemeinden laden wir die Gottesdienstteams ganz herzlich ein:

Am 31. Januar 2024, 14.30-17.30 Uhr.

Am 1. Februar 2024, 17.30-20.30 Uhr.

Die Veranstaltung findet im „Blickpunkt“, Kanalstraße 16, in Ibbenbüren statt. Ein Kostenbeitrag von 4 Euro wird erbeten.

 

Das Team des Weltgebetstages:

Marita Enseling,

Mechthild Fislage,

Nicole Küdde, Pastoralreferentin,

Brigitte Remke,

Claudia Raneberg, Pfarrerin,

Petra Thalmann,

Mechthild Wauch-Kubischek.

 

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news-1735Mon, 08 Jan 2024 09:00:40 +0100Ein Präses, der Pastor war und blieb - Evangelische Kirche von Westfalen trauert um Altpräses Hans-Martin Linnemannhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-praeses-der-pastor-war-und-blieb-evangelische-kirche-von-westfalen-trauert-um-altpraeses-hans-m/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5d3634157a91a5c72537472a96ea3757Sich selbst bezeichnete er als „Kind des Ruhrgebiets“, als ersten Vertreter seiner Region wählte die Landessynode Hans-Martin Linnemann 1984 zum Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Seine Nüchternheit und Disziplin, seine Geistesgegenwart und Zugewandtheit trugen ihm weithin Anerkennung und Dankbarkeit ein. Jetzt ist der gebürtige Wittener im Alter von 93 Jahren gestorben.Hans-Martin Linnemann war ein Mann voller Respekt für seine Mitmenschen. Seine Warmherzigkeit und sein Blick für die Belange von Kirchengemeinden und Engagierten sind vielen bis heute unvergessen. Seinen Dienst verstand er immer als Pastor, nicht als Funktionär – sein Ort war nah bei den Menschen. Wer sie damals und heute von ihm sprechen hörte und hört, der erkennt die große Dankbarkeit und Achtung vor dem ganz und gar unprätentiösen Kirchenführer Hans-Martin Linnemann.

Am 30. Dezember 1930 in Witten-Bommern geboren, verbrachte Linnemann Teile seiner Kindheit im Krieg in einem katholischen Pfarrhaus in Konstanz. Damals habe er „gelernt den anderen Glauben zu achten“, formulierte er später. Seine erste berufliche Station nach der Ordination 1958 führte Linnemann nach Münster, wo er bis 1965 als Studieninspektor im Hamannstift und Studierendenpfarrer wirkte. Im selben Jahr wurde er Pfarrer an St. Reinoldi in Dortmund, 1976 Superintendent des Kirchenkreises Lünen und Vorsitzender der Vereinigten Kirchenkreise Dortmund und Lünen. Im November 1984 wählte ihn die Landessynode zum Leitenden Geistlichen der Ev. Kirche von Westfalen.

Präses wurde er damit in einer Zeit umwälzender gesellschaftlicher Veränderungen. Der Fall der Mauer, das Ende der Apartheid in Südafrika, die Katastrophe von Tschernobyl, aber auch Massenarbeitslosigkeit und der Zuzug geflüchteter Menschen nach Deutschland prägten die Fragen, auf die Hans-Martin Linnemann evangelische Antworten suchte. Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung waren für ihn Themen, bei denen das Wort der Christen hörbar werden musste. Den Auftrag seiner Kirche sah er stets in Mission und Diakonie, in Seelsorge und Zugewandtheit. Weit über seinen Ruhestand hinaus hat Hans-Martin Linnemann als Seelsorger in seiner Kirchengemeinde in Bielefeld-Vilsendorf gewirkt.

„Linnemann trat nicht als ein Mann ‚großer Worte‘ auf; stattdessen hat er Gottes Wort groß gemacht. Darum hat sein Wort Gewicht - bis heute“, schrieb die frühere Präses Annette Kurschus zum 90. Geburtstag über ihren Vorgänger.

 „Seine klare, nüchterne, freundliche Art, seine Bescheidenheit, seine bis zuletzt beeindruckende Geistesgegenwart – all das hat Hans-Martin Linnemann als Menschen und Kirchenführer in besonderer Weise ausgezeichnet. Mit diesen Gaben Gottes und des Ruhrgebiets hat er seiner Kirche gedient – Herrschaft war keine Kategorie für ihn,” so Ulf Schlüter, Theologischer Vizepräsident der EKvW.

Mit seiner Frau Magdalena war Linnemann bis zu ihrem Tod im Jahr 2021 63 Jahre lang glücklich verheiratet, die beiden wurden Eltern von fünf Kindern.

Am 2. Januar ist Hans-Martin Linnemann im Alter von 93 Jahren gestorben.

Der Trauergottesdienst findet am Samstag, 13. Januar in der Neustädter Marienkirche in Bielefeld statt. Die Beisetzung erfolgt zwei Tage später auf dem Dortmunder Hauptfriedhof.

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news-1737Sun, 07 Jan 2024 08:23:00 +0100Neujahrskonzert in der evangelischen Kirche Lengerich-Wechte - Schöne Klänge von Ulrike Lausberg und Jean-Christophe Robert http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neujahrskonzert-in-der-evangelischen-kirche-lengerich-wechte-schoene-klaenge-von-ulrike-lausberg-und/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ebb89e9fca4006ce82135bd0f10346a5„Wir freuen uns, dass wir heute wieder ein wundervolles Neujahrskonzert in unserer evangelischen Bodelschwingh-Kirche veranstalten können“, sagte Johannes Helwig-Löllmann am Sonntagmorgen in Lengerich-Wechte. Der Vorsitzende des Trägervereins begrüßte dazu zahlreiche Besucher. Sein Dank galt dem ehrenamtlichen Team, das alles liebevoll vorbereitet hatte. Mit erwartungsvollem Applaus begrüßten die Gäste die Organistin Ulrike Lausberg aus Tecklenburg und den renommierten Oboisten Jean-Christophe Robert aus der französischen Hauptstadt Paris.

Die Orchestersuite „Feuerwerksmusik“ ist eine der populärsten Schöpfungen von Georg Friedrich Händel. Mit der feierlichen Ouvertüre, zwei heiteren Menuetten sowie dem Satz „La Réjouissance“ eröffneten die Musiker temperamentvoll das Konzert. André Ost, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, überbrachte Segenswünsche für das neue Jahr und las zur Einstimmung ermutigende Verse des Dichters und Theologen Jochen Klepper als Bitte um sicheres Geleit an Gottes Hand vor.

Musikalisch schlug das Konzert einen Bogen von der Weihnachtszeit über Neujahr bis zum Epiphaniastag, der an den Besuch der Heiligen Drei Könige bei Jesus an der Krippe erinnert. Durch die schöne Abwechslung von schnellen zu langsam-meditativen Passagen und von nachdenklichen zu heiter-fröhlichen Stücken entstand ein unübertrefflicher Hörgenuss. Ulrike Lausberg und Jean-Christophe Robert musizieren oft gemeinsam. Daher war eine starke Harmonie zu spüren, die durch das geistliche Geleit des Superintendenten und den Gemeindegesang noch verstärkt wurde.

Dass auch moderne Komponisten traditionelle Werke erschaffen, war in der melodiösen Dichtung „The Heart of Peace“ des Norwegers Mons Leidvin Takle zu erkennen. Der „Scherzwalzer“ von Dmitri Schostakowitsch zeigte im munteren Dreivierteltakt das unterhaltsame Talent des Schöpfers großer Sinfonien.

Camille Saint-Saëns war ein Wegbereiter der Moderne und das jüngste Wunderkind der Musikgeschichte. Aus seinem bekanntesten Werk - Der Karneval der Tiere - zog der elegante Schwan auf wogenden Wellen vorüber. „Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow!“ schrieb Jule Styne 1945 an einem heißen Sommertag in Kalifornien in sein Notizbuch. In der Vertonung von Sammy Cahn wurde es zu einem Weihnachtsklassiker. Ulrike Lausbergs Orgelbearbeitung schickte mit dem Song die Besucher schwungvoll in den kalten Wintertag.

Zur ökumenischen Jahreslosung 2024 "Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe" aus dem 1. Korintherbrief ließ André Ost den Kabarettisten und Buchautor Hanns Dieter Hüsch sowie die Menschenrechtsaktivistin Eleanor Roosevelt zu Wort kommen, die Nächstenliebe und gleiche Chancen für alle Menschen einforderten. Der Schriftsteller Pascal Mercier hat in seinem Roman „Nachtzug nach Lissabon“ philosophische Einsichten darüber veröffentlicht, was für ihn wichtig ist: die Erhabenheit von Kathedralen, leuchtende Kirchenfenster, rauschende Orgelklänge, betende Menschen und die mächtigen Worte der Bibel. André Ost gab die Wünsche als Impuls für das neue Jahr an die Konzertbesucher weiter.

„Möge uns allen ein Jahr gelingen, in dem viel Liebe ist!“, sagte er unter Bezug auf die Jahreslosung. Nach dem Vaterunser und Neujahrssegen dankten die Besucher allen Beteiligten mit langem Beifall für den wunderbaren Beginn des neuen Jahres. Die Musiker verabschiedeten sich mit der innigen Vertonung des Psalms 34 „Let Us Exalt His Name Together“ von Stuart Dauermann.

Text: Brigitte Striehn.
 

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news-1734Thu, 04 Jan 2024 13:01:11 +0100Wir laden ein! Praxistag der TelefonSeelsorge Münsterhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-laden-ein-praxistag-der-telefonseelsorge-muenster/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=acca2595bbb138111c9bd8e1429acc32Wer sich für die Arbeit der TelefonSeelsorge Münster interessiert, ist herzlich eingeladen zum Praxistag am 9. Februar von 15 Uhr bis 19 Uhr. An diesem Nachmittag führen Jutta Gladen und Peter Pattmöller, Ausbildungsleitung in der TelefonSeelsorge Münster, in verschiedene Themen der Arbeit am Telefon ein. Neben Informationen zur Ausbildung für diese ehrenamtliche Tätigkeit können die Teilnehmenden sich selbst schon mal an Übungsfällen ausprobieren. Sie lernen dabei weitere Interessierte kennen und erhalten einen Einblick in die Ausbildung in einer Gruppe. Wer also seine sozialen und kommunikativen Kompetenzen im Umgang mit Menschen verbessern möchte, findet bei der TelefonSeelsorge eine professionell begleitete Ausbildung für die Bereiche Persönlichkeitsbildung, Gesprächsführung und praktische Begleitung am Telefon.

Diese Ausbildung ist das richtige Engagement für Menschen, die neben ihrer beruflichen Tätigkeit ein gesellschaftliches Engagement suchen, für Menschen, die eine ehrenamtliche Tätigkeit mit einer qualifizierten und bundesweit anerkannten Ausbildung verbinden wollen. Und sie ist das Richtige für Menschen, die für ihre kommende Renten- und/oder Pensionsphase eine ehrenamtliche Herausforderung suchen, in der sie ihre beruflichen und biographischen Erfahrungen einbringen können.

Anmeldung zum Praxistag bis zum 20. Januar 2024 an info@telefonseelsorge-muenster.de.

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news-1733Wed, 03 Jan 2024 12:36:38 +0100Neuer Präsident der Diakonie Deutschland - Rüdiger Schuch tritt Nachfolge von Ulrich Lilie anhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neuer-praesident-der-diakonie-deutschland-ruediger-schuch-tritt-nachfolge-von-ulrich-lilie-an/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fa9942156238a918cae39d546ca1784dPfarrer Rüdiger Schuch hat zum Jahreswechsel das Amt des Präsidenten der Diakonie Deutschland übernommen. Zugleich ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung (EWDE), zu dem neben der Diakonie Deutschland auch Brot für die Welt und die Diakonie Katastrophenhilfe gehören. Der 55-jährige Theologe folgt auf Ulrich Lilie (66), der zum 31. Dezember 2023 in den Ruhestand getreten ist.

Rüdiger Schuch vertrat zuletzt als Leiter des Evangelischen Büros NRW in Düsseldorf die Landeskirchen im Rheinland, von Westfalen und Lippe gegenüber der Landesregierung und dem Landtag von Nordrhein-Westfalen. Zuvor war er Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Perthes-Stiftung e.V., einem diakonischen Träger in Münster. Von 2006 bis 2013 stand Rüdiger Schuch als Superintendent an der Spitze des Evangelischen Kirchenkreises Hamm und gehörte in dieser Zeit verschiedenen diakonischen Aufsichtsgremien an. Schuch ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Der Aufsichtsrat des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung hat in seiner Sitzung am 15. Februar 2023 die Berufung von Rüdiger Schuch einstimmig beschlossen. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat am 24. Februar 2023 der Entscheidung ebenfalls einstimmig zugestimmt.

Text: Stabsstelle Kommunikation der EKvW

 

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news-1730Tue, 19 Dec 2023 10:38:40 +0100Friede für alle Menschen auf der Erde - Weihnachtsgottesdienst für Bewohner der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/friede-fuer-alle-menschen-auf-der-erde-weihnachtsgottesdienst-fuer-bewohner-der-zentralen-unterbring/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1d5cb13d437fbb66634a9725c1db7957Pastor i. R. Reiner Ströver hatte sich lange dafür eingesetzt, in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Ibbenbüren einen Weihnachtsgottesdienst feiern zu dürfen. Er freute sich sehr, dass am 18. Dezember 2023 viele Bewohner in die evangelische Matthäuskirche gekommen waren. Gemeinsam mit Ingeborg und Reinhard Paul, der Kirchenmusikerin Olga Neugum, ökumenischen Teams aus dem Café International der evangelischen Kirchengemeinde und dem Café for You der katholischen Michaelgemeinde sowie den Verantwortlichen der ZUE hatte er einen fröhlichen Gottesdienst vorbereitet, an dem Christen, Muslime und Mitglieder anderer Religionen sehr viel Freude hatten. Die Malteser Werke als Betreuer der ZUE hatten sich ebenfalls für das Gelingen eingesetzt.

Wir sind glücklich, dass Sie alle heute zu uns gekommen sind und heißen Sie herzlich willkommen“, betonte Reiner Ströver bei der Begrüßung der zahlreichen Besucher. Sie kamen aus Syrien, der Ukraine, Afghanistan, Afrika, Mazedonien, Serbien, Tunesien, dem Iran, der Türkei und aus Deutschland. „Eines haben wir alle gemeinsam – wir wohnen in Ibbenbüren und gehören zusammen“, so der Pastor. Die Aktiven der Flüchtlingshilfe-Initiativen geben Unterstützung bei Problemen. „Wir hoffen, dass Sie in unserem Land bleiben dürfen“, sagte er. Seine Ansprache und der folgende Gottesdienst wurden in die englische, türkische, arabische und kurdische Sprache übersetzt. So konnten alle Zuhörer erfahren, warum in Deutschland und anderen europäischen Ländern Weihnachten gefeiert wird. Mit Hilfe ihrer Betreuer hatten die Bewohner der ZUE die Willkommensgrüße in viele Sprachen übersetzt und festlich gestaltet an die Gäste verteilt.

Olga Neugum hatte zur Einstimmung an der Orgel „Stille Nacht, Heilige Nacht“ gespielt, das bekannteste Weihnachtslied der Welt. Anschließend erzählte Reiner Ströver die biblische Weihnachtsgeschichte in Form eines Krippenspiels, an dem viele kleine Besucher mitwirken durften. Sie stellten den Kaiser Augustus, Maria und Josef, die Wirtsleute, Hirten, Engel und Esel dar. Mit Hilfe der kundigen Übersetzerinnen erhellten sich nach und nach das Geschehen im Stall von Bethlehem und der tiefere Sinn des christlichen Weihnachtsfestes. „Das neugeborene Baby ist ein Zeichen des Friedens, denn Gott hat alle Völker und Menschen auf der Erde gleich lieb“, stellte der Erzähler fest. Nicht Hass solle regieren, sondern die Liebe, damit alle Menschen in Frieden leben können. Das sei die Botschaft von Weihnachten.

Pfarrer i. R. Reinhard Paul hielt statt einer langen Predigt nur eine kurze Rede. „Der Engel sagt uns, wo Gott zu finden ist: nicht im Himmel, sondern hier bei uns auf der Erde, bei dem Kind in der Krippe“, verkündete er. Gott begleite alle Menschen die unterwegs sind und keinen Platz haben. Nach dem südafrikanischen Kirchenlied „Masithi Amen“ sprach Diakon Wilfried van Elten vom Café for You ein Gebet über die Suche nach Zuversicht, Hoffnung und Liebe in Gott als Bote des Friedens. Im Segen bat Reinhard Paul für die Geflüchteten um Menschen mit offenen Herzen und um Frieden für alle. Mit dem Lied „O du fröhliche“ endete ein außergewöhnlicher, sehr berührender Gottesdienst. Ehrenamtliche aus dem Netzwerk Asyl verteilten an alle Besucher Tüten mit Süßigkeiten und für die Kinder zusätzlich Malbücher.

Text: Brigitte Striehn

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news-1729Mon, 18 Dec 2023 14:36:00 +0100„Es hat mir immer Freude gemacht!“ - Marlies Beckemeyer geht nach fast vier Jahrzehnten in den Ruhestandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/es-hat-mir-immer-freude-gemacht-marlies-beckemeyer-geht-nach-fast-vier-jahrzehnten-in-den-ruhes/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ab679a44f09b4fcae4d26ada189c67deMitte Dezember wurde Marlies Beckemeyer als stellvertretende Verwaltungsleiterin des Evangelischen Kreiskirchenamtes Münsterland / Tecklenburger Land verabschiedet. Beckemeyer läutet den Ruhestand mit einem arbeitsfreien „Sabbatjahr“ ein, das am 1.1.2024 beginnt, und tritt dann ein Jahr später ganz offiziell in den Ruhestand.In der Lukaskirche am Coesfelder Kreuz, direkt neben dem Kreiskirchenamt, feierten zahlreiche Weggefährten, Kolleginnen und Mitarbeitende Beckemeyers Abschied. Die eigens für diesen Anlass gegründete „Sup-Band“, bestehend aus Superintendentin Susanne Falcke und den Superintendenten André Ost und Holger Erdmann, unterstützte den Gesang mit E-Piano und Gitarren.

„Am 1. Januar 2024 beginnt für Sie ein neuer Morgen“, richtete André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg, seine Worte an Beckemeyer. „Es wird sich ungewohnt anfühlen – für Sie und für uns.“ Fast vier Jahrzehnte lang war Beckemeyer eine verlässliche Ansprechpartnerin in der kreiskirchlichen Verwaltung. Ein hohes Verantwortungsgefühl, Gewissenhaftigkeit und die Freude daran, Dinge zu erledigen – das seien die drei Eigenschaften, die Marlies Beckemeyer auszeichneten, so Ost, und fügte persönlich hinzu: „Ich bin dankbar für die Zeit, die wir gemeinsam durchschritten haben. Ich werde Sie vermissen!“

1984 begann Beckemeyer ihre Laufbahn im Lengericher Kreiskirchenamt im Bereich des Meldewesens. Ihr Potential wurde vom damaligen Verwaltungsleiter erkannt und gefördert, und bereits vier Jahre später übernahm sie die Leitung der Abteilung Finanzen, Haushalt und Schule. 1994 folgte die Ernennung zur „Kirchenamtfrau“. Im Jahr 2009 wurde sie Leiterin der Verwaltung des Tecklenburger Kirchenkreises. Am wichtigsten sei ihr immer die Zufriedenheit der Kirchengemeinden gewesen, für die sie sich einsetzte. „Was viele nicht wissen: Marlies Beckemeyer kann auch stur und hartnäckig sein“, so Ost schmunzelnd.

Vor vier Jahren musste sich Beckemeyer noch einmal in eine neue Rolle und in ein neues Team einfinden. Nach der Zusammenführung der drei Verwaltungen im Gestaltungsraum, arbeitete sie in einem Leitungsteam mit Verwaltungsleiterin Jutta Runden und den vier Fachbereichsleiter:innen.

Holger Erdmann, Superintendent des Kirchenkreises Münster, bedankte sich für Beckemeyers Unterstützung, als er sich neu in sein Amt als Superintendent einfinden musste. Er hob ihre Gabe hervor, das alltägliche kirchliche Verwaltungshandeln immer auch transparent werden zu lassen für Gottes Handeln in dieser Welt. Superintendentin Susanne Falcke vom Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken lobte Beckemeyers „wunderbare Art und Weise der Kommunikation“, dazu ihren Sachverstand und ihre absolute Zuverlässigkeit.

„Du warst mir eine loyale, aufrichtige und treue Begleiterin in der Leitung des Kreiskirchenamtes. Du hast mich stets unterstützt und kritisch begleitet“, bedankte sich abschließend Jutta Runden bei ihrer Kollegin, mit der sie in den letzten Jahren gemeinsam die Zusammenführung der drei Kreiskirchenämter Münster, Steinfurt und Lengerich am Coesfelder Kreuz gestaltet hatte.

Bevor im Kreiskirchenamt noch mit den zahlreich erschienenen geladenen Gästen und Wegbegleitern Abschied gefeiert wurde, ergriff Marlies Beckemeyer noch selbst das Wort und bedankte sich bei den Superintendenten, Kolleginnen und Mitarbeitenden für die tolle Zusammenarbeit: „Die Arbeit hat mir immer Freude gemacht, es war eine schöne Zeit!“

Für Heiterkeit sorgte ihre Schlussbemerkung, die vielen Mitarbeitenden von ihrer Chefin vertraut vorkam: „Wenn jetzt noch Fragen sind, stehe ich zur Verfügung.“

Text: Maleen Knorr

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news-1726Fri, 15 Dec 2023 09:15:06 +0100Pastor John Guidao-oab ist neuer Superintendent im Kirchenkreis Otjiwarongo - Melanie Wehmeier berichtet: http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pastor-john-guidao-oab-ist-neuer-superintendent-im-kirchenkreis-otjiwarongo-melanie-wehmeier-beric/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8de94d06ab9b10af9898fa62eb7911d1In Namibia finden alle sechs Jahre Neuwahlen für die Ämter der Kirchenleitung der ELCRN (Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Namibia) statt. Für unseren Partnerkirchenkreis Otjiwarongo ist Pastor John Guidao-oab zum Superintendenten gewählt worden. Auch der neue stellvertretende Superintendent, Pastor Salomon Henrico Swartbooi ist uns aus der Partnerschaftsarbeit gut bekannt. Beide haben im Juni 2023 mit einer Delegation unseren Kirchenkreis besucht. Als dritte Person aus dem Kirchenkreis Otjiwarongo wird Presbyter Roger Nautoro in die Kirchenleitung gewählt.

„Mit euch“, so heißt es in den Grußworten des Kirchenkreises Tecklenburg, „sind Personen in Leitungsämter gewählt worden, die im Kirchenkreis Otjiwarongo, aber auch in unserem Kirchenkreis Tecklenburg ein großes Vertrauen und Ansehen genießen. Eure Wahl ist eine Bestätigung für die Arbeit, die ihr in den vergangenen Jahren für die Kirche Jesu Christi geleistet habt. Seit vielen Jahren kennen wir Pastor John Guidao-oab und Pastor Henrico Swartbooi als verlässliche und treue Ansprechpartner für unsere Partnerschaftsarbeit zwischen den Kirchenkreisen Wesel in der Ev. Kirche im Rheinland, dem Kirchenkreis Tecklenburg in der Ev. Kirche von Westfalen und dem Kirchenkreis Otjiwarongo in der ELCRN. Unsere Partnerschaftsarbeit steht auf einem guten Grund. Sie lebt von den Begegnungen und den lebendigen Schilderungen unserer kirchlichen Arbeit.

Dass unsere Partnerschaft blüht, ist auch ein Verdienst von Pastor John, der als Partnerschaftskoordinator in den vergangenen Jahren eine segensreiche Arbeit geleistet hat.“

Melanie Wehmeier ist als Vertreterin des Namibia Partnerschaftskomitees nach Namibia gereist, um die von André Ost und Annette Salomo verfassten Grußworte im Einsegnungsgottesdienst am 10. Dezember 2023 in der Ebenhaezer Gemeinde Mariental persönlich zu überbringen. Der Festgottesdienst wurde von Bischof Sageus Kheib geleitet und stand unter dem Worten aus Lukas 21, 28: “Seht auf und erhebt Eure Häupter, weil Eure Erlösung naht“. „Der fünfeinhalb Stunden dauernde Gottesdienst ist aus namibischer Sicht durchaus als kurz zu bezeichnen. Und genauso fühlte es sich auch an“, berichtet Melanie Wehmeier schmunzelnd. „Mit viel Musik, Lebensfreude und einer magisch feierlichen Stimmung wurden die Besucher in den Bann gezogen“. Auch die momentan schwierige Lage der ELCRN wurde offen angesprochen, was hoffen lässt, dass die neue Kirchenleitung bewusst auch Ihren schweren Aufgaben mutig entgegentritt.

Die Wahlen bedeuten nicht nur Neubesetzungen in der Kirchenleitung. Auch in den Kirchenkreisen werden die Ämter neu besetzt. So wird am 4. Februar 2024
Pastor Immanuel Mberira neuer Partnerschaftskoordinator für den Kirchenkreis Otjiwarongo. Pastor Harald Klöpper und Vikar Dr. Jonathan Robker aus Lengerich, die sich zu dieser Zeit mit einer Reisegruppe in Namibia befinden, werden diesen Gottesdienst mitgestalten.

John Guidao- oab und Henrico Swartbooi wollen beide weiterhin die Partnerschaftsarbeit aktiv mitgestalten. So bleibt bei allem Neuen, auch das Altbewährte erhalten.

Text: Melanie Wehmeier

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news-1724Thu, 14 Dec 2023 11:34:31 +0100Ein Adventserlebnis für alle Sinne - Offenes Advents- und Weihnachtsliedersingen in der Stadtkirche Westerkappeln begeistert http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-adventserlebnis-fuer-alle-sinne-offenes-advents-und-weihnachtsliedersingen-in-der-stadtkirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=66327ded3125aaf73b9799878dc4b993Bereits beim Betreten der Stadtkirche konnten die Besucherinnen und Besuchern des offenen Advents- und Weihnachtsliedersingens am Abend des 2. Advents in Weihnachtsstimmung kommen. Die Mischung aus dem süßlich-würzigen Duft von heißem Punsch und dem behaglichen Schein der Kerzen und Lichter im Altarraum machte unmissverständlich deutlich: Bald ist Weihnachten! Da gehört gemeinsames Singen natürlich dazu. Und so haben Pop-Kantor Julian Niederwahrenbrock und seine Pop-Kantorei „Unisono“ eingeladen und viele traditionelle und moderne Advents- und Weihnachtsliedern mitgebracht.

Mit musikalischen Akzenten umrahmte die Pop-Kantorei das Mitmach-Konzert. Zur Eröffnung wurde Händels „Joy the World“ („Freue dich, Welt“) mehrstimmig und a-capella vorgetragen. Anschließend wurden die rund 150 Gäste selbst zum Chor. Unter Begleitung des Pop-Kantors am E-Piano klang es mal klassisch („Macht hoch die Tür“ und „Herbei oh ihr gläubigen“), mal lustig („In der Weihnachtsbäckerei“) und mal jazzig („Jingle Bells“). Niemand musste seine oder ihre Stimme hinter Liederblättern verstecken, denn Dank der Übertragung der Liedtexte an die Kirchenwand konnten Jung und Alt in perfekter Singposition sitzen und den Kirchenraum mit mal mehr und mal weniger kräftigem Gesang füllen.

Zum Abschluss der abwechslungsreichen Stunde gaben die Sängerinnen und Sänger vom Chor „Unisono“ einige Auszüge aus dem Weihnachtsmedley von Chris Lass zum Besten, das der als Dozent des Westerkappelner Gospel-Workshops bekannte Musiker arrangiert hat. 

Pop-Kanor Julian Niederwahrenbrock dankte den Pfadfinderinnen und Pfadfinder des VCP Westerkappeln – Stamm Bonhoeffer, die die Gäste mit Punsch, Glühwein und mit Keksen während und nach dem Konzert versorgten.

Text: Niklas Schulte

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news-1721Tue, 12 Dec 2023 11:20:22 +0100Gut miteinander unterwegs - Kreisdechant Dr. Ludger Kaulig traf sich mit Superintendentin Susanne Falcke und Superintendent André Ost http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gut-miteinander-unterwegs-kreisdechant-dr-ludger-kaulig-traf-sich-mit-superintendentin-susanne-fa/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0814305fcad63e8eb3c57fafd0c0c4b1Im Haus der Kirche und Diakonie in Burgsteinfurt begrüßte Susanne Falcke, Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, Dr. Ludger Kaulig, der seit September neuer Kreisdechant des Kreisdekanats Steinfurt und Pfarrer der Steinfurter Pfarrei St. Nikomedes ist. Neben Kaulig hieß Falcke auch den Geschäftsführer des Kreisdekanats, Matthias Kaiser, und ihren Kollegen André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, willkommen.

Die Themen, die katholische und evangelische Christinnen und Christen bewegen, sind erstaunlich ähnlich, so das Resultat des Gesprächs. Strukturveränderungen, die in beiden Kirchen in die Wege geleitet werden, um den Herausforderungen der Zeit - Mitgliederschwund, Personalmangel und geringere finanzielle Möglichkeiten – zu begegnen, beschäftigen katholische und evangelische Kirche gleichermaßen. Die Zusammenarbeit in regionalen „Räumen“, im Kirchenkreis Kooperationsräume, im Kreisdekanat pastorale Räume genannt, sowie in interprofessionellen Teams, die die Arbeit vor Ort in den Kirchengemeinden und Pfarreien gestalten, wird auf beiden Seiten als große Chance begriffen, um weiterhin für die Menschen vor Ort engagiert da sein zu können. Der Rückgang an finanziellen Ressourcen könne auch bedeuten, dass das ökumenische Miteinander umso mehr gesucht wird: eine verheißungsvolle Chance, die man nutzen will – darin waren sich alle Gesprächspartner einig. „Kirche kann nach wie vor gesellschaftliche Halte-Punkte schaffen, die das Miteinander stärken“, ist sich Kaulig sicher. Dies sei umso wichtiger, je mehr die beiden christlichen Kirchen miteinander auf dem Weg seien.

Ein weiteres Thema waren die Aufarbeitungsprozesse der Missbrauchsfälle in beiden Kirchen. Diese müssten entschlossen vorangetrieben werden, betonte Falcke. „Gerade hier ist das Vertrauen vieler Menschen grundlegend erschüttert worden“, so Ost, der sich auf die jüngst erschienene sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung bezog. Diese untersucht alle zehn Jahre die Einstellungen von Menschen zu Religion und Kirche, sowie ihre Erfahrungen mit kirchlichen Angeboten und ihre Erwartungen an die Kirche in der Zukunft.

Text: Maleen Knorr

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news-1719Mon, 11 Dec 2023 10:13:31 +0100Kein Platz für sexualisierte Gewalt -Arbeitsstelle Prävention stellt Infoplakat vorhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kein-platz-fuer-sexualisierte-gewalt-arbeitsstelle-praevention-stellt-infoplakat-vor/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=10adc3cfad3eed10822f80fa0a225e50Überall in der Evangelischen Kirche von Westfalen gibt es inzwischen klare Leitlinien zum Umgang mit sexualisierter Gewalt – „zum Glück“, sagen Viola Langenberger und Ingrid Klammann von der Arbeitsstelle Prävention im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg.So sind seit Inkrafttreten des Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im März 2021 alle Mitarbeitenden verpflichtet, ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen und Verdachtsfälle zu melden. Außerdem müssen alle Gemeinden und Einrichtungen Schutzkonzepte erarbeiten und umsetzen.

Um diesen wichtigen Prozess zu unterstützen, hat die Arbeitsstelle Prävention nunmehr ein Informationsplakat entwickelt, das die wichtigsten kirchlichen Ansprechstellen und Hilfsmöglichkeiten auf einen Blick sichtbar macht.

Von sexualisierter Gewalt Betroffene sollen künftig nicht mehr mühsam recherchieren müssen, an wen sie sich konkret wenden können, Mitarbeitende wissen, was sie im Verdachtsfall zu tun haben.

Über einen integrierten QR-Code sind auch außerkirchliche Hilfs- und Beratungsangebote schnell gefunden, denn, so Viola Langenberger, „manche Betroffenen möchten sich mit ihren Missbrauchserfahrungen gerade nicht an die Kirche wenden, sondern lieber an andere Anlaufstellen.“ Die hinterlegten Kontaktdaten würden übrigens regelmäßig aktualisiert.

Das neue Infoplakat ist im A3- und im A4-Format sowie digital erhältlich und steht allen Gemeinden und Einrichtungen ab sofort zur Verfügung. 

Das Plakat zum Download finden Sie unter dem Bild zu dieser Meldung. 

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news-1718Mon, 11 Dec 2023 09:15:43 +0100Fröhlicher Weihnachtsgottesdienst an der Schule in der Widum - Einführung von Rektor Ludger Große Vogelsanghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/froehlicher-weihnachtsgottesdienst-an-der-schule-in-der-widum-einfuehrung-von-rektor-ludger-grosse-vo/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6af76200add499c429acc373b800dbc1Im Rahmen eines fröhlichen Weihnachtsgottesdienstes in der Schule in der Widum führte Superintendent André Ost Rektor Ludger Große Vogelsang in seinen Dienst ein. Schülerinnen und Schüler, Mitarbeitende und Lehrkräfte hatten einen bunten Weihnachtsgottesdienst mit viel Musik vorbereitet und gestalteten ihn liebevoll. Eltern, Lehrkräfte, Schüler, Vertreter des Kuratoriums und des Freundeskreises nahmen am Gottesdienst teil. Den Schülerinnen und Schülern war die Aufregung zu Beginn deutlich anzusehen.

„Schulleiter ist Ludger Große Vogelsang ja eigentlich schon längst, kommissarisch hat er das schon eine ganze Weile getan“, so André Ost zur Schulgemeinde. Seit Beginn des laufenden Schuljahrs sei es jetzt offiziell. „Als Konrektor sind Sie gekommen, als stellvertretender Schulleiter wurden Sie im Sommer 2019 eingestellt“, berichtete der Superintendent. Die frühere Schulleiterin, Hilke von Osten, und er hätten zunächst ein gutes Team gebildet. Doch durch deren Erkrankung hätte der neue Rektor schnell Leitungsverantwortung übernehmen müssen, berichtete André Ost. „Es kam die große Herausforderung durch Corona. Ständig neue Verordnungen, ständig seien schwierige Entscheidungen zu treffen gewesen. „Aber gerade in diesen Zeiten haben Sie sich bewährt und Ihre ganzen Stärken ausspielen können“, betonte der Superintendent. Er habe ihn kennengelernt als einen, der mutig im alltäglichen Tun dazulernt. „Sie können sich auch in schwierigen Zeiten auf Ihr Team verlassen, Sie haben Unterstützung erfahren, weil Sie selbst ein Team-Player sind. Das schätzt das Kollegium an Ihnen,“, machte Ost klar. Der Kirchenkreis sei froh, ihn als Schulleiter zu haben. Mit einem Sendungswort und dem Segen führte der Superintendent gemeinsam mit Pfarrerin Sigrid Holtgrave Ludger Große Vogelsang in sein Amt als Rektor ein. Mit „Standing ovations“ und einer akustischen „Rakete“ gratulierten ihm alle euphorisch. Es war zu spüren, dass seine Beliebtheit bei Schülern und Lehrern groß ist.

„In der Adventszeit haben wir alle viel zu tun und wünschen uns, dass es eine schöne Zeit wird“, so Pfarrerin Sigrid Holtgrave in ihrer Andacht. „Wenn Schüler von eurer Schule an meinem Haus vorbeilaufen, sehe ich, dass sie sich gegenseitig helfen. Das macht euch aus“, meinte sie. An der Schule in der Widum sei deshalb das ganze Jahr über adventliche Stimmung. „Gott ist bei uns allen, an jedem Tag! Darauf können wir uns verlassen“, sagte sie.  Das vom Flötenchor mit 40 Schülern unter Leitung von Waltraud Lutter gespielte Stück „Peace shall be with you“ zog sich wie ein roter Faden thematisch durch den Gottesdienst. Ein besonderer Höhepunkt war die von den Schülern gelesene und mit Gebärden gestaltete Weihnachtsgeschichte „Das Eselchen und der kleine Engel“ von Otfried Preußler.

Abschließend baten die Schülerinnen und Schüler in selbst formulierten Fürbitten um Gottes Hilfe für alle Kinder auf der Welt, für kranke Menschen und für die, die einen lieben Menschen verloren haben.

Damit Ludger Große Vogelsang für schwierige Zeiten gewappnet ist, schenkten das Kollegium und die Schüler ihm eine Notfallkiste mit einem Glücksschweinchen. Die Schüler füllten die Kiste mit guten Wünschen und vielen nützlichen Dingen wie Fußcreme, um die Füße nach den langen Wegen in den Schulfluren zu erfrischen, einer Gesichtsmaske für die ersten drohenden Falten, Pflaster für kleine und große Wehwehchen und vielem mehr. Rektor Große Vogelsang dankte allen herzlich. Als Impuls auf dem Weg hin zu Weihnachten gab er den Gottesdienstbesuchern ein Zitat der Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa mit auf den Weg: „Der Frieden beginnt mit einem Lächeln. Lächle fünfmal am Tag einem Menschen zu, dem du gar nicht zulächeln willst: Tue es um des Friedens willen.“   

Text: Christine Fernkorn

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news-1717Fri, 08 Dec 2023 07:58:49 +0100„Mir liegen der Kinderschutz, die Kinderrechte und Partizipation besonders am Herzen“ - Interview mit Simone Mannefeld, der neuen stellvertretenden Geschäftsführerin im Kita-Verbundhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mir-liegen-der-kinderschutz-die-kinderrechte-und-partizipation-besonders-am-herzen-interview-mi/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3941800b40a673255a47ef93a7f03ed9Simone Mannefeld ist seit dem 15. November 2023 als stellvertretende Geschäftsführerin im Kita-Verbund des Kirchenkreises tätig. Sie arbeitet eng mit Geschäftsführer Ralf Evers und Fachberaterin Carla Zachey zusammen. „Ich freue mich, wieder in meiner Heimat, dem Tecklenburger Land, arbeiten zu dürfen“, meint sie strahlend. Die gebürtige Mettingerin und Mutter eines 22-jährigen Sohns schreibt in einem Vorstellungsbrief an die Kita-Leitungen: „Mein Ziel ist es, gemeinsam die Qualität unserer Arbeit kontinuierlich zu verbessern, in dem wir auf die Bedürfnisse der Kinder und Eltern eingehen und dabei ein unterstützendes Umfeld für alle schaffen“. Die 48-jährige studierte Diplom-Sozialpädagogik an der FH Münster und schloss ihr Studium 1999 ab. Sie bringt langjährige Erfahrungen in der Kinder- und Jugendhilfe an verschiedenen pädagogischen Stationen mit. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn führte ein Interview mit ihr.

Wie hat sich Ihre berufliche Laufbahn entwickelt?

„Im Studium lagen meine Schwerpunkte in der Arbeit mit Kindern und der Erwachsenenbildung. Meine pädagogische Laufbahn begann als stellvertretende Sozialdienstleitung in einem Altenheim. Nach weiteren Stationen begann ich vor ca. zehn Jahren als pädagogische Fachkraft und dann Kita-Leitung in einer Kita bei „Outlaw“, einer gemeinnützigen Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe in Münster. 2019 wurde ich Bereichsleitung für die Kitas im Kreis Warendorf/Hamm. In den letzten vier Jahren war ich als Gesamtleitung für die Kitas und Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung in den Kreisen Warendorf und Borken tätig. Während des Aufbaus einer neuen Kita in Sendenhorst, im Kreis Warendorf, arbeitete ich zusätzlich als Qualitätsbeauftragte für den Träger, der zu der Zeit ein eigenes Qualitätssystem aufgebaut hat“.

Was ist Ihnen in Ihrer neuen Funktion wichtig?     

„Mir liegen der Kinderschutz, die Kinderrechte und Partizipation besonders am Herzen, sowie die Belange der Mitarbeitenden“, sagt die stellvertretende Geschäftsführerin.  

Welche Eindrücke haben Sie in den ersten Wochen gesammelt?

„Die Vielfalt der 27 Kitas im Verbund finde ich beeindruckend. Ich denke, es ist für die Mitarbeitenden sehr wertvoll, dass sie die pädagogische Ausrichtung der Einrichtung mitgestalten können. Weitere Vorteile des Verbundes sind für mich auch verbesserte Ressourcen und das Schaffen und Nutzen von Synergien, koordinierte pädagogische Programme und die Förderung eines Austausches von bewährten Praktiken zwischen den Kindergärten.

Im Kirchenkreis wurde ich von allen sehr gut aufgenommen. Von der ersten Minute an habe ich viel Wertschätzung erlebt. Das gefällt mir. Ich konnte mich in der Leitungskonferenz und der Finanz-Synode vorstellen. Das hat den Start für mich erleichtert. Ich habe das Gefühl, dass dies eine wichtige Grundlage für eine gute Einarbeitung ist. Meine Vorstellung in Münster im Ev. Kreiskirchenamt (KKA) steht noch aus. Das Organisationsmodell des KKA finde ich gut und fortschrittlich“.   

Ist schon geklärt, für welche inhaltlichen Bereiche Sie zuständig sein werden?

„Das, was mir liegt, wird sich in meiner Tätigkeit wiederfinden: Die Pädagogik, die Fachkraftgewinnung und die Personalentwicklung“. Die weiteren konkreten Zuständigkeiten befinden sich noch in der finalen Abstimmung.

Welche Hobbys haben Sie?

„Ich gehe regelmäßig, schwimmen. Ich lese gern, vorwiegend humoristische Krimis, auch in Englisch. Ich liebe den sarkastischen englischen Humor, zum Beispiel Agatha Christie.

Außerdem liebe ich die Ostsee, das Wasser und Meer generell, ich brauche nicht viel mehr“.

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news-1716Thu, 07 Dec 2023 08:11:49 +0100„Man muss bei der Begegnung mit Trauernden nicht die Straßenseite wechseln!“ - Trauernde begleiten, aber wie? http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/man-muss-bei-der-begegnung-mit-trauernden-nicht-die-strassenseite-wechseln-trauernde-begleiten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a8c649cd9ffe02c001a1f3de867c0fa7Passend zum Ewigkeitssonntag war das Thema des Jakobi-Treffs „Kirche und Welt“ im November „Trauernde begleiten – aber wie“. Referentinnen waren Anke Eberhard-Harmsen und Heike Hövels vom ökumenisch-ambulanten Hospiz Rheine.Allgemein sei Trauer eine Reaktion auf einen erlittenen Verlust.  Eberhard-Harmsen machte deutlich, dass Menschen in verschiedenen Kulturen, Lebenszeiten und Epochen Trauer in ihren eigenen Wahrnehmungen verschieden ausdrückten. Trauer sei keine Krankheit und benötige in der Regel keine Medikamente. Dabei verlaufe Trauer in unterschiedlichen Phasen: Von Schock über Verneinung, dann Einsicht bis zum „Tal der Tränen“, in dem man nicht weiß, wie man mit der neuen Situation leben soll. Mit der Erkenntnis, dass die Veränderung unumkehrbar ist, wachse allmählich die Akzeptanz und über eine Phase des Ausprobierens komme es zu einer erfolgreichen Übernahme hilfreicher Strategien im Alltag.

Trauernde benötigten noch lange nach dem Tod eines nahestehenden Angehörigen Beistand, oft beginne die schwerste Zeit der Trauer erst einige Wochen oder Monate nach der Bestattung.  Erst dann werde der Verlust realisiert und es entwickele sich häufig eine Sehnsucht, dass es wieder so sein möge wie früher. Dabei sei es für das Umfeld eine große Herausforderung, den Trauernden so anzunehmen, wie er gerade fühlt und gerade reagiert, so Eberhard-Harmsen. In der behutsamen Auseinandersetzung mit dem Verlust sei es möglich, Vergangenes zu verarbeiten und neue Kraftquellen zu finden. Natürlich helfen auch Rituale wie ein Beerdigungscafé, um Gemeinschaft zu erfahren oder die Besuche auf dem Friedhof und auch Grabbeigaben wie z.B. Grablichter hätten ihre Bedeutung.

Für das soziale Umfeld sei es wichtig, Angebote zu wiederholen, auch wenn das Umfeld von Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit bei dem erlittenen Verlust geprägt sei. „Man muss bei der Begegnung mit einem Trauernden nicht die Straßenseite wechseln“ so Eberhard-Harmsen.

Im konkreten Trauerfall bietet das ökumenisch- ambulante Hospiz Trauergespräche sowie jeden dritten Samstag ab 16 Uhr ein Trauercafé im Basilika-Forum an. Ein zusätzliches Angebot ist „Waldbaden“, eine aus Japan stammende Naturheilmethode: Dabei geht es um den achtsamen Aufenthalt im Wald, bei dem die Aufnahme der Waldatmosphäre und der enge Kontakt zu der Natur im Fokus stehen. Waldbaden soll dazu verhelfen, Entschleunigung zu finden, neue Lebensfreude zu schöpfen und Energiereserven einmal ordentlich aufzufüllen.

Kontakt: Ökumenisch-ambulantes Hospiz Rheine, Tel.: 05921/862-347, E-Mail: hospiz@caritas-rheine.de

Text: Dr. Karl Wilms

 

Was kann die Hospizbewegung in der Begleitung Trauernder leisten?

„Wenn oben nicht mehr oben ist –

Die Mitte nach außen gerückt –

Wenn gute Wünsche wie eine Farce

und ein Sonnentag wie Nebel wirkt –

wenn nichts mehr ist, wie es vorher war – 

Dann wünsche ich dir Menschen,

die wie ein Ring um dich sind, damit du nicht fällst“

Ludwig Kugler

 

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news-1714Wed, 06 Dec 2023 11:10:51 +0100Neuer Klimaschutzplan - Wegweiser für eine „enkeltaugliche“ Kirche der Zukunfthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neuer-klimaschutzplan-wegweiser-fuer-eine-enkeltaugliche-kirche-der-zukunft/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2fe9a2a7f1e568edd7db9e0124b33b23Der jüngst von der Kirchenleitung beschlossene Klimaschutzplan ist der nächste Schritt auf dem Weg zum per Synodenbeschluss verankerten Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität der Evangelischen Kirche von Westfalen bis 2035. Mit Handlungsempfehlungen für alle Ebenen der Kirche bietet der Ratgeber praktische Hilfen für konkrete Maßnahmen – und wurde nun auf der Landessynode von Landeskirchenrat Jan-Dirk Döhling vorgestellt.Der Dezernent für gesellschaftliche Verantwortung gab dabei die Richtung für die kommenden Jahre vor: „Machen ist wie wollen. Nur krasser.“ Der Klimaschutzplan wurde mit Blick auf die Umsetzung bewusst in einem partizipativen Prozess unter Einbeziehung des Klimabüros der EKvW konzipiert und „von Anfang an diskutiert und weiterentwickelt mit Praktikern aus Kreiskirchenämtern und Presbyterien, kreiskirchlichen Umweltausschüssen, Kirchmeister*innen und Baupresbyter*innen aus der Breite unserer Landeskirche“, sagte Döhling. Er zeige in acht Handlungsbereichen auf, „was wer auf welcher Ebene unserer Kirche bis wann tun kann und auch tun sollte, weil wir wirklich ankommen wollen. Und er zeigt auf, wie vor Ort viel Engagement und viel Geld möglichst effektiv wirksam werden können.“

Der Klimaschutzplan hat eine Laufzeit bis 2027 und wird in aktualisierter Form alle vier Jahre neu vorgestellt. Die Voraussetzungen für die Umsetzung sind laut Döhling geschaffen, jetzt gehe es ans Handeln. „In den kreiskirchlichen Haushalten und im landeskirchlichen Haushalt sind Mittel für Klimaschutz in gesetzlich fixierter Höhe eingestellt, in fast allen Kirchenkreisen beginnen hauptamtliche Klimaschützer mit ihrer Arbeit, mit den Datentrackern zu Temperatur und Energieverbrauch ist der Grundstein für ein verbindliches Energiemonitoring gelegt und über 140 Kitas nehmen an einem Programm zur Klimaneutralität teil.“

Die großen Herausforderungen des sich wandelnden Klimas seien nur in guter Zusammenarbeit zu bewältigen, sagte Döhling. „Wenn man aufeinander Acht hat und beisammenbleibt, um zusammen anzukommen – in einer zukunftsfähigen und enkeltauglichen, ökologisch und damit auch finanziell nachhaltigeren Gestalt von Kirche.“

Text: Stabsstelle Kommunikation EKvW

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news-1710Mon, 04 Dec 2023 09:24:55 +0100„Wir müssen wirklich anfangen, uns für Demokratie, Solidarität und Gerechtigkeit einzusetzen“ - Gottesdienst zur westfälischen Eröffnung der 65. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-muessen-wirklich-anfangen-uns-fuer-demokratie-solidaritaet-und-gerechtigkeit-einzusetzen-gott/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=41170ac31c95a50de8dcd0158572464cHeute leiden 800 Mio. Menschen weltweit an Hunger. Kinder, Frauen und Männer, denen das grundlegende Recht auf ausreichende Ernährung verwehrt wird. Obwohl es genügend Lebensmittel für alle Menschen gibt, leiden Menschen Hunger. Hunger ist nicht nur ein Problem der Nahrungsmittelproduktion, sondern eine Frage von Ungerechtigkeit, Armut und der unzureichenden Ressourcenverteilung. „Die christliche Botschaft ist eine tolle Idee, wie das Zusammenleben gelingen kann“, ist sich NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann in seiner Kanzelrede im Gottesdienst zur westfälischen Eröffnung der 65. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ sicher. Die diesjährige Aktion steht unter dem Motto „Wandel säen“. Es gehe um die Nächstenliebe und die Würde jedes Einzelnen. „Wir müssen wirklich anfangen, uns für Demokratie, Solidarität und Gerechtigkeit einzusetzen“, appellierte er an die Besucherinnen und Besucher. Durch die Arbeit von „Brot für die Welt“ werde Solidarität und Liebe erfahrbar. „Wir können mit Solidarität die Welt besser machen“, betonte er. Der Klimawandel sei nicht nur eine ökologische, sondern auch eine moralische Herausforderung. Jeder und jede könne im Kleinen anfangen, beispielsweise regionale Produkte einzukaufen oder regenerative Energiequellen zu nutzen.     

„In jedem Jahr freue ich mich auf die Adventszeit. In diesem Jahr habe ich das Gefühl, die Adventszeit besonders zu brauchen, angesichts der vielen Herausforderungen und Probleme, vor denen wir stehen“, sagte Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker, die „Brot für die Welt“-Botschafterin des Kirchenkreises Tecklenburg, zur Begrüßung in der voll besetzten Ev. Kirche in Lengerich-Hohne. Der Glaube gebe ihr Zuversicht in diesen schwierigen Zeiten. Zur Eröffnung waren neben NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann auch Landeskirchenrat Dr. Albrecht Philipps (Evangelische Kirche von Westfalen, EKvW), Superintendent André Ost (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) und Lengerichs Bürgermeister Wilhelm Möhrke zu Gast. Mit viel Schwung und Freude gestalteten die „Proud Namibians“ und Ilse Saatkamp (Orgel und E-Piano) den Gottesdienst. Die Liturgie im Gottesdienst übernahmen Pfarrer Harald Klöpper und Vikar Dr. Jonathan Robker. „Freue dich sehr, Tochter Zion! Brich in Jubel aus, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Retter ist er“, so der Beginn der Lesung zum 1. Advent aus Sacharja 9, die Katrin Greshake und Jonathan Robker vortrugen. Gott wird darin als Friedenskönig beschrieben.

Wie mehr Klimagerechtigkeit auf der Welt möglich werden kann, verdeutlichten Biolandwirt Rolf Klement (Weidenhof Lengerich) und Pfarrerin Dr. Leita Ngoy, Referentin für Mission und Ökumene im oikos-Institut der EKvW, in einem Interview mit Kerstin Hemker. Die gebürtige Kongolesin Leita Ngoy arbeitete früher als Theologin in Tansania. „Als ich vor fünf Jahren nach Deutschland kam, wunderte ich mich über die Fülle an Obst und Gemüse in den Supermärkten“, berichtete sie. Sie kenne den Hunger aus ihrem Heimatdorf im Kongo. Sie habe gesehen, wie hungernden Kindern die Haare ausfallen. „Es macht mich traurig, wenn ich höre, dass ein Drittel der Lebensmittel in Deutschland vernichtet werden“, sagte sie. Es sei Zeit, dass der Wandel gesät werde. Unwissenheit und Armut verursachten, dass viele Menschen an Mangelernährung leiden. „Die Lebensmittel sind in der Welt nicht gerecht verteilt, weil die Interessen Einzelner im Vordergrund stehen. Die Gewinnmaximierung sorgt für eine fehlende Gerechtigkeit“, machte Biolandwirt Rolf Klement klar. „Es ist ein Paradox“, wunderte sich Dr. Leita Ngoy: „In Ländern wie Tansania und Kenia, in denen Kaffee, Reis und Bohnen angebaut werden, herrschen Hunger und Mangelernährung. Diese Lebensmittel werden nach Europa und in die USA exportiert“. Es brauche politischen Willen, dieses Ungleichgewicht zu ändern, sind sich die Theologin und der Biolandwirt einig.

In der abschließenden Fürbitte baten Kerstin Hemker, Superintendent André Ost und Oberkirchenrat Dr. Albrecht Philipps um die Kraft, Veränderungen zu bewirken und Wandel zu säen. Bei Kaffee und Fingerfood gab es nach dem Gottesdienst viele Gespräche und Informationen über verschiedene „Brot für die Welt“-Projekte. Die im Gottesdienst gesammelte Kollekte für Brot für die Welt ergab die stolze Summe von 989,02 €. 

Text: Christine Fernkorn

Hier kommen Sie zum YouTube-Video des Gottesdienstes:

https://youtu.be/O8UbbT35TJA

Für die Produktion zeichnet die Firma canomedia, Osnabrück. 

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news-1705Fri, 01 Dec 2023 09:10:00 +0100Finanzielle Herausforderungen werden größer - Haushalts- und Finanzsynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg genehmigt kreiskirchlichen Haushalthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/finanzielle-herausforderungen-werden-groesser-haushalts-und-finanzsynode-des-ev-kirchenkreises-tec/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0d35eef65e00e21eb90afb98d7cd2cc3Am Montag, 27. November 2023, tagte die Haushalts- und Finanzsynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg als Zoom-Konferenz. „Es sind aufregende Zeiten in unserer Kirche“ sagte Superintendent André Ost zur Begrüßung der 80 stimmberichtigen Kirchenparlamentarier. „Der landeskirchliche Haushalt weist ein Defizit von 14 Mio. € aus und wir müssen mit einer ernsthaften Führungskrise leben“, so der Superintendent. Der Rücktritt von Präses Annette Kurschus sei ein Verlust für die westfälische Kirche. Zur Eröffnung hielt Pfarrerin Lena Stubben (Ibbenbüren) eine Andacht. Darin machte sie deutlich, dass Christen gewiss sein können, dass sie Gott im neuen Kirchenjahr, das mit dem 1. Advent beginnt, auch durch schwere Zeiten begleiten wird. Im Chat hatten die Synodalen Gelegenheit, zu notieren, auf was sie sich im neuen Kirchenjahr freuen. 

Zwei neue Mitglieder für KSV und Synodalbeauftragung Notfallseelsorge gewählt 

Durch personelle Wechsel sind Nachwahlen für den Kreissynodalvorstand (KSV) notwendig geworden. Die Synode wählte Pfarrerin Lena Stubben (Kirchengemeinde Ibbenbüren) als theologisches Mitglied und den Rechtsanwalt Volker Beernink (Kirchengemeinde Westerkappeln) als nichttheologisches Mitglied mit großer Mehrheit für diese Positionen. Zum Synodalbeauftragten für Notfallseelsorge wählten die Synodalen Pfarrer Jörg Zweihoff (Kirchengemeinde Ibbenbüren). Er ist bereits Synodalbeauftragter für die Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdiensten.

Kirchensteuerverteilung in der Westfälischen Landeskirche 2024

Die mittelfristige Finanzplanung der EKvW basiert grundsätzlich auf der Schätzung der EKD (Ev. Kirche in Deutschland). Die Landeskirche hat für die Haushalts- und Finanzwirtschaft des Haushaltsjahres 2024 eine Kirchensteuereinnahme in Höhe von 548 Mio. € veranschlagt. Vor dem Hintergrund drastischer Kostensteigerungen und eines großen Defizits geht die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) erstmals ohne genehmigten Haushalt ins neue Jahr. Die westfälische Landessynode beschloss am 25. November zum Abschluss zweitägiger Beratungen, den Etat der landeskirchlichen Ebene mit Bedingungen und Auflagen zu versehen, unter anderem gilt eine Haushaltssperre.

Der kreiskirchliche Haushalt 2024 umfasst 10.626.361 €

Dem Kirchenkreis mit seinen 17 Kirchengemeinden stehen im kommenden Jahr Kirchensteuermittel in Höhe von 10.626.361 € zur Verfügung. André Ost informierte darüber, dass aus nicht genutzten Projektmitteln aus dem Verbandshaushalt eine Summe von 178.760,36 € an den Kirchenkreis Tecklenburg zurückfließt. Damit kann der Haushalt ausgeglichen werden. Die Synode verabschiedete den vorgelegten kreiskirchlichen Haushalt mit großer Mehrheit. Neben den Gehältern der Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenkreis Tecklenburg, der zentralen Verwaltung und der Superintendentur finanziert der Kirchenkreis mithilfe der Kirchensteuermittel beispielsweise die Arbeit der Diakonie WesT e.V., der 27 Kindertagesstätten im Kindergarten-Verbund, das Schulreferat und die kreiskirchliche Jugendarbeit.

„Wir haben im Haushaltsjahr 2023/24 enorme Kostensteigerungen gegenüber dem letzten Kita-Jahr“, informierte Ralf Evers, Geschäftsführer des Verbundes der 27 Kindertagesstätten im Kirchenkreis. An dem Finanzierungssystem müsse sich massiv etwas ändern, aktuell sei es nicht auskömmlich Für das laufende Kitajahr würden die Pauschalen lediglich um 3,46 % erhöht. Effektiv gebe es aber Kostensteigerungen um 12 %. Erst kürzlich hatten sich Superintendentin Susanne Falcke (Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) und André Ost gemeinsam mit den Geschäftsführern aller drei Kita-Verbände im Münsterland gegenüber den Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Steinfurt für Nachbesserungen des KiBiz (Kinderbildungsgesetz) stark gemacht. Das Kirchenparlament beschloss den Haushalt des Kita-Verbunds mehrheitlich bei acht Enthaltungen.

Grundsätze der Finanzverteilung

Da ab 2026 neu über die Grundsätze der Finanzverteilung entschieden werden muss, hat der Kirchenkreis Tecklenburg eine AG Finanzsatzung und Finanzverteilung eingesetzt. Synodalassessor Jörg Oberbeckmann gab der Synode einen Zwischenbericht aus der Arbeit des Gremiums. „Wir wollen auf der Ebene des Kirchenkreises schlanker werden und stellen Überlegungen zu unabhängigen Trägerstrukturen an“, berichtete er. Es gehe um eine klare und gerechte Verteilung der Finanzen. Nur das solle in den Vorwegabzug gehen, was durch die Landeskirche erforderlich sei wie die Pfarrbesoldung, Interprofessionelle Pastoralteams (IPT), die Verwaltung, die Klimapauschale, die Schule in der Widum und die Präventionsarbeit. „Es könnte dran sein, sich mit schmerzhaften Abschieden zu befassen“, meinte er.  

Die Synode nimmt Haushaltsplan des Verbands der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg zustimmend zur Kenntnis

Verwaltungsleiterin Jutta Runden informierte die Synodalen über den Jahresabschluss des Verbandshaushalts der gemeinsamen Verwaltung in Münster zum 31. Dezember 2023. Die Abgeordneten der Synode nahmen den Verbands-Haushaltsplan für 2024 mit einer Summe von 6.039.450,00 € in Erträgen und Aufwendungen mit großer Mehrheit zur Kenntnis.

Zuschuss für die Diakonie WesT ab 2025

Der Diakonie WesT e.V. und ihren Einrichtungen bewilligt die Synode Tecklenburg mehrheitlich eine feste Zuweisung von 450.000 € für das Jahr 2025. Die Summe hat bislang 50.000 € mehr betragen. Auch der KSV des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken hat entsprechend beschlossen. Für die Jahre danach muss das Budget neu festgelegt werden.   

Vertretungspfarrstellen im Gestaltungsraum

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hat 2022 ein Konzept „Vertretungspfarrstellen im Übergang“ beschlossen. Damit soll in den nächsten Jahren Entlastung im Pfarrdienst geschaffen werden. Diese Vertretungspfarrstellen werden von Pfarrerinnen und Pfarrern besetzt, die sich bisher in Entsendungsdienststellen oder in Beschäftigungsaufträgen befinden. Es handelt sich dabei um Pfarrpersonen, die nicht länger als noch acht Jahre im Pfarrdienst sein werden. Den Kirchenkreisen Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg stehen insgesamt 3,75 Vertretungspfarrstellen zur Verfügung. Sie werden beim Verband der drei Kirchenkreise angesiedelt. Der Verbandsvorstand hat jüngst vier Personen in diese Pfarrstellen gewählt. Der Dienst der Vertretungspfarrerinnen und -pfarrer beginnt mit Beginn des Jahres 2024 und ist kirchenkreisübergreifend gedacht. Im Januar bzw. Februar treten Pfarrer Wolfgang Weiß (Kreis Borken), Pfarrer Ingo Göldner (Kreis Steinfurt), Pfarrerin Susanne Stock (Teile des Kreises Steinfurt und des Kreises Warendorf, einzelne Gemeinden in der Stadt Münster) und Pfarrer Niels Nieborg (Kreis Coesfeld und einzelne Gemeinden der Stadt Münster) ihren Dienst an. „Wir sind der erste Gestaltungsraum, der diese Stellen im Paket besetzt“, freut sich der Superintendent.

Prüfauftrag für eine zukunftsfähige Struktur der Kindertagesstätten-Arbeit

„Im Jahr 2008 wurde im Kirchenkreis Tecklenburg der Trägerverbund für die 27 Kindertagesstätten im Kirchenkreis gegründet“, so Pfarrer Olaf Maeder, Vorsitzender des Leitungsausschusses des Kita-Verbundes. In den letzten 15 Jahren sei dieser Arbeitsbereich enorm gewachsen, berichtet er. Die finanziellen Möglichkeiten des Kirchenkreises würden geringer, der Arbeitsbereich der Kindertagesstätten wird aktuell aber deutlich teurer. Das liege zum einen an den hohen Overheadkosten (Verwaltung, etc.), zum anderen aber an der Tatsache, dass die Refinanzierung durch das Land NRW weit von einer Auskömmlichkeit entfernt ist. Doch dies betrifft nicht nur den Kirchenkreis Tecklenburg, auch die Trägerverbünde der benachbarten Kirchenkreise Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken sehen sich vor ähnliche Aufgaben gestellt. Mit großer Mehrheit votierten die Synodalen für einen Prüfauftrag mit externer Unterstützung. Dabei soll es um die Frage gehen, unter welcher Organisationsform die Kindertagesstätten-Arbeit für die drei Kirchenkreise zukunftsfähig ist. Die Kreissynodalvorstände der Ev. Kirchenkreise Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken haben sich in entsprechenden Beschlüssen bereits für den Prüfauftrag entschieden. Eine Projektsteuerungsgruppe wird jetzt eingesetzt mit dem Ziel, der Kreissynode Tecklenburg im November 2024 konkrete Modelle vorzulegen. Die Gesamtkosten des Beratungsprozesses werden zu gleichen Teilen von den drei Kirchenkreisen finanziert. Im Kirchenkreis Tecklenburg erfolgt die Finanzierung aus der Zukunftssicherungsrücklage.

Schutzkonzept Sexualisierte Gewalt im Jahr 2024

Das von der Landessynode im Herbst 2020 beschlossene Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt fordert die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes auf jeder kirchlichen Ebene. Die Finanzsynode Tecklenburg beschloss jetzt mehrheitlich, den Gemeinden zu empfehlen, die Regelungen im Hinblick auf Personalauswahl und Personalverantwortung für die Entwicklung der eigenen Gemeinde-Schutzkonzepte zu übernehmen. Mit einem weiteren, mit großer Mehrheit gefassten Beschluss verpflichtet sich der Kirchenkreis zur Einarbeitung der „einrichtungsspezifischen Verankerung der Verantwortung zur Prävention“ in die Konzeption des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg. Viola Langenberger und Ingrid Klammann aus der Arbeitsstelle Prävention zum Thema Sexualisierte Gewalt informierten die Synodalen über den Sachstand ihrer Arbeit. Alle Kitaleitungen wurden inzwischen in Präventionsschulungen sensibilisiert. Die Jugendreferate erstellen ihre Schutzkonzepte, und es finden Grundlagen-Schulungen für Hauptamtliche statt. Das Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt der EKvW sieht vor, dass alle Einrichtungen und Kirchengemeinden bis zum 31. März 2024 Schutzkonzepte gegen Sexualisierte Gewalt erstellen.   

 

 

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news-1709Fri, 01 Dec 2023 09:01:25 +0100Konfis erfahren Hintergründe zur Schulaktion in Malawihttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/konfis-erfahren-hintergruende-zur-schulaktion-in-malawi/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=da31bf0531fdc6975be807f39c4d5b79Im Kontext der Aktion "5000 Brote - Konfis backen Brot für die Welt" war Pfarrerin em. Kerstin Hemker, die Botschafterin für Brot für die Welt (BfdW) im Kirchenkreis Tecklenburg, von Pfarrerin Angelika Oberbeckmann in den Konfirmandenunterricht in Westerkappeln eingeladen. Zum einen konnte sie sich im Namen von Brot für die Welt für die Unterstützung der Jugendlichen bedanken, zum anderen stellte sie die Arbeit des Hilfswerks vor. Der Schwerpunkt lag auf der Schulaktion in Malawi. Dort lernen SchülerInnen Grundlagen der Permakultur, um mit ihren Familien die Ernährungssituation zu verbessern.

Deutlich wurde, wie stark die Menschen in Malawi unter dem Klimawandel leiden, den sie nicht verursacht haben. Die Jugendlichen, die am 2.und 3. Dezember die Brote verkaufen, fanden es hilfreich, Hintergrundinformationen zu bekommen. "Jetzt können wir alle Fragen beantworten. Und für uns ist es noch wichtiger geworden, Brot für die Welt zu unterstützen, weil wir mehr über den Einsatz unserer Spenden wissen," war die Meinung der Konfis.

Zum Abschluss bedankte sich Kerstin Hemker mit fair gehandelter Schokolade bei den Jugendlichen. "Wenn wir fair gehandelte Produkte kaufen, können wir täglich mehr für Gerechtigkeit tun. Einen besseren Kampf gegen Kinderarmut und Kinderarbeit gibt es nicht“, sagten sie.

 

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news-1708Thu, 30 Nov 2023 10:57:43 +0100„5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ - Projektarbeit für guten Zweckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/5000-brote-konfis-backen-brot-fuer-die-welt-projektarbeit-fuer-guten-zweck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=40302f5c9ed2a9abf383af8e1e2c109aDort wo normalerweise nicht mehr als drei Bäcker Hand in Hand arbeiten, um Brote, Brötchen, Kleingebäck oder große Torten herzustellen, sind am letzten Samstag im November mehr als ein Dutzend Personen zu Gange. Jugendliche aus Westerkappeln sind in einer Projektarbeit im Rahmen ihres Konfirmandenunterrichts gemeinsam mit dem Mettinger Bäckermeister Werner Wulfmeyer und seinem Team am Werk, um Brote für den guten Zweck zu backen.

„5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ heißt das Motto der Aktion, für die sich das Hilfswerk der evangelischen Landeskirchen, der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) schon seit 2014 stark machen. Durch das Backen und den Verkauf von Broten sammeln sie Spenden, mit denen Bildungsprojekte für Jugendliche in den Ländern des Südens unterstützt werden.

Die evangelische Kirchengemeinde Westerkappeln nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal an der Aktion „5000 Brote“ teil, und Pastorin Angelika Oberbeckmann, die die erste Gruppe von 13- und 14-Jährigen nach Mettingen begleitet, ist froh, dass es nach mehreren, auch durch die Corona-Pandemie ausgebremsten Anläufen endlich geklappt hat und dass alle Jugendlichen am vergleichsweise frühen Samstagmorgen pünktlich vor Ort sind.

Die Bäckermeister Werner Wulfmeyer und Josua Kölker, Geselle Florian Wulfmeyer und die Bäckerinnen Ramona Fliehe und Valentina Specht lassen es sich nicht nehmen, an diesem Tag Überstunden fürs  ehrenamtliche Engagement zu machen, um mit den Jugendlichen ans „Handwerk“ zu gehen. Auch darüber sind Angelika Oberbeckmann und ihr Kollege Olaf Maeder dankbar. Letzterer wird am ersten Adventswochenende dabei sein, wenn die zweite Westerkappelner Konfirmandengruppe in der Mettinger Backstube an den Start geht.

Mehr als 120 Kartoffelbrote gilt es zu formen, und damit die jungen Helferinnen und Helfer direkt loslegen können, haben die Profis den Teig aus Weizen- und Roggenmehl, Kartoffelflocken, Hefe, Salz und Wasser schon vorher geknetet. Dass Bäcker Werners kleine Backstube im Ortskern ein echter Handwerksbetrieb ist, erfahren die Jugendlichen nicht nur durch dessen Erläuterungen, sondern auch als sie selber Hand anlegen und die Brote in Form bringen. Nachdem sie das zügig erledigt haben, müssen die Einpfünder erst einmal ruhen, damit die Hefe ihre Arbeit tun kann.

Wer glaubt, während der knapp einstündigen Wartezeit Pause machen zu können, ist auf dem falschen Dampfer. Die Teige für rund 170 Klaushähnchen und 100 Schoko-Croissants sind ebenfalls fertig und wollen verarbeitet werden. Weiter geht’s!

Während die einen am Anis schnuppern und Klaushähnchen ausstechen, naschen die anderen von der Schokocreme und rollen Hörnchen. „Ihr sollt ja wissen, was drin ist“, begründet Werner Wulfmeyer die Riech- und Kostprobe. In Windeseile werden mit Hilfe der Profis Bleche gefüllt, zwischendurch schweift der Blick der jungen Helfer durch die Backstube, auf die Ausrollmaschine und auf die Bleche mit den Broten, die im Laufe der Zeit deutlich an Umfang zunehmen. So sehr, dass jetzt endlich das Backen ansteht. Bis sie fertig sind, warten die Jugendlichen nicht. Jetzt haben sie wirklich Pause und machen sich auf den Heimweg nach Westerkappeln.

Am frühen Nachmittag sind sie erneut im Einsatz, um „ihre“ Brote in der Stadtkirche zu verkaufen. Werner Wulfmeyer liefert sie persönlich an. Die insgesamt 122 Kartoffelbrote seien am Samstag und nach dem Sonntagsgottesdienst verkauft worden, verrät Angelika Oberbeckmann. Und dass rund 580 Euro eingenommen worden seien. „Die Konfis und die Teamer der Evangelischen Jugend waren mit Eifer und Freude dabei. Die Besucher kamen in Wellen und waren von der Aktion und dem superleckeren Brot schwer begeistert“, lautet das Fazit der Pfarrerin.

Die Gesamtsumme aus den beiden Back- und den vier Verkaufsaktionen geht an die drei „Brot für die Welt“-Projekte „Unterricht für Flüchtlingskinder!“ in Myanmar, „Gesundes Essen – jeden Tag!“ in Malawi und „Kinder kämpfen für ihre Rechte!“ in Paraguay. 

Text: Dietlind Ellerich

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news-1715Thu, 30 Nov 2023 08:00:00 +0100Zum Rücktritt von Präses Annette Kurschus - Gemeinsame Erklärung der westfälischen Landessynodehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zum-ruecktritt-von-praeses-annette-kurschus-gemeinsame-erklaerung-der-westfaelischen-landessynode/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b188b04525fcee8cf600240f3ec3f1c8Mit einer kurzen, aber eindrücklichen Andacht des Theologischen Vizepräsidenten Ulf Schlüter begann die Tagung der westfälischen Herbstsynode am Freitagnachmittag im Betheler Assapheum in Bielefeld. 189 Mitglieder aus den 26 Kirchenkreisen der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), den theologischen Fakultäten sowie in berufener oder beratender Funktion berieten über unterschiedliche Themen aus der Landeskirche. Im Fokus standen, wie jedes Jahr im Herbst, die Beratungen über den kommenden Haushalt.

Wenige Tage nach dem Rücktritt der Präses der EKvW, Annette Kurschus, steht die Herbsttagung der Synode unter außergewöhnlichen Vorzeichen. Die meisten Synodalen reisten betroffen und bedrückt zur Synodentagung in Bielefeld an. Um vorab dem Gespräch und Fragen zur gegenwärtigen Situation Raum zu lassen, hatte die Kirchenleitung den Synodalen nach Begrüßung und Andacht die Gelegenheit gegeben, sich in geschlossener Sitzung auszutauschen.

Dabei verständigte sich die Synode auf folgende gemeinsame Erklärungen:

Erklärung der Landessynode der EKvW zum Rücktritt von

Präses Dr. h. c. Annette Kurschus am 20.11.2023

Die Berichte Betroffener über sexualisierte Gewalt durch einen ehemaligen kirchlichen Mitarbeiter im Ev. Kirchenkreis Siegen haben uns erschüttert und machen uns fassungslos. Sexualisierte Gewalt im Zusammenhang kirchlicher Arbeit war und ist niemals hinnehmbar. Ihr muss in aller Entschiedenheit Einhalt geboten werden.

Im Namen der Ev. Kirche von Westfalen bittet die Landessynode die Menschen, die von den Vorgängen in Siegen bis heute betroffen sind, in aller Form um Verzeihung.

Wir teilen und bekräftigen die von der ehemaligen Präses, Annette Kurschus, erklärte Absicht „Menschen, denen im Raum unserer evangelischen Kirche durch sexualisierte Gewalt schlimmes Unrecht angetan wurde, uneingeschränkte Aufklärung und Aufarbeitung dieses Unrechts zuzusichern“.

Diesem von Annette Kurschus gestellten Anspruch auf umfängliche Aufklärung der Vorgänge im Kirchenkreis Siegen – auch jenseits strafrechtlich relevanter Tatbestände und unabhängig vom Ausgang der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen - wird die Ev. Kirche von Westfalen konsequent nachkommen. Das sind wir allen Betroffenen, der EKvW, aber auch unserer ehemaligen Präses schuldig.

Der Rücktritt von Annette Kurschus von allen Ämtern bedeutet einen schmerzlichen Verlust für die evangelische Kirche – weit über Westfalen hinaus.

Ihre besondere Gabe, das Wort Gottes existentiellen und gesellschaftlichen Fragen gegenüberzustellen und sie in diesem Licht zu beleuchten, wird uns fehlen.

Als Vorsitzende hat Präses Annette Kurschus seit 12 Jahren unserer Landeskirche und dieser Synode klare Orientierung verliehen. Ihre Berichte und Zeitansagen haben unserer synodalen Arbeit Inspiration und Tiefe verliehen, ihre große Präsenz, ihre Sprachkraft und ihre menschliche Zugewandtheit bleiben ein Segen für unsere Kirche.

 

Dass Annette Kurschus mit ihrem Rücktritt Schaden von der Evangelischen Kirche in Deutschland und in Westfalen fernhalten will, und vor allem, dass sie den notwendigen, mit den Betroffenen sexualisierter Gewalt erarbeiteten Weg der rückhaltlosen Aufklärung und Aufarbeitung schützen will, sehen wir mit großem Respekt.

Es bedarf jetzt eines Innehaltens und anschließend einer gründlichen, kritischen, auch selbstkritischen Betrachtung aller Vorgänge. Der Umgang mit den Meldungen, die bei der Meldestelle eingegangen sind, das daraus abgeleitete Vorgehen und nicht zuletzt die Kommunikation im Spannungsfeld von gebotener Transparenz und Wahrung der Persönlichkeitsrechte aller Beteiligten müssen gründlich und differenziert untersucht werden. Als Landeskirche wollen und werden wir aus den Vorgängen weiter lernen, wie ein angemessener, an den Betroffenen orientierter und verlässlicher Umgang mit sexualisierter Gewalt gelingen kann.

Die Landessynode bedauert den Rücktritt der Präses der EKvW zutiefst und erbittet für sie Gottes Segen. Für ihren unermüdlichen Dienst als Präses unserer Kirche sagen wir von Herzen Dank. Wir wünschen ihr und uns, dass sie ihre Persönlichkeit, ihre theologische Tiefe und ihre Sprachkraft auch künftig in den Dienst der Kirche einbringen kann.

Im Vertrauen auf Gottes Begleitung gehen wir als Landessynode in die kommende Zeit, verbunden mit allen, die dem Auftrag der Kirche in unseren Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Arbeitsfeldern folgen.

Erklärung der Landessynode zum Rücktritt von Dr. Michael Bertrams

als nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung

Die Landessynode bedauert, dass Herr Dr. Michael Bertrams in der Folge des Rücktritts von Präses Dr. h. c. Annette Kurschus sein Amt als nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung niedergelegt hat.

Dr. Michael Bertrams hat sich seit 2013 mit seinen juristischen Kenntnissen und seinem Sachverstand unverwechselbar und vielseitig in die Arbeit der Kirchenleitung eingebracht. Für sein jahrelanges und intensives Engagement danken wir ihm von Herzen und wünschen ihm Gottes Segen für die Zukunft.

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news-1707Wed, 29 Nov 2023 10:04:29 +0100Von Helden und Schurken – Vokationstagung in Münster vom 23.-27. Oktober 2023http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/von-helden-und-schurken-vokationstagung-in-muenster-vom-23-27-oktober-2023/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=54eed0cb1c74ab4f2c51ec331ec354c4Ausgebildete Religionslehrkräfte benötigen für ihre Tätigkeit an den Schulen eine kirchliche Unterrichtserlaubnis. 19 von ihnen trafen sich in den Räumen der Mediothek Münsterland, um die so genannte Vokatio empfangen zu können. Ralf Fischer, Schulreferent des Kirchenkreises Münster und Dozent des Pädagogischen Instituts in Schwerte-Villigst, sowie Dr. Thorsten Jacobi, Schulreferent der Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, informierten über den Rechtsrahmen und das kirchliche Unterstützungssystem, die der Erteilung von ev. Religionslehre zugutekommen. Außerdem luden sie die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ein, anhand von bekannten und weniger bekannten Gestalten der Bibel zu entdecken, wie Gott im Blick auf seine Geschichte mit den Menschen zuweilen auch auf krummen Zeilen gerade schreiben kann. Denn in der Bibel haben Menschen oft mehrere Gesichter. Wer als berühmter Held daherkommt, hatte nicht selten auch seine berüchtigten Seiten. Und nicht jeder Schurke und Verräter handelte aus purer Boshaftigkeit. Einsichten, die auch im Schulalltag von Wert sein können.

Text: Dr. Thorsten Jacobi

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news-1703Fri, 24 Nov 2023 08:31:59 +0100„Denken Sie bei der Unterrichtsvorbereitung nicht an ein Brot, sondern an kleine Brötchen!“ - Lehrerinnen- und Lehrertag befasste sich mit dem performativen Religionsunterricht http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/denken-sie-bei-der-unterrichtsvorbereitung-nicht-an-ein-brot-sondern-an-kleine-broetchen-lehrer/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b592e793e536fbcae866699d0c77a7f3Als vor zwei Jahrzehnten der performative Religionsunterricht Einzug in die Klassenräume hielt, verbanden sich hohe Erwartungen an dieses religionspädagogische Konzept. Angesichts des Traditionsabbruchs erhoffte man sich, mit seiner Hilfe Religion erlebbar und verstehbar zu machen, so Schulreferent Dr. Thorsten Jacobi in der Einladung zum Lehrerinnen- und Lehrertag.Das Echo auf dieses Unterrichtskonzept reiche in der Lehrerschaft von begeisterter Zustimmung bis zur skeptischen Ablehnung. Am 22. November befassten sich Religionslehrerinnen und -lehrer aus dem Kirchenkreis Tecklenburg und darüber hinaus in der Jugendbildungsstätte mit Chancen und Möglichkeiten dieses Ansatzes. Der Pädagogische Ausschuss des Kirchenkreises unter Leitung von Ute Dölemeyer und das Schulreferat hatten zu diesem Fachtag eingeladen.

Zur Eröffnung des Tages machte Synodalassessor Jörg Oberbeckmann darauf aufmerksam, dass der 22. November Buß- und Bettag sei. „Dieser Tag verschwindet aus dem Bewusstsein“, bedauerte er. „Unser Problem ist, dass wir die Endlichkeit verdrängen. Wir wollen das Ende einer Wachstumsgesellschaft nicht wahrhaben“. Doch als Christinnen und Christen hätten wir eine verheißungsvolle Perspektive, so der Pfarrer weiter. Er wünschte den Teilnehmenden des Fachtags Räume, in denen die christliche Botschaft Resonanz finden kann.  

Ute Dölemeyer wies in ihrer Begrüßung auf alarmierende Daten in der neuen Kirchenmit­gliedschaftsstudie hin. Was kann Schule dazu beitragen, die Lage zu verbessern? Per Zoom war der Experte Prof. Dr. Hans Mendl, Lehrstuhlinhaber für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Passau, zugeschaltet. In seinem Vortrag zum Thema „Religion – eine Gratwanderung“ stellte er Chancen, Grenzen und Formen eines Religionsunterrichts vor, der mehr ist als ein „Reden über Religion“. Er machte klar, dass Religionslehrerinnen und -lehrer aktuell mit anderen Lernvoraussetzungen konfrontiert sind als früher. „Heute fehlen den jungen Leuten das Wissen und die Erfahrung von Religion“, stellte er fest. Theologisch gelte es, angemessene Präsentationsformen für sie zu entwickeln, um ihnen das Erleben von Religion zu ermöglichen. Es gehe darum, den jungen Menschen einen Einblick in die Geschichte, die Praxis und die soziale Dimension von Religion zu vermitteln.

„Um Religion zu verstehen, sind Gebet, Segen, die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen und viel Zeit nötig“, betonte der Referent. Bei der Befragung des Plenums, ob es in Ordnung ist, im Religionsunterricht zu beten, sagen 17 ja, drei sprachen sich dagegen aus. „Diese Tendenz ist mir bekannt“, meinte Prof. Mendl. Natürlich sei die Glaubensautonomie der Schülerinnen und Schüler wichtig. Es dürfe keinen Zwang zu religiösen Handlungen geben, betonte er. Religionsunterricht solle daher stets eine Einladung zum Erleben, Reflektieren und Erfahren von Religion sein. „Im Unterricht sind viele Möglichkeiten denkbar, in Religion stärker einzutauchen. Aber denken Sie bei der Unterrichtsvorbereitung nicht an ein Brot, sondern an kleine Brötchen!“ appellierte er an die Lehrkräfte.

Anne Klaaßen war zuletzt Studienleiterin am Religionspädagogischen Studienzentrum der Ev. Kirche Hessen und Nassau (EKHN) und arbeitete 20 Jahre in der Fort- und Weiterbildung zu Religion in der Grundschule. Sie unterrichtete zeitgleich selbst in einer Grundschule und ist heute im Ruhestand. „Performativer Religionsunterricht bedeutet für mich: Trau den Schülerinnen und Schülern mehr zu“, sagte sie. Sie definiert diesen Unterrichtsansatz mit den Schlagworten „performance“, Performanz als Unterrichts­prinzip und Performativität. Bei der „performance“ gehe es darum, dass aus einem Text eine Ausdruckshandlung entsteht. Zum Beispiel wird eine Geschichte inszeniert, als Rollenspiel, als weiterführender Dialog oder mit Legematerial. Bei der Performanz als Unterrichtsprinzip bringen Akteure und Zuschauende ihre subjektiven Sichtweisen ein. Die Inszenierung selbst wird zum Lerngegenstand. Anschließend reflektiert die Lerngruppe die Inszenierung. „Durch Verschriftlichung eigener Gedanken nehmen die Schülerinnen und Schüler gegenseitig Anteil an ihren Erfahrungen“ so die Referentin. „Mir war wichtig, dass die Kinder mit in die Geschichten mit Gott hineingenommen werden“. Dies ginge heute sicher auch mit Videoclips und ähnlichen Medien. Julian Niederwahrenbrock, Popkantor aus der Kirchengemeinde Westerkappeln, wies im Workshop u.a. nach, dass auch „White Metal“ einen sinnvollen Platz im Religionsunterricht haben kann, d.h. Rockmusik mit christlichen Liedtexten. Anne Klaaßen animierte abschließend die Teilnehmenden, biblische Texte aus ungewohnten Perspektiven zu erschließen.     

Text: Christine Fernkorn

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news-1702Tue, 21 Nov 2023 15:43:04 +0100Zum Rücktritt von Annette Kurschushttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zum-ruecktritt-von-annette-kurschus/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f38dd6362b23be7aa5b62e5b4d9e3ea6Am Montag, 20. November, ist die Präses der westfälischen Landeskirche und Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus, mit sofortiger Wirkung von allen ihren kirchlichen Ämtern zurückgetreten. Hintergrund sind die Missbrauchsvorwürfe gegen einen früheren Mitarbeiter aus dem Kirchenkreis Siegen, in dem Annette Kurschus früher als Pfarrerin und Superintendentin tätig war. In den letzten Tagen haben sich über die Medien Vorwürfe verbreitet, Annette Kurschus sei bereits seit über zwei Jahrzehnten über die Missbrauchsfälle unterrichtet gewesen und habe es versäumt, dagegen vorzugehen.

Vor diesem Hintergrund sah die Präses das Vertrauen in ihre Person und ihre Ämter nachhaltig beschädigt. Sie ist zurückgetreten, um das notwendige Vertrauen in die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in unserer Kirche nicht zu untergraben.

Den Wortlaut ihrer persönlichen Erklärung vom 20. November finden Sie hier:

https://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/rueckzug-aus-allen-aemtern/

In einer Nachricht an die Gemeinden des Kirchenkreises Tecklenburg schreibt Superintendent André Ost dazu: „Für unsere westfälische Kirche ist der Rücktritt von Annette Kurschus zweifellos ein großer Verlust. Sie hat in den fast zwölf Jahren ihrer Amtszeit vor allem durch ihre einfühlsamen, inhaltsstarken und sprachgewaltigen Predigten eine große Wirkung erzielt.“  

In ihrer westfälischen Heimatkirche habe sie immer einen großen Rückhalt gehabt, so André Ost weiter. „Ich persönlich bedaure ihren Rückzug sehr, denn es hat uns gutgetan, eine so profilierte Anwältin unserer Kernsache, nämlich der Verkündigung des Evangeliums, an der Spitze unserer Landeskirche zu haben“, betont er.

 

 

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news-1701Mon, 20 Nov 2023 08:38:40 +0100Etwas Gutes retten für die Zukunft - Beauftragungsgottesdienst der ökumenischen Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt in der St. Marien-Kirche in Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/etwas-gutes-retten-fuer-die-zukunft-beauftragungsgottesdienst-der-oekumenischen-notfallseelsorge-im/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f1f9f8cbc45a06e3ae3e545bd214e384„Wir sind dankbar für die Unterstützung durch die Notfallseelsorge (NFS) im Kreis Steinfurt. Ich habe große Hochachtung vor dieser wichtigen Aufgabe“, so ein Polizist, der in der Kreisleitstelle der Polizei im Kreis Steinfurt arbeitet, am Rande des Gottesdienstes zur Beauftragung der neuen Notfallseelsorgerinnen und- seelsorger in der St. Marien-Kirche in Rheine. „Wir können uns darauf verlassen. Sobald uns ein Notfall gemeldet ist, wissen wir, dass wir die Kolleginnen und Kollegen der Notfallseelsorge immer erreichen“, ist er sich sicher.

Ein schwerer Unfall oder ein Schicksalsschlag verändern oft in wenigen Minuten das ganze Leben. Dann ist es gut, Menschen in der Nähe zu haben, die in Krisensituationen helfend und beratend zur Seite stehen. Im Kreis Steinfurt engagieren sich knapp 60 haupt- und ehrenamtliche Notfallseelsorgende in dieser herausfordernden Arbeit. „Danke für Ihre Bereitschaft für den Dienst am Menschen, danke für Ihre profilierte Arbeit in der Notfallseelsorge, danke für die Menschlichkeit“, sagte Kreisdechant Dr. Ludger Kaulig. Die Notfallseelsorge stehe unter dem Schutz Gottes. In ihrer Predigt zu Genesis 19,26 nahm Pfarrerin Alexandra Hippchen, landeskirchliche Beauftragte für Notfallseelsorge, Bezug auf die Krisen in der Welt. „Von Frieden sprechen wir derzeit eher zurückhaltend. Da ist immer noch kein Friedenswille von Russland gegenüber der Ukraine“, so die Theologin. Dies gelte genauso umgekehrt. Und auch der Krieg in Israel, hervorgerufen durch ein gezieltes Massaker der Hamas, bringe nur weitere Opfer hervor. Der Antisemitismus unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen nehme zu. „Wir hören von Massakern, von Attacken gegen die Menschlichkeit. Wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass der Narrativ des irregulären Flüchtlings und des zu viel an geflüchteten Menschen so rasend schnell und nahezu unhinterfragt wächst, dass man wirklich verzweifeln kann“, betonte sie.  

Die Geschichte von Lot und seiner Familie nahe bei Sodom und Gomorrha will zeigen, dass außerhalb des Bundes Gottes mit seinen Kindern Vergewaltigung, Mord, Skrupellosigkeit, Gier, Ausbeutung, Sklaverei und die Konsequenz der Gottlosigkeit Raum nehmen. Die Bewohner dieser beiden Städte halten sich nicht an Gottes Gebote wie Solidarität, Gastfreundschaft, Gerechtigkeit, Respekt vor dem anderen. Auf der nicht ganz freiwilligen Flucht aus der Stadt Gomorrha, im Blick zurück auf diese Stadt, erstarrt Lots Frau zur Salzsäule. „Wir kennen dieses Erstarren – „Freeze“ – genannt auch in den Einsätzen der Notfallseelsorge. Menschen erstarren, wenn sie eine schockierende Nachricht erhalten. Sie verlieren den Kontakt zur Realität“, so Alexandra Hippchen. Dies erlebe sie auch bei Einsatzkräften, die nicht mehr einsatzfähig seien. Um dies zu vermeiden, würden diese Krisensituationen in der Notfallseelsorge geübt. „Wir halten engen Kontakt zum Team, zu Einzelnen und der Gruppe, damit wir wissen, dass wir nicht allein sind, wenn es brenzlig wird. Wir können uns Hilfe holen, wenn es nötig ist“, berichtete die Pfarrerin. Zurzeit lebten wir in einer Welt, die zu bersten scheint. Umso mehr gelte es, darauf zu vertrauen und so zu handeln, dass das Grauen nicht die Oberhand gewinne und dem Nächsten liebevoll und klar ein Mensch zu sein, appellierte die Pfarrerin an die Zuhörer.      

Im Rahmen des Gottesdienstes wurden Susanne Neyer und Barbara Wilmes von Alexandra Hippchen und Kreisdechant Ludger Kaulig in ihren Dienst als Notfallseelsorgerinnen eingeführt und für ihre Beauftragung gesegnet. Das Leitungsteam für die Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt bilden jetzt: Susanne Wagener, Tobias Bendfeld, Tobias Beck (neuer katholischer Koordinator) und Alexandra Hippchen (landeskirchliche Pfarrerin für Notfallseelsorge im Münsterland).

Am 27. November tagt die Kreissynode des Kirchenkreises Tecklenburg. Auf der Agenda steht die Berufung des neuen Synodalbeauftragten für die Notfallseelsorge. Zur Wahl steht Pfarrer Jörg Zweihoff (Ibbenbüren). Diakon Eugen Chrost, langjähriger katholischer Koordinator der Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt, wechselte zum 1. November dieses Jahres in den Kreis Borken. Er wurde im Gottesdienst verabschiedet.

Text: Christine Fernkorn

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news-1700Thu, 16 Nov 2023 14:40:50 +0100Nahost-Konflikt: Westfälische Kirche veröffentlicht Orientierungshilfehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nahost-konflikt-westfaelische-kirche-veroeffentlicht-orientierungshilfe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=16b3fb943fc6515b5fc1dd10c1986d98Die Evangelische Kirche von Westfalen will mit einer Orientierungshilfe zur Versachlichung der Debatte über den neu entflammten Nahost-Konflikt beitragen. Der Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober gegen Israel bewege viele Menschen und habe das gesellschaftliche Klima verändert, erklärte das Oikos-Institut der westfälischen Kirche jetzt in Dortmund.Jüdinnen und Juden in Deutschland hätten wieder Angst vor Hetze, Hass und Gewalt. Islamfeindliche Tendenzen nähmen zu. Die online veröffentliche Broschüre „Der Terrorangriff der Hamas auf Israel - Der Krieg im Nahen Osten und die Folgen“ solle hier ein differenziertes Gesamtbild des Konfliktes vermitteln und gleichzeitig Aktivitäten für Frieden und Menschenrechte unterstützen.

Kirchenkreise und Gemeinden könnten das 14-seitige Papier nutzen, um zu einer eigenen Urteilsbildung im Blick auf die Eskalation im Nahen Osten zu kommen, hieß es. Das Oikos-Institut für Mission und Ökumene hat die Orientierungshilfe in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie im Institut für Kirche und Gesellschaft mit Sitz in Schwerte erarbeitet.

„Es ist es schwierig, die richtigen Worte zu finden, um auf den Terror und Krieg in Nahost in der Öffentlichkeit zu reagieren, auch im Wissen um mögliche Ursachen und Folgen dieses Konfliktes, die nach einer differenzierten Wahrnehmung verlangen. Viele Menschen fühlen sich dadurch verunsichert“, schreiben der Friedensbeauftragte der westfälischen Kirche, der Bielefelder Superintendent Christian Bald, und der landeskirchliche Ökumene-Dezernent, Landeskirchenrat Albrecht Philipps, im Vorwort der Broschüre. Es komme nun darauf an, dass sich Christinnen und Christen in die öffentliche Diskussion einbringen. Dabei gelte es Haltung zu zeigen, für Frieden, humanitäre Verantwortung und Menschenrechte einzutreten, betonen die Theologen. Der Spirale der Gewalt und des Hasses müsse etwas entgegengesetzt werden.

Bald und Philipps erinnerten an die doppelte Verbundenheit der Kirche mit den Menschen in Israel und den palästinensischen Gebieten. „Es bleibt die Aufgabe, in Kontakt zu bleiben, für sie zu beten und sie zu unterstützen, wo sie sich weiterhin für Dialog und Frieden einsetzen und für humanitäre Hilfe für die Opfer von Terror und Krieg.“

Die Broschüre kann auf der Homepage des Oikos-Instituts heruntergeladen werden: https://www.oikos-institut.de/der-terrorangriff-auf-israel-und-die-folgen/

Text: epd

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news-1699Tue, 14 Nov 2023 13:56:43 +0100Medaille der Menschlichkeit für Notfallseelsorge im Münsterland und Einsatzkräftenachsorge im Kreis Coesfeld http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/medaille-der-menschlichkeit-fuer-notfallseelsorge-im-muensterland-und-einsatzkraeftenachsorge-im-kreis/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2d1256f69afddf5ef0c47889e90c0f96Am 11. November 2023 wurden der Notfallseelsorge im Münsterland und der Einsatzkräftenachsorge im Kreis Coesfeld die Medaille der Menschlichkeit vom Deutschen Roten Kreuz, Landesverband Westfalen-Lippe e.V., verliehen.„Die Medaille der Menschlichkeit wurde in diesem Jahr zum ersten Mal verliehen und wir sind natürlich sehr froh darüber, dass unser Dienst beim Roten Kreuz so wertgeschätzt wird“ sagt Pfarrerin Alexandra Hippchen, die landeskirchliche Beauftragte für die Notfallseelsorge (NFS) im Münsterland.

Ein besonderes Augenmerk setzte Laudator Heinz-Wilhelm Upphoff, der Vizepräsident des DRK-Landesverbands, auf die Einsatzkräftenachsorge (EKN). Sie gibt den Einsatzkräften die Sicherheit, nach belastenden Einsätzen betreut zu werden. Die Einsatzkräftenachsorge wurde 2012 von Christian Pill (DRK) und Alexandra Hippchen (NFS) gegründet.

Aber auch die Notfallseelsorge in den unterschiedlichen Kreisgebieten im Münsterland und in der Stadt Münster wurde mit großem Lob bedacht, unterstützt sie doch die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit und betreut sie Menschen als akute Krisenintervention, wenn Partner:innen, Kinder, Familienangehörige und Freunde überraschend verstorben sind, sei es durch einen Unfall, einen Suizid oder andere schwere Ereignisse.

Pfarrerin Alexandra Hippchen und Diakon Eugen Chrost sowie ehrenamtliche Notfallseelsorger:innen aus Coesfeld und Borken nahmen an der Preisverleihung teil.

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news-1698Mon, 13 Nov 2023 14:29:51 +0100„Zuflucht haben in allen Nöten“ - Im Ratsbericht vor der EKD-Synode nimmt Annette Kurschus Stellung zu Antisemitismus, Migration, Klimawandel und der Kraft des Gottvertrauenshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zuflucht-haben-in-allen-noeten-im-ratsbericht-vor-der-ekd-synode-nimmt-annette-kurschus-stellung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=454a9386b66f4cc458896f27fd1c9885Zum Auftakt der in Ulm tagenden Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat Präses Annette Kurschus am Sonntag (12. November) Stellung bezogen zu den aktuellen Krisen in Deutschland und weltweit und zugleich für die Kraft des Gottvertrauens geworben.„Selten war die Hoffnung so kleinlaut und schwindsüchtig, selten waren unsere Gewissheiten so labil und zerbröselt wie in diesen Zeiten, da sich Krise an Krise reiht und Unheil auf Unheil türmt“, so Kurschus. Die Welt brauche den Überschuss an Halt und Hoffnung und Gewissheit, der durch die biblischen Psalmen und Gebete ins Leben komme. Dies gelte insbesondere nach den Gräueltaten der Hamas in Israel. Sie sei entsetzt, „wie schnell nassforsch verharmlosende Kontextualisierungen bei der Hand waren; wie unangefochten die üblichen Sprechblasen vorgetragen wurden. Als sei die Welt kaum berührt durch dieses Abschlachten von Jüdinnen und Juden.“ Die Hamas sei keine Befreiungsbewegung. „Sie ist eine antisemitische Terrororganisation, die jüdisches Leben austilgen will, wo immer es ihr begegnet. Und: Sie ist eine tödliche Geißel für die leidenden Menschen in Gaza.“ Der Angriff der Hamas sei zugleich ein Angriff auf die Palästinenserinnen und Palästinenser gewesen, die sich für Frieden und Verständigung einsetzen. „Es ist töricht, und darum mache ich dabei nicht mit, die Solidarität mit Israel und die Empathie für die palästinensischen Opfer in ein Entweder-Oder zu zwingen.“ Es sei „keine Entsolidarisierung mit Israel, völkerrechtliches Augenmaß, humanitäre Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung zu fordern. Die politisch Handelnden müssen alles dafür tun, sichere Zonen und Zeiten zu schaffen und die Menschen mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen“, so die Ratsvorsitzende.

In Deutschland müsse das kirchliche Augenmerk auf dem beängstigenden Antisemitismus, der Angst und der Trauer jüdischer Menschen in unseren Nachbarschaften liegen: „Sie dürfen nicht den Hauch eines Zweifels haben, dass sie auf die Kirchen zählen können. Auf allen Ebenen gibt es vertrauensvolle Kontakte, wir stehen Jüdinnen und Juden zur Seite und fragen sie, wie wir ihnen helfen können. Darin dürfen wir nicht nachlassen, mehr noch, wir müssen nachlegen darin.“

Zugleich rief sie dazu auf, antimuslimischen Ressentiments zu widerstehen. Der Versuch, Hass auf Muslime als Israelfreundlichkeit zu tarnen sei in Wirklichkeit purer Rassismus. „Und unser Glaube drängt uns, dagegen sehr deutliche Worte zu sagen.“

In Ihrem Bericht bekräftigte die Ratsvorsitzende das kirchliche Engagement für Geflüchtete. Kirche und Diakonie hätten sich seit 2015 und bereits zuvor intensiv und unermüdlich für geflüchtete Menschen engagiert, seit 2022 zusätzlich für diejenigen, die aus der Ukraine kommen: mit Sprachkursen im Gemeindezentrum und gemeindlichen Kleiderkammern; mit psychosozialer Beratung in Sammelunterkünften und einem bundesweiten zivilgesellschaftlichen Aufnahmeprogramm in Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. „Wir wissen nicht nur, wovon wir reden – wir kennen viele von denen, über die neuerdings in einer Weise geredet wird, die mich zutiefst erschüttert.“ In perfider sprachlicher Verdrehung werde aus den Ertrinkenden die Flut gemacht und aus den Schiffbrüchigen die Welle, die angeblich uns überschwemme. „Da wird von „Zahlen“ gesprochen, die jetzt dringend „runter müssen“. Als ginge es um eine mittelschwere Matheaufgabe. „Wer von Migration redet, redet von Menschen und damit letztlich auch von sich selbst, vom eigenen christlichen oder humanistischen Menschenbild und davon, wie ernst es ihm oder ihr damit ist. Ich jedenfalls lasse mir die Barmherzigkeit nicht ausreden und werde andere weiterhin an die Barmherzigkeit erinnern“, sagte Kurschus.

Auch in der Klimadebatte sei das gesellschaftliche Klima so überhitzt wie das Klima selbst. Die Apokalypse werde beschworen, um Panik zu machen, wo es dran wäre, unaufgeregt und konsequent weiterzugehen. Die biblische Apokalyptik hingegen sei „Protest- und Hoffnungsrede im Angesicht einer Welt, in der alles ins Chaos zu stürzen scheint. Sie öffnet schonungslos den Blick auf die Welt, wie sie ist. Mit all ihren Schrecken und Hässlichkeiten und Abgründen.“ Und sie decke Ursachen und Verantwortlichkeiten auf. „Die ökologische Krise ist sowohl von ihren Ursachen her als auch in ihren Folgen ein Problem sozialer Gerechtigkeit. Es ist nicht nur gerecht, sondern auch klug, beides zusammenzudenken, regional und global – mit apokalyptischem Ernst und unaufgeregter Zuversicht“, so Annette Kurschus.

Mit Blick auf die für Dienstag auf der Synode vorzustellende Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung hob die Ratsvorsitzende die Bedeutung des Glaubens für die menschliche Vertrauensbildung hervor: „Anscheinend produziert der Glaube so etwas wie einen stärkenden Vertrauensvorschuss, bildet eine Art Vertrauensbank fürs Leben.“ Nur eine Kirche, die mit ihrem kirchlichen Leben Menschen Zeit einräume, Vertrauen in Gott zu fassen, habe begriffen, worin der Kern ihrer Aufgabe liegt. „Dazu braucht es zuallererst unser eigenes Vertrauen in die göttliche Kraft, die uns trägt.“

Text: Pressestelle der EKD

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news-1697Mon, 13 Nov 2023 13:19:41 +0100„Von Kopf bis Fuß. Aspekte der Körperlichkeit.“ - Frauenmahl gab viele Impulsehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/von-kopf-bis-fuss-aspekte-der-koerperlichkeit-frauenmahl-gab-viele-impulse/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4d08c28976c1927fd81af4855bdd4fffZum zweiten Mal lud die Frauenkonferenz der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg alle Frauen aus den drei Kirchenkreisen zu einem dreigängigen, vegetarischen Frauenmahl ins Restaurant „Zum Coesfelder Berg“ ein. Das Thema des diesjährigen Frauenmahls lautete: „Von Kopf bis Fuß. Aspekte der Körperlichkeit.“Nach einem alkoholfreien Aperitif und nach jedem Gang stimmte die Musikerin Heide Bertram die Frauen mit Body-Percussion-Übungen auf das Thema ein. Im Anschluss daran folgte jeweils der Beitrag der Referentinnen, über den sich dann während des Essens an den Tischen – ganz im Sinne der Tradition des Frauenmahls - ausgetauscht werden konnte.

Die Theologin Maike Peyrer berichtete über ihre Erfahrungen mit christlichem Yoga. Sie absolviert zurzeit eine Ausbildung zur Yogalehrerin für christliches Yoga und ist durch ihr Bedürfnis nach einer leibsensibleren Theologie darauf aufmerksam geworden. Maike Peyrer schilderte eindrucksvoll, wie das Loslassenkönnen, sich geborgen fühlen, in Einheit mit Yogaübungen ihr eine ganz andere Gottesbeziehung ermöglicht. So entsteht z.B. bei Herzöffnungsübungen, bei denen einem ein Bibelvers zugesprochen wird, auf der Yogamatte eine ganz andere Wahrnehmung als in einer Kirchenbank. Im Sommer hat Frau Peyrer ihre Ausbildung beendet und möchte dann christliches Yoga auch in unseren Kirchenkreisen anbieten.

Vor dem zweiten Gang stellte die Moderatorin des Abends, Pfarrerin Barbara Stoll-Großhans, Stefanie Dietrich vor. Frau Dietrich, die Pferdewirtschaftsmeisterin ist, musste nach einem Arbeitsunfall, bei dem sie sich die Hand schwer verletzte, ihr Leben völlig neugestalten. Nach zwei Jahren mit Klinikenaufenthalten, Therapien und einem extrem eingeschränkten Leben unter Schmerzmitteln aufgrund einer neurologischen Erkrankung, die aus dem Arbeitsunfall resultiert, entschloss sie sich zu einer Oberarmamputation. Sie hoffte, danach wieder selbstbestimmt und ohne Schmerzmittel leben zu können. Dies ist ihr gelungen. Sehr eindrücklich und an manchen Stellen auch mit einer ordentlichen Prise Humor erzählte Stefanie Dietrich von ihrem Leidensweg. Sie berichtete, wie sehr es ihr geholfen hat, von jungen Jahren an immer selbstbestimmt ihren eigenen Weg gegangen zu sein und das zu tun, was sich für sie richtig anfühlte. Mittlerweile arbeitet sie in einem Unternehmen für Arbeitssicherheit und ist auch dank ihrer Robotik-Handprothese, die sie mit einem Augenzwinkern liebevoll Schnappi nennt, nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen.

Vor dem Dessert berichtete Dorothea Deppermann, Landtagsabgeordnete der Grünen für Münster, Havixbeck und Nottuln, über die Wahrnehmung und Beurteilung von Politikerinnen in der Öffentlichkeit. Sie erzählte, dass immer noch viele Frauen in von Männern dominierten Gremien nicht ernst- oder wahrgenommen werden. Als Folge daraus passten sich einige Politikerinnen durch Rhetorik und Auftreten den Männern an, anstatt authentisch zu bleiben. Auch über Fluch und Segen von Social Media wurde gesprochen. Einerseits seien die sozialen Medien ein gutes Medium, um politische Inhalte zu verbreiten und kurze Statements zu übermitteln. Gleichzeitig ist sich Dorothea Deppermann als Mutter zweier Kinder bewusst, dass jeder öffentliche Auftritt auch bedeutet, sofort in den sozialen Medien präsent zu sein. Deshalb sei es aus ihrer Sicht wichtig, darauf zu achten und die Kinder davor zu schützen. Sie berichtete auch davon, dass sie lernen musste, sich abzugrenzen, nicht zu vergleichen und sich auch Freizeit zuzugestehen, um Kraft zu tanken und den Blick für vielfältige Lösungsansätze und Ideen freizubekommen. Das ist etwas, in dem sich viele der anwesenden ehrenamtlichen Frauen wiedererkannten.

Drei beeindruckende Frauen mit ihren unterschiedlichen Lebensgeschichten, die dazu beitrugen, dass der Abend, organisiert von Doris Ulmke, der Sprecherin der Frauenkonferenz im Gestaltungsraum 1, Körper und Seele bereicherte und die Gespräche auch nach dem Essen, Segen und Segenslied noch nicht endeten.

Für den 15. November 2024 ist ein weiteres Frauenmahl geplant.

Text: Nicole Schlögelhofer

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news-1694Fri, 10 Nov 2023 09:33:03 +0100Vieles ausprobiert bei der Aktion „Leben, Lachen, Lernen“ - Jugendliche gestalteten für Gleichaltrige ein buntes Stück „Zukunft“ mit http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/vieles-ausprobiert-bei-der-aktion-leben-lachen-lernen-jugendliche-gestalteten-fuer-gleichaltrig/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=dafe34899ce1e08024d7da2dcaa58826Entdeckergeist war am 3. November von den Jugendlichen aus Lengerich und Umgebung gefragt. Unter dem Motto „Leben, Lachen, Lernen“ lud der Zukunftsrat zu einem abwechslungsreichen Event in die Räumlichkeiten der Lengericher Gesamtschule ein. Rund 200 Jugendliche folgten dem Aufruf, um an einer Vielzahl von Workshops und Aktivitäten teilzunehmen.Die Teenager färbten Socken mit einer Batiktechnik, zeichneten Chibis (Selbstporträts als Manga) oder sprayten Weltraumgraffiti. Tanzbegeisterte steckten ihre Energie in Hip Hop hinein, während Technikfans, ausgestattet mit VR-Brillen, in die virtuelle Welt des 3D-Sports eintauchten. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt: Die Jugendlichen stellten nach ihren Vorlieben leckere Pizzen zusammen. Ein besonderes Highlight stellte das Bobbycarrennen dar, das besonders den Jugendlichen viel Spaß machte.

„Es ist wunderbar zu sehen, wie junge Menschen hier ihre Ideen und Talente teilen", sagte ein begeisterter Wolfgang Janssen vom Kreisjugendamt Steinfurt, der den Beteiligungsprozess und die entstehenden Angebote begleitet.

Verantwortlich für das vielseitige Programm ist ein „Zukunftsrat“, der sich aus Mitgliedern des Jugendbeirats Lengerich, Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Lengerich-Tecklenburg und der Extra.Klasse sowie einigen wenigen erwachsenen Vertrauenspersonen zu ihrer Unterstützung zusammensetzt. In ihren regelmäßigen Sitzungen beratschlagen und beschließen die Mitglieder über offene, zukunftsträchtige Angebote für Gleichaltrige. Diese Aktionen werden mithilfe von Mitteln aus dem „Zukunftspaket“ umgesetzt (siehe: Zur Sache).

Die Veranstaltung „Leben, Lachen, Lernen“ ist ein lebendiger Beweis für die positive Auswirkung der Arbeit des Zukunftsrates. Dieser bunte Nachmittag ist nicht nur ein Fest der Kreativität und Gemeinschaft, sondern auch eine Gelegenheit für die Jugendlichen, sich aktiv an der Ausgestaltung ihrer Zukunft zu beteiligen.

Besonderer Dank gilt den Verantwortlichen der Gesamtschule Lengerich, die großzügig ihre Türen öffneten und ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellten. Für die abwechslungsreichen Workshops waren eine ganze Reihe von lokalen Organisationen, Gruppen und Vereinen verantwortlich, darunter die Junge Volkshochschule Lengerich, die Evangelische Jugendbildungsstätte Tecklenburg, das Jugendzentrum Lengerich, der Jugendbeirat Lengerich, die Extra.Klasse, die Eisenbahnfreunde und Lehrkräfte der Gesamtschule Lengerich. „Das war richtig toll hier“, beurteilte ein Sechstklässler kurz vor Ende der Veranstaltung und erfreute mit seinen Worten die Programmmacher.  

Text: Meriam Ben Fradj

Zur Sache: Das Zukunftspaket

Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).

Der Kreis Steinfurt hat im Zuge seiner Bestrebungen für mehr Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen gemeinsam mit der Jugendbildungsstätte des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg Fördermittel eingeworben, über deren Verwendung ein mehrheitlich von Jugendlichen gebildeter „Zukunftsrat“ entscheidet. Alle Angebote müssen im laufenden Kalenderjahr umgesetzt werden.

Das Logo zum Zukunftspaket finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-1692Thu, 09 Nov 2023 11:00:50 +0100Evangelische Kirche erinnert an Novemberpogrome - Antisemitismus entschieden entgegentretenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/evangelische-kirche-erinnert-an-novemberpogrome-antisemitismus-entschieden-entgegentreten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b66c8af765213584b29e342182960ec2An den 85. Jahrestag des Gedenkens an die Novemberpogrome am 9. November, bei denen jüdische Menschen in Deutschland misshandelt und getötet, ihre Synagogen, Wohnungen, Häuser und Geschäfte zerstört wurden, erinnern die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Präses der EKvW, Annette Kurschus, und die Präses der Synode der EKD, Anna-Nicole Heinrich.Heinrich betont, dass Antisemitismus nirgendwo Platz haben darf: „Gerade jetzt, wo der abscheuliche Terror der Hamas gegen die Menschen in Israel geschehe und sich Antisemitismus wieder offen auf deutschen Straßen zeigt, müssen wir uns allen Formen des Judenhasses entschlossen entgegenstellen.“ Das Erinnern – an den Hass, den Wahn, die Gewalt gegen Jüdinnen und Juden und das Schweigen der Vielen – sei immerwährende Aufgabe von Christinnen und Christen. Gemeinsam mit dem Leitenden Bischof der VELKD, Ralf Meister, und Mitgliedern des Synodenpräsidiums besucht Synodenpräses Heinrich im Vorlauf zur verbundenen Synodentagung von VELKD und EKD in Ulm die Gedenkstunde zur Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938 vor der Synagoge in der Stadt.

„Es ist unerträglich, dass 85 Jahre nach der Reichspogromnacht, Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Grund haben, den Gang auf die Straße zu fürchten, dass sie Sorge um ihre Kinder in Kindergärten und Schulen haben“, sagte Kurschus, die am 9. November an einer Gedenkveranstaltung in Bielefeld teilnimmt. Nicht minder inakzeptabel sei der Antisemitismus, der in der Mitte unserer Gesellschaft wohne. „Antisemitismus, egal in welcher Form“, so Kurschus, „darf in Deutschland keinen Platz haben.“ Wie bereits bei der Kundgebung am Brandenburger Tor gegen Terror, Hass und Antisemitismus betonte sie: „Es gibt keine Rechtfertigung für Judenhass.“

Die Gedenkveranstaltung zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht in Berlin findet am Vormittag in der Synagoge in der Brunnenstraße statt, die kürzlich attackiert worden war. Eingeladen dazu hat der Zentralrat der Juden in Deutschland. Für die EKD wird die Bevollmächtigte des Rates, Anne Gidion, teilnehmen.

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news-1691Thu, 09 Nov 2023 08:49:23 +0100„Strahlende Kinderaugen sind der größte Dank!“ Jubilarinnen-Ehrung des Kiga-Verbunds http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/strahlende-kinderaugen-sind-der-groesste-dank-jubilarinnen-ehrung-des-kiga-verbunds/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2d94c30dfbf2951fa6b735b32a5e2541In kleiner Runde feierte in diesem Jahr der Kindergarten-Verbund seine Jubilarinnen-Ehrung in der JuBi Tecklenburg: sieben Mitarbeiterinnen des Verbunds können auf ihr 25-jähriges Dienstjubiläum zurückblicken, doch drei von ihnen nahmen an der Feierstunde nicht teil. Zwei Mitarbeiterinnen sind schon seit 40 Jahren in einer der Kindertagesstätten im Verbund tätig.„Wir wollen Sie heute mit dieser Feier ehren“ so Geschäftsführer Ralf Evers. Gemeinsam mit Kerstin Bothner, der Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung im Kindergartenverbund, bedankte er sich für das langjährige Engagement der Jubilarinnen. Im Vergleich zur damaligen Situation zu Beginn ihrer Tätigkeit sei die Arbeitswelt heute eine andere, sagte Ralf Evers. „Jungen Mitarbeitenden ist heute nicht die vielgenannte Work-Life-Balance wichtig, sondern die Life-Work-Balance“ betonte er. Fachkräfte wollten heute maximal 25-30 Wochenstunden arbeiten. Dies sei früher nicht der Fall gewesen. Damals habe es jedoch mehr befristete Stellen gegeben. „Das ist heute glücklicherweise nicht mehr so“ berichtete er. Die Anforderungen an die Mitarbeitenden hätten sich geändert. Heute sei die Übermittags-Betreuung beispielsweise Standard in den Einrichtungen.

Dass den Jubilarinnen ihre Arbeit mit den Kindern viel Freude macht, wurde klar, als sie von ihren schönsten Erlebnissen erzählten: „Als ich 25 Jahre alt war, waren zwei Kinder unserer Einrichtung ineinander „verliebt“ und wollten heiraten. Ich fragte, ob ich dann dabei sein könnte. Sie sagten:“ Nein dann bist Du doch schon tot!“ so Gabriele Panten, Leitung Familienzentrum Widum II. Sie arbeitet seit 40 Jahren dort. Jutta Sobolewski-Beck ist die Kollegin von Gabriele Panten im Familienzentrum. „Seit drei Jahren haben wir eine Gruppe für die Unter-Dreijährigen“, berichtet sie. „Die strahlenden Kinderaugen, das ist für mich schon fast wie Oma-sein“ sagt die Mutter zweier eigener erwachsener Kinder zufrieden. Sie teilt sich eine Stelle mit einer 27-jährigen Kollegin. „Die Kinder sagen auch Oma zu ihr“ sagt sie lachend.

„In jedem Kind liegt eine Chance, jeder Tag ist abwechslungsreich und es gibt immer wieder neue Herausforderungen“, erzählt Nina Rudi. Sie arbeitet seit 25 Jahren im Johannes-Kindergarten in Rheine. Oft seien die Kinder für sie genial. Ein Kind wollte kürzlich Blätter vom Baum abreißen. Da habe sie gesagt:“ Das ist nicht gut, der Baum ist doch Dein Freund“. Dabei habe sie den Baum umarmt. Daraufhin habe das Kind gesagt: “Ein bisschen merkwürdig bist Du schon!“ Sie ist sich sicher:“ Ohne die Kinder hätte wir die Corona-Pandemie nicht so gut überstanden!“

Jennifer Brand, seit 25 Jahren im Verbund, leitet den Kneipp-Kindergarten Tecklenburg. Vorher war sie im Sonnenkindergarten Ladbergen, in Lienen, in Lotte und in Kattenvenne tätig. „Ich bin mit jedem Wechsel gewachsen“ berichtet sie. Das hat mich beruflich und persönlich gestärkt. In der Leitungsstelle kann ich die Dinge, die mir gutgetan haben, an die Mitarbeitenden weitergeben. „Wenn mich ein Kind anstrahlt, dann ist das das größte Dankeschön“. Bei Kaffee und Kuchen hatten die Jubilarinnen dann Gelegenheit, weitere schöne Begebenheiten aus der Arbeit auszutauschen. 

Text: Christine Fernkorn

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news-1688Mon, 06 Nov 2023 14:27:32 +0100Klang- und stimmungsvoller Gottesdienst zum 125-jährigen Jubiläum des Lengericher Posaunenchorshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klang-und-stimmungsvoller-gottesdienst-zum-125-jaehrigen-jubilaeum-des-lengericher-posaunenchors/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4792f03b5124c6b408887eee11f194ea„125 Jahre oder 125 Dezibel“, fragte Pfarrer Harald Klöpper, als er am ersten Novembersonntag die Gemeinde, Gäste und nicht zuletzt das „Geburtstagskind“ zum Bläsergottesdienst in der Stadtkirche begrüßte. Die Antwort gab er gleich selber, denn „Trompeten und Posaunen schaffen es fortissimo locker über 100 Dezibel“, auch und gerade zum runden Geburtstag. Denn ein solcher war der Anlass der Feierstunde in dem Lengericher Gotteshaus. Der Posaunenchor wurde 125 Jahre alt.

Dies wurde mit einem klang- und stimmungsvollen sowie sehr kurzweiligen Gottesdienst gefeiert. Pfarrer Klöpper, der angesichts der vielen Bläserinnen und Bläser im Chorraum immer wieder auf der Suche nach der richtigen Position zum Beispiel für die Predigt und den Segen war, führte launig durch die Liturgie und ließ en passant die Entwicklung von der ursprünglichen Funktion der Posaunen als Krach- und Stimmungsmacher bei Gladiatorenkämpfen in der Antike bis zur Begleitung und Stütze der Gemeindegesangs in der heutigen Zeit Revue passieren.

Klangliche Unterstützung hatten die Lengericher Bläserinnen und Bläser vom Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg, dessen Leiterin Ursula-Maria Busch im Wechsel mit der Lengericher Kantorin Rebekka Follert dirigierte. Die Musikerinnen und Musiker begleiteten im Gottesdienst nicht nur die Lieder „Du meine Seele, singe“, „In dir ist Freude“ und „Danket dem Herrn“, sondern ließen auch ohne stimmliche Ergänzung von den Kirchenbänken aufhorchen, als sie zum Ende „Farmhouse Rock“ von Jacob de Haan anstimmten. Wen es bei diesem Stück noch auf den Sitzen halte, sei selber schuld, hatte Klöpper gesagt. Seiner Einladung, mitzuklatschen und den Rhythmus in Bewegung umzusetzen, folgten nicht alle, was aber der guten Stimmung in der Stadtkirche keinen Abbruch tat.

Klöpper wurde nicht müde, den ehrenamtlichen Einsatz der Blechbläser zu betonen. „Ihr seid so billig“, sagte er schmunzelnd und meinte nicht nur, dass es kein Gehalt für die Bläser geben, sondern auch, dass es nicht in die Millionen wie bei einer Orgel gehe, wenn Posaune, Trompete und Co. kaputt gingen. „Überschaubare Folgekosten“, brachte er es salopp auf den Punkt. Ein weiterer Vorteil gegenüber der „Holzkiste mit den vielen Pfeifen“ sei die hohe Mobilität. Eine Orgel könne nicht die Menschen in einem Garten mit Musik erfreuen, gab Klöpper zu bedenken. „Ein Posaunenchor ist beweglich und kann auftauchen, wo es feierlich, fröhlich oder auch schwer ist. Wunderbar, dass es so etwas gibt“, fasste er zusammen und stellte klar, dass ein Posaunenchor nicht auf den Truppenübungsplatz, sondern mitten ins Gemeindeleben gehöre.

„Nicht so viele Worte zu machen, sondern Musik zu hören“, hatte sich der evangelische Pfarrer zu Beginn des Gottesdienstes vorgenommen und zog mit seinen Ausführungen die Gemeinde und die Ehrengäste dann doch in seinen Bann. Die Bläserinnen und Bläser nahmen es nicht übel, freuten sich über das Lob und bewiesen klangvoll, dass sie sich ihrer Bedeutung bewusst sind und inzwischen auch nicht mehr mit Synkopen hadern.

Vertreter der Kommune, des Kirchenkreises und des Posaunenwerks Westfalen ließen es sich nicht nehmen, zum 125-jährigen Jubiläum zu gratulieren. Landesposaunenwart Andreas Tetkov dankte dem Ensemble für seinen unermüdlichen Dienst und ehrte Moritz Temme für dessen 25-jährigen und Friedgard Seeberger für ihren 40-jährigen Einsatz im Posaunenchor Lengerich. Für den gesamten Posaunenchor überreichte er dessen Leiterin, Kantorin Rebekka Follert, eine Urkunde.

Bürgermeister Wilhelm Möhrke erinnerte daran, dass vor 125 Jahren viele Menschen aus Lengerich auswanderten, weil sie in der Stadt keine Zukunft sahen, und sah in der Gründung des Posaunenchors in eben „diesen schlechten Zeiten“ im Jahr 1898 ein Zeichen gegen schlechte Stimmung etwas Neues zu wagen. „Musik schlägt Brücken“, stellte Möhrke fest.

Superintendent André Ost wünschte dem nach Ladbergen und Kattenvenne drittältesten Posaunenchor des Kirchenkreises Tecklenburg ebenfalls alles Gute. „Die Posaunenchorarbeit blüht und wird gepflegt“, machte er mit Blick auf die insgesamt 13 Posaunenchöre im Kirchenkreis deutlich. Ein besonderes Dankeschön richtete Ost an die neue Kantorin Rebekka Follert. Er wünschte ihr viel Erfolg und gutes Gelingen.

Im Anschluss an den Gottesdienst ließen die Bläserinnen und Bläser die Feier mit einem gemütlichen Beisammensein im Gemeindehaus ausklingen.

Text: Dietlind Ellerich

 

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news-1686Fri, 03 Nov 2023 09:45:00 +0100Hoffnungsvoller Blick in die Zukunft - Festgottesdienst: 70 Jahre Lukaskirche Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/hoffnungsvoller-blick-in-die-zukunft-festgottesdienst-70-jahre-lukaskirche-ibbenbueren-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a64ec5e596b8da53387ebf56d80831acEigentlich wirkt sie, als würde sie schon sehr lange dort stehen: Die Lukaskirche auf dem Ibbenbürener Dickenberg gehört längst zum Ortsbild und strahlt mit ihren massiven Sandsteinwänden den Charme einer echten Dorfkirche aus. Doch so alt sind die Kirche und die dazugehörige evangelische Gemeinde nicht: Vor gerade einmal 70 Jahren entstand das Gotteshaus, dessen Geburtstag am Reformationstag mit einem Festgottesdienst gefeiert wurde.

Das vorausgegangene kleine Gemeindefest im Sommer sei, sozusagen, der Kindergeburtstag gewesen, nun wurde – auf den Tag genau – die eigentliche Geburtstagsfeier begangen, erklärt Pfarrer Jörg Zweihoff mit einem Augenzwinkern. Diese Feier verlief dann allerdings eher unspektakulär: Zwar spielte beim abendlichen Gottesdienst der Posaunenkreis, und auch der eigens für diesen Anlass von Kirchenmusikerin Maria Nolte gegründete Projektchor trug zur Gestaltung des gut besuchten Zentralgottesdienstes bei, auch gab es im Anschluss einen kleinen Sektempfang, doch große Töne blieben aus. Immerhin kann die Dickenberger Gemeinde hoffnungsvoll in die Zukunft blicken: Während anderen Kirchengebäuden (auch in Ibbenbüren) das „Aus“ droht, ist ihr Bestand nach einem Beschluss der evangelischen Kirche Ibbenbüren vorerst gesichert. So können dort auch weiterhin Gottesdienste, Hochzeiten und Konfirmationen gefeiert und Beerdigungen begangen werden – ein wichtiger Bestandteil der Lebensgeschichte vieler Dickenberger, welcher die Verbindung zu „ihrer“ Kirche stärkt und erhält.

Wie alles angefangen hat, darüber gibt es auf dem Dickenberg allerdings wenig Konkretes. Eine wirkliche Chronik, die Aufschluss geben könnte, fehlt. Er könne sich nur ausmalen, wie es wohl gewesen sei beim ersten Gottesdienst am Reformationstag 1953, als erstmals das Vaterunser in der Kirche gebetet wurde und erstmals die Orgel erklang, beschreibt es Jörg Zweihoff in seiner Predigt. Zwar wisse der eine oder andere ältere Dickenberger noch, wie es vor dem Kirchbau auf dem Grundstück ausgesehen habe, auch, dass der Beitrag zum Kirchbauverein 2 Mark betrug, doch viel mehr ist aus den Anfangsjahren nicht erhalten.

Es werde dann wohl gewesen sein wie in vielen Gemeinden, mutmaßte Superintendent André Ost in seinem Grußwort: „Es war ein großer Wunsch, dass überall, wo Siedlungen entstehen, auch die Kirche präsent ist.“ Denn die Nachkriegszeit war die Zeit eines großen Aufbruchs: Überall entstand Neues, brachten sich Menschen ein, schufen neue Gemeinden und Gebäude. Mit so einer Kirche sei es jedoch wie mit einer langjährigen Beziehung: Am Anfang sei noch Alles frisch und neu, da hatte „dieser Zauber des Anfangs etwas sehr Mitreißendes.“ Es folgten Jahre des Alltags, Pfarrer kamen und gingen, manchmal machte sich Verdruss breit über getroffene Entscheidungen oder die eine oder andere Unannehmlichkeit. Doch gerade in Krisenzeiten wie diesen, die auch den Fortbestand der einzelnen Kirchengemeinden bedrohen, da werde der Wert der Bindung an eben jene Gemeinde vielen Gemeindegliedern wieder klar, spürten sie eine neue Form der Verbundenheit.

Viele Veränderungen hat es im Verlauf der letzten 70 Jahre gegeben, weitere werden folgen. So sei auch die Konfirmandenarbeit einer grundlegenden Modernisierung unterworfen, ebenso die Zahl und Gestaltung von Gottesdiensten, beschreibt Pfarrer Jörg Zweihoff die Notwendigkeit, neue Wege zu beschreiten. Kirche müsse sich immer wieder neu anpassen an das, was gebraucht wird, so Zweihoff, und das seien kreative Wege auch beim Feiern von Gottesdiensten: Wenn das Wetter schön sei, warum nicht auch mal draußen feiern oder an anderen Orten wie dem benachbarten Bikerhof Haselroth? Und wie wäre es da mit einer mobilen Minikanzel auf Rädern, die künftig den unpraktischen Notenständer ersetzt und beim Festgottesdienst gleich ihren Premierenauftritt in der Kirche bekam? Kirche, das sind aber vor allem die Menschen, die sie gestalten, und wie es da – aber auch mit Kirchen wie der Lukaskirche – weitergeht, darauf darf man gespannt sein...

Text: Claudia Ludewig

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news-1680Tue, 31 Oct 2023 09:31:47 +0100Antisemitismus: Mehr Bildung und Sensibilisierung erforderlich - Vortrag im Jakobi-Treff „Kirche und Welt“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/antisemitismus-mehr-bildung-und-sensibilisierung-erforderlich-vortrag-im-jakobi-treff-kirche-und/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6bae068f589721b3b06c44c01d28e16aVon ungeahnter Aktualität und Brisanz war das Thema des Jakobi-Treffs „Kirche und Welt“ im Oktober: Zum Thema „Antisemitismus in NRW - Wahrnehmungen und Erfahrungen von Jüdinnen und Juden mit Antisemitismus“ konnte Karl Wilms Sebastian Mohr von der jüdischen Gemeinde Düsseldorf begrüßen. Die jüdische Gemeinde Düsseldorf gilt mit rd. 6000 Mitgliedern als die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland.

Mohr berichtete aus einer breit angelegten Studie von 2020, die unter anderem auf 59 leitfadengestützen Interviews von Jüdinnen und Juden in ganz NRW basiert. Alle Befragten berichteten von konkreten antisemitischen Vorfällen. Was neu sei, sei die Wahrnehmung einer historischen Kontinuität: „So ein Fundament, ein antisemitisches Fundament, hat es immer gegeben. Und ich glaube, dass wir uns im Moment in einer Situation befinden, wo einfach Grenzen des Miteinanders wegbrechen“, so zitiert Mohr einen Befragten. 

Eine häufig genannte Zäsur bildeten dabei die Demonstrationen im Sommer 2014 zum ersten Krieg im Gaza-Streifen und der Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge.  Besonders betroffen sei die jüdische Gemeinde von den Gerichtsurteilen des Amtsgerichts Wuppertal und des Landgerichts Düsseldorf, die den Brandanschlag auf die Synagoge als „nicht antisemitisch“ eingestuft hatten. Dies alles führe zu einer Verschiebung von Grenzen: Originalton aus der Befragung: „Mittlerweile kommen Briefe und Beschimpfungen von Privatpersonen mit voller Adresse und Telefonnummer“. Dabei reiche die Spanne von wirren Verschwörungstheorien, Holocaust-Leugnern, israelbezogenem Antisemitismus bis hin zu ‚klassischen‘ antisemitischen Ressentiments wie etwa die Identifizierung von Jüdinnen und Juden mit Reichtum und Geld.

Die Studie habe auch einen großen Bedarf an Bildung und Sensibilisierung gezeigt. Es bestehe Handlungsbedarf in Bildungs- und Präventionsarbeit, insbesondere im Kontext Schule und bei der Fortbildung für Lehrkräfte. Noch immer gebe es eine Schwelle zur Behandlung diese Themenkomplexes in den Schulen bei allen Altersstufen.  Wichtig sei aber auch eine Sensibilisierung im Bereich öffentlicher Dienst, Verwaltung, Polizei und Justiz. Mohr sieht erste Ansätze: Nach den jüngsten Vorfällen am 9. Oktober 2023 rund um die Ausschreitungen in Berlin habe es einen Run auf das Schulungsmaterial von SABRA (Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus) gegeben.

Die anschließende Diskussion machte das Ausmaß der Bedrohung deutlich. Mittlerweile erkennt man eine Synagoge daran, dass ein Polizeiwagen vor dem Gebäude stehe, und dass z.B. in Kindergärten mit vielen jüdischen Kindern Einlasskontrollen selbstverständlich seien. Das Fazit von Sebastian Mohr: Antisemitismus hat es schon immer gegeben und er wird auch in Zukunft nicht verschwinden, aber wir müssen hart daran arbeiten, dass z.B. in den sozialen Medien nicht eine Stimmung erzeugt wird, die den Hass weiter schürt.

Hintergrund:

Was genau versteht man unter Antisemitsmus?

„Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein.“

Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) in der von der Bundesregierung 2017 anerkannten Fassung.

 

Text: Dr. Karl Wilms

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news-1677Fri, 27 Oct 2023 10:07:01 +0200Finanzieller Druck - Ökumenischer Austausch mit NRW-Landtagsabgeordneten zur Kita-Situation http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/finanzieller-druck-oekumenischer-austausch-mit-nrw-landtagsabgeordneten-zur-kita-situation/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ce356416577887eb7a42891e8265b649Das große Engagement in den katholischen und evangelischen Kindertageseinrichtungen im Kreis Steinfurt sei ein wertvoller und wichtiger gesellschaftlicher Beitrag zum Wohl von Familien. Da sind sich die evangelische Superintendentin für den Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, Susanne Falcke, ihr Kollege für den Kirchenkreis Tecklenburg, André Ost, und Steinfurts neuer katholischer Kreisdechant Dr. Ludger Kaulig einig. Doch: „Können wir uns auf Dauer als Kirche Kitas überhaupt noch leisten?“ Diese pointierte Ausgangsfrage begründeten die Kirchenvertreter im Gespräch mit den NRW-Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking (CDU) und Andrea Stullich (CDU) sowie Norwich Rüße (Grüne) vor allem mit dem enormen finanziellen Druck. An dem ökumenischen Austausch nahmen auch die zuständigen Leitungen der Zentralrendanturen (ZR) im Kreisdekanat Steinfurt sowie die Geschäftsführung des evangelischen Trägerverbundes im Kreis teil.  

„Als Betreiber von Kindertageseinrichtungen haben wir große finanzielle Sorgen“, beschrieb 
Tobias Mühlhause von der ZR in Emsdetten, die allein für 48 Kitas zuständig ist, die Situation. Zwar habe es vom Land NRW Hilfen wie das Überbrückungsgeld und auch eine Ankündigung der Anpassung der Kindpauschalen zum nächsten Kitajahr gegeben, trotzdem reiche das Geld nicht aus und komme im Fall der erhöhten Kindpauschalen 1,5 Jahre zu spät. Längst würden die Kirchen als Trägerinnen stärker in die Einrichtungen investieren als es der gesetzlich vereinbarte Eigenanteil vorsehe. „Ohne finanzielle Hilfen laufen wir Gefahr, unsere Einrichtungen in zwei Jahren schließen zu müssen“, malte Mühlhause mit Unterstützung von Superintendentin Falcke ein düsteres Zukunftsbild. 

2020 als Geschäftsführerin des evangelischen Trägerverbundes KiTa gestartet, sei sie seitdem immer in den Miesen, skizzierte Sabine Kortas die dramatische finanzielle Lage. Der Kirchenkreis werde in diesem Jahr seine eigens für die Kitas gebildeten Rücklagen vollends aufbrauchen, damit die 22 Einrichtungen des Trägerverbundes mit einigermaßen ausreichend Personalpuffer ausgestattet werden könnten. „Wir sind als Kirchen längst keine reichen Träger mehr“, stellte Superintendent Ost klar. 

Die CDU-Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking zeigte Verständnis für die Forderungen der Kirchen nach mehr Geld für die Kitas: „Wir wissen, was in den Einrichtungen geleistet wird.“ Sie wies jedoch auch darauf hin, dass die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel im Landeshaushalt von NRW weniger würden.   

Was die nachlaufende Finanzierung im Kita-Bereich angehe, versprach Norwich Rüße Besserung: „Das ist ein Systemfehler. Wir müssen dafür in Düsseldorf eine Lösung finden.“ Der Grünen-Politiker gab jedoch auch zu bedenken, dass die Ausgaben im Vergleich zu den Einnahmen, ähnlich wie bei Schulen und der Polizei, zu hoch seien: „Das Geld reicht nicht.“  

Klar ist für alle, dass die bisherigen Standards in den Kindertagesstätten keinesfalls heruntergeschraubt werden sollen: „Wir wollen verlässliche Partner für die Familien und unsere Mitarbeitenden bleiben“, betonte Kreisdechant Kaulig und warnte vor zu großem bürokratischem Aufwand, der am Ende kontraproduktiv sei. 

Trotz düsterer Aussichten wollen Falcke, Ost und Kaulig die kirchlichen Kindertageseinrichtungen nur ungerne aufgeben müssen: „Sie sind fester Bestandteil unseres Gemeindelebens“, sagten sie unisono. Gerne nahmen sie das Angebot der Politiker an und verabredeten weitere ökumenische Gespräche zur Zukunft der Kindertageseinrichtungen. 

Text: Gudrun Niewöhner, Bischöfliche Pressestelle. 

 

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news-1676Thu, 26 Oct 2023 13:02:39 +020027. Abend der Diakonie: Streitfall Sterbehilfe – Wem gehört der Tod? Gottes Werk und des Menschen Beitrag http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/27-abend-der-diakonie-streitfall-sterbehilfe-wem-gehoert-der-tod-gottes-werk-und-des-menschen-be/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=280265e2eea09518cd496b545c363f6d„Wem gehört der Tod?“ Um diese Frage drehte sich der diesjährige Abend der Diakonie auf Haus Marck in Tecklenburg.Die Referenten des Abends, der ehemalige Präses der Ev. Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, und seine Frau Anne, diskutierten vor fast 100 Teilnehmenden das Thema des frei gewählten und assistierten Suizids aus ethisch-theologischer Perspektive.

„Ein Thema, das nur schwer über die Lippen und besonders schwer über die Seele geht“, so beschreibt es der Referent des Abends, Präses i.R. Nikolaus Scheider. Ein Thema, das die Meinungen spaltet, auch innerhalb der evangelischen Kirche. Auch Nikolaus Schneider und seine Frau Anne, Theologin im Ruhestand und ehemalige Lehrerin, sind sich bei der Beantwortung der Frage des Abends „Wem gehört der Tod?“ nicht gänzlich einig. Beim 27. Abend der Diakonie diskutierten die beiden die Frage, ob ein Suizid und dessen Assistenz vor Gott verantwortet werden könne. 

Die Existenz Gottes sei für das Ehepaar Schneider eine absolute Voraussetzung: Für beide sei weder das Leben noch der Tod ohne Gott möglich. Es ist die Theodizee-Frage, die das Thema zum Streitfall werden lässt: Wie kann ein guter, ein liebender und allmächtiger Gott das Leid in der Welt zulassen? Dieses Leid bedeutete für das Ehepaar Schneider den frühzeitigen Tod ihrer damals 22-jährigen Tochter, welche an Leukämie erkrankte und den Kampf gegen den Krebs verlor. In ihrem frühzeitigen Tod konnte auch das Ehepaar kein gutes Werk Gottes erkennen: „Gott ist offensichtlich auch für Glaubende kein Garant für ein gutes Sterben und einen guten Todeszeitpunkt“, so Anne Schneider. Ausschließlich auf Gottes Gnade zu hoffen, ihm „ausgeliefert“ zu sein, das entspreche weder Anne Schneiders Menschen- noch Gottesbild. Anne Schneiders Glaube hingegen folgt der Annahme, dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen wurde. Dies beinhalte auch die Fähigkeit, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen und danach zu handeln - und das nicht nur im Leben, sondern auch in Bezug auf die Beeinflussung des eigenen Todes. 

Auch Präses i.R. Nikolaus Schneider kann in Krankheit und Tod keine Strafe Gottes oder Prüfung für die Angehörigen erkennen. Und dennoch ist er der Überzeugung, dass der Mensch sein Sterben nicht in den eigenen Händen habe. Im Gegensatz zu seiner Frau ist ihm diese Annahme aber ein Trost und keine Zumutung: „Gott hat und behält das letzte Wort über mein Sterben und meinen Tod. Das erschreckt mich nicht“, so Schneider. Im Gegensatz zu seiner Frau bedarf es für Nikolaus Schneider im Streitfall Sterbehilfe immer einer Einzelfallprüfung, Beihilfe dazu solle als „unmögliche Möglichkeit“ einer Extremsituation vorbehalten sein. Schneider ergänzt: „Die Spannung zwischen Menschen Wille und Gottes Autonomie wird sich im Tod mit meiner uneingeschränkten Zugehörigkeit zu Gott auflösen.“ In dieser Gewissheit könne er den Tod annehmen, auch wenn er dessen Zeitpunkt nicht mitbestimmen könne. Auf die Frage, wem der Tod nun gehöre, finden die beiden Referenten auch zu Ende der Debatte keine allgemeingültige Antwort. Am Ende des Abends finden beide Referenten Frieden in der Zuversicht, dass Gottes Liebe über den Tod hinausreiche und er die Menschen begleite, im Leben, im Tod und darüber hinaus. „In dieser Hoffnung können wir, und hoffentlich auch die Teilnehmenden des Abends, jeden Zweifel an Gott, aber auch Widersprüchliches, Fehlerhaftes und Fragmentarisches im irdischen Leben für sich annehmen“, so die Schneiders zum Ende der Debatte. 

Text: Pia Nimz, Diakonie WesT

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news-1672Tue, 24 Oct 2023 09:44:09 +0200Mutbotschaft für schwierige Zeitenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mutbotschaft-fuer-schwierige-zeiten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3ccdfb34dd809c95fc81e15ae4c5e224In Hannover hat die neue Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund gemeinsam mit Generalsekretärin Kristin Jahn, Oberbürgermeister Onay und Landesbischof Meister die Losung für den Kirchentag 2025 vorgestellt.Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag 2025 in Hannover steht unter der Losung "mutig – stark – beherzt" (1. Kor. 16,13-14). Das haben Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund und Generalsekretärin Kristin Jahn am 23. Oktober in einer Pressekonferenz mit dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Belit Onay, und Ralf Meister, dem Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, in der niedersächsischen Landeshauptstadt gesagt.

"Wenn es den Kirchentag nicht gäbe, man müsste ihn genau jetzt erfinden. Mit großer Aufmerksamkeit und Zuversicht begegnet die Kirchentagsbewegung den Krisen und Konflikten unserer Zeit und ringt gemeinsam um die besten Lösungen", erklärte Anja Siegesmund, die Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. "Nach Hannover bringen wir heute eine echte Mutbotschaft mit. Hier fand der erste Kirchentag überhaupt statt. Und 2025 stellen wir ihn unter die Losung 'mutig – stark – beherzt'. Wir freuen uns auf Hannover und laden schon jetzt ein: Werden Sie mit uns Mutbotschafter:innen!"

Mit der Festlegung der Losung beginnen nun die konkreten Programmvorbereitungen für den Kirchentag, der vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover stattfinden wird. Geplant sind rund 1.500 Veranstaltungen an fünf Tagen - darunter gesellschaftspolitische Diskussionen, interreligiöse Dialoge, geistlich-theologische Formate sowie große und kleine Kulturveranstaltungen.

Landesbischof Ralf Meister sagt dazu: "Kirchentage - zumal wenn sie in Hannover stattfanden - haben immer Zeichen gesetzt, weit über den rein kirchlichen Kontext hinaus. Das ist auch mein Wunsch, wenn der Kirchentag 2025 wieder in die Stadt seiner Gründung zurückkehrt. Mutig, stark und beherzt sollen wir als Christinnen und Christen Position beziehen: Wenn unser gesellschaftlicher Zusammenhalt angezweifelt wird, wenn es neu um die Fragen von Krieg und Frieden geht und wenn wir darum ringen, wie wir unsere Welt lebenswert erhalten können. Mutig, stark und beherzt - so werden wir Kirchentag 2025 in Hannover feiern und als Landeskirche freuen wir uns sehr darauf, wieder Gastgeberin zu sein."

Zusammen mit der Losung wurden auch die begleitenden biblischen Texte für Gottesdienste und Bibelarbeiten beim Kirchentag 2025 festgelegt. Die Textpassagen greifen die Losung auf und ergänzen sie. Dazu gehören unter anderem der Text zum Schlussgottesdienst am 4. Mai 2025, Römer 8,31-39, sowie der Kirchentagspsalm, Ps. 27. Generalsekretärin Kristin Jahn sagte dazu: "Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“ – fragte Paulus einst im Brief an die Römer und er meinte damit eine Lebenshaltung des Angenommenseins, eine Lebenshaltung, die sich für den anderen interessiert, ihn respektiert. Wenn wir Herz, Sinn und Verstand füreinander haben – was soll uns dann noch im Wege stehen, Lösungen zu finden für die Suche nach Frieden und Gerechtigkeit angesichts all der drängenden Fragen? Der Kirchentagspsalm nimmt diese Haltung auf und wird uns durch die fünf Tage begleiten und hoffentlich 'hängen bleiben', damit uns das Herz weit wird füreinander", so Jahn. "Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Menschen in der Stadt und der Region Kirchentag zu gestalten: mutig –stark – beherzt."

Text: Pressestelle Kirchentag

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news-1667Wed, 18 Oct 2023 08:31:43 +0200Kollaps des Betreuungssystems verhindern! Gemeinsame Erklärung von Kirche und Diakoniehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kollaps-des-betreuungssystems-verhindern-gemeinsame-erklaerung-von-kirche-und-diakonie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e804c7b433729cb52d2a519b02f54d49Reduzierte Öffnungszeiten, Schließung von Angeboten und drohende Insolvenzen: Die Evangelischen Landeskirchen und die Diakonie RWL warnen vor deutlichen Einschnitten bei Kitas. Zeitnahe Hilfen von Land und Kommunen für die Kitas sind jetzt nötig, um einen Kollaps des Betreuungssystems zu verhindern. „Im Kita-Bereich kommen gleich mehrere Faktoren ungünstig zusammen: Laut Kinderbildungsgesetz KiBiz NRW setzt sich die finanzielle Förderung der Kitas aus Geld von Land, Kommunen, Kita-Trägern und Elternbeiträgen zusammen. Sie wird pro Kindergartenjahr pauschal gezahlt und jährlich erhöht“, erklärt Sabine Prott, Leiterin des Geschäftsfeldes Tageseinrichtungen für Kinder bei der Diakonie RWL. Ein großer Nachteil bestehe darin, dass die Finanzierung immer erst anderthalb Jahre später angepasst werde. So müssten die Kita-Träger regelmäßig große Finanzierungslücken ausgleichen. „Die Problematik der zeitlichen Verzögerung verschärft sich drastisch durch die derzeitige Inflation und die gestiegenen Personalkosten. Allein für die 1.750 evangelischen Kitas in NRW liegt die Finanzierungslücke bei 125 Millionen Euro.“ 

Finanzierungslücke von mehr als 500 Millionen Euro 

Nach monatelangen intensiven Gesprächen der Freien Wohlfahrtspflege und der Kirchen mit dem Land hat die Landesregierung nun 100 Millionen Euro Überbrückungshilfe in Aussicht gestellt – vorbehaltlich der Zustimmung durch den Landtag. Zudem soll der Landeshaushalt, wie im Kita-Gesetz vorgesehen, um fast zehn Prozent aufgestockt werden, um die Steigerung der Kindpauschalen ab August 2024 zu finanzieren. „Die 100 Millionen Euro sind ein wichtiges und lang erwartetes Signal. Nach unseren Berechnungen reicht das Geld allerdings nicht aus, um die Finanzierungslücke bis zur nächsten Steigerung der Kindpauschalen im August 2024 auch nur annähernd zu überbrücken“, betont Sabine Prott. Die Freie Wohlfahrtspflege und die Kirchen haben eine Finanzierungslücke von deutlich mehr 500 Millionen Euro aufgrund des aktuellen Tarifabschlusses berechnet. 

Personal kürzen, Ausbildungsplätze streichen 

Immer mehr Träger geraten in massive finanzielle Schwierigkeiten, berichtet Henrike Tetz, Oberkirchenrätin und Vorsitzende der AG „Tageseinrichtungen für Kinder“. Im schlimmsten Fall müssten Einrichtungen abgegeben oder geschlossen werden. „Bereits jetzt mussten einige Träger ihr Personal deutlich reduzieren. Für Vertretungskräfte ist kein Geld mehr vorhanden. Die Finanzierung von Ausbildungsplätzen können sich viele Träger nicht mehr leisten – das ist angesichts des Fachkräftemangels fatal.“ Henrike Tetz fordert die Kommunen auf, ihren Finanzierungsanteil vorzeitig und nicht erst im August 2024 deutlich zu erhöhen, um einen Kollaps des Kitasystems zu verhindern.  

Text: Stabsstelle Kommunikation EKvW

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news-1663Mon, 16 Oct 2023 11:36:09 +0200Armut in Deutschland hat viele Gesichter - Vortrag beim „Talk am Dienstag“ in Lottehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/armut-in-deutschland-hat-viele-gesichter-vortrag-beim-talk-am-dienstag-in-lotte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=54959993ce05a65c45ca921a028dcb81Die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und die Kirchengemeinde Lotte hatten am 10. Oktober 2023 in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung des Ortes zu einem Vortrag mit dem Thema „Armut in Deutschland - Analysen, Herausforderungen, Handlungsmöglichkeiten“ eingeladen. In der Reihe „Talk am Dienstag“ legte Prof. Dr. Traugott Jähnichen von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) dar, wie Armut in Deutschland heute von den Betroffenen erlebt wird und was dagegen getan werden müsste. Pfarrer i. R. Detlef Salomo moderierte die Veranstaltung, begrüßte die etwa 30 Besucher in der „Arche“ und stellte den Referenten vor. Die Bürgerstiftung habe das Ziel, im kommunalen Bereich etwas zu bewegen, erläuterte deren Geschäftsführer Dieter-Joachim Srok. Dazu werden viele Projekte realisiert, wie Aktionen zum Kindertag oder die Ukrainehilfe.

Detlef Salomo verwies zum Einstieg mit dem Gedicht „Weltlauf“ auf Heinrich Heine, der soziale Ungerechtigkeit anprangerte und sich mit den Erniedrigten sozialisierte. Aktuelle Berichte der Hilfsorganisation Oxfam und des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes belegten, dass sich die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößere, so der Pfarrer.

Professor Jähnichen leitet den Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der RUB. Er gliederte seinen Vortrag in die drei Kapitel: Sehen – Urteilen – Handeln. Armut sei ebenso wie Reichtum ein schillernder Begriff, für den es keine einheitliche Definition gebe. Die materielle Dimension sei zwar der wesentliche Aspekt für die Begriffsbestimmung, aber keineswegs der einzige. Ebenso wichtig seien Bildung, Gesundheit, Mobilität, Sicherheit oder kulturelle und politische Teilhabe.

Im Verlauf seiner Ausführungen erklärte der Referent, wie Armut zu sozialer Ausgrenzung führt. Dadurch würden Handlungsspielräume in gravierender Weise eingeschränkt. Integration in Vollbeschäftigung sei eine wesentliche Sicherung vor Armut, die jedoch aufgrund von Krankheit oder Alter nicht jeder leisten könne. Er plädierte für eine Erhöhung der Steuerfinanzierung sozialer Absicherung und jonglierte mit vielen Zahlen, Grafiken und Tabellen, die das Gesagte unterstrichen.

Die gängige Armutsgrenze liege bei „60 Prozent des mittleren Einkommens“. Letzteres sei jedoch differenziert zu betrachten und von verschiedenen Faktoren, beispielsweise der Größe der Familien, abhängig. Im Jahr 2021 galten 16,6 Prozent der Bevölkerung in Deutschland als arm. Besonders betroffen waren Kinder und Jugendliche, Alleinerziehende sowie ältere Menschen, darunter besonders viele Frauen. Auch Menschen „ohne Papiere“ gehörten dazu. Das Problem der Einkommensungleichheit zeige sich besonders in Ostdeutschland. Es mache anfällig für extreme Positionen, stellte der Wissenschaftler fest. Die Schaffung einer gesellschaftlichen Infrastruktur und Verbesserungen im Lebensumfeld könnten dem entgegenwirken. Dabei sollten Diakonie und Kirchen eingebunden werden. Herausforderungen wie der hohe Niedriglohnsektor mit der Notwendigkeit der „Aufstockung“, Bedeutungsverlust familiärer Bindungen oder demografischer Wandel müsse die Gesellschaft meistern, um auch künftig den sozialen Zusammenhalt zu gewährleisten, so der Referent weiter.

Anschließend diskutierten die Teilnehmenden teilweise kontrovers über die Handlungsmöglichkeiten, um Armut vorzubeugen und zu verhindern. Der Anreiz, eine Arbeit aufzunehmen, sei zu gering, stellten sie fest. Es könnte weniger Beamte geben, denn die Bezüge der Rentner und Pensionäre gingen zu weit auseinander. Armut müsse durch eine ordentliche Infrastruktur und nicht durch Transferleistungen bekämpft werden, forderte ein Teilnehmer. Fragen eines bedingungslosen Grundeinkommens, von wertschätzender Unternehmenskultur, höheren Löhnen, Preisbremsen für Lebensmittel oder Steuererhöhungen für Reiche wurden angesprochen. Aus christlicher Sicht sei Armut auch eine Frage der Gesinnung, denn es gebe wichtigere Dinge als Besitz, argumentierte Detlef Salomo.

Text: Brigitte Striehn

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news-1662Mon, 16 Oct 2023 11:25:38 +0200Blick auf Ökumene aus kirchenhistorischer Sicht - Professor Dr. Thomas Martin Schneider referiert beim Männerfrühstück in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/blick-auf-oekumene-aus-kirchenhistorischer-sicht-professor-dr-thomas-martin-schneider-referiert-be/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=98dc02af52f30a22c62c4a36bef5f42bWie sich Ökumene aus kirchenhistorischer Sicht im Laufe der letzten Jahrhunderte entwickelt hat, erfuhren über 50 Teilnehmer des 22. Männerfrühstücks der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren von Dr. Thomas Martin Schneider, apl. Professor für Kirchengeschichte an der Universität Koblenz. Thema seines Vortrags am 7. Oktober 2023 war die Frage „Noch immer getrennt! Warum? – Der unerfüllte Wunsch nach Einheit der Christen“. In seinem geistlichen Impuls wies Pfarrer i. R. Reinhard Paul auf die Aufgabe der Menschen als Hoffnungsträger hin. Für viele Menschen sei Gott in der Kirche nicht mehr lebendig – fehle ihnen aber vielleicht genau dies? fragte er. Das Bibelzitat „Suchet mich, so werdet ihr leben“ aus Amos 5,4 gab eine mögliche Antwort.

Der Referent, der einige Jahre in Ibbenbüren gelebt und am Graf-Adolf-Gymnasium Tecklenburg unterrichtet hatte, erläuterte in seinem Vortrag die umfangreichen Bemühungen der Christen verschiedener Konfessionen um eine gemeinsame Grundlage für ihren Glauben. Laut Wolf-Dieter Hauschild gehöre die Differenzierung zum Wesen der christlichen Geschichte. Es sei keineswegs so, dass die Spaltung der Kirche erst mit der Reformation ab 1517 begann, stellte Professor Schneider fest. Bereits im 5. Jahrhundert entstanden die orientalischen Nationalkirchen. Als Großes Schisma wird die um 1054 erfolgte Spaltung in römisch-katholische Westkirche und orthodoxe Ostkirche bezeichnet. Ab 1517 bildeten sich selbständige reformatorische Kirchen. Die römisch-katholische Kirche veränderte sich ebenfalls, vor allem in der Folge des Konzils von Trient nach 1545.

Bei der Gründung des Weltbundes des „Christlichen Vereins Junger Männer“ (CVJM) im Jahr 1855 in Paris versuchten die Teilnehmer, den kleinsten gemeinsamen Nenner als Basis für gemeinsames Handeln zu finden. Der Lutherische Weltbund (LWB) wurde 1947 in Lund/Schweden gegründet. Er vertritt rund 74 Millionen Christinnen und Christen in rund hundert Ländern. Ein Jahr später konstituierte sich in Amsterdam der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), der als Basis die Anerkennung von Jesus Christus als Gott und Heiland formulierte. In den Folgejahren wurde auf mehreren Konferenzen und Vollversammlungen um gemeinsame Positionen innerhalb der Konfessionen sowie mit anderen religiösen Auffassungen gerungen. „Das waren existenzielle Fragen“, hob der Referent hervor.

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962 – 1965) bedeutete laut Professor Schneider eine gewisse Öffnung. In der Leuenberger Konkordie wurde 1974 festgelegt, dass Protestanten in allen evangelischen Kirchen beim Abendmahl im Gottesdienst willkommen sind. Es stelle sich die Frage, welche Ökumene wir wollen, so der Referent. Seitens der katholischen Kirche betonte Bischof Georg Bätzing 2012: „Wir dürfen uns mit dem Zwischenschritt – versöhnt verschieden – nicht zufriedengeben“.

Um die Ausgestaltung von Ökumene ging es in den anschließenden Tischgesprächen. Abseits aller theologischen Erörterungen werde Ökumene in Ibbenbüren praktisch gelebt, stellten die Teilnehmenden des Treffens fest. Sie habe schon früher gut funktioniert, sagte Pfarrer i. R. Reinhard Paul. „Jesus hat an seinen Tisch auch Heiden und Sünder eingeladen“, bemerkte Pfarrer i. R. Reinhard Lohmeyer zum Abendmahlsstreit. Dass Katholiken in manchen Fragen andere Ansichten vertreten, wurde in der Diskussion ebenfalls deutlich.

Viele Initiativen und Institutionen in Ibbenbüren seien ökumenisch organisiert und praktizierten Nächstenliebe ohne religiöse Schranken. Von den Teilnehmern wurden die Flüchtlingshilfen, die Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“, das „Schweigen für den Frieden“, das Miteinander von Kirchen und Kindergarten in Dörenthe, die Familienbildungsstätte, der Hospizverein oder ökumenische Weihnachtsgottesdienste genannt. „Wir müssen noch enger kooperieren“, forderte Pfarrer i. R. Reiner Ströver im Blick auf die Zukunft mit weniger Kirchenbesuchern.

Text: Brigitte Striehn

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news-1661Tue, 10 Oct 2023 18:20:17 +0200„Mit Trauer und Schmerz an Ihrer Seite“ - Präses Annette Kurschus sandte Brief an jüdische Vertretungen in Deutschlandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-trauer-und-schmerz-an-ihrer-seite-praeses-annette-kurschus-sandte-brief-an-juedische-vertretun/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cc40b28c86825ef87cddd45245425469Mit Solidaritätsbriefen wandte sich die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster und die Vertreter/innen der jüdischen Verbände in Nordrhein-Westfalen, Zwi Rappoport und Alexandra Khariakova. Darin verurteilt sie im Namen von EKD und EKvW die terroristischen Angriffe, die Israel in Angst und Schrecken versetzen. „Die Nachrichten und die Bilder sind verstörend, sie machen mich traurig und wütend“, so die Präses. 

„Eltern und Kinder, Männer und Frauen, Freundinnen und Freude wurden und werden immer noch auf furchtbarste Weise aus dem Leben gerissen“, heißt es in dem Brief weiter. „Vermutlich kennt jeder in Israel einen Menschen, der getötet oder entführt wurde. Unzählige sind an Leib und Seele verletzt, Herzen sind gebrochen, der Atem stockt. Es sind so viele, die leben konnten und wollten und sollten. Ich denke an die Menschen in Israel und bete für sie.“

Annette Kurschus versicherte auch den Mitgliedern aller jüdischen Gemeinden in Deutschland, die erschüttert seien, um Freunde und Verwandte trauerten und Angst hätten, ihre tief empfundene Solidarität. „Als Evangelische Kirche stehen wir in Trauer und Schmerz an Ihrer Seite“, schreibt die Präses und Ratsvorsitzende. „Wir setzen uns für ein sicheres und freies jüdischen Leben in Deutschland ein und verurteilen jede Form des Antisemitismus, in diesen Tagen insbesondere Ausdrucksweisen des israelbezogenen Antisemitismus.“

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

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news-1659Fri, 29 Sep 2023 08:31:37 +0200„Vielleicht macht die Kirche gar nicht so viel falsch“ - Stiftungsabend mit Prof. Dr. Detlef Pollack in der Jakobi-Kirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/vielleicht-macht-die-kirche-gar-nicht-so-viel-falsch-stiftungsabend-mit-prof-dr-detlef-pollack/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=90bf2fa1d4e74874ea390b20e030f220Ein wichtiges Thema stand im Mittelpunkt des diesjährigen Stiftungsabends der Stiftung denkmalwerte Kirchen im Kirchenkreis Tecklenburg in der Jakobi-Kirche in Rheine. Prof. Dr. Detlef Pollack, der wohl bekannteste Religionsforscher Deutschlands, referierte über das Thema „Über die Krise der Kirche und was wir dagegen tun können“. „Heute Abend interessiert uns besonders, wie wir den Negativtrend aufhalten können“, sagte Superintendent André Ost zur Eröffnung. Das Festjahr 150 Jahre Jakobi-Kirche wurde mit diesem Vortagsabend abgerundet. Einige Zustifterinnen und Zustifter hatten in der gut besuchten Kirche Gelegenheit, sich in das Stifterbuch einzutragen. „Die Stiftung für denkmalwerte Kirchen ist in diesem Jahr 21 Jahre alt. Mit unseren 21 denkmalwerten Kirchen sind wir im Kirchenkreis reich gesegnet“, berichtete der Superintendent. Ost warb dafür, mit einer Zustiftung oder Spende zum Erhalt der Kirche vor Ort beizutragen. In Verbindung mit der Veranstaltungsreihe „Kirche und Welt“ in der Jakobi-Gemeinde wurde der Abend von Dr. Karl Wilms organisiert und moderiert. Kantorin Lena Puschmann (Piano, Orgel) und Ida Kösters (Saxophon) begleiteten den Abend musikalisch.

In jahrelangen Studien an den Universitäten in Leipzig, Bielefeld, New York, Frankfurt (Oder) und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat sich der renommierte Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack mit Fragen der Kirchenbindung und -entfremdung sowie mit den Ursachen von Kirchenaustritten befasst. Er ließ die interessierten Besucher an den Analysen seiner Studien teilhaben. „Die evangelische und katholische Kirche sind in einer tiefen Krise“, konstatierte Detlef Pollack. Derzeit sei eine Kirchen- und Glaubenskrise zu verzeichnen: „Die Bindekraft der christlichen Konfessionen hat sich in den letzten Jahrzehnten in Deutschland und Westeuropa stark abgeschwächt.“ Diese Abschwächung beträfe die evangelische Kirche mehr als die katholische und werde durch einen Zuwachs im freikirchlichen Bereich nicht kompensiert. „Vorangetrieben werden die Prozesse der Verkleinerung nicht nur durch sich erhöhende Kirchenaustrittsraten, sondern durch eine zurückgehende Weitergabe der Kirchenbindung von einer Generation zur nächsten in den Familien“, berichtete Pollack. „Religiöse Sozialisation ist der wichtigste Grund, auf dem die Kirche steht. Was im Jugendalter nicht gelehrt wird, ist schwer im Erwachsenenalter nachzuholen“, ist er sich sicher. Religiöse Sozialisation und kirchliche Bindung stünden im Zusammenhang. Die rückläufige Entwicklung der kirchlichen Mitgliedschaft führe in der Regel nicht zu einer Intensivierung der kirchlichen Bindung derjenigen, die der Kirche treu blieben, informierte er.

„Die Kirche wird hoch geschätzt für ihr diakonisches und gesellschaftspolitisches Engagement. Die Menschen goutieren, dass sie sich für Arme, Kranke und Bedürftige einsetzt“, so die Analyse Pollacks. Den Menschen sei der Halt und die Begleitung in Lebensübergängen (Taufe, Konfirmation, Hochzeit, Beisetzung) wichtig. „Kirche steht für Frieden, Gerechtigkeit und Fairness. Es gibt die Erwartung, dass Kirche diese Werte vertritt“, so der Religionssoziologe weiter. Die Kirchen- und Glaubenskrise sowie der Rückgang der Bedeutung des Glaubens an Gott gehe einher mit einem Wandel der dominanten Formen des Gottesglaubens, sagte der Referent. „Inzwischen glauben mehr Menschen an ein höheres Wesen als an einen personalen Gott“, machte er deutlich. Doch nicht nur der Anteil der Konfessionslosen nehme zu, sondern auch der Grad der religiösen Pluralität: „Heute stimmen 86-88 % der Deutschen der Aussage zu, alle Religionen haben in gleichem Maße Recht oder Unrecht“, berichtete Detlef Pollack. Obwohl die antiklerikalen und religionsfeindlichen Stimmungen in den letzten Jahren unübersehbar zugenommen hätten, würden sie sich doch in Grenzen halten, so die Analyse des Religionssoziologen.

„Religiöse Erziehung und Sozialisation sind den Menschen wichtig. Kirchliche Kinder- und Jugendarbeit ist aus meiner Sicht der Schlüssel für eine weitere Perspektive der Kirche“, machte er deutlich. Die Menschen würden von der Kirche nicht so sehr politische Statements, jedoch eher ihre Wertehaltung erwarten. „Kirche sollte nahe bei den Menschen sein und zuhören“, so seine Empfehlung. Sie sollte nicht von oben herab agieren, die Schnittmengen mit nichtkirchlichen Bereichen erhöhen und gleichzeitig religiöses Profil zeigen. „Vielleicht macht die Kirche gar nicht so viel falsch. Sie sollte bei ihrer Sache bleiben“, so sein Appell an die Zuhörenden.

In der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Stiftung mit dem Thema eine gute Wahl getroffen hatte: Es entspann sich eine rege Diskussion. Im Gemeindehaus bei Kürbis- und Käsesuppe klang der informative und anregende Abend aus.

Weitere Informationen zur Stiftung unter www.denkmalwert.de.   

Text: Christine Fernkorn

 

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news-1658Fri, 29 Sep 2023 08:18:57 +0200Die Werkstatt Bibel mobil ist vom 8. – 22. Oktober 2023 zu Gast in der Kirchengemeinde Ladbergen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-werkstatt-bibel-mobil-ist-vom-8-22-oktober-2023-zu-gast-in-der-kirchengemeinde-ladbergen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f93a8f4b2c8bf3dd9b6dd416ef4da8e2In der Ev. Kirchengemeinde Ladbergen wird vom 8.- 22. Oktober 2023 die Wanderausstellung Werkstatt Bibel mobil ausgestellt sein. Pfarrer Stephan Zeipelt war jetzt in der Gemeinde zu Gast und stellte dem Vorbereitungsteam die Inhalte der Ausstellung vor. Er ist im oikos-Institut für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) tätig.„Wir wollen mit der Ausstellung verschiedene Zielgruppen ansprechen, angefangen bei den Kindergartenkindern, Schulklassen, Konfis aber auch Gemeindekreise und andere Interessierte“ informiert der Theologe. „So zeigen wir beispielsweise die kleinste Bibel der Welt, die nur mit einem Mikroskop zu lesen ist und 40 Bibeln in anderen Sprachen. Auch Kinderbibeln und ein Bibel-Poster mit 112 Episoden, das sich gut zum Erzählen biblischer Geschichten eignet, sind zu sehen“ berichtet Stephan Zeipelt. Pfarrerin Dörthe Philipps und ihr Team freuen sich schon auf das neue Projekt:“ Wir sind gespannt, wie die Besucher auf die Ausstellung reagieren und möchten mit ihnen über die Bibel ins Gespräch kommen“ sagt sie.

Die Werkstatt Bibel mobil bietet kreative Möglichkeiten, sich intensiv und auf vielfältige Weise der Bibel zu nähern. An insgesamt sieben Stationen können eigene Entdeckungen zu Inhalt und Geschichte der Heiligen Schrift gemacht werden. Zum Beispiel vermittelt die Werkstatt Bibel mobil Basiswissen, zeigt die Überlieferungsgeschichte der Bibel und lädt ein, in aktuellen Bibelausgaben für jede Altersgruppe zu stöbern.

Die Werkstatt Bibel mobil ist eine Einrichtung des Amtes für missionarische Dienste der Ev. Kirche von Westfalen und der von Cansteinschen Bibelanstalt in Westfalen e.V. – im Jahr 2016 ist diese Wanderausstellung beim ökumenischen Verkündigungspreis der Bergmoser + Höller Stiftung mit den 2. Platz prämiert worden.

Vom 8. -22.Oktober 2023 kommt die Wanderausstellung in die Ev. Kirche in Ladbergen. Rundum die Ausstellung wird es ein abwechslungsreiches Programm geben.

Eröffnung: Sonntag, 8. Oktober, um 10 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes, anschließend Ausstellungseröffnung.

Öffnungszeiten der Ausstellung:

12./13./14.Oktober, jeweils von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr

Sonntag, 15. Oktober, im Anschluss an den Gottesdienst bis 12 Uhr

Freitag, 20. Oktober, von 15.00 Uhr bis 17.30 Uhr

Sonntag, 22. Oktober:  Abschluss der Ausstellung, von 10 Uhr bis 12 Uhr.

Daneben gibt es Termine mit Gruppen und Kreisen der Gemeinde und Klassen der Grundschule.

Interessierte können sich gerne an Pfarrerin Dörthe Philipps wenden.

Kontakt: Pfarrerin Dörthe Philipps: doerthe.philipps@ekvw.de, Tel.: 05485/2767.

Die Gemeinde freut sich auf Ihren Besuch.

 

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news-1660Tue, 26 Sep 2023 14:14:00 +0200Werksbesichtigung in den Ledder Werkstätten zur Fairen Woche http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/werksbesichtigung-in-den-ledder-werkstaetten-zur-fairen-woche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=529bdcb7af3b116f04876c1ae9a0aa4dAm 25. September 2023 wurde eine kleine Gruppe an Besucher:innen auf dem Werksgelände der Ledder Werkstätten vom Geschäftsfeldleiter, Andreas Laumann-Rojer und dem Bereichsleiter der Betriebsstätte Ledde, Detlef Leferink, im hauseigenen Café Famono herzlich in Empfang genommen. Geplantes Programm für den Nachmittag waren Einblicke in ausgewählte Arbeitsbereiche der Ledder Werkstätten anlässlich der Fairen Woche zu erhalten und ins Gespräch mit den Mitarbeitenden vor Ort zu kommen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Ev. Jugendbildungsstäte Tecklenburg in Kooperation mit den Ledder Werkstätten.

Die Herstellung und Produktion eines ökologischen Kaminanzünders „K-Lumet“, war insbesondere für die Besucher:innen der Fairtrade-Steuerungsgruppenmitglieder Tecklenburg von großem Interesse. Die Idee die Produktion von „K-Lumet“ in mehrere Arbeitsschritte zu unterteilen und bedarfsgerechte Maschinen zur Herstellung des komplett ökologischen Kaminanzünders für die Mitarbeitenden zu entwickeln, wurde von den Ledder Werkstätten perfektioniert. 2004 wurde das Produkt in Deutschland eingeführt und wird inzwischen deutschlandweit vertrieben. Laumann-Rojer betont, dass trotz der Profitabilität des Produkts und der konsequenten Nachfrage die Arbeitsmöglichkeit für die Beschäftigten im Fokus stehe. So auch in der hauseigenen Textilverarbeitung, in der unter Anleitung langjähriger Mitarbeitenden, wie Frau Irene Leferink, ein breites Repertoire an Designs für beispielsweise Schürzen, Brötchenkörben, Filterummantelungen und upgecyclte Taschen für Firmen und Privatkunden produziert werden. Die Zufriedenheit der Beschäftigten, das Engagement in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen und das starke Identifikationsgefühl zu den Ledder Wersktätten war für die Besucher:innen deutlich in den einzelnen Arbeitsbereichen spürbar.

In der anschließenden Diskussion mit Laumann-Rojer und Leferink kamen neben Kaffee und Kuchen auch politische Themen auf den Tisch. Es entbrannte eine lebhafte Diskussion über den Gesellschaftlichen Beitrag, den Behindertenwerkstätten in der Arbeitswelt leisten, das Echo der Zivilgesellschaft auf das Konzept von „Werkstätten“ in puncto „gelebter Inklusion“, sowie das Thema der Verdienste der Mitarbeitenden. Lebenslange Begleitung der Menschen mit Behinderung, echte Teilhabe in Beiräten und an Arbeits- und Entscheidungsprozessen, sowie die teils herausfordernde Lobbyarbeit für das Thema Inklusion sind wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Laumann-Rojer und Leferink.

Bis 2025 sind die Ledder Werkstätten verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Zur Umsetzung wurde bereits ein Projekt initiiert. Geplant sind die Gründung eines Inklusionsunternehmens im Bereich Elektrotechnik sowie das Ziel mehr Menschen mit Behinderung in Beschäftigungsverhältnisse außerhalb der Ledder Werkstätten zu vermitteln. Gelebte Inklusion in der Arbeitswelt, mehr staatliche Unterstützung zum selbstbestimmten Leben in Bezug auf Wohnmöglichkeiten und die Vielseitigkeit des Berufsbilds von Begleitkräften für Menschen mit Behinderung müssten, wie in der 2009 verabschiedeten UN-Behindertenkonvention, auch endlich umgesetzt werden.

Text: Marilena Bekierz, JuBi

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news-1656Tue, 26 Sep 2023 11:36:42 +0200Digitale Themenreihe im Oktober: Wärmepumpe, Alternativen zur Kirchenbeheizung und Photovoltaikhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/digitale-themenreihe-im-oktober-waermepumpe-alternativen-zur-kirchenbeheizung-und-photovoltaik/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5eef81a8ebdd55cbee23b1835b729c3fDie Ev. Kirche von Westfalen lädt gemeinsam mit ihren Kooperationspartner:innen zu digitalen Themenabenden ein, die sich mit den aktuellen Herausforderungen und Chancen für die Kirchengemeinden im Bereich Umwelt, Klima und Energie beschäftigen. Gemeinsam soll überlegt werden, wie wir verantwortungsvoll mit der Schöpfung umgehen und welche Schritte wir unternehmen können, um die Kirche zukunftsfähig zu gestalten.

Die Themenabende finden an folgenden Terminen statt:

17. Oktober 2023, 18:00-21:00 Uhr: Wärmepumpe

24. Oktober 2023, 18:00-21:00 Uhr: Alternativen zur Beheizung des gesamten Kirchenraumes

31. Oktober 2023, 18:00-21:00 Uhr: Photovoltaik

 

Hier geht’s zur kostenfreien Anmeldung.

Den Programmflyer zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-1644Mon, 25 Sep 2023 08:15:00 +0200"Geerdet – Künstlerische Materialforschungen" - Ev. Erwachsenenbildung lädt ein zur geführten Erkundung der aktuellen Ausstellung im Kunstraum Hase29 in Osnabrückhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/geerdet-kuenstlerische-materialforschungen-ev-erwachsenenbildung-laedt-ein-zur-gefuehrten-erkund-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=caa939432d5348bd6fa2ab86858d38e8Erde ist ein lebendiges Material, das einem Prozess der ständigen Transformation unterliegt. Sie ist natürliche Ressource für die Lebensmittelproduktion und Baumaterial, sie beherbergt zahlreiche Rohstoffe und dient zugleich der Entsorgung von schädlichen Rückständen. Erde ist aber auch ideologisch besetzt und steht symbolisch für höchst widersprüchliche Themen: von Heimat bis Ödnis, von Fruchtbarkeit bis zur Vergänglichkeit des Lebens.

Angesichts des Klimawandels, anhaltender Trockenheit in bestimmten Regionen sowie damit verbundenen Erosionsprozessen, die zum Verschwinden ganzer Landmassen führen, tritt Erde auch in der Kunst wieder vermehrt in den Fokus. Die Gruppenausstellung "Geerdet – Künstlerische Materialforschungen" (23. September – 2. Dezember 2023) mit internationalen Künstler:innen im Kunstraum Hase 29 in Osnabrück zeigt traditionelle und neue, teils spekulative Umgangsformen mit Erde. Als künstlerisches Material, das sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt, kommt es hier in unterschiedlichen Kontexten zum Einsatz – ob als architektonischer Werkstoff, lebensspendende Rezeptur oder sinnbildliche Stellvertreter für Existenz und Identitätssuche.

Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg lädt am Donnerstag, 28. September 2023, um 10.30 Uhr, ein zu einer geführten Ausstellungserkundung mit Nina Lükenga von der Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e.V. Die Ausstellung wird den Teilnehmenden vielfältige Umgangsformen mit Erden eröffnen, indem sie zu individuellem und kollektivem Handeln auffordert und verschiedene Sinne anspricht. Sie möchte zu Begegnungen untereinander sowie einer neuen körperlichen Verortung in der Welt anregen. Dabei können sich einige Arbeiten auch unter Beteiligung von Besucher:innen oder ausgewählten Gruppen während der Ausstellungsdauer dynamisch weiterentwickeln.

Treffpunkt ist ab 10.15 Uhr vor dem KUNSTRAUM hase29 (Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e.V.), Hasestr. 29/30, 49074 Osnabrück. Der Kostenbeitrag für die Führung beträgt 10 Euro.

Interessierte können sich anmelden bei der Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg, Pfarrerin A. Zühlsdorf-Maeder, Tel. 05482 / 68134 oder Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

Weitere Informationen auch unter https://hase29.de/geerdet/ 

 

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news-1654Thu, 21 Sep 2023 13:54:55 +0200Situation der Kitas – Pläne der Landesregierung greifen zu kurz: Gemeinsame Pressemitteilung der Diakonie RWL und der evangelischen Kirchenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/situation-der-kitas-plaene-der-landesregierung-greifen-zu-kurz-gemeinsame-pressemitteilung-der-dia/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=16f2b7eea14b10e2eea50a83ea9c23ceNRW-Familienministerin Josefine Paul hat Anfang dieser Woche zusätzliches Geld für Kindertageseinrichtungen angekündigt: Die Pandemie, der Fachkräftemangel und finanzielle Schwierigkeiten aufgrund des Ukraine-Kriegs und des neuen Tarifabschlusses hätten die Einrichtungen in eine kritische Situation gebracht. Problematisch ist vor allem die gesetzlich geregelte Finanzierungssystematik, die eine Anpassung der Finanzierung an Kostensteigerungen erst eineinhalb Jahre später vorsieht. Die Landesregierung stellte daher eine Überbrückungshilfe in Höhe von 100 Millionen Euro zu Beginn des kommenden Jahres und eine Erhöhung der Kindpauschalen im August 2024 in Aussicht.

Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe und die Evangelischen Kirchen in NRW begrüßen diesen Schritt zwar, kritisieren aber deutlich, dass die Pläne zu kurz greifen. Denn: Mit der nun kommunizierten Steigerung der KiBiz-Pauschalen um zehn Prozent (anstelle der im bisherigen Haushaltsansatz angegebenen sechs Prozent) folgt die Landesregierung lediglich den ohnehin geltenden gesetzlichen Regelungen.

Auch die Einmalhilfe in Höhe von 100 Millionen Euro für Kitas in freier Trägerschaft reicht nicht aus, um die Finanzierungslücke bis zur regulären Anpassung der Finanzmittel zum 1. August 2024 flächendeckend zu gewähren. „Das ist zu gering und muss dringend nach oben angepasst werden“, betont Christian Heine-Göttelmann, Vorstand der Diakonie RWL. Nur durchschnittlich gut 12.000 Euro kämen damit pro berechtigter Kita vor Ort an. „Das wird den Kitas in ihrer aktuell prekären Situation nicht weiterhelfen“, sagt Henrike Tetz, Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Ulf Schlüter, Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, bestätigt das. „Allein für die evangelischen Kitas wären rund 125 Millionen Euro nötig, um das Finanzierungsdelta durch die Tarifsteigerung zu überbrücken.“

„Wir hoffen, dass auch die Kommunen in die Überbrückungsfinanzierung einspringen“, so Diakonie RWL-Vorstand Christian Heine-Göttelmann. „Diese müssten – orientiert an der gesetzlich geregelten Finanzierungssystematik – mindestens den gleichen Betrag wie das Land beibringen.“

Text: Stabsstelle Kommunikation EKvW 

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news-1653Thu, 21 Sep 2023 08:58:55 +0200Willkommensveranstaltung für neue Mitarbeitende im Kindergartenverbund des Kirchenkreiseshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/willkommensveranstaltung-fuer-neue-mitarbeitende-im-kindergartenverbund-des-kirchenkreises/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=66b88975091151849022c9b295bc23aa„Seien Sie herzlich willkommen!“ so Ralf Evers, Geschäftsführer des Kindergarten-Verbunds im Kirchenkreis Tecklenburg zur Begrüßung der neuen Mitarbeitenden im Gemeindehaus Tecklenburg Ledde. In diesem Jahr, so Evers hätten 70 Auszubildende und neue Mitarbeitende in den Kitas ihre Arbeit aufgenommen, um den Kindern eine gute Perspektive zu gestalten. Die Teilnehmenden werden in den Kitas in Ibbenbüren, Rheine, Tecklenburg, Ladbergen, Kattenvenne, Lienen und Wersen tätig sein. Eine von ihnen wird im November die Leitung der Kita Widum I übernehmen. Im Rahmen dieser Veranstaltung am 19. September hatten alle Teilnehmenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Eine zweite Veranstaltung fand am 20. September statt.

„Wir können uns über ein enormes Wachstum des Verbunds mit seinen 27 Einrichtungen freuen“, berichtete Ralf Evers. „Derzeit arbeiten 500 Mitarbeitende bei uns. Sie betreuen 1900 Kinder in 95 Gruppen“. Weitere Anfragen für sechs weitere Gruppen lägen vor. „In unserem Verbund haben wir eine starke Individualität der Einrichtungen“. Die müsse er manchmal bremsen, meinte er schmunzelnd. Den Leitungen sei das Leitbild ihrer Einrichtungen wichtig. Der Leitungsausschuss sei für ihn ein wichtiges Kontroll- und Aufsichtsorgan. Die Synode und der Leitungsausschuss würden für den Kita-Verbund wegweisende Entscheidungen treffen.

Ralf Evers berichtete über seinen Aufgabenbereich und stellte sein Team vor: Die derzeit erkrankte Carla Zachey ist Ansprechpartnerin für alle Fachfragen sowie Fragen der Qualifizierung von Einrichtungen, beispielsweise dem BETA-Gütesiegel. Deborah Waldner,  Assistentin des Geschäftsführers, informierte darüber, dass sie Veranstaltungen organisiert und Termine der Betriebsarzt-Untersuchungen koordiniert. Sie ist Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um den Kita-Verbund. Ralf Evers kündigte an, dass der Leitungsausschuss eine Stelle der stellvertretenden Geschäftsführung des Kita-Verbunds neu eingerichtet habe. Zum 15. November 2023 wird diese Stelle besetzt werden. Weitere Infos zu den wichtigsten Ansprechpartner*innen im Gemeinsamen Kreiskirchenamt Münsterland/Tecklenburger Land in Münster rundeten die Infos ab.       

Personal sei für ihn die wichtigste Ressource, so der Geschäftsführer weiter. „Gemeinsam mit der MAV wollen wir weitere Projekte entwickeln. Wir planen beispielsweise eine fundierte Fortbildungsvereinbarung“ informierte er. Sein Wunsch sei es, perspektivisch mehr Zeit für Mitarbeitende und ihre Anliegen zu haben. Zurzeit gebe es im Verbund 14 Baumaßnahmen. Einige seien in Planung, bei anderen ginge es eher um Anbauten. „In Lienen suchen wir noch einen Investor“ berichtete Evers. Er habe Gespräche mit 16 Investoren geführt. Doch die Rahmenbedingungen, die das KiBiz (Kinderbildungsgesetz NRW) vorgebe, seien aus seiner Sicht schlecht. Lediglich 9,71 € pro qm Mietkosten würden seitens des Landes getragen. Realistisch seien 12 – 14 €, meinte er. Eine Mensa sei in dieser Finanz- und Raumplanung nicht vorgesehen. Der Kreis Steinfurt werde diese Differenz wahrscheinlich übernehmen. Darüber müsse der Kreistag im Oktober noch beraten. „Ein weiteres Problem sind die Personalkosten“ machte Ralf Evers deutlich. „Wir können sie nicht finanzieren. Die Tarifsteigerungen umfassen 10,5 %, doch die Träger bekommen momentan nur 3 % bezahlt“ kritisierte er. Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW hatte im Juni 2023 in einen Brandbrief an Ministerpräsident Hendrik Wüst abgesetzt, so Evers. Darin heißt es: „Wenn die Landesregierung sich nicht schnellstens zu Ihrer Finanzierungsverantwortlichkeit bekennt, droht der Kollaps des Betreuungssystems in NRW“. Bisher habe es keine Reaktion auf diesen Brief gegeben, berichtete der Geschäftsführer. „Wir kämpfen dafür, dass die Rahmenbedingungen besser werden“ machte er klar. Am 19. Oktober sei ein landesweiter Protesttag geplant.

„Sie sind eine buntgemischte und vielfältige Mitarbeiterschaft. Das ist wunderbar“ begrüßte Kerstin Bothner, die MAV-Vorsitzende des Kindergarten-Verbunds, die Teilnehmenden. „Seien Sie herzlich willkommen! Wir brauchen Fachkräfte. Die Frage ist nur, mit welchen Mitteln“, meinte sie im Blick auf die derzeitige politische Schieflage bezüglich der ungenügenden Finanzierung. Der MAV sei es ein Anliegen, Bildung zu ermöglichen. „Wir möchten, dass Sie sich und den Kindern eine schöne Zeit gestalten“ unterstrich sie. Sie informierte über die Aufgaben und Angebote der MAV, tarifrechtliche Fragen sowie den MAV-Newsletter. „Im Rahmen der MAV-Vollversammlung am 23. Oktober in der Christuskirche Ibbenbüren werden wir über unsere Arbeit berichten und Ihnen wichtige Informationen vermitteln“ so Kerstin Bothner. Sie appellierte an die Teilnehmenden, sich an der Wahl zu beteiligen und selbst in der MAV zu engagieren. In diesem Zusammenhang stellte sie den sogenannten „Regenerations-Tag“ vor. Mit dem letzten Tarifabschluss im TVöD (Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst) für den Sozial- und Erziehungsdienst wurde dieser Tag vereinbart. Zwei Regenerations-Tage pro Jahr steht allen Mitarbeitenden aus pädagogischen Berufen zu. Unklar sei derzeit jedoch die Weiterfinanzierung der Alltagshelferstellen. Deren Finanzierung sei nur bis Ende 2023 gesichert, so Kerstin Bothner.     

Im Anschluss an die Informationen gab es für die neuen Kiga-Mitarbeitenden beste Möglichkeiten, sich bei Kaffee, Kuchen und Obst kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.

Text: Christine Fernkorn  

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news-1652Tue, 19 Sep 2023 12:27:35 +0200„Machen Sie sich auf etwas gefasst!“ - Dr. Ludger Kaulig als neuer Pfarrer und Kreisdechant in Steinfurt eingeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/machen-sie-sich-auf-etwas-gefasst-dr-ludger-kaulig-als-neuer-pfarrer-und-kreisdechant-in-stein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5d0f0ac7e59425530601a1a112a7a3ec„Machen Sie sich auf etwas gefasst!“ Mit einem Augenzwinkern stellte Weihbischof Dr. Christoph Hegge den Steinfurtern am 17. September ihren neuen Pfarrer und Kreisdechanten Dr. Ludger Kaulig vor. Frohsinn, Intelligenz, Weite und Klarheit seien nur einige Eigenschaften, die Kaulig ausmachten, lobte Hegge seinen Freund aus Studientagen.Was genau der Weihbischof meinte, davon machten sich Gemeindemitglieder und Gäste beim Got-tesdienst zur Amtseinführung als leitender Pfarrer ein erstes Bild – und das an unüblichem Ort. Denn wegen der Renovierung der Pfarrkirche fand dieser in der Mensa des Borghorster Gymnasiums statt.

Seine Predigt, betonte Pfarrer Kaulig, sei keine Grundsatzerklärung. Vielmehr orientierte er sich an den biblischen Texten des Tages, in denen es um Vergebung ging. „Gott liebt uns, wie wir sind“, fasste Kaulig die Frohe Botschaft zusammen – und ergänzte: „Er liebt uns aber auch dafür, wie wir sein könnten.“ Getragen von dieser Liebe Gottes habe jeder die Chance, „angstfrei auf sich selbst zu schauen, was es zu tun und was es zu lassen gibt“. Der neue Pfarrer und Kreisdechant forderte alle Mitfeiernden auf, „vor und mit Gott unsere Möglichkeiten zu entdecken.“

Schon lange vor Beginn des Gottesdienstes war die Mensa voll, das Interesse groß, den Nachfolger von Dr. Jochen Reidegeld kennenzulernen. Neben Familienangehörigen, Freunden und langjährigen Wegbegleitern waren zahlreiche Vertreter aus Gesellschaft, Politik und Verwaltung gekommen. Viele Messdienerinnen und Messdiener sowie Fahnenabordnungen begleiteten Kaulig bei seinem feierlichen Einzug.

Yvonne Huesmann von der Pastoralen Pfarreileitung (PPL), der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Martin Varwick, sowie Kreisdekanatsgeschäftsführer Matthias Kaiser hießen Kaulig willkommen. „Wir freuen uns sehr, einen neuen leitenden Pfarrer zu haben“, erklärte Huesmann. Die Gemeinde reagierte mit anhaltendem Applaus. Varwick wünschte sich zum Neuanfang künftig „mehr Wohlwollen“ von der Gemeinde für Entscheidungen in den Gremien. Der stellvertretende KV-Vorsitzende räumte Fehler ein, kritisierte aber auch die Um-gangsformen mit- und untereinander.

Bevor Kaulig seinen ersten Gottesdienst als Pfarrer von St. Nikomedes feiern konnte, musste noch eine wichtige Formalie erledigt werden: Im Namen von Bischof Dr. Felix Genn verlas und überreichte Dechant Stefan Hörstrup, Pfarrer in Ochtrup, Kauligs Ernennungsurkunde. 

Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer und Kreisdirektor Dr. Martin Sommer erklärten, dass die Stadt beziehungsweise der Kreis Steinfurt sehr an einer guten Zusammenarbeit gelegen sei. Sommer bat den neuen Kreisdechanten, seine von Zuversicht und Optimismus geprägte Haltung zu bewahren: „In Trübsal verfallen, lassen sich keine Probleme lösen.“

Gemeinsam das Leben und Kirche gestalten, dazu luden als Vertreterinnen der drei evangelischen Kirchenkreise beziehungsweise der evangelischen Kirchengemeinden in Steinfurt Superintendentin Susanne Falcke und Pfarrerin Inga Schönfeld ein. Die Herausforderungen der Zeit seien groß, sagte Falcke: „Bringen wir uns dabei mit dem Ton der Hoffnung, der Zuversicht und der Versöhnung ein – selbstverständlich ökumenisch.“ Pfarrerin Schönfeld freute sich vor allem auf das ökumenische Miteinander in der Stadt – und fügte ganz persönlich an: „Es tut gut, bei der abendlichen Runde mit dem Hund wieder Licht im Pfarrhaus von St. Nikomedes zu sehen.“

Kauligs Dank galt am Ende allen, die diesen Tag vorbereitet und mitgestaltet hatten. Beim anschließenden Empfang auf dem Pausenhof des Gymnasiums gab es bei Getränken und Essen Gelegenheit, den neuen Pfarrer und Kreisdechanten etwas näher kennenzulernen.

Text: Gudrun Niewöhner, Bischöfliche Pressestelle, Bistum Münster

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news-1651Tue, 19 Sep 2023 10:05:32 +0200Andrea Karimé liest vom 18. bis 21. September in evangelischen Einrichtungen - Lesereise mit der Alle-Kinder-Bibelhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/andrea-karime-liest-vom-18-bis-21-september-in-evangelischen-einrichtungen-lesereise-mit-der-all/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a51bcbd82ddf82801088d60e638152f7Die bekannte Kinderbuchautorin Andrea Karimé liest in zehn evangelischen Einrichtungen für Kinder aus der Alle-Kinder-Bibel. Nachdem im Frühjahr der erste Band der Alle-Kinder-Bibel – ein Herzensprojekt des oikos-Instituts für Mission und Ökumene und der Vereinten Evangelischen Mission – erschienen war, wurde diese an die 960 Kindertageseinrichtungen der EKvW verschenkt, möglich gemacht durch Förderung der Sonderkasse „Mission und Ökumene“. Die EKvW selbst hatte das Projekt mit 10.000 Euro bezuschusst.

Die Resonanz war groß und die Nachfrage nach Lesungen mit der Autorin auch. So ist Andrea Karimé nun im September in den Kirchenkreisen Hagen, Dortmund, Vlotho und Gütersloh unterwegs und wird Kinder mit den vielen Sprachen und tollen Bildern der Alle-Kinder-Bibel verzaubern, in der sich so viele verschiedene Kinder repräsentiert finden können. Auch nach dieser Lesereise können Einrichtungen mit Interesse an einer Veranstaltung zur Alle-Kinder-Bibel mit dem oikos-Institut per Mail unter christina.biere@ekvw.de in Kontakt treten.

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news-1650Tue, 19 Sep 2023 08:01:55 +0200Ein Dankeschön-Fest für alle Mitarbeitenden - Kindergartenverbund feiert 15-jähriges Jubiläum mit Sektempfang, Dinner & DJ-Party http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-dankeschoen-fest-fuer-alle-mitarbeitenden-kindergartenverbund-feiert-15-jaehriges-jubilaeum-mit-se/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=578830486351f1ded9bb4fe465157a8dBei Traumwetter bedankten sich jetzt Geschäftsführer Ralf Evers, der Leitungsausschuss und die Mitarbeitervertretung des Ev. Kindergartenverbundes im Kirchenkreis Tecklenburg bei den Mitarbeitenden mit einem ganz besonderen Geschenk: Alle waren anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Kindergartenverbundes ins Hotel Leugermann in Ibbenbüren eingeladen, um sich kulinarisch verwöhnen zu lassen, zu tanzen und die Gemeinschaft mit den Kolleginnen und Kollegen zu genießen.„Uns ist es ein Anliegen, mit der Veranstaltung Wertschätzung für die Mitarbeitenden auszudrücken angesichts der hinter uns liegenden langen Coronaphase“, so Ralf Evers. Rund 240 Mitarbeitende hatten sich angemeldet. Deborah Waldner, Assistentin der Geschäftsführung, hatte das Fest mit viel Liebe organisiert.       

Zum Sektempfang trafen sich alle Mitarbeitenden im Garten des Restaurants an Bistrotischen. Die Stimmung war, passend zum Wetter, locker und entspannt. „Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut“ sagt Mona Fühner, Leiterin des Kindergartens Pusteblume in Tecklenburg-Leeden, strahlend. Auf die Frage, was ihr einfällt, wenn Sie an die Arbeit im Verbund denkt, meint sie: “Das ist Herzblut, Vielfältigkeit, eine tolle Gemeinschaft, und heute ein buntes Treiben.“ „Die Coronazeit war für uns alle schwierig. Aber in dieser Zeit sind wir untereinander stärker zusammengewachsen“, sagt Tatjana Hefel, Leiterin des Stadtkinder-gartens Ibbenbüren, rückblickend. „Ich habe auch schon in Kindergärten in Ladbergen, Lienen und Lotte gearbeitet. Ich finde es schön, viele Kolleginnen und Kollegen zu treffen, die ich lange nicht mehr gesehen habe“, so Jennifer Brand, Leiterin des Kneipp-Kindergartens in Tecklenburg.

„Ich möchte Ihnen heute anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des Kindergarten-Verbundes herzlichen Dank sagen. 15 spannende und bewegte Jahre liegen hinter uns“, begrüßte Ralf Evers die Mitarbeitenden im einladend dekorierten Festsaal. Der Kindergarten-Verbund habe sich positiv entwickelt. Im Jahr 2008 trat das Kinderbildungsgesetz NRW in Kraft, im gleichen Jahr startete auch die Arbeit des Kindergartenverbundes im Kirchenkreis Tecklenburg. „Die Arbeit im Verbund hat sich positiv entwickelt, die des KiBiz nicht“, ist sich Ralf Evers sicher. „Im Kindergartenjahr 2008/2009 arbeiteten 300 Mitarbeitende im Verbund, aktuell sind es um die 500 Mitarbeitende“, berichtete der Geschäftsführer. Im Arbeitsbereich der Kitas habe sich viel getan. Die Herausforderungen seien gestiegen.

Pfarrer Olaf Maeder, Vorsitzender des Leitungsausschusses für den Kindergartenverbund, ergänzte: “Kinder brauchen kleine und große Sternstunden, das Lernen, die Bildung, die Begegnung und wollen das Miteinander leben. Danke, dass Sie dazu beitragen, dass die Kinder sich bei uns wohlfühlen!“ Etatkürzungen und Ärger würden oftmals für Frust sorgen. „Jedes Kind aber ist einzigartig. Jeder Mensch ist von Gott geliebt. Damit sollen die Kinder aufwachsen“, unterstrich Maeder.

Superintendent André Ost dankte in seinem Grußwort für die gute Gelegenheit, mit diesem Fest das große Ganze des Verbundes in den Blick zu nehmen. Er sei sich sicher, dass es vor 15 Jahren die richtige Entscheidung gewesen sei, den Kindergartenverbund zu gründen. „Die Kindergärten haben nach wie vor eine große Lobby in unserem Kirchenkreis, die Synode steht hinter ihnen“, meinte er.

„Amüsiert Euch und genießt den Abend, ihr habt es verdient“, betonten Kerstin Bothner und Claudia Marschner von der MAV des Kindergartenverbundes. „Heute geht es um Euch. Die Themen Kita, Eltern, Kinder bleiben draußen“, stellten sie fest. Viele Kitas im Verbund seien mittlerweile mehr als 40 Jahre alt, sie seien also „Best Ager“. Dies hätten die Mitarbeitenden möglich gemacht. Launig präsentierten beide die sieben Glücksrezepte des prominenten Arztes und Moderators Dr. Eckhart von Hirschhausen. Für solcher Art Glücksmomente war an diesem Abend reichlich gesorgt: Es gab gutes Essen, viel zu trinken, das Lachen wurde nicht vergessen, es wurde getanzt, die Gemeinschaft war gut und alle hatten viel Spaß miteinander.

Text: Christine Fernkorn

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news-1646Wed, 13 Sep 2023 10:23:28 +0200„Mit meiner Arbeit möchte ich junge Leute und junge Familien erreichen“ - Interview mit Lara Sielaff, der neuen pädagogischen Mitarbeiterin in der Erwachsenenbildunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-meiner-arbeit-moechte-ich-junge-leute-und-junge-familien-erreichen-interview-mit-lara-sielaff/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c92588c41cbecd9db5221bf962a233ecLara Sielaff ist seit Mitte Juni 2023 als pädagogische Mitarbeiterin in der Ev. Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Tecklenburg tätig. Sie ist in Westerkappeln aufgewachsen und war dort seit ihrer Jugend in der Evangelischen Jugend Lotte/Westerkappeln (EvJu) und seit 2019 im #thisisme-Projekt, dem Frauen- und Mädchenprojekt der Partnerschaftsarbeit mit dem Kirchenkreis Otjiwarongo (Namibia), aktiv. Seit vielen Jahren engagiert sich die 28-jährige im Verband Christlicher Pfadfinder*innen Land Westfalen (VCP Land Westfalen). Hier verantwortet sie als Landesleitung ehrenamtlich den Bereich Programm. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn interviewte sie. 

Welches Studium haben Sie absolviert?

Ich habe von 2014 – 18 BA Soziologie an Bergischen Uni Wuppertal studiert. Seit 2019 bin ich im MA Soziologie an der Uni Osnabrück eingeschrieben. Da ich in der Erwachsenenbildung eine halbe Stelle habe, kann ich die Hausarbeiten und die Masterarbeit jetzt nach und nach in meiner freien Zeit fertigstellen.

In Ihrer Vorstellung im Programmheft der Erwachsenenbildung sagen sie, dass Sie verstärkt Veranstaltungen mit und für junge Erwachsenen anbieten möchten. Haben Sie schon im Team der Erwachsenenbildung mit Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder, Dirk Schoppmeier und Britta Schulte-Barthold Ideen entwickelt, welche Themen dies sein könnten?

Ich habe die Jugendlichen der EVJU (Ev. Jugend) Lotte/Westerkappeln und Lengerich danach gefragt, welche Themenwünsche und Ideen sie haben. Gemeinsam haben wir dann erste konzeptionelle Überlegungen getroffen. Im Team der Erwachsenenbildung werden wir jetzt darüber nachdenken, wie wir die junge Zielgruppe und junge Familien am besten erreichen können.

Was möchten Sie mit diesen Angeboten erreichen?

Ich finde es superwichtig zu vermitteln, wie vielfältig und zeitgerecht Kirche sein kann. Ich denke, die Kirche sollte auch kontroverse und kirchenkritische Themen angehen, um sich zu öffnen. Erwachsenenbildung kann facettenreich sein und kann Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen niederschwellig abholen.

Werden Sie diese Angebote auch bei Social Media publik machen?

Ja, das plane ich auf jeden Fall. Ich finde es spannend, dass Social Media da neue Wege geht. Wir merken, die jetzt schon bestehenden Instagram-Accounts mit Reels und Storys der EvJu und der JuBi Tecklenburg beziehen immer weitere Kreise ein. Ähnliches wollen wir auch in der Erwachsenenbildung umsetzen. Bezüglich des Instagram-Accounts „Evangelisch im Münsterland“ kann ich mir vorstellen, auch Reels aus den Erwachsenenbildungs- Veranstaltungen zu veröffentlichen, um junge Leute auf unsere Veranstaltungen aufmerksam zu machen und Interesse zu wecken.    

Wie kann man mit Ihnen Kontakt aufnehmen?

Ich bin unter der E-Mail-Adresse sielaff@jubi-te.de gut erreichbar.

Welche Hobbies haben Sie?

Die Pfadfinder beim im VCP sind mir wichtig. Ich engagiere mich seit Jahren dort, erst im Stamm und dann in der Landesleitung. Man hat im Verband unglaubliche Möglichkeiten, persönliches Wachstum zu erleben. Und es ist ein Schutzraum, in dem ich vieles ausprobieren kann. Ich mache dort Gremienarbeit, Schulungen und die Programmplanung für Landeslager oder Landesveranstaltungen. Darüber hinaus arbeite ich auch bundesweit mit anderen VCP-Ländern im Bereich Lager und Schulungen zusammen, zuletzt ein Lager für 280 Personen im Rheinland (VCP Nordrhein). Bald organisiere ich in Rheinland-Pfalz und Saar (VCP RPS) ein Lager mit 600 Menschen. Die bundesweite Arbeit ermöglicht mir Freundschaften, die über ganz Deutschland verteilt sind. Das ist toll. Außerdem erschließt sie mir neue Lernräume, in denen ich mein Können in anderen Rahmenbedingungen ausprobieren kann.

Ein weiteres Hobby ist das Malen. Ich male sehr gern Aquarelle, meist Blumen. Auch das Arbeiten in der „urban water coloring“-Aquarelltechnik macht mir Spaß. Zum Beispiel habe ich ein Kirchenfenster in Verona in dieser Technik gemalt, denn ich reise auch sehr gerne.

    

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news-1640Mon, 11 Sep 2023 12:10:00 +0200„Die Friedenskirche in Wettringen ist ein Denkmal für den Frieden“ - Gottesdienst zum Tag des offenen Denkmalshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-friedenskirche-in-wettringen-ist-ein-denkmal-fuer-den-frieden-gottesdienst-zum-tag-des-offene/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=80d5d2452969ea4303a846254604f812Bundesweit fand am 10. September der Tag des offenen Denkmals statt. Über 5000 historische Stätten, auch Kirchen, öffnen jedes Jahr ihre Türen und begeistern die Besuchenden. Die Stiftung „Denkmalwerte Kirchen im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg“ stellt in jedem Jahr eine ihrer denkmalwerten Kirchen in einem Gottesdienst in den Mittelpunkt. In diesem Jahr stand die Friedenskirche in Wettringen im Fokus.   

Bei strahlendem Hochsommerwetter begrüßte Gemeindepfarrer Dietrich Wulf die Gemeinde, zwei Tauffamilien und Gastprediger Superintendent i.R. Hans Werner Schneider in der gut besetzten Friedenskirche. Zu der fröhlichen Atmosphäre passt der Wochenspruch für den 14. Sonntag nach Trinitatis gut. Er heißt:“ Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“, Psalm 103,2. Nach mutmachenden Gemeindeliedern taufte Pfarrer Wulf zwei Kinder.

„Kirchen sind dazu da, uns zu sagen, was fürs Leben wichtig ist. Sie geben Mut und Orientierung“, betonte Superintendent i.R. Hans Werner Schneider in seiner Predigt. Denkmäler könnten uns zum rechten Denken verhelfen. Die Friedenskirche sei für ihn ein Friedenszeichen. Gerade angesichts des Ukrainekriegs würden solche Zeichen immer wichtiger.

Die Friedenskirche wurde 1950 von der „Evangelical and Reformed Church“ aus den USA gestiftet. „Damals war für die Gemeinde in Wettringen das Geld knapp“, so Schneider. Die Friedenskirche wurde für viele evangelische Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg geistliches Zentrum in der neuen Heimat. „Diese Kirche ist ein einfaches Gebäude ohne Schnörkel, eine sogenannte Notkirche“, berichtete Hans Werner Schneider. Gebaut in einer Holzrahmenkonstruktion mit aufgeschraubten Platten. Auch die Kanzel, der Altartisch und der Ständer für die Taufschale seien schlicht gehalten. Die Kirche, errichtet nach Plänen des Architekten Otto Bartning (1883-1969), sei ganz auf die Funktion ausgerichtet. „Otto Bartning ist der Mitbegründer des Bauhaus-Stils. Er war einer der beeindruckendsten Architekten seiner Zeit mit europäischer Ausstrahlung“, informierte Schneider die Gemeinde.

Die Fenster im oberen Bereich der Kirche bilden einen Lichtkranz. „Das war so gewollt“ sagte Schneider. Im Jüdischen heiße es „Bete nie in einem Raum ohne Fenster“. Dabei gehe es darum, im Gebet offen für die Welt zu sein. Im Kirchraum sei es außerdem wichtig zu sehen, wer neben einem sitzt und ihn als Nächsten wahrzunehmen. Die schlichten Holzbänke, sollten dafür stehen, dass jede/jeder willkommen sei. Die Kirchenglocke sei ein Friedenszeichen, das Kreuz oben auf dem Glockenstuhl das Erkennungssymbol des Christentums. Es gelte als internationales Zeichen für Jesus Christus. Jesus habe sein Leben hingegeben bis zum Tod am Kreuz. „Das Kreuz spricht nicht nur über den Tod, sondern auch über das Leben“, machte der ehemalige Superintendent deutlich. Dabei erinnere der senkrechte Balken an die Beziehung, die Gott zu uns Menschen hat. Der waagerechte Balken stehe für die Menschen, mit denen wir zusammenleben. „Wer das Kreuz zum Zeichen für sein Leben macht, der wird Frieden leben“, sagte er. In diesem Zusammenhang unterstrich er, dass Frieden beide Dimensionen habe, die politische und die persönliche. Er appellierte an die Gemeinde, den Frieden mit den Mitmenschen zu leben.    

Da der Glockenstuhl der Friedenskirche rissig ist und unter Fäulnis leidet, darf derzeit nicht zum Gottesdienst geläutet werden. Vor diesem Hintergrund wurde die Kollekte des Gottesdienstes für die Instandsetzung des Glockenstuhls und den Erhalt der Friedenskirche gesammelt.

Text: Christine Fernkorn    

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news-1638Mon, 11 Sep 2023 09:34:05 +0200Deutlich mehr Spenden für Brot für die Welt - Ev. Hilfswerk legt Jahresbilanz 2022 vor – 109.273 Euro Spenden aus dem Kirchenkreis Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/deutlich-mehr-spenden-fuer-brot-fuer-die-welt-ev-hilfswerk-legt-jahresbilanz-2022-vor-109273-eur/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d93be8fe2c8655256787ce9213ba2884Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr bundesweit mehr Spenden und Kollekten erhalten. Im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg waren es 109.273 Euro. „Wir bedanken uns herzlich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die mit einer Spende an Brot für die Welt ihre Solidarität mit den Menschen in ärmeren Ländern zum Ausdruck bringen“, sagt Superintendent André Ost. „Der Krieg in der Ukraine hat die Not in vielen Teilen der Welt noch zusätzlich vergrößert. Die Spenden ermöglichen es Brot für die Welt und seinen weltweiten Partnerorganisationen, darauf zu reagieren und sich weiterhin gegen Hunger und für Gerechtigkeit einzusetzen. Im Kirchenkreis Tecklenburg sind wir froh, dass die Unterstützung für das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt nach wie vor groß ist.“

Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit des evangelischen Hilfswerks im vergangenen Jahr mit mehr als 75,6 Millionen Euro unterstützt. Das ist ein Plus von 12 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (2021: 63,6 Mio. Euro).

Weitere Einnahmen - neben Spenden und Kollekten – erhielt Brot für die Welt aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und aus Drittmitteln. Hierunter fallen vor allem Mittel aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen für die weltweite Arbeit 338,6 Millionen Euro zur Verfügung, das waren 17,4 Millionen Euro mehr als 2021 (321,2 Mio. Euro).

Brot für die Welt hat im im vergangenen Jahr weltweit 682 Projekte neu bewilligt. Wie im Vorjahr waren regional Afrika mit 228 neuen Projekten und Asien/Pazifik mit 191 neuen Projekten die Schwerpunkte, auch gemessen an der Bewilligungssumme (Afrika: 92,9 Millionen Euro; Asien/Pazifik: 90,2 Millionen Euro). Inhaltlich blieb der Fokus von Brot für die Welt auch im Jahr 2022, Menschen durch landwirtschaftliche Projekte langfristig vor Hunger und Mangelernährung zu schützen sowie die lokale Zivilgesellschaft zu stärken.

Insgesamt hat Brot für die Welt 92 Prozent der Mittel, insgesamt 291,1 Millionen Euro, für Hilfsprojekte ausgegeben. Das sind 13,3 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden 8 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig. Das ist die beste zu vergebene Kategorie.

Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie fördert gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen rund 1.800 Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in fast 90 Ländern.

Pressekontakte:

Christine Fernkorn, Öffentlichkeitsreferat Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, Tel.: 05482/68-382. E-Mail: christine.fernkorn@ekvw.de,
Katja Breyer, oikos-Institut der EKvW, 0231-5409-73, katja.breyer@ekvw.de ),
Thomas Beckmann, Pressesprecher Brot für die Welt, 030 65211 1443, thomas.beckmann@brot-fuer-die-welt.de

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news-1633Mon, 04 Sep 2023 08:50:39 +0200„möglich!“ - Ein 50-Tage-Abenteuer - Neues oikos-Angebot für Gruppen zu Nachhaltigkeit und Spiritualität http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/moeglich-ein-50-tage-abenteuer-neues-oikos-angebot-fuer-gruppen-zu-nachhaltigkeit-und-spiritual/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a711119cbfde9b1a042ce7c336c12d49Nachhaltig, spirituell und intensiv sein will ein neues Mitmachangebot des oikos-Instituts für Mission und Ökumene der westfälischen Landeskirche unter dem Titel „möglich!“. Es geht dabei um Klima, Nachhaltigkeit und Glauben. Der Kurs richtet sich vor allem an jüngere Menschen (ca. 20-40 Jahre) und lädt zu einem 50-Tage-Abenteuer in einer Gruppe ein. Er kann zu jeder Zeit starten. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels sollen die Teilnehmenden gemeinsam neue Wege zu einem nachhaltigen Handeln und Lebensstil finden.

„Informationen über die Klimakrise gibt es genug, was wir brauchen, ist Mut“, sagt der evangelische Theologe und Projektleiter Simon Schu. „Unser Angebot will zum Ausprobieren und Einüben anregen. Es will ermutigen, etwas zu wagen. Wenigstens für 50 Tage.“ Ausgangsfrage dabei sei, ob es noch möglich ist, die Klimaziele zu erreichen, um die Erderwärmung auf 1,5° zu stoppen.

Ein Wagnis stellen die Challenges dar, die die Projektorganisatoren als Beispiele ausgearbeitet haben. Aus 13 Anregungen können sich die Teilnehmenden eine aussuchen. Die Ideen reichen von veganer Ernährung bis hin zum Beobachten der Schöpfung oder der Verkleinerung des eigenen Haushalts auf 100 Gegenstände - für die Zeit von 50 Tagen. Dazu kommt täglich eine spirituelle Zeit mit geistigen Impulsen und Gesprächsanregungen. Die Verfasser*innen nennen sie „Innehalten“.

Das 50-Tage-Abenteuer „möglich!“ wird nicht allein erlebt, sondern in einer selbstgewählten Gruppe, die sich einmal wöchentlich trifft. „In der Gruppe begleitet, unterstützt, begeistert ihr euch gegenseitig“, sagt Mitinitiator Schu. Es kann sowohl digital als auch vor Ort stattfinden.

Das Programm orientiert sich am biblischen Leitsatz: „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.“ (Lukas 18,27) Das bedeute nicht, dass Gott all unsere Probleme löst, so Schu weiter. „Wir fragen uns (und dich): Im Vertrauen auf Gott – was ist möglich? Worauf wollen wir hoffen? Und wie wollen wir handeln? Dazu solle dieses Abenteuer inspirieren.

Das Programm „möglich!“ steht zum kostenlosen Download auf der oikos-Homepage unter https://www.oikos-institut.de/angebot/moeglich/ bereit. Das Design richtet sich an junge Erwachsene und ist für das Lesen auf dem Smartphone optimiert.

Kontakt im oikos-Institut: Pfarrer Kuno Klinkenborg, Telefon 0231 / 5409-65 oder eMail: kuno.klinkenborg@ekvw.de

Text: Dirk Johnen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oikos-Institut für Mission und Ökumene, EKvW  

 

 

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news-1631Fri, 01 Sep 2023 10:51:56 +0200Mit starkem Armschlag den Immeln entlang - Elf Erlebnispädagog:innen zur Kanu-Fortbildung in Schweden unterwegshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-starkem-armschlag-den-immeln-entlang-elf-erlebnispaedagoginnen-zur-kanu-fortbildung-in-schwede/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6284ac3cfb75500363959762c326d400Die Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg und das Amt für Jugendarbeit boten im Juli acht Tage lang ausgebildeten Erlebnispädagog:innen die Möglichkeit, eine Wildnis- und Kanufortbildung zu machen. Die Erlebnispädagog:innen, die in den Jahren zuvor die Ausbildung an der JuBi Tecklenburg erfolgreich absolviert hatten, konnten nun ihr pädagogisches Repertoire auf und im Wasser erweitern. Gemeinsam mit den beiden Anleitenden André Hagemeier und Marilena Bekierz machten sich insgesamt elf Teilnehmende mit zwei voll bepackten Bullis und jeder Menge Campingausrüstung auf die Reise von Travemünde nach Malmö. Von dort aus ging es über Nacht mit der Finnline-Fähre bis zum Halen Kanotcenter in das Immelngebiet am Olöfstrom, Schweden.

Inhalte der Fortbildung waren neben der Kanukunde und ausgewählten Survivaltechniken auch Elemente aus der Wildniskunde zur örtlichen Flora und Fauna. So übten die Erlebnispädagog:innen gemeinsam, wie man ein gekentertes Kanu erfolgreich bergen kann, ertrinkende Personen rettet, Feuer mit Notfallressourcen entfacht und einen geeigneten Schlafplatz für die Nacht sucht.

Abends am Lagerfeuer wurde gemeinsam gekocht, bei persönlichen Spiel- und Fragerunden klangen die Tage aus. Unterm Sternenhimmel in der Hängematte oder im Zelt ließen sich die teilweise trageintensiven Übergänge zwischen den einzelnen Seengebieten gut verkraften. Die tägliche Suche nach einem geeigneten Anlege- und Schlafplatz, sowie das Organisieren der Mahlzeiten und Trinkwasserstellen waren bewusst gewählter Bestandteile des Abenteuers. Der Gedanke, eine solche Reise selbstständig organisieren und anleiten zu können, fruchtete bei der Mehrzahl der Teilnehmenden. Für die erfolgreiche Durchführung waren mehrere Aspekte entscheidend: jede Menge Muskelkraft, um die voll beladenen Kanus über Waldwege und Stromschnellen zu tragen und so zum nächsten Übernachtungspunkt paddeln zu können. Die Solidarität zwischen den Teilnehmenden, sich gegenseitig zu unterstützten und einen gemeinsamen Rhythmus im Paddeln zu finden. Und der Wille, die Grenzerfahrung angesichts der schnell wechselnden Witterungsverhältnisse auszuhalten und die eigene Komfortzone zu erweitern. Die Teilnehmenden hatten zum Ende der Fortbildung gleich mehrere Highlights zu benennen: mit minimalistischem Gepäck unterwegs zu sein, sich auf die Grundbedürfnisse zu konzentrieren und sich mit der Natur der schwedischen Seenlandschaft verbunden zu fühlen.

 Text: Marilena Bekierz, JuBi.

 

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news-1630Fri, 01 Sep 2023 10:04:11 +0200Kreissynodalvorstand des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken beruft Pfarrerin Imke Philipps zur Diakoniebeauftragten für die Diakonie WesT http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kreissynodalvorstand-des-ev-kirchenkreises-steinfurt-coesfeld-borken-beruft-pfarrerin-imke-philipps/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3e6809b634b8c6a71a09f2beb16fb196Der Kreissynodalvorstand des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken hat in der Sitzung am 24. August 2023 Pfarrerin Imke Philipps einstimmig zur Diakoniebeauftragten des Kirchenkreises für die Diakonie WesT berufen. „Wir freuen uns sehr, dass Pfarrerin Philipps diese wichtige Aufgabe für die Diakonie unseres Kirchenkreises interimsmäßig übernimmt“, berichtet Superintendentin Susanne Falcke. Pfarrerin Philipps aus der Ev. Kirchengemeinde Ochtrup war bereits einige Jahre als Mitglied des Verwaltungsrates des ehemaligen Diakonischen Werkes Steinfurt-Coesfeld-Borken tätig. Im Zuge dessen hat sie die Fusion der beiden ehemaligen Diakonischen Werke Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg zur Diakonie WesT aktiv mitgestaltet und nun auch wieder einen Sitz im Verwaltungsrat der Diakonie WesT inne. Gemeinsam mit Pfarrer Jörg Oberbeckmann aus der Ev. Kirchengemeinde Wersen-Büren sind die Diakoniebeauftragten Ansprechpartner für Vorstand, Mitarbeitende und Gemeindemitglieder. Diakoniebeauftragte tragen dazu bei, die Kirchengemeinden für soziale Themen zu sensibilisieren und das diakonische Handeln in den Gemeinden zu fördern.

Text: Pia Nimz, Diakonie WesT

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news-1629Tue, 29 Aug 2023 13:27:49 +0200Sind die Friedenstauben müde geworden? Ein Plädoyer für einen differenzierten, situationsbedingten Pazifismushttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sind-die-friedenstauben-muede-geworden-ein-plaedoyer-fuer-einen-differenzierten-situationsbedingten-p/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9eca493e46469e45c544415d01dcc63d„Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin!“ Diese pazifistische Parole stand vor Jahren in Hamburg an einer Mauer. Es war das Graffiti eines Friedensaktivisten, sinnigerweise auf der Wand eines ehemaligen Bunkers. Ja, es ist Krieg, Soldatinnen und Soldaten gehen hin, einberufen, verpflichtet, gezwungen oder freiwillig. Noch immer fällt es mir schwer zu begreifen, dass etwas Schlimmes, Grausames und Unfassbares geschieht – ein brutaler Krieg in unserer Nachbarschaft, in Europa, auf unserem Kontinent.

Als junger Mann habe ich den Kriegsdienst verweigert. Es war meine persönliche Ablehnung militärischer Gewalt. Mit vielen Friedensbewegten vertrat ich die Auffassung „Frieden schaffen ohne Waffen“. Eine friedliche und gerechte Welt, in der wir ohne Rüstung und Atomwaffen leben, sollte das globale Ziel sein. Daran möchte ich auch weiterhin festhalten, bin aber auch skeptischer geworden. Ist ein radikaler Pazifismus angesichts des brutalen Kriegs in der Ukraine noch vertretbar? Von sich selbst kann man Gewaltfreiheit und Wehrlosigkeit fordern, aber darf man das auch von anderen verlangen? Ist ein Pazifismus denkbar ohne Solidarität mit den Bedrohten und Betroffenen? Es geht doch zuerst um die Menschen in der Ukraine. Für sie bedeutet der Krieg Bombardierung ihrer Wohnhäuser, Flucht, Verschleppung, Zusammenbruch der Wasser- und Stromversorgung. Er bringt ihnen den gewaltsamen Tod von Kindern, Nachbarn, Ehemännern, begleitet vom Sirenenlärm Tag und Nacht.

Wer als Pazifist die Bilder sieht, die uns aus der Ukraine erreichen, hat wohl kein empfindsames Herz, wenn er ohne Selbstzweifel und Irritationen bleibt. Es ist eine bittere Wahrheit: Mit einem radikalen Pazifismus lässt sich ein rücksichtsloser Despot nicht aufhalten! Schon bei Friedrich Schiller findet sich die bittere Erfahrung: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.“ Pazifismus kann nicht heißen, dass wir aus einem sicheren Land den Ukrainern empfehlen: Greift nicht zu den Waffen! Bitte ergebt Euch! Leistet nur gewaltfreien Widerstand und zivilen Ungehorsam! Der Pazifist Albert Einstein differenzierte zwischen einem „vernünftigen Pazifismus“ und einem „verantwortungslosen Pazifismus“. Es gibt berechtigte Zweifel an den Waffenlieferungen, da zu befürchten ist, dass sie eine weitere Eskalation befördern und damit die Kriegslogik bestimmend wird.

Wir Pazifisten müssen uns aber auch fragen, welche Möglichkeiten der Ukraine sonst bleiben, und wie sie sich in diesem Vernichtungskrieg ohne Waffen verteidigen sollen? Vielleicht geht es zurzeit nur so, dass wir der Ukraine Abwehrwaffen zur Verfügung stellen, um die Aggression zu beenden, um Schlimmeres zu verhüten. Vielleicht machen wir jetzt einen Umweg: Kurzfristig Frieden schaffen mit Waffen, aber langfristig an dem Ziel „Frieden schaffen ohne Waffen“ festhalten. Das wäre eine differenzierte, situationsbedingte Haltung, ohne sich vom Pazifismus zu verabschieden. Die Option der Gewaltfreiheit weiterhin vertreten und zugleich den Menschen in der Ukraine die notwendige Hilfe nicht verweigern.

Der ehemalige Journalist Franz Alt nennt es „Realpazifismus“. Dieser Gedanke findet sich bereits in der evangelischen Tradition. Wenn meine Nachbarn in Bedrängnis geraten und um Hilfe rufen, dann werde ich mich nicht taub stellen oder über ethische Grundsätze debattieren, sondern ihnen schlicht und ergreifend beistehen. Im großen Katechismus schreibt Martin Luther zum 5. Gebot „Du sollst nicht töten“: Dieses Gebot übertritt auch der, „der den Nächsten schützen und retten kann, dass ihm kein Schaden am Leib widerfahre, und er tut es nicht“. Eine praktische Beistandspflicht aus Nächstenliebe! Dietrich Bonhoeffer setzte gegen Hitlers aggressive Kriegsrhetorik einen strikten Pazifismus. Später stand er in Verbindung mit den Verschwörern des 20. Juli. „Dem Rad in die Speichen fallen“, wenn das Recht unter die Räder kommt. Das war die Konsequenz seiner persönlichen Gewissensentscheidung gegen Krieg und Gewalt. Zwei verschiedene Situationen und zwei gegensätzliche Antworten, aber ein christliches Zeugnis.

Joachim Gauck sagte zu den Waffenlieferungen: „Als Christen, als Demokraten, die die Freiheit und das Recht lieben, dürfen wir das. Das Böse existiert. Und es ist kein Zeichen von Toleranz, so zu tun, als wäre das Böse nicht zu erkennen.“ Aber es ist und bleibt auch ein ethisches Dilemma. Denn jede Entscheidung hat eine dunkle Seite, birgt auch Risiken, dass Eingreifen und Beistehen genauso wie das Geschehen lassen und Raushalten. Jede Entscheidung macht auch schuldig: Die unterlassene Hilfeleistung genauso wie die Lieferung von Waffen, die Menschen töten.

Der Krieg ist und bleibt eine äußerst brutale Gestalt des Bösen – und es ist wichtig, dass wir als Christen darauf hinweisen -, aber es darf auch im Krieg niemals vergessen werden, den Weg der Verständigung und der Versöhnung zu suchen. Gerade das sollte auch weiterhin die Aufgabe der Kirchen und der Politik sein, um ein Schweigen der Waffen zu erreichen. Für besonders bedenklich halte ich deshalb die lauten Stimmen aus Russland, der Ukraine und dem Westen, den Krieg gewinnen zu wollen. Dann wird das Töten weitergehen, die Eskalation der Gewalt zunehmen. Nicht weniger bedenklich ist die Meinung, dass der Einsatz von immer stärkeren, besseren Waffen die russische Führung davon überzeugen wird, dass der Krieg nicht zu gewinnen sei und sie deshalb zu Waffenstillstandsverhandlungen bewegen werde. In beiden Positionen wird den Waffen die Kraft zugetraut, den Konflikt beizulegen.

Neben der christlichen Perspektive, sich nicht von der Kriegslogik und der Macht der Waffen bestimmen zu lassen, lohnt auch ein Blick in die UN-Charta. Das Selbstverteidigungsrecht ist eingebettet in die Grundzielrichtung, Gewalt zu vermeiden.

„Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so bei, dass der Weltfriede, die internationale Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden.“ (UN-Charta, Artikel 2)

Text: Pastor i.R. Detlef Salomo, Friedensbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

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news-1627Mon, 28 Aug 2023 10:58:35 +0200150 Jahre ein Ort des Zuspruchs, des Aufatmens und der Stärkung - Festgottesdienst zum Jubiläum der Jakobi-Kirche in Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/150-jahre-ein-ort-des-zuspruchs-des-aufatmens-und-der-staerkung-festgottesdienst-zum-jubilaeum-der/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4978c4a4fcc50619f13dd991a5c63b7b„Heute vor 150 Jahren, am 27. August 1873, wurde die Jakobi-Kirche mit einem Gottesdienst eingeweiht. Diesen besonderen Tag wollen wir heute mit der Gemeinde und unseren Gästen feiern,“ sagte Presbyteriumsvorsitzende Pfarrerin Claudia Raneberg zur Begrüßung in der vollbesetzten Jakobi-Kirche. Sie freue sich über die rege Beteiligung. Festlich eröffnet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor und dem Vokalensemble der Gemeinde mit dem „Friedenslied“ von Peter Schindler unter Leitung von Kantorin Lena Puschmann. Beide Chöre stellten besonders in der Kantate „Was betrübst du dich, meine Seele“ und „Verleih uns Frieden gnädiglich (Felix Mendelssohn Bartholdy) ihr musikalisches Können unter Beweis. Die Kirche war einladend mit Sonnenblumen geschmückt. „Dies ist ein Tag der Dankbarkeit und des Lobes“, so Pfarrer Jürgen Rick zur Gemeinde.

„Ich gratuliere herzlich zum 150. Geburtstag der Jakobi-Kirche“, begann Superintendent André Ost seine Predigt. Die Gemeinde habe nicht nur eine Kirche mit einem besonders markanten Turm, sie lebe auch mit und in diesem Kirchgebäude. „Es ist Leben in der Jakobi-Gemeinde, und dies festzustellen ist vielleicht das schönste Geschenk, das sich eine Gemeinde zu einem solchen Jubiläum geben kann“, unterstrich er. Diese Kirche sei ein Ort gelebten Glaubens. Ein Raum, wo Menschen Gottes Nähe suchen und wo biblische Geschichten und Glaubenserkenntnisse weitererzählt würden. Die Jakobi-Kirche sei Kraftraum und Energiequelle. Viele Menschen würden mit ihr Erinnerungen an besondere Ereignisse an den Knotenpunkten ihres Lebens verbinden. „Das alles ist uns heute einen großen Dank wert“, betonte der Superintendent. Er sprach einen Dank aus für die Menschen, die den Glauben durch die Jahrzehnte weitergegeben und immer wieder für eine gute Gemeinschaft gesorgt hätten. So habe die Gemeinde wachsen können in den Herausforderungen der verschiedenen Epochen in den 150 Jahren. In diesem Zusammenhang würdigte Ost auch die gute ökumenische Zusammenarbeit vor Ort. Als Ausdruck der Dankbarkeit legte André Ost den Ertrag des Jubiläumsjahres, die Festschrift und die DVD des Films „Happy Birthday, Jakobi-Kirche!“, auf den Altar.

Ein Band der Hoffnung durchziehe die Jahrhunderte, gleich unter welchen politischen und wirtschaftlichen Umständen man lebe, führte Ost in Bezug auf den Predigttext aus Jesaja 29, 17-24, aus. Es gelte, den Anker der Hoffnung zu werfen, unabhängig davon, ob die Kirche arm oder reich, mitgliederstark oder schwindend, frei oder bedrängt sei. Es gehe darum, aus der Verheißung Gottes zu leben, dass es nicht dunkel bleibt über denen, die in Unsicherheit und Angst leben. „Der Geist Gottes will Menschlichkeit und Vernunft“, betonte Ost. Das Wort Gottes und die Kirche würden auch in Zukunft gebraucht als Kraft- und Trostspender, als wachrüttelnder Ruf zur Umkehr und Besinnung, als Friedensbote in einer gewaltsamen Welt. Im Mittelpunkt des Fürbittengebets von Pfarrerin Claudia Raneberg, Britta Meyhoff und Jürgen Rick standen die Bitte um Frieden in der Ukraine und Israel/Palästina, die Bitte um die Verantwortung für Gottes Schöpfung und den Segen für die Kirche und die Zukunft der Jakobi-Gemeinde.

„Als Kirchengemeinde seid ihr einer unserer Leuchttürme im Kirchenkreis“, meinte der Superintendent in seinem Grußwort im Anschluss an den Gottesdienst. Im Jubiläumsjahr befinde sich die Gemeinde in einem guten Zustand. Im Namen des Kirchenkreises überreichte er Claudia Raneberg einen Gutschein über eine finanzielle Unterstützung für die kirchenmusikalische Arbeit. In weiteren Grußworten dankten alle Beteiligten für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. „Die Jakobi-Kirche ist ein Wahrzeichen der Stadt Rheine mit christlicher Spiritualität und ein Plus für unser Stadtbild“, sagte Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann. Pfarrer Erich Schwager überbrachte Segenswünsche der evangelischen Nachbargemeinde Johannes. „Die Jakobi-Kirche ist seit 150 Jahren ein Ort der Verkündigung und der seelsorglichen Begleitung von Menschen“ sagte er. So diene sie der Ehre Gottes. Pfarrer Thomas Lemanski von der katholischen Nachbargemeinde St. Dionysius berichtete, zum Reformationsjubiläum 2017 habe seine Gemeinde der Jakobi-Gemeinde ein Apfelbäumchen geschenkt. Dieses Mal überreichte er Claudia Raneberg einen Apfelpflücker und einen Fallobstsammler mit den Worten: “Wir wollen jede Gelegenheit nutzen, um eine reiche ökumenische Ernte einzufahren“.

Pfarrerin Raneberg lud abschließend zu einem weiteren Programmpunkt im Rahmen des Kirchenjubiläums ein: Am 27. September 2023 referiert um 18.30 Uhr in der Jakobi-Kirche der renommierte Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack zum Thema „Über die Krise der Kirche und was wir dagegen tun können“.

Nach dem Gottesdienst hatten alle Besucher die Gelegenheit, sich bei einem Mittagsimbiss vor der Kirche und im Gemeindehaus auszutauschen.

Text: Christine Fernkorn

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news-1626Thu, 24 Aug 2023 10:04:08 +0200„Endlich gibt es euch“ - Das Kompetenzzentrum Ehrenamt bietet Soforthilfe für Presbyter*innen und Gemeindenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/endlich-gibt-es-euch-das-kompetenzzentrum-ehrenamt-bietet-soforthilfe-fuer-presbyterinnen-und-ge/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=13b2c6dc334589278f6f899c793657d2Wie gewinnt man Menschen heute für ein kirchliches Ehrenamt? Für Simone Osterhaus vom neu eingerichteten Kompetenzzentrum Ehrenamt der EKvW ist die Sache klar: Man muss gut zu ihnen sein – und man muss sie bei dem abholen, was sie einbringen können. Wie das geht? Bei der Antwort auf diese und viele weitere Fragen helfen Osterhaus und das Team allen Ehrenamtlichen und für Ehrenamtliche Verantwortlichen.

Simone Osterhaus und ihre Kollegin Bianca Rolf sehen sich als Beauftragte für Arbeitserleichterung. Die beiden gelernten Pädagoginnen, die seit 2022 in der neu geschaffenen Servicestelle fürs Ehrenamt arbeiten, helfen Gemeinden, ihre Ehrenamtlichen im Blick zu haben, zu organisieren und nicht zuletzt professionell für ihre Arbeit zu befähigen. Sie bieten Workshops zur Organisation, Bindung und Stärkung Ehrenamtlicher, schulen in Sachen Wertschätzung und Kommunikation, vermitteln Angebote zur Weiterbildung – oder kommen persönlich vorbei.

Mit dem Ehrenamt verbinden die beiden ganz unterschiedliche Lebensgeschichten. Bianca Rolf arbeitete lange bei einer Unternehmensberatung für Wissensmanagement. Das bedeutete, täglich die Frage zu beantworten: Wie bekomme ich das Wissen aus dem einen Kopf in den anderen? Als ehrenamtliche Vorsitzende des Presbyteriums ihrer Heimatgemeinde kennt sie diese Herausforderung auch im kirchlichen Ehrenamt – speziell in einer Leitungsposition. „Es geht immer darum, dass die Informationen, die ich weitergeben möchte, an die Erfahrungen meines Gegenübers andocken. Sei es durch konkrete Beispiele, Fragenstellen oder - am besten - das "Selbst machen lassen". Nur so kann Wissen entstehen.“

Ein Beispiel aus der Praxis: „In einer Kirchenordnung stehen Dinge, von denen jeder im Presbyterium, ob Jurist, Theologe oder Laie, ein bisschen was versteht. Meine Aufgabe ist, das Ganze so verständlich zu machen, dass alle für ihren Alltag in der Gemeinde etwas damit anfangen und es vor allem umsetzen können.“

Simone Osterhaus arbeitete ehrenamtlich neben dem Studium für die Evangelische Jugend in Bielefeld. Die Jugendkirche „luca“ hat dort sie mit aufgebaut. 100 Ehrenamtliche sind dort aktiv gewesen, die meisten sind Jugendliche. „Wir haben viele Dinge ausprobieren dürfen, hatten unheimliche Freiheiten. Das war großartig“, erinnert sie sich. Nach Fortbildungen im Bereich Organisation und Supervision und einer Anstellung als Gemeindemanagerin wechselte sie dann ins Kompetenzzentrum.

Wer hilft wem wobei?

Dort teilen sich „Die Kompetenten“, wie sich Rolf und Osterhaus auf ihrem Instagram-Kanal nennen, die Themenfelder auf. Rolf berät vor allem Ehrenamtliche in Leitungsaufgaben, also vorrangig Presbyter*innen, und in Sachen Nachwuchsgewinnung. Osterhaus‘ Fachgebiet sind die Beratung, Stärkung und Koordination Ehrenamtlicher in Gemeinden.

Oft genug sind sie auch als Ansprechpartner für gestresste Ehrenamtler gefragt. Viele wollen wissen: Wie sollten wir uns organisieren, um effizient zu sein? Was könnt ihr uns raten? Wichtig sei dabei immer: Es muss Menschen geben, die sich um die Ehrenamtlichen kümmern, bemühen, sie und ihre Talente mitdenken. „Es geht oft um eine strukturelle Änderung in der Gemeindearbeit. Wir sagen nie, diese Aufgabe sollte der- oder diejenige bei euch machen. Aber: Es muss jemand machen, und am besten nicht nur eine oder einer allein“, sagt Osterhaus.

Auf der Website des Kompetenzzentrums bündeln die beiden gerade Angebote für Presbyterien, die es bereits gibt. Denn die gibt es, nicht nur vonseiten der Landeskirche.

Der Austausch mit anderen Ehrenamtlichen hilft enorm

Eine weitere Empfehlung, die „Die Kompetenten“ praktisch allen in der Beratung mit auf den Weg geben: Vernetzt euch! „Man kann voneinander lernen, wenn man sieht, wie andere die Probleme angegangen sind, die sich bei einem selbst auch stellen“, sagt Osterhaus.

Dafür gibt es nun ein regelmäßiges Online-Treffen für Presbyter*innen (zur Anmeldung), die sich dort gerne mal gegenseitig beraten. „Da sagt jemand, dieses Thema ist bei uns gerade total riesig und wir kriegen es nicht hin“, erzählt Bianca Rolf. „Und ein anderer, 200 Kilometer entfernt, sagt, das haben wir schon umgesetzt, ich schick’s dir. Das gab es vorher so nicht für Presbyterien und davon profitieren die Teilnehmenden unheimlich.“

Und wie bei allen Mitarbeitenden gilt: Sie wollen ihre Arbeit wertgeschätzt wissen. „Es muss eine Form von Anerkennungskultur geben. Denn da wissen wir aus etlichen Studien, dass das die Motivation fördert und Menschen langfristig bindet“, sagt Simone Osterhaus. Das Ehrenamt, sagt sie, werde zukünftig eine immer tragendere Rolle in der Gemeindeentwicklung einnehmen.

Dass sich ihr Einsatz für die Ehrenamtlichen lohnt, merken Osterhaus und Rolf schon jetzt. „Wer mit uns Kontakt aufnimmt, der ruft meistens auch nochmal an. Wir hatten schon ganz viele Folgetermine“, sagt Osterhaus. Die Aussage, auf die das meiste Feedback hinausläuft: „Endlich gibt es euch.“

Text: EKvW

 

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news-1624Tue, 22 Aug 2023 09:40:54 +0200Generationswechsel in Ibbenbüren schreitet voran - Einführung von Lena Stubben in die erste Pfarrstelle der Kirchengemeinde http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/generationswechsel-in-ibbenbueren-schreitet-voran-einfuehrung-von-lena-stubben-in-die-erste-pfarrste/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8cd0397f83e0219ae5ce414dd0f551a7Einen festlichen Gottesdienst feierte am Sonntag die evangelische Kirchengemeinde Ibbenbüren in der Christuskirche. Pfarrerin Lena Stubben wurde nach dreijähriger Vakanz in die erste Pfarrstelle - Christuskirche und Innenstadt West - eingeführt. Pfarrer Jörg Zweihoff, Vorsitzender des Presbyteriums, bescheinigte ihr, genau die richtige Besetzung für die vielfältigen Aufgaben in einer lebendigen, aktiven Gemeinde zu sein. „Wir haben unsere neue Pfarrerin ganz bewusst gewählt, um uns gemeinsam auf den Weg zu machen“, betonte er. Das Presbyterium hatte sich am 8. Dezember 2022 einstimmig für sie entschieden.

Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte forderte die mehr als 100 Besucher zum Gesang des Eingangsliedes auf: „Don’t worry, be happy“. Für die musikalische Gestaltung standen ihm Nicole Goedereis-Buller (Querflöte) und Wolfgang Donnermeyer (Geige) zur Seite. Lena Stubben durfte sich - etwas überraschend für sie – bei dem Lied „Gemeinsam auf dem Weg“ mit einem Glockenspiel einbringen. Jörg Zweihoff leitete mit Psalm 145 zu dem Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“ sowie zum Kyrie und Gloria über. Für die Lesung hatte der Pfarrer das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner aus dem 18. Kapitel des Lukasevangeliums gewählt. Das Glaubensbekenntnis erinnerte die Besucher daran, dass nicht Selbstgerechtigkeit, sondern Demut vor Gott Freude schenkt.

André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, freute sich ebenfalls, Lena Stubben als neue Pfarrerin für Ibbenbüren gewonnen zu haben. Sie ist 33 Jahre alt und stammt aus Kamen. In Bochum und Münster studierte sie Theologie und begann ihren Weg im Kirchenkreis als Vikarin bei Ulrike Wortmann-Rotthoff in Tecklenburg. Aus dem Probedienst in Lienen wechselte sie nach Ibbenbüren und wurde mit offenen Armen empfangen. „Das ist ein echter Glücksfall für uns, denn wir brauchen den Generationswechsel im Pfarrdienst“, hob André Ost hervor.

Mit der Einführung von Lena Stubben und dem Eintritt von Pfarrer Reinhard Lohmeyer in den Ruhestand wurden mit nur noch vier Pfarrbezirken die Weichen für eine größere Gesamtgemeindlichkeit gestellt. Mehr Zusammenarbeit und Verteilung der Aufgaben seien Herausforderungen, die nur im Team geleistet werden könnten. „Möge es für Sie, Ihre Familie und die Gemeinde eine gesegnete Zeit sein“, wünschte der Superintendent der neuen Kollegin. Sie könne sich auf einen bewährten Stamm haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gemeinde stützen.

Nach der offiziellen Einführung wünschten Presbyter, Weggefährten und Freunde viel Glück für den weiteren Lebensweg, auf dem auch das Familienleben mit ihrem Ehemann Jan und den beiden Kindern Antonia (4) und Julius (1) einen gebührenden Platz einnehmen soll. Den Bibeltext aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“ legte Lena Stubben ihrer Predigt zugrunde. Gemeinschaft in Vielfalt zu leben und Stärken aller zum Wohl der Gemeinde einzubringen sei das Ziel. Dies werde in Ibbenbüren gelebt und künftig in Interprofessionellen Pastoralteams (IPT) weiter ausgebaut.

Nach dem Gottesdienst lud die Gemeinde zu einem Empfang ins Gemeindehaus „Blick.punkt“ ein. Judith Schäfer, Pfarrerin in Laggenbeck, hatte einen Rucksack mit Geschenken für eine kulinarische Reise dabei. Reinhard Lohmeyer dankte für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und hatte zwei Bücher mit bedeutsamen Titeln ausgesucht. Ulrike Wortmann-Rotthoff erinnerte daran, dass Pfarrer keine Einzelkämpfer und mit Menschen „vermählt“ sind. Auch die Kindergärten hatten Geschenke mitgebracht, die Tatjana Hefel und Kerstin Runde überreichten. „Ich freue mich, hier zu sein“, erklärte die „Neue“ im Team abschließend und dankte für die herzliche Aufnahme in der Gemeinde.

Text: Brigitte Striehn

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news-1623Mon, 21 Aug 2023 12:06:20 +0200„Ich freue mich auf die Gemeindearbeit und die Aufführung großer Oratorien“ - Interview mit Kantorin Rebekka Follerthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ich-freue-mich-auf-die-gemeindearbeit-und-die-auffuehrung-grosser-oratorien-interview-mit-kantorin/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9e08d29e79504cee2fe2fc15998a28b2Seit dem 1. August ist Rebekka Follert als Kantorin in der Ev. Kirchengemeinde Lengerich tätig. Die A-Kirchenmusikerin ist verheiratet und hat zwei Töchter. Geboren wurde sie in Könnern bei Halle an der Saale. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn führte jetzt ein Interview mit ihr. Die Musik war Rebekka Follert schon in der Kindheit in die Wiege gelegt. Mit fünf Jahren spielte sie Flöte, mit acht lernte sie das Klavierspiel, mit elf Jahren Posaune. Seit dem 15. Lebensjahr übernahm sie regelmäßig den Organistendienst in ihrer Heimat-gemeinde und erhielt mit 16 Jahren Unterricht an der Königin der Instrumente, der Orgel. So lag es nah, dass sie 2003 das Studium der Kirchenmusik in Halle an der Saale aufnahm und dies nach sechs Jahren mit dem A-Diplom abschloss. Es folgte die erste Anstellung als Kantorin in Pritzwalk. Zuletzt war die 39-jährige als Dekanatskantorin in Würzburg tätig. Rebekka Follert wurde am Sonntag, 27. August, im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes von Pfarrerin Sigrid Holtgrave in der Ev. Stadtkirche Lengerich in ihr Amt eingeführt. Der Gottesdienst wurde musikalisch von der Kantorei und dem Posaunenchor gestaltet. 

Am 1. August haben Sie Ihren Dienst als Kantorin in Lengerich aufgenommen. Sind Sie schon gut angekommen?

Ich denke schon. Seit nun zwei Monaten dürfen wir Lengerich unsere neue Heimat nennen. Wir waren, vor allem ich selbst, über die Freundlichkeit der Menschen hier überrascht. Die Landschaft ist toll und es fühlt sich an wie Urlaub, wenn man mit dem Rad über die Felder fährt. Fast wie an der Ostsee oder Nordsee. Wir fühlen uns jedenfalls sehr wohl!

Mit der Familie von Würzburg nach Lengerich zu ziehen, das zeigt eine Aufgeschlossenheit für Neues und eine große Offenheit. Was reizt Sie an der neuen Aufgabe?

Als ich 2013 von Pritzwalk nach Würzburg wechselte, wollte ich unbedingt in die Großstadt. Noch keine 30 Jahre und auf dem Land leben, das war für mich noch nicht denkbar. Nun habe ich zehn Jahre Großstadt hinter mir und konnte viele Erfahrungen sammeln. Es reifte der Wunsch nach einer großen A-Stelle. So kam es, dass ich mich hier beworben habe, denn in Lengerich bin ich zu 100% für die Gemeinde da und das gibt es fast gar nicht mehr. Was mich hier neben der Gemeindearbeit zusätzlich sehr reizt, ist die Möglichkeit von Aufführungen der großen Oratorien. In Würzburg waren nur die kleineren Chor- und Orchesterwerke möglich, z.B. Bachkantaten. Die Kirche war einfach zu klein. Und natürlich reizt mich immer das Kennenlernen von neuen Menschen. Das finde ich unglaublich spannend und bereichernd für den eigenen Horizont.

Haben die Chöre schon mit der Probenarbeit begonnen?

Ja, wir proben schon seit dem 8. August. Derzeit für meine Einführung am 27. August um 11 Uhr in der Stadtkirche. Danach geht es an die Vorbereitung für das Adventskonzert am 10. Dezember. Interessierte Sängerinnen und Sänger, sowie Bläserinnen und Bläser sind herzlich bei den Proben willkommen.

Haben Sie Ideen für musikalische Projekte, die Sie gern entwickeln wollen?

Ideen habe ich ganz viele. Welche sich davon wirklich umsetzen lassen, wird sich zeigen. Für die Kantorei habe ich auf jeden Fall das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach für 2024 im Blick. Außerdem träume ich schon länger von einem Generationenmusical, das heißt, es stehen nicht nur die Kinder auf der Bühne, sondern auch Mama, Papa, Oma und Opa.

Welche Hobbies haben Sie, falls Sie mal Zeit haben?

Wir fahren als Familie viel Rad und erkunden so unsere Umgebung. Die Kinder fahren sehr gern Lastenrad und genießen es, vom Papa durch die Natur gefahren zu werden. Ich habe dann die Picknicktasche dabei. Wenn wir mal etwas weiter wegwollen, dann sind wir im Camper unterwegs. Ansonsten koche und lese ich sehr gern.

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news-1621Fri, 18 Aug 2023 09:23:45 +0200Premiere des Films „Happy Birthday, Jakobi-Kirche!“ in der Gemeindehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/premiere-des-films-happy-birthday-jakobi-kirche-in-der-gemeinde/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a469507b0aaf60ea0cb8190424664fb2Viele Menschen in der Kirchengemeinde Jakobi zu Rheine haben über 17 Monate darauf hingearbeitet, dass am Sonntag, 13. August, der Geburtstags-Film zum 150-jährigen Jubiläum der Jakobi-Kirche zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Unter Leitung des Filmemachers Heinz Schulte haben Pfarrer Jürgen Rick und der Historiker Hartmut Klein Ideen, Informationen, Bildmaterial und Zeitzeugen gesucht und zu einer abwechslungsreichen Dokumentation zusammengestellt. Zur Premiere hatte die Gemeinde alle Interessierten ins Gemeindehaus eingeladen.

Im Film rollt Hartmut Klein die Geschichte der Kirche auf: Angefangen bei den ersten Überlegungen zum Bau einer Kirche in der Diaspora in den 1860er Jahren über die Einweihung am 27. August 1873, über zwei Weltkriege, die Zerstörung 1944 und den Wiederaufbau 1949 bis in die 1950er Jahre. Pfarrer i.R. Cord Bültermann erzählt im Film kurzweilig über die Hindernisse, die es zur Wiedererrichtung des Kirchturmes zu beseitigen galt. Die Interviews mit den Zeitzeugen Eckhard Schmidt (Jahrgang 1936) und Hans Meyer (1932-2023) lockern die sachlichen historischen Vorträge auf. Sie riefen im Publikum großes Gelächter hervor.

Baukirchmeister Christian Scharlau stellt Ziele und Ergebnisse der letzten Renovierung der Kirche im Jahr 2000 vor. Orgelbauer Winfried Puschmann-Kirchfeld erklärt die Besonderheiten der Orgel. Kirchenmusikerin Lena Puschmann berichtet über die Herausforderung, die musikalische Begleitung in einem sich verändernden Umfeld immer wieder neu zu gestalten.

Viele gute Wünsche für die Kirche und die Gemeinde sind am Ende des Films zu sehen und werden sicher allen im Gedächtnis bleiben. Der Film spiegelt eine lebendige Gemeinde, die Ökumene lebt und offen ist für Änderungen. Der Film klingt aus mit dem von Josefine Nickel aus Rheine gesungenen irischen Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“. Zum Ende der Veranstaltung bat Jürgen Rick alle anwesenden, die am Film beteiligt waren, auf die Bühne. Sie erhielten den verdienten langen und herzlichen Applaus des Publikums.

Interessierte können die DVD (10 €) und die Festschrift (8 €) gerne zu den Öffnungszeiten des Gemeindebüros in der Münsterstr. 54 (Mo., Di., Do. und Fr.: 10-12 Uhr und Di. und Do.: 15.30-17.30 Uhr) erwerben.

Text: Wolfgang Schütz

 

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news-1618Wed, 16 Aug 2023 14:21:16 +0200Wechsel des kaufmännischen Vorstands der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V.http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wechsel-des-kaufmaennischen-vorstands-der-evangelischen-perthes-stiftung-e-v/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6fb5a4adbf2bce1b28710a6f4029e8dcDer Stiftungsrat der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V. hat Michael Wermker nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren zum neuen Kaufmännischen Vorstand berufen. Im IV. Quartal 2023 wird dieser seine Tätigkeit in Münster aufnehmen und nach dem Austreten von Wilfried Koopmann in den Ruhestand im Januar 2024 das Vorstandsamt antreten.„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe bei der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V. und bin insbesondere auf die Vielfalt der Menschen und Einrichtungen in der Organisation gespannt. Gemeinsam mit meinem künftigen Vorstandskollegen Dr. Jens Beckmann und dem hoch qualifizierten Perthes-Team werden wir uns intensiv damit beschäftigen, wie wir sinnvolle Leistungsangebote für hilfebedürftige Menschen und attraktive Arbeitsplätze erhalten und weiter ausbauen können. Das Motto „menschennah“ wird für uns dabei sicher eine wichtige Richtschnur sein“, so Wermker.

Auch Pastor Dr. Jens Beckmann sieht der kollegialen Zusammenarbeit mit Michael Wermker im Vorstand positiv entgegen: „Seine betriebswirtschaftliche Expertise und sein klarer Blick für Strukturen wird die Evangelische Perthes-Stiftung trotz der herausfordernden und schwierigen Rahmenbedingungen in der Sozialwirtschaft auch zukünftig gut aufgestellt sein lassen.“

Als Vorstand und Geschäftsführer der Valeo-Kliniken-Gruppe war Michael Wermker in den vergangenen 15 Jahren bereits bei einem evangelischen Träger von Krankenhäusern, Altenhilfeangeboten und ambulanten medizinisch-therapeutischen Instituten in Westfalen tätig. Seine umfangreiche Berufserfahrung und seine Ausbildungen als Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Gesundheitswesen sowie als Industriekaufmann und Systemischer Coach bringt er in seine Arbeit ein. Michael Wermker ist 52 Jahre alt und wohnt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Hamm.

Der bisherige kaufmännische Vorstand und Vorstandsvorsitzende Wilfried Koopmann ist erfreut, sein Amt an einen kompetenten Nachfolger übergeben zu dürfen. Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Superintendent André Ost, betont, mit Herrn Wermker eine Persönlichkeit für unsere Evangelische Perthes-Stiftung e. V. gewonnen zu haben, die seit vielen Jahren im Bereich der Diakonie tätig ist. „Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Führung komplexer Gesundheits- und Sozialunternehmen.“

Text: Imke Koch-Sudhues, Pressstelle Perthes-Stiftung

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news-1617Wed, 16 Aug 2023 12:52:11 +0200Rund 5000 Euro für den ambulanten Kinderhospizdienst erlaufen – Erster Sponsorenlauf war ein voller Erfolg http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/rund-5000-euro-fuer-den-ambulanten-kinderhospizdienst-erlaufen-erster-sponsorenlauf-war-ein-voller/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b6b112c25b1904fd020c382ed973e586Die Stimmung ist gelöst, vom regnerischen Wetter der letzten Tage ist am Sonntag, 13. August 23, am Stadion in Lotte nichts mehr zu sehen. Stattdessen viele Menschen in blauen T-Shirts und geschäftiges Treiben. Schon am Morgen bauen die Jugendlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen aller drei Kooperationspartner (evangelische Jugend Region Lotte-Westerkappeln, Sportfreunde Lotte Abteilung Breitensport und JuBi Tecklenburg) für den gemeinsam geplanten Sponsorenlauf auf. Angeboten werden eine Hüpfburg, Menschenkicker und ein Kinder- und erlebnispädagogisches Programm. Für das leibliche Wohl sorgen eine große Cafeteria und ein Bierwagen. Die Laufstrecke für Kinder beträgt 400 Meter, die für Jugendliche 1000 Meter. Sie wurde vom Vorbereitungsteam wunderbar mit motivierenden Sprüchen verziert.

Viele Läufer*innen sind gekommen, begleitet von Familie und Freunden. Tolle Kostüme gibt es zu bestaunen. Besonders hervorzuheben ist hier das Paragon-Fitnessstudio aus Lotte, das zum Beispiel muskelbepackt und in Neon- und Batman-Kostümen läuft. Die Lotter Feuerwehr hat sich in kompletter Montur auf die Strecke gemacht.

Zum Start um 15 Uhr begrüßt die Ehrenamtliche Jule Lorenz im Wonder Woman-Kostüm alle Teilnehmenden und erklärt den Ablauf der Veranstaltung. Dann gibt sie das Mikrofon an den ambulanten Kinderhospizdienst Osnabrück weiter, für den der Erlös des Laufs bestimmt ist. Der ambulante Kinderhospizdienst ist mit Infostand und einem eigenen Laufteam angereist. Superintendent André Ost schließt die Begrüßung mit einem Dankeschön für diese Engagement an die vielen Jugendlichen und ehrenamtlichen Helfer*innen ab.

Danach geht es auf die jeweiligen Strecken und es wird angezählt.“ 3-2-1 LOS!“ Gerade auf der 1000-Meter-Strecke herrscht reger Betrieb, viele Runden werden gestempelt. Es wird viel gelacht und geklatscht, kräftig angefeuert und vom Rand aus motiviert, noch eine weitere Runde zu laufen. Viele entscheiden sich noch dazu, eine Runde zu wandern und suchen spontan Sponsoren. Der sportliche Ehrgeiz und das gelöste Miteinander stecken an.

Die Stimmung ist fröhlich, die Jugendlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen bestens organisiert, die Veranstaltung läuft reibungslos, die Cafeteria und der Bierwagen sind gut besucht. Hüpfburg und der Menschenkicker sind im Dauerbetrieb. Im Laufe des Nachmittages kommen immer mehr glückliche kleine Tiger und Held*innen auf den Platz. Das Kinderschminken mit Johanne Schäper begeistert Groß und Klein.

Marilena Bekierz, Bildungsreferentin der JuBi Tecklenburg, wird von zwei Ehrenamtlichen beim erlebnispädagogischen Programm unterstützt. Besonders begeistert hier eine Vielzahl an Mäusefallen, welche als Hindernisparcours aufgebaut sind. Die Kids durchlaufen ihn per Anweisung mit verbunden Augen.

Ab und zu knackt ein Funkgerät - die Streckenposten melden sich. Auch hier läuft alles ohne Probleme und der ein oder andere Quatschfunk gehört natürlich dazu. Um 18 Uhr endet die wunderbare Veranstaltung und die rund 40 Jugendlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen räumen langsam auf.

Das Resümee dieses Sponsorenlaufes ist klar: DAS wollen wir wieder machen!
Janine Marban Reit, Vorstand der Abteilung Breitensport der Sportfreunde Lotte, ist begeistert von dem Engagement der Jugendlichen und dem Helferteam. Das Feedback aller Teilnehmenden war absolut positiv. Die Läufer*innen bitten um eine Wiederholung und haben große Pläne für nächstes Jahr: Bessere Kostüme, interne Wettkämpfe oder noch mal Werbung für mehr Läufer*innen in Familie und Bekanntenkreis machen.

Drei Tage nach der Veranstaltung sind die Spendeneinnahmen bei rund 5000 €.

Wenn Sie ebenfalls diese Aktion unterstützen möchten, können Sie noch bis zum 27. August 23 unter Angabe des Verwendungszwecks: Sponsorenlauf 2023 auf das Konto ev. Jugend Recke, KSK Steinfurt IBAN DE84 4035 1060 0090 0201 65 spenden. Der ambulante Kinderhospizdienst freut sich über jede Spende und Unterstützung und ist immer ansprechbar.

Mehr über den Ambulanten Kinderhospizdienst Osnabrück erfahren Sie hier:

https://www.osnabruecker-hospiz.de/leistungen/ambulanter-kinderhospizdienst.html

Wir danken allen Helfer*innen und Unterstützer*innen dieser Aktion und gehen vergnügt und selig in die Planung für das nächste Jahr. Bei Tipps und Ideen für ein caritatives und regionales Projekt, das wir mit einem Sponsorenlauf unterstützen könnten, melden Sie sich gerne bei Sabrina Temme, Jugendreferentin der evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln im ev. Kirchenkreis Tecklenburg.

E-Mail: jugendbuero-westerkappeln@evju.de

Auf die Frage „Warum läufst du mit?“ antworteten einige Teilnehmende so:

„Ich laufe für das Kinderhospiz und gegen den Klimawandel“, Joschua, Evangelische Jugend und CVJM Lengerich.

Pfarrer i.R. Detlef Salomo: „Ich laufe mit, weil ich den Zweck für wichtig und richtig halte. Ich finde, man sollte solche Aktionen unterstützen“.

„Ich kann mit meinem Hobby spenden sammeln für einen guten Zweck“. Philip Middelberg, Bürgermeisterkandidat Lotte.

Text: Jugendliche aus dem Jugendreferat der evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln.

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news-1616Tue, 15 Aug 2023 12:37:00 +0200Haus der Diakonie bietet seit 25 Jahren eine Heimat - Qualifizierungs- und Jubiläumsfeier mit Minister Karl-Josef Laumann als Ehrengast http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/haus-der-diakonie-bietet-seit-25-jahren-eine-heimat-qualifizierungs-und-jubilaeumsfeier-mit-minist/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fe188a710e043fb2fe7c5bb34a64d4dcBei schönstem Sonnenschein und mit vielen Gästen wurde am 11. August das 25-jährige Jubiläum des Hauses der Diakonie in Westerkappeln gefeiert. „Neben dem Blick in die Vergangenheit werfen wir heute auch einen Blick in die Zukunft und feiern die Fertigstellung der baulichen Qualifizierung“, so Silke Beernink, Geschäftsbereichsleiterin Perthes-Altenhilfe Nord, in ihrer Begrüßung.Rund 4,1 Millionen Euro wurden in den vergangenen drei Jahren für die Modernisierung und den Umbau der Einrichtung eingesetzt. Im Oktober 2021 fand die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Hauses der Diakonie statt. In dem Gebäude, das aus dem neu gebauten Anbau und dem „Altbau“ besteht, sind nun 83 vollstationäre Plätze und 15 solitäre Kurzzeitpflegeplätze vorhanden. Nun verfügt die Einrichtung über 98 Plätze in 74 Einzel- und 12 Doppelzimmern. Auch Fördermittel aus dem Qualifizierungsprogramm des Ministeriums wurden für die Modernisierungsmaßnahmen eingesetzt. „Wir freuen uns, dass der Bau so gut wie komplett belegt ist“, so Einrichtungsleiter Jörg Niemöller.

Die Altenhilfe-Einrichtung in Trägerschaft der Evangelischen Perthes-Stiftung e. V. wurde im April 1998 eröffnet. Ehrengast Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, war bereits bei der Eröffnungsfeier dabei – damals noch als Bundestagsabgeordneter. „Diese Pflegeeinrichtung war von Anfang an so, wie wir uns das bei der Einführung der Pflegeversicherung gewünscht haben,“ so der Minister. „Das Haus der Diakonie ist eine Einrichtung, die eine hervorragende Arbeit macht und Menschen ein neues Zuhause gibt.“ Größte Herausforderung in den kommenden Jahren sei weiterhin die Bekämpfung des Fachkräftemangels. Laumann zeigte sich zuversichtlich, dass dies gelinge: „In NRW werden in der Pflege jährlich 15.000 bis 17.000 Menschen ausgebildet – es gibt keinen Beruf, in dem es so viele Auszubildende gibt.“

Das Haus der Diakonie ist mit aktuell 11 Auszubildenden vorbildlich dabei. Insgesamt sind 53 Voll- und Teilzeitkräfte in der Einrichtung als Pflegehelfer*innen, Pflegeassistenten und Pflegefachkräfte beschäftigt. Viele Mitarbeitende arbeiten schon seit 25 Jahren im Haus der Diakonie – Einrichtungsleiter Jörg Niemöller erst „seit der 2. Stunde“. Er kam ein halbes Jahr nach Eröffnung ins Team und übernahm 2017 das Ruder von Friedrich Schönhoff, als dieser in den Ruhestand ging.

Maßgeblich sei das Haus der Diakonie durch die beiden Einrichtungsleiter geprägt worden, so Pastor Dr. Jens Beckmann, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Evangelischen Perthes-Stiftung in seinem Grußwort. „Viele Ehrenamtliche – zum Teil sind diese bereits von Anbeginn dabei – Freunde und Förderer sorgen dafür, dass im Haus der Diakonie viele gemeinsame Veranstaltungen stattfinden und lebendige Begegnungen sowie ein fröhliches Miteinander möglich sind.“ Das Alter sei mit Herausforderungen versehen. „Diese zu begleiten und Menschen zu unterstützen, dafür soll das Haus der Diakonie auch zukünftig stehen“, wünscht sich der Theologe.

In einem feierlichen Gottesdienst unter freiem Himmel, geleitet von Pastor Olaf Maeder, sorgte der Posaunenchor mit Bläser*innen aus Westerkappeln, Lotte und Wersen für festliche Stimmung. Die Predigt hielt Dr. Jens Beckmann zur Tageslosung „Gott weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.“ – und „Das Licht scheint in der Finsternis.“

Aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen fassten sich die Grußwortredner*innen kurz. Superintendent André Ost, der in Doppelfunktion als Stiftungsratsvorsitzender der Evangelischen Perthes-Stiftung und für den Kirchenkreis Tecklenburg Glückwünsche überbrachte, betonte, dass die gute Arbeitsatmosphäre in der Einrichtung auch auf die Bewohner*innen und Besucher*innen abstrahle: Man merke deutlich, dass der Teamgedanke im Vordergrund stehe.

Landrat Dr. Martin Sommer hob die gute Zusammenarbeit mit der WTG-Behörde hervor und dankte dem Träger und dem Team des Hauses der Diakonie: „Sie kümmern sich um das körperliche und seelische Wohl der Bewohner*innen, wenn diese auf Unterstützung angewiesen sind.“

Bürgermeisterin Annette Große-Heitmeyer, die auch Kuratoriumsvorsitzende ist, wies auf das ausgezeichnete und unterstützende Angebot der Einrichtung in der Gemeinde hin: „Das Motto „menschennah.“ wird tagtäglich gelebt.“ Sie betonte die große Bedeutung der Ehrenamtlichen als zweite Säule des Erfolgs neben den Mitarbeitenden.

Pfarrer Dr. Norbert Tillmann von der katholischen Kirchengemeinde St. Margaretha feiert alle vier Wochen Gottesdienst in der Altenhilfe-Einrichtung: „Dieses Haus durchweht nicht nur ein christlicher, sondern auch ein ökumenischer Geist.“  Das Haus der Diakonie sorge dafür, dass sich auch die alten Menschen wohlfühlen – dass das so bleibe, sei sein Wunsch für die nächsten 25 Jahre.

Einrichtungsleiter Jörg Niemöller dankte in seinem Grußwort allen Beteiligten, die die Bauphase mitgetragen und unterstützt haben, allen voran den Bewohner*innen, den Angehörigen, den Mitarbeitenden sowie den ehrenamtlichen Helfer*innen: „Was gebaut wurde, ist Raum zum Leben und Arbeiten. Ein Lebensraum. Wir dürfen nicht nachlassen im Bemühen, für unsere Bewohner*innen vom Heim zur Heimat zu werden.“

Im Anschluss wurden alle Gäste zu kühlen Getränken und leckeren Häppchen, zubereitet von der Perthes-Service GmbH, eingeladen. Weitere Attraktionen wie eine Hüpfburg, Darbietungen auf der Bühne wie z.B. von der Pipe-Band „Pipes & Drums oft the Royal British Legion“ Osnabrück sowie ein buntes Programm für Groß und Klein machten das Jubiläum zu einem besonderen Sommerfest, das sicherlich allen Gästen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Imke Koch-Sudhues, Pressestelle Ev. Perthes-Stiftung 

 

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news-1614Tue, 15 Aug 2023 09:53:07 +0200Glaube, Musik und Zuversicht lassen sich nicht verbieten - Ökumenischer Gottesdienst zur Landeskirchschicht der Knappenvereinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/glaube-musik-und-zuversicht-lassen-sich-nicht-verbieten-oekumenischer-gottesdienst-zur-landeskirch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fdd1787a60e4a854eb3a58f47ba54487Der Bergbau hat im münsterländischen Ibbenbüren eine lange Tradition. Bereits im 15. Jahrhundert sind in der Region bergbauliche Tätigkeiten verbürgt. Verbesserungen der Abbautechnologien führten zu einer kontinuierlichen Steigerung der Fördermengen. Immer tiefer ging es in die Schächte hinunter, um das „schwarze Gold“ abzubauen. Auch nach der Stilllegung der letzten deutschen Zechen im Jahr 2018 blieb das bergmännische Brauchtum in den ehemaligen Bergbaukommunen erhalten. Ein wesentlicher Bestandteil waren die Bergfeste. Das bisher letzte hatten die Menschen in Ibbenbüren am 26. Juni 1965 schon unter dem Damoklesschwert der drohenden Schließung ihrer Zeche gefeiert.

Die besonderen Gefahren, denen Bergleute bei ihrer Tätigkeit, vor allem unter Tage, ausgesetzt waren, führten zu einer starken Bindung an Religiosität. Sie spiegelte sich in der Verehrung der Heiligen Barbara als Schutzpatronin, den Schichtgebeten und Liedern wider. Die Berg- und Knappenvereine des Landes Nordrhein-Westfalen und anderer Bergbauregionen Deutschlands halten die Tradition weiterhin hoch. Sie erinnern zudem an den ausgeprägten Zusammenhalt und Sinn für Solidarität in den Bergmannsfamilien. Am 13. August 2023 feierten sie mit zahlreichen Gästen die 50. Landeskirchschicht im Gedenken an die früher üblichen Gebete für eine glückliche Rückkehr vor der Einfahrt in den Schacht.

In diesem Jahr richtete der Knappenverein Tecklenburger Land zum vierten Mal seit 2010 die Landeskirchschicht aus. Nach der großen Bergparade der 33 Traditionsvereine durch die Stadt dankte der Vorsitzende Harald Böhm allen, die zum Gelingen beigetragen hatten. Den bewegenden ökumenischen Bergmanns-Gottesdienst gestalteten Pfarrer Andreas Finke von der evangelischen Matthäusgemeinde sowie Pfarrer Stefan Dördelmann von der Pfarrei Katholische Kirche in Ibbenbüren und Brochterbeck liturgisch. Bergleute wüssten, dass sie nicht alles in der eigenen Hand hätten und suchten deshalb Schutz und Hilfe bei der Heiligen Barbara, stellte Dördelmann fest. Er hatte für die Evangeliumslesung das Jubellied der Hanna aus dem 1. Buch Samuel des Alten Testaments ausgewählt. „Gott gehört die ganze Welt und wer es wagt, mit dem Herrn zu streiten, der verliert“, heißt es darin.

Andreas Finke predigte über eine Passage aus dem 19. Kapitel des Lukasevangeliums. „Gottvertrauen gehört für Bergleute zum Leben“, hob er hervor. Zudem spiele Musik in allen Religionen eine große Rolle. In der biblischen Botschaft und im Glauben steckten ebenfalls Musik. Das Sinfonieorchester des Musikvereins „Glückauf“ Anthrazit Ibbenbüren unter dem Dirigat von Malte Julitz und der Steigerchor unter Leitung von Wolfgang Lange gestalteten mit dem Gebet zur Einfahrt, Instrumentalstücken und der Begleitung des Gemeindegesangs den emotionalen musikalischen Rahmen.

Bergleute feierten zudem gern, am liebsten mit Musik, Tanz, gutem Essen und einem kräftigen Bergmannsschluck, so Pfarrer Finke. Glaube, Musik und Zuversicht ließen sich nicht verbieten, sagte er in Bezug auf die Bibelstellen. „Aber wir reden nicht nur, wir tun auch Gutes“, rief er zu großzügigen Spenden für die Ibbenbürener Tafel auf. An den vorangegangenen Tagen wurden bereits beträchtliche Summen für die Bürgerstiftung und die Hospizbewegung Tecklenburger Land gesammelt. Die Fürbitten sprach Josef Robbe vom Knappenverein. Nach einem stillen Gebet, dem Vaterunser und dem Barbaralied ergriff Johannes Hartmann, erster Vorsitzender des Landesverbandes der Berg- und Knappenvereine von Nordrhein-Westfalen, das Wort. Er verwies auf das lange Erbe der Landeskirchschichten. „Haltet das fest“, forderte er zur Bewahrung des Brauchtums auf. Dies ginge nicht ohne die vielen Menschen, die sich in den Kirchen engagierten, betonte der Redner. Tief beeindruckend war anschließend das Finale mit dem Lied „Glück auf, der Steiger kommt“ - mitgesungen von Hunderten Gästen auf dem vollbesetzten Festplatz.

Text: Brigitte Striehn

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news-1611Thu, 10 Aug 2023 15:10:46 +0200Herzliche Einladung zum Tecklenburger Lehrerinnen- und Lehrertag 2023 am 22. November - Der performative Religionsunterricht: Chancen - Formen - Grenzenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/herzliche-einladung-zum-tecklenburger-lehrerinnen-und-lehrertag-2023-am-22-november-der-performa/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=961e0726bc645fbeea51134889690759Als vor zwei Jahrzehnten der performative Religionsunterricht Einzug in etliche Klassenräume hielt, verbanden sich mit diesem religionspädagogischen Konzept hohe Erwartungen. Angesichts des Traditionsabbruchs erhoffte man sich, mit seiner Hilfe Religion erlebbar und verstehbar zu machen, statt über sie lediglich zu reden. Seitdem hat der performative Religionsunterricht (RU) in der Lehrerschaft ein Echo gefunden, das von begeisterter Zustimmung bis zur skeptischen Ablehnung reicht. 

Der diesjährige Lehrer*innentag setzt sich zum Ziel, zu schauen, ob der performative RU halten konnte, was er versprochen hatte, ob die Einreden gegen ihn noch immer stichhaltig sind und wie gelungene Spielarten aussehen könnten – im Primar- und Sekundarstufen-unterricht.

Fachleute aus verschiedenen Tätigkeitsbereichen konnten gewonnen werden, die in ihren Beiträgen Fragen wie diese behandeln werden: 

Was ist mit performativem RU gemeint, was nicht? Geht es um spielerisches Erproben oder um einen echten Vollzug von religiösen Ausdrucksformen? Dient der performative RU der Kompensation von religiösen Sozialisationsdefiziten oder „nur“ dem Verstehen von religiösen

Vollzügen? Darf man „Religion“ inszenieren? Und wird dies der Würde des Gegenstands gerecht? Wo müssen die Grenzlinien gezogen werden, um nicht in Konflikt mit dem Über-wältigungsverbot zu geraten? Und bleibt der kompetenzorientierte Ansatz gewahrt?

Der Lehrerinnen- und Lehrertag findet am 22. November von 9-16 Uhr in der Ev. Jugend-bildungsstätte Tecklenburg, Sonnenwinkel 1, in Tecklenburg statt.

Das Programm mit Anmeldeformular finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

 

Herzliche Einladung! Wir freuen uns auf Sie.

 

Pfarrer Dr. Thorsten Jacobi, Schulreferent,

Ute Dölemeyer, Vorsitzende des Pädagogischen Ausschusses des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg

 

 

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news-1610Thu, 10 Aug 2023 08:56:02 +0200Wandel säen - Einladung zur Westfälischen Eröffnung der 65. Aktion von Brot für die Welt im Rahmen eines Gottesdienstes in Lengerich-Hohne am 1. Adventhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wandel-saeen-einladung-zur-westfaelischen-eroeffnung-der-65-aktion-von-brot-fuer-die-welt-im-rahmen-e/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4f7de5457a90766a1d5b3628786a6b29Wandel säen! Das ist das Motto der 65. Spendenaktion von Brot für die Welt, die für die westfälische Landeskirche erstmalig im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg eröffnet wird. Der Gottesdienst findet am 1. Advent, 3. Dezember 2023, um 11 Uhr in der Ev. Kirche in Lengerich-Hohne, Lienener Str. 111, statt. „Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr die Eröffnung hier bei uns feiern können. Als Kanzelredner haben wir Karl-Josef Laumann, den Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW gewonnen. In einer kleinen Talkrunde kommen wir mit der tansanischen Pfarrerin Dr. Leita Ngoy über die negativen Auswirkungen des Klimawandels insbesondere für Frauen zu sprechen, gemeinsam mit einem Landwirt vom Lengericher Weidenhof über die große Bedeutung der ökologischen Landwirtschaft und die positiven Auswirkungen auf das Weltklima“, sagen Kerstin Hemker, ehrenamtliche Botschafterin von Brot für die Welt und Pfr. Harald Klöpper aus Lengerich, die beide auch im kreiskirchlichen Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung tätig sind. „Wir hoffen, dass wir für den Gottesdienst auch einen afrikanischen Chor gewinnen können. Auf jeden Fall werden Oberkirchenrat Dr. Albrecht Philipps und unser Superintendent André Ost auch mit uns diesen Gottesdienst feiern.“

Brot für die Welt kämpft gegen den Hunger. Partnerorganisationen von Brot für die Welt unterstützen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen z. B. in Kenia, damit sie sich aus eigener Kraft ernähren können. Mehr als 800 Millionen Menschen leiden derzeit an Hunger. Von dem Ziel, den Hunger bis 2030 zu beenden, ist die weltweite Staatengemeinschaft weit entfernt.  Ursachen für den Hunger sind die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Trockenheit und gewalttätige Konflikte, z. B. in der Demokratischen Republik Kongo und im Jemen. Felder können nicht bestellt werden, Dürren und Überschwemmungen vernichten Ernten. Besonders Frauen und Kinder leiden darunter.

In dem Gottesdienst bitten wir um Hilfe für die Menschen in Not. Worte und Musik stärken uns zum Tun des Guten. Spenden für Brot für die Welt bringen Hoffnung und Unterstützung zu den Menschen, die unter Hunger und Mangelernährung besonders leiden. So können wir gemeinsam den notwendigen Wandel säen.

Nach dem Gottesdienst sind Sie herzlich eingeladen zu Gespräch und Begegnung - mit einem kleinen Imbiss, fairem Kaffee und Tee sowie aktuellen Informationen aus der Einen Welt. Wir freuen uns auf Sie!

Spendenkonto:

Brot für die Welt

IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00

BIC: GENODED1KDB

Bank für Kirche und Diakonie

DE10100610060500500500

 

Informationen: www.brot-fuer-die-welt.de

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news-1609Thu, 10 Aug 2023 08:28:23 +0200Film „Happy Birthday, Jakobi-Kirche!“ - Streifzug durch 150 Jahre (1873-2023) hat am 13. August Premierehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/film-happy-birthday-jakobi-kirche-streifzug-durch-150-jahre-1873-2023-hat-am-13-august-prem/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=363aa421ef9db8ff0b0b9a1cb12b0ba9Wir sind stolz auf unser gemeinsames Filmprojekt „Happy Birthday, Jakobi-Kirche!“ - Streifzug durch 150 Jahre“, das wir jetzt erfolgreich abgeschlossen haben“ sind sich die Beteiligten des Pressegesprächs in Rheine einig. 17 Monate engagierte ehrenamtliche Arbeit liegen hinter dem Team. Es sind Pfarrer Jürgen Rick (Ev. Jakobi-Gemeinde), Wolfgang Schütz, Öffentlichkeitsbeauftragter der Jakobi-Gemeinde, Filmemacher Heinz Schulte, Historiker Hartmut Klein und Karin Schulte, die die Überleitungstexte eingesprochen hat. Heinz Schulte filmt seit 23 Jahren Dokumentationen.

Der Film ist ein Schatzkästchen der Gemeindegeschichte, Zeitzeugen-Interviews mit Hans Meyer und Eckhard Schmidt lassen die Geschichte lebendig werden, Anekdoten machen die Sache authentisch. Am Sonntag, den 13. August, startet die offizielle Premiere des Films. Um 9.30 Uhr beginnt der Gottesdienst zum Thema „Gedenken und erinnern“ in der Jakobi-Kirche (Predigt: Pfarrer Jürgen Rick). Um 10.30 Uhr wird der Film dann im Gemeindehaus präsentiert. Alle Interessierten können schon jetzt gespannt sein. Vor Ort hat jeder/jede Gelegenheit, diesen Film im DVD-Format im Gemeindehaus zu kaufen. Frisch gedruckt liegt jetzt auch die beeindruckende Festschrift zum Kirchenjubiläum „150 Jahre Jakobi-Kirche“ vor. Auch sie ist vor Ort erhältlich (8 €). Beides, Film und Festschrift sind dem Engagement vieler Ehrenamtlicher zu verdanken. Und ein dritter Baustein ergänzt den Reigen: Paul Nienhaus, langjähriger Redakteur der Münsterländischen Volkszeitung, hat in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Rheine – Gestern, Heute, Morgen“ einen interessanten Bericht über die wechselvolle Geschichte der Jakobi-Kirche verfasst. „Auch dies hat er ehrenamtlich getan, dafür sind wir ihm sehr dankbar“ sagt Jürgen Rick.

Die Interviews gaben die Struktur vor

Am 14. Februar 2022 starteten Pfarrer Jürgen Rick und Heinz Schulte mit dem Filmprojekt. „Während der ersten Besprechung war uns klar, dass wir außer einer guten Idee keine historischen Dokumente für den Aufbau eines Drehbuchs hatten“ sagt Heinz Schulte. „Die Interviews mit den Zeitzeugen Hans Meyer, Eckhard Schmidt und Franka Klumps halfen uns dabei, den roten Faden der Struktur festzulegen“, berichtet Jürgen Rick. „Der Öffentlichkeits-ausschuss der Gemeinde gab uns die Anregung, nicht nur an schwere Zeiten zu erinnern. Ganz wichtig war es den Ausschussmitgliedern, dass Menschen vorkommen“, so Jürgen Rick. „Das Projekt entwickelte sich nach und nach traumhaft schön. Ich denke, bei den Menschen, die den Film sehen, kommt es an, dass der Film eine Herzenzsache ist“ erzählt Heinz Schulte begeistert. Gemeinsam mit dem Historiker Hartmut Klein beschaffte er Fotos und klärte Urheberrechtsfragen ab. Das sei sehr zeitaufwändig gewesen. Im Endeffekt umfasste das Skript 15 Einzelprojekte, das sind 1128 Dateien in 37 Ordnern. Jede Aufnahme wurde mit drei Kameras gefilmt. „Der Film ist aus meiner Sicht ein Juwel für die Geschichts-schreibung der Kirchengemeinde. Jetzt hat die Gemeinde ein Archiv auf der Festplatte“ berichtet Heinz Schulte.

Jürgen Rick interviewt die Gemeindeglieder

„Ich kenne die Kirche seit 64 Jahren, wurde in ihr konfirmiert und habe im Chor mitgesungen. Ich bin sehr froh, mitgemacht zu haben. Das war für mich eine wichtige Sache,“ meint Historiker Hartmut Klein. Jürgen Rick interviewt im Film nicht nur Hartmut Klein, er befragt die Gemeindeglieder an der Kirchentür nach ihrer Verbindung zur Jakobi-Kirche. Sie können Glückwünsche zum Jubiläum übermitteln. Kantorin Lena Puschmann und ihr Mann, Orgelbauer Winfried Puschmann, informieren über die Bedeutung der Alfred-Führer-Orgel für die Kirchenmusik der Gemeinde.  „Eckhard Schmidt berichtet als Zeitzeuge aus seiner Jugendzeit, Franka Klumps erzählt aus der heutigen Zeit“, so Heinz Schulte. Im Grunde sagten beide inhaltlich das gleiche. Das sei spannend. Ihn habe der Sologesang von Josefine Nickel fasziniert. Sie singt das irische Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ sehr eindrucksvoll. Auf ihrer Visitenkarte steht der Satz: “Neben Liebe ist Musik die schönste Sprache der Welt“. „Das habe ich, weil es mir so gut gefällt, als Untertitel dazugestellt“, berichtet er.

Der Jubiläumsfilm ist ein Gemeinschaftsprojekt

Viele Helferinnen und Helfer waren am Filmprojekt beteiligt. „Es ist ein gemeinsames ehrenamtliches Werk. Die Netzwerke waren es, sie haben es möglich gemacht, dass wir diesen Film erstellen konnten“, ist sich Jürgen Rick sicher. Dafür sei die Kirchengemeinde dankbar. Die 82 Minuten Film wurden aus 15 Einzelprojekten erstellt. „Wir haben den Titel Streifzug durch 150 Jahre gewählt, weil wir nicht alles berücksichtigen konnten“, berichtet das Projekt-Team.   

Eröffnet wird der Film mit dem einladenden Glockengeläut der Jakobi-Kirche und spannenden Drohnenaufnahmen des Filmemachers Thomas Nitowski aus Osnabrück von der Kirche. Zur Eröffnung spricht Superintendent André Ost ein Grußwort: „Die Jakobi-Kirche ist ein Ort der Begegnung und des Austauschs“ sagte er. Ost wünscht der Jakobi-Kirche und -Gemeinde darin für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.

Text: Christine Fernkorn

Das Plakat zum Festwochenende 150 Jahre Jakobi-Kirche finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-1606Mon, 07 Aug 2023 12:12:15 +0200Winterernte in Fransfonteinhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/winterernte-in-fransfontein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c019f1aeaea6ac866ced66138f358a4dIm südlichen Afrika und damit in Namibia ist manches anders: Jetzt im August ist es dort Winter (also eigentlich Februar). Dennoch ist es dem Gartenprojekt von Fransfontein gelungen, drei Schülerheime der Region zu versorgen mit 27 Kürbissen, 40 Kilo Rote Bete
und 7 Kilo Früh-Karotten. Außerdem wurden 67 Hühner geschlachtet.

Ausruhen tun sich die Beteiligten nicht: in Vorbereitung auf den Frühling wurden bereits Tomaten, Möhren, Paprika, Zwiebeln und Kohl ausgepflanzt.

Größtes Problem zurzeit: die Mäuse, die sich wegen des ungewohnt reichhaltigen Angebots rasant vermehren in einer sonst eher halbwüstenhaften Umgebung.

Im Video (3 Minuten) erfahren Sie mehr:

https://youtu.be/p7keBeGIXV4

 

 

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news-1605Mon, 07 Aug 2023 08:33:06 +0200Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Torsten Böhm und Pfarrerin Miriam Seidel im Zeichen des Dankeshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gottesdienst-zur-verabschiedung-von-pfarrer-torsten-boehm-und-pfarrerin-miriam-seidel-im-zeichen-des/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0b0ae0d668dbde09d5751be4cb6738a1Am 6. August wurde das Pfarrehepaar Torsten Böhm und Miriam Seidel im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in der voll besetzten Ev. Stadtkirche Lengerich verabschiedet. Beide wechseln ab September 2023 in den Pfarrdienst der Ev. Kirche von Hessen und Nassau (EKHN). Musikalisch war der Gottesdienst ein Ohrenschmaus: Die neue A-Kirchenmusikerin Rebekka Follert (Orgel) und der von Torsten Böhm vor 29 Jahren gegründete Chor "GospelTrain" (in diesem Gottesdienst hatte Reinhard Jöllenbeck die Leitung, am Piano: Kai Lünnemann) setzten mit ihren Beiträgen einen fröhlichen Rahmen.

„Heute ist der Ort, um Danke zu sagen für euer Hiersein, für euren Beitrag zum Leben und Gelingen in diesem Kirchenkreis“, so Superintendent André Ost in seiner Ansprache. „Wir wollen uns mit einem Dank für Gewesenes und Gelungenes gegenseitig loslassen und für alles, was kommt, um Gottes Kraft, Geleit und Segen bitten.“ Pfarrer Torsten Böhm ist seit 36 Jahren, Pfarrerin Miriam Seidel seit sieben Jahren im Kirchenkreis Tecklenburg tätig. Torsten Böhm und Miriam Seidel heirateten im August 2018, im August vor zwei Jahren kam ihre Tochter Jule zur Welt. Torsten Böhm kam 1987 in den Kirchenkreis. Sechs Jahre hatte er zunächst einen Dienstauftrag in der Camping- und Freizeitseelsorge. 1993 wurde er dann in die 2. Pfarrstelle der damals noch selbständigen Kirchengemeinde Lengerich-Hohne gewählt. Durch die Vereinigung mit der Kirchengemeinde Lengerich war Torsten Böhm ab 2007 für die Johanneskirche Stadtfeldmark und den Lengericher Südbezirk zuständig.

„Ein roter Faden deiner Dienstjahre in Hohne und Lengerich war die Liebe und das Engagement für die Musik“, machte André Ost deutlich. Mit der Gründung des „GospelTrain“ habe Torsten Böhm einen neuen Akzent in der schon immer gut gepflegten Kirchenmusik-Landschaft in Lengerich gesetzt. Als Kuratoriumsvorsitzender, Seelsorger und Pfarrer für Gottesdienste und Schulveranstaltungen habe Torsten Böhm Verantwortung für die Förderschule in der Widum getragen. Ost dankte auch für sein Engagement in den Synodalbeauftragungen für Sport und Urlauberseelsorge. Gleichfalls gelte ihm der Dank des Kirchenkreises für seine Tätigkeit im Kreissynodalvorstand, in dem Pfarrer Böhm seit 2020 Mitglied war.

Im Juni 2016 kam Pfarrerin Miriam Seidel aus dem Kirchenkreis Arnsberg in den Kirchenkreis Tecklenburg. Im Rahmen ihres Entsendungsdienstes übernahm sie verschiedene Vertretungsdienste in den Gemeinden Ladbergen, Wersen, Wersen-Büren, Tecklenburg und Lienen. „Die Zeit in Lienen von Herbst 2019 bis Sommer 2020 war so vielversprechend, dass sich daraus ein Jahr später die Wahl in die vakante Pfarrstelle der Kirchengemeinde Lienen ergab“, erinnerte der Superintendent. „Dass die Zeit dort nach anderthalb Jahren schon wieder endet, ist trotz unterschiedlicher Sichtweisen darauf ganz sicher für alleBeteiligten ausgesprochen schade“, meinte er. Seit drei Jahren war Miriam Seidel Synodalbeauftragte für Notfallseelsorge im Kirchenkreis. Der Superintendent dankte ihr im Namen des Kirchenkreises für ihre Arbeit an dieser wichtigen Stelle. Mit Gebet und Segen wünschte er für den Neuanfang alles Gute und entpflichtete das Pfarrehepaar aus seinen beiden Pfarrstellen in Lengerich und Lienen. In weiteren Voten gaben Weggefährtinnen und Weggefährten gute Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg. 

In ihrer Dialogpredigt zu 1. Könige 3, 5-15 hatten Pfarrerin Seidel und Pfarrer Böhm zuvor deutlich gemacht, dass ein hörendes Herz zum Frieden beitragen kann. Frieden sei nur möglich, wenn die Menschen weniger streiten würden. Ein hörendes Herz nehme den anderen mit allen Sinnen wahr. In der biblischen Geschichte erscheint Gott König Salomo im Traum. Er wird ein großer König, weil er Menschen und Gott zuhören kann.

Viel Dankbarkeit für das Wirken von Torsten Böhm und Miriam Seidel war in den Grußworten zu spüren. „Viele Menschen haben mir erzählt, dass Torsten Böhm seine Arbeit gut macht“, berichtete Pfarrerin Sigrid Holtgrave in ihrem Grußwort als Vorsitzende des Presbyteriums. In Trauerfeiern habe er die Angehörigen aufmerksam begleitet, von seinen Predigten hätten sich die Menschen angesprochen gefühlt. Auch über seine Konfirmandenarbeit, die Taufen und Trauungen sei viel Gutes zu hören gewesen, sagte die Pfarrerin. Mit der Gründung des „GospelTrain“ habe er für die Gemeindearbeit lebendige Akzente gesetzt. Auch die Koordination des Neubaus des Gemeindehauses habe Torsten Böhm gut umgesetzt. Miriam Seidel dankte Sigrid Holtgrave besonders für die Unterstützung in Krankheitsfällen im Pfarrteam. Im Namen von Presbyterium und Kirchengemeinde wünschte sie der Familie viel Kraft, Gesundheit und Freude an der neuen Arbeit.

„Pfarrer Torsten Böhm hat vielfältige Spuren einer erfolgreichen Arbeit hinterlassen“, sagte Klaus Reiher, 2. Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Lengerich. Für Böhms Wirken übermittelte er aufrichtigen Dank von Verwaltung und Stadt. „Waren wir auch nicht immer einer Meinung, so haben wir doch versucht, alles für unsere Kirche zu regeln“, berichtete Silke Buddenkuhl, Vorsitzende des Trägervereins der Johanneskirche Stadtfeldmark, in ihrem Grußwort: „Ich wünsche euch viel Zuversicht für die Zukunft, dass ihr euch gegenseitig Halt geben könnt, und gute Freunde, auch für Jule.“

Bei einem Grill- und Kuchenbuffet im Martin-Luther-Haus hatten viele Weggefährten Gelegenheit, sich vom Pfarrehepaar zu verabschieden.  

 

 

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news-1603Tue, 01 Aug 2023 08:40:45 +0200Stufen springen durch Raum und Zeit - „Goldene Treppe“ in Tecklenburg als mystischer Ort http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stufen-springen-durch-raum-und-zeit-goldene-treppe-in-tecklenburg-als-mystischer-ort/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=57deadf92615455d5e88bb9b0e5a77abDie Osnabrücker Künstlerin Sigrun Menzel hatte im Jahr 2016 in Tecklenburg ein Kunstwerk mit überregionaler Ausstrahlung geschaffen. Mit 24-karätigem Blattgold auf den Stufen einer hölzernen Treppe machte sie einen Lichtstrahl sichtbar, den sie selbst dort in einem mystischen Augenblick auf der Nordseite des Teutoburger Waldes aufblitzen sah. „Die Treppe hat Charakter“, dachte sie sich. Nicht geradlinig und gleichförmig schlängelt sie sich durch das Blätterdach alter Bäume nach oben und verbindet den Premium-Wanderweg „Teutoschleife Tecklenburger Bergpfad“ mit dem in der Höhe verlaufenden Hermannsweg. Der Waldlehrpfand begeistert vor dem Aufstieg mit seltenen Bäumen aus aller Welt, die auf Schildern näher beschrieben werden.

In diese Natur-Idylle hinein hatte Sigrun Menzel ihren „Goldenen Lichtstrahl“ als begehbares Kunstwerk gezeichnet. „Es war eine meditative Erfahrung“, sagt sie im Rückblick. Treppen seien Sehnsuchtsorte, auf denen Menschen Halt in sich selbst finden können. „Schnurstracks und Goldrichtich“ hat sie das Projekt in phonetischer Schreibweise genannt. Die Reflexe des immateriellen Lichts, die Ästhetik der Linien in der Nacht und die Lebendigkeit des Wassers in Pfützen fielen ihr ins Auge. „Ich habe das verwitterte Holz veredelt, aber es gehört mir nicht“, betont sie. Der „Funke war auf die Betrachter übergesprungen“, freute sie sich. Die Bewunderung der Bevölkerung bedeutet ihr bis heute sehr viel.

Sigrun Menzel hatte ihre Arbeitsprozesse in beeindruckenden Fotos festgehalten, die sie vom 12. Juni bis zum 30. Juli 2023 in einer Ausstellung im Stiftshof Leeden für das Publikum öffnete. Aus der einstmals eher unscheinbaren Verbindung zweier Wanderwege war eine vielbeachtete Sehenswürdigkeit entstanden. Sie verknüpfte in wunderbarer Weise Kunst, Natur und Spiritualität. In der Mythologie ist Gold in der Erde geboren, Sigrun Menzel hat es vom Himmel geholt. „131 Stufen springen durch Raum und Zeit“, fasste sie den beschaulichen Ort poetisch in Worte. Schiefe Holzpflöcke wurden in ihrer Fantasie zu tanzenden Kobolden, sie liebte das Spiel der unregelmäßigen Waagerechten und Senkrechten. Geblieben sind eine Ahnung des Ursprungsprojektes und die nahezu magische Anmutung des Ortes.

Die evangelische Kirchengemeinde Tecklenburg hatte für die Fotoausstellung die Räumlichkeiten des Gemeindehauses Stiftshof in Tecklenburg Leeden zur Verfügung gestellt. „Wir verfolgen damit das Ziel, das kulturelle Leben hier im Ort zu bereichern“, erklärte Professor Dr. Ammermann, Kulturbeauftragter des Kirchenkreises. Auch der Kreis Steinfurt förderte die Ausstellung. Es sollte eine Initialzündung sein, denn Kirche und Kunst ergänzen sich wunderbar. „Ich schaue darauf, wie Gemeinden ihre Räume für Kultur nutzen können“, so Pfarrer Norbert Ammermann. Ein weiteres Beispiel sei die „Klangkirche“ in der evangelischen Friedenskirche in Wersen-Büren.

Zur Präsentation der Fotos kamen selbst am letzten Tag noch einmal viele Besucher. „Wunderschön, märchenhaft, tolle Idee, bezaubernd“, schrieben sie ins Gästebuch. Wer den Stufen folgen will, braucht eine gute Kondition, denn es geht steil nach oben. Der Abstieg ist ebenfalls nicht ganz mühelos zu bewältigen. Doch um die vielen kleinen Details auf der Treppe und am Wegesrand zu entdecken, ist ohnehin eine langsame Gangart zu empfehlen.      

Text: Brigitte Striehn                                                               

 

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news-1601Mon, 31 Jul 2023 10:47:24 +0200Neuer Aktionskalender zur Schöpfungszeit - oikos-Projekt „Blätter–Bäume–Bibel“ http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neuer-aktionskalender-zur-schoepfungszeit-oikos-projekt-blaetter-baeume-bibel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d7e9f58378ffd16ed16980ca478fee6cDer neue Wandkalender zur Schöpfungszeit ist da: er will Kirchengemeinden, ökumenische Gruppen sowie Familien und Einzelpersonen durch die Schöpfungszeit vom 1. September bis zum 4. Oktober begleiten. Der Kalender mit Bildern und kurzen Texten, Gebeten und Gedichten soll dazu motivieren, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Dazu gibt es Ideen und Vorschläge. Weiterführende Infos finden sich über einen QR-Code.

Die Texte greifen fünf zentrale Worte auf: Gemeinsam - Gut - Genug - Gerecht - Geliebt. Ein Beitrag stammt aus der Feder von Mitarbeitenden aus dem oikos-Institut für Mission und Ökumene der westfälischen Kirche. Das Projekt „Blätter – Bäume - Bibel“ stellt Ideen zum Schutz der Wälder vor, an dem Kirchengemeinden in Südwestfalen beteiligt sind. Es geht dabei darum, praktisches Handeln mit Spiritualität und Glauben zu verbinden. 

Weltweit begehen Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen jährlich im Spätsommer die sogenannte Schöpfungszeit. In diesen sechs Wochen wollen sie besonders deutlich machen, wie wichtig es ist, sorgsam und nachhaltig zu leben. Zum bundesweiten Auftakt lädt die Arbeits-gemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) jährlich am 1. September zu einer zentralen Feier ein. Der Gottesdienst zum Ökumenischen Tag der Schöpfung findet in diesem Jahr im Bremer St. Petri Dom um 17.00 Uhr statt. Mehr Infos dazu im Internet:

https://www.oekumene-ack.de/themen/glaubenspraxis/oekumenischer-tag-der-schoepfung/2023/

Mit dem Kalender soll die Idee der Schöpfungszeit weiterverbreitet werden. „Wir wünschen uns, dass die Schöpfungszeit in immer mehr Gemeinden, Kirchen und Gruppen eine ‚feste Größe im Kirchenjahr‘ wird, eine neue ‚Adventszeit für die Schöpfung‘“, erklärt Redaktionsleiterin Constanze H. Latussek. Immer mehr Menschen sollten diese Zeit entdecken und durch eigenes Handeln für Klimagerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Umdenken und Transformation einzutreten.

Die erste Kalenderausgabe erschien vor zwei Jahren. Herausgeber ist der Ökumenischer Prozess „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“. Dem bundesweiten Netzwerk gehören rund 30 Kirchen, kirchliche Werke und Organisationen an, darunter die Evangelische Kirche von Westfalen.

Materialien:

Alle Gemeinden und ökumenischen Gruppen sind eingeladen, eigene Gottesdienste und Aktionen vor Ort anzubieten. Für die Arbeit in Gemeinden und Gruppen mit dem Kalender gibt es eine kostenlose Handreichung im Internet: Handreichung Schöpfungszeit:

https://www.umkehr-zum-leben.de/fileadmin/Bilddateien_OeP/Schoepfungszeit_2023/Handreichung_Schoepfungszeit_Gruppen.pdf

Die ACK bietet weitere Materialien an, so etwa ein Gottesdienstheft, Anregungen für Kindergottes-dienste, ein Schöpfungslexikon und Praxisbeispiele. Internet:

https://www.oekumene-ack.de/themen/glaubenspraxis/oekumenischer-tag-der-schoepfung/2023/

Hintergrund: 

Die Idee zu einer „Schöpfungszeit“ geht auf einen Vorschlag des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Dimitrios I. zurück. Er gab 1989 den Anstoß, den 1. September als einen „Tag der Bewahrung der natürlichen Umwelt“ zu begehen. Das Europäische Christliche Umweltnetz griff diesen Vorschlag auf und schlug eine Schöpfungszeit vor. 2007 empfahl die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung der Kirchen in Sibiu, die Zeit vom 1. September bis zum 4. Oktober als Schöpfungszeit zu würdigen.

 

Bestellungen:

Der Wandkalender zur Schöpfungszeit 2023 mit großformatigen Fotomotiven kann ab 13,95 Euro (zzgl. Versand) im Chrismonshop bestellt werden unter:

https://www.chrismonshop.de/oekumenischer-prozess-umkehr-zum-leben-den-wandel-gestalten-schoepfungszeit-kalender-2023-4627.html?number=208017

 

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news-1600Mon, 31 Jul 2023 10:19:29 +0200Genauer Blick auf geschlechtliche Vielfalt in der Kirche - Digitale Veranstaltungsreihe für Haupt- und Ehrenamtlichehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/genauer-blick-auf-geschlechtliche-vielfalt-in-der-kirche-digitale-veranstaltungsreihe-fuer-haupt-u/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bf2af996d60954b751d46fad4919d562„Wir wollen Menschen in ihrer sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt wahrnehmen und wertschätzen und Diskriminierungen abbauen, so lautet es in dem Beschluss 1.1.3. der Landessynode von Juni 2022. An der Umsetzung des Beschlusses arbeiten zurzeit zwei Arbeitsgruppen, der Ständige Theologische Ausschuss und die AG zur Umsetzung des Synodenbeschlusses unter der Leitung von Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow und Dr. Jan-Dirk Döhling. Theologische und gesellschaftspolitische Fragen werden erörtert, konkrete Maßnahmen geplant und Veranstaltungen konzipiert. 

Die Gleichstellungsbeauftragte der EKvW, Nicole Richter, lädt - zusammen mit den kirchlichen Genderreferaten und Gleichstellungsstellen der EKD - zu einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe „Trans*, inter* und nicht-binär in der Kirche“ ein. Sie richtet sich an alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die einen genaueren Blick auf das Thema werfen und sich besser informieren wollen.

Die Reihe startet am 27. September 2023 mit einer Veranstaltung zum Thema „trans*, inter* und nicht-binär in der Kirche - Was ist was? Fachwissenschaftliche und biographische Impulse“.

Am 17. Oktober 2023 steht unter dem Titel „Worum geht es? Das geplante Selbstbestimmungsgesetz“ das viel diskutierte Gesetzesvorhaben im Mittelpunkt. 

Am 29. November 2023 heißt es „Und was jetzt? Aspekte für die kirchliche Praxis“.

Veranstalterinnen sind die Konferenz der Genderreferate und Gleichstellungsstellen in den Gliedkirchen der EKD und die Stabsstelle Chancengerechtigkeit der EKD.

Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe:

https://ekd-veranstaltungen.de/veranstaltungsreihe-zu-geschlechtlicher-vielfalt/

 

 

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news-1590Thu, 27 Jul 2023 12:31:00 +0200Das Halbjahresprogramm 2/2023 der Erwachsenenbildung ist in Kürze verfügbarhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-halbjahresprogramm-22023-der-erwachsenenbildung-ist-in-kuerze-verfuegbar/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c291c1b0af7d46e908219173762baccaDas Halbjahresprogramm der Ev. Erwachsenenbildung ist im Druck und wird in Kürze in den Gemeindehäusern verfügbar sein. Es lohnt sich wie immer hineinzuschauen und zu entdecken, welche Angebote, Gruppen und Veranstaltungen in den Gemeinden und im Kirchenkreis interessant sein könnten.

Informationen und Anmeldungen gibt es bei der Ev. Erwachsenenbildung des Kirchenkreises unter der Tel.: 0 54 82 / 68 134 oder per Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de

Das Programmheft finen Sie hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

 

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news-1594Tue, 25 Jul 2023 11:11:46 +0200Wenn Euch am 13. August ein Pinguin in Lotte über den Weg läuft, dann läuft er für den guten Zweck http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wenn-euch-am-13-august-ein-pinguin-in-lotte-ueber-den-weg-laeuft-dann-laeuft-er-fuer-den-guten-zweck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a66b9b3b0b4ce0fd915370bdafe336b2Am Sonntag, 13. August 2023, haben die Evangelische Jugend Lotte- Westerkappeln (EvJu), die Evangelische Jugendbildungsstätte Tecklenburg (JuBi) und die Sportfreunde Lotte (SFL) eine große Aktion geplant. Diese drei Partner haben sich zusammengetan und einen Sponsorenlauf auf die Beine gestellt. Von 15 bis 18 Uhr werden um das Stadion am Lotter Kreuz Runden auf drei verschiedenen Bahnen Runden zu Fuß oder per Laufrad absolviert.

Doch die Spenden sollen nicht für die drei Organisationen sein. Für die EvJu, JuBi und die SFL war es wichtig, einen regionalen Zweck, zu wählen, der Werte vertritt, welche auch den drei Partnern besonders am Herzen liegen. Und wofür diese drei Partner auf jeden Fall stehen, ist, sich für Kinder und Jugendliche stark zu machen.  Da war kein langes Überlegen mehr nötig, um sich für den Ambulanten Kinderhospizdienst des Osnabrücker Hospizes zu entscheiden.

Der Ambulante Kinderhospizdienst des Osnabrücker Hospizes unterstützt und versorgt Familien mit Kindern, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen, die lebensverkürzend erkrankt sind. Die qualifizierten Ehrenamtlichen des Hospizes ermöglichen es, dass sich im häuslichen Umfeld um die ganze Familie gekümmert werden kann. Dadurch, dass die Mitarbeitenden des ambulanten Kinderhospizdienstes vor allem ehrenamtlich arbeiten, finanziert sich ein Großteil des Dienstes über Spenden.

Doch mit Laufen allein ist es nicht getan. Es wird an dem Sonntag Menschenkicker geben, welcher von den Sportfreunden organisiert wurde und andere aktive Aktionen, organisiert durch die Evangelische Jugendbildungsstätte. Außerdem wird der Ambulante Kinderhospizdienst des Osnabrücker Hospizes mit einigen seiner Mitarbeitenden ebenfalls da sein und über seine Arbeit informieren. Für Kaffee, Kuchen, Kaltgetränke und ein kaltes Bier ist gesorgt.

Der ganze Lauf funktioniert wie die Sponsorenläufe, die auch Schulen veranstalten. Jede Läuferin und jeder Läufer sucht sich im Vorhinein Sponsoren aus seinem oder ihrem Umfeld, die dann pro gelaufener Runde einen Geldbetrag spenden. Für jede Runde gibt es einen Stempel an der Stempelstation. Die Rundenzettel werden vorher in den Gemeindehäusern der Gemeinden Alt-Lotte, Wersen, Büren und Westerkappeln, in der Evangelischen Jugendbildungsstätte und bei den Übungsleiter*innen der SFL und ebenso am Tag der Aktion bei der Stempelstation ausliegen.

Eine große Besonderheit bietet der Sponsorenlauf allerdings noch: Wer die Laufrunden in Kostüm absolviert, erhält gleich zwei Stempel für eine Runde!

Also kramt die Kostüme von Karneval und Halloween raus und schmückt Euch bis zum geht nicht mehr, um Geld für Kinder und ihre Familien zu sammeln!

Ähnlich wie der Ambulante Hospizdienst ist auch diese Aktion nur durch das große ehrenamtliche Engagement der Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Gemeinden und des Sportvereins zu Stande gekommen und überhaupt möglich geworden.

Die Evangelische Jugend Lotte-Westerkappeln, die Evangelische Jugendbildungsstätte Tecklenburg und die Sportfreunde Lotte freuen sich über rege Teilnahme und einige Läufer*innen sowie Spenden!

Text: Jule Lorenz

 

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news-1592Mon, 24 Jul 2023 15:21:04 +0200„Islamischer Feminismus mit Blick auf den Iran“ - Vortragsveranstaltung in Westerkappelnhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/islamischer-feminismus-mit-blick-auf-den-iran-vortragsveranstaltung-in-westerkappeln/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=360c0ee0516c70a6c7edc5f0a62cef85Neue Horizonte des Islam öffneten sich für 30 ZuhörerInnen bei dem von den „Zaunkiekern“ organisierten Vortrag „Islamischer Feminismus mit Blick auf den Iran“. Die „Zaunkieker“ sind eine ökumenische Gesprächsgruppe in Westerkappeln. Botaina Azouaghe, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster, referierte lebendig und anschaulich in Wort und Bild mit Einbeziehung des Publikums. Die Schülerin des berühmten Professor Mouhanad Khorchide begann mit einer Definition des Begriffes „Feminismus“ und ging dann zum islamischen Feminismus über. Dieser sei ein Kind der Aufklärung. Man müsse dabei zwei Richtungen unterscheiden: eine, die den Islam für die Unterdrückung und Diskriminierung der Frauen verantwortlich mache und die andere, die sich aus dem Bekenntnis zum Islam für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit stark mache. Die Referentin Botaina Azouaghe gehört zweifelsohne der zweiten Richtung an.

Sie stellte die These auf, dass die in Deutschland herrschenden Vorurteile, muslimische Frauen müssten ein Kopftuch tragen, seien ans Haus gebunden und müssten ihren Männern untertan sein, auf eine fundamentalistische, patriarchale, von Männern durchgeführte Koranexegese zurückzuführen seien. Botaina Azouaghe praktiziert die feministische Exegese, eine auch im Christentum bekannte historisch-kritische Methode und kommt zu dem Ergebnis, dass die wichtigen Botschaften des Koran, nämlich Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit gerade auch für die Beziehungen zwischen Frauen und Männern gelten. Eine Kopftuchpflicht wie im Iran und die Diskriminierung von Frauen seien damit nicht in Einklang zu bringen. Interessant auch, was sie zur angeblich im Koran erlaubten Polygamie sagte: Der betreffende Vers, dass ein Mann wie der Prophet Mohammed vier Frauen haben dürfe, stamme aus der Zeit, in der Mohammeds Gefolgschaft in zahlreiche Kriege, die viele männliche Todesopfer forderten, verwickelt gewesen sei. Die Vielzahl der Witwen und alleinstehenden Frauen hätte nur durch Heirat sozial versorgt werden können. Außerdem würden sich die Männer nur auf den ersten Teil des Koranverses beziehen und die zweite Hälfte außer Acht lassen, in der es heißt, dass ein Mann all seine Frauen gleich gerecht behandeln müsse, was faktisch unmöglich sei.

Im zweiten Teil stellte die Referentin iranische Pionierinnen des islamischen Feminismus vor z.B. Shirin Ebadi, die als erste muslimische Frau 2003 den Friedensnobelpreis erhielt, Shala Sherkat, die die feministische Zeitung „Zanan“ herausgegeben hat, sowie Afsaneh Najmabadi und Ziba Mir Hosseini. Diese Frauen sind inzwischen über 70 Jahre alt und leben zum Teil im Exil in USA und Großbritannien. Bemerkenswert sei, dass Schah Mohammad Reza Pahlavi, der von 1941 bis 1979 regierte, eine fortschrittliche Frauenpolitik umgesetzt hätte. Die Errungenschaften für die Frauen in dieser Zeit seien jedoch durch die Iranische Revolution von den Ayatollahs zunichte gemacht worden.

Heute müssen Frauenrechtlerinnen aus dem Untergrund agieren. Viele tun dies mittels der Kunst, mit Filmen, Musik, Skulpturen und Bildern. Frau Azouaghe zeigte Fotografien von Shirin Neshat und Qajar-Kunst von Shadi Ghadirian. Die Zuhörerinnen erkannten, welche Provokation in den Darstellungen steckt, wie die Künstlerinnen Tabus brechen und dadurch eine kritische Reflexion über soziale Ungerechtigkeiten auslösen. Seitdem Jina Mahsa Amini, die das Kopftuch nicht vorschriftsmäßig getragen haben soll, im September 2022 in Polizeigewahrsam umgekommen ist, gingen jeden Tag viele iranische Frauen, von Männern unterstützt, auf die Straße und protestierten gegen das Regime und demonstrierten für Frauenrechte. Aus dem Auditorium kam der Wunsch, Deutschland möge diese mutigen Frauen entschiedener unterstützen.

Unter starkem Applaus bedankte sich Gertrud Bodenstein, die Sprecherin der Zaunkieker, bei Botaina Azouaghe für den beeindruckenden Vortrag und gab ihr als Wegzehrung ein “süßes“ Paket mit für die lange Rückreise. Frau Azouaghe revanchierte sich mit einem Lob für die Zaunkieker, indem sie sagte, dass solch eine Veranstaltung wie diese der in Deutschland momentan ansteigenden Islamfeindlichkeit entgegenwirke und deshalb sehr wichtig sei.

Text: Pfarrer i.R. Reiner Ströver

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news-1591Mon, 24 Jul 2023 15:06:52 +0200Shared Space – wir gestalten und nutzen gemeinsam die Terrasse des Familienzentrums Anne Frank http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/shared-space-wir-gestalten-und-nutzen-gemeinsam-die-terrasse-des-familienzentrums-anne-frank/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=25884d2fe1eba4bde8c2e37bb7230c44Das Jugendbüro ist zu klein, die Stühle reichen nicht aus. Andauernd umbauen nervt und im Sommer draußen zu sitzen, das wäre schon schön! - Beste Voraussetzungen, um sich nach neuen Möglichkeiten umzusehen. Bereits im letzten Jahr hatte sich Jugendreferentin Sabrina Temme mit der Kita-Leitung Heike Bulk darauf verständigt, die Terrasse, die vom Haus Bonhoeffer und vom Familienzentrum Anne Frank in Westerkappeln erreichbar ist, gemeinsam zu gestalten und zu nutzen. So sind die Jugendlichen der Evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln dienstagsabends zu ihrer gewohnten Jugendbürozeit dort und der Kindergarten nutzt die Terrasse während seiner Öffnungszeiten.

Keine Selbstverständlichkeit, dass das Jugendbüro die nicht-hauseigene Terrasse mitnutzen darf, daher haben sich die Jugendlichen angeboten diese neu zu möblieren. In Absprache mit dem Kindergarten hat sich das Jugendbüro für amerikanische Picknickbänke mit Rückenlehne entschieden.

Die engagierten Mitarbeiter*innen des Jugendbüros haben die Bänke vom Entwurf bis zur Materialeinkaufsliste geplant. Sabrina Temme kaufte dann die erforderlichen Materialien gemeinsam mit ihrem Mann Denis. Danach ging es in die Vollen: Ein freier Tag wurde  genutzt, um ein gutes Werk zu tun und die Bänke zu bauen. Mit Unterstützung und viel Engagement der Jugendlichen standen zwei wunderbare Bänke mit insgesamt 20 Sitzplätzen für Erwachsene binnen acht Stunden fertig und strahlend auf der Terrasse. Nach einem erfolgreichen Tag waren alle hundemüde, aber überglücklich.

Nach den ersten Dienstagabenden kann das Jugendbüro nun voller Überzeugung sagen: All die Mühen haben sich gelohnt! Auch der Kindergarten ist begeistert und nutzt die Bänke sehr gern fürs Frühstück und Mittagessen gemeinsam mit den Kindern draußen in der Sonne.

Und da zu einer gemeinsamen Neuanschaffung auch immer ein gemeinsames Einweihen gehört, haben sich die Jugendlichen, die Kindergartenkinder und Erzieher*innen zu einem Einweihungsfest am Montag, dem 26. Juni 23, getroffen und mit Waffeln, Riesenseifenblasen und gemeinsamen Spielen die neu möblierte Terrasse eingeweiht.

Das Jugendbüro Lotte-Westerkappeln und das Familienzentrum Anne Frank freuen sich auf viele weitere gemeinsame Aktionen.

Text: Sabrina Temme

 

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news-1589Thu, 29 Jun 2023 14:34:13 +0200„Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“ - Erfolgreicher Aktionsnachmittag für zivile Seenotrettung der Evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/man-laesst-keinen-menschen-ertrinken-punkt-erfolgreicher-aktionsnachmittag-fuer-zivile-seenotret/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5ab347a6a5e65a9a1550e466d70a94e3Das Jugendbüro der Evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln hat am 20. Juni 2023 eine Spendenaktion in und um die Stadtkirche Westerkappeln angeboten. Die Spenden sind an den Verein United4Rescue gegangen, der sich für zivile Seenotrettung einsetzt. Wir danken allen Spender*innen und der Kirchengemeinde Westerkappeln für die Unterstützung dieses Aktionsnachmittages.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der Evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln haben an diesem Aktionstag Spenden in Höhe von 131,62€ eingenommen. Neben einem Kinderprogramm auf dem Kirchplatz und einer Tombola haben sie mit Waffel- und Kaffeeverkauf Einnahmen generieren können.

In der Kirche wurden verschiedene Infostände im Rahmen eine Stationslaufes aufgebaut. Hierbei wurde auch auf die Altersdifferenzierung geachtet. So gab es ein begleitetes Lese-Angebot für Kinder mit Kinderbüchern zum Thema Flucht im Altarraum und eine biblische Meditation zu Psalm 69 über Flucht und Seenotrettung für Jugendliche und junge Erwachsene auf der Empore. Durch das breitgefächerte und anschauliche Material des Vereins United4Rescue konnte jede*r sich über zivile Seenotrettung informieren.

Besonders eindrucksvoll war die „Liste“, die die Jugendlichen quer durch den Altarraum spannten. Diese zeigte eindrücklich, wie viele Menschen (über 51.000) seit 1993-2023 auf Fluchtrouten im Mittelmeer umgekommen und auch dort geborgen worden sind.

Die Spendenaktion wurde mit einer gemeinsamen Andacht abgeschlossen. Nach diesem Aktionsnachtmittag ist allen Beteiligten klargeworden: „Man lässt keinen Menschen ertrinken. Punkt.“

Text: Sabrina Temme

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news-1588Thu, 29 Jun 2023 12:19:26 +0200„Die Zukunft liegt in einer offenen, einladenden und sich wandelnden Kirche“ - Prof. Traugott Jähnichen referiert in der Jakobi-Kirche Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-zukunft-liegt-in-einer-offenen-einladenden-und-sich-wandelnden-kirche-prof-traugott-jaehnic/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=21cb2e9b3e733de86fef3d850c6af117„Kirchen als Orte der Verkündigung und Gemeinschaft“ war das Thema im Jakobi-Treff „Kirche und Welt“ in Rheine im Rahmen des 150-Jährigen Jubiläum der Jakobi-Kirche. Referent war Prof. Traugott Jähnichen, Lehrstuhlinhaber für christliche Gesellschaftslehre an der evangelisch-theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und Vorsitzender des ständigen theologischen Ausschusses der EKvW. Jähnichen führte aus, dass es mit der Reformation ein neues Verständnis von Kirchen gegeben habe: Im Zentrum stand jetzt nicht mehr der „Heilige Ort“, sondern das „Wort“ und die verkündigende Predigt und Kirche als „Gemeinschaft der Gläubigen“. Für Martin Luther war es nur bedingt relevant, wo ein Gottesdienst stattfand: Luther in einer Kirchweihpredigt: „Kann es nicht unter einem Dach oder in einer Kirche geschehen, so geschehe es auf einem freien Platz unter dem Himmel, oder wo Raum dazu ist, aber doch so, dass es eine ordentliche, allgemeine, öffentliche Versammlung sei.“

Im 20. Jahrhundert hätten sich nicht zuletzt in der Barmer theologischen Erklärung von 1934 vier Säulen der Grundvollzüge der Kirche herausgebildet: Erstens das Glaubenszeugnis, das heißt: Verkündigung, Bildung und Lehre, zum zweiten die helfende Zuwendung zum Nächsten, also die Diakonie im weitesten Sinne. Drittens die Gemeinschaft untereinander, gemeint sind die Kontaktpflege und Seelsorge und viertens das gottesdienstliche Handeln, das heißt: Feier, Musik, liturgische Gestaltung inkl. der Aspekte des Raums. Dabei stehe der Transformationsprozess der Kirchen gerade erst am Anfang, so Jähnichen.

Dadurch, dass seit 2021 erstmalig weniger als 50% der Bevölkerung einer der beiden großen Kirchen angehören, stelle sich die Frage, inwieweit eine Aufrechterhaltung der „flächendeckenden Präsenz“ noch möglich sei. Als Ausweg biete sich der Aufbau von Kooperationen oder Kontakten zu anderen Akteuren in den Feldern des kirchlichen Handelns (Gemeinschaft auch im Sinn von „Nachbarschaft“, Verkündigung, gottesdienstliche Feiern und soziales Engagement) mit der Perspektive, „sich arbeitsteilig als Kirche Jesu Christi (zu) begreifen“. Das bedeute auch Arbeitsteilung/Absprache mit der katholischen Kirche, mit der Diakonie, mit Freikirchen/internationalen Gemeinden/freien christlichen Initiativen oder mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Wichtig sei die Stärkung der „Sichtbarkeit“ von Kirche und der sorgsame Umgang mit Bauten, nicht nur unter finanziellen und ökologischen Aspekten, sondern auch in Hinblick auf die symbolische Kommunikation. Dazu gehöre auch die vermehrte funktionsorientierte Ausrichtung von Kirchen, die auch die ursprünglich als Disziplinarmaßnahme eingeführten Kirchenbänke in Frage stelle, die zur Verdeutlichung der Hierarchie innerhalb der Kirche (hier Leitung – da Gemeinde) noch immer den Charakter der Kirchen prägten.  Jähnichen: „Notwendig dazu ist ein klares evangelisches Profil, das in den vier Feldern kirchlichen Handelns erklärbar und begründet ist. Die Zukunft liegt in einer offenen, einladenden und sich auch wandelnden Kirche, eben “zum Umbau geöffnet““.  Eine lebhafte und engagierte Diskussion mit vielen persönlichen - zum Teil auch sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen schloss sich dem Vortrag an.

Text: Dr. Karl Wilms

 

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news-1587Wed, 28 Jun 2023 13:42:46 +0200Kurz-Workshops „Presbyter*in werden”http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kurz-workshops-presbyterin-werden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=067a4a20ae3e75c476deb61d63b53e34Das Kompetenzzentrum Ehrenamt der EKvW bietet im Herbst kleine Online-Workshops an. Unter dem Motto: „Presbyter*in werden: Soll ich..., oder soll ich nicht…“ bekommen potenzielle neue Presbyter*innen die Möglichkeit, sich transparent und motivierend zugleich mit dem Thema zu beschäftigen.

Die Einladung finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

Schon jetzt ist eine Anmeldung möglich:

28. September 2023, 20:00 – 22:00 Uhr https://zoom.us/meeting/register/tJMqcO2orzouH9G_ezNQAswv9VXWjvhIbb6H

oder

24. Oktober 2023, 18:00 – 20:00 Uhr https://zoom.us/meeting/register/tJwrcuGprTsiG9VS3V4SQdIMl9DEc-PYvnyP

Im Newsleter erhalten insbesondere Presbyter*innen aktuelle Infos und praktische Tipps: https://seu2.cleverreach.com/f/338199-344390/

 

Kuno Klinkenborg und Bianca Rolf

Kompetenzzentrum Ehrenamt

Förderung von Ehrenamtlichen in Leitungsaufgaben

Olpe 35

44135 Dortmund

 

0231 / 540961

0175/ 2639055

www.oikos-institut.de

 

 

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news-1585Tue, 27 Jun 2023 09:31:08 +0200„Wir sind gemeinsam auf dem Weg!“ - Interview mit Annette Salomo im Nachklang des Namibiabesucheshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-sind-gemeinsam-auf-dem-weg-interview-mit-annette-salomo-im-nachklang-des-namibiabesuches/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0d49072c769c4fe77b3dcb761af532c7Begegnungen gehören zum Wichtigsten, was eine Partnerschaft ausmacht. Nichts kann das persönliche Gespräch, gemeinsames Singen, Beten, Feiern und Arbeiten ersetzen, wenn es darum geht, eine internationale Beziehung zu vertiefen und zu festigen. 21 Tage lang haben 5 Personen aus dem Kirchenkreis Otjiwarongo die beiden Kirchenkreise Wesel und Tecklenburg besucht. Nach langer Coronapause konnten die regelmäßigen gegenseitigen Besuche wieder aufgenommen werden. Es war ein freudiges Wiedersehen, verbunden mit gefüllten Tagen voller Begegnungen, Aktivitäten und zahlreichen Highlights. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn interviewte Annette Salomo, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Namibia:

Was macht für Dich die Partnerschaft zwischen Otjiwarongo, dem Kirchenkreis Tecklenburg und dem Kirchenkreis Wesel aus?

„Seit 41 Jahren sind wir partnerschaftlich miteinander verbunden. Unsere Vorakteure haben bewusst eine Beziehung zur damaligen Evangelisch Lutherischen Kirche Namibias (ELCRN) gewählt, um ein Zeichen der Solidarität mit der unterdrückten schwarzen Kirche zum Ausdruck zu bringen. Damals war Namibia noch ein Staat mit einem Apartheits-Regime. Gerade unsere Schwestern und Brüder der „ELCRN“ haben besonders unter Vertreibung, Ungerechtigkeit und Armut gelitten. Vieles hat sich seit diesen Zeiten geändert. Namibia ist unabhängig geworden und hat versucht, eine bessere, gleichberechtigtere, demokratische Gesellschaftsform zu finden. Vieles ist geglückt, aber längst nicht alle drängenden sozialen Fragen sind gelöst. Unsere Solidarität und geschwisterliche Begleitung ist immer noch notwendig. Unsere gemeinsamen Projekte wie das Garten- und Hühnerprojekt, auch das gemeinsame Mädchenprojekt geben einen Ausdruck davon. Aber wir haben verstanden, dass wir uns gegenseitig unterstützen müssen. Auch wir in Wesel und Tecklenburg brauchen die Gaben derer, die gut 10 000 km von uns entfernt unter völlig anderen Bedingungen leben. Die beeindruckende Spiritualität, der Zugang zu biblischen Texten, zu Traditionen, zum Selbstverständnis des christlichen Glaubens und wie man ihn tagtäglich leben und bezeugen kann, wie kirchliches Leben sich in einem schwierigen gesellschaftlichen und finanziellen Umfeld gestalten lässt, dass sind alles Fragen, von denen wir lernen können. Außerdem geht es in einer Partnerschaft auch darum, miteinander Aufgaben und Fragen aufzunehmen und Lösungen zu finden. So sind wir gemeinsam auf dem Weg! Verbunden im Geist von Jesu Christus! Es bereichert uns hier im Kirchenkreis Tecklenburg, lässt uns über den Tellerrand unseres eigenen Gemeindelebens schauen und Verantwortung übernehmen in der weltweiten Christenheit. Wenn wir uns darauf einlassen, werden wir reich beschenkt“.

Was waren aus Deiner Sicht die „Highlights“ des Besuchs?  

„Highlights gab es bei dieser Begegnung viele. Wir hatten im Vorfeld über Zoom gemeinsam am Programm und seinen Inhalten gearbeitet.

Besonders beeindruckend waren für mich u.a. der Besuch auf dem Hof Mersch in Hopsten, wo wir ein Gartenprojekt auf „deutsch“ erleben konnten und alle Teilnehmer soviel für das Gartenprojekt in Fransfontein mitnehmen konnten – an Wissen, an guten Tipps, an neuen Ideen und Eindrücken.

Außerdem war die Podiumsdiskussion in der Marienkirche in Osnabrück zum Thema: „Versöhnung und Friede – eine Podiumsdiskussion anlässlich des 375- jährigen Jubiläums des Westfälischen Friedens“ eine ganz besondere Erfahrung. Henrico Swartbooi und Salmone Tsaitsaib haben u.a. daran teilgenommen und ihre Sicht zum Thema Versöhnung und Friede aus ihrem Kontext heraus aufgeführt. Diese tiefgründige Debatte an diesem Abend hat viele sehr nachdenklich werden lassen und gezeigt, dass wir uns auch heute mit den Fragen von Kolonialismus, Schuld und Vergebung auseinandersetzen müssen. Fragen, wo sich drängend Geschichte und Gegenwart berühren und unser verantwortliches Handeln gefragt ist.

Ein drittes Highlight betrifft das gemeinsame Singen und Beten in den Gottesdiensten und auch das ökumenische Bibelteilen. Es war Teil unserer gemeinsamen Sitzung, wo wir den Besuch evaluieren und über die Zukunft der Partnerschaft nachdenken wollten. Dieses gemeinsame Tun führt uns immer wieder zu unseren gemeinsamen Grundlagen, unseren Glauben. Und da sind wir trotz aller Unterschiede gleich und miteinander verbunden“.

An welchen Fragen und Themen wird das Partnerschaftskomitee perspektivisch weiterarbeiten?

„Wir wollen weiter an den vorhandenen Projekten arbeiten. Das Garten- und Hühnerprojekt steht noch nicht auf ganz sicheren Füßen. Da gilt es, weiter zu lernen, auszuprobieren und auch neue Wege zu gehen. Ziel ist es, ein nachhaltiges Projekt zu verwirklichen, dass sich selber trägt und dem Kirchenkreis, den Gemeinden und den Hostels die Möglichkeit gibt, Einnahmen zu erzielen. Außerdem sollen die Kinder des Hostels lernen, wie man Gemüse anbaut, pflegt und aufzieht, erntet, verarbeitet und verkauft. Die Girlsclubs haben sich schon gut in den Gemeinden etabliert. Nun wird darüber nachgedacht, ob man auch Boysclubs gründen kann. Auch die Jungen brauchen Unterstützung, Orientierung auf ihrem Lebensweg und das Gefühl, zu einer Gruppe dazu zu gehören. Es ist außerdem auch eine Form von Gemeindeaufbau, der Hoffnung, junge Menschen intensiver an die Kirchengemeinde zu binden.

Eine ganz praktische Zukunftsperspektive ist der regelmäßige Austausch zwischen den gegenseitigen Besuchen über Zoom. Wir wollen uns alle drei Monate im Internet treffen und nur jedes zweite Mal über Projekte, Aktivitäten und formale oder organisatorische Fragen sprechen. Im Zoomtreffen dazwischen wollen wir uns in der Form vom „Ökumenischen Bibelteilen“ über Texte der Bibel auseinandersetzen und uns von den aktuellen Herausforderungen des Lebens in der Kirche und in der Gesellschaft gegenseitig berichten. Dies bedeutet eine neue Stufe des Austausches und gegenteiligen Anteilnehmens am Leben der Partner.

Und dann steht da ja noch der nächste Besuch im Raum. Zwar erst in zwei Jahren wird eine Delegation von Deutschland nach Namibia reisen, aber man kann ja nie zu früh anfangen, zu planen“.

 

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news-1584Fri, 23 Jun 2023 10:26:08 +0200Mitgliederversammlung Diakonie WesT e.V.http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mitgliederversammlung-diakonie-west-ev/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=979441806526ed32111962bea5def404Am vergangenen Montag (19. Juni), haben sich die Mitglieder der Diakonie WesT e.V., bestehend aus Kirchengemeinden und institutionellen Mitgliedern, zusammengefunden, um die inhaltlichen und wirtschaftlichen Ergebnisse des letzten Jahres genauer zu betrachten. Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch eine Andacht von Pfarrerin Imke Phillipps aus der Ev. Kirchengemeinde Ochtrup.

Über ein Jahr nach der Zusammenführung zur Diakonie WesT konnten die Mitglieder auch in diesem Jahr auf ein positives Betriebsergebnis blicken, welches Katharina Reich von der Curacon Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Münster ihnen in Form einer Präsentation darstellte. Im Anschluss daran wurde der Vorstand durch die Mitglieder entlastet.

Auch inhaltlich kann die Diakonie WesT auf viele positive Veränderungen im letzten Jahr zurückblicken: Seit Anfang 2023 ist Stefan Zimmermann nun alleine als Vorstand der Diakonie WesT tätig, nachdem Pfarrer Matthias Hövelmann im Juli letzten Jahres in eine selbstgewählte Pause und Pfarrer i.R. Jürgen Nass Ende 2022 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Eine neu eingeführte Fachbereichsebene mit drei Leitungskräften konnte den Vorstand im letzten Jahr im operativen Geschäft vielfach entlasten. Zusätzliche Unterstützung bietet seit Februar Pfarrer Jörg Oberbeckmann aus der Kirchengemeinde Wersen - Büren als Synodalbeauftragter für die Diakonie WesT. „Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Lösung gefunden haben, mit der auch eine spannende Weiterentwicklung unserer Diakonie auf dem Weg ist“, resümiert Stefan Zimmermann.

Der Bericht des Vorstandes für die Mitgliederversammlung war geprägt von großem Dank an die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr großartiges und unermüdliches Engagement in einem Jahr, das von vielen Herausforderungen wie dem Umgang mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine, der steigenden Inflation und erhöhten Energiekosten beeinflusst wurde. „In keinem Jahr wurde der Leitsatz der Diakonie „Stark für Andere“ so gelebt, wie in diesem Jahr“, so Zimmermann. „Die Nachfrage ist in allen Arbeitsbereichen der Diakonie WesT so hoch wie noch nie zuvor - die Beratungsdienste, aber beispielsweise auch die Tafel konnten sich einer Vielzahl von Hilfs- und Beratungsanfragen stellen“.

Ein weiterer Arbeitsbereich, der stetig anwächst, ist die Betreuung im Offenen Ganztag. Zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung befindet sich die Betreuung im offenen Ganztag an 14 Grundschulen in Trägerschaft der Diakonie WesT, zu Beginn des neuen Schuljahres 2023/2024 kommen noch einmal 4 weitere dazu, Tendenz steigend. Während der Mitgliederversammlung berichtet Fachbereichsleitung Daniela Jung den Mitgliedern von den Abläufen und Strukturen in den OGS, aber auch von den Herausforderungen, denen sich ihr Fachbereich in Zukunft stellen muss: Der Bedarf an Betreuungsplätzen steigt stetig an, mit Beginn des Schuljahres 2026/2027 soll ein Rechtsanspruch auf Betreuung ab der 1. Klasse bestehen. Neben den vielen Unsicherheiten bezüglich des Rechtsanspruches wie der Frage nach Zuständigkeiten, Finanzierung und Qualitätskriterien stellt vor allem der Fachkräftemangel den Arbeitsbereich von Daniela Jung vor Herausforderungen. „Umso dankbarer bin ich für mein Team aus derzeit über 150 motivierten Mitarbeitenden, die sich tagtäglich mit großem Engagement der Betreuung der ca. 1.850 Kinder widmen“, resümiert Daniela Jung. 

Text: Pia Nimz, Diakonie WesT

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news-1580Wed, 21 Jun 2023 14:34:17 +0200Was sage ich, wenn… - Argumente für Gott – Glaube – Kirche - Antworten auf schwierige Schülerfragenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/was-sage-ich-wenn-argumente-fuer-gott-glaube-kirche-antworten-auf-schwierige-schuelerfragen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=15d1b982ef11184f95c6266a2261f3b2Wer kennt das nicht?! Plötzlich und (meist) unerwartet steht sie im Klassenraum: eine große Frage der Theologie. Eine von der Sorte, die zu übergehen höchst fahrlässig wäre. Was tun?Die TaskCard greift sieben große Fragen auf und versieht sie mit beispielhaften Kurzantworten, auf die sich die Mitglieder des Schulausschusses verständigt haben. Weitere Einzelvoten dienen der Ergänzung und als Anschauungsbeispiele sprachlicher Ausformung.

Ein freies Feld gibt Leserinnen und Lesern der Taskcard Gelegenheit, eigene Antwortversuche einzugeben. Herzliche Einladung dazu.

Im Idealfall wird mit Kurzantworten eine später erfolgende Auseinandersetzung mit der Frage angebahnt.

Dafür bietet die TaskCard auch Anregungen für den Umgang mit großen Fragen im Rahmen eines Unterrichtsvorhabens:

  • Einordnungen des von der Frage berührten Themas in die Lehrpläne der einzelnen Schulformen;
  • Unterrichtsideen, Bausteine für Einstiege in eine Reihe u.a.;
  • Hinweise auf empfehlenswerte Materialien und Medien;
  • Literaturhinweise.

Für weitere Tipps und Empfehlungen aus dem Kreis der Leserschaft wären wir dankbar.

Viel Freude mit dieser TaskCard. Und gutes Gelingen für den Fall, dass ....

Der Synodale Schulausschuss des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken

Pfarrer Dr. Thorsten Jacobi, ev. Schulreferent

Antworten auf schwierige Schülerfragen - TaskCard

 

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news-1579Wed, 21 Jun 2023 09:59:02 +0200Superintendent i.R. Hans Werner Schneider referiert in Pfarrkonferenz über das „Tecklenburger Bekenntnis“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/superintendent-ir-hans-werner-schneider-referiert-in-pfarrkonferenz-ueber-das-tecklenburger-bekenn/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4b343a46400533bb7c65a4d9276e337aVor 90 Jahren - im Sommer 1933 – wandte sich die Kreissynode des Kirchenkreises Tecklenburg gegen die Überfremdung der Kirche durch die nationalsozialistische Ideologie und die Kirchenpolitik des NS-Staates. Superintendent i.R. Hans Werner Schneider referierte vor der Pfarrkonferenz des Kirchenkreises über die geschichtlichen Hintergründe und die Inhalte des Tecklenburger Bekenntnisses. Die Pfarrkonferenz traf sich in Lengerich-Hohne, wo Wilhelm Brandes damals Pfarrer war, der Mitverfasser des Tecklenburger Bekenntnisses war und 1934 Superintendent der Bekennenden   Kirche des Kirchenkreises Tecklenburg wurde.

Schneider führte in seinem Vortrag einleitend in die politische Lage im Sommer 1933 ein, weil das Tecklenburger Bekenntnis in die Zeitsituation hineinspricht und die geschichtliche Situation seinen Inhalt verstehen lässt. Er schilderte, wie stark die Machtergreifung Hitlers und die Propaganda der NSDAP die Lebenswelt der Menschen bestimmte und wie durch Gesetze und Anordnungen in kurzer Zeit der Staat zum „totalen Staat“ wurde. Zwar hatten Hitler und die NSDAP von „positivem Christentum“ gesprochen, aber dann wurde immer deutlicher, dass die „Gleichschaltung“ der Kirche Ziel des Staates wurde. In Preußen, zu dem die damalige Provinz Westfalen gehörte, war es zu einem dominanten Eingriff des preußischen Staates in die Kirche durch das „Staatskommissariat“ August Jägers gekommen.

Nach der Einleitung zur politischen und kirchlichen Lage im Frühsommer 1933 wurde die Entwicklung im Kirchenkreis Tecklenburg und seiner Gemeinden geschildert. Dabei wurde auch auf die Ergebnisse der Kirchenwahlen eingegangen, die am 23. Juli 1933 stattfanden.

In dieser Zeit trafen sich sieben jüngere Pfarrer aus dem Kirchenkreis zu einer Arbeitsgemeinschaft, um die Lage in Kirche und Staat miteinander zu erörtern und sich über den Weg der Kirche auszutauschen. Sie kamen zu der Überzeugung, nicht schweigen zu können, sondern Stellung beziehen zu müssen. So erarbeiteten sie eine Stellungnahme, die sie der zum 13. August 1933 nach Ibbenbüren einberufenen Kreissynode vorlegen wollten.

Schneider nannte ihre Namen und ging auch auf ihre kritische Haltung zum NS-Staat ein. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe waren Wilhelm Brandes (Lengerich), Karl Pabst (Kattenvenne), Hans Rübesam (Lengerich), Karl Schmitz (Ladbergen), Otto Smend (Lienen), Walter Thiemann (Tecklenburg), Dr. Johannes Wilkens (Lienen). Walter Thiemann, später Pfarrer in Gronau, wurde im Konzentrationslager Buchenwald interniert.

Der Arbeitskreis hatte die Hoffnung, dass die Kreissynode ihren Stellungnahmen zustimmen würde und sie an die westfälische Synode weiterleiten würde, was tatsächlich geschah. Sie hatten sogar die Hoffnung, dass Impulse ihrer Stellungnahme auch die Synode der preußischen Landeskirche erreichen würde.

Nach diesem einführenden Teil wurde der Blick auf den Inhalt des Tecklenburger Bekenntnisses gerichtet. Im ersten Teil geht es um das Bekenntnis. Der Text der Arbeitsgemeinschaft macht eindringlich klar: Es geht um ein „lebendiges Bekenntnis in der Bekenntnisstunde“, also in der damaligen aktuellen Situation mit ihren Herausforderungen. Das Bekenntnis ist die Substanz der Kirche, es muss den Inhalt des Glaubens klar zur Sprache bringen. Es geht um die „Wahrheitsfrage“, nicht um einen „Kompromiss“ mit den jeweils herrschenden Überzeugungen der Zeit. Gegen die „Zeitenwende“ von der damals in der Propaganda die Rede war, geht es im Glauben um die „Kreuzeswende“, also um die Botschaft von Jesus Christus.

Die Stellungnahme ermutigt dazu, eine bekennende Kirche zu sein. Wie aber kann die Kirche, in der im Sommer 1933 die der NS-Ideologie nahestehende „Glaubensbewegung der Deutschen Christen“ zunehmend Sympathisanten und Mitglieder gewann, eine bekennende Kirche sein? Dafür macht die Stellungnahme einen Vorschlag. In der Gemeinde braucht es einen lebendigen Kern derer, die sich zum Glauben bekennen und die Verantwortung für den Weg der Gemeinde wahrnehmen. Die am Bekenntnis orientierten Gemeindeglieder findet der Text in der „Abendmahlsgemeinde“.  Denn alle am Abendmahl Teilnehmenden legen zuvor ihr Glaubensbekenntnis ab und stimmen damit seinem Inhalt zu. Die Abendmahlsgemeinde verstehen die Verfasser des Tecklenburger Bekenntnisses nicht als eine abgegrenzte Sondergemeinde, sondern als Verantwortungskern in der Gemeinde. Aus ihr werden die Mitglieder des Presbyteriums gewählt. Die Mitglieder des Presbyteriums haben die Leitungsaufgabe der Gemeinde und übernehmen Besuchsdienste in den Gemeindebereichen, die ihnen zugeteilt werden. Und in der Abendmahlsgemeinde werden zudem „Helfer“ für verschiedene Aufgaben im Gemeindeleben gefunden. Wichtig ist dem Tecklenburger Bekenntnis, dass die Kirche offene Volkskirche aller Getauften ist, sie aber nicht zur „Volks“-Kirche im Sinne der völkischen NS-Ideologie wird, was den Ausschluss aller Menschen jüdischer Herkunft zur Folge haben würde, wogegen ausdrücklich Stellung genommen wird.

Einen Schwerpunkt hat das Tecklenburger Bekenntnis in seinen Aussagen zum Staat – Kirche Verhältnis. Der Staat wird in seinen Aufgaben, durch seine Ordnung für Recht und Frieden zu sorgen, bejaht. Aber sehr deutlich wird dem „totalen Staat“ widersprochen. Der totale Staat, so sehen es die Verfasser des Tecklenburger Bekenntnisses klar, will über den Menschen bis in sein Inneres hinein herrschen und die Kirche als sein Instrument dafür benutzen. Angesichts der Staatsdominanz über alles gesellschaftliche Leben betont das Tecklenburger Bekenntnis, dass der Staat seine Grenze an der Kirche findet, aber nur an einer Kirche, die aus ihrem Bekenntnis lebt.

Interessant ist es, so der Referent, wie das Tecklenburger Bekenntnis die damals beanspruchte Totalität des Staates mit einer Zeitdiagnose verbindet. Der Mensch ist zum „Riesenmenschen“ geworden, der seine Macht durch wissenschaftlich-technische Mittel so gesteigert hat, dass er in der Entfremdung lebt und gerade dadurch jenen Ideologien verfällt, die sich als Retter und Erlöser anbieten.

Zum Schluss nimmt das Tecklenburger Bekenntnis Stellung zur damals viele beeindruckenden „Lehre“ der Deutschen Christen und macht theologisch klar, wie sehr dadurch Inhalte des Glaubens verzerrt werden. So ist nach den Deutschen Christen Jesus Christus nicht mehr Gottes Offenbarung, sondern ein heldischer Mensch aus der biologischen Menschheitsentwicklung, und das Leben im Glauben wird zur Perfektion menschlicher Kraft. Klar wird, wie sehr die „Lehre“ der Deutschen Christen den biblischen Inhalt durch Anpassung an das Menschenbild der NS-Ideologie preisgab.

Die Stellungnahme, die die Arbeitsgemeinschaft der sieben Theologen im Kirchenkreis Tecklenburg – dazu unter großem Zeitdruck - erarbeiteten, wurde von der Kreissynode einstimmig angenommen. Das war angesichts der Lage im Sommer 1933 alles andere als eine Selbstverständlichkeit, betonte Schneider zum Schluss. Wenn der große Theologe Karl Barth und Impulsgeber der Bekennenden Kirche 1933 mit Recht sagte, „im Sommer, als es darauf ankam, wurde fast allgemein geschwiegen oder mit den Wölfen geheult“, so kann man feststellen, dass die Verfasser des Tecklenburger Bekenntnisses nicht geschwiegen und nicht mit den Wölfen geheult haben.

 

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news-1578Tue, 20 Jun 2023 14:23:43 +0200Kunst gemeinsam entdecken und erlebenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kunst-gemeinsam-entdecken-und-erleben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=def99a2cd3ce9b67472c68eefcc0c886Die Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg lädt im zweiten Halbjahr 2023 zu interessanten Veranstaltungen ein. Die Teilnehmenden haben Gelegenheit, auf Spurensuche in die Welt der Kunst und Kultur zu gehen. KUNSTRAUM hase29: „Grounded - eine künstlerische Materialforschung zum Thema Erde“

Der Verein KUNSTRAUM hase29 präsentiert regelmäßig Ausstellungen und Projekte zur Gegenwartskunst. Der Verein wurde Anfang 2016 in einem ehemaligen Ladenlokal von ca. 40 aktiven Kunstschaffenden und Kunstinteressierten gegründet, Ziel ist es, zeitgenössische Kunst einem breiten Publikum zugänglicher zu machen und Treffpunkt zu sein für Menschen, die Anregungen für die Auseinandersetzung mit künstlerischen Themen und innovativen gesellschaftlichen Fragestellungen suchen.

In dieser Veranstaltung erkunden die Teilnehmenden die aktuelle Ausstellung „Grounded - eine künstlerische Materialforschung zum Thema Erde“ und lernen den KUNSTRAUM hase29 kennen. Alle Interessierten sind eingeladen zu Informationen und Impulsen für Gespräche und Erfahrungs-austausch zu zeitgenössischer Kunst im sozialen Raum. Es wird auch um gemeinsame Betrachtungen und Diskussionen gehen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, sich anhand von eigener „Materialforschung“ intensiv mit dem Ausstellungsthema auseinandersetzen. Mit Nina Lükenga.

Kosten: keine. Maximal 15 Teilnehmende.

Donnerstag, 28. September 2023, 10.30 - 13.30 Uhr. Ort: Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e.V. KUNSTRAUM hase29 - Hasestr. 29/30, in 49074 Osnabrück.

 

Nudes. Kunst aus der TATE, London

Er fasziniert, er empört, er erregt und er inspiriert: der Akt. Er ist eines der ältesten und faszinierendsten Motive in der Kunst. Der unbekleidete Körper bietet geradezu unerschöpfliche Möglichkeiten, die Sicht des Menschen auf sich selbst, seine Ideale, Ängste und Träume darzustellen. Der Akt ist ein Genre, das sich immer wieder neu erfindet, um soziale, politische und ästhetische Belange zu transportieren. Ob privat, historisch, intim oder politisch: Eine Vielzahl an Künstler:innen hat den nackten Körper in ihren Werken thematisiert. In dieser Veranstaltung beschäftigen die Teilnehmenden sich uns mit ausgewählten Werken der Aktmalerei namhafter Künstler:innen (aus der Tate Gallery London und der münsterschen Sammlung). Unter kunstpädagogischer Anleitung gilt es, unterschiedliche Interpretationsweisen des Akts und dessen kunsthistorische Entwicklung vom 19. bis zum 21. Jahrhundert zu erarbeiten.

Dabei werden auch Themen wie der männliche Blick auf den nackten Frauenkörper und die Frage nach Geschlecht und Identität aufgegriffen. Die Teilnehmenden sind eingeladen zu gemeinsamen Betrachtungen, Entdeckungen und Gesprächen.

Donnerstag, 16. November 2023, 10.00 - 13.00 Uhr.

Ort: LWL-Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Domplatz 10, in 48143 Münster.

Kostenbeitrag: 13 Euro (Eintritt). Eine frühzeitige verbindliche Anmeldung ist erforderlich.

Maximal 15 Teilnehmende. Mit Max Dörbecke

 

Information und Anmeldungen zu den Veranstaltungen:

Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder, Ev. Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg,

Sonnenwinkel 1, in 49545 Tecklenburg. Tel.: 05482 / 68-134 (Sekretariat), Tel.: 05456 / 1205 (Pfarrhaus Velpe), E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de

Für alle Veranstaltungen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich!

Alle weiteren Veranstaltungen der Erwachsenenbildung finden Sie im Kleinen Programm der Erwachsenenbildung 2/2023 zum Download hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/fileadmin/user_upload/Downloads/EB-Programm_2-2023.pdf

 

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news-1576Tue, 20 Jun 2023 08:22:55 +0200„Gerechtigkeit ist noch nicht da“ - Internationale Perspektiven auf Frieden und Versöhnung bei Podiumsgesprächhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gerechtigkeit-ist-noch-nicht-da-internationale-perspektiven-auf-frieden-und-versoehnung-bei-podiu/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8dba7379bf5d25015b6a97a73f963effFrieden, Zerstörung, Vergessen, Gerechtigkeit, Vergebung – das waren nur einige der Themen, die am Vorabend des Ökumenischen Kirchentages in Osnabrück beim Podiumsgespräch „Gegen ‚Das ewige Vergessen‘ – eine internationale Perspektive auf Erfahrungen mit Versöhnung und Wiedergutmachung“ besprochen wurden. Podiumsgäste aus Namibia, der Demokratischen Republik Kongo, Südafrika und Deutschland berichteten. Nach einer Einführung durch Meike Jacobs und Pastor Matthias Binder vom Friedensort Osnabrück FO:OS des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Osnabrück übernahm Pastor Dr. Joe Lüdemann vom mit veranstaltenden Evangelisch-lutherischen Missionswerk (ELM) Hermannsburg die Moderation und Übersetzung für den Abend. Möglich war die Veranstaltung durch den Besuch von Partnerschaftsdelegationen, der von den Partnerschaftsausschüssen in den Evangelisch-lutherischen Kirchenkreisen Osnabrück, Bramsche, Melle-Georgsmarienhütte und Tecklenburg organisiert wurde.

Bischof Nathi M. Myaka von der Evangelisch-lutherischen Kirche im südlichen Afrika (ELCSA), Lennart Bohne (Friedensort Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld/Norden), Pfarrer Salomon Henrico Swaartbooi und Salmone Mathewleen (Namibia, Kirchenkreis Otjiwarongo), Rose Ilunga Mutombo (Demokratische Republik Kongo/ Dortmunder Mitternachtsmission) und Pfarrerin Bawiline Shangase (Südafrika, Kirchenkreis Umfolozi) berichteten von den Erfahrungen in ihren Ländern, aber auch von persönlichen Erlebnissen. Sie machten deutlich, dass eine lange Geschichte von Unrecht durch Kolonialismus oder Apartheit noch nicht behoben sei, sondern beschrieben, dass nach wie vor die Lücke zwischen Arm und Reich groß sei und sogar noch wachse.

Bischof Myaka berichtete, dass er selbst als Kind und seine Familie während der Apartheit in Südafrika mehrfach zwangsumgesiedelt worden sei. Der Regenbogenstaat Südafrika sei nach dem Ende der Apartheit gegründet worden und die erste demokratische Wahl sei 1994 mit viel Energie durchgeführt worden. Dennoch müsse er heute feststellen, „dass die Gerechtigkeit noch nicht da ist.“ Die Arbeit der Wahrheits- und Versöhnungskommission habe nicht überall Wiedergutmachung oder die Rückgabe von enteignetem Land erreicht. Viele Menschen seien frustriert, was eine Erklärung für Gewalttaten, Rassenkonflikte, Femizide oder Plünderungen sein könne. „Aber ich gründe meine Hoffnung auf das Wort Gottes, das uns Christen dazu aufruft, friedevoll zu sein“, sagte Bischof Myaka.

Auch Pfarrer Salomon Henrico Swaartbooi schilderte seine Beobachtungen, dass alleine mit der Unabhängigkeit Namibias von der südafrikanischen Verwaltung oder der deutschen Kolonialmacht noch kein wahrer Frieden im Land erreicht worden sei. „Wenn Menschen, die Land verloren haben, auch heute noch kein Land besitzen, aber wenige Großgrundbesitzer noch immer die größten Farmen bewirtschaften“, dann sei etwas falsch. Zudem sehe er die Gefahr, dass Nationen aus Europa einen neuen Kolonialismus betreiben würden. „Namibia braucht die erneuerbaren Energien nicht, aber Europa braucht sie. Benutzt eure eigenen Länder, um zum Beispiel Sonnenenergie zu gewinnen, nicht unser Land“, lautete sein dringender Hinweis.

Fehlendes Verständnis für Mechanismen von Unterdrückung beschrieb Salmone Mathewleen. Die Psychologie-Studentin leitet einen von neun Girls Clubs des Kirchenkreises Otjiwarongo, die jungen Frauen einen guten Start in das Leben ermöglichen wollen. „Viele Menschen denken, es sei in Ordnung Gewalt auszuüben, weil sie selbst Gewalt erlebt haben. Wir müssen lernen, mit diesem Trauma umzugehen. Und wir müssen uns daran erinnern, dass wir ein Leib Christi sind, dann wird es uns gut gehen“, sagte Mathewleen.

„Wie können wir Frieden schafften, wenn weiterhin in Afrika Ressourcen geplündert werden?“, diese Frage stellte Rose Ilunga Mutombo. Die Demokratische Republik Kongo lebe nicht in Frieden. Und noch immer finde eine Ausbeutung der Menschen im Kongo statt, die nicht vom Verkauf der begehrten seltenen Erden profitierten. Europa hänge von Afrika ab, deswegen „ist es wichtig, dass wir teilen was wir haben.“

Lennart Bohne, pädagogischer Mitarbeiter im Friedensort Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld in Norden wies darauf hin, dass die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers auf dem Weg zu einer Kirche des gerechten Friedens sei. „Dazu gehört nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern sehr viele Perspektiven von Frieden“, meinte Bohne. Ohne einen Blick zurück sei Frieden in der Zukunft schwer zu erreichen.

Pfarrerin Bawiline Shangase stellte fest, dass in Südafrika der Graben zwischen Arm und Reich riesig sei. „Arme werden immer ärmer, Reiche horten immer mehr Reichtum. So gibt es keinen Frieden“, erklärte Shangase. Ihr falle es schwer, von Versöhnung zu sprechen, denn die bittere Realität sei, dass viele Menschen noch immer nichts haben. „Versöhnung ist ein Prozess, kein Zustand der über Nacht erreicht werden kann“, so Shangase. Sie rief dazu auf, als Pastor*in die Kanzel zu nutzen, um Menschen zu führen. Die Kraft in Frieden zu leben, komme von Gott.

Für musikalische Akzente während des Podiumsgesprächs sorgten der Partnerschaftschor aus Südafrika und ein spontaner Auftritt der Gäste aus Namibia.

Text: Maren Bergmann, Öffentlichkeitsreferat Ev. Kirchenkreis Osnabrück 

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news-1581Tue, 20 Jun 2023 08:15:00 +0200Nachwuchsberatung und Netzwerken auf dem Kirchentag - Kirchentag trifft Berufsgruppen - Beruf trifft Kirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nachwuchsberatung-und-netzwerken-auf-dem-kirchentag-kirchentag-trifft-berufsgruppen-beruf-trifft/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8d8e029fc98d06a68fd38e6f96b9bbe4Jetzt ist die Zeit gemeinsam für kirchliche Berufe zu werben. Zum Kirchentag 2023 haben Gemeindepädagog*innen, Diakon*innen und Pfarrer*innen ein besonderes Angebot entwickelt. Zum ersten Mal gab es unter der Überschrift „Beruf trifft Kirche“ gemeinsame Berufsinfo und -werbung – und das gleich an zwei Orten.Organisiert haben diese Angebote Referentinnen und Beauftragte für die Berufsgruppe der Diakon*innen und Gemeindepädagog*innen gemeinsam mit Pfarrer*innen aus dem „Netzwerk Nachwuchs in der EKD“. Zusammen mit Studierenden aus dem Bereich Religions-, Gemeindepädagogik/Diakonik und Theologie wurde diese interprofessionelle Aktion aus den verschiedenen Gliedkirchen der EKD umgesetzt. Gemeinsam haben die berufsgemischten Teams Menschen angesprochen, Fragen zu den Berufen beantwortet, und interaktiv die Möglichkeit erfahrbar gemacht, die eigenen Talente in einem kirchlichen Beruf einzubringen.

Mit „Beruf trifft Kirche“ waren die Teams sowohl auf dem Markt der Möglichkeiten als auch im Zentrum Jugend vertreten. An beiden Ständen gab es intensive Gespräche mit interessierten, zumeist jungen Menschen. Im Mittelpunkt stand dabei jeweils die auf den Talenten der Jugendlichen basierte Beratung und weiterführende Information - auch zu den Berufen der Kirchenmusiker*innen, Erzieher*innen und Religionslehrer*innen. Ein besonderes Highlight war das Angebot einer vertiefenden Vernetzung mit weiteren Ständen auf dem Markt der Möglichkeiten oder an anderen Orten des Kirchentages, die zur Information oder Ausbildung für diese Berufsgruppen infrage kamen.

Beide Stände waren über die Zeit des Kirchentags richtig gut besucht. Viele Teilnehmende des Kirchentags zu den kirchlichen Berufen anzusprechen, war für sich schon ein Erfolg. Tatsächlich aber beginnt der Erfolg schon wesentlich früher: Kolleg*innen aus den verschiedenen kirchlichen Professionen und Studiengängen hatten frühzeitig Kontakt aufgenommen, eine gemeinsame Steuerungsgruppe gebildet und so die gemeinsame Berufswerbung interprofessionell geplant und zum Leben erweckt. Jetzt ist die Zeit, gemeinsam für kirchliche Berufe zu werben.

Text: EKvW

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news-1575Tue, 20 Jun 2023 08:08:38 +0200Assistierter Suizid als ethischer Grenzfall - Evangelische Kirche von Westfalen stellt Positionspapier vorhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/assistierter-suizid-als-ethischer-grenzfall-evangelische-kirche-von-westfalen-stellt-positionspapi/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b3bb6005762fe6b3af457397ebe2c11fIm Zuge der Debatte um die Bewertung des assistierten Suizids hat die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) ein Positionspapier vorgelegt. Darin bewertet sie die persönliche Gewissensentscheidung zum assistierten Suizid aus ethischer Sicht als Grenzfall, der eintrete, wenn alles Menschenmögliche an Zuwendung, Sorge und freien Entfaltungsmöglichkeiten ausgeschöpft sei. Besonderen Wert legt die EKvW dabei auf eine intensivere Suizidprävention.

Die Präses der EKvW, Annette Kurschus, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, nannte den Text einen „wegweisenden Beitrag, der sowohl in der öffentlichen Debatte unserer Gesellschaft als auch innerhalb von Kirche und Diakonie zur grundlegenden Orientierung helfen kann.“ Ethische und rechtliche Fragen nach Selbstbestimmung und Freiheit einerseits, der Unverfügbarkeit des Lebens und dem Lebensschutz andererseits ständen bei der Formulierung von Orientierungen zu diesem Grenzfall auf dem Spiel, heißt es in der Einleitung des Textes, den der Ständige Theologische Ausschuss der westfälischen Landeskirche entwickelt hat. Schon auf ihrer zurückliegenden Frühjahrstagung, Ende Mai dieses Jahres, hatte die Landessynode der EKvW einen Beschluss gefasst, der von dem Ausschuss vorbereitet worden war. Besondere Aktualität gewinnt die kirchliche Stellungnahme Im Vorfeld der für den 7. Juli geplanten Bundestagsdebatte über das Thema.

Bei einer bevorstehenden gesetzlichen Neuregelung, so das Positionspapier, sei dafür Sorge zu tragen, dass „besonders gefahrenträchtige Erscheinungsformen der Suizidbeihilfe“ auch in Zukunft strafrechtlich verfolgt werden könnten. Darunter fielen solche Formen der Suizidbeihilfe, die aus reinem Gewinnstreben auf anstößige oder anpreisende Art für ihre Dienste werben und „damit auf die autonome Willensentscheidung der Suizidwilligen Einfluss zu nehmen“ suchten. Auch eine Haltung, die das Leid aus dem Leben ausklammere und das menschliche Leben rein utilitaristisch kalkuliere, widerspreche sowohl dem biblischen Menschenbild als auch dem grundgesetzlich verpflichtenden Schutz des Lebens.

Auszugehen sei von einem unbedingten Lebensrecht, das auch durch Krankheit, Alter oder Behinderung nicht aufgehoben werden könne, heißt es in der Stellungnahme der westfälischen Kirche. So bedürfe eine gesetzliche Neuregelung des assistierten Suizids nach Auffassung der EKvW in jedem Fall „der Einbettung in eine wirksame Suizidprävention und in einen umfassenden Ausbau der palliativen Versorgung von Menschen in der Sterbephase.“

Allerdings könne kein Mensch, der trotz aller fürsorgenden Begleitung durch andere Menschen keine Kraft und Zuversicht mehr habe, gegen seinen Willen zum Leben gezwungen werden, heißt es in dem Papier weiter. Zur Freiheit und unbedingt verliehenen Würde des Menschen zähle auch, sein Leben und Sterben selbst zu bewerten. Dies stehe allerdings nur der einzelnen Person selbst zu. Eine „Normalisierung“ des assistierten Suizids lehnt die EKvW entschieden ab.

Eine „Humanität der Mitmenschlichkeit“, wie sie der Theologe Karl Barth einst postuliert hatte, schaffe in diesem Zusammenhang eine eminente Herausforderung angesichts einer alternden sowie von Einsamkeit und psychischen Krisen stärker als in früheren Zeiten geprägten Gesellschaft. Viele Menschen, die psychische Krisen und auch suizidale Phasen durchlebten, brauchten zeitnah erreichbare Einrichtungen der Krisenintervention und eine entsprechende psychotherapeutische oder psychiatrische Versorgung, postuliert die EKvW. Auch die Kirchen selbst seien hier, vor allem mit ihrer seelsorgerlichen Arbeit, in besonderer Weise gefragt, an gelingenden „caring communities“ mitzuwirken.

Das Positionspapier zum Download finden Sie hier:

https://www.evangelisch-in-westfalen.de/fileadmin/user_upload/Service/Download/Neuregelung_assistierter_Suizid_Stellungnahme_EKvW.pdf

 

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news-1574Mon, 19 Jun 2023 10:07:44 +0200Wenn der Mensch dem Menschen ein Freund ist, ist Gott ganz nah - Große Resonanz auf ersten Blaulichtgottesdienst im Kreis Steinfurthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wenn-der-mensch-dem-menschen-ein-freund-ist-ist-gott-ganz-nah-grosse-resonanz-auf-ersten-blaulicht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fb0efb22bc65e36ed4bee778729f83fb„Dieser erste Blaulichtgottesdienst im Kreis Steinfurt soll Ihnen die Gelegenheit geben, Kraft zu schöpfen“ sagte Diakon Eugen Chrost zur Eröffnung des Blaulichtgottesdienstes. Das Vorbereitungsteam freue sich über die rege Teilnahme. Eugen Chrost ist katholischer Koordinator der Notfallseelsorge in den Kreisen Steinfurt und Coesfeld. Eingeladen hatten die Notfallseelsorge und die Polizeiseelsorge im Kreis Steinfurt sowie die PSU FW Kreis Steinfurt am 16. Juni in die Feuer- und Rettungswache Ibbenbüren. Beim PSU handelt es sich um die psychosoziale Unterstützung zur Verarbeitung von belastenden Ereignissen für den Rettungsdienst und die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Steinfurt. Zur Eröffnung des Gottesdienstes übermittelte Pfarrer Jörg Zweihoff, selbst Feuerwehrmann, und Synodalbeauftragter für Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, herzliche Grüße der drei Superintendent*innen im Tecklenburger Land/Münsterland. Superintendentin Susanne Falcke (Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) nahm am Gottesdienst teil. Viele Rettungskräfte waren mit ihren Angehörigen gekommen. „Sie leisten eine wichtige Arbeit“ betonte Kreisdirektor Peter Freitag. „Sie stehen den Menschen als Notfallseelsorger*innen und in der Psychosozialen Unterstützung von Einsatzkräften zur Seite. Vielen Dank dafür!“ Er brachte Grüße von Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer und Brigitte Janz, Geschäftsbereichsleiterin1, mit, die terminlich verhindert waren.

Und der Gottesdienst gab allen Beteiligten unter freiem Himmel in entspannter sommerlicher Atmosphäre viel Stärkung und Glaubenskraft mit auf den Weg. Musikalisch begleitete Organistin Maria Nolte aus der Kirchengemeinde Ibbenbüren am E-Piano Lieder wie „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“ und „Laudate omnes gentes“ („Lobsingt, ihr Völker alle“). In ihrer Dialogpredigt nahmen Alexandra Hippchen, landeskirchliche Pfarrerin für Notfallseelsorge und Notfallbegleitung im Münsterland, und Pfarrer Jörg Zweihoff Bezug auf das Vaterunser, das Gebet, in dem alle Bedürfnisse der Menschen enthalten sind. Nicht zu plappern wie die Heiden, sondern um das zu bitten, was lebensnotwenig sei, trägt Jesus in der Bergpredigt seiner Hörerschar auf. „Wie leben wir in einer Welt, die so überdeutlich voll ist von Unglück, Ungerechtigkeit und Tod?“ fragte Hippchen. Im Vaterunser werde keine Versprechung dazu gemacht, dass die Welt besser werde. Aber: Gott führt das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten. Und Gott stellt sich vor als der, der nur in Beziehung erkennbar wird. „Gott sieht das Unglück der Menschen. Er ist zornig über das Unrecht. Er begleitet seine Menschen, die die Befreiung ersehnen“ so Alexandra Hippchen weiter. Jörg Zweihoff erinnerte an den tragischen Angriff auf Feuerwehrleute in Ratingen und an den rechtsextremen Terroranschlag in Lienen, bei dem ein Feuerwehrmann starb.

„Warum muss ein Kind sterben?“ fragte er. Darauf habe er keine Antwort. Mit der Bitte „Dein Wille geschehe, im Himmel wie auf Erden“ habe er so seine Schwierigkeiten. „Ich glaube nicht, dass es Gott gefällt, wenn ein Kind stirbt“, so der Theologe. “Gott leidet mit uns und stärkt uns. Er hilft uns dabei, die Not zu lindern. Lasst uns da sein, wenn die Menschen uns brauchen“ appellierte er an die Gottesdienstbesuchenden. Immer wieder sei man in der Notfallseelsorge auch mit der Schuldfrage konfrontiert, beispielsweise wenn es darum gehe, wer der Unfallverursacher sei. Aktuell stelle sich die Schuldfrage auch im Mittelmeer bei dem gesunkenen Fischkutter mit hunderten Flüchtlingen. „Die eigene Schuld einzugestehen ist nicht einfach. Doch anders geht es nicht,“ machte Jörg Zweihoff deutlich.   

Alexandra Hippchen ging auf die Bitte, nicht auf die Probe gestellt zu werden, ein. Die finsteren Zeiten sollten uns nicht mutlos machen. „Bewährst Du Dich in dunkler Stunde?“ fragte sie. Bezogen auf die Flüchtlingsfrage heiße das, selbst zu denken. „Bleibst Du in der Menschlichkeit?“ Jesus sei im Garten Gethsemane von Gott vor solch eine Probe gestellt worden. „Er ist am Kreuz gestorben, weil er Gott treu bleibt. Er setzt sein Leben ein für viele, auch wenn er selbst in Gefahr gerät“ sagte sie. „Erlöse uns von dem Bösen“, eine weitere Bitte im Vaterunser. „Der Ukraine-Krieg verstört uns zutiefst. Es ist eine Aufgabe, sich gegen den Kriegswahn stark zu machen“ unterstrich sie. Sie erinnerte die Zuhörenden an die 700 Menschen auf dem Fischkutter im Mittelmeer vor der griechischen Küste. Menschen sterben zu lassen, das sei böse. „Erlöse uns von dem Bösen, das Menschen zu Konkurrenten macht“, führte sie aus. Wenn der Mensch dem Menschen ein Freund sei, sei Gott ganz nah. Auch die Kraft sei dann ganz nah. In Fürbitten baten die Rettungskräfte und Seelsorgenden um einen langen Atem, um den Betroffenen von Unfällen und Katastrophen einen ersten Halt zu geben, damit sie ins Leben finden. Nach dem Gottesdienst hatten alle die Möglichkeit, sich bei alkoholfreiem Bier und Grillwürstchen auszutauschen. 

Text: Christine Fernkorn

 

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news-1573Fri, 16 Jun 2023 10:07:53 +0200Erfahrungsaustausch zwischen Freunden aus Namibia und Deutschlandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/erfahrungsaustausch-zwischen-freunden-aus-namibia-und-deutschland/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=851b238ca79d9b1a628ffc77898fd4b5Im Rahmen der Partnerschaftsreise aus dem Kirchenkreis Otjiwarongo (Namibia) informierten sich die Teilnehmenden über die Arbeit der Nähwerkstatt der Familienbildungsstätte Ibbenbüren und des Bauernhofs Mersch in Hopsten. „Da in den neun Girls Clubs des Kirchenkreises Otjiwarongo viel genäht wird, freuen wir uns sehr, in der Familienbildungsstätte die Nähwerkstatt kennenzulernen“, betonte Melanie Wehmeier vom Partnerschaftskomitee. Die persönlichen Begegnungen seien ein wichtiger Aspekt der Projekte in beiden Ländern.

Das Nähen sei in Namibia nicht nur Hobby, es diene auch dazu, das Einkommen der Mädchen zu verbessern. Die Clubs verfolgen das Ziel, jungen Frauen einen erfolgreichen Start ins Leben zu ermöglichen. Der erste Club wurde im Oktober 2016 in Otjiwarongo mit drei Leiterinnen und zehn Mädchen gegründet, acht neue sind bis heute hinzugekommen. In Austauschprogrammen und bei gegenseitigen Besuchen werden Erfahrungen gesammelt und an andere Teilnehmer weitergegeben.

Themen der regelmäßigen Versammlungen sind Informationen über die Bedeutung von Bildung für Mädchen, Gewalt und Missbrauch, Hygiene, Stärkung des Selbstvertrauens oder HIV und Aids. „Die Teilnehmerinnen lernen voneinander, sind bei kirchlichen Veranstaltungen aktiv und leisten Hilfe in sozialen Einrichtungen, Suppenküchen oder Krankenhäusern“, erzählte Melanie Wehmeier.

In der Familienbildungsstätte führte Ulrich Petersmann die Gäste zunächst durch das ökumenisch geführte Haus und erläuterte die umfangreichen Angebote. Anschließend half Ulrike Richter beim Zuschneiden der Stoffe und Nähen von Kleidern, T-Shirts oder Kissenhüllen. Jutta Groppe und Lara Sielaff gaben zusätzlich Unterstützung. Benigna Beata Guidao-oas war dabei, ein traditionelles afrikanisches Kleid zu schneidern. Die Gründerin der „Girls-Club-Bewegung“ berichtete von der Arbeit mit den Mädchen. „Wir nähen nicht nur, sondern führen zudem Gespräche über die Motivation zum Schulbesuch, Verhütung oder Nachhaltigkeit“, sagte sie.

Ein Garten- und Hühner-Projekt in Fransfontein sichert Einkünfte für die Projektteilnehmer in Namibia. „Wir bauen seit 2022 Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Karotten und Kohl an“, erklärte Pfarrer John Guidao-oab, seit 2009 erster Vorsitzender des Partnerschaftskomitees. Ein Teil der Ernte werde zu einem reduzierten Preis an Hostels der Gemeinschaft abgegeben, der Rest auf dem freien Markt verkauft. Die Hühner werden gerade von Khorixas nach Fransfontein umgesiedelt, wo die Haltungsbedingungen günstiger sind. Pastor Salomon Henrico Swartbooi koordiniert die Tätigkeiten. „Wir schulen junge Menschen aus den Kirchengemeinden für unterschiedliche Aufgaben, beispielsweise Reparaturen“, sagte er.

Auf dem Hof von Karsten Mersch konnten die Gäste aus Namibia zahlreiche Erkenntnisse über Ackerbau und Hühnerhaltung sammeln. Da in Hopsten ebenfalls viel mit Handarbeit erledigt wird, fanden sich starke Parallelen zwischen den Ländern. Es entwickelten sich ein reger Austausch und Fachgespräche. Die Tröpfchenbewässerung bekam viel Aufmerksamkeit, aber auch über Fütterungsmethoden, Gemüsesorten, Düngung oder den Einsatz von Nützlingen zur Schädlingsbekämpfung wurde gesprochen. Zum Abschluss sangen die Delegierten aus Afrika an beiden Tagen ein Dankeslied.

Text: Brigitte Striehn

 

 

 

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news-1571Wed, 14 Jun 2023 07:31:52 +0200Jugend an Leitung beteiligthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jugend-an-leitung-beteiligt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5292a7ed5c1a56dd7351272568a9f4cbIm Jahr 2022 wurde in der Ev. Kirche von Westfalen ein Gesetz beschlossen mit dem langen Namen „Jugendbeteiligungserprobungsgesetz“ (JBEG). Damit verfolgt die Kirche das Ziel, junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren an der Mitarbeit in kirchlichen Leitungsgremien zu beteiligen: „Im Sinne einer verantwortungsvollen Teilhabe an der Leitung können Menschen zusätzlich in die Leitungsgremien berufen werden und haben auch alle Rechte und Pflichten wie die gewählten Mitglieder.“ Das Presbyterium der Evangelischen Johannesgemeinde in Rheine hat in seiner Sitzung am 25. Mai 2023 Vivien Hädrich ins Presbyterium berufen. Vivien Hädrich wurde 2018 in der Johannesgemeinde von Pfr. Dirk Schinkel konfirmiert. Sie ist seit fünf Jahren Mitglied im KU-Team und arbeitet an vielen Stellen ehrenamtlich mit, z.B. in der Konfi-Arbeit und bei der Vorbereitung und Durchführung von Gottesdiensten. Vivien Hädrich kennt die Johannesgemeinde bereits gut und möchte sich nun auch im Presbyterium einbringen und Erfahrungen sammeln.

Am Sonntag, 11. Juni, wurde sie im Gottesdienst in das Presbyteramt eingeführt und legte ihr Gelöbnis als Presbyterin ab. Beteiligt an der Einführung waren außer Pfarrer Dirk Schinkel Jugendpresbyterin Christin Gietz und die Presbyterinnen und Presbyter Christel Schneider, Petra Lohmann, Sebastian Köhler, Günter Palmer und Maren Wrasmann vom KU-Team. Jede und jeder sprach Vivien Hädrich nach dem Gelöbnis ein biblisches Wort als Segen zu. Pfr. Schinkel betonte in seiner Ansprache, dass Vivien Hädrich bereits ein Viertel ihres Lebens in der Johannesgemeinde mitarbeite. „Damit bringst Du schon eine Menge Erfahrung mit, die uns in der Gemeindeleitung nun von Nutzen sein wird neben dem, was Du an Ideen und Perspektiven einbringen wirst. Wir alle freuen uns auf Dich und auf die Zusammenarbeit“, fügte Pfarrer Schinkel hinzu. Erfreut zeigten sich auch die Gemeindeglieder, das nahezu vollständig anwesende Presbyterium und mancher Altpresbyter. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Julius Schinkel am Klavier gestaltet. In einem seiner beiden Liedbeiträge hieß es: „Der Herr segne dich schon jetzt für deinen neuen Weg, er lässt dich niemals alleine.“ Dieses Wort galt der neuen Presbyterin, aber auch allen Menschen, die vor neuen Anfängen stehen.

 

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news-1569Tue, 13 Jun 2023 13:41:27 +0200Diskussionsfreudige Synode befasst sich mit wichtigen Zukunftsthemen - Kreissynode Tecklenburg tagte in Westerkappelnhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/diskussionsfreudige-synode-befasst-sich-mit-wichtigen-zukunftsthemen-kreissynode-tecklenburg-tagte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2e5c1ec07784f0619b37cc32615af92aAm 12. Juni tagte die Sommersynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg im Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindehaus in Westerkappeln. Viele wichtige Perspektiv-Beschlüsse standen für die Synodalen auf der Agenda. Superintendent André Ost eröffnete die Synode mit seinem Jahresbericht. Darin verwies er auf „Erfahrungen des Gelingens“ aus dem Kirchenkreis, die zeigten, dass trotz der Entkirchlichung der Gesellschaft und der gestiegenen Austrittszahlen nach wie vor viel Lebendigkeit in der Arbeit der Gemeinden und Einrichtungen zu spüren sei, die für die Zukunft Mut mache. Ost plädierte dafür, sich nicht vom Megatrend der Entkirchlichung niederdrücken zu lassen, sondern eine Achtsamkeit dafür zu behalten, „was uns in unserer kirchlichen Arbeit ein Gefühl von Resonanz und Relevanz verschafft“.  Die Synode hatte mit einem lebendigen Gottesdienst in der Stadtkirche begonnen. Pfarrer John Guidao-ab (Namibia) hielt die Predigt. Singend und tanzend wechselte die Gottesdienstgemeinde dann von der Kirche ins Gemeindehaus. Vom 10. – 18. Juni ist eine Besuchsdelegation aus dem Partnerkirchenkreis Otjiwarongo der Ev. Luth. Kirche in Namibia (ELCRN) im Kirchenkreis zu Gast. Die Ev. Kirchenkreise Tecklenburg und Wesel pflegen seit 1982 eine vielschichtige und aktive Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Otjiwarongo in Namibia. Die Delegation berichtete über die neun „Girls Clubs“ im Partnerkirchenkreis, die Mädchen und junge Frauen in ihrem Selbstbewusstsein stärken. Auch ein Garten- und Hühnerprojekt hat sich aus der Partnerschaftsarbeit entwickelt. Pfarrer John Guidao-ab bedankte sich beim Kirchenkreis und den Gemeinden für die finanzielle Unterstützung und Stärkung, insbesondere in der schwierigen Coronazeit. „Das heutige Zusammentreffen auf unserer Synode ist zweifellos ein Highlight in unserer 41-jährigen Partnerschaftsgeschichte“, sagte Superintendent André Ost.

Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel übermittelte der Synode Grüße aus dem Landeskirchenamt. „Im Rahmen der Synode werden Räume der Zusammenarbeit diskutiert“, sagte sie. Jetzt sei die Zeit, die Gaben der einzelnen Gemeinden als Gestaltungsprinzip zu nutzen, um den gemeinsamen Dienst zum Wohl der Menschen und zur Ehre Gottes wirksam und kreativ in die Zukunft zu tragen, so die Oberkirchenrätin. „Die gesellschaftliche und kirchliche Großwetterlage bringt Themen auf die Tagesordnung, die wir zu bearbeiten haben, um gut in die Zukunft zu kommen“, so Superintendent Holger Erdmann in seinem Grußwort aus dem Nachbarkirchenkreis Münster. Die Zukunft werde jenseits der großen Strukturen und jenseits der alten Volkskirche sein. „Ich bin froh, dass die drei Kirchenkreise im Münsterland/Tecklenburger Land diese schwerwiegenden und umfassenden Herausforderungen gemeinsam angehen“, betonte er. Auch die Westerkappelner Bürgermeisterin Annette Große-Heitmeyer richtete ein Grußwort an die Synode.

Viola Langenberger, die Präventionsbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg, informierte über den Stand der Entwicklung im Arbeitsfeld Schutz vor Sexualisierter Gewalt. In ihrem einstimmig gefassten Beschluss sprachen sich die Synodalen dafür aus, die von der Arbeitsgemeinschaft Prävention entwickelten Bausteine des synodalen Schutzkonzeptes für den Kirchenkreis zur Anwendung zu bringen. Den Kirchengemeinden wird empfohlen, dieses Material für ihren eigenen Zuständigkeitsbereich zu verwenden. Das Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt (KGSsS) verpflichtet sämtliche Körperschaften innerhalb der EKvW bis zum Ende des 1. Quartals 2024 ein Schutzkonzept für den eigenen Zuständigkeitsbereich zu entwickeln. In seiner Gesamtheit soll das kreiskirchliche Schutzkonzept auf der Herbstsynode 2023 beschlossen werden.

Zum neuen Scriba für den Kreissynodalvorstand wählte die Synode Pfarrer Olaf Maeder (Westerkappeln). Carola Albrecht (Lotte) wurde als nichttheologisches Mitglied gewählt. In den Rechnungsprüfungsausschuss West wählte die Synode Reiner Riesenbeck (Lengerich). 

Vor dem Hintergrund eines starken Wachstumsprozesses im Kindergarten-Verbund votierte die Synode mehrheitlich für die Einstellung einer stellvertretenden Geschäftsführung. Die Personalkosten für die kommenden zwei Jahre werden aus der kreiskirchlichen Rücklage für die Tageseinrichtungen für Kinder finanziert.

Die Synodalen sprachen sich ferner für einen Ablaufplan zur Einrichtung von Stellen für Interprofessionelle Pastoralteams (IPT) im Kirchenkreis Tecklenburg als verbindlichen Rahmen aus. Das Gesamtkonzept „Interprofessionelle Pastoralteams in der Evangelischen Kirche von Westfalen“ dient als Grundlage für die Personalentwicklung. Die Kooperationsräte in den vier Regionalräumen im Kirchenkreis werden zukünftig den jeweiligen Bedarf an konkreten IPT-Stellen ermitteln. Sie entwickeln ein Konzept für die Zusammenarbeit innerhalb IPT‘s im jeweiligen Kooperationsraum. In diesen Teams werden zukünftig pastorale Aufgaben im Miteinander von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Diakone/-innen, Jugendreferentinnen/-referenten, Gemeindepädagoginnen und -pädagogen oder Mitarbeitenden aus Kirchenmusik und Verwaltung/Organisation wahrgenommen.

Die Synode wurde über das künftige Konzept von Vertretungspfarrstellen im Gestaltungsraum der drei Münsterland-Kirchenkreise informiert. Die 3,75 Pfarrstellen werden auf der Ebene der gemeinsamen Verbandsstruktur angesiedelt sein. „Wir brauchen solche verlässlichen Vertretungssysteme in Zukunft. Eine gemeinsame Zuständigkeit erleichtert das Verfahren“, so Superintendent André Ost. 

Der Umweltbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg, Heinz-Jakob Thyßen, informierte die Synode über neue Entwicklungen im Klimarat. Nach ausgiebiger Diskussion beschloss die Synode mehrheitlich, das steuerfreie Jobticket (befristet bis 31.12.2024) für alle Mitarbeitenden des Kirchenkreises Tecklenburg einzuführen. Der Arbeitgeberzuschuss beträgt 25 % pro Ticket und Monat. Die Finanzierung erfolgt aus der 4%-Klimapauschale im kreiskirchlichen Haushalt. In einem weiteren Beschluss sprachen sich die Synodalen dafür aus, dass die anteiligen Personalkosten sowie die Sachkosten für das Klimaschutzmanagement ebenfalls aus der Klimapauschale finanziert werden. Derzeit läuft ein Bewerbungsverfahren zur Einrichtung zweier Vollzeitstellen im Klimaschutzmanagement für die Dauer von zwei Jahren (mit der Option der Verlängerung auf drei Jahre). Die Klimaschutzmanagerinnen/-manager sollen beim Verband der Ev. Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg angestellt werden. Dieser Prozess geht mit der Erarbeitung eines Klimaschutzkonzepts für den Gestaltungsraum I (Kirchenkreis Tecklenburg, Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken) einher. Aus der Klimapauschale können auf Antrag auch Energieberatungen und Energiegutachten bezuschusst werden.

Text: Christine Fernkorn

 

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news-1568Tue, 13 Jun 2023 13:07:01 +0200Partnerschaftsfest in Lotte bringt Glaubensfreude zum Ausdruckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/partnerschaftsfest-in-lotte-bringt-glaubensfreude-zum-ausdruck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4308d708950f0513eb64460a20c6c2f8Zum Auftakt des Besuches einer fünfköpfigen Delegation aus dem Kirchenkreis Otjiwarongo der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Namibia im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg feierten am zweiten Juni-Sonntag die seit inzwischen 41 Jahren - auch mit dem Kirchenkreis Wesel der rheinischen Landeskirche - partnerschaftlich miteinander verbundenen Gäste und Gastgeber ein großes Fest.Viele Frauen und auch einige Männer aus den Gemeinden des Kirchenkreises Tecklenburg trafen sich ab dem Nachmittag im Gemeindehaus „Arche“ in Lotte, um auf die gemeinsamen Projekte zurückzublicken, sich auf die weitere Kooperation zu freuen und sich über den Stand der Dinge zu informieren, was das Garten- und das Hühnerprojekt im Dorf Fransfontein wenige Kilometer nördlich der Stadt Khorixas sowie die „Girls Clubs“ in verschiedenen Orten des Kirchenkreises Otjiwarongo angeht.

Eindrücklich berichteten Johanna Pashukeni Gaobaes, Salmone Mathewleen Lia-Aan Tsaitsaib und Benigna Beata Guidao-oas, die mit Benignas Ehemann, Pastor John Guidoa-oab (Otjiwarongo), und Pastor Henrico Swartbool (Khorixas) angereist waren, von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen mit den Mädchen ab zehn bis zwölf Jahren.

Vor dem Festgottesdienst am Abend stimmten sich Gäste und Gastgeber gemeinsam mit einem Projektchor und unter der Leitung von Westerkappelns Popkantor Julian Niederwahrenbrock klangvoll auf die Feierstunde in der Lotter Kirche ein. Damit auch die Menschen in den Kirchenbänken mitsingen konnten, gab es Liederzettel mit den Texten von „Bind us together, Lord“, „Lobe den Herren“ (in Deutsch, Englisch und Afrikaans, „Lord reign in me“, „The Messiah ist the King of the Kings“, „Jesus never fails“ sowie „We are marching“. Letzteres Lied auf den Lippen traten namibische und deutsche Gläubige beschwingt den Weg vom Gemeindehaus zur Kirche an.

Im Gottesdienst begrüßten der Lotter Gemeindepfarrer Iven Benck und Superintendent André Ost die Frauen und Männer aus Namibia und versicherten, dass diese nicht Gäste, sondern „Schwestern und Brüder, Freundinnen und Freunde“ seien. Pfarrer Dr. Jean Gottfried Mutombo, Regionalbeauftragter für Ökumene im Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung unter anderem im Kirchenkreis Tecklenburg, dankte insbesondere Annette Salomo, Partnerschaftsbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburgs und Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, und ihrem namibischen Pendant für ihren unermüdlichen Einsatz. Pfarrer John Guidao-oab blickte zurück auf eine Zusammenarbeit, die vor mehr als 40 Jahren als kleine Saat begonnen habe und nun so viele Früchte trage. „Wir danken Gott für diese einzigartige Partnerschaft“, betonte er, und auch Annette Salomo machte deutlich, wie wichtig den Gemeinden im Kirchenkreis Tecklenburg die intensive Gemeinschaft mit den namibischen Partnerinnen und Partnern sei.

Die Predigt im Festgottesdienst hielt Pfarrer Salomon Henrico Swartbooi aus Khorixas über den ersten Brief des Johannes, Kapital 4, 13 bis 16. In seinem wort- und bildreichen Vortrag begründete er, weshalb es so wichtig sei, an Gottes Liebe festzuhalten. Diese habe die Partnerschaft der Kirchenkreise in den vergangenen 41 Jahren getragen, und er sei sicher, dass noch weitere 41 Jahren dazu kommen können.

Die Freude und Fröhlichkeit, die den Gottesdienst bestimmte, fand ihre Fortsetzung vor der Kirche mit Musik und Tanz und der Vorfreude auf weitere Begegnungen während des Besuchs der Delegation aus Namibia und in der Zukunft.

Text: Dietlind Ellerich

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news-1563Fri, 09 Jun 2023 08:12:25 +0200Getroster Realismus im Blick auf die Zukunft ist gefragt - Bericht des Superintendenten André Ost zur Kreissynodehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/getroster-realismus-im-blick-auf-die-zukunft-ist-gefragt-bericht-des-superintendenten-andre-ost-zu/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fce618547dc5cd0d033784c8c6553ccaDer Bericht, den Superintendent André Ost (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) der Kreissynode am 12. Juni vorstellt, kann als kirchliche Zeitansage verstanden werden und erzählt von vielen positiven „Geschichten des Gelingens“ im Kirchenkreis. „Zum Glück ist uns das immer noch möglich, die Erfahrung von Sinnhaftigkeit und Resonanz in unserer kirchlichen Arbeit zu machen“, sagt André Ost. Und dies trotz der schwierigen Entwicklungen und Herausforderungen, vor denen die Kirche mittlerweile steht.

Austrittsneigung hat den ländlichen Raum erreicht

„Es ist nicht zu verkennen, dass unser Gemeindeleben Abbrüche verzeichnet und weniger Menschen unsere Angebote nutzen“, sagt André Ost. Noch nie seien die Kirchenaustritte so hoch gewesen. 933 Menschen sind im Jahr 2022 im Kirchenkreis Tecklenburg aus der Kirche ausgetreten. „Erstmalig überstieg die Zahl der Austritte die Gemeindegliederverluste, die durch den demographischen Faktor bedingt sind“, führt der Superintendent aus. Die Austrittsneigung habe inzwischen auch den ländlichen Raum und die Diasporaregionen der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) erfasst. Als Gründe für den Kirchenaustritt würde laut einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) meist die finanzielle Ersparnis als zentrales Motiv genannt, eine gewachsene Gleichgültigkeit trete aber hinzu. „Viele, die austreten, haben den Kontakt zur Kirche schon lange verloren“, berichtet André Ost. 

Geschichten des Gelingens machen Mut zur Neuausrichtung der kirchlichen Arbeit

Der Kreissynode 2023 liegen Berichte aus den 17 Kirchengemeinden vor. „Die Gemeindeberichte erzählen von den oft mühsamen, aber auch beglückenden Erfahrungen im Wiederaufbau unserer Gemeinden nach der lähmenden Pandemiezeit“, so Ost. Es zeige sich, dass Kirche eben doch in erster Linie ein Ort der realen Begegnung sei, auch wenn die Gemeinden in der Pandemiezeit digitale Angebote gemacht hätten. In Neuenkirchen-Wettringen sei in der diesjährigen kreiskirchlichen Visitation viel Aufbruch zu erleben gewesen, ausgelöst durch ein aktives Presbyterium, das sich den Realitäten stelle. Rechtzeitig, bevor der Pfarrer im nächsten Jahr in den Ruhestand geht, wurden hier die Weichen Richtung Zukunft gestellt. In einem sog. Zukunftsteam wurde ein Versuch gestartet, die Gemeinde attraktiv zu halten, auch wenn ab 2025 weniger Pfarrdienst zur Verfügung steht. Eine Ehrenamtsoffensive wurde gestartet, neue inhaltliche Akzente gesetzt. Die Kirchengemeinde Ibbenbüren habe eine tragfähige Gemeindestruktur für die kommenden Jahre entwickelt, bevor sich der Bestand an Pfarrstellen demnächst auf drei reduziert. In diesem Zusammenhang wirbt der Superintendent für einen „getrosten Realismus“. Es gehe nicht darum, sich die Freude an der Gegenwart durch die Zukunftsprognosen der Jahre ab 2030 verderben zu lassen. „Aber die Entwicklungen, auf die wir erkennbar zulaufen, sollten wir bei allem, was wir jetzt unternehmen, immer im Kopf haben und rechtzeitig die Weichen dafür stellen“ unterstreicht Ost in seinem Bericht. „Das ist die Haltung, die wir unseren Gemeinden schuldig sind, für die wir heute tätig sind“.

Bemerkenswert sei das enorme Engagement der Kirchengemeinde Schale in der Flüchtlingshilfe, die in den letzten Jahren etliche Kirchenasyle durchgeführt hat. „Die kleinste Gemeinde des Kirchenkreises hat sich zu einem Schwerpunkt in der Flüchtlingsarbeit in der Landeskirche entwickelt“, führt der Superintendent aus. Erfolgreich habe sich das kreiskirchliche Netzwerk beim Runden Tisch Asyl und Integration und die Arbeit des Flüchtlingsbeauftragten Roland Wendland bewährt. „Als Kirche haben wir für den Einzelfall das besondere Privileg, durch das Instrument des Kirchenasyls auf die humanitären Schwächen in der Asylgesetzgebung hinweisen zu können“, macht der Superintendent deutlich. 

„Erfreut haben mich auch die Berichte von Gottesdiensten an besonderen Orten und zu außer-gewöhnlichen Zeiten“, berichtet er. Die Menschen dankten es meist mit positiver Resonanz. Gute Beispiele seien die Weihnachtsgottesdienste auf dem Kirchplatz in Ibbenbüren oder auf der Freilichtbühne in Tecklenburg, Sommergottesdienste im Pfarrgarten in Lotte, im Botanischen Garten und am Aasee in Ibbenbüren oder auf dem Campingplatz in Lengerich. „Verlassen wir unsere Kirchenmauern und bereiten das Besondere vor, strömen die Leute herbei. Was will uns das sagen? Und wie stellen wir uns darauf ein?“, fragt André Ost in seinem Bericht.

In einem sogenannten „Think Tank“ auf Gestaltungsraumebene (Kirchenkreise Tecklenburg, Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken) denken die Beteiligten kirchenkreisübergreifend darüber nach, was zukünftig in gemeinsamer Verantwortung besser getragen werden kann. „Der Bestand unserer Gemeinden und des Kirchenkreises“, so Ost, „hängt davon ab, ob wir auch in Zukunft genügend Menschen finden, die sich in die Verantwortung rufen lassen. Es gelte, sich mit unliebsamen Realitäten auseinanderzusetzen und den Bestand der Kirche auf eine Zukunft auszurichten, die weniger komfortabel sein wird als in den vergangenen Jahrzehnten, machte der Superintendent deutlich.

Erfreulich sei die Bewegung, die durch die Einrichtung der Kooperationsräte in den vier Regionen des Kirchenkreises erzeugt worden sei. „Die Erkenntnis, dass wir viele Probleme - von der Personalplanung über die Verwaltung bis hin zur Frage der Gebäudestruktur - nur lösen können, wenn wir uns vernetzen und stärker aufeinander beziehen, beginnt zu wirken. Sie lässt uns nachbarschaftlicher denken und handeln“, unterstreicht der Superintendent. Mit den Kooperationsräumen verbinde sich auch der Gedanke der Zusammenarbeit in Interprofessionellen Pastoralteams (IPT). In diesen Teams werden zukünftig pastorale Aufgaben im Miteinander von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Diakon/-innen, Jugendreferent/-innen, Gemeinde-pädagoginnen und -pädagogen oder Mitarbeitenden aus Kirchenmusik und Verwaltung/Organisation wahrgenommen. „Hier sind Erprobungsräume auf Kirchenkreisebene notwendig“, so Ost.

Der Superintendent plädiert dafür, sich in der eigenen Arbeit durch den gesellschaftlichen Megatrend der Entkirchlichung nicht entmutigen zu lassen: “Wir sollten viel lieber eine Achtsamkeit behalten für das, was uns ein Gefühl von Resonanz und Relevanz verschafft. Und das sind nach wie vor nicht wenige Dinge“, sagt er. „An vielen Stellen machen wir als Kirche eine richtig gute Arbeit“, macht Ost klar. Beispielhaft nennt er die Arbeit der 27 Kitas im Verbund sowie die Diakonie. „Wir machen Glauben erlebbar und fördern kirchliche Gemeinschaft – im Nahbereich des Wohnorts ebenso wie punktuell an anderen kirchlichen Orten, sei es in der Jugendarbeit, in der Erwachsenenbildung oder in der Seelsorge,“ unterstreicht Ost. Der Kirchenkreis müsse auch diesen überörtlichen Wirkungsbereich von Kirche im Blick behalten.

„Wir sind immer noch eine Kirche mit vielen Möglichkeiten“ unterstreicht André Ost. Ihre Lebendigkeit sei nicht allein von äußeren Ressourcen abhängig. Sie lebe vielmehr von den inneren Ressourcen ihrer Glaubenskraft und dem Geschenk des Geistes Gottes. „Der Blick in unseren Partnerkirchenkreis Otjiwarongo (Namibia) zeigt uns das. Was dort gerade an Aufbruch geschieht, ist eine große Ermutigung auch für uns“, meint André Ost. Derzeit ist eine Delegation des Partnerkirchenkreises Otjiwarongo im Kirchenkreis Tecklenburg zu Gast. Die Gruppe wird im Rahmen der Kreissynode über Projekte aus ihrem Kirchenkreises berichten. Die Geschichte von der Berufung des Propheten Jesaja (Jesaja 6, 8-13) vermittle die Botschaft, sich trotz schwieriger Rahmenbedingungen und Negativprognosen nicht entmutigen zu lassen, sondern unverdrossen weiterzumachen und bei der Sache zu bleiben: „Auftragsbewusst, leidenschaftlich, widerständig - mit einem getrosten Realismus“, sagt der Superintendent im Blick auf die Zukunft. 

Den kompletten Wortlaut des Superintendentenberichts finden Sie hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Superintendentenbericht_Sommersynode_2023.pdf

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news-1532Tue, 06 Jun 2023 11:10:00 +0200Jubiläum 40 plus 1: Lebendige Partnerschaft mit Namibia feiert Jubiläum - Herzliche Einladung zum Mitfeiern!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jubilaeum-40-plus-1-lebendige-partnerschaft-mit-namibia-feiert-jubilaeum-herzliche-einladung-zum-mi/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=578cee9db2e1308acc82f7e20ed3b420Die Delegation aus dem Partnerschaftskirchenkreis Otjiwarongo ist in Deutschland gelandet. Die nächsten zehn Tage wird die Gruppe im Kirchenkreis Wesel verbringen. Am 12. Juni war die Delegation auch bei der Sommersynode in Westerkappeln zu Gast. Dort erfuhren die Synodalen aus erster Hand Neuigkeiten über die Fortschritte in der Projektarbeit im Partnerkirchenkreis Otjiwarongo. In diesem Jahr möchten wir gemeinsam mit unseren Partnern das Jubiläum feiern, Rückblicke gewähren und mit Freude die Zukunft planen. Ein buntes Programm aus Aktionen, Vorträgen, Begegnungen, Gottesdiensten und viel Musik erwartet uns.

Wir freuen uns sehr, dass es wieder möglich ist, Gäste aus Namibia auch in unseren Gemeinden willkommen zu heißen und laden Sie herzlich ein, dabei zu sein.

Die Kirchenkreise Tecklenburg und Wesel haben seit über 40 Jahren eine vielschichtige und aktive Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Otjiwarongo in Namibia. Zahlreiche Besuche und Begegnungen fanden bereits statt, viele Menschen sind über weite Distanzen hinweg mit der Partnerschaft verbunden.

Den Programmflyer der Delegationsreise und das Plakat zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

 

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news-1562Tue, 06 Jun 2023 11:00:00 +0200Ev. Jugendbüro Westerkappeln ruft am Weltflüchtlingstag zur Spendenaktion für United4Rescue aufhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ev-jugendbuero-westerkappeln-ruft-am-weltfluechtlingstag-zur-spendenaktion-fuer-united4rescue-auf/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4363941e2d494cc37769322b522a06bcDas Jugendbüro der Evangelischen Jugend Region Lotte-Westerkappeln hat sich entschieden, Bündnispartner*in von United4Rescue zu werden. Das ist ein Verein, der sich für zivile Seenotrettung einsetzt. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni 23 hat das Jugendbüro eine Spendenaktion in und um die Stadtkirche Westerkappeln geplant. Es geht um 16.30 Uhr los und endet mit einer gemeinsamen Andacht um 18.30 Uhr. Wir möchten über zivile Seenotrettung informieren und mit den Menschen ins Gespräch kommen.

Zum Spendensammeln sind Waffelbacken, Kaffee, Kinderprogramm und Losverkauf geplant. Der Hauptpreis ist eine Jugend-Saisonkarte für das Freibad Westerkappeln.

Wir danken allen Spendern wie z.B. dem Freibad Westerkappeln, Pfiffikus in Westerkappeln und der Kirchengemeinde Westerkappeln für die Spenden.

Bei Fragen ist Jugendreferentin Sabrina Temme (0152 09608243) immer ansprechbar.

Für aktuelle Informationen folgen Sie uns auch gerne auf Instagram: @dasjugendbuero.

Das Plakat zur Aktion steht zum Download unter der Grafik zu dieser Meldung.  

 

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news-1559Tue, 06 Jun 2023 10:08:50 +0200Ausbildungsmesse in Rheine: Erstmals gemeinsamer Messestand von Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, Ledder Werkstätten und Diakonie WesT http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ausbildungsmesse-in-rheine-erstmals-gemeinsamer-messestand-von-ev-kirchenkreis-tecklenburg-ledder/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6c91885569576b6498460ec66a799cb6Es war eine Premiere: Der Kirchenkreis Tecklenburg, die Ledder Werkstätten und die Diakonie WesT haben einen neuen, gemeinsamen Messestand, das gemeinsame Motto: “Stark für die Menschen in unserer Region“. Erstmals stellten sie den Messestand jetzt bei der Ausbildungsmesse in Rheine am 1. und 2. Juni der Öffentlichkeit vor. Vorausgegangen war ein mehrmonatiger Planungsprozess der drei Träger. Die Gestaltung lag in den Händen der Agentur team4media aus Osnabrück.

Viele Jugendliche ließen sich am Messestand zu den vielfältigen kirchlichen und diakonischen Berufsbildern beraten. Für den Kirchenkreis waren Carla Zachey (Fachberatung Kiga-Verbund), Claudia Marschner (MAV Kiga-Verbund), Ingrid Klammann (Jugendbüro Rheine) und Silke Temme (Jugendbüro Westerkappeln) dabei und informierten über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in Kita-Berufen und der Ev. Jugendarbeit.  

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news-1558Tue, 06 Jun 2023 08:48:36 +0200„Wir leben und arbeiten in einem Haus aus lebendigen Steinen!“ – Gottesdienst zur Einführung des neuen Leitungs-Trios der Ledder Werkstättenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-leben-und-arbeiten-in-einem-haus-aus-lebendigen-steinen-gottesdienst-zur-einfuehrung-des-neu/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=515d8d71aea389b4ac2ac896d6f2914aTausende tummelten sich am 4. Juni beim „Tag der Begegnung“ der Ledder Werkstätten, wo Menschen mit Behinderung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigten, was moderne Teilhabe durch Arbeit möglich macht, welche Wohnangebote die diakonische Einrichtung anbietet und wie gut man im Sozialraum „vor der Haustür“ vernetzt ist.Bereits am Vortag, bei ebenfalls herrlichem Sommerwetter, trafen sich einige hundert Beschäftigte, Nutzerinnen und Nutzer der Wohnangebote und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Gottesdienst.

„Willkommen auf der Großbaustelle“ hatten Superintendent André Ost und Pfarrerin i. R. Ulrike Wortmann-Rotthoff diesen Gottesdienst genannt, um damit auf die Umbruchsituation anzuspielen: Die LeWe haben im vergangenen Jahr eine komplett neue Unternehmensleitung bekommen. Dr. Frank Plaßmeyer als Geschäftsführer, Christian Maas (Geschäftsfeldleitung Wohnen und Individuelle Dienste) und Andreas Laumann-Rojer (Geschäftsfeldleitung Arbeit und Berufliche Bildung) leiten nun die Geschicke und wurden von Ulrike Wortmann-Rotthoff eingesegnet.

„Baustelle“ war das Stichwort ihrer Predigt: für den „Tag der Begegnung“ als riesiger Publikumsevent, der vielerlei Vorbereitungen bedarf. Vor allem aber für die Ledder Werkstätten auf dem Weg zu einem modernen, breit aufgestellten Sozialdienstleister, der sein Haus mit „lebendigen Steinen“ baut. „Wir arbeiten mit Menschen. Jede und jeder ist wichtig und kostbar. Ihr seid das Haus, in dem Gottes Geist lebendig ist!“ Auf das Fundament komme es an, und wer auf das Wort Gottes baue, der baue nicht auf Sand.

„Was sind wir froh, dass wir das den Menschen wieder zeigen können“, streifte Superintendent Ost kurz die schwierigen Corona-Jahre, um sich dann direkt an die Gemeinde zu wenden: „Die LeWe sind darauf angewiesen, dass alle ihre Kraft einsetzen, jeder mit seinen Begabungen und Talenten. Dass wir einander wahrnehmen und fördern!“ Die LeWe seien eine Baustelle, auf der es sich gut leben lassen. „Wir leben und arbeiten in einem Haus aus lebendigen Steinen!“

Bei der Einführung des neuen Leitungs-Trios sagte Ost der alten Geschäftsleitung Dank. Nun seien der neue Schwung und all die Dynamik ja durchaus herausfordernd, aber die LeWe seien und blieben ein verlässlicher und vertrauenswürdiger Träger der Eingliederungshilfe. „Ein starkes Stück Diakonie!“

Zum Abschluss verlieh der Superintendent Dr. Frank Plaßmeyer das Goldene Kronenkreuz der Diakonie. Als „zupackend, freundlich, fair und fachlich absolut versiert“ beschrieb er den 58-jährigen Diplom-Betriebswirt. Und als erfolgreicher Diakonie-Manager und Finanzierungsexperte sei der Georgsmarienhütter, mit seinem Leitungsteam, genau der Richtige für den Prozess der Erneuerung. Ost wünschte „die nötige Tatkraft, den Blick fürs Machbare, ein allzeit gutes Händchen bei den vielen anstehenden Entscheidungen und vor allem stets eine gute Portion Gottvertrauen“.

Text: Jörg Birgoleit, Ledder Werkstätten

 

 

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news-1556Tue, 30 May 2023 12:46:22 +0200Von kleinen Wundern in trüben Zeiten - Christen in Rheine feierten am Pfingstmontag ökumenischhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/von-kleinen-wundern-in-trueben-zeiten-christen-in-rheine-feierten-am-pfingstmontag-oekumenisch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c40cc6236f1dbec820dd594361bec399Es ist längst eine lieb gewordene Tradition geworden, dass katholische und evangelische Christen auf der rechten Emsseite am Pfingstmontag einen Ökumenischen Pfingstgottesdienst unter freiem Himmel als Zeichen ihrer Verbundenheit feiern. Der Gottesdienst im Grünen, zu dem die Katholische Pfarrei Sankt Antonius und die Evangelische Johannesgemeinde zu Rheine gemeinsam einladen, lockt stets mehrere hundert Besucher vor die Konzertmuschel im Stadtpark.

In diesem Jahr hatte das Vorbereitungsteam das Motto „Wonders in a broken world“ (Wunder in einer zerbrochenen Welt) für den Gottesdienst ausgewählt. Inspiriert durch das gleichnamige Lied von Michael Patrick Kelly, das derzeit von vielen Radiosendern rauf- und runtergespielt wird, waren alle Mitfeiernden eingeladen, nach kleinen Wundern in dieser Welt, im persönlichen Umfeld, in Rheine und überall auf der Welt zu suchen – allen schlechten Nachrichten, die täglich auf uns einprasseln, zum Trotz. In Fürbitten und Gebeten sowie mit der passenden musikalischen Untermalung durch den Gospelchor Rheine unter Leitung von Andreas Wermeling wurden die Gedanken vertieft.

Dass kleine Wunder tagtäglich geschehen, zeigten die kurzen Statements, die von Ehrenamtlichen aus beiden Gemeinden vorgetragen wurden, aber auch Äußerungen aus dem Publikum, die auf Postkarten notiert und später verlesen wurden. Von eher banalen Ereignissen wie dem unverhofften Sieg der eigenen Jugendmannschaft über einen vermeintlich übermächtigen Gegner bis hin zur existentiellen Frage einer geglückten Organtransplantation reichte das Spektrum des im persönlichen Umfeld Erlebten. Kleine Wunder, auch das wurde deutlich, geschehen aber vor allem auch überall dort, wo Kirche nah bei den Menschen ist und ihnen beisteht: Die geglückte Begleitung Geflüchteter im Sprachcafé, das Zusammenwachsen von Familien bei der Erstkommunionvorbereitung, aber auch das Erleben eines Zusammenwachsens der Kirche „von unten“ in der Ökumene waren Beispiele aus dem Gemeindeleben, die zeigen, wie Positives entsteht, wenn Menschen von der Flamme der Begeisterung für das Gute entzündet werden.

Da war der Weg zum Pfingstwunder von Jerusalem gedanklich nicht mehr weit, und die gemeinsame Bitte um Beistand des Heiligen Geistes bildete folgerichtig auch den Schlusspunkt des inspirierenden Gottesdienstes: „Du Herr gabst uns dein festes Wort. Gib uns allen deinen Geist“, sangen zum Finale alle aus voller Kehle mit.

Im Anschluss an den Gottesdienst nutzen die Mitfeiernden bei herrlichem Pfingstwetter gerne die Gelegenheit zur Begegnung, so dass der Vormittag bei guten Gesprächen oder einem leckeren Grillwürstchen auf der Terrasse des Stadtparkrestaurants seinen Ausklang finden konnte.

Text: Kay Müller

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news-1555Tue, 30 May 2023 12:33:08 +0200Eine Persönlichkeit mit Intellekt, Leidenschaft und starkem Willen - Pfarrer Reinhard Lohmeyer wird in den Ruhestand verabschiedethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-persoenlichkeit-mit-intellekt-leidenschaft-und-starkem-willen-pfarrer-reinhard-lohmeyer-wird/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2d7290b794486324470b8ca7ed2f3b9b„Reinhard Lohmeyer will überzeugen und begeistern“, betonte André Ost im Gottesdienst zur Entpflichtung von Pfarrer Reinhard Lohmeyer, der am Pfingstsonntag nach 35 Jahren im Dienst der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren in den Ruhestand verabschiedet wurde.Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg skizzierte das Wirken des langjährigen Pfarrers und machte deutlich, mit welcher Leidenschaft dieser seinen Beruf ausgeübt hatte. Reinhard Lohmeyer ging voran, wenn er von seiner Position überzeugt war und scheute Auseinandersetzungen nicht. Gleichzeitig gelang es ihm jedoch, Gemeinschaft zu bauen und Menschen auf neuen Wegen mitzunehmen.

„Es ist ein besonderer Tag für mich“, sagte Reinhard Lohmeyer zur Begrüßung der über 400 Gäste in der vollbesetzten Christuskirche. Besonders freute er sich über die Anwesenheit von Professor Dr. Reiner Preul von der Universität Kiel und seines ersten Jugendreferenten Helfried Horstmann. Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer war gekommen, ebenso Vertreter der katholischen Kirche. Die Ökumene war für Reinhard Lohmeyer stets eine Antriebsfeder seines Handelns, die er auf vielen Ebenen pflegte.

Der kraftvolle Gesang der Gemeinde wurde unterstützt durch Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte an Orgel und Piano, die Kantorei sowie die Instrumentalisten Nicole Goedereis-Buller, Wolfgang Donnermeyer und Oliver Rehmann. Verse aus Psalm 118 sprachen die Gottesdienstbesucher gemeinsam. Vor dem Glaubensbekenntnis trug Jürgen Hecker sehr lebendig das Pfingstereignis aus der Apostelgeschichte vor und berührte damit die Herzen der Zuhörer. „Mein Talar ist zerschlissen“, begann der Pfarrer seine Predigt, in der er das Wirken des Heiligen Geistes für die Verständigung in der Gemeinde trotz verschiedener Sprachen hervorhob. „Der Geist will den Menschen sagen: Gott ist mitten unter uns“, erklärte Lohmeyer.

Die Skulptur „Drei Frauen im Gespräch“ von Werner-Joachim Schatz hatte der Künstler auch „Ondit – Das Gerücht“ genannt. Sie steht in Ibbenbüren auf dem Vorplatz der Sparkasse an der Bachstraße. Reinhard Lohmeyer legte den Damen Szenarien in den Mund, die etwas mit Personen oder Orten seines eigenen Lebens zu tun haben: dem ägyptischen Gott Osiris, Jesus Christus oder Alexis Sorbas. „Lohmeyer geht, lasst uns lachen und fröhlich sein“, jubeln die drei Frauen zum Ende der Predigt. Beifall brandete auf für eine Predigt, die trotz des durchschimmernden Humors tiefe Einblicke in die nachdenkliche Seite des Pfarrers erlaubte.

Dessen Lebensweg vom ostwestfälischen Hiddenhausen über Stationen in Bethel, Marburg, Zürich und Kiel nach Ibbenbüren zeichnete André Ost in seiner Festansprache nach. „Du hast hier Deinen Traum von Kirche verwirklichen können“, stellte er fest. Am Ende steht eine positive Bilanz, die Spuren hinterlassen hat. „Mit diesem Gottesdienst danken wir heute Gott für deinen Dienst, für den Einsatz deiner Gaben und Kräfte, für deine Leidenschaft und Kreativität, mit der du deine Aufgaben in diese Gemeinde und in unserem Kirchenkreis erfüllt hast“, leitete André Ost zur Entpflichtung über. Am 01. 09. 2023 beginnt für Reinhard Lohmeyer der Ruhestand. Nach der Entpflichtungsformel folgte minutenlanger Applaus der Gemeinde. Sie hatte sich dazu erhoben und Reinhard Lohmeyer nahm die offene Sympathiebekundung sichtlich bewegt entgegen.

Nach den Fürbitten, dem Vaterunser und dem Schlusslied „Geh aus mein Herz, und suche Freud“ begann der Empfang im Gemeindehaus „blick.punkt“. Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer erwähnte die gemeinsame Suche nach Konsens in komplizierten Situationen, wobei der Fast-Ruheständler immer das Wohl seiner Gemeinde im Auge hatte. Die Themen und Berührungspunkte waren zahlreich, die Stadt habe in Reinhard Lohmeyer immer einen verlässlichen Ansprechpartner gehabt, so Dr. Schrameyer. Würdigungen erfuhr Reinhard Lohmeyer zudem von Hans-Werner Schneider, dem ehemaligen Superintendenten des Kirchenkreises Tecklenburg, den Weggefährten aus der Gemeinde Reinhard Kirbs, Antje Schmiedel, Udo-Schmidt-Albrecht, Pfarrer i. R Reinhard Paul und einem Team aus dem Familiengottesdienstkreis sowie von Pfarrer Martin Weber aus der katholischen Ludwiggemeinde. Professor Preul überreichte seinem ehemaligen Studenten sein neuestes Buch. „Ich freue mich immer, wenn meine früheren Schüler gelobt werden, das ist wohltuend“, stellte er fest. „Nach dem heutigen Tag habe ich den Glauben an unsere Landeskirche nicht verloren, sagte Helfried Horstmann. Anstelle von Geschenken nutzten viele Gäste die Gelegenheit, einen Umschlag in die Spenden-Kiste zugunsten der Stiftung Evangelische Kirche in Ibbenbüren zu werfen, die im Markuskindergarten gebastelt wurde.

Text: Brigitte Striehn

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news-1554Tue, 30 May 2023 07:50:47 +0200Fröhlicher und mutmachender Pfingstgottesdienst zum 60. Geburtstag der Bodelschwingh-Kirche in Lengerich-Wechte http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/froehlicher-und-mutmachender-pfingstgottesdienst-zum-60-geburtstag-der-bodelschwingh-kirche-in-lenge/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8b4200df8961e19463a47e949563ee20Bei herrlichem Maiwetter feierten der Trägerverein sowie die Ev. Kirchengemeinde am Pfingstmontag mit einem Festgottesdienst das 60. Jubiläum des Bestehens der Bodelschwingh-Kirche in Lengerich-Wechte. „Zu Pfingsten feiern wir die Zusage des Heiligen Geistes. Gottes Geist möge uns begeistern“, eröffnete Pfarrer Harald Klöpper den Gottesdienst in der vollbesetzten Kirche. Die Kirchengemeinde Lengerich habe mit dem 15-jährigen Bestehen des Trägervereins sowie des 60. Jubiläums der Bodelschwingh-Kirche allen Grund zur Dankbarkeit, meinte er und übermittelte herzliche Grüße der Presbyteriums-vorsitzenden, Pfarrerin Sigrid Holtgrave, die aus gesundheitlichen Gründen nicht am Festgottesdienst teilnehmen konnte. Der Posaunenchor der Kirchengemeinde Lengerich, Organistin Marion Blömker und der MGV Antrup/Höste trugen mit viel Spiel- und Sangesfreude zu einem festlichen Pfingstgottesdienst bei.   

1959 entschied das Presbyterium Lengerich, in Wechte eine Kirche zu bauen. 1961 wurde der Grundstein gelegt, und am 17. Mai 1963 wurde sie eröffnet. „Sie ist bis heute ein Ort gelebten Glaubens. Ein großes Lob dem Trägerverein der Bodelschwingh-Kirche und allen, die ihn unterstützen“, sagte Festprediger Superintendent André Ost zur Eröffnung seiner Predigt. Er erinnerte an den Beschluss der Kirchengemeinde aus dem Jahr 2010, sich aus der Finanzierung der beiden Filialkirchen in Wechte und Stadtfeldmark zurückzuziehen. Trägervereine kümmern sich seitdem um ihre Erhaltung. „Diese Kirche lebt. Sie lebt immer noch, weil es Menschen gibt, denen diese Kirche wichtig ist und die sich um ihren Erhalt kümmern“, so Ost. Kirchen seien lebendige Bezugspunkte unseres Glaubens, unserer eigenen Biografie und Kirchlichkeit. Sie seien jedoch keineswegs exklusive Orte, wo sich ausschließlich Begegnung mit Gott ereignen könne. „Letzten Endes ist es nicht das Entscheidende, wo wir mit Gott in Kontakt treten, wo wir feiern und uns versammeln. Entscheidend ist, dass wir mit Gott in Verbindung kommen“, führte der Superintendent aus. Es gehe darum, dass wir in seinem Geist und seiner Wahrheit seien. Gottes Geist wehe überall. Er überschreite vor allem auch Grenzen, die wir oftmals aus Ängstlichkeit und Vorurteil errichten, meinte André Ost. Er wünschte der Kirche insgesamt und insbesondere der Bodelschwingh-Kirche eine geistvolle, lebendige Zukunft.  

Zum Abschluss des Gottesdienstes informierte Johannes Helweg-Löllmann, der Vorsitzende des Trägervereins, über die bleibende Bedeutung der Bodelschwingh-Kirche für den westlichen Teil der Lengericher Kirchengemeinde: „Unsere Kirche ist für die Ortsteile Antrup, Aldrup, Exterheide, Wechte und Teile des westlichen Stadtgebiets von Lengerich zuständig. Der Trägerverein hat derzeit 80 Mitglieder und bekommt tatkräftige Unterstützung von den Lengerichern“. Er freue sich über die vollbesetzte Kirche, das sei nicht immer so. „Wir pflegen Gemeinschaft und haben eine gute Verbundenheit mit Menschen und Vereinen vor Ort. Wir sind ein Stück Gesellschaft für die Menschen“, so Helweg-Löllmann weiter. Die Zahl der Gratulanten war groß: Die Sparkasse Lengerich überreichte 500 €, der MGV Antrup/Höste übergab eine neue Klinke für die Fluchttür der Kirche. Auch der Schützenverein Wechte und der Trägerverein der Johanneskirche Stadtfeldmark hatten eine Spende dabei. Ute Miensopust, Kirchmeisterin der Ev. Kirchengemeinde Lengerich, wünschte dem Trägerverein weiterhin viel Unterstützung und tolle Ideen. Bei Fingerfood und Getränken ließen die Besucher den Vormittag auf der „Domplatte“, dem vom Trägerverein gepflasterten Kirchvorplatz, ausklingen.  

Text: Christine Fernkorn

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news-1550Tue, 23 May 2023 12:06:59 +0200Jubiläumskonzert in der Jakobi-Kirche zu Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jubilaeumskonzert-in-der-jakobi-kirche-zu-rheine/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5b1c8b82db836e7ab67a424a05e8af8bAm 11. Juni wird das Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg in der Rheiner Jakobi Kirche zu Gast sein. Das Ensemble hat sich in der Region als feste musikalische Größe etabliert, u.a. durch die Mitwirkung bei Rundfunkgottesdiensten, Auftritten bei Veranstaltungen des Deutschen Posaunendienstes und vor allem durch eigene Konzerte.

Unter der Leitung von Ursula-Maria Busch gestaltet das Ensemble das 2. Jubiläumskonzert anlässlich „150 Jahre Jakobi-Kirche“ mit festlicher und nachdenklicher Musik, mit traditionellen und modernen Klängen. Unter dem Titel „Von Schütz bis Schütz“ erklingen  verschiedene Kompositionen aus der Renaissance von Heinrich Schütz bis zur musikalischen Gegenwart von Michael Schütz. Auf dem Programm steht u.a. „Nun lob mein Seel“ für drei Chöre von Heinrich Schütz und die Fuge g-Moll BWV 578 von J. S. Bach in einer Bläserbearbeitung. Ergänzend musiziert das Ensemble weitere Originalkompositionen für Blechbläser von Christian Sprenger, Steffen Schiel, Jens Uhlenhoff und von Michael Schütz die Choralbearbeitung „Vertraut den neuen Wegen“.

Herzliche Einladung zu diesem klangvollen Konzert! Es beginnt um 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

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news-1547Wed, 17 May 2023 17:11:55 +0200Stille einüben und das Wort Gottes auf sich wirken lassen - Prof. Dr. Peter Wick referiert bei gemeinsamer Pfarrkonferenz in Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stille-einueben-und-das-wort-gottes-auf-sich-wirken-lassen-prof-dr-peter-wick-referiert-bei-gemei/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e84c51c7c2a097452b10f9e2a4bcd472Zu einer gemeinsamen Pfarrkonferenz im Gestaltungsraum I (Kirchenkreise Münster, Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken) trafen sich am 17. Mai Pfarrerinnen und Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Jakobi zu Rheine. Kantorin Lena Puschmann begleitete die Andacht mit lebendigem, fröhlichem Orgelspiel. In seiner Andacht zur Eröffnung der Pfarrkonferenz nahm Superintendent André Ost (Kirchenkreis Tecklenburg) Bezug auf das Kinderbuch „Jesus nimmt frei“ von Nicholas Allan. Ein von seinen vielen Wundern und Geschichtenerzählen erschöpfter Jesus erhält darin von seinem himmlischen Vater den wertvollen Hinweis: „Nur wenn du selbst froh bist, kannst du auch andere froh machen.“ Das Buch sei ein Lob der Unterbrechung, so Ost.

„Der Sonntag Rogate weist uns auf eine andere heilsame Unterbrechung hin, das Beten“, betonte André Ost. Es gehe darum, dass wir der Macht des Gebets vertrauen. Der Theologe Helmut Thielecke habe gesagt: “Wenn die Menschen aufhören, mit Gott zu reden und in seiner Gemeinschaft ein- und auszuatmen, dann reden sie nur noch über Gott.“ Es gebe auch Durststrecken im Gebet, doch man könne darauf vertrauen, dass jedes Gebet von Gott gehört werde. 

Das Thema „Schweigendes Gebet“ stand im Mittelpunkt des Impulsreferats, dass Prof. Dr. Peter Wick dann im Jakobi-Gemeindehaus hielt. Prof. Wick ist seit 2003 Lehrstuhlinhaber für Exegese und Theologie des Neuen Testaments und Geschichte des Urchristentums an der Ev.-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB).  „Du bist ein Weltenverbinder, du weißt Frömmigkeit und geistreiche Theologie zu verbinden, begrüßte Superintendentin Susanne Falcke (Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) den Referenten.

„Die Aussagen zur Stille wurden in der Bibel-Rezeption immer wieder aus- oder eingeschaltet“, so Prof. Wick. So sei etwa das Hohelied prägend für das Mittelalter gewesen. In der Reformation seien bestimmte Aussagen von Paulus wieder angeschaltet worden. Die moderne Theologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts habe Aussagen zur Liebe Gottes hyperaktiviert, schaltete jedoch Aussagen zum Zorn, zur Rache, zur Vergeltung ab, berichtete der Theologe.

„Die Psalmen sind ein großer Fundus. Sie zeigen, dass die Gotteserkenntnis über die Stille wachsen kann“, so der Bochumer Professor. Als Beispiele nannte er Psalm 46,1: “Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin“ oder „Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft“ (Psalm 62,3). „In der heutigen Zeit ist es schwierig, nicht Kräften zu unterliegen, die uns von der Stille abhalten wollen“, betonte Peter Wick. Er plädierte in seinem Referat für das Gotteslob in der Stille. „Schon die cassidischen Rabbiner lebten vom Kern her“, meinte Peter Wick. Sie ließen sich durch das Schweigen inspirieren. Sich Gott überlassen, knieend sitzen, sei hilfreich. „Durch regelmäßige Wiederholungen werden Erfahrungen gemacht, die nicht vorhersehbar sind“, ist sich Peter Wick sicher. Er selbst habe einen „Geistlichen Begleiter“. Mit ihm bespreche er alle zwei Monate das, was sich ihm in der Stille zeige.

„Die Fruchtbarkeit braucht viel Ruhe und Stille“, so der Theologe. „Im Gleichnis vom Sämann in Markus 4 wird die Wortverkündigung mit dem Bild des Säens veranschaulicht“, machte Wick deutlich. Säen bedeute, sich zurückzunehmen. Der Sämann sei auf die Gegenkraft des Wachsens angewiesen, die Fruchtbarkeit impliziere Tod und Sterben. „Das Schweigen vor Gott kann ein kleiner Tod sein“, unterstrich Prof. Wick. Beispielsweise der Tod der eigenen Tageseinteilung. Das Schweigen und Nicht-Tun gehören unabdingbar zur Fruchtbarkeit dazu, genauso wie das Geheimnis der Verwandlung. Es gehe um das Loslassen von sich selbst.

„Welches biblische Potential wollen wir heute in unserer Kirche anschalten?“ fragte Prof. Wick in die Runde. Für ihn sei die Erfahrung der Stille ein Geschenk.

In der sich anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass der Gastreferent die Beteiligten zur starken Reflexion angeregt hat. Zur Frage nach geeigneten Orten der Stille, an denen Lebendigkeit begegnet, meinte er: „Stille ist an verschiedenen Orten möglich. Sie haben ein Privileg, Sie haben einen Kirchenschlüssel. Der Raum der Kirche ist auf Stille ausgelegt. Sie können natürlich auch die Natur nutzen. Die Stille ist effizient.“  Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Superintendent Holger Erdmann (Kirchenkreis Münster) den Segen.

Text: Christine Fernkorn

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news-1546Mon, 15 May 2023 12:42:29 +0200Faszinierendes Klangerlebnis mit Dietmar Korthals in Westerkappelnhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/faszinierendes-klangerlebnis-mit-dietmar-korthals-in-westerkappeln/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=248031a222089d5d13409ddfa4e81d8a„Stars auf der Kirchenorgel“ war das Konzert überschrieben, zu dem die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und die evangelische Kirchengemeinde Westerkappeln am Muttertag in die Stadtkirche eingeladen hatten. Da gab es von Stings „Fields of Gold“, „Clocks“ von Coldplay, „Waterloo“ von Abba und Pinks „So What“ Hits aus dem Rock- und Pop-Genre, die seit Jahren oder Jahrzehnten echte Ohrwürmer sind. In Westerkappeln wurden diese und weitere Songs aber einmal ganz anders interpretiert.

Zu Gast waren Dietmar Korthals, Organist der Dortmunder Pauluskirche, der Rock und Pop für die Pfeifenorgel bearbeitet hatte und den rund 200 Frauen und Männern in den Kirchenbänken ein besonderes Klangerlebnis bescherte, und seine Ehefrau Claudia Mork, die Korthals unterstützte, indem sie die Register zog und die Notenseiten umblätterte.

Seit Jahren erfreuten sich Kulturgottesdienste, in denen eine Rock- oder Pop-Größe im Mittelpunkt stehe, in seiner Dortmunder Kirche großer Beliebtheit, erläuterte Korthals den Ursprung des Konzertprogramms, das im Jahr 2019 auf dem evangelischen Kirchentag in Dortmund seine Premiere feierte.

Vom Auftakt „Castle of Glass“ von Linkin Park bis zum Schlusstitel „Thank you for the Music“ von Abba verfolgte das Publikum, das aus dem gesamten Kirchenkreis Tecklenburg nach Westerkappeln gekommen war, gebannt den bunten Mix aus Hits und belohnte den Organisten mit nicht enden wollendem Applaus und stehenden Ovationen.

Zum „Soundtrack“ gehörten auch „Who wants to live forever“ und „We are the Champions“ von Queen, „Hear the World“ von Michael Jackson, Stings „Englishman in New York“ sowie „Hey Jude“ von den Beatles.

Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der Evangelischen Erwachsenenbildung bedankte sich bei dem Organisten für das faszinierende Klangerlebnis. Er nutze als Basis die Klaviernoten, aber er improvisiere auch viel, antwortete Korthals auf ihre Frage, wie er die Titel für das ehrwürdige Instrument bearbeite. „Es hört sich so einfach an, aber es steckt auch viel Arbeit dahinter“, kommentierte dies die Pastorin, die am Vortag Korthals' intensive Vorbereitungen in dem Westerkappelner Gotteshaus erlebt hatte. Kein Wunder, dass bei so viel Begeisterung seitens des Publikums und der Veranstalter der Organist zwei Zugaben in petto hatte „You are not alone“ von Michael Jackson und „One more Light“ von Linkin Park sorgten für weitere Beifallsstürme. 

Text: Dietlind Ellerich

 

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news-1545Mon, 15 May 2023 09:30:00 +0200Wieviel Bibel steckt in Star Wars? Vortragsveranstaltung mit dem Autor Simone Paganinihttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wieviel-bibel-steckt-in-star-wars-vortragsveranstaltung-mit-dem-autor-simone-paganini/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=51ec4ea33032fcfc5d4f4bee6f9f9eea„Ich glaube nicht, dass Star Wars ein religiöser Film ist, aber es nimmt Themen der Religion auf und destilliert sie für die Öffentlichkeit, um zu zeigen, dass es da draußen etwas Größeres gibt“, so hatte es George Lucas im Jahre 1999 kurz nach Erscheinen seines Films „Star Wars: Episode 1 – Die dunkle Bedrohung“ in einem Interview formuliert. Wie der US-amerikanische Produzent und Regisseur in seinen Filmen bringen Simone und Claudia Paganini in ihrem Buch „Im Namen des Vaters, des Sohnes und der Macht“ die Geschichten der drei zwischen 1977 und 2019 entstandenen „Star-Wars-Trilogien“ und der Bibel in einen Zusammenhang.

In Westerkappeln erläuterte Simone Paganini auf Einladung der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und der evangelischen Kirchengemeinde kurzweilig und launig, was Star Wars und die Bibel miteinander verbindet. „Sie haben mit ähnlichen Sachen zu tun“, brachte es der gebürtige Italiener salopp auf den Punkt und stellte lediglich rhetorisch die Frage, ob man das so sagen dürfe.

Wer den Ausführungen des Professors für Biblische Theologie an der RWTH Aachen folgte, was im Dietrich-Bonhoeffer-Haus leider nur eineinhalb Dutzend Film-, Bibel- oder Film- und Bibel-Fans taten, merkte schnell, sofern er oder sie es nicht schon vorher gewusst oder zumindest geahnt hatte, dass die Parallelen auf der Hand liegen. Paganini, der sich selber freimütig als Hardcore-Star Wars-Fan outete, sprach von der hellen und der dunklen Seite der Macht, erinnerte an die Apostel Petrus und Philippus, die Wunder vollbracht, weil sie die Macht gehabt hätten und verwies auf Darth Vader, den „Hohen Priester der Macht in Star Wars“. Weitere Anspielungen seien Motive wie der Kampf zwischen Gut und Böse, die Erwartung eines Erlösers oder die Versöhnung über Generationen einer Familie. Zum letzten Punkt verglich Paganini die Beziehung von Anakin und Luke Skywalker mit der biblischen Geschichte von Abraham sowie Josef und seinen Brüdern als dessen Urenkel.

Fasziniert war Paganini besonders von der formalen Parallele. „Star Wars und die Bibel funktionieren gleich“, macht er mit Blick auf die neun Filme der drei Trilogien und die vielen Spin-offs deutlich. Er stellte die Frage nach dem autoritativen Kanon und welche Geschichten zu Star Wars wie zur Bibel gehörten. Im letzteren Fall habe die Diskussion Jahrhunderte gedauert. Was Star Wars angehe, gebe es seit der Übernahme der Rechte durch Disney im Jahr 2014 nur noch den Disney-Kanon. Dennoch würden Szenen wie die Erschießung von Greedo durch Han Solo aus dem Film von 1977 und aus einer späteren Bearbeitung unter dem Motto „Han Shot First“ heiß diskutiert. Der kaltblütige Mörder war im Laufe der Filme zum Helden respektive zur Identifikationsfigur geworden und schoss deshalb später „in Notwehr“.

Mit Exkursen wie diesen nahm Simone Paganini sein Publikum gefangen und bescherte Star Wars- wie Bibel-Freundinnen und -Freunden einen unterhaltsamen Abend. „Wenn Sie die Bibel mögen, werden Sie auch Star Wars mögen“, war der Referent überzeugt und verabschiedete sich klassisch mit „Möge die Macht mit dir sein“.

Westerkappelns Popkantor Julian Niederwahrenbrock übernahm die musikalische Gestaltung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Mit dem „Star Wars Theme“ aus dem Soundtrack des Komponisten John Williams läutete er Paganinis Vortrag am Flügel ein, mit dem Titel „The Cantina Band“ übernahm er nach dem Schlusswort des Referenten nicht weniger klangvoll.

Text: Dietlind Ellerich

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news-1542Thu, 11 May 2023 11:34:42 +0200Tag der Begegnung in Ledde – Zuschauen, informieren, mitmachen, genießenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/tag-der-begegnung-in-ledde-zuschauen-informieren-mitmachen-geniessen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9496bf205ac0d3d5981e339e5ca174f0„Mensch, wir zeigen´s euch“: Mit diesem Motto laden die Ledder Werkstätten – nach vier Jahren der Pandemie bedingten Pause – wieder zum Tag der Begegnung ein. Am Sonntag, 4. Juni (10 bis 18 Uhr), kann sich das Publikum auf ein spannendes, informatives Programm an der Ledder Dorfstraße 65 im Tecklenburger Ortsteil Ledde freuen. Menschen mit Behinderung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laden zum Zuschauen, Informieren, Mitmachen und Genießen ein.

Die 1968 gegründete diakonische Einrichtung ist im Wandel: Die neue Unternehmensleitung, seit einem Jahr im Amt, bringt viele Entwicklungen auf den Weg. Das sieht man zum Beispiel im Geschäftsfeld Wohnen und Individuelle Dienste, wo es um die Weiterentwicklung vielfältiger, moderner Wohnangebote geht. Etwas davon kann man beim „Tag der Begegnung“ erleben, denn mit den LeWe-Fachleuten gehen die Gäste auf Sozialraum-Rallye zur Dorfkirche, zum Alten Pfarrhaus (Tagesstruktur für Senioren) und dem Hof Feldmann (Wohnen auf dem Land). In der Therapiehalle auf dem LeWe-Gelände bereitet das Team der eigenen Physiotherapiepraxis „VitaPlus“ einen Rolli-Parcours vor.

Wer bei der Rallye an den Start geht, nimmt automatisch an der Verlosung mit tollen Preisen teil: Frühstücks-Gutscheine für die LeWe-Cafés, Übernachtungen im LeWe-Haus „Sternschnuppe“ auf Baltrum oder Einkaufsgutscheine für einen Biolandhof warten auf die Gewinner.

Außenarbeit, also Arbeit für Menschen mit Behinderung in normalen Betrieben, ist in Ledde ein hoch aktuelles Thema: Inzwischen fast 50 Beschäftigte gehen täglich in Unternehmen der Region, begleitet vom hauseigenen Fachdienst für berufliche Inklusion. Was tun diese Personen? Welche Assistenz brauchen sie für ihren Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt? Beim „Tag der Begegnung“ erfährt man darüber einiges.

Viele LeWe-Beschäftigte haben einen umfassenden Hilfebedarf. Um auch ihnen Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen, gibt es eine Reihe neuer Technologien, die man am 4. Juni live erleben kann. Gewohnt und bewährt beim „Tag der Begegnung“: Beschäftigte und Mitarbeitende zeigen, wie Teilhabe durch Arbeit täglich stattfindet. Ob im Holz- oder Grünen Bereich, in der Verpackung und Montage oder der Elektroabteilung – tausende Besucherinnen und Besucher werden ihnen in Ledde über die Schulter schauen.

Entspannt genießen lassen sich das kulinarische Angebot und das Bühnenprogramm unterm Riesenfallschirm, dem großen Paragu. Ganztägig auf der Bühne zu sehen und hören: die Infos zum Thema Außenarbeit, die Verlosung der Sozialraum-Rallye und LeWe-Gruppen, die inklusiv Musik machen und tanzen.

Wer konkrete Beratung wünscht: Hinterm Fachwerkhaus im Eingangsbereich ist Ruhe und Gelegenheit für Informationen mit einem frischen Kaffee aus dem LeMocca-Café im Fachwerkhaus. Dabei sind am 4. Juni erstmals „Radeln ohne Alter“ (Heimatverein Lengerich) mit kleinen Ausfahrten auf E-Rikschas und die Oldtimerfreunde Hagen mit historischen Fahrzeugen. Parkflächen für die Autofahrer sind ausgeschildert. Auch die Reha-GmbH für Sozialpsychiatrie, Lengericher Tochterunternehmen, stellt sich vor.

Bereits am 3. Juni hält der Superintendent des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, André Ost, gemeinsamen mit Pfarrerin i.R. Ulrike Wortmann-Rotthoff einen internen Gottesdienst für Beschäftigte und Mitarbeitende, in dessen Rahmen die neue dreiköpfige Unternehmens-leitung mit Dr. Frank Plaßmeyer (Geschäftsführung), Andreas Laumann-Rojer (Geschäfts-feldleitung Arbeit und Berufliche Bildung) und Christian Maas (Geschäftsfeldleitung Wohnen und Individuelle Dienste) eingeführt wird.

Text: Jörg Birgoleit, Ledder Werkstätten

 

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news-1543Wed, 10 May 2023 12:07:00 +0200Spannende Entdeckungsreise in die Geschichte der Salzgewinnung - Exkursion der „Werkstatt 50plus“ zur Saline Gottesgabe in Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/spannende-entdeckungsreise-in-die-geschichte-der-salzgewinnung-exkursion-der-werkstatt-50plus-zu-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8823473854fbc6616191e80e673d6eb2Das Ziel einer faszinierenden Entdeckungsreise von Teilnehmenden der „Werkstatt 50plus“ war am 4. Mai 2023 die Saline Gottesgabe in Rheine-Bentlage. Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der Erwachsenenbildung des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg hatte zu der Exkursion auf den Spuren des „weißen Goldes“ eingeladen und begleitete die Gruppe. Bernhard Borgert, Vorstandsmitglied des Fördervereins, ließ die Besucher teilhaben an seinen umfangreichen Kenntnissen über die Geschichte der Salzgewinnung in Rheine und Umgebung.

„Salz hatte in alten Zeiten, als es noch keine Tiefkühltruhen gab, eine eminent wichtige Bedeutung für Mensch und Tier sowie für die Konservierung von Nahrungsmitteln“, erklärte er.  In Rheine wurde wohl schon seit über 1000 Jahren Salz aus Sole hergestellt, aber richtig rentabel war die Produktion nie. Mit sachkundigen und humorvollen Erläuterungen führte Borgert die Zuhörer zu der Förderstelle in der Nähe der alten Tanzlinde, die durch den Verein 1979 in Betrieb genommen wurde. Die Sole hat dort einen Salzgehalt von 6 Prozent. Das ist zu wenig, um daraus Salz zu gewinnen.

Um das Wasser loszuwerden, wird die Sole daher seit dem 17. Jahrhundert über die imposanten Gradierwerke verrieselt. Fürstbischof Clemens August aus Münster ließ die Vorrichtung 1755 modernisieren, da er sich einen Profit davon versprach. Den Auftrag erhielt Joachim Freiherr von Beust, ein anerkannter Spezialist für diese Art von Bauwerken. Es war einst 300 Meter lang und diente ab 1890 auch dem Bade- und Kurbetrieb. Freiherr von Beust hatte die Idee, Schlehdorn für die Vertröpfelung zu verwenden, der noch heute zur Anwendung kommt. Im Jahr 2004 wurde die Anlage anlässlich der Regionale neu bestückt. Da die Sole in Rheine wenige Verunreinigungen aufweist, sind bis heute kaum Alterserscheinungen erkennbar. Nach fünf Umläufen hat die Sole einen Salzgehalt von 23 Prozent und kann in vielen Arbeitsgängen weiterverarbeitet werden.

Aus den Erklärungen zu historischen Formen der Energiebeschaffung durch Pferdestärken oder ab 1869 durch die erste Dampfmaschine wurde deutlich, wie mühsam die Salzgewinnung früher war. Im Jahr 1952 wurde die industrielle Nutzung eingestellt, die alten Siedepfannen sind im Salzsiedehaus jedoch erhalten. Dort erfuhren die Besucher, dass die Arbeit nicht ungefährlich und sogar gesundheitsschädlich war. Geheizt wurde mit Holz und später mit Kohle aus der Ibbenbürener Zeche. Da Salz sehr aggressiv ist, wurden in Handarbeit Holzrohre für den Transport der Sole angefertigt, von denen einige erhalten blieben. Die Erträge waren allerdings gering, 650 Tonnen verließen pro Jahr das Siedehaus.

Der Förderverein errichtete im Jahr 2017 eine Schausiedepfanne. Bernhard Borgert machte deutlich, wie die Siedeprozesse ablaufen, bis das grobkörnige „weiße Gold“ seinen Weg in die weite Welt antreten kann. Das grobe Natursalz aus der Bentlage Sole enthält viele wichtige Spurenelemente, allerdings kein Jod und Fluorid. In hübschen Leinensäckchen oder Salzmühlen verpackt, ist es ein beliebtes Mitbringsel. Moderne Zeiten haben ebenfalls Einzug gehalten. Temperatur und Entfeuchtung können per Handy aus der Ferne gesteuert werden.

Durch die ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder des Fördervereins wird ein bedeutendes technisches Denkmal aus vorindustrieller Zeit im Gedächtnis wachgehalten. Auch die Erforschung historischer Arbeitsweisen gehört zu ihren Aufgaben. Das gesamte Ensemble der Gebäude und des Gradierwerkes ist zudem ein beliebtes Ausflugsziel für Rheinenser und ihre Gäste. Nach der interessanten Erkundungstour vertieften die Gäste aus dem Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg ihre Erkenntnisse über einen besonderen Abschnitt der Regionalgeschichte bei Kaffee und Kuchen im Café des Klosters Bentlage. 

Text: Brigitte Striehn

 

 

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news-1528Fri, 05 May 2023 09:00:00 +0200"Wir sind dabei" - Fahrten der Evangelischen Jugend zum Kirchentaghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-sind-dabei-fahrten-der-evangelischen-jugend-zum-kirchentag/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8aaaded0923e37fcb5194fb29677f893Heute in sieben Wochen startet der 38. DEKT in Nürnberg. Höchste Zeit also, sich für die Teilnahme dort anzumelden. Um nach den einsamen Pandemie-Jahren möglichst vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen das besondere Kirchentags-Feeling zu ermöglichen, bietet die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Tecklenburg zwei unterschiedliche Quartiere in Nürnberg an: Die Unterbringung im klassischen Gemeinschaftsquartier in einer Schule richtet sich besonders an Jugendliche und junge Ehrenamtliche. Daneben gibt es die Möglichkeit der Unterbringung in Mehrbettzimmern in einem Jugendhotel in der Nürnberger Altstadt. In beiden Quartieren gibt es Frühstück und es sind durchgehend Ansprechpersonen der Evangelischen Jugend vor Ort. Das Mindestalter für die unbegleitete Teilnahme liegt bei 16 Jahren.

Da die Dauerkarten in diesem Jahr vor allem als e-Tickets verkauft werden sollen und Papiertickets nur gegen Aufpreis erhältlich sind, erfolgt die Ticketbuchung in Eigenregie. Gleiches gilt für die An- und Abreise. Für Jugendliche, junge Erwachsene und ehrenamtlich Aktive in der Evangelischen Jugend stehen in begrenztem Umfang günstige Busfahrplätze zur Verfügung.

Infos dazu gibt es bei Dirk Schoppmeier, E-Mail: dirk.schoppmeier@ekvw.de

Einen Infoflyer mit komprimierten Informationen und Preisen finden Sie unter dem Bild zu dieser Meldung.

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news-1536Wed, 03 May 2023 13:28:34 +0200Mehr biologische Vielfalt auf kirchlichen Friedhöfen! Noch Plätze frei im Projekt BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden (BiCK) http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mehr-biologische-vielfalt-auf-kirchlichen-friedhoefen-noch-plaetze-frei-im-projekt-biodiversitaetschec/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=eca31c6354b917efc639672a55702286Vielerorts werden Friedhöfe nicht mehr nur als letzte Ruhestätte eines geliebten Angehörigen, sondern auch als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten wahrgenommen. In einer Zeit, in der die Vielfalt des Lebens weltweit bedroht ist, können Friedhöfe Lebensraum und Rückzugsort für Wildpflanzen, Insekten, Vögel und Fledermäuse darstellen.Und auch gerade die menschlichen Besucherinnen und Besucher des Friedhofs fühlen sich durch die naturnahe Atmosphäre des Friedhofs getröstet und gestärkt.

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) beteiligt sich deshalb am Projekt „BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden (BiCK)“, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wird.

Friedhofsträgerinnen, die sich für den Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt in ihrer Gemeinde und auf ihrem Friedhof einsetzen wollen, sind auch in diesem Jahr eingeladen, sich um eine Teilnahme im Projekt und die damit verbundene finanzielle Förderung zu bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Mai 2023.

Seit 2021 beraten und begleiten Fachleute im Rahmen des Projekts BiCK Friedhöfe dabei, Möglichkeiten zur Erhöhung der biologischen Vielfalt auf dem Friedhof zu erkennen und entsprechende Maßnahmen durchzuführen. Zusammen mit acht Pilotfriedhöfen und Fachleuten des Instituts für Kirche und Gesellschaft der EKvW sowie mehrerer Biologischer Stationen wurde die Methode des BiodiversitätsChecks entwickelt und erprobt.

Im letzten Jahr beteiligten sich acht weitere Friedhöfe am Projekt. Dort wurden bereits interessante Lebensräume vorgefunden, aber auch Potenziale zur Verbesserung ausgemacht: Unbefestigte Wege bieten Wildbienen gute Nistmöglichkeiten. Magerrasenflächen erweisen sich als artenreich an Wildkräutern und Insekten. Alte Bäume könnten ein idealer Lebensraum für den Steinkauz sein. Was dazu oft fehlt, ist eine Nistmöglichkeit. Bei mehreren Begehungen wurde sogar eine einheimische Orchidee vorgefunden: Die Breitblättrige Stendelwurz fühlt sich auf vielen Friedhöfen wohl!

Auch Ansatzpunkte für die Bildungsarbeit sind bereits vorhanden und sollen weiter ausgebaut werden: Die Kooperation mit einer Kita führt schon die Jüngsten an die Naturbeobachtung heran und Pflanzaktionen von Blumenzwiebeln im Herbst werden mit der Blütenpracht der Frühlingsblüher belohnt. Darüber freuen sich die Friedhofsbesucherinnen und -besucher, aber auch Wildbienen, die im Frühling mehr Nahrung finden.

Im Projekt BiCK findet begleitend die Ausbildung von sogenannten Schöpfungsbotschaftern und -botschafterinnen statt. Sie tragen den Naturschutzgedanken der Kirchengemeinde nach außen in die Öffentlichkeit und wirken als Multiplikatorinnen und Ansprechpersonen des Themas in die Gemeinde hinein. Sie sorgen dafür, dass der Naturschutzgedanke auch nach Ende des Projekts langfristig in der Kirchengemeinde verankert wird. Die Ausbildung umfasst Module zur Vermittlung fachlicher Inhalte, d. h. Wissen zu Tieren und Pflanzen, das auch praktisch in Workshops vor Ort vertieft werden soll. Basiswissen zum Thema Biodiversität, Klimaschutz, Schöpfungstheologie und Kommunikation ist ebenfalls enthalten.

Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Newsletter-Anmeldung gibt es auf der Homepage des BiCK-Projekts:

https://www.kircheundgesellschaft.de/projekte/biodiversitaetscheck-auf-kirchlichen-friedhoefen/

Text: Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG). 

 

 

 

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news-1577Thu, 27 Apr 2023 10:32:00 +0200„Kinder haben Rechte“ – Unterschriftenaktion im Ev. Familienzentrum Westerkappeln http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kinder-haben-rechte-unterschriftenaktion-im-ev-familienzentrum-westerkappeln-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a183cd09d2a9996b99d9dd35d9776bf2Der Elternbeirat und das Ev. Familienzentrums Am Kapellenweg in Westerkappeln starteten nach Ostern unter dem Motto „Kinder haben Rechte“ eine Protestaktion. „Die Rechte von Kindern gehen uns alle an und bestimmen unser aller Zukunft mit“, heißt es in dem Aufruf zur Aktion. Der Elternbeirat nimmt darin Bezug auf die UN-Kinderrechtskonvention. Sie trat 1992 in Deutschland in Kraft. Die Aktion richtet sich an den NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst. Ein zentrales Anliegen ist, dass das Kind im Mittelpunkt stehen sollte. Die Eltern und Erzieher*innen fordern gleiche Chancen für alle Kinder durch eine Gebührenbefreiung in Kitas und der OGS, die Novellierung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) sowie eine Entbürokratisierung des Bildungssystems. Es geht ihnen darum, mehr Zeit für Beziehungs- und Bildungsarbeit zu haben.

Alle 27 Kitas des Kindergartenverbundes im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg wurden aufgerufen, sich an der Petition zu beteiligen. Auch die Eltern aller Kitas sowie die Kitas anderer Träger aus dem Kreis Steinfurt erhielten diesen Aufruf. Christina Bovenschulte, die Sprecherin des Elternbeirats des Ev. Familienzentrums, startete einen Facebook- und Instagram-Account zum Protest. „Christina Bovenschulte setzt sich richtig für uns ein“, freut sich Einrichtungsleiterin Anja Peters. „Wir mussten erstmal Überzeugungsarbeit leisten, berichtet Christina Bovenschulte. „Als wir den Instagram- und Facebook-Account eingerichtet hatten, der Kirchenkreis ein Interview mit Anja Peters veröffentlichte und Presse und Radio RST über unsere Protestaktion informierten, bekamen wir mehr Unterschriften von Unterstützer*innen.“ 

Nach und nach füllt sich der Eingangsbereich vor dem Ev. Familienzentrum mit den Vertretern des Elternbeirats, interessierten Eltern und Kindern. Doch nicht nur die Eltern unterschreiben in den ausgelegten Listen. Die Vertreter des Leitungsausschusses des Kindergartenverbundes, Pfarrer Olaf Maeder und Pfarrerin Claudia Raneberg, tragen sich ebenso in die Liste ein wie Geschäftsführer Ralf Evers und Superintendent André Ost. Die Kinder haben auch unterschrieben oder einen Fingerabdruck auf den Listen hinterlassen. Auch Großväter kommen vorbei und beteiligen sich.

„Wir haben mit den Kindern viel über das Thema Kinderrechte gesprochen und sie haben Bilder für diese Protestaktion gemalt“, berichtet Anja Peters. „Uns geht es darum, die Kinder in den Mittelpunkt zu stellen“, so Christina Bovenschulte. Die zentralen Forderungen des Elternbeirats seien kleinere Gruppen, mehr Gelder für die Ausstattung der Kitas und eine flexiblere Gestaltung der Offenen Ganztagsschule. „Mein Wunsch ist es, dass es keine Gruppenüberbelegung geben sollte. Wenn mein Kind von 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr in der Kita war, braucht es erstmal Ruhe. Das Zusammensein mit den vielen Kindern bedeutet für mein Kind Stress. Ist die Gruppe zu groß, ist das sehr anstrengend für die Kinder.“ Und Nadja Wittbrodt, die Mutter des 3-jährigen Ole, ergänzt: “Das Ev. Familienzentrum ist seit zwei Monaten in der Notbetreuung. Freitags habe ich unseren Sohn immer bei mir zu Hause. Da ich nicht berufstätig bin, geht das. Das Problem ist nur, dass die sozialen Kontakte für unseren Sohn so zu kurz kommen. Wir erhoffen uns mehr Personal für die Kitas.“  Eine weitere Schwierigkeit sieht sie darin, dass die Einschulungstermine in NRW statisch festgelegt sind. Bei allen Eltern sei die Sorge groß, dass ihr Kind dann, wenn es den schulischen Anforderungen nicht genügt, zurückversetzt wird. „Ich komme aus Rheinland-Pfalz. Dort haben die Eltern in dieser Frage ein Mitspracherecht.“ Das wünscht sie sich auch für NRW. 

„Als wir mit den Kindern über unsere Aktion gesprochen haben, haben sie uns viel Input gegeben“. so Erzieher Maurice Teepe aus dem Ev. Familienzentrum. „Sie haben gesagt: Wir haben ein Recht darauf, viel mit den Erzieher*innen zu spielen“, berichtet er. „Sie meinten auch, dass es total wichtig sei, dass wir uns für ihre Rechte einsetzen. Wir haben unter anderem mit den Kindern ein Bilderbuch gelesen, in dem den Kindern 54 Kinderrechte vermittelt werden. Sie waren mit großem Interesse dabei. Auch ein Erzähltheater kam zum Einsatz.“    

Bis zum 5. Mai hat die Einrichtung noch weitere Unterschriften gesammelt. „Wir haben den Brief mit den Unterschriftenlisten dann zusammen mit den Kindern zur Post gebracht“, meint Anja Peters.

 

Text: Christine Fernkorn

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news-1530Thu, 20 Apr 2023 11:46:41 +0200Kinder- und Jugendradio berichtet vom Kirchentaghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kinder-und-jugendradio-berichtet-vom-kirchentag/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b9dfd527c2247e7732a3c0425f14b88fFünf Tage lang steht im Juni der Kirchentag in Nürnberg (7. – 11. Juni 2023) an. Unter den hunderttausenden Teilnehmer*innen ist auch wieder eine Radiogruppe aus Nordrhein-Westfalen. Das Kinder- und Jugendradio vom Kirchentag berichtet täglich live im Internet sowie zusammen mit dem lokalen Radiosender max neo über UKW und DAB+. Exklusive Interviews, Eindrücke von den Angeboten und Berichte aus den verschiedenen Zentren bekommt Ihr in unseren Sendungen auf www.kinderundjugendradio.de

In Vorbereitung des Kirchentags (DEKT) in Nürnberg starten wir an diesem Wochenende in der JuBi Tecklenburg mit dem ersten Workshop.

Während des DEKT habt Ihr die Möglichkeit, aktuelle Informationen der Radiogruppe, Infos und Meldungen direkt aus Nürnberg zu erhalten. Die Gruppe wird vom Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen begleitet. Inhaltlich arbeiten wir dabei eng mit der „Radio Hitwave.com“ zusammen.

Eine erste Radio-Sendung wird es bereits am kommenden Sonntag, 23. April, zwischen 11.00 -12.00 Uhr im Internetradio (www.kinderundjugendradio.de) geben.

Text: Leo Cresnar, JuBi

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news-1529Wed, 19 Apr 2023 12:30:21 +0200Den Weg der Trauer mitgegangen - Reinhard Schmitte verabschiedethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/den-weg-der-trauer-mitgegangen-reinhard-schmitte-verabschiedet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f9fdc688c1a87b33635f9f4d49b891f3Am Ostersonntag wurde im Rahmen eines Festgottesdienstes in der evangelischen Kirche in Lienen der langjährige Friedhofssachbearbeiter Reinhard Schmitte verabschiedet. Gleichzeitig erfolgte die Einführung seines Nachfolgers, Kai Sören Almoneit, in das Amt. Superintendent André Ost freute sich, dass am Ostermontag so viele Gemeindelieder und Besucher den Weg in die österlich geschmückte evangelische Kirche in Lienen gefunden hatten. Er machte dafür nicht nur das Osterfest oder die Einladung der "Kattenvenner" verantwortlich, sondern vor allem die Verabschiedung der "Institution" Reinhard Schmitte. 

"45 Jahre lang - also ein ganzes Arbeitsleben - hat er seine ganze Kraft in den Dienst der Kirche gestellt", so Ost:"Als ganz junger Mann - zunächst als Aushilfe - hat Reinhard Schmitte am ersten April 1978 seine Tätigkeit aufgenommen - damals war ich erst 13 Jahre alt - welch eine Zeitspanne". 1985 habe Schmitte dann die Friedhofsverwaltung übernommen und den Friedhof im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Teil des Gemeindelebens gemacht. Dafür und für sein großes Engagement und seine Ideen sei die Gemeinde ihm großen Dank schuldig.

Ost erwähnte dabei besonders die Erweiterung des Friedhofs, den Bau der Kapelle und die neu geschaffenen Urnengrabstätten."Er war da, wenn man ihn brauchte, er hat die Glocken gewartet, die Außenanlage gepflegt und vieles mehr. Er hat in vielen Ausschüssen mitgearbeitet und war 26 Jahre lang in der Mitarbeitervertretung an führender Stelle aktiv". Dort habe er ein einzigartiges Netzwerk aufgebaut, das weit über den Kreis Tecklenburg hinaus wirke. 

"Auf dem Friedhof war er eine Institution - das Gesicht der Gemeinde - und verlässlicher Ansprechpartner. Er ist den Weg der Trauer mitgegangen, hat den Angehörigen das Gefühl gegeben, noch etwas tun zu können, hat für einen Wandel der Perspektive gesorgt - also praktische Seelsorge geleistet", sagte André Ost. 

Vier Superintendenten, drei Küster, acht Pfarrer und 82 Presbyter habe Schmitte kommen und gehen sehen und nun also den verdienten Ruhestand erreicht. "Als Lienens Nachtwächter und Erster Wanderwart bleibt er uns ja erhalten", so Ost. 

"Was will so ein junger Mann auf dem Friedhof? Und dann nicht einmal verheiratet!" So die erste Erinnerung von Marlies Spieker vom Presbyterium, wie sie in ihrem Grußwort verriet. Reinhard Schmitte werde noch ein Jahr lang den neuen Mitarbeiter unterstützen. 

Auch Pfarrerin Verena Westermann sprach in ihrem Grußwort nicht nur den ausscheidenden Reinhard Schmitte, sondern auch seinen Nachfolger Kai Sören Almoneit an:"Sie sind ein Nachfolger und keine Kopie". Anschließend wurde Kai Sören Almoneit von Pfarrerin Monika Altekrüger feierlich in sein neues Amt eingeführt und von der versammelten Gemeinde bestätigt und willkommen geheißen. 

Bericht: Gernot Gierschner, WN Lengerich.

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news-1526Tue, 18 Apr 2023 10:32:48 +0200„Kinder haben Rechte“- Interview zu einer Protestaktion der Leitungen des Kita-Verbunds des Kirchenkreises Tecklenburg und dem Elternbeirat des Ev. Familienzentrums Westerkappeln http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kinder-haben-rechte-interview-zu-einer-protestaktion-der-leitungen-des-kita-verbunds-des-kirchenk/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3eb292f1fef76f1677fad60be4610ce1Der Elternbeirat des Ev. Familienzentrums Am Kapellenweg in Westerkappeln ruft unter dem Motto „Kinder haben Rechte“ zu einer Protestaktion auf. „Die Rechte von Kindern gehen uns alle an und bestimmen unser aller Zukunft mit“, heißt es in dem Aufruf zur Protestaktion. Der Elternbeirat nimmt darin Bezug auf die UN-Kinderrechtskonvention. Diese Konvention wurde 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet und trat 1992 in Deutschland in Kraft. 

Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn führte zur Protestaktion ein Interview mit Kita-Leiterin Anja Peters:

Wer ist Veranstalter der Protestaktion?

Die Protestaktion wurde in enger Zusammenarbeit von Leitungen des Kindergartenverbundes im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg mit dem Elternbeirat des Ev. Familienzentrums Am Kapellenweg ins Leben gerufen.

Was sind Ihre Hauptanliegen?

In erster Line geht es darum, auf die Situation von Kindern in Deutschland aufmerksam zu machen. Die 1989 verhandelten UN-Kinderrechtskonventionen gelten seit 1992 auch in Deutschland.

Schlechte und veraltete Rahmenbedingungen führen dazu, dass die Wahrung dieser Rechte im Bildungssektor kaum umsetzbar ist. Sowohl das pädagogische Fachpersonal als auch das Lehrpersonal geben alles, um den Kindern bestmögliche Voraussetzungen für einen guten Start ins Leben zu geben. Kindheit hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert, was man von den durch die Politik geschaffenen Rahmenbedingungen nicht behaupten kann.

Was sollte im Bereich „frühe Bildung“ konkret verändert werden?

Im Bereich der „frühen Bildung“ geht es derzeit in erster Linie darum, Kinder zu betreuen. Wie die Qualität gesichert werden kann, um eine gute Bindungs- und Beziehungsarbeit zu gewährleisten wird dabei vollkommen außer Acht gelassen. Eine gefestigte Bindungs- und Beziehungsebene ist Grundvoraussetzung für eine gute Bildungsarbeit und sollte im Fokus stehen. Kinder benötigen emotionale Sicherheit, um sich entwickeln zu können. Dafür braucht es einen besseren Erzieher*Innen-Kind-Schlüssel, Fortbildungsmöglichkeiten, Zeit für Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, eine gute räumliche Ausstattung mit ansprechenden Materialien und Zeit am Kind statt Zeit für Bürokratie.

In der Grundschule, im Bereich des offenen Ganztages und den weiterführenden Schulen geht dieses Dilemma unseres Erachtens weiter. Auch hier sind die personelle und räumliche Ausstattung oft unzureichend. Entwicklungsstände und individuelle Voraussetzungen von Kindern können ebenso wenig Berücksichtigung finden wie in der „frühen Bildung“.

Ziehen sich die von Ihnen genannten Probleme auch im schulischen Bereich weiter durch?

Die Stichtage zur Einschulung sind bundesweit unterschiedlich geregelt und orientieren sich zumindest in NRW nicht am Entwicklungsstand eines Kindes, sondern an Daten. Häufig führt dies zu Überforderung bereits in der ersten Klasse. In den viel zu großen Klassen kann das Lehrpersonal den unterschiedlichen Entwicklungsständen nur schwer gerecht werden. Immer mehr Kinder bleiben dabei auf der Strecke.

Weiterführende Schulen haben logischerweise mit genau diesen Problemen zu kämpfen, da sich das Problem wie ein roter Faden durch das gesamte Leben von Kindern und Jugendlichen zieht. Die Zahl der Schulverweigerer nimmt zu. Bereits im frühen Kindesalter sinkt die Lust am Lernen, da Wissensvermittlung im Vordergrund steht und es keinen Raum für individuelle Fähigkeiten, Stärken und Schwächen gibt.

Sie stellen in Ihrem Aufruf die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt. Was ist der Hintergrund?

Kinder haben wenig Zeit, Dingen selbst auf den Grund zu gehen und eigene Erfahrungen zu machen, Dinge auch mal auszuhalten. Sie müssen viel zu oft funktionieren.  Das macht es auch schwer, sich als Gemeinschaft zu erleben und sozial-emotionale Fähigkeiten zu entwickeln.

Die Ansprüche der Gesellschaft an Kinder und Jugendliche steigen zunehmend. Sie sollen „sich benehmen und Leistung bringen, freundlich sein und Natur und Umwelt achten“. Aber wie lernt man denn sich zu benehmen? Wieviel Zeit und authentische Vorbilder muss ich haben, um soziale Fähigkeiten zu erlangen?

Das alles ließe sich unendlich fortführen. Ich glaube, nicht die Kinder müssen sich verändern, sondern die Voraussetzungen, die wir Erwachsenen Kindern ab der Geburt schaffen. Hier ist die Politik ge-fragt. Dort werden eben diese Voraussetzungen geschaffen.

Wirtschaftliche Interessen stehen in Deutschland sehr im Fokus… zu einem hohen Preis. Unter anderem werden sie auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen. Wissenschaftliche Erkenntnisse unterschiedlicher Forschungsprojekte unterstreichen das. Kinder und Jugendliche haben leider keine Lobby. Darum ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft Rechte von Kindern und Jugendlichen achten und dafür eintreten. Auch im eigenen Interesse, denn Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft.

Beteiligen sich die anderen Kitas im Kita-Verbund des Kirchenkreises auch an der Aktion?

Ja, der Aufruf ist an alle Einrichtungen des Kindergartenverbundes, den Jugendamtselternbeirat des Kreises Steinfurt und weitere Einrichtungen des Kreises sowie anderer Bundesländer gegangen. Wir hoffen, dass sich viele Bildungseinrichtungen anderer Träger anschließen. Auch Schulen und Ganztagsbetreuungen in den unterschiedlichen Orten wurden angesprochen.

Einige Elternbeiräte des Kindergartenverbundes haben bereits Rückmeldung gegeben, dass sie sich an der Aktion beteiligen, andere Elternbeiräte treffen sich noch, um darüber abzustimmen.

Wir hoffen dass möglichst viele Menschen sich der Aktion anschließen und sie mittragen. Nicht nur am 26. April 2023, sondern auch in Zukunft.

Wie wird die Protestaktion ablaufen?

Grundsätzlich ist jeder Einrichtung selbst überlassen, wie sie die Aktion gestaltet wird. Wichtig ist uns, dass möglichst viele Eltern und andere interessierte Bürger*Innen die Möglichkeit bekommen, eigene Forderungen zu formulieren. Dazu haben wir unterschiedliche Artikel der Kinderrechte in Bezug auf unsere Bildungspolitik hinterfragt und diese Fragen verschriftlicht. Auf diesem Bogen können Eltern Ihre Forderungen an die Politik formulieren. Die Elternräte senden diese Bögen an unseren Ministerpräsidenten Hendrik Wüst. Einrichtungen anderer Bundesländer haben wir gebeten, die Forderungen an den jeweiligen Ministerpräsidenten zu versenden. Wir hoffen, deutschlandweit interessierte Bildungseinrichtungen zu erreichen. Ziel ist, dass die Aktion deutschlandweit publik wird und so Mitstreiter*innen, Mitdenker*innen und Zukunftsweiser*innen findet.

Aus unserer Sicht hat Föderalismus in der Bildungspolitik nichts zu suchen, damit Kinder und Jugendliche bundesweit gleiche Voraussetzungen haben.

Wir schließen zudem nicht aus, an weiteren Terminen Aktionen durchzuführen, um auf Missstände in Bezug auf Bildungspolitik und Kinderrechte aufmerksam zu machen.

Radio RST hat zugesagt, unsere Eltern an diesem Tag zu begleiten und wir hoffen, dass der WDR und weitere Fernsehsender Interesse zeigen.

Interessierte Einrichtungen, Schulen, Ganztagsbetreuungen, Vereine etc. können uns per Mail über  protestfuerkinderrechte@gmail.com kontaktieren. Wir versenden die Unterlagen gerne auch per Mail und der Elternrat hat zudem einen Instagram-Account unter https://instagram.com/kinder_haben_rechte_protest?igshid=ZDdkNTZiNTM= eingerichtet.

Ein großes Dankeschön geht an alle Elternräte, die sich der Protestaktion anschließen und Eltern und weitere Bürger*Innen animieren, sich zu beteiligen und sich für Kinderrechte einzusetzen. Um Änderungen herbeizuführen, benötigt es eine breite Masse, die auf Missstände aufmerksam macht.  

Vermittlung von Kinderrechten gehört in den Kitas des Verbundes zum pädagogischen Konzept. Partizipation von Kindern und Eltern wird großgeschrieben. Im Zusammenhang mit der Protestaktion gestalten einige Kitas Plakate, die an den Kitas aufgehängt werden.

Wir freuen uns auf diese Aktion und hoffen, dass sich viele Menschen, in welcher Form auch immer, beteiligen und Lust haben, weitere Aktionen anzuschieben. So lange, bis Kinder Gehör finden und sich Rahmenbedingungen verbindlich ändern.

 

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news-1525Tue, 18 Apr 2023 09:16:06 +0200Jugendversammlung wählt 20-jährigen Kandidaten für Kirchenleitung - Evangelische Jugend von Westfalen setzt Zeichen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jugendversammlung-waehlt-20-jaehrigen-kandidaten-fuer-kirchenleitung-evangelische-jugend-von-westfale/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7af7defdaa6d883b320fb501e670c492Die Evangelische Jugend von Westfalen traf sich vom 24. bis 26. März 2023 zu ihrer diesjährigen Versammlung in Haus Villigst (Schwerte). Insgesamt tagten an diesem Wochenende rund 120 Delegierte aus den Kirchenkreisen und Verbänden, um über wichtige Belange der Jugendarbeit zu beraten. Auch der Kirchenkreis Tecklenburg war mit einer Gruppe Haupt- und Ehrenamtlicher vertreten.Das zentrale Thema der Versammlung war Nachhaltigkeit. Erste konkrete Beschlüsse wurden gefasst. So wird es künftig in der evangelischen Jugendarbeit einen runden Tisch Nachhaltigkeit geben und die Jugendarbeit bemüht sich darum, bei den Umsetzungen des Klimaschutzgesetzes der EKvW, auch in Bezug auf die künftige Gebäudeentwicklung, kontinuierlich gehört zu werden.

Neben der Verständigung über Wege zur Nachhaltigkeit in der Evangelischen Jugend war es auch Aufgabe der Versammlungen, einen Kandidaten oder eine Kandidatin für das Amt in der Kirchenleitung zu bestimmen. Nach dem neuen Jugendbeteiligungserprobungsgesetz wird künftig jedem leitenden Kirchengremium ein junger Mensch unter 27 Jahren angehören. Auch der Kirchenleitung. Nach einer Vorstellungs- und Fragerunde wählten die Delegierten aus vier Kandidat*innen den 20-jährigen Jan Tomischat (Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) als den Kandidaten, der der Kirchenleitung nun zur Berufung vorgeschlagen wird.

Insgesamt war die Versammlung der Evangelischen Jugend von Westfalen ein schöner Erfolg für die neu entstehenden Strukturen. Deutlich mehr und deutlich mehr jüngere Engagierte in der Jugendarbeit vor Ort konnten ihre Stimme mit einbringen. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz wurden intensiv diskutiert und es wurden konkrete Schritte und Maßnahmen diskutiert und beschlossen. Auch die Wahl des Kandidaten für das Amt in der Kirchenleitung ist ein wichtiger Schritt, um junge Menschen stärker in Entscheidungsprozesse einzubinden.

In Zeiten, in denen der Klimawandel immer drängender und die Notwendigkeit zum Handeln immer offensichtlicher werden, zeigt die Evangelische Jugend von Westfalen, dass sich junge Menschen engagieren und aktiv werden wollen. Die Versammlung war ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz und zeigt, dass die Jugend eine wichtige Rolle in der Gestaltung unserer Zukunft spielt und vor allem auch spielen will.

Text: Anja Lukas-Larsen, Öffentlichkeitsarbeit Amt für Jugendarbeit.

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news-1523Mon, 17 Apr 2023 10:56:18 +0200Segelfreizeit 2023 bietet Jugendlichen spannende Erfahrungen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/segelfreizeit-2023-bietet-jugendlichen-spannende-erfahrungen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8d2ad1b19cbb300e1b891dae70969290Ein Schiff ohne Segel ist wie ein Mensch ohne Träume war das Motto unserer diesjährigen Segelfreizeit unter evangelischer Flagge Lengerichs. Nach inzwischen drei Jahren Corona-Pause ging der Traum, die Segelfreizeit von Lengerich aus durchzuführen, endlich wieder in Erfüllung. Mit dem Bus starteten wir an der Bodelschwingh-Kirche in Wechte nach Harlingen in den Niederlanden. Dort angekommen beluden die 16 Jugendlichen und 6 Teamer*innen, begleitet von den beiden 7 Monate und 2 Jahre alten Nachwuchsteilnehmern, das Segelschiff für die Woche. Mit einer standesgemäßen Transportkette war das Ganze in weniger als einer Stunde erledigt und wir konnten ablegen.

Die „Store Bealt“ war fortan unter dem Steuer der sehr erfahrenen Seebären Michelle und Maart unser Fortbewegungsmittel und „Zuhause“ zugleich.

Uns ging es einfach traumhaft gut. Bei bestem Frühlingwetter träumten wir dennoch die ersten drei Tage von Wind. Wenn wir nicht gerade die Sonnenstrahlen an Deck genossen, konnten wir die Zeit gut nutzen, um verschiedene Städte und Orte zu erkunden. Unsere Route startete dabei in Harlingen und führte uns in der Flaute durch das Ijsselmeer. Dort gingen wir während der ersten drei Tage in Stavoren, der alten und wunderschönen Handelsstadt Enkhuizen und in Makkum an Land. Nach langem Warten und viel Geduld nahm der Wind am Donnerstag nun endlich zu, sodass der Wunsch doch noch erfüllt werden konnte, durch die Waddenzee auf eine Insel segeln zu können. Der Motor konnte also auch endlich mal Pause machen und es wurde nach einer aufregenden Überfahrt zwischen den Sandbänken hindurch im Hafen von Terschelling angelegt. Nach dem Anlegen durfte ein Ausflug ins Watt natürlich nicht fehlen. Thematisch passend zum Gründonnerstag nahm Jugendreferentin Karolina Swoboda im Anschluss Wasserkaraffe und Schwamm zur Hand zur „Gummistiefelwaschung“ der Teilnehmenden. Diese lasen reihum Vers für Vers die entsprechende Bibelstelle zur Fußwaschung aus Johannes 13, 1-20.

Am letzten Tag ging es zurück nach Harlingen und damit zum endgültigen Ziel des Segeltörns. Auf der Fahrt unter Motor wurde es noch einmal richtig spannend. Es begegneten uns trotz des dichten Nebels einige Seehunde auf einer Sandbank. Was für ein toller Abschluss für eine wunderschöne Segelfreizeit!

Neben all den spannenden Erfahrungen des Segelalltags sorgten an den Abenden die unzähligen Runden des Spiels „Die Werwölfe von Düsterwald“, das gemütliche Ausklingen des Abends an Deck und die Segelmanöver mit unserem Matrosen Maart für viel Spannung und Entspannung. Gerade bei den Manövern aber auch beim Babysitting bewies die Gruppe große Teamfähigkeit, viel Geschick, Einfühlungsvermögen und machte die Crew damit sehr stolz. Egal ob Flaute, Schlechtwetter, Sandbänke oder ungeduldige Kleinkinder. Alle Aufgaben wurden schließlich gemeinsam mit Bravour gemeistert.

Text: geschrieben von Teilnehmenden und dem Team der Segelfreizeit.
 

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news-1522Mon, 17 Apr 2023 10:42:46 +0200Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/frieden-gerechtigkeit-und-bewahrung-der-schoepfung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=026a245e4a375310d279692280bf442bDer Umweltbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg, Heinz-Jakob Thyßen, macht auf Impulse zu Nachhaltigkeitszielen aufmerksam und gibt dazu Anregungen. Er schreibt: Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung - unter diesem Leitwort sind wir seit vielen Jahren gemeinsam unterwegs.

Impulse und Anregungen zu den Nachhaltigkeitszielen Partnerschaften zur Erreichung der Ziele sowie Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung

Gerade der gesellschaftliche Konsens erscheint wichtig, die Ziele gemeinsam anzupacken und erfolgreich umzusetzen. Das Wissen und die notwendigen Mittel für den Wandel sind vorhanden. Es braucht den Anstoß und Willen es umzusetzen zum Wohle aller. Schauen wir hin, welche Veränderungen und nachhaltige Entwicklungen in unserer Nachbarschaft, in unserem Quartier, an unserem Arbeitsplatz, in unseren Vereinen, in unseren Kirchengemeinden möglich sind. Packen wir es mit Anderen gemeinsam an. Es ist eine Aufgabe, die uns alle verbindet, Jung und Alt in allen Generationen, in Stadt und Land und über die Grenzen hinweg weltweit.

Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg.

E-Mail: h-j.thyssen@web.de

Weitere Informationen zur Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit

https://klimafasten.de/

Den Rundbrief zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

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news-1521Thu, 06 Apr 2023 08:25:26 +0200Ostergruß des Superintendentenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ostergruss-des-superintendenten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f74b8f2b9412d49214c9aefff0dc9c5f„Leuchten! – Sieben Wochen ohne Verzagtheit“. So lautete das Motto der diesjährigen bundesweiten Fastenaktion der Evangelischen Kirche „Sieben Wochen ohne“. Ein wunderbares Motto, wenngleich auch nicht ganz leicht umzusetzen.

Denn, Gründe für Verzagtheit gäbe es ja jede Menge: Die Folgen der dreijährigen Corona-Krise sind noch nicht ganz ausgestanden. Die letzten Corona-Beschränkungen fallen erst in diesen Tagen rund um Ostern. Immer noch plagen sich etliche mit den Folgen ihrer Corona-Erkrankungen, häufen sich die Krankenstände und müssen Personalengpässe aufgefangen werden.

Die Weltlage macht uns schon seit mehr als einem Jahr große Sorgen, weil nicht absehbar ist, wie lange der Krieg in Osteuropa andauert und welche weiteren Folgen er noch haben wird. Ein Frieden ist nicht in Sicht, auf allen Seiten wird milliardenschwer aufgerüstet. Auf der anderen Seite spüren wir, wie das Leben immer teurer wird, viele stöhnen unter den gestiegenen Lebenshaltungskosten.

Das Gefühl für Sicherheit und Beständigkeit ist uns ein ganzes Stück abhandengekommen im Dauerkrisenmodus der letzten Zeit. 

Der Kirche laufen unterdessen die Mitglieder davon. Immer weniger Menschen scheint bedeutungsvoll zu sein, was wir zu Ostern als den christlich-religiösen Kern der Sache feiern: Jesus Christus ist auferstanden! Der Vater im Himmel hat ihn auferweckt. Das Leben hat über den Tod gesiegt. Jesus lebt, und wir werden mit ihm sein – auch durch das Dunkle in unserem Leben, selbst durch den Tod hindurch.

Was für eine Nachricht, was für ein Leuchten am Ostermorgen!

Es wäre so wichtig, dass es auch uns erreicht. Die gute Nachricht von Ostern ist nämlich ein wirklich guter Grund, nicht nur in den 7 Wochen davor auf Verzagtheit zu verzichten.

Wie wäre es, wenn wir auch in der restlichen Zeit des Jahres unsere Verzagtheit durch Zuversicht ersetzen würden?

Natürlich kann man das nicht erzwingen. Der Ratschlag „Nun sei doch mal ein bisschen zuversichtlich und fröhlich“ funktioniert nicht, wenn einem danach gar nicht zumute ist.

Was aber helfen kann, ist, sich in die Richtung der Leuchtquelle zu drehen.

Im Urlaub habe ich neulich an einem wunderschönen Sonnentag nichts anderes getan, als mich eine halbe Stunde lang von den wärmenden Strahlen der Sonne bescheinen zu lassen. Was für eine Kostbarkeit war das in der ansonsten doch eher düsteren und kalten Winterzeit!

Die Sonnenstrahlen haben mein Gesicht erleuchtet, und ich fühlte mich dadurch auch von innen so richtig erwärmt. Welch ein Wellnessprogramm für die Seele!

Ich fühlte mich wie aufgetankt und bin anschließend mit viel besserer Laune durch den Tag gegangen. Das Leuchten, das mich erreicht hatte, ich konnte es in mich aufnehmen und ganz bestimmt auch weitertragen. Man konnte es mir direkt ansehen.

So ähnlich funktioniert das mit dem Osterglauben auch.  

Ostern will ein Leuchten in unsere Welt bringen. Es kämpft an gegen unsere Verzagtheit. Wenn wir uns dem Licht des Ostermorgens, der Quelle der Auferstehung, zuwenden, dann geschieht etwas mit uns. Wir werden erwärmt durch dieses Licht und werden selber zu Lichtträgern, zu Botschafterinnen und Botschaftern der Zuversicht.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein (er-)leuchtendes Osterfest!

André Ost,

Superintendent

 

Link zu Video „Ostern erklärt“:

https://www.ekd.de/Ostern-10824.htm

 

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news-1519Wed, 05 Apr 2023 09:14:36 +0200„Mächtige, die ihr Gewissen verkauft haben, werden nicht das letzte Wort behalten“- Karfreitagsbotschaft der Präses Annette Kurschushttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/maechtige-die-ihr-gewissen-verkauft-haben-werden-nicht-das-letzte-wort-behalten-karfreitagsbotsc/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cd62ac19fa9dfa0c961fdd1e65167639„An den Karfreitag erinnern wir in beinahe jedem Gottesdienst: ‚Gelitten, unter Pontius Pilatus gekreuzigt, gestorben und begraben‘. Im Mittelpunkt unseres christlichen Glaubens steht ein Mensch, der unter Pilatus gefoltert und hingerichtet wird. Jede Zeit hat ihren Pilatus. Mächtige, die ihr Gewissen an die Macht verkauft haben und ihre Hände in Unschuld waschen.Angeblich geschieht die Gewalt nicht in ihrem Namen. Sie berufen sich auf Volkes Stimme oder auf Gottes Gesetz, auf die Ehre der Nation oder auf den Kurs der Börsen. Karfreitag demaskiert sie. Karfreitag macht klar: Sie sprechen Machtworte, aber sie haben nicht das letzte Wort in der Geschichte.

Nicht die Kriegstreiber und Politikzerstörer, nicht die Fahnenschwinger und Wortverdreher, nicht die Brandstifter und Über-Leichen-Geher und auch nicht die Gottesmänner im Iran – nein, sie alle haben nicht das letzte Wort. Und wir glauben ihnen nicht. Wir sind ihren Opfern verpflichtet. Denn: Wir glauben an Jesus Christus, der gelitten hat und unter Pontius Pilatus gekreuzigt wurde.“

Text: EKvW

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news-1517Mon, 03 Apr 2023 14:35:23 +0200Superintendentin Dr. Barbara Schwahn zur neuen Vorsitzenden der ACK-NRW gewählthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/superintendentin-dr-barbara-schwahn-zur-neuen-vorsitzenden-der-ack-nrw-gewaehlt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=11c9b242d73222efad34f75280e8e044Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordrhein-Westfalen (ACK-NRW) hat eine neue Vorsitzende: Die evangelische Theologin Dr. Barbara Schwahn wurde auf der Mitgliederversammlung der ACK-NRW in Münster einstimmig gewählt. Hauptberuflich ist sie seit 2019 Superintendentin des rheinischen Kirchenkreises Krefeld-ViersenDie Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordrhein-Westfalen (ACK-NRW) hat eine neue Vorsitzende: Die evangelische Theologin Dr. Barbara Schwahn wurde auf der Mitgliederversammlung der ACK-NRW in Münster einstimmig gewählt. Hauptberuflich ist sie seit 2019 Superintendentin des rheinischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen. Schwahn war im Herbst in den Vorstand der ACK-NRW gewählt worden und übernimmt nun den Vorsitz von der westfälischen Pfarrerin Annette Muhr-Nelson, die zu Jahresbeginn in den Ruhestand getreten ist. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Dr. Tim Lindfeld, Referent für Ökumene und interreligiösen Dialog im Bistum Aachen.

Die Mitgliederversammlung wählte zudem zwei weitere Frauen in das Leitungsgremium. Für die orientalisch-orthodoxen Kirchen wurde Dr. Martina Aras, Wissenschaftliche Assistentin am Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn, in den Vorstand gewählt. Ebenfalls neu und einstimmig gewählt wurde Dragana Rakic, die für die serbisch-orthodoxe Kirche mit Sitz in Düsseldorf arbeitet und an der Katholischen Fakultät der Universität Münster promoviert.

Die neue Vorsitzende und neuen Vorstandsmitglieder wurden mit einem Gottesdienst in ihre Ämter eingeführt. Damit ist der ACK-NRW-Vorstand nun wieder komplett, dem insgesamt acht Mitglieder angehören: für die katholischen Bistümer zählt neben Lindfeld auch Benjamin Gerlich, Ökumene-Referent im Erzbistum Köln, dazu. Die Freikirchen werden weiterhin vertreten durch Harald Pieneck (Ev.-freikirchliche Gemeinden, Herford) und Pastor Dr. Gero Waßweiler (Ev.-methodistische Kirche, Dortmund). Für die evangelischen Landeskirchen dabei sind Schwahn (Evangelische Kirche im Rheinland) und Pfarrer Dr. Christian Hohman (Evangelische Kirche von Westfalen), der derzeit kommissarisch die Geschäftsführung der ACK-NRW übernommen hat und im oikos-Institut für Mission und Ökumene der westfälischen Kirche tätig ist.

In der ACK-NRW sind 31 Kirchen und weitere Kirchen mit Gaststatus zusammengeschlossen. Im vergangenen Herbst feierte die Arbeitsgemeinschaft ihr 50-jähriges Bestehen. Zu ihren Aufgaben gehören die wechselseitige Bereicherung und die Stärkung des gemeinsamen Zeugnisses in der Welt. Ein neuer Leitfaden mit dem Titel „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ sieht mehr Kooperationen und mehr gemeinsame Nutzung kirchlicher Gebäude vor. „Die christlichen Kirchen wollen gemeinsam in die Gesellschaft hineinwirken und für die Menschen vor Ort erreichbar und präsent sein, wie Hohmann in seinem Bericht unterstrich. Die diesjährige Herbsttagung findet im November in Schwerte/Ruhr statt.

Die Mitgliederversammlung befasste sich thematisch angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine mit Fragen der Friedensethik und Perspektiven für ein Kriegsende. Dazu sprachen Dr. Yauheniya Danilovich, Lehrbeauftragte für Religionspädagogik an der Universität Münster, und der emeritierte Professor an der Katholischen Hochschule NRW (Köln), Josef Freise. Beide zeigten auf, dass es Hoffnung und Lösungsansätze für einen Frieden gibt. „Waffen werden uns nicht retten“, sagte Freise, der auch Geschäftsführer beim Internationalen Christlichen Friedens- und Entwicklungsdienst EIRENE war.

Text:  Dirk Johnen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit oikos-Institut für Mission und Ökumene .

 

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news-1514Wed, 29 Mar 2023 11:15:24 +0200Ideen muss man habenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ideen-muss-man-haben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e4044d61587f24459da0786891c276f1Für Kinder und Jugendliche sind 200 Kilometer eine kaum zu überbrückende Distanz. Besonders in Namibia.Um an dem Treffen der Girls' Clubs in Otjiwarongo mit mehr Jugendlichen teilnehmen zu können, ließen sich die Mädchen von Fransfontein etwas einfallen: eine Modenschau! Wer die sehen wollte, musste Eintritt zahlen. Und schon konnten ein paar mehr Jugendliche mitfahren. Und das Treffen in Otjiwarongo? Es hat sich mit seinen Workshops mehr als gelohnt.

Einen großen Dank an alle, die die Arbeit der Girls' Clubs von hier aus unterstützen!

 

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news-1512Tue, 28 Mar 2023 13:54:36 +0200„Und wenn wir alle zusammenziehen?“ - Praxisleitfaden für die ökumenische Nutzung von Kirchen und Gemeindehäusernhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/und-wenn-wir-alle-zusammenziehen-praxisleitfaden-fuer-die-oekumenische-nutzung-von-kirchen-und-ge/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fa2769fefbb1bee8f694a0a33b4221e4Angesichts der Fortschritte in der Ökumene und sinkender Mitgliederzahlen rufen die drei evangelischen Landeskirchen und fünf katholischen (Erz-)Bistümer in Nordrhein-Westfalen ihre Gemeinden zu stärkerer Zusammenarbeit auf.„Und wenn wir alle zusammenziehen?“ ist der programmatische Titel eines Praxisleitfadens, in dem ein abgestimmtes Vorgehen bei der Aufgabe pastoraler Immobilien und die gemeinsame Nutzung von Kirchen, Pfarrheimen oder Gemeindezentren im Fokus steht.

In der jetzt gemeinsam veröffentlichten Broschüre geht es nicht nur um evangelische und römisch-katholische Christen, sondern um die gesamte Breite der Ökumene – also zum Beispiel auch um freikirchliche, orthodoxe und orientalische Gemeinden. Der Leitfaden beschreibt, dass beide großen Kirchen kleiner werden und deshalb auch ihren Gebäude-Bestand reduzieren. Vor diesem Hintergrund lädt Präses Annette Kurschus zusammen mit den weiteren Verantwortlichen der NRW-Bistümer und -Landeskirchen dazu ein, „diesen Prozess in ökumenischer Verbundenheit zu gestalten“. Sie ermuntern: „Suchen Sie bei anstehenden Veränderungen frühzeitig den Kontakt zu den Nachbargemeinden der jeweils anderen Konfessionen und stimmen Sie Ihre Planungen untereinander ab“. Und Landeskirchenrat Dr. Albrecht Philipps, Ökumenedezernent der westfälischen Landeskirche ergänzt: „Prüfen Sie, ob die gemeinsame Nutzung einer Kirche oder eines Gemeindehauses die Möglichkeit bietet, ökumenisch gemeinsam im Stadtteil präsent zu bleiben, Gottesdienste vor Ort zu feiern und kirchliche Angebote dezentral fortzuführen.“

Diese Einladung untermauert der Leitfaden mit zahlreichen Hinweisen und konkreten Tipps: Was ist für evangelische Gläubige im Kirchenraum wichtig? Und was für katholische? Muss eine Kirche für die Nutzung durch andere Konfessionen umgebaut werden? Welche rechtlichen Vorgaben gibt es durch katholische Bistümer oder evangelische Landeskirchen? Zu diesen und vielen weiteren Fragen rund um die gemeinsame Nutzung von Gemeinde-Gebäuden gibt die Broschüre Antworten. Dabei betonen die Ökumene-Fachleute der Bistümer und Landeskirchen, dass es „keine Einsparung ohne Kirchenentwicklung“ geben könne, aber auch „keine Kirchenentwicklung ohne Einsparung“.

Der Praxisleitfaden ist nicht der erste Appell der beiden großen Kirchen an ihre Gemeinden, stärker zusammenzuarbeiten: 2017, im Jahr des Reformationsjubiläums, hatten mehrere Bistümer und Landeskirchen in NRW bereits Aufrufe veröffentlicht, die ein engeres ökumenisches Miteinander empfehlen. Vor dem Hintergrund der laufenden Veränderungsprozesse in den Kirchen ist der Leitfaden „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ sechs Jahre später eine deutliche Konkretisierung.

Der Praxisleitfaden wird in den nächsten Tagen an die Kirchenkreise verschickt. Weitere Einzelexemplare können im Landeskirchenamt (marion.flagmeier-korte@ekvw.de) kostenlos bestellt werden.

Die Broschüre finden zum Download unter dem Foto zu dieser Meldung.

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news-1507Mon, 27 Mar 2023 09:31:38 +0200Mit dem Oldtimer-Bus durch die Gemeinde - Kirchengemeinde Tecklenburg verabschiedet Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff in den Ruhestand http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-dem-oldtimer-bus-durch-die-gemeinde-kirchengemeinde-tecklenburg-verabschiedet-pfarrerin-ulrike/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3ecb8bda21530537b65a57ab3e1739daIn einem festlichen Gottesdienst in der Stiftskirche Tecklenburg-Leeden wurde am Sonntag Judika (26. März) Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff von Superintendent André Ost entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet. Sie war fast 15 Jahre in der 2. Pfarrstelle der Kirchengemeinde tätig. Eine vollbesetzte Kirche und „standing ovations“ für die scheidende Pfarrerin machten ihre Beliebtheit deutlich. „Wir freuen uns sehr, dass so viele Gemeindeglieder, Freunde und alte Weggefährten gekommen sind, um dir Dank für die gemeinsame Zeit zu sagen“, sprach Pfarrer Björn Thiel zur Eröffnung im Namen des Presbyteriums. „Für dich und die Gemeinde bricht heute eine Zeitumstellung, eine Zäsur an.“ Den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes gestalteten der Kirchenchor (Leitung Ellen Eilermann und Katja Rothfuss), Ulrich Vahrenholt (Orgel), der Posaunenchor (Leitung Karsten Tiemann) und die Band „ConTakt“.

„Wir haben viele Früchte deiner Arbeit wahrnehmen können. Dafür sind wir dankbar“, sagte Superintendent André Ost, der selbst drei Jahre mit ihr im Tecklenburger Pfarrteam zusammengearbeitet hatte. Bezugnehmend auf Verse aus Prediger 3 „Alles hat seine Zeit“ in der Übertragung von Peter Spangenberg unterstrich er, dass es im Leben auf eine gute Balance von Aktivität und Ruhe, von Reden und Schweigen von Vitalität und Spiritualität ankomme. Sie sei ein sehr umtriebiger, willensstarker, bisweilen auch impulsiver Mensch, habe jedoch auch eine sehr empfindsame, nachdenkliche Seite.

„Der Gottesdienst war immer eine Leidenschaft von Ulrike Wortmann-Rotthoff“, so André Ost. Dessen würdige Gestaltung, die Stimmigkeit des liturgischen Ablaufs, das Zusammenspiel von Texten und Liedern und eine sprachlich und inhaltlich ansprechende Predigt seien ihr ein Anliegen. Den zweiten Schwerpunkt habe die Diakonie ausgemacht, sie habe ihr ganzes kirchliches Berufsleben durchzogen. Ihr Engagement zeigte sich in der Mitwirkung in Leitungsgremien, in der Seelsorge und in der Gestaltung von Gottesdiensten in den diakonischen Einrichtungen. Als Drittes habe die Religionspädagogik ihre Arbeit geprägt. „Dein Herz schlug für den Konfirmandenunterricht“, sagte Ost. Ab 2013 übernahm sie die Funktion der Scriba im Kreissynodalvorstand. „Ich habe deine Mitarbeit geschätzt, deine wichtigen Beiträge, dein klares Urteil, deine Loyalität. Du kannst leidenschaftlich sein, aber auch nüchtern. Konfrontativ, aber auch verbindend. Du hast auch dem Kirchenkreis viel gegeben. Dafür bin ich dir sehr dankbar“, betonte der Superintendent. Mit dem Wechsel in den Ruhestand breche in der Kirchenkreisregion Mitte-Nordost die Zukunft an. Es brauche ab jetzt mehr Kooperation über die Gemeindegrenzen hinweg. Pfarrer Iven Benck aus Lotte wird nun mit 25 % seines Dienstes die Kirchengemeinde unterstützen. „Dies ist der erste Brückenschlag, dem weitere folgen werden“, informierte Ost. 

Als Bibeltext für ihre Abschiedspredigt wählte Ulrike Wortmann-Rotthoff eine Frauengeschichte aus Lukas 10, 38 – 42. Martha und Maria, ein Schwesternpaar das unterschiedlicher nicht sein kann: Maria, die Hörende, und Martha, die Handelnde. „Ich entdeckte langsam, wieviel Martha in mir selbst steckt“, so die Predigerin. „Und ich entdeckte, wieviel Martha in unserer Kirche gebraucht wird, im Kindergottesdienst und in der Gemeindegruppe, ohne Marthas geht es nicht“. Doch im Laufe der Jahrzehnte habe sie erkannt: Martha, die Aktive, braucht Maria. Sie habe selbst gespürt, wie sehr sie Maria brauche, um ihren Berufsalltag zu bewältigen. Im Haus der Schwestern gehe es nicht um Rivalität, sondern um das Gleichgewicht der Kräfte. „Hörende und handelnde Gemeinde. Nur so kann unsere Kirche in die veränderte Zukunft gehen“, unterstrich Ulrike Wortmann-Rotthoff.   

„Allezeit hellwach, offen, engagiert, diskussionsfreudig – eine Frau, die mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg hält“, so skizzierte Synodalassessor Jörg Oberbeckmann in seinem Grußwort für den Kreissynodalvorstand Ulrike Wortmann-Rotthoff beim anschließenden Empfang im Stiftshof. „Dieses Engagement aus Liebe zur Sache – zur Sache des Evangeliums und der evangelischen Kirche, das zeichnet dich aus und hat uns gutgetan“, machte er deutlich.

Superintendentin Claudia Reifenberger (Kirchenkreis Herne) absolvierte seinerzeit ihr Vikariat bei Ulrike Wortmann-Rotthoff in Lengerich. Sie dankte ihr für ihre Liebe zum Wort des Evangeliums und zur Kirche. „Die Diakonie hat dir viel zu verdanken“, so Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand der Diakonie WesT, in seinem Grußwort. „Im Verwaltungsrat warst und bist du immer eine wertvolle Stütze und Ratgeberin.“ Auch in weiteren Grußworten der katholischen Gemeinde Seliger Niels Stensen, der IG Leeden und der Leedener Chöre kam viel Dankbarkeit zum Ausdruck.

Mit einem Oldtimer-Bus konnte Ulrike Wortmann-Rotthoff anschließend die Stationen ihrer langjährigen Tätigkeit ansteuern: Von der Dorfkirche Brochterbeck über die Stadtkirche Tecklenburg ging es zum Kaffeetrinken ins Gemeindehaus nach Ledde, wo weitere Überraschungen und Grußworte auf sie warteten. Zum Abschluss feierte die Gemeinde eine Abendmahlsandacht mit dem Ledder Posaunenchor in der Ledder Dorfkirche. 

Text: Christine Fernkorn

 

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news-1506Fri, 24 Mar 2023 08:31:57 +0100Aktion #wärmewinter: Diakonie und Kirche ziehen Bilanz - Vernetzt gegen soziale Kältehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/aktion-waermewinter-diakonie-und-kirche-ziehen-bilanz-vernetzt-gegen-soziale-kaelte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b9eb2b93a1c4d721eb008b4132f42619Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Deutschland haben in diesem Winter mit der Aktion #wärmewinter ein dichtes Netz gegen soziale Kälte und für mehr Zusammenhalt geknüpft. Angesichts der hohen Belastung vieler Menschen durch steigende Energie- und Lebensmittelpreise hatten Diakonie und Kirche im vergangenen Herbst den #wärmewinter ausgerufen.Jetzt zogen Kirche und Diakonie eine erste Bilanz. EKD-Ratsvorsitzende und westfälische Präses Annette Kurschus und Diakonie-Präsident Ulrich Lilie luden dazu zu einer Pressekonferenz in die Lutherkirche in Hannover ein.

Bundesweit öffneten über den Winter Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen ihre Türen und schufen in ganz Deutschland wärmende Orte, an denen Betroffene Hilfe erhalten, sich aber auch über ihre Rechte informieren und Einsamkeit überwinden können. Inzwischen sind Hunderte diakonische Angebote in ganz Deutschland entstanden: Sie reichen vom Eltern-Kind-Café und Coworking-Space für Studierende in Bremen bis zum "Nacht-Café" in Dresden, von der heißen Suppe in Hanau bis zum gemeinsamen Mittagstisch in Paderborn, von der warmen Wäsche für Seeleute an der Nordseeküste bis zur Energieberatung in München. Mitfinanziert wurden viele #wärmewinter-Aktionen durch die zusätzlichen Kirchensteuereinnahmen aus der Energiepreispauschale. Dieses Geld stellten Landeskirchen für die Arbeit mit von Energiearmut betroffenen Menschen zur Verfügung.

Präses und EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus bedankte sich bei den vielen Ehrenamtlichen in allen Gemeinden und Regionen, die an der bundesweiten Aktion mitgewirkt haben, und sie sandte einen Dank an alle Landeskirchen, die die kurzfristige Initiative von EKD und Diakonie Deutschland tatkräftig unterstützt hatten.

"Der #wärmewinter ist ein verheißungsvolles Projekt des Zusammenwirkens von Diakonie und Kirche“, sagte sie. Man habe die Stimme erheben wollen für die Menschen, die meist auf der Schattenseite ständen. Und das sei nicht durch leuchtende Projekte geschehen, sondern durch vielfältige Vernetzung, indem an zahlreichen Orten einfach Türen aufgemacht worden seien. „Gemeinsame Aktionen wie diese zeigen: Wir sind nicht nur schnell und kreativ, sondern wir haben eine wichtige Aufgabe in den Quartieren überall im Land und können die verschiedenen Akteure im Sozialraum zusammenbringen. Wo uns das gelingt, leuchtet etwas auf von der Kirche der Zukunft", beschrieb Annette Kurschus. Der Zusammenhalt sei an vielen Stellen in der Zivilgesellschaft deutlich geworden, auch in interreligiöser Verbundenheit.

Ulrich Lilie, Präsident Diakonie Deutschland, sagte, er sei berührt, wie schnell und unkompliziert die Aktion gelungen sei, „wie gut wir auch Kampagne können.“ Viele Angebote, die im Rahmen der Aktion #wärmewinter, entstanden seien, gingen auch im Frühjahr weiter. „Außerdem hat der #wärmewinter viele bereits bestehende Anlaufstellen der Diakonie etwa zur Sozial- oder Schuldnerberatung noch sichtbarer gemacht und es wird diese auch weiterhin geben." Viele Beratungsstellen arbeiteten indes derzeit am Anschlag, weil sie chronisch unterbesetzt seien oder zu lange auf ihre Refinanzierung warteten, mahnte Lilie. „Hier haben wir klare Erwartungen an die Politik“, sagte der Diakonie-Präsident. Um den sozialen Frieden im Land zu wahren, müssten Entlastungen bei den Menschen in Not ankommen. „Der Erfolg des #wärmewinters ist in dieser Hinsicht auch ein Weckruf", so Lilie.

Auch in Westfalen hatten Kirchengemeinden und andere Gruppen an zahlreichen Orten Aktivitäten unter dem #wärmewinter gebündelt. So schlossen sich beispielsweise in Marl auf Anregung der dortigen Kirchengemeinde zahlreiche Organisationen zum Bündnis ‚Marl hilft‘ zusammen, an dem sich auch die Stadt beteiligte.

Mit dabei bei der Pressekonferenz in Hannover waren auch der Hannoversche Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes und Hannovers Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp. Sie hatten in der Leinestadt zusammen mit anderen Aktiven und der Chefredaktion der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung die Aktion ‚Hannover verbindet‘ ins Leben gerufen.

Text: EKvW

Weitere Infos zur Aktion #wärmewinter unter: https://www.diakonie.de/waermewinter/

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news-1501Mon, 20 Mar 2023 15:26:08 +0100Mit Musik Kraft und Hoffnung spenden - Lesung und Konzert mit Aeham Ahmad in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-musik-kraft-und-hoffnung-spenden-lesung-und-konzert-mit-aeham-ahmad-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3e357916f8e01135337e92bd468df8d9Aeham Ahmad, bekannt als „der Pianist aus den Trümmern“, erzählt in seiner Autobiografie „Und die Vögel werden singen“ eindrucksvoll davon, wie er in seinem zerstörten syrischen Heimatort Yarmouk dem Bombenhagel trotzte. Im palästinensischen Viertel von Damaskus schenkte er den Zuhörern mit seiner Musik für kurze Zeit Freude und Kraft.Die Bewohner waren von allem abgeschnitten – von Wasser, Strom, Brot und Reis. Der tägliche Überlebenskampf und die Angst vor Bombenangriffen machten die Bewohner müde und krank. Ahmad lenkte auf seinem verstimmten Klavier und mit verletzten Fingern vor allem die Kinder eine Weile von den Schrecken des Bürgerkrieges ab. Ein Foto von ihm, wie er im Jahr 2014 auf einer Straße inmitten von Trümmern am Klavier sitzt und singt, berührte Menschen auf der ganzen Welt. „Music For Hope“ - so steht es auf seiner Homepage.

Am 19. März 2023 war der Pianist und Buchautor auf Einladung der ökumenischen Flüchtlingshilfe „Café International“ in Ibbenbüren im evangelischen Gemeindehaus „blick.punkt“ zu Gast. Eva-Maria Steilmann und Ingeborg Paul begrüßten die über 200 Besucher im Namen des ehrenamtlichen Teams. Seit 2016 ist das Café in der Alten Schule ein Treffpunkt für Menschen aus aller Welt, um ins Gespräch zu kommen, sich zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen.

Aeham Ahmad wurde von seinem Vater, einem blinden Geiger und Instrumentenbauer, in die Welt der Musik eingeführt. Er lernte früh Klavier spielen und studierte an der Baath-Universität in Homs Musik. Im April 2015 wurde Yarmouk von Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen. Er musste hilflos mit ansehen, wie sie bei einer Straßenkontrolle sein Klavier mit Benzin übergossen und anzündeten. „Ich fühlte mich, als hätten sie meinen Freund getötet“, so Ahmad. Daraufhin habe er beschlossen, seine Heimat zu verlassen, schreibt er in seinem Buch. Norbert Witzke las während des Konzertes einige Passagen daraus vor, die dem Foto Leben einhauchten und eine Ahnung davon vermittelten, warum Menschen alles aufgeben und ihre Heimat verlassen.

Aeham Ahmad kam 2015 allein auf gefährlichen Wegen nach Deutschland und erhielt im selben Jahr in Bonn den „Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion“. Er trage dazu bei, mit Musik Kulturen zusammenzubringen und Geflüchteten weltweit eine Stimme zu geben, würdigte ihn der Laudator. Inzwischen ist Ahmad wieder mit seiner Frau Tahani und den Kindern vereint und wohnt in Warburg. Dort arbeitet er in einer Schreinerei und freut sich über Einladungen zu Konzerten in Deutschland, Europa oder Japan.„Wir können die Welt durch die Kraft der Musik verändern“, daran glaubt er fest.

Mit virtuosem Klavierspiel und inbrünstigem Gesang in hocharabischer Sprache begeisterte der Künstler das Ibbenbürener Publikum. Es spürte Trauer, Schmerz, Hoffnungslosigkeit und Wut, die aus seinen eigenen Kompositionen sprachen und sich in Moll-Akkorden niederschlugen. Doch auch Freude brach sich Bahn. Amüsiert hörten die Besucher „Alle meine Entchen“ und sangen „Die Gedanken sind frei“. Für die Pause hatten ausländische Mitbürgerinnen kleine Snacks vorbereitet, der Autor signierte in entspannter Atmosphäre seine Bücher.

Ergriffen lauschten die Gäste der unendlich traurigen Geschichte, die ein Honigverkäufer für seine gestorbene Frau geschrieben hatte. Als Ahmad die vertonte Geschichte für ihn in Yarmouk spielte, begannen drei Vögel zu singen – ein kleines Wunder in Zeiten des Krieges. Seine klassische Ausbildung erlaubte es ihm, Beethovens „Ode an die Freude“ und Mozarts „Rondo alla Turca“ in einem Stück zu vereinen und mit großer Spielfreude auf eigene Art zu interpretieren. Melancholische Balladen, Jazzimprovisationen, ein Schlaflied gemeinsam mit seinen Kindern Kinan (8) und Zahrah Hannah (3) sowie die Verschmelzung arabischer und europäischer Stilrichtungen wurden von den Zuhörern mit stehendem Beifall belohnt. 500 Euro aus der eingegangenen Spendensumme kommt den Erdbebenopfern in Syrien zugute.

Text: Brigitte Striehn

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news-1511Mon, 20 Mar 2023 15:00:00 +0100Evangelische Kirche trauert um westfälische Politikerin und Pastorin - „Konsequent und unbeirrt“: Präses Kurschus würdigt Antje Vollmerhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/evangelische-kirche-trauert-um-westfaelische-politikerin-und-pastorin-konsequent-und-unbeirrt-pr/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b4a25c6062fd6bd9a691515008f74b11Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, hat den Angehörigen der am 15. März verstorbenen Theologin und Politikerin Antje Vollmer ihr Beileid ausgesprochen. In einem Kondolenzschreiben würdigte sie Vollmers gesellschaftliches und politisches Engagement.„Die Nachricht vom Tod von Antje Vollmer hat mich berührt. Die Evangelische Kirche in Deutschland trauert um eine engagierte Theologin, Autorin und Politikerin, die Enormes bewirkt und viele Menschen bewegt hat. Mich hat besonders beeindruckt, wie konsequent und unbeirrt sich Antje Vollmer eingesetzt hat für Menschen, denen schweres Unrecht zugefügt wurde und die keine Lobby in unserer Gesellschaft haben.

Unrecht wahr- und ernst zu nehmen und es, ohne es schön- oder kleinzureden, zu verringern: Das habe ich als Kernanliegen des politischen Handelns von Antje Vollmer verstanden. In komplexen gesellschaftlichen Konflikten setzte sie beharrlich auf Verständigung und Versöhnung.

Hervorzuheben ist der „Runde Tisch Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren“, der 2009 auf die Initiative von Antje Vollmer hin von der Bundesregierung eingerichtet wurde, um die Vorfälle in der Heimerziehung im westlichen Nachkriegsdeutschland aufzuarbeiten. Es gelang ihr, die Einrichtung eines Fonds zur Unterstützung von Betroffenen zu erwirken. Davor habe ich ehrliche Hochachtung.

Antje Vollmers Wunsch, Brücken zu bauen und Verbindungen zu schaffen, hatte wohl seinen unerschütterlichen Grund in ihrem christlichen Glauben. Die Ökumene war ihr ein Herzensanliegen. Auch dabei blieb sie unbeirrt und klar und meldete sich immer wieder ausdrücklich zu Wort. Die evangelische Kirche wird sie dankbar in Erinnerung behalten.“

Text: EKvW

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news-1496Mon, 20 Mar 2023 09:35:38 +0100"Im Namen des Vaters, des Sohnes und der Macht" - Wieviel Bibel steckt in Star Wars? Interview mit Prof. Dr. Simone Paganini http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/im-namen-des-vaters-des-sohnes-und-der-macht-wieviel-bibel-steckt-in-star-wars-interview-mit-p/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0f26f38177bc14ef7eaee6133e6c8ccfSimone Paganini, Professor für Biblische Theologie an der RWTH Aachen, hat gemeinsam mit seiner Frau Claudia, Professorin für Philosophie und Medienethik in München, in dem jüngst erschienenen Buch "Im Namen des Vaters, des Sohnes und der Macht" die vielen verborgenen Bezüge zur Bibel aufgedeckt. Am Donnerstag, 11. Mai 2023, um 19 Uhr, ist Simone Paganini zu Gast im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5, in 49492 Westerkappeln. Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg lädt gemeinsam mit der Ev. Kirchengemeinde Westerkappeln Star-Wars und Bibel-Fans gleichermaßen zu einem kurzweiligen Vortrag ein. Die Zuhörer:innen erfahren einiges über die Bibel, ein wenig über Star Wars und extrem viel über Star Wars und die Bibel.

Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg hat den Professor und Buchautor Simone Paganini im Vorfeld interviewt:

Adelheid Zühlsdorf-Maeder: Was manchem beim Schauen der Star-Wars-Filme schon gedämmert hat, haben Sie in Ihrem Buch genauer untersucht: Die Welt von Star Wars weist viele Bezüge zu den biblischen Geschichten auf.

Prof. Paganini: Ja, von der Erwartung eines Erlösers bis hin zur Selbsthingabe, dank derer andere gerettet werden… Die Welt von Star Wars ist von biblischen Motiven regelrecht durchdrungen. Anklänge gibt es an biblische Gestalten und Zitate. Der Satz „Lass dich nicht vom Bösen überwältigen, sondern überwinde das Böse mit dem Guten“ stammt aus dem Römerbrief im Neuen Testament, könnte aber auch ein Spruch von Joda sein. Spannend ist auch die "Macht" in der Star-Wars-Welt: "Möge die Macht mit Dir sein". Hier gibt es durchaus Anklänge an den Gott der hebräischen Bibel.

Adelheid Zühlsdorf-Maeder: Was ist Ihr persönlicher Bezug zur Star-Wars-Welt? Ohne Leidenschaft kann man so ein Buch sicher nicht schreiben.

Prof. Paganini: Ich würde mich als „Hardcore-Star-Wars-Fan“ bezeichnen.Das Buch ist in den letzten 25 Jahren entstanden und gewachsen. Weihnachten 1978 oder 1979 bekam ich ein Modell des Millennium-Falken als Geschenk. Leider habe ich den heute nicht mehr, er wäre wohl inzwischen ein Vermögen wert. Noch heute sammle ich gerne und erstehe das ein oder andere Sammler-Stück aus dem Star-Wars-Merchandising. Genauso gerne wie ich mich an besonderen Bibelausgaben erfreuen kann. Mein Lieblingsfilm in der Star-Wars-Reihe ist Episode 5 „Das Imperium schlägt zurück“. Den Film habe ich ca. 314 mal gesehen und ich werde nicht müde, mir immer wieder einzelne Filme oder Szenen anzusehen. Meine Frau kann das nicht immer ganz nachvollziehen. Beeindruckt hat mich auch, dass ich die Filme als Kind mit meinen Eltern gesehen habe und sie immer noch mit meinen eigenen Kindern mit Begeisterung anschauen konnte. Die Saga mit ihren inzwischen IX Episoden verbindet Generationen.

Adelheid Zühlsdorf-Maeder: Aber auch für den Bibel- und Religionswissenschaftler ist die Star Wars-Saga durchaus interessant. Darf man die Science-Fantasy-Geschichten überhaupt mit der Bibel vergleichen?

Prof. Paganini: Als Bibelwissenschaftler und Religionswissenschaftler beschäftige ich mich mit der Frage: Was macht Religion aus? Dabei weisen Religionen bestimmte Motive auf, die sich über die Jahrhunderte hinweg halten oder auch wiederholen. Während die Gründungsmythen der Bibel schlussendlich zum Entstehen einer Religion geführt haben, ist Star Wars heute natürlich „just a movie“. Doch können wir uns dessen so sicher sein? Letztlich ist selbst das bei näherem Betrachten eine Frage von Zeitpunkt und Perspektive. Immerhin war auch die Bibel in ihren Anfangstagen nichts anderes als „just a story“…

Adelheid Zühlsdorf-Maeder: Sie sind „Hard-Core-Fan“ von Star-Wars und genauso leidenschaftlicher Bibel-Fan …

Prof. Paganini: Ohne die Bibel wäre die Welt anders! Sie ist Quelle des Glaubens für das Christentum. Die Bibel hat aber auch unsere Welt und Kultur geprägt. Sie ist ein Kulturschatz wie die Venus von Milo oder die Mona Lisa von Da Vinci. Sie hat uns Werte vermittelt. Sie soll nicht verloren gehen! Das ist das Anliegen. Mit meinen ungewöhnlichen Buchthemen möchte ich Menschen, die nicht religiös sind, mit Glauben und Bibel in Verbindung bringen und zeigen, wie interessant die Bibel ist.

 

Vita Simone Paganini:

Prof. Dr. theol. Simone Paganini, geb. 1972 in Italien, Studium der katholischen Theologie in Florenz, Rom und Wien, ist neben seiner Professur für Biblische Theologie an der RWTH Aachen auch Autor zahlreicher wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Bücher, unter anderem über Qumran und skurrile Episoden in der Kirchengeschichte. Auch auf Science Slams begeisterte er schon ein großes Publikum. Seine Frau Claudia ist Professorin für Philosophie und Medienethik in München und ebenfalls Autorin.

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news-1495Mon, 20 Mar 2023 09:19:07 +0100„Das Gesamtpaket "Musikworkshop Hörstel" begeistert jedes Jahr aufs Neue“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-gesamtpaket-musikworkshop-hoerstel-begeistert-jedes-jahr-aufs-neue/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=602e871e0e67b36e140a2421a680180e„Man merkt deutlich, dass die Leute wieder Lust haben, gemeinsam Musik zu machen.“ Jugendreferent Heinz-Gerd Wanning ist glücklich, dass der alljährliche Musikworkshop in der Friedenskirche Hörstel in diesem Jahr endlich wieder den Zulauf von ganz vielen Musikfreunden aus dem Kirchenkreis verzeichnen konnte. Denn coronabedingt konnte der Workshop in den vergangenen Jahren nicht oder nur in eingeschränkter Form stattfinden.Rund 40 Sänger und Sängerinnen sowie Instrumentalisten trafen sich Mitte März zu zwei Probentagen mit anschließendem Auftritt beim Jugendgottesdienst am Sonntagvormittag. Damit seien die alten Zahlen wieder erreicht, freut sich Heinz-Gerd Wanning, der als Gesamtleiter seit vielen Jahren das Projekt organisiert und umsetzt. Zum Glück könne er dabei auf ein bewährtes und engagiertes Team von Coaches zurückgreifen, so Wanning: Die Proben mit den Chorsängern leitete Olga Neugum, die E-Gitarren wurden von Thorsten Käsekamp betreut, die Akkustikgitarren von Peter Folwarczny und das Schlagzeug von Rainer Henschel. Für Technik und Bass war Sascha Folwarczny zuständig.

Es sei einfach das Gesamtpaket, das ihn jedes Jahr aufs Neue begeistere, erklärt Heinz-Gerd Wanning seine Faszination für das Projekt: Neben vielen Langzeitteilnehmenden gebe es – insbesondere in diesem Jahr – viele neue Teilnehmende der verschiedensten Generationen. Es werde eben nicht nur Musik gemacht, sondern „man genießt ja auch in den Pausen die Gespräche“, so der Jugendreferent. Auch gebe es jedes Jahr neue Themen zu entdecken, so wie diesmal: „Wir haben uns überlegt: Welche Wirkung hat Musik auf Menschen und umgekehrt?“ Da sei man dann auf eine musikalische Reise durch die Dekaden gekommen, mit acht Liedern ab den 1950-er-Jahren, die jeweils das Lebensgefühl jener Zeit repräsentieren sollten. Beginnend mit „Rock around the clock“ über „Yesterday“ und „Walk on the wild side“ ging es hin zu „Wind of change“, und mit „Haltlos“ und „People Pleaser“ hin ins neue Jahrtausend. Die letzten 20 Jahre hätten jedoch nicht wirklich den Zeitgeist spiegelnde Songs zu bieten, meint der Projektleiter.

Doch für die Musiker zählt natürlich auch jedes Mal der Spaß am gemeinsamen Singen und Musizieren, und das lockt dann sogar junge Menschen an, die eigentlich berufs-, ausbildungs- und studienbedingt gar nicht mehr vor Ort wohnen, sondern extra für den Musikworkshop wieder in ihre alte Heimat kommen. Natürlich hoffen nach so viel Einsatz alle Teilnehmenden, mit ihrer Musik auch möglichst viele Menschen während des Gottesdienstes zu begeistern.

Weitergehen soll es mit dem alljährlichen Musikworkshop in Hörstel auf jeden Fall, obwohl Heinz-Gerd Wanning als Jugendreferent zum März 2024 in den Ruhestand wechselt: Er wolle das Projekt unbedingt fortführen, entweder – falls sich kein Nachfolger findet – weiter als Leiter, oder sonst auch gerne als ganz normaler Teilnehmer.

Text: Claudia Ludewig

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news-1494Fri, 17 Mar 2023 12:30:44 +0100Kirchenkreis Münster verabschiedet Öffentlichkeitsreferentin Katrin Lohsehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchenkreis-muenster-verabschiedet-oeffentlichkeitsreferentin-katrin-lohse/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=52d8398625999bb101786fad338e8b28Mit einer Andacht voller Zuversicht auf eine von Gott getragene Zukunft und einem anschließenden Empfang im Haus des Evangelischen Kirchenkreises Münster verabschiedete Superintendent Holger Erdmann Öffentlichkeitsreferentin Katrin Lohse am 8. März aus ihrem Tätigkeitsbereich. „Wir lassen Dich nur ungern gehen“, leitete Superintendent Holger Erdmann seine Abschiedsworte ein. „Wer weiß, dass Gott in der Welt ist, der kann auch daran arbeiten, unsere Umgebung so zu gestalten, dass man in ihr leben kann. Ich wünsche Dir, dass Du aus dieser Gewissheit lebst. Für mich war es eine absolut gewinnbringende und unkomplizierte Zeit, für die ich dir sehr herzlich danke.“

Bei ihrem Dienstantritt vor 15 Monaten betonte Lohse, die hauptverantwortlich für den Social Media Auftritt im Gestaltungsraum ist, die Relevanz einer ansprechenden, zeitgemäßen Kommunikation, um Öffentlichkeitsarbeit gegenwartsbezogen gestalten zu können. Maleen Knorr, Öffentlichkeitsreferentin aus dem Nachbarkirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, bedankte sich bei ihr für die kollegiale Zusammenarbeit „Es ist immer wieder eine Freude, wenn man auf Menschen trifft, mit denen man so schnell und unkompliziert zusammenarbeiten kann. Seit Jahren wollten wir einen Instagramm-Account für den Gestaltungsraum machen und ich bin froh, dass es jetzt endlich geklappt hat!“ Auch Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn (Kirchenkreis Tecklenburg) bedankt sich für die konstruktive und gute Zusammenarbeit mit Katrin Lohse.

Für Katrin Lohse, die sich nun ihrer Dissertation widmen wird, war es ein intensives, gutes Jahr: „Ich bedanke mich für die super Zusammenarbeit. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt und man sieht sich bestimmt irgendwann und irgendwo wieder!“

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news-1489Fri, 17 Mar 2023 08:45:00 +0100Wieviel Bibel steckt in Star Wars? "Im Namen des Vaters, des Sohnes und der Macht"- Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg lädt am 11. Mai zu kurzweiligem Vortrag einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wieviel-bibel-steckt-in-star-wars-im-namen-des-vaters-des-sohnes-und-der-macht-ev-erwachsenenb/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2d5b46f9c793821c44146d31dc43ad14Am 10. Februar 1978 kam der erste „Krieg der Sterne“ Film von George Lucas in die deutschen Kinos. Die Kinder der 80er Jahre sind mit Luke, Leia, Han Solo, Obi Wan, Yoda und Chewbacca quasi aufgewachsen. Das Star-Wars-Universum begeistert seit über 45 Jahren bis heute mit einem simplen Rezept: Gut gegen Böse, Yedi-Ritter gegen Darth Vader, verknüpft mit unschuldigen, romantischen Liebesgeschichten machten die Reihe zu einer der erfolgreichsten der Kinogeschichte.

Simone Paganini, Professor für Biblische Theologie an der RWTH Aachen, hat gemeinsam mit seiner Frau Claudia, Professorin für Philosophie und Medienethik in München, in dem jüngst erschienenen Buch "Im Namen des Vaters, des Sohnes und der Macht" die vielen verborgenen Bezüge zur Bibel aufgedeckt. Die Welt von Star Wars ist von biblischen Motiven regelrecht durchdrungen.

Der Menschensohn ein Skywalker? Der biblische Jakob und Anakin aus der Star-Wars-Saga, zwei Väter, die sich nichts sehnlicher wünschen, als ihren Sohn wiederzusehen. Und Leia, eine galaktische Prinzessin, die sich wie die biblische Sarah emanzipiert in der Männerwelt behauptet. Wer sich die Filme und den darin dargestellten Kampf zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht ansieht, kann auch den Missionsauftrag des Paulus entdecken, denn schon Paulus forderte die Seinen auf, die „Schwerter des Lichts“ anzulegen. Waren sie etwa die ersten Jedi ...?

Am Donnerstag, 11. Mai 2023, um 19 Uhr, ist Simone Paganini zu Gast im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5, in 49492 Westerkappeln. Star-Wars und Bibel-Fans gleichermaßen sind eingeladen zu einem kurzweiligen Vortrag, bei dem sie einiges über die Bibel, ein wenig über Star Wars und extrem viel über Star Wars und die Bibel erfahren. Eine Veranstaltung der Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg in Kooperation mit der Ev. Kirchengemeinde Westerkappeln.

Prof. Dr. theol. Simone Paganini, geboren 1972 in Italien, studierte katholische Theologie in Florenz, Rom und Wien. Er ist neben seiner Professur für Biblische Theologie an der RWTH Aachen auch Autor zahlreicher wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Bücher, unter anderem über Qumran und skurrile Episoden in der Kirchengeschichte. Auch auf Science Slams begeisterte er schon ein großes Publikum.

Begleitet wird die Veranstaltung musikalisch von Julian Niederwahrenbrock, Popkantor in Westerkappeln, mit Musikstücken aus dem Soundtrack.

Karten sind erhältlich zum Vorverkaufspreis von 10 Euro bei Bücher Esch und im Ev. Gemeindebüro in Westerkappeln sowie an der Abendkasse (15 Euro). Eine Kartenreservierung (zum Vorverkaufspreis) ist auch möglich per Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de (unter Angabe vollständiger Adressdaten). Weitere Infos zur Veranstaltung unter www.kirchenkreis-tecklenburg.de.

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news-1491Tue, 14 Mar 2023 09:26:37 +0100Soviel du brauchst - Vierte Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Gerechtigkeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/soviel-du-brauchst-vierte-woche-der-fastenaktion-fuer-klimaschutz-und-gerechtigkeit/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=34c41e4aeb575dca2b518b0e94c4d378Der Umweltbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg, Heinz-Jakob Thyßen, ruft zur Teilnahme an der Fastenaktion "Soviel du brauchst" auf. Themenschwerpunkt ist dieses Mal die Mobilität. Wie gehen wir in Deutschland die Verkehrswende an, welche Infrastruktur erhalten wir und wie ermöglichen wir mit der Energiewende gute und nachhaltige Städte und Siedlungen? Fragen, die kurzfristig politisch zu diskutieren und entscheiden sind.

Ich habe dazu einige Gedanken zum UN-Nachhaltigkeitsziel 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden -  zusammengestellt. Die Verkehrswende ist nicht nur technisch für sich zu betrachten als Teil der Energiewende oder zur Schaffung schnellen und kostengünstigen Transports. Wechseln wir die Perspektive und nehmen bei Stadt- und Verkehrsplanung die Interessen der Menschen in allen Altersgruppen in den Blick. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten, liegt in unser Aller Interesse. Schaffen wir uns eine Stadt und Siedlungen der kurzen Wege und der gelebten Nachbarschaften.

Wie wir gerade aus der Diskussion um die Folgen des Klimawandels wissen, ist es eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber den nachfolgenden Generationen ebenso wie den Mitmenschen in anderen Teilen der Welt, unser Leben, unser Zusammenleben zu ändern.

Nehmen wir uns Zeit,

 - nachzudenken und innezuhalten,

 - Wege ohne Hast und Eile zurückzulegen,

 - eine Rast zu genießen,

 - uns für Frieden, Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einzusetzen.

 

Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

 

Den Rundbrief und das Wochenplakat zm Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-1490Mon, 13 Mar 2023 12:04:15 +0100„Ich fühle mich sehr wohl in der Kirchengemeinde Lengerich“ - Dr. Jonathan Miles Robker ist Vikar in Lengerich-Hohnehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ich-fuehle-mich-sehr-wohl-in-der-kirchengemeinde-lengerich-dr-jonathan-miles-robker-ist-vikar-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f5e54e0a0d57022cdf1bf876a11c5fd0Dr. Jonathan Miles Robker ist seit einem Jahr in der Kirchengemeinde Lengerich als Vikar tätig. Seit dem 1. April 2022 arbeitet er dort im Pfarrteam mit, Pfarrer Harald Klöpper ist sein Mentor. Im September 2024 wird der 42-Jährige sein Vikariat abschließen. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn sprach mit ihm über seine Begegnungen und Erfahrungen.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke?

Jonathan Miles Robker: Die sind vielfältig. Lengerich ist eine schöne Gemeinde. Ich bin hauptsächlich in Lengerich-Hohne im Einsatz: Ich fühle mich hier sehr wohl. Es ist viel los in Lengerich. Man hat vielfältige Möglichkeiten. Im Herbst nach den Corona-Lockerungen 2022 haben wieder viele neue Angebote begonnen, nicht nur Kasualien. Von August - November 2022 fand fast jede Woche eine Großveranstaltung statt. Manche kamen nicht so gut an, manche überraschend gut. Man hat gemerkt, die Menschen haben Lust darauf, sich wieder zu begegnen.

Vielleicht berichten Sie vorab etwas von sich:

Jonathan Miles Robker: Ich komme aus dem US-Staat Louisiana, der Hauptstadt Baton Rouge. Meine wissenschaftliche Laufbahn begann mit dem Studium der Computer-Ingenieurswissenschaften an der Louisiana State University. Dann habe ich aber recht schnell die Fächer gewechselt. Ich studierte Philosophie mit dem Schwerpunkt Religionswissenschaften sowie das Fach Geschichte. Mein erstes Austauschjahr habe ich von 2000 – 2001 in Jena verbracht. Ich wollte möglichst wenig deutschsprechende Menschen dort treffen, um gut Deutsch zu lernen. Mein Studium schloss ich 2003 ab. Es folgte ein Theologie-Studium an der Duke Divinity School in Durham, North-Carolina. Hier habe ich Theologie auf Wissenschaftsebene studiert. 2006 habe ich das Studium mit dem Master of Theological Studies abgeschlossen. 2004-2005 bin ich als Austauschstudent nach Erlangen gewechselt. Nach dem Studium zog ich nach Erlangen zurück. Im März 2008 begann ich mit meiner Dissertation mit dem Schwerpunkt Altes Testament. 2011 schloss ich diese ab und wurde an der Friedrich Alexander-Uni Erlangen promoviert. Im Anschluss habe ich an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (KiHo) gelehrt. Parallel dazu forschte ich zum Numeri-Buch im Rahmen eines Forschungsprojekt an der Uni Essen, am dortigen Institut für Theologie. Meine Habilitation habe ich von 2013 – 2018 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) geschrieben. Dort bin ich weiterhin als Privatdozent tätig mit den Schwerpunkten Text- und Literaturgeschichte, sowie Religionsgeschichte und Geschichte Israels.

In Erlangen lernte ich 2005 meine Frau kennen. Wir haben gemeinsam zwei Töchter (5 Jahre und 18 Monate).

Von April – Ende August 2022 haben Sie ein Schulvikariat absolviert. Welche Erfahrungen machten Sie in Ihrem halbjährigen „Vollzeit“-Schulvikariat?

Jonathan Miles Robker: Ja, ich bin dort an der Gesamtschule Lengerich/Tecklenburg tätig. Bei Pfarrerin Anke Blotevogel habe ich erst hospitiert und dann auch nach wenigen Wochen unterrichtet. Erst an zwei Standorten in Lengerich und Tecklenburg, jetzt nur noch in Lengerich. Zu Beginn des Präsenzunterrichts nach der Corona-Phase wussten die Schülerinnen und Schüler nicht immer, miteinander umzugehen. Sie hatten ein diverses Niveau bezüglich ihrer Sprachkompetenz und ihres Hintergrunds. Das hat alles spannend gemacht. Ich habe davon viel gelernt. Die Unterrichts-Inhalte sind ja vorgegeben. Meine stärksten fachlichen Kompetenzen kommen so leider relativ wenig zum Vorschein. Andere Kompetenzen, die gefragt sind, muss ich mir noch aneignen. Beispielsweise wenn es um das Thema Sucht geht. Dazu hatten wir einen Themenschwerpunkt im Unterricht, im Studium aber nie. Jetzt gerade absolviere ich mein „Langzeit“-Schulvikariat in der 8. Klasse. Vorher war ich in der 5.,6. und 7. Klasse tätig.      

Was macht Ihnen im Vikariat am meisten Freude?

Jonathan Miles Robker: Der Umgang mit den anderen Vikarinnen und Vikaren. Da sieht man eine gute Perspektive für die Zukunft der Kirche. Es sind alle Respektspersonen, kluge beachtliche Menschen. In unseren Vikariatskurs kommen Leute aus der der westfälischen, rheinischen, lippischen Landeskirche und auch aus der Reformierten Kirche. Auch die Herausforderungen machen mir Freude. Ein bis zweimal im Monat halte ich Gottesdienste. Mal in Lengerich-Hohne, der Johanneskirche oder der Bodelschwingh-Kirche. Am Sonntag Lätare (19. März) werde ich das erste Mal einen Gottesdienst in der Stadtkirche Lengerich halten.

Am meisten Angst hatte ich davor, agendarische Gottesdienste vorzubereiten. Ich machte mir Sorgen, dass ich es nicht kann. Ich hatte Angst, dass der Gottesdienst abläuft, ohne dass wirklich etwas geschieht, dass zwischen mir als Pfarrperson und der beteiligten Gemeinde keine Begegnung miteinander und mit Gott zustande kommt. 

Warum haben Sie sich für ein Theologiestudium entschieden?

Jonathan Miles Robker: Ich habe fast immer eine Nähe zur christlichen Religion gehabt. Meine Eltern sind stets sehr aktiv in der Gemeinde. Nach einer Zeit der kritischen Distanz zur Kirche und christlicher Religion in der Schule habe ich mich erneut dafür interessiert und einen persönlichen Draht dazu bekommen. Mich interessierten Fragen wie: Was ist die Bibel? Wo kommt sie her? Wie hat man sie zu verstehen? Was soll sie für eine Rolle in der christlichen Religion spielen?

Möchten Sie später Ihre bisher ausgeprägte wissenschaftliche Laufbahn mit dem Pfarrerberuf verbinden?

Jonathan Miles Robker: Wenn das ginge, wäre das sehr schön. Zurzeit bin ich auf beiden Schienen unterwegs. Ich unterrichte an der WWU Münster. Außerdem habe ich unter anderem noch wissenschaftliche Bezüge in die USA, Europa und Asien.

Welche Interessen haben Sie?

Jonathan Miles Robker: Ich spiele gern mit unseren Kindern. Ich lese gern, sehr gerne auch Comics. Außerdem bin ich ein großer Kinofan. Ich spiele Kontrabass und E-Bass, und habe Freude am Singen, auch wenn ich leider zurzeit keine Zeit für Musik habe. Außerdem zocke ich gern oder mache Videospiele. Ich versuche, dies auch in die Jugendarbeit unserer Gemeinde einzubringen.  

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news-1488Wed, 08 Mar 2023 09:54:45 +0100Lust auf Teamwork? Wir suchen DICH! Schule in der Widum sucht helfende Händehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lust-auf-teamwork-wir-suchen-dich-schule-in-der-widum-sucht-helfende-haende/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=287a1a1edd99692cf4a41fbd14a8cb99Das Schuljahr 2022/2023 ist noch nicht zu Ende, da wirft das kommende Schuljahr bereits seine Schatten voraus. Die Schule in der Widum, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, sucht ab Sommer 2023 Personen, die Lust haben ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst bei uns zu absolvieren. Du hast Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen, bist aufgeschlossen gegenüber neuen Erfahrungen und bringst Teamfähigkeit sowie Engagement mit? Dann bist du bei uns genau richtig!  Das Aufgabengebiet der BfDler*innen/FSJler*innen umfasst neben der aktiven Unterstützung einzelner Schüler*innen im Unterricht, die Begleitung in der Pause und bei den Mahlzeiten sowie die Hilfe bei lebenspraktischen Tätigkeiten. Auch die Teilnahme an Ausflügen und Seminarengehören dazu. Ein abwechslungsreiches und vielfältiges Aufgabengebiet erwartet dich, indem du ebenso neue Erfahrungen auch für deine persönliche berufliche Orientierung machen kannst. Die pädagogische Unterstützung und Begleitung durch die Lehrkräfte ist ebenso wie das Angebot von Begleitseminaren selbstverständlich.

Insgesamt bis zu neun Stellen kann die Schule in der Widum anbieten. Das bietet neben den vielfältigen Aufgaben in den Klassenteams auch die Möglichkeit eines intensiven Austausches mit deinem eigenen kleinen Team an BFDler*innen / FSJler*innen. Die Lehrer*innen und Schüler*innen der Schule in der Widum würden sich sehr über ein Jahr der Begleitung und Unterstützung durch dich freuen.

Mehr Informationen gibt es bei der Schule in der Widum, telefonisch unter 05481/9039010 oder auf der Homepage der Schule  www.schule-in-der-widum.de .  

Bewerbungen dürfen gerne an ludger.grossevogelsang@ekvw.de gerichtet werden.

Weitere Informationen zum Bundesfreiwilligendienst unter:

https://www.bundesfreiwilligendienst.de/

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news-1487Tue, 07 Mar 2023 10:41:32 +0100Soviel du brauchst - Dritte Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Gerechtigkeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/soviel-du-brauchst-dritte-woche-der-fastenaktion-fuer-klimaschutz-und-gerechtigkeit/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=89006748d7d0a56bd9068217e64a170cDer Umweltbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg, Heinz-Jakob Thyßen, ruft zur Teilnahme an der Fastenaktion "Soviel du brauchst" auf. In der dritten Woche steht der immense Flächenverbrauch, mit dem wir die Grundlagen unseres Lebens immer mehr einengen, im Mittelpunkt. Das UN-Nachhaltigkeitsziel 15 - Leben an Land - zeigt eine Fülle von Handlungsfeldern auf: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung beenden und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen.

Wie wir gerade aus der Diskussion um die Folgen des Klimawandels wissen, ist es eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber den nachfolgenden Generationen ebenso wie den Mitmenschen in anderen Teilen der Welt, diesen Hunger nach Zerstörung von Land zu beenden.

Nehmen wir uns Zeit, wo wir auch gerade unterwegs sind, auf dem Balkon, in der Straße, in der Stadt, im Umland unserer Siedlungen,

  • nachzudenken und innezuhalten,
  • aufmerksam zu sein und Flächenverbrauch wahrzunehmen,
  • nachzufragen und Maßnahmen gegen Flächenverbrauch umzusetzen,
  • uns für Frieden, Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einzusetzen

Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg.

Den Rundbrief und das Wochenplakat zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

 

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news-1486Tue, 07 Mar 2023 09:32:49 +0100Unterm Sternenhimmel leuchten lernen - Nachtwanderung zur Fastenzeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/unterm-sternenhimmel-leuchten-lernen-nachtwanderung-zur-fastenzeit/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=29f485715e5fec089c62b00f5d7340d4Zwölf Ehrenamtliche Jugendliche und Erwachsene aus dem Kirchenkreis Tecklenburg machten sich am Abend des 1. März auf, um den Tecklenburger Nachthimmel genauer unter die Lupe zu nehmen.Die Idee, mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Kirchenkreis Tecklenburg die Fastenzeit einzuläuten, stammt von Jugendreferentin Sabrina Temme aus dem Jugendbüro Westerkappeln.  Sternenkunde, Waldwissen und Spielmethoden für verschiedene Alters- und Zielgruppen wurden an diesem Abend von den Teilnehmenden unter Anleitung der Bildungsreferentin der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg (JuBi), Marilena Bekierz, ausprobiert.

Nachtwanderungen werden, insbesondere in den Wintermonaten, häufig von den in der JuBi beherbergten Kirchengemeinden als Bildungsangebot in Anspruch genommen. Der Gestaltungsspielraum dieses Angebots, die Abläufe, Regeln und inhaltliche Ausrichtung der Nachtwanderungen sollten an diesem Abend mittels verschiedener Stationen den Teilnehmenden nahegebracht werden. Fragen zum Verhalten nachtaktiver Tiere, dem Unterschied von Planeten zu Sternen und der Identifizierung von Himmelskörpern und Waldbewohnern im Dunklen konnten mittels spielerischer Elemente nachhaltig im Gedächtnis der Teilnehmenden verankert werden.

Ein klarer Sternenhimmel mit eindeutig erkennbaren Winterplaneten (Mars, Venus und Jupiter) über dem Heesberg stimmte die Teilnehmenden auf ihrem Weg in den Wald auf das Fastenzeitmotto „Leuchten“ ein.  

Nach ausgewählten, erlebnispädagogischen Methoden zur Dunkelheit, Achtsamkeit und Sinnesschärfung ging es zurück zur JuBi, in der das Waffeleisen als „süßer Abschluss“ des Abends angeworfen wurde. Dem funkelnden und entschleunigten Start in die Fastenzeit stand so nichts mehr im Wege.

Text: Marilena Bekierz

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news-1482Mon, 06 Mar 2023 08:40:01 +0100Jetzt ist die Zeit - Visitationsteam gibt Empfehlungen an die Ev. Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jetzt-ist-die-zeit-visitationsteam-gibt-empfehlungen-an-die-ev-kirchengemeinde-neuenkirchen-wettr/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ced374d8a8d3bc23b8a24ab71e3655d5Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg (7. – 11. Juni 2023) steht in diesem Jahr unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“ (Mk 1,15). Die Losung steht passgenau für die Empfehlungen, die das Visitationsteam des Kirchenkreises Tecklenburg dem Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen nach Abschluss der Visitation zur Weiterarbeit mit auf den Weg gibt. Die Losung steht für den Wandel und für neue Wege. Vom 26. Februar – 2. März war das Visitationsteam, bestehend aus Mitgliedern des Kreissynodalvorstands (KSV) und Fachleuten aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen sowie der Verwaltung, in der ganz im Westen des Kirchenkreises gelegenen Gemeinde zu Gast und führte ausführliche Gespräche mit den Verantwortlichen. Darüber hinaus standen Begegnungen mit den örtlichen Schulen, mit den katholischen Pfarrern der beiden Nachbargemeinden St. Anna und St. Petronilla sowie den Bürgermeistern Wilfried Brüning (Neuenkirchen) und Berthold Bültgerds (Wettringen) auf der Agenda.

Das Fazit der Visitation: Die ev. Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen ist lebendig, sie hat engagierte Ehrenamtliche und macht eine gute Jugend-, Kindergottesdienst- und Konfirmanden-Arbeit. Der Neuansatz in der Jugendarbeit trägt erste Früchte: Gerade ist ein neuer Jugendtreff erfolgreich gestartet. Ein Projektchor ist in Planung. Auch die Ökumene vor Ort, die Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen sowie die Öffentlichkeitsarbeit sind gut aufgestellt.

„Die Visitation war inspirierend und ermutigend“, so das Resümee von Superintendent André Ost. „Hier in der Kirchengemeinde ist eine Aufbruchstimmung und Dynamik erkennbar. Das habe ich mit Freude gesehen.“ Andererseits, so betont er, blicke die Gemeinde auch mit einem gesunden Realismus in die Zukunft. Das Visitationsteam spricht der Gemeinde viel Anerkennung für die Aufbrüche in der Gemeindearbeit aus. Es zeigte sich sehr beeindruckt davon, dass das Presbyterium schon frühzeitig die Gemeindeberatung der Landeskirche in Anspruch genommen hat, um die notwendigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Das Visitationsteam empfiehlt der Gemeinde, schon jetzt in der Übergangsphase bis zum Ruhestand von Gemeindepfarrer Dietrich Wulf im Oktober 2024, Lösungen zu erarbeiten, die anschließend greifen können. Vor dem Hintergrund der künftigen Entwicklungen befasst sich ein Zukunftsteam mit Fragen der inhaltlichen und strukturellen Gestaltung der Gemeinde. Zukünftig wird der Gemeinde nur noch eine halbe Pfarrstelle zur Verfügung stehen. Ein Kooperationsrat, der sich in der Kirchenkreisregion West (Neuenkirchen-Wettringen, Rheine-Jakobi, Rheine-Johannes und Hörstel) mit Fragen der regionalen Zusammenarbeit befasst, wird sich neben der Frage der Ausgestaltung des Pfarrdienstes auch mit der Perspektive der Verwaltungsarbeit in der Region befassen.

Gegenüber dem Presbyterium erinnerte das Visitationsteam in seinem Abschlussfazit an das Motto der diesjährigen Fastenaktion „7 Wochen ohne“, die unter dem Motto „Leuchten! – 7 Wochen ohne Verzagtheit“ steht: „Wir haben in dieser Gemeinde viel Licht und nur wenig Verzagtheit gesehen. Das macht Mut für den weiteren Weg.“  

Text: Christine Fernkorn 

 

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news-1485Mon, 06 Mar 2023 08:30:00 +0100„Erste Hilfe für die Seele“ - „Notfallseelsorge Münsterland“ sucht neue ehrenamtliche Mitarbeiter:innen für den Einsatzdiensthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/erste-hilfe-fuer-die-seele-notfallseelsorge-muensterland-sucht-neue-ehrenamtliche-mitarbeiterin/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=82aad0249b18998adca2fdc5ffdb84faDer unerwartete Tod trifft die Angehörigen oft so heftig, dass es hilfreich ist, ehrenamtliche Notfallbegleiter:innen für die ersten Stunden nach dem Schrecken an der Seite zu haben.Notfallseelsorger:innen und Notfallbegleiter:innen sind Teil der Rettungskette und stehen Betroffenen in Krisensituationen wie bei plötzlichen Unfällen und Todesfällen, Großereignissen oder schweren Schicksalsschlägen rund um die Uhr beratend und helfend zur Seite. Die ökumenische Arbeitsgemeinschaft „Notfallseelsorge Münsterland“ bildet Ehrenamtliche zur/zum Notfallseelsorger:in bzw. Notfallbegleiter:in aus. Im Oktober startet ein neuer Ausbildungskurs. Eine Anmeldung ist bis zum 21. April möglich.

Wo Polizeibeamte eine Todesnachricht übermitteln, die Feuerwehr Menschen birgt oder der Rettungsdienst sich um Verletzte kümmert, sind es die Mitarbeitenden der Notfallbegleitung, die nach Überbringung der Nachricht bei den Betroffenen bleiben, die Verletzten und Angehörigen während der Rettung und in Wartezeiten zur Seite zu stehen, die sich der betroffenen Kinder annehmen oder Angehörige bei der Identifizierung von Toten begleiten. Die Notfallbegleitung geschieht unabhängig von Konfessions- oder Religionszugehörigkeit, Hautfarbe oder Weltanschauung.

Wird Notfallbegleiterin Anna Orschel von der Leitstelle der Feuerwehr zu einem Notfall gerufen, lässt sie alles stehen und liegen und fährt los – unwissend, was sie diesmal erwartet. Lampenfieber gehöre dazu, denn „die Situation ist jedes Mal neu“, so Pfarrerin Alexandra Hippchen, Landeskirchliche Pfarrerin für Notfallseelsorge und Notfallbegleitung in der Region Münsterland sowie Sprecherin der Notfallbegleitung Münster. „Notfallbegleiter:innen sind da, wenn im individuellen Leben eines Menschen die Katastrophe eingetreten ist“, ergänzt Pastoralreferent Martin Remke, Katholischer Notfallseelsorgekoordinator für die Stadt Münster und den Kreis Warendorf. „Manchmal ist es schwer auszuhalten, für die Menschen ‚nur‘ da zu sein und nicht wirklich etwas tun zu können“, sagt Orschel. „Aber Betroffene brauchen oft genau das: Dass einfach jemand da ist.“ Nicht selten sei es gerade das scheinbar bloße Dasein der ausgebildeten Notfallseelsorger:innen und Notfallbegleiter:innen, das den Menschen im emotionalen Schock „eine Brücke in die Realität“ bietet.

Als Notfallbegleiter:in müsse man mit belastenden Situationen anderer umgehen können, so Orschel. Einsatznachgespräche, Teamtage und regelmäßige Supervision unterstützen die Ehrenamtlichen bei der eigenen Psychohygiene. Remke erklärt: „Nach dem Einsatz ist es wichtig, wieder auf mich zu schauen: Was brauche ich, um loszulassen und Abstand zwischen das Schicksal der anderen und das eigene Leben zu bringen?“ Die frisch ausgebildete Notfallbegleiterin Orschel sagt, sie empfinde jedes Mal eine große Dankbarkeit als Notfallbegleiterin an den Extrem- und Ausnahmesituationen fremder Personen teilhaben zu dürfen: „Ich werde bewusster mit mir selbst“ – das sei das größte Geschenk. Die Ausbildung zur Notfallbegleiterin hat Orschel als einen Wandel und Wachsen der eigenen Persönlichkeit erlebt. Man werde in der Ausbildung sehr gut auf den Einsatz vorbereitet, gehe in die intensive Selbstreflexion und auch im jetzigen Team fühle sich die 46-Jährige, die die Ausbildung vor einem Jahr abgeschlossen hat, gut aufgefangen.

Wer an der Ausbildung Notfallbegleitung/Notfallseelsorge interessiert ist, muss ein erweitertes Führungszeugnis vorweisen; andere formale Voraussetzungen gibt es nicht. Ein Vorstellungsgespräch vor Ausbildungsbeginn dient als gegenseitige Möglichkeit des Kennenlernens. „Wichtig ist, dass die Menschen stabil sind und sicher im Leben stehen“, so Remke. „Die Ausbildung setzt auf das, was die Menschen mitbringen.“

Die Ausbildung zur/zum Notfallbegleiter:in umfasst insgesamt etwa eineinhalb Jahre und enthält Theorie und Praxiserfahrungen: Im „Grundlagenkurs“ wird an sechs Wochenenden mit insgesamt 120 Unterrichtsstunden ein bundesweit vereinbartes Curriculum durchgenommen. Inhalte sind beispielsweise Grundlagen der Psychotraumatologie, Gesprächsführung oder die Prävention sexualisierter Gewalt. In Rollenspielen werden die erlernten Techniken eingeübt, ehe Praktika bei Polizei und Feuerwehr sowie eine Phase begleiteter Einsatzerfahrungen folgen.

Die Ausbildung ist kostenfrei für alle Personen, die sich vor Ausbildungsbeginn vertraglich zu mindestens einem Jahr ehrenamtlicher Mitarbeit verpflichten. Von den ausgebildeten Notfallbegleiter:innen ist die Übernahme von mindestens 48 Stunden Bereitschaftsdienst pro Monat erwünscht.

Interessierte können sich per Mail an Pfarrerin Alexandra Hippchen wenden: Alexandra.Hippchen@notfallseelsorge-ekvw.de. Eine Anmeldung für den neuen Ausbildungskurs, der im Oktober 2023 startet, ist bis zum 21. April möglich.

Weitere Informationen zur Notfallseelsorge und Notfallbegleitung im Münsterland finden Sie unter: https://www.notfallseelsorge-muensterland.de/

Die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Tecklenburg erreichen Sie über diese Seite:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/arbeitsfelder/seelsorge/notfallseelsorge-und-seelsorge-an-feuerwehr-und-rettungsdiensten/

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news-1475Thu, 02 Mar 2023 09:44:00 +0100Kirchengemeinde im Umbruch und Aufbruch - Visitation in Ev. Gemeinde Neuenkirchen-Wettringen mit Abendmahls-Gottesdienst und Gemeindeversammlung eröffnet http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchengemeinde-im-umbruch-und-aufbruch-visitation-in-ev-gemeinde-neuenkirchen-wettringen-mit-abe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7e9d92020c67cfc534883cdcb2391636Mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Friedenskirche Wettringen wurde am Sonntag Invokavit (26. Februar) die kreiskirchliche Visitation in der Ev. Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen eröffnet. Pfarrer Dietrich Wulf machte den Besuchern in seiner Predigt über Jesaja 49, 1 - 6 Mut, den Glauben öffentlich zu leben, Gott zu loben und treu zu ihm zu stehen.„Gottes Worte enthalten Zuspruch“, betonte Dietrich Wulf. Ein kleiner Prophet werde damit beauftragt, der ganzen Welt Gottes Willen zu verkündigen. Wo ist der Zuspruch unserer heutigen Verkündigung? Geht es uns trotz Corona, dem Ukrainekrieg, den Krisen und Wirtschaftsproblemen einfach zu gut, dass wir überhaupt so grundlegend und grundstürzend verkündigen könnten?“ In diesem Zusammenhang kritisierte er, dass Oberflächlichkeit und Unverbindlichkeit zur Devise unserer Zeit geworden seien. Die Folge einer gestörten Gottesbeziehung seien Umwelt- und Menschenzerstörung. Für die Visitation wünschte er sich ein weites Denken, das über den eigenen Tellerrand hinausgehe.

Im Fürbittengebet bat die Gemeinde angesichts des Krieges in der Ukraine um Frieden und Versöhnung. Im zeitgleich stattfindenden Kindergottesdienst hatten sich die Kinder mit der biblischen Geschichte der Arche Noah beschäftigt. Ihre selbstgebastelten Friedenstauben präsentierten sie stolz der Gemeinde. Festlich, aber auch schwungvoll begleitet wurde der Gottesdienst von einem Posaunen-Projektchor aus der Gemeinde sowie Mitgliedern aus Steinfurt und Rheine und dem Organisten Hans-Joachim Felber.

Gemeindeversammlung als Plattform für Wünsche, Kritik und Anregungen

„Wir möchten heute mit Ihnen als Gemeindeglieder ins Gespräch kommen“, sagte Superintendent André Ost zur Eröffnung der Gemeindeversammlung, die direkt im Anschluss an den Gottesdienst stattfand. Die Visitation sei ein Besuch der Gemeinde, um gegenseitiges Lernen im Kirchenkreis zu ermöglichen. Visitationen im Kirchenkreis Tecklenburg finden jährlich in wechselnden Gemeinden und Kirchenkreis-Regionen statt. Die letzte Visitation hat in Neuenkirchen-Wettringen im Jahr 2004 stattgefunden. „Auf der Agenda stehen diesmal hauptsächlich die Zukunftsthemen“, so André Ost. „Das Presbyterium hat sich darüber hinaus gewünscht, die Themen Jugendarbeit, Verwaltung sowie den Kontakt zu den Schulen in den Mittelpunkt der Visitation zu stellen.“ Es gehe vor allem um die Frage, wie es nach dem Ruhestand von Pfarrer Dietrich Wulf im Herbst 2024 mit der Gemeinde weitergehe. Viele der anstehenden Zukunftsfragen werden im Zusammenhang des Kooperationsraums mit den beiden Rheinenser und der Hörsteler Gemeinde zu beantworten sein. Im Rahmen der Visitationswoche finden auch Gespräche mit den Bürgermeistern der Kommunalgemeinden Neuenkirchen und Wettringen sowie ein ökumenischer Austausch mit den Pfarrern der beiden katholischen Nachbargemeinden statt.

In vier Gesprächsgruppen tauschten sich die Gemeindeglieder lebhaft und engagiert zu fünf Leitfragen aus. „Ich erlebe in unserer Gemeinde zwei Ausrichtungen: Menschen, die Lust auf Neues haben und eher traditionelle Mitglieder“, meinte ein Frau. „Ich würde mir an den Sonntagen eine vollere Kirche wünschen“, so eine andere Stimme. „Ich freue mich über die vielen neuen Aufbrüche in unserer Gemeinde, wie den Kindergottesdienst, den Projektchor, den Projekt-Posaunenchor, den neuen Gemeindebrief und die Konfirmanden-Vorbereitung mit Ehrenamtlichen. Der neu ins Leben gerufene Jugendtreff am 24. Februar war gut besucht. Wir sind eine Gemeinde im Umbruch und Aufbruch.“ Die Einschätzungen und Anregungen aus der Gemeindeversammlung brachte das Visitationsteam in das sich anschließende Gespräch mit dem Presbyterium ein.    

Text: Christine Fernkorn  

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news-1479Wed, 01 Mar 2023 09:44:07 +0100Soviel du brauchst - Zweite Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und Gerechtigkeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/soviel-du-brauchst-zweite-woche-der-fastenaktion-fuer-klimaschutz-und-gerechtigkeit/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=83b6b724d839f54a9d5ffdf9da670dacDer Umweltbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg, Heinz-Jakob Thyßen, ruft zur Teilnahme an der Fastenaktion "Soviel du brauchst" auf. In der zweiten Woche steht die Frage, wie wir Dinge ver-brauchen im Mittelpunkt. ›Dies alles hat die Hand des Herrn gemacht!‹.

Die Schöpfung verdient unsere Bewunderung und Wertschätzung.

Zum UN-Nachhaltigkeitsziel 12 - Nachhaltig produzieren und konsumieren -  möchte ich auf die Handy-Sammelaktion im März hinweisen. Ich habe außerdem eine Information zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz beigefügt, das seit Anfang des Jahres in Kraft ist. Ein erster Schritt, eine Übung für mehr Gerechtigkeit für alle Lieferanten, Produzenten  und Unternehmer in den weltweiten Lieferketten.

In der Fastenzeit nehmen wir auch mal unsere Gewohnheiten in den Blick. Nehmen wir uns Zeit

 - nachzudenken und innezuhalten,
 - mit Anderen die Nachbarschaft neu wahrzunehmen und zu erleben,
 - gemeinsam etwas auszuprobieren und zu verändern,
 - uns für Frieden, Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einzusetzen,
 - zum Glücklichsein.

Heinz-Jakob Thyßen

E-Mail: h-j.thyssen@web.de

Den Rundbrief zur 2. Fastenwoche sowie das Wochenplakat zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Medlung. 

 

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news-1478Tue, 28 Feb 2023 09:19:51 +0100Erster Afterwork-Gottesdienst in Westerkappeln kommt bestens anhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/erster-afterwork-gottesdienst-in-westerkappeln-kommt-bestens-an/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2caa69e758d6a9558908a43e132459ecEs war ein Experiment, das man als geglückt bezeichnen darf. Westerkappelns Popkantor Julian Niederwahrenbrock hatte gemeinsam mit einigen Frauen aus dem Chor „Unisono“ und aus der Gemeinde einen Gottesdienst zum Abschluss der Arbeitswoche und zur Einstimmung aufs Wochenende vorbereitet, und viele ließen sich am letzten Freitag im Februar darauf ein. Nicht nur Gläubige aus der evangelischen Kirchengemeinde saßen am Abend in der Stadtkirche, auch katholische Christinnen und Christen wollten die Seele baumeln lassen, musikalischen und textlichen Impulsen jenseits der traditionellen Liturgie lauschen, gemeinsam singen und beten.

Der Gottesdienst begann auch klanglich ungewöhnlich. „Gut, wieder hier zu sein“, mit Hannes Wader begrüßt Niederwahrenbrock die Gemeinde zur Feierstunde unter dem Motto „Wer's glaubt, wird selig“. Dieses wurde vom Team in verschiedenen Impulsen beleuchtet. Vom Zweifel war die Rede, von Ungläubigkeit und Aberglaube und von der Frage, was der Glaube eigentlich sei. „Es ist gut, wenn wir glauben können. Dann tun wir etwas für unsere Seele, für uns“, lautete eine Antwort. Das folgende Lied „Vorbei sind die Tränen, das Weinen, der Schmerz“ kam besonders gut an, es gab Szenenapplaus.

Dass der Austritt aus der Kirche wegen des Geldes sehr kurz gedacht ist, wurde im Impuls von drei Frauen deutlich. Dass es zwar nicht nur um die kirchlichen Feiertage und ums Geld gehe, aber eben auch. Es folgte eine Liste von Aktivitäten, von der Kirchenmusik über Frauenhilfe und Männerkreis bis zu Kindergärten und Diakonie, die nicht mehr finanzierbar seien, wenn immer weniger Menschen Kirchensteuer zahlten. Glaube in der Gemeinschaft sei nicht trocken, es passiere viel, was man nicht direkt auf dem Schirm hat, so die Schlussfolgerung.

Mit diesem besonderen Format zum Wochenausklang hatte Julian Niederwahrenbrock schon seit Jahren geliebäugelt. Und es kam bestens an. „Mal etwas anderes“, waren sich die Besucherinnen und Besucher einig. Der Initiator und sein Team freuten sich, dass alles geklappt hatte, und strebten Richtung Eingangsbereich. Dort gab es Snacks, Glühwein und Punsch sowie jede Menge Gelegenheit, sich mit anderen Menschen auszutauschen.

Ob aus dem einmaligen Projektgottesdienst ein Dauerformat werden könnte? Niederwahrenbrock musste nicht lange überlegen. „Wenn es gut ankommt, warum nicht“, sagte er. Vielleicht nicht monatlich, aber in größeren Abständen. Mal schauen!

Text: Dietlind Ellerich

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news-1477Mon, 27 Feb 2023 14:03:54 +0100Plakat-Ausstellung "Die zehn Gebote" von Sascha Dörger mit Gottesdienst eröffnethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/plakat-ausstellung-die-zehn-gebote-von-sascha-doerger-mit-gottesdienst-eroeffnet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=631a0494c130e22a76279fda048661cfWas eine Kombination aus Kinderwagen und Rollstuhl, ein Copyright-Zeichen oder zwei am Heck miteinander verschmolzene Bobbycars mit den zehn Geboten zu tun haben? Die drei Illustrationen sind Teile einer Plakatausstellung, die die Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder für die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und Pfarrer Olaf Maeder für die Kirchengemeinde Westerkappeln am letzten Februarsonntag in einem besonderen Gottesdienst im Dietrich-Bonhoeffer-Haus eröffneten. Ebenfalls vor Ort war der Grafik-Designer Sascha Dörger, der die zehn Gebote im Rahmen seiner Diplomarbeit gestaltet hatte. Was im Jahr 2009 mit seinem Studienabschluss begann, ist zu einer Ausstellung geworden, die bisher in ganz Deutschland sowie in den Niederlanden und der Schweiz zu sehen gewesen ist. Er hätte nie gedacht, dass die Illustration einen solchen Anklang finden würden, sagte Sascha Dörger, der im Gottesdienst den Theologen in einem Interview Rede und Antwort stand.

„Du sollst nicht töten!“ „Du sollst nicht ehebrechen!“ „Ich bin der Herr, dein Gott. - Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ - Wer kennt sie nicht, die zehn Gebote, die Mose auf dem Berg Sinai von Gott erhielt? Sie sind Richtlinien für die Beziehung des Menschen zu Gott und für das Zusammenleben der Menschen miteinander.

„Die zehn Gebote“, die Dörger mit Illustrationen in die heutige Zeit übertragen hat, sind ganz und gar nicht verstaubt. Sie sprechen die Betrachterinnen und Betrachter an, sie schlagen eine Brücke zwischen dem biblischen Text und dem modernen Alltag. So stellt der Grafik-Designer mit einer Kombination aus Kinderwagen und Rollstuhl das vierte Gebot „Du sollst Vater und Mutter ehren“ dar. Die Symbiose aus Kinderwagen und Rollstuhl stehe für den Generationenvertrag. Die Jungen sollten sich um ihre Eltern kümmern, wenn diese nicht mehr könnten, so wie diese sich damals um ihre Kinder gekümmert hätten, stellt Dörger fest.

Eindrücklich ist auch das Bobbycar-Motiv, das das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ symbolisiert. Gehe ein Partner fremd, betreffe das nicht nur die Eheleute, sondern auch die Kinder, die sich vielleicht für ein Elternteil entscheiden müssten. „Das in verschiedene Richtungen steuernde Bobbycar steht für diese Zerrissenheit“, so Dörger.

Es sei nicht ganz so einfach gewesen, einen Stil durchzuziehen, sagt Dörger, der mit dem Copyright-Zeichen das Gebot „Du sollst nicht stehlen“ oder mit einem Game-Controller mit einer Handfeuerwaffe auf der linken Seite „Du sollst nicht töten“ illustriert. Bei diesem fünften Gebot habe er an den Amoklauf in Winnenden gedacht, erinnerte sich Dörger an die Tat, die sich während der Entstehung seiner Diplomarbeit ereignet hatte.

Genau hinzuschauen lohnt sich auch bei den anderen Plakaten der Ausstellung, die  bis zum 13. April montags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie nach den Sonntagsgottesdiensten im Westerkappelner Dietrich-Bonhoeffer-Haus zu sehen ist.

An Mitmachstationen können Besucherinnen und Besucher zudem ihr persönliches elftes Gebot formulieren oder mit Murmeln über das wichtigste Gebot in Westerkappeln abstimmen.

Es werden auch Führungen angeboten. Ansprechpartnerin zur Terminvereinbarung ist Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg. Erreichbar ist sie unter: adelheid.zuehlsdorf-maeder@ekvw.de

Text: Dietlind Ellerich

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news-1474Mon, 27 Feb 2023 09:32:38 +0100Geschäftsführender Ausschuss der MAVen verabschiedet Reinhard Schmittehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/geschaeftsfuehrender-ausschuss-der-maven-verabschiedet-reinhard-schmitte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cc753742d7f3334261501261b6476daeAm 22.Februar hat sich der Geschäftsführende Ausschuss der MAVen im Kirchenkreis Tecklenburg in gemütlicher Runde in Ibbenbüren zu einem Abendessen getroffen. Bei geselligen Gesprächen fand auch ein fachlicher Austausch statt. Neben den aktuellen Ausschussmitgliedern waren Superintendent André Ost und auch das ehemalige GA-Mitglied Reinhard Schmitte (Kirchengemeinde Lienen) anwesend. Reinhard Schmitte stand bei der letzten Wahl im November 2022 aufgrund seiner bevorstehenden Berentung als Mitglied des Ausschusses nicht mehr zur Verfügung.

An diesem Abend dankten der GA-Vorsitzende Thorsten Pelster und Superintendent Ost ihm für sein 20-jährigen Engagement im GA und auf Kirchenkreisebene.

Die nächste GA-Sitzung findet am 30. Mai 2023 in der Superintendentur in Tecklenburg statt.

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news-1473Mon, 27 Feb 2023 09:17:05 +0100Kirchengemeinde Ladbergen setzt mit Teilnahme an Friedenskette ein Zeichen für den Friedenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchengemeinde-ladbergen-setzt-mit-teilnahme-an-friedenskette-ein-zeichen-fuer-den-frieden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0fc8be47bed95e293382c0de7acb9a2a„Wir wollen uns als Christen für den Frieden einsetzen“, rief die Pfarrerin der Ev. Kirchengemeinde Ladbergen, Dörthe Philipps, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Friedenskette zu, die am 24. Februar 2023, dem Jahrestag des Angriffskriegs auf die Ukraine stattfand. Insgesamt hatten sich nach einem Aufruf von Friedensinitiativen aus Osnabrück und Münster 20.000 Menschen versammelt, um durch eine geschlossene Kette zwischen den Friedensstädten Münster und Osnabrück ein wirkungsvolles Zeichen für Frieden, Gerechtigkeit und Klimaschutz sowie für die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und in anderen Kriegsgebieten zu setzen. Die Kette spannte sich über 50 Kilometer und folgte dem Weg der Friedensreiter bei den Verhandlungen des Westfälischen Friedens vor 375 Jahren. Damals brachten die Reiter Botschaften zwischen den Rathäusern der beiden Städte hin und her. In den Friedenssälen wurde der Friedensschluss unterzeichnet, der 1648 den 30-jährigen Krieg beendete.

„Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“, zitierte Dörthe Philipps Verse aus dem Johannes-Evangelium im Neuen Testament. Gott möge die Menschen verändern, genauso wie er die Welt verändern könne, so die Pfarrerin weiter. Trotz durchdringendem nasskaltem Dauerregen versammelten sich auf der halben Wegstrecke zwischen Münster und Osnabrück viele Menschen in Ladbergen, um ihre Stimme für ein friedliches Miteinander zu erheben. Superintendent André Ost war in Ladbergen vor Ort und berichtete, dass er an die 17 Kirchengemeinden des Kirchenkreises appelliert habe, sich an der Friedenskette zu beteiligen: “Mit unserer Teilnahme an der Friedenskette können wir deutlich machen, dass jede Mühe um Verständigung lohnt, um Frieden wiederherzustellen und zu bewahren.“ André Ost sprach ein Gebet für die unter den Kriegsumständen leidenden Menschen in der Ukraine und bat um den Willen zum Frieden unter allen Beteiligten. Der Posaunenchor der Kirchengemeinde lud mit Friedensliedern wie „Herr, gib uns Deinen Frieden“ Und „Gib uns Frieden jeden Tag“ zum Mitsingen ein. Die Glocken der umliegenden Kirchen unterstrichen diese Friedensbotschaft mit ihrem Läuten. 

Mit unterschiedlichsten Intentionen waren die altersgemischten Teilnehmenden zur Friedenskette gekommen. Einige hatten auch lange Anfahrtswege in Kauf genommen. „Ich bin Pazifist und beteilige mich heute, weil ich mich gegen den Krieg einsetzen möchte“, so Ulrich Maihöfer aus Wallenhorst. „Ich habe in der Zeitung von der Friedenskette gelesen und mit Kollegen darüber gesprochen. Man hat nicht oft die Gelegenheit, sich für eine gute Sache wie diese einzusetzen“, ist eine andere Teilnehmerin überzeugt. Vielen Teilnehmenden war es auch wichtig, an diesem besonderen Tag ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck zu bringen. Am Ladberger Kreisel versammelte sich eine Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern und Mitarbeitenden aus der benachbarten Senioreneinrichtung Haus Widum. Ihre auf einem Transparent mitgebrachte Botschaft lautete: „Hand in Hand für den Frieden“.    

Text: Christine Fernkorn

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news-1467Fri, 24 Feb 2023 07:10:00 +0100Die christlichen Stimmen für den Frieden - Zum Jahrestag des Angriffskrieges auf die Ukraine http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-christlichen-stimmen-fuer-den-frieden-zum-jahrestag-des-angriffskrieges-auf-die-ukraine/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4b35998d98612b8876b35c1839dd03fdZum Jahrestag des Angriffskriegs auf die Ukraine, dem 24. Februar, äußert sich Pfarrer i.R. Detlef Salomo, der Friedensbeauftragte des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, wie folgt:Der 24. Februar 2022 wird in die Geschichtsbücher eingehen: Es beginnt mit dem Überfall der russischen Armee auf die Ukraine ein Krieg in Europa, den so niemand mehr für möglich gehalten hätte – nach den Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts.

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!“

Noch unter dem unmittelbaren Eindruck des 2. Weltkrieges und des millionenfachen Leids, erklärte 1948 die Vollversammlung des Weltkirchenrates – heute Ökumenischer Rat der Kirchen – während ihrer Gründung in Amsterdam: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!“ Diese Ächtung des Krieges ist heute eine unumstößliche Grundüberzeugung unserer Kirche, die entwickelt und konkretisiert wurde. Die in Vancouver 1983 versammelten Christen riefen zu einem weltweiten „Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ auf, der über Jahre hin das Engagement in den Gemeinden und die Themen der großen Kirchentage bestimmt hat. Es ging nicht mehr nur um die Frage von Krieg und Frieden, sondern auch um zwei weitere Dimensionen des Zusammenlebens und auch des Überlebens der Menschheit: Die erschreckende soziale Ungleichheit, die vor allem von den Ländern des Südens auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Dazu die unbegrenzte Ausbeutung der irdischen Ressourcen durch Wachstum und Konsum, vornehmlich in den reichen Industrienationen. Die ungleiche Verteilung der Güter wurde auch als eine Ursache für Konflikte und Kriege erkannt.

Denkschrift der EKD: „Aus Gottes Frieden leben – für Gerechten Frieden sorgen“

Aus diesen untrennbar miteinander verbundenen Problemen entwickelte die kirchliche Friedensethik das Leitbild eines „gerechten Friedens“, den die Evangelische Kirche (EKD) in ihrer Denkschrift von 2007 „Aus Gottes Frieden leben – für Gerechten Frieden sorgen“, ausführlich dargelegt hat. In dieser wegweisenden Stellungnahme, die bis heute nichts von ihrer Gültigkeit verloren hat, ist Gewalt das letzte denkbare Mittel, um das Völker- und Menschenrecht zu schützen, das Putin mit seinem imperialen Gebaren gewaltsam gebrochen und brutal übertreten hat.

Es gibt keinen gerechten Krieg, aber gerechtfertigte Anlässe einzugreifen, um Schlimmeres zu verhüten und den Opfern zu helfen. Für uns evangelische Christen hat aber der gewaltfreie Weg, die zivile Konfliktlösung immer Vorrang. Dazu gehören positive Beziehungen zu den Staaten, Handel, Begegnung und kultureller Austausch, an dem unsere Kirche mit ihren internationalen Kontakten intensiv beteiligt ist. Der Grundsatz: „Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor“, ist durch den brutalen Angriffskrieg Russlands keineswegs überholt. Auch darf in der sogenannten Zeitenwende, die auf Militär und Aufrüstung setzt, das Ziel einer Friedensordnung im gemeinsamen Haus Europa nicht in Abgrenzung, Hass und Gewalt untergehen.

Schwerter zu Pflugscharen umschmieden

Wir wollen keine Rückkehr in die weltanschauliche Konfrontation eines Kalten Krieges. Und als Christen halten wir unbeirrt an der Vision fest, dass „Schwerter zu Pflugscharen“ umgeschmiedet werden, es keine Kriege mehr gibt, Gerechtigkeit auf der Welt herrscht und unsere Schöpfung erhalten bleibt. Es kann sehr wohl politisch und ethisch vertretbar sein, eine militärische Nothilfe zu leisten, aber es ist sicher keine christliche Pflicht, Waffenlieferungen zu legitimieren. In der Ukraine verlängern sie einen grausamen Krieg, treiben die Eskalation der Gewalt voran, bringen noch größeres Leid über die Zivilbevölkerung und weitere Zerstörungen, nicht zuletzt befeuern sie den Klimawandel. Auch der erklärte Wille zum Nichteintritt in den Krieg wird damit schrittweise schwieriger.

Als Christ*innen die Stimme erheben

Solidarität mit der Ukraine ist also nicht allein eine Frage von möglichst vielen und schweren Waffen. Unsere Kirche steht weiterhin für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Darum werden Christen nicht schweigen, damit die verheerende Logik des Krieges nicht alternativlos bleibt. Denn sie haben immer wieder ihre Stimme erhoben gegen den Rüstungswettlauf, gegen die atomare Bedrohung, gegen das Freund – Feind – Denken, waren Wegbereiter der gewaltfreien Revolution, die zum Fall der Mauer und zu einem geeinten Europa führte.

In der derzeitigen Situation könnte es gerade die Aufgabe der Kirche sein, eine kriegsskeptische Stimmung zu befördern, das Ende des Krieges zu thematisieren, die politisch Verantwortlichen in ihren Verhandlungsbemühungen zu stärken und Ideen für eine künftige Friedensordnung einzubringen. Die Theologin Margot Käßmann, überzeugte Pazifistin, spricht von einer „Verpflichtung, zu deeskalieren“.

Wie gesagt, wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor!

Pfarrer i.R. Detlef Salomo

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news-1471Thu, 23 Feb 2023 10:07:17 +0100Hoffnung auf Frieden in Taiwan und für die ganze Welt - Vorbereitung des Weltgebetstags in der Christuskirche Ibbenbüren http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/hoffnung-auf-frieden-in-taiwan-und-fuer-die-ganze-welt-vorbereitung-des-weltgebetstags-in-der-chris/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cbae74b657bd99ae1e98d37d14b481ee„Schön, dass wir wieder gemeinsam ein neues Land kennenlernen dürfen“, sagte Marita Enseling Ende Januar bei der Eröffnung der Vorbereitungswerkstatt zum Weltgebetstag. In der ökumenischen Bewegung engagieren sich christliche Frauen weltweit für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde. Frauen aus Taiwan haben in diesem Jahr die Liturgie unter dem Titel „Glaube bewegt“ erarbeitet. Der Inselstaat verfüge über eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Naturschönheiten und einer reichen Flora und Fauna, so Enseling. Gleichzeitig sei Taiwan ein hochmoderner Staat, der führend auf dem Gebiet der Hightech-Industrie ist und den Bürgern hohen Wohlstand garantiert. Nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung sind Christinnen und Christen.

Kompliziert sei aufgrund der Spannungen mit der Volksrepublik China allerdings die politische Situation, betonte die Rednerin. Sie führte aus, dass die Führung in China darauf dränge, die „abtrünnige Provinz“ wieder in sein Reich einzugliedern. Zwar gilt Taiwan als die liberalste Demokratie Asiens, doch die Bevölkerung ist gespalten zwischen prochinesischen Gruppen und vor allem jüngeren Bürgern, die auf Bewahrung der Selbstständigkeit pochen. Das Streben nach Frieden und Unabhängigkeit zieht sich durch die Geschichte. „Die Wunden der Vergangenheit sind bis heute nicht verheilt“, stellte Enseling fest. In jüngster Vergangenheit schien sogar ein militärischer Konflikt nicht ausgeschlossen, Cyberangriffe sind an der Tagesordnung.

In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, den 3. März feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde und auch im Tecklenburger Land diese Gottesdienste. Das Titelbild hat die junge Künstlerin Hui-Wen Hsiao geschaffen und es unter Bezug auf den gewählten Bibeltext „I Have Heard About Your Faith“ (Ich habe von eurem Glauben gehört), genannt. Die Symbolik der Orchideen, der Vögel, des Lichtstrahls am düsteren Himmel und der betenden Frauen solle Hoffnung und Frieden in Gott vermitteln, beschreibt die Künstlerin ihre Idee.

Ein wichtiger Bestandteil der Gottesdienste ist die Musik. Gudrun Schwager begleitete die etwa 50 Teilnehmerinnen beim Einüben der Lieder. „Ping an – der Friede sei mit dir“ sangen sie gemeinsam, aber auch „Kommen und Gehen“ oder „Glaube bewegt“. Der Bibeltext entstammt dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus. Große Worte klingen darin an: Glauben, Hoffnung, Liebe, Weisheit und Kraft. Mechthild Fislage, Nicole Küdde und Petra Thalmann stellten die Feministin Annette Lee und die Digitalministerin Audrey Tang vor, die sich große Verdienste um Rechte von Frauen und Minderheiten erworben haben.

Der Altarraum war mit Lampions, Orchideen und Teegeschirr landestypisch geschmückt. Eine Sonnenblume verwies auf die gleichnamige Protestbewegung des Jahres 2014. Im Gottesdienst wurden Dankesbriefe von Frauen als Zeugnisse lebendigen Glaubens verlesen. Am „Eine Welt-Stand“ verkauften Elsbeth Verlage und Christel Festring Produkte aus fairem Handel. Die Kollekte aus den Gottesdiensten kommt als Zeichen der Solidarität vor allem Frauen- und Mädchenprojekten weltweit zugute.

Text: Brigitte Striehn

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news-1460Mon, 13 Feb 2023 12:08:11 +0100Menschen in Syrien brauchen Unterstützung - Evangelische Gemeinden leisten jetzt Hilfe für Erdbebenopferhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/menschen-in-syrien-brauchen-unterstuetzung-evangelische-gemeinden-leisten-jetzt-hilfe-fuer-erdbebeno/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fb6c082d43c59783df1ed6e09554d174Am 6. Februar 2023, um 4.17 Uhr morgens, wurde die Bevölkerung im türkisch-syrischen Grenzgebiet von einem schrecklichen Erdbeben der Stärke 7,9 erschüttert, das 90 Sekunden lang anhielt. Die Nachbeben dauern immer noch an. Die Zahl der gefundenen Toten steigt stündlich, es gibt auch Tausende von Verletzten. Besonders in der Stadt Aleppo in Syrien sind die Einrichtungen und Gebäude der Evangelisch-Armenischen Kirche und der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon betroffen.

Beide Kirchen haben sofort Hilfe in Form von Unterkunft, Lebensmitteln und Decken zur Verfügung gestellt. Menschen, die vor dem Erdbeben auf die Straße geflüchtet waren, fanden Unterkunft in den Räumen der Armenisch-Evangelischen Kirche und im Aleppo College, einer Schule der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon.

„Die Menschen haben furchtbare Angst. Ihre Häuser sind zusammengebrochen, sie haben kein Zuhause mehr und wissen nicht wohin“, berichtet Pfarrer Haroutune Selimian, der die ganze Nacht mit Schutzsuchenden in der Kirche verbracht und Hilfe und Seelsorge geleistet hat.

Joseph Kassab, Generalsekretär der Evangelischen Kirche in Syrien und im Libanon schreibt: „In Aleppo hat unser College seine Türen geöffnet für Menschen, die Zuflucht suchen. Das Schulgebäude ist ein sicherer Ort. Es sind inzwischen mehrere Hunderte Menschen dort. Die Kirche sorgt für Lebensmittel und Wärme. Dasselbe gilt für die Stadt Latakia und weitere Orte in Syrien, wo die unsere Gemeinden Menschen aufnehmen. Für diese Menschen werden Matratzen und Decken benötigt sowie Dieselöl für Strom und Wärme. Es ist sehr kalt.“

„Wir rufen unsere Partner auf, uns eine helfende Hand auszustrecken, damit wir den Menschen in Syrien helfen können“, appelliert Pfarrer Haroutune Selimian. „Wir sind froh, euch als Partner zu haben. Mit Gottes Hilfe wird es uns gelingen, auch diese schreckliche Katastrophe zu überstehen.“

Spendenkonto:

IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11, BIC: GENODED1DKD (KD-Bank),

Syrien: Erdbebenhilfe

 

Informationen zu den Spendenprojekten:

https://www.kd-onlinespende.de/projekt-einbettung.html?id=2345

 

Informationen zum Gustav-Adolf-Werk:

Das Gustav-Adolf-Werk e.V. ist das Diasporawerk der EKD und nimmt im Zusammenwirken mit der EKD, ihren Gliedkirchen und Gemeinden die besondere Verantwortung für den Dienst in der Diaspora wahr. Das GAW hilft seinen Partnerkirchen beim Gemeindeaufbau, bei der Renovierung, beim Kauf und beim Neubau von Kirchen und Gemeinderäumen, bei sozialdiakonischen und missionarischen Aufgaben, bei der Aus- und Weiterbildung von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern u. a. Jährlich werden verschiedene Projekte mit mehr als zwei Millionen Euro unterstützt.

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news-1459Mon, 13 Feb 2023 09:59:41 +0100Happy Birthday Jakobi-Kirche! - Kirchengemeinde Jakobi zu Rheine freut sich auf Jubiläumsfeierlichkeitenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/happy-birthday-jakobi-kirche-kirchengemeinde-jakobi-zu-rheine-freut-sich-auf-jubilaeumsfeierlichke/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a6851d8152638dbf2a4e31a5ff04756a„Wir freuen uns schon sehr auf das Jubiläumsjahr unserer Gemeinde“ betonen die Pfarrerinnen Claudia Raneberg und Britta Meyhoff sowie Pfarrer Jürgen Rick im Rahmen eines Pressegesprächs. Und die Freude ist ihnen anzusehen. Vor 150 Jahren ist die Jakobi-Kirche fertig gestellt worden. Das ist Anlass genug, in diesem Jahr das 150-jährige Jubiläum der Kirche zu feiern. „Wir haben geplant, dass das ganze Jahr 2023 hindurch gefeiert wird“, berichtet Pfarrerin Raneberg, die Vorsitzende des Presbyteriums. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Schon in den Weihnachtsgottesdiensten 2022 wurden die Programmflyer für das Jubiläumsjahr verteilt.

Am Sonntag, 27. August, 1873 weihte die Kirchengemeinde die neu erbaute Jakobi-Kirche ein. „Es passte wunderbar, dass in diesem Jahr der 27. August auch auf einen Sonntag fällt“ meint Pfarrer Jürgen Rick. Also habe das Presbyterium das Festwochenende genau um diesen Sonntag herum geplant, berichtete er.

Festwochenende

„Den Schwerpunkt des Jubiläumsjahr macht unser Gemeindefest-Wochenende „Jakobi-Kirche 1873 - 2023 – vom 25. – 27. August 2023“ aus“ informiert Claudia Raneberg. Am Freitag, 25. August, erwartet die Besucher unter dem Titel „Die Wort-zum-Sonntag-Show“ ein kurzweiliges Kabarett-Programm mit dem Kabarettisten und Pfarrer Ingmar Maybach. Start ist um 19.30 Uhr. Das Gemeindefest in und um die Jakobi-Kirche startet am Samstag, 26. August, um 14 Uhr“ so Claudia Raneberg. Im Mittelpunkt soll dabei die Begegnung von Jung und Alt bei Kaffee, Kuchen, Würstchen und Softeis stehen. Eine Hüpfburg lädt die Kinder zum gemeinsamen Spiel ein. Der Kinderchor der Gemeinde wird ein Sing-Spiel aufführen. Zum Jubiläums-Festgottesdienst am Sonntag, 27. August, um 10 Uhr lädt die Gemeinde gleichfalls herzlich ein. Festprediger ist Superintendent André Ost. Anschließend gibt es für alle Besucher einen Mittagsimbiss. „Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr keine Pandemie haben“ unterstreicht Jürgen Rick in diesem Zusammenhang. 

Musikalische Eröffnung des Jubiläumsjahrs   

Eröffnet wird der Veranstaltungsreigen mit den „Musikalische Exequien“, einem geistlichen Werk für Singstimmen und Basso continuo (Orgel und Violone, historischen Streichinstrumenten) von Heinrich Schütz. Kantorin Lena Puschmann wird dieses Konzert mit dem Jakobi-Vokalensemble am Sonntag, 12. März, um 17 Uhr in der Jakobi-Kirche aufführen. Gleich vier Konzerte wird es im Jubiläumsjahr geben. Auch ein Konzert des Blechbläserensembles des Kirchenkreises Tecklenburg unter Leitung von Ursula-Maria Busch am 11. Juni (17 Uhr) sowie Konzerte des Kammerorchesters Rheine und des Saxophonensembles Saxophoria sind geplant (Termine siehe Programm).     

„Das Thema `Kirchen als Ort der Verkündigung´ steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des Jakobi-Treffs Kirche und Welt am 21. Juni“ kündigt Jürgen Rick an. „Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow, in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) zuständig für Kirchliches Leben, Theologie, Gottesdienst und Kirchenmusik, wird dazu referieren“. Das Thema ist wichtig, wir haben es bewusst gewählt“, betont er.

Geburtstags-DVD

Ein besonderes „Highlight“ erwartet die Jubiläumsgäste am 13. August: Sie sind die Ersten, denen die Geburtstags-DVD „Happy Birthday Jakobi-Kirche“ präsentiert wird. „Das ist ein ganz besonderer Leckerbissen des Filmemachers Heinz Schulte“ meint Pfarrer Jürgen Rick. Der Film sei eine spannende Mixtur aus Zeitzeugeninterviews. Unter anderem sind Interviews mit dem Historiker Hartmut Klein, Baukirchmeister Christian Scharlau und Pfarrer i.R. Cord Bültermann zu sehen. Superintendent André Ost spricht das Vorwort. Kantorin Lena Puschmann spielt und erklärt mit ihrem Mann, Orgelbauer Winfried Puschmann, die Orgel. Gemeindeglieder sagen, was sie der Gemeinde zum Jubiläum wünschen. Ein Interview mit dem Pfarrteam der Gemeinde und ein Schlusslied der ausgebildeten Sängerin Josefine Nickel, die 1995 in der Jakobi-Kirche konfirmiert wurde, runden den Film ab. Zeitgleich wird auch die Festschrift veröffentlicht, die eigens zu diesem Jubiläum entwickelt wurde. In der Publikation „Rheine – gestern heute morgen“ erscheint zusätzlich ein Beitrag zum Thema „150 Jahre Jakobi-Kirche“.

„Am 19. August ab 9 Uhr wird die Jakobi-Gemeinde an einem ökumenischen Stand in der Rheinenser Innenstadt gemeinsam mit der katholischen Gemeinde St. Dionysius in Rheine über das Jubiläumsprogramm informieren“ berichtet Pfarrerin Claudia Raneberg. In diesem Jahr feiert auch der Stadtteil Mesum sein 650-jähriges Jubiläum. „In diesem Rahmen werden wir am 11. Juni in Mesum einen ökumenischen Gottesdienst feiern. Dort werden wir ökumenische Projekte präsentieren“, so Pfarrerin Britta Meyhoff

Prof. Detlev Pollack referiert beim Stiftungsabend

Um das aktuell stark diskutierte Thema „Kirchen in der Krise?“ geht es am 27. September um 19.30 Uhr: Der Religionssoziologe Prof. Dr. Detlev Pollack wird sich im Rahmen des Stiftungsabends/Jakobi-Treffs Kirche und Welt mit dieser Frage befassen. In jedem Jahr veranstaltet die Stiftung für denkmalwerte Kirchen im Kirchenkreis Tecklenburg in einer ihrer 17 Gemeinden einen Stiftungsabend. „Natürlich musste dieser Abend in diesem Jubiläums-jahr bei uns stattfinden“ betont der Pfarrer.

Am 9. September steht ein Tagesausflug zum Bibelmuseum Nijmwegen in den Niederlanden im Jubiläumskalender.  Die Veranstalter denken, dass bei diesem bunten Programm für jeden/jede etwas dabei ist und freuen sich auf die Begegnungen und den Austausch.

Link zum Gesamtprogramm des Jubiläumsjahrs:

https://jakobi-rheine.ekvw.de/fileadmin/mediapool/gemeinden/kg_jakobirheine/Kirchen/150_Jahre__Jakobi-Kirche/Ausschnitt_Flyer.png

Gemeindewebsite:

jakobi-rheine.ekvw.de

 

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news-1307Fri, 09 Sep 2022 10:01:10 +0200125 Jahre Posaunenchor Kattenvennehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/125-jahre-posaunenchor-kattenvenne/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=baa2c0cc2798a32f76d2ca706c240f17Selten endet ein Gottesdienst mit einer Zugabe, aber den Posaunenchören, die am Sonntag, 4. September, den Festgottesdienst zum 125. Jubiläum des Posaunenchores Kattenvenne gestalteten, ist es gelungen. Viel Begeisterung für die Musik zum Lob Gottes war auf die Gemeinde übergesprungen.Unter der Leitung von Andreas Tetkov hatten sich BläserInnen aus Ledde, Ladbergen, Lienen und Kattenvenne bereits zu gemeinsamen Proben versammelt und Chöräle wie „Nun danket alle Gott“ oder Verleih uns Frieden gnädiglich“ einstudiert. Zusätzlich hatte der Landesposaunenwart ruhige Stücke, z.B. „a little prayer“ oder schwungvolle: „Entrée“ oder „Ein Leib – viele Glieder“ ausgewählt. Ein gewaltiger, schöner Klang erfüllte die Kirche.  34 MusikerInnen im Alter zwischen 11 und 86 Jahren hatten sich vor Abendmahlstisch und Kanzel versammelt, so dass es für Pfarrerin Verena Westermann schon fast eng wurde. Sie hatte kritische Verse aus Amos 5 zur Grundlage ihrer Predigt gemacht und mit der Gemeinde über den Sinn des Gottesdienstes nachgedacht: Orientierung für die Lebensgestaltung, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt zu finden und Gott für seine Hoffnungsbotschaft zu loben.

Andreas Tetkov zeigte sich begeistert von der Zusammenarbeit mit den Chören und zeichnete Mitglieder aus, die bereits über 60, über 50 oder über 40 Jahre dabei sind.

Der Kirchenchor überbrachte mit der ganzen Gemeinde ein Geburtstagsständchen und Superintendent André Ost hob in seinem Grußwort hervor, dass im kleinen Kattenvenne der zweitälteste Posaunenchor des Kirchenkreises probt und betonte, wie wichtig die Kirchenmusik für das Gemeindeleben ist. Renate Dölling erzählte in launiger Art aus der Geschichte witzige Anekdoten zur Freude der Anwesenden. Damit ging es auch weiter beim anschließenden Empfang. Weil der Posaunenchor bei mancher Jubelhochzeit, hohen Geburtstagen, bei vielen Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen im Dorf dabei ist, gab es viele Erinnerungen auszutauschen.

Bei einem leckeren Mittagessen, auch mit den Angehörigen, klang ein ermutigender und schöner Tag im Gemeindehaus aus.

Text: Pfarrerin Verena Westermann

 

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news-1306Wed, 07 Sep 2022 07:42:22 +0200Eleonore Hauschild in den Ruhestand verabschiedethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eleonore-hauschild-in-den-ruhestand-verabschiedet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=34117bb3676dd4a23efd06f63589ce0030 Jahre lang war sie Gehörlosenseelsorgerin im Münsterland. Nun wurde Pfarrerin Eleonore Hauschild in einem Gehörlosengottesdienst in der Erlöserkirche Münster in den Ruhestand verabschiedet.Als Nachfolger führte Pfarrer Ralf Radix, Theol. Referent für Seelsorge und Beratung im Landeskirchenamt, ihren Ehemann Pfarrer Christoph Hauschild in die 2. landeskirchliche Pfarrstelle für Gehörlosenseelsorge in der Region Münsterland ein.

Pfarrer Hauschild ist kein Neuling in der Gehörlosenseelsorge. Bereits seit 1998 übernimmt er Aufgaben in diesem besonderen Seelsorgebereich. 2009 wurde er in die Schulpfarrstelle an der Gehörlosenschule Münster berufen.

Text: Stabsstelle Kommunikation der EKvW. 

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news-1302Thu, 01 Sep 2022 08:30:46 +0200Veränderungen von Strukturen der Kirchen - Superintendent André Ost referiert in Westerkappeln http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/veraenderungen-von-strukturen-der-kirchen-superintendent-andre-ost-referiert-in-westerkappeln/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8a1f086ddb1cd0f17ce8ed46e38ed94cDie Kirchen stehen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen aktuell vor großen Herausforderungen. Dies machte André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, am 30. August 2022 in einem Vortrag zum Thema „Die Zukunft der Kirche“ deutlich. Eingeladen hatte ihn der Ökumenekreis „Zaunkieker“, dessen Mitglieder sich bereits seit 22 Jahren mit verschiedenen Glaubensrichtungen beschäftigen. Die derzeit 25 evangelischen, evangelisch-methodistischen und katholischen Christen interessieren sich für alle Weltreligionen und erweitern stetig ihr Wissen durch Reisen und Vorträge. Pfarrer i. R. Reiner Ströver begrüßte im Reinhildis-Haus der katholischen Kirchengemeinde St. Margaretha Westerkappeln etwa 40 Zuhörer.

Referent André Ost freute sich über die rege Teilnahme. „Ihnen liegt Ihre Kirche am Herzen und Sie machen sich Sorgen“, stellte der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg fest. Dass diese nicht unberechtigt sind, ging aus seinen Ausführungen hervor, die er mit aufschlussreichen Statistiken untermauerte. Bezugnehmend auf die „Freiburger Studie“ erläuterte er anhand von Grafiken, dass sich Mitgliederzahl und Finanzkraft der beiden großen Kirchen in Deutschland bis zum Jahr 2060 mehr als halbieren werden. „Kirche wird es immer geben, aber in einer anderen Struktur“, lautete sein Fazit.

Das Rekordhoch der Kirchenaustritte hänge wohl mit der hohen Zahl von aufgedeckten Missbrauchsfällen, aber auch dem Wandel in der Gesellschaft und dem derzeitigen „Dauerzustand von Krise“ zusammen. Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energieknappheit, Inflation und zunehmende soziale Probleme verunsicherten die Menschen. Religiöse Indifferenz, Säkularisierung, Pluralismus und Individualisierung trügen ebenfalls zum Mitgliederschwund bei.

„Wir schlittern zudem auf ein echtes Personalproblem zu“, so André Ost. Viele Pfarrer werden demnächst in den Ruhestand gehen und es fehlt an Nachwuchs. Die evangelische Kirche setze nicht auf „Zwangsfusionen“, sondern schaffe „Nachbarschaftsräume“. Berufsgruppen wie Diakone, Kirchenmusiker oder Religionspädagogen erhielten größeres Gewicht. Das Ehrenamt werde gestärkt und „Interprofessionelle Pastoral-Teams“ gebildet, um die Pfarrer zu entlasten. Nicht alle Kirchen, Gemeindehäuser oder Pfarrbüros würden in Zukunft zu halten sein, so schmerzhaft dies auch sei, kündigte der Superintendent an.

„Wie erreichen wir die Menschen und was brauchen sie von uns“, sei die Kernfrage. Der Superintendent stellte Zukunftsplanungen in den Gemeinden des Kirchenkreises vor, die auf weniger Mitglieder und geringere Finanzmittel reagierten. Ökumene, Teamarbeit und Kooperationen stellen in diesem Zusammenhang eine große Chance dar, um Ressourcen zu bündeln und die Seelsorge in vollem Umfang zu erhalten. Neben der Kirchensteuer würden Spenden und Vermögenserträge wichtiger.

Daran knüpften die Teilnehmer der regen Diskussion an. Pastor Dr. Norbert Tillmann verwies darauf, dass der Glaube heutzutage nicht mehr im Alltag verankert ist und in den Familien weitergegeben wird. Erstkommunion, Weihnachten oder Ostern würden zu weltlichen Festen, deren religiöse Bedeutung vielen Menschen gar nicht mehr bekannt sei. Von einigen Teilnehmern wurde gefordert, dass sich Kirchen mehr als bisher in die Politik einmischen sollten. Pfarrer Martin Thalmann erinnerte hingegen daran, dass die Kernkompetenz der Kirche sei, das Evangelium zu verkünden. Annette Salomo hob hervor, dass Pfarrer mit ihren Predigten berühren und Sorgen ernst nehmen müssten. Die Menschen redeten hierzulande nicht offen über Gott und ihren Glauben. In Afrika sei das anders, berichtete die langjährige Vorsitzende des Partnerschaftskomitees für einen Kirchenkreis in Namibia.

Bemängelt wurden zudem die fehlende Transparenz von Entscheidungen kirchlicher Gremien, die Überfrachtung des Pfarrberufes mit fachfremden Aufgaben oder unverständliche Gottesdienste. Beantwortet wurden Fragen zur Religionspädagogik und der Notwendigkeit, inhaltliche Ideen umzusetzen. Reiner Ströver berichtete von Friedensgebeten in Ibbenbüren, die ohne Pfarrer organisiert werden. Gertrud Bodenstein, die Vorsitzende der „Zaunkieker“, lud zu einer Fahrt am 28. September zur Synagoge in Enschede ein.

Tex: Brigitte Striehn

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news-1300Tue, 30 Aug 2022 10:54:37 +0200Synodale beschließen über wegweisende Zukunftsthemen - Ev. Kreissynode Tecklenburg tagt in der Gempthalle Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/synodale-beschliessen-ueber-wegweisende-zukunftsthemen-ev-kreissynode-tecklenburg-tagt-in-der-gempt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=622c2a4a72a1688e28e4b1d68133d8f6Am Montag, 29. August, tagte die Sommersynode des Kirchenkreises Tecklenburg unter Leitung von Superintendent André Ost in der Gempthalle Lengerich. Man spürte den Synodalen ab, dass die Freude, sich mal wieder in Präsenz zu sehen, groß war. Auf der Agenda standen schwerpunktmäßig Zukunftsthemen. „Es wird eine der Hauptaufgaben der nächsten Jahre sein, unsere Infrastruktur den Erfordernissen der Kirche ab 2030 anzupassen und sie kreativ umzugestalten“, so André Ost. Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel (Evangelische Kirche von Westfalen, EKvW) betonte in ihrem Grußwort, dass in der Landeskirche ein tiefgreifender Generationenwechsel unmittelbar bevorstehe. „Das System einer flächendeckenden pastoralen „Vollversorgung“ und das Verspechen, Nähe zu den Menschen über eine sehr hohe Anzahl von Pfarrpersonen herzustellen, lassen sich nicht wie bisher weiterführen“, machte sie deutlich. Jetzt gehe es darum, Veränderungen zu unterstützen, um eine Kirche in und mit Zukunft zu entwickeln, so die Personaldezernentin weiter. Superintendent André Ost ergänzte in seinem Bericht vor der Synode: „In diesen Krisenzeiten steht für Kirche und Gesellschaft nicht nur unser eigener Wohlstand auf dem Spiel. Auch unsere Überzeugungen stehen auf dem Prüfstand“, unterstrich er. Superintendentin Susanne Falcke aus dem Nachbarkirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, sagte, sie sei in ihrer Arbeit Menschen begegnet, die sich von den kirchlichen Herausforderungen der Zeit nicht kleinmachen lassen, sondern Lust auf Zukunftsgestaltung hätten. Sie freue sich über die gute Zusammenarbeit der drei Kirchenkreise im Gestaltungsraum (Tecklenburg, Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken). Bürgermeister Wilhelm Möhrke (Lengerich) kritisierte in seinem Grußwort die Haltung des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill, der „massiv den verabscheuenswürdigen Krieg des Aggressors Putin gegen die Ukraine unterstützt“. Er plädierte für eine Friedensbotschaft der Kreissynode Tecklenburg. Superintendent André Ost verwies in diesem Zusammenhang auf die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die vom 31. August – 8. September in Karlsruhe stattfindet. Von dieser Versammlung, so Ost, könne ein starkes gesamtkirchliches Zeichen für den Frieden ausgehen.

Die Kreissynode zeigte sich engagiert und diskussionsfreudig in den Fragen der Zukunft. Zur Entlastung der Gemeinden sprachen sich die Synodalen mehrheitlich in einem Beschluss für Leitlinien für die Arbeit der Kooperationsräte in den vier Nachbarschaftsräumen des Kirchenkreises aus. Schon am 2. Juli 2018 hatte die Kreissynode Tecklenburg die Bildung von Personalplanungsräumen beschlossen. Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Mangels an Pfarrerpersonal sollen zukünftig übergemeindliche Teamstrukturen gebildet werden, um die pastorale Versorgung der Kirchengemeinden auch in Zukunft zu gewährleisten. Als Rahmen für die Personalplanung hat die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) die Interprofessionellen Pastoralteams (IPT) beschlossen. Diese Teams bestehen aus Pfarrer/-innen, Gemeindepädagog/-innen und Diakon/innen. Diese Teams sind um weitere kirchliche Berufsgruppen erweiterbar.  

Einen weiteren wichtigen Beschluss fasste die Synode zum Thema Klimamanagement im Gestaltungsraum der drei evangelischen Kirchenkreise im Münsterland. Nachdem sich schon die Kirchenkreise Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken für die Finanzierung zweier Vollzeitstellen ausgesprochen hatten, beschlossen nun auch die Tecklenburger Synodalen mit klarer Mehrheit die Einrichtung von zwei geförderten Vollzeitstellen im Verbund für die Dauer von zwei Jahren. Die Evangelische Kirche von Westfalen hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden. Die Klimaschutzmanager/-innen werden die Gemeinden und Einrichtungen der drei Kirchenkreise bei den dazu notwendigen Schritten fachlich beraten. In ihrem Vortrag informierte Simone Hüttenberend, Klimaschutzmanagerin der EKvW, über die Notwendigkeit eines zukunftsgerichteten Klimamanagements.

In einem weiteren Beschluss befassten sich die Synodalen mit der Zukunft des theologischen Vorstands für die Diakonie WesT e.V. sowie die Unterstützung im Superintendentenamt. Nach der Verschmelzung der beiden früheren Diakonischen Werke Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken zur neuen Diakonie WesT e.V. zum 1. Dezember 2021 steht eine weitere Reform der Leitungsstruktur an. Durch das Ausscheiden von Pfarrer Matthias Hövelmann zum 30. Juni 2022 und von Pfarrer i.R. Jürgen Nass zum Jahresende 2022 ergibt sich die Frage, wie die Diakonie in Zukunft mit dem theologischen Vorstandsamt umgehen wird. Die Satzung für die Diakonie WesT sieht vor, dass im Vorstand kaufmännische und theologische Kompetenz vertreten sein soll. Zukünftig soll der kaufmännische Vorstand der Diakonie von zwei theologischen Synodalbeauftragungen aus den beiden beteiligten Kirchenkreisen unterstützt werden. Die Kreissynode beschloss deshalb mehrheitlich die Besetzung einer halben kreiskirchlichen Pfarrstelle durch Synodalassessor Pfarrer Jörg Oberbeckmann zum 1. Februar 2023. Seine Aufgaben umfassen künftig jeweils zur Hälfte des halben Dienstumfangs die Unterstützung der Arbeit des Superintendenten für kreiskirchliche Aufgaben und die Synodalbeauftragung für die Diakonie WesT e.V. Pfarrer Oberbeckmann wird deshalb seinen Schuldienst im Comenius-Kolleg in Mettingen zum 2. Schulhalbjahr 2022/23 aufgeben. Mit der anderen Hälfte seiner Pfarrstelle bleibt Oberbeckmann Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Wersen-Büren.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um die zukünftige Struktur der Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg. Seit vielen Jahren verantworten Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder und Dirk Schoppmeier die Arbeit der Erwachsenenbildung. Dirk Schoppmeier koordiniert die kreiskirchliche Jugendarbeit und ist Leiter der Jugendbildungsstätte. Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder ist zusätzlich zu ihrer Arbeit auch im Schuldienst tätig. „Uns geht es um eine tragfähige Erwachsenenbildung mit Zukunft“, informierte Dirk Schoppmeier die Synodalen. „Mit den Angeboten der Erwachsenenbildung können wir die Zielgruppe der jungen Erwachsenen stärker in den Blick nehmen und digitale Projekte entwickeln“. Nach kontroverser Diskussion beschlossen die Synodalen mehrheitlich die Einrichtung einer zusätzlichen halben Stelle zur Unterstützung der Erwachsenenbildung im Kirchenkreis mit einer zweijährigen Befristung.

Das von der Landessynode im Herbst 2020 beschlossene Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt fordert die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes auf jeder kirchlichen Ebene. Der Kirchenkreis Tecklenburg hat die personellen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Schutzkonzepte im Zeitraum bis 2024 erstellt werden können. In einem eindrucksvollen Sachstandsbericht informierte Viola Langenberger die Synodalen über den Stand der Entwicklung in diesem Arbeitsfeld. Sie ist Fachkraft in der Arbeitsstelle Prävention zum Thema Sexualisierte Gewalt der Kirchenkreise Tecklenburg und Münster. Viola Langenberger arbeitet eng mit der Multiplikatorin Ingrid Klammann zusammen, die Schulungen für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kirchenkreis Tecklenburg durchführt. Derzeit erarbeiten die Kirchengemeinden Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt. Die beiden Rheinenser Gemeinden Jakobi zu Rheine und Johannes haben bereits Schutzkonzepte entwickelt.

Annette Salomo, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Namibia im Kirchenkreis, berichtete über das Gartenprojekt „Fransfontein“ im Partnerkirchenkreis Otjiwarongo (Namibia). Im Jahr 2021 entwickelten die Projektpartner in Verbindung mit dem Projekt „Land ist Leben“ vom Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) der Evangelischen Kirche von Westfalen das „Gartenprojekt Fransfontein“. Leider, so Annette Salomo, habe es in den letzten Wochen mehrere Erdstöße in der Region gegeben. Dadurch seien ein Wassertank und andere Hilfsmittel beschädigt worden. Zurzeit findet eine Schadensbestandsaufnahme statt. Im Kirchenkreis Otjiwarongo gibt es in Fransfontein, Kamanjab und Otjiwarongo jeweils ein kirchliches Hostel. Jeweils 50 bis 80 junge Menschen finden hier während der Schulzeit Unterkunft. Sie mit frischem, regionalem und bezahlbarem Gemüse zu versorgen, war ein Initiativgedanke zu diesem Gartenprojekt. Geplant ist, den jungen Menschen einen Zugang zum Gärtnern sowie landwirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln.

Über den Sachstand der Renovierung der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg informierte Dirk Schoppmeier die Synodalen: Mittlerweile sei der zweite Bauabschnitt abgeschlossen. „Die JuBi ist jetzt energetisch-technisch modernisiert worden. Alle Zimmer sind mit Bädern und Nasszellen ausgestattet“, berichtete Schoppmeier. Dadurch sei ein zeitgemäßer Standard für die Unterbringung der jungen Menschen gewährleistet, so der Leiter der Einrichtung. Die Frage, ob die Baukosten im geplanten Rahmen geblieben seien, würde sich in den nächsten Wochen zeigen. Verzögerungen in den beiden Bauphasen und Preissteigerungen hätten den Prozess erheblich erschwert.   

Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn informierte die Synodalen über den Instagram-Account „Evangelisch im Münsterland“. Die drei Kirchenkreise im Gestaltungsraum gestalten seit Mai dieses Jahres den Inhalt des Kanals. Hier werden Menschen, die bei der Kirche arbeiten, Seelsorgeangebote, Veranstaltungstipps und geistliche Impulse präsentiert. Mittlerweile verzeichnet der Account 338 Follower.   

Die kommende Finanz-Synode des Kirchenkreises Tecklenburg wird am 28. November 2022 in digitaler Form stattfinden. Dies beschlossen die Synodalen mehrheitlich.

Text: Christine Fernkorn

 

Eine Bildstrecke zur Synode finden Sie hier: https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/presseportal/bildstrecken/

 

 

 

 

 

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news-1299Tue, 30 Aug 2022 10:41:58 +0200Zusammenarbeit schafft Entlastung - Bericht des Superintendenten André Ost zur Sommersynode 2022http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zusammenarbeit-schafft-entlastung-bericht-des-superintendenten-andre-ost-zur-sommersynode-2022/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=767b7d76eefcb4856bae41824d1b886b„Auf dem Weg in die Kirche von morgen gehört es zu unserer Aufgabe, uns ehrlich zu machen, womit wir als Kirche eigentlich wirklich überzeugen und einen Nutzen für die Menschen haben“, betonte Superintendent André Ost in seinem Bericht vor der Sommersynode 2022 in der Gempthalle in Lengerich. „In diesen Krisenzeiten steht für Kirche und Gesellschaft nicht nur unser eigener Wohlstand auf dem Spiel. Auch unsere Überzeugungen stehen auf dem Prüfstand“, betonte er. Das Phänomen der zunehmenden Kirchenaustritte habe schon vor Jahrzehnten begonnen. Dieser Prozess habe zu einem schleichenden Bedeutungs- und Ansehensverlust der Kirche geführt, so Ost. Nun, da grundstürzende Entwicklungen wie die Klimakrise, die Corona-Pandemie, Kriegsangst, Inflation, Energieunsicherheit und Notfallpläne hinzukämen, mache sich in Kirche und Gesellschaft eine immer größere Verunsicherung breit.

Auf Ebene des Gestaltungsraums I (Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg) gebe es viele Innovationsprojekte, die jetzt in geballter Form zu bewältigen seien und die viel an Ressourcen und Aufmerksamkeit erforderten, berichtete André Ost. Die Verwaltungsreform, der Verwaltungszusammenschluss der Verwaltungen der Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg am Coesfelder Kreuz in Münster sei „der richtige Weg“ gewesen. „Davon bin ich auch heute noch überzeugt“, so der Superintendent. Mit dem IT-Projekt Cumulus habe sich die Landeskirche zudem für eine moderne, datenschutzsichere IT entschieden. „Wir sind dabei, einen gewaltigen Modernisierungsstau in unserer kirchlichen IT zu beheben“. Die Umsetzung erweise sich allerdings als ein gigantisches Projekt, das viel Zeit und Personalressourcen fordere. Auch die Umstellung auf das Neue Kirchliche Finanzmanagement (NKF), die kaufmännische Buchführung, brauche Zeit. Das von der Landessynode im Herbst 2020 beschlossene Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt fordere die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes auf jeder kirchlichen Ebene. Der Kirchenkreis Tecklenburg habe die personellen Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Schutzkonzepte im Zeitraum bis 2024 erstellt werden können. Viola Langenberger, Präventionsfachkraft für den Bereich Sexualisierte Gewalt, informierte die Synodalen im Rahmen dieser Synode mit einem Sachstandsbericht. 

„Die Frage wie wir uns mit unseren kirchlichen Gebäuden für die Zukunft aufstellen, ist ganz eng mit der Klimaschutzthematik verbunden“ berichtete Ost. Ein Klimaschutzmanagement auf Gestaltungsraumebene solle in Zukunft dabei helfen, einen Überblick über die Sanierungsbedürftigkeit und -fähigkeit der kirchlichen Gebäude zu gewinnen.

Die Gemeinden im Kirchenkreis befassen sich längst schon mit Zukunftsfragen. „In einigen Gemeinden laufen Gemeindeberatungsprozesse, andere sind mit Gebäudefragen und der notwendigen Anpassung der Infrastruktur beschäftigt. Wieder andere seien durch aktuelle Pfarrstellenveränderungen herausgefordert. „Wenn nicht jetzt schon, dann besorgt die Perspektive der eigenen Finanzlage für die kommenden Jahre“, berichtete der Superintendent. Und es kämen noch Aufgaben hinzu, die staatliche Vorgaben seien, wie die Umsatzsteuer und die Grundsteuererklärung. In der Fülle seien alle diese Aufgabenstellungen eine große Herausforderung, die vor Ort in den Presbyterien nicht selten für ein Gefühl der Überforderung sorgten, resümierte der Superintendent.  

„Es wird aber eine der Hauptaufgaben der nächsten Jahre sein, unsere Infrastruktur den Erfordernissen der Kirche ab 2030 anzupassen und sie kreativ umzugestalten“, ist sich Superintendent André Ost sicher. Eine Lösung sieht er in der Entwicklung der regionalen Zusammenarbeit. Diese seien der Schlüssel für die notwendige Entlastung. Die regionalen Nachbarschaften seien langfristig nur mit dem Konzept der Interprofessionellen Pastoralteams umsetzbar. „Die Personalplanung und die Aufgabenklärung für das hauptamtliche Personal wird eine der wichtigen Fragestellungen sein, mit denen sich die Kooperationsräte in den vier Nachbarschaftsregionen des Kirchenkreises zu beschäftigen haben“, berichtete Ost. Die Leitlinien für die Arbeit der Kooperationsräte standen auf der Synode zur Abstimmung.

Überregional arbeitet der Kirchenkreis seit 2021 mit der Diakonie zusammen. Sie schloss sich durch die Verschmelzung der beiden Diakonischen Werke Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken am 1. Dezember 2021 zur neuen Diakonie WesT e.V. zusammen. Die neue Verbindung hat es ermöglicht, den Vorstand durch Fachbereichsleitungen zu unterstützen. Dadurch sind die Kernarbeitsfelder Ambulante Pflege, Beratung und Offener Ganztag stärker geworden. Bezüglich des Theologischen Vorstandsamtes stehe ein Systemwechsel an, der aus beiden Kirchenkreisen heraus zu gestalten sei, sagte der Superintendent. In den Ledder Werkstätten wurden Dr. Frank Plaßmeyer als neuer Geschäftsführer sowie zwei Geschäftsfeldleitungen gewonnen. „Mit dem Führungswechsel gibt es jetzt viel Aufbruch und Neuorientierung, was der größten diakonischen Einrichtung in unserem Kirchenkreis sehr zugute kommt“, so Ost.

„Das Ehrenamt ist ein rares Gut geworden“, unterstrich André Ost in seinem Bericht. Manche Gemeindeglieder lassen sich aber auf ein bestimmtes Thema ansprechen. Beispiele wie die AG zur Erarbeitung des Schutzkonzeptes Sexualisierte Gewalt in Rheine-Johannes machten Mut. Auch das Zukunftsteam in der Kirchengemeinde Neuenkirchen-Wettringen, durch das die Gemeinde das Ehrenamt stärken wolle, sei ein gutes Beispiel. Gelungene Projekte seien darüber hinaus die beeindruckende Flüchtlingsarbeit in Schale sowie die regionalen Sommergottesdienste. „Wo wir uns neu verbinden, entstehen Aufbrüche“, ist sich Ost sicher. Auch eine stärkere ökumenische Zusammenarbeit stehe im Raum. „Seitens der Landeskirche und des Bistums Münster gibt es aktuell die Anfrage, ob wir uns im Kirchenkreis Tecklenburg vorstellen können, Modellregion für das Projekt „Zusammen wachsen - Ökumenisch kooperative Gemeinden“ zu werden.

„Wir sollten bereit sein, Akzente zu setzen, wenn wir von ihnen überzeugt sind“, meint André Ost. Die Fragen „Wie erreichen wir die Menschen, was brauchen sie von uns?“ seien die leitenden Fragen in der Zukunftsgestaltung des Kirchenkreises.

Auf dem Weg, die Kirche von morgen zu gestalten, komme es darauf an, dass viele verschiedene Menschen mit ihren Begabungen die Lasten gemeinsam tragen, betonte der Superintendent. Die notwendige Entlastung entstehe dadurch, dass man sich seine eigene Überforderung eingestehe und es zulassen könne, Macht und Verantwortung zu teilen. „Ich möchte für unseren Kirchenkreis und auch für mich selbst darauf vertrauen, dass Gott dafür sorgen wird, dass es mit seiner Kirche weitergeht“, so Ost abschließend.

Den kompletten Superintendenten-Bericht zum Download finden Sie hier: https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

Text: Christine Fernkorn

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news-1296Tue, 23 Aug 2022 12:39:22 +0200Biodiversitäts-Check auf dem Ev. Friedhof in Kattenvennehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/biodiversitaets-check-auf-dem-ev-friedhof-in-kattenvenne/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d84543f97cddb1e2a39557a7dbc35a1aWas blüht denn da? Was kreucht und fleucht hier? Diese Fragen stellten sich Thomas Starkmann und Luis Levers von der biologischen Station des Kreises Steinfurt, Carina Völker und Gunnar Waesch vom Institut für Kirche und Gesellschaft, Pfarrerin Verena Westermann und die Presbyter Wilhelm Fiegenbaum und Jörg Hawerkamp. Zwei Stunden dauerte die Begehung des Friedhofs, bei der allerlei Pflanzen und Tiere entdeckt wurden, die in der Natur selten vorkommen. Sei es das Bergsandknöpfchen, der Vogelfuß oder verschiedene Wildbienen, die zurzeit noch auf dem blühenden Ferkelkraut Nahrung finden. Was auf den ersten Blick wie eine ungepflegte Wiese aussieht, zeigt sich bei genauem Hinsehen als wertvoller Lebensraum: ein Magerrasen. Zum Beispiel vor der Friedhofshalle. Diese naturnahen Lebensräume möchte die Gemeinde schützen und fördern. Unterstützt wird sie dabei von der biologischen Station und der Landeskirche.

Das Vorhaben soll jedoch kein großes Geheimnis des Presbyteriums bleiben. Die Bevölkerung, vor allem die Gäste des Friedhofs, sollen mitgenommen werden. Daher wird es im Herbst ein öffentliches Seminar geben, in dem die Erkenntnisse der Begehung Grundlage sind und allen Interessierten vorgestellt werden. „Wir möchten dafür werben, einmal aus einem anderen Blickwinkel auf unseren Friedhof und seine Gestaltung und Pflege zu schauen… Unser Ziel ist es, neben Nistkästen, Insektenhotels und neuen Bäumen und Büschen, weitere Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen und um das Verständnis dafür zu werben. Wir freuen uns, wenn das bei der Gestaltung der Gräber berücksichtigt wird“ so das Presbyterium.

„Es war also ein Startschuss für ein Vorhaben, bei dem wir uns über weitere Menschen freuen, die sich in diesem Bereich engagieren möchten“ heißt es weiter.

Text: Kirchengemeinde Kattenvenne

 

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news-1295Tue, 23 Aug 2022 08:34:28 +0200“Christ’s Love Moves the World” - Transkulturelles Musikprojekt zum Motto der 11. ÖRK-Vollversammlunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/christs-love-moves-the-world-transkulturelles-musikprojekt-zum-motto-der-11-oerk-vollversammlun/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7edb66402d390592cdad191452f86349Musiker*innen und Sänger*innen aus mehreren Kontinenten haben an einem Videoprojekt zur 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe mitgewirkt. Darin interpretieren sie das Lied „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ des schwedischen Komponisten Per Harling. Das Musikvideo “Christ’s Love Moves the World” ist ab sofort auf dem Youtube Kanal von „music moves“ zu sehen.

Mit dem transkulturellen, ökumenischen Musikprojekt wollen die Initiator*innen auf die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) aufmerksam machen, die vom 31. August bis zum 8. September 2022 erstmals in Deutschland stattfindet. Der ÖRK ist eine Gemeinschaft von 352 Mitgliedskirchen, die mehr als 580 Millionen Christinnen und Christen aus orthodoxen, anglikanischen, baptistischen, lutherischen, methodistischen, reformierten, vereinigten und unabhängigen Kirchen vertreten. Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium. Es werden mehr als 4.000 internationale Teilnehmende aus 120 Ländern erwartet.

Unter dem Motto „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ fragt die ÖRK-Vollversammlung danach, wie wir in einer Welt zusammenleben wollen angesichts der COVID-19-Pandemie, des Klima-Notstands und der Verschärfung von Rassismus. Das Motto soll ein Zeugnis des Glaubens sein: Menschen, die in der Liebe Christi leben, können und sollen mit der Kraft des Heiligen Geistes, miteinander und mit Menschen anderen Glaubens für gerechten Frieden und Versöhnung arbeiten.

Die musikalische Leitung des Musikprojektes hat Vera Hotten, Musikpädagogin und Chorleiterin bei der Evangelischen Pop-Akademie in Witten. Digitale Tutorials haben es den Projektteilnehmer*innen ermöglicht, ihre Stimmen selbstständig einzuüben und aufzunehmen. Das Ergebnis ist ein lebendiges Stück Kirche: digital miteinander vernetzt, spirituell verbunden und das Anliegen des Ökumenischen Rates der Kirchen unterstützend.

Das Video steht allen Interessierten zur Weiterverwendung zur freien Verfügung. Das Video in 60MB zum Teilen in den Sozialen Medien ist hier verfügbar.

„Music moves“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Kirche von Westfalen (Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung sowie des Instituts für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste) und der Vereinten Evangelischen Mission.

Webadresse: www.musicmoves.net

Kontakt: Christina Biere, christina.biere@ekvw.de

Pressetext: Dirk Johnen, Pressestelle möwe

 

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news-1279Mon, 22 Aug 2022 08:00:00 +0200"L`Chaim - Auf das Leben! Jüdisch in Westfalen" - Exkursion mit Erkundung der Dauerausstellung des Jüdischen Museums Westfalenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lchaim-auf-das-leben-juedisch-in-westfalen-exkursion-mit-erkundung-der-dauerausstellung-des-j/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=94d5f9eadf94570cd3158de4023772c6Am Samstag, 10. September 2022, laden Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und die Ev. Kirchengemeinde Westerkappeln zu einer Tagesfahrt nach Dorsten ein. Ziel ist das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten. Die Teilnehmenden der Exkursion werden die Dauerausstellung des Museums mit Museumspädagogin Eisenbach gemeinsam erkunden. Diese führt ein in verschiedene Aspekte der jüdischen Religion wie z.B. den jüdischen Kalender und Feiertage. Ein besonderer Schwerpunkt ist die westfälisch-jüdische Geschichte. In 16 Lebenswegen aus Westfalen wird die vielfältige jüdische Geschichte in Westfalen dargestellt. Spannende Exponate erzählen immer wieder Lebens- und Familiengeschichten, z.B. über Bergleute, Fußballer und Computer-Pionierinnen. Auch die unterschiedlich motivierte jüdische Migration durch die Jahrhunderte ist ein Thema in der Dauerausstellung und spannt einen Bogen in die Gegenwart.

Die Museumserkundung ist eingebettet in eine Tagesexkursion mit Busfahrt und startet um 9.00 Uhr am Schulzentrum Westerkappeln, Osnabrücker Straße 25, 49492 Westerkappeln. Die Rückfahrt erfolgt um 15.00 Uhr mit voraussichtlicher Ankunft in Westerkappeln um ca. 16.30 Uhr. Im Anschluss an die Museumserkundungstour (10.30 – 12.30 Uhr) besteht die Möglichkeit zu einem weiteren Erfahrungsaustausch und Mittagsimbiss (nicht im Kostenbeitrag enthalten) in der Stadt Dorsten. Im Kostenbeitrag von 25 Euro sind Eintritt und Museumserkundung sowie der Bustransfer inbegriffen.

Weitere Informationen und verbindliche Anmeldungen (bis 1. September 2022) bei Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder und Pfarrer Olaf Maeder, Tel.: 05404 / 96360 (Gemeindebüro Westerkappeln) oder per E-Mail: erwachsenenbildungs@jubi-te.de.

Die Museumsexkursion ist Auftakt des Schwerpunkt-Themas im Programm 2022.2 der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg "Judentum und Antisemitismus in Deutschland".

Den Flyer mit weiteren Informationen zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-1293Thu, 18 Aug 2022 11:49:05 +0200Förderung energetischer Sofortmaßnahmen in kirchlichen Gebäudenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/foerderung-energetischer-sofortmassnahmen-in-kirchlichen-gebaeuden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6b7304ed625506f426cd37efc8fe6163Die Landessynode hat am 15. Juni 2022 beschlossen, noch in diesem Sommer konkrete Schritte zur Energiekosten- und Treibhausgasreduktion zu gehen. Hierzu gehört unter anderen ein Sofortprogramm für energetische Sofortmaßnahmen in kirchlichen Gebäuden. Der Grund ist ein doppelter: Zum einen hat sich unsere Kirche per Beschluss der Landessynode verpflichtet, klimaschädliche Emissionen bis spätestens zum Jahr 2040 bilanziell auf null zu reduzieren. Dies nimmt jede einzelne kirchliche Körperschaft in die Pflicht, nach konkreten Möglichkeiten der Treibhausgasreduktion zu suchen. Zum anderen sind in Zusammenhang mit dem verbrecherischen Krieg Russlands gegen die Ukraine für Herbst und Winter drastische Preissteigerung zu befürchten und teils bereits angekündigt.

Auch Lieferknappheit insbesondere bei Erdgas kann nicht ausgeschlossen werden. Hinzu kommt schließlich die nach wie vor beschämende Tatsache, dass wir auch mit unseren Energiekosten zwangsläufig in die Kriegskasse des russischen Präsidenten einzahlen. All dies gilt nicht nur für Privathaushalte, sondern kurz- oder mittelfristig auch für Kirchengemeinden und kirchliche Gebäude. Zu unserer Verantwortung für die Schöpfung tritt also für Kirchengemeinden und Presbyterien auch diejenige für die kirchlichen Haushalte. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist es notwendig die Energieverbräuche und -kosten unserer Gebäude möglichst kurzfristig zu reduzieren, betreffende Maßnahmen in Presbyterien zu beraten, zu beschließen und den Gemeinden und Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern zu erläutern. Hierzu hatte Landeskirchenrat Dr. Dirk Döhling, Dezernent für Gesellschaftliche Verantwortung, den Leitungen der westfälischen Kirchengemeinden bereits vor Ostern konkrete Vorschläge und Anregungen übermittelt.

Das im Juni von der Landeskirche beschlossene Sofortprogramm soll Ihre Bemühungen zusätzlich unterstützen und befördern. Als ersten Schritt können sich Kirchengemeinden noch bis zum 30. August 2022 für zwei konkrete Unterstützungsleistungen bewerben bzw. diese beantragen. Die Inanspruchnahme beider Programme, die im Folgenden näher erläutert werden, ist für die teilnehmende Kirchengemeinde kostenfrei:

• Überwachte Temperaturabsenkung in Kirchbauten

• Strategische Energieberatung für Gemeindestandorte

Keine Frage, die Herausforderungen, die sich durch die Klimakrise und die welt- und energiepolitische Lage ergeben, sind hoch.

Doch sind wir keineswegs ohnmächtig und erste Schritte sind kurzfristig möglich. Hierzu wollen die Programme ermutigen.

Text: Stabsstelle Kommunikation EKvW

Weitere Informationen unter:

https://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/foerderung-energetischer-sofortmassnahmen-in-kirchlichen-gebaeuden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4a020c4476b4f8012115bf2144dbd9af

 

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news-1291Thu, 18 Aug 2022 07:00:00 +0200Mitgliederversammlung Diakonie WesT e.V. - Ein Rückblick auf neun Monate gemeinsamer Diakonie http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mitgliederversammlung-diakonie-west-ev-ein-rueckblick-auf-neun-monate-gemeinsamer-diakonie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0de6a19982c1e03726c4da8003e5d4a3Am 15. August haben sich alle Mitglieder der neuen Diakonie WesT e.V., bestehend aus Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und institutionellen Mitgliedern zusammengefunden, um die inhaltlichen und wirtschaftlichen Ergebnisse nach neun Monaten gemeinsamer Diakonie zu betrachten. Nach neun Monaten der Zusammenarbeit in der gemeinsamen Diakonie können die Mitglieder auch in diesem Jahr auf ein positives Betriebsergebnis blicken, welches Wernher Schwarz von der Curacon Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Münster den Mitgliedern in Form einer Präsentation darstellte. Im Anschluss daran wurde der Vorstand durch die Mitglieder entlastet.

Auch inhaltlich kann die Diakonie WesT auf viele positive Veränderungen zurückblicken: Eine neu eingeführte Fachbereichsebene mit drei Leitungskräften kann den Vorstand im operativen Geschäft nun vielfach entlasten. „Diese Fachbereichsebene haben wir auch geschaffen, da die Diakonie WesT ab 2023 keinen theologischen Vorstand mehr haben wird“, erklärt André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg in seiner Funktion als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Diakonie. Pfr. Matthias Hövelmann hat sich bereits im Sommer in eine selbstgewählte Auszeit von seinen Ämtern in Kirche und Diakonie verabschiedet. Pfr. i.R. Jürgen Nass wird ihm Ende des Jahres folgen und nach über 22 Jahren als theologischer Vorstand seinen Ruhestand antreten. „Um dennoch die theologische Kompetenz in der Diakonie beizubehalten, werden wir ab 2023 statt eines theologischen Vorstandes zwei Synodalbeauftragte aus beiden Kirchenkreisen zu je 25% in der Diakonie einsetzen“, erläutert Ost die zukünftigen Pläne der Diakonie weiter. Diese Pläne wurden bereits Anfang des Jahres durch den Verwaltungsrat bestätigt. „Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Lösung in Aussicht haben, mit der auch eine gute Weiterentwicklung unserer Diakonie auf dem Weg ist“, resümiert Stefan Zimmermann, kaufmännischer Vorstand der Diakonie WesT.

Der Bericht des Vorstandes für die Mitgliederversammlung war geprägt vom großem Dank an die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr großartiges und unermüdliches Engagement. Trotz aller guten wirtschaftlichen und inhaltlichen Entwicklung wird die Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die größte Herausforderung der nächsten Jahre werden. „Hier gilt es, in Zukunft neue Wege zu gehen“, so Zimmermann. Auf der Homepage der Diakonie Deutschland karriere.diakonie.de können junge Menschen einen Überblick über die Arbeitsmöglichkeiten in Kirche und Diakonie erhalten und anhand verschiedener Berufsfindungstests prüfen, welcher sozialer Beruf zu ihnen passt. 

Text: Pia Nimz, Pressestelle Diakonie WesT e.V.

 

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news-1254Wed, 17 Aug 2022 20:00:00 +0200„Die Kirche im Dorf lassen“ – Der Erhalt unserer Kirchengebäude als gesellschaftliche Aufgabe - Magdeburger Altbischof Axel Noack referiert beim Stiftungsabendhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-kirche-im-dorf-lassen-der-erhalt-unserer-kirchengebaeude-als-gesellschaftliche-aufgabe-magd/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ab9a5555f2a07434ee1f154a5a788b08Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der „Stiftung denkmalwerte Kirchen im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg“ in diesem Jahr wird der Magdeburger Altbischof Axel Noack einen Festvortrag halten. Der Stiftungsabend findet am Mittwoch, 28. September, um 18.30 Uhr in der Stiftskirche Tecklenburg-Leeden, Stift 3, in 49545 Tecklenburg statt. Im Mittelpunkt des Abends steht das Thema „Die Kirche im Dorf lassen“ – Der Erhalt unserer Kirchengebäude als gesellschaftliche Aufgabe“.

Zum Referenten

Axel Noack hat den Wiedervereinigungsprozess der Kirchen in Deutschland vor 31 Jahren als Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen mitgestaltet. Das ehemalige EKD-Ratsmitglied engagierte sich unter anderem stark für den Erhalt der historischen Kirchen in Ostdeutschland. Alle Kirchen dort konnten mit viel Eigeninitiative und staatlichen Mitteln restauriert werden. Axel Noack wird über seine Erfahrungen berichten und seinen Vortrag mit Fotos sanierter Kirchen in Ostdeutschland illustrieren.

Zukunftsaufgabe Kirchenerhaltung: Können die Erfahrungen aus Ostdeutschland auch beispielhaft für den Kirchenkreis Tecklenburg sein?

Der Kirchenkreis Tecklenburg möchte seine 21 denkmalwerten Kirchen ebenfalls für die Nachwelt erhalten. Doch wie kann das gelingen? Viele Kirchengebäude im Tecklenburger Land sind Jahrhunderte alt und zeugen von der wechselvollen Kirchen- und Kulturgeschichte vergangener Zeiten. Die Sanierung und Instandhaltung historischer Kirchgebäude ist aber oft mit Millionenbeträgen verbunden. Allein aus eigenen kirchlichen Mitteln wird es nicht gelingen, diese besonderen Kulturgüter zu erhalten. Um diese Zukunftsaufgabe zu bewältigen, bedarf es eines Schulterschlusses von Kirche und Gesellschaft. 

Im Anschluss an den Festvortrag sind alle Gäste zu einem Empfang in den Stiftshof Leeden, Stift 19, in 49545 Tecklenburg, eingeladen.

Die Stiftung:

Um für notwendige Sanierungsmaßnahmen an den 21 denkmalwerten Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg einen Beitrag leisten zu können, wurde die „Stiftung für denkmalwerte Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg“ eingerichtet. Die denkmalwerten Kirchen im Kirchenkreis Tecklenburg sind einzigartig. Die Stiftung für denkmalwerte Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg setzt sich für ihren Erhalt ein. Sie arbeitet nach einem altbewährten Prinzip: Über die Jahre wird durch Zustiftungen ein Stiftungskapital angesammelt und gewinnbringend angelegt. Das Kapital wird nicht angetastet. Es ist das Erbe von Generation zu Generation. Nur die Kapitalerträge dienen der Instandhaltung der historischen Kirchen. Sie werden jährlich ausgeschüttet.

Weitere Informationen über die Stiftung finden Sie hier:

https://denkmalwert.ekvw.de/

 

Vita von Axel Noack:

Axel Noack wurde am 8. November 1949 in Biesnitz, Kreis Niesky (heute Görlitz) geboren. Als Wehrdienstverweigerer konnte er nicht Mathematik an der Universität studieren und wurde daher nach seinem Abitur 1968 und dem Facharbeiterabschluss als Betriebsschlosser diakonischer Helfer in Lobetal bei Berlin. Von 1969 bis 1975 studierte er Evangelische Theologie am (Kirchlichen) Katechetischen Oberseminar in Naumburg (Saale). Nach einem Vikariat in Merseburg und einer Repetentur am Katechetischen Oberseminar wurde er 1978 zum Pfarrer ordiniert. Von 1978 bis 1985 war Axel Noack Studenten- und Kreisjugendpfarrer in Merseburg und von 1985 bis 1997 Gemeindepfarrer in Wolfen (Kirchenkreis Bitterfeld).

1986 wurde er Mitglied in der Konferenz der Kirchenleitungen des Bundes der evangelischen Kirchen in der DDR. Von 1991 bis 2003 war der Theologe Mitglied im Rat der EKD.1997 wurde er zum Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen gewählt. Dieses Amt hatte er bis zum Zusammenschluss dieser Kirche mit der Ev. Luth. Kirche in Thüringen zur „Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland“(EKM) 2009 inne. Seit Sommer 2009 hat Axel Noack einen Lehrauftrag für kirchliche Zeitgeschichte und territoriale Kirchengeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Er ist mit einer Pastorin verheiratet und hat drei Kinder.

 

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news-1289Tue, 16 Aug 2022 13:02:20 +0200Austausch mit dem Landrathttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/austausch-mit-dem-landrat/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=486a850936b245c24aec573951769308Zu einem Austausch mit Landrat Dr. Martin Sommer und Sozialdezernent Tilman Fuchs trafen sich Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche im Kreis Steinfurt.Zum jährlichen Austausch trafen sich Landrat Dr. Martin Sommer, Kreissozialdezernent Tilman Fuchs, Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken Susanne Falcke, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg André Ost sowie Jochen Reidegeld, Kreisdechant des Kreisdekanats Steinfurt, und Matthias Kaiser, Geschäftsführer des Kreisdekanats Steinfurt im Steinfurter Kreishaus.

Bei dem Gespräch standen der Zusammenhalt der Gesellschaft und die aktuelle Situation Geflüchteter im Mittelpunkt. Einig waren sich alle Gesprächsteilnehmenden, dass die anstehenden Aufgaben nur von allen maßgeblichen Partnerinnen und Partner aus Politik und Gesellschaft gemeinsam erfolgreich bewältigt werden können und deswegen der regelmäßige Austausch fortgesetzt werden soll.

Für Jochen Reidegeld war es das letzte Treffen in dieser Runde. Er legt sein Amt im September nieder, um sich neuen Aufgaben in der Friedensforschung zu widmen.

Text: Kreis Steinfurt

 

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news-1288Mon, 15 Aug 2022 15:34:50 +020050 Jahre Matthias-Claudius-Haus in Tecklenburg - Minister Karl-Josef Laumann gratuliert zum Jubiläumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/50-jahre-matthias-claudius-haus-in-tecklenburg-minister-karl-josef-laumann-gratuliert-zum-jubilaeum/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9ab34f5efd307dd70ab6dd53b880f974Am 12.8.2022 gab es im Tecklenburger Matthias-Claudius-Haus allen Grund zum Feiern: die Einrichtung unter Trägerschaft der Evangelischen Perthes-Stiftung beging ihr 50-jähriges Jubiläum. Rund 100 Gäste kamen zum Festgottesdienst, der unter Leitung von Pfarrer Björn Thiel gefeiert wurde. Die Zeiten ändern sich, das Gute bleibt!“, blickte Wilfried Koopmann, Vorsitzender des Vorstands der Evangelischen Perthes-Stiftung zurück. „In 50 Jahren haben sich viele Veränderungen ergeben, und auch die kommenden Jahre werden von einem steten Wandel gekennzeichnet sein. Aber das Gute ist geblieben. Den Menschen Gutes tun, das war und ist das Ziel aller Bestrebungen hier im Matthias-Claudius-Haus und wird es auch zukünftig bleiben.“

Karl-Josef Laumann, Landesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, sprach das erste Grußwort nach dem Gottesdienst. Nach einem Rückblick auf die Entwicklung der Pflegeversicherung, ging der gebürtige Riesenbecker auf aktuelle Themen ein: In der Pflege sei am Ende nicht das Geld das große Problem, sondern die Frage, wo die Menschen herkommen, die in diesem Bereich arbeiten. „Darauf hat keiner so richtig eine Antwort.“ Die Tatsache, dass in Nordrhein-Westfalen momentan 17.500 junge Menschen eine Ausbildung im Pflegeberuf absolvieren, mache dem Minister jedoch Freude. Außerdem, dass die Pflegekräfte im Matthias-Claudius-Haus zu einem vernünftigen Tarif entlohnt werden: „In der Pflege haben wir die höchste Ausbildungsvergütung überhaupt“. Pflege habe andere Arbeitszeiten: 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. „Das ist ein Beruf, der nah am Menschen ist und große Wertschätzung verdient.“ Das Matthias-Claudius-Haus gebe den Menschen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wo und wie sie im Alter gepflegt werden möchten. „Herzlichen Glückwunsch – und weiter so. Auf dass die Menschen, die hier leben und arbeiten zufrieden sind.“

Gisela Lang gratulierte als stellvertretende Landrätin des Kreises Steinfurt, ebenso wie Tecklenburgs Bürgermeister Stefan Streit, der im Matthias-Claudius-Haus auch Kuratoriumsmitglied ist. Er hob hervor, dass die Altenhilfe-Einrichtung ein wichtiger Standortfaktor für die Stadtentwicklung sei. Außerdem seien die Vernetzung vor Ort und die vielen schönen Veranstaltungen sehr beeindruckend.

André Ost, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg und Vorsitzender des Stiftungsrats der Ev. Perthes-Stiftung, war selbst sieben Jahre lang als Seelsorger im Matthias-Claudius-Haus tätig und kann nur bestätigen, dass die Einrichtung sehr gut in den Ort integriert und vernetzt ist: „Die ökumenische Zusammenarbeit ist hier sehr gut und lebendig.“ Auch Pfarrer Björn Thiel und Kaplan Ernst Willenbrink als Vertreter der katholischen Kirchengemeinde hoben dies in ihren Grußworten hervor.

Seit ihrem Bestehen wurde die Einrichtung mehrfach baulich umgestaltet – „und mit jedem Umbau ist das Haus moderner, wohnlicher und schöner geworden“, erzählte Silke Beernink, Geschäftsbereichsleitung Perthes-Altenhilfe Nord, die ihre berufliche Laufbahn in der Evangelischen Perthes-Stiftung im Matthias-Claudius-Haus begonnen hat, während ihrer Moderation.

„Es ist jedoch nicht das Gebäude, das das Wesen einer diakonischen Einrichtung ausmacht, sondern die Menschen die dort arbeiten und wirken“, ergänzte Einrichtungsleiter Jörg Niemöller. „Es sind natürlich auch Bewohnerinnen und Bewohner, die sich gemeinsam mit ihren Angehörigen mit Wünschen, Kritik und Verbesserungsvorschlägen einbringen und somit das Zusammenleben in der Einrichtung zu einem großen Teil mitgestalten.“ Er dankte seinen Kolleginnen und Kollegen im Matthias-Claudius-Haus für ihr Engagement: „Wir sind als Team gut – und das zeichnet uns aus!“

Warmherzigkeit und gegenseitige Wertschätzung, da sind sich alle einig, tragen zur positiven Atmosphäre bei, die dazu geführt hat, dass das Matthias-Claudius-Haus einen hervorragenden Ruf in der Begleitung von Menschen im Alter, besonders für Menschen mit Demenz, auch über die Grenzen Tecklenburgs hinaus, genießt.

Im Anschluss der Feier gab es bei einem Imbiss – zubereitet von der Perthes-Service GmbH im Haus – kühlen Getränken und Live-Musik vom Glückauf-Orchester noch genügend Zeit für den Austausch miteinander und die Möglichkeit, das Matthias-Claudius-Haus zu besichtigen.

Text: Imke Koch-Sudhues, Evangelische Perthes-Stiftung

 

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news-1287Mon, 15 Aug 2022 12:52:40 +0200Traurig, aber unvermeidlich - Versöhnungskirche in Hörstel-Riesenbeck wurde entwidmet http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/traurig-aber-unvermeidlich-versoehnungskirche-in-hoerstel-riesenbeck-wurde-entwidmet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=efdd5d5eab05b4b6e78164d4dd5ca35cAm 28. November 1954 wurde in Hörstel-Riesenbeck die Versöhnungskirche ihrer Bestimmung als Gottesdienststätte übergeben. André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg, blickte am 14. August 2022 auf die Anfangsjahre zurück, denn er feierte mit der Gemeinde den letzten Gottesdienst zur Entwidmung der Kirche. „Das ist kein schöner Tag. Der Vorgang ist traurig, aber unvermeidlich“, stellte er fest.

Der erste Advent 1954 war ein Tag großer Freude für die nach dem Krieg stark gewachsene evangelische Gemeinde. Durch den Zuzug vieler Flüchtlinge hatte sie einen großen Aufschwung erlebt. Sie wünschten sich einen Heimatort für die Verkündigung des Wortes Gottes, ein neues Zuhause. „Die Landeskirche finanzierte den Bau der Kirche, die damals gebraucht wurde“, erklärte Ost. Das Grundstück hatten die Christen mit viel Eigenleistung und Herzblut selbst baureif gemacht. Sie war von ihrer besonderen Lage oberhalb des Dortmund-Ems-Kanals bis heute einzigartig in der Tecklenburger Kirchenlandschaft.

Mehrere Generationen verbänden Erinnerungen mit diesem Ort, an Gottesdienste, Taufen, Konfirmationen, Trauungen oder Beerdigungen, sagte Pfarrer Martin Pfuhl von der Evangelischen Kirchengemeinde Hörstel. Pfarrerin Dorothea Pfuhl sprach das Eingangsgebet und bat um Stärkung für den Abschied und Neuanfang. Olga Neugum an Orgel und Klavier sowie der Chor der Evangelischen Kirchengemeinde Hörstel unter ihrer Leitung gestalteten den festlichen musikalischen Rahmen. Gemeinsam beteten die Besucher den Psalm 121. Presbyterin Annegret Sand trug die Lesung aus dem Alten Testament vor. „Ein jegliches hat seine Zeit“, heißt es im Bibeltext des Predigers Salomo. Auch die Versöhnungskirche hatte ihre Zeit und ihre Aufgabe, so Martin Pfuhl. Doch im Laufe der Jahre kamen immer weniger Menschen zu den Gottesdiensten. Er erläuterte noch einmal die Entscheidung des Presbyteriums zur Schließung und Entwidmung der Versöhnungskirche, die von der Evangelischen Kirche von Westfalen mit einer Urkunde genehmigt wurde.

„Einer Kirche die Aufgabe als Gottesdienstort zu nehmen, fällt schwer“. Damit sprach André Ost aus, was die etwa 50 Besucher empfanden. Er fand in seiner Predigt sehr persönliche Worte, die den Gläubigen Mut machten, dennoch optimistisch in die Zukunft zu schauen. Die Gemeindearbeit werde sich künftig an der Hörsteler Friedenskirche konzentrieren.

Mit Kirchen seien Lebensstationen verknüpft, die sich ins Gedächtnis gebrannt hätten, so der Superintendent. Sie seien jedoch keine heiligen Orte, an denen Gott dingfest zu machen wäre. Sie dienen zur Verkündigung des Wortes Gottes und als Treffpunkt für die Gemeinde. Werde dieser ursprüngliche Sinn nicht mehr erfüllt, sei der Abschied unvermeidlich. „Wir trauern darüber, dass die Zeit, in der wir heute leben, über die Bedeutung dieses Hauses hinweggegangen ist“, betonte der Superintendent.

Schwindende Mitgliederzahlen und eine geringere Finanzkraft ließen keine andere Schlussfolgerung zu. Bezüglich der weiteren Verwendung des Gebäudes und Grundstücks sei vieles im Fluss, eine abschließende Entscheidung noch nicht getroffen. Derzeit würden Gespräche mit Interessenten geführt, kündigte Ost an. Er verlas den förmlichen Entwidmungsbeschluss des Landeskirchenamtes in Bielefeld. Auch nach der Schließung werde Gottes Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit bleiben, blickte er in die Zukunft. „Schön wäre es, wenn die Erinnerung an das christliche Leben an diesem Ort für die Nachwelt erhalten bliebe“, wünschte der Superintendent sich und den Gläubigen.

Helmut Selchow hatte die Gemeinde mit aufgebaut und an vielen Stellen mitgewirkt. Mit berührenden Worten erinnerte er daran, wie die Kirche für die vielen Flüchtlinge, die nicht immer wohlgelitten waren, zu einem Stück Heimat wurde. Sie hatten bei der Vertreibung kaum etwas mitnehmen können, trotzdem sammelten sie Geld für den Bau, das könne er nicht vergessen. Er hatte den Anwesenden aus dem Herzen gesprochen und erhielt viel Zuspruch.

Nach den Fürbitten und dem Vaterunser sprach Dorothea Pfuhl die Abschiedsworte. Zum Abschluss der Entwidmungszeremonie wurden die liturgischen Gegenstände hinausgetragen und vor der Kirche auf einem mit Blumen geschmückten Tisch noch einmal der Gemeinde gezeigt. Sie werden einen angemessenen neuen Platz finden.

Text: Brigitte Striehn

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news-1286Fri, 12 Aug 2022 07:47:48 +0200"Donna Donna“ - Eine musikalische Reise durch das Judentum mit Esther Lorenz und Peter Kuhzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/donna-donna-eine-musikalische-reise-durch-das-judentum-mit-esther-lorenz-und-peter-kuhz/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a76f30b00140704aabcf5bf9ef811878Am Freitag, 16. September 2022, um 19.30 Uhr, laden Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg und Ev. Kirchengemeinde Westerkappeln zu einem besonderen Konzert ein. Auf dem Programm steht dann eine musikalische Reise durch das Judentum.Mit dem Programm „Donna Donna“ benannt nach dem berühmten jiddischen Lied von Sheldon Secunda, das sich metaphorisch mit dem Warschauer Getto beschäftigt, präsentiert die Sängerin Esther Lorenz israelische und spanisch-jüdische Musikkultur. Auch das Ostjudentum mit seiner reichen lyrischen wie geistlichen Welt findet Raum. Der Poet Abraham Reisen wird oft der „Heinrich Heine der Jiddischen Sprache“ genannt. Sein Gedicht „Vek nisht“ wird als Vertonung von Esther Lorenz im Duett mit Peter Kuhz vorgetragen, der außerdem das Konzert an der Gitarre begleitet 

Mit „Hinach Yaffa“ hat der Chansonkomponist und -sänger Georges Moustaki das romantische Hohelied der Bibel musikalisch festgehalten – „Wie schön bist Du meine Freundin, wie schön“. Esther Lorenz besingt den „Abend der Rosen“ in „Erev shel shoshanim“ - einem Liebeslied, das oft auf Hochzeiten gespielt und gesungen wird, und zitiert ein beliebtes israelisches Schlaflied mit „Numi, Numi“, das die Rückkehr des „Abbas“ verspricht – der hebräische Kosename für Papa.

Weniger bekannt ist die Musik der sephardischen Juden, die sich nach ihrer Vertreibung aus Spanien im Mittelalter in ganz Südeuropa, in Israel sowie in New York ansiedelten. „Adio Querida“ - der Abschied von der Geliebten wurde der Inbegriff dieser musikalischen Überlieferungen der Sefarden. Noch heute erinnert der spanische Flamenco an die maurischen Klänge dieser fast vergessenen Kultur.

Erläuterungen über Bräuche, Lyrikrezitationen und Streifzüge durch die jüdische Geschichte vom Mittelalter bis heute sowie die berühmte jüdische Prise Humor vervollständigen dieses kulturelle Kaleidoskop.

Karten sind an der Abendkasse (15 Euro) erhältlich und auch im Vorverkauf (10 Euro) bei Bücher Esch und im Ev. Kirchenbüro in Westerkappeln. Eine verbindliche Kartenreservierung (mit Angabe von Adressdaten) ist ebenfalls möglich per E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

Das Konzert ist Teil des Schwerpunkt-Themas im Programm 2022.2 der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg "Judentum und Antisemitismus in Deutschland". Weitere Informationen und Flyer zum Download unter

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

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news-1262Thu, 11 Aug 2022 12:00:00 +0200„Gott ist Liebe“ ist Thema der 5. Tecklenburger Orgelnacht am 10. September 2022 http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gott-ist-liebe-ist-thema-der-5-tecklenburger-orgelnacht-am-10-september-2022/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=362482ab5a6b8763d8fe390dd2d7edceDie Liebe hat eine überaus große Bedeutung für alle Menschen, und zwar in allen Facetten. Der Liebe sind unzählige Dichtungen, Bilder, Skulpturen, Lieder und Bücher gewidmet. Die diesjährige 5. Tecklenburger Orgelnacht steht unter dem Motto „Gott ist Liebe“ (1. Joh. 4,16). Der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg und die Gemeinden Lienen, Ibbenbüren und Tecklenburg laden dazu herzlich am 10. September 2022 ein. Mit den schlichten und gleichzeitig zutiefst berührenden Melodien von Liebesliedern der Renaissance oder aus Edvard Griegs „Peer Gynt“ sowie aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ ziehen instrumentale Arrangements in unsere Kirchen ein, die eine wunderbare Entsprechung zu den christlichen Melodien und Liedern rund um die Liebe Gottes darstellen. Bach und Grieg singen davon ebenso wie unsere alten und neuen Lieder im Gesangbuch und jüdische Klezmer-Musik.

Auf dem tragenden Balken der Orgelempore in der Ev. Stadtkirche Tecklenburg steht in goldenen Buchstaben der Satz „GOTT IST LIEBE“ geschrieben. Das biblische Zitat  dient der Ermutigung zum Spielen und Singen des Lobes Gottes. Dies ist das Fundament für ein Musizieren, das die Liebe Gottes im Kirchraum hör- und erfahrbar macht.

Gemeinschaft erleben

„Als Ausdrucksmittel des Glaubens kann Musik uns Menschen immer wieder neue Perspektiven eröffnen“, so Superintendent André Ost. „Wir möchten dies mit der 5. Orgelnacht erlebbar machen. Genießen Sie neben der Musik auch wieder die Gemeinschaft und Geselligkeit bei einem Glas Wein und schmackhaften Speisen“ lädt André Ost ein. „Nutzen Sie unseren bequemen Shuttle-Bus, der Sie zuverlässig von Ort zu Ort bringt. Die diesjährige Orgelnacht macht in Lienen, Ibbenbüren und Tecklenburg Station. Freuen Sie sich auf eine spannende musikalische Entdeckungsreise!“

Die Tecklenburger Orgelnacht hat mittlerweile Tradition. Der Kirchenkreis veranstaltete sie erstmalig im Jahr 2012. In diesem Jahr hatte die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) im Rahmen der Feierlichkeiten vor dem eigentlichen Reformations-Jubiläum im Jahr 2017 das Jahr unter das Thema „Gottesklang“ gestellt. Weitere Orgelnächte in den Jahren 2014, 2016, 2018 folgten und erfreuen sich großer Beliebtheit. Zwei Orgelnächte mussten, coronabedingt, im Digitalformat stattfinden. „Die Resonanz war großartig. 1000 Besucherinnen und Besucher nahmen an der Online-Orgelnacht 2020 teil“, betont Organisatorin Ulrike Lausberg (Orgel) im Pressegespräch. Musiker, Musikerinnen und Veranstalter freuen sich auf die 5. Tecklenburger Orgelnacht 2022.

Musik für Oboe, Englischhorn, Violine und Orgel

Johannes von Lublin, Johann Sebastian Bach, Edvard Grieg, Filmmusik, Klezmer-Musik u. a.

Eine Veranstaltung des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg und der Ev. Kirchengemeinden Lienen und Ibbenbüren.

1. Station: Ev. Kirche Lienen

17.30 Uhr – Empfang mit Getränken

18.00 Uhr – Konzert

 

2. Station: Ev. Matthäuskirche Ibbenbüren

19.45 Uhr – Konzert

20.30 Uhr – Abendimbiss

 

3. Station: Ev. Stadtkirche Tecklenburg

22.30 Uhr – Konzert

 

Mitwirkende:

Stefanie Bloch, Oboe und Englischhorn

Matthias Reuland, Violine

 

Ulrike Lausberg, Orgel und Gesamtleitung

André Ost, Geistliche Impulse

Dr. Ulrich Althöfer, Kunsthistorische Einführungen

 

Hinweg 
Busse nach Lienen, Ev. Kirche

Bus 1 (Hopsten – Recke – Mettingen – Laggenbeck – Ledde –  Tecklenburg – Lengerich – Lienen)

Abfahrt

 16:00 Uhr Hopsten, Gemeindezentrum, Teupenweg
 16:15 Uhr Recke, Edeka
 16:30 Uhr Mettingen, Lidl
 16:44 Uhr Laggenbeck, Permer Str.
 16:50 Uhr Ledde, Ev. Kirche
 17:00 Uhr Tecklenburg, Gräfin-Anna-Str.
 17:15 Uhr Lengerich, Feuerwehrhaus

Ankunft

17.30 Uhr Lienen, Ev. Kirche

Bus 2 (Hörstel – Ibbenbüren – Brochterbeck –  Lengerich-Wechte – Lienen)

Abfahrt

 16:00 Uhr Hörstel, Ev. Kirche
 16:25 Uhr Ibbenbüren, Ev. Matthäuskirche
 16:42 Uhr Brochterbeck, Bocketal
 16:50 Uhr Brochterbeck, Ev. Kirche
 17:00 Uhr Lengerich-Wechte, Kirche

Ankunft

17.30 Uhr Lienen, Ev. Kirche

Stationen der Orgelnacht

Die Busse fahren jeweils im Anschluss an die Konzerte weiter zurnächsten Station (Lienen – Ibbenbüren-Matthäuskirche – Tecklenburg-Stadtkirche). 

Rückweg
Die Busse fahren nach dem letzten Konzert in Tecklenburg um ca. 23:30 Uhr zurück:

Bus 1 nach Ledde – Laggenbeck – Mettingen – Recke – Hopsten

Bus 2 nach Lengerich-Wechte – Lengerich-Feuerwehrhaus – Lienen –  Brochterbeck – Brochterbeck-Bocketal – Ibbenbüren-Matthäuskirche – Hörstel – Hopsten

Die Fahrten werden durchgeführt von Mietwagen Wolfgang Suhre, Teupenweg 19, 49496 Hopsten.

Kosten

Der Eintritt zu den Konzerten ist frei. Es wird jeweils am Ausgang um eine Spende gebeten.

Die Teilnahme am Abendimbiss (ohne Nutzung des Busses) kostet 15 €. Das Kombi-Ticket für Bus plus Abendimbiss (in Ibbenbüren) kostet 25 €.

Um allen Interessierten die Teilnahme an den Konzerten zu ermöglichen, verzichten wir auf Eintrittsgelder. Die Orgelnacht wird teilweise von Sponsoren finanziert, ist aber auf Spenden der Besucher/innen angewiesen, um die 
tasächlich anfallenden Kosten decken zu können. Alle Konzerte bzw. Stationen können auch einzeln besucht werden.

Für die Nutzung des Busses ist eine Voranmeldung erforderlich.

Die anfallenden Kosten werden beim Einstieg in den Bus bzw. im Gemeindehaus in Ibbenbüren in bar entrichtet.

 

Anmeldungen nimmt die Superintendentur des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg entgegen:

Christina Blom, Tel.: 05482/68 380; E-Mail: christina.blom@ekvw.de

 

Sponsoren: Evangelische Kirche von Westfalen, Kreis Steinfurt, Kreissparasse Steinfurt, Stiftung Ev. Kirche in Ibbenbüren, Förderverein Matthäuskirche e.V. 

 

Das Plakat und den Flyer zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.  

 

 

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news-1277Mon, 08 Aug 2022 12:22:59 +0200Andy Warhol und die amerikanische Pop-Art-Kunst - Kunst und Kultur gemeinsam entdecken mit der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/andy-warhol-und-die-amerikanische-pop-art-kunst-kunst-und-kultur-gemeinsam-entdecken-mit-der-ev-e/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=baeb98437e3c12b479cd93a177051fc9Am Donnerstag, 1. September 2022, um 10.00 Uhr, lädt die Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg ein zu einer Erkundungstour durch die aktuelle Ausstellung des Kunstmuseum Pablo Picasso Münster, Picassoplatz 1, 48143 Münster. Auf dem Programm steht dann das Thema" Andy Warhol und die amerikanische Pop-Art-Kunst". Die Ausstellung „Andy Warhol“ präsentiert insgesamt 77 „Prints“ des berühmten amerikanischen Pop Art-Künstlers aus den Jahren 1954 bis 1987. Viele davon werden in der Schau in Münster erstmalig öffentlich ausgestellt. Das Picasso-Museum zeigt einen breiten Querschnitt durch Warhols druckgrafisches Schaffen, darunter hauptsächlich Siebdrucke auf Papier. Zu sehen sind viele seiner beliebtesten Motive, die zu modernen Bildikonen geworden sind: Die Campbell-Suppendose, Marilyn Monroe und seine bunten Blumen.

In der Ausstellungserkundung am 1.September wird am Beispiel ausgewählter Kunstwerke in die Pop-Art-Kunst und deren Hintergründe eingeführt. Der Kostenbeitrag beträgt 10 Euro (inklusive Eintritt und Führung). Treffpunkt ist ab 10 Uhr im Foyer des Museums. Weitere Informationen und verbindliche Anmeldungen bei der Ev. Erwachsenenbildung Kirchenkreis Tecklenburg, Tel.: 05482 / 68 133, E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de. Das Gesamtprogramm der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg steht zum Download hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

 

 

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news-1276Mon, 08 Aug 2022 12:19:33 +0200Mission: Erde retten! Kinder-Wald-Tage 2022 http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mission-erde-retten-kinder-wald-tage-2022/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7146c200d1d4d2f3f2bf8bdd723f76baWir retten die Erde! Dieser Mission nahmen sich 18 Kinder aus Lengerich und Umgebung vom 12. bis 14. Juli an. Gemeinsam mit einem Team von Ehrenamtlichen des CVJM und der Evangelischen Jugend Lengerich verbrachten die Kinder, unter der Leitung der hauptamtlichen Jugendreferentin Karolina Swoboda, im Wald. Die Rahmengeschichte des Ferienprojektes erforderte von den Kindern die Wiederherstellung des Gleichgewichts der Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser.  Aufgrund des menschlichen Einflusses haben die Elemente-Wesen ihre Plätze auf der Erde verloren. Diese galt es durch die Bewältigung verschiedener Herausforderungen und Abenteuer wieder herzustellen.

Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Erde. Die Kinder sammelten Puzzlestücke, mit denen am Ende der Platz des Erdwesens „Wurzel“ zusammengefügt werden konnte. Dazu legten sie z.B. ein Gruppenmandala aus Naturmaterialien und gestalteten Landschaften aus Ton. Am Mittwoch begleiteten das Feuerwesen „Flammi“ und das Luftwesen „Wolki“ die Kinder auf einer langen Wanderung zur Ev. Jugendbildungsstätte nach Tecklenburg. Unterwegs begegneten sie u.a. Moses am brennenden Dornenbusch und bastelten Mobiles aus Materialien, die sie im Wald fanden. An der JuBi angekommen, gab es ein Feuer zum Zubereiten von Stockbrot und Würstchen. Als krönenden Abschluss ging es vor der Rückfahrt nach Lengerich noch in den Niedrigseilgarten. Am letzten Projekttag wurde es schließlich nass. Am Wassertag bauten die Kinder für das Wasserwesen „Wassi“ Brücken und Boote und überquerten in Kooperationsübungen Flüsse. Eine große Wasserolympiade im „grünen Raum“ am Skulpturenpark bildete einen erfrischenden Abschluss des Ferienprogramms.

Dreh- und Angelpunkt der Tage war der rote CVJM - Bauwagen, der für die Dauer des Ferienprojektes vor der alten Friedhofskappelle am Hortensiengarten platziert war. Er diente als Treffpunkt, Materiallager, Rückzugsort und Hingucker für vorbeiziehende Wanderer.

Die gesamte Aktion war ein voller Erfolg. Die Kinder schafften es mit Leichtigkeit, die Elemente wieder in ihr Gleichgewicht zu bringen und den Elementwesen ihren Platz auf der Erde wieder herzustellen – und somit die Erde zu retten. Sie lernten, ein Gespür für die Bedürfnisse der Umwelt zu entwickeln, als Team zusammenzuarbeiten, sammelten eine Menge Müll aus der Umgebung und hatten dabei auch noch einen Riesenspaß.

Das Ferienprojekt konnte so nur aufgrund der zahlreichen Unterstützung verschiedener Akteure stattfinden. Unter anderem gilt Dank der Stadt, Offensive und LWL Lengerich sowie der Jugendbildungsstätte Tecklenburg für die Erlaubnis zur Geländenutzung. Außerdem gebührt Dank dem Team des CVJM und EvJu Lengerich: Annika, Ben, Friederike, Joshua, Lotta, Marie, Nico, Pippa, Sina für die kreative Planung, pädagogische und kulinarische Begleitung.

Ein großes Dankeschön auch an die Familien Groppe, Otte und Telljohann für das Befördern des Bauwagens, Unterstützung beim Materialtransport und das Catering.

Text: Karolina Swoboda

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news-1283Mon, 08 Aug 2022 12:10:00 +0200Stiftung ist die „Ermöglicherin“ - „Evangelische Kirche Ibbenbüren“ sagt Danke für starke Zeichen der Unterstützung http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stiftung-ist-die-ermoeglicherin-evangelische-kirche-ibbenbueren-sagt-danke-fuer-starke-zeichen-de/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a542d9abac7376ca98921fcd7ebf0014Seit 13 Jahren gibt es die „Stiftung Evangelische Kirche in Ibbenbüren“. Sie wurde 2009 mit Geldern aus dem Verkauf der Anteile der Evangelischen Kirchengemeinde am Klinikum Ibbenbüren ins Leben gerufen. Das Ziel: die Evangelische Kirchengemeinde in ihrem Dienst an den Menschen stärken und unterstützen, um neue Wege zu gehen und sich zukunftsfähig aufzustellen. Drei Jahre nach dem Zehnjährigen nehmen Pfarrer Reinhard Lohmeyer, Vorsitzender des Stiftungsvorstands, und Heike Rauer, seit Gründung Kuratoriumsmitglied der Stiftung (unter anderem als Vorsitzende) und aktuell Schriftführerin, im Gespräch mit IVZ-Redaktionsleiter Claus Kossag Stellung zur Entwicklung der Stiftung.

Hat die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Entwicklung der Stiftung gehabt?

Reinhard Lohmeyer: Finanziell hat das keine Rolle gespielt. Wir möchten uns heute für die großartige Unterstützung in der Gemeinde bedanken. Durch Kirchgeldsammlungen in allen Pfarrbezirken, Vermächtnisse und Spenden sind der Stiftung seit 2020 insgesamt rund 126. 000 Euro zugeflossen. Hunderte Gemeindeglieder und Unternehmen haben sich beteiligt. Diese breite Unterstützung ist grandios. Die Zustiftungen stärken die Förderkraft der Stiftung auf Dauer. Zwei Vermächtnisse sind für die dauerhafte Sicherung der gemeindlichen Seniorenarbeit bestimmt.

Heike Rauer: Im Zusammenhang mit den Kindergartenprojekten und einiger Trauerfälle sind der Stiftung viele Spenden überwiesen worden. Diese und weitere Einzelspenden waren zum Teil mit einer Zweckbestimmung versehen: für die Flüchtlingsarbeit, für die Kinder- und Jugendarbeit im Bereich der Kirchenmusik und für die Christuskirche. Die Spenden werden immer in voller Höhe für die gewünschten Zwecke eingesetzt.

Was wird gefördert?

Lohmeyer: Alle Bezirke können Fördergelder erhalten, wenn sie innovative Ideen einreichen. Das Motto lautet: „Dem Traum von Kirche LEBEN geben“. Vorstand und Kuratorium freuen sich über zahlreiche Projekte, die aus den Erträgen gefördert werden können.

Insgesamt werden in diesem Jahr 103 441 Euro für das Wohl der Menschen in Ibbenbüren ausgeschüttet. Neben den üblichen Unterstützungen für innovative Projekte in den Pfarrbezirken, für die Rabatz-Theaterwerkstatt und für die Evangelische Kirchenmusik sei besonders der Kirchgarten der Johanneskirche in Laggenbeck erwähnt, dessen kreative Neugestaltung mit 25. 000 Euro angestoßen wurde. Der Johannesbezirk lädt aktuell zu  verschiedenen Veranstaltungen ein, in denen die  Konzeptentwicklung unter Beteiligung interessierter Gemeindeglieder vorangetrieben wird. Eine professionelle Landschaftsarchitektin hat erste Entwürfe gefertigt. Am 5. August wurde zu einem Picknickkonzert in den Garten eingeladen. Am 20. August ist der Garten geöffnet von 15 bis 17 Uhr.

Weiterhin konnten mit 10. 000 Euro Liederbücher mit modernen religiösen Liedern angeschafft werden. Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte wird sie in allen Kirchen einführen, damit in allen evangelischen Kirchen der Stadt eine moderne Gestaltung der Gottesdienste möglich wird. Am 28. August startet die Einführung des Liederbuches in der Christuskirche. Außerdem konnten für Outdoor-Gottesdienste 200 Stühle angeschafft werden. Die Kirchengemeinde kann somit flexibler auf den  Bedarf an Open-Air-Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Sommerferiengottesdienste, reagieren.

Seit 2020 gibt es auch eine Förderung von Kindergartenprojekten, wie sieht es damit aus? 

Rauer: „Doppelt für Kinder“ heißt diese Sonderförderung für Kindergärten. Für jeden privat gespendeten Euro legt die Stiftung einen Euro drauf. Vier von sieben Projekten mit je 5000 Euro Förderung sind bereits erfolgreich abgeschlossen worden. Zwei, der Stephanuskindergarten in  Püsselbüren und der Johanneskindergarten in Laggenbeck, sind in der aktuellen Spenden-Anwerbephase. Die Förderung des Pauluskindergartens startet, sobald der geplante Neubau fertiggestellt ist. Insgesamt sind bislang rund 34. 000 Euro an Spenden für die Kindergärten eingegangen, sodass die Kinder sich über neue Einrichtungsgegenstände und Spielgeräte drinnen oder draußen freuen können, die sonst nicht finanzierbar gewesen wären.

Ein weiteres Stiftungsziel lautete "Dem Wort Gottes RAUM geben". Was bedeutet das?

Lohmeyer:  Damit sind die Gebäude der Gemeinde gemeint: Kirchen und Gemeindehäuser. In diesem Jahr ist das stiftungseigene Gemeindehaus „Haus Ibbenbüren“ auf der Insel Wangerooge mit über 22.000 Euro bedacht und  unter großartigem Einsatz vieler  ehrenamtlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiter grundrenoviert worden. Neue Gruppenräume und eine kleine Wohnung für ein neues Team von ehrenamtlich Mitarbeitenden, die während der Saison im Haus und auf dem Grundstück nach dem Rechten sehen, wurden geschaffen. Wir haben mehr als 30 Ehrenamtliche, jüngere und ältere, die das „Haus Ibbenbüren“ aktiv unterstützen.

Die Stiftung ist Gesellschafterin des Hospizhauses am Aasee. Wie haben Sie die Eröffnng erlebt?

Lohmeyer: Wir freuen uns sehr über die Fertigstellung. Der Einsatz der Mitarbeitenden ist ein Segen für dieMenschen im Tecklenburger Land. Besonders erwähnenswert ist, dass sich eine so vielfältig und breit aufgestellte  Gesellschaftergruppe, sieben an der Zahl, aus Katholischer und Evangelischer Kirche und aus der Bürgerschaft zusammengefunden hat. Das könnte modellbildend für weitere Initiativen im sozialen Bereich sein.

Wie sieht es in Sachen Geldanlagen aus?

Rauer:  Das Vermögen der Stiftung beträgt mittlerweile rund 5,8 Millionen Euro. Bei der Geldanlage sind wir an die landeskirchlichen Richtlinien gebunden. In der Niedrigzinsphase haben wir den Aktienanteil der Fondsanlagen in Richtung auf die nach Kirchenrecht möglichen 30 Prozent erhöht. Die Rendite war in den letzten Jahren recht ordentlich.

Wie sehen Sie die Rolle der Stiftung in den nächsten Jahren?

Rauer: Die Stiftung kann auch künftig zukunftsgerichtete Projekte in der Gemeinde unterstützen. Und dabei sind wir flexibel und innovativ.

Lohmeyer:  Die Stiftung ist so etwas wie die „Ermöglicherin“. Die Zuversicht bewahren und stärken, das ist eine Rolle der Stiftung. Dieser positive Geist soll weiter in die Gemeinde übergehen. Auch in schwierigen Zeiten und Zeiten von Umstrukturierungen kann eine Kirchengemeinde attraktiv bleiben.

Zustiften

Wer die Stiftung durch ein Vermächtnis, eine Zustiftung oder eine Spende unterstützen möchte, kann sich gern mit Pfarrer Reinhard Lohmeyer, ☎ 0 54 51 / 183 91, in Verbindung setzen oder die Spende/Zustiftung mit Angabe eines Zweckes auf das Konto der Stiftung überweisen. Die Mittel werden vollständig für den gewünschten Zweck eingesetzt.

 

Interview: ©Klaus Kossag, Ibbenbürener Volkszeitung. 

 

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news-1282Mon, 08 Aug 2022 08:30:00 +0200Geflüchtete begleiten - Der Arbeitskreis der ZUE stellt sich vor http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gefluechtete-begleiten-der-arbeitskreis-der-zue-stellt-sich-vor/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=955f06d0e3d6a1cf2e8c42e99e869f39Seit 2015 strömen vermehrt Flüchtlinge auch nach Ibbenbüren. Vorübergehend finden sie Aufnahme in der Zentralen Unterbringungs-Einrichtung (abgekürzt ZUE) in der Verantwortung des Landes NRW.Das "Camp" neben dem Kraftwerk ist von einem Sicherheitszaun umgeben, der Sicherheitsdienst kontrolliert den Zugang.  Die Kontrolle hindert die Geflüchteten jedoch nicht daran, Kontakt mit der Bevölkerung aufzunehmen. So sind sie regelmäßig Gäste in den beiden ökumenischen Initiativen "Café International" im Elsa-Brandström-Haus in Laggenbeck und in der "Alten Schule" am Christus-Kirch-platz. Sie haben viele Fragen und Probleme zur Unterbringung in der ZUE und zu ihrer persönlichen Situation.  

Doch das ist nicht das Einzige. Verantwortliche aus Kirche und Diakonie unter der Regie des Superintendenten André Ost und dem damaligen kreiskirchlichen Beauftragten für die Flüchtlingsarbeit, Pfarrer i. R. Reiner Ströver, ergriffen nach dem Besuch der ZUE 2018 die Initiative zur Gründung eines Arbeitskreises, bei dem auch die "Humanitäts- und Bleiberechts-Initiative" aus Emsdetten von Anfang an mitwirkte. An dem Besuch waren auch der damalige Superintendent des Ev. Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, Joachim Anicker, und der damalige Diakoniepfarrer des Kirchenkreises, Pfarrer Matthias Hövelmann, beteiligt.

Da die Geflüchteten - wenn auch nur für kurze Zeit  - Bürger Ibbenbürens sind, war den Verantwortlichen in diesem Arbeitskreis klar, dass für eine gelungene Integration die Isolierung geflüchteter Menschen der falsche Weg ist. Damit sind alle politischen Parteien  des Stadtrates zur Offenheit und Einsatzbereitschaft gefordert, die allerdings leider in unterschiedlicher Intensität wahrgenommen wird.

Längst ist in der Begegnung mit den Geflüchteten in den Cafés deutlich geworden, dass die Fremden  nicht nur Probleme machen. Sie sind auch für die Kirchen in unserer Stadt und die Gesellschaft ein  Gewinn. So sind  2018/ 2019  in der Christuskirche  insgesamt 14 Iraner nach einem intensiven Taufunterricht  im blick.punkt  getauft worden. Auch wenn sie inzwischen überall in NRW verteilt sind, so zeigt uns der Kontakt, der bis heute zu der Mehrzahl von ihnen besteht,  dass sie ihr Christsein leben und alles tun, um in Deutschland ihr Zuhause zu finden.

Der Arbeitskreis ZUE hat jetzt ein Banner, mit dem wir in der Öffentlichkeit auftreten können. Zuwendung Unterstützung Engagement - das verbinden wir als Aufgabe und Verpflichtung mit der ZUE am Schwarzen Weg 10. In unserem Einsatz geht es uns um vorurteilsfreie Zuwendung. Dabei scheuen wir uns  auch nicht, dem nachzugehen, wenn Geflüchteten Unrecht geschieht und sie inhuman behandelt werden. Unser Ziel ist es, die Barrieren zu überwinden, die Geflüchtete und Einheimische voneinander trennen. Dabei ist die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in der ZUE und in  der Bezirksregierung Münster unerlässlich. Unsere Begleitung  ist ein konstruktiv- kritisches Angebot, dass den Geflüchteten als Hilfe zum Ankommen in unserem Land helfen und auch der hiesigen Bevölkerung zum Verständnis dieser Menschen dienen soll.  

Text: Reinhard Paul, Pfarrer i.R.

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news-1280Sun, 07 Aug 2022 10:13:00 +0200Gottesdienst in der Friedenskirche bringt Verbundenheit zum jüdischen Glauben zum Ausdruckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gottesdienst-in-der-friedenskirche-bringt-verbundenheit-zum-juedischen-glauben-zum-ausdruck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=20c8c66713243fd370ac336057b14054Der Raum der Friedenskirche mit den sechs Kerzen und dem Kreuz greift das Motiv des siebenarmigen Leuchters in Synagogen auf. Zudem besteht der Abendmahltisch in der Bürener Kirche aus zwei ineinandergreifenden Teilen, die auf die christlichen Wurzeln, den jüdischen Glauben, verweisen. Vor diesem Hintergrund zerriss Pastor Norbert Ammermann i.R. am ersten Augustsonntag ein Plakat mit dem Foto des Sandsteinreliefs der Wittenberger „Judensau“, das Ende des 13. Jahrhunderts an der Stadtkirche der Lutherstadt angebracht worden war.

Erst vor wenigen Wochen hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass das Relief nicht abgenommen werden müsse. Die Begründung: Die Kirche habe sich vom Inhalt des Reliefs distanziert. Das hatte nicht nur das Mitglied einer jüdischen Gemeinde anders gesehen, das dessen Entfernung gerichtlich hatte einklagen wollen, weil er das Judentum und sich selbst diffamiert sah, das sieht auch Ammermann so, der im Gottesdienst nicht nur das Relief „symbolisch zerriss“, sondern auch deutlich machte, dass „wir dieses Element der Geschichte nicht mit uns schleppen müssen“.

Mit dem Verlesen der drei Bünde zwischen Gott und den Menschen aus dem Alten Testament - Noah, Abraham und Sinai - und dem vierten Bund mit dem Zeichen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern aus dem Neuen Testament erinnerte Norbert Ammermann in dem besonderen Gottesdienst, den die Bürener Kirchengemeinde in Verbundenheit zum jüdischen Glauben gestaltete, an diesen als die Wurzeln des christlichen Glaubens sowie „an die vierfache Art und Weise, bei Gott aufgehoben zu sein“.

Ein Zufall, dass die Gemeinde den Gottesdienst auf den 7. August, den achten Sonntag nach Trinitatis, gelegt hatte und damit der Tag nicht fern war, an dem im Jahr 70 die Zerstörung des Tempels von Jerusalem durch die Römer erfolgt war. Eigentlich falle die Tempelzerstörung auf den zehnten Sonntag nach Trinitatis, stellte Jörg Oberbeckmann fest. Der Bürener Pfarrer hatte erst am Morgen in der Radiosendung „Diesseits von Eden“ von dem Datum vor „fast genau 1952 Jahren“ erfahren.

Mit dem „Sch'ma Israel“, dem Glaubensbekenntnis der Jüdinnen und Juden, Liedern wie „Hevenu schalom alejchem“ („Wir wünschen Frieden euch allen“) und anderen sowie dem Achtzehnbittengebet, dem Hauptgebet im jüdischen Gottesdienst, statt der Fürbitten drückten Gläubige und Pfarrer in der Friedenskirche ihre Verbundenheit zum jüdischen Glauben aus.

Text: Dietlind Ellerich

 

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news-1275Thu, 14 Jul 2022 07:53:38 +0200„Ich freue mich sehr auf die Menschen und die Gestaltungsmöglichkeiten in Westerkappeln“ - Julian Niederwahrenbrock wird erster Pop-Kantor einer westfälischen Kirchengemeindehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ich-freue-mich-sehr-auf-die-menschen-und-die-gestaltungsmoeglichkeiten-in-westerkappeln-julian-ni/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4e743aeef87aff7a633a68648302c9f3Julian Niederwahrenbrock wird zum 1. September dieses Jahres die Stelle als Popkantor in der Kirchengemeinde Westerkappeln antreten. Es handelt es sich um eine 50 % -ige B-Kirchenmusikerstelle. Das Besondere daran: Er ist damit der erste Popkantor, der auf Gemeindeebene in der Evangelischen Kirche von Westfalen angestellt wird. Bisher gibt es nur kreiskirchliche Popkantoren-Stellen in Westfalen. Der 27-Jährige kommt gebürtig aus Steinhagen (bei Bielefeld). Am 5. Juli hat er sein Bachelor-Studium an der Ev. Pop-Akademie in Witten mit der Prüfung in Bandleitung abgeschlossen. An der Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten können die Absolvent*innen entweder »klassische Kirchenmusik oder »Popular-Kirchenmusik studieren. Für beide professionellen Bereiche stehen Bachelor- und Masterstudiengänge zur Verfügung. Gemeinsam mit seinen Kommiliton*innen kreiert und spielt Julian Niederwahrenbrock Gottesdienstmusik, die ein breiteres Altersspektrum begeistern kann.

Landeskirchenmusikdirektor Harald Sieger hat den Prozess der Stellenausschreibung und -besetzung beratend begleitet. Er berichtet, die Stilvielfalt der Kirchenmusik sei in der EKvW in den letzten Jahren immens gewachsen. Nach dem Wechsel des Vorgängers von Kreiskantor KMD Martin Ufermann in den Ruhestand, hat sich die Gemeinde bewusst entschieden, eine halbe Stelle für einen Popkantor auszuschreiben. Die Stelle ist zunächst auf fünf Jahre befristet. Im Rahmen eines kleinen Konzerts mit E-Piano, Gitarre und Orgel hat Julian Niederwahrenbrock sich der Kirchengemeinde Westerkappeln im Juni vorgestellt. Außerdem probte er mit dem Chor „Unisono“ klassische Stücke und Gospel. Als der junge Musiker mit den Besuchern in der Kirche ein Lied einstudierte, wurde kräftig mitgesungen. „Sehr gut kam Julian Niederwahrenbrock beim Gemeindesingen an“, berichtet Pfarrer Olaf Maeder. Auch die Chöre freuten sich auf die Zusammenarbeit.

Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn traf den jungen Musiker zum Interview beim Soundcheck für ein Examenskonzert in der Pop-Akademie.

Wie kamen Sie auf die Idee, an der Popakademie Witten zu studieren?

Es ist unkompliziert gewesen. In meiner Heimatgemeinde Steinhagen war ich schon vor dem Studium ehrenamtlich als Musiker tätig. Ich habe dort auch in der Gemeindeband „Chraos“ mitgespielt. Die Kantorin drückte mir einen Flyer von der Pop-Akademie in die Hand. Heute weiß ich: Das war genau das Richtige für mich.

Haben Sie sich im Studium auf bestimmte Instrumente fokussiert?

Als Hauptinstrument habe ich mich für das Klavier entschieden. Ende Februar dieses Jahres habe ich mein Klavierexamen abgeschlossen. In der Prüfung spielte ich fünf Stücke, zwei davon mit Ensemble. Zum Repertoire gehörte auch ein klassisches Stück von Claude Debussy. Im Studium ist es so, dass man als Hauptfach Klavier oder Gitarre wählt, die anderen Fächer hat man dann als Nebenfächer. Praktische Nebenfächer sind beispielsweise Gesang, Orgel, Chor- und Bandleitung. Außerdem gehören auch Schlagzeug und Percussion-Unterricht dazu, so können wir mit den einzelnen Grooves richtig umgehen. Damit meine ich das mitreißende Gefühl eines Musikstücks.

Was reizt Sie an der „polularen Kirchenmusik?“

Ich bin der Klassik nicht abgeneigt und habe selbst in Kantoreien mitgesungen. An der popularen Kirchenmusik reizt mich der Groove, das Grundlegende, das einen mitzieht. Meiner Ansicht nach ist Klassik sehr atmosphärisch. Pop-Kirchenmusik transportiert auf eine andere Art und Weise die Gefühle der Stücke.

Werden Sie als Popkantor in der Kirchengemeinde Westerkappeln auf klassische Angebote ganz verzichten?

Es ist ja so, dass ich für populare Kirchenmusik ausgebildet bin. Gleichzeitig haben wir in unserem Studium aber auch klassischen Orgelunterricht. Somit können wir Choräle auch klassisch begleiten. In der Praxis werde ich das tun. Ich plane, in Westerkappeln 80 % populare und 20 % klassische Kirchenmusik anzubieten. Den Wünschen der Gemeinde versuche ich entgegenzukommen. Ich versuche, flexibel auf die Anfragen zu reagieren, in dem Rahmen wie ich es kann.

Alle Menschen, denen ich in der Gemeinde begegnet bin, haben mir sehr zugesprochen. Ich denke, es ist dort eine große Unterstützung und Befürwortung meiner Arbeit zu spüren. Das wird sicher eine sehr schöne Arbeitsatmosphäre geben. Ich freue mich sehr auf die Arbeit, die Menschen und die Gestaltungsmöglichkeiten. Mit der halben Stelle habe ich noch 50 % frei und kann mich dem Instrumentalspiel widmen oder freiberuflich beispielsweise als Instrumentallehrer arbeiten.

Was reizt Sie an der Region Tecklenburger Land?

Mir gefällt das „Vorstadtfeeling“, die Nähe zu Osnabrück und Bielefeld, meiner Heimat. So kann ich zwischendurch auch meine Familie in Steinhagen gut besuchen.

Haben Sie schon Kontakt zu Ihren anderen zukünftigen Kantoren-Kolleg*innen im Kirchenkreis gehabt?  

Bisher habe ich nur zu Kreiskantor Christian Schauerte Kontakt gehabt. Ich denke, wir werden auf einer wertschätzenden Ebene gut miteinander auskommen.

Was unternehmen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich habe Freude am Kochen, lese gern Thriller und Science Fictions und unternehme gern Wanderungen.

Für Ihren Start in der Gemeinde wünsche ich Ihnen alles Gute!

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news-1272Tue, 12 Jul 2022 11:56:42 +0200Kirchliche Trauung ohne Kirchenmitgliedschaft - Präses Annette Kurschus über Grundsätze und seelsorgerliche Gründehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchliche-trauung-ohne-kirchenmitgliedschaft-praeses-annette-kurschus-ueber-grundsaetze-und-seelsorg/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=43011af5cb72910d2952267e5e611d4aDie Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner und Franca Lehfeldt sorgt bundesweit für Aufmerksamkeit. Sie wurden in einer evangelischen Kirche auf der Insel Sylt kirchlich getraut, obwohl beide – dem Vernehmen nach – nicht Mitglieder der Kirche sind.In einem Interview mit dem in Bielefeld erscheinenden ‚Westfalenblatt‘ verweist Präses Annette Kurschus auf die Rechtslage, die Bedeutung von Sakrament und Segen und seelsorgerliche Beweggründe:

Westfalenblatt: Die evangelische Kirche St. Severin auf Sylt war nicht die bloße Kulisse einer weltlichen Hochzeitsfeier, sondern Ort einer kirchlichen Trauung durch eine Pastorin – obwohl Bräutigam Christian Lindner und Braut Franca Lehfeldt aus der Kirche ausgetreten waren. Das führt nun zu Diskussionen – auch innerhalb der evangelischen Kirche. Was denkt Annette Kurschus, die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und seit November EKD-Ratsvorsitzende über das Geschehen?

Annette Kurschus: Eine Meinung habe ich nur zu Dingen, deren Sachverhalt ich genau kenne. Ich weiß zum Beispiel nicht genau, ob Herr Lindner oder Frau Lehfeldt vor der Trauung Kirchenmitglieder waren oder wurden. Zu den Aufgaben im Traugespräch gehört ja ausdrücklich, die Möglichkeit eines Kircheneintritts anzusprechen.  Insofern habe ich Grundsätze, aber keine Meinung. Bevor ich die darlege: Erst einmal herzlichen Glückwunsch an das Ehepaar Franca Lehfeldt und Christian Lindner! Ich wünsche den beiden, dass sie glücklich bleiben und dass ihre Liebe, die jetzt so im Rampenlicht steht, im grauen Alltag Bestand hat.

Die Pfarrerin in Keitum hat entschieden, die beiden zu trauen, und ich muss ihr vertrauen, dass sie dies nach dem Gespräch mit dem Paar nach reiflichem Nachdenken getan hat. Ein solches Gespräch unterliegt der seelsorglichen Verschwiegenheit. Wir wissen nicht, was Herr Lindner und Frau Lehfeldt erklärt haben. „Seelsorgliche Gründe“ sind allerdings keine Allerweltsgründe. Es wäre verantwortungslos sie zu banalisieren. Sonderangebote für Reiche und Wichtige zu machen ist nicht unser Ding, und das wird es auch nie sein.

WB: Auf der Seite der Ev. Landeskirche von Westfalen steht zu den Folgen eines Kirchenaustritts unter anderem: „Sie können nicht in einer Kirche heiraten“. Entsteht jetzt nicht der Eindruck, dass man zwar die Kirchensteuer sparen, aber bei Bedarf kirchliche Sakramente wie ein „Event“ buchen kann?

Kurschus: Was auf unserer Homepage steht, ist die Rechtslage auch in der Nordkirche. Es gibt einzelne Fälle, in denen eine Pfarrperson aus besonderen seelsorglichen Gründen davon abweicht und dies mit ihrem Gewissen vertritt. Leider ist im Fall der prominenten Trauung des Ehepaars Lindner und Lehfeldt der von Ihnen genannte Eindruck entstanden. Dass man in Medien jetzt das Wort „Lindner-Zeremonie“ liest, wo ein Gottesdienst gemeint ist, ist ungut. Wir sind beileibe nicht knauserig mit Gottes Gaben. Aber fest steht: Sakrament und Segen sind niemals eine Ware, die wir wohlfeil anbieten. Ich möchte allerdings ergänzen, dass eine Trauung in der evangelischen Kirche kein Sakrament ist. Die Ehe sei ein „weltlich Ding“, hat Martin Luther gesagt.

In einem Traugottesdient wird die Bibel ausgelegt, wir beten für das Paar und segnen es und die Partner bekräftigen öffentlich, dass sie verlässlich, verbindlich, treu und in Liebe zusammenleben wollen.

WB: Würden Sie denn ein Paar trauen, das sich bewusst gegen eine Mitgliedschaft in der Kirche entschieden hat?

Kurschus: Nein, ich sehe mich an die Ordnung unserer Kirche gebunden. Aber als Christin, zumal als evangelische Christin, die zur Freiheit berufen ist, würde ich aus erwähnten schwerwiegenden seelsorglichen Gründen Barmherzigkeit über das Recht stellen. Ich will ein Beispiel nennen, um das zu veranschaulichen. Menschen, die Gewalterfahrungen in der Kirche gemacht haben, sind nicht immer dem Glauben und dem Gottesdienst feind. Sie haben manchmal sehr ambivalente Haltungen. Es kann sein, dass jemand, dem Leid angetan wurde durch einen Pfarrer, trotzdem den Wunsch hat kirchlich zu heiraten, aber beschlossen hat, dass er nicht mehr zur Institution Kirche gehören und keinen Cent mehr an sie zahlen will. In solch einem Fall würde ich zum Beispiel, auch wenn der Partner oder die Partnerin dieses Menschen kein Kirchenmitglied ist und also kirchenrechtlich eine kirchliche Trauung zu versagen ist, eine solche vornehmen.

WB: Wäre eine Trauung auch für jeden anderen Ausgetretenen möglich gewesen?

Kurschus: Wie gesagt, jede Trauung ist einzigartig, ob bei Lindner und Lehfeldt oder bei jedem anderen, weil sie alle einzigartige Menschen mit ihren Geschichten sind. Und jedes Mal gilt es nach dem Recht unserer Kirche zu handeln und zugleich Anfragen, denen dieses Recht entgegensteht, nicht einfach abzutun, sondern sorgfältig zu betrachten und verantwortungsvoll zu entscheiden.

WB: Ist folglich auch eine kirchliche Bestattung trotz Kirchenaustritts möglich?

Kurschus: Sie ist schon lange möglich. Denn Tote zu bestatten, gehört im christlichen Glauben zu den sieben Werken der Barmherzigkeit. Von den Toten ist, anders als bei der Trauung, kein Versprechen und kein Ja-Wort gefragt. Ich zitiere wieder aus der Ordnung unserer Kirche: „Verstorbene, die nicht oder nicht mehr Glieder der evangelischen Kirche waren, können ausnahmsweise kirchlich bestattet werden, wenn dies aus seelsorglichen Gründen angezeigt erscheint. Eine kirchliche Bestattung findet nicht statt, wenn die Verstorbenen sie ausdrücklich abgelehnt haben.“

Ich habe in meiner Zeit als Pfarrerin immer nach den Gründen geforscht, warum Angehörige eine kirchliche Trauerfeier wollten. Es gibt viele Fälle, in denen es ein tiefer Wunsch der Familie ist, dass ihr geliebter Verstorbener mit christlicher Hoffnung, Gebet und Segen auf den letzten Weg gegeben wird. Wenn Angehörige gleich mit dem Angebot kamen, eine große Spende zu machen, hat mich das misstrauisch gemacht. Eine kirchliche Amtshandlung ist grundsätzlich kostenlos, auch für Herrn Lindner und Frau Lehfeldt übrigens.

Text: Stabsstelle Kommunikation EKvW / Westfalen-Blatt Bielefeld.

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news-1270Fri, 08 Jul 2022 11:31:30 +0200„Völlig schwerelos" - Jugendfreizeit auf Amelandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/voellig-schwerelos-jugendfreizeit-auf-ameland/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6a7d37b1a2d2d13fe474409bee47a7f6„Völlig schwerelos“ so fühlt sich das erste Mal Untertauchen für einige Jugendliche in Amelands Wasserfluten an und so klingt der Sound der Ferienfreizeit 2022, ausgerichtet von der EvJu Lienen.Aufgrund der pandemischen Umstände machten sich am Morgen des 4. Julis statt der ursprünglich angemeldeten 20 Jugendlichen im Alter von 12-14 Jahren noch 14 Teenager auf den 260 km langen Weg zur beliebten Ferieninsel. Trotz anfänglicher Anreiseschwierigkeiten aufgrund des beginnenden Bauernstreiks auf der Autobahn, ca. eine Stunde entfernt vom Zielort, schaffte die Gruppe es rechtzeitig zu ihrer Fähre.

Auf der Insel angekommen, schwangen sich die Jugendlichen direkt auf die bereitgestellten Räder geschwungen, um entlang des Ufers die zehn Kilometer nach Hollum zu radeln, mit typisch Ameländischen Nordwestwind im Gesicht.

Stadterkundung mit Fotosuchspiel, Radtouren über die Insel, ausgedehnte Kicker-Spieleabende, Robbenwatching – all´ das bei sonnigen 22 Grad erlebten die Reisenden allein in den ersten drei Tagen. Begleitet wird die Ferienfreizeit von einem erfahrenem Team aus vier Teamer:innen und einem Hauptamtlichen.

Bei dem traditionellen „Bergfest-Turnierabend“ mit Superheldenmotto, ausgerichtet von den Teamer:innen mussten die Teilnehmer:innen ihre Geschicklichkeit mittels verschiedener Spielaktionen unter Beweis stellen: ob beim Erraten der Klassiker der Musikgeschichte, Quizfragen lösen oder dem Teebeutelweitwurf.

Ein Filmabend mit Popcorn, Batiken eigener Kleidungsstücke und eine Strandolympiade stehen in den kommenden Tagen noch auf dem Plan und richten sich nach Wetter auf der Insel und der Stimmung der Teilnehmer:innen.

Kleine und große Schätze wurden bereits gesammelt und werden mit von dieser Reise nach Hause gebracht. Darunter gefundene Austernfischerfedern (siehe Foto), Sand in allen Ecken der Taschen und eine Menge abenteuerlicher Erinnerungen von der Insel.

Text: Marilena Bekierz

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news-1267Wed, 06 Jul 2022 09:04:42 +0200Kita-Kinder sind Klima-Helden - Evangelisches Familienzentrum in Westerkappeln gewinnt 1. Preis bei kreisweitem Wettbewerbhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kita-kinder-sind-klima-helden-evangelisches-familienzentrum-in-westerkappeln-gewinnt-1-preis-bei/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=80d10d8359cf8df1bfccb3eaf2d6a66aLange Lieferwege für Obst und Gemüse sind schlecht fürs Klima und deswegen „richtig doof“. Für die Kinder im Evangelischen Familienzentrum Am Kapellenweg ist das sonnenklar. Frische Erdbeeren im Winter? Die gibt es in der Kita wegen der viel zu langen Transportwege natürlich nicht. Beim allwöchentlichen „fairen Frühstück“ kommen stattdessen regional und biologisch erzeugte Produkte auf den Tisch. Und wenn es geht, stammen die sogar aus dem eigenen Garten im Regenbogenland und müssen nicht erst mit Lastwagen in den Supermarkt gekarrt werden. Auch Verpackungsmüll wird so gespart.

Für ihr Projekt „Biologische Vielfalt im Regenbogenland“ ist die Kita Am Kapellenweg jetzt vom Kreis Steinfurt ausgezeichnet worden. Das Familienzentrum hat in diesem Jahr den Wettbewerb „Kleine Helden für den Klimaschutz“ gewonnen. Mit 1200 Euro ist der 1. Platz dotiert. Insgesamt hatten sich 17 Kindertagesstätten mit ihren Ideen und Aktivitäten zu den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz beworben. Überzeugen konnte die Fachjury aus lokalen Politikern und Experten des Regionalzentrums „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) des Kreises aber vor allem das Projekt der Kita vom Kapellenweg. Das Gartenprojekt Regenbogenland stach alle anderen Wettbewerbsteilnehmer aus.

Die Urkunde für den 1. Platz überbrachte Landrat Dr. Martin Sommer höchstpersönlich. „Euer Projekt hat uns total begeistert“, erklärte der Landrat den Jungen und Mädchen. „Ich glaube, viel mehr Menschen müssten sich so für das Klima und die Natur einsetzen, wie ihr es tut.“ Im Regenbogenland habe jede Kita-Gruppe ein eigenes Gemüsebeet, sagte der Landrat. So könnten die Kinder früh lernen, wo das Essen herkomme, wie Gemüse und Obst wachse. Im Herbst ernte das Familienzentrum Obst von einer kleinen Streuobstwiese. Zudem biete das naturnah angelegte Areal viel Platz für zahlreiche Tiere wie Käfer und Insekten.

„Ziel des Wettbewerbs es, schon Kindergartenkinder für Klima- und Umweltschutz zu sensibilisieren und zu aktivieren“, erklärte Dagmar Fischer-Möltgen vom BNE-Regionalzentrum Kreis Steinfurt. Besonders gut angekommen sei bei der Preisjury, dass das Familienzentrum am Kapellenweg diese Themen langfristig im Kita-Alltag verankert habe. Im Regenbogenland sei die Idee, Kinder an Nachhaltigkeit und Klimaschutz heranzuführen, fast mustergültig umgesetzt worden. „Die Möglichkeiten für ein solches Gartenprojekt, die hier gegeben sind, hat natürlich nicht jede Kita.“ Lobenswert ist aus Sicht der Jury außerdem die Vernetzung mit anderen Partnern. Das Regenbogenland wird gemeinsam vom Evangelischen Familienzentrum Am Kapellenweg, der Gesamtschule Lotte-Westerkappeln und dem Elternverein „Wespe“ getragen.

Auf den 2. Platz bei „Kleine Helden für den Klimaschutz“ kam die Kita St. Marien aus Metelen, Dritte wurde die Kita Zappelkiste aus Altenberge. Diese Platzierungen sind mit 700 beziehungsweise 500 Euro dotiert. Sponsor des Wettbewerbs ist die Volksbank Münsterland-Nord.

Die Kita Am Kapellenweg hat schon eine Verwendung für das Preisgeld, wie Kita-Leiterin Anja Peters berichtete. Im Regenbogenland soll eine Schaukel gebaut werden. Die hätten sich die Kinder schon lange gewünscht.

Text: IVZ, Anke Beimdiek, Bericht vom 1. Juli 2022.

 

 

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news-1266Tue, 05 Jul 2022 10:26:18 +0200Die Ev. Jugend ist endlich wieder unterwegs - aber es ist ein Auftakt mit Hindernissenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-ev-jugend-ist-endlich-wieder-unterwegs-aber-es-ist-ein-auftakt-mit-hindernissen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5dae33b576059219db31a4658e1082bbNach Jahren der Pandemie mit eingeschränkten Möglichkeiten für die Ferienfreizeiten kann es in diesem Jahr endlich wieder losgehen! Die Freude ist riesig bei den Kindern und Jugendlichen, die sich in diesen Tagen auf die Reise machen. Kinderfreizeit an die Ostsee mit dem CVJM und der Ev. Jugend Lengerich

Los ging es am 2. Juli mit der Kinderfreizeit, die an die Ostsee aufgebrochen ist. Die Kinder werden sich nun am Schöneberger Strand ausgiebig austoben.

Unterwegs dann aber die Nachricht, dass Marie mit dem Begleitfahrzeug eine Panne hat und abgeschleppt werden muss. Zum Glück ist es nichts Schlimmes, aber das kostet Zeit - viel Zeit und an Bord war auch das erste Abendessen die Gruppe. Also heißt es: improvisieren und umorganisieren. Das ist ein Klacks für eingespielte und erfahrene Teamer:innen der Ev. Jugend und des CVJM. Die erste Mahlzeit gab es dann eben an der Imbissbude am Strand und die Verpflegung im Auto wird später verputzt.   

Und Marie? Sie hat es natürlich noch geschafft und ist am späten Abend mit dem Ersatzfahrzeug im Freizeitheim angekommen. Jetzt kann es hoffentlich ohne weitere Pannen weitergehen. Die Gruppe ist gut gelaunt und genießt die Sonne am Ostseestrand!

Amelandfreizeit der Ev. Jugend im Kirchenkreis Tecklenburg

Ein großes Fragezeichen stand plötzlich hinter der Amelandfreizeit der Ev. Jugend. Natürlich soll alles sicher sein und alle Teamer:innen und Teilnehmer:innen testen sich, bevor sie mit der Reisegruppe starten.

Ein positiver Test im Vorfeld bringt aber plötzlich alle ins Grübeln und Schwitzen. Was tun, wenn die Freizeitleitung betroffen ist?! Sehr viele Telefonate, Absprachen, Überlegungen und banges Warten später ist der Weg dann wieder frei. Die Kollegen:innen übernehmen im Wechsel. Marilena übernimmt und wird von Heinz-Gerd bei der Anreise unterstützt. Später wird Ingrid mit nachkommen, um Marilena abzulösen. Und die ehrenamtlichen EvJu-Mitarbeiter:innen sind natürlich vom Anfang bis zum Ende dabei - eine sichere Bank! Zur Not wäre sogar Ella eingesprungen, um auszuhelfen. Das ist wirklich ein tolles Team. Auf so viel Solidarität und gegenseitige Unterstützung kann man wirklich stolz und dankbar sein. Tausend Dank für so viel Mitdenken, Organisieren und Unterstützen! Und allen, die unerwartet krank geworden sind und nun sehr traurig zu Hause sitzen, wünschen wir natürlich das Allerbeste und gute Besserung.

Die Gruppe ist am Montag planmäßig auf Ameland angekommen und hat das Freizeitheim im urigen Örtchen Hollum bezogen. Gut gelaunt und bei bestem Wetter werden sie die kommende Woche sicher nutzen, um die Insel zu erkunden und ein abwechslungsreiches Programm zu absolvieren.

Wir wünschen allen, die gerade unterwegs sind oder sich in den kommenden Tagen und Wochen auf den Weg machen, ganz viel Spaß und Freude mit den Freizeitangeboten. Seid behütet und genießt die Ferien!

Text: Dirk Schoppmeier

 

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news-1265Tue, 05 Jul 2022 09:54:28 +0200Fit für die nächste Generation - Die Ev. JuBi Tecklenburg wird umgebauthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fit-fuer-die-naechste-generation-die-ev-jubi-tecklenburg-wird-umgebaut/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d1a588a0110e4e977e6bd62e9d4d6941Die Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg (JuBi) wird umgebaut. Im Rahmen der Finanzsynode 2016 des Kirchenkreises Tecklenburg stellte Dirk Schoppmeier, der Leiter der JuBi, das Projekt vor. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn fragte ihn danach, wie die Umbaumaßnahmen vorangekommen sind. Bei der Vorstellung in der Synode sagten Sie: „Wir wollen das Haus jetzt fit machen, um auch für die nächste Generation dieser bedeutende Lern- und Erfahrungsort zu bleiben“.Auf der JuBi-Website heißt es: "Die Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg ist das Bildungszentrum des Kirchenkreises Tecklenburg. Es steht unterschiedlichen Gruppen und Menschen als Ort für Freizeit- und Bildungsangebote offen. Wir verstehen uns als „Lernort fürs Leben“ und möchten besonders jungen Menschen Möglichkeiten zur Orientierung, Begegnung und zum Austausch bieten".

In der ersten Bauphase ging es um die energetisch/technische Modernisierung zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des Hauses.

Wurde diese Phase bereits abgeschlossen?

Die ursprüngliche Planung konnte zunächst nicht wie geplant umgesetzt werden, da noch einige Fragen zum Förderumfang und zum Zeitraum der Umsetzung geklärt werden mussten. Glücklicherweise konnten wir 2018 dann aber doch noch zwei größere Einzelanträge stellen, sodass noch im selben Jahr die komplette Heizungstechnik erneuert werden konnte. Dabei wurde auch ein Blockkraftwerk in die Anlage integriert. Außerdem haben wir im kompletten Haus nahezu alle Fenster ausgetauscht. Das war schon mal ein erster Riesenschritt.

In der aktuellen Bauphase geht es um die Renovierung und Modernisierung für ein modernes, attraktives Erscheinungsbild. Seit wann läuft diese Bauphase?

Die aktuelle Umbaumaßnahme läuft seit Dezember 2021. Es ist ein Rieseneingriff, den wir in der JuBi vornehmen. So wurden im Altbau der Brandschutz und die Elektrik erneuert und neue Wasserleitungen verlegt. Auch die Heizungsrohre und Heizkörper mussten raus, das war zum Teil schon ganz schön marode und wäre sicher nicht mehr lange gut gegangen. Und alle Gästezimmer haben demnächst ihr eigenes Bad und WC.
Wir sorgen dafür, dass das Haus technisch und in der Ausstattung auf einem aktuellen Stand gebracht wird und sich weiter bei den Gruppen großer Beliebtheit erfreuen wird und auch die nachhaltige Bewirtschaftung ist für uns ein wichtiges Ziel, dass wir mit dem Umbau weiterverfolgen. Da kommt was richtige Schönes dabei heraus - etwas, das wir in Zukunft gern und stolz präsentieren können.

Wie hoch sind die Kosten für das Gesamtprojekt? Konnten die geplanten Kosten beibehalten werden?

Das ist schon eine gewaltige Investition, die da vorgenommen wird. Die Finanzierung wird durch Fördermittel des Landes NRW und des Kreises Steinfurt ermöglicht und natürlich durch den Evangelischen Kirchenkreis als Träger der Jugendbildungsstätte. Wir sind wirklich außerordentlich dankbar für die Unterstützung, die uns von diesen Stellen zukommt. 

Wie haben sich die Umbaumaßnahmen auf die Seminarangebote und -Wochenenden ausgewirkt? Sicher sind der JuBi doch durch ausfallende Bildungsangebote auch Einnahmen entgangen?

Das ist tatsächlich eine große Herausforderung. In der Bauphase ist keine oder eine nur sehr eingeschränkte Belegung möglich. Gleichzeitig wollen die Kolleginnen und Kollegen weiterbeschäftigt sein. Wir versuchen hier für alle Mitarbeiter:innen gute Lösungen zu schaffen. Die Kolleginnen aus der Hauswirtschaft übernehmen zum Beispiel die Grundreinigung der Baustelle oder sind auch beim Streichen der Büros aktiv. So können wir die Baukosten ein wenig drücken und gleichzeitig die Menschen beschäftigen. Wir sind froh, dass sie mitmachen können und mit Herzblut dabei sind. Egal, in welchen Töpfen sie rühren - Farbtopf oder Kochtopf - es kommt immer was Gutes dabei raus!
Generell spüre ich eine enorme große Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich zu engagieren. Eine Kollegin hat sich in der belegungsfreien Zeit in einer Diakoniestation ausgeholfen und andere haben sogar unbezahlten Urlaub genommen und sich zeitweise freistellen lassen. Ich bin wirklich sehr dankbar für diese Hilfs- und Opferbereitschaft.

Bleiben Ihnen die Schulen und Gruppen, die bisher die JuBi besuchten, denn treu?

Es gibt weiterhin eine ziemlich gute Nachfrage. Es tut uns allerdings sehr weh und leid, wenn wir den Gruppen nun absagen müssen, weil sich die Bauzeit wieder verlängert. Da haben sich schließlich Kinder und Jugendliche auf eine gute Zeit gefreut und wollten gerade jetzt, wo es die Möglichkeiten wieder vorhanden sind, mit ihren Gruppen und Klassen etwas Schönes unternehmen. Die Enttäuschung ist verständlicherweise ziemlich groß. 
Da, wo es möglich ist, bieten Tagesangebote mit erlebnispädagogischen Inhalten an. Unsere Bildungsreferentin Marilena Bekierz führt das eine oder andere Programm auch in der CAJ-Werkstatt in der Bildungsstätte Saerbeck durch, oder wir nutzen die Jugendherberge als Übernachtungsmöglichkeit und die Außenanlagen der JuBi für das erlebnispädagogische Programm. Wir suchen flexibel nach Lösungen, wo es geht. Aber ein Großteil der Veranstaltungen fällt leider aus.

Wie wirkte sich das Umbauprojekt auf die Mitarbeitenden aus?

Es fordert uns alle ganz schön, aber es schweißt auch die Mitarbeitenden zusammen. Man lernt noch mehr, ihre Fähigkeiten zu schätzen und sieht das Herzblut, das dahintersteckt. Alle sehnen sich danach, endlich wieder loslegen zu können mit der Betreuung und Versorgung der Gäste.

Wir haben übrigens ein Riesenglück ein mit unserm Hausmeister Dominik Dibbets. Er ist vom Fach und bringt viel Erfahrung mit. Von ihm kommen immer wieder wichtige Hinweise zur Gestaltung der Räume und er ist ein prima Anleiter die Kollegen:innen. Aber das ist hier schon ein Projekt an dem alle beteiligt sind und sich ganz außerordentlich einsetzten. Ein tolles JuBi-Team auf das wir wirklich sehr stolz sein können!

Was meinen Sie, wann ist es absehbar, dass der komplette Umbau abgeschlossen sein wird?

Die Ungeduld wächst von Woche zu Woche. Ursprünglich war geplant, dass die Baumaßnahmen im März/April abgeschlossen sind. Aber leider lassen sich solche Projekte gerade in diesen Zeiten nicht verlässlich planen und umsetzen. Fehlende Fachkräfte, Materialmangel, die Corona-Pandemie und natürlich auch die indirekten Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben das Ganze leider immer wieder ins Stocken gebracht und aus unserm Vorhaben ein sehr schwieriges Unterfangen gemacht.

Der Druck ist wirklich sehr groß. Aber zum Ende der Sommerferien soll bzw. muss das Bauprojekt beendet sein. Wir wollen ab Mitte Juli wieder die ersten kleinen Gruppen beherbergen und zum Ferienende soll das komplette Haus endlich wieder allen Gruppen zur Verfügung stehen.

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news-1264Mon, 04 Jul 2022 15:33:25 +0200Evangelische Kirche schafft neues Forum für Umgang mit sexualisierter Gewalt http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/evangelische-kirche-schafft-neues-forum-fuer-umgang-mit-sexualisierter-gewalt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e279c4b30cb75e68be472b8629c77da0Im Beteiligungsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland sollen Missbrauchsbetroffene und Kirchenvertreter auf Augenhöhe über die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Prävention beraten. Die Betroffenen in dem Gremium haben klare Erwartungen.Die im neuen Beteiligungsforum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) engagierten Betroffenenvertreter dringen auf grundlegende Veränderungen in der EKD und den 20 Landeskirchen beim Umgang mit Missbrauchsfällen: "Noch immer ist der Umgang mit sexualisierter Gewalt in vielen Landeskirchen und kirchlichen Institutionen nicht von Offenheit und Fürsorge geprägt, sondern von institutioneller Abwehr." In dem neuen Beteiligungsforum allerdings gebe die EKD "Deutungshoheit und Macht" ab.

Aufarbeitung nicht mehr ohne Betroffene

"Aufarbeitung, Umgang und Prävention von sexualisierter Gewalt wird nicht mehr ohne Betroffene gehen. Ihre Rolle ist nicht mehr nur beratend, sondern gestaltend", erklärten die acht im Beteiligungsforum mitarbeitenden Betroffenen sexualisierter Gewalt. Dennoch blieben Zweifel, ob die Landeskirchen die Beschlüsse auf EKD-Ebene umsetzen, ausreichende Mittel bereitgestellt werden und wirkliche Unterstützung und Hilfe bei den Betroffenen ankommt.

Das Beteiligungsforum dürfe kein "Feigenblatt" werden, sondern müsse zu grundsätzlichen Verbesserungen für Betroffene führen. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus habe die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt nach ihrer Wahl im vergangenen November zur Chefinnensache erklärt. "Sie nehmen wir beim Wort", erklärten die im Beteiligungsforum vertretenen Betroffenen.

Betroffene sollen über Umgang mit Missbrauch entscheiden

Das neu geschaffene Beteiligungsforum nahm am vergangenen Freitag seine Arbeit auf. Ziel ist es, dass Betroffene sexualisierter Gewalt künftig mit über den Umgang mit Missbrauchsfällen entscheiden. In dem Beteiligungsforum beraten Betroffene, Bischöfe und weitere kirchliche Beauftragte gemeinsam.

Eine frühere Form zur Beteiligung Betroffener bei der Aufarbeitung und Prävention von Missbrauch in der evangelischen Kirche war gescheitert, unter anderem weil die Betroffenen kritisiert hatten, nicht auf Augenhöhe mitreden und mitentscheiden zu können. Ein zunächst gegründeter zwölfköpfiger Betroffenenbeirat wurde im vergangenen Jahr aufgelöst. Seitdem hatte die EKD nach einer neuen Form gesucht.

Dem Beteiligungsforum gehören acht Betroffene sowie neun Vertreter und Vertreterinnen der institutionellen Seite an, darunter leitende Geistliche und Juristen sowie die Präses der Synode der EKD, Anna-Nicole Heinrich. Für einen Beschluss des Gremiums wird nach EKD-Angaben künftig sowohl eine Mehrheit unter den Betroffenen als auch unter den kirchlichen Vertretern notwendig sein. Sprecher für die institutionelle Seite bleibt der Braunschweiger Bischof Christoph Meyns. Als Sprecher der Betroffenen fungieren Nancy Janz und Detlev Zander.

Die Aufgaben des Beteiligungsforums

Aufgabe des Beteiligungsforums soll es sein, Entscheidungen vorzubereiten, die der Rat der EKD, die Kirchenkonferenz als Zusammenschluss aller 20 Landeskirchen oder das Kirchenparlament - die Synode - treffen müssen. Dazu sollen themenbezogene Arbeitsgruppen eingesetzt werden, die sich unter anderem mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, Disziplinarverfahren und den sogenannten Anerkennungsleistungen für Missbrauchsopfer beschäftigen.

Die acht im Beteiligungsforum vertretenen Betroffenen erklärten, trotz der "frustrierenden Erfahrung des Scheiterns des Betroffenenbeirats" hätten sie sich dazu entschlossen, "für unsere und die Rechte anderer Betroffener einzustehen und zu kämpfen". "Wir sind uns bewusst, dass wir nur einen Teil von Betroffenen vertreten", erklärten sie und baten um einen Vertrauensvorschuss anderer Betroffener wie um deren Mitarbeit und Anstöße.

Text: epd

 

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news-1255Thu, 30 Jun 2022 08:00:00 +0200Neues Programm der Erwachsenenbildung 2/2022 ist erschienenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neues-programm-der-erwachsenenbildung-22022-ist-erschienen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f42779268088c179c3652eb921cbb8e0Das neue Erwachsenenbildungs-Programm ist erschienen. Es informiert über interessante Seminare, Workshops und Weiterbildungsangebote. Neben vielen spannenden Veranstaltungen ist auch ein Schwerpunkt zum Thema Judentum/Alltäglicher Antisemitismus geplant. Mit der Ausstellung “Du Jude!” - Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland”, die nicht nur grundsätzlich über Antisemitismus informiert, sondern vor allem den Bezug zu Alltagswelten von Jugendlichen herstellt, werden aktuelle Formen der Judenfeindschaft zum Thema gemacht. Dies geschieht mithilfe von zahlreichen Beispielen, unter anderem aus den Bereichen Musik, Sport, Internet und natürlich Schule. Die Perspektiven und alltäglichen Erfahrungen von Jüdinnen und Juden sowie die Bedrohungslage für jüdisches Leben in Deutschland werden so sichtbar gemacht. Die Ausstellung wird vom 20. Oktober – 25. November 2022 im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Westerkappeln zu sehen sein. Ein umfangreiches Begleitprogramm vermittelt weitere Hintergründe zum Thema. Den Eröffnungsvortrag zur Ausstellung hält Prof. Dr. Reinhold Mokrosch (Universität Osnabrück) am 20. Oktober.

Das komplette Programm zum Download finden Sie hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

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news-1261Fri, 24 Jun 2022 08:18:27 +0200Neue Fachstelle in Bielefeld - Westfälische Kirche intensiviert Präventionsarbeit zu sexualisierter Gewalthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neue-fachstelle-in-bielefeld-westfaelische-kirche-intensiviert-praeventionsarbeit-zu-sexualisierter/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=804930b77877cd3bb3265d3361c5ae1fDie Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) intensiviert ihre Arbeit zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Zum 1. August dieses Jahres nimmt in Bielefeld die neue landeskirchliche Fachstelle für Prävention und Intervention ihren Dienst auf. Sie hat ihre Büroräume im Haus des Landeskirchenamts.Personell ausgestattet sein wird die neue Fachstelle mit zwei Referent*innen und einer Verwaltungskraft. Als Referent für Prävention tritt zunächst Christian Weber in die Arbeit der neuen Fachstelle ein. Der Sozialpädagoge und Diakon war zuletzt Fachreferent im Amt für Jugendarbeit der EKvW. Hier standen die Arbeit mit Kindern und speziell der Einsatz im Themenfeld sexualisierte Gewalt im Focus seiner Aufgaben. Ab dem 1. September wird Jelena Kracht als Referentin für den Bereich Intervention in der Fachstelle hinzukommen. Die Sozialarbeiterin mit Schwerpunkt auf Management in Sozialwirtschaftlichen und Diakonischen Organisationen arbeitete zuvor ebenfalls im Jugendbereich als Teamleiterin. Unterstützt wird die Stelle im Verwaltungsbereich von Bürokauffrau Maria Schulz.

Mit der Schaffung der neuen Fachstelle verstärkt die Evangelische Kirche von Westfalen ihren Einsatz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Eine Aufgabe der neuen Einrichtung soll die konzeptionelle Begleitung von Kirchenkreisen und kirchlichen Einrichtungen sein. So wird sie Standards zur Entwicklung von Schutzkonzepten definieren, Handreichungen erarbeiten, Multiplikator*innen vor Ort schulen und deren Vernetzung, Koordination und Austausch untereinander fördern. Darüber hinaus steht die Fachstelle für die Meldung von Verdachtsfällen auf sexualisierte Gewalt zur Verfügung. Mitarbeitende aus dem kirchlichen Kontext können sich zur Einschätzung eines Verdachts an sie wenden, Leitungsverantwortliche erhalten bei Bedarf Interventionsberatung.

Auf Basis des ‚Kirchengesetzes zum Schutz vor sexualisierter Gewalt‘, das die Landessynode für den Bereich der EKvW im Jahr 2020 beschlossen hatte, erarbeiten alle Kirchenkreise und kirchlichen Einrichtungen in Westfalen für ihre jeweiligen Wirkungsfelder Schutzkonzepte und führen Schulungen für haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende durch.

Die Aufgaben der Meldestelle und allgemeinen Präventionsarbeit wurden bislang durch die ‚Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung‘ (FUVSS) beim Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. wahrgenommen. Mit dem Aufbau der eigenen landeskirchlichen Fachstelle verdeutlicht die westfälische Landeskirche den außergewöhnlich hohen Stellenwert, den sie der Prävention und dem Schutz vor sexualisierter Gewalt in allen kirchlichen Zusammenhängen beimisst.

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

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news-1260Thu, 23 Jun 2022 08:41:59 +0200Notfallseelsorge Münsterland sucht neue ehrenamtliche Mitarbeitende für den Einsatzdiensthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/notfallseelsorge-muensterland-sucht-neue-ehrenamtliche-mitarbeitende-fuer-den-einsatzdienst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=eb67115268e6797096f09673e2e000e1Notfallseelsorger:innen und Notfallbegleiter:innen stehen Betroffenen in Krisensituationen wie bei plötzlichen Unfällen und Todesfällen, Großereignissen oder schweren Schicksalsschlägen rund um die Uhr beratend und helfend zur Seite. Die Arbeitsgemeinschaft „Notfallseelsorge Münsterland“ bildet Ehrenamtliche zur/zum Notfallseelsorger:in bzw. Notfallbegleiter:in aus. Im Oktober startet ein neuer Ausbildungskurs. „Ich bin für Sie da und ich habe Zeit mitgebacht“, lautet ein typischer Satz, mit dem sich Notfallseelsorger:innen und Notfallbegleiter:innen Betroffenen in Krisensituationen vorstellen. Wo Polizeibeamte eine Todesnachricht übermitteln, die Feuerwehr Menschen birgt oder der Rettungsdienst sich um Verletzte kümmert, sind es die Mitarbeitenden der Notfallseelsorge und Notfallbegleitung, die nach Überbringung der Nachricht bei den Betroffenen bleiben, die Verletzten und Angehörigen während der Rettung und in Wartezeiten zur Seite zu stehen, die sich der betroffenen Kinder annehmen oder Angehörige bei der Identifizierung von Toten begleiten. Die Notfallseelsorge in den Kreisen Steinfurt, Coesfeld, Borken und Warendorf ist Teil der Rettungskette und wird auf Anforderung der Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst vor Ort alarmiert. Notfallseelsorge und Notfallbegleitung geschehen unabhängig von Konfessions- oder Religionszugehörigkeit, Hautfarbe oder Weltanschauung.

In emotionalen Schocksituationen beistehen

Bei Notfallseelsorge und Notfallbegleitung gehe es in erster Linie darum, „die Menschen in der hochemotionalen Schocksituation nicht alleine zu lassen“, sagt Pfarrerin Alexandra Hippchen, Landeskirchliche Pfarrerin für Notfallseelsorge und Notfallbegleitung in der Region Münsterland sowie Sprecherin der Notfallbegleitung Münster. Pastoralreferent Martin Remke, Katholischer Notfallseelsorgekoordinator für die Stadt Münster und den Kreis Warendorf, erläutert: Die Intention des meist zwei bis drei stündigen Einsatzes der Notfallseelsorger:innen und Notfallbegleiter:innen sei zum einen, den Betroffenen in ihrem emotionalen Schockerleben beizustehen und ihnen die Sicherheit zu vermitteln: „Das ist normal, was hier gerade mit mir passiert.“ Im zweiten Schritt gehe es darum, die Menschen aus dem emotionalen Erleben und den Ohnmachtsgefühlen heraus in die Handlungsfähigkeit zu holen. Die Verbindung mit den eigenen Ressourcen eröffne Möglichkeiten der Selbstwirksamkeit. Dabei gilt: „weniger ist mehr“. Schon das Kaffeekochen könne eine erste Handlung raus aus dem Schockzustand, zurück ins reale Leben sein.

„Zu 90 Prozent ist es der häusliche Notfall, wenn Menschen vor den Augen ihrer Angehörigen daheim trotz Rettungsversuch der Ärzte versterben“, berichtet Hippchen. Aber auch bei großen Lagen, wie etwa bei Amokfahrten oder Naturkatastrophen, ist die Notfallbegleitung im Einsatz. 66 Einsätze gab es im Jahr 2021 in Münster. In den umliegenden Kreisen sind es deutlich mehr.

Als Notfallseelsorger:in oder Notfallbegleiter:in müsse man mit belastenden Situationen anderer umgehen können, berichtet Ulrich Löser. Der 58-Jährige absolviert aktuell die Ausbildung zum Notfallbegleiter. Zudem sei es hilfreich, selbst schon Krisen und so auch sich selbst in Krisensituationen erlebt zu haben. Personen zwischen 25 und 65 Jahren können die Ausbildung beginnen, weitere formale Voraussetzungen gibt es nicht. „Wichtig ist, dass die Menschen stabil sind und sicher im Leben stehen“, so Remke. „Die Ausbildung setzt auf das, was die Menschen mitbringen.“

Der Grundlagenkurs

Die Ausbildung zur/zum Notfallseelsorger bzw. Notfallbegleiter:in dauert etwa eineinhalb Jahre und enthält Theorie und Praxiserfahrungen: Im „Grundlagenkurs“ wird an sechs Wochenenden mit insgesamt 100 Unterrichtsstunden ein bundesweit vereinbartes Curriculum durchgenommen. Inhalte sind beispielsweise Grundlagen der Psychotraumatologie, Gesprächsführung oder die Prävention sexualisierter Gewalt. In Rollenspielen werden die erlernten Techniken eingeübt, ehe auf die Absolvierung des Grundlagenkurses eine Phase begleiteter Einsatzerfahrungen folgt.

Die Ausbildung ist kostenfrei für alle Personen, die sich vor Ausbildungsbeginn vertraglich zu mindestens einem Jahr ehrenamtlicher Mitarbeit verpflichten. Von den ausgebildeten Notfallseelsorger:innen und Notfallbegleiter:innen ist die Übernahme von mindestens 48 Stunden Bereitschaftsdienst pro Monat erwünscht.

Intendiert ist, dass das Team der Notfallseelsorge und Notfallbegleitung die Vielfalt der Gesellschaft abbildet. Unabhängig von Muttersprache, kultureller Herkunft oder biografischem Hintergrund – mit dem Ausbildungsangebot seien ausdrücklich alle Menschen angesprochen, so Remke.

Interessierte können sich per Mail an Pfarrerin Alexandra Hippchen wenden: Alexandra.Hippchen@notfallseelsorge-ekvw.de. Eine Anmeldung für den neuen Ausbildungskurs, der im Oktober 2022 startet, ist bis Mitte August möglich. Weitere Informationen zur Notfallseelsorge und Notfallbegleitung im Münsterland finden Sie unter: https://www.notfallseelsorge-muensterland.de/

Text: Katrin Lohse, Kirchenkreis Münster

 

 

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news-1259Wed, 22 Jun 2022 08:25:03 +0200Beim Podcast-Produzieren gibt es richtig gute „vibes“ - Jugendreferentin Sabrina Temme im Gesprächhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/beim-podcast-produzieren-gibt-es-richtig-gute-vibes-jugendreferentin-sabrina-temme-im-gespraech/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3820518f2a3ec45cba5f43955e229906Sabrina Temme ist seit dem 1. November 2021 als Jugendreferentin in der Ev. Jugend (EVJU) Region Lotte-Westerkappeln tätig. Zur EVJU Lotte-Westerkappeln gehören die Gemeinden Lotte, Westerkappeln, Wersen und Büren. Die 32-jährige Heilpädagogin schließt gerade den Gemeindepädagogischen Grundkurs an der der Ev. Hochschule RWL in Bochum ab.In diesem Jahr entwickelte sie gemeinsam mit den jungen Leuten aus der Jugendarbeit einen Podcast mit dem Titel „Road 2 Ostern“. Darin erzählen sie, aber auch Gäste, was ihnen das Fasten und Ostern bedeuten. Ein Folgeprojekt ist geplant. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn interviewte Sabrina Temme:

Wie kam es dazu, dass Sie den Podcast „Road 2 Ostern“ entwickelt haben?

Ich habe mit den beiden Ehrenamtlichen Nils Windoffer (Moderation) und Ina Boldt (Co-Moderation) diesen Podcast entwickelt. Ina fand das Thema Fasten und die Kampagne „7 Woche ohne“ sehr spannend. Auch Nils war begeistert. Über die WhatsApp-Gruppe der EVJU Lotte-Westerkappeln fragte Ina die anderen, ob sie auch Lust hätten, beim Fasten mitzumachen. Es kamen sofort positive Rückmeldungen, es bildete sich eine Fastengruppe. „Sieben Wochen ohne Stillstand“ ist in diesem Jahr das Motto. Wir haben uns damit befasst. Es ging unter anderem um Fragen wie „Was bedeuten 7 Woche ohne motzen?“ oder „Wie funktioniert 7 Wochen ohne Zucker für mich?“ Aus einer Witz-Idee ist dann der Podcast entstanden. Es war ein Experiment, wir haben das erste Mal einen Podcast produziert.

Wie war die Resonanz auf den Podcast?

Die Leute, die die Podcasts gehört haben, fanden die Beiträge gut. Ich denke, wir sollten als Kirche viel mehr darüber sprechen, was wir tun. Und auch den Jugendlichen den Platz einräumen, ihre Kirche und ihren Glauben zu teilen.

Wer war an der Produktion beteiligt?

Nils, Ina und Jesper Schoppmeier, unser „Technik-Crack“. Jesper hat die Beiträge geschnitten, alles vertont und war für die technischen Fragen ansprechbar. Johanne Schäper hat den Ton überprüft und die Zeiten gestoppt. Nils hat sich die Fragen überlegt, gemeinsam haben wir dann alles dann konzipiert.

Wir haben auch Gäste zu den Podcast-Sendungen eingeladen: zum Beispiel Heinz Gerd Wanning, den Jugendreferenten aus den Regionen West & Nord, Jugendbüro Recke. Oder die Ehrenamtlichen Kilian Baumgarte und Jule Lorenz. Jule absolviert gerade in der JuBi Tecklenburg die erlebnispädagogische Fortbildung im Kurs von Bildungsreferentin Marilena Bekierz. Auch Mirco Frerichs war zu Gast im Studio. Er ist ein „Ehrenamtlichen-Urgestein“ und engagiert sich seit über zehn Jahren in der EVJU Westerkappeln. Weitere Studiogäste waren Malte Schäper und Jesper. Sie haben vom Verein Christlicher Pfadfinder (VCP) Velpe, über den Stamm Bonhoeffer und den Stamm Johannes erzählt. Über unsere WhatsApp-Gruppe Lotte-Westerkappeln haben die Jugendlichen uns ihre Fastenziele und -momente geschickt. Die haben wir dann unter dem Titel:“ So fasten wir gerade“ in den Podcasts eingespielt.

Wie alt sind die Podcaster?

Bei der EVJU Westerkappeln machen Leute von 14 – 27 Jahren mit. Das Schöne ist, dass sie künstlerisch, politisch und auch technisch versiert sind. Sie bringen ein unheimlich großes Potential mit. Man braucht diese unterschiedlichen Persönlichkeiten, diese Kreativität, um großartige Projekte umzusetzen. Wir erleben einander auf Augenhöhe, das bereichert uns und gibt richtig gute „vibes“.

War die Produktion aufwendig?

Ja, tatsächlich. Wir haben mit den Jugendlichen jeden Freitag sieben Wochen lang jeweils bis zu sechs Stunden am Podcast gearbeitet. Das fand ich schon bemerkenswert. Denn Sie haben Prüfungen, Arbeiten zu schreiben und eine volle Woche. Am Anfang waren wir sehr drauf bedacht, gut zu sein. Wir haben nach und nach jedoch festgestellt, dass wir nicht unbedingt alle „Ähs“ und Pausen rausschneiden müssen. Das Erleben, dass mal was nicht perfekt sein muss, wie man das aus der Instagram-Welt kennt, das haben die Ehrenamtlichen im Produktionsprozess gelernt.

Wenn wir uns zur Aufnahme getroffen haben, sind wir mit einem gemeinsamen Pizza-Essen gestartet und haben eine gute Zeit zusammen gehabt. Die Jugendlichen sagten hinterher: „Die Podcast-Produktion ist für uns wie eine Pause. Wir machen hier was richtig Gutes“. Nachdem wir die sieben Podcasts fertiggestellt hatten, hat ihnen was gefehlt. Sie möchten zeigen, dass das toll ist, was sie machen. Und dass man in Kirche unendlich viele Möglichkeiten hat, sich zu beteiligen.

Soll es eine Folgereihe von „Road 2 Ostern“ geben?

Das Podcast-Projekt „Road 2 Ostern“ haben wir mit den sieben Beiträgen abgeschlossen. Die Jugendlichen haben sich in das Podcasten verliebt. Mit dem Folgeprojekt „Road 2 EVJU“ möchten die jungen Leute über aktuelle Themen diskutieren. Sie wollen beispielsweise zeigen, dass sie offen sind für queere Jugendliche. Konfis haben Erwartungshaltungen, stellen Sinnfragen, erzählen aber auch gern Quatsch und machen witzige Sachen. Wenn die neuen Konfis jetzt zur Freizeit nach Spiekeroog fahren, nehmen sie für den ersten Podcast dieser Reihe Beiträge auf. Danach wollen wir ca. alle acht Wochen einen Podcast platzieren.

Wer finanziert das Projekt?

Die Podcast-Arbeit wird über den Etat des Jugendbüros Westerkappeln finanziert. Außerdem freuen wir uns sehr, dass wir mit Hilfe des NRW-Förderprogramms „2000 x 1000 Euro für das Engagement“ für das Projekt 1000 € bekommen haben. Ich plane im Herbst 2022 Exkursionen zu unterschiedlichen Einrichtungen. Die Podcaster sollen damit belohnt werden. Das Geld aus dem Förderprogramm können wir für Fahrtgeld, Essen und Eintritte nutzen. Außerdem habe ich beim Kreisjugendring Fördermittel für “Dein Ding“ beantragt.

Zu finden ist der Podcast unter https://linktr.ee/evju

Auch auf Instagram aktiv

Die Ehrenamtlichen haben mich dazu ermutigt, auch einen Instagram-Kanal einzurichten. Mit viel Geduld und Verständnis haben mich die Jugendlichen in das Thema Instagram eingeführt und gemeinsam mit mir meinen Feed eröffnet. Über @dasjugendbuero werden nun regelmäßig Updates und Beiträge zu der Jugendarbeit in der Region Lotte-Westerkapeln geteilt. Da darf natürlich auch unser Podcast nicht fehlen.

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news-1258Mon, 20 Jun 2022 10:05:17 +0200Projekt: „JuBi-Band Guitar Hero“ wird prämierthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/projekt-jubi-band-guitar-hero-wird-praemiert/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=78826d03c2d3312052c4a03234c88877Die selbst ernannte sogenannte „JuBi-Band Guitar Hero“, bestehend aus ca. sieben Ehrenamtlichen aus dem Kirchenkreis Tecklenburg, wurde jetzt für ihr ehrenamtliches Engagement vom Rotary Club Tecklenburg mit den 5. Preis geehrt.Die Jugendlichen im Alter von 18-29 Jahren trafen sich letztes Jahr zwei Mal, um gemeinsam ein musikalisches Experiment miteinander zu wagen. Mit eigenen Instrumenten, einem Probetag und dem Ziel, sich selbst als Ehrenamtliche fortbilden zu wollen, konnte sich das Projekt für den Rotary Social-Preis nominieren. Hintergrund war der Wunsch der Jugendlichen, in der Kontakt eingeschränkten Pandemiezeit einen sicheren und produktiven musikalischen Begegnungsraum für sich zu schaffen. Mit einem ersten lockeren Gitarren- Workshop, angeleitet von der 18-jährigen Merit Dirksmeier, entstand schnell das Bedürfnis nach einem erneuten Treffen. Diesmal im Zeichen des Dirigierens und der gemeinsamen Einübung einiger Lieder mit ganz unterschiedlichen Instrumenten.

Text: Marilena Bekierz, JuBi

 

 

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news-1257Fri, 17 Jun 2022 08:53:50 +0200Landessynode erfolgreich beendet - Erste Präsenz-Synode nach zwei Jahren in Bielefeldhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/landessynode-erfolgreich-beendet-erste-praesenz-synode-nach-zwei-jahren-in-bielefeld/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f16dd0f2dadf39fc917ea58ebfa6c183Zum ersten Mal nach zwei Jahren, in denen coronabedingt nur digitales Tagen möglich war, trafen sich 193 Synodale aus ganz Westfalen zur Tagung der Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) im Tagungszentrum Assapheum in Bielefeld-Bethel. Jetzt ging die Synodentagung nach vier Tagen intensiver Beratungen zu Ende. Im Mittelpunkt der Landessynode stand zunächst der ausführliche Bericht der Präses der EKvW Annette Kurschus. Die leitende Theologin, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, beeindruckte dabei die Synodalen mit ihrer differenzierten Positionierung in wichtigen gesellschaftlichen Themen. Dabei warb sie für Betrachtungen, die nicht der üblichen binären Logik von ‚richtig‘ oder ‚falsch‘ folgten. Stattdessen bedürfe es einer Kommunikation des Lernens, die es auch zulasse, Meinungen zu ändern – ohne dass dies „gönnerhaft als unentschiedenes Schwanken belächelt oder mit Häme als Schwäche aufgespießt“ werde. Kurschus bezog dieses Postulat sowohl auf die friedensethische Auseinandersetzung um den Krieg in der Ukraine als auch auf die sensible Diskussion um die Möglichkeit eines assistierten Suizids.

Klimakonzeption 2040

Hauptthema im weiteren Verlauf der Synode war die Debatte um die ‚Klimakonzeption 2040 der EKvW‘. Hier beschloss das oberste Entscheidungsgremium der Evangelischen Kirche von Westfalen, zu dem Synodale aus allen 27 Kirchenkreisen der Landeskirche gehören, wichtige Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität, die sich die Landeskirche schon zuvor bis zum Jahr 2040 als Ziel gesetzt hatte. Dabei geht es um konkrete Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs und der Treibhausgas-Emissionen, um die Einführung eines verbindlichen Energieverbrauchs-Monitorings, klimarelevante Gebäudeoptimierung, die Schaffung und Koordination von Beratungskompetenz für effektives Energiemanagement  und weitere konkrete Umsetzungsoptionen.

Gleichbehandlung von Geflüchteten

Darüber hinaus verabschiedete die Synode die Forderung nach einem Paradigmenwechsel im Sinne  einer humanen und gerechten Flüchtlings- und Integrationspolitik des Landes. Zudem setzte sich das oberste Kirchengremium für die Gleichbehandlung von Geflüchteten aus allen Krisenregionen der Welt ein. Maßstab solle dabei die Praxis der EU-Massenzustromsrichtlinie sein, die Geflüchteten Sozialleistungen gewährt und ihnen die umgehende Aufnahme von Arbeit bzw. Schulbesuch ermöglicht. Es dürfe keine Zweiklassenbehandlung von Geflüchteten geben, so das Postulat der Synode.

Beteiligung junge Menschen in kirchlichen Leitungsgremien

Neben anderen Beschlüssen zur Kirchenordnung, beispielsweise zur Flexibilisierung der Arbeitsweise in kirchlichen Gremien, brachte die Synode ein Kirchengesetz auf den Weg, das die Beteiligung junger Menschen in kirchlichen Leitungsgremien erreichen soll.

Westfälische Kirchengeschichte schrieb die Landessynode mit dem Beschluss, dem Zusammenschluss zweier Kirchenkreise zuzustimmen. Die Evangelischen Kirchenkreise Wittgenstein und Siegen werden künftig gemeinsam kirchliche Arbeit gestalten. Die Befassung der Landessynode war laut Kirchenordnung erforderlich geworden, weil zuvor keine Einstimmigkeit aller beteiligten Kirchengemeinden erzielt worden war.

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

Weitere Infos unter: www.landessynode.de

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news-1256Wed, 15 Jun 2022 08:35:37 +0200Klimawandel als Hungertreiber - Präsidentin von ‚Brot für die Welt‘ sprach auf westfälischer Synodehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klimawandel-als-hungertreiber-praesidentin-von-brot-fuer-die-welt-sprach-auf-westfaelischer-synode/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5ec93f187680c8f383ede870320367c1Bielefeld. Am Horn von Afrika droht die stärkste Dürre seit Jahrzehnten. Die Folge: zerstörte Ernten, Wasserknappheit und massive Hungersnot. Wie an vielen Orten des globalen Südens bedrohen Auswirkungen des Klimawandels die Lebensgrundlage der Menschen. Darauf wies die Präsidentin von ‚Brot für die Welt‘ Dagmar Pruin bei der Tagung der westfälischen Landessynode hin. Ihr Vortrag in Bielefeld trug den Titel: Internationale Klimagerechtigkeit.Werden Klimafolgen zunehmend auch in Gebieten von Mitteleuropa wahrnehmbar – etwa durch Überschwemmungen, Orkane oder Starkregen – so sind die Länder des globalen Südens schon jetzt stark von Schäden durch den Klimawandel betroffen. Vielerorts gerieten dadurch vor allem benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Bedrängnis, sagte die ‚Brot für die Welt‘-Präsidentin.

Dürren und andere Wetterextreme führten dazu, dass ein Überleben großer Teile der Bevölkerung auf Dauer kaum noch möglich sei. Bis zum Jahr 2030, so stellten Prognosen in Aussicht, könnten in Afrika daher bis zu 700 Mio. Menschen zu Klimaflüchtlingen werden. Etwa die Hälfte der Bevölkerung hätte somit in ihren Heimatländern keine Lebensperspektive mehr und müsste Rettung in der Flucht suchen.

Das sei der Grund, warum sich die Organisation ‚Brot für die Welt‘ auch intensiv mit Klima- und Nachhaltigkeitsthemen befassen müsse, erläuterte Dagmar Pruin. „Der Klimawandel ist der stärkste Hungertreiber“, er zerstöre alles, was in den letzten Jahren in Sachen Entwicklungshilfe und Armutsbekämpfung erreicht worden sei, so die ‚Brot für die Welt‘-Präsidentin.

Im Hinblick auf die gegenwärtige Neuausrichtung der Sicherheitspolitik verdeutlichte die Theologin, die auch der Diakonie Katastrophenhilfe vorsteht, dass auch die Klimafrage eine Sicherheitsfrage darstelle, ebenso wie das Problem weltweiten Hungers. Verstärkt werde die Gefahr der Nahrungsmittelknappheit gegenwärtig zudem durch den Ukraine-Krieg. Schätzungen zufolge litten in absehbarer Zeit noch rund 50 Millionen mehr Menschen als bisher unter Hunger und Unterversorgung.

Trotz dieser globalen Katastrophenszenarien würden derzeit staatliche Entwicklungshilfemittel proportional weniger. Dagegen und gegen die Ursachen der Krisen gelte es anzugehen, postulierte Dagmar Pruin. Stetige Aufgabe der Kirchen sei es, die Probleme immer wieder in die öffentliche und politische Diskussion einzubringen. „Ohne dass wir als Kirchen auch politischen Druck ausüben, wird das alles nicht funktionieren“, sagte die Theologin.

Dagmar Pruin dankte den Vertreterinnen und Vertretern der Evangelischen Kirche von Westfalen für ihre langjährige, tatkräftige Unterstützung der Entwicklungsarbeit von Brot für die Welt. Die habe gerade in Ländern des globalen Südens vorrangig die Unterstützung von Kleinbäuerinnen und -bauern im Blick. Denn kleinbäuerliche Betriebe sorgen insgesamt für 80 % der Lebensmittelproduktion.

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

Weitere Infos unter: www.landessynode.de

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news-1253Thu, 09 Jun 2022 11:40:15 +0200„Partnership“ – 40 Jahre Partnerschaft - Onlinegottesdienst am Sonntag Trinitatis (12. Juni) aus Otjiwarongo und den Kirchenkreisen Tecklenburg und Weselhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/partnership-40-jahre-partnerschaft-onlinegottesdienst-am-sonntag-trinitatis-12-juni-aus-otj/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e00e12cdc7fe7e5dbf8ecff18e9b7c68„Partnership“ ist das Motto des Online-Gottesdienstes der kirchenkreisweiten Reihe „Ankerplatz“ am Sonntag Trinitatis, dem 12. Juni 2022. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Partnerschaftsarbeit der Kirchenkreise Tecklenburg und Wesel mit dem Kirchenkreis Otjiwarongo (Namibia) stehen in diesem Gottesdienst die Freude, der verbindende Glaube und der Dank im Mittelpunkt. Eröffnet wird der Partnerschafts-Gottesdienst mit eindrucksvoller namibischer Musik des „Sion Youth Choirs“.  

„Wir freuen uns über so viele tolle, gelungene Begegnungen, über Austausche und die vielen wunderbaren Projekte im Rahmen der Partnerschaftsarbeit“ so Superintendent André Ost in seinem Grußwort. Ausdruck findet die Partnerschaft beispielsweise aktuell im „This is me“-Projekt sowie dem Gartenbauprojekt „Fransfontein“. Das „This is me“-Projekts, so Ost, findet in diesem Jahr seine Fortsetzung. Das Gartenbauprojekt werde im Kirchenkreis mit großem Interesse begleitet. Viele Grüße aus Namibia, den Kirchenkreisen Wesel und Tecklenburg schließen sich an.  

Im Gebet bittet Annette Salomo, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees im Kirchenkreis Tecklenburg dafür, dass diese Partnerschaft immer lebendig und vertrauensvoll bleibt.

„40 Jahre Partnerschaft. 40 Jahre hat es gedauert, bis sich das Volk Israel auf den Weg machte von Ägypten ins gelobte Land“, so Pfarrer Harald Klöpper, Mitglied des Partnerschaftskomitees, in seinem Grußwort. Sind wir nach 40 Jahren Partnerschaft im Gelobten Land angekommen?“ Er sei sich nicht sicher. Stichworte Ukraine, Trockenheit, Klimawandel zeigten, noch so manche Aufgabe läge vor allen Beteiligten. In diesem Zusammenhang nennt Harald Klöpper positive Beispiele der Partnerschaftsarbeit: der „Girls Club“ helfe mit der Unterstützung der Ev. Kirchenkreise Tecklenburg und Wesel jungen Mädchen dabei, junge Frauen zu werden. Im Miteinander lernen sie, selbstbewusst und stark werden. In Gartenbauprojekt „Fransfontein“ könnten die Menschen vor Ort das Wenige, das sie haben, in einen Garten verwandeln. „40 Jahre Partnerschaft lässt aktuell noch auf so manches hoffen“ ist sich Pfarrer Klöpper sicher. 

Neben dem „Sion Youth Choir“ haben der Posaunenchor Lotte, die Band „Confession“ aus Westerkappeln und die Domkantorei den Gottesdienst musikalisch gestaltet. Für die technische Umsetzung der Filmproduktion steht wieder Thomas Nitwowski, Firma Canomedia (Osnabrück).

Den Link zum kompletten ca. 30-minütigen Online-Gottesdienst finden Sie hier:

https://youtu.be/y3XkujidbLA

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news-1252Tue, 07 Jun 2022 10:50:35 +0200Schöpfungszeit-Kalender 2022 - Wort-Gedanken und Multimediales Projekthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schoepfungszeit-kalender-2022-wort-gedanken-und-multimediales-projekt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=48010610cf7e634ef7307b6ae3d8003fVom 1. September bis zum 4. Oktober 2022 begehen Christinnen und Christen die Schöpfungszeit. In diesen sechs Wochen wollen sie besonders deutlich machen, wie wichtig es ist, sorgsam und nachhaltig zu leben. Dazu erscheint in diesem Jahr wieder ein Schöpfungskalender. In Gedanken, Gebeten, Gesprächen, auch mit Aktionen wird zum achtsamen Umgang mit der Schöpfung und den Mitmenschen aufgerufen. Während der sechs Wochen wird in jeder Woche nur ein Wort im Mittelpunkt stehen: Gut, Genug, Gerecht, Gebunden, Geliebt und Gegeben. Erläuternd dazu gibt es kurze Beiträge und ein multimediales Projekt.

Mit dem Kalender soll die Idee der Schöpfungszeit weiterverbreitet werden. Die erste Ausgabe erschien im vergangenen Jahr. Herausgeber ist ein bundesweiter Trägerkreis Ökumenischer Prozess „Umkehr zum Leben – den Wandel gestalten“, dem auch MÖWe-Amtsleiterin Annette Muhr-Nelson angehört. Der Kalender kann online bestellt werden im ChristmonShop:

https://www.chrismonshop.de/ev.-akademie-wiitenberg-schoepfungszeit-kalender-4533.html

Empfehlung der Dritten Europäische Ökumenische Versammlung der Kirchen

Die Idee zu einer „Schöpfungszeit“ geht zurück auf einen Vorschlag des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Dimitrios I. Dieser gab 1989 den Anstoß, den 1. September als einen „Tag der Bewahrung der natürlichen Umwelt“ zu begehen. Das Europäische Christliche Umweltnetz (ECEN) griff diesen Vorschlag auf und schlug eine Schöpfungszeit vor. Im Jahr 2007 empfahl die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung der Kirchen in Sibiu, die Zeit vom 1. September bis 4. Oktober als Schöpfungszeit zu würdigen.

Den Flyer zum Kalender finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.umkehr-zum-leben.de

Text: Dirk Johnen, Pressestelle MÖWe

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news-1251Tue, 07 Jun 2022 08:37:49 +0200Pfingst-Gottesdienst ganz im Zeichen des Friedenshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfingst-gottesdienst-ganz-im-zeichen-des-friedens/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b77497b7e8fa2fe2c5b01865dca2ce81Der ökumenische Gottesdienst im Stadtpark Rheine am Pfingstmontag fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Fast 300 Menschen waren gekommen. Damit wurden die Erwartungen der Veranstalter übertroffen. Die evangelische Johannesgemeinde und die katholische St.-Antonius-Pfarrei Rheine hatten nach zwei Jahren Coronapause wieder eingeladen zum Gottesdienst, der ganz im Zeichen von Frieden und Verständigung stand.

Eindrucksvoll war, dass Menschen aus unterschiedlichen Ländern in ihrer Muttersprache einen Friedensgruß an die Gemeinde richteten. Grüße z.B. aus Bolivien, Portugal, dem Libanon, der Türkei, aus den Niederlanden, Sri Lanka und Indien wurden vorgetragen, um zu zeigen, dass die Friedenshoffnung alle Menschen eint – egal aus welchem Land sie stammen oder welcher Religion sie angehören. Dies betonte auch Pfarrer Dirk Schinkel in seiner Predigt und fügte hinzu, wie wichtig es sei, dass alle, die den Frieden wollen, gemeinsam handeln und sich verbünden. Er schloss mit einem Zitat von Willy Brandt: „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“ Pastor Heinz Mackel stellte schon in seiner Begrüßung den Zusammenhang zwischen Pfingsten und dem Wunsch nach Frieden her: Der Heilige Geist sei immer ein Geist des Friedens und der Liebe. Der Gottesdienst wurde musikalisch von Alla Brukwin (Klavier), Peter Ricken (Geige) und einer Frauen-Schola (Gesang) gestaltet. Der große Applaus am Schluss zeigte, wie sehr sich alle wieder freuten, dass diese gute Tradition, sich im Stadtpark zu Pfingsten zu versammeln, nun fortgesetzt werden konnte.

 

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news-1249Fri, 03 Jun 2022 08:45:25 +0200Weiter in Bewegung- Drittes Ausbildungsmodul der Abenteuer- und Erlebnistrainer:innenfortbildung http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/weiter-in-bewegung-drittes-ausbildungsmodul-der-abenteuer-und-erlebnistrainerinnenfortbildung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c7663a18748a545cb44512f13819cca4Trotz der Umbauarbeiten in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg konnte das dritte Modul und Wochenende der Abenteuer- und Erlebnistrainer:innenfortbildung Mitte Mai erfolgreich angeboten werden.15 Teilnehmende trafen sich erneut zum gemeinsamen Erleben und Demonstrieren eigener vorbereiteter Kooperationsübungen und erlebnispädagogischer Reflexionstechniken. Unter anderem standen in diesem Modul das Kennenlernen der hauseigenen Kletterwand der JuBi, erster Sicherungstechniken und die rechtlichen Grundlagen in der Bedienung der Sicherungsgeräte im Fokus.

Ob gegeneinander im Mäusefallenwettkampf, gemeinsam übend an der Abseilacht oder konzentriert im fachlichen Feedback miteinander - sich ein ganzes Wochenende als Teilnehmende einer Gruppe zu erfahren und Gruppendynamiken auszutesten verlangte Ausdauer, Engagement und Mut von allen Beteiligten.

Mitte August geht es für die Teilnehmenden der Fortbildung weiter. Diesmal voraussichtlich an der Felswand und im Wald.

Text: Marilena Bekierz, JuBi

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news-1248Thu, 02 Jun 2022 08:41:38 +0200Roadtrip durch die westfälische Landeskirche - Neues Webangebot zum Berufseinstieg bei Kirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/roadtrip-durch-die-westfaelische-landeskirche-neues-webangebot-zum-berufseinstieg-bei-kirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=edc5e7dfb6fd32968dd9acd0695c289dWer auf der Suche nach Sinn-vollen Berufsfeldern ist, findet im kirchlichen Bereich vielfältige Arbeitsfelder: in der Diakonie, Gemeinde- und Religionspädagogik, Kirchenmusik oder auch im Pfarramt. Und wer später in einem städtischen Ballungsraum arbeiten möchte, wird in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) genauso fündig, wie diejenigen, die ihre Zukunft eher im ländlichen Raum sehen.Doch: Wie genau finden Interessierte nach abgeschlossener Ausbildung eine geeignete Stelle, die zu ihnen und ihren Vorstellungen von kirchlicher Arbeit passt? Bei 27 Kirchenkreisen, die in 11 Gestaltungsräumen zusammengefasst sind und sich von Ostwestfalen bis ins Siegerland erstrecken, kann man schon einmal den Überblick verlieren. Da wäre doch eine Übersicht über die jeweiligen Erfahrungsmöglichkeiten und Schwerpunkte in jedem Kirchenkreis sinnvoll – gerade für die, die am Anfang ihres Berufslebens stehen.

...und in Ostwestfalen leben Eisbären

Um hier mehr Klarheit zu schaffen, insbesondere für den ländlichen Raum, stand am Anfang eine Arbeitsgruppe. Informationen zum kirchlichen Leben dort existieren oft in Form von Gerüchten: Der eine Kirchenkreis ist superfromm, der nächste genau das Gegenteil und in Ostwestfalen leben Eisbären. Damit nicht Hörensagen den Ausschlag gibt für oder gegen eine Region, sondern ein inhaltlicher Aspekt leitend werden kann, entstand die Idee eines „Katalogs“ über die westfälischen Kirchenkreise. Hier stehen insbesondere die jeweiligen Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten vor Ort, sowie Unterstützungsmöglichkeiten für Berufseinsteiger*innen im Vordergrund. Vom Katalog zur Webseite war es dann nicht mehr weit: www.machkirche.de ist schon jetzt die Webseite und Anlaufstelle für den westfälischen Nachwuchs in kirchlichen Berufen. Dort findet sich jetzt neu auch die Unterseite „Berufseinstieg“: https://www.machkirche.de/berufseinstieg/

Gewonnen wird damit die Möglichkeit, die Kirchenkreise auf inhaltlicher Ebene und deren Besonderheiten vor Ort besser miteinander vergleichen zu können. Dies soll nicht nur zur Basis für die Berufseinstiegs-Gespräche nach dem ersten theologischen Examen und vor dem Vikariat sein, das in jedem der 27 Kirchenkreise durch unterschiedliche Akzente vor Ort individuell angepasst werden kann.

Da das 1. Theologische Examen zumeist wenig Kapazitäten für eine ausführliche Vorbereitung auf die Zeit nach den Prüfungen lässt, ist diese transparente Übersicht besonders für Theologiestudierende in der Endphase ihres Studiums eine gute Möglichkeit, sich vergleichbare Informationen einzuholen. Aber eben nicht nur die künftigen Pfarrpersonen werden von dieser Orientierungshilfe profitieren können: Nach und nach werden auch Diakon*innen, Gemeindepädagog*innen und Kirchenmusiker*innen erste hilfreiche Informationen für ihre Berufseinstiege finden können. So soll Transparenz für jeden kirchlichen Beruf geschaffen werden, der auf Machkirche.de vertreten ist.

Fragenkatalog für Kirchenkreise gibt Überblick

Damit den Superintendentinnen und Superintendenten ein zu diesem Zweck erstellter Fragenkatalog im persönlichen Austausch vorgestellt werden konnte - um mit Antworten aus erster Hand Klarheit zu gewinnen - hat sich ein engagiertes Machkirche-Team zusammengefunden und einen Roadtrip durch die westfälische Landeskirche auf die Beine gestellt: Die Tour startete in der Gladbecker Superintendentur und führte über viele Kilometer zur Mehrzahl der landeskirchlichen Gestaltungsräume. Bei jedem Treffen, das nicht selten von Mitarbeitenden der Verwaltung oder den jeweiligen Öffentlichkeitsreferent*innen begleitet wurde, ist das Team nicht nur herzlich willkommen geheißen worden, sondern es konnte auch gewinnbringend miteinander diskutiert werden. So wurden aus vielen Gesprächen neue Perspektiven zur Weiterentwicklung des Fragenkatalogs aufgenommen. Ein vorläufiges Ende fand der Roadtrip nach einer intensiven Zeit mit den Kirchenkreisen Siegen und Wittgenstein.

Inhaltlich beginnt der Fragenkatalog mit der Kategorie Zahlen, Daten, Fakten“. Neben einer kurzen Selbstvorstellung des jeweiligen Kirchenkreises inklusive eines ersten Einblicks mithilfe eines Fotos, sind hier Angaben zu den Mitarbeitenden und den kirchlichen Einrichtungen zu finden. Im Fokus stehen anschließend ausführliche Informationen über die expliziten Schwerpunkte eines jeden Kirchenkreises mit den entsprechenden Lernorten und Erfahrungsmöglichkeiten für Berufseinsteiger*innen. Neben Angaben zu regionalen und kulturellen Besonderheiten des Ortes gibt es abschließend ein Kontaktangebot, um Unterstützungsmöglichkeiten und Antworten rund um alle praktischen Fragen, die ein Berufseinstieg mit sich bringen kann, zu erhalten. On Top gibt es auf der Website die Möglichkeit, sich mit ehemaligen Berufseinsteiger*innen der Kirchenkreise in Verbindung zu setzen. So können im persönlichen Gespräch weitere individuelle Fragen gestellt werden.

Sobald die Einträge der ersten Kirchenkreise online sind, können sich also Interessierte über machkirche.de/berufseinstieg durch die Kirchenkreise klicken und sich von der Vielfalt der Landeskirche überzeugen und womöglich noch überraschen lassen. Ein sinnvolles Tool nicht nur für Examenskandidat*innen im Theologiestudium, sondern auch für alle anderen, die die verschiedenen Kirchenkreise kennen lernen möchten.

Das Machkirche-Team freut sich sehr, dass das Projekt in Zusammenarbeit mit der Landeskirche entwickelt und über den Roadtrip in die Kirchenkreise gebracht werden konnte. Denn es ist überzeugt, dass ein gelungener Berufseinstieg zu einer guten Nachwuchsgewinnung gehört.

Wer übrigens den Verlauf des Projektes filmisch nacherleben möchte, ist eingeladen, sich auf dem YouTube-Kanal von Machkirche einen Kurzfilm über den Roadtrip anzuschauen. Zusätzlich sind dort auch interessante Interviewsequenzen mit einigen Superintendent*innen enthalten, die auf dem Roadtrip besucht und zu ihrer Arbeit und den Charakteristika in ihrem Kirchenkreis befragt worden sind. Dabei kommen auch die Unterschiede zwischen der pfarramtlichen Arbeit im ländlichen und urbanen Raum zur Sprache:

https://www.youtube.com/watch?v=DIEyulHGPQ4&feature=youtu.be

 

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news-1242Mon, 23 May 2022 13:40:06 +0200Zuverlässigkeit und Flexibilität zeichnen Lena Stubben aus - Ordination in der Christuskirche Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zuverlaessigkeit-und-flexibilitaet-zeichnen-lena-stubben-aus-ordination-in-der-christuskirche-ibbenb/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0681ca2d1892752a41e9dc0656da8f31Schritt für Schritt ans Ziel: Einen weiteren Meilenstein auf ihrem Lebensweg hat Pfarrerin Lena Stubben am 22. Mai in der Christuskirche Ibbenbüren genommen. Dort wurde die 32-jährige im Kreis von Kollegen und Weggefährten und begleitet von vielen Gemeindegliedern in einem musikalisch geprägten Festgottesdienst ordiniert.„Habe ich dir nicht geboten: Sei getrost und unverzagt? Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst“ (Josua 1,9), lautet der Ordinationsspruch, den sich Lena Stubben erwählt hat. Warum gerade dieser Spruch? Das erläuterte die junge Pfarrerin in ihrer Predigt nach der Ordination: Mehrfach sei sie im Laufe ihres Lebens auf diesen Vers gestoßen, unter anderem als Tauf- oder Konfirmationsspruch. „Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich bei diesem Josua-Spruch um einen sehr beliebten Vers“, der offenbar vielen Menschen in den verschiedensten Lebenslagen Trost und Zuversicht gegeben habe, stellte Lena Stubben fest. „Wir dürfen alle darauf vertrauen, dass wir den Weg nicht allein gehen müssen“, so das Fazit der Pfarrerin.

Seelsorgerischen Halt geben, das Wort und die Botschaft Gottes verkünden: Das ist nun ganz offiziell die Aufgabe von Lena Stubben, die in ihrer Heimatgemeinde Kamen-Methler erste positive Erfahrungen mit der kirchlichen Arbeit sammelte und schließlich beschloss, Theologie zu studieren. Nach dem ersten theologischen Examen gelangte sie dann in den Kirchenkreis Tecklenburg. Dorthin kam Lena Stubben zusammen mit ihrem Mann Jan, um ab Oktober 2017 bei Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff in der Kirchengemeinde Tecklenburg die praktische Ausbildungsphase aufzunehmen. Bis März 2020 absolvierte sie dort ihr Vikariat, dann folgten einige Monate Elternzeit nach der Geburt der Tochter Antonia. Nach einem weiteren Jahr im Probedienst in Lienen trat sie schließlich im September 2021 ihre Stelle in der Kirchengemeinde Ibbenbüren an – und diese hofft nun, die junge Pfarrerin in einigen Monaten für die Nachfolge der vakanten ersten Pfarrstelle im Christusbezirk gewinnen zu können.

Obwohl es nicht die erste Ordination war, die Superintendent Andre Ost in der Christuskirche vornahm, so war es für ihn doch eine besondere: „Wir hatten es früher eher selten, dass jemand zu uns in den Probedienst nach Tecklenburg kam. Jetzt erleben wir es innerhalb von wenigen Monaten zum wiederholten Mal. Und warum? Weil die Kirchengemeinde Ibbenbüren so schlau ist, sich den theologischen Nachwuchs zu sichern, sobald er in unserem Kirchenkreis Tecklenburg auftaucht.“ Nötig ist das für die Ibbenbürener Gemeinde auf jeden Fall, denn obwohl die Zahl der Pfarrstellen schon bald von fünf auf drei reduziert sein wird, fehlt der Nachwuchs, da ein Großteil der bisherigen Pfarrstelleninhaber innerhalb weniger Jahre in den Ruhestand wechselt oder schon gewechselt ist. Bei der Ordinationshandlung bekam Superintendent Andre Ost Unterstützung von Pfarrer Jochen Voigt aus Lena Stubbens Heimatgemeinde sowie von ihrer Vikariats-Mentorin Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff.

Aber was bedeutet eigentlich die Ordination im Leben eines Pfarrers? Eine Erklärung lieferte Superintendent Ost in seiner Ansprache. „Die Ordination ist ein einmaliges Ereignis im Leben einer Pastorin. Sie bedeutet die kirchliche Beauftragung für den Dienst an Wort und Sakrament.“ Zwar werde man durch sie kein anderer Mensch, erhalte auch keine besondere Würde oder Weihe, aber man bekomme einen besonderen Auftrag. Der erfordere im Vorfeld Einiges an Arbeit, und so sei die Ordination „der Abschluss eines langen Ausbildungsweges.“ Sie markiere ein Ziel, auf das man lange hingearbeitet habe, so Ost, „und gleichzeitig ist sie der Beginn von etwas Neuem. Denn jetzt fängt ganz offiziell der Dienst der Verkündigung und der Seelsorge an.“

Doch nicht nur die Ordination bedeutet für Lena Stubben den Beginn von etwas Neuem – in wenigen Monaten wird ihre kleine Familie um ein weiteres Mitglied anwachsen. André Ost ist sich sicher, dass die junge Pfarrerin auch diese Herausforderung meistern wird, bescheinigt er ihr doch neben Zuverlässigkeit und guter Organisiertheit auch eine hohe Sozialkompetenz mit der Fähigkeit, sich flexibel auf neue Situationen einzustellen. Der Superintendent zeigte sich hier voll des Lobes: „Es macht Freude, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Sie sind einfach ein sehr angenehmer, positiv gestimmter Mensch. Ich denke, das beruht auf einer inneren Ausgeglichenheit und Stärke und auf einem gut gegründeten Vertrauen.“

Text: Claudia Ludewig

 

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news-1240Mon, 23 May 2022 09:35:37 +0200Welche Ziele verfolgt Wladimir Putin? - Eingehende Analyse von Hintergründen und Folgen des Ukraine-Kriegeshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/welche-ziele-verfolgt-wladimir-putin-eingehende-analyse-von-hintergruenden-und-folgen-des-ukraine/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4e1315763a93b46c01a6127d4a811c1cMit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 hat der russische Präsident Wladimir Putin die europäische Sicherheits- und Friedensordnung massiv erschüttert. Mit dem eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht führt zum ersten Mal seit 1939 eine Großmacht in Europa einen Krieg, der auf Änderung bestehender Grenzen abzielt und die Souveränität eines Staates in Frage stellt. „Krieg in der Ukraine – Fakten und Hintergründe, Auswirkungen und Ausblick“ lautete das Thema eines Vortrags von Miriam Kosmehl, den sie am 20. Mai 2022 im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Westerkappeln hielt. Die Zuhörer bekamen Einblicke in die Ursachen des seit langem schwelenden Konflikts, der mit dem großangelegten offenen Krieg einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat. Begonnen habe dieser jedoch bereits im Jahr 2014 mit der Annexion der Halbinsel Krim und der russischen Offensive in der Ostukraine, erklärte Kosmehl. Die Folgen seien bis heute nicht absehbar.

Die Referentin hat mehrere Jahre in Kiew und Moskau gelebt. Sie erläuterte, dass der Angriff auf die Ukraine von innenpolitischen Problemen ablenken solle, denn das Putin-Regime biete den eigenen Menschen keine Zukunft. Die von ihm propagierte „Russische Idee“, die sich aus der Eigenständigkeit und Einzigartigkeit der russischen Kultur herleitet, begreift das Land als Antipode zum westlichen Fortschritt. Sie setzt auf russisch-religiöses, mystisches Denken, anstelle des „dem Westen“ zum Vorwurf gemachten diskreditierten Materialismus. Dies funktioniere besonders bei den alten Leuten auf dem Land noch sehr gut, in den Städten wendeten sich junge, gut gebildete Menschen von der russisch-orthodoxen Kirche ab und anderen Religionen zu, hat die Osteuropa-Expertin der Bertelsmann-Stiftung festgestellt. Die konservative Staatsdoktrin, bestehend aus den drei Elementen Autokratie, Orthodoxie und Volkstum, baue auf die historische „Leidensfähigkeit“ der russischen Gesellschaft.

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche sei eine Marionette des Kreml, so Kosmehl. Kyrill I. schrieb in einem im März 2022 veröffentlichten Brief an den Ökumenischen Rat der Kirchen, er sei fest davon überzeugt, dass die Urheber des Konflikts "nicht die Völker Russlands und der Ukraine sind, die durch gemeinsamen Glauben, gemeinsame Heilige und Gebete vereint sind und ein gemeinsames historisches Schicksal teilen". Damit weist er erneut dem Westen die Schuld am Ausbruch des Krieges zu. Der langjährige Putin-Berater Vladislav Surkov nannte Putin 2011 gar einen „Abgesandten Gottes“. In staatlichen russischen Medien wird hingegen zu Verbrechen gegen die ukrainische Bevölkerung und zur Vernichtung des selbständigen Staates aufgerufen.

Dass diese Propaganda besonders in ungebildeten Schichten auf fruchtbaren Boden fällt, bestätigte sich in der Diskussion. „Selbst russische Menschen, die schon lange in Deutschland leben, glauben uneingeschränkt den Informationen aus ihrem offiziellen Staatsfernsehen und sind für Gegenargumente nicht zugänglich“, erzählte eine Teilnehmerin. In Deutschland hätte man sich schon früher mit diesen Hetzsendern beschäftigen müssen“, betone Kosmehl. „Es müsste russische Übersetzungen unserer Nachrichten geben, um unsere Werte zu vertreten“, schlug Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der Evangelischen Erwachsenenbildung vor.

„Hätte eine Nato-Mitgliedschaft die Ukraine vor dem Angriff geschützt?“, fragte Frauke Helmich, Vorsitzende des Vereins Wabe Westerkappeln – Hilfe für Flüchtlinge und Zuwanderer. „Wahrscheinlich nicht, denn Putin interessiert sich nicht für Völkerrecht“, entgegnete die Referentin. Die faktenreiche Auseinandersetzung mit Hintergründen und globalen politischen Auswirkungen des Ukrainekrieges lieferte den Zuhörern zahlreiche Denkanstöße. Im Dietrich-Bonhoeffer-Haus kann die Ausstellung „Menschen & Rechte sind unteilbar“ noch bis zum 24. Juni 2022 zu den Öffnungszeiten besucht werden.

Der Filmabend am 2. Juni fällt aus. Der nächste Punkt im Rahmenprogramm ist das „Picknick der Kulturen“ auf dem Platz vor der Evangelischen Stadtkirche Westerkappeln mit Essen, Begegnung und Musik der Band „Confession“. Die Veranstaltung findet am 24. Juni ab 18 Uhr statt.

Text: Brigitte Striehn

 

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news-1245Sun, 22 May 2022 10:00:00 +0200„Jede Geschichte hat ihre Vorgeschichte“- Exkursion des Jakobi-Treffs „Kirche und Welt“ zu den Emslandlagernhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jede-geschichte-hat-ihre-vorgeschichte-exkursion-des-jakobi-treffs-kirche-und-welt-zu-den-emsla/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ea323f815e9f3b918ad4c7d394447a98Einen Einblick in die unterschiedlichen Facetten deutscher Geschichte bekamen die Teilnehmenden des Jakobi-Treffs „Kirche und Welt“. Die erste Exkursion nach zwei Jahren Corona-Pause führte sie nach Neugnadenfeld ins Emsland. Die 15 Emslandlager bestanden von 1933 bis 1945. Insgesamt waren hier etwa 80.000 KZ-Häftlinge und mehr als 100.000 Kriegsgefangene interniert und erlitten grausamste Behandlungen. Die Lager hatten alle eine gleiche Struktur und orientierten sich an dem ersten Lager Börgermoor in der Nähe von Papenburg. Hier entstand auch das Lied „Wir sind die Moorsoldaten“, das nach einmaliger Aufführung zwar sofort verboten wurde, aber dennoch als Widerstandlied den Weg durch die Lager fand. Im Zuge des Vormarsches der alliierten Truppen wurden die Lager im April 1945 befreit. Ca. 40.000 „Displaced Persons“ hielten sich nach Kriegsende im Emsland auf.

Historiker Martin Koers, Geschäftsführer der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, machte in seinem Vortrag deutlich, dass die Zustände in den Lägern, besonders nach 1939 durch das Eintreffen von Kriegsgefangenen aus Russland, der Bevölkerung nicht verborgen geblieben sein konnte. Andererseits nehme er heute ein großes Interesse der jüngeren Generation wahr. Nicht nur die jungen Menschen aus dem Ausland fragten nach den Opfern, auch junge Leute aus Deutschland stellten die Frage nach den Tätern. „Die Zeit der Sprachlosigkeit und der Verdrängung scheint vorbei“, so Koers.

Im zweiten Teil der Exkursion ging es um die Ansiedlung der Herrnhuter Brüdergemeine, der 1946 das Lager Alexisdorf als Ansiedlungsort nach der Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten zugewiesen wurde. Die Herrnhuter Brüdergemeinde ist eine aus der böhmischen Reformation (Böhmische Brüder) kommende überkonfessionelle christliche Glaubensbewegung, die vor allem vom Pietismus, aber auch vom Calvinismus und stark vom lutherischen Protestantismus geprägt wurde. Sie ist der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angegliedert und zugleich Gastmitglied in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF).

„Die erste Zeit in den ehemaligen Baracken war hart“, so Christhof Pasternak, Vorsitzender des Vereins Lagerbereich Alexisdorf-Neugnadenfeld. Da viele der Vertriebenen aus der Landwirtschaft gekommen seien und Arbeitskräfte knapp waren, habe es deutlich weniger Reibungen zwischen den Eingesessenen und den Vertrieben als in anderen Teilen Deutschlands gegeben. Auch Spenden aus der internationalen Brüdergemein, insbesondere aus Schweden und den Niederlanden, hätten über die Notzeiten hinweggeholfen. Heute gehöre etwa ein Drittel der 700 Einwohner Neugnadenfelds der Brüdergemeine an, die rund eine Mio. Mitglieder in allen Teilen der Welt hat.

Ein Besuch des Kriegsgräberstätte Grossringe/Neugnadenfeld führte noch einmal in die Vorgeschichte des Ortes. Hier sind etwa 600 unbekannte russische Kriegsgefangene, die an Unterernährung und Epidemien verstarben, in Massengräbern beigesetzt worden.

Zum Abschluss der Exkursion gab es bei Kaffeetrinken in Kloster Frenswegen noch reichlich Gelegenheit, die Eindrücke mit persönlichen Erfahrungen der Eltern- und Großelterngeneration aufzuarbeiten. Abschließend waren sich alle Teilnehmenden einig: Man muss die Geschichte kennenlernen, damit sie sich nicht wiederholt.

Weitere Infos unter: https://www.gedenkstaette-esterwegen.de/

Text: Dr. Karl Wilms

 

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news-1243Wed, 18 May 2022 14:39:00 +0200Neustart des Musikworkshops mit Friedensliedern - Teilnehmende aus Hörstel, Recke und Ibbenbüren-Laggenbeckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neustart-des-musikworkshops-mit-friedensliedern-teilnehmende-aus-hoerstel-recke-und-ibbenbueren-lag/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=aa4434b0729e6d51147e4e36e3208a36Eigentlich haben die alljährlichen „Musikworkshops“ in der evangelische Kirchengemeinde Hörstel eine lange Tradition. Sänger und Instrumentalisten aus dem Kirchenkreis Tecklenburg sind eingeladen, gemeinsam zu proben und sich am Sonntag im regulären Gottesdienst (der dann als „Jugendgottesdienst“ gefeiert wird) zu präsentieren. Doch Corona unterbrach auch diese liebgewonnene Tradition.Am vorletzten Maiwochenende wurde der „Musikworkshop“ wiederbelebt, diesmal zum Thema „Frieden“ und – konsequenterweise – mit einem „Friedensgottesdienst“ in der passenderweise auch „Friedenskirche“ genannten Hauptkirche der Gemeinde.

Gerade noch kurz vor dem ersten Lockdown, im Februar 2020, wurde der letzte Musikworkshop veranstaltet. 42 Teilnehmende waren es da, ein Höhepunkt in der Geschichte der Veranstaltung. Im Jahr 2021 dann: nichts. Doch das sollte 2022 anders werden, und sicherheitshalber wurde auch erst für Ende Mai geplant. Um gewisse Abstände zwischen den Musikern einhalten zu können und so das Risiko für die Beteiligten gering zu halten, verzichtete man auf allzu viel Werbung im Vorfeld. „Wir haben das jetzt nicht so gepusht“, erklärt Heinz-Gerd Wanning, der für die Gesamtleitung des Workshops zuständig war. Trotzdem blieb der Zulauf noch hinter den Erwartungen zurück, was Wanning auf Corona zurückführt: „Generell ist die Zurückhaltung noch spürbar.“ Das habe er auch bei seiner Arbeit festgestellt, so der für die Regionen West und Nord im Kirchenkreis Tecklenburg zuständige Jugendreferent: „Ich merke es generell in der Jugendarbeit, dass der Neustart schwierig ist.“ Die Gruppen seien alle sehr klein, berichtet Wanning. Chorleiterin und Organistin Olga Neugum, die sich die musikalische Leitung mit Peter Folwarczny teilte, hat noch etwas Anderes festgestellt: Es habe sich durchaus eine gewisse Trägheit breitgemacht, findet sie. Viele – auch junge Leute – hätten sich mittlerweile offenbar daran gewöhnt, mehr zu Hause zu bleiben beziehungsweise sich nicht mehr auf regelmäßige Termine festzulegen.

Letztlich waren es am Workshopwochenende dreizehn Teilnehmende im Alter zwischen zehn und 70 Jahren aus Hörstel, Recke und Ibbenbüren-Laggenbeck, die sich am Freitagnachmittag und Samstagvormittag zur Probenarbeit in der Hörsteler Kirche trafen. Der Samstagnachmittag gehörte dann ganz der Generalprobe, denn schließlich sollte am Sonntag ja alles gut funktionieren. Nicht nur die Teilnehmendenzahl des Workshops, sondern auch die Besucherzahl am Sonntag war überschaubar. „Wir wünschen uns sehr, dass der Musikworkshop im nächsten Jahr wieder in normaler Größenordnung stattfinden kann“, bringt es Heinz-Gerd Wanning auf den Punkt.

Spaß hatten die Workshopteilnehmenden aber auch bereits in diesem Jahr: Schon früh stand die bunte Mischung aus Friedensliedern fest – darunter beispielsweise Udo Lindenbergs „Wir ziehen in den Frieden“, Michael Jacksons „Heal the world“ und, natürlich, John Lennons „Imagine“. Klavier, Schlagzeug, Gitarren, Bass und Gesang – für alle Songs fand sich die passende Umsetzung.

Insbesondere die jungen, von Olga Neugum ausgebildeten Sänger und Sängerinnen überzeugten durch ihr Können und hatten erstmals die Chance, das Augenmerk ganz auf sich zu fokussieren: In den Vorjahren gab es jeweils altersgemischte Chöre, diesmal blieb alles im kleinen Rahmen mit lediglich fünf Singstimmen. Auf jeden Fall: Der Neustart ist gemacht!

Text: Claudia Ludewig

 

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news-1235Tue, 17 May 2022 12:03:49 +0200Hilfe zum richtigen Zeitpunkt - Hostel aus Otjiwarongo bedankt sich bei Schulenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/hilfe-zum-richtigen-zeitpunkt-hostel-aus-otjiwarongo-bedankt-sich-bei-schulen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8ab38f6d19b042026ce89bb3472aadd7„Eure Hilfe kam genau zum richtigen Zeitpunkt,“ schreibt Hostel-Leiterin Adelheid Guriras in ihrem Dankesbrief an die Grundschule in Ladbergen und die Schule in der Widum, Lengerich. Im Hostel der evangelisch-lutherischen Kirche in Namibia in der Stadt Otjiwarongo war der große Kühlschrank nicht mehr zu reparieren. „Wir wissen manchmal kaum, wie wir das Geld für das Essen für unsere Kinder besorgen sollen. Eine Reparatur oder sogar eine Neuanschaffung ist da nicht möglich,“ so Adelheid Guriras weiter.

Im Zion-Hostel leben 85 Kinder, davon 40 Waisen, im Alter von sechs bis 14 Jahren. Sie werden von acht Frauen betreut. Die Kinder kommen aus sehr armen kleinbäuerlichen Verhältnissen. Die Wohnorte der Eltern oder Großeltern liegen weit von jeder Schule entfernt, so dass das Leben im Hostel für sie den Schulbesuch erst ermöglicht. Durch die Corona-Pandemie ist die Armut in Namibia gewachsen. Oft haben die Mütter als Hilfskräfte im Tourismus gearbeitet. Dieser ist in den letzten zwei Jahren sehr geschrumpft. 30 Euro beträgt der Beitrag der Familien für eine dreimonatige Unterbringung im Hostel. Und selbst diese kleine Summe kann oft nicht aufgebracht werden.

Seit vielen Jahren unterstützen die Grundschule Ladbergen und die Schule in der Widum Lengerich regelmäßig das Hostel. „Wichtig ist es, zu wissen, dass es regelmäßig Unterstützung gibt. Deshalb danke ich als Botschafterin für Brot für die Welt und Mitglied im kreiskirchlichen Partnerschaftskomitee des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg Schulleiterin Dr. Ulrike Itze mit dem Förderverein und Bernhardine Glombowski als engagierter Lehrerin von der Schule in der Widum für die langjährige Treue,“ sagt Pastorin Kerstin Hemker, die die Kontakte zu den Schulen vermittelt hatte. Halbjährlich spendet die Ladbergener Grundschule 500 Euro, die Schule in der Widum führt immer eine Sternsängeraktion durch. Insgesamt konnten so 1000 Euro überwiesen werden.

„Die Kinder im Hostel freuen sich. Denn es bleibt bestimmt noch etwas Geld für einen großen Beutel Bonbons übrig,“ freut sich die Adelheid Guriras. Am Freitag, den 20. Mai 2022, feiert die Grundschule Ladbergen ihr Schulfest und stellt dort auch den Kontakt zum Hostel vor.

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news-1233Mon, 16 May 2022 12:07:57 +0200„Wir sind keine Straftäter, wir hatten uns nur ein Leben in Sicherheit erträumt“- Sebastian Nitschke referiert über das Leben in der Abschiebehafthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-sind-keine-straftaeter-wir-hatten-uns-nur-ein-leben-in-sicherheit-ertraeumt-sebastian-nitschke/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3d8954f340138a25c1214700a48e76c9Die wenigsten Menschen in Deutschland wissen, wie Häftlinge in einem Abschiebegefängnis leben. Aufklärung zu diesem meist abseits der Öffentlichkeit behandelten Thema erhielten einige Zuhörerinnen am 12. Mai 2022 im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Westerkappeln. Frauke Helmich, zweite Vorsitzende des Vereins Wabe - Hilfe für Flüchtlinge und Zuwanderer, begrüßte die Gäste. Sie beklagte eine Vielzahl rechtswidriger Urteile und die mitunter rigide Abschiebepraxis, die auch die Unterstützer erschüttere.

Sebastian Nitschke, Sozialarbeiter und Buchautor, sprach im Rahmen der Ausstellung „Menschen & Rechte sind unteilbar“ zu einem speziellen Aspekt der Thematik, der selten im Fokus gesellschaftlicher Meinungsbildung steht. Der Referent engagierte sich von 2017 bis 2020 bei „Community for all – Solidarische Gemeinschaft statt Abschiebegefängnisse“ in Darmstadt und erhielt Einblicke in das Leben in Einrichtungen, in denen ausreisepflichtige Asylbewerber untergebracht werden. Die von den Behörden angeführten Gründe zur Inhaftierung seien oft bürokratischer Natur und nur vorgeschoben: Untertauchen, Identitätstäuschung, unerlaubter Wohnortwechsel, fehlende Mitwirkung zur Passbeschaffungspflicht.

Ziel der Aktivisten sei es nicht, die Abschiebehaft humaner zu machen, sondern sie ersatzlos abzuschaffen, so Nitschke. Sie besuchen die Inhaftierten, vermitteln ihnen Anwälte und führen Interviews. Ergebnisse dieser Tätigkeit hat er für sein Studium der Sozialen Arbeit verwendet und gemeinsam mit Lina Droste in Buchform veröffentlicht. „Die Würde des Menschen ist abschiebbar - Einblicke in Geschichte, Bedingungen und Realitäten deutscher Abschiebehaft“ ist wissenschaftliche Analyse und politischer Aktivismus zugleich. Das Buch ist im Sommer 2021 in der „edition assemblage“ erschienen.

In seiner Lesung erklärte Nitschke nach einem Blick auf die über 100-jährige Praxis, aus welchen Gründen Abschiebehaft verhängt werden kann. Die Erfahrungen von Häftlingen, die vom Kampf im Behördendschungel berichten, regten zur Diskussion an. Dabei sei das Asylrecht schon in der Bibel und in der Menschenrechtskonvention verankert, erklärte Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der Evangelischen Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Tecklenburg.

Schlechte Haftbedingungen, miserables Essen, fehlende soziale Beratung, mangelhafte ärztliche Betreuung, Freiheitsentzug, Schikanen bis hin zu Gewalt, rassistische Anfeindungen, Anordnung von Isolationshaft aus nichtigen Gründen und vieles mehr machen den Insassen das Leben schwer. „Wir sind keine Straftäter, wir hatten uns nur ein Leben in Sicherheit erträumt“, sagte einer von ihnen. Die Seelsorge lasse ebenfalls zu wünschen übrig, so Nitschke. In Darmstadt kamen einmal in der Woche ein Pfarrer und ein Imam von außen, die Religionsausübung wurde jedoch nicht aktiv verhindert. Bemühungen der Geflüchteten, Deutsch zu lernen, eine Arbeit zu suchen oder Beratungsangebote wahrzunehmen, würden nicht anerkannt.

Langeweile sei ein großes Problem, denn Beschäftigungsmöglichkeiten und Bewegungsfreiheit seien stark eingeschränkt. Auch Suizid-Versuche kamen vor. „Bei dem Thema gibt es kein Happy End“, betonte Sebastian Nitschke. Er zitierte aus dem Tagebuch von Oman, der in der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige in Büren inhaftiert war. Dort bekam der Flüchtling Medikamente, die er nicht wollte, wurde in Isolationshaft genommen und sah sich behandelt wie ein Krimineller.

Die Ausstellung „Menschen & Rechte sind unteilbar“ im Dietrich-Bonhoeffer-Haus kann noch bis zum 24. Juni 2022 zu den Öffnungszeiten besucht werden.

Text: Brigitte Striehn

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news-1232Mon, 16 May 2022 11:33:48 +0200„Gott ist Liebe“ (1. Joh. 4, 16) - 5. Tecklenburger Orgelnacht am 10. September 2022: Konzerte – Abendimbiss – Busshuttle http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gott-ist-liebe-1-joh-4-16-5-tecklenburger-orgelnacht-am-10-september-2022-konzerte-abe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4aaa5fbe7506817e690a11867cd5ef11Jüngst gestand der Poptitan Dieter Bohlen: „Ich danke jeden Tag dem lieben Gott, dass ich so ein tolles Leben führen darf!“ Für ihn ist Gott ein „lieber“ Gott, ein liebender Gott, der den Menschen viele Gaben schenkt, und das in reichlicher Fülle. Von jeher hat sich auch die Musik dem Thema der Liebe zugewandt. In christlichen Liedern geht es um die Liebe Gottes zu den Menschen, um die Liebe der Menschen zu Gott und zu Jesus, in weltlichen Liedern geht es um die zwischenmenschliche Liebe unter uns Menschen. Beides sind zwei Seiten ein- und derselben Medaille, geprägt mit den alt-griechischen Begriffen Agape und Eros.

Beiden Seiten dieser Medaille wollen wir in der 5. Tecklenburger Orgelnacht nachspüren. Mit den schlichten und gleichzeitig zutiefst berührenden Melodien von Liebesliedern der Renaissance oder aus Edvard Griegs „Peer Gynt“ sowie aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ ziehen instrumentale Arrangements in unsere Kirchen ein, die eine wunderbare Entsprechung zu den christlichen Melodien und Liedern rund um die Liebe Gottes darstellen. Bach und Grieg singen davon ebenso wie unsere alten und neuen Lieder im Gesangbuch und jüdische Klezmer-Musik.

Musik für Oboe, Englischhorn, Violine und Orgel

Johannes von Lublin, Johann Sebastian Bach, Edvard Grieg, Filmmusik, Klezmer-Musik u. a.

Eine Veranstaltung des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg und der Ev. Kirchengemeinden Lienen und Ibbenbüren

  • 1. Station: Ev. Kirche Lienen

          17.30 Uhr – Empfang mit Getränken

          18.00 Uhr – Konzert

 

  • 2. Station: Ev. Matthäuskirche Ibbenbüren

          19.45 Uhr – Konzert

          20.30 Uhr – Abendimbiss

 

  • 3. Station: Ev. Stadtkirche Tecklenburg

          22.15 Uhr – Konzert

 

Mitwirkende:

Stefanie Bloch, Oboe und Englischhorn

Matthias Reuland, Violine

Ulrike Lausberg, Orgel und Gesamtleitung

André Ost, Verena Westermann und NN (Ibbenbüren), Lesungen

Dr. Ulrich Althöfer, Kunsthistorische Einführungen

 

Der Eintritt zu den Konzerten ist frei; es wird um eine Spende als Beitrag für die Finanzierung der Orgelnacht gebeten.

Der Busshuttle-Service und der Abendimbiss sind kostenpflichtig.

Anmeldungen nimmt die Superintendentur des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg entgegen:

Christina Blom, Tel.: 05482/68 380

E-Mail: christina.blom@ekvw.de

 

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de

 

Text: Ulrike Lausberg

 

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news-1230Mon, 16 May 2022 10:16:07 +0200Dem Formlosen eine Form geben - "Kirchenrebellen" waren zu Gast bei gemeinsamer Pfarrkonferenzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/dem-formlosen-eine-form-geben-kirchenrebellen-waren-zu-gast-bei-gemeinsamer-pfarrkonferenz/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d4b983cfcf0a33b45ca78d44ef70848bDie Pastoren Christopher Schlicht und Maximilian Bode gestalten in Bremerhaven Kirche auf unkonventionelle Art. Ihr Buch „Kirchenrebellen. Wir bringen Leben in die Bude“ („Bene!“-Verlag, 2021) begeistert und inspiriert tausende Menschen. Im Rahmen einer gemeinsamen Pfarrkonferenz berichteten die beiden am 11. Mai den Pfarrer:innen der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, wie es ihnen gelungen ist, evangelische Kirche vor Ort zukunftsfähig zu gestalten.

Mit Skateboards rollen sie in den Kirchraum und im Gottesdienst tragen Pastor Chris und Pastor Max keinen Talar, sondern Jeansjacke oder Flanellhemd. Als Erkennungszeichen dient allein der Kollar, der Priesterkragen. Ihr Motto: Als Pastor bloß nicht zu heilig daherkommen. Ihre Kirche in Bremerhaven haben die jungen Pastoren, die mit je einer halben Stelle gemeinsam ein Teampfarramt bilden, zur „Zuhausekirche“ gestaltet: Sie wollen den Menschen nah sein, mitten im sozial schwachen Milieu eine Kirche schaffen, die sich wie zuhause anfühlt, und dabei Menschen für die Botschaft Gottes begeistern – verständlich und auf der Höhe der Zeit. „Wir versuchen, dem Formlosen eine Form zu geben“, berichtet Pastor Chris den etwa 60 Pfarrer:innen aus dem Münsterland, die zur Pfarrkonferenz nach Münster-Kinderhaus gekommen waren. Erfolgreich und ansprechend ist die Form, die Pastor Chris und Pastor Max für die heutzutage häufig formlos erscheinende christliche Botschaft gefunden haben: „Zuhausekirche“ nennen sie ihr innovatives Gottesdienstformat. Statt sonntags um 10:00 Uhr, trifft man sich um 17:00 Uhr, statt Orgel erklingt Popmusik einer Live-Band, statt auf hölzerner Kirchenbank sitzt man auf bequemen Sofas; es gibt freie Getränke für alle, und wer nicht kommen kann, erlebt den Gottesdienst im Live-Stream. Dabei lautet die Botschaft an die Menschen: „Sei wie du bist und du bist willkommen.“

In ihrem Vortrag vor den Pfarrer:innen aus den drei Kirchenkreisen erzählen Pastor Chris und Pastor Max, wie das Konzept der „Zuhausekirche“ entstanden ist und welche Herausforderungen dabei zu meistern waren. Sie wollen kein Erfolgskonzept präsentieren, das nur kopiert werden muss. Vielmehr ermutigen sie die Pfarrer:innen im Raum, je individuell, mit der eigenen Persönlichkeit und den eigenen Stärken, Kirche innovativ zu gestalten. An oberster Stelle stehe die Authentizität. „Präsenz statt Repräsentation“ könne nur gelingen, so Pastor Chris, wenn Pfarrer:innen das machen, „worauf wir Bock haben.“ Fast genauso wichtig sei der Mut, die gewohnten Pfade zu verlassen. „Einfach mal machen!“, betont Pastor Max mehrmals. Dafür brauche es ein klares Profil und Standfestigkeit. Man müsse in Kauf nehmen, dass mit der Priorität auf einem innovativen Projekt möglicherweise die Kapazitäten nicht ausreichen, um alle bisherigen Aufgaben weiterhin zu verfolgen. Hier sei es wichtig, Tätigkeiten seinlassen und abgeben zu können. „Es werden Dinge schiefgehen“, berichten die beiden aus eigener Erfahrung. Aber Scheitern sei Teil eines Veränderungsprozesses. Wer dies einplant, werde damit umgehen können. Wer mit der Botschaft Gottes begeistern will, brauche außerdem Mitgefühl. In Röm 12,15 heißt es: „Freut euch mit den Fröhlichen. Weint mit den Weinenden.“ Nur wer den Menschen dort begegnet, wo diese sich bewegen, kann sie erreichen. Die Botschaft der jungen Pastoren: Um Kirche zukunftsfähig zu machen und zukünftig zu gestalten, braucht es Pfarrer:innen, die sich mutig und mitfühlend auf die Lebensrealitäten der Menschen in der heutigen Zeit einlassen und sich auch als Pfarrperson auf Augenhöhe in der Lebenswirklichkeit des 21. Jahrhunderts bewegen. Dabei betonen Pastor Chris und Pastor Max: „Wir verstehen uns als Mithelfer der Mitarbeiter:innen Gottes“. Bei allem Engagement für eine Veränderung der Kirche gehe es niemals um die Darstellung der eigenen Person als Pastor:in, sondern um die Botschaft Gottes. Der eigene Glaube und die tiefe Überzeugung von der unendlichen Größe der göttlichen Liebe, die allen Menschen gilt, steht für Pastor Chris und Pastor Max an erster Stelle.

Dass die evangelische Kirche in den nächsten Jahren vor großen Veränderungen steht, ist den anwesenden Superintendenten bewusst. Holger Erdmann, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Münster, Susanne Falcke, Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, und André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg, sind sich einig: „Wer bleibt wie er ist, steht in Gefahr, aufzuhören, etwas zu werden.“ In diesem Sinne brauche die evangelische Kirche heute und in den kommenden Jahren Menschen, die sich mit Experimentierfreude, Frische und Leichtigkeit für die Botschaft Gottes engagieren. An diesem Vormittag haben Pastor Chris und Pastor Max kurzweilig und amüsant berichtet, wie Kirche fernab von Konvention und Tradition aussehen und gelingen kann. – Frei nach dem Motto: „Einfach mal machen!“

Text: Katrin Lohse, Kirchenkreis Münster

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news-1214Tue, 03 May 2022 11:00:00 +0200„Der Augenblick. Die Fotografin Annelise Kretschmer“ - Kunst gemeinsam entdecken mit der Ev. Erwachsenenbildung http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-augenblick-die-fotografin-annelise-kretschmer-kunst-gemeinsam-entdecken-mit-der-ev-erwachs/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=20db08588aeaade4ccab46dbf191cf4fAm Donnerstag, 19. Mai 2022, lädt die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg ein zu einer weiteren Veranstaltung der Reihe "Kunst gemeinsam entdecken". Auf dem Programm steht dann eine Führung im LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10, 48143 Münster, unter der Überschrift „Der Augenblick. Die Fotografin Annelise Kretschmer“.Annelise Kretschmer (1903-1987) zählt zu den bedeutenden deutschen Fotografinnen, deren Arbeiten bereits in der Zeit der Weimarer Republik internationale Anerkennung erhielten. Mit ihrem besonderen Interesse an und ihrem Gespür für Menschen gelangen ihr eindringliche Porträtaufnahmen. Diese Aufnahmen gelten als das herausragende Charakteristikum ihres 56 Jahre andauernden fotografischen Schaffens. Im Museum sind ausgewählten Fotografien und Motive von Annelise Kretschmer zu sehen. Die Teilnehmenden bekommen einen guten Einblick in die Entwicklung der künstlerischen Fotografie und einen Überblick über die Merkmale ihres künstlerischen Schaffens - wie das Spiel mit Schatten und Lichtreflexen, mit Stoffen und Accessoires, ihrem besonderen Gefühl für Menschen und Situationen und den Zeitpunkt der Belichtung. Auch die zeit- und lebensgeschichtlichen Einflüsse werden in den Fotografien von Annelise Kretschmer sichtbar. Die Teilnehmenden sind eingeladen zum gemeinsamen Betrachten und Entdecken, zu Information und Erfahrungsaustausch.

Die Veranstaltung startet um 10.30 Uhr. Treffpunkt ist bereits ab 10.00 Uhr im Foyer des Museums. Dort gilt Maskenpflicht. Die Kosten für die Veranstaltung betragen 10 Euro.

Anmeldung und weitere Informationen bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, Tel. 05482/68 133 oder E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de. Um eine frühzeitige verbindliche Anmeldung wird gebeten. Weitere Infos zum Programm der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg unter

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

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news-1229Tue, 03 May 2022 09:12:00 +0200„Persönliches Zugehen auf die Menschen ohne Voraussetzungen ist mir wichtig“ - Marcel Kreft ist Vikar in Reckehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/persoenliches-zugehen-auf-die-menschen-ohne-voraussetzungen-ist-mir-wichtig-marcel-kreft-ist-vika/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=46b7e9fb1f57e8ac63713c966e4f79ccMarcel Kreft hat im Oktober 2021 seine Promotion abgeschlossen und startet als Vikar in die Gemeindearbeit. Während dieser Phase nimmt er flankierend an Begleit- und Reflektions-Seminaren des Predigerseminars teil. Sein Vikariat und Studium schließt er mit der Zweiten Theologischen Prüfung ab. Praxisanleiterin für Marcel Kreft ist Pfarrerin Elke Böhne. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn sprach mit ihm über seine Eindrücke im Vikariat:Seit wann sind Sie als Vikar in der Kirchengemeinde Recke tätig?

Ich bin seit 1. Oktober 2021 dort. Zu Beginn des Vikariats steht immer eine Praxisphase an einer Schule. Die Grundschulzeit an der Overbergschule Recke (kath. Grundschule) hat mir gut gefallen. Die Arbeit mit Kindern in diesem Alter und das Unterrichten haben mir viel Freude gemacht. Der Schulrhythmus von frühmorgens bis mittags ist anders als ich das aus dem Studium gewohnt war. Das war erstmal eine Umstellung.

Vielleicht erzählen Sie kurz, wo Sie geboren sind und wie Sie zu der Überlegung kamen, Pfarrer zu werden?

Ich bin 35 Jahre alt und in Bielefeld geboren. Mein Abi habe ich am Oberstufenkolleg Bielefeld gemacht. Die Religionslehrerin in der Oberstufe hat Reli anders unterrichtet, als man oft hört. Das hat mich inhaltlich und wissenschaftlich interessiert. Ich wollte nicht sofort Pfarrer werden -, aber Theologie studieren. Die Promotion ermöglichte mir, zu sehen, wie es weitergeht. Vor zwei Jahren war mir dann klar, dass ich in den Pfarrberuf wechseln wollte. Die Bereiche Seelsorge und Beratung haben mich interessiert. Das FSJ-Jahr (Freiwilliges Soziales Jahr) in der Bielefelder Markus- und Apostel-Gemeinde mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit hat etwas in mir bewirkt. Da habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit mit jungen Menschen Freude macht. Kirche und Praxis habe ich in dieser Gemeinde anders erlebt. 

Das Studium der ev. Theologie habe ich an der damaligen Kirchlichen Hochschule Bethel (KiHo, heute Wuppertal) im Wintersemester 2007/08 aufgenommen. Danach bin ich an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster gewechselt. Ich habe innerhalb des Studiums ein ERASMUS-Semester an der Theologischen Fakultät der Uni Kopenhagen (Univercity of Copenhagen, UPCH) absolviert.

Warum haben Sie sich für ein ERASMUS-Semester im Ausland entschieden?

ERASMUS ist ein europäisches Austauschprogramm. Das Semester in Dänemark war für mich eine super Erfahrung. Viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern studieren dort. So war ich mit Studierenden aus Singapur, Australien, Schweiz zusammen. Das hat man nicht überall. Inhaltlich interessant war besonders, dass den Studierenden dort an der Uni ein Søren Kierkegaard-Forschungszentrum mit Nachlass und Werken des Theologen zur Verfügung steht. Im Sommersemester 2013 bin ich dann für zwei Semester an die Eberhard-Karls-Universität Tübingen gewechselt. Zurück in Münster habe ich 2016 dort mein 1. Theologisches Examen gemacht. Bis Oktober 2021 war ich wissenschaftlicher Mitarbeiter an der WWU und habe über die Ethik des Theologen Paul Tillich promoviert. Die Promotion konnte ich im Februar 2022 abschließen.

Wie sind Ihnen Pfarrerin Elke Böhne und die Gemeindeglieder in Recke begegnet? Haben Sie sich willkommen gefühlt?

Das Verhältnis zu Elke Böhne war von Anfang an sehr gut. Von allen anderen bin auch ich sehr herzlich empfangen worden. Die Menschen sind sehr engagiert und nehmen einen selbstverständlich auf. Das tut mir gut und motiviert mich.

Welche Aufgaben übernehmen Sie im Vikariat?

Ich habe alle Aufgaben, die zum Pfarrberuf dazu gehören. Das Schöne ist: Ich kann auch mal Fehler machen. Ich freue mich, dass Pfarrerin Böhne mir als Anleiterin alles möglich macht und mich unterstützt. Für mich ist es wichtig, dass man im Vikariat vieles schnell eigenständig umsetzen kann. Meine Hauptinteressen liegen in der Seelsorge und Beratung. Zwei Gottesdienste habe ich mittlerweile angeboten. Einen „normalem Sonntagsgottesdienst“ und einen Karfreitagsgottesdienst mit Abendmahl. Ich wusste nicht, ob ich auch die liturgischen Elemente so abbilden könnte, wie es sein sollte. Meine Frage war: Kann ich die Rolle als Pfarrer im Gottesdienst überhaupt richtig umsetzen? Dabei ist es hilfreich und motivierend, dass ich in der Gemeindearbeit ein direktes Feedback bekomme. Die Gottesdienst-Besuchenden geben einem z.B. manchmal schon an der Kirchtür ihr Feedback zur Predigt.

Haben Sie schon Ideen entwickelt, wie man Menschen für den Glauben und die Gemeinschaft einer Kirchengemeinde begeistern kann?

Mir ist das persönliche Zugehen auf die Menschen ohne Voraussetzungen wichtig. Dabei spielt der direkte Kontakt eine wichtige Rolle. Ich könnte mir vorstellen, mit den Jugendmitarbeitern der Gemeinde Recke neue Projekte zu entwickeln.

Haben Sie Hobbies, die Ihnen wichtig sind?

Ich wandere sehr gerne und nehme mir schon lange vor, wieder Tischtennis zu spielen. Das war immer mein Lieblingssport.

Christine Fernkorn: Für all Ihre Pläne, Ihr Vikariat und Ihren Weg in den Beruf wünsche ich Ihnen viel Freude und Gottes Segen.

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news-1223Mon, 02 May 2022 11:38:00 +0200Von der Kunst des richtigen Zeitpunktes – Zweiter Münsterländer Tag der Notfallseelsorge http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/von-der-kunst-des-richtigen-zeitpunktes-zweiter-muensterlaender-tag-der-notfallseelsorge/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5cf7489cbc8f7797e69bd156bcf937ffAm 29. April 22 trafen sich im Institut der Feuerwehr in Münster über 70 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger aus dem gesamten Münsterland, um miteinander die Freuden aber auch die Herausforderungen ihres Dienstes in der Notfallseelsorge zu besprechen. Als Gastdozent brachte Günter Nuth, Brandamtsrat a.D. und Fachberater für Psychotraumatologie aus Meerbusch, wichtige Impulse für große Einsatzlagen wie die „Love Parade“ in Duisburg im Juli 2010, die Germanwings Katastrophe im März 2015 und auch den Eisenbahnunfall im Januar 2016 in Bad Aiblingen. Sehr deutlich wurde bei seiner Analyse, warum Einsätze befriedigend bearbeitet werden konnten und an welchen Stellen sie scheitern mussten.

In seinem zweiten Vortrag befasste sich Nuth mit der Frage, bei wem Notfallseelsorger*innen sich Entlastung suchen können und welche Informationen aus einem Einsatzgeschehen für eine Partnerschaft verträglich sind und was für die Beziehung eher schädlich ist.

In den Workshops des Nachmittags und frühen Abends tauschten sich die Teilnehmer*innen über die sehr unterschiedlichen Aufgaben im Einsatz ebenso aus, wie über die Frage der Qualitätsvereinbarungen. Wie kann sich Notfallseelsorge verhalten, wenn die Presse sich an sie wendet? Dies war Thema eines weiteren Workshops, der den Beteiligten mehr Sicherheit im Umgang mit Journalisten ermöglichte. Der am besten frequentierte Workshop zur Salutogenese - Wie können sich Menschen vor dauerhafter Belastung ihrer Psyche schützen? verdeutlichte einmal mehr, wie groß die Professionalität der Ehrenamtlichen in der Notfallseelsorge und Notfallbegleitung (NFS/NFB) als einem Angebot für Menschen in einer akuten psychischen Krise ist.

Mit einem Reisesegen, der an die nachösterliche Weisung Jesu erinnerte, zurück nach Galiläa zu gehen, also mitten hinein in die Welt, die sichtbar Unterstützung für Ratlose, Verwirrte und Verletzte an Geist und Körper braucht, beendete Alexandra Hippchen, Landeskirchliche Pfarrerin für Notfallseelsorge in der Region Münsterland, diesen eindrücklichen Tag voller Informationen und Erfahrungsaustausch. Der nächste Münsterländer Tag der Notfallseelsorge wird im Jahr 2024 stattfinden.

Verantwortet wurde der Tag von der Arbeitsgemeinschaft Münsterland, einem Zusammenschluss der ökumenischen Notfallseelsorge-Systeme des Münsterlandes und der Notfallbegleitung Münster.

Text: Pfarrerin Alexandra Hippchen 

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news-1222Mon, 02 May 2022 09:00:00 +0200Mehr Möglichkeiten für Dialog – Münsterland-Kirchenkreise starten Instagram-Auftritthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mehr-moeglichkeiten-fuer-dialog-muensterland-kirchenkreise-starten-instagram-auftritt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fa4a11f63db0f699e5b3b120762e9798Evangelisch im Münsterland – unter diesem Namen findet man seit Kurzem die drei Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg auf der Social Media Plattform Instagram.Neue Wege gehen

„Über Instagram wollen wir verstärkt Menschen ansprechen, die normalerweise nicht auf unsere Websites gucken würden“, erläutert Katrin Lohse, Öffentlichkeitsreferentin im Evangelischen Kirchenkreis Münster und hauptverantwortlich für den Social Media Auftritt.

Instagram sei die Plattform, die, neben WhatsApp und YouTube, am häufigsten von jungen Menschen genutzt würde. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Christine Fernkorn (Kirchenkreis Tecklenburg) und Maleen Knorr (Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) will sie auf der Plattform Menschen vorstellen, die sich für die evangelische Kirche engagieren, auf Angebote der drei Kirchenkreise aufmerksam machen und geistliche Impulse teilen.

Die Kommunikation mit den Menschen ist den drei Öffentlichkeitsreferentinnen dabei besonders wichtig. „Instagram bietet den großen Vorteil, dass Nutzer:innen der Plattform auf die Beiträge reagieren und sich so aktiv beteiligen und in Debatten einbringen können“, erklärt Lohse. Damit schaffe man für die evangelische Kirche im Münsterland eine weitere tolle Möglichkeit, in den Dialog mit Menschen zu treten.

Christine Fernkorn, Maleen Knorr und Katrin Lohse laden alle Menschen ein, sich über Instagram mit den drei Kirchenkreisen zu vernetzen und in den Austausch zu treten. Lernen könne man dabei übrigens auch das ein oder andere. Oder wussten Sie, dass der Ausdruck „tohuwabohu“ schon in der Bibel vorkommt?

Text: Maleen Knorr

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news-1221Mon, 02 May 2022 08:56:16 +0200„Menschen & Rechte sind unteilbar“- Prof. Dr. Magnus Brechtken referiert zur Ausstellungeröffnung über Geschichte der Menschenrechtehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/menschen-rechte-sind-unteilbar-prof-dr-magnus-brechtken-referiert-zur-ausstellungeroeffnung-ueb/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b062f808d81f439905765ba882c862f2„Menschen & Rechte sind unteilbar“ heißt die Ausstellung über die Entstehung der Menschenrechte bis heute. Es handelt sich um 15 Plakate, die die Menschenrechtsorganisation „Pro Asyl“ konzipiert hat. Sie ist bis zum 24. Juni im Westerkappelner Dietrich-Bonhoeffer-Haus zu sehen und wurde dort Ende April eröffnet.Mit zweijähriger coronabedingter Verspätung, wie Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg, Olaf Maeder von der evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln und Frauke Hellmich vom Verein Wabe Westerkappeln, der seit Jahren Flüchtlingen und Zuwanderern hilft, sich in der Gemeinde und der Umgebung einzuleben und zurechtzufinden, als Organisatoren vor Ort in ihrer Begrüßung einräumten.

Verbunden ist die Ausstellung über die Entstehung der Menschenrechte mit einem interessanten Begleitprogramm, das ebenfalls am Eröffnungstag startete. Zu Gast war der Münchener Historiker und Autor Dr. Magnus Brechtken, der in seinem Vortrag für die historische Einordnung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Dezember 1948 sorgte. Er setzte sie nicht nur in den Kontext der beiden vorangegangenen Weltkriege, sondern ging noch weiter zurück ins 19. Jahrhundert, in dem Kriege zur Tagesordnung gehört hätten. Brechtken erinnerte an das permanente Konfliktpotenzial, das diese ausgelöst habe, und beschrieb den langen Weg, den es gebraucht habe, bis Kooperation und Wettbewerb Konfrontationskriege abgelöst hätten. Zudem warb Brechtken darum, die Europäische Union „als Errungenschaft, nicht als Selbstverständlichkeit“ zu begreifen.

Der Historiker und Autor machte deutlich, dass „eine westliche Vorstellung“ von Menschenrechten anderen Kulturen wie der chinesischen fremd sei. Die 1948 erklärten Menschenrechte seien eine Fortentwicklung der Entwürfe der amerikanischen Präsidenten Thomas Jefferson (1776) und Abraham Lincoln (1854). Sie seien zudem „keine Einbahnstraße“, sondern auch mit Pflichten verbunden wie der, in Zukunft kriegerische Auseinandersetzungen zu verhindern.

Die Infragestellung der Menschenrechte habe aktuell in Europa Hochkonjunktur. Die Untergrabung der Unabhängigkeit von Gerichten, Angriffe gegen die Pressefreiheit, die Einschränkung von Bürgerrechten und des Rechts auf Asyl, „all das beobachten wir dort, wo Rechtspopulisten regieren“, so ist es im Flyer zur Ausstellung formuliert. Ganz zu schweigen von der Verletzung der Menschenrechte im Ukraine-Krieg, von dem zum Zeitpunkt der Konzeption der Ausstellung noch nicht die Rede gewesen war. 

Umso so wichtiger finden es die Westerkappelner Organisatoren der Ausstellung, an die Entstehung und Begründung der Menschenrechte zu erinnern und deren Bedeutung zu erklären. 15 Plakate tun das bis zum 24. Juni im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, das donnerstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet ist. Die Pro-Asyl-Ausstellung gibt in fünf Abschnitten Einblick in das Thema und macht am Ende einmal mehr deutlich, dass die Menschenrechte nicht nur für einige Privilegierte, sondern für alle Menschen gelten und dass es sich heute und in Zukunft für sie zu kämpfen lohnt.

Nach einem Austausch des Publikums mit dem Referenten Brechtken und den Organisatoren stand am Eröffnungsabend eine gemeinsame Begehung der Ausstellung auf dem Programm.

Text: Dietlind Ellerich

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news-1212Thu, 14 Apr 2022 09:27:09 +0200Ostern 2022http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ostern-2022/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e254abea54d9d7a5b3abd446d5141856„Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt; ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt? Dass das Leben nicht verging, soviel Blut auch schreit, achtet dieses nicht gering in der trübsten Zeit. Tausende zerstampft der Krieg, eine Welt vergeht. Doch des Lebens Blütensieg leicht im Winde weht. Freunde, dass der Mandelzweig, sich in Blüten wiegt, bleibe uns ein Fingerzeig, wie das Leben siegt.“ (Shalom Ben-Chorin) Einmal zur Mandelblütenzeit nach Mallorca. Das steht für mich noch auf der Liste der erstrebenswerten Dinge, die zu erleben sich lohnen würde. Während bei uns noch alles im kalten Winterschlaf steckt, in südlichen Gefilden schon die Wärme spüren und die Boten des Frühlings genießen. Das hätte was! Ich weiß nicht, ob mir diese Reise zu passender Zeit noch mal gelingt. Denn so vieles ist ja unsicher geworden in dieser Zeit.

Die letzten zwei Jahre haben uns schon viel abverlangt. Die Corona-Pandemie hat die Welt aus ihren Gewohnheiten gerissen. Mit ihr kroch uns die Unsicherheit in den Leib, in welcher Weise wir denn überhaupt noch in die Zukunft planen können. Alle Vorhaben plötzlich nur noch unter Vorbehalt, jeder Zukunftsgedanke mit dem Vorzeichen versehen: Ja, wenn es denn überhaupt geht, wenn die weitere Entwicklung es zulässt!

Das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Dinge hat darunter gelitten. Auch das eigene Sicherheitsgefühl und die Lebensfreude.

Nicht einmal Ostern konnten wir in den letzten zwei Jahren richtig feiern. Die Einschränkung war unser ständiger Begleiter. Aber auch die Hoffnung war immer mit dabei, dass irgendwann eine Zeit kommt, in der wir wieder aufatmen und befreiter leben können.

Jetzt, da das Aufblühen zum Frühjahr greifbar nahe ist, schockiert uns aber das nächste Weltenbeben. Der Krieg in der Ukraine ist viel zu nah, als dass ich mich davon nicht betroffen fühlen könnte. Er weckt schreckliche Erinnerungen an das Kriegsleid, das auch meine eigene Familiengeschichte durchzogen hat. Und die Menschen, die aus den umkämpften Gebieten zu uns fliehen, stellen mir anschaulich vor Augen, was es bedeutet, alles zu verlieren und nichts als das nackte Leben zu retten.

„Tausende zerstampft der Krieg“ – Wie kann man da vom Frühling träumen, wenn es für so viele Menschen bitterkalt ist?

„Zur Nacht hat ein Sturm alle Bäume entlaubt

Sieh sie an, die knöchernen Besen.

Ein Narr wer bei diesem Anblick glaubt

Es wäre je Sommer gewesen.

Und ein größerer Narr, wer träumt und sinnt

Es könnt je wieder Sommer werden.

Und grad diese gläubige Narrheit, Kind,

ist die sicherste Wahrheit auf Erden.“

Das Gedicht „Augenschein“ stammt von Ernst Ginsberg. Ich mag es sehr, weil es mir aus dem Wesen der Natur einen Grund zur Hoffnung gibt.

Das Leben spiegelt uns in manchen Phasen den scheinbar endlosen Karfreitag. Nichts als Kälte und Dürre. Aber so wie aus knöchernen Besen im Frühling wieder blühende Zweige entstehen, wird auch das Leiden und der Tod in unserem Leben nicht ewig sein. Die Natur zeigt uns nur, was uns der Glaube auf andere Weise zu verstehen gibt: Wir sind nicht für den Tod gemacht, sondern für das Leben.

Die Ostergeschichte bringt mir genau das in Herz und Verstand. Gott hat den Tod besiegt in Jesus Christus. Seine Auferstehung ist mein Hoffnungslicht in düsterer Zeit.

Verlieren wir deshalb gerade in diesen Tagen nicht die Hoffnung. Feiern wir das Leben gerade jetzt. Lassen wir es Ostern werden. Genießen wir den Frühling, die erste Wärme und die Blütenpracht. Freuen wir uns an der erwachenden Natur und nehmen es als Zeichen, dass das Leben siegt und die Liebe bleibt.

Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Ihr

André Ost,

Superintendent

 

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news-1210Fri, 08 Apr 2022 09:58:19 +0200Kooperationsgefühl stärken und neue Perspektiven entwickeln - Visitationsteam gibt Empfehlungen an die Ev. Kirchengemeinde Tecklenburg http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kooperationsgefuehl-staerken-und-neue-perspektiven-entwickeln-visitationsteam-gibt-empfehlungen-an-d/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=eb1316f466db9ae43ba5a839db7731b8Nach der kreiskirchlichen Visitation, die vom 3. – 7. April in der Ev. Kirchengemeinde Tecklenburg stattgefunden hat, ist sich das Visitationsteam um Superintendent André Ost einig: “Im Presbyterium ist eine gute Grundatmosphäre zu spüren.“ Seit der Gemeindefusion im Jahr 2008 ist das Presbyterium der Motor für gesamtgemeindliche Entwicklung und Zusammenhalt gewesen.Die Gemeinde verfügt über ein großes Potential im Bereich Kirchenmusik, in der Gestaltung von Gottesdiensten in neuen Formen (z.B. Inspiration am Abend, Gottesdienste zum Valentinstag) und in der diakonischen Arbeit. Auch die Öffentlichkeitsarbeit mit Gemeindebrief und Website ist vorbildlich aufgestellt. Dies wurde in vielen Gesprächen, die das Visitationsteam mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Presbyterium, mit Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff und Pfarrer Björn Thiel geführt hat, deutlich. Als Kooperationspartner ist die Kirchengemeinde Tecklenburg in den vier Ortsteilen Brochterbeck, Ledde, Leeden und Tecklenburg geschätzt und gefragt. Dies zeigte sich im Gespräch mit der katholischen Nachbargemeinden, den örtlichen Schulen sowie Bürgermeister Stefan Streit.

Die Kirchengemeinde Tecklenburg steht vor großen Herausforderungen

In den intensiven Gesprächen kristallisierte sich heraus, dass viele wichtige Zukunftsfragen zu klären sind. Die Kirchengemeinde Tecklenburg mit ihren derzeit 3.836 Gemeindegliedern verfügt aktuell über zwei Pfarrstellen. Zur Gemeinde gehören vier denkmalwerte Kirchen, vier Gemeindehäuser und vier Friedhöfe. Die historisch wertvollen Kirchen sind ortsbildprägende Identifikationspunkte. Doch sie sind nicht nur große Schätze, sondern stellen im Hinblick auf ihre Erhaltung zunehmend auch eine Herausforderung dar. Der Anteil der Gebäudekosten am Gesamthaushalt der Kirchengemeinde ist mittlerweile viel zu hoch. In einer Gebäudestrukturanalyse hat die Architektin Brunhilde Sophie Meier Wege für alle vier Ortsteile aufgezeigt, wie diese Kosten in Zukunft minimiert werden können. Dafür braucht es ein Gesamtkonzept, das den Gebäudebestand insgesamt verkleinert und an den zukünftigen Bedarf anpasst. Dies würde der Gemeinde wieder mehr Spielraum verschaffen, um mehr Finanzkraft für die gemeindliche Arbeit zur Verfügung zu haben.

Das Visitationsteam empfiehlt einen Gemeindeberatungsprozess

Absehbar wird Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff Anfang 2023 in den Ruhestand gehen. Da die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) als Berechnungsgrundlage für eine Pfarrstelle mittlerweile 3.000 Gemeindeglieder zugrunde legt, wird bei einer Gemeindegliederzahl von 3.836 ihre Pfarrstelle nicht wiederbesetzt werden können. Pfarrer Björn Thiel wird in Zukunft aber Unterstützung aus dem Pfarrteam der Nachbarschaftsregion rund um die Kirchengemeinden Westerkappeln, Lotte, Wersen und Wersen-Büren erhalten.  Für die Weichenstellung im Blick auf die Neuausrichtung der Gemeinde empfiehlt das Visitationsteam einen Gemeindeberatungsprozess, in dem sich das Presbyterium über die Ziele der Gemeindearbeit und das weitere Vorgehen verständigt. Ein wichtiger Beratungsinhalt könne dabei die vorgelegte Gebäudestrukturanalyse sein.

Punktuelle Expertise für Transformationsprozess nutzen

Bezüglich der nun anstehenden Zukunftsfragen sieht das Visitationsteam die Notwendigkeit, externe fachliche Expertise in Anspruch zu nehmen. Da die Frage des Kleinersetzens auch absehbar auf andere Gemeinden im Kirchenkreis zukommt, wird hierfür ein kreiskirchliches Gesamtkonzept entwickelt. Der Kreissynodalvorstand, der Finanz- und Planungsausschuss sowie die Kreissynode werden sich mit weiteren Überlegungen zu diesem Themenkomplex befassen.

Menschen fürs Ehrenamt begeistern

Die Arbeit in den vier Ortsteilen der Tecklenburger Gemeinde lebt von dem Einsatz der vielen ehrenamtlichen Kräfte. Das Gemeindeleben wird auch in Zukunft ein wichtiger Faktor in der Gemeinwesenarbeit der verschiedenen Ortsteile bleiben, wenn es gelingt, das Ehrenamt zu fördern und zu unterstützen. Die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeitenden und die Ausbildung von Prädikantinnen und Prädikanten für den Dienst der Verkündigung ist deshalb eine wichtige Aufgabe für die Zukunftssicherung der Gemeinde, empfiehlt das Visitationsteam.

 

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news-1208Fri, 08 Apr 2022 08:38:37 +0200Kinder aus dem Frauenhaus bemalen Steine für Ukraine-Spendenaktion der Diakoniehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kinder-aus-dem-frauenhaus-bemalen-steine-fuer-ukraine-spendenaktion-der-diakonie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=27d536b22b69f80f8705656c68855b87Am 11. April startet eine gemeinsame Spendenaktion des Frauenhauses Rheine in Trägerschaft der Diakonie WesT mit dem Bekleidungsgeschäft Bültel & Westhoff. Die Spenden kommen Menschen aus der Ukraine zugute.„Die schreckliche Situation in der Ukraine beschäftigt uns Mitarbeiterinnen und viele Bewohnerinnen des Frauenhauses seit Wochen“, berichtet Claudia Schmidtfrerick, Erzieherin und Mitarbeiterin im Frauenhaus in Rheine, „Wir haben dann überlegt, wie wir im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen können“. Mit der Aktion möchte das Team des Frauenhauses ein klares Zeichen gegen Krieg, Gewalt und Unterdrückung setzen. Prompt wurden die Überlegungen des Teams in die Tat umgesetzt: Zuspruch fand die Idee bei Dirk Westhoff, Geschäftsführer von Bültel & Westhoff in Rheine, der die Spendenaktion des Frauenhauses finanziell unterstützen wird. Auch er und sein Team haben sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie sie den Menschen in der Ukraine helfen können.

Die Frauen und Kinder im Frauenhaus haben mit Claudia Schmidtfrerick und ihren Kolleginnen bunt bemalte Steine gestaltet. Die Steine werden ab dem 11. April in ganz Rheine verteilt – in Parks, auf Spielplätzen, in der Innenstadt, entlang der Ems und vielen weiteren, leicht zugänglichen Orten. Wer einen der bemalten Steine findet, kann diesen bis zum 23. April im Bekleidungsgeschäft Bültel & Westhoff in Rheine abgeben - für jeden abgegebenen Stein spendet die Firma dann 5 € für die Diakonie Katastrophenhilfe. Die Spende soll Menschen zugutekommen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Zudem erhalten die großen und kleinen Finder noch eine kleine Überraschung als Dank für die Teilnahme an der Aktion. Frau K., Bewohnerin des Frauenhauses erzählt: „Ich finde es ganz toll, dass ich den Menschen in der Ukraine auf kreative Art und Weise helfen kann. Meine Hilfe und die Hilfe meiner Kinder kommen von Herzen. Ich hoffe das die Aktion ein großer Erfolg wird!“

Die Aktion startet am 11. April in ganz Rheine, abgegeben werden können die Steine bis zum 23. April bei Bültel & Westhoff, Am Thietor 10, in Rheine.

Text: Pia Nimz, Diakonie WesT

 

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news-1211Thu, 07 Apr 2022 09:08:00 +0200Was ist Wahrheit, worauf können wir vertrauen? Dr. Karsten Dittmann referiert über Verschwörungsmythen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/was-ist-wahrheit-worauf-koennen-wir-vertrauen-dr-karsten-dittmann-referiert-ueber-verschwoerungsmyth/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7600a6c6b12e4e827e54e89594fc5c79Das „Männerfrühstück“ der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren konnte am 9. April 2022 nach der Corona-Pause wieder in eine neue Runde starten. Zum 19. Mal trafen sich die Teilnehmer im Gemeindezentrum blick.punkt, um sich zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Auf der Tagesordnung stand ein hochaktuelles und brisantes Thema. Dr. Karsten Dittmann, Pfarrer der Friedens-Kirchengemeinde Münster, referierte über „Erfundene Wahrheiten - Verschwörungsmythen gestern und heute“. Bereits in seiner Andacht stellte er interessante Fragen in den Mittelpunkt: „Was ist Wahrheit, was trägt uns im Leben, worauf können wir vertrauen?“

Im Johannesevangelium heißt es dazu: „Jesus antwortete Pilatus: Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.“ Aus der Historie bekannte Gruppen, die mit Verschwörung in Verbindung gebracht werden, sind die Templer, Hexen und Illuminati. Und ein wichtiger Punkt ist der Antisemitismus. Juden wurden wegen der Ausbreitung der Pest und als Brunnenvergifter verfolgt. Auf das antisemitische Pamphlet „Die Protokolle der Weisen von Zion“ beriefen sich unter anderem die Nationalsozialisten, obwohl Historiker den Text bereits in den 1920er Jahren als böswilliges Phantasieprodukt entlarvt hatten.

Nach dem Frühstück erklärte Dr. Dittmann in seinem spannenden Vortrag die Mechanismen der Entstehung und Verbreitung von Verschwörungstheorien, -ideologien und -mythen. Er arbeitete detailliert die Unterschiede heraus. Bei Theorien sei es erforderlich, den Wahrheitsgehalt zu prüfen. Ideologien suggerieren zum Beispiel, dass gesellschaftliche Organisationen wie EU, NATO oder die Bill-Gates-Stiftung geheime Veränderungen der Weltordnung planen. Mythen hätten keinen realen Hintergrund, so der Referent. Dies gelte auch für die Behauptung, dass Außerirdische als „Echsenmenschen“ (Reptiloide) die Menschheit unterwandern und versuchen, sie zu unterjochen. In der PowerPoint-Präsentation zeigte Dr. Dittmann ausgewählte Beispiele dieser Mythen.

Hinweise auf die Rolle von Glauben und Religion waren im Gesamtkontext des Vortrags ebenfalls Thema. Um die Entstehung von Mythen zu erläutern, griff Karsten Dittmann auf das Buch „Die Spinne in der Yucca-Palme“ zurück. Der Autor Rolf Brednich hat darin „absolut wahre“ sagenhafte Geschichten zusammengetragen, die verdeutlichen, wie solche Horrormärchen Vorurteile vertiefen. Egal, wie abstrus die Geschichten sind – sie schüren Ängste, verunsichern und infiltrieren die Bevölkerung mit Propaganda, die - wie aktuell in Russland zu beobachten - nicht selten auf fruchtbaren Boden fällt. Die Wirkkraft von Mythen liege seiner Meinung nach in der Schaffung von Identität, einhergehend mit der Abgrenzung zu anderen Gruppen. Die Mythen würden den Menschen einfache Erklärungen vermitteln, sie manipulieren und ihr eigenes Handeln legitimieren.

Es entspann sich eine rege Diskussion, bei der auch kontroverse Meinungen zur Sprache kamen. Ein Kernpunkt war die Frage, wie es gelingen kann, mit Verschwörungstheoretikern oder Coronaleugnern vernünftig zu sprechen, da sie in der Regel rationalen Argumenten nicht zugänglich seien. „Überreden klappt nicht, es helfen nur Gespräche“, betonte der Referent. Die Kirche sollte Gesprächsräume bieten, ohne jemanden zu diffamieren oder zu verteufeln“, sagte Pfarrer i.R. Reiner Ströver.

„Früher nannte man das Dorfklatsch oder Stadtgespräch“, sagte ein Teilnehmer. Neu sei heute allerdings die Verlagerung aus dem Nahbereich in das Internet, wo Quellen nicht mehr überprüfbar seien und die Glaubwürdigkeit völlig verloren gehe, so Dr. Dittmann. „Wir müssen insgesamt kritischer werden, forderte einer der Anwesenden. Gesunde Skepsis sei angebracht bei Schwarz-Weiß-Malerei, klaren Schuldzuweisungen, Verleumdungen, Bedrohungen, Gewalt und nicht zuletzt gegenüber eigenen moralischen Reflexen. „So klug Sie auch sind: Sie sind nicht frei von Ängsten, Vorurteilen und Ressentiments!“ gab der Referent den Zuhörern mit auf den Weg.

Text: Brigitte Striehn

 

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news-1207Thu, 07 Apr 2022 07:53:57 +0200"Flüchtlingsarbeit gehört zur Gemeindearbeit dazu"- Pfarrerehepaar Annette und Roland Wendland im Gesprächhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fluechtlingsarbeit-gehoert-zur-gemeindearbeit-dazu-pfarrerehepaar-annette-und-roland-wendland-im-ge/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e5f29925852b3fc91868c9a5f2826a27Die Flüchtlingsarbeit ist für Annette und Roland Wendland und ihre Kirchengemeinde in Schale ein Herzensanliegen. Sie werden dabei vom Presbyterium und vielen Menschen unterstützt. Roland Wendland ist Flüchtlingsbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn interviewte das engagierte Ehepaar: Wie begann Ihre Flüchtlingsarbeit?

Roland Wendland:

2015 saß ein uns noch unbekanntes iranisches Ehepaar im Gottesdienst in Schale. Die beiden wurden von der Gemeinde begrüßt und kamen von da an regelmäßig. Sie waren bereits Christen. Gleichzeitig informierte uns auch die Kommunalgemeinde Hopsten darüber, dass weitere Flüchtlinge nach Hopsten und auch in den Ortsteil Schale kommen würden. Wir luden daraufhin unsere Gemeinde zu einer ersten Informationsveranstaltung mit dem Leiter des Sozialamtes ein, der für die Flüchtlinge in Hopsten zuständig ist. Damit war sozusagen die Flüchtlingsarbeit geboren.

Annette Wendland:

Und auch schon sehr früh haben wir uns im Presbyterium mit dem Thema Kirchenasyl“ beschäftigt. Der Kirchenkreis Tecklenburg hatte damals an alle Gemeinden appelliert, für den Fall des Falles über die Möglichkeit eines Kirchenasyls nachzudenken.

Und mittlerweile haben Sie schon mehrere Kirchenasyle durchgeführt? Wie kam es dazu? Was ist der Anlass, dass Menschen in der Kirchengemeinde Schale Kirchenasyl suchen und bekommen?

Roland Wendland:

Ja, bei uns kam es dann schon ziemlich schnell 2016 zur ersten Kirchenasylanfrage und mittlerweile haben wir schon eine ganze Reihe von Kirchenasylen durchgeführt. Zurzeit sind gerade acht Menschen da: eine sechsköpfige kurdische Familie, ein Mann aus Guinea und einer aus dem Irak. Hintergrund eines Kirchenasyls ist immer das Dublin-Verfahren.

Können Sie das kurz erläutern?

Roland Wendland:

Wenn die geflüchteten Menschen einen Asylantrag in Deutschland stellen, wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zunächst geprüft, ob Deutschland für die Durchführung des Asylverfahrens überhaupt zuständig ist. Hat der Geflüchtete – oft unfreiwillig – bereits in einem anderen EU-Land einen Fingerabdruck abgegeben und ist dort als Flüchtling registriert worden, ist dieses Land für ihn zuständig. Dann kann der Geflüchtete nur dort seinen Asylantrag stellen.

Oft gibt es aber gravierende Gründe, die für den Betroffenen gegen eine sogenannte Überstellung in das eigentlich zuständige Land sprechen. Das kann zum Beispiel die schlechte Versorgung und Unterbringung dort sein (die Gerichte sprechen von „Verelendung“), mangelnde ärztliche Versorgung gerade bei Traumata, dort erlebte körperliche Gewalt oder auch die Tatsache, dass die geflüchteten Menschen nahe Angehörige in Deutschland haben, während sie im Dublin-Land niemanden kennen. In solchen Fällen kann ein Kirchenasyl in Betracht gezogen werden.

Aber nicht jede Anfrage kann die Kirchengemeinde positiv beantworten. Jeder Fall wird vom Presbyterium in Zusammenarbeit mit der westfälischen Landeskirche geprüft.

Wie positioniert sich die EKvW generell zum Kirchenasyl?

Roland Wendland:

Unsere Landeskirche sieht Kirchenasyl als „eine seelsorgliche und diakonische Aufgabe der Kirche bzw. der Kirchengemeinde.“ So hat es Landeskirchenrat Dr. Thomas Heinrich, der juristische Dezernent der EKvW, erst kürzlich gesagt. Und wir erhalten als Kirchengemeinde viel Unterstützung durch unsere Landeskirche, speziell durch den Beauftragten für Zuwanderungsarbeit, Pfarrer Helge Hohmann, und die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) der EKvW in Villigst, Marion Kuhn-Ziemann. Kirchenasyl ist ja auch völlig legal. Grundlage dafür ist eine entsprechende Vereinbarung zwischen Staat und Kirche.

Und ist Kirchenasyl auch erfolgreich?

Roland Wendland:

Ja, sehr! Zwar werden die von uns eingereichten Dossiers über die individuellen Härtefallgründe der Betroffenen oft abgelehnt. Aber alle Menschen aus unseren bisherigen Kirchenasylen leben weiterhin in Deutschland und zu vielen haben wir nach wie vor Kontakt. Manche sind als Flüchtlinge anerkannt oder haben einen anderen Aufenthaltstitel erhalten, andere studieren oder machen eine betriebliche Ausbildung, wieder andere arbeiten. Die Berichterstattung über Kirchenasyle (auch in der UK) ist leider oft missverständlich, als ob sie nicht erfolgreich wären, nur weil das Dossier nicht anerkannt wird. Wir sind gerne bereit, über unsere durchweg guten Erfahrungen mit dem Kirchenasyl in anderen Gemeinden zu berichten.

Aber Ihre Flüchtlingsarbeit besteht ja nicht nur aus den Kirchenasylen. Ihre Gemeinde beteiligt sich auch am Projekt „NesT – Neustart im Team“. Um was handelt es sich dabei?

Annette Wendland:

Das NesT-Projekt ist ein Projekt der Bundesregierung mit dem Ziel, besonders schutzbedürftige Menschen aus Krisenregionen nach Deutschland zu holen und ihnen zu helfen, sich in Deutschland ein neues Leben aufzubauen. Dazu werden Mentorengruppen aus Ehrenamtlichen gebildet, die besonders geschult werden und sich verpflichten, sich zwei Jahre um die neu eingereisten Menschen zu kümmern. Dazu gehört, dass sie eine Wohnung für die Familie suchen, bei Ämter- und Arztbesuchen helfen, bei der Suche nach einem Deutschkurs und vieles mehr. Außerdem muss für die ersten zwei Jahre die Wohnungsmiete übernommen werden. Das geschieht bei unserem NesT-Projekt durch den Kirchenkreis Tecklenburg.

Können Sie etwas über die Familie erzählen, die im Rahmen des NesT-Projektes zu Ihnen gekommen ist?

Annette Wendland:

Ja, gerne. Unsere Familie kommt ursprünglich aus Somalia, lebte aber bereits sieben Jahren in einem Flüchtlingscamp in Äthiopien. Sie wurde vom UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) in das NesT-Programm aufgenommen, weil ein Kind der Familie bei einem Unfall eine schwere Kopfverletzung erlitten hatte, in Äthiopien nicht behandelt werden konnte und sein Gesundheitszustand sich immer weiter verschlechterte. Leider verzögerte sich der Flug nach Deutschland – auch durch Corona – immer wieder und das Kind starb, bevor die Familie ausgeflogen werden konnte. Aber die restliche Familie (Vater, Mutter und zwei kleine Kinder) landete im September 2021 am Flughafen Frankfurt am Main und konnte dort von uns in Empfang genommen werden. Nun lebt die Familie in Recke, einem Nachbarort von Schale. Im Februar 2022 wurde ein drittes Kind geboren.

Zum Glück haben wir viel Unterstützung durch eine somalische Familie in Hopsten und andere Somalier hier in der Gegend. Ohne deren Hilfe beim Dolmetschen, aber auch bei der Betreuung der Familie überhaupt wäre der Kontakt zur Familie sehr schwierig.

Sie nehmen Menschen ins Kirchenasyl und Sie beteiligen sich am NesT-Programm, aber das ist noch nicht alles. Sie geben auch Deutschkurse für geflüchtete Menschen. Können Sie darüber noch kurz etwas sagen?

Annette Wendland:

Deutschkurse gibt es in unserer Kirchengemeinde kontinuierlich seit November 2016, immer an vier Vormittagen in der Woche. Wir bieten sie gemeinsam mit der KAB Nordmünsterland an, also sozusagen ökumenisch. Streng genommen ist es auch kein Deutschkurs nur für Flüchtlinge, sondern für alle Leute, die Deutsch lernen wollen. Wir hatten auch schon Frauen aus Osteuropa dabei, die hier arbeiten. Aktuell ist ein Au-Pair-Mann aus Madagaskar dabei und eine Frau aus der Mongolei, die nach Schale geheiratet hat. Aber die Mehrzahl sind natürlich Flüchtlinge aus allen möglichen Nationen, aktuell auch aus der Ukraine.

Bei so vielen Arbeitsbereichen in der Flüchtlingsarbeit: wer unterstützt Sie dabei?

Roland Wendland:

Jeder und jede Person, die Lust dazu hat. Es gibt die Mentoren-Gruppe, die sich für die NesT-Familie gebildet hat und mittlerweile auch Fahrdienste für den Deutschkurs übernimmt. Es gibt immer mal wieder verschiedene Helfer:innen im Deutschkurs, von der Abiturientin bis zur Rentnerin. Eine Presbyterin kauft für das Kirchenasyl ein. Verschiedene Menschen bringen Spenden vorbei. Zu manchen Menschen in unserem Ort, mit denen wir vorher nichts zu tun hatten, haben wir über die Flüchtlingsarbeit Kontakt bekommen. Und wir arbeiten auch sehr gut mit der Caritas in Hopsten und dem dortigen Asylkreis zusammen. Es ist erstaunlich, wie viel Unterstützung es gibt. Und die Flüchtlinge helfen sich auch untereinander sehr viel, die „alten“ den „neuen“.

Zum Schluss noch eine Frage: Warum ist es Ihnen und Ihrer Gemeinde so wichtig, Flüchtlinge zu unterstützen?

Roland Wendland:

Flüchtlinge sind Menschen, die Hilfe brauchen. Manchmal stellen wir uns vor, selbst einer dieser geflüchteten Menschen zu sein: fremd in einem unbekannten Land. Und was die Hilfsbereitschaft angeht: Unsere Konfirmand:innen lernen dazu immer die Geschichte vom barmherzigen Samariter kennen. Nächstenliebe bezieht sich auf alle Menschen, die Hilfe brauchen. Das sind nicht nur die Flüchtlinge. Hilfsbedürftig sind auch manche Menschen, die hier geboren sind. Aber es sind eben auch die Flüchtlinge.

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news-1205Mon, 04 Apr 2022 08:41:29 +0200Gott schenkt Gestaltungskraft - Gottesdienst und Gemeindeversammlung zur Eröffnung der Visitation in der Stiftskirche Leedenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gott-schenkt-gestaltungskraft-gottesdienst-und-gemeindeversammlung-zur-eroeffnung-der-visitation-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6105660f265804e05cb02bee49a6468aMit einem Gottesdienst und einer Gemeindeversammlung in der Stiftskirche Leeden wurde am Sonntag Judica (3. April) die kreiskirchliche Visitation in der Kirchengemeinde Tecklenburg eröffnet. In ihrer Predigt warb Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff dafür, mit starkem Rückgrat, Power und „Empowerment“ Gemeindearbeit zu gestalten. . Im Blick auf die Geschichte der Jünger auf dem Weg nach Jerusalem berief sie sich dabei auf die Worte Jesu aus Markus 10, 35-45. Die beiden Jünger Jakobus und Johannes möchten im Himmel zu seiner Rechten und Linken sitzen. Jedoch könne nur Gott allein, so der Bibeltext, diese Plätze vergeben. „Jesus schiebt in dieser Geschichte allen Machtfantasien den Riegel vor“, so die Theologin. „Schon seit Jahrhunderten tun Despoten und Unterdrücker den Menschen Gewalt an“ so Wortmann-Rotthoff. Die Macht des Glaubens widerstehe dieser Gewalt. Jesus erkläre dies so: „Dank der Macht des Glaubens dient ihr einander.“ Diese Aussage verändere die Sichtweise.

Im Fürbittengebet bat Pfarrer Björn Thiel um die Nähe Gottes. Dieser Bitte schloss sich der Ruf: „Verleih uns Frieden gnädiglich“ an. Dass die Musik ein besonderer Schwerpunkt der Gemeindearbeit ist, wurde an der Gestaltung des Gottesdienstes deutlich: der Ledder Posaunenchor (Leitung: Ursula-Maria Busch), Ellen Eilermann (Violine) und Ulrich Vahrenholt (Orgel) gestalteten ihn gemeinsam.

Gemeindeversammlung gibt Raum zu Anregungen, Kritik und Fragen

In der nach Coronaregeln voll besetzten Kirche begrüßte Superintendent André Ost in der anschließenden Gemeindeversammlung die Gemeindeglieder und stellte das Visitationsteam vor. „Die Predigt hat schon vieles angesprochen, um was es in der Visitation geht“, sagte er. Im Jahr 2008 habe die Gemeinde Tecklenburg die Vereinigung der Gemeinden Tecklenburg, Ledde, Leeden und Brochterbeck vollzogen. Dies sei eine Zeit voller Umbrüche gewesen, so Ost. Bei der jetzigen Visitation gehe es um die Frage: Wie sieht die Zukunft der Gemeinde in ihren nächsten Entwicklungsschritten aus? “Wir wollen der Gemeinde Ermutigung geben und den Blick gleichzeitig in die Nachbarschaftsregion der Kirchengemeinden Westerkappeln, Lotte und Wersen-Büren richten“. Die Schwerpunkte der Visitation seien Zukunftsfragen rund um das haupt- und ehrenamtliche Personal, den Gemeindehaushalt, die Gebäudebewirtschaftung und die Friedhofsverwaltung. Die Haltung des Visitationsteams sei von Neugier und Offenheit geprägt, so der Superintendent.

Engagiert setzten sich die Gemeindeglieder mit Fragen zur Ist-Situation der Gemeinde und Wünschen an die Zukunft in Kleingruppen auseinander. Deutlich wurde dabei, dass das ortsbezogene Denken bei einigen Gemeindegliedern noch stark verankert ist. Großes Lob drückten die Beteiligten gegenüber den engagierten Ehrenamtlichen, den Presbyteriumsmitgliedern, den Küstern, den engagierten Musikern in Chören und Gruppen und der Pfarrerin/dem Pfarrer aus. Auch die gelungene Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Website/Gemeindebrief und die freundliche Art der Mitarbeiter auf den Friedhöfen wurde positiv erwähnt. Starken Handlungsbedarf sehen die Gemeindeglieder in der Nachwuchsgewinnung und der Jugendarbeit. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: “Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist unsere Zukunft!“ Erste Ideen wurden auch schon entwickelt: Um die Neuzugezogenen besser zu erreichen, könne beispielsweise ein Besuchsdienst angeboten werden. Die Anregungen aus der Gemeindeversammlung brachte das Visitationsteam in das anschließende Gespräch mit dem Presbyterium ein.

Text: Christine Fernkorn

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news-1206Mon, 04 Apr 2022 08:00:00 +0200Sternenkinderfeld auf Evangelischem Friedhof Eschendorf in Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sternenkinderfeld-auf-evangelischem-friedhof-eschendorf-in-rheine/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c392ce3b6c41987cab038884097ded02Durch das ehrenamtliche Engagement dreier Unternehmen konnte auf dem Evangelischen Friedhof Eschendorf ein Projekt realisiert werden, das der Johannesgemeinde schon länger am Herzen lag: Errichtet wurde dort ein Sternenkinderfeld. Dies ist ein besonderer Bereich, in dem auch tot- und frühgeborene Kinder beigesetzt werden können, die nicht unter die Bestattungspflicht fallen, die in NRW erst bei einem Gewicht von 500 Gramm beginnt.„Es ist für sehr viele Eltern unglaublich wichtig, ihr verlorenes Kind, auf das sie sich gefreut hatten, bestatten zu können und einen Ort für ihre Trauer zu haben. Dieser konnte jetzt mit dem neuen Sternenkinderfeld auf unserem Friedhof geschaffen werden“, so Pfarrer Dirk Schinkel von der Johannesgemeinde. Er dankte den an dem Projekt beteiligten Wolfgang Schneege (Garten- und Landschaftsbaubetrieb Schneege), Christoph Böse (Steinmetz-Meisterbetrieb Böse) und Andreas Kümling (Bestattungsunternehmen Hopster) für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Spende. Beerdigungen von Sternenkindern werden auf dem Ev. Friedhof Eschendorf ohne Kosten durchgeführt. Die von Andreas Kümling gespendete Ruhebank ermöglicht es, Trauernden, hier zu verweilen, der von Christoph Böse aufgearbeitete Gedenkstein mit einer Engelsdarstellung erinnert an die christliche Hoffnung der Auferstehung und die Gesamtanlage, die von Wolfgang Schneege geplant und gestaltet wurde, gibt nahe den alten Kirchenglocken der Johanneskirche und bestehenden Kindergräbern betroffenen Eltern die Möglichkeit, in schwerer Zeit einen Ort für ihre Trauer zu finden.

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news-1201Thu, 31 Mar 2022 10:37:54 +0200„Ganz Ohr für Gott“ - Acht neue Vikarinnen und Vikare für die westfälische Landeskirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ganz-ohr-fuer-gott-acht-neue-vikarinnen-und-vikare-fuer-die-westfaelische-landeskirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=69ed12da49bdc71889aebbdeb57bd1b8Im vergangenen Jahr erhielten die neuen Vikarinnen und Vikare, die im April ihren Dienst in Gemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen aufnahmen, ihre Berufungsurkunden per Post. Ein gemeinsamer Gottesdienst in Präsenz war aufgrund der Pandemie nicht möglich gewesen. Die jungen Frauen und Männer, die in diesem Frühjahr ihr Vikariat beginnen, nahmen ihre Urkunden im Rahmen eines gemeinsamen Gottesdienstes persönlich in Empfang.

Zusammen mit Mentorinnen und Mentoren aus ihren künftigen Gemeinden und engen Angehörigen waren sie am 30. März in die Bielefelder Süsterkirche gekommen. Die Personaldezernentin der Landeskirche, Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel, hieß die neuen Vikarinnen und Vikare willkommen. Stellvertretend für Präses Annette Kurschus sandte sie die künftigen Pfarrerinnen und Pfarrer in ihre nächste Station auf dem Weg ins Pfarramt, auf der sie Gottesdienste feiern, Sakramente verwalten und seelsorgerliche Aufgaben übernehmen werden.

Auch wenn es in Zeiten eines Krieges in Europa und „mitten im Leid“ schwerfalle, Gott zu loben und gute Worte oft beinahe im Halse stecken blieben, brauche es Menschen, die erklären könnten, was es bedeute, Gott zu vertrauen, so Göckenjan-Wessel. Sie ermutigte die Absolventinnen und Absolventen des 1. Theologischen Examens, ihre neue Aufgabe mit Mut und Zuversicht anzugehen. „Gottes Geist ruht auf Menschen, die sich senden lassen“, so die Oberkirchenrätin. „Bleiben Sie in Verbindung mit Gottes Lebensatem.“

Hoffnung sei ein rares Wort geworden in dieser Zeit. Sie dennoch zu verkünden und auf Gottes guten Geist zu vertrauen, sei gleichsam „ein Akt des Widerstands in der Welt des Faktischen“, sagte Katrin Göckenjan-Wessel. Sie riet den angehenden Vikarinnen und Vikaren, herauszufinden, „auf welchen Wegen und Kanälen Menschen senden und empfangen.“ In ihrem künftigen Dienst, der sie für zweieinhalb Jahre in eine Gemeinde führt und dabei auch ein dreimonatiges Schulpraktikum einschließt, sollten sie offen für die Menschen und „ganz Ohr für Gott“ sein. Denn das sei sicher: „Von Gottes Geist Begeisterte bleiben nicht allein.“

Sieben der acht Vikarinnen und Vikare konnten in der Süsterkirche dabei sein. Lediglich eine von ihnen, Luise Klein, musste aufgrund einer aktuellen Quarantäne auf die Teilnahme am Gottesdienst verzichten.

Das sind die neuen Vikarinnen und Vikare in Westfalen:

  • Malte Cramer, Ev. Kirchengemeinde Recklinghausen-Ost
  • Carmen Jäger, Ev. Kirchengemeinde Raumland (Wittgenstein)
  • Luise Klein, Ev. Kirchengemeinde Tecklenburg
  • Madlene Maciejczyk, Ev. Kirchengemeinde Dahlhausen (Bochum)
  • May-Britt Melzer, Ev.-luth. Stephanus-Kirchengemeinde Borchen (Paderborn)
  • Jonathan Robker, Ev. Kirchengemeinde Lengerich (Tecklenburg)
  • Josephine Schmidt, Ev. Kirchengemeinde Voerde (Schwelm)
  • Lea Wippich, Ev.-luth. Marien-Kirchengemeinde Stiftberg Herford

Text: Stabsstelle Kommunikation, EKvW

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news-1198Wed, 30 Mar 2022 10:12:43 +0200Schutz und Sicherheit für ukrainische Frauen und Kinder in Nothttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schutz-und-sicherheit-fuer-ukrainische-frauen-und-kinder-in-not/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b7765210d33e2bd6f52f68d8dde8cbb7In diesen Tagen fliehen Millionen Menschen aus der Ukraine. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen und Kinder, um deren Sicherheit Hilfsorganisationen mit Recht äußerst besorgt sind.Viola Langenberger, Präventionsfachkraft für den Bereich Sexualisierte Gewalt in den Kirchenkreisen Tecklenburg und Münster, bittet um die Weitergabe der unten stehenden Informationen in den Gemeinden.

Der Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) hat ein Materialpaket zusammengestellt, das mehrsprachig über zentrale Hilfsangebote informiert. Ukrainische Frauen in Deutschland sollen so über bestehende Hilfeangebote informiert werden. Gleichzeitig geht es darum, Menschen, die in der jetzigen Situation ehrenamtlich mithelfen, für das Thema zu sensibilisieren.

Das Materialpaket finden Sie hier:

www.evangelisch-in-westfalen.de/angebote/umgang-mit-verletzungen-der-sexuellen-selbstbestimmung/

 

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news-1197Tue, 29 Mar 2022 11:16:54 +0200Friedenskonzert für die Ukraine in Wersen-Büren - Zuhörer spenden 1035,-€http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/friedenskonzert-fuer-die-ukraine-in-wersen-bueren-zuhoerer-spenden-1035-eur/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=620f17e29afb34c538fb0853ccdad689Ein einfaches „Hausklavier“ wird zur brillanten und glitzernden Fundgrube klassischer Klaviermusik zu vier Händen – das zeigten eindrucksvoll Julia Schirjajew und Elizaveta Smirnova aus der Ukraine und Russland. Zu einem „Friedenskonzert“ lud die ev. Friedenskirche Wersen-Büren am 27. März ein, und in dem nach Corona-Regeln ausgebuchten Kirchraum lauschten die Besucher den Klängen von S. Rachmaninow (1873 – 1943) mit der Vocalise op. 34 Nr. 14, G. Swiridow (1915 – 1998) mit „drei musikalischen Illustrationen“, A. Chatschaturjan (1903– 1978) und seinem Walzer aus der Orchestersuite „Maskerade“. Zuletzt hörten die Konzertbesucher S. Rachmaninow (1873 – 1943) mit den „Six morceaux“ op. 11, dem „Russischen Thema“ und dem „Slava (Gloria)“.

Feinste Nuancierungen und perfekte Brillanz kennzeichneten das Spiel beider Pianistinnen, die je nach Werk ihre Plätze vor dem Piano tauschten. Mal spielte Elizaveta Smirnova, dann wieder Julia Schirjajew, den rechten und linken Part der durchgängig vierhändigen Klavierwerke. Vorangestellt waren Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach, die in ihrer „kosmischen Präsenz“ für einen Frieden warben, der uns verheißen ist.

Die Besucher dankten herzlich und spendeten großzügig 1035,- €, die direkt an die Ukrainehilfe der Diakonie Katastrophenhilfe überwiesen wurden.

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news-1196Mon, 28 Mar 2022 12:33:46 +0200Ein Statement des Friedensbeauftragten des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, Pfarrer i.R. Detlef Salomo:http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/frieden-schaffen-mit-noch-mehr-waffen-unter-dem-damoklesschwert-nuklearer-abschreckung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=207bd163b0d9445d7822845c22c7bd49Wenn ich die Bilder sehe von den zerstörten Städten, die verheerenden Auswirkungen moderner Waffen, von den Menschen, die unter zerbombten Straßen in U-Bahn-Schächten ausharren, die in den Gesichtern geschriebene Angst von Menschen, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, von Menschen, die dem Grauen entkommen sind, verzweifelt und erschöpft die Grenzen erreichen, dann kommt mir das vor wie ein Albtraum, dann kann ich es immer noch nicht fassen. Das geschieht tatsächlich in Europa – von Berlin nach Kiew ist es so weit, wie bis nach Rom. Ein aggressiver Diktator missachtet das Völkerrecht, bricht in den Nachbarstaat ein – das hat es seit Hitlers Überfall auf Polen 1939 nicht mehr gegeben -, missachtet bilaterale Abkommen, zerstört Ordnungen mit gnadenloser militärischer Gewalt bis hin zur Androhung eines Einsatzes atomarer Waffen. Nach den Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts war es unvorstellbar, dass Krieg wieder ein bewusst gezielt und geplantes Mittel ist, um politische Ziele durchzusetzen. „Kriegslust ist des Teufels“ wie Martin Luther schrieb, der jeden Angriffskrieg verurteilte: „Wer Krieg anfängt, der ist im Unrecht.“ „Schwerter zu Pflugscharen“, Abrüstung und Friedensdividende waren reale Visionen. Das ist nun Vergangenheit. Die Politik spricht von einer „Zeitenwende“ und wir werden Zeuge einer Rhetorik und einer Denkweise, die wir längst für überholt hielten.

Auf einmal ist wieder von Wehrhaftigkeit, Landesverteidigung, Aufrüstung und Waffenexporten die Rede. Auch die Kontroverse um die sogenannte nukleare Teilhabe ist neu entfacht. Und eine drastische Erhöhung der Militärausgaben war über Nacht beschlossene Sache, praktisch ohne Widerspruch. Ein 100 Milliarden – Euro – Programm zur Nachrüstung und Modernisierung der Bundeswehr, wo zugleich so viel Geld fehlt für Bildung, Schulen, Kindergärten und soziale Aufgaben. Das bedeutet einen erschreckenden Paradigmenwechsel, der in Kirche und Friedensbewegung „schmerzliche Lernprozesse" auslösen wird, wie Präses Annette Kurschus in einem Interview sagte.

Konzeptionell und intellektuell stehen wir vor einer enormen Herausforderung. Putins Raketen und Panzer treffen unsere bisherigen Gewissheiten, bringen Selbstverständnisse ins Wanken, provozieren eine ethische Neuausrichtung und stellen das Prinzip der Gewaltfreiheit radikal in Frage. Schlagartig ist auch die atomare Bedrohung in Europa wieder ins Bewusstsein gerückt. Klimawandel, Ressourcenknappheit, Ungleichheit und Flüchtlinge waren die Themen der vergangenen Jahre. Die Gefahren der Atomwaffen und ihrer Weiterverbreitung hat nur wenige Friedensbewegte beschäftigt und ist in unseren öffentlichen Debatten kaum vorgekommen. Es rächt sich jetzt bitter, dass es um die Atomwaffen bedauerlich still geworden ist. Denn nach wie vor lagern in Europa 615 Atomsprengköpfe der NATO – davon etwa 15 auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel. Und eine nicht genau bekannte Anzahl an russischen Atomwaffen in der Region Kaliningrad. Jetzt ist die Angst vor diesen verheerenden Massenvernichtungswaffen wieder da, die meine Generation in den 1980 er Jahren bewegt hat und von der evangelischen Kirche damals nach einer harten Zerreißprobe als „mögliche Handlungsweise zur Verteidigung“ anerkannt wurde. Diese Position wird nicht mehr vertreten.

Heute kann – wie der Rat der EKD in seiner jüngsten Friedensdenkschrift erklärte „ die Drohung mit Nuklearwaffen nicht mehr als Mittel legitimer Selbstverteidigung“ betrachtet werden. Zugleich stehen wir vor der bedrückenden Tatsache, dass es nicht gelungen ist, uns von dieser andauernden Geißel der Menschheit zu befreien. Im Gegenteil: Nach Angaben der Organisation „Ärzte gegen den Atomkrieg“ werden jährlich 100 Milliarden Dollar in die Entwicklung und den Bau besser lenkbarer und leicht einsatzfähiger Atomwaffenträgersysteme investiert. Und es ist nun zu befürchten, dass uns eine neue Spirale atomarer Aufrüstung bevorsteht. Die Gegenbewegung hält diese Waffen für unvereinbar mit dem humanitären Völkerrecht. Die UN-Vollversammlung hat im Januar 2021 einen Atomwaffenverbotsvertrag beschlossen, den bisher 86 Staaten unterzeichnet haben.

Es wäre ein wichtiges Signal, wenn sich unsere Kirche für einen Beitritt Deutschlands einsetzen würde. Dafür plädiert der neue Friedensbeauftragte der EKD, Bischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

In diesen unruhigen Zeiten stehen die Zeichen auf Militarisierung. Umso mehr ist die Friedensverantwortung der Kirche gefordert, unbeirrt für Abrüstung und Gewaltfreiheit einzutreten. Die Evangelischen Kirchen in der ehemaligen DDR, aus denen das Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ hervorgegangen ist, haben mit Kerzen und Friedensgebeten eine Diktatur zum Einsturz gebracht. Sie waren nicht nur die geistigen Wegbereiter einer gewaltfreien Revolution, sondern haben auch die friedensethische Diskussion, die wir unbedingt wieder führen müssen, entscheidend geprägt, „ein großer Schatz, der nicht in Vergessenheit geraten darf“, wie Bischof Friedrich Kramer betont.

Wir stehen erneut vor der Situation, über Geist, Logik und Praxis der atomaren Abschreckung als ein für die Kirche zentrales Thema Stellung zu nehmen, die Unvereinbarkeit von Glaube und Massenvernichtungsmitteln als ein deutliches Zeugnis zu bekennen. Der Theologe Helmut Gollwitzer zählte zu den entschiedenen Gegnern der nuklearen Abschreckung, denn Waffen, „die den Gegner entweder mit einem vernichtenden Erstschlag oder – zur Vergeltung für einen solchen Erstschlag – mit einem vernichtenden Zweitschlag bedrohen, sind damit von vornherein ausgeschlossen.“ Die nukleare Abschreckung ist keine ethische Option! Abrüstung, Verständigung und Kooperation sind die Grundlage einer friedlichen Weltordnung. Und wir müssen als Kirche um unserer eigenen Glaubwürdigkeit willen daran festhalten, dass mehr Waffen keinen dauerhaften Frieden schaffen.

28. März 2022

Pfr. i.R. Detlef Salomo

Friedensbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg

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news-1195Mon, 28 Mar 2022 09:19:16 +0200Stein für Stein fügt sich harmonisch ein - Richtfest und Grundsteinlegung am evangelischen Gemeindehaus Lengerich http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stein-fuer-stein-fuegt-sich-harmonisch-ein-richtfest-und-grundsteinlegung-am-evangelischen-gemeindeh/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9fa88572ae442b4afb96c214613e34deDer allseits gelobte Klinker, der aus einem mehr als 100 Jahre alten Haus stamme, verleihe dem neuen Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde ein besonderes Gepräge, befand am 25. März während des Richtfestes Pfarrer Torsten Böhm. Kaum war der Richtkranz hochgezogen, wurde ihm die Ehre zuteil, beobachtet von rund 40 geladenen Gästen, darunter Superintendent André Ost, Vertreter des Presbyteriums, Frank Lammert als Vertreter des Bürgermeisters sowie Architekt Marc Hehn, mit einem dicken Hammer den letzten Nagel in das Dachgebälk zu treiben.

Dem Kirchenkreis Tecklenburg dankte Böhm bei dieser Gelegenheit für die finanzielle Unterstützung des Projektes, dem Architekturbüro Hehnpohl aus Münster für die unkomplizierte, reibungslose Zusammenarbeit. Beim früheren Baukirchmeister und Presbyter Dieter Rogge bedankte er sich dafür, dass dieser aus den alten Fensterleibungen der Stadtkirche einen Stein gerettet hatte, der nun als „Schlussstein“ eine ebenfalls von Rogge geschaffene Zeitkapsel aus Kupfer verbirgt und sich harmonisch in die Klinkerfassade einfügt. In der Zeitkapsel befinden sich Münzen, eine WN-Weihnachtsausgabe und als Reminiszenz an „diese schräge Zeit“ eine FFP2-Maske. Abschließend folgten die Gäste gerne der Einladung zu Kaffee und Kuchen auf der Baustelle.

Text: ©Joke Brocker, Westfälische Nachrichten Lengerich

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news-1194Fri, 25 Mar 2022 08:17:49 +0100„Gewalt beenden, dem Hass entgegentreten“ - EKD-Kirchenkonferenz nimmt Stellung zum Krieg in der Ukraine http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gewalt-beenden-dem-hass-entgegentreten-ekd-kirchenkonferenz-nimmt-stellung-zum-krieg-in-der-ukr/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fef6ae5492293e08f61b5b433f398ba4Die Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich in ihrer am 24. März beendeten zweitägigen Sitzung ausführlich mit dem Krieg befasst, den der russische Staatspräsident gegen die Ukraine begonnen hat.In einer einstimmig verabschiedeten Stellungnahme bekräftigt die Kirchenkonferenz, der alle leitenden Geistlichen (Bischöfinnen und Bischöfe) und leitenden Juristinnen und Juristen der 20 evangelischen Landeskirchen angehören, ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und verurteilt den völkerrechtswidrigen Krieg und dankt für die Spendenbereitschaft in Deutschland. „Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben. Das letzte Wort hat der Frieden. Christus ist unser Friede“, so die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus, die das Gremium leitet. Zwar sei Frieden letztlich nicht mit Waffengewalt herzustellen. Dem bleibenden Wunsch nach Gewaltfreiheit stehe angesichts eines Aggressors, der Völkerrecht missachte und Kriegsverbrechen begehe, aber auch die Option gegenüber, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. „Das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine im Blick auf die gegen sie gerichteten Aggressionen ist unbestritten.“

In der Stellungnahme ruft die Kirchenkonferenz dazu auf, geflüchtete Menschen aufzunehmen und keine Spaltung zwischen verschiedenen Gruppen von Geflüchteten entstehen zu lassen. Ausdrücklich würdigt die Stellungnahme den Mut vieler orthodoxer Priester in Russland, die sich gegen den Krieg und die Position Ihrer Kirchenleitung geäußert haben. „Umso wichtiger ist es uns, einer pauschalen Wahrnehmung der russischen Orthodoxie und deren Einordnung in ein uniformes Feindbild von Russland entschieden entgegenzuwirken“, heißt es in dem Text. An die Bundesregierung appelliert die Kirchenkonferenz, angesichts der Auswirkungen des Krieges auf den globalen Getreidemarkt von der beabsichtigten Kürzung der Mittel für Entwicklungshilfe abzusehen.

Die Stellungnahme im Wortlaut:

Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Matthäusevangelium Kapitel 5, Vers 9

Wir sprechen allen Menschen, die in der Ukraine und angrenzenden Ländern von der unfassbaren Gewalt des vom russischen Staatspräsidenten begonnenen Krieges betroffen sind, unsere Achtung und unser tiefes Mitgefühl aus. Dass Menschen – Soldaten wie Zivilbevölkerung – für politische und militärische Ziele instrumentalisiert, verletzt und getötet werden, verurteilen wir auf das Schärfste.

Wir bewundern den Mut der ukrainischen Zivilgesellschaft und nehmen ihn angesichts unserer komfortablen Situation in Deutschland mit einem Gefühl der Beschämung zur Kenntnis. Mit Respekt und voller Dankbarkeit blicken wir auf die große Hilfsbereitschaft, die sich in der Ukraine, den angrenzenden Ländern und auch bei uns in Deutschland zeigt. Wir werden alles in unserer Möglichkeit Stehende tun, um die Menschen in der Ukraine und Geflüchtete zu unterstützen. Dazu zählt die Fürbitte genauso wie die Seelsorge an Traumatisierten, der Einsatz für besonders verletzliche Menschen und alle Unterstützung für diplomatische und nichtmilitärische Wege. 

Auf der Grundlage des Evangeliums von Jesus Christus sind wir zutiefst davon überzeugt, dass Frieden letztlich nicht mit Waffengewalt zu schaffen ist. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Ohne Vertrauen, Gerechtigkeit und persönliche Kontakte zwischen Menschen aller Völker ist Frieden nicht möglich. Dennoch sehen wir das Dilemma verschiedener Optionen zwischen dem grundsätzlichen Wunsch nach einer gewaltfreien Konfliktlösung und dem Impuls, angesichts eines Aggressors, der auf brutale Weise geltendes Völkerrecht missachtet und Kriegsverbrechen begeht, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Unbestritten ist das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine im Blick auf die gegen sie gerichteten Aggressionen.

Wir rufen die russische Führung auf, die Gewalt zu beenden. Wir sehen mit ohnmächtigen Gefühlen auf den Kriegstreiber und unterstützen die Bemühungen der Politik, ihm wirksam entgegenzutreten. Wir selbst können viel für die Menschlichkeit tun. Dazu gehört es, geflüchtete Menschen aufzunehmen und in unserer Gesellschaft keine Spaltung zwischen verschiedenen Gruppen von Geflüchteten entstehen zu lassen. Das Recht auf Zuflucht an einem sicheren Ort ist nicht teilbar. 

Wir dürfen über die große Hilfs- und Spendenbereitschaft für die Ukraine nicht andere Kriegsregionen vergessen. Eine solche Verlagerung der Hilfsbereitschaft läuft auf Dauer Gefahr, als Folge des Krieges in der Ukraine Konflikte in anderen Weltgegenden zu verursachen und Menschen sterben zu lassen. Humanität ist nicht teilbar. Humanität stiftet Frieden. Wir bitten die Bundesregierung mit Nachdruck, von der beabsichtigten Kürzung der Mittel für Entwicklungshilfe abzusehen. 

Innerhalb der Russisch-Orthodoxen Kirche nehmen wir eine deutliche Mehrstimmigkeit wahr. Von Beginn an gab es auch in deren Reihen Voten gegen die Kriegshandlungen, insbesondere in der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats. Wir würdigen den Mut vieler orthodoxer Priester in Russland, die sich in einer Unterschriftenaktion gegen den Krieg und die Position Ihrer Kirchenleitung geäußert haben. Als Friedensstifter haben sie viel riskiert und sich in große Gefahr begeben. Umso wichtiger ist es uns, einer pauschalen Wahrnehmung der russischen Orthodoxie und deren Einordnung in ein uniformes Feindbild von Russland entschieden entgegenzuwirken. 

Angesichts der Mehrstimmigkeit der russischen Orthodoxie hoffen wir, dass es möglich ist, Brücken des Dialogs aufrecht zu erhalten. Sie können Wege eröffnen, die für einen Friedensprozess von großer Bedeutung sein können. Für eine langfristige und tragfähige Perspektive ist es entscheidend, kulturelle, wirtschaftliche und menschliche Kontakte zu halten. Die Zivilgesellschaft in Russland ist auf unsere Unterstützung angewiesen. Ebenso wichtig ist es, den gesellschaftlichen Zusammenhalt bei uns zu fördern. Es darf sich kein Hass gegen Menschen russischer Abstammung bei uns ausbreiten.

Eine künftige Friedensordnung braucht mehr als militärische Gewalt und Abschreckung: sie braucht globale Gerechtigkeit; sie braucht Klimagerechtigkeit, sie braucht eine verbindliche Rechtsordnung, die die Zivilgesellschaft stärkt, die Menschenrechte sichert und auch für Großmächte gilt.

Hass und Gewalt dürfen nicht das letzte Wort haben. Das letzte Wort hat der Frieden. Christus ist unser Friede.

Text: Pressestelle der EKD

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news-1199Thu, 24 Mar 2022 12:43:00 +0100Westfälische Kirchenleitung beschließt Hochschul-Neubau in Bochum - Klare Zukunftsperspektive für die Kirchenmusikhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/westfaelische-kirchenleitung-beschliesst-hochschul-neubau-in-bochum-klare-zukunftsperspektive-fuer-di/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5bb044a1f418b6449984043059d6ae79Der Weg für einen zukunftsweisenden Neustart ist frei: Die Hochschule für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche von Westfalen bekommt einen neuen, gemeinsamen Standort. Künftig sollen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in den Fachbereichen Klassisch und Popular gemeinsam in Bochum ausgebildet werden.Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hat am Donnerstag (17. März) nach langer und intensiver Diskussion die Zusammenführung der beiden bisherigen Standorte der Hochschule in Herford und Witten in einem Neubau auf dem Campus der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum beschlossen.

„Es ist ein starkes Signal, dass die westfälische Landeskirche in diesen gesellschaftspolitisch herausfordernden Zeiten in die kirchenmusikalische Ausbildung investiert und damit einen deutlichen Schwerpunkt setzt. Denn Kirchenmusik ist und bleibt im Zusammenhang mit der Verkündigung des Evangeliums Kernauftrag unserer Kirche“, sagte Präses Dr. h. c. Annette Kurschus.

Auch Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow, als Theologischer Dezernent im Landeskirchenamt für den Bereich Kirchenmusik zuständig, begrüßte die Entscheidung: „Ich kann mir keine Kirche ohne Kirchenmusik vorstellen. Kirchenmusik gibt’s nicht ohne Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker. Und es ist sinnvoll, in deren qualitativ hochwertige, breit gefächerte Ausbildung Geld zu investieren.“

Für die Baukosten am neuen Standort in Bochum sind dabei rund 16 Millionen Euro veranschlagt, inklusive Ausstattung, Umzugskosten und möglicher Baukostensteigerung. Um die bis 2035 projektierten Gesamtkosten (Bau-, Personal-, Sachkosten, Zinsen, Abschreibungen etc.) von etwa 35 Millionen Euro zu senken, werden die Studierendenzahlen mittelfristig von derzeit 60 auf 40 reduziert. Ein von der Kirchenleitung mit großer Mehrheit getragener Kompromiss, der zeigt: Wir wollen weiterhin Verantwortung für die Ausbildung von jungen Kirchenmusikerinnen und -musikern tragen. Gleichzeitig sind wir uns des finanziellen Risikos bewusst, planen darum kleiner als bislang und werden mit unseren Geldern verantwortlich umgehen.

Kirchenmusikdirektor Prof. Ulrich Hirtzbruch, Prorektor der Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten (am Standort Herford), bedauert zwar, dass durch die Kirchenleitungsentscheidung vom Mai 2021 eine Zusammenlegung in Herford ausgeschlossen wurde. Aber: „Die Bündelung der Aktivitäten ist für die Hochschule von zentraler Bedeutung. Die heutige Entscheidung ermöglicht die Weiterentwicklung eines schon jetzt bundesweit einmaligen Studienangebots. Es ist ein großartiges Signal, dass die Kirchenleitung in die Zukunft der Kirchenmusik investiert und damit deren Bedeutung für das kirchliche Leben unterstreicht.“ Und gemeinsam mit seinem Wittener Kollegen Kirchenmusikdirektor Prof. Hartmut Naumann, Prorektor des Fachbereichs Popular in Witten, blickt er auch gespannt nach vorn: „Wir freuen uns, dass wir künftig an einem Standort gemeinsam lehren und lernen. Mit- und voneinander. Die jetzt gefallene Entscheidung wird von der großen Mehrheit aller Dozentinnen und Dozenten sowie der Studierenden mitgetragen.“ Und Naumann ergänzt: „Ich begrüße die Entscheidung der Kirchenleitung sehr. Wir haben jetzt als Hochschule die großartige Chance auf einen gemeinsamen Neuanfang: Klassik und Pop auf Augenhöhe, in gegenseitiger Wertschätzung und im konstruktiven Miteinander – das setzt neue Maßstäbe in der Kirchenmusikausbildung. Packen wir es an!"

Der neue Standort bietet übrigens über die Evangelische Hochschule hinaus viele weitere Kooperationsmöglichkeiten: Universitäre, musikalische und kulturelle Kooperationspartner in Bochum und im Ruhrgebiet haben bereits im Vorfeld ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet.

Zum Zeitplan: Bis Ende 2022 soll ein Architektenwettbewerb stattfinden. Mit der Eröffnung des Hochschul-Neubaus ist voraussichtlich Ende 2025 zu rechnen.

Die Vorgeschichte

Seit 2018 gibt es den Wunsch aus der Hochschule für Kirchenmusik, die Fachbereiche „Kirchenmusik Klassisch“ und „Kirchenmusik Popular“ an einem gemeinsamen Standort weiterzuentwickeln, Synergien zu nutzen und spartenübergreifenden Unterricht anzubieten. 

Im Jahr 2019 prüfte die Landeskirche die Zusammenlegung beider Standorte in einem Neubau auf dem Innovations- und Bildungscampus Herford. Ihr Antrag für die avisierten Fördermittel wurde jedoch nicht in die weiteren Planungen im Rahmen der Regionale 2022 aufgenommen.

Im Juni 2020 befürwortete die Kirchenleitung grundsätzlich die Zusammenführung der Hochschule an einem gemeinsamen Standort im Umfeld der Ev. Hochschule Bochum und gab die Prüfung durch eine Machbarkeitsstudie in Auftrag.

In den mehreren Kirchenleitungssitzungen im Jahr 2021 wurde weiter ausführlich über die Standortfrage und das damit verbundene Investitionsrisiko diskutiert. Auf Basis einer Gesamtkostenkalkulation (Personal-, Sach- und Baukosten inkl. Zinsen und Abschreibungen) wurde die finanzielle Belastung durch unterschiedliche Szenarien sorgfältig bedacht.

Die Hochschule

Die Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche von Westfalen und bietet deutschlandweit das derzeit größte Studienangebot im Bereich der evangelischen Kirchenmusik.

Der Fachbereich „Kirchenmusik Klassisch“ in Herford bildet aktuell 27 Studierende aus, der Fachbereich „Kirchenmusik Popular“ in Witten hat aktuell 32 Studierende.

In Herford hat die Ausbildung in der Kirchenmusik seit 1948 Tradition. 1955 zog die Hochschule in die Menkhoff´sche Villa, die um ein Verwaltungsgebäude erweitert wurde. 1986 wurde auf dem Gelände an der Parkstraße die neue Aula mit Kapelle eröffnet. Der Studiengang „Kirchenmusik klassisch“ bietet den Bachelor- und den darauf aufbauenden Master-Abschluss an, darüber hinaus die Abschlüsse Künstlerische Reifeprüfung und Konzertexamen.

2016 wurde in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Pop-Akademie in Witten dort der neue Studiengang „Kirchenmusik Popular“ (Pop, Jazz, Rock und Gospel) mit Abschluss Bachelor eingeführt. Am Standort kooperiert die Hochschule auch mit dem Institut für Weiterbildung der Evangelischen Pop-Akademie. Seit 2020 wird ein Masterstudiengang angeboten.

Text: EKvW

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news-1193Thu, 24 Mar 2022 11:45:33 +0100Bibelfliesen als Kraft- und Mutmacher - Arbeitskreis feiert 10-jähriges Jubiläumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bibelfliesen-als-kraft-und-mutmacher-arbeitskreis-feiert-10-jaehriges-jubilaeum/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fada1b1832a14943de40e9ab89dde9ef2011 entdeckte Pfarrer i.R. Kurt Perrey im Emsdettener Gasthaus Engeln eine Wand mit Bibelfliesen. Das war die Geburtsstunde der Arbeitsgemeinschaft Bibelfliesen Münsterland. Seitdem ist das Bibelfliesenteam unermüdlich im Einsatz, um Land auf Land ab, mit Ausstellungen, Bildvorträgen, Gottesdiensten, Filmen und Publikationen auf die Besonderheiten des fast vergessenen Kulturgutes Bibelfliesen hinzuweisen. Das 10-jährige Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft war jetzt Anlass eines besonderen Gottesdienstes in der Gustav-Adolf Kirche, der musikalisch von Annette Richter-Westermann gestaltet wurde.

Im Mittelpunkt stand eine 250 Jahre alte Bibelfliese, im Original 13x13 Zentimeter, die im Großformat im Altarraum präsentiert war. Sie zeigte Elija unterm Ginsterstrauch. Mitglieder des Bibelfliesenteams stellten in szenischen Lesungen die biblische Geschichte hinter dem Motiv dar: Das erste Buch der Könige erzählt im 19. Kapitel davon, wie Elija seine Kraft verliert. Voller Angst vor seinen Feinden flieht er in die Wüste. Nach Jahren des kämpferischen und kräftezehrenden Eintretens für Gott hat er genug. Er setzt sich unter einen Ginsterstrauch, wüscht sich den Tod und schläft ein. Doch kaum ist er eingeschlafen, rührt ein Engel ihn an und fordert ihn auf zu essen. Elija isst und trinkt und legt sich dann wieder schlafen. Doch der Engel bleibt hartnäckig und weckt ihn erneut: „Steh auf und iss“, sagt er zu ihm. Und tatsächlich gewinnt Elija neue Kraft.

„Da kann einer nicht mehr, da will einer auch nicht mehr“ fasste Perrey in seiner Predigt den Zustand Elijas zusammen. Motive, wie das des erschöpften Elija unterm Ginsterstrauch, seinen häufig auf Bibelfliesen zu finden, denn sie machten den Menschen Mut und richteten sie in schweren Zeiten auf. Aufgerichtet werden müssten die Menschen auch angesichts der aktuellen Weltlage, so Perrey. „Es gibt über 25 Kriege weltweit“, so Perrey, „von Emsdetten bis in die Ukraine sind es keine 2.000 Kilometer“. Elija habe in seiner Verzweiflung mit Gott gesprochen. „Haben Sie schon einmal so mit Gott gesprochen?“ fragte Perrey die Gottesdienstbesucher.

„Unser Glaube gibt uns die Kraft, uns aufrichten zu lassen“, ist Perrey überzeugt, „wir wissen trotz allem, an wen wir uns wenden können. Das allein setzt Kräfte frei, die wir jetzt brauchen.“

André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreiseses Tecklenburg, überbrachte anlässlich des Jubiläums die Grüße und Glückwünsche der drei Münsterland-Kirchenkreise. „Die Arbeit ist Ihnen eine erkennbare Herzensangelegenheit, Sie haben die Begeisterung für die Bibelfliesen zu uns gebracht“, sagte Ost in Richtung des Teams. Er dankte dem Arbeitskreis und Kurt Perrey für das große Engagement rund um die „stillen Verkündiger“: „Der Arbeitskreis trägt dazu bei, dass sich Menschen mit den biblischen Geschichten hinter den Motiven auseinandersetzen.“

Text: Maleen Knorr, Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken

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news-1200Tue, 22 Mar 2022 14:37:00 +0100„Es ist längst viel zu viel“- Präses und EKD-Ratsvorsitzende dringt auf Ende des Kriegs in der Ukrainehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/es-ist-laengst-viel-zu-viel-praeses-und-ekd-ratsvorsitzende-dringt-auf-ende-des-kriegs-in-der-ukrai/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=25dfb8300455b42388ac74c4b00c76feDie Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, dringt auf ein Ende des Kriegs in der Ukraine. „Genug Tote, genug Verletzte, genug fürs Leben Traumatisierte, auch unter den russischen Soldaten, genug Zerstörung in Charkiw und Mariupol und in den anderen Städten“, sagte die Präses der Evangelischen Kirchen von Westfalen im Rahmen eines Fernsehgottesdienstes am 20. März in der Johanneskirche im hessischen Eltville am Rhein. „Es ist längst viel zu viel.“Kurschus erklärte, die Menschen hofften auf ein Einlenken: „Es ist genug. Wie gern würden wir diesen Satz hören aus Präsident Putins Mund.“ Der russische Präsident sei kein Krieger für eine heilige Sache und auch kein Prophet, der gegen die Sünde kämpft. Es sei deshalb „kaum zu ertragen“, was der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill in seiner Predigt gesagt habe, erklärte Kurschus.

Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kyrill I., hatte sich zuletzt hinter den russischen Präsidenten Wladimir Putin gestellt und die Kriegshandlungen in der Ukraine als Verteidigung „traditioneller christlicher Werte“ befürwortet. Die lutherischen Kirchen in Polen und Deutschland appellieren hingegen an den Patriarchen, sich für ein Ende des Ukraine-Russland-Konflikts einzusetzen.

Die EKD-Ratsvorsitzende verwies in ihrer Predigt zudem auf den biblischen Propheten Elia, der in die Wüste geflohen und Gott angefleht habe, seine Seele zu sich zu nehmen. Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine sehe sie auch die „finstere Schattenseite“ dieses Mannes, sagte Kurschus. „Heute würde man ihn vermutlich einen Fanatiker nennen.“ Er habe seinen Gott bis aufs Blut verteidigt und dafür getötet.

In der Wüste jedoch werde Elia zu einem ausgebrannten Krieger, „selbst zerstört von der Zerstörung, die er angerichtet hat“, sagte die Theologin. In seinem Eingeständnis an Gott „Es ist genug“ stecke aber auch ein Funken Hoffnung: „Es wird ein Ende geben - und einen Neuanfang.“ (epd)

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news-1188Mon, 21 Mar 2022 09:10:21 +0100Dr. Karsten Dittmann spricht zum Thema "Erfundene Wahrheiten" Verschwörungsmythen gestern und heutehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/dr-karsten-dittmann-spricht-zum-thema-erfundene-wahrheiten-verschwoerungsmythen-gestern-und-heute/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6efcc6d1c1d26f221e0780bbb7f9226bDie Männerarbeit im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg lädt zu ihrem 19. Männerfrühstück ein. Es referiert Dr. Karsten Dittmann, seit 2020 Pfarrer in der Ev. Friedensgemeinde in Münster. Im Mittelpunkt seines Vortrags steht das Thema "Erfundene Wahrheiten". Es geht um Verschwörungsmythen gestern und heute. Alte Verschwörungslegenden um die "Illuminati" oder aus der Zeit der Hexenverfolgung werden dabei ebenso thematisiert wie aktuelle Verschwörungstheorien rund um Corona oder auch um den Ukraine - Krieg. Wie entstehen solche Mythen und welche Funktion haben sie in einer Gesellschaft?

Das Männerfrühstück findet am Samstag, 9. April 2022, von 10.00 - 13.00 Uhr im Gemeindehaus blick.punkt, Ev. Christusgemeinde (Kanalstraße 16) statt.

Die Veranstalter weisen darauf hin, dass vor Ort die 3G-Regel gilt. Bitte bringen Sie einen Nachweis über Impfung, Genesung oder Testung mit. Ohne Nachweis ist eine Teilnahme leider nicht möglich.

Anmeldungen bis zum7. April 2022 an: info.evibb@kk-ekvw.de oder Tel.: 05451/ 78276 oder Fax 05451/745669.

 

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news-1186Thu, 17 Mar 2022 10:47:14 +0100Landwirtschaft nach Gottes Plan - Botschafterin für „Brot für die Welt“ besucht landwirtschaftliches Trainingszentrum in Simbabwehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/landwirtschaft-nach-gottes-plan-botschafterin-fuer-brot-fuer-die-welt-besucht-landwirtschaftliches/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=102568a93a8010f8347eacd48fbd0db9Ohne die große Unterstützung durch die vielen Spenderinnen und Spender an „Brot für die Welt“ könnte das evangelische Hilfswerk seine Arbeit nicht leisten. Aber die vielen Unterstützer sind zu Recht auch interessiert, wie Brot für die Welt konkret Hilfe leistet. In vielen der unterstützten Projekte werden dringende entwicklungspolitische Fragen greifbar. Deshalb hat der Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung des ev. Kirchenkreises Tecklenburg Kerstin Hemker als Botschafterin für Brot für die Welt gebeten, für Gemeindebriefe und Interessierte über die Arbeit von Brot für die Welt weitergehende Informationen bereit zu stellen.

Seit genau 40 Jahren begleitet Pastorin em Kerstin Hemker entwicklungspolitische Projekte in Simbabwe. “Sehr beeindruckt hat mich die Arbeit des landwirtschaftlichen Trainingszentrums ‚Fambidzanai Permaculture Centre‘ etwa 50 km außerhalb der Hauptstadt Harare, das ich letzte Woche während meines mehrwöchigen Arbeitseinsatzes in Simbabwe besuchen konnte“ berichtet K. Hemker aus Rheine - Elte, die auch als ehrenamtliche Botschafterin für das große evangelische Hilfswerk Brot für die Welt tätig ist.

Brot für die Welt wie auch das katholische Hilfswerk Misereor machen in ihrer Arbeit während der diesjährigen Fastenzeit auf die Auswirkungen des Klimawandels gerade für Länder im Süden Afrikas aufmerksam. Zugleich unterstützen sie im Einsatz für Klimagerechtigkeit Einrichtungen, die den Menschen z.B. in Simbabwe helfen, die Auswirkungen des Klimawandels, der vom globalen Norden verursacht wird, etwas abzufedern.

„Wir bilden in unserem Zentrum Landwirtschaftsberater des simbabwischen Landwirtschaftsministeriums sowie Kleinbauern und Initiativen aus, Landwirtschaft im Sinne der Erhaltung der Schöpfung zu praktizieren. Nachdem die „grüne Revolution“ mit viel Insektiziden, Pestiziden und chemischem Dünger unsere Böden zerstört hat, unterrichten wir, wie durch ökologische Landwirtschaft im Sinne der christlichen Schöpfungsverantwortung mit immer weniger Regen gewirtschaftet werden kann – mit guten Erträgen,“ erklärte Kudzanai Lewis Mashingaidze der Direktor des Zentrums. Darüber hinaus arbeitet das Zentrum mit der Universität Bindura an einem Studiengang für ökologische Landwirtschaft zusammen und entwirft für das simbabwische Parlament einen Gesetzentwurf, der ökologische Landwirtschaft als Landwirtschaft der Zukunft ernst nimmt. Brot die Welt unterstützt hier das einzige mobile Labor für Bodenanalysen des Landes, damit zielgerichtet auf den Feldern gedüngt werden kann.

„Viele Menschen, nicht nur aus Rheine und dem Kreis Steinfurt unterstützen unsere Arbeit in Simbabwe seit vielen Jahren. Am 1. Mai 2022 laden wir zu einer Kunstausstellung in unseren Garten ein. Mit den Erlösen aus den verkauften Steinskulpturen möchten wir es der Porta Farm Schule in Simbabwe ermöglichen, einen Kurs im Zentrum Fambidzanai zu besuchen und einen ökologischen Schulgarten anzulegen,“ freuen sich Dr. Reinhold und Kerstin Hemker.

Text: Pfarrerin em Kerstin Hemker

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news-1184Wed, 16 Mar 2022 09:43:35 +0100Vertrauen, Glaube, persönliche Herausforderungen - Abenteuer- und Erlebnispädagogik-Fortbildung 2022http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/vertrauen-glaube-persoenliche-herausforderungen-abenteuer-und-erlebnispaedagogik-fortbildung-2022/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=88fa2448a760d15bb421d756825efb43„Sich den eigenen Ängsten stellen, mutig sein, die Komfortzone erweitern, Vertrauen vermitteln und fördern“- das waren die Antworten einiger Teilnehmer*innen auf die Frage, was sie von der der Abenteuer- und Erlebnispädagogik-Fortbildung 2022 erwarten. Dies hätten auch Antworten der Jünger sein können, die in der Geschichte der Sturmstillung im Matthäusevangelium (8,23-27) vorkommen. Die Fragen rund um das Thema Vertrauen, Glaube und persönlichen Herausforderungen scheinen zeitlos und passten gut zu dem Auftaktwochenende der Fortbildung.

Während die Orkanstürme am Wochenende des 18.-20. Februar 2022 Deutschland in Atem hielten, erprobten sich die Teilnehmer*innen im Alter von 20-54 Jahren im Haus Friede (Hattingen) in ersten Kooperationsübungen und Herausforderungen. Die Fortbildungsinhalte passten die Referent*innen André Hagemeier, Tina Melcher und Marilena Bekierz den herrschenden Wetterverhältnissen an, sodass typische Modulinhalte z.B. zum Niedrigseilaufbau und der Material- und Knotenkunde kurzerhand in den wärmeren und sturmsicheren Seminarräume der Jugendherberge stattfanden.

Die morgendlichen theologischen Impulse, z.B. zur Geschichte der Sturmstillung dienten in Verbindung mit der Übung „Jurtekreis“ (siehe Foto) als typisches Element der Erlebnispädagogik und wurden den 17 Teilnehmer*innen praxisnah draußen unter blauen Himmeln erfahrbar gemacht. Auch konnten so erste Beispiele für möglicher Reflexionstechniken thematisiert werden, die gut zu dem stürmischen Wochenende passten: „Wo kannst du dich fallen lassen, wo wirst du gehalten und wo gibst du Anderen Halt“?  So ließen sich die Teilnehmer*innen vertrauensvoll und motiviert auf persönliche und kollektive Methoden und Übungen ein, um im Mai für das zweite Ausbildungsmodul von insgesamt fünf Modulen wieder zusammen zu kommen.

Dieser aktuell begonnene Kurs läuft simultan mit der im letzten Jahr gestarteten Fortbildung, die interessierte Teilnehmer*innen dazu befähigt, in ihren spezifischen ehrenamtlichen und/oder hauptberuflichen Tätigkeiten eigenständig erlebnispädagogische Programme zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. In Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit bietet die Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg diese Ausbildung alle zwei Jahre an.

Mehr Informationen dazu gibt es unter https://jubi-te.de/

Text: Marilena Bekierz, JuBi.

 

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news-1183Tue, 15 Mar 2022 14:31:15 +0100Viola Langenberger unterstützt Gemeinden bei der Erarbeitung von Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/viola-langenberger-unterstuetzt-gemeinden-bei-der-erarbeitung-von-schutzkonzepten-gegen-sexualisierte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5114706a8a92818726a8d1224816b50eDer Kirchenkreis Tecklenburg will ein Schutzort sein, in erster Linie für diejenigen, die besonders schutzbedürftig sind. „Aus dem christlichen Menschenbild erwachsen die Verantwortung und der Auftrag, Menschen im Wirkungskreis der Kirche, insbesondere Kinder, Jugendliche und erwachsene Schutzbefohlene, mit Respekt zu behandeln und ihre Würde zu schützen“, heißt es in der Selbstverpflichtungserklärung des Kirchenkreises Tecklenburg zum Schutz vor sexuellem Missbrauch.Viola Langenberger ist vielen als langjährige Jugendreferentin aus Lengerich bekannt. Seit dem 1. Januar 2022 ist die Sozialpädagogin als Präventionsfachkraft im Bereich Sexualisierte Gewalt für die Kirchenkreise Münster und Tecklenburg tätig, um die Gemeinden bei der Erarbeitung von Schutzkonzepten zu unterstützen. Im Kirchenkreis Tecklenburg arbeitet sie dabei eng mit Ingrid Klammann zusammen, die als ausgebildete Multiplikatorin Ansprechpartnerin für die Durchführung von Präventionsschulungen ist. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn interviewte sie:

Aus welchen Gründen haben Sie sich für diese neue Aufgabe entschieden?

Für viele Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft ist sexualisierte Gewalt trauriger Alltag.  Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland in jeder Schulklasse ein bis zwei Schüler*innen sexueller Gewalt ausgesetzt sind oder waren. Schlimmer noch: Auch in unserer Kirche, und eben nicht nur in der katholischen, sind inzwischen hunderte Fälle bekannt, in denen Kirche selbst zum Tatort geworden ist. Wobei jeder sogenannte „Fall“ bedeutet, dass hier einem Menschen schwerstes Leid zugefügt wurde.

Im letzten Jahr ist in unserer westfälischen Landeskirche das „Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt“ in Kraft getreten. Seitdem sind alle Mitarbeitenden, sobald sie mit schutzbedürftigen Menschen zu tun haben, verpflichtet, erweiterte Führungszeugnisse vorzulegen und an Präventionsschulungen teilzunehmen, und zwar egal, ob haupt- oder ehrenamtlich. Dazu müssen in allen Kirchengemeinden und Einrichtungen Schutzkonzepte erarbeitet werden. All das sind wichtige Bausteine einer „Kultur der Achtsamkeit und des Hinschauens“, der das neue Kirchengesetz verpflichtet ist. Es war für mich stimmig, mein Wissen und meine Erfahrung aus vielen Jahren gemeindepädagogischer Arbeit in diesen Prozess einzubringen.

Was reizt Sie an dieser Aufgabe besonders?

Nicht nur in jeder Schulklasse, sondern auch in jeder Kirchengemeinde leben Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sexualisierte Gewalt erleiden müssen oder mussten – oft über Jahre hinweg. Sie sind auf vertrauenswürdige Ansprechpersonen angewiesen, die im Zweifelsfall wissen, was zu tun ist. Präzise und gut durchdachte Schutzkonzepte können dafür die nötige Handlungssicherheit vermitteln – umgekehrt aber auch vor falschem Verdacht schützen. Mit meiner Arbeit kann ich die Gemeinden dabei unterstützen, solche Konzepte abgestimmt auf ihre jeweilige Situation vor Ort zu entwickeln.   

Was waren die ersten Schritte in Ihrem neuen Arbeitsfeld?

Das war in Münster und Tecklenburg ganz unterschiedlich. Im Kirchenkreis Tecklenburg hat Pfarrerin Dr. Britta Jüngst im letzten Jahr fast alle Gemeinden persönlich besucht und über die Inhalte und Absichten des neuen Kirchengesetzes informiert. Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe Sexualisierte Gewalt Bausteine für ein synodales Schutzkonzept zusammengetragen, auf die die Gemeinden zurückgreifen können. Als erste im Kirchenkreis hat die Kirchengemeinde Rheine-Johannes ihr Schutzkonzept bereits entwickelt und beschlossen. Pfarrer Dr. Dirk Schinkel, Ingrid Klammann und ich haben dazu gemeinsam einen Themenschwerpunkt in der Pfarrkonferenz gestaltet.

Im Kirchenkreis Münster biete ich aktuell eine Reihe digitaler Einführungsveranstaltungen in das neue Kirchengesetz an, die erfreulicherweise gut nachgefragt werden. In mehreren Gemeinden bilden sich jetzt Projektgruppen, um mit der Arbeit an den Schutzkonzepten zu beginnen. Hier bin ich je nach Bedarf unterschiedlich eingebunden. Auch die gemeinsame Verwaltung hat bereits damit begonnen, ein Schutzkonzept für das Ev. Kreiskirchenamt Münsterland/Tecklenburger Land zu erstellen. Diesen Prozess begleite ich ebenfalls.

Gehen Sie von sich aus auf die Gemeinden zu oder kommen die Gemeinden auf Sie zu, wenn sie ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt erstellen wollen?

Auch hier gilt wieder: So individuell wie die Gemeinden, so unterschiedlich werden auch die Schutzkonzepte sein – und so verschieden die Wege dorthin. Als nächste Schritte sind in beiden Kirchenkreisen Workshops zu einzelnen Bausteinen geplant, etwa zur Risikoanalyse oder zu Beschwerdeverfahren. Dabei bekommen die Projektgruppen Informationen, Methoden und Materialien an die Hand, die sie für ihre Arbeit nutzen können. Auf Wunsch besuche ich die Gemeinden aber auch vor Ort, um das weitere Vorgehen individuell zu planen. 

Wo sehen Sie Herausforderungen?

Schutzkonzepte allein können sexualisierte Gewalt nicht wirksam verhindern. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, sie im täglichen Miteinander zu leben. Denn am Ende sind es nicht Konzepte, die vorbeugend wirken, sondern Menschen.

Insofern sind die Verantwortlichen in den Gemeinden gefordert, sich aktiv mit sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen und dabei vor allem die Bedingungen in den Blick zu nehmen, die Tätern und Täterinnen in die Hände spielen. Denn wo fehlende Aufmerksamkeit und ein unsensibler Umgang mit persönlichen Grenzen -eigenen und denen anderer- den Umgang miteinander bestimmen, wird unbeabsichtigt ein Umfeld geschaffen, das Täter und Täterinnen anzieht und es ihnen leicht macht. Das zu erkennen, kann erschreckend sein - aber eben auch dazu beitragen, eine Haltung zu entwickeln, die von mehr Wertschätzung und Interesse an dem, was der/die andere eigentlich tut, geprägt ist. Dadurch wird gleichzeitig nach innen und außen signalisiert: Bei uns ist kein Raum für Missbrauch. Genau das ist mit der „Kultur der Achtsamkeit und des Hinschauens“ gemeint.

Ein sorgfältig ausgearbeitetes Schutzkonzept, dazu Verantwortliche, die das Thema zu ihrer Sache machen – so kann jede Gemeinde zu einem Schutz- und Kompetenzort werden. In den Kirchenkreisen Münster und Tecklenburg sind die Gemeinden nach meiner Einschätzung vielerorts bereits auf einem guten Weg. Jetzt geht es darum, die nächsten Schritte zielstrebig anzugehen.

 

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news-1181Mon, 14 Mar 2022 12:57:04 +0100Pfarrstellenbesetzung ist Chance zum Neuanfang - Gottesdienst zur Einführung von Pfarrerin Miriam Seidel in Lienenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrstellenbesetzung-ist-chance-zum-neuanfang-gottesdienst-zur-einfuehrung-von-pfarrerin-miriam-se/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4842e1900ef892ecd46a950d45013088André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, verlieh am 13. März 2022 im Einführungsgottesdienst von Pfarrerin Miriam Seidel in die erste Pfarrstelle der Kirchengemeinde Lienen der Hoffnung Ausdruck, dass mit der Wiederbesetzung Kontinuität eintritt und in Lienen Kirche neu gelebt werden kann.„In der Zeit der Vakanz waren Umbrüche und Ungewissheiten aufgetreten, die das kirchliche Leben nicht leicht machten“, so Ost. Nun dürfen sich die Gläubigen auf die Chance zu einem Neuanfang freuen.

Nach der Begrüßung durch Dagmar Kortepeter, Vorsitzende des Presbyteriums, führte Verena Westermann, Pfarrerin der gemeinsamen Pfarrstelle Kattenvenne/Lienen, durch die Liturgie. Sie sprach Auszüge aus Psalm 25 im Wechsel mit dem Taizé-Gesang „Bleibet hier und wachet mit mir.“ Im Eingangsgebet ging Westermann darauf ein, dass dieser Tag voller Erwartungen und Vorfreude auf neue Wege sei.

In seiner Ansprache wies Superintendent Ost auf den verlässlichen Dienst der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kirchengemeinde Lienen hin, die zur Stabilität der Gemeinde beitragen. Er dankte den Pfarrerinnen Lena Stubben, Monika Altekrüger und Miriam Seidel für ihre Vertretungsdienste in den vergangenen zwei Jahren seit dem Weggang von Pfarrerin Susanne Nickel. Für Seidel kristallisierte sich dabei heraus, dass sie in Lienen ihre „Traumstelle“ gefunden hatte.

Am 16. Juni 2021 wurde sie vom Presbyterium gewählt und trat nach einigen Monaten Elternzeit im März 2022 ihren Dienst an. Schwerpunkte setzt sie in der Jugend- und Konfirmandenarbeit. In besonderer Weise engagiert sie sich als Synodalbeauftragte für die Notfallseelsorge. „Es braucht jetzt den Willen zum Neuanfang, zum Aufbruch und den Wunsch, dies gelingen zu lassen“, gab Ost der Gemeinde mit auf den Weg.

Die Lesungen zur Einführung trugen als Assistenten Pfarrerin Dörthe Philipps aus Ladbergen und Pfarrer Dr. Dirk Klute, Seelsorger an der LWL-Klinik in Lengerich, vor. Alexandra Hippchen, landeskirchliche Pfarrerin für Notfallseelsorge im Münsterland, Pfarrer Günter Witthake von der Katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen sowie Mitglieder des Presbyteriums sprachen der neuen Pfarrerin Segensvoten zu. Ihrer Predigt legte Miriam Seidel einen Bibeltext zugrunde, von dem in mehreren Evangelien berichtet wird. Als Jesus im Garten Gethsemane in Erwartung seiner Verhaftung und Hinrichtung betet, steht er unter enormer Belastung und wird von Ängsten geplagt. Jedoch könne selbst ein schwaches Licht etwas bewirken in der Dunkelheit, sagte die Pfarrerin unter Bezug auf die vielen aktuellen Friedensgebete in den Kirchen. „Ich freue mich auf den Weg, den wir neu beginnen“, schaute sie in die Zukunft.

Es folgten die Fürbitten als ein Hilferuf für alle Menschen, die sich für Frieden einsetzen, für Opfer von Kriegen, für Menschen auf der Flucht. Der Superintendent und Marlies Spieker vom Presbyterium überreichten Geschenke, ehe die festliche Zeremonie mit einem letzten Musikstück und einem kleinen Empfang endete. Die musikalische Begleitung des Gottesdienstes gestalteten der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Lienen unter Leitung von Friedhelm Johannaber und Filip Peoski an der Steinmann-Orgel.

Pfarrerin Miriam Seidel

Miriam Seidel wurde im Februar 1983 in Siegen geborgen. Sie studierte in Bonn und Marburg evangelische Theologie. Das Vikariat absolvierte sie in der Gemeinde Olsberg im Sauerland. Im Entsendedienst kam sie nach Stationen im Kirchenkreis Arnsberg im Juni 2016 in den Kirchenkreis Tecklenburg, wo sie in den letzten Jahren wechselnde Dienstaufträge in den Gemeinden Wersen, Wersen-Büren, Ladbergen, Tecklenburg und Lienen wahrnahm. Seit 2020 ist sie die Synodalbeauftragte für Notfallseelsorge im Kirchenkreis Tecklenburg. Nach der Wahl in die erste Pfarrstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Lienen durch das Presbyterium am 16. Juni 2021 nahm sie im März 2022 nach der Elternzeit den Dienst als Pfarrerin auf. Besondere Schwerpunkte sieht sie in der Jugend- und Konfirmandenarbeit sowie in der Notfallseelsorge und Krisenintervention. Miriam Seidel ist mit Torsten Böhm, Pfarrer in der Kirchengemeinde Lengerich, verheiratet. Das Ehepaar hat eine Tochter.

Text: Brigitte Striehn

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news-1180Mon, 14 Mar 2022 11:33:46 +0100Ein Brückenbauer zwischen Kirche und Kultur geht in Ruhestand - Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Dr. Norbert Ammermann http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-brueckenbauer-zwischen-kirche-und-kultur-geht-in-ruhestand-gottesdienst-zur-verabschiedung-von/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1676d91c68daeba97cf6a08c5d7c8354„Kirche braucht initiative Leute, um aus ihrer Milieufixierung und Verengung auszubrechen“, sagte Superintendent André Ost im Rahmen des Gottesdienstes zur Verabschiedung von Pfarrer Dr. Norbert Ammermann in den Ruhestand. Der Gottesdienst fand in der Friedenskirche Wersen-Büren statt. Kirche brauche die kreativen Menschen, um Brückenschläge zu unternehmen in die Welt der Kunst, der Interreligiösität und der Wissenschaft. Dies habe Norbert Ammermann ermöglicht, so Ost. Seit dem 1. Januar 2016 war Norbert Ammermann Kulturbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg. Zunächst noch mit einer Anbindung an die Kirchengemeinde Lengerich, seit 2017 dann in der direkten Zusammenarbeit mit dem Presbyterium in Wersen-Büren. Die Gemeinde mit Pfarrer Jörg Oberbeckmann sei offen für kulturelle Akzente, berichtete der Superintendent.

„Unser Kirchenkreis verdankt Norbert Ammermann in den letzten sechs Jahren viele gute Ideen und Initiativen, die einen fruchtbaren Dialog zwischen Kunst und Kirche ermöglicht haben“, betonte Ost. Sein vielfältiges Engagement habe sich beispielsweise in den Gottesdiensten zu Lutherliedern im Reformationsjubiläumsjahr 2017 oder in der Zusammenarbeit mit vielen Akteuren beim Projekt „A 1 – Frieden erfahren“ gezeigt. Die A 1 als Verkehrsader zwischen den Friedensstädten Münster und Osnabrück habe dabei im Mittelpunkt verschiedener Projekte gestanden. Daraus habe sich etwa ein Fotokunstprojekt mit dem Graf-Adolf-Gymnasium Tecklenburg sowie ein Künstleratelier mit Ausstellung in der Kirche in Lengerich-Hohne entwickelt. Ein weiterer Ausdruck seines Engagements seien die jährlichen Gottesdienste zu den Lichtkunstausstellungen „Winterlicht“ in Kloster Gravenhorst sowie verschiedenste Konzerte gewesen, die Norbert Ammermann organisiert und oft auch durch sein Sitar-Spiel selbst mitgestaltet habe. Das letzte große Projekt fand im vergangenen Jahr im Kloster Bentlage statt mit dem Künstleratelier und der Ausstellung zum biblischen Motiv des „Mahls der Völker“. Daneben war Ammermann auch Vorsitzender des Theologischen Ausschusses im Kirchenkreis Tecklenburg.

Auch im Ruhestand wird Norbert Ammermann als ehrenamtlicher Synodalbeauftragter die Kulturarbeit weiterführen: „Er wird die Friedenskirche in Wesen-Büren als Kulturkirche stärken“, berichtete Ost.

„Ich möchte uns heute einladen zu einer kleinen Reise zu dem fremden Christus“, so Pfarrer Norbert Ammermann in seiner Predigt. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes zu seiner Verabschiedung stand das Christusbekenntnis des Petrus (Matth. 16, 13-17). Jesus fragt die Jünger, welche Bilder sie sich von ihm machen. „Ich habe gelernt, Jesus ist nicht der Besitz der Kirche“, betonte der Kulturbeauftragte. Jesus habe sich allen Menschen zugewandt, und warum solle sein Wirken und sein Geist nicht überall zu finden sein, fragte er die Gemeinde. Mit Liedern aus dem Buddhismus, dem Hinduismus, dem Islam und dem Judentum, einfühlsam interpretiert auf der Gitarre von Heike Leja, verwies Ammermann auf das Verbindende aller Religionen. Der Tod umgebe uns in diesen Tagen auf schrecklichste Weise. „Kann Christus Feindschaft überbrücken?“, fragte er. Im Evangelium tauche in der direkten Frage an Petrus das „Du“ auf: Was denkst du, Petrus? Norbert Ammermann wünschte der Gemeinde, dass sie im Du mit Christus und miteinander verbunden bleibe.

Im Rahmen der abschließenden Grußworte dankte Pfarrer Jörg Oberbeckmann Norbert Ammermann im Namen des Presbyteriums für seine Gottesdienste, Ideen, Projekte, Ausstellungen und auch für die technische Unterstützung. „Das war eine große Bereicherung für uns“, betonte er. „Die Gemeinde und das Presbyterium freuen sich darüber, dass die Friedenskirche ein „Basislabor“ für die Kulturarbeit bleibe.

Reinhold Mokrosch, ehemaliger Professor am Institut für Evangelische Theologie an der Universität Osnabrück und Doktorvater von Norbert Ammermann, dankte ihm für sein engagiertes Eintreten im Dialog zwischen Wissenschaft, Kirche und Kultur. Für ihn sei der engagierte Theologe und Wissenschaftler ein „Brückenbauer zwischen Menschen und Gesellschaftspolitik“. Mokrosch hob auch das musikalische Wirken von Ammermann hervor, der nicht nur Konzerte organisiere und als Musiker auftrete, sondern auch bereits als Komponist von Symphonien in Erscheinung getreten sei.

Der Gottesdienst klang mit einem Sektempfang im Gemeindesaal aus. Die musikalische Gestaltung an der Orgel hatte Organistin Christiane Harig.  

Text: Christine Fernkorn

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news-1177Fri, 11 Mar 2022 10:57:40 +0100Planung des Neubaus des Pauluskindergartens in Ibbenbüren nimmt Konturen an http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/planung-des-neubaus-des-pauluskindergartens-in-ibbenbueren-nimmt-konturen-an/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=66622ef12cd455ad7a594dcf507f1c34Die Bausubstanz des evangelischen Pauluskindergartens in Ibbenbüren ist in die Jahre gekommen, und auch sonst entspricht das gut 50 Jahre alte Gebäude nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Zwar gilt für die Einrichtung derzeit noch ein Bestandsschutz, doch bestehe dringender Handlungsbedarf, befand der Kindergartenausschuss schon vor längerer Zeit.Hin und her habe man überlegt, wie man verfahren wolle, so Pfarrer Jörg Zweihoff, der den Paulusbezirk seelsorgerisch betreut. Ein Anbau? Keine so gute Idee, da die Auflagen dann für das Gesamtgebäude gelten würden, was sehr aufwändig zu realisieren wäre. Eine grundlegende Sanierung? Die schnitt im Vergleich fast genauso teuer ab wie ein Neubau. Also dann lieber gleich neu bauen und bei dieser Gelegenheit auch gleich vergrößern: „Es ist personell und betriebswirtschaftlich schwierig, eine zweigruppige Einrichtung zu betreiben“, beschreibt es Ralf Evers, der seit letztem Oktober Geschäftsführer des Kindertagesstätten-Verbundes des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg ist und insgesamt 27 Einrichtungen betreut. Auch sei der Bedarf an Plätzen da; künftig soll es neben dem „klassischen“ Kindergartenalter vermehrt U3- und eventuell auch U2-Angebote geben.

Großes Glück haben die Verantwortlichen bei der Realisierung ihrer Pläne: Als die Besitzer der Firma Crespel & Deiters, die südöstlich des Kindergartens ein unbebautes, an diesem angrenzenden Grundstück ihr Eigen nennen, vom geplanten Kindergartenneubau hörten, entschlossen sie sich, diesem (und nur diesem) ein Stück Land zur Verfügung zu stellen. So soll – voraussichtlich ab Frühjahr oder Sommer dieses Jahrs, nachdem die Feinabstimmung mit dem Landesjugendamt erfolgt und der Bauantrag gestellt und genehmigt worden sind – entlang der Straße Im Lange Wieser Esch ein eingeschossiger Neubau (zum Teil auf dem Außengelände des Kindergartens) errichtet werden. Geplant ist, dass dieser spätestens zum Kindergartenjahr 2023/24, also zum August nächsten Jahres, in Betrieb gehen kann. Auf knapp 600 m² Gebäudefläche werden sich künftig drei Gruppenräume sowie die nötigen Nebenräume verteilen, alles eingeschossig und gut für alle Gruppenformen nutzbar.

Bis der Umzug erfolgen kann, bleiben die alten Räume in Betrieb: Das erspart ein aufwändiges und teures Provisorium. Später sollen der alte Kindergarten sowie die ehemalige Hausmeisterwohnung abgerissen werden, wobei die benachbarte Pauluskirche mit Gruppenraum zunächst erhalten bleibt; wo jetzt zwei Doppeltüren in verschiedene Richtungen führen, wird an der Verbindungsstelle abgemauert, so dass ein sauberer Abschluss am Bestandsgebäude entsteht. Auf der Fläche des dann ehemaligen Kindergartengebäudes sollen einige Parkplätze entstehen und ein Ausgleich für die für den Neubau verwendete Außenspielfläche.

Gebaut wird der Neubau von der Firma Su Casa aus Ladbergen; sie hat bereits Erfahrung im Bereich Kindergartenbau und finanziert auch das Gebäude, das anschließend an den Kindergartenverbund verpachtet wird. Durch das Kinderbildungsgesetz NRW, kurz KiBiz, gibt es einen Fixpreis für die künftige Miete. Das schaffe Sicherheit sowohl auf der Mieterseite als auch auf Seiten des Investors, der mit der evangelischen Kirche einen garantiert zahlungsfähigen Mieter erhalte, erläutert Ralf Evers.

Und so kann dann auch der Pauluskindergarten in Zukunft in Sachen kindgerechte Räumlichkeiten und moderne Optik mit den Einrichtungen in der Umgebung locker mithalten und diese sogar vielleicht noch in einem Punkt übertrumpfen: Eine so idyllische Außenanlage mitten im Grünen hat nicht jeder Kindergarten zu bieten.

Text: Claudia Ludewig

 

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news-1176Thu, 10 Mar 2022 09:24:06 +0100Konzert für den Frieden in Wersen-Bürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/konzert-fuer-den-frieden-in-wersen-bueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b01b39a7bab02f0bcb53ab4ed472604bDie Kirchengemeinde Wersen-Büren und der Kulturbeauftragte des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, Pfarrer Dr. Norbert Ammermann, laden herzlich zu einem Konzert für den Frieden ein. Das Konzert findet am Sonntag, 27. März, um 17 Uhr in der Friedenskirche Wersen-Büren, Bergstraße 17, in 49504 Lotte statt. „Die beiden Pianistinnen Elizaveta Smirnova und Julia Schirjajew kommen aus Russland und der Ukraine und unsere Absicht wird damit sicher deutlich, so Norbert Ammermann: „Nicht national trennend und ideologisch, sondern verbindend denken. Der Krieg ist der Krieg Putins, nicht der Menschen aus Russland“ sagt der Kulturbeauftragte. Der Eintritt zum Konzert ist frei, um eine Spende wird gebeten. Die Spenden sowie die Honorare der Künstlerinnen kommen den Menschen aus der Ukraine zugute.

Das Plakat zum Konzert finden Sie nter dem Foto zu dieser Meldung.

Elizaveta Smirnova wurde 1974 in Nowgorod (Russland) geboren. Nach dem Abschluss der Musikfachschule in Novgorod folgte von 1995-2000 das Studium am Konservatorium in St. Petersburg, bei Prof. Oleg Malow. Elizaveta Smirnova nahm, bereits während des Studiums in Russland, an den Meisterklassen von Prof. Ugorski, in Weimar, und Prof. Arie Vardi, in Goslar, teil. Bereits seit ihrer Studienzeit ist sie als Pianistin aktiv. Im Jahr 1998 gewann sie den 3. Preis beim 3. "CAIN-Wettbewerb für zeitgenössische Musik". Nach dem Diplom-Abschluss in St. Petersburg absolvierte sie die "Künstlerische Ausbildung" an der "Musikhochschule Münster", in der Klasse von Frau Prof. Manja Lippert. Während des Studiums hatte sie für ein Jahr lang eine Lehrassistenz in der Klasse von Prof. P. Zieten. Im Jahr 2001 besuchte Elizaveta Smirnova einen Meisterkurs von Prof. Einar Steen-Nökleberg im Rahmen der "Internationalen Sommerakademie" des "Mozarteums Salzburg" und wirkte am "Europäischen Musikfestival" in Enschede und Nordkirchen als Solopianistin und Begleiterin mit. Im Rahmen dieses Musikfestivals konzertierte sie auch mit dem "Zephyr-Streichquartett". 2002 erhielt E. Smirnova beim "Pancho Vladigerov Klavier-Wettbewerb" in Shumen (Bulgarien) eine Auszeichnung für die "beste Aufführung" von Bachs Präludium und Fuge. Seit insgesamt 30 Jahren unterrichtet Frau Smirnova das Fach Klavier.

Zurzeit befindet sich Frau Smirnova in der Kirchenmusik-Ausbildung für den C-Schein an der Kirchenmusikschule des Bistums Münster und wird von Thomas Kleinhenz im Fach Orgel unterrichtet.

 

Julia Schirjajew, 1985 in Odessa (Ukraine) geboren, erhält im Alter von sieben Jahren ihren ersten Klavierunterricht.

2002 zieht sie mit ihrer Familie nach Deutschland um und erwirbt die allgemeine Hochschulreife am Landesgymnasium für Musik Wernigerode. Den Klavierunterricht erteilt ihr der Konzertpianist Peter Braun-Feldweg.

Anschließend absolviert Julia Schirjajew das Studium im künstlerischen Hauptfach Klavier in der Klasse von Prof. Viola Mokrosch am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück mit Auszeichnung. Es folgen ein Auslandsjahr in Frankreich am Conservatoire de Lyon in der Klavierklasse von Alain Jacquon und das Zertifikatsstudienjahr im künstlerischen Studiengang Klavier an der Hochschule für Musik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bei Prof. Manja Lippert.  

Bereits während des Studiums nimmt Julia Schirjajew an zahlreichen Meisterkursen für Solo- und Kammermusik teil. Unter anderen bei Tracy Lipke-Perry (New York), Jochen Köhler (Halle an der Saale) und Albert Tarakanov (Russland). Weitere Impulse im Klavierspiel erhält die Pianistin bei Prof. Grigory Gruzman (Weimar).

Als Konzertpianistin legt Schirjajew den Fokus auf die Kammermusik. Sie konzertiert zum größten Teil als Liedbegleiterin und im Klavierduo mit einem breiten Repertoire.

 

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news-1175Wed, 09 Mar 2022 08:38:16 +0100Klingende Kirche - Chorfeeling als Projekt in Seriehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klingende-kirche-chorfeeling-als-projekt-in-serie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f75606b6e1b4dd994566204716293735"Versuch macht klug" - Unter diesem Motto startet die evangelische Kirchengemeinde Tecklenburg dieses Jahr das Chorprojekt "Klingende Kirche". "Wir sind noch hier!" heißt die Überschrift zur Folge 01. Die Initiatoren hoffen auf eine Teilnehmerzahl von 100 bis 150 und wollen mit der Folge 01 den Grundstock für eine Wiederholung in den nächsten Jahren legen. Ob es dazu kommt und die Klingende Kirche zu einer Erfolgsserie wird, ist offen. Aber alle, die gerne singen, können dazu beitragen und sollten sich unverbindlich anmelden.

Gerade unter den Auflagen der Pandemie, ist der gemeinsame Gesang doch stark eingeschränkt worden. Jetzt, wo sich das Ende der Pandemie andeutet, wollen wir zusammen unseren Gesang erklingen lassen und singen "was das Zeug hält". Der Termin dafür ist: Sonntag, 19. Juni 2022, 18.00 Uhr in der Stiftskirche Leeden.

Ob Chorsänger*innen oder nicht, jung oder alt, ganz egal, alle können mitmachen. Zusammen bringen wir die Kirche zum Klingen ("Beben" ;-)).
Was wir singen, wird Querbeet aus Rock/Pop-, Klassik- und Kirchenliteratur sein. Natürlich nicht zu schwer. Aber sehr stimmungsvoll.

Üben kann/sollte man online. Es wird Übungsvideos auf YouTube dazu geben und vielleicht das ein oder andere (Zoom)Meeting. Weitere Probentermin soll es nicht geben. Das ist gut für den Terminkalender ;-).

Wer bisher keine Zeit hat, eine wöchentliche Probe zu besuchen oder noch nie in einem Chor gesungen hat, dem bietet die "Klingende Kirche" die Möglichkeit, seinen persönlichen Test zu starten.

Der gemeinsame Gesang ist eine unbeschreibliche Erfahrung. Menschen beschreiben das gemeinsame Singen mit anderen wie das Eintauchen in eine andere Welt. Es geht um gemeinsame Resonanzen, um Harmonien und Frequenzen, die Glückshormone freisetzen und Glücksmomente schaffen.

Die "Klingende Kirche" lädt alle herzlich ein, diesen Versuch gemeinsam zu starten und am 19. Juni zusammen mit allen Sänger*innen und begleitet durch die Band Stückwerk und die Kirchenorgel einen großen Glücksmoment zu erleben.

Die Teilnehmer*innen können sich bereits jetzt schon auf der Internetseite der evangelischen Kirchengemeinde Tecklenburg unter https://www.ek-te.de/klingende-kirche anmelden.

Sobald Sie sich angemeldet haben, sind Sie in dem E-Mail-Verteiler für alle weiteren Informationen zum Projekt "Klingende Kirche".

Falls Sie Fragen haben, wenden Sie sich direkt an das Team der "Klingenden Kirche" unter: klingende.kirche@gmail.com.

Das Plakat zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-1170Thu, 03 Mar 2022 14:59:30 +0100Krieg in der Ukraine – Wie geht die Kirche mit der neuen Herausforderung um? Interview mit Superintendent André Osthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/krieg-in-der-ukraine-wie-geht-die-kirche-mit-der-neuen-herausforderung-um-interview-mit-superinte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7bfe586ff79c63dde334c84ea25b1114Es ist Krieg in Europa. Viele sprechen in diesen Tagen von einer Zeitenwende. Vor dem Hintergrund des bedrohlichen Ukraine-Krieges will Deutschland seine Verteidigungsausgaben massiv erhöhen. Bei Demonstrationen in Solidarität mit den Menschen in der Ukraine gingen Hunderttausende auf die Straße. Viele Kirchengemeinden veranstalten in kürzester Zeit Friedensgebete und Friedensgottesdienste, oft in ökumenischer Verbundenheit. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn sprach mit Superintendent André Ost darüber, wie sich diese krisenhafte und unruhige Zeit auf die Gemeinden im Kirchenkreis Tecklenburg auswirkt.

Welchen Beitrag kann die Kirche in diesen Tagen leisten?

Wir merken gerade, wie wichtig es ist, dass die Kirchengemeinden ihre Türen öffnen und einen Raum ermöglichen, damit das Gefühl von Unbegreiflichkeit einen Ausdruck finden kann. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat uns wohl alle schockiert. Mit einem solchen Überfall haben wir in Europa nicht gerechnet. Wir haben bis zuletzt auf die Kraft der Diplomatie gesetzt und wurden bitter enttäuscht. Plötzlich sehen wir uns in die finstersten Tage des kalten Krieges zurückgeworfen. Viele haben Angst, dass sich dieser Krieg in Osteuropa noch ausweitet und wir immer weiter mit hineingezogen werden. Gleichzeitig fühlen wir uns mit den Menschen in der Ukraine verbunden, die um ihr Land und Leben kämpfen und zu Hunderttausenden fliehen müssen. Die Bilder aus den Kriegsgebieten lassen niemanden kalt. Ältere Menschen werden dadurch an ihre eigenen schlimmen Kriegserlebnisse erinnert. Und die Jüngsten machen nach Corona die nächste verstörende Krisenerfahrung. Unser Auftrag als Kirche besteht jetzt darin, etwas anzubieten, was den Menschen hilft: Gespräche über Sorgen und Ängste ermöglichen, Friedensgebete veranstalten und Hilfe für die vom Krieg betroffenen Menschen organisieren.     

Wie ist die Stimmung unter den Pfarrerinnen und Pfarrern? Wie begegnen sie diesen beunruhigenden Entwicklungen?

Das Entsetzen ist groß. Aber auch der Wille, etwas zu tun, das in dieser Situation Trost und Hoffnung geben kann. In kürzester Zeit wurden in unserem Kirchenkreis Friedensgebete und Spendenaufrufe vorbereitet, meist in ökumenischer Verbundenheit. Viele von uns fühlen sich zurückversetzt in die Zeit vor dem Mauerfall, als sich die Machtblöcke in Ost und West waffenstarrend gegenüberstanden. Die Mehrzahl unserer Pfarrerinnen und Pfarrer hat die Friedensbewegung in den frühen 80er Jahren miterlebt. Für einige war diese Zeit sogar so prägend, dass sie zu einer Motivation für den Pfarrberuf wurde. Die Friedensbewegung hat damals zweifellos zur militärischen Abrüstung beigetragen. Jetzt spricht man von einer Zeitenwende in der Sicherheitspolitik. Der Bundestag hat ein Aufbauprogramm für die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr beschlossen. Wir werden dadurch friedensethisch ganz neu herausgefordert. Wie brüchig der scheinbar so selbstverständliche Friede in Europa in Wahrheit ist, wird deutlich, wenn er durch rücksichtslose Machtpolitik aufs Spiel gesetzt wird.     

Was kann jetzt getan werden, um den Krieg nicht ausufern zu lassen und den Frieden wiederherzustellen?  

Das ist wirklich schwer zu sagen. Der Machthaber im Kreml verfolgt skrupellos seine Weltmachtinteressen, und die Ukraine hat das klare Ziel der Westanbindung. Eine Verständigung scheint derzeit ausgeschlossen. Wenn die Waffen sprechen, hat die Diplomatie versagt. Zum Frieden gibt es aber grundsätzlich keine Alternative, denn „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“. So hat es der Weltkirchenrat 1948 unter dem Eindruck des Grauens im 2. Weltkrieg festgehalten. Wir müssen zum Frieden zurück, sonst dreht sich die Eskalationsschraube immer weiter und die Barbarei übernimmt das Kommando. Die große Fluchtbewegung aus der Ukraine zeigt uns jetzt schon die verheerenden Auswirkungen. „Pax optima rerum“ - der Friede ist das höchste Gut. Das ist letztlich die Erkenntnis aus der Geschichte, die sich gerade in unserer Region des Westfälischen Friedens durchgesetzt hat. Ich frage mich: Braucht es immer erst die leidvollen Erfahrungen eines Krieges, um zu begreifen, dass er keine Lösung ist? Niemand muss sich dafür entschuldigen, dass er auf Dialog und Verständigung setzt, um das Schlimmste zu verhindern, auch jetzt nicht. Ich kann nur dafür beten, dass es Mittel und Wege gibt, die Kriegstreiber zum Einlenken und zur Vernunft zu bringen. Mit jedem Friedensgebet, das wir in diesen Tagen veranstalten, geben wir dieser Hoffnung einen starken Ausdruck.  

 

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news-1163Mon, 28 Feb 2022 15:30:00 +0100Ukraine: Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende! http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ukraine-bitte-helfen-sie-mit-ihrer-spende/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a5738064e481ccc77bf5c3d14b7bffa2Seit acht Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Die neuen Kriegshandlungen verschärfen die ohnehin schon schlechte Situation für die Zivilbevölkerung. Bisher sind 2,9 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, 1,6 Millionen Menschen wurden bereits vertrieben. Die neue Eskalation wird diese Zahlen vervielfachen. „Es ist noch zu früh, die Lage genau abschätzen zu können. Klar ist: Kriegshandlungen sorgen dafür, dass die ohnehin schon labile Lage noch instabiler wird,“ sagt Martin Keßler, Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe. „Die Gefahr besteht, dass das gesamte Land in eine schwere humanitäre Krise gerät. Wir müssen uns als Hilfsorganisation auf unterschiedliche Szenarien einstellen.“

Die Diakonie Katastrophenhilfe ruft zu Fürbitten, Spenden und Kollekten auf. Den Fürbittentext sowie den Kollekten- und Spendenaufruf finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

Arbeitsvorlagen für die Gemeindearbeit: Fürbitte und Kollektenaufruf

Fürbitte

Wir beten für die Menschen in der Ukraine,

die immer mehr Not leiden in der Eskalation mit Russland.

Wir bitten Dich, erbarme Dich über die Opfer der Gewalt,

und hilf ihnen, sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen.

Steh den Familien der Soldaten bei,

in ihrer Sorge und Todesangst.

Gib Deinen Geist des Friedens in die Herzen der Mächtigen.

Lass sie diplomatische Ideen voranbringen und neue Lösungen für die alten Konflikte finden.

Du siehst uns in all unser Hilflosigkeit.

Du hörst das stammelnde, angstvolle Beten

der vielen Menschen in der Ukraine, in Russland, in Europa und weltweit.

Herr, erbarme Dich!

 

Kollektenaufruf

Mit großer Bestürzung und Trauer verfolgen wir die Nachrichten, die uns aus der Ukraine erreichen. Den Preis für diesen Krieg werden die Menschen zahlen, die jetzt unverschuldet ihre Sicherheit und ihr Zuhause verlieren. Wir sind bei Ihnen mit unserer Fürbitte, unseren Gedanken. Dieser Krieg herrscht nicht nur im Osten der Ukraine, sondern auch in den bislang friedlichen Regionen des Landes. Massive Fluchtbewegungen in sichere Teile des Landes und die Nachbarländer werden die Folge sein.

Die Diakonie Katastrophenhilfe will den Menschen in den betroffenen Regionen mithilfe lokaler Partnerorganisationen schnell und mit aller Kraft beistehen und bittet dafür um Ihre Spenden und Kollekten.

 

Ihre Spende hilft

Evangelische Bank
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
Spendenstichwort: Ukraine Krise

Hier können Sie online spenden:

https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/spenden.php

 

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news-1172Sun, 27 Feb 2022 14:33:00 +0100Spenden für ukrainische Kriegsflüchtlinge in der Slowakei http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/spenden-fuer-ukrainische-kriegsfluechtlinge-in-der-slowakei/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4f2b75701670e5bf0f7aefd50da708c7In der evangelischen Kirchengemeinde Lengerich werden Spenden für die kleine slowakische evangelische Kirchengemeinde Liptowski Trnovec am Fuße der slowakischen Westtatra gesammelt. Die dortige Kirchengemeinde mit ihrer Pastorin Eva Ščerbáková stellt die Zimmer und Betten ihres Freizeitheims namens „Elpis“ (Hoffnung) für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung. Ukrainische Frauen und Kinder sind dort mittlerweile untergebracht. Teils, weil sie ein Durchgangsquartier für die Weiterreise in den Westen brauchen, teils, weil sie dort länger bleiben möchten, um näher an ihrer ukrainischen Heimat zu sein. Eine geflüchtete Familie brachte auch ihren Familienhund mit. 

Die dortige slowakische Kirchengemeinde hilft den Menschen, wie sie kann. Heizung, Lebensmittel, Versorgung der Geflüchteten und ihrer Kinder, Transport, Kleidung, Medikamente, Hygiene-, Spiel- und Beschäftigungsmaterial und was weiter dringend benötigt wird, kann direkt vor Ort besorgt werden, so Pastorin Eva Ščerbáková. Ihre Gemeinde ist bei ihrer Hilfsaktion aber auf finanzielle Mithilfe angewiesen. 

Daher wirbt nun Pastorin Sigrid Holtgrave für die Unterstützung dieser slowakischen Kirchengemeinde. Die Lengericher Pfarrerin ist die Beauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg für das Gustav-Adolf-Werk, das kleine evangelische Kirchengemeinden in Osteuropa unterstützt. Vor der Coronasituation hat Holtgrave mit anderen westfälischen Kollegen Kirchengemeinden in der Ostslowakei und in Ungarn - nicht weit von der ukrainischen Grenze - besucht. „Da ist mir bewusst geworden, wie eng die Menschen aus der Slowakei, aus Ungarn und aus der Ukraine zusammenleben, -arbeiten und sich unterstützen. Diesen Blickwinkel hat man vom Westen aus oft gar nicht. Da passiert kirchliche und sonstige Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. In der gegenwärtigen Kriegssituation bewähren sich diese über die Jahre gewachsenen vertrauensvollen Beziehungen“, so die Seelsorgerin.  Die evangelischen Kirchengemeinden in der Slowakei stellen sich aktuell auf die Unterbringung von 4000 Kriegsflüchtlingen in ihren kirchlichen Räumlichkeiten ein.

Wer für das Hilfsprojekt der Kirchengemeinde in Liptowski Trnovec mit Pastorin Eva Ščerbáková spenden möchte, kann sich bei der ev. Kirchengemeinde Lengerich (05481 8463745) oder bei Pastorin Sigrid Holtgrave (05481 2776) melden.

Direkte Überweisungen können auf das Sonderkonto des Gustav Adolf Werkes Westfalen bei der KD-Bank Dortmund - IBAN DE63 3506 0190 2101 0110 14 unter dem Stichwort "Ev. Flüchtlingshilfe ELPIS Slowakei" erfolgen. Das kirchliche Hilfswerk gibt die Spenden zu 100 % an die slowakische Kirchengemeinde weiter.

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news-1173Sat, 26 Feb 2022 16:00:00 +0100Fassungslosigkeit und Hoffnung angesichts des Krieges - Gottesdienst zum Weltgebetstag in der Christuskirche Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fassungslosigkeit-und-hoffnung-angesichts-des-krieges-gottesdienst-zum-weltgebetstag-in-der-christ/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=583d04cced3c6b9c00f45d5ca43d2687„Zukunftsplan: Hoffnung“ lautet in diesem Jahr der offizielle deutsche Titel für die Gottesdienste zum Weltgebetstag am 4. März. Die Liturgie hatten Frauen aus England, Wales und Nordirland geschrieben. Sie gehören verschiedenen Konfessionen, Ethnien und Berufen an und decken ein großes Spektrum an Erfahrungen ab. Daher war es möglich, Frauenleben in wichtigen Facetten des Alltags und der Religiosität darzustellen. Hoffnung und Frieden waren die Schlüsselwörter in Liedern, Gebeten und Meditationen.

Ein Team von Christinnen der evangelischen Gemeinden Christus und Paulus sowie der katholischen Gemeinden St. Mauritius, St. Ludwig und St. Johannes Bosco in Ibbenbüren verliehen aus aktuellem Anlass ihrer Fassungslosigkeit angesichts des Krieges im Osten Europas, aber auch ihrer Zuversicht Ausdruck. Ingeborg Paul berichtete von Juri, der 1986 bei der Tschernobyl- Katastrophe zu Aufräumarbeiten eingesetzt war. Seit Jahren wurde er von der Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“ nach Ibbenbüren eingeladen, um in Schulen davon zu erzählen. Jetzt habe er Angst um seine Familie und sei aus Kiew geflohen, so Paul.

Die Frauen von der britischen Insel hatten ein zusätzliches Gebet geschickt, in dem sie ihrem Glauben Ausdruck verliehen, dass Versöhnung Hass entwaffnet, Frieden Krieg besiegt und Hoffnung Verzweiflung überwindet. Ingeborg Grau zündete die Weltgebetstagskerze am Altar an, der „very british“ geschmückt war. Christian Schauerte begleitete auf dem Klavier die ausgewählten Lieder, in denen Gottes Werke gepriesen, aber auch die Zerbrechlichkeit der Weltordnung angesprochen wurden. Der Liedruf „So leuchtet ein Hoffnungslicht“, verbunden mit dem Anzünden der Kerzen, war ein wiederkehrendes, sehr eindrucksvolles Bekenntnis zu Frieden und Verständigung zwischen allen Völkern der Erde.

Die Bibellesung hatte der Vorbereitungskreis dem Geschehen in der Ukraine angepasst. So wurde aus den Worten des Alten Testaments eine Hoffnungsgeschichte für die Menschen im Jahr 2022. Der Originaltext „Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden“ stammte aus dem Buch Jeremia und versprach Rettung in schweren Zeiten. Die etwa 100 Zuhörer erfuhren durch die Geschichten dreier Frauen etwas über Ängste, Armut und Alleinsein. Lina, Emily und Natalie hatten durch die Hinwendung zu Gott jedoch neue Freude erfahren und blickten optimistischer in die Zukunft. Während der Fürbitten verteilte Ingeborg Grau Schilder mit Wünschen nach Frieden, Freundschaft, Kraft, Stärke, Schutz Gottes und Gemeinschaft vor dem Altar. 

Die Meditation zum Titelbild “I Know the Plans I Have for You” der Künstlerin Angie Fox thematisierte in der offenen Tür mit dem Regenbogen und einer Blume Gottes Vorhersage für Neuanfang und Zuversicht. „Liebe und Barmherzigkeit stärken uns, Rettung ist da“, hatte Katharina Wittenberg zu dem fantasievollen Bild geschrieben. „Gott der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, danke für die Pläne, die du für uns hast, und für deine Verheißungen“ lautete der Text des Dankgebets. Das Vaterunser wurde in englischer und deutscher Sprache gebetet.

Da ein Austausch bei Kaffee und Tee noch nicht wieder möglich war, durften die Besucher Tüten für eine gemütliche Stunde mit nach Hause nehmen. Die Kollekte unterstützt unter anderem zwei Projekte in Pakistan und Ghana, die Frauen Zukunftsperspektiven eröffnen und sie vor Gewalt schützen.

Text: Brigitte Striehn

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news-1169Sat, 26 Feb 2022 11:30:00 +0100Dr. Frank Plaßmeyer übernimmt Geschäftsführung der Ledder Werkstättenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/dr-frank-plassmeyer-uebernimmt-geschaeftsfuehrung-der-ledder-werkstaetten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=561ae4752b8fd8975438500478e6c537Am 1. März hat der Diplom-Betriebswirt und promovierte Politikwissenschaftler Dr. Frank Plaßmeyer die Nachfolge von Ralf Hagemeier als Geschäftsführer der Ledder Werkstätten gGmbH angetreten. Superintendent André Ost, Vorsitzender des LeWe-Aufsichtsrates, begrüßte den Georgsmarienhütter an seinem ersten Arbeitstag in der großen diakonischen Einrichtung (1400 Menschen mit Behinderungen, 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

Plaßmeyer bringt aus 25 Jahren Arbeit in der evangelischen Diakonie viel Erfahrung mit. Zwölf Jahre arbeitete er beim Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (Landesverband), unter anderem als Mitglied der Geschäftsleitung. In den vergangenen 13 Jahren war er Vorstand der Diakonischen Stiftung Ummeln in Bielefeld, einem breit aufgestellten Träger der Eingliederungs- sowie der Kinder- und Jugendhilfe. Historisches Detail am Rande: Die Stiftung betrieb bis 1974 auch eine Einrichtung der Jugendhilfe in Tecklenburg, gab sie dann aber an den Landschaftsverband Westfalen-Lippe ab.

Der 57-jährige Familienvater gilt auch bundesweit als erfahrener Diakonie-Manager und Finanzierungsexperte für soziale Dienstleistungen. Seine neue Aufgabe beim größten Sozialdienstleister im Kreis Steinfurt geht er mit Elan an: „Die Ledder Werkstätten sind mir seit über 30 Jahren ein Begriff. Der gute Ruf in der Region und das Engagement der Mitarbeitenden für Menschen mit Behinderungen haben mich immer schon beeindruckt. Ich freue mich darauf, alle, die hier arbeiten und beschäftigt sind, jetzt nach und nach kennenzulernen.“

Ost freut sich auf die Zusammenarbeit: „Wir haben uns im Aufsichtsrat nach einem intensiven Stellenbesetzungsprozess im vergangenen Sommer und Herbst einmütig für Dr. Plaßmeyer entschieden. Mit ihm werden wir die Arbeit der alten Geschäftsführung gut fortsetzen und weiterentwickeln.“

Am 1. März verabschiedete der Superintendent auch den alten Geschäftsführer in den Ruhestand. Der Rheinenser Ralf Hagemeier (65) hatte das Amt Anfang 2001 vom Werkstattgründer Hans-Martin Lagemann übernommen. Ebenfalls im Ruhestand ist nun Horst Dölling (68), langjähriger Kaufmännischer Leiter der Ledder Werkstätten.

Text: Jörg Birgoleit

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news-1168Thu, 24 Feb 2022 12:00:00 +0100„Zukunftsplan: Hoffnung“ ist Thema des Weltgebetstages 2022 - Frauenleben aus England, Wales und Nordirland stehen im Mittelpunkthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zukunftsplan-hoffnung-ist-thema-des-weltgebetstages-2022-frauenleben-aus-england-wales-und-nor-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=86fbd5bcfa92befc3060a1e14841d6a8Am 12. Januar 2022 traf sich in der Ibbenbürener Christuskirche das ökumenische Vorbereitungsteam der Gottesdienste für den Weltgebetstag. Die weltweite Aktion wird in diesem Jahr am 4. März gefeiert.Sie ist die größte ökumenische Frauenbewegung im Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung. Zur Vorbereitung des Titelbilds, der Liturgie, der Gebete und Lieder für den weltumspannenden Gebetstag kamen 33 Frauen aus England, Wales und Nordirland zusammen. Sie entwickelten gemeinsam den Gottesdienstablauf und die Ländermaterialien. Die Frauen gehören verschiedenen Konfessionen, Ethnien und Berufen an. Ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Ansichten schildern sie so, dass jede Stimme gehört wird. Dies sei nicht einfach gewesen, stellen sie fest. In dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“ sehen sie für Menschen in aller Welt ein Zeichen für gelungenes Miteinander in einer friedlichen und gerechten Welt.

Die Geschichte der drei Landesteile Großbritanniens ist kompliziert

Beim Vorbereitungstreffen auf Kirchenkreisebene in der Christuskirche Ibbenbüren berichtete Marita Enseling über die komplizierte Geschichte der drei Landesteile Großbritanniens, deren weitreichende Konflikte bis heute andauern. Eine Bildergalerie zeigte auf Fotos berühmte Sehenswürdigkeiten, Schlösser, Burgen, grüne Landschaften und schroffe Küsten.

Taube und Lilie stehen für den Frieden

Das Bild zum Weltgebetstag 2022 mit dem Titel “I Know the Plans I Have for You” stammt von der Künstlerin Angie Fox. Dem Thema entsprechend wählte sie Friedenssymbole wie die Taube und eine Lilie sowie den Regenbogen für die alles überstrahlende Liebe Gottes. Das Vorbereitungsteam mit Marita Enseling, Mechthild Fislage, Pfarrerin Claudia Raneberg, Pastoralreferentin i. R. Gabriele Hecker, Mechthild Wauch-Kubitscheck, Petra Thalmann, Pastoralreferentin Nicole Küdde und Brigitte Remke hatte den Altar der Christuskirche geschmückt. Dabei stand der Regenbogen im Mittelpunkt. Die anwesenden Gemeindemitglieder wurden mit einer Tüte „Weltgebetstag to go“ überrascht, in der neben dem Text der Liturgie auch landestypische Erzeugnisse und Rezepte steckten. Die musikalische Gestaltung des Treffens übernahm Gudrun Schwager. Sie studierte mit den Teilnehmerinnen die Lieder ein.

Im Vertrauen auf Gott Ängste überwinden

Thema des Gottesdienstes war die Verheißung Gottes von Freiheit, Vergebung, Gerechtigkeit und Gottes Frieden. Der Bibeltext „Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden“ stammt aus dem 29. Kapitel des Buches Jeremia. Die Christinnen aus den drei Ländern des Vereinigten Königreichs wollen damit ausdrücken, dass sie an die Rettung der Welt glauben, auch wenn die Pandemie Angst und Unsicherheit verbreitet. Die Hoffnungstexte und Fürbitten erzählten von Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Vergebung. In der Christuskirche leuchteten Kerzen der Hoffnung.

Mechthild Fislage, Mechthild Wauch-Kubitscheck und Petra Thalmann liehen Lina, Natalie und Emily ihre Stimme, als sie von Armut, Angst und Einsamkeit berichteten, die sie im Vertrauen auf Gott überwinden konnten. Ihre Schicksale berührten und ermunterten zu einem optimistischen Blick auf Auswege aus Lebenskrisen. „Gemeinsam wollen wir Samen der Hoffnung aussäen in unserem Leben, in unseren Gemeinschaften, in unserem Land und in dieser Welt“, erklärt Dr. Irene Tokarski, die Geschäftsführerin des Deutschen Weltgebetstags-Komitees, in einer Veröffentlichung. Über die Gottesdienste am 4. März informieren die Gemeinden auf ihren Webseiten und in der örtlichen Presse.

Text: Brigitte Striehn

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news-1166Thu, 24 Feb 2022 11:00:00 +0100Träume vom kleinen Paradies für Mensch und Tier - Viele Ideen für die Neugestaltung des Kirchgartens in Ibbenbüren-Laggenbeckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/traeume-vom-kleinen-paradies-fuer-mensch-und-tier-viele-ideen-fuer-die-neugestaltung-des-kirchgartens/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e3d920687e618d1507a362e742ba28c6Die Evangelische Kirchengemeinde hatte am 27. Februar 2022 zu einem Ideenfindungsprozess für die Neugestaltung des Gartens rund um die Johanneskirche in Ibbenbüren-Laggenbeck eingeladen. „Heute Morgen funkelte die Welt, der Blick in den blauen Himmel tut uns allen gut“, begann Pfarrerin Judith Schäfer den Gottesdienst angesichts des sonnigen Wetters. Sie vergaß nicht, die Bedrohungen und Verletzungen angesichts des Krieges in Europa zu erwähnen, legte den etwa 30 Besuchern jedoch ans Herz, Hoffnung und Zuversicht nicht zu verlieren.

Damit der Traum von einem Gartenparadies in Laggenbeck Wirklichkeit werden kann, trafen sich Gemeindemitglieder bei einer Tasse Kaffee zu einem Rundgang um die Kirche. Garten- und Landschaftsplanerin Christina Stoffers aus Petershagen erläuterte erste Ideen, die sie anschließend in der Kirche weiter vertiefte. Sie hatte bereits an der Umgestaltung des Friedhofs in Laggenbeck mitgewirkt. „Die Stiftung Evangelische Kirche wird das Projekt mit einer kräftigen Starthilfe unterstützen“, erklärte Pfarrer Reinhard Lohmeyer. Es sei wichtig, die Zuversicht nicht zu verlieren, Bewegung zu schaffen und in schwierigen Zeiten neue Möglichkeiten aufzuzeigen.

Wieder zurück in der Kirche begann ein munterer Gedankenaustausch, bei dem Judith Schäfer viele Ideen auf „Samenkörner-Zettel“ notieren durfte. Daraus werden später in einladender Atmosphäre bunte Blumen sprießen, die das Auge erfreuen und Nahrung für Insekten bieten. Kleine Oasen wären ein Bibel- oder Sinnesgarten, kombiniert mit einer duftenden Kräuterspirale und einem Barfußweg. Tiere fänden in einer Trockenmauer und einem Totholzhaufen geeigneten Lebensraum. In einer ruhigen Ecke könnte ein Kinderspielplatz mit Schaukel und Sandkasten entstehen. An mehreren Stellen sollen Orte geschaffen werden für Gottesdienste, Taufen, Konfirmationen, Konzerte oder Lesungen. Wichtig wäre ein barrierefreier Zugang zur Kirche. „Lebendiges Wasser“, Backhaus und Grillplatz wurden ebenfalls angesprochen. Die Sichtbarkeit von der Straße aus wäre zu verbessern, ohne den geschützten Raum aufzugeben. „Wir wollen einen Trost- und Freudenort anlegen, der für alle Bürger offen ist“, so Judith Schäfer. Es ist geplant, Kinder und Jugendliche in die Erarbeitung mit einzubeziehen. Christina Stoffers erinnerte daran, dass nach Fertigstellung alles leicht zu pflegen und zu erhalten sein müsse.

Der Gottesdienst hatte mit einer freudvollen Komposition von Erich Stoffers begonnen, gespielt von Michael Kimmel auf der Orgel. Das ausgewählte geistlicheLied „Geh ausmein Herz, und suche Freud“ von Paul Gerhardt weckte Sehnsucht auf den Sommer. Der Psalm 104 thematisiert die Schönheit der Schöpfung und die Herrlichkeit der Werke Gottes. Die Gottesdienstbesucher beteten ihn gemeinsam. Dazwischen streute Judith Schäfer Verse von Mascha Kaléko ein. Die Dichterin beschrieb in dem Gedicht „Sozusagen grundlos vergnügt“ ihre positiven Gefühle, Freude über Naturschauspiele und Wunder, die das Leben beglücken. „Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, dass ich bin“ - so klingt eine optimistische Zeile des Gedichts.

Der Glanz der Krokusse in den Beeten vor der Kirche könnte die Menschen „grundlos vergnügt“ machen, so die Pfarrerin. Doch da sind auch Grenzen, Tränen, Angst, Wut, Perspektivlosigkeit, und alle Hoffnung scheint verloren. Gott möge den Himmel öffnen und Barmherzigkeit zeigen, wenn die Menschen nicht weiterwissen. In diesen Tagen erscheine die Welt so, wie Gott sie nicht geschaffen habe.

Die Evangeliumslesung aus dem zweiten Kapitel des Buches Mose erzählte von der Erschaffung der Menschheit und dem Garten Eden. Daran knüpfte Judith Schäfer in ihrer Predigt an. Ein Garten solle Spielraum, Schutzraum, Heimatraum und Lebensraum sein. So war es gedacht, mit Wegen zu Entwicklung und Wagnissen. Doch Misstrauen, Schuld, Hass und Neid gefährden das Idyll, bis das Leben im Großen Garten nicht mehr heil ist. „Wie sollen wir uns bei all der Angst, bei allem Mitleid noch freuen, wie leicht fühlen?“, lautete eine Frage. Gottes Segen gebe Kraft und die Zuversicht, eines Tages in einen Garten mit saftigem Gras, Löwenzahn und Lavendel zurückzukehren. Das Choralvorspiel „Wie wohl ist mir o Freund der Seelen“ von Sigfrid Karg-Ehlert leitete zu den Fürbitten über. Darin kamen der Wunsch nach Frieden in diesen unruhigen Zeiten, Trauer und Sehnsucht nach einem sicheren Zufluchtsort zum Ausdruck.

Text: Brigitte Striehn

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news-1161Thu, 24 Feb 2022 10:00:00 +0100"Erschüttert und sprachlos" - Präses Annette Kurschus ruft zu Friedensgebeten für die Ukraine aufhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/erschuettert-und-sprachlos-praeses-annette-kurschus-ruft-zu-friedensgebeten-fuer-die-ukraine-auf/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1ebabfedea3124a2de91d512ad3e8a43Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen verurteilt die Angriffe auf die Ukraine und drückt ihr Mitgefühl für die Menschen aus, die um Leib und Leben fürchten. Das Statement der Präses zur Lage in der Ukraine und der Aufruf zu Friedensgebeten im Wortlaut:

„Erschüttert und sprachlos stehen wir vor den Angriffen auf die Ukraine. Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Menschen die nun um Leib und Leben fürchten und die erleben, wie Leid und Tod in ihre Städte und Dörfer einziehen.

Grenzen zwischen Ländern werden verschoben, die Souveränität von Nationen wird missachtet, Völkerrecht wird gebrochen und der Friede auf unserem Kontinent aufs Spiel gesetzt.

Drohungen mit militärischer Übermacht und die willkürliche und gewaltsame Verschiebung vertraglicher anerkannter Grenzen haben im 20. Jahrhundert unsägliches Leid auch und gerade über die Völker in Mittel- und Osteuropa gebracht, das auch und gerade von Deutschland ausging.

Wir sind gewiss: Sie können keine Mittel internationaler Politik sein und dürfen es nie wieder werden.

Zur Angst vor weiterer militärischer Eskalation und sich ausbreitendem Krieg und zu unserem Mitgefühl mit den Menschen in den umstrittenen Gebieten tritt die Sorge um die Grundlagen des Miteinanders der Völker in Europa und um die internationale Ordnung, wie sie sich zwischen den Staaten seit dem friedlichen Ende des kalten Krieges entwickelt hat.  Wir sind überzeugt: Waffengewalt werden Leid und Unrecht nur vergrößern. Auch jetzt darf das diplomatische Gespräch mit Russland nicht abreißen. Unsere Kirchen und Gemeinden werden über unsere ökumenischen Beziehungen weiter den Kontakt mit unseren Brüdern und Schwestern in Osteuropa halten. Die Kraft und der Wille zum Frieden muss nicht nur bei den Regierenden wachsen; es ist wichtig, dass sie auch bei denen gefördert wird, die regiert werden.

Als Christinnen und Christen glauben wir „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens“ (1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth, Kapitel 13).

Wir weigern uns zu glauben, dass keine Chancen mehr auf Verständigung und für einen gerechten Frieden bestehen.

Wir beten für die Verantwortlichen auf allen Seiten um Einsicht und Besonnenheit, um Mut zu Umkehr und Gerechtigkeit und wir stehen ein für die Hoffnung auf neue Wege zu einem Miteinander der Völker, das berechtigte Interesse ausgleicht und zugleich geltendes Recht stärkt und bewahrt.

Mit unseren Partnerkirchen, den Christinnen und Christen in Russland und der Ukraine, in Polen und im Baltikum und mit allen Menschen guten Willens wissen wir uns versöhnt durch den Gott des Friedens.

Wir rufen zu Gott: „Gib Frieden, Herr, wir bitten! Die Erde wartet sehr. Es wird so viel gelitten, die Furcht wächst mehr und mehr. … Gib Mut zum Händereichen, zur Rede, die nicht lügt, und mach aus uns ein Zeichen dafür, dass Friede siegt.“

Dr. h. c. Annette Kurschus
Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen

Friedensgebete sowie weitere Materialien finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

 

 

 

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news-997Mon, 02 Aug 2021 14:04:21 +0200Graffitis auf Leinwand – Ferienaktion in Brochterbeckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/graffitis-auf-leinwand-ferienaktion-in-brochterbeck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bf76a1d39c369dc22757af077717ffacGraffitis auf Leinwand standen im Mittelpunkt der kreativen Ferienaktion am 28. Juli in Tecklenburg-Brochterbeck. Nach einer Einführung gingen die Jugendlichen ans Werk. An einer gespannten Folie probierten sie erste Techniken und den Umgang mit der Sprühdose aus. Danach konnten die jungen Leute eigene Ideen auf einer Leinwand gestalten.

Dörthe, Nicole und Luis verstanden es sehr gut, mit den Kids umzugehen, immer motivierend, manchmal auch korrigierend. Und auch wenn manchmal die „Farb-Soße“ lief, machte es allen sehr viel Spaß: Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Umso eindrucksvoller war es für alle, anzusehen, wie Kunstwerke entstanden. Als Erinnerung an diesem spannenden Nachmittag konnten die Graffitis mit nach Hause genommen werden. Im Abschluss waren wir sich alle einig: diese Aktion war ein Riesenerfolg und wird schnell wiederholt.

Text: Dörthe Wittrock

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news-985Fri, 30 Jul 2021 06:30:00 +0200Menschen im Partnerkirchenkreis Otjiwarongo (Namibia) sind in großer Not - Kirchenkreis Tecklenburg bittet um finanzielle Unterstützunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/menschen-im-partnerkirchenkreis-otjiwarongo-namibia-sind-in-grosser-not-kirchenkreis-tecklenburg/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a1a170613f2d4b628ea9009127cff344„In Namibia findet im Moment eine Katastrophe nationalen Ausmaßes statt. Die aktuelle Situation ist mehr als beängstigend“, berichtet Annette Salomo, Vorsitzende des Namibiakomitees des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg in einem Spendenaufruf an die Kirchengemeinden. Bei einer Inzidenz von über 400, überfüllten Krankenhäusern und einem eklatanten Mangel an Masken, medizinischem Sauerstoff und Desinfektionsmitteln steige die Zahl der Erkrankten und Toten täglich. „Die hochansteckende Delta-Variante hat Namibia fest im Griff. Die Angehörigen können ihre Verstorbenen nicht beerdigen, Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit sind existenzielle Probleme für fast jede Familie“ so die Vorsitzende weiter.

Der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg steht seit über 35 Jahren in intensiver Partnerschaft zum namibischen Kirchenkreis Otjiwarongo. Viele Besuche und Kooperationsprojekte sind Ausdruck der lebendigen Zusammenarbeit.

Die Menschen in Namibia haben keine Möglichkeit, Geld zu verdienen

Der Bischof der Ev. Luth. Kirche der Republik Namibia (ELCRN), S. /Kheib, hat in einem eindringlichen Brief zu internationaler Hilfe aufgerufen. Er schreibt: „In den letzten 100 Jahren hat das Land nicht in einer solchen Notlage gestanden wie jetzt. Die Menschen wissen nicht mehr, wovon sie ihr Essen kaufen sollen“. Die Menschen haben in der Corona-Pandemie keine Möglichkeit, arbeiten zu gehen und Geld zu verdienen. Es gebe keine Hilfsmittel wie Masken, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel in Namibia mehr zu kaufen. Impfstoff sei rar und ein kompletter Lockdown zwinge die Menschen, zu Hause zu bleiben. Damit gibt es für viele Menschen auch keine Möglichkeiten, durch Straßenverkäufe Geld zu verdienen. Die Arbeitslosigkeit ist auf über 50 % gestiegen. Den Kirchengemeinden fehlt das Geld der Kollekten, mit denen sie normalerweise alle Kosten bis hin zum Pfarrgehalt finanzieren. Die Mitarbeiter*innen der ELCRN haben seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen.

Kirchenkreis Tecklenburg stellt 9.000 € Soforthilfe zur Verfügung

Der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg hat auf Initiative des Namibiakomitees eine Soforthilfe von 9.000 € für den Kirchenkreis Qtjiwarongo zu Verfügung gestellt. So können Lebensmittel angeschafft und die finanzielle Unterstützung der Gemeinden gewährleistet werden.   

Ein erster Hilfstransport nach Namibia ist unterwegs

Das Namibiakomitee startete zusätzlich einen ersten Spendenaufruf, um die Menschen im Partnerkirchenkreis mit Hilfsgütern zu versorgen. „Die Resonanz auf unseren Aufruf war großartig“ freut sich Annette Salomo. „Viele Menschen haben Schutzbrillen, Masken und in großer Zahl Corona-Schnell-Tests gespendet. Auch Handschuhe und Desinfektionsmittel wurde zur Verfügung gestellt. Wir waren überwältigt von der Spendenbereitschaft“, meint sie. Über die Aktivität des Partnerschaftsausschusses habe sich sehr viel bewegt. Die Helfer und viele Spenden hätten dazu beigetragen, dass die Aktion für den Kirchenkreis Tecklenburg ein voller Erfolg geworden sei. „Die Sportfreunde Lotte haben freundlicherweise kostenlos einen Transporter zur Verfügung gestellt, in dem wir alle Hilfsgüter verstauen konnten“, berichtet sie.

Annette Salomo und Hans-Georg Westermann (Kirchengemeinde Lotte) brachten die Hilfsgüter am 14. Juli mit einem Bus zur namibischen Botschaft nach Berlin. „Wir sind dankbar, dass die namibische Botschaft den Flug nach Windhoek mit Lufthansa Cargo kostenlos ermöglicht“ meint Annette Salomo. Die Freude über die Hilfsgüter sei bei Botschaftsrätin Lucia Radovanovic, der zuständigen Mitarbeiterin der Botschaft, und ihren Kollegen groß gewesen. Der Kirchenkreis Tecklenburg und das Namibiakomitee bedanken sich herzlich für das Engagement aller Beteiligter.

Der Partnerschaftsbeauftragte des Kirchenkreises Otjiwarongo, Pastor John / Guidao-#oab, wird die Hilfsgüter am Flughafen in Windhoek abholen und sich um die Verteilung im Kirchenkreis kümmern. Auf die WhatsApp- Nachricht, dass die Hilfsgüter per Flugzeug unterwegs sind, antwortete er „Thank you. We are one body in christ, God bless you all!”. „Schon in den nächsten Wochen können die Hilfsgüter zum Wohl der Menschen eingesetzt werden“ freut sich Annette Salomo. 

Intensive Partnerschaft

Der Kirchenkreis Tecklenburg steht in intensiver, lebendiger Beziehung und Partnerschaft zum Partnerkirchenkreis Otjiwarongo. Ideale Möglichkeiten des Austauschs bieten auch die digitalen Kanäle wie beispielswese Whats App. „Trotz der bedrückenden Situation in Namibia erhalten wir die Nachricht, dass die Menschen in Namibia auch für uns beten, besonders für die, die durch die aktuelle Flutkatastrophe Angehörige oder ihr Hab und Gut verloren haben. Wir sind durch unseren Glauben miteinander verbunden, auch über 10 000 km Entfernung hinweg!“ betont Annette Salomo. 

Bitte tragen Sie mit einer Spende zur Nothilfe für den Kirchenkreis Otjiwarongo bei: 

Stichwort: „Nothilfe Partnerkirchenkreis Otjiwarongo”

Kontoverbindung:

Bank für Kirche und Diakonie

DE25 3506 0190 2006 6720 20

BIC: GENODED1DKD

 

 

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news-992Mon, 26 Jul 2021 10:08:01 +0200Ankerplatz setzt mit Online-Gottesdiensten neue Impulsehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ankerplatz-setzt-mit-online-gottesdiensten-neue-impulse-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=07738149f6cbce4ee38743fbfe7e494e„Ankerplatz“ nennt sich eine Reihe mit monatlichen Online-Gottesdiensten im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg. Sie startete am Ostersonntag mit einem Gottesdienst zur Notfallseelsorge mit Pfarrerin Miriam Seidel. Dabei ging es um die Verwandlung des Lebens durch die Osterbotschaft. Am Sonntag Kantate gestaltete Pfarrerin Dörthe Philipps mit Team einen musikalischen Gottesdienst aus Ladbergen. Thematisch stand der Satz des Augustinus: „Wer singt, betet doppelt“ im Mittelpunkt. Der Online-Partnerschaftsgottesdienst aus den Kirchenkreisen Tecklenburg, Wesel und Otjiwarongo wurde im Mai übertragen. „Hoffnung in schwierigen Zeiten“ war das Motto. Christen aus Namibia und Deutschland erzählten, was sie mit Hoffnung verbinden. „Gemeinsam sind wir stark“ hieß es im Juni. Pfarrerin Lena Stubben hat den Gottesdienst aus der Kirchengemeinde Lienen gemeinsam mit Jugendreferentin Annika Kipp, der Teamerin Kim Grünkemeyer und acht Konfis konzipiert.

Hier können Sie den Gottesdienst aus Lienen miterleben:

https://www.youtube.com/watch?v=sEanHLYSkV4

 

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“   

„Summerfeeling“ und „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“sind die Themen des Online-Gottesdienstes am 8. August. Mitarbeitende der Ev. Jugend und der JuBi bereiteten diesen Online-Gottesdienst zusammen vor. Vor Ort wurden bei den Kinderferienprogrammen der Ev. Jugend die Drehs aufgenommen und O-Töne der Kinder zu ihrem „Summerfeeling“ gesammelt.

Am 5. September steht der Wochenspruch „Lobe den Herrn meine Seele“ (Ps. 10,3) im Mittelpunkt des Gottesdienstes aus der Friedenskirche Wersen-Büren. „Wir wollen der Bedeutung des Worts `Kirche als Ort von Gottes Gegenwart´ gemeinsam nachspüren“ so Pfarrer Jörg Oberbeckmann. Die musikalische Gestaltung übernimmt Organistin Christiane Hareg.  

Zum Erntedanksonntag am 3. Oktober wird Pfarrer Dr. Norbert Ammermann, der Kulturbeauftragte des Kirchenkreises, einen Gottesdienst aus Kloster Bentlage gestalten. Hier steht das Kunst- und Kulturprojekt „Mahl der Völker“ im Mittelpunkt. Im Oktober ist ein Gottesdienst mit Pfarrer Kay-Uwe Kopton aus Mettingen geplant. Fortgesetzt wird die Reihe mit einem Online-Gottesdienst zum Volkstrauertag (14. November) mit Superintendent André Ost und Pfarrerin Verena Westermann (Kirchengemeinde Lienen/Kattenvenne). Am 2. Advent (5. Dezember) geht es um das Thema Klinikseelsorge mit Pfarrerin Dr. Britta Jüngst (Mathias-Spital Rheine) und Pfarrerin Andrea Klausmann (Klinikum Ibbenbüren).

Wie kam es zur Idee der Reihe?

„Die Idee zur Reihe entstand im Theologischen Ausschuss“, so die Koordinatorin, Pfarrerin Lena Stubben. „Im letzten Jahr hat der Theologische Ausschuss einen Online-Weihnachtsgottesdienst veranstaltet, der auf sehr gute Resonanz stieß.“ Viele Gemeinde-glieder im Kirchenkreis hätten sich diesen Gottesdienst angesehen, da wegen des Lockdowns keine Präsenzgottesdienste stattfinden konnten. „Jetzt, da wieder Gottesdienste in Präsenz angeboten werden, ist es für viele Gemeinden zu aufwändig, neben diesen auch Video-Gottesdienste zu produzieren“. So sei der Projektgedanke zur Online-Reihe gewachsen, berichtet Lena Stubben.

 

Verstetigung der digitalen Verkündigungsformen

Superintendent André Ost sieht in dem kreiskirchlichen Angebot eine gute Möglichkeit zur Verstetigung der digitalen Verkündigungsformen: „Wir haben in der Coronazeit gute Erfahrungen mit digitalen Andachten und Gottesdiensten gemacht. Wir erreichen dadurch viele Menschen, die sonst nicht zu den regelmäßigen Kirchenbesuchern zählen. Wir sollten diese Angebote weiter ausbauen und pflegen, auch wenn wir wieder zu unseren normalen Präsenzgottesdiensten einladen.“

Der Titel Ankerplatz sei für diese Gottesdienstreihe bewusst gewählt, betont der Superintendent: „Der Kirchenkreis Tecklenburg trägt traditionell den Anker in seinem Siegel. Das Symbol des Ankers steht für die Hoffnung, an der wir uns in unsicheren Zeiten festmachen können.“ 

Veranstalter der einzelnen Angebote sind Kirchengemeinden und die synodalen Dienste des Kirchenkreises. Die Online-Gottesdienste werden von der Firma Canomedia aus Osnabrück fachgerecht aufgezeichnet, die Kosten für das Projekt trägt der Kirchenkreis.

 

 

Überblick über alle Ankerplatz-Gottesdienste 2021:

Die Aufzeichnungen der Online-Gottesdienste finden Sie auf dem YouTube-Kanal des Kirchenkreises: www.youtube.com/channel/UC9RcaDEc_gNmNLSo0ix9rBQ

 

4. April (Ostersonntag): Notfallseelsorge (Pfarrerin Miriam Seidel, Synodalbeauftragte für Notfallseelsorge).

 

2. Mai (Sonntag Kantate): Kirchengemeinde Ladbergen (Pfarrerin Dörthe Philipps).

 

30. Mai (Sonntag Trinitatis): Kirchengemeinde Lengerich (Pfarrer Harald Klöpper)

 

27. Juni (4. Sonntag nach Trinitatis): Kirchengemeinde Lienen mit Konfirmanden und Teamern (Pfarrerin Lena Stubben).

 

8. August (10. Sonntag nach Trinitatis): Jugendarbeit/JuBi: „Summerfeeling“

 

5. September (14. Sonntag nach Trinitatis): Wochenspruch „Lobe den Herrn meine Seele“ (Ps. 10,3)., Kirchengemeinde Wersen-Büren: Pfarrer Jörg Oberbeckmann.

 

3. Oktober (Erntedank): Kloster Bentlage (Kulturbeauftragter, Pfarrer Dr. Norbert Ammermann).

 

31. Oktober (Reformationstag oder 22. Sonntag nach Trinitatis): Kirchengemeinde Mettingen (Pfarrer Kay-Uwe Kopton).

 

14. November (Volkstrauertag): Superintendent André Ost.

 

5. Dezember (2. Advent): Klinikseelsorge (Pfarrerin Dr. Britta Jüngst, Mathias-Spital Rheine, und Pfarrerin Andrea Klausmann, Klinikum Ibbenbüren).

 

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news-986Tue, 20 Jul 2021 08:51:12 +0200Junge Geflüchtete produzieren ihre eigene Bürgerfunk-Sendunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/junge-gefluechtete-produzieren-ihre-eigene-buergerfunk-sendung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ab7d839ddb90fcc6e38fc53664c7abdfUm Fragen von Freundschaft und um Gottesbilder ging es in einem besonderen Seminar an der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg (JuBi). „Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und neun Jahren haben sich mit diesen Themen auseinandergesetzt, Texte dazu verfasst und diese unter Anleitung aufgenommen“ berichtet Medienpädagoge Leo Cresnar. Die Kinder stammten aus Syrien und dem Irak und sind meist schon als Babys mit den Eltern geflüchtet. Sie sammelten jetzt erste Erfahrungen beim Schreiben von Texten und dem Einsprechen im Tonstudio.

Das Seminar fand vom 25. – 27. Juni an der JuBi statt. Dabei lernten die Mädchen und Jungen auch das Schneiden eines Hörfunk-Beitrags. Abends durften natürlich Angebote wie Minigolf-Spielen und Stockbrotbacken am Lagerfeuer nicht fehlen. „Die Kids sind glücklich nach Hause gefahren“, so Leo Cresnar. Einige meinten, sie würden gern noch fünf Tage bleiben, erzählt er schmunzelnd.  

Kooperationspartner sind die Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend (aej) NRW mit Koordinatorin Sylke Cremer und der Kirchenkreis Vlotho. Aus dem Kirchenkreis Vlotho bekam die JuBi Unterstützung von drei Betreuerinnen, die selbst ehemalige Geflüchtete sind, und einem jungen Mann im Freiwilligen Sozialen Jahr. Seitens der JuBi arbeiteten neben Leo Cresnar sein Sohn Mirko und Rebecca Bünte im Projekt mit.

Die Bürgerfunksendung „Freundschaft“ gehört zum landesweiten Projekt „Digital Dabei6.0“ der Landesarbeitsgemeinschaft Lokale Medien LAG LM NRW e.V und findet in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal in Kooperation mit der Evangelischen Jugendbildungsstätte statt, diese Mal aber erstmalig mit Kindern.

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news-984Sun, 18 Jul 2021 07:00:00 +0200Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/hilfe-fuer-die-opfer-der-flutkatastrophe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f005a665f3c193b6e3463622dae8049bSturzregen und Überschwemmung haben an verschiedenen Orten Nordrhein-Westfalens Menschen obdachlos gemacht und Existenzen zerstört. Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL), die Evangelische Kirche von Westfalen und die Evangelische Kirche im Rheinland haben ein gemeinsames Spendenkonto eingerichtet für Menschen, die besonders schwer von der Katastrophe betroffen sind.Menschen, die sich vor den Wassermassen auf ihr Hausdach retten. Von der Außenwelt abgeschnittene Orte, evakuierte Stadteile. Die Folgen, die das Unwetter in NRW und Rheinland-Pfalz angerichtet hat, sind verheerend. Mehr als 80 Menschen haben bislang durch die Katastrophe ihr Leben verloren, Hunderte gelten noch als vermisst. Zahlreiche Familien stehen vor dem Nichts: Das Hochwasser hat ihr Hab und Gut mitgerissen oder zerstört.

Betroffene stehen vor dem Nichts

„Unsere Mitarbeitenden berichten von dramatischen Situationen und verzweifelten Menschen vor Ort. Wir müssen jetzt unkompliziert und pragmatisch jenen helfen, die alles verloren haben“, sagt Thomas Oelkers, Vorstand der Diakonie RWL. In dieser Extremsituation zeige sich Solidarität und sozialer Zusammenhalt, so Oelkers. „Die Diakonie RWL stellt deshalb als Soforthilfe 100.000 Euro zur Verfügung.“

Menschen brauchen unsere Solidarität

„Schreckliche Bilder zeigen verzweifelte Menschen, die alles verloren haben. Sie brauchen jetzt unsere Solidarität und christliche Verbundenheit“, sagt Präses Annette Kurschus, leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen. Und weiter: „Die Spenden, die wir über unsere Diakonie sammeln, werden für Soforthilfe verwendet.“

Nach heftigen, anhaltenden Regengüssen waren innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Flüsse in unserer Region über die Ufer getreten und entwickelten sich zu reißenden Gewässern. Ganze Landstriche wurden überflutet, Häuser stürzten ein, in einigen Regionen ist der Katastrophenfall ausgerufen. Hunderttausende Menschen sind ohne Strom oder mussten evakuiert werden.

Mit Ihrer Spende setzen Sie ein Zeichen der Solidarität und christlichen Verbundenheit an diejenigen, die jetzt materiell und oft auch seelisch in tiefe Not geraten sind.  

Spenden

Die Evangelische Kirche von Westfalen, Diakonie RWL und Evangelische Kirche im Rheinland bitten gemeinschaftlich um Spenden für Opfer der Unwetterkatastrophe.

Per Überweisung:

Empfänger: Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL

IBAN: DE 79 3506 0190 1014 1550 20

Stichwort: Hochwasser-Hilfe

oder Online:

unter www.kollekte-online.de/hochwasser

oder über betterplace.org: https://www.betterplace.org/de/projects/97611-schnelle-hilfen-fuer-hochwasser-geschaedigte-in-rheinland-westfalen-lippe

Den QR-Code, der direkt zum Spendenportal führt, finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

 

 

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news-983Fri, 16 Jul 2021 08:10:46 +0200Global denken, lokal handeln- auch in Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/global-denken-lokal-handeln-auch-in-rheine/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=328bc0151f9dc42d1a07e51849bf4524Seit 2012 ist Rheine Fairtrade Stadt. Im Rat wird fair gehandelter Kaffee oder Tee bei Sitzungen getrunken, in den Fairtrade Schulen wird über fairen Handel informiert, auf dem Marktplatz gibt es einen Weltladen. Aber können, die Stadt, die Schulen, die städtischen Betriebe nicht mehr tun? Die Steuerungsgruppe der Fairtrade Stadt Rheine, in der viele kirchlich Engagierte mitarbeiten, informierte am 6. Juli 2021 Mitglieder der Ratsfraktionen und der Verwaltung, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden können, um in der Emsstadt die 2015 von der UN verabschiedete Agenda 2030 in die Praxis umzusetzen. In der Agenda 2030 wurden wichtige Vereinbarungen getroffen: nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion, die Bekämpfung von Kinderarbeit und Armut, sowie Maßnahmen für den Klimaschutz müssen überall gewährleistet werden.

Der Einladung der Steuerungsgruppe, in der Vertreter von Schulen, dem Handelsverband NRW, der Verbraucherzentrale, den Kirchen und Rheiner Vereinen ehrenamtlich arbeiten, über nachhaltige und faire Beschaffung in der Stadt Rheine nachzudenken und dies in die Tat umzusetzen, folgten Ratsvertreter der CDU, SPD, Grünen, FDP und Bürger für Rheine sowie aus der Verwaltung die Fachbereichsleiterin „Bauen und Planen“ Elke Jaske und Pauline Blaszczyk vom Kreis Steinfurt.

In einem Rückblick auf den Fairen Handel in Rheine verdeutlichte Kerstin Hemker (Sprecherteam, Botschafterin für Brot für die Welt im Kirchenkreis Tecklenburg) aus Sicht der Steuerungsgruppe, dass der Faire Handel heute kein Nischenthema mehr ist. „Immer mehr Menschen wollen wissen, wie ihre Produkte hergestellt wurden. Die Einhaltung der Menschenrechte und der Schutz der Umwelt wird und muss immer ernster genommen werden. Das zeigt auch die positive Aufnahme unserer Kampagne ‚FairHeiraten in Rheine‘ “. Weitere Infos: https://asw-rheine.de/

Heinz Jakob Thyssen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises, und erfahren in der öffentlichen Beschaffung, zeigte die Chancen einer nachhaltigen Beschaffung gerade auch in Kooperation mit dem Kreis Steinfurt und anderen Kommunen auf. Hemker und Thyssen sind auch im Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung des Kirchenkreises Tecklenburg aktiv. „Eine nachhaltige und faire Beschaffung ist für Kirchen und Kommunen ein wichtiges Thema der Zukunft.“

Als Vertreterin der staatlichen Servicestelle für Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in Bonn war die Projektleiterin für Fairen Handel und Faire Beschaffung Alexandra Menge der Einladung der Steuerungsgruppe ebenfalls nach Rheine gefolgt. Sie zeigte in ihrem Vortrag auf, welche vielfältigen Möglichkeiten die Servicestelle, die die Kommunen im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt, anbieten kann. „Ohne die aktive Mitwirkung der Städte und Kreise wird Deutschland die Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen“, verwies Alexandra Menge auf die Bedeutung der Kommunen. Als Beispiel nannte Menge, dass eine Stadt z.B. festlegen könne, dass bei Pflasterarbeiten im Auftrag der Kommune nur solche Natursteine Verwendung finden dürften, die ohne Einsatz von Kinderarbeit in den Steinbrüchen abgebaut würden. Ebenso könne eine Kommune festlegen, dass Bälle für den Schulsport unter fairen Bedingungen produziert sein müssten.

Wer macht sich schon Gedanken darüber, welche Vielfalt es im Rahmen der Beschaffung von Materialien für und durch eine Kommune gibt? Die Bandbreite ist riesig, fallen doch Büromaterialien ebenso darunter wie Schutzkleidung für Feuerwehr und Rettungspersonal, Wäsche für Krankenhäuser und sonstige städtische Einrichtungen, aber eben auch Sportgeräte für Schulen, Baumaterialien, technisches Equipment, etc. Neben der Funktionalität spielen bei der Beschaffung auch soziale und ökologische Standards eine immer größere Rolle. Um nicht nur dem Preis verpflichtet zu sein, bedarf es insoweit aber einer klaren Positionierung durch die entsprechenden Vorgaben durch den Rat einer Kommune.

Aus der sich anschließenden Diskussion reifte die parteiübergreifende Erkenntnis, dass zur Entwicklung einer nachhaltigen Strategie eine genaue Analyse des Ist-Zustandes hinsichtlich der Beschaffungssituation in der Stadt Rheine nötig sei, in die alle mit Beschaffung von Materialien befasste Ämter einzubeziehen seien. Schon dabei sollten Pilotprojekte für nachhaltige und faire Beschaffung gestartet werden, waren sich alle Parteivertreter einig. Sie wollten das Fachgespräch vom 6. Juli als Auftakt verstanden wissen, das Thema in die Fraktionen zu tragen und weiter zu konkretisieren.

Kerstin Hemker fasste das von allen Teilnehmenden sehr positiv bewertete Gespräch zusammen: „Ich hoffe, dass wir in der Fairen Woche im September bereits weitere intensive Begegnungen zum Themenbereich faire und nachhaltige Beschaffung in der Stadt Rheine haben werden. Wichtig für den Erfolg dieses Projektes ist unbedingt auch die aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft.“

 

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news-982Thu, 15 Jul 2021 09:26:21 +0200Eden 2020 - Seit fast einem Jahr am Kirchplatz in Westerkappelnhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eden-2020-seit-fast-einem-jahr-am-kirchplatz-in-westerkappeln/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9c6004b8efc975372f24dc588060f077Am 5. September 2020 ging es los: In einem leerstehenden Ladenlokal am Kirchplatz begann ein spannendes Projekt. Ein Bioladen und ein Bio-Café, die von einem Verein getragen werden, öffneten ihre Türen. Die Idee dahinter: Man wird Mitglied im Verein „Eden 2020“ und sorgt mit dem Mitgliedsbeitrag dafür, dass es so ein Angebot für bio und fair gehandelte Waren in der Nähe gibt. Die Initiative für dieses Projekt wurde in der Ev. Kirchengemeinde Westerkappeln entwickelt, maßgeblich von Pastorin Angelika Oberbeckmann. Sie ärgerte sich, dass medial der Aufruf von „fridays for future“ (zum Glück) zum Klimastreik so viel Resonanz erzeugte, während der Ökumenische Rat der Kirchen seit 1983 das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ auf dem Schirm hat. Medial und öffentlich kommt das aber kaum vor. So veranstaltete die Ev Gemeinde in Westerkappeln am 19. September 2019 einen „Tag der Schöpfung“.

Aus diesem Projekttag heraus entwickelte sich die Idee, dauerhaft und mit persönlichen Alltagshandeln etwas für die Schöpfung zu tun. Dazu gehört der tägliche Einkauf, bei dem Entscheidungen nötig sind, wie bewusst und pfleglich wir mit unserer Welt umgehen. In einem Probecafé im Advent kamen 150 Interessierte zusammen, die Mitglied in einem Verein werden wollten, der die Idee eines bewussten und nachhaltigen Lebensstils verfolgt. Herausgekommen ist ein Bioladen am Kirchplatz in Westerkappeln. Er hält ein Bio-Vollsortiment vor, mit Schwerpunkt auf demeter, bioland und naturland als Biomarken, die für höchste Qualität und Standards stehen. Dort findet man auch Kaffee, Tee, Limonaden, Bier und Wein, alles in bio und – wo immer möglich – als fair gehandelt zertifiziert. Schließlich ist der regionale Aspekt wichtig: Gemüse kommt von Klaus Jaschinski aus Laggenbeck, Fleisch und Eier aus Ledde vom Windmühlenhof, Kartoffeln von Wieligmann aus Lotte.

Der Laden ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, samstags nur bis 14.00 Uhr. Außerdem gibt es ein Café, in dem zu 90 % selbstgebackener Kuchen angeboten wird, wieder ausschließlich mit Bio-Zutaten. Eine kleine Anzahl Teilchen liefert der „konsequente Biobäcker“ aus Ahaus. Und natürlich sind auch der Kaffee, Tee oder Kakao fair produziert. Das Café ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Angelika Oberbeckmann lädt auch die Menschen aus den Nachbargemeinden herzlich ein, mal mit dem Fahrrad nach Westerkappeln zu radeln und das neue Angebot zu genießen; - oder es gleich bewusst zu unterstützen und Mitglied zu werden. Sie steht für Rückfragen unter 054054 / 95 65 45 zur Verfügung. Interessierte können aber auch im Laden direkt anrufen unter 05404 / 700 98 75 oder sich unter www.eden2020.bio informieren. Gern steht Pastorin Oberbeckmann auch für einen Vortrag in Gruppen zur Verfügung.

Text: Jörg Oberbeckmann

 

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news-981Tue, 13 Jul 2021 15:13:58 +0200Gedanken über die besondere Kraft der Natur - Stimmungsvoller Gottesdienst im Botanischen Garten Ibbenbüren-Dörenthe http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-ueber-die-besondere-kraft-der-natur-stimmungsvoller-gottesdienst-im-botanischen-garten-ibb/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cd8efc5f531de656bf2a61d42c1a6553„Die Natur – und damit auch wir – sind dem Werden und Vergehen unterworfen“, stellte Pfarrer Reinhard Lohmeyer am Sonntag, dem 11. Juli, im ersten SommerFerienGottesdienst des Jahres 2021 fest. Die Evangelische Kirchengemeinde Ibbenbüren fand bereits zum siebenten Mal im Botanischen Garten Loismann in Dörenthe das passende Ambiente zum Nachdenken über Gottes wundervolle Natur.Umgeben von einer Fülle seltener Pflanzen, von Bäumen, die ihre Äste weit in den Himmel recken und einem Grün, das die Blüten auf der Wiese und in den Beeten besonders erstrahlen lässt, nahmen über 200 Besucher Platz und genossen die malerische Atmosphäre.

Reinhard Lohmeyer stellte der Zeremonie Worte aus der Bergpredigt (Matthäusevangelium 6 bis 33) voran, um die Schönheit, aber auch die Vergänglichkeit der Natur zu beschreiben. Die ersten Farben des Frühlings und der Sommer mit Blumen in überquellendem Reichtum entzücken Herz und Seele. „Wir wissen, wie vergänglich Blumen sind und verschenken sie doch immer wieder an Menschen, die darüber beglückt sind“, sagte der Pfarrer.

Blumen waren auch Thema der Geschichten von Mitgliedern des Vorbereitungsteams. Ulrike Käsekamp las das Gedicht „Sommerwind“ von Anita Menger vor, Elke Diekmann dachte über Dahlien nach, die sie schon ein Leben lang begleiten. „Lavendel ist die herrlichste Sommerblume mit einem betörenden Duft“, erzählte Jutta Bitter. Früher glaubten die Menschen, dass er zudem vor dem Bösen schütze – zumindest auf Kleidermotten und Mücken trifft das heute noch zu. Bei Waltraud Rehkopf stand eine 50 Jahre alte Hortensie vor dem Elternhaus, die als Kulisse für Fotos mehrerer Generationen diente. Eine cremefarbene Rose ist die Lieblingsblume von Petra Schulz. Reinhard Lohmeyer hatte rote und weiße Rosen mitgebracht, die er gern in der Kirche und an seine Frau verschenkt.

Begleitet vom Posaunenchor des Kirchenkreises Tecklenburg unter Leitung von Ursula-Maria Busch wurde im ersten Lied die „Güldene Sonne“ (EG 444) herbeigerufen, die der Natur ebenso wie Regen zur Entfaltung ihrer Pracht dient. „Der Auftrag der Blume ist ein ganz einfacher: Hervorgehen - sich entfalten – blühen – verwelken – vergehen“, so Reinhard Lohmeyer. Dies sei ihr Lauf der Dinge und sie mache sich nicht abhängig von Betrachtern.

Auch die Menschen kämen mit der Natur aus Gott und gingen mit der Natur am Ende in ihn zurück. Also sollten sie ihr im Reich Gottes angelegtes Programm erfüllen: Einfach und selbstverständlich lieben und nicht daran denken, welchen Rahmenbedingungen die Welt gerade unterliegt. Dies sei das Grundprogramm der Menschen, sagte Pfarrer Reinhard Lohmeyer. Es sei selbst in höchster Gefahr, in tiefster Verlorenheit zu bewältigen. Jesus lade die Menschen ein, sich auf neue Art im Einklang mit der Natur in ihre Bestimmung hineinfallenzulassen. „Es ist, wie es ist – das Einzige, was uns bleibt, ist Lieben“, betonte er. In den Fürbitten nahm er noch einmal auf die Corona-Pandemie Bezug und bat darum, die positiven Erfahrungen aus dieser Zeit zu erhalten sowie um Vertrauen und neuen Anfang.

Die Lesung aus dem Alten Testament (Jesaja 35, 1-10) berichtete über das Volk Israel, das nie den Glauben daran verlor, in der Wüste Blumen wachsen und Wasser hervorbrechen zu sehen. Die sommerliche Natur hatten sich auch Isabell und Andrej Gaus für die Taufe ihres Sohnes Evin (5 Monate alt) gewählt. Am blumengeschmückten Taufstein wurde er in die christliche Gemeinschaft aufgenommen und mit guten Wünschen bedacht. Stellvertretend für das Taufkind sprach die Gemeinde das Glaubensbekenntnis. „Es werden wieder mehr Taufen gefeiert“, freute sich der Pfarrer.

Bei dem wunderschönen Gottesdienst mussten in diesem Jahr Essen und Trinken sowie der gemeinsame Spaziergang noch entfallen, dennoch schenkte der Vormittag den Besuchern Glück und Kraft. Die Kollekte war für den Erhalt des Botanischen Gartens sowie für die „Werkstatt Bibel“ der Landeskirche bestimmt. Am 18. Juli wird der SommerFerienGottesdienst an der Lukaskirche auf dem Dickenberg und eine Woche später in der Christuskirche gefeiert.

Text: Brigitte Striehn

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news-980Tue, 13 Jul 2021 11:03:05 +0200Plädoyer für das Miteinander - Ökumenischer Gottesdienst zum Lengericher Conclusumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/plaedoyer-fuer-das-miteinander-oekumenischer-gottesdienst-zum-lengericher-conclusum/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=98e668519661c21e9170fa9126bfff44Am 10. und 11. Juli 1645 ereignete sich in Lengerich etwas Bahnbrechendes: in dem kleinen Ort zwischen Osnabrück und Münster wurde vor 375 Jahren der Grundstein für den Friedensprozess gelegt, der 1648 zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges führte.„Das Lengericher Conclusum war die konstituierende Sitzung für die Verhandlungen über den Westfälischen Frieden“ betonte Bürgermeister Wilhelm Möhrke zur Begrüßung der Gäste des Festakts zum Jubiläum des Marksteins der Weltgeschichte. Es wurde unter dem Leitmotiv „Pax optima rerum“ – Frieden ist das Beste“ begangen. Am Festakt nahmen neben den Hauptrednern die Ehrengäste Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, Regierungspräsidentin Dorothee Feller, Dr. Markus Pieper, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Gruppe im EU-Parlament, Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe sowie weitere Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft teil. Festredner Dr. Hans-Gert Pöttering betonte in seinem Vortrag der europäische Einigungsprozess sei ohne Beispiel in der Geschichte. Die Gesellschaft müsse sich Herausforderungen auf politischer Ebene, bei der inneren Sicherheit, im Klimaschutz oder beim Thema Asylrecht und Migration stellen. Werte wie Solidarität oder Unantastbarkeit gelte es zu bewahren. „Ich baue auf eine Europäische Union, in der alle Länder eine Zukunft in Frieden haben“, so der frühere Präsident des EU-Parlaments.

(Textauszug: Bericht WN Lengerich, Brigitte Striehn).

Den kompletten Bericht zum Festakt finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

Ökumenischer Gottesdienst

Die Veranstaltung Lengericher Conclusum wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst am 11. Juli in der Lengericher Stadtkirche abgerundet. Pfarrer Harald Klöpper und Pfarrer Peter Kossen gestalteten den Festgottesdienst mit dem Motto „Wie angstfreies Miteinander gelingen kann“. Bürgermeister Wilhelm Möhrke erinnerte in diesem Zusammenhang an die Wichtigkeit des Lengericher Conclusums für die Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Kantor Marco Johanning (Orgel) und dem Bläserkreis der Kirchengemeinde Lengerich (Leitung: Marco Johanning) gestaltet. Festlich eröffnete Daniel Naberhaus als Solist auf der Trompete den Gottesdienst mit dem Stück „Trumpet voluntary“. 

Text: WN Lengerich ©Heinrich Weßling

Den Gottesdienst können Sie auf Youtube miterleben. 
www.youtube.com/watch

 

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news-978Mon, 12 Jul 2021 09:48:46 +0200Digitale Schnitzeljagden in Tecklenburg - Nachhaltigkeits-Workshop in Kooperation mit dem Graf Adolf Gymnasium http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/digitale-schnitzeljagden-in-tecklenburg-nachhaltigkeits-workshop-in-kooperation-mit-dem-graf-adolf/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=40f509f8005525be3ae674d3c3d77ca8Wer als Gast oder Einheimische:r in Tecklenburg unterwegs ist, kann sich ab jetzt über fünf neue Erlebnisrouten zum Ausprobieren freuen. Die Schüler:innen einer 8. Klasse des Graf Adolf Gymnasiums in Tecklenburg haben während des dreitägigen Workshops „Auf die Erde, fertig, los!“ sogenannte „Actionbounds“ entwickelt. Diese digitalen Schnitzeljagden stehen interessierten Spieler:innen mit einem Smartphone kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung. So erstellten die jungen Leute nach einer Einführung zum Thema Nachhaltigkeit mit JuBi- Bildungsreferentin Marilena Bekierz selbstständig Fragen, Aktionen und Routen zum Thema Ressourcennutzung, Konsum, Wildkräuter und Denkmalschutz. Diese wurden am letzten Tag des Workshops gemeinsam getestet und bewertet. Der ursprünglich digital geplante Workshop war aufgrund der sinkenden Inzidenzzahlen in Präsenz möglich und lief während der UNESCO-Projekttage des Graf Adolf Gymnasiums. Sollten Sie Fragen zur App-Nutzung „Actionbound“ und zum Workshophaben, wenden Sie sich an Marilena Bekierz, E-Mail: bekierz@jubi-te.de

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news-977Fri, 09 Jul 2021 08:54:57 +0200„Die Gemeinde mit dem Segen Gottes in die neue Woche zu geleiten, ist für mich ein Segen“ - Interview mit Prädikantin Heike Schulz und Synodalassessor Jörg Oberbeckmann http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-gemeinde-mit-dem-segen-gottes-in-die-neue-woche-zu-geleiten-ist-fuer-mich-ein-segen-intervie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=be377abe0e77120aeb155b5ff5017c1ePrädikantinnen und Prädikanten sind Frauen und Männer, die zum "Dienst an Wort und Sakrament" beauftragt sind und diesen Dienst ehrenamtlich wahrnehmen. Nach ihrer Ausbildung sind sie berechtigt, im Gottesdienst zu predigen, das Abendmahl einzusetzen und zu taufen.Der Fachbereich Gottesdienst und Kirchenmusik im Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung (IAFW) bildet die Prädikant*innen in Haus Villigst (Schwerte) aus. In der Ausbildung wird Grundwissen in Homiletik (die Lehre von der Predigt, die Geschichte und Theorie der christlichen Predigt, die Anleitung zur christlichen Predigt), Liturgik und biblischer Theologie erarbeitet. Hinzu kommen schriftlich einzureichende Predigten und Gottesdienstentwürfe mit anschließendem Feedback. Bereits beauftragte Prädikantinnen und Prädikanten lädt das IAFW regelmäßig zu Fortbildungen ein.Alle zwei Jahre findet eine Einkehrtagung statt.

Heike Schulz wurde am 20. Juni im Rahmen eines Festgottesdienstes von Synodalassessor Jörg Oberbeckmann und Pfarrer Jürgen Rick in der Kirchengemeinde Jakobi zu Rheine in ihr Amt als Prädikantin eingeführt. Öffentlichkeitreferentin Christine Fernkorn interviewte Heike Schulz und Jörg Oberbeckmann digital.

Frau Schulz, könnten Sie sich unseren Leser*innen kurz vorstellen?

Heike Schulz: Gern. Zu meiner Person: Ich bin 58 Jahre alt, verheiratet und habe drei Kinder und ein Enkelkind. Ich bin Diplom Sozialarbeiterin und leite Wohnhilfen für Menschen mit Behinderungen im Kreis Steinfurt. Träger ist die Ev. Perthes-Stiftung e.V. in Münster.

Wie entstand bei Ihnen die Idee, sich zur Prädikantin ausbilden zu lassen?

Heike Schulz: Ich bin seit langer Zeit Lektorin in meiner Heimatgemeinde, Jakobi zu Rheine und auch Abendmahlshelferin. Über zehn Jahre habe ich im Kindergottesdienstteam mitgearbeitet und auch lange Zeit im Liturgieausschuss. Gottesdienstliches Leben war und ist mir immer wichtig gewesen. So entstand der Wunsch, den Predigtdienst übernehmen zu können, Gottes Wort zu verkündigen, dies aber verbunden mit einer soliden Ausbildung. Das Presbyterium sah für mich die Eignung für das Prädikantenamt und auch der Superintendent hat es befürwortet.

Mein Mann ist seit 2013 Prädikant im Kirchenkreis und von daher ist mir dieses Amt sehr vertraut. Wir finden die Möglichkeiten, die uns dies bietet, im Übrigen sehr spannend und freuen uns auf gemeinsame Gottesdienste.

Welche Inhalte haben Ihnen in der Ausbildung besonders viel Freude gemacht?

Heike Schulz: Neben der Homiletik hat mich der Aufbau einer Predigt sehr fasziniert. Wie ist ein Predigtbogen zu spannen? Die Auseinandersetzung mit den biblischen Texten und die Hinführung zur Aktualität von heute hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich aber auch gefordert. Neben dem Studium der biblischen Texte konnte ich auch Hintergrundwissen in umfangreichen Literaturquellen finden, die uns vom Institut zur Verfügung gestellt wurden.

Ein weiterer Aspekt ist der Segen, den ich als Prädikantin am Ende eines Gottesdienstes spende. Hier hatte ich sehr viel Achtung von der Segenshandlung. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Segensformen, Segenshaltungen war sehr spannend. Segnen musste ich tatsächlich lernen und die Gemeinde mit dem Segen Gottes in die neue Woche zu geleiten ist auch für mich ein Segen.

Wann werden Sie das erste Mal als Prädikantin vor der Gemeinde stehen und einen Gottesdienst gestalten?

Heike Schulz: Als berufene Prädikantin werde ich am 1. August mit meinem Mann zusammen die Gottesdienste in beiden Kirchen (Rheine Jakobi und Samariterkirche in Mesum) übernehmen. Wir werden eine Dialogpredigt zum Bibeltext aus Matthäus 7 vom Haus auf Sand und Fels halten.

Herr Oberbeckmann, Sie sind als Synodalassessor für die Prädikant*innen im Kirchenkreis Tecklenburg zuständig. Welche Aufgaben gehören dazu?

Ich bin Ansprechpartner für die Prädikantinnen und Prädikanten. Wir haben uns verabredet, uns einmal im Jahr zu treffen und auszutauschen und auch über Fortbildungen nachzudenken. Neben dem Austausch und der Ansprechbarkeit ist das Thema Fortbildung für den Kirchenkreis bei mir angedockt, in Absprache mit der landeskirchlichen Koordinatorin Elke Rudloff auch regional oder überregional zu organisieren. Zusammen mit den Superintendenten André Ost überlege ich, wie wir für diese Ausbildung werben können, damit sich mehr Menschen ermutigt fühlen, eine solche spannende theologische Ausbildung zu durchlaufen und als Prädikant*in vornehmlich in der eigenen Gemeinde mitzuhelfen im Dienst der Verkündigung des Evangeliums.

Sind die Prädikant*innen vorwiegend Menschen, die sich nach der Berufsphase im Ruhestand engagieren wollen oder sind auch junge Leute dabei?

Nein, die Prädikant*innen bei uns im Kirchenkreis machen das neben ihre Berufstätigkeit. Da ist z.B. eine Reli-Lehrer dabei, ein Diakon, ein Mitarbeiter der Stadtwerke oder, wie bei Heike Schulz, die Leiterin einer sozialen Einrichtung.

Wieviel Prädikant*innen gibt es derzeit im Kirchenkreis?

Eine Frau und fünf Männer. Ich würde also sagen: „Frauen, traut Euch!“ Während beim Studium des Faches ev. Theologie für das Pfarramt die Frauen inzwischen in der Mehrheit sind, sind sie es bei den ehrenamtlichen Prädikanten noch nicht. Aber für alle, die nach diesem Interview Lust bekommen habe, stehe ich als Ansprechpartner bereit. Telefonisch zu erreichen unter Tel.: 05404 / 95 65 46.

Weitere Informationen zur Prädikant*innen-Ausbildung:

https://institut-afw.de/wir-ueber-uns/fachbereiche/praedikantinnen-und-praedikanten/

 

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news-975Wed, 07 Jul 2021 12:58:01 +0200Raus aus der Komfortzone ins Abenteuer: Auftakt der Fortbildung Abenteuer- und Erlebnispädagogikhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/raus-aus-der-komfortzone-ins-abenteuer-auftakt-der-fortbildung-abenteuer-und-erlebnispaedagogik/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d25d1831542b0b567cd1c8e887304fa3Vom 25.-27. Juni 2021 fand das erste von insgesamt fünf Wochenenden dieser Fortbildung in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg statt. Ein Ziel der Fortbildung für Ehrenamtliche und Selbstständige ist das sichere Anleiten erlebnispädagogischer Aktionen mit Gruppen.15 junge Erwachsene erlebten an diesem Wochenende, was ein Erlebnis spannend und sicher macht und wie mit persönlichen Grenzen fachgerecht umgegangen werden sollte. Im Fokus standen, neben der Theorie zur Material- und Knotenkunde, natürlich auch das Klettern an der hauseigenen Kletterwand und größere Kooperationsspiele auf dem JuBi- Gelände. Komfortzonenerweiterung konnte praktisch während des blinden Waldgangs und auf den neuen Balancierbalken des JuBi-Geländes gesammelt werden. Abwechselnd saß die Gruppe im strahlenden Sonnenschein oder am Lagerfeuer beieinander, um theoretische Einheiten zu Grundlagen der Gruppenpsychologie und Reflektions-Möglichkeiten von der Leitung erklärt zu bekommen.

Die Abenteuer- und Erlebnispädagogik -Fortbildung wird seit vielen Jahren vom Bildungsreferat der JuBi in Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit aus Schwerte angeboten. Ein zweiter Fortbildungskurs wird außerdem nächstes Jahr, simultan zur laufenden Fortbildung angeboten, auch aufgrund der hohen Nachfrage im Erlebnispädagogischen Bereich.

Text: Marilena Bekierz

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news-972Mon, 05 Jul 2021 10:52:18 +0200Als Teil der jungen, innovativen Pfarrerschaft die Zukunft mitgestalten - Judith Schäfer in Pfarrstelle eingeführt http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/als-teil-der-jungen-innovativen-pfarrerschaft-die-zukunft-mitgestalten-judith-schaefer-in-pfarrste/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5c262db57bc0c6692013a9d8e92bd117Der Start war nicht ganz einfach.“ Kurz und bündig beschrieb Pfarrer Jörg Zweihoff in seiner Begrüßung am ersten Julisonntag anlässlich der offiziellen Amtseinführung von Pfarrerin Judith Schäfer im Rahmen eines Festgottesdienstes auf der Wiese vor der Laggenbecker Johanneskirche, was die ersten Monate der neuen Pfarrerin prägte. Viele Gemeindemitglieder waren an diesem Tag bei zunächst recht schönem Wetter zur Kirche gekommen, um Judith Schäfer persönlich willkommen zu heißen – natürlich immer noch unter Beachtung der nötigen Corona-Schutzmaßnahmen.

„Jetzt kommt das Ganze zu einem guten Abschluss“, befand Jörg Zweihoff, nachdem er zuvor festgestellt hatte, dass er zwar schon viele Gottesdienste in Laggenbeck gefeiert habe, aber noch nie draußen im Pfarrgarten. Auch Superintendent André Ost fand, dass es durchaus eine lange Zeit gewesen sei bis Judith Schäfer am 1. Juli offiziell ihre Pfarrstelle im dritten Bezirk der evangelischen Gemeinde Ibbenbüren habe antreten können: „Nun ist es endlich geschafft, wir sind am Ziel!… Jetzt sind Sie Pfarrerin unserer Kirche in einer ordentlichen Pfarrstelle.“

Zunächst musste Judith Schäfer – nach ihrem Dienstantritt in der Johannesgemeinde Laggenbeck im November vergangenen Jahres – nämlich ihre Zeit als Pfarrerin im Probedienst, den sie in der Lukasgemeinde Münster begonnen hatte, abschließen. Durch Corona verzögerte sich jedoch ihre anschließende Ordination zur Pfarrerin, und auch die offizielle Amtseinführung ließ auf sich warten. Das bedeutete auch: Hochzeiten, Beerdigungen, Gottesdienste und Konfirmationen abzuhalten war Judith Schäfer zwar möglich, doch letztlich verantwortlich (sprich: unterschriftenberechtigt) war immer noch Pfarrer Reinhard Lohmeyer als vormaliger Verwalter der Laggenbecker Pfarrstelle.

Dazu kam die Schwierigkeit, ein Amt in einer Gemeinde anzutreten, die der neuen Pfarrerin weitgehend fremd war und die sie durch die coronabedingten Einschränkungen auch nicht so schnell kennenzulernen vermochte, wie dies sonst der Fall gewesen wäre. Doch Judith Schäfer machte das Beste aus der herausfordernden Situation, und da sie zum Einen über eine fröhliche und optimistische Grundhaltung verfügt und zum Anderen mit neuen Techniken und Möglichkeiten bestens vertraut ist, setzte sie schon bald neue Formen der kirchlichen Arbeit um: Zoom-Andachten und digitale Gottesdienste (für Kinder hatte sie mit dieser Form von Gottesdiensten bereits in Münster angefangen) prägten von Anfang an ihre Tätigkeit.

Gerade dieser kreative und flexible Umgang, „die Bereitschaft zu Beweglichkeit und Veränderung“ wusste auch Superintendent André Ost in seiner Ansprache zur Amtseinführung zu loben. Die Zukunft der Kirche werde sich in den nächsten Jahren verändern, so Ost, und Judith Schäfer als Teil einer jungen, innovativen Pfarrerschaft werde diese Zukunft mitgestalten. „Das ist die Aufgabe unserer Verkündigung – nicht immer leicht“, wie damals bei Paulus, erklärte der Superintendent. Man müsse auf die Menschen zugehen, ihr Interesse wecken, auch mit neuen Formen, und „Judith Schäfer hat Lust daran.“

Endlich ankommen, endlich einen festen Ort haben, von dem aus man dann ins Neue, Unbekannte starten kann, das ist Judith Schäfer wichtig. In einer sehr lebendigen Predigt, für die sie sich die eher unbekannte Geschichte von Petrus und dem Hauptmann Cornelius ausgesucht hatte, machte sie deutlich, dass man nicht immer nur am Althergebrachten festhalten, sondern durchaus auch alte Wege aufbrechen und Grenzen sprengen solle. „Wir sind aufgefordert, loszugehen, auf den Anderen zuzugehen“, so die Pfarrerin. Das erfordere Mut, sei der ungewisse Weg doch der Preis der Freiheit. Doch letztlich sei es eine einladende Gemeinschaft, in der Jeder seinen Platz habe.

Auf die Menschen zugehen, ins Gespräch kommen, neue Kontakte knüpfen, das konnte Judith Schäfer im Anschluss an den gut besuchten Gottesdienst bei Eis und kühlen Getränken auf dem Kirchengelände. Auch einige Grußworte wurden in diesem lockeren Rahmen noch gesprochen – bis schließlich das Wetter umschlug und das fröhliche Miteinander, das viele Gemeindemitglieder in den letzten Monaten so vermisst hatten, vorzeitig beendete.                       

Text: Claudia Ludewig

 

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news-968Thu, 24 Jun 2021 08:00:00 +0200Opfern des Holocaust ihren Namen und ihre Würde zurückgeben - Künstler Gunter Demnig verlegt 19 Stolpersteine http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/opfern-des-holocaust-ihren-namen-und-ihre-wuerde-zurueckgeben-kuenstler-gunter-demnig-verlegt-19-stol/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0d6739c3b1def545cc2bb1b6e028a9a4Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts gehörten Familien jüdischen Glaubens zur Gemeinschaft der Ibbenbürener Bürger dazu, errichteten 1913 sogar eine neue, kleine Synagoge. Bis die Nationalsozialisten im Jahr 1933 an die Macht kamen und sich auch in Ibbenbüren sehr schnell Ablehnung und Hass gegen die jüdischen Mitbürger richteten. Viele von ihnen emigrierten schon früh ins Ausland – häufig in die nahen Niederlande -, doch nur Wenige konnten sich tatsächlich retten. Ihnen und vielen anderen verfolgten Juden in ganz Europa, aber zunehmend auch anderweitig Verfolgten, ist das Projekt „Stolpersteine“ gewidmet, mit dem wenigstens ein Teil der Opfer im Gedächtnis der Menschen verbleiben soll – und zwar hauptsächlich an genau der Stelle, an der die zumeist jüdischen Opfer einst ihren letzten freien Wohnsitz hatten: Je ein messinglänzender Stein mit Name und Inschrift für jeden einzelnen derer, die ermordet wurden oder nur mit viel Glück und Hilfe überlebten. 

Schon 1993 entwickelte der Künstler und Kunstpädagoge Gunter Demnig die Idee zu den „Stolpersteinen“. Seine Mission: Den Opfern des Holocaust ihren Namen und ihre Würde zurückgeben. Drei Jahre später wurden die ersten Exemplare in Köln und Berlin verlegt – illegal, aber schon bald legalisiert und ab dem darauffolgenden Jahr durch immer mehr Steine in immer mehr deutschen und europäischen Städten ergänzt. Das größte dezentrale Mahnmal der Welt ist so entstanden, und es wächst noch weiter: Das Projekt gehe auf die 90.000 Stück zu, beschrieb es  Pfarrer i. R. Gernold Mudrack am 23. Juni in seiner Begrüßung anlässlich einer erneuten Verlege- Aktion in Ibbenbüren, „davon 19 heute und hier“.

Gut besucht war insbesondere der erste Standort der neuen Ibbenbürener Stolpersteine: Gleich elf von ihnen wurden vor dem einstigen Wohnhaus der Familie Rosenthal in der Poststraße 7 vom Künstler mit routinierten Handgriffen höchstpersönlich verlegt, sechs weitere folgten an fünf verschiedenen Standorten im ganzen Stadtgebiet. Die Regie für den ersten Standort hatten Maria und Richard Frank übernommen. Sie hatten Texte verfasst, die von einigen Schülern der Gesamtschule Ibbenbüren (mit der die Franks schon seit einigen Jahren zusammenarbeiten) vorgetragen wurden. Die Texte beschreiben, wie es den Opfern in ihrem teilweise nur sehr kurzem Leben ergangen war.

Neun Schüler aus dem 8. Jahrgang der Gesamtschule hatten sich in der vergangenen Zeit unter der Anleitung von Lehrerin Ines Staufenberg mit der Historie der Ibbenbürener Holocaust-Opfer befasst. Doch meist gebe es den ersten Kontakt zu diesem nach wie vor verstörenden Aspekt der deutschen Geschichte schon in der 6. Klasse, erklärt die engagierte Lehrerin: Durch die regelmäßige Reinigung der vorhandenen Stolpersteine würden die Schüler erstmals ganz direkt mit den Opfern konfrontiert. „Da versuchen wir, ein Bewusstsein in der Schule zu schaffen“, erläutert Ines Staufenberg die Bedeutung der Aktion.

Das wusste auch Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer zu würdigen; bei seinem Besuch der Stolperstein-Verlegung an der Poststraße galt sein Dank den Schülern sowie dem Lenkungskreis Projekt Stolpersteine im Förderverein des Stadtmuseums Ibbenbüren gleichermaßen. „Das ist nicht selbstverständlich, was wir hier heute machen, aber es ist extrem wichtig“, betonte Schrameyer mit Blick auf den zunehmenden Rechtsradikalismus in Europa. Das Projekt von Gunter Demnig führe jeden Tag das Leid der betroffenen Menschen vor Augen, so der Bürgermeister.

Es war das dritte Mal, dass in Ibbenbüren Stolpersteine verlegt wurden: Nach 23 im Jahr 2016 und weiteren 18 in den Jahren 2017/18 wurde die Zahl nun auf insgesamt 60 erhöht. „Es gibt noch etliche  jüdische Menschen, an die wir mit Stolpersteinen denken sollten“, umreißt Gernold Mudrack von der Stolperstein-Initiative das Ziel für die Zukunft. Bedauerlich findet er, dass die Biografien der hiesigen Opfer sehr überschaubar sind: Es fehle der Zugang zu privaten Dokumenten und Fotos. Das, was die an der Aktion Beteiligten zu den einzelnen Opfern herausgefunden haben, findet sich auf einem eigens herausgebrachten Flyer oder (per QR-Code auf ebendiesem) unter der Biparcours-App „Stolpersteine in Ibbenbüren“. Auch die Ibbenbürener Studien „Machtsicherung. Ausgrenzung. Verfolgung. Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Ibbenbüren“ (Band 6) geben Auskunft.

Doch nicht nur der jüdischen Opfer will der Lenkungskreis „Stolpersteine“ gedenken, auch Opfer des Euthanasieprogramms, Zwangsarbeiter und politisch Verfolgte (diesmal war auch ein Zeuge Jehovas dabei, der wegen seines Glaubens ermordet wurde) sollen noch folgen. Sehr wahrscheinlich wird beim nächsten Mal ein Ibbenbürener dabei sein, über den Norbert Ortgies im vergangenen Jahr das umfangreiche Buch „Zwischen Bolschewismus und Bergpredigt. Ludwig Bitter (1908-1942)“ veröffentlichte. Denn Eines steht fest: Die Ibbenbürener „Stolperstein“-Aktiven wollen mit ihrer Arbeit ebenso wenig aufhören wie Günter Demnig.    

Der hatte an diesem Tag noch ein weiteres Ziel auf dem Programm: Bersenbrück im Osnabrücker Land. Doch auch im Kirchenkreis Tecklenburg finden sich seit einigen Jahren weitere Zeugnisse des Künstlers sowie der ihm durch ihre Forschungsarbeit zuarbeitenden örtlichen Initiativen: So erinnern beispielsweise auch in Lengerich, Westerkappeln und Rheine an verschiedenen Stellen Stolpersteine an die einst dort lebenden jüdischen Mitbürger.                       

Text: Claudia Ludewig

 

 

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news-960Tue, 22 Jun 2021 08:52:14 +0200Heike Schulz als Prädikantin in der Jakobi-Kirchengemeinde in Rheine eingeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/heike-schulz-als-praedikantin-in-der-jakobi-kirchengemeinde-in-rheine-eingefuehrt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=dc76aceb2c6bb83d47ee2a4b19ad1228Das Geläut der Glocken rief am Morgen des 20. Juni die Gläubigen in die evangelische Jakobi-Kirche zu Rheine. Gefeiert wurde ein besonderer Gottesdienst, in dem Heike Schulz als Prädikantin eingeführt wurde. Pfarrer Jürgen Rick begrüßte die Gemeinde und freute sich, dass die Berufung mit einem Corona-Schutzkonzept in würdigem Rahmen durchgeführt werden konnte. Die musikalische Gestaltung übernahm Swetlana Lauer an der Orgel. Anknüpfend an das Lied „Lobe den Herrn, meine Seele“ schloss Rick Worte aus Psalm 103 und ein Gebet an. Die Lesung aus dem Alten Testament, vorgetragen von Ursula Matschke, war dem siebenten Kapitel des Buches Micha entnommen. „Wer ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade!“ fragt der Prophet in der Bibel. Gott ist demnach in seinem Wesen ein gnädiger Gott.

Die Segenshandlung zur Einführung von Heike Schulz in das Ehrenamt der öffentlichen Verkündigung nahm Pfarrer Jörg Oberbeckmann als Stellvertreter des Superintendenten André Ost vor. Er stellte seiner Ansprache Worte aus dem 1. Petrusbrief voran: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten!“ Damit werde konzentriert der Auftrag als berufene Prädikantin zusammengefasst – die Predigt des Evangeliums. Es gehe zuerst darum, Gott zu loben und ihm zu danken für alles, was er an uns und für uns getan habe. Dieser Gott sei keine unbekannte Macht, kein Etwas oder ein Neutrum, sondern der Vater des Herrn Jesus Christus. Er trage zudem unübersehbar mütterliche Züge, fügte Oberbeckmann hinzu.

Da es Heike Schulz wichtig war, lutherisch eingeführt zu werden, berief sich der Synodalassessor auf den Reformator, um die neue Prädikantin nach ihrer Ausbildung am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Evangelischen Kirche von Westfalen für die neue Aufgabe zu bestärken. „Gemeinde ist da, wo Jesus als der Herr gegenwärtig handelt“, so Oberbeckmann. Daher sei er dankbar, dass Heike Schulz bereit sei, künftig ehrenamtlich das Evangelium in öffentlichen Gottesdiensten zu verkünden. Er wünschte ihr allezeit Gottes Geist, Kraft und Hilfe, sodass ihre Worte zum Segen werden für die Gemeinde. Bei der feierlichen Zeremonie assistierten Pfarrer Jürgen Rick und Presbyter Jörg Warmer. Die Ernennungsurkunde überreichte Jörg Oberbeckmann. Als Vorsitzender des Presbyteriums hieß Pfarrer Jürgen Rick die neue Prädikantin im Kollegium herzlich willkommen.

Heike Schulz verwendete in ihrer Predigt das Gleichnis vom guten Hirten aus dem Lukasevangelium. Ein Hirte, der seine Herde alleinlässt, um ein einziges verirrtes Schaf wiederzufinden – ist das nicht gefährlich? Aber der Hirte lädt sich das Schaf auf seine Schultern und trägt es heim. „So sucht Gott unter allen Umständen auch uns und freut sich über einen Sünder, der Buße tut“, deutete Schulz den Text des Evangeliums. Dies sei tröstlich, denn es bedeute, dass jeder Mensch für Gott viel wert sei. Seine Freude gelte allen und ermuntere dazu, Kontakt zu anderen aufzunehmen. Die Gewissheit, dass Gott ein guter Hirte ist, sei ein großes Glück, betonte sie. Es sei nie zu spät, umzukehren und den Weg zurück zu Gott zu finden. Nach Fürbitten und Vaterunser spendete Heike Schulz den Segen. Die Kollekte war für diakonische Aufgaben der Gemeinde und Arbeitslosen-Projekte bestimmt.

Text: Brigitte Striehn

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news-958Mon, 21 Jun 2021 08:14:06 +0200Miriam Seidel auf die 1. Pfarrstelle in Lienen gewählthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/miriam-seidel-auf-die-1-pfarrstelle-in-lienen-gewaehlt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f91c797ac4275aa6e06b57634a2025fcDie Zeit der Vakanz der 1. Pfarrstelle in Lienen geht dem Ende zu. Am Mittwoch, dem 16. Juni 2021 traf sich das Presbyterium der Gemeinde mit dem Superintendenten des Kirchenkreises, André Ost, in der Lienener Kirche. Nach ausführlichen Beratungen in den vergangenen Monaten hatte das Presbyterium entschieden, in einem abgekürzten Wahlverfahren um die Präsentation von Miriam Seidel zu bitten. Sie ist der Gemeinde durch einen mehrmonatigen Vertretungsdienst in den Jahren 2019 und 2020 bekannt und war damit die einzige Kandidatin in diesem Bewerbungsverfahren.Ihren Vorstellungsgottesdienst mit der vorgeschrieben Probepredigt gestaltete sie am Pfingstsonntag, dem 23. Mai 2021, coronabedingt in digitaler Form, und zwei Wochen später, am Samstag, dem 5. Juni 2021, führte sie – ebenfalls unter Verwendung des Internets – eine Unterrichtsstunde mit der laufenden Konfirmandengruppe durch.

Nach Ablauf der vorgegebenen Einspruchsfrist kam es wie vorgesehen am 16. Juni 2021 zum Abschluss des Wahlverfahrens in einem Gottesdienst mit dem Presbyterium und dem Superintendenten. In seiner Ansprache nahm André Ost Bezug auf die Losung und den Lehrtext dieses Tages („Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen.“, Sacharja 3,4 und „Aus Gnade seid ihr gerettet.“, Epheser 2,5) und erinnerte in einem kurzen Rückblick an die Vorgeschichte der Stellenbesetzung.

In geheimer Wahl gaben die stimmberechtigten Mitglieder des Presbyteriums ihre Stimme ab. Nach der Auszählung stand fest: Miriam Seidel wurde als Pfarrerin in die 1. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Lienen gewählt. Stimmt sie der Wahl zu, wird sie sich ihre Aufgaben auf die inzwischen gewohnte Weise mit Pfarrerin Verena Westermann teilen, da beide Gemeinden seit 2008 pfarramtlich miteinander verbunden sind. Aufgrund von Schwangerschaft und Elternzeit wird die feierliche Einführung in ihren Dienst Anfang 2022 stattfinden. Bis Ende August bleibt zunächst Pfarrerin Lena Stubben im Amt, bevor für den Rest der Vakanz Pfarrerin Monika Altekrüger die Vertretung übernehmen wird.

Die Gemeinde wünscht der neuen Pfarrerin schon jetzt Gottes Segen für ihr Amt und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit.

Text: Wolfgang Monka

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news-954Tue, 15 Jun 2021 13:09:16 +0200Tecklenburger Online-Synode stellt sich neu für die Zukunft auf - Weg von der Amts- hin zur Gaben-Orientierung http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/tecklenburger-online-synode-stellt-sich-neu-fuer-die-zukunft-auf-weg-von-der-amts-hin-zur-gaben-or/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f0c337de9dee29c9a8be30c195928d9fAm 14. Juni tagte die Kreissynode Tecklenburg coronabedingt als Zoomkonferenz. Die 85 Synodalen befassten sich mit wichtigen Themen, die die Perspektive des Kirchenkreises in die Zukunft lenken und eine Neujustierung bewirken. Auf der Agenda standen neben dem Bericht von Superintendent André Ost ein Sachstandsbericht über die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft „Sexualisierte Gewalt“, das Thema „Interprofessionelle Pastoralteams als Personalkonzept der Zukunft“ mit anschließenden Gesprächsgruppen sowie die Vorstellung einer neuen Kirchenkreis-App. Darüber hinaus befassten sich die Synodalen mit zwei Anträgen des Ausschusses für Weltverantwortung zum Lieferkettengesetz und zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Pfarrerin Judith Schäfer, Ibbenbüren-Laggenbeck, eröffnete die Synode mit einer Andacht, in der sie die Synodalen unter dem Motto „Sehnsucht nach Meehr“ ihren Sehnsüchten nachspüren ließ. Die Synodalen konnten sich darüber im Chat austauschen. Untermalt wurde die Andacht von Kreiskantor Christian Schauerte. Judith Schäfer betonte, wie stärkend und erfrischend der Glaube im Alltag sein kann. Superintendent Holger Erdmann (Ev. Kirchenkreis Münster) machte in seinem Grußwort deutlich, dass die evangelische Kirche an wichtigen Wegmarkierungen stehe. Als Beispiele nannte er die schmerzenden Kirchenaustritte, die nicht nur in Köln stattfänden, und die Entscheidung der westfälischen Landessynode für das Personalmodell der Zukunft. „Die Interprofessionellen Pastoralteams werden in der Zukunft die Regel sein“, ist sich Superintendent Holger Erdmann sicher. Dies werde die Kirche, das Pfarrbild, die Art, Kirche und Gemeinde zu sein, verändern, betonte er.

 Die beiden inhaltlichen Schwerpunkte der Synode „Umgang mit sexualisierter Gewalt“ und „Interprofessionelle Pastoralteams (IPT)“ stehen beide für die Veränderung in unserer Kirche, für ein Neuaufstellen für die Zukunft“, führte Landeskirchenrätin Babara Roth (Evangelische Kirche von Westfalen) in ihrem Grußwort aus.

Superintendent André Ost plädierte in seinem Bericht für Einsicht, ein Umdenken und die Bereitschaft zum Wandel. Er rief die Synodalen zu einer Vision einer zukunftsoffenen Kirche auf. In den kommenden Jahren müsse sich der Blick im Kirchenkreis Tecklenburg für Kooperationsräume weiten. Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit und Interprofessionelle Pastoralteams sehe er als zukünftigen Weg für die Kirche im ländlichen Raum.

Interprofessionelle Pastoralteams als Personalkonzept der Zukunft

Was erwarten die Menschen eigentlich von uns? Wofür brauchen sie Kirche? Was sind unsere Kernkompetenzen, worin sind wir richtig gut? Unter dieser Fragestellung, die nicht den Selbsterhalt im Fokus habe, sondern den Bedarf der Menschen, die sich als zugehörig zur Kirche begreifen, arbeitet seit Beginn des Jahres die Struktur-AG des Kirchenkreises. „Der Fokus der Arbeit der AG liegt auf der Zukunft der Arbeit, die in den Gemeinden des Jahres 2035 hauptamtlich wahrgenommen werden soll“, berichtete Synodalassessor Jörg Oberbeckmann. Bei der Idee der IPTs sollten verschiedene Professionen nicht nur zufällig nebeneinander, sondern bewusst und gezielt miteinander arbeiten: Die interprofessionellen Pastoralteams sollten die Berufsgruppen für Pfarrdienst, Kirchenmusik, Verwaltung und Gemeindepädagogik umfassen.

Das sog. IPT-Konzept gilt in der Evangelischen Kirche von Westfalen als das Personalkonzept der Zukunft. Nach einer Erprobungsphase soll das Konzept jetzt in den Regelbetrieb überführt werden. Damit soll der ab 2028 bevorstehende Engpass im Pfarrdienst rechtzeitig durch die Einbeziehung anderer kirchlicher Berufsgruppen kompensiert werden.

Am Bespiel der Modellregion Mitte-Nord-Ost (Kirchengemeinden Tecklenburg, Wester-kappeln, Lotte, Wersen und Wersen-Büren) hat die AG den IST-Zustand analysiert. „Wir entwickeln eine Zukunftsvision für die Region“, berichtet Jörg Oberbeckmann.

In digitalen Gesprächsgruppen diskutierten die Synodalen intensiv über dieses neue Modell. „Ich sehe darin eine Wahnsinns-Chance“, äußerte Pfarrer Harald Klöpper (Lengerich). Das neue Personalmodell nehme statt der Amtsorientierung die Gabenorientierung in den Blick.

 

Umfassende Bewusstseinsbildung und fachliche Handlungssicherheit sind entscheidend – Die AG Sexualisierte Gewalt berichtet

Schulungen sowie Schutzkonzepte für jede Gemeinde sind durch das neue Kirchengesetz der EKvW zum Schutz vor sexualisierter Gewalt verpflichtend geworden, berichtete die Vorsitzende der kreiskirchlichen AG Sexualisierte Gewalt, Pfarrerin Britta Jüngst. Regelmäßig müssen nun alle Haupt- und Ehrenamtlichen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Führungszeugnisse und Selbstverpflichtungserklärungen seien wichtige Bausteine zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und Menschen in Abhängigkeitsverhältnissen. Dies sei keine Garantie dafür, dass keine sexuellen Übergriffe stattfinden, „doch es ist ein wirksames und deutliches Mittel, das uns zum Schutz vor sexualisierter Gewalt zur Verfügung steht“ unterstrich sie.  

Ingrid Klammann, als Multiplikatorin zuständig für die Präventionsschulungen im Kirchenkreis, berichtete der Synode über den Stand der Schulungen im Kirchenkreis: „Ja, auch bei uns in der Ev. Kirche kommt Missbrauch vor. Wir haben eine besondere Verantwortung, aktiv zu werden“, betonte sie. Vertrauen und gegenseitige Achtsamkeit seien Grundpfeiler der Zusammenarbeit. „Die Schulungen in der Jugendarbeit, der Verwaltung und den Gemeinden finden jetzt statt“, berichtete sie. Gemeinden sollten diese Angebote als Qualifizierung sehen.   

 

Finanzierung der Präventionsarbeit

„Die Gesellschaft erwartet von uns, dass wir uns genauso ernsthaft mit dem Thema Sexualisierte Gewalt auseinandersetzen, wie die katholische Kirche“, betonte Superintendent André Ost. Er informierte die Synodalen über neue Überlegungen, einheitliche Standards für die Präventionsarbeit auf Gestaltungsraumebene im Münsterland zu setzen: „Mit der landeskirchlichen Ausbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für die Durchführung von Schulungen ist ein erster Schritt gemacht. Hinzu kommt die Arbeit an Schutzkonzepten.“ Auch dies gehe nicht nebenbei. „Es braucht eine professionelle Begleitung. Dafür sind Präventionsfachkräfte vorgesehen“, unterstrich er. Die Kirchenleitung habe beschlossen, dass jeder Kirchenkreis einen Sockelbetrag zur Finanzierung der Aufgabe am Thema Sexualisierte Gewalt bekommen solle. Pro Kirchenkreis wird mit einer Ausstattung von jeweils einer halben Stelle für die Multiplikatoren-Funktion und eine Präventionsfachkraft kalkuliert, so Ost. Dies sei ein sinnvoller Anreiz in Richtung Standardisierung.

 

Klimaschutzfonds wird eingerichtet

Auf Vorschlag des Ausschusses Gesellschaftliche Verantwortung im Kirchenkreis (AgV) regte die Synode an, bis 2025 einen Klimaschutzfonds mit einem Volumen von mindestens 750.000 € einzurichten (etwa zehn € je Gemeindemitglied). Für die Umsetzung sind Handlungskonzepte mit messbaren Zielen als Kriterien zu erstellen, die Basis für die Bewilligung von Geldern sein sollen. „Seit vielen Jahren unterstützt die Synode konkrete Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass die Suche nach Alternativen dringender denn je ist“, betonte Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises. Es gelte, nachhaltigen Konsum sicherzustellen und Ökosysteme zu schützen. Kirchengemeinden und Einrichtungen werden gebeten, Strategien zu entwickeln und Maßnahmen einzuleiten, damit die westfälische Landeskirche bis 2040 klimaneutral wird. Die Schwerpunkte dieser Strategien und Maßnahmen sollten in den Bereichen Gebäudemanagement, Mobilität und Artenvielfalt, nachhaltige Bewirtschaftung von Flächen liegen.

Konkret heißt das beispielsweise im Bereich Gebäudemanagement, ein Energiemana-gement für den Gebäudebestand einzuführen und energetische Maßnahmen umzusetzen. Der benötigte Strom und die benötigte Wärme sollten möglichst durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Im Bereich Mobilität plädiert der Ausschuss dafür, die Akzeptanz der Fortbewegung mit Hilfe des ÖPNV, des Fahrrads und zu Fuß zu verbessern. In den Bereichen Artenvielfalt und nachhaltige Bewirtschaftung von Flächen werden Kirchengemeinden und Einrichtungen dazu aufgerufen, die kirchlichen Flächen ökologisch aufzuwerten, um den Erhalt der Artenvielfalt zu unterstützen. Darüber hinaus appelliert der Ausschuss dafür, Dach- und Restflächen zu begrünen und Land- und Forstflächen ökologisch und sozial nachhaltig zu bewirtschaften.

Außerdem werden die Kirchengemeinden und Einrichtungen aufgefordert, auf Grundlage des Synodenbeschlusses vom 4. Juli 2018 die öko-faire Beschaffung sowie Projekte und Aktivitäten für eine Wirtschaft im Dienst des Lebens verlässlich weiter auszubauen und zu stärken. Der Ausschuss appelliert an Kirchengemeinden und Einrichtungen, sich in den kommunalen Steuerungsgruppen für fairen und nachhaltigen Handel zu beteiligen und die Zusammenarbeit mit Klimaschutzmanagern in den Kommunen zu fördern.

 

Synode schließt sich der Initiative Lieferkettengesetz an

„Im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen sind wir noch lange nicht am Ziel, aber endlich am Start“, unterstrich Regionalpfarrer Dr. Jean-Gottfried Mutombo (Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung der EKvW) vor der Synode. Das am 11. Juni 2021 vom Bundestag verabschiedete Lieferkettengesetz trete 2023 in Kraft. Es erfasse zunächst Unternehmen ab 3.000, von 2024 an dann Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitenden. Diese Unternehmen müssen fortan bei direkten Zulieferern sowie anlassbezogen auch bei indirekten Zulieferern Risiken für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung ermitteln, Gegenmaßnahmen ergreifen und diese gegenüber dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) dokumentieren.

Der ursprüngliche Gesetzentwurf ist an zahlreichen Stellen abgeschwächt worden. Anders als zunächst von Bundesarbeitsminister Heil (SPD) und Bundesentwicklungsminister Müller (CSU) vorgesehen, gilt das Gesetz für weniger Unternehmen, schränkt die Sorgfaltspflichten von Unternehmen stark ein und begründet keinen zivilrechtlichen Haftungstatbestand mehr.

Das bedeutet, dass Betroffene von Menschenrechtsverletzungen auf Basis dieses Gesetzes keinen Schadensersatz von Unternehmen einklagen können.

Die Synode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg schloss sich der Stellungnahme des zivilgesellschaftlichen Bündnisses „Initiative Lieferkettengesetz“, in der 128 Menschenrechts-, Entwicklungs- und Umweltorganisationen sowie Gewerkschaften und kirchliche Akteure wie Brot für die Welt und das Bischöfliche Hilfswerk Misereor zusammengefasst sind, an.  Darin heißt es, dass dieses Gesetz nur ein Etappenerfolg sein könne. Die Zivilgesellschaft werde auch weiterhin für Menschenrechte und Umweltschutz in der gesamten Wertschöpfungskette streiten: Für Nachbesserungen im Lieferkettengesetz, für eine wirkungsvolle Umsetzung und für eine europaweite Regelung, die an entscheidenden Stellen über das deutsche Gesetz hinausgeht.

Die Kreissynode dankte dem Ausschuss für Weltverantwortung für sein großes Engagement in dieser Sache.

 

Verschmelzung der Diakonischen Werke Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken

„Wir wollen die Nähe zu Ihnen weiter stärken und haben dafür gute Ideen,“ so Stefan Zimmermann vor der Synode. Der kaufmännische Vorstand der Diakonischen Werke im Kirchenkreis Tecklenburg und im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken informierte die Synodalen über die Entwicklungen im Zusammenführen beider Werke. Die Verschmelzung der Werke ist für den 24. September vorgesehen. An diesem Tag werden Mitgliederversammlungen beider Werke in Emsdetten stattfinden, die die Verschmelzungsverträge beschließen werden. Der Vorstand beider Werke wird neben dem kaufmännischen Vorstand mit den theologischen Vorständen Pfarrer Jürgen Nass und Pfarrer Matthias Hövelmann besetzt sein. Hintergrund dieser Verschmelzung sei das Einsparen von Ressourcen und die Entlastung der Mitarbeitenden. Der neue Name des Werks soll dann „Diakonie WesT“ lauten. Um Entlastung für den Vorstand zu ermöglichen, ernenne die Diakonie Fachbereichsleitungen. 

 

Neue Kirchenkreis-App soll Vernetzung intensivieren

Der Kirchenkreis Tecklenburg startet im Juni 2021 mit einer neuen Kirchenkreis-App. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn: „Die Zielsetzung ist eine intensivere, lebendige Kommunikation zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und allen weiteren Interessierten. Die App informiert über Neuigkeiten im Kirchenkreis, Veranstaltungen und freie Stellen“. Sie bietet die Möglichkeit, App-Unter-Gruppen zu bilden und sich in diesen auszutauschen, zu informieren und Beiträge zu teilen. Die App wird seit März 2021 in den Gruppen der Ev. Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg getestet. Die Haupt- und Ehrenamtlichen aus der Jugendarbeit nutzen die App nicht nur, um Infos zu posten, sondern auch, um sich in geschlossenen Gruppen zu treffen. Sie sind von den Vorteilen der App überzeugt. Über Push up-Nachrichten werden alle eingeloggten App-Nutzerinnen – und -nutzer zeitnah über aktuelle Entwicklungen informiert.

Interessierte können sich die App kostenlos im Playstore ihres Android-Handys über EV. KK TE herunterladen oder diesen Link im Browser öffnen: evkirchenkreistecklenburg.communiapp.de

 

 

 

 

 

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news-952Thu, 10 Jun 2021 12:13:32 +0200Superintendent André Ost plädiert für Einsicht, ein Umdenken und die Bereitschaft zum Wandel http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/superintendent-andre-ost-plaediert-fuer-einsicht-ein-umdenken-und-die-bereitschaft-zum-wandel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=650019273cee2bcee74b612535ab0bb6Superintendent André Ost hat die Synodalen zur Eröffnung der Online-Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg zu einer Vision einer zukunftsoffenen Kirche aufgerufen. „Diese Kirche hat Zukunft, wenn sich auch die junge Generation mit ihr verbindet und Verantwortung übernimmt“, ist sich der Superintendent sicher. In seinem Bericht nahm er Bezug auf die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die kürzlich unter dem Motto „Kirche hat Zukunft“ tagte. Mit der Wahl der neuen jungen Synoden-Präses Anna-Nicole Heinrich habe die EKD-Synode ein zuvor nicht zu erwartendes Aufbruchszeichen gesetzt, betonte er.

„Als Kirche müssen wir manchmal durch die Erfahrung von Abbruch und Trauer hindurch. Dieses Empfinden kann und darf man nicht überspringen“, machte Superintendent André Ost in seinem jährlichen Bericht über Entwicklungen im Kirchenkreis deutlich. Doch jenseits aller niederdrückenden Erfahrungen gebe es einen Zukunftshorizont, dem Christen mit einer positiven Erwartungshaltung begegnen sollten. „Denn es ist eine Erfahrung des Glaubens, dass Gott sich uns zu allen Zeiten und unter allen Umständen offenbaren wird. Auch mit einer strukturell veränderten Kirche wird er mit uns auf dem Weg sein“, so der leitende Theologe.    

Damit nahm er Bezug auf die Situation der Emmaus-Jünger, die am Ostertag die Nachricht von der Auferstehung gehört haben. Sie fühlen sich verlassen, haben das Gefühl, dass Gott schweigt und spüren nichts von der Anwesenheit des lebendigen Gottes. Sie sehen sich auf sich selbst geworfen. „Die Coronakrise hat uns ähnlich aus der Bahn geworfen“, betont André Ost. „Unsere kirchlichen Gewohnheiten wurden vor 15 Monaten jäh unterbrochen, als wir aufgefordert wurden, Solidarität in einer globalen Krise zu zeigen, wie unsere Generation sie noch nicht erlebt hat. Und wir haben als Kirche gemerkt, wie sehr wir mit der Welt um uns herum verwoben sind, wie sehr der Blick auf die Welt uns beeinflusst und die Welt uns als Kirche sieht“, so Ost weiter.

Gemeindeberichte zeigen, wie sehr die Coronakrise das kirchliche Leben belastet hat

„Jede Krise ist eine Herausforderung zur Besinnung und eine Chance für einen neuen Weg“, betonte der Superintendent in seinem Bericht. Je länger der kirchliche Lockdown dauerte, hätten sich auch Zweifel gemeldet, ob das der richtige Kurs sei. “Zurückhaltung, Kontaktlosigkeit wiederstreitet dem Impuls, füreinander da zu sein, Gemeinschaft zu leben und das Evangelium mit den Menschen in lebendige Beziehung zu setzen“, betonte er. „Vielleicht hat uns der kirchliche Corona-Lockdown ja nicht nur die Sehnsucht nach der möglichst schnellen Wiederaufnahme des Gewohnten gebracht, sondern auch einige Erkenntnisse für die Zukunft unserer Kirche“, meinte er.

Was ist entbehrlich und wofür wollen wir unsere Kräfte einsetzen?

Er könne die mahnenden Stimmen gut verstehen, die sagten, wir müssen doch wieder anfangen. Wir müssen zeigen, dass es uns gibt. Wir müssen die abgerissenen oder sich lösenden Kontaktfäden wieder knüpfen, sonst nehmen wir einen zu großen Schaden, so der Superintendent. Wo dies versucht wurde, etwa bei nachgeholten Konfirmationen in Ibbenbüren und Rheine in diesem Frühjahr, habe es dankbare Reaktionen gegeben, berichtet Ost. „Manches ist kaputt gegangen und lässt sich nicht mehr reparieren: Gemeindegruppen, die sich aufgelöst haben, Chöre, die nicht mehr singfähig sind. Das hilft uns aber vielleicht auch, einen realistischen Blick dafür zu gewinnen, worauf wir uns in Zukunft konzentrieren sollten. Was entbehrlich ist und wofür wir unsere Kräfte stattdessen einsetzen wollen“. Für die Partnerschaftsarbeit habe die Nutzung der digitalen Möglichkeiten einen wahren Aufschwung erfahren, betonte er. Der Lengericher Pfarrer Harald Klöpper, der den Online-Partnerschaftsgottesdienst koordinierte, sagt: “Ich habe den Eindruck, dass die Kontakte zwischen den Kirchenkreisen Otjiwarongo (Namibia), Tecklenburg und Wesel noch nie so intensiv gewesen sind“. Es hätten diverse Zoom-Konferenzen und zwei sehenswerte Video-Gottesdienste stattgefunden, die einen beeindruckenden Brückenschlag ermöglicht hätten, so Ost. 

Perspektiventwicklung für den Kirchenkreis

Was erwarten die Menschen eigentlich von uns? Wofür brauchen sie Kirche? Was sind unsere Kernkompetenzen, worin sind wir richtig gut? Unter dieser Fragestellung, die nicht den Selbsterhalt im Fokus habe, sondern den Bedarf der Menschen, die sich als zugehörig zur Kirche begreifen, sich aber womöglich nicht deutlich genug artikulieren, arbeitet seit Beginn des Jahres die Struktur-AG des Kirchenkreises. „Sie ist multiprofessionell und kirchenkreisumgreifend besetzt. Sie hat die Aufgabe, die Entwicklungen der kommenden Jahre vorauszudenken und strukturelle Lösungen vorzubereiten“, informierte der Superintendent. Dies geschehe vor dem Hintergrund des landeskirchlichen Diskussionsprozesses um die zukünftige Struktur der Kirche, denn die Herausforderungen habe der Kirchenkreis Tecklenburg selbstverständlich nicht exklusiv. 

In den kommenden zehn Jahren werde der Kirchenkreis Tecklenburg einen großen Veränderungsprozess erleben: „Die geburtenstarken Jahrgänge unserer Hauptamtlichen werden sukzessive in den Ruhestand gehen. Wir wissen heute bereits, dass es in allen kirchlichen Berufsgruppen zu wenig Nachwuchs gibt, um diese Abgänge zu kompensieren“, betonte Ost. „Die heute stark vertretene Babyboomer-Generation wird weichen, und dies hat Auswirkungen auf die Personalausstattung“.

Gemeindeübergreifende Kooperationen und Interprofessionelle Pastoralteams als zukünftiger Weg für Kirche im ländlichen Raum

Nach dem Beschluss der Kreissynode 2018 für die Pfarrstellenplanung befasse sich die Struktur-AG derzeit mit der Nachbarschaftsregion Mitte-Nordost mit den Kirchengemeinden Tecklenburg, Westerkappeln, Lotte, Wersen und Wersen-Büren. „Hier“, sagt André Ost, „lassen sich die Herausforderungen der Zukunft modellhaft aufzeigen, aber auch mögliche Lösungen entwickeln“. Für die Kirche im ländlichen Raum könne der zukünftige Weg nur über eine gemeindeübergreifende Kooperation führen, machte der Superintendent klar. In den kommenden Jahren müsse sich der Blick für Kooperationsräume weiten. „Die neuen Verhältnisse brauchen Einsicht, ein Umdenken und die Bereitschaft zum Wandel“, appellierte er an die Synodalen.

Die diesjährige Kreissynode Tecklenburg beschäftigte sich in digitalen Gesprächsgruppen intensiv mit dem Thema „Interprofessionelle Pastoralteams als Personalkonzept der Zukunft“ (IPT). Das IPT gilt in der Evangelischen Kirche von Westfalen als das Personalkonzept der Zukunft. Nach einer Erprobungsphase in 17 Teams aus verschiedenen westfälischen Kirchenkreisen mit anschließender Evaluation wird das Konzept nach dem Beschluss der Landessynode jetzt in den Regelbetrieb überführt. Damit soll der ab 2028 bevorstehende Engpass im Pfarrdienst rechtzeitig durch die Einbeziehung anderer kirchlicher Berufs-gruppen kompensiert werden. „Wenn wir das künftige Personalkonzept unserer Kirche bedenken, dann wollen wir zusammentragen, was wir darüber denken. Welche Sorgen und Anfragen wir haben, welche öffnenden Möglichkeiten wir aber auch darin sehen“, unterstreicht André Ost.     

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news-963Wed, 09 Jun 2021 09:00:00 +0200Orgelkonzerte, Workshops und musikalische Spaziergänge beim Orgeltag Westfalenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/orgelkonzerte-workshops-und-musikalische-spaziergaenge-beim-orgeltag-westfalen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=432a448be69a4fbe5f64b674a965b672Denn nach der Premiere im Jahr 2018 fand der zweite Orgeltag der westfälischen Landeskirche diesmal erstmals ökumenisch und mit weiteren Partnern statt. Beteiligt waren die Bistümer Essen und Münster, das Erzbistum Paderborn, der Bund Deutscher Orgelbaumeister, die Stiftung Orgelklang, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Landesverband der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker sowie der Chorverband in der EKvW, das Daniel Kunert Musik-Medienhaus, das Posaunenwerk Westfalen, die Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten und das Netzwerk Klosterlandschaft Ostwestfalen-Lippe. Dass Landeskirche und Bistümer, evangelische und katholische Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker gemeinsam beteiligt waren, ist für Springer „ein großes Zeichen, ein riesiger Gewinn“. „Neben zahlreichen Präsenzveranstaltungen gab es diesmal auch viele Möglichkeiten, den Orgeltag bequem von zuhause aus zu erleben: „Veranstaltungen wurden vorproduziert, live gestreamt oder gleich interaktiv digital angeboten“, freut sich Ute Springer und sieht die Digitalisierung nicht als „Notlösung, sondern zusätzliche Chance“. Schließlich sei es bei einer präsentischen Orgelführung schlichtweg nicht möglich, einer kompletten Gruppe die hinteren Winkel der Orgel zu zeigen. Online dagegen schon.

Orgel hören, sehen – und ausprobieren: LKMD Harald Sieger übt mit Jugendlichen

„Wie hört sich mein Lieblingssong an, wenn ich ihn auf der Orgel spiele? Welche Möglichkeiten der vielfarbigen klanglichen Ausgestaltung habe ich?“ Harald Sieger aus Löhne hatte sich für den zweiten Orgeltag Westfalen im Ev. Kirchenkreis Vlotho etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Im Rahmen der Nachwuchsgewinnung der Evangelischen Kirche von Westfalen (#machkirche) hatte der Landeskirchenmusikdirektor Jugendliche, die bereits Klavierunterricht nehmen und ihre Lieblingsstücke auf der Königin der Instrumente unter seiner Anleitung ausprobieren wollten, in die Auferstehungskirche am Kurpark in Bad Oeynhausen eingeladen. In der jeweils 20-minütigen Unterrichtsstunde bekamen die Kinder alles an der Orgel erklärt – von den Registern über die Pedale, die Orgelpfeifen und auch die unterschiedlichen Klänge, die solch eine Kirchenorgel erzeugen kann. „Viele wissen gar nicht, dass das Lieblingslied, egal ob Pop oder Klassik, auch auf einer Orgel gut klingen kann“, sagte Harald Sieger. Ähnliche Aktionen gab es übrigens auch in den Ev. Kirchenkreisen Herne und Siegen.

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news-961Tue, 08 Jun 2021 09:00:00 +0200"Staatliche Seenotrettung im Mittelmeer wieder aufnehmen" - Präses Annette Kurschus fordert in ihrer Botschaft zum Weltflüchtlingstag sichtbare und wirksame Zeichen der Menschlichkeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/staatliche-seenotrettung-im-mittelmeer-wieder-aufnehmen-praeses-annette-kurschus-fordert-in-ihrer/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c58a79cfe2540871c7f5a091ddf3db1e„Wir können viel mehr Menschen eine Chance auf ein menschenwürdiges Leben geben, eine Chance auf eine sichere Bleibe. Es ist und bleibt falsch, Menschen ertrinken zu lassen – egal aus welchem Grund und mit welcher Perspektive sie sich nach Europa aufgemacht haben“, sagt Präses Annette Kurschus in ihrer Botschaft zum Tag des Flüchtlings am 20. Juni. 2001 hatten die Vereinten Nationen erstmals den Weltflüchtlingstag ausgerufen. Heute sind über 80 Millionen Menschen auf der Flucht, die meisten von ihnen im eigenen Land oder in den direkten Nachbarländern. „In Deutschland ist die Zahl der Asylanträge so niedrig wie lange nicht. Dennoch klingt es mitunter so, als dränge alle Welt nach Europa und nach Deutschland“, sagt die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) und stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende.

Dringenden Handlungsbedarf sieht sie im Mittelmeer: „Noch immer bleiben die Bitten von Organisationen, Kirchen, Gewerkschaften und Hilfswerken ungehört, endlich die staatliche Seenotrettung wieder aufzunehmen“, so Kurschus.

Auch für die Menschen in den überfüllten Lagern an den EU-Außengrenzen sei Hilfe möglich. „Nach wie vor stehen zahlreiche Kommunen und Städte in Deutschland und Europa bereit, um aus Seenot gerettete Menschen direkt aufzunehmen. Jedoch: Sie dürfen nicht helfen. Ich frage mich: Was hindert uns, endlich sichtbare und wirksame Zeichen der Menschlichkeit zu setzen? Ich fürchte, da stehen nicht die Grenzen unserer Möglichkeiten im Weg, sondern die Grenzen unseres Mitgefühls und unserer Barmherzigkeit“, sagt die Präses.
Gerade in einem Wahljahr brauche es politischen Mut, mit konkreten Taten konkrete Rettung zu organisieren. „Gott sei Dank riskieren solchen Mut tagtäglich unzählige Menschen - in der Flüchtlingshilfe, in der Seebrückenbewegung und in vielen Initiativen gegen Rassismus und rechte Gewalt. Sie verdienen unsere Solidarität, unseren Respekt und unseren Rückenwind“, betont Annette Kurschus.

Hintergrund

2021 jährt sich die Verabschiedung der Genfer Flüchtlingskonvention zum 70. Mal. Seit 1951 setzt sich UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR weltweit dafür ein, dass Menschen, die von Verfolgung bedroht sind, in anderen Staaten Asyl erhalten. Die Landessynode der EKvW hat aus diesem Anlass Anfang Juni an die politisch Verantwortlichen appelliert, illegale Zurückweisungen von Asylsuchenden an den EU-Außengrenzen sofort einzustellen. Auch die Seenotrettung im Mittelmeer sei eine völkerrechtliche und humanitäre Pflicht und dürfe weder behindert noch kriminalisiert werden.

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news-955Tue, 08 Jun 2021 08:50:00 +0200Besonderer Dank für jahrzehntelangen Dienst am Nächsten - Kronenkreuz in Gold für Dieter Georg http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/besonderer-dank-fuer-jahrzehntelangen-dienst-am-naechsten-kronenkreuz-in-gold-fuer-dieter-georg/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=359d1c9e3d5cc109eb778baf1cff6d4eAm 13. Juni 2021 wurde Dieter Georg, dem ehemaligen Geschäftsführer des von Bodelschwingh-Krankenhauses, der Ökumenischen Krankenhausgesellschaft und der Klinikum Ibbenbüren gGmbH, in Anerkennung seines jahrzehntelangen diakonischen Wirkens das Kronenkreuz der Diakonie in Gold überreicht. Pfarrer Jürgen Nass, Theologischer Vorstand des Diakonischen Werkes Tecklenburg, würdigte ihn im Gottesdienst der Christuskirche als überaus engagiert, innovativ und den Menschen zugewandt. Vor 42 Jahren war Dieter Georg in den Dienst der Diakonie getreten und hat im Laufe seines Berufslebens die Entwicklung der Ibbenbürener Krankenhauslandschaft entscheidend mitgestaltet und vorangetrieben.

Als Verwaltungsleiter des von Bodelschwingh-Krankenhauses, Geschäftsführer der von Bodelschwingh-Krankenhaus gGmbH, der Krankenpflegeschule, der von Bodelschwingh diakonische Einrichtungen gGmbH oder der zwei Tagespflegen in Ibbenbüren und Laggenbeck hatte er eine Fülle von Aufgaben zu bewältigen. 1977 erfolgte die Fusion der beiden Krankenhäuser unter dem Spitzenverband der Diakonie zur Klinikum Ibbenbüren gGmbH. Dieter Georg wurde 2004 zum alleinigen Geschäftsführer ernannt. Zahlreiche Baumaßnahmen, Umstrukturierungen und Zertifizierungen waren insbesondere nach 2009, als das Klinikum in die Stiftung Mathias Spital Rheine eingebracht wurde, tägliche Herausforderung.

Im Gottesdienst verabschiedete Reinhard Lohmeyer zudem Elke Stalljohann aus dem Presbyterium. Durch ihren Einsatz mit den Schwerpunkten Seniorenarbeit und multikulturelle Begegnungen, habe sie seit 2016 mit hohem Engagement Verantwortung für die Leitung der Gemeinde übernommen, betonte der Pfarrer. In seiner Predigt plädierte er unter Bezug auf die Lesung dafür, die Kirche als Festsaal zu begreifen, in den alle Menschen eingeladen sind. Das Gleichnis aus dem 14. Kapitel des Lukasevangeliums richte den Blick weg vom eigenen Weg auf die Weite der Welt Gottes, so Reinhard Lohmeyer.

Auch die Christuskirche sei ein Festsaal, ein Ort, an dem Gottes Liebe wirkt. „Nach Corona braucht Kirche einen neuen Aufbruch in ein aufsuchendes Gemeindeleben!“, rief er zu Gastfreundschaft über Zäune hinweg und noch offeneren Formen des Miteinander-Feierns auf. Den musikalischen Rahmen des Gottesdienstes gestaltete KMD Christian Schauerte am Piano und mit Gesang. Die Kollekte war für die Diakonie in Deutschland sowie die Stiftung „Evangelische Kirche in Ibbenbüren“ bestimmt.

Text: Brigitte Striehn

 

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news-942Wed, 02 Jun 2021 08:42:00 +0200Umfassende Bewusstseinsbildung und fachliche Handlungssicherheit sind entscheidend - Interview zur Arbeit der AG Sexualisierte Gewalthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/umfassende-bewusstseinsbildung-und-fachliche-handlungssicherheit-sind-entscheidend-interview-zur-a/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cbba902c41e2410eac00f523d169a43aKirchengemeinden sollten Orte sein, an denen Menschen ermutigende und stärkende Erfahrungen machen können. Es geht darum, Beziehungen im verantwortungsvollen Umgang mit Nähe und Distanz zu gestalten. Sexualisierte Gewalt in allen Formen – von Grenzverletzungen bis hin zu schweren Straftaten – bewirkt jedoch das genaue Gegenteil. Um das zu verhindern, hatte die Sommersynode des Kirchenkreises Tecklenburg 2018 den Anstoß zur Erarbeitung eines Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt gegeben.

Im Januar 2018 nahm die AG Sexualisierte Gewalt ihre Arbeit auf. Vielfältige Kompetenzen der Teilnehmenden aus Kirche und Diakonie fließen in die Arbeit ein. Den Vorsitz der AG hat Pfarrerin Dr. Britta Jüngst, die als Krankenhausseelsorgerin im Klinikum Rheine arbeitet. Sie stellte der Kreissynode am 1. Juli 2019 Bausteine für ein kreiskirchliches Schutzkonzept vor. Damit verständigten sich die Synodalen u.a. auf eine Selbstverpflichtungserklärung, in der es heißt: „Der Evangelische Kirchenkreis Tecklenburg setzt sich für einen wirksamen Schutz vor allen Formen von Gewalt, auch vor Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung, ein und wirkt auf Aufklärung und Hilfe zur Unterstützung Betroffener hin.“ Am 1. Januar 2020 nahm Ingrid Klammann ihren Dienst als „Multiplikatorin“ auf und ist damit im Kirchenkreis zuständig für Schulungen nach dem EKD-weiten Konzept „hinschauen – helfen – handeln“.

Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn befragte Dr. Britta Jüngst und Ingrid Klammann zur Präventionsarbeit im Kirchenkreis.

Im letzten November hat die EKvW ein Kirchengesetz zum Schutz vor sexueller Gewalt beschlossen. Wie wirkt sich das Gesetz auf die Arbeit zum Thema Sexualisierte Gewalt im Kirchenkreis aus?

Britta Jüngst: Das Kirchengesetz setzt einen verbindlichen Rahmen für den Schutz vor sexualisierter Gewalt. So nennt es Maßnahmen zur Vermeidung sexualisierter Gewalt und Hilfestrukturen. Alle Einrichtungen unserer Kirche, also auch die Kirchengemeinden, sind nun angehalten, für ihren Ort und ihre Arbeit jeweils ein Schutzkonzept zu erarbeiten. Dazu gehören z.B. eine Risikoanalyse, ein Notfallplan … Die AG hat für die kreiskirchliche Ebene Bausteine eines Schutzkonzeptes bereits erarbeitet. Die stellen wir den Kirchengemeinden als Anregung und Unterstützung zur Verfügung. Zudem sind haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende verpflichtet, an Schulungen zum Thema teilzunehmen, denn wir brauchen unbedingt mehr Wissen über sexualisierte Gewalt in unserer Kirche. Als AG unterstützen wir die Kirchengemeinden so gut wir können bei den ersten Schritten, ermutigen sie, eigene Arbeitsgruppen zu gründen und mit der Umsetzung zu beginnen. Wichtig ist, dass wir vor der Aufgabe nicht zurückschrecken, sondern konsequent das tun, was wir tun können, um sexualisierte Gewalt so gut wie irgend möglich zu verhindern.

Welche Aufgaben haben Sie als Multiplikatorin für das Konzept: Hinschauen-Helfen-Handeln?

Ingrid Klammann: Um alle Menschen und insbesondere Kinder und Jugendliche, die sich in Kirche engagieren, dort arbeiten, Rat und Beistand suchen, an Angeboten teilhaben, bestmöglich vor sexualisierter Gewalt zu schützen, muss eine Sensibilisierung für dieses Thema stattfinden.

Mit den Hinschauen-Helfen-Handeln Schulungskonzepten vermitteln wir als Multiplikatoren*Innen das benötigte Wissen über die vielfältigen Aspekte, die dieses Thema in sich trägt. Beginnend mit einer Begriffsbestimmung, über Strategien von Täter und Täterinnen bis hin zu Risikofaktoren, die sexualisierte Gewalt begünstigen. Es muss gewusst werden, wie Gefahren ermittelt werden können durch die Erstellung einer Risikoanalyse. Und auch das Erstellen eines Interventionsplans ist Schulungsinhalt, damit gewusst wird, was zu tun ist, wenn eine Vermutung oder ein Verdacht auf sexualisierte Gewalt im Raum steht. Die Schulungen sind die Voraussetzungen, um ein Schutzkonzept erstellen zu können. Die Schulungsarbeit beinhaltet immer eine umfassende Bewusstseinsbildung und die Entwicklung fachlicher Handlungssicherheit in diesem Themenbereich. Denn alle Haupt-amtlichen und Ehrenamtlichen, die in kirchlichen Zusammenhägen arbeiten, tragen gemeinsam Verantwortung dafür, dass ein sicheres und schutzbietendes Umfeld geboten wird.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihre Arbeit aus? Konnten Sie schon Schulungen anbieten?

Ingrid Klammann:Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie auch in Deutschland ausbrach, erstellten wir in der AG gerade einen Zeit- und Arbeitsplan, wie und wann und mit wem die ersten Schulungen durchgeführt werden sollten. Mit den Gemeinden sollte angefangen werden. Ein Vorstellungsschreiben zu meiner Person und meine Aufgabe als Multiplikatorin wurde aufgesetzt und an die Gemeinden verschickt. Es wurde vereinbart, dass Frau Dr. Jüngst alle Presbyterien vorab besucht, um dort über die Vorgehensweise und die Umsetzung der Schulung zu informieren. Anschließend sollten Termine für die Schulung mit mir vereinbart werden. Aufgrund der Pandemiesituation mussten andere Wege beschritten werden. Frau Dr. Jüngst besucht die Presbyterien in Präsenz oder per Zoom. Eine Schulung lässt sich bei diesem sensiblen Thema nicht digital durchführen, dies wurde sehr schnell klar. Somit können wir leider erst in diesem Frühjahr mit der Schulungsarbeit in Präsenz beginnen. Durch das inzwischen in Kraft getretene Kirchengesetz stellen wir fest, dass sich die Gemeinden mit größerer Motivation diesem Thema stellen und die Erstellung eines Schutzkonzeptes für sich als Qualitätsmerkmal ansehen können.

Wodurch erfahren Sie in der Arbeit als kreiskirchlichen Multiplikatorin Unterstützung der AG?     

Ingrid Klammann: Der Kirchenkreis Tecklenburg hat sich mit der AG rechtzeitig auf den Weg gemacht, um sich mit dem Thema Sexueller Missbrauch fachlich auseinanderzusetzen. In der AG bündeln sich für das Thema bereits vorhandene Kompetenzen aus Kirchen-gemeinde, Jugendarbeit, Kindergartenverbund, Verwaltung, MAV, Schule, Diakonie und Seelsorge. Es besteht eine hohe fachliche Qualifikation und große Offenheit, sich des Themas anzunehmen. Meine Schulungsarbeit erfährt dadurch eine starke Unterstützung, sodass für jedes Arbeitsfeld auch passgenaue Angebote in den Schulungen angeboten werden können.                                                                                                                                                                                       

Welche Aufgaben sehen Sie für die AG Sexualisierte Gewalt im weiteren Prozess?

Britta Jüngst: Das Kirchengesetz verlangt, einige Neuerungen zu akzeptieren. Z.B. müssen alle Hauptamtliche und viele Ehrenamtliche künftig ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Manche fühlen sich dadurch gekränkt und zu Unrecht verdächtigt. Da kann die AG eine andere Perspektive anbieten: Ein erweitertes Führungszeugnis ist ein deutliches Signal, das Eltern z.B. vermittelt, dass wir wirklich alles tun, damit ihre Kinder bei uns sicher sind, und möglichen Tätern und Täterinnen vermittelt, dass wir aufmerksam und kompetent sind. Die AG erarbeitet gerade weitere Informationen und Materialien, die den Gemeinden bei der Umsetzung des Kirchengesetzes die Arbeit erleichtern sollen, z.B. einen Musterbrief zur Beantragung eines erweiterten Führungszeugnisses oder einen Verfahrensvorschlag für den Umgang mit einer Selbstverpflichtungserklärung. Wir haben eine Art Lotsenfunktion bis das Kirchengesetz allen vertraut ist. Und wir versuchen, möglichst alle Arbeitsbereiche im Blick zu halten, die Kinder- und Jugendarbeit natürlich und auch die Verwaltung, die Musik …

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news-951Wed, 02 Jun 2021 08:31:00 +0200Solidarität mit Menschen auf der Flucht - Einsatz der "Seebrücke" für Richtungswechsel in der Migrationspolitik http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/solidaritaet-mit-menschen-auf-der-flucht-einsatz-der-seebruecke-fuer-richtungswechsel-in-der-migrat/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9f774512c54486b24d1752c674cee5a6Im Münsterland beteiligten sich am 5. Juni zahlreiche Lokalgruppen der „Seebrücke“-Bewegung aus dem Münsterland und Osnabrück an einer Fahrrad-Demonstration. Damit wollten sie einen sichtbaren und lauten Protest gegen den Kurs der Bundesregierung und der Europäischen Union in der Flüchtlings- und Migrationspolitik zum Ausdruck bringen, betonten die Organisatoren. Sie kämpfen für den Beitritt ihrer Kommunen zum Städtebündnis „Sichere Häfen“ und fordern die Entkriminalisierung der Seenotrettung sowie neue staatliche Rettungsmissionen. Sie heißen Geflüchtete in ihrer Mitte willkommen - und sind bereit, mehr Menschen aufzunehmen, als sie müssten. Gemeinsam bildeten die „Sicheren Häfen“ eine starke Gegenstimme zur Abschottungspolitik der Bundesregierung – unbequem und medienwirksam, heißt es im Programm.

In Ibbenbüren hatte die örtliche Lokalgruppe der „Seebrücke“ unter dem Motto “Ziel: Sicherer Hafen Münsterland! Brücken bauen! Hafen werden! Leben retten!” im Anschluss an die Fahrrad-Sternfahrt eine Kundgebung vorbereitet. Die Teilnehmer brachten dabei zum Ausdruck, dass ihnen die Geschehnisse an den Außengrenzen Europas und in Flüchtlingslagern wie Moria nicht egal sind. Die menschenunwürdigen Zustände auf der griechischen Insel Lesbos wurden durch aufrüttelnde Momentaufnahmen der Fotografin Alea Horst dokumentiert, die das gesprochene Wort eindringlich ergänzten.

Pfarrer i. R. Reinhard Paul von der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren freute sich, dass auch die Kirchen Platz in der Initiative haben, denn sie sind an vielen Stellen in deren Aktivitäten eingebunden, beispielsweise in den „Cafés International“ oder im Arbeitskreis Asyl. „Wir wissen, dass Tausende auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken sind, wir kennen die Bilder“, mahnte er. Trotzdem lasse sich die Mehrzahl der Menschen nicht dazu bewegen, diesem Elend ein Ende zu bereiten. Die Europäische Union sollte im Eingeständnis ihrer Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht den 2012 verliehenen Friedensnobelpreis zurückgeben, schlussfolgerte Reinhard Paul. Es müsse einfach mehr getan werden. Er selbst finde das Geheimnis, dass Menschen sich mit Verstand und Herz bewegen, in der Gestalt des Menschensohnes Jesus, sagte der Pfarrer. Er erklärte den Zuhörern, dass es im Christentum, Islam und Judentum gleichermaßen heißt: „Wer einen Menschen rettet, der rettet die Welt“. Er dankte den Seebrücke-Aktivisten für ihre Bereitschaft zum Brückenbauen.

Stephanie Siekmann aus Ibbenbüren erklärte das Ziel der „Seebrücke-Gruppen“. Sie handeln in der Überzeugung, dass das sogenannte „Flüchtlingsproblem“ gelöst werden kann, wenn alle mithelfen. Ibbenbüren und Westerkappeln hätten sich bereits zu „Sicheren Häfen“ erklärt, berichteten Stephanie Siekmann und das Mitglied des Gemeinderates Westerkappeln, Ferdinand Blanke. Dafür gab es viel Beifall. In Osnabrück habe die Lokalgruppe schon viel erreicht, in Hörstel und Recke stehe die Zustimmung noch aus, erzählten Vertreter aus den drei Orten. Die Wirkung des Slogans „Empathie ist ansteckend“ zeigte sich in der beträchtlichen Teilnehmendenzahl an der Aktion, die am 6. Juni in Münster endete.

Svea Nitsche führte ein Interview mit Kusai Alkfieri, der aus Syrien geflüchtet war. Er nimmt an den Mahnwachen teil, weil er anderen Mut machen will. Peyman Bahrami lebt seit seiner Flucht aus dem Iran als Asylbewerber in Deutschland. Er schilderte ausführlich gute und schlechte Erfahrungen auf seinem Weg, die nachdenklich machten. Nun hofft der 32-Jährige, dass seine noch jungen Wurzeln in der neuen Heimat wachsen können.

Text: Brigitte Striehn

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news-948Tue, 01 Jun 2021 13:36:37 +0200Ausgezeichnet mit PSD NachwuchsPreishttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ausgezeichnet-mit-psd-nachwuchspreis/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1f8e67b8db8f673eb7acf721b5d8a649Der Ev. Lukas Kindergarten Ibbenbüren erzielte in diesem Jahr mit seinem Projekt „Haussprechanlage für die Kinder“ einen PSD NachwuchsPreis. Der Kindergarten punktete dank regem Publikumszuspruch – und gewann die Summe von 1.000 Euro.Die PSD Bank Westfalen-Lippe eG schreibt alle zwei Jahre den PSD NachwuchsPreis aus. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb mit Publikumsbeteiligung, der die besten Projekte ehrt und fördert, die sich für den Nachwuchs in KiTas und Kindergärten in der Region einsetzen. Ganz im genossenschaftlichen Sinn hat die PSD Bank diesen Wettbewerb mit Publikumsbeteiligung mit einem Fördergeld von insgesamt 27.000 Euro ausgestattet. In diesem Jahr haben 57 Kitas und Kindergärten mit überaus kreativen und spannenden Projekten teilgenommen.

Das Team des Lukas-Kindrgartens freut sich mit den Kindern über die außergewöhnliche Unterstützung: „Es ist eine tolle Anerkennung unserer Idee und der Leistung unseres Teams“, so Leiterin Kirsten Schwegmann. „Das bringt uns ein entscheidendes Stück weiter und lenkt zudem jene Aufmerksamkeit auf unser Projekt, das es verdient hat.“

Haussprechanlage für Kinder

Mit dem Gewinn möchte das Team des Lukas-Kindergartens eine Haussprechanlage für Kinder installieren. „Um die Sprachfreude, die Autonomie und Kompetenz unserer Kinder weiterhin zu fördern, möchten wir gerne in jedem Raum unseres Hauses ein Telefon installieren lassen, ähnlich wie die Geräte in der Seniorentelefonie; also mit Bildwahltasten“ informiert das Team. So können die Kinder von Raum zu Raum anrufen, um Spielkontakte zu verabreden oder auch, um sich im Speiseraum zum gemeinsamen Essen zu treffen. "Besonders unsere sprachverzögerten Kinder können so ihr Selbstvertrauen stärken und werden motiviert, ihre neuen Sprachkompetenzen auch im direkten zwischenmenschlichen Kontakt einzusetzen. Zusätzlich hat uns die Corona Pandemie aufgezeigt, wie wichtig Medien sind, da wo direkte Kontakte nicht möglich sind,“ so das Team.

 

 

 

 

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news-943Tue, 25 May 2021 15:19:38 +0200Hoffnung in schwierigen Zeiten - Online-Partnerschaftsgottesdienst aus Otjiwarongo (Namibia) und den Kirchenkreisen Tecklenburg und Weselhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/hoffnung-in-schwierigen-zeiten-online-partnerschaftsgottesdienst-aus-otjiwarongo-namibia-und-den/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=655c5b4bbd13dd0e6c4d770ef402c1a6"Ich finde es schön, dass man nach der Schwere der Coronazeit eine Leichtigkeit beim Ansehen der Gottesdienst-Beiträge spürt, die vom Pfingstgeist getragen ist“, meint Pfarrer Harald Klöpper, Mitglied des Partnerschaftskomitees im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg. Er hat den Partnerschaftsgottesdienst koordiniert und die einzelnen Beiträge zusammengeschnitten. Und dass diese Arbeit viel Zeit kostet, darüber macht er keine großen Worte. Wichtiger ist ihm, zu betonen, dass die Pandemie für die ökumenischen Partner auch Positives ermöglicht hat:“ Ich habe den Eindruck, dass die Kontakte zwischen den Kirchenkreisen Otjiwarongo, Tecklenburg und Wesel noch nie so intensiv gewesen sind, wie in Zeiten von Corona“, meint er.Hier kommen Sie zum Online-Partnerschaftsgottesdienst: https://youtu.be/AiQPw2RfuuE

„Hoffnung in schwierigen Zeiten“ ist das Motto des Online-Gottesdienstes der kirchenkreisweiten Reihe „Ankerplatz“. Die Beiträge der unterschiedlichen Akteur*innen sind vielversprechend: So erzählen Menschen aus den Kirchengemeinden, was sie mit Hoffnung verbinden. Dass Aufstehen nicht nur ein Appell sein soll, sondern auch körperlich gemeint ist, setzen andere Mitwirkende filmisch um. Die Superintendenten André Ost (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) und Thomas Brödenfeld (Ev. Kirchenkreis Wesel) übermitteln Hoffnungsbotschaften und Pfarrerin Elisabeth von Francois (Otjiwarongo) sowie Regionalpfarrer Dr. Jean-Gottfried Mutombo (Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung, möwe) berichten von der Wirkkraft der Partnerschaften in herausfordernden Zeiten. Auch die Partnerschaftsbeauftragten senden Grüße. Viel Lebendigkeit und Freude am Glauben vermitteln musikalische Beiträge aus Namibia und Deutschland. 

 

 

 

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news-946Tue, 25 May 2021 15:00:00 +0200Bewegte Pfingsten - Familienaktion in Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bewegte-pfingsten-familienaktion-in-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e7b84845dfc2e340115154040516fe32„Mach‘ nochmal an, Papa“, ruft Jannis. Bereitwillig richtet sein Vater das Handy auf den QR-Code, der mitten im Wald an einem Baum befestigt ist. „Sekminės. Dievo dvasia jaudina ž mones“, tönt es aus dem Lautsprecher. War das nun finnisch oder litauisch? Immerhin wissen die beiden schon, was die freundliche Stimme ihnen sagen will: „Pfingsten - Gottes Geist bewegt Menschen.“ Und bewegen durften sich Jannis und sein Vater an diesem kühlen und nassen Pfingstsamstag bereits ausgiebig. Denn das Smartphone-Rätsel war nur ein kleiner Teil der Familienaktion „Bewegte Pfingsten“, die der CVJM Lengerich und die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Tecklenburg gemeinsam organisiert hatten. In insgesamt zehn Sprachen hatten die ehrenamtlichen Jugendmitarbeiter:innen des CVJM die Pfingstbotschaft übersetzt und diese mittels QR-Codes auf einem Rundweg von knapp drei Kilometern Länge verteilt. Sie alle galt es aufzuspüren und richtig zuzuordnen, wollte man das geforderte Lösungswort entschlüsseln.

Start und Ziel der Tour war die Evangelische Johanneskirche im Lengericher Pfarrbezirk Stadtfeldmark. „Wir haben uns ganz bewusst für die Johanneskirche als Ausgangspunkt entschieden“, so Jugendreferentin Viola Langenberger. „Das Chorfenster dort ist als Pfingstfenster gestaltet und zeigt die wichtigsten biblischen Symbole für den Heiligen Geist.“  

Als solche waren Taube, Feuer und Wind auch während der Familienaktion spielerisch zu entdecken. An einem knisternden Lagerfeuer entstanden mittels Salatschleudern bunte Farb“feuer“werke, riesige Seifenblasen waberten, vom Wind getragen, sanft über eine Waldwiese, und aus einfachen Ausmalkarten wurden mit Geduld und Fantasie beeindruckende kleine Kunstwerke. Zum Abschluss konnten sich Eltern und Kinder vor dem bunten Pfingstfenster in der Johanneskirche fotografieren lassen und ihr Bild anschließend direkt mit nach Hause nehmen. „Pfingsten to go“, schmunzeln Jana und Lena Stöppel, die diese Station betreuten.

Nach dem Erfolg einer ähnlichen Aktion im Advent habe man Familien nunmehr auch zu Pfingsten ermöglichen wollen, die gemeinsame freie Zeit anregend und kreativ miteinander zu gestalten, erläutert Matthias Groppe vom CVJM Lengerich. Auf dem Rundweg konnten zudem die coronabedingten Abstands- und Hygieneregeln ohne größeren Aufwand eingehalten werden. Rund 20 Familien ließen sich durch das nasskalte Wetter nicht abschrecken und genossen die gemeinsame Zeit. CVJM und Evangelische Jugend konnten sich über durchweg positive Rückmeldungen freuen. Auch der Trägerverein der Johanneskirche, der die Aktion gastfreundlich und tatkräftig unterstützte, freut sich auf eine mögliche Fortsetzung. „So kommen auch wieder mehr jüngere Menschen in die Kirche“, hofft die Vorsitzende Silke Buddenkuhl.  

Und das Lösungswort des Smartphone-Rätsels ? „Begeisterung“ natürlich – was sonst?

Text: Viola Langenberger

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news-941Thu, 20 May 2021 11:56:09 +0200Atelier-Workshop in Kloster Bentlage schafft Raum für inspirierendes Arbeiten zu biblischem Thema http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/atelier-workshop-in-kloster-bentlage-schafft-raum-fuer-inspirierendes-arbeiten-zu-biblischem-thema/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=23764927579c96599d55370b75833f34„Das Kloster Bentlage hat uns Künstler*innen als Ort mit seinem besonderen Licht inspiriert“, ist sich Thomas Hugo sicher. Wenn ich zu Hause gemalt hätte, wären sicher andere Motive entstanden“. Er ist einer von fünf Künstler*innen, die sich in einem Atelier-Workshop mit dem Thema „Mahl der Völker“ nach dem Bibeltext aus Jesaja 25, 6-8 auseinandersetzen und es verbildlichen.In der Bibelstelle heißt es, dass sich einst alle Völker um den Tisch des Herrn versammeln werden. Eine Zeit des Friedens und der Herrschaft Gottes wird anbrechen. Im Mahl, im gemeinsamen Essen, finden Menschen in unterschiedlichen Gruppen und Zusammenhängen zusammen. Als Beispiel steht das Abendmahl, zu dem Jesus vor seiner Verurteilung die Jünger*innen versammelte. Zentrale Aspekte des Projekts sind die Themen „Mahl“ und „Völkerbegegnung“.

Eingeladen zu diesem Workshop hatten Pfarrer Dr. Norbert Ammermann, Kulturbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, Pfarrer Dr. Thorsten Jacobi, Schulreferent der Ev. Kirchenkreises Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken und Dr. Heike Plaß, Ev. Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Münster. Der Workshop findet vom 17. – 21. Mai statt.

Am Montag, 17. Mai, dem ersten Tag des Workshops, kamen die Künstler*innen, die aus ganz NRW anreisten, in Rheine-Bentlage an. „Ich war am Montag froh, nach einem Arbeitstag im Büro, abends die Farbe auf die Leinwand bekommen zu haben, freut sich Künstler Ralf Margott. „In meinen Bildern geht es darum, dass beim gemeinsamen Essen Gemeinschaft entsteht. Das haben wir selbst bei den gemeinsamen Mahlzeiten erfahren“. Künstler Thomas Hugo hat ein Tafelbild entwickelt, das als Speisetafel gedacht ist. „Ich bilde darauf auch Gedanken und Ornament-Details wie die Stuck-Decken des Klosters ab und setze die Zeichnungen in einer Collage zusammen“. 

Farbenfrohe Acrylbilder laden auf Staffeleien in den historischen, stuckgeschmückten Ateliers auf weiter Fläche zum Verweilen und Näherhinsehen ein. „Es kann keinen Frieden geben, solange nicht alle Menschen genug zu essen haben“ meint Künstlerin Anne Deifuß. Ihr abstraktes Bild stellt die Ungleichheiten der Welt dar. Dirk Heckmann arbeitet an einer Installation, über der eine Hand nach der Himmelsdecke greift und diese anhebt. „Es geht mir dabei darum, Gott zu entdecken“ meint er. Und er ist sich sicher, dass jeder/jede Künstler/-in einen anderen Zugang zum Thema hat. Ilona Felizitas Hetmann, Künstlerin aus Unna, arbeitet an zwei Exponaten. „Neben dem abstrakten Acrylbild entwickele ich einer Skulptur, unter deren Mantel viele Menschen vereint sind. Darunter werde ich einen Tisch mit Gaben anordnen“ sagt sie.

Die Künstler*innen übernachten auf dem weiträumigen Gelände in zwei Häusern. Jeden Tag findet eine Testung statt. Sie sind mit den Initiator*innen im globalen Diskurs zum Thema der Ausstellung. „Wir wollten mit diesem besonderen Atelier-Workshop ein Kulturprojekt starten, an dem nicht nur kirchliche Beteiligte mitwirken“ betont Norbert Ammermann. Er ist froh, dass mit dem Kloster Bentlage ein attraktiver Tagungsort gefunden werden konnte. Unterstützung des Projekts fand er bei Jan-Christoph Tonigs, dem Künstlerischen Leiter der kulturellen Begegnungsstätte. „In der Planungsphase habe ich Dr. Heike Plaß und Dr. Thorsten Jacobi angesprochen“, so Norbert Ammermann. Beide seien gleich interessiert gewesen, berichtet er. „So haben wird das Atelier-Projekt gemeinsam mit Jan-Christoph Tonigs entwickelt. Und Dr. Heike Plaß ergänzt: „Das Ausstellungsprojekt ist für mich das Highlight beim Atelier-Workshop. Mit den Künstler*innen zusammenzuarbeiten und zu sehen, wie eine Ausstellung entsteht, dies mache den Reiz des Projekts aus, „work in process“ sozusagen“. Der Kern entwickele sich. „Als ich am Montag ins Atelier kam, hatte ich das Gefühl, der Raum sei einmal explodiert“ meint Jan-Christoph Tonigs schmunzelnd. Die Künstler*innen haben die sehr cleanen Salons des Klosters in ein wildes Atelier verwandelt“ berichtet er. Ich bin immer wieder reingekommen und habe die Arbeitsfortschritte gesehen. Da war ich wirklich erstaunt, mit welcher Intensität die hier gearbeitet haben“.

Die Exponate werden in einer Ausstellung im Oktober gezeigt

Von Erntedank (3. Oktober) bis zum 14. Oktober 2021 werden die Exponate im Kloster Bentlage ausgestellt werden. Rund um die Ausstellung „Mahl der Völker“ rankt sich ein vielfältiges Begleitprogramm mit Veranstaltungen wie u.a. einem Kochevent mit Einheimischen und Geflüchteten „Das jüngste Gericht“, einer Lesung zum Thema „Foodamentalismus“ und einem virtuellen Abend um die Völkerbegegnung in Musik und Pantomime.

Schulreferent Dr. Thorsten Jacobi hat ev. Religionslehrkräfte der Klassen 7-10 aufgerufen, sich mit einem selbst gefertigten Kunstwerk an der Ausstellung zu beteiligen. „Gedacht ist an gestaltete Tischplatten, die unter Anleitung des Holzkünstlers Hugo Langner aus Lienen angefertigt werden“ berichtet er. Die Tischplatten sollen das Ergebnis eines Planspiels wiedergeben, das zuvor im Ev. Religionsunterricht stattgefunden hat. Die gestalteten Tischplatten werden in der Ausstellung im Oktober gezeigt. Es geht dabei darum, Mahlzeiten für die eigene Schulmensa auszuwählen. „In unserer Zeit ist es nicht einfach, Menschen mit unterschiedlichen Essgewohnheiten und Ernährungsstilen an einen Tisch zu bekommen. Kluge Lösungen, mitunter auch Kompromisse und Zugeständnisse sind gefragt, wenn das Miteinander keinen Schaden nehmen soll“ meint der Schulreferent. Es gehe ums Problematisieren und Aushandeln, auch um den kritischen Blick auf „Foodamentalismen“ vor dem Hintergrund der biblischen Hoffnung, dass am Ende alle Völker an einen Tisch gebeten werden.   

Vernissage am 3. Oktober

In einer Vernissage wird den Besucher*innen das biblische Mahl der Völker sowohl theologisch als auch lebenspraktisch nahegebracht. Der Einführungsvortrag bietet eine Vermittlung zwischen dem der Ausstellung zugrunde liegenden Bibeltext und den daraus hervorgegangenen Kunstwerken. Die Vernissage findet am 3. Oktober um 11 Uhr im Kloster Bentlage, Bentlager Weg 130, in Rheine statt. Referent*innen sind: Andre Ost, Superintendent Ev. Kirchenkreis Tecklenburg und Dr. Heike Plaß. Anschließend folgt eine Einführung in die Werke, ein Rundgang durch die Ausstellung und ein Austausch in Gesprächen mit den Kunstschaffenden.

Das komplette Begleitprogramm zur Ausstellung finden Sie unter dem Foto zu diesem Bericht. 

Text: Christine Fernkorn

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news-940Tue, 18 May 2021 11:46:29 +0200Pfarrer i.R. Reiner Ströver: "Die Hoffnung stirbt gar nicht"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrer-ir-reiner-stroever-die-hoffnung-stirbt-gar-nicht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=53a4b9cfabc44162cedd4ce94e07473d„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, so lautet ein geflügeltes Wort, das für viele Menschen in schwierigen Lebensphasen ein letzter Rettungsstrohhalm ist. Mich wundert das! Wenn die Hoffnung schließlich doch stirbt, wie kann sie dann trösten?„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, so lautet ein geflügeltes Wort, das für viele Menschen in schwierigen Lebensphasen ein letzter Rettungsstrohhalm ist. Mich wundert das! Wenn die Hoffnung schließlich doch stirbt, wie kann sie dann trösten?

Vom Theologen Jürgen Moltmann habe ich gelernt, dass die christliche Hoffnung gar nicht stirbt. Garant dafür ist die Auferweckung Jesu von den Toten, also Ostern. Auferweckung oder Auferstehung Jesu bedeutet nicht nur, dass die Sache Jesu weitergeht oder die Botschaft Jesu auch nach seinem Tod immer wieder neu verkündet wird; sondern sie ist ein wirkliches und wirksames Ereignis, das wichtigste in der Geschichte der Christenheit. Die Auferweckung Jesu ist Indiz für das Reich Gottes, das mit Jesus schon begonnen hat. Sie zeigt an, was auf alle Menschen und die ganze Welt zukommt, nämlich Leben statt Tod, Liebe statt Hass, Versöhnung statt Vergeltung, Frieden statt Krieg und Gewalt, Bewahrung der Schöpfung statt Umweltzerstörung und Raubbau an den Ressourcen, Glaube statt Hoffnungslosigkeit und Resignation. Wenn ich darauf hoffe, dann macht das etwas mit mir: ich werde gelassener und bin eher in der Lage, vernünftig und verantwortungsbewusst zu handeln.

Gelassenheit brauchen wir alle in persönlichen Krisen, wenn wir mit dem Tod konfrontiert werden und in Zeiten der Bedrohung wie der Pandemie.

Handlungsfähigkeit ist gefragt angesichts der globalen und nationalen Probleme, stellvertretend genannt seien nur die Klimakrise und der Israelkonflikt. Hoffnung mobilisiert, setzt Menschen in Gang. Die Auferweckung des Gekreuzigten bewirkt Auferstehung mitten im Leben: Frauen und Männer, Mädchen und Jungen engagieren sich in der Hospizarbeit, betreuen Flüchtlinge, besuchen Senioren im Altenheim, sind aktiv im Tier-, Natur- und Klimaschutz, setzen sich für die Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer ein oder helfen einfach nur den Nachbarn. Das sind Hoffnungsspuren,

Zeichen dafür, dass die Hoffnung niemals stirbt, weil der auferstandene Jesus Christus dem Tod und allem, was dem Leben schadet, die letzte Macht genommen hat. Daran dürfen wir uns erinnern, gerade wenn es um uns herum düster und hoffnungslos aussieht.

Zum Schluss soll noch einmal der „Hoffnungstheologe“ Jürgen Moltmann das Wort haben: „Gottes Hoffnung auf den menschlichen Menschen bleibt bestehen trotz aller Unmenschlichkeiten, die Menschen aneinander, an anderen Geschöpfen und an der Erde verüben…Gott schweigt nicht, Gott ist nicht tot - Gott wartet auf den menschlichen Menschen.“

Wir sind eingeladen, auf diese Hoffnung zu bauen!

Reiner Ströver, Pfarrer i.R.

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news-938Mon, 17 May 2021 08:44:20 +0200Ordination von Pfarrerin Judith Schäfer in der Christuskirche Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ordination-von-pfarrerin-judith-schaefer-in-der-christuskirche-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fbcc3efcd3b02c3814faa6193c571aceAm Himmelfahrtstag 2021 wurde in der Christuskirche Ibbenbüren die Ordination von Judith Schäfer gefeiert. „Dieser Tag der Beauftragung zum Dienst der Verkündigung und Sakramentsverwaltung ist ein Meilenstein in der Lebensgeschichte einer Pastorin oder eines Pastors“, betonte André Ost. Er dokumentiere einen berufsbiographischen Zielpunkt, der über lange Jahre angestrebt wurde und gleichzeitig den Anfang eines offiziellen kirchlichen Auftrags. „Gott braucht Sie für die Verkündigung seiner großen Taten, mit den Begabungen, die er Ihnen dafür geschenkt hat, mit Ihrer Gestaltungslust und Kreativität“, gab der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg der neuen Pfarrerin mit auf den Weg. Hinter der formalen Beauftragung zum Dienst an Wort und Sakrament stehe letzten Endes die gestaltende Kraft Gottes, des entscheidenden Architekten unserer Lebenswege, so André Ost.

Judith Schäfer wurde am 22. April 2021 durch das Presbyterium einstimmig in die dritte Pfarrstelle in Ibbenbüren-Laggenbeck gewählt. Der offizielle Dienstantritt ist für den 1. Juli 2021 geplant. Pfarrer Jörg Zweihoff begrüßte zum Gottesdienst Gemeindemitglieder und Gäste, deren Zahl wegen der Corona-Pandemie noch beschränkt war. In der Lesung aus dem Lukasevangelium erklärte er den biblischen Ursprung von Christi Himmelfahrt und sprach das Glaubensbekenntnis. Das Lied „Mein Ziel“ von Andi Weiss leitete zur Ansprache des Superintendenten über.

André Ost verband Informationen über den Lebensweg von Judith Schäfer mit Hinweisen auf ihre Betätigung in der kirchlichen Jugendarbeit in ihrem Heimatort Dorsten, ein Jahr Friedensdienst in Norwegen, Studium in München, Examensvorbereitung in Münster und das Vikariat von 2016 bis 2019 im Christus-Markus-Bezirk Ibbenbüren bei Pfarrer Reinhard Lohmeyer. Den Probedienst absolvierte sie in der Lukasgemeinde in Münster-Gievenbeck. Da seit dem Eintritt von Pfarrerin Irmtraud Rickert in den Ruhestand im Sommer 2020 die Pfarrstelle in Laggenbeck vakant war, erinnerte sich die Gemeinde wieder an die engagierte Pfarrerin und lockte sie gewissermaßen an ihre frühere Wirkungsstätte zurück.

Bei der Ordination assistierten Pfarrer Henner Maas und Dr. Kolja Koeniger, Wegegefährten von Judith Schäfer, dem Superintendenten. Judith Schäfer stellte an den Beginn ihrer Predigt den Gedanken an Christi Himmelfahrt als neue Perspektive trotz des Abschieds. „Manchmal brauchen wir das: aus unserer eigenen engen Sicht ausbrechen, neu sehen lernen, unseren Blick lösen von dem, was uns erstarren lässt“, sagte sie.

Auf einer Ausbildungs-Exkursion nach Island erhielt sie vom katholischen Bischof David Tencer in Reykjavík die Anregung zu ihrem Ordinationsspruch: „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ (Jesaja 42,3). Der Satz mache ihr Kraft, wenn Sorgen sich türmten, Wut und Frust überhand nähmen oder Entwicklungsmöglichkeiten fehlten. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von KMD Christian Schauerte (Klavier, Gesang), Michael Kimmel (Orgel), Tim Kiewitt (Trompete) und Antje Rößler (Gesang).

Nach den Fürbitten drückten Pfarrkollegen, Mitglieder des Presbyteriums und des Bezirksausschusses ihre Freude darüber aus, dass die Pfarrstelle in Laggenbeck mit einer jungen Pfarrerin besetzt wird, die schon während ihres Vikariats einen starken Eindruck hinterlassen hatte. „Du hast eine Fülle an Gaben, du sprühst vor Ideen, du kommst an“, bescheinigte ihr Pfarrer Reinhard Lohmeyer. Glückwünsche und Geschenke sollten Judith Schäfer den Start am neuen Wirkungsort erleichtern.

Text: Brigitte Striehn

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news-939Mon, 17 May 2021 08:00:00 +0200Positive Bilanz der Friedensbewegung – Ostermärsche 2021 - Der Friedensbeauftragte, Pfarrer i.R. Detlef Salomo, informiert:http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/positive-bilanz-der-friedensbewegung-ostermaersche-2021-der-friedensbeauftragte-pfarrer-ir-det/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e23380f48a5e1c0bd026e5893cf1919bDer Name für eine erfolgreiche Tradition blieb zwar auch dieses Jahr erhalten, aber die Aktionsformen haben sich verändert. So verzichteten die Ostermärsche auf den großen Marsch und hielten nur Kundgebungen ab mit entsprechendem Abstand und Masken. Menschenketten wurden durchgeführt, aber auch nicht Hand in Hand, sondern mit Distanz, ein ebenso eindrückliches Signal. Es wurden bei allen Kundgebungen, in Absprache mit den zuständigen Behörden, Sicherheits- und Hygienekonzepte eingehalten. Digitales Friedenszeichen über Online-Angebote

Präsenzveranstaltungen wurden durch Online-Angebote ersetzt. Diskussionen, Vorträge und Zoom-Konferenzen setzten somit ein digitales Friedenszeichen. Damit lieferte die Friedensbewegung den Beweis, dass auch in Zeiten der Pandemie ein Protest möglich ist, eine beispielgebende Alternative zu den unverantwortlichen Demonstrationen der Corona- Gegner. Inhaltlich wurden zentrale Themen der aktuellen sicherheitspolitischen Debatte aufgegriffen. Abgelehnt wurde die Anschaffung bewaffneter Drohnen. Die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hatte sich bereits im November 2020 dafür ausgesprochen, auf diese sogenannten Kampfdrohnen nicht nur zu verzichten, sondern diese auch völkerrechtlich zu ächten.

„In Friedensprojekte statt in Kampfflugzeuge investieren!“

Auch mit dem geforderten Verzicht auf neue Trägersysteme für die in Deutschland nach wie vor stationierten Atombomben treffen sich die Anliegen der Westfälischen Kirche mit den Ostermärschen 2021: „In Friedensprojekte statt in Kampfflugzeuge investieren!“ Viele Redner*innen traten dafür ein, die Rüstungsausgaben drastisch zu senken und dafür zivile Bereiche finanziell besser auszustatten: in die Bildung, den sozialverträglichen Umbau der Gesellschaft sowie in den Gesundheits- und Pflegebereich zu investieren. Um für die immensen Ausgaben nur zwei Beispiele für den zuletzt genannten Sektor zu nennen: Die Kosten für einen Schützenpanzer „Puma“ betragen 15 Millionen Euro, dafür könnte der monatliche Eigenanteil für einen Pflegeplatz von insgesamt 7200 Pflegebedürftigen bezahlt werden. Der Preis für ein Mehrzweck-Kampfschiff entspricht dem durchschnittlichen Jahresgehalt von mindestens 2000 Altenpfleger*innen.

„Dass auch von deutschem Boden atomare Bedrohung ausgeht, kann uns nicht ruhig lassen“

Weniger Geld für Waffen und mehr für Soziales stand ebenso auf der Agenda der Ostermärsche wie die alte und keineswegs überholte Forderung nach nuklearer Abrüstung. Durch das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags „AVV“ zu Beginn des Jahres sieht sich die Friedensbewegung in ihrem langjährigen Engagement bestärkt. Konsequent wird deshalb von der Bundesregierung erwartet, einen Unterzeichnung des Vertrages zu beschließen und damit auch den Abzug der US-amerikanischen Atomwaffen, die auf dem Fliegerhorst in Büchel (Eifel) lagern. Die vergangene EKD-Synode hatte zwar nicht ausdrücklich den Abzug gefordert, aber wenigstens ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht: „Dass auch von deutschem Boden (Büchel) atomare Bedrohung ausgeht, kann uns nicht ruhig lassen.“

Ostermärsche waren durch Corona-Pandemie beeinflusst

Corona beeinflusste auch die Ostermärsche. Durch die sozialen Netzwerke wurden nicht nur neue Aktionsformen geschaffen, sondern auch Menschen erreicht, die bisher noch nicht an der Bewegung für Frieden und Abrüstung beteiligt waren. Zwischen 2014 und 2019 befanden sich die Ostermärsche in einer Phase des Aufbruchs. Es gelang kontinuierlich, mehr Menschen zu mobilisieren. Die bange Frage, die sich auch Kirchengemeinden heute stellen, ist, ob die Teilnehmerzahlen und die Beteiligung der Zeit vor Corona wieder erreicht werden können. Unverzichtbar bleibt das Engagement angesichts einer anhaltenden Militarisierung, der friedensgefährdenden Rüstungsexporte und der ständigen Modernisierung der Waffensysteme.

Die Vision einer Welt ohne Waffen wachhalten

Ostermärsche und Friedensbewegung werden vielleicht ganz neue Aktionsformen finden und andere Möglichkeiten suchen, um für ihr Anliegen einzutreten. Aber sie werden weiterhin die Vision einer Welt ohne Waffen wachhalten und konkrete Perspektiven für eine nukleare Abrüstung aufzeigen. Das ist letztlich ein Gebot der christlichen Friedensethik!

Detlef Salomo

Friedensbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg

 

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news-936Tue, 11 May 2021 08:58:19 +0200Der Digitale Konficup geht in die dritte Runde!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-digitale-konficup-geht-in-die-dritte-runde/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bdfc7b75212d67e813a0ff74933219e1Zum wiederholten Male treffen sich am Sonntag, 16. Mai, im digitalen Rahmen ehrenamtliche Teamer*innen, hauptamtliche Mitarbeitende aus der Ev. Jugend und der JuBi Tecklenburg mit Konfirmand*innen und Katechumenen aus dem Kirchenkreis. Zweimal fand der „Konficup“, schon als digitaler Aktionsnachmittag für Konfirmanden*innen aus dem Ev. Kirchenkreises Tecklenburg statt.Unter anderen Umständen hätte solch ein Regionen übergreifendes Turnier mit viel Bewegung, Austausch und vor allem in Präsenz, in einer ausgewählten Gemeinde des Kirchenkreises stattgefunden.

Die Initiative und die Vorbereitung dieser Aktion ging von Mirco Frerichs und einigen anderen Ehrenamtlichen aus den Regionen des Kirchenkreises aus. Sie planten das digitale Konzept eines Konficups und setzten es in die Realität um. So konnten sie den Konfis, die sich sie sonst während der Konfi-Freizeiten und bei Projekttagen kennengelernt hätten, bereits zwei abwechslungsreiche Nachmittage anbieten. Ein Turnier ist nicht daraus geworden, aber ein sehr unterhaltsames Onlineformat, in dem die Teilnehmer*innen in unterschiedlichsten Spielen und Aktionen, die sich teilweise an bekannten Fernsehformaten orientieren, in Kontakt kommen und kennenlernen. Die Quizfragen zum Thema Musik, Religion, Jugendarbeit, Rätselaufgaben sowie sportliche Aktionen wurden den Teilnehmer*innen als Gruppenherausforderungen präsentiert. Im Vorfeld überlegten sie gemeinsam, welche Spiele digital umgesetzt werden könnten. So wurde aus dem klassischen „Bibelstellen suchen“ ein Bibelfragenquiz und Suchspiele ausgewählter Gegenstände ließen sich auch in den heimischen Zimmern bzw. in den Elternhäusern der Konfirmand*innen ermöglichen.

Die Konfirmand*innen und Katechumenen hatten und haben sich aufgrund der Pandemie zuletzt kaum noch gesehen oder noch gar nicht kennengelernt.  Die Befürchtung aller Beteiligten war und ist, dass der Bezug zu den jeweiligen Gemeinden, das Kennenlernen der anderen Mitkonfirmand*innen und letztlich die kirchliche Jugendarbeit in diesen Jahrgängen wegen der Pandemie kein Thema in den Köpfen der Konfirmand*innen sein würde. So aber stellte sich durch den lockeren Wettbewerb eine entspannte Atmosphäre bei den Teilnehmenden ein, die zur Annäherung untereinander und zum Kennenlernen der Ehrenamtlichen beitrug. Für die Teamer*innen bot sich zudem eine weitere Chance, nach vielen abgesagten Fahrten, Freizeiten und Aktionen in ihren Gemeinden wieder aktiv in ihrem Ehrenamt tätig zu sein.

Wer sich an diesem Format als Konfirmand*in, Jugendreferent*in, Pfarrer*in oder Ehrenamtliche in der nächsten Runde beteiligen möchte ist herzlich eingeladen. Interessierte können sich unter amtfuerjugendarbeit@evju.de für die nächsten Digitalen Konficups anmelden, die am 16. Mai und am 13. Juni angeboten werden.

Text: Dirk Schoppmeier, Leiter der JuBi

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news-934Wed, 05 May 2021 14:32:45 +0200Evangelische Altenheimseelsorge in Rheine - Pfarrerin Britta Meyhoff berichtet über ihre Eindrücke in Zeiten der Pandemiehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/evangelische-altenheimseelsorge-in-rheine-pfarrerin-britta-meyhoff-berichtet-ueber-ihre-eindruecke-i/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=23f79595d161421fed7746413da665ddDie Altenheimseelsorge begleitet Menschen, deren Lebenssituation durch Alter, Krankheit und Pflegebedürftigkeit geprägt ist. Sie hat den diakonischen Auftrag, insbesondere Seniorenheimbewohnern, seelsorgliche Unterstützung und Orientierung anzubieten. Die dritte Welle der Pandemie greift um sich. Wie wirkte und wirkt sich die Pandemielage - von der harten Lockdown-Phase im Frühjahr 2020 mit den radikalen Besuchseinschränkungen bis zur vorsichtigen Öffnung und der Impfung von Bewohner*innen und Mitarbeitenden seit Anfang des Jahres 2021 - auf die Arbeit der Altenheimseelsorge aus? Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn sprach mit Pfarrerin Britta Meyhoff über ihren Arbeitsalltag. Britta Meyhoff ist Gemeindepfarrerin in Rheine-Mesum. Sie ist als Altenheimseelsorgerin im Jakobi-Seniorenzentrum, im Coldinne-Stift und im Mathias-Stift Mesum tätig. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt im ev. Jakobi-Seniorenzentrum. Zu den Einrichtungsleitungen und Pflegeeinrichtungen gibt es gute Kontakte und regelmäßige Gespräche. Bei den freien Trägern ist Pfarrerin Meyhoff eher mit dem Sozialen Dienst im Gespräch. Im katholischen Haus (in dem nur wenige evangelische Bewohner*innen wohnen) ist sie im Austausch mit der katholischen Seelsorge. So werden beispielsweise gemeinsame Aktionen geplant.

Wie hat sich die Situation in den Pflegeheimen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie verändert und im Laufe des letzten Jahres entwickelt?

Die Situation in den drei Altenpflegeinrichtungen, in denen ich tätig bin, habe ich sehr unterschiedlich wahrgenommen und erlebt. Gerade zu Beginn war es kaum möglich, die Bewohner*innen zu besuchen. Seelsorgerliche Begleitung war zu Beginn der Pandemie, selbst bei Sterbenden, kaum möglich. Das gottesdienstliche Angebot wurde komplett eingestellt.

Im Laufe des Jahres war es in den Heimen ein auf und ab. Die Bewohner*innen vereinsamten immer mehr, da auch die Angebote des sozialen Dienstes kaum noch stattfinden konnten, Besuche von Angehörigen untersagt waren und seelsorgerliche Begleitung meinerseits face to face nicht möglich war. Erschwerend kommt hinzu, dass die in den Altenheimen lebenden Menschen durch digitale Medien nicht erreichbar waren.

Im Sommer 2020 waren dann lange Zeit bei gutem Wetter Gottesdienste in den Parks und Gärten der Altenpflegeeinrichtungen möglich. Auch seelsorgerliche Besuche in kompletter hygienischer Bekleidung (Maske, Handschuhe und Kittel) waren erlaubt. Aber gerade diese Bekleidung erschwerte den Zugang zu den Bewohner*innen, da ich kaum erkannt wurde. Ende Oktober schlossen sich die Türen wieder komplett.

Im Januar 2021 starteten dann die Impfungen. Seit diesem Jahr ermöglichen mir vor allem die Schnelltests einen Zugang zu den Menschen in den Altenheimen. Wenn auch mit Maske sind nun wieder Begegnungen möglich. Gottesdienste sind allerding zurzeit immer noch nicht wieder durchführbar.

Wie gestaltet sich Ihre Arbeit in der jetzigen Pandemiesituation?

Meine Arbeit hat sich sehr an den Schreibtisch verlagert: an PC und Telefon. Da das Feiern von Gottesdiensten in allen Heimen kaum möglich war und ist, verfasse ich jede Woche für alle Häuser eine kleine Andacht mit einer Ansprache, die dann auf den Wohnbereichen verteilt oder den Bewohner*innen vorgelesen wird. Des Weiteren gibt es immer wieder mal kleine Schreiben des Dankes und der Ermutigung an die Pflegekräfte. Besonders in der evangelischen Pflegeeinrichtung haben sich die seelsorgerlichen Einzelgespräche auf den Zimmern der Bewohner*innen verstärkt. Ebenso gibt es hier regelmäßige Gespräche mit der Einrichtungsleitung. Mit den anderen Einrichtungen bin ich mit Leitung und dem Sozialen Dienst über E-Mails in regelmäßigem Kontakt.

Wie geht es den Senior*innen in den Heimen?

Es ist immer noch so, dass die Vereinsamung der alten Menschen ein großes Problem darstellt. Natürlich dürfen wieder Angehörige nach einem Schnelltest zu Besuch kommen. In einigen Heimen darf man sich mittlerweile dazu auf den Zimmern treffen - in anderen nur in speziellen Besucherräumen. Es gibt nur wenige bis gar keine Angebote, um sich zur Geselligkeit, Fitness, gemeinsames Kochen, Gesprächsrunden, Feste, Gottesdienste oder gar zum Singen zu treffen. Dadurch fehlt oft in den Einrichtungen eine Tagesstruktur. Es wird noch dauern bis solche Aktivitäten wieder offen für alle so angeboten werden können.

Dürfen die Verwandten in der jetzigen Lage ihre Angehörigen in den Seniorenheimen besuchen?

Mit einem negativen aktuellen Schnelltest dürfen die Angehörigen die Bewohner*innen besuchen. Die Heime bieten zu bestimmten Zeiten an mehreren Tagen den Angehörigen diese Schnelltests an. Es ist aber immer noch so, dass nur ein Angehöriger zu Besuch kommen darf.

Brauchen die Mitarbeitenden in der Pflege auch Ihre seelsorgliche Unterstützung?

Diese Gespräche werden ganz unterschiedlich eingefordert. Manchmal ergibt sich ein Gespräch in den Dienstzimmern oder auf dem Flur. Ich habe aber den Eindruck, dass der pflegerische Alltag gerade in der Pandemiezeit viel Kraft gekostet hat und immer noch kostet. Oft ist ein Wort zur Wertschätzung der pflegerischen Arbeit wichtig. Darum habe ich auch am 1. Mai 2021 zum Tag der Pflege an die Pflegekräfte ein kleines Dankeschön überreicht.  Dies geschieht immer in Kooperation mit meinen Kolleg*innen im Gemeinde-pfarramt. Durch meine geteilte Stelle (50 % Altenheimseelsorge 50 % Gemeinde Jakobi) gibt es da einen regen Austausch und ein gutes Miteinander.

Was meinen Sie, wurde durch die Pandemie der sensible Umgang miteinander verstärkt?

Zu Beginn der Pandemie haben sich alle Pflegeeinrichtungen aus Angst vor Ansteckung sehr abgeschottet. Auch für die Seelsorge schlossen sich die Türen. Seelsorge wurde nicht als systemrelevant eingestuft. Ich stand auf gleicher Stufe mit den Angehörigen und anderen Dienstleistern, die ins Haus kommen. Das war enttäuschend und frustrierend.  Ich habe aber mit allen Häusern, in denen ich tätig bin, immer wieder das Gespräch gesucht und danach haben sich Türen wieder geöffnet. Es gab zu jeder Zeit eine hohe Wertschätzung der Seelsorge. Die Einrichtungsleitungen waren oft mit der Umsetzung der Verordnungen und Erlasse so eingespannt, dass es kaum möglich war, auch noch Sonderbedingungen für die Seelsorge zu ermöglichen. An diesen Punkt muss sicherlich nach der Pandemie noch einmal genauer geschaut werden, um zu erreichen, dass auch Seelsorge innerhalb der Einrichtungen als systemrelevant eingestuft wird.

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news-932Tue, 04 May 2021 08:27:03 +0200Martin Luther auf der Wartburg vor 500 Jahren: 300 Tage Home Office 1521http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/martin-luther-auf-der-wartburg-vor-500-jahren-300-tage-home-office-1521/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=674adeb1aea15ed8f02b062802f85794Wann, Wie und Wo? So ganz genau wusste das noch niemand, als der kursächsische Kanzler Georg Spalatin dem Martin Luther eröffnete, dass es für ihn das Beste sei, erst einmal von der Erdoberfläche zu verschwinden. Wann dieses Gespräch stattfand? Am 25. April, nur eine Woche nach Luthers geschichtsprägenden Auftritt vor Kaiser und Reichstag (18.4.). Nichts hatte Luther widerrufen, aber auch nichts von dem erreicht, was er hatte vortragen wollen.Vier Wochen vor dem offiziellen Ende des Reichstages machte sich darum Luther unver­richteter Dinge  wieder auf den Heimweg nach Wittenberg (26.4.). Oppenheim, Frankfurt, Friedberg, Grünberg, Hersfeld, Eisenach sind seine Stationen. Geplant ist noch ein Besuch beim Onkel in Möhra (3.5.).

Am 4. Mai 1521 kommt es dann zum geplanten „Verschwinden“. Eine Entführung wird vorgetäuscht und Luther ist tatsächlich  „weg“ und selbst für die meisten Freunde nicht mehr aufzufinden. Noch am 17. Mai mutmaßt Albrecht Dürer: Luther sei wahrscheinlich „gemördert worden.“

Gleichzeitig haben der Kurfürst (Friedrich der Weise) und sein Kanzler Spalatin ein per­fektes Alibi: sie sind noch auf dem Reichstag in Worms, könnten  darum unmöglich wis­sen, was inzwischen passiert ist.

Dennoch werden sie kaum ruhig geschlafen haben, denn sie erleben, wie die Maßnahmen gegen Luther von Tag zu Tag verschärft werden. In der Endfassung des „Wormer Edikts“ (25.5. unterschrieben, auf den 8.5. vordatiert) verspricht der Kaiser eine hohe Belohnung auf Luthers Gefangennahme und Auslieferung. Um die Häscher anzuspornen, dürfen diese auf der Spurensuche alles Gut von Luthers Verwandten und Freunden  für ihren eigenen Besitz einkassieren.

Und Luthers Schriften?  Der Kaiser schreibt im „Wormser Edikt“ dazu: „Solche Bücher und Schriften sollen nicht nur gemieden, sondern aus dem Gedächtnis der Menschen ge­löscht und für immer vertilgt werden.“

Wie ging es mit Luther weiter nach dem vorgetäuschten Überfall? Luther musste umstei­gen: von der Kutsche auf einen für ihn völlig unbekannten Pferderücken. Mehrere Stun­den waren sie so mehr oder weniger gekonnt unterwegs. Erst kurz vor Mit­ternacht er­reichten sie die Wartburg,  ein geradezu perfektes Versteck für die nächsten 300 Tage.

Todmüde wird Luther abends ins Bett gefallen sein. Drei Tage braucht er anscheinend, um sich zu erholen.  Erst am 8.5. schreibt er an Melanchthon, seinen bewährten Mitstrei­ter in Wittenberg: Er sei wohl auf, fühle sich aber wie an einem falschen Platz. „Schwei­gen, leiden, beten“ so fasst er seinen Aktionsradius zusammen.

Auch wenn die Wartburg ein sicherer Ort ist, so hat solch ein Platz viele Augen und Ohren. Zum ersten Mal seit 16 Jahren legt Luther darum die Mönchsgewänder ab. Er lässt Haare und Bart wachsen und verwandelt sich mit Hilfe der Kleidung des niederen Adels in „Jun­ker Jörg“. Ganz wohl fühlt er sich in seiner Haut dabei nicht. Aber er vertraut dabei seinen Freunden, dass es so am Besten sei.

Zwei Zimmer stehen ihm auf der Burg zur Verfügung. Ersten Lesestoff hat er dabei: die he­bräische und die griechische Bibel. Anfangs scheint er aber mehr aus dem Fenster ge­starrt zu haben, als sich in diese zu vertiefen.

Und so macht er das, was Viele im Home Office machen: er „twittert“ an Freunde, leidet an Bewegungsmangel und isst zu viel. Nicht gut für jemanden, der schon seit den Worm­ser Tagen an Verstopfung leidet. Zudem hört er von Unruhen in Jena. Liebend gern wäre er dort, steckt aber auf der Wart­burg fest und hat das Gefühl zu kneifen: „Ich befürchte, als Deserteur betrachtet zu wer­den, der die Schlacht verlässt.“ (12. Mai an Melanchthon). 

Wie sehr ihn die Einsamkeit plagt, wird deutlich an dem, was er als Absendeort schreibt: „Region der Vögel“, „Luftrevier“, „auf dem Berge“ und zunehmend „Insel Pat­mos“. Ihm fehlen die Studenten, die Kollegen, die Aufbruchstimmung von Wittenberg: „Ich habe hier nichts zu tun und sitze wie benommen den ganzen Tag herum.“ (14.5.) Klar gäbe es das eine oder andere Projekt, aber irgendwie findet er den Einstieg nicht.

Erst nach drei Wochen schickt er Melanchthon am 26.5. ein erstes Manuskript zum Dru­cken: die Auslegung des 68. Psalms. Luther scheint zu alter Form zurück zu kehren. Denn nur 6 Tage später schickt er  bereits die nächsten zwei Schriftstücke (Auslegung des 119. Psalms  und „Von der Beicht, ob die der Papst Macht habe zu gebieten.“).Nach fünf Wo­chen „Home Office“ erinnert  sich Luther an seine Aufgabe als Seelsorger und schreibt ein Trostwort „Dem armen Häuflein zu Wittenberg“. Er versichert: „Ich bin von Gottes Gna­den noch so mutig und trotzig, wie ich es je gewesen bin.“ Bei aller überfälligen Ungeduld schreibt er den Wittenbergern ins Stammbuch: „Steh ab vom Zorn und lass den Grimm; erzürne dich nicht, dass du nicht auch übel tust.“ (Ps 37,8)

Bereits Anfang Juli erfährt Luther aber einen Rückschlag: „Schon acht Tage sind es, dass ich nichts schreibe, weder bete noch studiere.“  Auslöser scheint wieder ein extrem har­ter Stuhlgang zu sein.

Am 15.7. hat sich die Lage gebessert und Luther findet sich in seine Lage. Ein Gerücht wird ihm zugetragen, sein Aufenthaltsort wäre auf unvorsichtige Weise verraten worden. Luther ar­beitet sofort an einer Gegenstrategie: er setzt einen Brief auf, der vorgibt, er sei nicht auf der Wartburg sondern in Böhmen!

Eine glatte Lüge. Aber sie zeigt, Luther scheint sich mit der Wartburg abzufinden. Den­noch: es liegen weitere 212 lähmende, aber auch spannungsgeladene Tage vor ihm.

In dieser Zeit sucht er die Versöhnung mit seinem Vater. Er wettert gegen jeglichen kirch­lichen Zwang. Er deckt darum Missbräuche auf bei Beichte, Gelübden und Privat­messen. Er zögert noch bei dem Zölibat für Mönche, den Pfarrern dagegen empfiehlt er die Heirat. Er liefert in „Postillen“  Auslegungen, wie evangelische Pfarrer predigen soll­ten.

Zunächst sympathisiert er mit Neuerungen im Wittenberger Gemeindeleben (Messe auf Deutsch, Abendmahl in beiderlei Gestalt), die weitere Entwicklung dagegen sieht er kri­tisch. Darum entsteht auch seine Schrift einer „Treulichen Vermahnung zu allen Christen, sich zu hüten vor Aufruhr und Empörung.“

Sein wichtigstes Werk aus der Wartburgzeit ist aber die Übersetzung des Neuen Testa­ments ab Mitte Dezember 1521. In nur zehn Wochen ge­lingt dem isolierten, aber uner­müdlich Arbei­tenden ein Meisterwerk der deutschen Sprache.

Wie? Er „schaut dem Volk auf’s Maul“. Er übersetzt also nicht mehr wörtlich, sondern sinngemäß. Aber das ist einen eigenen Arti­kel wert.

300 Tage „Home Office“:

Bei allem Frust und selbst „Anfechtungen“: Luther wusste die Zeit äu­ßerst effizient zu nutzen. Er setzte dabei nicht auf sich selbst, sondern auf Gottvertrau­en: „Ich falle oft, aber die rechte Hand des Höchsten hebt mich wieder auf.“ (1.11.)

Eine Wahrheit für das eigene Home Office?

Pfarrer Harald Klöpper

 

 

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news-930Tue, 27 Apr 2021 13:37:24 +0200Schwarzmalen- und Grün denken! Wie man in 60 Minuten die grüne Muse der Nachhaltigkeit finden kannhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schwarzmalen-und-gruen-denken-wie-man-in-60-minuten-die-gruene-muse-der-nachhaltigkeit-finden-kann/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8414eb4562d763ee28a3a957c133b866„Sie sollen Schwarzmalen!“ So lautete die ungewöhnliche Anweisung für einen nachhaltigen einstündigen Workshop mit dem Titel „Mach(t) was mit dir. Crashkurs BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung)“. Den eigenen ausgewählten Zeitungsbericht zu schwärzen war Teil der sogenannten „Black Out Poetry“-Methode, die die 20 Workshopteilnehmenden ausprobierten. Die Botschaften globaler Nachrichten wie die einer Zeitung zu verändern, hieße, sie sich einzuverleiben und böte die Freiheit, die Botschaft selber bestimmen zu können, berichtet Bildungsreferentin Marilena Bekierz. Dabei passiere automatisch ein Hinterfragen der ursprünglichen Lesart der Nachricht und die Neugierde, auf welchen Wegen die eigene Sichtweise auszudrücken sei. Diese Methode war nur eine von insgesamt drei etablierten Kunstmethoden, die in dem kurzweiligen Kurs von Marilena Bekierz (Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg) innerhalb des digital stattfindenden BNE-Festivals NRW am 16. April 2021 genutzt wurden.

Niedrigschwellig, kreativ und kostengünstig hießen die Rahmenbedingungen des Workshops, der vor allem ein Ziel verfolgte: Inspirieren! Lust machen, Zeit in den eigenen Lernprozess zu stecken. Denn genau das sei das Ziel von dem so oft genutzten Schlagwort BNE, so die Referentin Marilena Bekierz. „Nur wer selber begeistert ist, kann das glaubwürdig vorleben und motiviert andere zum nachhaltigen Mittun“ ist sie sich sicher. Auch deshalb waren alle Methoden auf eine insgesamt zehnminütige Anleitungs- und Umsetzungsphase begrenzt. Sie sollten lediglich Appetit auf ein Mehr an Methoden machen. Der künstlich hergestellte Zeitdruck sorgte für das Loslassen überhöhter Perfektions-ansprüche in der Gestaltungsweise.

Theoretisch verknüpft wurden die gewählten Methoden mit den sogenannten „Gestaltungs-kompetenzen“ der BNE, konzipiert von Prof. Gerhard de Haan, und so digital praktisch erlebbar gemacht. Die Workshopteilnehmenden sollen später ihr Wissen als Multiplikator*innen weitergeben können. Die Gestaltungskompetenzen de Haans ermöglichen so die Transformation auf dem Weg in eine nachhaltige Gesellschaft. Da jedoch Begriffe wie Gestaltungskompetenz oder Transformation einem Großteil des fachfernen BNE-Publikums meist unverständlich erscheinen, entstand bei der Marilena Bekierz die Idee, einen praktischen Crashkurs zur erfolgreichen Vermittlung des BNE-Gedankens zu entwerfen.

Aus Ressourcen im Innenraum oder draußen in der Natur ein Kunstwerk zu schaffen, war beispielsweise eine der Vorgaben zur Umsetzung der Methode „Land Art“. Frei übersetzt und ohne neumodische Anglizismen könnte „Land Art“ als Kunst mit und in der Umwelt übersetzt werden. Die Frage, wer oder was den Blick leitet, was als ästhetisch bzw. natürlich in einer Landschaft und Umwelt empfunden wird, stellte die Weichen für eine Diskussion zum Umgang mit Ressourcen. Genau dies seien die intendierten Fragen, die den Teilnehmenden selbst und später ihren Gruppen für eine Diskussion den Einstieg erleichtern sollten. Mit anderen Menschen größere Land-Art Installationen zu planen, sich zu trauen, Hemmschwellen zu überwinden mit dem Designen sozialpolitischer Sticker für den öffentlichen Raum und dem Willen, eigene Leitbilder zu hinterfragen, waren nur einige der angestrebten Lernziele für den einstündigen Workshop.

Zur Verabschiedung wies die Bildungsreferentin darauf hin, dass die Vermittlung von BNE auf Durchhaltevermögen der Akteur*innen angewiesen sei. Lernprozesse seien zwar für alle Menschen individuell zu bewerten, würden jedoch in der Struktur vergleichbar für alle Lernenden verlaufen und genau darin läge eine reale Chance: die nachhaltige Wirksamkeit von BNE. Diese Einsicht sei keine neue, aber eine, die immer wieder aufs Neue erfahrbar gemacht werden müsse. Wo Emotionen, wie die Freude über eine neu erlernte Methode auf bestehende Kognitive Strukturen der bereitwilligen Lernenden (z. B. das Erkennen über Selbstwirksamkeit) treffe, könne eine Bewegung entstehen, die kein Trend bleibe, sondern zukunftsfähiger Alltag für diese Menschen werde.

Text: Marilena Bekierz

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news-929Mon, 26 Apr 2021 08:21:00 +0200Visitation in der Kirchengemeinde Ladbergen wird coronabedingt verschoben - Zukunftsfragen, Jugendarbeit und Seniorenarbeit stehen auf der Agendahttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/visitation-in-der-kirchengemeinde-ladbergen-wird-coronabedingt-verschoben-zukunftsfragen-jugendar/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7868ea042eb97d8026654bc44b377fe4Die für das Frühjahr (erst Februar und dann Mai 2021) geplante kreiskirchliche Visitation der Kirchengemeinde Ladbergen wird coronabedingt auf den Oktober 2021 verschoben. Die Visitation wird – vorausgesetzt die Pandemielage macht dies möglich – vom 24. - 28. Oktober 2021 in Präsenzform stattfinden. Dies hat das Presbyterium der Kirchengemeinde jetzt beschlossen. Presbyteriumsvorsitzender Martin Oelrich dazu:“ Wir haben uns entschlossen den Termin zu verschieben, da wir uns einen lebendig gestalteten Besuch des Kirchenkreises unter großer Beteiligung der gesamten Gemeinde wünschen.“

Superintendent André Ost meint: „Leider macht uns die Corona-Situation erneut einen Strich durch die Rechnung. Die Lage lässt es nicht zu, die Visitation so durchzuführen, wie wir es gerne hätten. Der direkte Kontakt mit den Gemeindegliedern ist uns bei einer Gemeindevisitation immer sehr wichtig. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben. Wir hoffen, dass wir im Herbst endlich so weit sind, dass Begegnungen im gewohnten Rahmen wieder möglich werden.“

Im Oktober wird dann ein Besuchsteam des Kirchenkreises, bestehend aus Mitgliedern des Kreissynodalvorstands (KSV) und Fachleuten aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen sowie der Verwaltung, in der Kirchengemeinde Ladbergen zu Gast sein und ausführliche Gespräche mit den Haupt- und Ehrenamtlichen der Gemeinde führen. Das Team informiert sich über Schwerpunkte der Gemeindearbeit, die Kirchenmusik, die ökumenischen Kontakte, die Zusammenarbeit mit den örtlichen Kindergärten und der Grundschule. Auch ein Gespräch mit dem Bürgermeister ist vorgesehen. Auf Wunsch des Presbyteriums stehen Zukunftsfragen zur weiteren Gemeindeentwicklung, sowie die Jugend- und Seniorenarbeit im Zentrum der Visitation.

 

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news-921Thu, 22 Apr 2021 10:00:00 +0200Versöhnungsarbeit der Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“ - 35. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/versoehnungsarbeit-der-initiative-den-kindern-von-tschernobyl-35-jahrestag-der-tschernobyl-katas/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5c77eb4f2e2948291a26b5e77956dda0„Jede Generation kennt ein paar Ereignisse, die sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben“, so Superintendent André Ost zum 35. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe. „Für mich und meine Generation ist es ganz sicher die Reaktorkatastrophe. Mit dem Unfall am 26. April 1986 wurde das damals Unvorstellbare wahr.“ Seit 29 Jahren setzt sich die Ibbenbürener Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“ im Tecklenburger Land für Menschen aus Minsk/Belarus ein. „Die Initiative ist eine Aktion gegen das Vergessen“, betont Ost. Sie sei jedoch in erster Linie eine große Hilfe für Kinder dieser Region. War direkt nach dem Unfall jedes fünfte Kind von Krankheit und Behinderung durch die Folgen der Bestrahlung unmittelbar betroffen, so ist heute nur jedes fünfte Kind gesund.

Der Superintendent: „Die Ferienaktionen helfen in meinen Augen in dreifacher Weise: den Kindern, die bei den Freizeiten ihre angeschlagene Gesundheit nachweislich verbessern. Den Helferinnen und Helfern, die einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten und schließlich der Öffentlichkeit. Dadurch, dass die Initiative lebt, wird klar, wie wertvoll so ein Netzwerk zivilgesellschaftlichen Engagements sein kann“, so Ost weiter. Und Pfarrer Reinhard Lohmeyer, Kirchengemeinde Ibbenbüren, ergänzt: “Allen Beteiligten sei ein großer Dank ausgesprochen für das, was sie leisten. Besonders auch den Gastfamilien, die sich haben herausfordern lassen. Sie haben manche Krise durchgemacht und mancherlei Freude erlebt. Die Initiative ist Ausdruck zwischenmenschlicher Solidarität, die keine Grenzen kennt“.  

Christine Fernkorn, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises Tecklenburg, führte zum 35. Jahrestag von Tschernobyl ein Interview mit Pfarrer i. R. Reinhard Paul. Er hat die Anfänge der Initiative vor 29 Jahren erlebt und begleitet die Arbeit im Leitungsteam bis heute.

Sie sagen, das Herzstück der Initiative seien die Gasteltern, die ihre Türen öffnen und die Kinder bei sich aufnehmen. Was bedeuten die Freizeiten für die Kinder?

Die vier Wochen mit guter Nahrung und viel frischer Luft führen zu einem erstaunlichen Erfolg. Laut Leitung der Svensker Schule, die die Kinder besuchen, haben sie in der Regel drei bis vier Fehltage weniger im Monat. Das Immunsystem verbessert sich. Dazu kommt als wichtige Erfahrung das Leben in einer Gastfamilie. Sich kennenlernen, Vorurteile und Feindbilder abbauen, Raum für gegenseitige Wertschätzung schaffen. 

Wie viele Kinder nehmen denn teil?

Das ist unterschiedlich. Nachdem wir früher schon über 50 hatten, haben wir uns im Leitungskreis inzwischen auf 30 geeinigt. Durch den Rückgang der Jahrgangszahlen in der Schule und weil nicht alle Eltern die Zustimmung geben, ist die Zahl angemessen. Eingeladen sind aber alle Sieben- bis 14-Jährigen aus der Mittelschule in Svensk.

Finden Sie immer genügend Gastfamilien?

Das ist intensive Arbeit! Zur Werbung bieten wir in den höheren Stufen der Ibbenbürener Schulen Infoveranstaltungen mit Zeitzeugen, die selbst die Katastrophe erlebt haben, an. Das hinterlässt nachhaltigen Eindruck. Der Aufenthalt beginnt dann eine Woche vor unseren Sommerferien und reicht bis Ferienmitte. Jeder Gastfamilie stehen also noch drei Wochen für eigenen Urlaub zur Verfügung. Außerdem ist es möglich, dass zwei Familien sich die vierwöchige Zeit mit den Kindern teilen. Und wir zeigen Gasteltern, dass sie auch für ihre Kinder ein einzigartiges, attraktives Ferienprogramm mitgeliefert bekommen.

Wie kam es zur Gründung der Initiative?

Auslöser war eine Fahrt nach Belarus 1992 mit münsterischen Studenten und Studentenpfarrer Werner Lindemann. Die Münsteraner hatten schon Ende der 80er Jahre Fahrten nach Belarus organisiert. Nach dem unermesslichen Leid, dass das Land im Zweiten Weltkrieg erlitten hatte, wollten sie Versöhnungsarbeit leisten. Die Lehrerin Heidrun Schäfer und ihr Mann Erhard lernten in Minsk die Initiatoren der dortigen Tschernobyl-Initiative kennen, die dringend Hilfe brauchten. Über die in Münster gegründete Informationsstelle für Tschernobyl-Initiativen bekamen Schäfers Kontakt zur Schule in Svensk. Das führte 1993 zur ersten Ferienaktion dieser Mittelschule. Als Heidrun Schäfer beim zehnjährigen Bestehen der Initiative gefragt wurde, was deren Ziel sei, sagte sie: „Menschliche Begegnung, Verständigung und Versöhnung zwischen den Völkern.“ Weil sie eine engagierte Mitarbeiterin der evangelischen Gemeinde war und ich als Pfarrer von ihrem Einsatz überzeugt war, fand sie bis zu ihrem frühen Tod 2003 in mir einen verlässlichen Weggefährten.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf Ihre Arbeit?

Die Corona-Krise war den politischen Machthabern unter Staatspräsident Lukaschenko Grund genug, die Grenze für Ferienerholungen zu schließen. 2020 und 2021 können sie nicht stattfinden. Darüber waren Kinder und Eltern traurig, aber auch uns fehlen sie. Unter den Folgen leiden auch die Mitarbeitenden der Minsker Stiftung und des Busunternehmens, die für alle Initiativen im Münsterland mit dem Transport im Sommer ihre Fahrpläne ausfüllen. Alle fürchten um ihre Existenz. Auch wir fragen uns, ob wir nach Corona teils von vorne anfangen müssen. Aber die Verbindung zu den uns vertrauten Menschen in Belarus bricht auch jetzt nicht ab. Gerade vor dem Hintergrund des erhöhten politischen Drucks machen wir uns Sorgen um das Wohl der Menschen. Eines ist auf jeden Fall dank gegenseitiger Wertschätzung und Achtung geschehen: Aus Fremden, ja einst sogar Feinden sind Freunde geworden.

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news-925Wed, 14 Apr 2021 11:00:00 +0200"Verschwörungstheorien & Social Media" - Evangelische Erwachsenenbildung lädt zu Online-Fortbildung einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/verschwoerungstheorien-social-media-evangelische-erwachsenenbildung-laedt-zu-online-fortbildung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e1acaedcd06d9bc5776df2bea7307505Am Donnerstag, 20. Mai 2021, 14.00 bis 17.00 Uhr, lädt die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg zu einer Online-Fortbildung unter der Überschrift "Verschwörungstheorien & Social Media" ein. Auf Grund der Nachfrage findet die Veranstaltung in Kooperation mit der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit erneut statt.Die Kursleitung hat Katja Hauser, politische Bildungsreferentin der Kölnischen Gesellschaft. "Während der Corona-Pandemie hat die Verbreitung und Verfestigung verschwörungstheoretischer Inhalte stark zugenommen. In der Fortbildung erarbeiten wir anhand aktueller Beispiele die Merkmale und Funktionsweisen von Verschwörungstheorien. Darüber hinaussehen wir uns an, wie mit Hilfe verschwörungstheoretischer Erzählungen, Motive und Bilder in den sozialen Medien argumentiert wird und diskutieren anhand dessen Handlungsmöglichkeiten im pädagogischen Raum" so umschreibt Katja Hauser den Inhalt der Veranstaltung.

Die Online-Fortbildung dauert drei Zeitstunden, läuft über die Plattform Zoom und ist kostenfrei. Sie richtet sich besonders an Menschen, die im pädagogischen Bereich tätig sind, und Multiplikator*innen. Aber auch weitere Interessierte können sich anmelden. Maximal sind 16 Teilnehmende vorgesehen.

Es wird um frühzeitige verbindliche Anmeldungen bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de, Telefon: 05482 68133,gebeten.

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news-923Thu, 08 Apr 2021 13:21:54 +0200Das Programm für den Ökumenischen Kirchentag 2021 ist da!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-programm-fuer-den-oekumenischen-kirchentag-2021-ist-da/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f1783262be32bce0332a58a241a08c1b"Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) wird eine weitgehend neue Programmstruktur haben - mit zentralem Live-Stream, einem ÖKT-Studio, einem Vertiefungsprogramm und einem digitalen Begegnungsort. „Ich freue mich darüber, dass wir hart am Wind geblieben sind“, teilt Bettina Limperg, ev. Präsidentin des ÖKT, mit. „Dass der 3. ÖKT als digitale Großveranstaltung stattfindet, wird von Tag zu Tag ein größeres Geschenk! Ganz genau gerade jetzt bietet der ÖKT eine lang vermisste Möglichkeit für Diskurs, Orientierung, Halt und, ja auch, Trost. Wir packen heiße Eisen an: Macht und Missbrauch von Macht, Armut und Ungerechtigkeit, die Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft, und vieles mehr. Dafür schaffen wir mit Workshops und Barcamps digitale Beteiligungsmöglichkeiten. Und ich bin froh, dass wir Kulturveranstaltungen anbieten können. Ganz klar: Dabeisein wird sich lohnen!“

Prof. Dr. Thomas Sternberg, kath. Präsident des ÖKT, bekräftigt: „Gerade in Zeiten der globalen Seuche ist der ÖKT wichtig: wir wollen gemeinsam Stimme sein für diejenigen, die bei uns und weltweit durch die Pandemie noch weiter an den Rand gedrängt werden, die auf der Strecke bleiben, die zur Zeit Einsamkeit und Angst erleben. Aus Frankfurt, einer pluralen Stadt mit so vielen verschiedenen Menschen und Problemen, wollen wir ein Signal senden für das gemeinsame Engagement aller Christinnen und Christen.“

Einige Auszüge des Programms am Samstag, 15. Mai 2021:

  • Bibelarbeiten mit Eckart von Hirschhausen, Winfried Kretschmann, Margot Käßmann sowie eine jüdisch-christlich-muslimische Bibelarbeit
  • ein Podium mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Podien zur "Glaubwürdigkeit von Kirchen", "Bekämpfung von Armut und Ungerechtigkeiten"
  • ein Podium zu Eucharistie und Abendmahl
  • Workshopcamp zu Digitaler Kirche 
  • Podien zu Rechtsterrorismus sowie zur Klimakrise und Zukunftsfähiger Landwirtschaft
  • .... und vieles mehr

Die digitale Uraufführung des Oratoriums EINS findet am 14. Mai um 20 Uhr auf oekt.de statt.

Verfolgen lässt sich das Programm kostenlos auf oekt.de. Neben den Livestreams finden sich dort auch die Zugänge zu Begegnungsforen und Workshops.

Voranmeldungen für teilnahmebeschränkte Veranstaltungen können bis 25. April in der kostenlosen ÖKT-App vorgenommen werden.

Das komplette Programm des 3. Ökumenischen Kirchentages digital und dezentral ist im Internet unter oekt.de

und ebenfalls in der kostenlosen ÖKT-App für iOS und Android verfügbar.

Pfarreien und Gemeinden, Vereine, Verbände und andere Institutionen sind eingeladen, den ÖKT am jeweiligen Heimatort mit eigenen Angeboten zu feiern.

Text: Pressestelle des ÖKT

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news-922Thu, 08 Apr 2021 12:17:37 +0200Eigentum nutzen, Wohnungsnot verringern - Evangelische Kirchen und Diakonie ermutigen mit Broschüre zum Bau günstiger Wohnungenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eigentum-nutzen-wohnungsnot-verringern-evangelische-kirchen-und-diakonie-ermutigen-mit-broschuere/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=34abfd74391bf87d4db6df986f29b24fNoch nie war ein Zuhause so wichtig wie in der Corona-Pandemie. Doch in Deutschland fehlen jährlich etwa 400.000 bezahlbare Wohnungen. Diakonie und Kirche wollen gegen Wohnungsnot aktiv werden und nutzen dafür eigene Grundstücke und Immobilien. Ein neuer Praxisleitfaden des Diakonischen Werkes Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL) unterstützt sie dabei."Wohnen ist in Deutschland zur neuen sozialen Frage geworden. Immer mehr Menschen können die stark steigenden Mieten nicht zahlen und geraten dadurch in Armut", betont Diakonie RWL-Vorstand Christian Heine-Göttelmann. "Als Kirche und Diakonie haben wir eine besondere Verantwortung dafür, dass bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnraum entsteht. Er ist eine wesentliche Grundlage für das Wohlergehen, die Lebensqualität und die Teilhabe von Menschen in unserer Gesellschaft", ergänzt Kirchenrat Volker König von der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Tipps zu Konzept, Planung und Finanzierung

Unter dem Titel "Weil alle ein Zuhause brauchen. Wohnraum planen – sozial und nachhaltig" gibt die Broschüre Tipps, wie mit einem guten Konzept, sorgfältiger Planung, kreativen Finanzierungsmodellen und Kooperationen neue faire Wohnformen entstehen können. Die Empfehlungen basieren auf Erfahrungen der Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Westfalen, Diakonischer Werke, der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) sowie der Kirchlichen Zusatzversicherungskasse Rheinland-Westfalen (KZVK Dortmund).

Nicht immer müssen Kirche und Diakonie alleine die Bauherrinnen sein, wie ein Projekt im Kreis Minden zeigt. Die "Aufbaugemeinschaft Espelkamp", eine kirchlich und diakonisch mitgetragene Wohnungsbaugesellschaft, realisiert gerade ein Bauprojekt für 3,5 Millionen Euro. Eine örtliche Kirchengemeinde stellt das Grundstück als Erbbaurecht, die Aufbaugemeinschaft baut das Haus und eine diakonische Stiftung mietet die Wohnungen für Jugendliche, die sozialpädagogisch betreut werden.

Generationsübergreifendes Wohnen

In Köln, der Stadt mit der höchsten Altersarmut in NRW, hat die Diakonie Michaelshoven mit der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Köln-Sülz auf einem eigenen Grundstück 24 barrierefreie Appartements für Seniorinnen und Senioren mit geringem Einkommen gebaut. Sie werden von zwei Studierenden unterstützt, die dort für eine sehr günstige Miete wohnen.

Die rheinische Kirche nimmt neben älteren Menschen auch junge Familien in den Blick, die es auf dem angespannten Wohnungsmarkt in Düsseldorf besonders schwer haben. Auf dem Gelände ihres ehemaligen Funk-, Film- und Fernsehzentrums errichtet sie ein Gebäude mit einer Tagespflegeeinrichtung für Senioren, preisgünstigen Wohnungen für ältere Menschen mit betreutem Wohnen sowie Wohnungen für junge Familien. Rund 25 Millionen Euro investiert sie in das Projekt.

"Es gibt viele gute Beispiele, wie Kirche und Diakonie daran mitwirken, fairen und barrierefreien Wohnraum zu schaffen", sagt Landeskirchenrat Dr. Jan-Dirk Döhling von der Evangelischen Kirche in Westfalen. "Wir wünschen uns, dass es noch mehr werden. Dazu soll unsere Handreichung ermutigen."

Die Broschüre zum Download finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

Text: Pressestelle der EKvW

 

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news-914Mon, 29 Mar 2021 11:47:18 +0200Entwurf für ein Lieferkettengesetz ist nur ein erster Schritthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/entwurf-fuer-ein-lieferkettengesetz-ist-nur-ein-erster-schritt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b26a02ef7c1cb27e3132ded63e279902„Es ist zu begrüßen, dass sich die Bundesregierung auf einen Entwurf für ein Lieferketten-gesetz geeinigt hat.“ Das teilte der Vorsitzende des Ausschusses für Weltverantwortung (AfW) des Kirchenkreises Tecklenburg, Pfarrer i.R. Dr. Reinhold Hemker, jetzt nach der letzten als Zoom-Konferenz durchgeführten Sitzung mit mehreren Gästen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen mit. Die stellvertretende Vorsitzende, Marilena Bekierz, Bildungsreferentin der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg, u.a. zuständig für Bildung für nachhaltige Entwicklung, verwies darauf, dass der Bundestag jetzt die Kabinettsvorlage als Gesetzesentwurf behandeln wird. Heinz-Jakob Thyßen, auch Mitglied des Kreissynodalvorstandes des Kirchenkreises machte deutlich, dass das Gesetz in der jetzigen Form nicht verabschiedet werden dürfe, weil es hinter internationale Standards zurückfalle.                           

Superintendent André Ost verweist darauf, dass sich auch die letzte Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen für ein wirksames Lieferkettengesetz ausgesprochen hat: „Für unseren Konsum und unseren Lebensstil werden weltweit Menschen ausgebeutet und ihre Rechte und ihre Gesundheit verletzt.“ Darum, so die kreiskirchliche Botschafterin für Brot für die Welt, Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker, sei es wichtig, dass sich die Kirchen und die Eine-Welt-Organisationen an die Bundestagsabgeordneten wenden mit der Bitte, sich jetzt im Parlament für ein starkes Lieferkettengesetz einzusetzen, das entlang der gesamten Lieferkette präventiv wirkt und die Rechte von Betroffenen, insbesondere auch der Kinder, stärkt.

Viel zu oft, so der AfW, kommt es in den Lieferketten deutscher Unternehmen zu Leid und Zerstörung. Viel zu oft heißt es „Ausbeutung made in Germany“. Deswegen sollten sich alle Unternehmen die Frage stellen müssen: Gibt es in meinen Lieferketten Risiken für die Menschenrechte – und was kann ich dagegen tun? Doch der vorliegende Gesetzentwurf verlange von Unternehmen lediglich, dass sie zunächst das Risiko bei ihrem direkten Zulieferer analysieren. Das sei absurd: Denn viele schwere Menschenrechtsverletzungen ereigneten sich am Beginn der Lieferketten, z.B. auf Plantagen oder im Rohstoffabbau. Unternehmen müssten verpflichtet werden, hier präventiv zu handeln – und nicht erst, wenn schon etwas passiert ist. Andernfalls untergrabe das Lieferkettengesetz internationale Standards wie die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und sende ein fatales Signal nach Europa.                                                                                                                                           

Reinhold Hemker verwies darauf, dass sich im Kreis Steinfurt auch die Mitglieds-organisationen des Forums für Menschenrechte und Nachhaltigkeit (FMN) an den Kampagnen für ein wirksames Lieferkettengesetz beteiligen. Er machte deutlich, dass die Rechte von Betroffenen vor allem durch eine zivilrechtliche Haftungsregelung gestärkt, zum effektiven Schutz der Umwelt beitragen und alle großen Unternehmen ab 250 Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern erfassen müssen. Heinz-Jakob Thyßen zeigte sich dankbar, dass die Eine-Weltorganisationen Aktion Humane Welt (AHW) und Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) gemeinsam mit dem Weltladen Rheine eine Aktion durchgeführt haben, bei der eine entsprechende Resolution an die Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer übergeben wurde. An den Bundestagsabgeordneten Minister Jens Spahn wurde die Resolution nach Berlin geschickt. Nun hoffen die Mitglieder des AfW, dass auch weitere Bundestagsabgeordnete im Kreis Steinfurt in die Kampagnen einbezogen werden. Anfragen können an bekierz@jubi-te.de geschickt werden.

Text: R. Hemker

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news-913Mon, 29 Mar 2021 09:05:23 +0200Nachhaltige Lebensweisehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nachhaltige-lebensweise/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1e92b83fee48266d79bfdb11efb20b14Mitte Februar kamen die Mitglieder des Ausschusses für Weltverantwortung (AfW), sowie geladene Gäste aus Kirche, Jugendarbeit und der Stadt Tecklenburg online zusammen, um sich gemeinsam über das Thema der Nachhaltigen Lebensweise in ihrer Region auszutauschen. Gastredner Uli Ahlke, ehemaliger Leiter des Amtes für Klimaschutz und Nachhaltigkeit des Kreises Steinfurt und Gründer des Vereins „Wie wir leben wollen“, schuf mittels seines eindrücklichen Vortrags „Denn wir tun nicht, was wir wissen“ die anschließende Diskussionsbasis für die Teilnehmenden. Sein alternatives Narrativ der Denk- und insbesondere der aktuellen Wirtschaftsweise, das Wohlbefinden, Kooperation, Verlangsamung und Balance miteinander in Verbindung setzt, fand sein Pendant in sog. „Best practice“- Beispielen der Gäste. Die bürgergemachte Energiewende einiger Kommunen, Fairtrade-Aktionen oder Fernsehformate zur besten Sendezeit über Formate wie „Reparieren statt Wegwerfen“, zeigten die Umsetzbarkeit der Zukunftsvorstellung Ahlkes, darin waren sich alle Teilnehmenden einig.

Vernetzung wäre auch in Zukunft unter den Gästen des Abends möglich. Insbesondere bei dem Sachstandbericht zu dem Projekt „Land ist Leben“ von Dirk Hillerkus zeigten sich viele Gäste interessiert. Als Schirmherr des Projekts konnte zudem Superintendent André Ost gewonnen werden. Eine erste digitale Kennenlernrunde zu diesem Projekt fand am 17. März 2021 statt.

Das langjährige AfW-Mitglied Heinz-Jakob Thyßen hatte eine detaillierte Liste mit Nachhaltigen Beschaffungsleitlinien erstellt und den Beteiligten des Abends zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus informierte er über einen Antrag zur Beschaffungsordnung für den Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg. So rundete die mögliche Aussicht auf eine solche festgeschriebene Leitlinie die Wertediskussion und den Wissensaustausch des Abends ab.

Zu der Arbeit des AfW-Ausschusses gehören neben der fachlichen Weiterbildung zu aktuellen politischen Geschehnissen auch die Verantwortung für zivilgesellschaftliche Fragen an Entscheidungsgremien, wie beispielsweise die Kreissynode, weiterzutragen. Bei Fragen zur Ausschussarbeit wenden Sie sich bitte an: Reinhold Hemker (E-Mail: hemke_00@uni-muenster.de).

Text: Marilena Bekierz

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news-912Fri, 26 Mar 2021 07:07:21 +0100Christian Schauerte wird zum neuen Kreiskantor des Kirchenkreises Tecklenburg ernannthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/christian-schauerte-wird-zum-neuen-kreiskantor-des-kirchenkreises-tecklenburg-ernannt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ee919ebf5480c81ed44dd74e3d8d4745Der Kreissynodalvorstand hat Christian Schauerte aus der Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren mit großer Einmütigkeit in seiner Februar-Sitzung zum neuen Kreiskantor ernannt. Damit tritt der Kirchenmusikdirektor zum 1. April 2021 die Nachfolge von Martin Ufermann an, der diese Funktion über 27 Jahre innehatte. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreichte Superintendent André Ost dem neuen Kreiskantor seine Ernennungsurkunde. „Wir freuen uns, dass wir Sie heute zu unserem neuen Kreiskantor ernennen können. Kirchenmusik ist ein wichtiges Instrument, dass die Wirksamkeit kirchlicher Arbeit verstärkt“, so André Ost weiter.

„Als Kreiskantor sind Sie als Netzwerker gefragt. Ihr Vorgänger, Martin Ufermann, hat diese Fähigkeit bewiesen und wir wissen, dass Sie neben Ihrer musikalischen und kommunikativen Kompetenz auch einen großen Ideenreichtum für die Weiterentwicklung der Kirchenmusik in unserem Kirchenkreis haben“, betonte er. Im Rahmen der Feierstunde dankte André Ost dem scheidenden Kreiskantor Martin Ufermann für sein musikalisches Engagement auf Kirchenkreisebene und wünschte ihm Gottes Segen für seinen Ruhestand.

Zum Dienstantritt am 1. April führte Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn ein Interview mit dem neuen Kreiskantor:

Kirchenmusik in allen ihren Formen ist vielstimmiges Gotteslob - ob in der Singschule, der Kantorei oder den sonntäglichen Gottesdiensten. Sie zeigenals engagierter Kantor, dass Kirche in vielfacher Form zum Klingen gebracht werden kann. Ihre musikalische Arbeit ist geprägt von innovativen Ansätzen, das Improvisieren liegt Ihnen anscheinend im Blut.

Was macht für Sie den besonderen Reiz Ihrer Arbeit aus?

Das Reizvolle, natürlich! Aber auch die Abwechslung, die Routineaufgaben, die Musik, die Schokolade, die vielen Aktiven, die Zusammenarbeit mit Gott und der Welt, Klaviere, Besprechungen als Kaffeepausen getarnt, Kaffeepausen als Besprechungen getarnt, Gottesdienste nach denen ich hüpfe, ereignislose Tage. Und Besuche in Kindergärten — da ereignet sich alles eben Erwähnte schon mal innerhalb von einer knappen dreiviertel Stunde.

Ein Teil Ihres Engagements ist die Probenarbeit mit der Ibbenbürener Kantorei. Sie hat sich in den letzten 15 Jahren den Ruf eines fähigen, aufgeschlossenen und flexiblen Oratorienchors erarbeitet, der immer neu mit spannenden Chorprojekten und Konzerten beeindrucken kann. Zuletzt aufgeführt wurden Distlers Totentanz (2017), doppelchörige Motetten von Samuel Scheidt (2018) und das Requiem von Gabriel Fauré (2019). Welche weiteren Pläne haben Sie bezüglich neuer Projekte?

„Wann ist ein Chor ein Chor?“ hätte Herbert Grönemeyer heute auch singend fragen können. Haben Sie schon mal erlebt, ein Jahr kein Fahrrad zu fahren und dann ein schöne Tour zu machen? Im Bereich des Sattels entstehen ungeahnte Gefühle! Anknüpfung, Neuanfang, Wiederholung, Vorpreschen. In der Musik nennt es sich Polyphonie, wenn alles zeitgleich passiert. Zum Glück haben wir darin Erfahrung, obwohl es uns schon mal nervös macht. Details finden Sie unten bei „neue Musikprojekte auf Kirchenkreisebene“.

Eine Kammerkonzert-Reihe in der Christuskirche heißt „Die besondere Note“. Das Spezielle daran ist, dass die Besucher im Anschluss an das Konzert bei einem Glas Wein miteinander und mit den Künstlern ins Gespräch kommen. Wie ist die Resonanz auf dieses Angebot?

Sehr stetig. Die Begegnungen sind so vielfältig. Erstmalige Besucher treffen auf Stammpublikum, auswärtige Musiker auf in dritter Generation in Ibbenbüren beheimatete Familien, gestandene Persönlichkeiten auf neugierige Kinder, alte Freunde auf alte Freunde. Der Förderkreis Kirchenmusik hat Gastfreundschaft, guten Wein, das allerselbstgemachteste Käsegebäck und tolle Musik zu Kunst geformt.

Was wünschen Sie sich für die Zusammenarbeit mit den Kantoren/-innenkollegen im Kirchenkreis?

Nichts. Man kann ja alles verbessern, nur ist das Ergebnis dann oft schlechter. Möge deshalb die äußerst positive Zusammenarbeit weiter so gedeihen.

Wie können die Regionen im Kirchenkreis musikalisch mehr zusammenwachsen?

Das geht wohl, wenn wir mehr zusammen machen. Dafür etwas weniger alleine. Sonst ergibt sich ein bekanntes, zeitliches Phänomen: die Zeit fehlt. Dann wächst vorerst nichts.

Haben Sie Ideen für neue Musikprojekte auf Kirchenkreisebene?

Ja! Einige. Schöne. Wirksame. Erfreuliche. Anregende. Gemeinsame. Zukunftsweisende. Belebende. Und sogar welche, die ich für verzichtbar halte. Alle Angaben ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit!

 

 

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news-910Wed, 24 Mar 2021 09:11:01 +0100Neue Reime-Bibel von Dirk Klute will Interesse an biblischen Geschichten weckenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neue-reime-bibel-von-dirk-klute-will-interesse-an-biblischen-geschichten-wecken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=387d112834d3aefa65a4a395b9a33f87Druckfrisch ist gerade die neue „Reime-Bibel“ von Pfarrer Dr. Dirk Klute erschienen. Dirk Klute ist als Seelsorger in der LWL-Klinik in Lengerich tätig. Dort bietet er auch Stationsandachten an. Irgendwann kam ihm die Idee, gelegentlich eine Bibelgeschichte in Reimform einzubringen. Die Zuhörer*innen hatten und haben viel Freude daran gefunden. In trocken humoriger Form transportiert der Theologe in Gedichten Geschichten und komplexe theologische Sachverhalte in verständlicher Form. So bekommen die Leser*innnen und Zuhörer*innen leichten Zugang zu den Inhalten.

Christine Fernkorn, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises Tecklenburg, stellte Dirk Klute einige Fragen zur „Reime-Bibel“:

Wie kam es zu der Idee, eine Reime-Bibel zu schreiben?

Gedichtet habe ich immer schon ganz gern, ob gereimt oder nicht. Dann hatten wir 2018 in meinem Hausbibelkreis die Geschichte von Kain und Abel. Und die hat mich auf die Idee gebracht. Die ersten Gedichte waren verspielter als die neueren: Kain holt Abel vom Tatort-Gucken weg auf das Feld. Der verlorene Sohn lebt im Sauerland und in Las Vegas, Marta kauft für den Jesus-Besuch im Aldi ein. Später wurde ich seriöser. Aber insgesamt dicht am Bibeltext sind alle Gedichte.

Die Gedichte konnte ich auch gut für Andachten benutzen, auf den Stationen und im Netz. Das war eine weitere Motivation, dran zu bleiben.

Zwischenzeitlich hatte ich zwei Teilbände herausgebracht. Die Gesamtausgabe umfasst beides, hat einiges Zusätzliche. Und viele Fehler weniger.

Welche Geschichten haben Sie in Reim-Form gesetzt?

Als Klappentext habe ich die biblischen Personen aus den Gedichten aufgelistet. Welcher Name Ihnen auch immer zu einer biblischen Geschichte spontan einfällt, Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit diesen Namen darin finden.

Aber es gibt Schwerpunkte: Die „Urgeschichte“ mit der zweiten Schöpfungsgeschichte, mit dem Sündenfall, Kain und Abel, Noah, Turmbau. Ich habe große biblische Novellen „ver-dichtet“: Josef, Ester, Jona, Rut. Auch den Erzähl-Teil von Hiob. Im Neuen Testament sind Passions- und Ostergeschichte mehrfach enthalten: Nach Markus und Johannes fast komplett, dazu die Emmaus-Jünger aus Lukas.

Unter den insgesamt 64 Gedichten sind aber auch fünf von anderen Autoren: Bonhoeffer, Heine, Paul Gerhardt, zwei reformierte Psalm-Dichtungen von unbekannteren Verfassern.

Was meinen Sie, kann die Bibel auch in Gottesdiensten oder Andachten eingesetzt werden?

Auf alle Fälle! Ich selbst mache das oft und habe es auch schon von anderen gehört. In den meisten Gedichten ist am Ende noch so ein Hauch von Auslegung, obwohl Bibel-Geschichten ja meist durch sich selbst schon genug vermitteln. Für mich sind das jedenfalls vollwertige Predigten. Auch zu den Feiertagen Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Pfingsten gibt es die passenden Geschichten.

Aber Vorsicht! Man muss das vorher mal laut gelesen haben, sich vielleicht auch die Hör-Datei dazu angehört haben. Es soll ja flüssig sein.

Und: „Josef“ dauert gelesen über 20 Minuten. Das ist, ebenso wie das Elia-Gedicht und ein paar andere, für eine Kurzandacht too much.

Wie ist das Buch zu beziehen?

Am billigsten bei mir für 16 Euro. Sonst bei epubli.de - dort kann man sich auch die ersten Gedichte in Vorschau angucken. Notfalls bei den Internet-Riesen. Ob es die Buchhändlerin um die Ecke hinbekommt, das wäre einen Versuch wert.

Pfarrer Dirk Klute ist über die Mailadresse dirk.klute@lwl.org erreichbar.

Übrigens gibt es alle Gedichte auch zum Hören im Netz. Den QR-Code dazu finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung.

 

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news-908Tue, 23 Mar 2021 08:39:42 +0100Über die Freude an der Musik Gemeinschaft entdecken – Abschiedsgottesdienst für Kreiskantor Martin Ufermannhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ueber-die-freude-an-der-musik-gemeinschaft-entdecken-abschiedsgottesdienst-fuer-kreiskantor-martin-u/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e2c0976bb26239a66d598836c3041beeViel stiller (weil die Gemeinde nicht mitsang), kleiner (weil die Auflagen nur 85 Menschen in der Stadtkirche zuließen) und kürzer (weil alle Redenden sich auf das Wesentliche beschränkten) war der Gottesdienst zur Verabschiedung von Martin Ufermann. Aber er war nicht weniger stimmungsvoll. Das lag zum Einen an der Musik, die nach dem Auftakt, den der scheidende Kreiskantor an der Orgel selbst übernommen hatte, von der Empore erklang, zum Anderen an den vielen lieben, lobenden und dankenden Worten von Superintendent André Ost und den Gemeindepfarrern Angelika Oberbeckmann und Olaf Maeder.

Worte, die einmal mehr deutlich machten, dass in der Kirchenmusik auf Gemeinde- wie auf Kreisebene mit Ufermanns Eintritt in den Ruhestand eine Ära zu Ende geht. Nicht nur weil das inzwischen 65-jährige Energiebündel Ufermann deren Geschicke 34 Jahre lang geleitet, sondern auch durch seine Präsenz und seine Offenheit Neuem gegenüber enorm geprägt hat. „Über die Freude an der Musik Gemeinschaft entdecken, natürlich braucht das einen Motor“, sagte Superintendent Ost in seiner Ansprache. Martin Ufermann habe den Ruf der Westerkappelner Gemeinde bis in die Landeskirche getragen und sei eine wichtige Brücke auf allen kirchlichen Ebenen gewesen.

Eine Liedpredigt hatte sich dieser für den Abschiedsgottesdienst gewünscht. Angelika Oberbeckmann sprach zu „Sollt ich meinem Gott nicht singen?“, einem Lied des Theologen und Pfarrers Paul Gerhardt. „Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit“, zitierte die Pastorin den Refrain, der gut zum Tag des Abschieds passe.

Gemeinsam mit ihrem Kollegen Olaf Maeder ließ Oberbeckmann Ufermanns Berufsleben Revue passieren. Sie beschrieben die Freude und Leidenschaft, mit denen es dem Kreiskantor und Kirchenmusikdirektor in den vergangenen Jahrzehnten gelungen war, den Menschen generationenübergreifend die Lust und Freude an der Musik nahezubringen. Er habe die „Kirche zum Klingen gebracht“, so der Tenor der Theologen, die an die verschiedenen Projekte erinnerten, in denen Ufermann Teile zu etwas Großem zusammengeführt hatte.

Wie sehr er in seinem  gesamten Berufsleben ganz bei sich und wohl mit sich im Reinen gewesen war, fasste Ufermann selber in dem Titel „Vom großen Glück, ein Kantor gewesen zu sein“ zusammen, den er über seine letzten Worte im offiziellen Dienst der Kirche setzte. Voller Dankbarkeit erinnerte er an die Pastoren Horst-Dieter Beck, Hans-Werner Schneider und Herbert Wessel, die ihn im Jahr 1987 als ersten hauptamtlichen Kantor nach Westerkappeln geholt hatten, und blickte er auf die Zeit zurück, in der er vielen Menschen habe dienlich sein dürfen. Musik sei die Seele der Kirche, die nicht verstummen dürfe, betonte Ufermann. Auch wenn er sich einen anderen Abschied gewünscht hatte, haderte er nicht mit den notwendigen Beschränkungen, sondern versprach, „mit euch allen angemessen Abschied zu feiern, wenn die Zeiten wieder normaler sind“.

„Time to say goodbye“, hieß der letzte Titel des Gottesdienstes, mit dem Ufermanns Weggefährten Christian Schauerte und Heiner Vornhusen aus Ibbenbüren, Sopranistin Katja Rothfuss sowie deren Eltern Julia Kemp und Guy Rothfuss ihn von der Empore in den Ruhestand schickten. Wer glaubte, mit diesem fulminanten Ausklang ein Höchstmaß an Gänsehaut-Feeling zu erleben, wusste noch nicht, was draußen auf Ufermann, seine Familie und die Kirchgänger wartete.

Einen Chor-Flashmob hatte Katja Rothfuss organisiert.  Mitglieder der Chöre und Ensembles, die Ufermann viele Jahr(zehnt)e lang geleitet hatte und die aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht am Gottesdienst hatten teilnehmen können, brachten dem Neu-Ruheständler gleich mehrere Ständchen und wünschten ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute. Dass dabei nicht nur die zeitlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die Abstandsregeln korrekt eingehalten wurden, versteht sich.

Text: Dietlind Ellerich

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news-905Thu, 18 Mar 2021 14:48:41 +0100„Die Klimakrise fordert unseren Glauben und unser Handeln“ - Präses Annette Kurschus unterstützt weltweiten Klima-Aktionstaghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-klimakrise-fordert-unseren-glauben-und-unser-handeln-praeses-annette-kurschus-unterstuetzt-wel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=07b14c5513485c36c7aa6931d92c648cAnlässlich des weltweiten Klima-Aktionstags am 19. März ruft Präses Annette Kurschus zum entschlossenen Handeln in der Klimakrise auf: „Für den christlichen Glauben gehören die Dankbarkeit für die Schönheit der Schöpfung, die Sorge um ihre Erhaltung und der Kampf gegen ihre Zerstörung untrennbar zusammen. Die Klimakrise fordert unseren Glauben und unser Handeln. Es braucht klare Worte, entschlossene Hoffnung und tätige Umkehr und es braucht sie jetzt! Der Klimaaktionstag am 19. März ist eine wichtige Gelegenheit hierfür einzutreten und hieran zu erinnern“, so die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW).

Politik– das hat die Coronakrise gezeigt - ist zu entschiedenen Antworten auf globale Krisen in der Lage. Doch die Klimakrise wartet nicht, bis die Pandemie überwunden ist. Die nächsten vier Jahre sind laut Experten entscheidend, um das so genannte 1,5-Grad-Limit eingehalten zu können. Dafür braucht es entschlossenes Handeln in der Klimakrise – auch und gerade in einem Wahljahr. Jede und jeder Einzelne ist gefordert. Über alle Parteiengrenzen hinweg. Daher unterstützt die Evangelische Kirche von Westfalen „Fridays for Future“ und den weltweiten Aktionstag.

Sei dabei für eine Zukunft ohne Klimakrise! - #Klimastreik

Text: Stabsstelle Kommunikation der EKvW

 

Weitere Infos zum Klima-Aktionstag finden Sie hier: https://www.klima-streik.org/

Mehr zum Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit erfahren Sie hier: https://www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/

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news-901Mon, 15 Mar 2021 11:36:56 +0100„geht los – schaut hin – packt an“ - Der Konfi-Jugend-Actionbound in Westfalenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/geht-los-schaut-hin-packt-an-der-konfi-jugend-actionbound-in-westfalen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a8163a8ff84a8195e1ba4307a24eed0a„schaut hin“ (Mk 6,38) – das Leitwort des 3. Ökumenischen Kirchentages fordert uns auf, zu sehen. Jedes Augenöffnen und Schauen bleibt nicht bei sich allein, sondern ändert die Blickrichtung und führt schließlich zum Handeln.Aus Anlass des 3. Ökumenischen Kirchentages, 13.-16 Mai 2021, möchten das Pädagogische Institut und das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltveranstwortung (MÖWe) in Westfalen Konfirmand*innen und Jugendliche motivieren, hinauszugehen, hinzusehen und dann hoffentlich auch selbst aktiv zu werden. Sie sind eingeladen einen lokalen Actionbound (= digitale Schnitzeljagd, Rallye …) zu erstellen und diesen in ihrem Umfeld bekannt machen.

Den Anmeldelink für die Aktionbound-Aktion und weitere Informationen gibt es hier.
Anmeldungen sind bis zum 31. März möglich.

Eine Aktion des Pädagogischen Instituts und des Amtes für MÖWe der Ev. Kirche von Westfalen , der Ev. Jugend von Westfalen und der Delegiertenkonferenz und des Landesausschusses des Kirchentags in Westfalen.

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news-900Wed, 10 Mar 2021 12:19:43 +0100Kaufmännischer Vorstand des Diakonischen Werks Tecklenburg wird kaufmännischer Vorstand des Werkes in Steinfurt-Coesfeld-Borken http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kaufmaennischer-vorstand-des-diakonischen-werks-tecklenburg-wird-kaufmaennischer-vorstand-des-werkes-i/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=135c0d065f1ed67ce7e1b0f0d920e871Kreis Steinfurt. Das Diakonische Werk Tecklenburg wird in diesem Jahr mit dem Diakonischen Werk in Steinfurt-Coesfeld-Borken zur neuen Diakonie WesT verschmelzen, der Diakonie im westlichen Münsterland und im Tecklenburger Land. Im Zuge dessen wurde am 16. Februar ein neuer kaufmännischer Vorstand gewählt. 2021 ist ein Jahr des Umbruchs und des Neuen für die beiden Diakonischen Werke, „Jedem Ende wohnt ein Anfang inne!“, fasst der theologische Vorstand des Werkes in Steinfurt, Matthias Hövelmann, die geplante Verschmelzung beider Werke zusammen. Diesen Anfang markierte die letzte Verwaltungsratssitzung des Werkes: Am 16. Februar wurde durch den Verwaltungsrat des Diakonischen Werks in Steinfurt-Coesfeld-Borken ein neuer kaufmännischer Vorstand für das Werk gewählt. Zum 1. April 2021 tritt Stefan Zimmermann, der bereits seit 17 Jahren als kaufmännischer Vorstand des Diakonischen Werks in Tecklenburg tätig ist, die Nachfolge von Heinz van Goer an, welcher aus Altersgründen in den Ruhestand tritt. „Ich bin sehr dankbar über das Vertrauen, welches mir der Verwaltungsrat durch die einstimmige Wahl entgegenbringt. Beide Diakonischen Werke sind mittlerweile wirtschaftlich, aber auch personell sehr gut aufgestellt, sodass wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken können!“, resümiert der neue Vorstand beider Werke, Stefan Zimmermann. Die wirtschaftliche Verschmelzung beider Werke wird offiziell im September erfolgen. Der theologische Vorstand des Werkes wird sein Amt zunächst wie gewohnt fortführen.

In einer gemeinsamen Online-Mitarbeitenden-Versammlung verabschiedete sich Heinz van Goer in der vergangenen Woche offiziell von seinen Kolleginnen und Kollegen und blickte auch mit etwas Wehmut auf die Zeit als Vorstand des Diakonischen Werks zurück: „Ich habe diesen Job wirklich gerne gemacht und bin dankbar über die vertrauensvolle Zusammenarbeit der letzten Jahre!“ Der Ruhestand werde für Ihn als aktiven Menschen zunächst einmal eine Umstellung, seine Familie werde die Zeit jedoch gut zu füllen wissen, berichtet van Goer lachend. Die Veranstaltung endete mit kleinen Überraschung, welche die Mitarbeitenden für ihren Vorstand vorbereitet haben: Durch selbst gebastelte Schilder mit Danksagungen und Grüßen verabschiedeten sich auch die Mitarbeitenden herzlich von ihrem kaufmännischen Vorstand und wünschten Ihm alle Gute für seinen bevorstehenden Ruhestand.

Text: Pia Nimz, Diakonisches Werk im Kirchenkreis Tecklenburg

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news-896Tue, 09 Mar 2021 09:26:00 +0100Kreative Ideen zum Weltgebetstag in Ibbenbüren - Evangelische Kirchengemeinde lädt in ökumenischer Gemeinschaft nach Vanuatu einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kreative-ideen-zum-weltgebetstag-in-ibbenbueren-evangelische-kirchengemeinde-laedt-in-oekumenischer-g/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ebc5d0f7df2d603f02f59e7e69fc40e0Der Weltgebetstag konnte in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht in gewohnter Weise gefeiert werden. Doch in den Kirchengemeinden Ibbenbürens haben die Frauen Alternativen zu den bisher üblichen Gottesdiensten mit fröhlicher Musik, gemeinsamem Gesang, Gebeten oder Essen und Trinken gefunden. Traditionell wird in über 120 Ländern der Welt am ersten Freitag im März seit Jahrzehnten das ökumenische Miteinander gelebt. Die lebendige Basisbewegung gibt wichtige Impulse für ein friedliches Zusammenleben der Konfessionen in Kirche und Gesellschaft.

Auch der Weltgebetstag 2021 wurde in Ibbenbüren gefeiert – wenn auch anders als gewohnt. Ein ökumenisches Team von Frauen aus dem Inselstaat Vanuatu hat die Liturgie für den Gottesdienst geschrieben. Über 15.000 Kilometer von Deutschland entfernt liegt das Südseeparadies - mit einer überwältigend schönen Natur, Korallenriffen und Traumstränden, die Touristen aus aller Welt anlocken. Doch das Postkartenidyll trügt. Immer öfter gefährden verheerende Zyklone, Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche das Leben der etwa 267.000 Bewohner. Da der Meeresspiegel im Südpazifik infolge des Klimawandels extrem schnell ansteigt, könnten viele der Inseln überschwemmt werden. Erste Auswirkungen wie das Korallensterben sind bereits sichtbar. Da durch die Corona-Pandemie die Touristen ausbleiben, verstärken sich Probleme wie große Armut und Gewalt gegen Frauen.

„Worauf bauen wir“ lautet das Motto, mit dem die Frauen aus Vanuatu einladen, an Althergebrachtem zu rütteln, den Lobgesang auf Gottes wunderbare Schöpfung anzustimmen und um Frieden zu beten. Juliette Pita hat das Symbolbild entworfen. Darauf sind eine Mutter mit ihrem kleinen Kind, todbringende Wellen, Kreuze und eine fest verwurzelte Palme zu sehen. 

Die Gestaltung des Weltgebetstages fiel in diesem Jahr nicht leicht, wie die Aktiven zugaben. Doch mit viel Fantasie und Kreativität haben die Teams der evangelischen und katholischen Gemeinden Möglichkeiten dafür gefunden. Ingeborg Paul von der Christusgemeinde hat für die Mitglieder des Seniorenkreises ein „Weltgebetstagspäckchen“ fertiggestellt und verteilt. Enthalten waren die Gottesdienstordnung mit der Bildpostkarte, ein süßer Gruß als Ersatz für die gewohnte Kaffeerunde und ein Brief mit Informationen über Vanuatu. In der Christuskirche leuchtete seit Ende Februar auf einem Tisch die Kerze zum Weltgebetstag, zum Mitnehmen lagen Gottesdienstordnungen, Teebeutel und Samentütchen für eine blühende Welt bereit.

Einen ökumenischen Gottesdienst feierte die evangelische Johannesgemeinde Ibbenbüren-Laggenbeck am 5. März gemeinsam mit den Frauen der katholischen Gemeinde in der Kirche St. Maria Magdalena. Das Vorbereitungsteam hatte den Altarraum mit bunten Tüchern, Sand, Muscheln und Kokosnüssen geschmückt. Der Liturgie aus Vanuatu folgend, erhielten die über zwanzig Zuhörer Informationen über den Insel-Archipel und das Leben der Frauen unter schwierigen Bedingungen. Der Klimawandel war eines der zentralen Themen. Werner Janning gestaltete mit Gesang und Klavierspiel den musikalischen Rahmen.

Am Ausgang lagen Tütchen mit Geschichten über das Land und kleinen Geschenken bereit. Damit ließ sich am Abend der Zentrale Gottesdienst im Fernsehen versüßen, der coronagerecht in der Martinikirche Münster gefeiert wurde. Zur Unterstützung weltweiter Projekte für Frauen und Kinder baten die Aktiven in allen Gemeinden der Stadt um Spenden. Sie können auf das Konto des Weltgebetstags der Frauen – Deutsches Komitee e. V. überwiesen werden, das auf der Homepage https://weltgebetstag.de zu finden ist.

Text: Brigitte Striehn

 

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news-893Wed, 03 Mar 2021 09:41:22 +0100Das Diakonische Werk Tecklenburg begrüßt neue Mitarbeitendehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-diakonische-werk-tecklenburg-begruesst-neue-mitarbeitende/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c4df583e75849bcc7046082d90270c9eCoronabedingt konnten im letzten Jahr keine Präsenzveranstaltungen stattfinden – so musste auch die Begrüßung der neuen Mitarbeitenden im Diakonischen Werk vertagt werden. Um nun dennoch allen neuen Mitarbeitenden die Arbeit im Diakonischen Werk vorzustellen und die Mitarbeitenden untereinander bekannt zu machen, musste der Vorstand des Werkes kreativ werden. Am 23. Februar wurden erstmals alle neuen Mitarbeitenden online im Diakonischen Werk begrüßt.Über 60 neue Mitarbeitende konnte das Diakonische Werk Tecklenburg in den letzten eineinhalb Jahren für die unterschiedlichen Abteilungen gewinnen. Statt einer Begrüßungsveranstaltung einschließlich Andacht in der Jugendbildungsstätte, wie in den Jahren zuvor, wurden die neuen Mitarbeitenden des Werkes in diesem Jahr online begrüßt.

In einem gemeinsamen Zoom-Meeting brachten die Vorstände des Werkes, Pfarrer Jürgen Nass und Stefan Zimmermann, den neuen Mitarbeitenden die Vielfalt der diakonischen Arbeitsfelder im Kirchenkreis Tecklenburg näher: „Unser Auftraggeber ist nicht von dieser Welt, aber in dieser Welt.“, begann Pfarrer Nass die Erläuterung des diakonischen Auftrages, „Wir arbeiten nicht ausschließlich am Gewinn orientiert, sondern tragen Gottes Liebe weiter zu allen Menschen, die unsere Hilfe benötigen.“ Die Arbeit des diakonischen Werkes unterscheidet sich zur Arbeit in der freien Wirtschaft vor allem darin, dass das Werk die erzielten Gewinne nicht an die Mitglieder ausschütten darf, sondern als gemeinnütziger Verein alle Gewinne dem Vereinszweck entsprechend reinvestiert – sei es in Projekte der Suchthilfe, in die Arbeit des Frauenhauses, in den Ausbau der ambulanten Pflege oder in weitere Bereiche der diakonischen Arbeit. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde aller Mitarbeitenden und Ihrer Arbeitsbereiche wagte der Vorstand noch einen kurzen Ausblick auf die Zukunft des Diakonischen Werkes: Ab August wird eine Offene Ganztagsgrundschule in Leeden eröffnet. Zudem wird ab Mai eine Fachbereichsleitungsebene eingeführt, die den Vorstand im anstehenden Verschmelzungsprozess mit dem Diakonischen Werk in Steinfurt-Coesfeld-Borken begleiten und entlasten soll.

Text: Pia Nimz, Diakonisches Werk Tecklenburg

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news-892Tue, 02 Mar 2021 09:40:10 +0100Gemeindeübergreifende Gemeinschaftsprojekte lagen ihm besonders am Herzen - Interview zum Abschied mit Kreiskantor Martin Ufermannhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeindeuebergreifende-gemeinschaftsprojekte-lagen-ihm-besonders-am-herzen-interview-zum-abschied-m/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=63dfc4da5f9a93f9d8bba9fb4a77fbb0Kreiskantor KMD Martin Ufermann ist mittlerweile seit 34 Jahren als Kantor in der ev. Kirchengemeinde Westerkappeln tätig. Am 1. Mai 1994 wurde er zusätzlich vom Kreissynodalvorstand zum Kreiskantor berufen. Ende März 2021 geht Martin Ufermann in den Ruhestand. Zu seinen Aufgaben als Kreiskantor gehört es u.a., die haupt-, neben- und ehrenamtlichen Kirchenmusiker*innen, die Kirchengemeinden sowie die Gremien des Kirchenkreises in kirchenmusikalischen Fragen zu beraten, zum Beispiel auch bei der Besetzung von Kirchenmusiker-Stellen. Auch die Ausbildung von nebenamtlichen Kirchenmusiker*innen gehört dazu. Im Kirchenkreis Tecklenburg sind derzeit gut sechzig haupt-, neben-, und ehrenamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker aktiv. Auf Kirchenkreisebene arbeitet er eng mit den drei hauptamtlichen Kirchenmusikern/-innen in den Gemeinden Rheine-Jakobi, Lengerich und Ibbenbüren zusammen. Mit seinem Wirken hat er die Gemeindearbeit in Westerkappeln und das kirchenmusikalische Profil des Kirchenkreises nachhaltig geprägt.

Ein besonderes Highlight setzte Martin Ufermann 2017 mit der Leitung der Uraufführung des Musical-Oratoriums „Bruder Martin“ beim Reformationsfest der drei Kirchenkreise im Münsterland. Fast 400 Sängerinnen und Sänger, Solisten, das Orchester Musica Viva, eine Band sowie Altpräses Alfred Buss als Sprecher wirkten bei dem Musical auf der Freilichtbühne Tecklenburg mit.

Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn befragte Martin Ufermann in einem Interview zu seinen Projekten, Erfahrungen und Empfehlungen für die zukünftige kirchenmusikalische Arbeit in unserem Kirchenkreis:

1. Wenn Sie heute auf Ihre langjährige Tätigkeit in der Kirchenmusik zurücksehen, welche Schwerpunkte und Projekte liegen und lagen Ihnen besonders am Herzen?

Da ich um die Gemeinschaft stiftende Kraft der Musik weiß und zudem ein kommunikativer Mensch bin, lagen mir als Kreiskantor stets gemeindeübergreifende Gemeinschaftsprojekte besonders am Herzen. Gerne erinnere ich mich an die von mir ins Leben gerufenen elf Regionalen Chorsonntage, mit denen wir in fast allen Gemeinden unseres Kirchenkreises zum Teil mehrfach zu Gast waren, die 15 sehr unterschiedlichen thematischen Veranstaltungen der Fortbildungsreihe „Klingende Kirche“, die „Männer-Singtage“ und eine Reihe gemeinsamer Konzertprojekte wie z.B. „Unsere Stimmen für den Frieden“ mit über 300 Chorsängerinnen und -sängern aus drei Generationen, ein Chor-Bläser-Konzertprojekt zusammen mit dem vorzüglichen Bläserensemble unseres Kirchenkreises und natürlich die Uraufführung des Oratoriums „Bruder Martin“ anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 mit fast 400 Mitwirkenden auf der Freilichtbühne Tecklenburg. Diese vielen Projekte, die gerade Mitgliedern kleinerer Chöre das stets dankbar aufgenommene Singen in einer großen Chorgemeinschaft ermöglicht haben, wären ohne die tatkräftige, kollegiale Unterstützung der drei anderen hauptamtlichen Kirchenmusiker*innen unseres Kirchenkreises nicht möglich gewesen. Für diese fruchtbare Zusammenarbeit bin ich besonders dankbar.

Lebendige Erinnerungen habe ich auch an zwei mehrwöchige Reisen durch unseren Partnerkirchenkreis Otjiwarongo in Namibia, wo ich 1989 mit einer kleinen Chorgruppe und 2013 mit einem Bläserensemble unsere Partnerschaftsarbeit zum wechselseitigen und gemeinsamen Klingen bringen durfte.

Bei allen Aktionen war mir immer besonders wichtig, Kirchenmusik als einen Teil der christlichen Verkündigung bewusst zu machen, gleichsam als eine Predigt mit Noten.

2. Was schmerzt Sie am meisten, wenn Sie an den jetzigen LockDown denken?

Dass unsere Kirche, die von Anbeginn an eine singende Kirche war, nun schon seit einem Jahr wegen Corona mehr oder weniger zum Schweigen und Verstummen gezwungen ist und dass die Gemeinschaft in den vielen Chören und Musikgruppen, die über eine lange Zeit gewachsen ist, schon so lange „auf Eis gelegt ist“ und es vermutlich lange brauchen wird, bis sie wieder ihre alte Dynamik zurückgewonnen hat, schmerzt mich am meisten.

Gemeinsames, lustvolles Singen ist von einem auf den anderen Tag zu einem gesundheitsgefährdenden Risikofaktor geworden – wer hätte das je gedacht? Es wird dauern, bis wir die Unbefangenheit für das Singen im Chor zurückerlangen. Die Angst vor menschlicher Nähe und einer möglichen Ansteckung mit dem Virus hat sich tief ins Unterbewusstsein eingegraben. Ob alle Chöre die lange Zeit der Pandemie überstehen oder sich nach deren Ende neu werden formieren müssen, muss sich erst noch zeigen.

3. Wie hat sich die Zusammenarbeit mit der Kollegenschaft der Hauptamtlichen Kirchenmusiker/-innen im Kirchenkreis gestaltet?

Kirchenmusiker sind a priori Einzelkämpfer in ihren Gemeinden. Da tut es gut, sich im Kollegenkreis gegenseitig in seiner Arbeit zu unterstützen. Ich bin sehr dankbar für die kollegiale und freundschaftliche Zusammenarbeit im Team der vier hauptamtlichen Kirchenmusiker*innen in unserem Kirchenkreis, die ich als Kreiskantor immer wieder gefördert habe. Obwohl, oder vielleicht gerade weil wir unterschiedliche Musiker-Typen sind, schätzen wir uns sehr. Anstatt Konkurrenz- oder Neidgefühlen, die man gerne Künstlern nachsagt, gibt es bei uns einen echten Teamgeist. So war es möglich, viele schöne Gemeinschaftsaktionen bei unserem vierteljährlichen Kantoren-Frühstück zu planen und als Quartett durchzuführen. Die positive Resonanz vieler Mitwirkenden hat uns immer wieder darin bestärkt.

4. Was hat sich in der Ausbildung der nebenamtlichen Organisten/-innen in den letzten Jahren verändert?

Die stilgerechte Begleitung neuer geistlicher Lieder auf der Orgel hat die klassische Ausbildung ergänzt und sicher auch bereichert.

5. Sie haben als Kreiskantor als Experte bei den Gemeinde-Visitationen mitgewirkt. Was finden Sie im Rückblick besonders bemerkenswert?

Besuche in anderen Kirchengemeinden waren für mich immer interessant und Gewinn bringend. In den Begegnungen mit den Chören und Musikgruppen sowie den fachlichen Gesprächen mit deren Leiter*innen gab es für mich stets aufschlussreiche Einblicke in eine engagierte Arbeit und die Möglichkeit der Hilfestellung und Fachberatung. Interessant fand ich, dass sich beim Abschlussgespräch die Berichte der einzelnen Visitatoren aus den verschiedenen Arbeitsbereichen der Gemeinde zumeist zu einem einheitlichen Gesamtbild zusammensetzten und so das Gemeindeprofil widerspiegelten.

6. Wo sehen Sie vor dem Hintergrund Ihrer jahrzehntelangen Erfahrung weiteres Entwicklungspotenzial in der Kirchenmusik?

Wie und was Kirche ohne Musik ist, erleben wir seit einem Jahr mit der Pandemie bedingt äußerst schmerzlich. Ich glaube, die Bedeutung von Musik als Teil der Verkündigung wird in Zukunft eher noch wachsen. Menschen wollen sich in sakralen Räumen emotional und sinnlich anrühren lassen und sind zugänglich, vielleicht sogar auch zunehmend hungrig, nach spirituellen Erfahrungen. Hier sind wir Kirchenmusiker*innen gefordert.

Es wird auch eine Zeit nach Corona geben. Die Suche und das Bedürfnis nach erfülltem, gemeinsamem Tun werden sich verstärken, auch angesichts einer zunehmenden Individualisierung und Vereinzelung in unserer Gesellschaft. Von daher ist mir um die Zukunft unserer Chöre nicht bange. „Chorleiter sind Experten für Gemeinschaft“. Dieses Zitat von Martin Bartelworth, Vorstand der Creativen Kirche und Geschäftsführer der ev. Pop-Akademie, kann ich voll und ganz unterschreiben.

Entwicklungspotential sehe ich vor allem im Bereich der christlichen Popularmusik. Sie wird deutlich an Bedeutung gewinnen. Das sollte sich zukünftig auch personell in unserem Kirchenkreis, z.B. in Form eines kreiskirchlichen, hauptamtlichen Pop-Kantorats, stärker abbilden.

7. Auf was freuen Sie sich im Ruhestand am meisten? Haben Sie schon Pläne?

Auf neue Freiräume und nicht mehr so lange Arbeitstage mit abendlichen Proben bis 22.00 Uhr. Chorleitung und Dirigieren sind und bleiben meine Passion. Es wird für mich andere und auch neue Formate des gemeinsamen Singens und Musizierens wie z.B. Singwochen u. ä. geben. Andere Vorlieben und Talente, die bisher zu kurz gekommen sind, warten darauf, zum Leben erweckt und in die Tat umgesetzt zu werden. Erste Pläne gibt es dafür. Schauen wir mal, was dabei herauskommt. Ich bin selbst gespannt und freue mich auf neue Entdeckungen.

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news-915Mon, 01 Mar 2021 10:02:00 +0100Konfirmanden übernehmen Einkaufsdienst für Seniorenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/konfirmanden-uebernehmen-einkaufsdienst-fuer-senioren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4b11630a2e96a58d072f7eb18b585307Das Seniorenhilfs-Netzwerk der Christus-Gemeinde Ibbenbüren ist im März 2020, sofort nach dem ersten Lockdown, gestartet. Über WhatsApp konnten in kurzer Zeit 30 Jugendliche und einige Erwachsene aus der Konfirmandenjugendarbeit gewonnen werden, die Einkäufe für Senioren übernahmen. „Bis heute sind an die 150 Einsätze erfolgt. Die Jugendlichen verteilten sozusagen "über Nacht" über 1.000 Briefe an alle über 70jährigen in der Gemeinde“ berichtet Pfarrer Reinhard Lohmeyer. 

Die Kommunikation erfolgte über Pfarrer Lohmeyer und den Jugendreferenten Udo Schmidt-Albrecht intern über WhatsApp und extern mit den Senioren über den Anrufbeantworter des Gemeindebüros. Im Laufe der Zeit haben sich feste Beziehungen zwischen Senioren und Jugendlichen gebildet - ein kurzer Draht, der auch andere Formen von Hilfen möglich machte. Die Seniorinnen und Senioren und auch solche, die den Dienst nicht in Anspruch nahmen, sind sehr dankbar für das Angebot. Es gab Spenden und auch Sponsoring für ein Fest, das stattfinden soll, wenn der Einsatz beendet sein wird.

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news-888Wed, 24 Feb 2021 09:30:00 +0100Die MitNehmKirche in Ibbenbüren - Digitale Kinderkirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-mitnehmkirche-in-ibbenbueren-digitale-kinderkirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2c70334b797e5664d5f25c564ed1c81eDie MitNehmKirche (mit Schäfer und Schaf) ist im ersten Lockdown entstanden, als wir nicht mehr in die Kirchen konnten“ berichtet Pfarrerin Judith Schäfer. „Es gab recht schnell so viele digitale Angebote für Erwachsene, aber fast nichts für Kinder, dabei fielen ja auch die Kindergottesdienste aus. So entstand die Idee einer digitalen Kinderkirche. Die Kirche wurde eingepackt und mit aufs Sofa (und später auch raus in die Welt) genommen. Zuerst gab es wöchentliche Gottesdienste mit Material für zuhause zum Nachlesen und Weiterwerkeln. Mittlerweile feiern wir einmal im Monat und an den Feiertagen Gottesdienst - singen, tanzen, basteln, erzählen Geschichten (immer mit einer kreativen Methode) und ich stelle mich regelmäßig dem neugierigen Schaf, dass ganz viel über Gott wissen will. Wer möchte, kann einfach zuschauen, aber alle sind eingeladen, mitzusingen, mitzutanzen und mitzubasteln.

Per Mail kann Kontakt aufgenommen werden, manchmal schicken mir Familien Bilder vom Basteln, die dann im nächsten Gottesdienst gezeigt werden, so entsteht eine Gemeinschaft trotz der Distanz. Regelmäßig verlassen wir mittlerweile auch das Sofa - dieses Jahr werden wir z.B., wie schon im letzten Jahr, in der Karwoche auf den Kreuzweg gehen".

Kontakt: Pfarrerin Judith Schäfer, Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren, Bezirk III, E-Mail: judith.schaefer@kk-ekvw.de 

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news-871Thu, 18 Feb 2021 11:00:00 +0100„In der Kirchenmusik sollte für alle was dabei sein“ - Marco Johanning ist neuer Kantor in der Kirchengemeinde Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/in-der-kirchenmusik-sollte-fuer-alle-was-dabei-sein-marco-johanning-ist-neuer-kantor-in-der-kirch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=27f76687272d3340bb509fa2021ad0aeAm 1. Februar hat Marco Johanning als A-Kirchenmusiker die Nachfolge von Kantor Christoph Henzelmann angetreten. Zurzeit lebt er noch auf einer „Baustelle“ in Lengerich. „Ich bin erst kürzlich hierhergezogen. Da ist noch viel zu tun“ meint er schmunzelnd. Sein Vorgänger, Christoph Henzelmann, war 25 Jahre lang als Kantor in der Kirchengemeinde Lengerich tätig und hat mit seiner kirchenmusikalischen Arbeit viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf vielfältige Weise erreicht und motiviert. Sicher wird der neue 32-jährige Kantor nicht nur die bestehende Kirchenmusik in der Gemeinde fortführen, sondern auch neue Impulse setzen. Marco Johanning ist in Halle (Westf.) aufgewachsen. Er verfügt über langjährige Chorleitungserfahrung. Seit 19 Jahren ist er als Organist in Halle (Westfalen), Osnabrück und Leipzig tätig. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn sprach mit ihm über seinen bisherigen Werdegang und neue Ideen für Projekte.

  • Wie war Ihr Ausbildungsweg?

Während des Freiwilligen Sozialen Jahres 2007-2008 beim Arbeiter-Samariter Bund Bielefeld absolvierte ich eine Ausbildung zum Rettungssanitäter. 2009 nahm ich das Studium Generale an der Universität Bielefeld in den Fächern Philosophie, Theologie, Alt-Griechisch und Psychologie auf. 2009 wechselte ich an die Universität Osnabrück und studierte Musikwissenschaften/Schulmusik und ev. Theologie und schloss das Studium 2015 mit dem Bachelorabschluss ab. Im gleichen Jahr nahm ich mein Studium der Kirchenmusik an der HMT Leipzig (Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy) auf und absolvierte 2018 den Bachelorabschluss. Von 2018 schloss sich der Master-Studiengang Kirchenmusik an, den ich 2020 abschloss. 

  • Was reizt Sie explizit an der Stelle in der Kirchengemeinde Lengerich?

Reizvoll finde ich die Ausstattung der Stelle, die gute Infrastruktur und die tollen Instrumente. Besonders freue ich mich auf die vielen unterschiedlichen Ensembles.

  • Meine Internetrecherche ergab, dass Sie seit vier Jahren den Gospelchor „Little Light of L.E.“ in Leipzig leiten. Auf der Website des Chors heißt es: “Wir haben zahlreiche wunderschöne Konzerte und Gottesdienste gestaltet… Mit seiner motivierenden und geduldigen Art und seinem musikalischem Einfühlungsvermögen bemüht Marco Johanning sich stets um die Balance aus Spaß und disziplinierter Arbeit“. Das hört sich interessant an. Kann die Kirchengemeinde Lengerich damit rechnen, dass Sie mehr auf junge Musik setzen, die eher junge Menschen anspricht? Oder meinen Sie, dass klassische und moderne Angebote in der kirchenmusikalischen Arbeit im Gleichklang gesehen werden sollten?

Es sollte für alle was dabei sein. Ich persönlich mag die traditionelle Kirchenmusik wie die neue geistliche Musik. Es gibt in jedem Stil gute wie schlechte Musik.

  • Welche Erfahrungen aus Ihrer Zeit in Leipzig möchten Sie gerne mit in die Arbeit als Kantor in Lengerich integrieren?

Ich habe dort gelernt, dass Kommunikation im Team der Gemeinde, insbesondere mit den Pfarrerinnen und Pfarrern, sehr wichtig ist. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit der ganzen Gemeinde.

  • Haben Sie schon Ideen für neue Projekte in Lengerich?

Ich stelle mir momentan vor und plane, dass es im Februar/März Onlineangebote für die Gemeinde, die Chöre und Ensembles gibt.

  • Welche Hobbies haben Sie?

Ich bin begeisterter Kletterer und habe Trekkingtouren durch Skandinavien und Großbritannien gemacht und dabei die Freude am Fotografieren entdeckt (www.marcojohanning.de). Ich freue mich auch schon darauf, die ersten Kletterrouten im Tecklenburger Land zu entdecken.

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news-882Mon, 15 Feb 2021 15:19:12 +0100Landeskirchen fordern Aufnahme weiterer Flüchtlinge - Hilfe für Schutzsuchende aus Griechenland und Bosnien-Herzegowinahttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/landeskirchen-fordern-aufnahme-weiterer-fluechtlinge-hilfe-fuer-schutzsuchende-aus-griechenland-und/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0e80f251663d89170227826e173e7f4aDie Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW), die Evangelische Kirche im Rheinland und die Lippische Landeskirche setzen sich mit Nachdruck für humanitäre Hilfen und faire Zukunftsperspektiven für Geflüchtete ein. Alle drei Landeskirchen haben sich bereits im November 2020 und Januar 2021 auf ihren jeweiligen Synoden für eine gesamteuropäische humanitäre Flüchtlingspolitik ausgesprochen und Land und Kommunen konkrete Unterstützung bei der Aufnahme weiterer Flüchtlinge angeboten. Sie fordern Bundes- und Landesregierung gemeinsam zum schnellen Handeln auf.

Angesichts der immer noch dramatischen Situation in den Flüchtlingslagern auf dem Balkan und in Griechenland fordern die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen die Schaffung eines Landesaufnahmeprogrammes zur sofortigen Aufnahme von Schutzsuchenden aus dem niedergebrannten Lager Lipa (Bosnien-Herzegowina) und von den griechischen Inseln, insbesondere dem Flüchtlingslager Moria auf Lesbos. Die Geflüchteten, darunter zahlreiche Kinder und alte Menschen, leiden an Gewalt, Obdachlosigkeit, Hunger und Durst sowie mangelnder medizinischer Versorgung.

„Kirchengemeinden und Diakonische Werke sind bereit, die kurzfristige humanitäre Aufnahme und die Integration der aufgenommenen Menschen zu unterstützen. Auch über die Zuweisungsquote hinaus“, so Dr. Jan-Dirk Döhling, Dezernent für Gesellschaftliche Verantwortung (EKvW), stellvertretend für die drei Landeskirchen. 2.000 zusätzlichen Geflüchteten könne somit geholfen werden. Die rheinische Kirche, die auch in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland vertreten ist, macht sich auch bei den dortigen Regierungen für eine solche Aufnahme stark.

Text: EKvW

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news-881Fri, 12 Feb 2021 11:06:16 +0100Bedford-Strohm: „Wir beten für alle, die einen Menschen verloren haben“ - EKD unterstützt Gedenkaktion #lichtfensterhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bedford-strohm-wir-beten-fuer-alle-die-einen-menschen-verloren-haben-ekd-unterstuetzt-gedenkakti/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b97ecc7b60fd569fb01784522f359340Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) beteiligt sich an der Aktion #lichtfenster von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beteiligen und ruft dazu auf, jeden Freitag nach dem Dunkelwerden ein Licht zum Andenken an die Toten der Corona-Pandemie ins Fenster zu stellen. „Ich freue mich sehr über die Initiative des Bundespräsidenten“, sagt der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm. Gleichzeitig begrüßt er die Ankündigung einer zentralen Gedenkfeier für die Verstorbenen der Corona-Pandemie durch den Bundespräsidenten.„Nicht nur die Menschen, die einen Angehörigen verloren haben, warten auf eine solche öffentliche Trauerfeier.“ Umso wichtiger sei es, schon auf dem Weg bis dahin ein deutliches Zeichen zu setzen. „Tausende Menschen sterben in diesen Tagen auf den Intensivstationen oder zu Hause. In den Nachrichten erfahren wir täglich ihre Zahl. Hinter jedem Todesfall steht eine ganz persönliche Geschichte von Hoffen und Bangen, von Abgründen, die sich auftun, wenn der Kampf um das Leben eines lieben Menschen verloren ist“, erinnert der Ratsvorsitzende. „Mit dem Licht, das wir an jedem Freitagabend in unser Fenster stellen, möchten wir Anteilnahme und Solidarität zeigen. Lasst uns in unseren Gedanken und Gebeten an der Seite derer stehen, die Schmerz und Ohnmacht beim Verlust eines Menschen erlebt haben. „Gott der Herr wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen", sagt der Prophet Jesaja (Jes. 25, Vers 8). Beten wir dafür, dass diese Hoffnung in Erfüllung geht“.

Hintergrund:

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zur Aktion #lichtfenster aufgerufen, mit der er ein Zeichen des gemeinsamen Gedenkens für die Opfer der Corona-Pandemie setzen möchte. Der Bundespräsident stellt vom 22. Januar an abends gut sichtbar ein Licht in ein Fenster von Schloss Bellevue. Das Licht im #lichtfenster von Schloss Bellevue wird ab dem 22. Januar 2021 im zentralen Fenster über dem Portal leuchten.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm lädt dazu ein, sich ebenfalls an der Aktion zu beteiligen.

Weitere Informationen unter www.ekd.de/lichtfenster.

 

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news-879Tue, 09 Feb 2021 14:31:08 +0100Aufstehen gegen Gewalt an Frauenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/aufstehen-gegen-gewalt-an-frauen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=278a2bafd212baf032314297bf02335a„Gegen Gewalt“ - Der Vorstand der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen setzte in seiner Februar-Sitzung ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Jede dritte Frau weltweit ist bereits Opfer von Gewalt, wurde geschlagen, zu sexuellem Kontakt gezwungen, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt. Jede dritte Frau, das sind eine Milliarde Frauen (one billion), denen Gewalt angetan wird.Am 14. Februar lädt der Valentinstag eine Milliarde Frauen dazu ein, rauszugehen, zu tanzen und sich zu erheben, um das Ende dieser Gewalt zu fordern. Eine Milliarde Frauen - und Männer - überall auf der Welt. „One billion rising“ - so heißt es seit Jahren schon. Seit 2014 beteiligt sich die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen an dieser Aktion mit dem Frauenhaus Soest in Soest, seit 2016 mit dem Frauenheim Wengern in der Stadt Wetter.

Nun ist Pandemiezeit. In diesem Jahr funktionieren auch an diesem Tag nicht die bewährten Formate. Damit das Gräuel der Gewalt an Frauen nicht in Vergessenheit gerät, setzte der Vorstand des Frauenverbandes ein Zeichen in seiner Videokonferenz.

Trotz der Pandemie gibt es viele kreative Ideen für das neue internationale Motto “Rising Gardens - Rising für Women and Mother Earth”. Aktionen in, mit und für die Natur rücken 2021 ausdrücklich in den Vordergrund. „Tanzt in den Gärten. Lasst sie wachsen und erblühen…”

Weitere Informationen unter: www.frauenhilfe-westfalen.de

 

Text: Manuela Schunk,

Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e.V.

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news-878Mon, 08 Feb 2021 14:27:40 +0100Unterwegs im Einsatz für fairen Handel, Klimagerechtigkeit und Klimaschutzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/unterwegs-im-einsatz-fuer-fairen-handel-klimagerechtigkeit-und-klimaschutz/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=50fc669514719339938c8413700c9752Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, informiert alle Interessierten über die Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit ( 17. Februar - 4. April): „Mit dieser Information möchte ich in diesem Jahr wieder eine Anregung weitergeben, vor dem Osterfest inne zu halten, sich zu besinnen und Gottes Schöpfung mit Herz und Verstand in den Blick zu nehmen. In einem wöchentlich erscheinenden Rundbrief zur Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit werden verschiedene Bereiche angesprochen, in denen Handeln und Eintreten für eine nachhaltige Welt sofort möglich sind.

Für die kommenden Wochen sind bei der Aktion "Soviel du brauchst" Schwerpunkte gesetzt, sich jeweils eine Woche Zeit zu nehmen und ein oder zwei neue Tipps auszuprobieren.

Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit:

Nehmen wir uns Zeit, um

 - Neues auszuprobieren

 - gemeinsam etwas zu verändern

 - anders zu leben

 - nachzudenken

 - Schöpfung zu bewahren

 - das Klimafasten umzusetzen.

Ich wünsche allen, in den folgenden Wochen im beginnenden Frühjahr, ein paar Momente der Ruhe zu finden und Kraft schöpfen zu können für das kommende Jahr“.

Weitere Infos Fastenaktion:

https://www.klimafasten.de/wochenthemen-2021

 

Heinz-Jakob Thyßen

Umweltbeauftragter

Ev. Kirchenkreis Tecklenburg

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news-875Fri, 05 Feb 2021 10:07:21 +0100Sterben in Corona-Zeiten: „Es ist nicht einfach“ - Interview mit Krankenhaus-Seelsorgerin Dr. Britta Jüngsthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sterben-in-corona-zeiten-es-ist-nicht-einfach-interview-mit-krankenhaus-seelsorgerin-dr-britta/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a4e0a24fba7008fb9ed287bff2ead63dDurch die Corona-Maßnahmen sind Besuche in Kliniken und Heimen nicht wie gewohnt möglich. Es gibt klare und eingeschränkte Besuchsregeln. Wie verändert sich dadurch die Situation für sterbende Patient*innen und deren Angehörige? Wie sehen die letzten Tage auf einer Intensivstation aus? Radio RST-Redakteur Jan Niestegge führte am 1. Februar mit Pfarrerin Dr. Britta Jüngst ein Interview. Britta Jüngst ist im Mathias Spital in Rheine als Krankenhaus-Seelsorgerin tätig.Die Corona-Zahlen haben sich zwar teilweise stabilisiert und doch sterben noch immer jeden Tag Hunderte Menschen an oder mit dem Coronavirus. Wir sehen oft nur die Zahlen und nicht die emotionalen Geschichten dahinter: Wie geht es den Sterbenden und auch den Angehörigen? Wie hat sich die Situation insgesamt verändert?

Das Interview können Sie hier hören:

https://www.radiorst.de/artikel/sterben-in-corona-zeiten-es-ist-nicht-einfach-852863.html

 

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news-870Mon, 01 Feb 2021 08:50:16 +0100"Seine kirchenmusikalische Arbeit hat in den Kirchenkreis ausgestrahlt" - Dank an Christoph Henzelmann für sein engagiertes Wirkenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/seine-kirchenmusikalische-arbeit-hat-in-den-kirchenkreis-ausgestrahlt-dank-an-christoph-henzelma/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7deba71bb3d85799b46dbc8fcea84d1bIn Pandemiezeiten ist alles anders, auch die Verabschiedung von Kantor Christoph Henzelmann, der nach 25-jährigem Dienst in der Kirchengemeinde Lengerich am 31. Januar seinen letzten Arbeitstag hatte. „Wir können noch keinen Dankgottesdienst für Christoph Henzelmanns Dienst in Präsenz mit Gästen und Wegbegleitern in Lengerich feiern“, bedauerte Pfarrerin Sigrid Holtgrave, die Vorsitzende des Presbyteriums im Online-Gottesdienst aus der Ev. Stadtkirche. „Aber das holen wir nach“, ist sie sich sicher. Der ausführliche Dank folge zu einem späteren Zeitpunkt. „Heute, am letzten Arbeitstag möchte ich kurz, aber von Herzen, im Namen der Kirchengemeinde hier im digitalen Gottesdienst unserem A-Kantor Christoph Henzelmann Dank sagen für seine segensreiche 25-jährige hauptamtliche musikalische Tätigkeit in unserer Kirchengemeinde Lengerich“, so die Pfarrerin. „Durch Christoph Henzelmann konnten die Gemeinde und sehr viele Menschen aus anderen Orten Orgelwerke in Konzerten und in Gottesdiensten hören. Gerne von Johann Sebastian Bach, den er sehr mag, dazu Orgelliteratur der Romantik und manch anderer Komponisten. Die 2002 restaurierte große „Breidenfeld-Klais-Orgel“ das große instrumentale Schmuckstück unserer Stadtkirche, bringt Christoph Henzelmann virtuos zum Klingen, genauso wie die Orgel in der Sakristei und die kleine Orgel im Chorraum der Stadtkirche“, betonte sie.

Viele Jahrgänge von Kindern und Jugendlichen hätten durch den Kantor in der Sing- und Chorschule das präzise Singen gelernt. Bei den Auftritten der Kurrende und des Jugendchors unter seiner Leitung in Gottesdiensten und Konzerten seien die Zuhörenden gleichermaßen beeindruckt wie gerührt gewesen von der Qualität und dem Können der Kinder und Jugendlichen, so die Presbyteriums-Vorsitzende weiter.

Höchst anspruchsvolle, abwechslungsreiche kirchenmusikalische Arbeit auf hohem Niveau

Das gleiche gelte für Christoph Henzelmanns Leitung der Ev. Kantorei und des Motettenchors. Beeindruckend aufgeführte Oratorien und Chorkonzerte erfreuten die Zuhörerschaft seit 1996. Henzelmann habe über die Jahrzehnte höchst anspruchsvolle, abwechslungsreiche kirchenmusikalische Arbeit auf hohem Niveau garantiert. Dafür stehe er in der Kirchengemeinde Lengerich, in der Lengericher Kulturszene und darüber hinaus. Dafür danke ihm die Kirchengemeinde aufs herzlichste. 

Mit dem Orgelfinale eine Veranstaltungsmarke gesetzt

Von der Orgelbank der Breidenfeld-Klais-Orgel überbrachte Superintendent André Ost Grüße des Kirchenkreises : “Es ist ein Genuss, wenn jemand die Orgel, die Königin der Instrumente, so virtuos zu spielen weiß wie Christoph Henzelmann“, unterstrich er. In unzähligen Gottesdiensten, zu Konzertanlässen und für CD-Aufnahmen habe Christoph Henzelmann diese Orgel zum Klingen gebracht und dabei sein großes Können gezeigt. „Mit dem Orgelfinale am Silvesterabend, insgesamt 20-mal aufgeführt, hat er sogar eine richtige Veranstaltungsmarke gesetzt“, betonte der Superintendent.

Musik als Pfund der kirchlichen Arbeit

„Die Arbeit von Christoph Henzelmann war über 25 Jahre immer von einer besonderen Qualität gekennzeichnet. Das hat dieser Kirchengemeinde gutgetan. Es hat aber auch eine große Ausstrahlungskraft gehabt für die ganze Region“, ist sich Ost sicher. „Für den Kirchenkreis Tecklenburg war Christoph Henzelmann eine der vier hauptamtlichen Säulen in der kirchenmusikalischen Arbeit“, so Ost weiter. Eine gute Vernetzung der Hauptamtlichen sorge dafür, dass auch die umliegenden Gemeinden davon profitieren könnten. Dies sei vielfach erlebbar gewesen, etwa bei regionalen Chorsonntagen oder den Fortbildungen für nebenamtliche Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, an denen sich Christoph Henzelmann beteiligte. André Ost dankte ihm im Namen des Kirchenkreises. „Seine Arbeit hat ausgestrahlt. Hier in dieser Kirche, aber auch für unseren Kirchenkreis“, machte er deutlich. Er wünschte dem Kantor einen gesegneten Ruhestand, noch die ein oder andere musikalische Herausforderung, die ihm die Schaffensfreude erhält und das beruhigende Gefühl, dass seine Arbeit gut weitergeführt wird.

Text: Christine Fernkorn

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news-869Mon, 01 Feb 2021 08:37:45 +0100Kirchenkreis Tecklenburg erwägt vorsichtige Öffnung für Gottesdienste ab Mitte Februarhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchenkreis-tecklenburg-erwaegt-vorsichtige-oeffnung-fuer-gottesdienste-ab-mitte-februar-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cc5f41fb32cd5f7b60def957482b4105Die Evangelische Kirche von Westfalen hat jetzt eine Strategie mit Corona-Schutz-Empfehlungen entwickelt, die eine vorsichtige Öffnung des Gottesdienstbetriebs ab dem 15. Februar 2021 aufzeigt. Am 25. Januar hatte sich die Konferenz der Superintendentinnen und Superintendenten im Gespräch mit Präses Annette Kurschus mit dem Öffnungskonzept befasst. Die Empfehlungen eröffnen ein dreistufiges Szenario, das auch im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg für die Zukunft als Leitlinie für die Durchführung von Präsenzgottesdiensten dienen soll.Diese neue vorsichtige Strategie hat folgende Ausrichtung:

  • Beibehaltung der Empfehlung für einen Verzicht auf Präsenzgottesdienste für die Dauer des harten Lockdowns (auf jeden Fall bis zum 14. Februar).
  • Orientierung an den politischen Vorgaben der jeweils gültigen Corona-Schutz-Verordnung des Landes NRW.
  • Künftig stärkere Berücksichtigung des regionalen Infektionsgeschehens
  • Orientierung an der 50er-Inzidenzzahl.

Szenario 1 beschreibt die Situation einer Verlängerung oder Verschärfung bzw. Wieder-aufnahme des Lockdowns für ganz NRW. Für diesen Fall bleibt es bei der landeskirchlichen Empfehlung, auf alle Präsenzgottesdienste für die Dauer des Lockdowns zu verzichten.

Szenario 2 beschreibt die Situation eines nur regionalen Lockdowns für einzelne Landkreise und kreisfreie Städte in NRW aufgrund einer verschärften Infektionslage. Auch für diesen Fall lautet die landeskirchliche Empfehlung, für die Dauer eines regionalen Lockdowns auf alle Präsenzveranstaltungen inkl. Gottesdienste zu verzichten.

Szenario 3 beschreibt die Situation ohne Lockdown. In diesem Fall orientiert sich das kirchliche Leben an den Inzidenzwerten in den Kommunen und an den örtlichen Gegebenheiten. Die praktische Ausgestaltung geschieht unter Beachtung der jeweils gültigen Corona-Schutzverordnung.

 

Handlungsperspektiven für kirchliches Leben in der Corona-Pandemie

• Gottesdienstliche Praxis

Inzidenzwert über 50

Verzicht auf Gottesdienste in physischer Präsenz mit Ausnahme kirchlicher Bestattungen. Das gottesdienstliche Angebot konzentriert sich auf nicht präsentische Formate.

Inzidenzwert unter 50

Gottesdienstbetrieb einschließlich Kindergottesdienst, Taufen und Trauungen je nach örtlichen Gegebenheiten mit Schutzkonzept entsprechend der Vorgaben der jeweils aktuell geltenden Schutzverordnung (z.B. Einhaltung des Abstandsgebots, Tragen von medizinischen Masken, Rückverfolgbarkeit). Gemeindegesang sowie Chor- und Ensemblemusik sind grundsätzlich möglich, sofern nicht gesetzlich untersagt.

 

 Kirchenmusikalische Praxis

Inzidenzwert über 50

Verzicht auf kirchenmusikalische Praxis in physischer Präsenz. Das kirchenmusikalische Angebot konzentriert sich auf nicht präsentische Formate.

Inzidenzwert unter 50

Kirchenmusikalische Praxis im Proben- und Aufführungsbetrieb mit Schutzkonzept entsprechend der Vorgaben der jeweils aktuell geltenden Schutzverordnung (z.B. Einhaltung des Abstandsgebots, Tragen von medizinischen Masken, Rückverfolgbarkeit).

 

• Konfirmandenarbeit

Inzidenzwert über 50

Verzicht auf Konfirmandenarbeit in physischer Präsenz. Die Konfirmandenarbeit konzentriert sich auf nicht präsentische Formate.

Inzidenzwert unter 50

Konfirmandenarbeit mit Schutzkonzept entsprechend der Vorgaben der jeweils aktuell geltenden Schutzverordnung (z.B. Einhaltung des Abstandsgebots, Tragen von medizinischen Masken, Rückverfolgbarkeit).

 

Konferenzbetrieb: Presbyterium, Ausschüsse, Synoden

Inzidenzwert über 50

Verzicht auf Konferenzbetrieb in Präsenz. Stattdessen werden nicht präsentische Formate (Telefon- und Videokonferenz, digitale Synode, praktischer Konsens) genutzt.

Inzidenzwert unter 50

Konferenzbetrieb mit Schutzkonzept entsprechend der Vorgaben der jeweils aktuell geltenden Schutzverordnung (z.B. Einhaltung des Abstandsgebots, Tragen von medizinischen Masken, Rückverfolgbarkeit).

 

Erwachsenenbildung und weitere Bildungsangebote

Inzidenzwert über 50

Verzicht auf Bildungsangebote in Präsenz, sofern diese nicht unter CoronaSchVO fallen. Stattdessen werden nicht präsentische Formate genutzt.

Inzidenzwert unter 50

Angebote der Erwachsenenbildung und weitere Bildungsangebote können in Präsenz mit Schutzkonzept entsprechend der Vorgaben der jeweils aktuell geltenden Schutzverordnung (z.B. Einhaltung des Abstandsgebots, Tragen von medizinischen Masken, Rückverfolgbarkeit).

 

Gruppen und Kreise

Inzidenzwert über 50

Gruppen und Kreise finden vorläufig nicht in Präsenz statt. Nicht präsentische Formate werden im Interesse der Vergemeinschaftung und der Kontaktpflege genutzt (oder entwickelt).

Inzidenzwert unter 50

Gruppen und Kreise finden regulär mit Schutzkonzept entsprechend der Vorgaben der jeweils aktuell geltenden Schutzverordnung (z.B. Einhaltung des Abstandsgebots, Tragen von medizinischen Masken, Rückverfolgbarkeit).

 

Größere Veranstaltungen:

Einführungen, Verabschiedungen, Festivitäten usw.

Inzidenzwert über 50

Größere Veranstaltungen finden vorläufig nicht in Präsenz statt.

Inzidenzwert unter 50

Größere Veranstaltungen können mit Schutzkonzept entsprechend der Vorgaben der jeweils aktuell geltenden Schutzverordnung (z.B. Einhaltung des Abstandsgebots, Tragen von medizinischen Masken, Rückverfolgbarkeit) stattfinden.

Orientierungshilfe für die Kirchengemeinden vor Ort

In dem Papier heißt es: “Die Evangelische Kirche von Westfalen ist sich ihrer besonderen Verantwortung für den Schutz des Lebens und der Nächsten bewusst. Ziel aller im Folgenden beschriebenen Maßnahmen ist es, Infektionsrisiken zu minimieren, damit Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen nicht zu Infektionsherden werden und mit den bewährten Schutzkonzepten zugleich in einem geregelten Verfahren wieder aufgenommen bzw. weitergeführt werden können“. Die Empfehlungen der Landeskirche sollen den Gemeinden vor Ort helfen, verantwortliche Entscheidungen unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten sowie der Orientierung an den staatlichen Vorgaben zu treffen.

Superintendent André Ost:

„Wir gehen mit der Situation weiterhin verantwortlich um. Wir sollten nur dann zu Gottesdiensten in unsere Kirchen einladen, wenn es einen stabilen Trend unterhalb der kreisweiten 7-Tages-Inzidenzzahl von 50 Neuinfektionen pro Hunderttausend Einwohner gibt. Andererseits nehmen wir wahr, dass es eine Sehnsucht nach Gottesdienstfeiern gibt. Darum suchen wir jetzt einen Ausweg aus der landeskirchenweiten Empfehlung zum kompletten Verzicht. Mit dem behutsamen Öffnungskonzept geben wir den Presbyterien für die Zeit ab dem 14. Februar einen Orientierungsrahmen an die Hand. Die Schutzkonzepte für die Kirchen sind auf den aktuellen Stand der jeweils gültigen Corona-Schutzverordnung zu bringen und den Ordnungsbehörden vorzulegen.“   

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news-868Fri, 29 Jan 2021 10:15:31 +0100Austausch ist den Presbyterinnen und Presbytern sehr wichtig - Erster Online-Presbyterabend im Kirchenkreis Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/austausch-ist-den-presbyterinnen-und-presbytern-sehr-wichtig-erster-online-presbyterabend-im-kirch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3f742792ee9e148540225ac36af1b8e8Im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg gab es am 22. Januar eine Premiere: 40 Presbyterinnen und Presbyter sowie die Mitarbeitenden der Synodalen Dienste des Kirchenkreises tauschten sich bei einem digitalen Presbyter-Abend aus. „Das Angebot haben wir im Arbeitskreis Erwachsenenbildung geplant. Wir wollten den Presbyterinnen und Presbytern, vor allen Dingen den neugewählten, ein Angebot machen, um ihnen einen Überblick über die kreiskirchlichen Dienste zu ermöglichen. Das hätten wir normalerweise nach der Presbyter-Wahl in Präsenzform getan“, berichtet Superintendent André Ost. „Dann wären wir ins Gespräch gekommen und den Abend bei einem schönen Essen ausklingen lassen. In der Coronaphase mussten wir uns ein neues Format überlegen. Der Vorbereitungskreis freut sich, dass dieser Online-Presbyterabend wirklich gut angenommen wurde und auf durchgehend positive Resonanz gestoßen ist“.   

Locker und einladend begrüßte die Moderatorin des Abends, Bildungsreferentin Marilena Bekierz aus der Jugendbildungsstätte Tecklenburg, die Teilnehmenden. Sie beantwortete Fragen zur Technik der Zoom-Konferenz und leitete souverän durch die Veranstaltung. Auch Teilnehmende, die nicht sonderlich erfahren in der Teilnahme an einer Zoom-Sitzung sind, wies sie in die Funktionen wie den Chat ein. Der Sound von Bossa Nova trug dabei zur Lounge-Atmosphäre bei.

Begabungen ins Amt einbringen

Zur Eröffnung des Online-Abends machte André Ost in seiner Andacht über die Hochzeit zu Kana (Johannes 2) den Beteiligten Mut zu ihrer neuen Aufgabe in der Gemeindeleitung: Obwohl die harte bleierne Wirklichkeit der Corona-Pandemie in eigene Hoffnungen und Pläne einbreche, mache die Geschichte deutlich, dass wir nicht verzweifeln müssen. Eine Hochzeit stehe zwar derzeit für all das, was jetzt gerade nicht sein könne: Gemeinschaft, Umarmen, Ausgelassenheit, Livemusik und Tanz. Eine echte Mangelsituation: „Wir haben keinen Wein mehr!“ Doch, so Ost weiter: „Jesus rettet die Freude. Er ist zur Stelle, wenn die Not am größten ist. Wo Gott am Werk ist, wird Lebensdurst gestillt. Er lässt uns Möglichkeiten und Auswege finden mit dem, was uns zur Hand ist, mit den Begabungen, die wir teilen können“, so der Superintendent weiter. Zwar räumlich getrennt, doch verbunden im Gesang, stimmten die Teilnehmenden das Lied „Wir haben Gottes Spuren festgestellt“ an, das André Ost auf der Gitarre begleitete. 

Die Synodalen Dienste stellen sich vor

In kurzen 3-Minuten-Sequenzen stellten die Vertreterinnen und Vertreter der Synodalen Dienste ihre zehn Arbeitsbereiche vor, angefangen bei der Erwachsenenbildung über die Krankenhausseelsorge bis hin zur Partnerschaftsarbeit. Die Sorge, so viel Information könnte lähmend auf die Beteiligten wirken, war unbegründet. Die Form der Präsentationen als Video, Slideshow, Interview oder Kurzbericht war im wahrsten Sinne kurzweilig.

Austausch von kritischen Fragen und Informationen in Breakout-Sessions

In sechs Kleingruppen hatten die Presbyterinnen und Presbyter dann die Gelegenheit, sich zu Fragen wie „Wie sind Sie in Ihrem Presbyteramt angekommen? Was bewegt Sie? Welche Visionen haben Sie für Ihr Leitungsamt?“ auseinanderzusetzen und ins Gespräch zu kommen. Klar wurde, dass die Presbyterinnen und Presbyter dankbar für den Online-Abend waren. Einige meinten, sie wünschten sich solche Angebote gern öfter, auch online. Ein Teilnehmer berichtete, dass der Einstieg ins Presbyteramt durch die Coronasituation erschwert gewesen sei. Er freue sich aber über die vielen kreativen Angebote der Gemeinde. Auch Wünsche wie, die Jugendarbeit neu aufzubauen oder die Gemeinschaft zu stärken oder die Kirchenmusik zu fördern, wurden genannt. Der Austausch mit den Nachbargemeinden und das gemeinsame Gestalten von Gottesdiensten in Zusammenarbeit war nur eine von vielen Ideen.

Presbyter meldeten Fortbildungsbedarf an

Fortbildungen wünschten sich die Presbyterinnen und Presbyter zu den Themen Haushaltsfragen (Wie lese ich einen Haushaltsplan?) und Friedhofsangelegenheiten (z. B. Wie können Schließungen von Friedhöfen verhindert werden?) sowie zur Jugendarbeit und zur Gestaltung einer neuen Gemeinde-Website.

Text: Christine Fernkorn

 

 

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news-865Thu, 28 Jan 2021 12:26:17 +0100Ökumenisches Miteinander am Klinikum Ibbenbüren wird fortgesetzt - Andacht zum Abschied von einem besonderen Raum http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenisches-miteinander-am-klinikum-ibbenbueren-wird-fortgesetzt-andacht-zum-abschied-von-einem-be/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b512be9d699e333d8f61966e6096f641Am Beginn dieses Jahr hat sich in Ibbenbüren ein bedeutsamer Wandel in der Krankenhauslandschaft vollzogen. Nach langjähriger Planungs- und Bauzeit wurde die „Einhäusigkeit“ des Klinikums Realität. Die zwei Standorte - St-Elisabeth-Hospital und von-Bodelschwingh-Krankenhaus - wurden zur Optimierung der Patientenversorgung und Verbesserung der Unterbringungsqualität in einem Gebäude zusammengeführt. Im November 2020 wurde die Einweihung des Neubaus, aufgrund der coronabedingten Einschränkungen nur im kleinsten Klinik-Kreis, gefeiert.

Mit der Schließung des von-Bodelschwingh-Krankenhauses endete auch die dreißigjährige Tradition der Gottesdienste in dem evangelischen Gottesdienstraum des Hauses. Am 27. Januar 2021 kamen Vertreter der Krankenhausseelsorge, der Klinikleitung sowie der evangelischen und katholischen Kirche zu einer letzten kirchlichen Feier zusammen. „Dieser konkrete Kapellenraum ist einer von vielen, in dem größeren Raum, den Gott uns gibt“, sagte Pfarrerin und Krankenhausseelsorgerin Andrea Klausmann in der Andacht. Ulrike Rosenbaum, Pastoralreferentin für die Krankenhausseelsorge, drückte dies mit den Worten des 23. Psalms aus. Die musikalische Gestaltung übernahm Bettina Leithäuser an der Orgel.

„Die evangelische Krankenhausseelsorge bleibt eine wichtige Säule im Krankenhausbetrieb des katholischen Trägers der Mathias-Stiftung“, freute sich André Ost, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg. Er sei sehr froh, dass diese Pfarrstelle im letzten Jahr mit Andrea Klausmann wiederbesetzt werden konnte. Die Herausforderung der Gegenwart liege darin, neben der Seelsorge für Patienten und Mitarbeiter den internen Prozess des Umbruchs zu begleiten. „Wir verlassen heute die Kapelle in der Gewissheit, überall von Gott begleitet und gesegnet zu sein“, stellte André Ost fest. Er verabschiedete mit der Entwidmung einen Teil der evangelischen Krankenhausgeschichte im Kirchenkreis.

Die Kapelle hatte eine große Bedeutung für die Menschen, wie aus Erzählungen von Teilnehmern deutlich wurde. Pfarrer Reinhard Lohmeyer war sehr froh über die Sicherung des Krankenhausstandortes. Er würdigte die Entscheidung, dass die Fenster erhalten bleiben und einen neuen Platz finden werden. Der katholische Krankenhausseelsorger, Diakon Manfred Liesbrock, zündete zum ersten Mal die Osterkerze des Jahres 2020 an, die wegen der ausgefallenen Gottesdienste im vorigen Jahr nicht leuchten konnte. Der leitende Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Ibbenbüren, Stefan Dördelmann, berichtete über seine Dienste der Krankensalbung.

Pfarrer Andres Finke von der evangelischen Matthäusgemeinde verspürte etwas Wehmut, wollte aber auch nach vorne schauen. Die Pfarrerin und ehemalige Krankenhausseelsorgerin Irmtraud Rickert war stets von der Intensität der Gefühle in dem Raum beeindruckt. Dr. Markus Jüngerhans, Kaufmännischer Direktor des Klinikums sowie der Ärztliche Direktor Dr. Ludger Reekers verwiesen auf die enge Verbindung zwischen Medizin und Seelsorge. Pfarrerin Monika Altekrüger sprach mit Diakon Liesbrock die Fürbitten.

Jürgen Nass, bis 2020 evangelischer Krankenhausseelsorger, blickte zurück in die Geschichte der Kapelle und würdigte viele Personen, die mit ihr verbunden waren. Pfarrer Paul-Gerhard Bastert hielt im August 1990 den ersten Gottesdienst. Bei der Ausgestaltung war ein enges Zusammenwirken zwischen katholischen und evangelischen Krankenhausseelsorgern erforderlich, denn die Kapelle wurde von beiden Konfessionen für Gottesdienste, Messen, Taufen oder Hochzeiten genutzt. Sie war rund um die Uhr geöffnet und bot Gelegenheit für Ruhe, Besinnung und Gebet. Raumprägend sind die von der bekannten Künstlerin Ruth Engstfeld-Schremper geschaffenen Fenster mit sechs „Werken der Barmherzigkeit“ aus dem Matthäusevangelium. Die Eingangstür hat sie mit dem Christusmonogramm sowie sechs Flammen in Bezug auf die Menora als wichtiges Symbol des Judentums gestaltet.

Der neue Ort für Gottesdienste und Messen beider Konfessionen wird die Kapelle des St-Elisabeth-Hospitals sein. Dorthin würden auch die Altarbibel, das Abendmahlsgerät und andere Gegenstände gebracht, versprach Klausmann. Das lebendige ökumenische Miteinander wird mit Wortgottesdiensten fortgesetzt.

Text: Brigitte Striehn

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news-867Thu, 28 Jan 2021 11:00:00 +0100"Ein Haus der Barmherzigkeit" - Kriegserfahrungen mit dem von-Bodelschwingh-Krankenhaus von Pfarrer i.R. Reinhard Paulhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-haus-der-barmherzigkeit-kriegserfahrungen-mit-dem-von-bodelschwingh-krankenhaus-von-pfarrer/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4c37b61d0426c98939437197e6c55bffIm Dezember 2020 wurde das Ev. Bodelschwingh-Krankenhaus Ibbenbüren geschlossen. Hintergrund dieser Maßnahme ist die Umwandlung des Ev. Krankenhauses Ibbenbüren in die Einhäusigkeit. Von Anfang an ist die Geschichte des Bodelschwingh-Krankenhauses mit den Schwestern des Diakonissenmutterhauses Münster verbunden. Pfarrer i.R. Reinhard Paul war von 1975 – 2000 als Gemeindepfarrer und Seelsorger in der Klinik tätig. Er erinnert sich im folgenden Bericht an eine bewegende Begebenheit im 2. Weltkrieg: Es ist das Jahr 1944. Die Alliierten sind im Anmarsch. Englische Bomberverbände laden ihre tödlichen Frachten über den deutschen Großstädten ab. Die deutsche Zivilbevölkerung flieht in die Luftschutzbunker. Frühzeitig versucht die deutsche Wehrmacht, die englischen Flugzeuge vom Himmel zu holen. So kommt es zum Abschuss englischer Bomber über der holländischen Stadt Arnhem. Die englischen Offiziere können sich mit dem Fallschirm retten. Schwer verletzt gelangen sie in die Hände der deutschen Feinde. Auf diesem Weg kommen sie nach Ibbenbüren.  Das Ev. Krankenhaus ist inzwischen teilweise zu einem Not-Lazarett für verwundete Soldaten umfunktioniert worden. Ein extremer Pflegenotstand: Englische und deutsche Soldaten miteinander unter einem Dach. Wie soll das gehen?

Schwester Hedwig handelt nach dem Gesetz der Diakonie

Eine Schwester aus dem Diakonissenmutterhaus Münster hat das Sagen. Aber nicht uneingeschränkt. Für die Versorgung und Pflege der Engländer ist alles klar geregelt. Eine "ärztlich sachliche, aber menschliche kühle Behandlung" das ist der Befehl von oben. Und es gilt den Anordnungen der Partei auf Gedeih und Verderb Folge zu leisten. Doch Schwester Hedwig und ihre Mitschwestern denken nicht daran. "Sie handeln nach dem Gesetz der Diakonie und pflegen die gefangenen Engländer, wie alle Verwundeten und Kranken in schwesterlicher Liebe. Sie verschaffen Ihnen Erleichterungen, wo sie nur können, sie sorgen für englische Lektüre und schaffen am Weihnachtsabend, als die Amtswalter der Partei nur die deutschen Soldaten besuchen und beschenken auch den Engländern eine Weihnachtsbescherung mit Stechpalmen, Mistelzweigen und bunten Tellern."

Im Frühjahr 1945 tobt ein erbitterter Kampf zwischen den anrückenden Engländern und den Deutschen unmittelbar vor den Toren von Ibbenbüren. Der Dörenther Berg wird zur Front. Von dort aus wird auch die Stadt unter Beschuss, eine lebensbedrohliche Gefahr auch für alle verwundeten Soldaten in dem Lazarett des Ev. Krankenhauses.

Es ergeht der Befehl, die deutschen Soldaten in den Luftschutzkeller zu bringen. Aber nur die deutschen. Die englischen Soldaten sollten auf ihrer Station bleiben. Wieder ergreifen die Schwestern die Initiative und bringen alle Kranken in den schützenden Bunker. Als die alliierten Verbände in Ibbenbüren eintreffen, werden die verwundeten englischen Soldaten an den eigenen Sanitätsdienst übergeben.

Der verwundete englische Offizier hat sie nicht vergessen

Damit könnte diese Geschichte zu Ende sein. Ist sie aber nicht. Nach Kriegsende kehrt Schwester Hedwig in das Diakonissenmutterhaus nach Münster zurück, um im Feierabend-haus ihren Ruhestand zu verbringen. Regelmäßig erhält sie englische Post. "Die Briefe tragen als Absender "House of Commons" (Bezeichnung für das englische Parlament) und "Treasury Chambers" (Bezeichnung für das Schatzkanzleramt). Bei den Briefen befinden sich auch ein paar Bilder. Darunter auch ein Herr in prunkvoller Uniform neben der englischen Königin, im Kreise der Minister."

"Ja", sagt Schwester Hedwig beim Erzählen, "das ist mein verwundeter englischer Offizier Heathcoat Amory. Er ist jetzt Schatzkanzler, ein ganz großer, hoher Mann in England. Aber er hat mich nicht vergessen… Er schreibt immer wieder, und diese schöne Brosche hat er mir als Zeichen seiner Dankbarkeit geschenkt."  Sein Dank findet sich auch in einem Weihnachtsbrief, in dem er schreibt: „…. meine Kameraden und ich danken Ihnen…,als Mitglied der Regierung habe ich sehr viel Arbeit und kann es mir nicht erlauben, wie einst in Ibbenbüren unter Ihrer Fürsorge so behütet jeden Tag im Bett zu liegen, aber ich denke an Sie und danke Ihnen für die Pflege, mit der Sie uns umgaben."  Er verspricht, sie in Deutschland zu besuchen und denkt daran sie nach England einzuladen.  Doch dazu kommt es nicht mehr. Am 25. Juni 1960 stirbt Schwester Hedwig in Münster.

Die Soldaten waren dankbar für die gütige Betreuung

Trauer und Schmerz des englischen Schatzkanzlers finden ihren bewegenden Ausdruck in dem Brief, den er aus Anlass dieses Todes an das Mutterhaus schickt. In ihm lese ich: "Ich werde immer traurig sein, dass ich es nicht mehr habe möglich machen können, ihr einen Besuch nach hierher zu bezahlen. Meine Kameraden und ich werden nicht aufhören, dankbar zu sein für die gütige Betreuung, die uns Schwester Hedwig in ihrem Hause der Barmherzigkeit unter besonders schwierigen Verhältnissen hat angedeihen lassen. Sie hat alles riskiert und sich nicht geschont, unser Leben zu schützen."

Erst später erhielt das von Bodelschwingh-Krankenhaus seinen Namen, aber der Geist der grenzenlosen Liebe hatte schon zuvor diesem Haus ein Gesicht gegeben. Da gab es Menschen, die dies gelebt haben, was Friedrich von Bodelschwingh einmal so ausgedrückt und danach gelebt hat:  "Es geht niemand über diese Erde, den Gott nicht liebt".

In einer Zeit, in der die egoistischen Interessen der Völker und Nationen, den Zusammenhalt der unterschiedlichen Kulturen und Weltanschauungen gefährdet  und die zentrifugalen Kräfte auch an  unserem europäischen und globalen Zusammenhalt zerren und das menschliche Miteinander auf Spiel setzen, brauchen wir solche Bausteine einer lebendigen Erinnerung. So ist diese Geschichte ein Baustein gegen das Vergessen.

(Die Zitate stammen aus dem Mitteilungsblatt des Diakonissenmutterhauses Münster aus dem Jahre 1960).

Bericht: Pfarrer i.R. Reinhard Paul

 

 

 

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news-864Thu, 28 Jan 2021 10:45:17 +0100Nicole Richter wird neue Gleichstellungsbeauftragte der EKvWhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nicole-richter-wird-neue-gleichstellungsbeauftragte-der-ekvw/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b093fc6a46148977dccb45b86d48ae63Nicole Richter (45) wird neue Gleichstellungsbeauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Die westfälische Kirchenleitung hat die Leiterin des Frauenreferats zum 1. Februar 2021 für vier Jahre in das Amt berufen. Die diplomierte Sozial- und Gemeindepädagogin, Arbeits- und Organisationspsychologin (MA) sowie Fachjournalistin wird für die Dauer der Beauftragung mit halber Stelle freigestellt. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Information und Beratung kirchlicher Beschäftigter in gleichstellungspolitischen Fragen. In Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten der Kirchenkreise arbeitet sie an der Durchführung und Novellierung des Gleichstellungsgesetzes. „Mein Ziel ist es, genau hinzuschauen, was es an gleichstellungspolitischen Impulsen heute braucht: Wo müssen Benachteiligungen abgebaut und Rahmenbedingungen für mehr Chancengerechtigkeit der Geschlechter aufgebaut werden? Gleichstellung ist eine Aufgabe für die ganze Kirche“, so Nicole Richter. Ihr Aufgabenbereich umfasst das Landeskirchenamt, die landeskirchlichen Ämter und Einrichtungen sowie die landeskirchlichen Schulen.

Nach dem Studium an der Evangelischen Fachhochschule in Bochum und einem Anerkennungsjahr in der Gleichstellungsstelle der Stadt Witten war Nicole Richter zehn Jahre als Bildungsreferentin im Kirchenkreis Dortmund-Mitte-Nordost tätig. Darüber hinaus hat sie ein Jahr in der WDR5-Redaktion „Religion, Theologie, Kirche“ in Köln als Hörfunkjournalistin gearbeitet und ein berufsbegleitendes Studium zur Fachjournalistin absolviert. Seit Februar 2010 arbeitet sie im landeskirchlichen Frauenreferat und ist seit Juli 2010 Geschäftsführende Referentin. Im September 2011 übernahm sie die Leitung des Fachbereichs Frauenreferat im Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) der EKvW.

Text: EKvW

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news-861Mon, 25 Jan 2021 10:30:00 +0100#beziehungsweise: 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Bundesweite ökumenische Plakataktionhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/beziehungsweise-1700-jahre-juedisches-leben-in-deutschland-bundesweite-oekumenische-plakataktion/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=50b5a9e697a94042d7b82a828a21e8b6Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) beteiligt sich an der ökumenischen Plakataktion „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“, zu der die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) aufgerufen hat.Auch Präses Annette Kurschus unterstützt die Aktion: „2021 erinnern wir uns an 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Damit ist auch der Aufruf an uns Christinnen “Christen verbunden, unsere Beziehung zum Judentum zu überdenken und den Reichtum der Gemeinsamkeiten neu zu entdecken.“

Die Plakataktion, die Teil der Aktion „2021 – 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist, richtet sich vor allem an Kirchengemeinden, Schulen und kirchliche Einrichtungen. Ihr Kernanliegen: Gemeinsamkeiten zwischen Juden und Christen am Beispiel von Gedenk-, Fest- und Feiertagen aufzuzeigen. Mit „#beziehungsweise“ wollen sich die evangelische und die katholische Kirche deutlich gegen den zunehmenden Antisemitismus positionieren.

Für Pfarrer Ralf Lange-Sonntag, den landeskirchlichen Beauftragten für den interreligiösen Dialog, sind „die Beziehungen zwischen Judentum und Christentum einmalig“. Es bleibe eine immer wieder neu zu erfüllende Aufgabe, Gemeinsames – aber auch je Eigenes – bewusst zu machen. „Die Kirchenordnung unserer Kirche“, so Lange-Sonntag, „bekennt, dass Judentum und Christentum auf grundsätzliche Weise miteinander verbunden sind. Auf der Grundlage dieser Beziehung wollen wir in diesem Jahr in besonderer Weise auf den Reichtum der Gemeinsamkeiten beider Religionen aufmerksam machen.“

Die insgesamt zwölf Plakatmotive können je einen Monat lang eingesetzt werden für Schaukästen, Gemeindebriefe oder kirchliche Websites. Kurze Texte wollen Interesse am Judentum und am christlich-jüdischen Dialog wecken. Ein integrierter QR-Code verlinkt mit einer Homepage, die vertiefende Informationen zu den Themen anbietet.

Die evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümer in NRW haben eine eigene, leicht veränderte Version der Plakate erstellt. Diese stehen auf der Homepage der westfälischen Landeskirche zum Download bereit.

Weitere Materialien gibt’s unter www.juedisch-beziehungsweise-christlich.de/material.

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news-857Sun, 24 Jan 2021 10:30:00 +0100Zur Verabschiedung von Kantor Christoph Henzelmann http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zur-verabschiedung-von-kantor-christoph-henzelmann/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=97c8c53862f1d34db70ae68b777efb41Kantor Christoph Henzelmann geht zum 31. Januar in den Ruhestand. Im folgenden Artikel dankt ihm Kreiskantor Martin Ufermann für sein engagiertes Wirken in der Ev. Kirchengemeinde Lengerich und im Kirchenkreis Tecklenburg. Die vier hauptamtlichen Kantorenstellen in Lengerich, Ibbenbüren, Rheine und Westerkappeln werden gerne als „Leuchttürme“ in der Kirchenmusik-Landschaft des Kirchenkreises bezeichnet. Ich finde, das ist ein schönes Bild, macht es doch deutlich, dass unsere Arbeit eine weite Ausstrahlung in die Region und den gesamten Kirchenkreis besitzt. Diese Strahlkraft wohnt auch der kirchenmusikalische Arbeit von Christoph Henzelmann inne. Viele Menschen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, hat er damit in den letzten 25 Jahren auf vielfältige Weise erreicht und berührt. Kurrende, Jugendchor, Kantorei, Posaunen- und Motettenchor, zahlreiche Kindermusical- und Oratorienaufführungen, Orgel- und Kammermusikkonzerte sowie unzählige Chor- und Ensembleeinsätze und sein stets gewissenhaft vorbereitetes, facettenreiches Orgelspiel in Gottesdiensten aller Art spiegeln das weite Spektrum seiner Arbeit hör- und sichtbar wider.

Aber auch für den Kirchenkreis, als dessen Kreiskantor ich diese Zeilen schreibe, war Christoph Henzelmann an vielen Stellen im Einsatz: Bei den regionalen Chorsonntagen hat er elf Mal vereinigte Chöre der Regionen in verschiedenen Kirchen geleitet. Bei zahlreichen Veranstaltungen unserer zielgruppenübergreifenden Fortbildungsreihe „Klingende Kirche“ agierte er als Referent und/oder Gastgeber im Martin-Luther-Haus. Bei gemeinsamen kreiskirchlichen Konzertprojekten übernahm er diverse Aufgaben, leitetete mehrere D-Chorleitungskurse zur Ausbildung nebenamtlicher Chorleiter*innen, bot Fortbildungen für die Kirchenmusikerschaft u.a. in den Fächern Orgelimprovisation und chorische Stimmbildung  an und hat uns im Kollegenkreis immer wieder durch seine hohe Kompetenz in liturgischen, hymnologischen und theologischen Fragen bereichert und beeindruckt.

Mit großem Engagement hat sich Christoph Henzelmann für die Restaurierung der Breidenfeld-Orgel durch die Firma Klais in der Stadtkirche eingesetzt und dadurch dafür gesorgt, dass Lengerich einen besonderen Glanzpunkt in der Orgellandschaft des Münsterlandes darstellt. Diese „Hinterlassenschaft“ wird vielen Orgelmusikfreunden lange in besonders wohlklingender Erinnerung bleiben.

Ende Januar 2021 scheidet Christoph Henzelmann nun nach fast 25-jähriger Dienstzeit in Lengerich aus seinem musikalischen „Leuchtturm-Wärteramt“ aus und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Als Kreiskantor danke ich ihm von Herzen für die vielen Impulse und sein umfangreiches Engagement, das noch lange nachwirken wird.

Die Kirchengemeinde Lengerich würdigt die kirchenmusikalische Arbeit von Christoph Henzelmann durch eine nahtlose, vollumfängliche Wiederbesetzung der Kantorenstelle zum 1. Februar 2021 mit Marco Johanning. Dies stellt in Zeiten geringer werdender finanzieller Spielräume unter Beweis, welch hohen Stellenwert die Kirchenmusik in der Gemeinde Lengerich hat und welche breite Anerkennung sie zurecht genießt. Darüber freue ich mich sehr.

In Zeiten der Corona-Pandemie, in denen Christoph Henzelmann in den vergangenen Wochen und Monaten der sehr beschränkten Probe-Möglichkeiten mit großem Einsatz versucht hat, die Mitglieder seiner Chöre „bei der Stange zu halten“, wird es nicht einfach sein, ihn mit einem Konzert und im Rahmen eines Gottesdienstes stilvoll zu verabschieden und seine Arbeit mit gesprochenen Worten angemessen zu würdigen. Das ist traurig und tut mir für ihn sehr leid. Ein Leben ohne Musik kann ich mir für ihn im Ruhestand nicht vorstellen. So bleibt die Hoffnung, Christoph Henzelmann bei der einen oder anderen Gelegenheit irgendwo in unserem Kirchenkreis wiederzusehen und -zuhören.

Mir bleiben an dieser Stelle als Kreiskantor und im Namen der Kollegenschaft nur der Dank für seinen engagierten Einsatz in der Kirchengemeinde Lengerich und im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg und der Wunsch, dass er die neuen Freiräume, die ihm der Ruhestand nun bald eröffnet, mit Freude füllen mag. Wir werden ihn als Kantor in Lengerich vermissen!

Martin Ufermann, Kreiskantor

Der für den 31. Januar geplante Gottesdienst zur Verabschiedung von Kantor Christoph Henzelmann musste coronabedingt abgesagt werden. Pfarrerin Sigrid Holtgrave informiert:“ Der Gottesdienst findet statt, sobald es wieder möglich ist, Präsenzgottesdienste zu feiern. Wir werden darüber in der Tagespresse informieren“.

 

 

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news-860Fri, 22 Jan 2021 09:38:55 +0100Klimafreundlich unterwegs - Kirchen starten ökumenisches Netzwerk „Mobilität & Kirche“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klimafreundlich-unterwegs-kirchen-starten-oekumenisches-netzwerk-mobilitaet-kirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=335dee6eec8b3da47e1a996e08d0d32eAcht Landeskirchen und fünf Bistümer wollen in den kommenden drei Jahren ihre Treibhausgasemissionen durch eine nachhaltige Mobilität reduzieren und so zum Klimaschutz beitragen, teilte die Heidelberger Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) am 21. Januar mit. Das dort angesiedelte Projektbüro Klimaschutz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist für das Projektmanagement zuständig. In einem Grußwort sagte der badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh, es gehe für den Einzelnen wie auch die Kirchen darum, Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit nicht nur politisch einzufordern, sondern auch selbst umzusetzen. Hierzu seien „kleine und große, vor allem aber konkrete Schritte notwendig, in Richtung eines neuen, dem Geist Christi angemessenen Lebensstils“.

Der Leiter der Unterabteilung Klimaschutzpolitik im Bundesumweltministerium, Berthold Goeke, hob den Pilotcharakter des neuen kirchlichen Mobilitätsnetzwerks hervor. Der Verkehrssektor sei in nicht unerheblichem Maße für das Erreichen der Klimaschutzziele relevant. Rund ein Fünftel der in Deutschland ausgestoßenen CO2-Emissionen gingen auf den Bereich Mobilität zurück.

Mit dem Netzwerk wollen Vertreterinnen und Vertreter der Landeskirchen und Bistümer Erfahrungen austauschen, Strategien entwickeln und auch konkrete Projekte gemeinsam realisieren. Jeder Netzwerkpartner werde dazu individuelle Ziele aufstellen, Maßnahmen umsetzen und deren Wirkung nachverfolgen. Das dreijährige Projekt werde von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gefördert, hieß es.

Mitglieder sind die evangelischen Kirchen in Baden, Bremen, Mitteldeutschland, Hessen und Nassau, Westfalen, Württemberg sowie die Evangelisch-Lutherischen Landeskirchen Hannovers und in Norddeutschland. Von katholischer Seite sind die Bistümer Aachen und Trier beteiligt sowie die Erzdiözesen Köln, Freiburg sowie München und Freising.

(epd)

Weitere Informationen zum Thema Kirche und Mobilität in der EKvW finden Sie hier:

http://www.kircheundgesellschaft.de/nachhaltige-entwicklung/mobilitaet/

 

 

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news-853Wed, 20 Jan 2021 10:00:00 +0100„Hinter´m Horizont geht es weiter – Miteinander durchhalten“ - Neues Erwachsenenbildungsprogramm ist erschienenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/hinterm-horizont-geht-es-weiter-miteinander-durchhalten-neues-erwachsenenbildungsprogramm-ist/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=df4544e806ee54207e3cb62e1d9fbd06„Hinter´m Horizont geht es weiter – Miteinander durchhalten“ ist das Motto des neuen Erwachsenenbildungsprogramms 1/2021 des Ev. Kirchenkreises, dass jetzt erschienen ist. Die Themen der Veranstaltungen reichen u.a. von Antisemitismus im Alltag, über Menschenrechte, die Organspende/Organtransplantation bis hin zu künstlerischen Angeboten in der Werkstatt 50plus. Ausstellung „Menschen und Rechte sind unteilbar“

Auf besondere Aufmerksamkeit dürfte die Ausstellung„Menschen und Rechte sind unteilbar“ stoßen. Sie findet vom 6. Mai - 25. Juni 2021 in Westerkappeln statt und wird in Kooperation mit Pro Asyl und der WABE Westerkappeln angeboten.

Menschenrechte sind die unveräußerliche Grundlage demokratischer Gesellschaften. Dies wird gegenwärtig in Europa in Frage gestellt: Die Untergrabung der Unabhängigkeit von Gerichten, Angriffe gegen die Pressefreiheit, Einschränkung von Bürgerrechten und des Rechts auf Asyl - all das beobachten wir dort, wo Rechtspopulisten regieren. Die Ausstellung will an die Bedeutung der Menschenrechte erinnern. Die 15 Plakate der Ausstellung mit Begleitprogramm verdeutlichen die Entstehung und Begründung der Menschenrechte. Ausstellungsort: Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstr. 5, in 49492 Westerkappeln

Weitere Informationen zur Ausstellung unter:
https://www.proasyl.de/material/menschen-rechte-sind-unteilbar/


Viele weitere Veranstaltungen finden Sie im Programmheft 1/2021 der Erwachsenenbildung. Das Programmheft zum Download finden Sie hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

Für alle Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Bei den Kursangeboten gelten die aktuellen Hygieneregeln im Zusammenhang mit Covid 19.

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news-854Mon, 11 Jan 2021 09:32:59 +0100Für die „Erstbegegnung mit der Bibel“: BasisBibel ist am 21. Januar kompletthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fuer-die-erstbegegnung-mit-der-bibel-basisbibel-ist-am-21-januar-komplett/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0394a53ba555c128fa8d1ea928ce24edBibelübersetzungen müssen gleich mehrere Gräben überbrücken: den Graben zu einer fremden Sprache, den zu einer fremden Kultur und den zu Ereignissen, die Jahrtausende zurückliegen. Kein Wunder, dass sich modernen Zeitgenossen die Welt der Heiligen Schrift nur schwer erschließt.Mit ihrem Mammutprojekt Basis-Bibel versucht die Deutsche Bibelgesellschaft, die Gräben zuzuschütten. Am 21. Januar wird die komplette Ausgabe von Neuem und Altem Testament in Stuttgart veröffentlicht.

Die 40 Übersetzer hatten bei ihrer Übertragung von hebräischem und griechischem Urtext ins Deutsche aktuelle Lesegewohnheiten der Generation Internet vor Augen. Diese Generation liest zwar den ganzen Tag über Chats, E-Mails, Schlagzeilen und Blogbeiträge - doch eine intensive Beschäftigung mit Texten, die etwas herausfordernder sind, kommt aus der Übung. Die Konsequenz: Die Basis-Bibel verwendet kurze Sätze mit selten mehr als 16 Worten. Sie soll insbesondere zum Lesen auf Bildschirmen sehr gut geeignet sein.

Doch wie übersetzt man Begriffe wie „Messias“ oder „Reich Gottes“, die einem religiös weniger gebildeten Menschen nichts sagen? Die Macher der Basis-Bibel haben sich gegen die Variante entschieden, dafür Umschreibungen zu suchen. Stattdessen haben sie solche Wörter farblich markiert und an den Seitenrand einen kurzen Erklärtext gesetzt. Auch wenn damit etwas Fremdheit in den Bibelversen bleibt, lässt sich die Bedeutung schnell über die Randnotiz erfassen.

Zehn Jahre Übersetzungsarbeit

Schon vor zehn Jahren hatte ein Basis-Bibel-Team das Neue Testament übersetzt. Das Projekt fand schnell sein Publikum, mehr als 200.000 Exemplare wurden nach Angaben der Deutschen Bibelgesellschaft verkauft. Die Psalmen erschienen 2012, doch es hat bis heute gedauert, das doppelt so umfangreiche Alte Testament komplett in eine moderne Sprache zu bringen. Für die nun vollendete Bibeledition wurde allerdings auch das Neue Testament nochmal unter die Übersetzerlupe genommen. Dabei hat das Team 15 Prozent des Textbestandes und einen Großteil der Erklärtexte revidiert.

Treue Kirchgänger haben die berühmte Frage von Jesus Christus nach Luthers Übersetzung im Ohr (Matthäus-Evangelium, Kapitel 16, Vers 26): „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ In der Basisbibel klingt der Satz so: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben dabei verliert?“

Für die kirchliche Arbeit empfohlen

Gedacht ist die Basis-Bibel vor allem für junge Leute. Oder für Menschen, die eine „Erstbegegnung mit der Bibel“ haben wollen, wie es im Kirchendeutsch heißt. So formulierte es der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im vergangenen Juni. Der Rat ist von dem Projekt überzeugt und empfiehlt die Basis-Bibel offiziell für die kirchliche Arbeit. Gedacht ist dabei vor allem an Kinder und Jugendliche in Jungscharen und Konfirmandengruppen. Man betrachte die Basis-Bibel als Ergänzung zur Lutherbibel, die im deutschen Protestantismus nach wie vor an erster Stelle steht.

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bibelgesellschaft, findet in der Basis-Bibel eine Sprache, „die Menschen mit hineinnimmt und nicht ausschließt“. Damit leiste sie einen entscheidenden Beitrag, dass die Bibel auch im 21. Jahrhundert als Buch der Bücher erfahrbar werde. Der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Christoph Rösel, sagt, die Basis-Bibel stehe in der Tradition des Bibelübersetzers Martin Luther: Sie sei urtextnah und prägnant in der Sprache.

Die Basis-Bibel gibt es laut Deutscher Bibelgesellschaft als gedrucktes Buch, in der Reihe „bibeldigital“ sowie kostenlos im Internet und als App für Smartphones und Tablets.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.die-bibel.de/bibeln/unsere-uebersetzungen/basisbibel/

Unterstützt haben das Übersetzungsprojekt die EKD, evangelische Landeskirchen, Gemeinden, Bibelgesellschaften, Verbände, Werke und Einzelpersonen. Das mit der Agentur „gobasil“ (Hamburg/Hannover) entwickelte Buchdesign wurde mehrfach prämiert. Die Basis-Bibel erscheint in einer Kompaktausgabe (2.000 Seiten) und einer Komfortedition (3.000 Seiten).

Text: Marcus Mockler (epd).

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news-845Fri, 08 Jan 2021 08:00:00 +0100Gedanken zur Jahreslosung http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-zur-jahreslosung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fd969daafe13cc36453ad85d6dc5badeSuperintendent André Ost zur biblischen Jahreslosung für das neue Jahr 2021: „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ (Lukas 6,36). Zeugnistag

Ich denke, ich muss so zwölf Jahre alt gewesen sein
Und wieder einmal war es Zeugnistag
Nur diesmal, dacht' ich, bricht das Schulhaus samt Dachgestühl ein
Als meines weiß und hässlich vor mir lag
Dabei war'n meine Hoffnungen keineswegs hoch geschraubt
Ich war ein fauler Hund und obendrein
Höchst eigenwillig, doch trotzdem hätte ich nie geglaubt
So ein totaler Versager zu sein

 

So, jetzt ist es passiert, dacht' ich mir, jetzt ist alles aus
Nicht einmal eine 4 in Religion
Oh Mann, mit diesem Zeugnis kommst du besser nicht nach Haus
Sondern allenfalls zur Fremdenlegion
Ich zeigt' es meinen Eltern nicht und unterschrieb für sie
Schön bunt, sah nicht schlecht aus, ohne zu prahl'n!
Ich war vielleicht 'ne Niete in Deutsch und Biologie
Dafür konnt' ich schon immer ganz gut mal'n!

Der Zauber kam natürlich schon am nächsten Morgen raus
Die Fälschung war wohl doch nicht so geschickt
Der Rektor kam, holte mich schnaubend aus der Klasse raus
So stand ich da, allein, stumm und geknickt
Dann ließ er meine Eltern kommen, lehnte sich zurück
Voll Selbstgerechtigkeit genoss er schon
Die Maulschellen für den Betrüger, das missrat'ne Stück
Diesen Urkundenfälscher, ihren Sohn

Mein Vater nahm das Zeugnis in die Hand und sah mich an
Und sagte ruhig: "Was mich anbetrifft
So gibt es nicht die kleinste Spur eines Zweifels daran
Das ist tatsächlich meine Unterschrift"
Auch meine Mutter sagte, ja, das sei ihr Namenszug
Gekritzelt zwar, doch müsse man versteh'n
Dass sie vorher zwei große, schwere Einkaufstaschen trug
Dann sagte sie: "Komm, Junge, lass uns geh'n"
Ich hab' noch manches langes Jahr auf Schulbänken verlor'n
Und lernte widerspruchslos vor mich hin
Namen, Tabellen, Theorien von hinten und von vorn
Dass ich dabei nicht ganz verblödet bin!
Nur eine Lektion hat sich in den Jahr'n herausgesiebt
Die eine nur aus dem Haufen Ballast:
Wie gut es tut, zu wissen, dass dir jemand Zuflucht gibt
Ganz gleich, was du auch ausgefressen hast!


Ich weiß nicht, ob es rechtens war, dass meine Eltern mich
Da rausholten, und wo bleibt die Moral?
Die Schlauen diskutier'n, die Besserwisser streiten sich
Ich weiß es nicht, es ist mir auch egal
Ich weiß nur eins, ich wünsche allen Kindern auf der Welt
Und nicht zuletzt natürlich dir, mein Kind
Wenn's brenzlig wird, wenn's schiefgeht, wenn die Welt zusammenfällt
Eltern, die aus diesem Holze sind.

(Reinhard Mey)

 

Was Barmherzigkeit in ganz lebenspraktischer Weise bedeuten kann, hat der Liedermacher Reinhard Mey in seinem Lied „Zeugnistag“ aus dem Jahr 1978 beschrieben. Barmherzigkeit ist selten verdient. Sie geschieht aus Mitleid und aus Gnade. Barmherzigkeit widerstreitet sogar manchmal dem gesunden Gerechtigkeitsempfinden, weswegen sie längst nicht immer für alle nachvollziehbar ist. Mich selber eingeschlossen.

Es gehört zu den Merkwürdigkeiten des Lebens, dass ich mir zwar gerne ein barmherziges Verhalten von anderen wünsche, dass ich aber auch nicht immer und jederzeit dazu bereit bin. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder und jede so einfach davonkäme? Wenn das jeder täte oder beanspruchen könnte? Was hätte das dann für Auswirkungen für Anstand und Moral …

Barmherzigkeit ist nicht selbstverständlich. Gerade darum ist sie so wirksam. In dem Lied von Reinhard Mey wird sie zur Lektion fürs ganze Leben. Weil einer einspringt, wo es nicht mehr verdient ist, wird sie zum Rettungsanker.

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus Lukas 15, das man auch das Gleichnis vom barmherzigen Vater nennen könnte, kommt mir in den Sinn. Der jüngere Sohn hätte es in den Augen der allermeisten verdient gehabt, vom Hof gejagt zu werden, als er abgerissen und bankrott nach Hause zurückkehrt. Das vorzeitig ausgezahlte Erbe hat er bis auf den letzten Cent verprasst. Aus seinen Lebenschancen hat er nichts gemacht. Mit leeren Händen kehrt er heim, im Bewusstsein seines eigenen Versagens: „Ich bin nicht mehr wert, dass ich der Sohn meines Vaters heiße.“ Aber bevor er diesen selbstanklagenden Gedanken überhaupt aussprechen kann, läuft der Vater ihm schon entgegen und fällt ihm um den Hals: „Du warst tot und bist nun wieder lebendig. Du warst verloren und ich habe dich wiedergefunden.“

Barmherzigkeit ist eine Haltung des Mitgefühls und der Verantwortung für den Nächsten. Das Wort Barmherzigkeit ist von dem lateinischen Begriff „Misericordia“ abgeleitet. „Cor“ ist das Herz. Und „Miseri“, das sind die Armen. Misericordia bedeutet also, ein Herz zu haben für die Armen. Gemeint sind dabei nicht nur die materiell in Armut Lebenden, sondern alle an Leib und Seele Leidenden.

Die kalte Rationalität möchte uns die Barmherzigkeit gerne austreiben. Ich versuche sie mir selber oft auszureden: Ja, hat das denn einer überhaupt verdient, dass ich mich ihm zuwende? Ist er nicht selbst schuld an seinem Elend? Warum soll ausgerechnet ich mich jetzt kümmern? Da gäbe es doch andere, die viel wirksamer helfen können, u.s.w. … So ist auch die Haltung von Priester und Levit aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter in Lukas 10. Die finden sicher tausend gute Gründe, warum sie einfach vorbeilaufen an der Not des unter die Räuber Gefallenen. Aber einer, von dem man es am allerwenigsten erwartet, lässt sich aufhalten und tut das Notwendige. Er übt Barmherzigkeit. Er zeigt Herz, wo andere nur mit dem Verstand unterwegs sind.

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“, sagt Jesus in der Version der Bergpredigt nach dem Lukas-Evangelium. Als Jahreslosung ist das eine Aufforderung an uns, das Jahr 2021 zu einem Jahr der Barmherzigkeit zu machen.

Das ist keine leichte Aufgabe vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Coronakrise. Unsere Gesellschaft ist in Anspannung, je länger die Pandemie dauert. Sie wird ungeduldiger und unleidlicher. Krisen können unsere besten Eigenschaften offenbaren, manchmal aber auch unsere schlechtesten. Die einen beschwören den Zusammenhalt, wenn es enger wird. Bei den anderen bricht aber unversehens der Egoismus durch. Die einen üben Rücksicht, die anderen säen Hass. Wir haben es im zu Ende gehenden Jahr gemerkt, wie sehr die allgemeine Nervosität, das Aus-der-Bahn-geworfen-Sein zu Spaltungen führen kann. Die Coronakrise ist noch lange nicht vorbei. Das Jahr 2021 wird zu einer weiteren Bewährungsprobe, wie wir mit der Herausforderung umgehen, die uns das Virus stellt.

Die Jahreslosung wird zur Aufforderung, in all den Ungereimtheiten und Wirren dieser Zeit das Herz sprechen zu lassen. In dem ganzen Wahnsinn des notwendigen Abstandhaltens und des Ausfalls von Gemeinschaft innerlich nicht zu verhärten, sondern den Zusammenhalt und die Achtsamkeit füreinander zu bewahren.

Barmherzig zu sein heißt, den eigenen Anspruch der (Selbst-)Gerechtigkeit zurückzustellen und das Wohl des anderen im Auge zu behalten. Barmherzig sein bedeutet, sich auf Augenhöhe zu begegnen und bewusst zu verzichten auf das Recht der eigenen Stärke. Ist das nicht viel zu heroisch, ein bisschen zu ehrenhaft, um wirklich als Handlungsanweisung für unsere harte Wirklichkeit zu taugen?

Nun, es macht sicher wenig Sinn, sich ein solches Verhalten abzuzwingen. Wir sollen auch weniger auf uns selbst sehen, als vielmehr auf Gott.

Euer Vater im Himmel ist barmherzig, sagt Jesus. Das gilt es zunächst mal zu begreifen. Gott ist barmherzig mit uns. Er begegnet mir mit Vergebung und Güte, so wie der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Die Härte meines Urteils weicht er auf. Und er hält die Türe offen, wo Menschen sich heillos verrannt haben. Geborgen in der Güte dieses Gottes wandeln sich harte Lebenshaltungen. Der einzelne Mensch mit seinem Schicksal, der Einzelfall, beginnt zu zählen, nicht mehr nur das abstrakte Prinzip von Recht und Gesetz.

Die Barmherzigkeit, mit der Gott mich ansieht, wird zur Herausforderung, selber barmherzig zu sein. Die Barmherzigkeit Gottes will mir eine Herzensangelegenheit werden. Dann kommt alles andere von allein.

Ich wünsche uns allen ein barmherziges Jahr. Eines, in dem wir Barmherzigkeit erfahren und üben.

Gottes Segen, Gesundheit, Kraft und Zuversicht für 2021 wünscht

Ihr

Superintendent

André Ost

 

 

Gebet

 

Das alte Jahr geht zu Ende. Ein neues beginnt.

Du schenkst es uns, Gott.

Kein wirklicher Neubeginn ist es und doch ein Anstoß, neue Wege zu gehen, neue Pläne zu schmieden, neue Chancen zu nutzen.

Wir wissen: Dass gelingt, was wir uns vornehmen, liegt nicht allein in unserer Hand.

Wir wollen das neue Jahr unter deinen Segen stellen und bitten dich, dass du es für uns zum Segen werden lässt.

Amen.

           

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news-852Thu, 07 Jan 2021 08:26:17 +0100„Augenblick mal! – Kirche im Lokalradio“ – JuBi Tecklenburg unterstützt Radio RST bei Andachtsaufnahmen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/augenblick-mal-kirche-im-lokalradio-jubi-tecklenburg-unterstuetzt-radio-rst-bei-andachtsaufnah/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cb0ebe003dcea767053b4586613b8bbaZurzeit können aufgrund der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen bei Radio RST keine „Augenblick mal!“- Aufnahmen im Studio des Senders stattfinden. Jeglicher Publikumsverkehr muss aus Gründen des Gesundheitsschutzes derzeit unterbleiben. Jetzt hat sich für die Aufnahmen eine gelungene Übergangslösung ergeben: Leo Cresnar, Medienpädagoge in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg und Vorsitzender der Veranstaltergemeinschaft von Radio RST, bot Hilfe an. Die letzten Kurzandachten für 2020 konnten jetzt von Pastoralreferentin Ines Plien (Rheine), Pfarrer Dirk Heckmann (Bildungs- und Jugendarbeit im Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) und Pfarrer Andreas Finke (Kirchengemeinde Ibbenbüren) im Studio der Jugendbildungsstätte eingesprochen werden. Im neuen Jahr startete Matthias Kaiser, Geschäftsführer des Kreisdekanats Steinfurt, mit einer Andacht und sprach sie auch im Studio der JuBi ein. Das Studio wird sonst für die Produktion von Bürgerfunksendungen genutzt.

Produktion unter Gesichtspunkten der Hygieneregeln

Da bei der Produktion auf die Abstands- und Hygieneregeln geachtet wird und nur der Andachtssprecher/-die -sprecherin mit Medienpädagoge Cresnar im Studio in Tecklenburg sind, lässt sich die Alternative so umsetzen. Er übernimmt die Aufnahme, das Schneiden des Beitrags sowie das Einspielen des Jingles. Das Fortführen der Aufnahmen war dem Vorsitzenden der Veranstalter-gemeinschaft von Radio RST wichtig: „Wir freuen uns, dass wir hier schnell technische Unterstützung anbieten konnten“, so Leo Cresnar. 

Das Ökumenische Projekt „Augenblick mal! – Kirche im Lokalradio“

Im Kreis Steinfurt sind die evangelische und katholische Kirche seit dem 1. April 2020 bei Radio RST zu hören - jeden zweiten Mittwoch in den ungeraden Kalenderwochen um 18.23 Uhr. Unter dem Slogan "Augenblick mal!" produzieren die Sprecherinnen und Sprecher aus den Ev. Kirchenkreisen Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg sowie dem Kreisdekanat Steinfurt einminütige Beiträge.

Weitere Informationen zum Projekt und die Andachten zum Nachhören finden Sie hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/presseportal/kirche-im-radio/

 

 

 

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news-825Mon, 04 Jan 2021 07:00:00 +0100Seelsorge an der LWL-Klinik in Lengerich - Interview mit Pfarrer Dirk Klutehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/seelsorge-an-der-lwl-klinik-in-lengerich-interview-mit-pfarrer-dirk-klute/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1c157c7f4fb86aa38c4e67bc5bb0cdaePfarrer Dirk Klute ist als Pfarrer in der LWL-Klinik Lengerich und in der Forensischen Psychiatrie tätig. Im Herbst 2020 wurde seine Stelle als „Pfarrer im Entsendungsdienst“ in eine landeskirchliche Pfarrstelle umgewandelt. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn führte ein Interview mit ihm. Seit wann bist Du als Pfarrer in der LWL-Klinik Lengerich und in der Forensischen Psychiatrie in Rheine tätig?

Seit Ewigkeiten. Im Vikariat gab es einen Kollegen, der um die freie Stelle in der psychiatrischen Klinik wusste. Der wusste auch, dass ich Psychologe bin und eine Nähe zu den Arbeitsweisen hier habe. Ich bin seit 1. April 1999 dabei. Die Forensik in Rheine ist dann kurz nach ihrer Entstehung 2005 dazu gekommen.

Wann wurde Deine Stelle in eine landeskirchliche Pfarrstelle umgewandelt?

Im Herbst 2020. Die Landeskirche hat insgesamt 14 Pfarrstellen für Psychiatrie und Forensik eingerichtet, diese ist eine davon. Ein wichtiger Schritt, um die Arbeit zu verstetigen. Bisher wurden diese Aufgaben fast überall von Leuten auf Abruf wahrgenommen. Auch ich war 21 Jahre lang im „Probedienst“.

Wo siehst Du die Schwerpunkte Deiner seelsorglichen Arbeit mit den Menschen?

Ich antworte mal für die Vor-Corona-Zeit. Da gab es die Gespräche zu zweit. Es gab Gesprächs- und Singe-Runden, Stationsandachten, Runden zu besonderen Anlässen (z.B. Trauerfeiern), aber auch Andachten per Mail für Ehemalige und andere Interessierte und im Internet. Die Verbindung zur Institution und ihren Mitarbeitenden ist natürlich wichtig. Dabei ist Kontinuität seit 21 Jahren ziemlich nützlich. Es gibt nicht ganz selten Kontakte zu ehemaligen Patienten durch Besuche, Telefonate, Mails und auch in Gesprächsrunden. Das haben die anderen Berufsgruppen in der Klinik meistens so nicht. Und manchmal hat das schon den Charakter von Lebensbegleitung.

Thematisch empfinde ich mich ein bisschen als Supermarkt. Auch wenn gerade Mitarbeitende mich gern im Zusammenhang mit Sterben, Tod und Trauer ins Spiel bringen, bin ich prinzipiell für alles zu haben. Und nicht nur zum Sprechen übrigens. Mir fällt meistens auch dann was ein, wenn jemand so angespannt ist, dass er/sie kaum ein Wort rausbringt.

Die Leute wissen: Sie sind beim Pfarrer. Deswegen ist „Gott“ und „Glaube“ hintergründig grundsätzlich präsent. Inwieweit das Thema wird als Gesprächsgegenstand oder im Gebet oder Segen, ist sehr unterschiedlich.

Welche Projekte machen Dir besonders viel Freude?

Aktuell habe ich auch in diesem Jahr das Sammeln von Geschenkpäckchen für bedürftige Kinder in Rumänien koordiniert, und zwar in den Kliniken Münster und Lengerich. Es arbeiten daran aber auch eine ganze Menge anderer mit.

Dann ist eine spezielle Corona-Kreation das „Mail-Bibelcafé“: Derzeit ca. 80 Interessierte sind am Anfang jeder Woche dazu aufgerufen, sich kurz zu einem Thema / Bibeltext anhand von ein paar Leitfragen zu äußern. Alle bekommen dann am Ende der Woche die gesammelten Werke. Vielleicht läuft das auch mal aus. Aber bis jetzt schreiben jede Woche über zehn Prozent der Teilnehmenden etwas, und weit mehr lesen es mit großem Interesse. Wer weiß, vielleicht lässt sich davon mal ein kurzweiliges Büchlein machen.

Apropos Bücher: Ich unterstütze aktuell mehrere Patienten bei der Veröffentlichung ihrer teils sehr persönlich gehaltenen Bücher. In einem eigenen Buch-Projekt beschäftige ich mich aktuell mit „Sprach-Spielen“ in Zweier-Gesprächen, an denen ich zusammen mit meinem/meiner jeweiligen Gesprächspartner/-in hilfreich basteln kann.

Auf der Website von Dirk Klute erfahren Sie mehr über seine Arbeit:

https://dirkklute.wordpress.com

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news-840Wed, 16 Dec 2020 07:00:00 +0100Alexander Löw wird neuer Fachbereichsleiter in der gemeinsamen Kirchenkreis-Verwaltunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/alexander-loew-wird-neuer-fachbereichsleiter-in-der-gemeinsamen-kirchenkreis-verwaltung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=037656ea941dec72db0397190ff11eacAlexander Löw wird neuer Fachbereichsleiter Personal im Verband der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg. Der Verbandsvorstand wählte den 36-Jährigen in seiner Novembersitzung in das Führungsteam des gemeinsamen Kreiskirchenamtes in Münster. Der designierte Fachbereichsleiter tritt seine Stelle am 1. Februar 2021 an. „Mit Alexander Löw konnten wir eine engagierte Leitungskraft aus den eigenen Reihen gewinnen“, freut sich der Verbandsvorstandsvorsitzende Superintendent André Ost. „Für seine neue Aufgabe wünschen wir ihm gutes Gelingen und Gottes Segen“ so Ost weiter. Als Fachbereichsleiter Personal ist Löw zukünftig für Personalangelegenheiten der Mitarbeitenden aller drei Kirchenkreise zuständig.

Der gelernte Verwaltungsfachwirt war vor seiner Tätigkeit in der Verwaltung Oberfeldwebel bei der Bundeswehr und dort von 2003 – 2015 als Koch, Küchenmeister und Ausbilder tätig.

Von 2016 – 2017 absolvierte er eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und Verwaltungsfachwirt am Südwestfälischen Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Hagen. Nach einem Praktikum in der Verwaltung des Kirchenkreises Tecklenburg war der Ibbenbürener von Januar – März 2018 als Verwaltungsfachangestellter in der Liegenschaftsabteilung des Kreiskirchenamtes in Lengerich tätig. Im April 2018 wechselte Alexander Löw in die dortige Abteilung der Verwaltung der Tageseinrichtungen für Kinder im Kirchenkreis Tecklenburg. Im Januar 2020 wurden die Mitarbeitenden des Kreiskirchen-amtes in den Verband der Ev. Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken, Tecklenburg und Münster überführt. Im September diesen Jahres zogen die Mitarbeitenden aller drei Kreiskirchenämter in den Neubau des gemeinsamen Verwaltungsgebäudes ans Coesfelder Kreuz nach Münster. Der Name der dortigen Verwaltung ist jetzt: Ev. Kreiskirchenamt Münsterland/Tecklenburger Land.

Im Januar 2020 wurde Alexander Löw zum Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung des Verbands gewählt. Vor dem Hintergrund seiner neuen Leitungsfunktion ist er von diesem Amt zurückgetreten. Zuvor war er bereits Mitglied der MAV im Kreiskirchenamt Lengerich.

Privat engagiert er sich im Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Er wohnt in Ibbenbüren, ist verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn.

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news-843Wed, 16 Dec 2020 07:00:00 +0100Nach Weihnachten ist vor Weihnachten - Ein Adventskalender, der die Weihnachtszeit überdauerthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nach-weihnachten-ist-vor-weihnachten-ein-adventskalender-der-die-weihnachtszeit-ueberdauert/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a9396423be8bbadf273fa8053afc3f8eWas bleibt von einem Adventskalender, neben der Erinnerung an die kleinen Alltags-Freuden im Dezember und eher weniger großen Freudemomenten auf der Waage im Januar? Diese und weiteren Fragen stellten sich auch Bildungsreferentin Marilena Bekierz und Filiz Saygili (Praxisstudierende) in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg (JuBi) als sie ihren diesjährigen digitalen Adventskalender konzipierten. Digitale Adventskalender sind kein Novum mehr, wenn es um christliche Angebote kirchlicher Institutionen in der Weihnachtszeit geht. So gibt es zahlreiche und vielfältige Angebote für alle Menschen mit fähigem Internetanschluss im Netz zu finden, unter anderem auch die Adventskalender-App des Kirchenkreises Tecklenburg.

24 nachhaltige Ideen, die die Adventszeit überdauern und auch von dem Weitertragen der „Guten Nachricht“ sprechen, sollten das inhaltliche Ziel des JuBi-Adventskalenders sein. Die Gute Nachricht hieß für die JuBi vor allem den Gedanken der Schöpfungsbewahrung im Sinne der Bildung für nachhaltigen Entwicklung insbesondere in den Weihnachtstagen nicht aus den Augen zu verlieren. Bewahrung der Schöpfung im Sinne der Vermeidung überflüssigen Konsums z.B. Verpackungsfrei-Verschenken -Tutorials oder Last Minute -Geschenke -Ideen. Auch die Wertstoff-Wertschätzung (z.B. Holzreste-Kerzenhalter bauen, Mini-Biotop im Glas) wurden per Online Beiträgen in Form von Anleitungsvideos jeden Tag auf der Social -Media -Plattform Instagram den Nutzerinnen und Nutzern auf dem Kanal: jubi_tecklenburg zur Verfügung gestellt. Die Resonanz des täglichen Postings lässt sich nicht nur mit den, zeitweise bis zu 1000 Aufrufen pro Video, als erfreulich und gelungen beschreiben. Mittels eines Gewinnspiels wurden ausgewählte, aus dem Adventskalender entstandene Produkte an drei glückliche Quizteilnehmerinnen/-teilnehmer des Adventskalenders versandt.

Die ausprobierten Ideen und Hinweise des Adventskalenders können, in abgewandelter thematischer Form, ganzjährig als Geschenk, als Bildungsangebot oder als Alltagshilfe dienen, weil sie weniger Geld kosten als gekaufte Äquivalente und viele Materialien, unabhängig eines potentiellen Lockdowns zuhause oder in der Natur zu finden sind. Im Austausch fordern viele der selbst hergestellten Produkte jedoch ein Mehr an Achtsamkeit und Zeit. Ihre Herstellung verlangt Neugierde, Mut und eine gewisse Disziplin von den Schenkenden. Damit ist sicherlich eine Vielzahl guter Vorsätze der meisten Menschen bereits vor Jahresbeginn 2021 abgedeckt. Dieser Adventskalender trägt somit kein Mindesthaltbarkeitsdatum.

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news-839Tue, 15 Dec 2020 09:44:32 +0100"Seenotrettung ist Menschenpflicht" - Tag der Menschenrechte 2020http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/seenotrettung-ist-menschenpflicht-tag-der-menschenrechte-2020/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=30d6bad3a97e77e0f0945462eaa12c60Seenotrettung ist für Präses Annette Kurschus Menschenpflicht. Die Unterstützung der Aktion „Tausende Boote falten“ der Ev. Frauenhilfe in Westfalen e.V. zum Tag der Menschenrechte (10. Dezember) ist für die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) ein Herzensanliegen. Zum Gedenken an die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge und als kleines Zeichen der Solidarität hat auch sie ein Papierschiff gebastelt. Ihr Appell: „Leicht ist es durchgeweicht, in Sekunden vollgelaufen und kurz drauf nur noch ein Klumpen nasses Papier. Am Tag der Menschenrechte stand ein solches Papierschiffchen vielleicht auch in ihrer Stadt, auf dem Markplatz oder an einer anderen gut sichtbaren Stelle. Gemeinsam mit über 1.300 anderen mahnt es Nachdenken und Umdenken an. 1319 Geflüchtete sind im vergangenen Jahr im Mittelmeer ertrunken. Mit jedem von ihnen sind in unserer nächsten Nähe auch Hoffnung und Würde zu Tode gekommen und die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Freiheit und Mitmenschlichkeit vor den Türen Europa untergegangen. Dies darf nicht so bleiben. Seenotrettung ist Menschenpflicht.“

Text: EKvW

Zum Hintergrund

Am Tag der Menschenrechte (10. Dezember) ruft die Ev. Frauenhilfe in Westfalen e.V. mit ihrer Aktion „Tausende Boote falten“ zum Gedenken an die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge und zur Solidarität mit den Seenotrettern auf. 1.319 Schiffchen sollten es mindestens je Ort werden, denn so viele Menschen fanden nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe im Jahr 2019 den Tod beim Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu flüchten.

Der Tag der Menschenrechte wird am 10. Dezember gefeiert und ist der Gedenktag zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Am Tag der Menschenrechte waren die Boote auf öffentlichen Plätzen zu sehen, wurde der Toten gedacht und auf den Skandal um die zivile Seenotrettung und die Situation im Mittelmeer hingewiesen. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen, die auch Mitglied im Bündnis United4Rescue ist, fordert ein Ende der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und europäische Maßnahmen aus der Haltung heraus: „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“

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news-837Tue, 15 Dec 2020 09:24:49 +0100Prägende und hoch geschätzte Persönlichkeit - Der langjährige Sozialpfarrer Eduard Wörmann ist tothttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/praegende-und-hoch-geschaetzte-persoenlichkeit-der-langjaehrige-sozialpfarrer-eduard-woermann-ist-tot/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=64799aeadffb70b36e364c6c0ad806c5Der ehemalige Arbeitslosenbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und westfälische Sozialpfarrer, Eduard Wörmann, ist tot. Der Theologe starb am 22. November im Alter von 90 Jahren. Der gebürtige Bielefelder war von 1969 bis zu seiner Pensionierung 1995 Leiter des landeskirchlichen Sozialamtes im Tagungshaus Villigst und damit westfälischer Landessozialpfarrer. Als EKD-Beauftragter setzte er sich von 1990 bis 1997 mit sozialethischen Konzepten für die Überwindung der Arbeitslosigkeit ein.
 
Präses Annette Kurschus würdigte Wörmann als prägende und hoch geschätzte Persönlichkeit weit über die Grenzen der westfälischen Landeskirche hinaus: „Wir sind dankbar, dass er in unserer Kirche gewirkt und seine Stimme mit unbeirrter Leidenschaft für die Menschen erhoben hat, die keine Lobby in der Gesellschaft haben. Er stand tatkräftig ein für das, was die Bibel Gerechtigkeit nennt. Über ein Vierteljahrhundert lang hat Eduard Wörmann das Sozialamt der Evangelischen Kirche von Westfalen geleitet – mit einem wachen Blick für Menschen, die besondere Lasten zu tragen haben“. Als Vorsitzender des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt hat er sich eingesetzt für menschliche Arbeitsbedingungen, gegen Arbeitslosigkeit und für gewerkschaftliche Anliegen. Für Kurschus war er „ein Mahner für soziale Gerechtigkeit – auch in den Gremien der Evangelischen Kirche in Deutschland, wo er wichtige Akzente gesetzt und unverwechselbare Spuren hinterlassen hat.“
 
Der Theologe und Sozialexperte erhielt zahlreiche Ehrungen, darunter das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse (1994), den Verdienstorden des Landes NRW (1987), die Hans-Böckler-Medaille des DGB (1983), den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis (1998) und den Bielefelder Regine-Hildebrandt-Preis für Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut (2003). Gemeinsam mit dem westfälischen Altpräses Manfred Sorg erhielt Wörmann ebenfalls im Jahr 2013 in Bochum den Hans-Ehrenberg-Preis für ihr langjähriges Engagement für Forensische Kliniken in NRW. Der Pfarrer im Ruhestand lebte zuletzt mit seiner Frau in Soest.

Quellen: EKvW und epd

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news-831Wed, 09 Dec 2020 11:27:30 +0100Netze auswerfen - Ein Projekttag, um gute Ideen auszuprobieren und weiter zu tragenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/netze-auswerfen-ein-projekttag-um-gute-ideen-auszuprobieren-und-weiter-zu-tragen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=eb01a1961307446699bfe9aaf18c4981Ehrenamtlichkeit in kontaktbeschränkten Zeiten zu fördern und die große Lust, sich in unbekanntem Terrain zu erproben, lockten zwei Gruppen aus der Jugendarbeit am 15. November 2020 in die Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg. Angeleitet von Filiz Saygili (Studierende der Sozialen Arbeit) und Marilena Bekierz (Bildungsreferentin der JuBi) wurden dort zwei zuvor von den Jugendlichen ausgewählte Workshops zum Thema „Digitale Schnitzeljagd (Actionbound App)“ und „Verpackungsfreier Backgenuss“ angeboten. Ziel des Tages war es, das Bewusstsein für eigenes Handeln und Routinen zu schärfen und Möglichkeiten und Alternativen zu erproben, die auch in die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen im Kirchenkreis einfließen können. Bestärkt und befähigt zu werden (Empowerment) nachhaltig zu handeln, auch und insbesondere vor dem Hintergrund der coronabedingten Einschränkungen, regte die Referentinnen in der JuBi zu der Idee des Projekttages an.

Die Resonanz und die Lust, sich zu beteiligen, war bei den Teilnehmenden trotz der Hygiene-, Sicherheits- und Abstandsregeln ungebrochen, so dass beide Workshops mit viel Motivation und tollen Ergebnissen umgesetzt werden konnten.

Im ersten Workshop setzten sich die Teilnehmenden in unterschiedlichen Spielen und Methoden mit dem Lieferkettengesetz auseinander. Sie lernten saisonale Backrezepte (Kürbisbrot) und nachhaltige Verpackungsweisen (Bienenwachstücher) kennen, um sie schließlich als Ideen und Impulse für die Heimatgemeinde bzw. den eigenen Alltag zu übernehmen.

Die zweite Gruppe erfuhr, wie das Erstellen digitaler Schnitzeljagden mit der App Actionbound funktioniert und sammelte erste praktische Erfahrungen, die Jugendliche, Kinder oder auch Familien in einer zeitgemäßen und wenn nötig auch kontaktlosen Form gemeinsam ins Spiel und in Bewegung bringt. Die Routen lassen sich thematisch mit Quizelementen, Gruppenaufgaben und Informationen vielfältig und abwechslungsreich gestalten und machen Lust, in der Gemeinde oder Region auf Entdeckungstouren zu gehen.

Bei Rückfragen zu Inhalten der Workshops melden Sie sich gerne bei Marilena Bekierz in der JuBi (bekierz@jubi-te.de).

Text: Marilena Bekierz

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news-829Tue, 08 Dec 2020 11:57:07 +0100"Theologisieren mit Kindern und Jugendlichen"- Tecklenburger LehrerInnentag im Onlineformathttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/theologisieren-mit-kindern-und-jugendlichen-tecklenburger-lehrerinnentag-im-onlineformat/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2f9328af29540991a43c9d363153b58cAm 18. November 2020 nahmen 23 Lehrkräfte aus den Regionen rund um den Kirchenkreis Tecklenburg am traditionell stattfindenden Tecklenburger LehrerInnentag teil. Anders als sonst war Austragungsort dieses bereits zum 36. Mal stattfindenden Tags das eigene Arbeits- und/oder Lehrerzimmer der Teilnehmenden. Die Ev. Jugendbildungsstätte in Tecklenburg fungierte als technische Vermittlungsstelle des Pädagogischen Ausschusses. Somit hatten die interessierten Lehrkräfte die Möglichkeit, sich trotz der Coronasituation intensiv mit dem diesjährigen Thema „Theologisieren mit Kindern und Jugendlichen“ zu befassen.

Zwei Expertinnen konnten für diesen Tag gewonnen werden, um über ihr Fachgebiet der Religionspädagogik zu berichten und sich den vielfältigen Fragen der Lehrkräfte und LehramtsanwärterInnen zu stellen. Prof. Dr. Freudenberger-Lötz (Universität Kassel) und Prof. Dr. Stefanie Pfister (Universität Münster) führten mit einem anregenden und aktivierenden Programm durch den Tag. Wie kann die eigene Haltung zu grundsätzlichen theologischen Fragen an SchülerInnen authentisch und offen vermittelt werden, wie die Neugierde und die Auseinandersetzung mit den „großen Fragen“ zu Leben und Tod bei den SchülerInnen gefördert und gefordert werden? Dies wurde eifrig in Gruppen- und Einzelsessions diskutiert und sorgte für eine durchweg angeregte und freudige Stimmung unter den Teilnehmenden.

Text: Marilena Bekierz, JuBi

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news-827Mon, 07 Dec 2020 11:47:48 +0100Post vom Nikolaus und süße Überraschungen - Team des „Cafés International“ beschenkt Flüchtlingsfamilienhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/post-vom-nikolaus-und-suesse-ueberraschungen-team-des-cafes-international-beschenkt-fluechtlingsfami/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=122822967a6c3a5ea5b11e4beb6c31eeAm 5. Dezember hatten die Mitwirkenden aus dem Ibbenbürener „Café International“ für Familien Geflüchteter in der Christuskirche kleine Überraschungen versteckt. Da der Nikolaus in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht persönlich vorbeikommen durfte, hatte er hübsch gestaltete Briefchen geschickt. Das Bilderbuch vom „Wundervollen Nikolaus“ und eine Schokoladenfigur sorgten für leuchtende Kinderaugen. Die Stutenkerle wurden gleich vernascht. In einem Körbchen lagen Bastelbögen mit Sternen zum Ausschneiden bereit. Am 19. Dezember können sie die Familien mit zur Ludwigkirche bringen und den Baum vor dem Gotteshaus damit schmücken.

Gleichzeitig lief die Aktion „Schiffchen basteln“ für das Bündnis „Seebrücke“. Die Initiative plant, an die Stadt Ibbenbüren einen Antrag zur Beteiligung an dem Projekt „Sichere Häfen“ zu stellen. Sie soll sich damit bereiterklären, Geflüchtete in ihrer Mitte willkommen zu heißen und mehr Menschen aufzunehmen, als sie müsste. Zudem fordern „Sichere Häfen“ im Namen ihrer Bürger und Bürgerinnen die Entkriminalisierung der Seenotrettung und neue staatliche Rettungsmissionen. Die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg sichere den Kommunen dabei die Unterstützung des Kirchenkreises, der Kirchengemeinden und der kirchlichen Einrichtungen zu, wurde bei der Haushalts- und Finanzsynode am 30. November 2020 festgestellt.

Text: Brigitte Striehn

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news-835Fri, 04 Dec 2020 12:15:00 +0100Erstes positives Fazit der digitalen Landessynodehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/erstes-positives-fazit-der-digitalen-landessynode/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2f4a7663ee07a3d5c5156acf9883c506Vizepräsident Ulf Schlüter zog am 19. November ein positives Fazit zur ersten digitalen Landessynode: „Wir haben das digitale Rad zwar nicht selbst erfunden, aber wir sind gut damit gefahren. Und ich bin sicher, dass wir die digitalen Möglichkeiten in unserer Gremienarbeit auch weiterhin konsequent nutzen werden.“Am letzten von vier Synodentagen standen zahlreiche Beschlüsse zu gesellschaftspolitischen Themen auf der Tagesordnung, darunter Klimaschutz, Rechtsextremismus, Digitalisierung, Flüchtlingshilfe und Bildungsgerechtigkeit. Sie werden jetzt auf verschiedenen Ebenen der Landeskirche weiterbearbeitet und umgesetzt.  

Auch die von Präses Annette Kurschus zum Auftakt der Synode am 15. November mit der Frage nach Gott in der aktuellen Krise gesetzten theologischen Akzente werden in der Landeskirche weiterwirken: Der Theologische Ausschuss hat den Präsesbericht intensiv diskutiert und folgenden Beschluss vorgelegt, der mit breiter Mehrheit beschlossen wurde: „Die gegenwärtige Corona-Pandemie hat grundsätzliche theologische Fragen in neuer und für viele Menschen drängender Weise aufgeworfen. Darauf hat Präses Annette Kurschus in ihrem Bericht hingewiesen: ‚Die Welt braucht von uns die ernsthafte Frage nach Gott. Die Frage wohlgemerkt. Und nicht gleich die verdächtig schnellen Antworten.‘ Die Landessynode bittet die Kirchenleitung und alle Ebenen unserer Landeskirche darum, sich diesen theologischen Fragen zu stellen und gemeinsam nach Antworten zu suchen, wie die gegenwärtige Situation theologisch gedeutet und durch kirchliches Handeln hilfreich begleitet und auch bewältigt werden kann. In allen Bereichen unseres kirchlichen Lebens sind wir gefordert, in unserer Angst, Verletzlichkeit und Betroffenheit mit unserem Glauben, unserer Hoffnung und unserer Liebe zusammen nach Gott zu fragen.“

Im kommenden Jahr sind erstmalig zwei Landessynoden geplant: Vom 30. Mai bis 2. Juni sowie am 12./13. November (Finanzsynode). 

Quelle: EKvW 

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news-823Thu, 03 Dec 2020 09:10:51 +0100Orangen: Süß statt bitter! Ohne Sklaverei, ohne Gifte - für einen fairen Lohn und Preis!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/orangen-suess-statt-bitter-ohne-sklaverei-ohne-gifte-fuer-einen-fairen-lohn-und-preis/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=10d44cfc43fc3bb9e220effbcbf0065f„Wir waren erstaunt über die große Resonanz der Orangenaktion. Innerhalb von zwei Tagen war knapp eine halbe Tonne bestellt,“ freuen sich Annette Salomo und Pfarrerin em Kerstin Hemker, die sich als Mitglieder des Ausschusses für Weltverantwortung des Kirchenkreises Tecklenburg für die Aktion „Orangen: Süß statt bitter!“ in Rheine, Lotte und Hörstel engagieren.Die Waldenserkirche, eine Partnerkirche der Evangelischen Kirchen von Westfalen, setzt sich im Süden Italiens für die Belange von Kleinbauern und Erntehelfern ein. In Kalabrien werden afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die wiederum unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Die Abnehmer der Früchte sind multinationale Konzerne und Handelsketten. Sie diktieren den Bäuerinnen und Bauern die Preise, die nicht einmal die Produktionskosten decken. So bezahlen große Handelsketten nur 12 Cent/kg Orange. Die Produktionskosten liegen bei mindestens 20 Cent/kg. Deshalb haben die Bauern nur zwei Möglichkeiten: entweder die Früchte auf den Bäumen verfaulen zu lassen oder die Tagelöhner*innen auszubeuten.

Um die Kleinstadt Rosarno/Kalabrien herum, formierte sich Widerstand gegen diese Praxis: Eine Gruppe von Menschenrechtsaktivisten, Landwirten und Tagelöhner gründeten den Verein „SOS Rosarno". Die Landwirte verpflichten sich, ihren Arbeitern Tariflöhne zu zahlen, sie mit regulären Arbeitsverträgen zu beschäftigen und ausschließlich Öko-Landbau zu betreiben. Der Verein SOS Rosarno wiederum organisiert den Vertrieb an kleine Bioläden und Gruppen solidarischen Konsums.  Durch die Waldenserkirche kam der Kontakt nach Westfalen zustande und über 18 Tonnen Orangen machten sich auf den Weg nach Dortmund und Münster.

In Lotte organisierte Annette Salomo die Verteilung über die ev. Kirchengemeinde und den örtlichen Edeka Laden. Die Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt e.V.(ASW), die sich seit über 40 Jahren in Rheine  für den fairen Handel und gerechte Wirtschaftsbeziehungen einsetzt, schrieb ihre Mitglieder an, die sich an der Aktion, von der Arbeiter und Bauern profitieren, beteiligten. „Es macht uns Mut, dass immer Menschen beim Kauf ihrer Waren, egal ob sie in Europa oder Asien hergestellt werden,  auf faire Bedingungen achten,“ betont Michael Remke-Smeenk als Vorsitzender der ASW.

„Diese Aktion ist toll. Die sollten wir im nächsten Jahr wesentlich größer anlegen!“ Darin sind sich Organisatorinnen und Empfänger einig.

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news-822Thu, 03 Dec 2020 08:46:12 +0100Laggenbecker Lichterweg lädt zum Spaziergang ein http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/laggenbecker-lichterweg-laedt-zum-spaziergang-ein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=672c0f81fa0af83a72e686025ecbd742Weihnachten? Wird dieses Jahr definitiv anders als sonst. Und auch in der Adventszeit heißt es verzichten: Auf Budenzauber und vorweihnachtliche Konzerte, auf Backaktionen in größerer Freundesrunde – und in Ibbenbüren-Laggenbeck auch auf den seit vielen Jahren erfolgreichen und beliebten „Lebendigen Adventskalender“, kurz „LAK“ genannt. Nun ja, fast, denn die Organisatorinnen des LAK mochten auch in diesem so merkwürdigen Jahr nicht so ganz auf ihr liebgewonnenes Projekt verzichten und gestalteten dieses kurzerhand coronakonform um.

Doch der Reihe nach. Während der ersten Jahreshälfte gab es zunächst noch die Hoffnung, den „Lebendigen Adventskalender“, seit anderthalb Jahrzehnten in ökumenischer Eintracht organisiert, in gewohnter Weise durchführen zu können. Aber schon beim sommerlichen Treffen im Juni schwante den Organisatorinnen – Antje Rößler, Britta Luck, Caroline Brömmelkamp, Sonja Wilke-Abt, Karin Sehliger und Daniela Nachtigall: Das wird diesmal nichts! Also beschloss man zunächst, die Aktion in diesem Jahr ausfallen zu lassen, doch das behagte den sechs Frauen so gar nicht. Also wurde überlegt, was als Lückenfüller zu Coronazeiten machbar schien: Die eigentlichen Hauptelemente wie Musik, Geschichten etc. durften nicht stattfinden, denn hier kamen in der Vergangenheit einfach zu viele Menschen zusammen - allein 1700 während der vergangenen LAK-Saison.

Dafür steht diesmal das „Beiwerk“ im Mittelpunkt: Liebevoll weihnachtlich dekorierte und beleuchtete Fenster, die allesamt zum 1. Dezember fertig gestaltet sein sollten und ab dem jeweiligen Datum – dieses findet sich als Zahl auf dem Fenster – auch beleuchtet werden, und zwar bis zum 6. Januar, dem Heilige-Drei-Könige-Tag. Und auch ein Buchstabe ist diesmal Bestandteil eines jeden Fensterbildes: Zusammengepuzzelt ergibt sich hier die Lösung für ein Gewinnspiel. Denn das ist neu in diesem Corona-Jahr: Wurden sonst Spenden gesammelt für ein Projekt in Laggenbeck, wird diesmal um Spenden gebeten für Gewinnspielpreise. Diese werden am 6. Januar unter all Jenen ausgelost, die bis zum 3. Januar ihren Gewinnspielcoupon mit der richtigen Lösung in einen der Briefkästen an den Laggenbecker Gemeindehäusern eingeworfen haben.

Teilnehmer für den „Lichterweg“ waren schnell gefunden: Die neun Familien und Gruppen, die sich bereits zum Sommer hin angemeldet hatten, sind auch bei der Alternative dabei. Außerdem wurden alle Gastgeber der vergangenen 15 Jahre angeschrieben, und bereits nach zwei Wochen waren alle Termine vergeben und einige Interessenten bekamen sogar eine Absage. Trotzdem wolle man hier kein dauerhaftes „Konkurrenzprogramm“ aufmachen, betont Antje Rößler, „dafür ist das zu viel Arbeit“. Es wird also bei einer einmaligen, coronakonformen Aktion bleiben – vorausgesetzt, im nächsten Jahr ist wieder (hoffentlich) ein normaler LAK möglich.

Denn trotz aller Bereitschaft, ein Fenster zu gestalten, blieb für das Organisationsteam noch eine Menge zu tun: In und um Laggenbeck finden sich die einzelnen Stationen; das Freibad ist dabei, ebenso die Grundschule, der evangelische Johanneskindergarten, ganz viele Familien, eine Schafswiese, und einmal geht es sogar hinaus zu einer Waldkapelle. Das seien etliche Kilometer, erzählen Antje Rößler, Britta Luck und Karin Sehliger, daher empfehlen sie, die von ihnen mühsam ausgetüftelte Runde auf mehrere Spaziergänge aufzuteilen. Schließlich sind ja sowieso noch nicht alle Fenster von Beginn an erleuchtet, und ein kleiner Verdauungsgang an Weihnachten oder rund um Silvester bietet sich da bestens an, um die Gewinnspielbuchstaben zusammenzutragen. Flyer bzw. Plakate zum Abfotografieren gibt es in mehreren Laggenbecker Geschäften, außerdem finden sich die Informationen unter Anderem auch zum Download auf der Homepage der Kirchengemeinde.

Zwischen 16 und 21 Uhr erstrahlen die Fenster jeweils im Lichterglanz; den Abschluss machen – wie auch beim LAK – die beiden Kirchen im Ortsteil. Für die evangelische Johanneskirche ist dabei an Heiligabend ein Alternativprogramm draußen vor der Kirche geplant. Stand der Planungen in der Johanneskirche zum jetzigen Zeitpunkt: An Heiligabend soll es um 14.00/15.15/16.30 Uhr einen Gottesdienst mit Krippenspiel zum Mitmachen geben, um 18.00 Uhr eine Christvesper und um 22.00 Uhr Gottesdienst "mit den Hirten am Lagerfeuer".

Es wird keine Sitzplätze geben, aber Sitzmöglichkeiten dürfen gerne mitgebracht werden.

Gebeten wird um eine Anmeldung zu den Gottesdiensten im Gemeindebüro bis zum 16. Dezember 2020 per Mail, Telefon oder Post. Auch für alle, die nicht kommen können oder wollen, soll es ein Angebot geben; die Planungen hierfür laufen.                     

Text: Claudia Ludewig

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news-818Wed, 02 Dec 2020 07:04:24 +0100Haushalts- und Finanzsynode genehmigt kreiskirchlichen Haushalt 2021http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/haushalts-und-finanzsynode-genehmigt-kreiskirchlichen-haushalt-2021/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ab2ee4d7ffe544c28fea921ca017b1fcAm Montag, 30. November 2020, tagte die Haushalts- und Finanzsynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg coronabedingt erstmals als Video-Webinar. „Heute veranstalten wir die erste digitale Kreissynode im Kirchenkreis Tecklenburg seit Menschengedenken“, so Superintendent André Ost in seiner Eröffnung.Landeskirchenrätin Barbara Roth überbrachte Grüße aus der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). „Corona hat uns alle von jetzt auf gleich in ein digitales Zeitalter katapultiert“, stellte sie fest. „Jetzt sind die meisten schon einigermaßen geübt im Umgang mit Videokonferenzen“. Die Westfälische Landessynode habe vom 16. – 20. November auch online stattgefunden. „Eine erste Auswertung zeigt: Wir können auch digital! Wir sehen beeindruckt eine ungemein lernbereite und lernfähige synodale Gemeinschaft“, betonte sie. Was digitale Entwicklung eigentlich für den Auftrag und das Leben der Kirche bedeutet, werde die Landeskirche sorgsam und gemeinsam weiter bedenken.

Synodale genehmigen den kreiskirchlichen Haushalt 2021

Stefan Goedsche, Fachbereichsleiter Haushalt und Finanzen im Gemeinsamen Kreis-kirchenamt Münsterland/Tecklenburger Land in Münster, informierte die Kreissynode Tecklenburg über die Haushaltsplanung für das Jahr 2021. Dem Kirchenkreis mit seinen 17 Kirchengemeinden stehen für 2021 Kirchensteuermittel in Höhe von 10.774.910 € zur Verfügung.

Verwendung des Jahresüberschusses 2021 der Finanzausgleichskasse

„Für lange Zeit wird es vermutlich das letzte Mal sein, dass wir uns über die Verwendung von Haushaltsüberschüssen Gedanken machen dürfen“, meinte Superintendent André Ost mit Blick auf den Jahresüberschuss 2019 der Finanzausgleichskasse in Höhe von 995.305,96 €. Überwiegend sollen die Mittel zweckgebunden eingesetzt werden, um coronabedingte Finanzierungsausfälle zu kompensieren. Darüber hinaus werden sie zur Absicherung von kreiskirchlichen Projekten verwendet (PC-Ausstattung für den Pfarrdienst, Sonderfonds Flüchtlingshilfe, Präventionsarbeit Sexualisierte Gewalt, Rücklage Krankenhausseelsorge). „Nicht nur in der Landeskirche, sondern auch im Kirchenkreis Tecklenburg geht es nun um Aufgabenklärung“, betonte Superintendent Ost. Im nächsten Jahr werde der Kirchenkreis eine Struktur-AG ins Leben rufen, die sich mit den Strukturfragen des Kirchenkreises im Zeithorizont bis 2030 befassen werde. 

Synode nimmt Haushaltplan 2021 des Verbands der Evangelischen Kirchenkreis Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg zustimmend zur Kenntnis

Die Mitarbeitenden des Verbands der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg haben im September 2020 das neue Verwaltungs-gebäude am Coesfelder Kreuz in Münster bezogen. Am 1. Januar 2020 sind die Kreis-kirchenämter der Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg fusioniert. Die Verwaltungsmitarbeitenden wurden in den Verband überführt. Jutta Runden, Leiterin der Gesamtverwaltung des Verbands, informierte die Synodalen über den Jahresabschluss 2019. Die Synodalen nahmen den Verbands-Haushaltplan 2021 mit großer Mehrheit zustimmend zu Kenntnis. Der Verbandsvorstand hatte den Verbandshaushalt bereits in seiner letzten Sitzung beschlossen.

Lage im Partnerkirchenkreis Otjiwarongo (Namibia)

Zwischen den Kirchenkreisen Tecklenburg, Wesel (Evangelische Kirche im Rheinland) und Otjiwarongo (Evangelisch-lutherische Kirche in Namibia, ELCRN) besteht seit fast 40 Jahren eine Partnerschaft. Annette Salomo, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Kirchenkreises Tecklenburg, berichtete der Synode von der Situation der Menschen vor Ort: „Die Partnerschaftsarbeit mit dem Kirchenkreis Otjiwarongo war in diesem Jahr geprägt von der Corona-Pandemie“, so Annette Salomo. Seit Ende März 2020 habe es einen absoluten Lockdown in Namibia gegeben. Die Grenzen des Landes waren geschlossen, es gab ein Reiseverbot für die Menschen, Kleinstgewerbe war verboten. Gottesdienste und Versammlungen mit über zehn Personen wurden untersagt. Die Gesundheitsversorgung sei mangelhaft, berichtete sie. Der Kirchenkreis Tecklenburg unterstützte die Menschen im Kirchenkreis Otjiwarongo in diesem Jahr bereits mit 20.000 €. Der Partnerschaftsbeauftragte aus Namibia, Pastor John Guidao-oab, grüßte die Synode mit einer Videobotschaft: “Es ist eine großartige Erfahrung und wir fühlen die Verbundenheit, die Nähe und das spezielle Band in unserer Beziehung!“

Humanitäre Hilfen und Gerechtigkeit für Geflüchtete

Vor dem Hintergrund der prekären Lage in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln im Mittelmeer folgte die Synode mit großer Mehrheit einem Antrag des Flüchtlings-beauftragten Pfarrer Roland Wendland (Schale). Die Synode bekräftigte den Beschluss der Landessynode, die NRW-Landesregierung um die Aufnahme weiterer 2.000 Menschen aus den Flüchtlingslagern auf Lesbos und anderen ägäischen Inseln zu bitten. Die Kreissynode unterstützt darüber hinaus die Bestrebungen, Kommunen im Kreis Steinfurt zu "sicheren Häfen" zu erklären und dadurch besonders schutzbedürftigen Menschen Sicherheit und Perspektive zu bieten. Die Kommunen des Kreises Steinfurt werden gebeten, dem Bündnis "Seebrücke - sichere Häfen" beizutreten. Die Kreissynode sichert den Kommunen dabei die Unterstützung des Kirchenkreises, der Kirchengemeinden und der kirchlichen Einrichtungen zu. 

 

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news-817Tue, 01 Dec 2020 13:51:12 +0100Aufnahmen für den ersten Online-Weihnachtsgottesdienst im Kirchenkreis sind gestartethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/aufnahmen-fuer-den-ersten-online-weihnachtsgottesdienst-im-kirchenkreis-sind-gestartet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c0f89bc67a3750431d245fe9504cbf99Erst die Fürbitten, dann die Weihnachts-Geschichte? Ist da in der Christuskirche etwas durcheinander geraten? Nein, denn wenn die Gläubigen den Gottesdienst erleben, ist alles in der richtigen Reihenfolge. Was an einem Samstagabend Ende November in dem Ibbenbürener Gotteshaus „durcheinander“ scheint, sind Aufnahmen zu einem Gottesdienst der besonderen Art. Eine weihnachtliche Feierstunde, die ab dem Heiligen Abend online angeschaut werden kann, von Menschen, die wegen der Corona-Pandemie vor einem Kirchenbesuch zurückschrecken, oder einfach „als schöne Ergänzungsangebot“, wie Superintendent André Ost erläutert.

Bereits während des ersten Lockdown im Frühjahr hätten verschiedene evangelische Kirchengemeinden virtuelle Gottesdienste und Andachten gefeiert. Bei der anschließenden Auswertung der Zugriffszahlen sei man überrascht gewesen, wie intensiv und über die Region hinaus, sogar international, die digitalen Angebote genutzt worden seien. Angesichts der erfreulichen Resonanz habe die Idee des Ausschusses für Theologie und Gemeinde des Kirchenkreises Tecklenburg, ein ähnliches Angebot für Weihnachten vorzubereiten, nahegelegen, fährt Ost fort.

Viel Arbeit und eine enorme logistische Herausforderung, als Kulisse fungieren mit den evangelischen Kirchen in Büren, Ibbenbüren, Lienen und Lotte gleich vier Gotteshäuser des Kirchenkreises, bewältigen die Organisatoren nun seit einigen Wochen. Und die Akteure, Pfarrer, Musiker, zwei Schülerinnen des Graf-Adolf-Gymnasiums, sind in ihrem Element. Während der Ibbenbürener Berufsschulpfarrer Christian Heinz, der mit Text und Musik im Einsatz ist, leise die Fürbitten vor sich hin murmelt, sind die Tontechniker Thomas Nitowski und Petra Knepper von der Osnabrücker Firma Canomedia damit beschäftigt, die Akteure mit Mikrofonen auszustatten und die Kameras auszurichten. Aus vier verschiedenen Perspektiven fangen sie die Szenen ein, und wenn etwas auf Anhieb nicht richtig funktioniert, ist das kein Problem.

Wegen des starken Halls in der Ibbenbürener Christuskirche sei es gut, langsam zu sprechen, rät Heinz der Schülerin Katharina Hausfeld, die auf der Kanzel steht und auf die Aufnahme der Weihnachts-Geschichte wartet. Heinz ist fertig mit den Fürbitten und gibt seine Erfahrungen gerne an die Co-Akteure weiter. „Es macht Spaß, hier mitzumachen“, sind sich Katharina und ihre Mitschülerin Judith Göx einig. Gemeinsam mit dem Superintendenten haben sie einen Trialog vorbereitet, in dem es um Weihnachten und, wie könnte es in diesem Jahr anders sein, um Corona geht.

Doch am Samstagabend vor dem ersten Advent heißt es zunächst „Kamera läuft“ für die Weihnachts-Geschichte, die beim dritten Mal perfekt im Kasten ist. André Ost ist nicht nur begeistert von dem Engagement der vielen ehren- und hauptamtlichen Akteure, sondern auch von den neuen Formaten und dem Digitalisierungsschub, zu dem die Corona-Pandemie geführt habe. Dem Superintendenten ist es wichtig, den Gläubigen virtuelle Angebote in Zukunft auch dann zu machen, wenn Präsenz wieder uneingeschränkt möglich sei. Er sieht darin auch die Chance, Menschen zu erreichen, die sonst nicht zum Gottesdienst in die Kirche kämen.

Auf viel Musik im Online-Weihnachts-Gottesdienst dürfen sich die Gläubigen freuen. Die Tecklenburger Organistin Ulrike Lausberg hat das Programm zusammengestellt. Viele Beiträge wurden in den evangelischen Kirchen in Ibbenbüren, Büren, Lotte und Lienen aufgenommen, via Split-Screen-Video wurden aber auch Beiträge aus Nürnberg und Paris in den Film integriert. Da es wegen der Auflagen der Corona-Schutzverordnung keinen Gemeindegesang während der Aufnahmen gab, ist Mitsingen vor den Bildschirmen ausdrücklich erwünscht.

Zu sehen ist der Gottesdienst ab dem Heiligen Abend auf Youtube, verlinkt wird er auf den Websites des Kirchenkreises Tecklenburg und der beteiligten Kirchengemeinden.

Text: Dietlind Ellerich

Der Youtube-Link zum Online-Weihnachtsgottesdienst ist ab dem 24. Dezember auf der Startseite dieser Website unter 

Kirchenkreis Tecklenburg

zu finden.

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news-816Tue, 01 Dec 2020 07:29:47 +0100"Kindern Zukunft schenken" – Gottesdienst zur Eröffnung der 62. „Brot für die Welt“-Aktionhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kindern-zukunft-schenken-gottesdienst-zur-eroeffnung-der-62-brot-fuer-die-welt-aktion/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=318bb9e73845d00b242e30da2dd11d46Ganz links steht die „Hungerhand“, ganz rechts die „Würdesäule“ aus Büchern, dazwischen weitere Motive, mit denen die Aktion „Brot für die Welt“ für sich und ihr Ziel wirbt, seit die evangelischen Landes- und Freikirchen erstmals im Advent 1959 zu Spenden für notleidende Menschen in armen Ländern aufgerufen haben. Ob „Hunger durch Überfluss?“, „Weniger ist leer“ oder „Es ist genug für alle da“, die Mottos sprechen eigentlich für sich. Doch was Kerstin Hemker, Pastorin im Ruhestand und seit dem Eintritt in denselben ehrenamtliche Botschafterin der Aktion „Brot für die Welt“, am ersten Adventssonntag in der Leedener Stiftskirche von ihrem eigenen Erleben in den ärmsten Ländern erzählt, ist noch eindringlicher, als es ein Bild oder ein Spruch sein könnte.

Hemker gestaltet den Gottesdienst zur Eröffnung der 62. „Brot für die Welt“-Aktion gemeinsam mit der Gemeindepfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff und bindet auch die Leedener Konfirmanden in die Feierstunde ein. Ausgehend von deren Weihnachtswünschen, die so unterschiedlich sind wie die Jugendlichen selbst, erinnert sich Hemker an ihre Begegnungen mit jungen Menschen im Süden Afrikas, in Lateinamerika und in Asien. Da sind der kleine Junge, der  das geschenkte Essen in seinem durchlöcherten  Pullover nach Hause zu seinen Geschwistern transportieren möchte, das Kind, das vielleicht keine neuen Schuhe bekommen kann, weil seine Mutter diese vom Trinkgeld der Touristen bezahlt, die im Corona-Jahr ausblieben, oder die 13-Jährige, für die das Festessen im Hostel vor den Ferien das Schönste ist, „kein Maisbrei, sondern Reis, Gemüse, ein Stückchen Huhn und eine Apfelsine“, und das beinahe auf der Kippe gestanden hätte. Die Folgen der Corona-Pandemie treffen die Ärmsten am längsten und am härtesten, ist sich Kerstin Hemker bewusst.

Es sind ganz einfache Wünsche, die oft nicht zu erfüllen sind, umso wichtiger sind die Spenden, die „Brot für die Welt“ Jahr für Jahr sammelt, um den Ärmsten zu helfen. „Kindern Zukunft schenken“ heißt das Motto der diesjährigen Aktion gegen Kinderarbeit. Bildung, Essen, ein Dach über dem Kopf und Sicherheit zum Leben sollten selbstverständlich sein. Doch die Realität sehe anders aus, „Weltweit arbeiten mehr als 150 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren, ernten Kakao für unsere Weihnachtsschokolade, werden in den Minen für unsere Handy-Akkus ausgebeutet, sie zahlen mit ihrem Leben für unseren Black Friday“, gibt Hemker zu bedenken. „,Brot für die Welt' will das ändern“, betonte Kerstin Hemker.

Ebenso wie ihre Kollegin Ulrike Wortmann-Rotthoff war sie übrigens überrascht von den überwiegend bescheidenen Wünschen der Leedener Jugendlichen. Schnee, Gemeinschaft mit der Familie, dass alle Menschen ein Dach über dem Kopf haben, dass Corona aufhört, Gesundheit, auch einige wenige Konsumgüter kamen vor. „Ich freue mich, dass ich mich geirrt habe“, räumte Kerstin Hemker ein.

„Brot für die Welt“ mache sich dafür stark, dass jedes Kind eine Würde habe, egal wo es zur Welt gekommen sei, fuhr sie fort und schlug den Bogen zu Gott, der seinen Sohn als Kind in die Welt gegeben habe. „Weihnachten wird wahr, wenn der große Fluss des Unrechts unterbrochen wird“, machte die Botschafterin am End ihrer Predigt deutlich.

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news-813Thu, 26 Nov 2020 11:34:21 +0100Weihnachtsgottesdienste: Dieses Jahr ist alles andershttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/weihnachtsgottesdienste-dieses-jahr-ist-alles-anders/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=91a4e0e387aa0f5c6a8a6e3fbd5fa21cWie sieht es zu Weihnachten in diesem Jahr in den Kirchen in der Region aus? Die Gottesdienste sind wegen Corona nur mit Abstand und anderen Auflagen möglich. Viele Menschen sind unsicher, ob es in diesen Zeiten überhaupt angebracht ist, in die Christmette zu gehen. Steve Ridder, Redakteur bei Radio RSt, interviewte dazu Superintendent Andé Ost und Kreisdechant Jochen Reidegeld.

Beide Interviews finden Sie auf dieser Website:

https://www.radiorst.de/artikel/weihnachten-in-den-kirchen-ist-vieles-anders-789318.html

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news-815Thu, 26 Nov 2020 11:00:00 +0100"Schaffe Recht in der Pflege ...(Ps. 43,1) - Ausschuss für Frauenfragen veröffentlicht Videoclip zur Pflegesituationhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schaffe-recht-in-der-pflege-ps-431-ausschuss-fuer-frauenfragen-veroeffentlicht-videoclip-zur/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=725b2a2f54ae64f195613c7b75607b42Der Ausschuss für Frauenfragen des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg möchte alle Menschen würdigen, die beruflich oder privat in der Pflege tätig sind, und hat dazu ein Video erstellt und veröffentlicht. „Ursprünglich hatten die Frauen des Ausschusses geplant, im vergangenen April am Judika-Sonntag unter der Überschrift „Schaffe Recht in der Pflege“ zu einem entsprechenden Gottesdienst einzuladen. Der musste wegen Corona ausfallen“, berichtet Sonja Kaiser, eine der beiden Vorsitzenden des Ausschusses. Durch die Corona-Pandemie bekomme das Thema aber nochmal besondere und drängende Aktualität. Berufe in der Pflege und der Einsatz in CARE-Bereichen werden als system-relevant erkannt. CARE bedeutet Sorge für andere – ob das beruflich z.B. im Krankenhaus ist oder auch ehrenamtlich in der Familie und Nachbarschaft. Darüber hinaus hat die Weltgesundheitsorganisation WHO das Jahr 2020 zum „internationalen Jahr der Pflegenden und Hebammen“ ausgerufen. Damit soll die Bedeutung der Pflegenden für die einzelnen Bedürftigen, aber auch für das gesundheitliche Wohlergehen der ganzen Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt werden. Ebenso soll auf die schlechten Arbeitsbedingungen, die permanente Überbelastung vieler Menschen in der Pflege und den Pflegefachkräftemangel aufmerksam gemacht werden.

Im VideoClip möchte der kreiskirchliche Ausschuss für Frauenfragen sensibel machen für das Thema und zu Wertschätzung und Solidarität mit den Pflegenden aufrufen. Stellvertretend werden Menschen vorgestellt und kommen zu Wort, die in pflegerischen Bereichen arbeiten oder sich auch ehrenamtlich engagieren. Das Video finden Sie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=DdnnYVkqPBE.

oder bei Youtube: www.youtube.com unter der Überschrift "Schaffe Recht in der Pflege" (Psalm 43,1) - Ausschuss für Frauenfragen Ev. Kirchenkreis Tecklenburg“.

 

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news-811Tue, 24 Nov 2020 13:59:24 +0100„Open Air oder vors Mikro, das sind die Alternativen“ - Interview mit Ursula-Maria Buschhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/open-air-oder-vors-mikro-das-sind-die-alternativen-interview-mit-ursula-maria-busch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d3a904952bace2898b24cf8802eb780eUrsula-Maria Busch ist Instrumentalpädagogin und leitet das Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg sowie den Posaunenchor Ledde. Der 1959 gegründete Posaunenchor spielt Bläserstücke aus allen Jahrhunderten. Das Repertoire umfasst neben geistlicher Musik auch freie Bläserstücke von Bach bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. In der Coronazeit setzt sie mit dem Posaunenchor Ledde besondere, kreative Impulse. Am Beispiel der Probenarbeit mit den Ledder Bläsern macht Ursula-Maria Busch im Interview deutlich, wie grundlegend die Gesundheits- und Hygieneregeln in der Coronazeit die Posaunenchöre beeinflussen.

Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff (Tecklenburg) schätzt die Arbeit der Kirchenmusikerin: „Es ist wunderbar, wie engagiert und kreativ Ursula-MariaBusch die Gottesdienste und Veranstaltungen in neuer Form gestaltet“ freut sie sich. Eins ist sicher, die Corona-Phase ist eine besondere Herausforderung für alle, die in der Kirchenmusik tätig sind. Das Gespräch führte Christine Fernkorn.

Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff (Tecklenburg) schätzt die Arbeit der Kirchenmusikerin: „Es ist wunderbar, wie engagiert und kreativ Ursula-MariaBusch die Gottesdienste und Veranstaltungen in neuer Form gestaltet“ freut sie sich. Eins ist sicher, die Corona-Phase ist eine besondere Herausforderung für alle, die in der Kirchenmusik tätig sind.

Wie gewährleisten Sie die Probenarbeit in der Coronaphase?

Im Frühjahr konnten wir leider aufgrund der Kontakbeschränkungen gar nicht proben. Nach den Sommerferien haben wir mit reduzierter Gruppenstärke mit den Proben begonnen. Doch wir mussten neue Ziele und Aufgaben suchen, da wir im November und Dezember coronabedingt keine Gottesdienste gestalten konnten/können. Wir proben „hybrid“. Auf digitalem Weg haben wir Wochenlieder eingespielt, um sie auf der Homepage der Kirchengemeinde Tecklenburg zu veröffentlichen. Einige Lieder sind neu und unbekannt. Diese neuen Noten haben die Bläserinnen und Bläser sehr angesprochen. Ich habe im Frühjahr sehr viel Zeit damit verbracht, mir grundlegende, einfachste Techniken, die dazu notwendig sind, anzueignen.

Wie funktioniert so eine Probe in der Praxis?

Der andere Teil der Proben verläuft fast analog. Jeden Donnerstag verschicke ich an die Mitglieder des Posaunenchores eine Mail. Darin stehen die Stücke, die wir längerfristig proben würden, um einen Weihnachtsgottesdienst vorzubereiten. Dazu kommen eine Aufnahme des Wochenliedes und evtl. Hinweise zu neuen Noten.

Für das letzte Wochenlied in der ersten Novemberwoche habe ich alle vier Stimmen einzeln eingespielt und zusammengefügt. Jeder Beteiligte konnte so seine Stimme hören und üben. Die Bläserinnen und Bläser bekamen von mir die mp3-Datei mit der Aufnahme aller vier Stimmen, konnten die Stimmen jedoch auch einzeln abhören. Per Knopf im Ohr haben sie dann ihre Stimme mit dem Handy aufgenommen und mir zugeschickt. Die Bläser können mir auch WhatsApp-Videos und Sprachnachrichten schicken. Ich konvertiere die Dateien, lege die Stimmen übereinander und stimme sie ab. Um ein Video zusammenzustellen, verwende ich Fotos der Kirche, der Bläser oder andere Impressionen. #Diese Videos werden auf der Homepage der Kirchengemeinde Tecklenburg hochgeladen.

Das Lied „Lasst uns den Weg der Gerechtigkeit gehen“ hat besonders viele Klicks bekommen. An der Aufnahme von „Dass aus Fremden Freunde werden“ haben auch Bläser aus Namibia mitgewirkt. 2019 hat das Blechbläserensemble eine Partnerschaftsreise nach Otjiwarongo unternommen und dort mit den Bläsern zusammengespielt. Einige Mitglieder aus dem Posaunenchor Ledde gehören auch dem Ensemble an. Diesem Lied habe ich Bilder von der Namibiareise unterlegt.

Zurzeit biete ich außerdem Einzelunterricht im Bläserchor an. Das hat richtig gute Resonanz gefunden.

Wie kommen die Bläserinnen und Bläser mit der besonderen Corona-Situation zurecht?

Bläser sind in der Gemeinschaft viel stärker, als wenn sie alleine spielen. Das ist vergleichbar mit dem Sport: Wenn ein Fußballer vier Wochen nicht gespielt hat, ist es schwierig für ihn, wieder Motivation zu bekommen. Ich mache mir Gedanken darüber, was wir proben würden, wenn wir uns treffen könnten. Ein Schwerpunkt meiner Überlegungen ist immer, die Gemeinschaft zu erhalten. Die richtige Balance zu finden ist schwierig, alle mitzunehmen, ist eine Herausforderung.

Welche Konzerte und musikalischen Auftritte planen Sie im Dezember und Januar?

„Da wir im November nicht proben können, planen wir einen musikalischen Online-Advents-kalender. Ich werde 24 Beiträge sammeln, z.B. Lesungen und Stücke des Ledder Posau-nenchors oder Geschichten über die Ledder Kirche. Die Jungbläser spielen ein Stück ein. Eventuell entsteht die Aufnahme auch hybrid. Ulrich Vahrenholt. Organist in der Kirchengemeinde Tecklenburg, spielt für den Adventskalender drei Choräle und singt dazu.

Am 12. Dezember, dem Samstag vor dem dritten Advent, haben wir ein Offenes Singen von Adventsliedern hinter der Ledder Kirche geplant, ob es stattfindet, entscheidet sich Anfang Dezember.

Mit dem Posaunenchor Ledde werden wir am Heiligabend um 15 Uhr auf der Freilichtbühne Tecklenburg Weihnachtschoräle spielen. Mein Wunsch ist es, dass wir alle zusammen auftreten können.

Auch beim Stationengang in Ledde am 24. Dezember werden wir beteiligt sein.

Im nächsten Jahr planen wir die Teilnahme am Westfälischen Orgeltag zusammen mit Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte. In welcher Form dies stattfindet, ist noch offen.“

 

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news-809Mon, 23 Nov 2020 15:29:15 +0100Stiftung „Ev. Kirche in Ibbenbüren“ motiviert Kindergärten zum Spendensammeln für ihr Lieblingsprojekt - Die Erfolgsbilanz des Projekts ist beachtlichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stiftung-ev-kirche-in-ibbenbueren-motiviert-kindergaerten-zum-spendensammeln-fuer-ihr-lieblingsproje/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f6b685eace7de8a62cd9045da74908a0"Kirche hat Zukunft“, so das Motto der Stiftung „Ev. Kirche in Ibbenbüren“. Die Stiftung macht jetzt mit einer sehr erfolgreichen Spendenaktion auf sich aufmerksam. Pfarrer Reinhard Lohmeyer, Vorsitzender der Stiftung, ist stolz auf die bemerkenswerte Wirkkraft seines Kindergarten-Spendenprojekts. Christine Fernkorn führte ein digitales Interview mit ihm. Wie kam die Aktion in Gang?

Die Ev. Stiftung hatte im Vorstand beschlossen, alle sieben Einrichtungen in der Stadt Ibbenbüren für eine spezielle Förderung in den Blick zu nehmen. Ich habe den Leiterinnen in einigen Treffen die Projektdimension erläutert, sie ermutigt, groß zu denken, und sie animiert, jeweils ein für die Entwicklung der Einrichtung sinnvolles Projekt in einer Größenordnung von um die 10.000 € zu planen. Die Voraussetzung war: Sie schaffen es, 5.000 € an Spenden zusätzlich einzuwerben. Diese Aktion, bei der Grundbeträge aus Stiftungserlösen aufgestockt werden, nennt man „Bonusspende“.

Wie hat sich die Spendenaktion entwickelt?

Der Lukaskindergarten auf dem Dickenberg hat seine Aktion bereits abgeschlossen. Gestartet im März 2020 unter sehr ungünstigen Rahmenbedingungen des frischen Lockdowns. Dennoch: Es sind 4.665 € an Spenden zusammengekommen. Der Lukas-Gemeindebezirk hat noch 414 € draufgelegt. So konnte die Speisetheke mit den 5.000 € der Stiftung zu einem Preis von 10.079 € angeschafft werden. Jetzt können sich die Kinder morgens täglich am Frühstücksbuffet bedienen. Sie können selbst entscheiden, wann sie zum Essen gehen und auch, mit wem sie eine Tischgemeinschaft bilden. Als erste Einrichtung im Kreis Steinfurt ist der Ev. Kindergartenverbund mit diesem Projekt Vorreiter.

Der Markuskindergarten in Dörenthe ist richtig abgegangen. Seit Oktober sind sie mit dem Projekt einer zweiten Ebene in einem Gruppenraum am Start. Aktuell sind bereits 7.450,55 € eingegangen. Mit unseren 5.000 € hat der Kindergarten jetzt 12.450 € zur Verfügung und kann seinen Wunsch mehr als erfüllen. Und die Aktion scheint noch nicht zu Ende zu sein.

Der Matthäuskindergarten in Bockraden ist gerade erst vor gut zwei Wochen gestartet. Aktuell sind 1.500 € eingegangen und eine 1.000er-Spende ist in Aussicht gestellt. Auch hier scheint es gut zu laufen. 50 % der angestrebten Summe sind somit schon erreicht. Der Bezirk sammelt zudem das Kirchgeld des Jahres für dieses besondere Projekt. Die Herausforderung hier ist besonders hoch, da die gewünschte Matschanlage im Außenbereich 14.000 € kosten soll. Matschen ist für unsere Kinder ein Grundbedürfnis. Die Kinder wünschen sich eine Matschanlage mit einer Wasserpumpe, Matschtischen, Wasserleitungen und allem, was dazu gehört. Sie werden ihr Ziel, denke ich, am Ende erreichen.

Welchen Gewinn haben die Einrichtungen Ihrer Meinung nach von der Spendenaktion?

Der Mut der Teams, Zukunft zu denken und andere auf Hilfe anzusprechen, wächst. Die Begeisterung, die ich wahrgenommen habe, sich ein Wunschprojekt auszudenken und den Erfolg zu sehen, schafft eine hohe Motivation und strahlt aus. Der Gewinn der Realisierung des Projekts für die Kinder und des pädagogischen Fortschritts für die Abläufe im Team und in den Einrichtungen kommt hinzu. Und nicht zuletzt die Kommunikation mit privaten wie geschäftlichen Menschen über den Kindergarten und die Ev. Kirchengemeinde ist eine gute Begleitmusik. - Die Projekte wurden in der Presse und in den gemeindlichen Medien kommuniziert. Nebenbei wird auch die Bekanntheit der Stiftung in der Breite gesteigert. Die Stiftung hat in den 11 Jahren ihres Bestehens mit weit über 750.000€ viele beeindruckende Projekte im Raum der Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren fördern können.

Welche Ziele hat sich Ihre Stiftung auf die Fahnen geschrieben?

Das Motto der Stiftung „Kirche hat Zukunft“ ist Programm. Wir möchten Zuversicht säen und Freude schaffen im – auch gesellschaftlich vernetzten – Kontext von Kirche. Für die Stiftung sind 35.000 € Einsatz am Ende mindestens 70.000 € Ertrag an „Drittmitteln“ von außen für die Kindergärten – und das heißt: für die Kinder! - verwandelt. Die Einrichtungen haben alles, was ein guter Kindergarten bieten muss. Aber mit der Realisierung der Projekte können sie ein x+1 darstellen, ein besonderes Merkmal, das sie auch im Vergleich zu anderen Einrichtungen für die Eltern als sehr interessant dastehen lässt.

 

Die Stiftung freut sich über Ihre Unterstützung durch Spenden oder durch Zustiftung!

Stiftung „Ev. Kirche in Ibbenbüren“ - Spendenkonto: DE17 4035 1060 0072 8028 04

Nehmen Sie gern Kontakt mit Pfarrer Reinhard Lohmeyer auf, falls sie der Stiftung Mittel zustiften möchten. Telefon 05451-18391.

 

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news-807Mon, 23 Nov 2020 14:29:42 +0100Bildungsgerechtigkeit fördern - Kirchenräume öffnenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bildungsgerechtigkeit-foerdern-kirchenraeume-oeffnen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8973dc932bb5e133341c9ff10c479998Die westfälische Landesynode begrüßt die politischen Initiativen zur verbesserten IT-Ausstattung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Gleichzeitig appellierte sie am 19. November an kirchlich Verantwortliche auf allen Ebenen, sich für Bildungsgerechtigkeit einzusetzen und Gemeinderäume für schulisches und persönliches Lernen zu öffnen. In Gemeindehäusern, diakonischen Einrichtungen oder Jugendtreffs könnten stärker als bisher Möglichkeiten analogen oder digitalen Lernens geschaffen werden – besonders für Schülerinnen und Schüler, die räumlich beengt oder in belasteten Familien leben. Denn: „Die persönliche Zuwendung und Begleitung in der durch die Pandemie ausgelösten Krise kann Kindern und Jugendlichen Halt im Leben geben und sichert Bildungschancen. Dabei ist eine Kooperation mit den Schulen im Sozialraum sinnvoll. Eine Verknüpfung mit der bereits bestehenden Kinder- und Jugendarbeit kann darüber hinaus angestoßen werden.“

Text: EKvW

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news-804Wed, 18 Nov 2020 10:41:42 +0100Annette Salomo wird mit großer Mehrheit in die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen gewählthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/annette-salomo-wird-mit-grosser-mehrheit-in-die-kirchenleitung-der-evangelischen-kirche-von-westfalen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b7c32235248623ab48310ed0322ad594Bielefeld. Annette Salomo, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees des Kirchenkreises Tecklenburg, ist am Mittwoch, 18. November, mit großer Mehrheit von der digital tagenden Landessynode in die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen gewählt worden. Die 63-Jährige wohnt in Lotte und ist Diplom-Sozialarbeiterin.Erste Erfahrungen in der Partnerschaftsarbeit machte sie mit der Ev. Luth. Kirche in Namibia (ELCRN). In ihrer Vorstellungsrede berichtet sie: “Ich hatte 1987 Gelegenheit, als Delegierte eine Reise in den Süden Namibias zu machen, um unsere Partner zu besuchen. Diese Reise hat mich tief beeindruckt und prägt mich bis heute. Damals stand das Land noch unter der Herrschaft Südafrikas und das Joch der Apartheid bestimmte das Leben der schwarzen Bevölkerung Namibias. Unterdrückung, Unrecht, Armut, Hoffnungslosigkeit waren zum Greifen spürbar und sichtbar“, betont sie. Dies habe sie überzeugt, sich für das Leben dieser Menschen einzusetzen, so Salomo. Die Begegnungen seien intensiv, spirituell überwältigend gewesen und hätten die weitreichende Bedeutung dieser partnerschaftlichen Beziehung unterstrichen.  

Annette Salomo war es immer wichtig, dass Kirchengemeinden „den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus in die weltweite Ökumene richten. Wir sind als Christen miteinander verbunden und auch verantwortlich, in diesen Beziehungen nach Gerechtigkeit, Frieden und christlicher Weltverantwortung zu fragen“, ist sie sich sicher. „Wir müssen uns als Kirche fragen, wie wir uns dazu positionieren und wie unsere Entscheidungen und Handlungen dem gerecht werden.“ Ohne diesen weltweiten Blick sei ihrer Meinung nach Christsein nicht denkbar.

Annette Salomo ist seit 20 Jahren in der Partnerschaftsarbeit im Kirchenkreis Tecklenburg aktiv. Mit den Jahren erweiterte sie ihr Tätigkeitsfeld im Bereich Mission und Ökumene. Sie wurde Vertreterin des Kirchenkreises im RAK (Regionaler Arbeitskreis für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung). Etwas später wurde sie dann Delegierte der Westfälischen Landeskirche für die Vollversammlung der VEM (Vereinte Evangelische Mission), parallel dazu wurde sie in den Landeskirchlichen Ökumene-Ausschuss berufen.

Ihr Mandat in der Kirchenleitung will sie dafür einsetzen, den Bereich Mission und Ökumene zu vertreten, und sich dafür stark machen, „dass wir in der Westfälischen Kirche ein Teil der weltweiten Kirche sind und Verantwortung tragen für Gerechtigkeit, Frieden, Menschenrechte, Bildung und ein geistliches Miteinander“, so Annette Salomo. Leitungserfahrung sammelte sie durch ihre vierjährige Mitarbeit im Internationalen Rat der VEM. Seit knapp vier Jahren ist das neue Kirchenleitungsmitglied Vorsitzende der deutschen Region der VEM.

Superintendent André Ost gratuliert Annette Salomo zur Wahl: „Unser Kirchenkreis Tecklenburg kann sich freuen, mit ihr ein erfahrenes und profiliertes Mitglied im Leitungsgremium unserer Landeskirche zu haben. Wir wünschen ihr viel Kraft und Gottes Segen für dieses Amt in den kommenden Jahren.“  

 

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news-802Tue, 17 Nov 2020 10:44:47 +0100Erster persischsprachiger Gottesdienst in der Stadtkirche in Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/erster-persischsprachiger-gottesdienst-in-der-stadtkirche-in-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c1e0714f7f7a25f0d976623880ac1421Zur evangelischen Kirchengemeinde Lengerich gehören mehrere christliche iranische Familien und Einzelpersonen. Sie besuchen eifrig die Sonntagsgottesdienste in der Stadtkirche und in der Hohner Kirche. Pfarrerin Sigrid Holtgrave und Kirchmeisterin Ute Miensopust nahmen nun Kontakt zu Pastor Mehrdad Sepheri Fard aus Paderborn auf. Pastor Sepheri Fard betreut iranische Christen mit persischsprachigen Gottesdienstangeboten, Bibelarbeiten und Gesprächsangeboten. Im Kirchenkreis Tecklenburg hält er regelmäßig Gottesdienste in Rheine und hin und wieder in Ibbenbüren. Gemeinsam mit den Kirchenkreisen Soest-Arnsberg, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg gründete der Kirchenkreis Paderborn im Oktober 2020 die Fachstelle „Persischsprachige Seelsorge“ in der EKvW mit Sepheri Fard als Ansprechpartner für persischsprachige Christen .

Nun wurde Pastor Sepheri Fard eingeladen, auch in Lengerich einen persischsprachigen Gottesdienst für die iranischen Gemeindeglieder zu halten. Pastor Sepheri Fard konnte in der Stadtkirche gut zwanzig Gottesdienstbesucher begrüßen. Er betete mit allen und widmete sich in seiner Predigt dem Thema, was Jesus für jeden Einzelnen/jede Einzelne persönlich bedeuten kann.  Zur Gitarre trug er - unter Einhaltung der Abstandsregeln - mehrere christliche Lieder auf Farsi, der heutigen Sprache im Iran, vor. Allen war anzumerken, wie gut ihnen dieser Gottesdienst in der Muttersprache tat. Deshalb ist für das Ende der Adventszeit, kurz vor Weihnachten, ein weiterer persischsprachiger Gottesdienst in der Stadtkirche angedacht.

Text: Sigrid Holtgrave

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news-800Fri, 13 Nov 2020 09:16:22 +0100Solidarität in besonderen Zeiten- Evangelischer Kindergarten Widum 1 sammelt Spenden für die Lengericher Tafel http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/solidaritaet-in-besonderen-zeiten-evangelischer-kindergarten-widum-1-sammelt-spenden-fuer-die-lengeri/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d8081591163d56a9250573dfa2c13c56Jedes Jahr erinnerten Laternenumzüge um den 11. November an den Heiligen Martin. In diesem Jahr gab es im Kindergarten Widum I in Lengerich keinen Laternenumzug. Der Coronavirus und die daraus resultierenden Hygienevorschriften ließen dies nicht zu. Dennoch fand traditionell ein Laternenfest für die Kindergartenkinder mit großem Anklang unter Einhaltung geltender Vorschriften statt. Kindergartenleiterin Margit Wachowiak berichtet:“ Mit den Projekten „Teile dein Licht“ und der Aktion „Wir sammeln für die Tafel“, möchten wir an die Geschichte des heiligen Sankt Martin anknüpfen. Gerade in diesen besonderen Zeiten ist es wichtig, den Gedanken der Solidarität  mit Leben zu erfüllen. So trugen am Vormittag des 11. November 2020 unsere Kindergartenkinder selbstgestaltete Laternen in das Seniorenzentrum Widum. Mit dem Altenheim verbindet uns eine jahrelange gute Zusammenarbeit. Die Senioren schauten von den Balkonen zu, wie wir die Lichter für die Senioren an eine Mitarbeitende übergaben.

Nicht alle Menschen haben ihr tägliches Brot – und doch gibt es Lebensmittel im Überfluss. Die Tafeln in Lengerich bemühen sich regional um einen Ausgleich. Ziel der Tafeln ist es, qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel an Menschen in Not zu verteilen. Darum haben wir auch wieder in diesem Jahr zu einer Spendenaktion aufgerufen. Und das Ergebnis war überwältigend. Die Kinder und die Fachkräfte freuten sich über so viele Spenden und sagen herzlich Danke.

Am Donnerstag, 12. November 2020 wurden die Lebensmittelspenden zur Tafel gebracht. Leider nicht wie in den Jahren zuvor mit den Kindern. Die Geschichte des heiligen Martin ist nicht nur die Tradition des Laternenganges, sondern es ist die Geschichte des Teilens und Helfens. Auch in diesen besonderen Zeiten“.

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news-798Wed, 11 Nov 2020 15:07:53 +0100Aufsteigen lohnt sich! Mitarbeitende des Kindergarten-Verbunds radeln jetzt zur Arbeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/aufsteigen-lohnt-sich-mitarbeitende-des-kindergarten-verbunds-radeln-jetzt-zur-arbeit/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a2cfe74863a75fb9cd598590d45bb403Am 1. Oktober 2020 hat der Verbund der Kindertagesstätten im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg sogenannte Job-Bikes eingeführt. Das heißt, die Mitarbeitenden verzichten auf einen Teil ihres Gehalts und erhalten dafür ein vom Arbeitgeber geleastes Job-Bike. „Bis wir dieses Projekt mit der Mitarbeitervertretung auf den Weg gebracht haben, hat es viel Vorarbeit benötigt“ berichtet Geschäftsführer Arnd Rutenbeck. „Nun läuft das Projekt gut und wird intensiv genutzt.Bis heute haben 14 Mitarbeitende E-Bikes als Entgeldersatz bestellt, berichtet Rutenbeck. Christine Fernkorn, Öffentlichkeitsreferentin im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, interviewte Arnd Rutenbeck und Nicolas Aufderhaar, Integrationshelfer im Kneipp-Kindergarten in Tecklenburg, zu dem Projekt.

Welche Vorteile hat das JobBike-Projekt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer?

Erste positive Erfahrungen machte schon Nicolas Aufderhaar: „Ich wohne in Ledde und fahre jetzt mit dem neuen E-Bike in der gleichen Zeit wie mit dem Auto zur Arbeit. Für die Strecke brauche nur zehn Minuten“ freut er sich. Das sei für ihn praktisch. „Ich fahre viel in der Freizeit, am Wochenende habe ich erst 60 km zurückgelegt. Für mich ist sehr angenehm, durch die Landschaft zu radeln“. Anstrengend, sei es trotzdem, meint er schmunzelnd.

Wie gestaltet sich die Finanzierung des Leasing-Vertrags für ein EuroRad?

Arnd Rutenbeck informiert: „Ein E-Bike kostet beispielsweise 4000 €. Der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin leasen das Fahrrad für einen Zeitraum von 36 Monaten über den Arbeitgeber. Versicherung und ein Schloss sind inclusive“. Die monatliche Leasingrate abzüglich dem Arbeitgeberzuschuss wird direkt vom Gehalt abgezogen. Sie richtet sich nach dem jeweiligen Gehalt. 0,25 % vom Wert des Rads wird versteuert. „Dies ist eine nahezu steuerfreie Leistung, die Lösung ist sozialabgabenfrei“ so Rutenbeck. Der Mitarbeitende erhält ein hochwertiges Rad. Nach Vertragsablauf kann der Arbeitnehmer für eine Restzahlung der Gesamtkosten das Rad übernehmen. Und noch einen Vorteil bietet das System: Der Mitarbeitende kann sich nach Ablauf des Vertrags (also drei Jahren) ein neues Modell aussuchen.

Welche Meinung hat die MAV zu dem Angebot?

„Die Mitarbeitervertretung fand das Projekt EuroRad eher attraktiv und hat daran mitgewirkt. Wir haben mit der MAV im Kindergarten-Verbund eine Dienstvereinbarung über das Job-Bike abgeschlossen“, berichtet Arnd Rutenbeck. Wichtig sei für ihn, dass dies kein verpflichtendes Angebot sei. „Unsere Mitarbeitendenvertretung berät bei Fragen zu den Auswirkungen der Gehaltsumwandlung. Unsere Assistenz in der Kita-Zentrale, Deborah Waldner, ist erste Ansprechpartnerin für den Ablauf“. „Interessierte“, so Arnd Rutenbeck, „haben die Wahl zwischen 1200 verschiedenen Rädern“. Die Palette sei breit gefächert. Außerdem informiere ein Rechner auf der Website über die Finanzierungsmöglichkeiten und beantworte die Frage wie sich ein Leasingvertrag auf das Nettogehalt auswirke. Weitere Informationen: https://www.eurorad.de

Welche Vorteile hat das JobBike-Projekt für Arbeitgeber?

„Mit diesem JobBike-Projekt werden wir als Arbeitgeber attraktiver. Unsere Mitarbeitenden in den Kindertagestätten tragen mit einem EuroRad zur Bewahrung der Schöpfung bei, denn sie können so klimaneutral zur Arbeit kommen. Für mich ist das EuroRad auch ein Instrument der Motivation und der Mitarbeiterbindung“ betont der Geschäftsführer.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Abwicklung der Bestellung gemacht?

Das Verfahren in Zusammenhang mit einem Fahrradhändler aus der Region sei un-kompliziert gewesen, berichtet der Integrationshelfer Nicolas Aufderhaar. Die Bearbeitungszeit habe bis zur Abholung nur eine Woche gedauert. „Das ganze Verfahren lief sehr reibungslos“ meint er. Im Kreis Steinfurt gibt es insgesamt 24 Händler, die mit EuroRad zusammenarbeiten.

EuroRad: Ein Prototyp für den Kirchenkreis?

Das Projekt ist gut übertragbar. Auch die MAV des Kirchenkreises Tecklenburg hat schon Interesse angemeldet. „Heinz-Gerd Wanning, MAV-Vorsitzender im Kirchenkreis, ist schon im Gespräch mit uns“, berichtet Arnd Rutenbeck. Superintendent André Ost würde sich darüber freuen, wenn die Kirchenkreis-Mitarbeitenden aufs Rad umsteigen würden. Er begrüßt das Projekt EuroRad.

 

Infos zum Kindergartenverbund im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg:

In den 27 Kitas des Kindergartenverbunds unter dem Dach des Ev. Kirchenkreises sind 400 Mitarbeitende beschäftigt. „Wir suchen engagierte Mitarbeitende“ so Arnd Rutenbeck. Interessierte wenden sich unter arnd.rutenbeck@kk-ekvw.de direkt an den ihn oder Fachberaterin Carla Zachey unter carla.zachey@kk-ekvw.de 

 

 

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news-796Mon, 09 Nov 2020 13:42:52 +0100"Wir sitzen alle in einem Boot" - Kirchliche Arbeit während des zweiten Lockdownshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-sitzen-alle-in-einem-boot-kirchliche-arbeit-waehrend-des-zweiten-lockdowns/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d56c2b6527706ed149907557d4ea3a28Ibbenbüren. Seit dem 2. November gelten in Deutschland wieder strengere Corona-Regeln, das öffentliche Leben wird weitgehend zurückgefahren, für viele Bereiche ist es ein zweiter Lockdown. Gottesdienste sollen aber weiter möglich sein. Für die Kirchen bedeutet das auch: Die Eigenverantwortung steigt.Redakteur Henning Meyer-Veer von der Ibbenbürener Volszeitung hat mit Stefan Dördelmann, leitender Pfarrer in St. Mauritius in Ibbenbüren, und Jörg Zweihoff, Pfarrer im vierten Pfarrbezirk und Presbyteriumsvorsitzender der evangelischen Kirche Ibbenbüren über die Arbeit während des Lockdowns gesprochen.

Mehr lesen Sie im Bericht aus der Ibbenbürener Volkszeitung vom 3.11.2020. Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, 3.11.2020 - Henning Meyer-Veer (Autor)©ivz.medien GmbH &Co.KG, alle Rechte vorbehalten.

Den Bericht finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-795Mon, 09 Nov 2020 13:28:54 +0100Viele Namen und ein Einschussloch - Wetterhahn auf der Stadtkirche ist in seiner fast 200-jähr. Geschichte schon häufig restauriert wordenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/viele-namen-und-ein-einschussloch-wetterhahn-auf-der-stadtkirche-ist-in-seiner-fast-200-jaehr-gesc/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3e70a775f836ca15bc197170ccecb254Westerkappeln. Könnte er sprechen, hätte er sicher vieles zu erzählen. Seit etwa zwei Jahrhunderten trohnt der Wetterhahn auf der Kirchturmstpitze über Westerkappeln. "Der hat schon einiges mitgemacht", sagt Kirchbaumeister Wolfgang Echterhoff beim Blick auf den Blechvogel, der vor einigen Tagen von seinem Platz in rund 45 Metern Höhe geholt wurde. 

Mehr dazu lesen Sie in dem Bericht der Ibbenbürener Volkszeitung (Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, 31.11.2020 - Anke Beimdiek (Autorin)©ivz.medien GmbH &Co.KG, alle Rechte vorbehalten). Den Bericht finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. 

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news-793Fri, 06 Nov 2020 09:29:57 +0100"Brücken bauen" – Als Auslandspfarrer in Belgien http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bruecken-bauen-als-auslandspfarrer-in-belgien/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=00898a4bcb822a1a42912615732eaf32Gerade noch rechtzeitig vor dem November-Lockdown fand der Jakobi-Treff „Kirche und Welt“ in der Jakobi-Kirche statt. Abstand und Nachverfolgung waren gewährleistet. Das Thema des Abends war „Brücken bauen – Als Auslandspfarrer in Belgien“. Pfarrer Dr. Thorsten Jacobi, Schulreferent der Ev. Kirchenkreise Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken, berichtete über seine Erfahrungen und Eindrücke der fünf Jahre, in denen er als Auslandpfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Antwerpen tätig war. Er war einer von fast 120 Pfarrerinnen und Pfarrer, die im Auftrag der EKD im Auslandseinsatz – in Europa und auf dem ganzen Globus tätig sind. Sie betreuen die deutschsprachigen Gemeinden, die es an vielen Orten der Welt gibt. Die Liste reicht vom italienischen Heilbad Abano Terme über Santiago de Chile und Kapstadt bis zur Insel Zypern. Rund zwei Millionen evangelische Deutsche leben dauerhaft im Ausland, viele andere machen Urlaub.

Nach rund einem Jahr Vorlauf mit Auswahlgespräch bei der EKD in Hannover, Vorstellung in der Antwerpener Gemeinde ,Wahl zum zukünftigen Pfarrer, einem Ausreiseseminar der EKD in Berlin-Spandau und Sprachkursen  „Niederländisch“ in Brüssel und Dortmund war am 1. September 2013 der Dienstantritt in Antwerpen. Bei der Vorbereitung habe ihn insbesondere beeindruckt, mit welcher Sorgfalt auch das familiäre Umfeld auf die neue Situation vorbereitet werde, so Jacobi.

Gemeinde finanziert Einsatz des Auslandspfarrers

Im Gegensatz zu Deutschland müssen die Pfarrerinnen und Pfarrer im Auslandseinsatz von den jeweiligen örtlichen Gemeinden finanziert werden. Dies bedeute für viele Gemeinden, deren Einnahmen letzten Endes auf Spenden der Mitglieder beruhen, einen finanziellen Kraftakt, berichtete der Referent. Zum einen sei man dann als Auslandpfarrer unabhängig von der deutschen Kirchenbürokratie, aber auch in allem auf sich alleine gestellt: Kein Gemeindeamt, das den Schriftkram abwickelt, kein Küster, der die Gottesdiensträume vorbereitet, kein Kreiskirchenamt, das sich um die Pfarrerwohnung kümmert. Auch sei es gewöhnungsbedürftig, dass sich seine Gemeindemitglieder regional über eine Fläche so groß wie das Ruhrgebiet verteilten.

Zu seinen wichtigsten Aufgaben zählte Jacobi die Präsenz als Redner bei Gedenkveranstaltungen wie dem jährlichen Volkstrauertag auf dem Soldatenfriedhof in Lommel oder den Feiern anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs in Langemark. „Als Geistlicher darf man Dinge sagen, die Politiker lieber nicht sagen“ so Torsten Jacobi. Aber es brauche auch viel Fingerspitzengefühl. Zudem habe das Gedenken an den Ersten Weltkrieg in Belgien einen hohen Stellenwert, da das Land im Gegensatz zu Deutschland Schauplatz der menschenverachtenden Schlachten gewesen ist und in beiden Weltkriegen von Deutschland überfallen wurde.

Lutherjahr 2017

Ein Höhepunkt seiner Amtszeit sei zweifellos das „Lutherjahr 2017“ gewesen, zu dessen Organisation in Antwerpen er wichtige Beiträge beisteuern durfte. So war er Kurator der Ausstellung „Luther-Frühling in Antwerpen“ in der Antwerpener St. Andreaskirche, wobei ihm zugutekam, dass er ausgerechnet über „Das Verständnis christlicher Freiheit in den frühen Schriften Martin Luthers“ promoviert hat. Ins Lutherjahr fiel auch die Einweihung des Martin-Luther-Platz (Maarten-Luther-Plein), im heute überwiegend katholischen Flandern war Antwerpen seinerzeit ein Schwerpunkt der Reformation.

Daneben habe es aber auch die normale Gemeindearbeit mit Gottesdiensten, Taufen, Hochzeiten und Konfirmandenunterricht gegeben, wenn auch nur mit drei Konfirmanden –  da musste das Pfarrerehepaar eben halt selbst einige Rollen im weihnachtlichen Krippenspiel übernehmen.

Der Erste Weltkrieg hat tiefe Spuren im Bewusstsein hinterlassen

Die anschließende Diskussion vertiefte insbesondere den historischen Komplex: Es wurde deutlich, dass im Bewusstsein der Belgier der erste Weltkrieg nach wie vor tiefe Spuren hinterlassen hat. Auch die Spaltung in unterschiedliche Gruppen sei in Belgien deutlich spürbarer als in Deutschland, nicht nur in Sprachregionen, sondern auch die Unterschiede der Konfessionen werden anders ausgetragen: Während in Deutschland vielfach gelebte Ökumene praktiziert wird und z. B. die Reformationsfeierlichkeiten überwiegend ökumenisch angelegt waren, wurde der zentraler Festgottesdienst der Protestantischen Kirche Belgiens in der Kathedrale zu Brüssel anlässlich „500 Jahre Reformation“ von protestierenden Katholiken gestört und die Polizei musste einschreiten.

Was hat besonders gut gefallen? Der intensive Kontakt mit einer kleinen Gemeinde und die vielen interkonfessionellen Begegnungen. Und was hat genervt? Der ungeheure Autoverkehr in und um Antwerpen, den die Belgier nur noch mit Selbstironie ertragen und der jetzt zum Weltkulturerbe erhoben werden soll…

Text: Dr. Karl Wilms

 

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news-791Mon, 02 Nov 2020 09:50:42 +0100„Seenotrettung ist kein Verbrechen“ - Vortrag über Flüchtlingshilfe und die internationale Bewegung „Seebrücke“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/seenotrettung-ist-kein-verbrechen-vortrag-ueber-fluechtlingshilfe-und-die-internationale-bewegung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0911456aee4d55bc1df870ae315e2b45Im Rahmen der Vortragsreihe für Engagierte in der Flüchtlingsarbeit der Erwachsenenbildung des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg berichtete Svenja Bloom über Fluchtursachen und das Engagement der Bewegung „Seebrücke“. Das Interesse an der Veranstaltung am 29. Oktober war groß. Trotz der coronabedingten Einschränkungen waren alle zur Verfügung stehenden Plätze im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Tecklenburg-Brochterbeck besetzt. Rita Brinkmann vom Arbeitskreis Flüchtlingshilfe freute sich sehr darüber. „Es zeigt, dass die Themen Flucht und Seenotrettung weiterhin präsent und wichtig sind“, stellte die Integrationshelferin fest.

Svenja Bloom begann ihren Vortag mit einem Film über die humanitäre Aktion des Schiffes „Sea Watch 3“ im Mittelmeer. Unter Führung der deutschen Kapitänin Carola Rackete nahm das Rettungsschiff im Juni 2019 vor der Küste Libyens in Seenot geratene Flüchtlinge an Bord. Journalisten des NDR waren damals vor Ort und dokumentierten die Geschehnisse bis zur Verhaftung Racketes. Sie war ohne Genehmigung in den Hafen von Lampedusa eingefahren, da die Situation an Bord unerträglich geworden war. Die anfängliche Freude über die Rettung war in Verzweiflung über die von der italienischen Regierung geforderte Rückführung nach Libyen umgeschlagen.

Die Referentin ist als „Promotorin für Junges Engagement“ im „Eine Welt Netz NRW“ tätig und ehrenamtlich für die Lokalgruppe der „Seebrücke“ Münster aktiv. In der Präsentation machte sie deutlich, dass Seenotrettung kein Verbrechen ist. Die Zahl der von 2014 bis 2020 im Mittelmeer ertrunkenen Menschen wird auf 20.000 geschätzt, doch die Dunkelziffer ist hoch. Dass auch die Corona-Pandemie dafür herhalten müsse, sichere Fluchtwege zu verweigern, zeigten die Zäune, die derzeit um griechische Flüchtlingslager gezogen würden, erläuterte Bloom. Sie hatte eine sehr informative Analyse zusammengestellt, die anhand von Fakten, Fotos und Tabellen ein realistisches Bild von der aktuellen Situation der Seenotrettung zeichnete. Die Strategie der Europäischen Union bestehe aus Abschreckung, Zurückweisung, Zusammenarbeit mit Diktatoren oder aktivem Wegschauen, betonte sie.

Breiten Raum widmete die Aktivistin dem Kampf für die Entkriminalisierung der Seenotrettung. Sie stellte Möglichkeiten vor, um in Deutschland selbst aktiv zu werden. Durch die Mitarbeit in Organisationen wie Sea Watch oder dem Aktionsbündnis „United4 Rescue“, welches auch von der EKD unterstützt wird, könne viel Positives bewirkt werden. Seit 2018 besteht die internationale Bewegung „Seebrücke“. Deren Mitglieder aus unterschiedlichen Aktionsbündnissen der Zivilgesellschaft solidarisieren sich weltweit mit Menschen auf der Flucht. Die Kreissynode Tecklenburg hat sich in ihrer Sitzung im September diesen Jahres einstimmig für den Beitritt zum Bündnis „United4 Rescue“ ausgesprochen.

In Deutschland stellen sich 203 Städte, Kommunen oder Bundesländer als „Sichere Häfen“ gegen die Abschottungspolitik der EU, darunter 56 in Nordrhein-Westfalen. Sie erklären, dass sie über die offiziellen Zuweisungen weitere Geflüchtete aufnehmen können und wollen, sodass niemand ertrinken oder in Lagern festsitzen müsste (Informationen unter https://seebruecke.org/). Es sei nicht leicht, Politiker von der Notwendigkeit zu überzeugen, wie Beispiele aus Münster und Ibbenbüren bewiesen, doch der Einsatz lohne sich, berichtete die Referentin.

Mehrere Teilnehmer diskutierten über die konkreten Auswirkungen dieser Menschenrechts-Initiative. Vorerst handele es sich nur um einen symbolischen Akt, einige Kommunen blockten dennoch aus Angst vor eventuellen Folgen ab. Befürchtet würde das Abwandern konservativer Wählerschichten zur AfD oder die Verschärfung des Wohnraummangels, hieß es aus dem Publikum. Es fehle vor allem an Ehrenamtlichen und Sozialarbeitern, die den Geflüchteten zur Seite stünden, bedauerte Eugen Chrost, Vorsitzender des Vereins "Flüchtlings- und Integrationshilfe Tecklenburg". Positive Anregungen und Vorbilder sollten mehr in den Mittelpunkt gerückt werden, um die Motivation zur aktiven Mithilfe zu stärken, war ein weiterer Wunsch aus der Zuhörerschaft.

Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder wies darauf hin, dass aufgrund der neuen Corona-Bestimmungen die nächste Veranstaltung der Fortbildungsreihe am 12. November in Westerkappeln ausfallen muss.

Text: Brigitte Striehn

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news-790Mon, 02 Nov 2020 09:00:16 +0100Christliche Freiheit in der Corona-Krisehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/christliche-freiheit-in-der-corona-krise/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=52f218ed9363a393f956df73fda06548Nachfolgend lesen Sie eine Predigt von Pfarrer i.R. Detlef Salomo aus Lotte: "Es gibt viele große Worte: Liebe, Treue, Glück, Frieden. Eines der größten ist das Wort Freiheit, sie zählt zu den höchsten Gütern der Menschheit. Friedrich Schiller schreibt: „Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei, und wär er in Ketten geboren.“ Die Französische Revolution zerbrach die Ketten der Unterdrückung, in dem sie die Freiheit auf ihre Fahnen schrieb. Die Bürgerrechtsbewegung um Martin Luther King forderte die Freiheit für die schwarze Bevölkerung, in zahlreichen Resolutionen ist sie enthalten, in unserem Grundgesetz verankert, auch Bestandteil unserer Nationalhymne: „Einigkeit und Recht und Freiheit.“ In der ehemaligen DDR haben sich die Menschen die ersehnte Freiheit mit friedlichen Mitteln – einmalig in unserer Geschichte – erkämpft und eine Diktatur zum Einsturz gebracht.

In Belo-Russland gehen sie dieser Tage zu tausenden auf die Straße und begegnen dabei einer brutalen Staatsgewalt, die wahllos verprügelt, verletzt, verhaftet, Bilder, die in unserem Land undenkbar wären.  Aber auch wir haben schon einige Demonstrationen gehabt gegen die „Corona-Diktatur“ – wie es auf Plakaten stand -, gegen die Einschränkungen unserer gewohnten Freiheiten. Auf Anraten von Virologen und Gesundheitsämtern beschlossen die Regierungen in einem so noch nie da gewesenen Krisenmanagement drastische Maßnahmen, die auch Grundrechte berührten. Wir mussten auf Liebgewordenes, auf gewohnte Selbstverständlichkeiten verzichten: Theater, Kinos, Museen, Gaststätten, Schwimmbäder, Fußballstadien, nicht zuletzt, die Freiheit zu reisen.

Unsere Kirchengemeinden hat es besonders hart getroffen: Die regelmäßigen Gruppen mussten ausfallen, die Chöre ihre Proben einstellen, die Konfirmationen und Jubiläen wurden verschoben, sonntags blieben Kirchentüren geschlossen. Die Versammlung der Gemeinde, die Feier des Gottesdienstes und der Sakramente, die Predigt des Evangeliums – alles war verboten. Das geht an die geistliche Substanz, an den wesentlichen Auftrag der Kirche, an ihr reformatorisches Selbstverständnis, an die eigene Glaubwürdigkeit, wenn es nicht einmal erlaubt ist, Alte und Einsame zu besuchen, Kranke und Sterbende zu begleiten. Das berührt unsere Rechtsordnung: Darf man die Freiheit der Religionsausübung so einschränken, ja außer Kraft setzen? Darf man im Namen des Infektionsschutzgesetzes wirklich alles als verzichtbar hinnehmen, was dann im Vergleich zu offenen Baumärkten doch erstaunlich anmutet? Darf der Eindruck entstehen, die Kirche sei nicht „systemrelevant“, nicht wahrnehmbar und abgetaucht?

Und umgekehrt: Ist die Kirche nicht gerade dann unentbehrlich, wenn „die Not am Größten ist“, die Not einer ganzen Gesellschaft und eines jeden Einzelnen? Wenn es um Leben und Tod geht, um die Suche nach Trost und Hoffnung? Die Lage ist weiterhin sehr ernst und gewiss nicht zu verharmlosen! Nur wie gehen wir mit dieser für uns alle noch nie dagewesenen Herausforderung um? Konkret: Wie verhalten sich der Schutz der Gesundheit und die Freiheit des Glaubens zueinander? Machen wir uns klar: Es ging bei all den beschlossenen Maßnahmen darum, dass Tempo der Ansteckung zu verlangsamen, damit unser Gesundheitssystem nicht einbricht.

Die Mehrheit hat die Einschränkungen der gewohnten Freiheiten akzeptiert, sich an Regeln gehalten, aus Einsicht, ohne Zwang, aus Solidarität mit den Kranken und Schwachen, die am ehesten gefährdet sind, sicher auch aus Angst angesichts der erschreckenden Bilder aus anderen europäischen Ländern. Und nicht zu vergessen: Aus einem spontanen Gefühl der Dankbarkeit erfuhren Ärzte, Schwestern und Pfleger für ihr beinah übermenschliches Engagement, in dem noch kein Ende abzusehen ist, eine ganz neue Beachtung, Anerkennung und Wertschätzung. Wir haben aber auch die Kehrseite erlebt: Den Egoismus unsozialer Hamsterkäufe, die Ignoranz und Rücksichtslosigkeit der Corona-Leugner, die Zunahme von Aggression und Gewalt, die zahlreichen Verschwörungstheorien im Internet.

„Menschen“, so erklärt uns ein Psychologe, „die unter Druck geraten oder in Furcht sind, neigen zu extremen Meinungen und Verhaltensweisen.“ So gibt es rund um das Virus die wildesten Spekulationen: Eine Erfindung von Bill Gates, eine Strafe Gottes, eine Biowaffe der CIA, eine Laborzüchtung aus Wuhan. In den Niederlanden haben einige die Strahlung als Ursache des Virus ausgemacht und gleich mehrere Mobilfunkmasten zerstört. Andere leugnen einfach die gesundheitlichen Gefahren und halten den Lockdown für einen gemeinen Komplott, beschwören das Ende unserer Freiheit, demonstrieren ohne Schutz und Abstand mit provokanten Parolen: „Schluss mit der Virologen-Diktatur!“ „ Masken sind Folter!“ „Keine Isolationshaft!“ „Endlich wieder Urlaub auf Mallorca!“

Liebe Gemeinde, das wird deutlich: In der Corona-Krise prallen auf einmal unterschiedliche Vorstellungen von Freiheit aufeinander. Dabei kommt auch ein altes Missverständnis wieder hoch, nämlich tun und lassen können, was man will, ungehindert nach seinen Wünschen und Bedürfnissen zu leben, möglichst frei sein von allen Vorgaben, Verpflichtungen und Bindungen. Nicht allen gefällt es, dass sie sich in einem kollektiven Abhängigkeitsverhältnis befinden, dass bestimmte Pflichten und Regeln auferlegt, sei es nur das Tragen einer Maske. Dabei schließen sich Abhängigkeit und Freiheit keineswegs aus.

Fürsorgebeziehungen, wie etwa zwischen einer Mutter und ihrem Kind oder zwischen einem Pfleger und einem Pflegebedürftigen, sind zwar in hohem Maße von Abhängigkeit bestimmt, aber wer wollte bestreiten, dass in ihnen kostbare Freiheitserfahrungen möglich sind. Auch die Entscheidung, mich zu einer Aufgabe zu verpflichten, in dem ich ein Ehrenamt übernehme, kann ich trotz der damit verbundenen Einschränkung als Sinn stiftend und befreiend erfahren. Die Corona-Krise macht uns gerade deutlich, wie sehr Freiheit und Schutz, Selbstständigkeit und Abhängigkeit miteinander verbunden sind. Denn die trotzige Haltung vernünftige staatliche Anordnung abzulehnen, könnte dazu führen, zahlreiche Menschen ihrer Freiheit, ihrer Gesundheit und ihres Lebens zu berauben.

Was aber sagt die Bibel über die Freiheit? Davon erzählt sie schon auf den ersten Seiten. Sie beginnt damit, dass Gott aus freiem Entschluss die Welt ins Dasein ruft. „Gott und die Freiheit“ ist von Anfang an das Thema. Den Menschen schafft er als Gegenüber, „zum Bilde Gottes“ heißt es, autonom, selbstständig, ausgestattet mit Verstand und Gefühl, begabt mit Fantasie, frei in seinen Entscheidungen, fähig zur Liebe, das Menschlichste am Menschen. Es ist ihm möglich, Neues zu denken, sein Leben und seine Welt eigenverantwortlich zu gestalten, die Erde im guten Sinn als Lebensraum zu bebauen und zu bewahren, aber auch auszubeuten und zu zerstören, wie wir es in einem heute noch nie dagewesenen Ausmaß erleben. Er kann eben immer auch anders, hat alternative Möglichkeiten, er ist nicht nur gesteuert und fremdbestimmt. Diese Freiheit ist nur deshalb denkbar, weil Gott sie überhaupt erst möglich gemacht hat, sie ist ein Geschenk, dass unsere Größe und Würde als Menschen auszeichnet.

Wie aber gehen wir, das ist die entscheidende Frage, mit dem Geschenk der Freiheit um? Um das zu erfahren, schlage ich im Neuen Testament nach und finde im Galaterbrief einen prägnanten Satz, der den meisten bekannt sein dürfte: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“ Der Apostel Paulus gibt damit der Freiheit eine herausragende Bedeutung, eine besondere Ausrichtung und Qualität. Es geht nicht nur um die Freiheit schlechthin, als hohes Ideal, als allgemeines Menschenrecht. Gemeint ist die „Freiheit eines Christenmenschen“ von der Martin Luther geschrieben hat „er sei ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan“ und dann in scheinbarem Gegensatz, „ein dienstbarer Knecht und jedermann untertan“. Wofür sind wir frei? Wofür sind wir durch Christus befreit? Ich denke, dass wir in dieser Frage den Sinn der christlichen Freiheit verstehen, ihre Bedeutung, ihre ganz andere Blickrichtung. Sie ist eine echte Alternative zum weitverbreiteten Gebrauch in unserer Gesellschaft: Nicht die demonstrative Nutzung ohne Rücksicht auf die Folgen. Nicht das pure Durchsetzen der eigenen Interessen und Bedürfnisse. Nicht die bloße Handlungs- und Wahlfreiheit ohne Respekt und Anteilnahme. Nein, kein leichtsinniges Leben nach Lust und Laune.

Wenn nicht nur ich frei sein will, sondern auch alle anderen Menschen frei sein sollen, dann kann ich Schutz und Freiheit nicht voneinander trennen. Die christliche Freiheit fügt niemandem Schaden zu. Das ist auch der Grund, weshalb Paulus im gleichen Kapitel einige Verse weiter, das Wort Freiheit durch das Wort Liebe ergänzt und kommentiert: „Seht zu, das ihr eure Freiheit nicht für euren Egoismus ausnutzt, sondern durch die Liebe diene einer dem anderem.“ Das also heißt unser Freisein in der gegenwärtigen Situation: Befreit von Christus von der Sorge um mich selbst, ungehindert für den anderen da sein, alles tun, was für ihn hilfreich und heilsam ist – im wahrsten Sinne des Wortes. Durch eine solche mit dem Maß der Nächstenliebe ausgefüllte Freiheit kann es uns gelingen, diese schwere Zeit zu bestehen und auch mit Abstand und Distanz unseren menschlichen Zusammenhalt zu festigen, den wir gerade jetzt so dringend brauchen".

Pfarrer i.R. Detlef Salomo, Lotte

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news-789Fri, 30 Oct 2020 11:07:57 +0100Gemeinsame Erklärung der evangelischen Kirchen zur aktuellen Lage: Gott steht gerade in schweren Zeiten an der Seite der Menschenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeinsame-erklaerung-der-evangelischen-kirchen-zur-aktuellen-lage-gott-steht-gerade-in-schweren-zei/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cbbbec14aff97eb799e369a080a0ec85Mit Blick auf den im November nun neuerlich bevorstehenden Teil-Lockdown erklären Landessuperintendent Dietmar Arends (Lippische Landeskirche), Präses Annette Kurschus (Evangelische Kirche von Westfalen) und Präses Manfred Rekowski (Evangelische Kirche im Rheinland) gemeinsam:Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist. (1. Petrus 3,15)

Hoffnung, die weiter trägt als menschliches Vermögen und vernünftiges Kalkül: Die brauchen wir gegenwärtig so nötig wie selten.

Der neuerlich notwendig gewordene Teil-Lockdown bedeutet für viele Menschen eine enorme weitere Belastung.
Wir haben gesehen, wie berufliche Existenzen durch die Beschränkungen im Frühjahr gefährdet und zerstört wurden, wie insbesondere alte Menschen von Einsamkeit bedroht waren, wie unser soziales und kulturelles Leben gelitten hat. Nun müssen wir nach einem kurzen Aufatmen während der Sommermonate erleben, dass die Corona-Pandemie noch lange nicht durchgestanden ist, sondern weitere Anstrengungen und Beschränkungen erfordert. Unterdessen ist unsere Gesellschaft dünnhäutiger geworden, und der dunkle Monat November macht es für viele Menschen zusätzlich schwer. Wir stehen vor schweren Wochen, auch weil das Wissen um den nun herausfordernden Alltag erneut verunsichert und schmerzt.

Uns Christinnen und Christen trägt die Gewissheit, dass Gott auch und gerade in dieser schweren Zeit an unserer Seite steht. Wir trauen dem Leben mehr zu als dem Tod.

Gerade jetzt ist unsere besondere Aufgabe, die Einsamen, Alten und Schwachen nicht im Stich zu lassen. Unsere Gedanken und Gebete sind bei denen, die sich Tag und Nacht einsetzen in Arztpraxen und Krankenhäusern, auf Intensivstationen, in Altenheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.

Uns liegt am Herzen und wir sehen uns in der Pflicht, unserem seelsorglichen Auftrag – wie schon im Frühjahr – unter veränderten Rahmenbedingungen weiter mit ganzer Kraft nachzukommen. Das tun wir auch: Wir laden weiterhin ein zu Präsenzgottesdiensten unter strengen Schutzmaßnahmen. Unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger sind ansprechbar und suchen auch weiterhin den Kontakt zu den Menschen. Kirchliche Beratungsstellen bieten nach wie vor ihre Hilfe und Unterstützung an.
In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei denen, die nun erneut um ihre berufliche Existenz bangen: bei den Kulturschaffenden, den Gastronomen, Hoteliers und Selbstständigen, gerade in der Kulturszene und der Veranstaltungsbranche, und vielen anderen mehr.

Unsere Gedanken und Gebete begleiten die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern, Kommunen und Landkreisen, die nach bestem Wissen und Gewissen schwere Entscheidungen treffen.

Der November als Monat des Gedenkens an die Verstorbenen ist der letzte Monat des Kirchenjahres. Ihm folgt die Adventszeit: Eine Zeit der Erwartung – und zugleich eine Zeit der Buße und der Umkehr. Innehalten, umkehren und neue Wege einschlagen – in der Erwartung Gottes, der sich zu uns aufmacht. Als Mensch unter Menschen, mitten hinein in diese schwere Zeit. Niemand und nichts ist verloren.

Diese Hoffnung trägt uns. Diese Hoffnung tragen wir in die Welt. Jetzt erst recht.

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news-785Mon, 26 Oct 2020 15:07:37 +0100Sehnsucht nach Frieden und ein wenig Glückhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sehnsucht-nach-frieden-und-ein-wenig-glueck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e7cbd31eb5b0c641d7c65e8aa9be92c4Drei orchestrale Tonbilder, Filmsequenzen, Fotos und Lesungen vermittelten am 22. Oktober in der evangelischen Friedenskirche in Lotte-Büren ein vielschichtiges Gemälde von einem Europa, das seit Jahrhunderten gleichermaßen Sehnsuchts- und Schreckensort ist. In seinem szenischen Musiktheater „Ach Europa!“ spannt Professor Dr. Norbert Ammermann musikalisch wie literarisch den Bogen von der griechischen Mythologie bis zur schwierigen europäischen Gegenwart. Veranstalter waren die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und „Religions for Peace“ Osnabrück mit Unterstützung des Büros für Friedenskultur Osnabrück. Der „Osnabrücker Friedenstag 2020“ bildete den Rahmen.

Szenische Lesungen der Sage von Europa, von Liebesliedern und Analysen zum Europäismus wurden von einem sinfonischen Klangteppich zu den Themen „Der Stier“, „Der Liebhaber“ und „Gott“ unterlegt. Über den Computer eingespielt, begleitete das Virtual Orchestra Memphis/USA das Konzert. Zum Auftakt las Dr. Hans-Hermann Tiemann Ausführungen zur Europa-Frage von Ernst Troeltsch (1865 – 1923). „Die ganze Weltgeschichte der Neuzeit ist nur möglich als Beziehung des Planeten auf den Europäismus und sein Schicksal“, schrieb der Theologe, Kulturphilosoph und Politiker 1922.

In der „Ilias“ von Homer finden sich die ältesten Hinweise auf die Entführung des Mädchens Europa durch den Göttervater Zeus. Der griechische Dichter Moschos nahm sich der Sage ebenso an wie Ovid, ein bedeutender Poet der antiken römischen Literatur. Auf die drei Fassungen bezog sich Tiemann in seinem Vortrag der Sage von der phönizischen Prinzessin Europa, die zur Königin von Kreta und zur Namensgeberin des Kontinents wurde.

Den Bezug zur Gegenwart veranschaulichte Irmhild Köster mit Berichten von Flüchtlingen, die das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR veröffentlicht hat. Wie das Fliehen vor Krieg und Elend zur tödlichen Falle werden kann, erzählten Doaa und Lava aus Syrien. Die jungen Frauen riskierten ihr Leben, Doaa verlor ihren Verlobten Bassem in den Fluten des Mittelmeeres. „Wir sind nicht freiwillig geflohen“, betont Lava, die in Griechenland das Nötigste zum Überleben fand, am Ende ihrer Geschichte. Der erschütternde Hilfeschrei zweier Jungen aus Guinea, die auf der Flucht im Fahrgestell eines Flugzeugs erfroren, verwies auf die Verantwortung Europas für den afrikanischen Kontinent. „Wir brauchen Sie, um die Armut zu bekämpfen und den Krieg in Afrika zu beenden,“ schrieben der 15-jährige Yaguine Koita und der ein Jahr ältere Fode Tounkara in einem Brief, den sie bei sich trugen.

Europa ist für Flüchtlinge das rettende Ufer. Dies verdeutlichte Ammermann, Kulturbeauftragter des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, in der Musik und den eingeflochtenen filmischen Episoden. Im Konzertführer beschreibt er die Idee: „Das erste Bild, „Der Stier“, im unsteten, bruchhaften 7/4-Takt gehalten, ist vom Blech und  Schlagwerk dominiert, ein drängendes Motiv bestimmt die musikalische Entwicklung – unterbrochen von einem Blick in den Himmel der griechischen Götterwelt.“ Filme und Fotos vom sturmgepeitschten Meer, romantischen Sonnenaufgängen, berühmten Kunstwerken, Wolkenbildern oder Liebespaaren spiegelten die musikalischen Einfälle wider und schufen ein überaus emotional-visuelles Erlebnis für die Zuhörer.

Im zweiten Teil rezitierte Ursula Fenger-Mangerich Texte von Liebesliedern aus Griechenland, Norddeutschland, Portugal oder Schweden. Anschließend wurden sie den Zuhörern in musikalischer Form und mit Fotos sehr gefühlsbetont nahegebracht. Zum Abschluss schufen die orchestrale Besetzung mit Streichern und der Chor eine Hymne, die aus fernen Zeiten herüberklang.

Professor. Dr. Reinhold Mokrosch, Sprecher der Ortsgruppe "Religions for Peace, Osnabrück" sprach dem Team Dank und Anerkennung für die phantastischen Überlegungen der Tondichtung aus. Eine Aufzeichnung des Konzerts steht als Live-Stream unter https://youtu.be/dUooboYDDNw zur Verfügung.

Text: Brigitte Striehn

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news-784Fri, 23 Oct 2020 08:01:40 +0200Neue Fachstelle „Persischsprachige Seelsorge“ in EKvW - Pastor Mehrdad Sepehri Fard ist weiterhin Ansprechpartner für persischsprachige Christenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neue-fachstelle-persischsprachige-seelsorge-in-ekvw-pastor-mehrdad-sepehri-fard-ist-weiterhin-an/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2d9ef451492b7e84a9ef311ec3c734ccSeit Oktober 2020 gibt es die neue Fachstelle „Persischsprachige Seelsorge“ in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Sitz ist das Haus der Evangelischen Kirche in Paderborn des Evangelischen Kirchenkreises. Die Gründungsfeier, zu der auch Gäste aus ganz Westfalen erwartet werden, wird aufgrund der jetzt nur sehr begrenzt möglichen Anzahl der Teilnehmenden später stattfinden.Aus Projekt wird Fachstelle
„Das dank Pastor Mehrdad Sepehri Fard sehr erfolgreiche bisherige Projekt ‚Persischsprachige Seelsorge‘ endete zwar nach drei Jahren, kann aber mit Finanzmitteln aus dem Ökumene-Fonds fortgesetzt werden“, so der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Volker Neuhoff. Gemeinsam mit den Kirchenkreisen Soest-Arnsberg, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg könne der Kirchenkreis Paderborn die Fachstelle gründen und die Seelsorge für persischsprachige Christinnen und Christen weiterführen.

Seelsorge
Mit Pastor Mehrdad Sepehri Fard haben persischsprachige Christinnen und Christen eine Ansprechperson, die sie seelsorglich begleitet und mit ihnen Gottesdienst feiert. Gemeindegruppen persischsprachiger Christen würden vernetzt und fester Bestandteil deutschsprachiger Gemeinden, sagte Neuhoff zu Beginn dieser Arbeit. Sie sei getragen von der Einsicht: „Da sind Menschen anderer Sprache und Herkunft, die die Nähe zu unseren Gemeinden suchen.“

Superintendent André Ost freut sich darüber, dass die Arbeit von Pastor Mehrdad Sepehri Fard auch im Kirchenkreis Tecklenburg weitergeht: "Diese Arbeit hat Früchte getragen und hat persischsprachigen Christen besonders in Ibbenbüren und Rheine sehr geholfen. Als Kirchenkreis leisten wir deshalb gerne weiter unseren Beitrag für diese neue Fachstelle.

Lebenslauf
Mehrdad Sepehri Fard (53) wurde in Teheran (Iran) geboren und kam 1997 mit seiner Frau nach Deutschland. Das Ehepaar lebt in Paderborn und hat zwei erwachsene Kinder. Im Alter von 16 Jahren fand Sepehri Fard zum christlichen Glauben. Theologie konnte er im Iran nur inoffiziell studieren, seine Prüfungen legte er auf Zypern und in den USA ab. 2007 wurde er in Marburg ordiniert. Neben seinem Beruf als Teamleiter bei einem großen Paderborner Unternehmen war er bis 2017 viele Jahre ehrenamtlicher Ansprechpartner und Seelsorger für persischsprachige Christen.

Rückblick
Die „Seelsorge für persischsprachige Christen“ startete mit Pastor Mehrdad Sepehri Fard als Projekt im Oktober 2017 - mit dem Evangelischen Kirchenkreis Paderborn als Anstellungsträger, unterstützt von der Evangelischen Kirche von Westfalen. Weitere Beteiligte: das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der westfälischen Landeskirche, die evangelischen Kirchenkreise Soest, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, die Landeskirchliche Gemeinschaft Rheine und die Lippische Landeskirche.

 

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news-783Thu, 22 Oct 2020 14:40:24 +0200Weiße Privilegien in der Kirche - Studientag: Über Rassismus in der Kirche redenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/weisse-privilegien-in-der-kirche-studientag-ueber-rassismus-in-der-kirche-reden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cc3bd35fc57d3bf1144264e33580a09bÜberlegungen und konkrete Maßnahmen, wie über Rassismus in der Kirche gesprochen werden kann, sind bei einem Studientag am 15. Oktober in Haus Villigst vorgestellt worden. „Wie können wir über Rassismus und Weiße Privilegien in der Kirche sprechen?“, lautete das Thema der Veranstaltung. Dazu eingeladen hatten das Amt für MÖWe und die Vereinte Evangelische Mission (VEM).Die getroffenen Vereinbarungen für eine rassismuskritische Kirche benennen eine Reihe von Weißen Privilegien innerhalb der Kirche und raten unter anderem zu einer Implementierung der rassismuskritischen Perspektive in kirchliche Ausbildungsgänge und die Personalentwicklung.

Zu den weiteren Maßnahmen zählen etwa lokale Studiengruppen und Sensibilisierungstrainings zu Weißen Privilegien, ein Runder Tisch zur Bildungsarbeit in Ämtern und Werken, eine Tagung zur weiteren Vernetzung und die Gründung eines kirchlichen Netzwerkes für Seelsorge, Identitätsbildung und kirchenpolitische Lobbyarbeit für „Persons of Color“ (PoC).

Die Tagung bezog sich auf den Diskurs, der mit dem Synodenpapier der Evangelischen Kirche von Westfalen zum Thema „Kirche und Migration“ angestoßen worden ist und auf die Black-Lives-Matter-Bewegung, in der sich Menschen in Deutschland zunehmend auch mit der Bedeutung von Weißen Privilegien für den strukturellen Rassismus in der Bundesrepublik beschäftigen.

Bratkartoffeln und Migrationshintergrund

„Ich bin mit Bratkartoffeln, Rahmspinat, dem schwarzen Peter und Pippilotta Viktualia in einer Arbeiter*innenfamilie im Ruhrpott aufgewachsen – wo soll der mir zugeschriebene Migrationshintergrund sein?“, fragte Sarah Vecera, deutsche „Person of Colour“ und stellvertretende Abteilungsleiterin der VEM eingangs in ihrem Vortrag.

Der aus Südafrika stammende Pfarrer Quinton Ceasar, der eine Gemeinde in Wuppertal-Cronenberg leitet, forderte unter Bezugnahme auf das Bekenntnis von Belhar der Vereinigenden Reformierten Kirche im südlichen Afrika (URCSA): „Als weiße Kirche müssen wir uns auf den Weg machen, eine klare Sprache der Befreiung von Unterdrückten und eindeutigen Verurteilung von Unterdrückungssystemen zu finden. Und es fängt alles damit an, dass sich die weißen Kirchen mit ihrem eigenen Weißsein, dem white privilege, auseinandersetzen müssen.“

Angelika Veddeler, Abteilungsleiterin Deutschland der VEM, unterstrich die Notwendigkeit, alle Ebenen der Kirchen an einer solchen Veränderung zu beteiligen. Schritte dahin würden gerade in mehreren VEM-Mitgliedskirchen in Deutschland angestoßen.

Zu Beginn der Tagung hatte MÖWe-Regionalpfarrerin Christina Biere Ausschnitte aus ihrer Weißen Biografie vorgestellt. „Wenn man als Weiße in Deutschland aufwächst und Pfarrerin wird, dann ist Weißsein immer die Norm – in der Schule, in der Uni, im Vikariat, in der Gemeinde. Mich zu fragen, was von meinem täglichen Erleben davon geprägt ist, dass ich Weiß bin, ist eine schwierige, aber sehr gewinnbringende Übung. Wenn wir in der Kirche lernen, mehr mit dieser Perspektive auf uns zu schauen, dann werden wir in unserer Identität auch geistlich wachsen.“

Interkulturelle Öffnung weiter entwickeln

Für die westfälische Kirche sei die Tagung ein folgerichtiger Schritt, den Prozess der interkulturellen Öffnung unter Einbeziehung vieler Beteiligter weiter zu entwickeln. „Dass die Auseinandersetzung mit Rassismus und Weißen Privilegien in der Kirche dabei eine wichtige Rolle spielt, bedenken wir auch gemeinsam mit unserer Partnerkirche United Church of Christ (UCC) in den USA. Ihr verdanken wir viele Anstöße, die wir im eigenen Kontext weiter bearbeiten müssen,“ fasste die im Amt für MÖWe mit Fragen der interkulturellen Öffnung betraute Fachreferentin, Pfarrerin Beate Heßler, zusammen.

Die UCC hat ein Curriculum „White Privilege“ veröffentlicht. Damit lädt sie Menschen aus Gemeinden und kirchlichen Gremien ein, über die Vorteile der eigenen Hautfarbe nachzudenken. 

Text: EKvW 

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news-782Thu, 22 Oct 2020 14:23:33 +0200Vier leitende Geistliche wenden sich an griechische Minister: Sorge um besonders gefährdete Geflüchtetehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/vier-leitende-geistliche-wenden-sich-an-griechische-minister-sorge-um-besonders-gefaehrdete-gefluecht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9f8d1f1692835871db9b8aeabe7a5927Angesichts des nahenden Winters steigt die Sorge um das Schicksal der Geflüchteten in zwei Lagern auf der griechischen Insel Lesbos, die nach dem Willen der griechischen Regierung geschlossen werden sollen. In einem Brief an die zuständigen Minister in Athen weisen Leitende Geistliche von vier evangelischen Kirchen im westdeutschen Raum auf den dringenden humanitären Bedarf dieser beiden Lager hin.Die Camps Kara Tepe und Pikpa sind die einzigen Orte auf der Insel, in denen besonders gefährdete Menschen Unterkunft finden.

Deshalb schreiben die vier Leitenden Geistlichen: „Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass Zentren, die als Anlaufstellen für schutzbedürftige Menschen dienten, womöglich geschlossen werden.“ Ausdrücklich würdigen sie: „Die Leistungen, die dort erbracht werden, sind von enormer Bedeutung für schutzbedürftige Menschen.“ Weiter heißt es in dem Brief: „Heute appellieren wir als führende Kirchenvertreter an Sie, Ihre Entscheidung zu überdenken und die Flüchtlingszentren Pikpa und Kara Tepe offen zu halten. Solche Anlaufstellen für schutzbedürftige Menschen braucht es in jedem Asyl- und Migrationssystem. Sie stehen für praktizierte Nächstenliebe und Menschenwürde und in unseren Augen für den fundamentalen christlichen Auftrag, die Schwachen und Bedürftigen zu schützen.“

Der Brief trägt die Unterschrift von Prof. Dr. Beate Hofmann (Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck), Dr. h. c. Annette Kurschus (Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen), Dr. Dr. h. c. Volker Jung (Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau) sowie Manfred Rekowski (Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland). Der Brief wurde Anfang der Woche an Notis Mytarakis, Minister für Zuwanderung und Asyl, und an Yiannis Vroutsis, Minister für Arbeit und Soziales, sowie in Kopie an den deutschen Innenminister Horst Seehofer geschickt.

Schutzorte für besonders Gefährdete

Die beiden Lager Kara Tepe und Pikpa sind eher klein. Kara Tepe wird von der Insel-Kommune Mytilini betrieben. Es soll Ende des Jahres geschlossen werden. Pikpa wurde 2012 von engagierten Inselbewohnern aufgebaut. Heute wird es von dem daraus entstandenen Netzwerk Lesvos Solidarity getragen und international unterstützt, auch von evangelischen Kirchen in Deutschland. Es ist für bis zu 120 Personen ausgelegt, nahm in besonderen Notzeiten aber deutlich mehr Menschen auf. Dort finden die am meisten gefährdeten Flüchtlinge Zuflucht: Menschen, die unter schweren Krankheiten leiden, Opfer von Folter und Gewalt, kinderreiche Familien, schwangere Frauen, Neugeborene, LGBTI, alleinstehende Frauen und Männer sowie Menschen, die selbst einen Schiffbruch erlebt und geliebte Menschen auf See verloren haben. Bis heute wurden circa 30.000 Betroffene von den meist ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Pikpa betreut. Für ihre herausragende Arbeit wurde Lesvos Solidarity im Jahr 2016 mit dem renommierten Nansen-Refugee-Award des UNHCR ausgezeichnet. Die vier Geistlichen bezeichnen die beiden Camps als Orte, an denen „Menschen Würde, Liebe, Sicherheit und Respekt finden können. Dies sind Werte, die wir als christliche Kirchen mit dem Auftrag der Nächstenliebe verbinden.“

Lösung wegen des nahenden Winters dringend

Lesvos Solidarity hat gegen die Schließung Einspruch eingelegt und verhandelt mit den Behörden. International gibt es Proteste, Petitionen und Solidaritätsbekundungen. Dem schließen sich die vier leitenden Geistlichen mit ihrem Brief an. Nach ihrer Einschätzung sollten die meisten Flüchtlinge und Migranten auf das griechische Festland gebracht werden. Von dort müssten sie in größerer Zahl in andere EU-Mitgliedstaaten weiterverteilt werden. Eine solche Evakuierung sei dringend, denn der Winter stehe bevor. In ihrem Brief zeigen die Leitenden Geistlichen Verständnis für die schwierige Lage Griechenlands: „Wir versichern Ihnen, dass wir uns auch weiterhin für eine Europäische Lösung zum Schutz von Flüchtlingen einsetzen werden.“

Evangelische Kirchen aktiv

Viele evangelische Kirchen und Einzelpersonen engagieren sich schon lange für Geflüchtete. Die Evangelische Kirche von Westfalen hat Lesvos Solidarity mit einer Corona-Nothilfe unterstützt, die Evangelische Kirche in Hessen-Nassau und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck haben nach dem Brand in Moria das Netzwerk Lesvos Solidarity mit einer Soforthilfe gefördert. Ein Spendenkonto ist weiterhin eingerichtet.

Text: EKvW

 

Spendenkonto:

Evangelische Kirche, IBAN: DE27 5206 0410 0004 1000 00, Evangelische Bank / Betreff: Spende Lesbos

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news-781Thu, 22 Oct 2020 14:17:51 +0200Raum der Versöhnung zwischen Deutschen und Polenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/raum-der-versoehnung-zwischen-deutschen-und-polen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=acdc1a7c3a7ae26459922f6fd0778469Präses Annette Kurschus hat als stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) zur Auszeichnung ihres Projektes „Erinnern, Verstehen, Versöhnen“ gratuliert. Das deutsch-polnische Versöhnungsprojekt erhielt den Anna-Wasa-Preis der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.„Ihr Projekt hat ein wichtiges Netzwerk der Begegnung zwischen Deutschen und Polen geschaffen. Neben der reichen materiellen Hilfe und dem großen ehrenamtlichen Engagement entstand ein Raum der Versöhnung, in dem sich Menschen aus beiden Ländern über ihre Identitäten verständigen“, schrieb die Präses, die zugleich Beauftragte des Rates der EKD für die deutsch-polnischen Beziehungen ist, an die Preisträgerinnen in ihrem Glückwunschschreiben.

In dem 1976 auf Initiative des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR und der Aktion Sühnezeichen entstandenen Projekt engagierten sich Frauen und Männer aus der DDR jährlich für zwei Wochen in ehrenamtlicher karitativer Arbeit und in Begegnung und Gespräch im Kindergesundheitszentrum Warschau. Nach der politischen Wende wurde das Projekt in der Trägerschaft der Evangelischen Frauen in Deutschland und der Polnisch-Augsburgischen Kirche bis 2015 fortgesetzt. Die Homepage www.erinnern-verstehen-versoehnen.de gibt eine Übersicht über die vielfältigen Facetten des Projektes. 

Der Anna-Wasa-Preis erinnert an die polnisch-schwedische Prinzessin Anna Wasa (1568-1625). Mit dem Preis ehrt die Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen jährlich herausragende Projekte der Versöhnung zwischen Deutschen und Polen. Schirmherr ist der deutsche Botschafter in Warschau, Dr. Arndt Freytag von Loringhoven. Die Preisverleihung ist für den November geplant.

Text: Pressestelle der EKD

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news-780Tue, 20 Oct 2020 09:22:31 +020050 Jahre Ev. Bodelschwingh-Kindergarten in Lengerich-Wechtehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/50-jahre-ev-bodelschwingh-kindergarten-in-lengerich-wechte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=837ab0fb152225b528c1fc1cade3d3b7Der Bodelschwingh-Kindergarten in Lengerich-Wechte wurde im September diesen Jahres 50 Jahre alt. Eigentlich sollte dies mit einem großen Jubiläumsfest gefeiert werden, doch coronabedingt war es leider nicht möglich. „Aber“, so Einrichtungsleiterin Ellen Frenz: “aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Sobald die Lage es zulässt, wird die Feier nachgeholt“.Der Bodelschwingh-Kindergarten ist eine zweigruppige Kindertageseinrichtung. Er wurde im September 1970 in Betrieb genommen. Nachdem bauliche Mängel am alten Gebäude auftraten, erfolgte im September 1994 der erste Spatenstich für den Ersatzbau. Im Juli 1995 wurde das neue Gebäude eingeweiht. Seit dem 1.Advent 1997 trägt die Einrichtung den Namen „Ev. Bodelschwingh-Kindergarten“. Die Trägerschaft des Kindergartens liegt beim Ev. Kirchenkreis Tecklenburg. Die Einrichtung ist eine der 27 Kindertagesstätten im Kindergartenverbund des Kirchenkreises.

„Wir nehmen Kinder vom zweiten Lebensjahr bis zum Beginn der Schulpflicht auf und freuen uns jederzeit über Neuanmeldungen“, informiert Ellen Frenz. „Das Leitbild des Bodelschwingh-Kindergartens umfasst unsere wichtigsten Werte in der pädagogischen Betreuung der Kinder: Das sind Geborgenheit, Respekt, Toleranz und Wertschätzung im Umgang miteinander, Selbstständigkeit sowie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur“.

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news-779Mon, 19 Oct 2020 11:12:31 +0200Pfarrerin Judith Schäfer tritt am 1. November ihren Dienst in Ibbenbüren-Laggenbeck anhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrerin-judith-schaefer-tritt-am-1-november-ihren-dienst-in-ibbenbueren-laggenbeck-an/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e2459698f65d91dda14b0398bb380755Eine Gemeinde ohne Pfarrer? Das ist ein bisschen wie Weihnachten ohne Weihnachtsbaum; es geht, aber es fehlt irgendwie etwas. Doch die pfarrerlose Zeit in der evangelischen Johannesgemeinde Laggenbeck ist nun – Gott sei Dank – vorüber: Am 1. November nimmt Pfarrerin Judith Schäfer dort ihren Dienst auf und erfüllt auch gleich das frisch renovierte Pfarrhaus neben der Kirche mit neuem Leben.Seit der Verabschiedung von Pfarrerin Irmtraud Rickert Anfang Juni 2020 gab es in Laggenbeck keinen direkten Ansprechpartner vor Ort mehr: Pfarrer Reinhard Lohmeyer aus dem Pfarrbezirk I und II hatte die Vakanzvertretung übernommen und musste auch schon kurze Zeit später in seinem eigenen Pfarrbezirk zusätzlich eine vakante Stelle verwalten. Das hat nun – zumindest in Laggenbeck – ein Ende, wenngleich der erste Gottesdienst der neuen Pfarrerin gar nicht in der Johanneskirche stattfinden wird: Am Buß- und Bettag wird Judith Schäfer den Zentralgottesdienst in der Markuskirche Ibbenbüren-Dörenthe leiten. Im Christus-/Markusbezirk hatte vor einigen Jahren schon einmal alles begonnen. Denn bis zum April des vergangenen Jahres absolvierte die junge, engagierte Theologin ihr Vikariat bei Pfarrer Reinhard Lohmeyer in eben jenen beiden Ibbenbürener Pfarrbezirken. Anschließend wechselte sie als Pfarrerin im Probedienst in die Lukasgemeinde Münster-Gievenbeck, wo sie – gerade zum Schluss – noch einmal viele Einsatzgebiete kennenlernte: Sie habe viel im Kirchenkreis Münster gemacht, in der Schule unterrichtet, beim Ausrichten einer Hochzeitsmesse geholfen und sei also „ein bisschen durch alle Arbeitsfelder gegangen“, erzählt die gebürtige Dorstenerin.

Dass in Laggenbeck eine Stelle freigeworden war, habe sie zwar mitbekommen, da sie sich jedoch nach wie vor noch im Probedienst befindet, habe sie sich aber nicht offiziell bewerben dürfen, so Schäfer. Doch die Johannesgemeinde selbst habe sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, und grundsätzlich gebe es auch die Möglichkeit, als Pfarrerin im Probedienst die Stelle zu wechseln. Nun hofft Judith Schäfer, dass es – wie vom Kirchenkreis Tecklenburg vorgesehen, das letzte Wort hat aber die Kirchenleitung in Bielefeld - mit ihrer Ordination klappt. Diese ist für den 4. Advent am 20. Dezember in der Christuskirche geplant.

Bis dahin möchte sie erst einmal ihre neue Gemeinde kennenlernen, Fuß fassen („das Schöne für mich ist, dass ich das erste Mal nach vielen Jahren wieder bleibe“) und schauen, wo sich Schwerpunkte setzen lassen. Ihr selbst liegen insbesondere generationsübergreifende Projekte am Herzen sowie die Arbeit mit Familien und Kindern, ist sie doch im Vorstand des Westfälischen Verbands für Kindergottesdienst tätig. „Ich feiere sehr gerne Gottesdienste in verschiedenen Formen“, verrät Judith Schäfer, die angesichts der derzeitigen coronabedingten Lage auf einen kreativen Umgang mit den verbliebenen Möglichkeiten setzt.

So hat sie während des Lockdowns für ihre Münsteraner Gemeinde eine digitale Kinderkirche entwickelt, in der nun jeweils am ersten Sonntag im Monat ein neuer Beitrag online geht. Das wolle sie auf jeden Fall beibehalten, auch wenn es mit einer Menge Arbeit verbunden sei, erklärt die junge Pfarrerin. „MitNehmKirche“ heißt das Programm mit dem passenden Untertitel „Mit Schäfer und Schaf“ (einer Schaf-Handpuppe), zu finden auf der Plattform YouToube. „Da wird es sicherlich auch eine Advents- und Weihnachtsfolge geben“, verspricht Judith Schäfer.

Kurz vor dem Umzug steht für die neue Laggenbecker Pfarrerin aber erst einmal noch ein weiteres einschneidendes Erlebnis an: Sie wird heiraten und dann zusammen mit ihrem Mann das Pfarrhaus beziehen. Schon bald wird es voraussichtlich im Pfarrhaus an der Permer Straße noch weiteren Zuwachs geben: Ein Hund soll Leben in die Bude bringen, denn genau dafür sei „dieses Pfarrhaus mit Garten ein Traum!“                              

Text: Claudia Ludewig

 

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news-778Mon, 19 Oct 2020 10:08:14 +0200Improvisations-Festival zwischen Tradition und Experimenthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/improvisations-festival-zwischen-tradition-und-experiment/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5a0279ad93bc56d2e51fe809098733a4Musiker lassen sich von ungewöhnlichen Rahmenbedingungen für Auftritte nicht abschrecken, im Gegenteil. So wählte Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte für die Workshop-Serie „imbbpro“ der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren in diesem Jahr Musikstücke aus, die Tradition und Transformation vermischen. Sie benötigten förmlich die aktuellen Schutzbestimmungen als Rahmenbedingung, spielten mit Abständen, Annäherungen und verblüffenden Erfindungen, erklärte der „Spiritus Rector“ der Veranstaltung. „Die Workshops waren entspannt wie immer“, stellte Dozentin Nicole Godereis-Buller fest. Wolfgang Donnermeier freute sich über gut gelaunte Teilnehmer. Die zögerliche Frage „War das jetzt richtig?“ konnte er stets bejahen, denn ein „Falsch“ gibt es beim Improvisieren nicht. „Es war anders, aber sehr schön“, sagte Hannah Praetorius. Sie konnte der ungewohnten Sitzordnung in einem großen Kreis durchaus etwas abgewinnen. Neue Ideen für die räumliche Aufteilung der Instrumente hätten auch das Musizieren beflügelt.

Die Dozenten Christian Schauerte, Nicole Godereis-Buller, Wolfgang Donnermeier, Martin Behrens, Jürgen Hecker und Oliver Rehmann ließen sich darauf ein. An zwei Tagen konnte unter Einhaltung von Corona-Hygienemaßnahmen gespielt werden. Die Anzahl der Teilnehmer erlaubte gemeinsame Probenstunden „Somit konnten wir Klassik und Jazz-Improvisationen gut mischen“, unterstrich Christian Schauerte. Im Gottesdienst am 10. Oktober 2020 waren die Dozenten einfühlsame Begleiter für die Gemeinde. Zudem gestalteten sie einen ganz besonderen musikalischen Rahmen.

Pfarrerin Monika Altekrüger predigte über Jeremia 17, 7 – 8. In der Bibel heißt es an der Stelle: „Gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hinstreckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte.“  Den Psalm 1 sprachen die Gottesdienstbesucher gemeinsam.

Am Sonntag kamen einige Besucher in den Genuss eines kleinen Konzerts, das die Dozenten und Workshop-Teilnehmer gemeinsam aufführten. Klassische Instrumente, Jazz-Improvisationen und Gesang verbanden sich zu einem nicht alltäglichen Klangerlebnis. Bezugnehmend auf die aktuelle Lebenssituation rückten Themen wie Einsamkeit, Nähe, Ferne oder Abstand – zwischen Menschen wie Tönen – in den Mittelpunkt. Einstieg war das „Pendelstück“ mit nur zwei Akkorden „Einsam bist du klein, aber gemeinsam werden wir Anwalt des Lebendigen sein“ von Peter Janssens.

„Bei „Long Ago and Far Away“ von Jerome Kern vergrößerten die Musiker stetig die Distanz zwischen den Tönen. „Das gewährleistet mehr Sicherheit“, scherzte Christian Schauerte. Er hatte sich auch die experimentelle, freitonale Interpretation der Postleitzahlen der Musiker ausgedacht, die ohne festgelegte Akkorde funktionierte und den Zuhörern ein höchst modernes Hörerlebnis bescherte. Bei „Back at the Chicken Shack“ von Jimmy Smith bekamen die Mitwirkenden Gelegenheit, solistisch zu glänzen. Den Abschluss des Konzerts bildete der Song „From a Distance“ (Aus der Ferne) von Julie Gold. Er nahm das Thema des kleinen Festivals noch einmal auf und schickte die Besucher nach langem Applaus beschwingt nach Hause.

Text: Brigitte Striehn

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news-776Thu, 08 Oct 2020 10:10:35 +0200Mann beißt Hund - Augenblick mal! - Schulung für Sprecherinnen und Sprecher von Kurzandachten in Billerbeckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mann-beisst-hund-augenblick-mal-schulung-fuer-sprecherinnen-und-sprecher-von-kurzandachten-in-bil/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4facd41d48b4bd99df95938a76b84708„Wenn ein Hund einen Mann beißt, dann ist das keine Nachricht“ so Daniel Gewand, Pastoralreferent und Referent der zweitägigen ökumenische Schulung für Sprecherinnen und Sprecher von Kurzandachten im Lokalfunk. Doch wenn ein Mann einen Hund beißen würde, dann sei dies eine Nachricht wert. Um Medienanalyse und das Texten fürs Hören ging es am ersten Tag. „Das Medium Radio hat eine hohe Reichweite, überzeugt durch große Glaubwürdigkeit und punktet durch ausgeprägte Hörernähe“ ist sich Martin Wißmann, Leiter der Rundfunkarbeit im Bistum Münster, sicher. „Insgesamt acht Pfarrerinnen, Pfarrer und Pastoralreferentinnen/-referentinnen aus dem Münsterland und Tecklenburger Land nahmen am 17. September und 1. Oktober an der Schulung im Ev. Gemeindezentrum „Zum Guten Hirten“ in Billerbeck teil.

Im Blick auf die Produktion sollten die Theologinnen und Theologen im Hinterkopf haben, dass gerade der Hörfunk ein „Nebenbei-Medium“ ist, so Wißmann. „Denken Sie daran, dass die klassischen Hörer gerade kochen oder auf der Autobahn unterwegs sind“. Das Motto der Beiträge sollte sein: „Sprich von Dir, sprich von Gott, sprich verständlich. Und: Vergesst den Küchenzuruf nicht!“ Der Küchenzuruf ist das, was beim Hörer/der Hörerin beim Zuhören hängenbleibt. Die Kernbotschaft eben.

Drei Dinge, so Daniel Gewand, seien in den Blick zu nehmen: “Die Verkündigung, der Lokalbezug zur Region und das Erzählen von sich“. „Erzählen Sie von sich in bildhafter Sprache. Nehmen Sie die Hörer mit in die Situation!“ so sein Credo. In Workshops erproben die angehenden Sprecherinnen und Sprecher die ersten Beiträge und reflektieren sie in einer sogenannten „Ohrenkritik“. Zielsetzung sind dann die Erstellung und das Sprechen von Kurzandachten bei den Lokalsendern Radio RSt, Radio Kiepenkerl und Radio WAF. Bei den Kurzandachten sollten die Sprecher von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen berichten. Nur 60 bis maximal 90 Sekunden dauert so ein Beitrag. Da gilt es, sich auf einen Gedanken, einen Impuls für den Alltag zu beschränken. Die Bandbreite der Andachtsthemen war breit gefasst: beispielsweise ging es um Urlaubsfeeling auf dem Surfbrett, den Karnickelsand in Lengerich-Hohne, „Trash-TV“ (RTL II), ein Festival (mit Dosenbier, Ravioli und dröhnenden Bässe), einen Actionfilm mit Delphine Washington und „Gott findet Karneval gut“.

Am zweiten Schulungstag vermittelte Sprechcoach und Stimmtrainerin Jennifer Sünderkamp Tipps, wie die Teilnehmenden sich vor der Aufnahme im Studio lockern können. Außerdem gab sie ihnen hilfreiche Tipps für die Haltung und das Sprechen am Mikrofon. „Die Atmung ist das Instrument fürs Sprechen“ betonte sie. Die Teilnehmer sollten der Atmung Platz geben, damit die Stimme sich entfalten könne. Interessant für die Teilnehmenden war, dass es bei Aufregung hilft, sich übers Gesicht zu streichen, laut zu seufzen oder zu hüpfen.  Die Aufnahmesituation erprobten die Teilnehmenden in Workshops. Im Plenum ging es dann um die „Ohrenkritik“ und das gegenseitige Reflektieren und das Weitergeben von Tipps.

Das Feedback zu beiden Schulungstagen war für die Referenten und die Referentin sehr erfreulich: „Ich fand es gut, Aufnahmen von mir selbst zu hören“ so ein Teilnehmer. Die Tipps seien praktisch und somit umsetzbar. „Alle meine Erwartungen wurden an beiden Tagen übertroffen“ so eine Teilnehmerin. „Ein schönes Miteinander als Gruppe“ meinte ein anderer abschließend. „Unterschiedliche Kompetenzen haben sich gut ergänzt“ meinte eine Teilnehmerin. Martin Wißmann bescheinigte den Teilnehmenden, dass sie „lernwillig, aufmerksam und behutsam miteinander umgegangen seien. Die gegenseitige Kritik an den Beiträgen sei konstruktiv gewesen.

Diese mittlerweile dritte zweitägige Sprecherschulung in diesem Jahr wurde vom Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, dem Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken und dem Bistum Münster angeboten.

Text: Christine Fernkorn

 

Bereits gesendete Beiträge zum Nachhören finden Sie hier: 

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/presseportal/kirche-im-radio

 

 

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news-774Tue, 06 Oct 2020 09:36:23 +0200Udo Schmidt-Albrecht für 30-jährige Tätigkeit als Jugendreferent geehrt - Erntedankgottesdienst in der Christuskirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/udo-schmidt-albrecht-fuer-30-jaehrige-taetigkeit-als-jugendreferent-geehrt-erntedankgottesdienst-in-d-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5445d8c09af38a139f9c3f42acda0a99Im Mittelpunkt des Erntedankgottesdienstes in der Christuskirche stand am 4. Oktober Udo Schmidt-Albrecht. Der Jugendreferent der Evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren und des Kirchenkreises Tecklenburg übt diese Tätigkeit seit nunmehr 30 Jahren aus. In dieser Zeit habe er Spuren hinterlassen und Früchte hervorgebracht, bescheinigte ihm Pfarrer Reinhard Lohmeyer. Erinnerungen an viele gute und manche weniger schöne Erfahrung wurden während einer abwechslungsreichen „USA“-Reise mit Udo Schmidt-Albrecht und zahlreichen Wegbegleitern geweckt. Die Jugendlichen hatten Spaß, erfuhren Bildung, meisterten brenzliche Situationen, bewältigten Krisen und festigten Freundschaften. Schon im Eingangsgebet wurde deutlich, dass die Dankbarkeit für gemeinsame Erlebnisse bei den Jugendlichen groß ist.

Die Konfirmanden Julian Schwarz und Max Jaufmann trugen die Lesung aus dem achten Kapitel des Markusevangeliums über die Speisung der 4000 vor. Den Psalm 138 sprach die Gemeinde in der gut besuchten Kirche gemeinsam. „Wir wollen Gott danken für das, was in seiner Schöpfung an Schönem und Lebendigem, an Befreiendem und Ermutigendem hervorgebracht worden ist“, sagte Reinhard Lohmeyer.

Für die „USA-Reise“ wurde ein Kanu in die Kirche gefahren, als Symbol für Ferienfreizeiten, die in den Köpfen der Teilnehmer präsent sind. Jugendliche, Mitarbeiter und Eltern berichteten über die besonnene, lockere und humorvolle Art des Jugendreferenten und die besondere Stimmung, die Lust auf die Arbeit mit Menschen machte. In das Kanu legten sie Dinge, die für viele Mitwirkende prägend waren: Tagebücher, Spiele, „Herbert“, eine Gartenharke, ein T-Shirt mit Unterschriften, Hut, Konfi-Mappe und -Tasche, unzählige Kugelschreiber, Huhn Heribert, Essen, Getränke, ein Paddel natürlich und als unentbehrliches Utensil: die Filmkamera. Mit den tollen Videos gab es bei den Abschluss-Shows regelmäßig großes Vergnügen. Eine wichtige Maxime war es stets, dass alle mitdenken, mithandeln und im Team mit anderen stärker werden können. Die Lieder hatte Reinhard Lohmeyer passend zu der Präsentation ausgewählt, wegen Corona leider nur zum Mitsummen. Es waren Lieder, die bei den Mitarbeiterausbildungs-Freizeiten auf Wangerooge "Kultstatus" haben. 

In den Fürbitten nahmen die Sprecher wieder Bezug auf die Dankbarkeit: für Lebensfreude oder Möglichkeitsräume, in denen Menschen zusammenhalten, einander unterstützen, beistehen, Freude und Erfüllung teilen. Die Gottesbesucher beteten für alle Haupt- und Ehrenamtliche in allen Gemeinden auf der Welt. „Wir danken dir, dass wir immer mehr lernen, mit Menschen aus anderen Kulturen und Religionen Gemeinschaft zu haben. Wir danken dir, dass du in allen menschlichen Beziehungen mit deiner Liebe anwesend bist“, betete Pfarrer Christian Heinz.

Text: Brigitte Striehn

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news-772Fri, 02 Oct 2020 11:15:54 +0200Backen und helfen: Aktion- "5000 Brote" - Konfis backen zu Hause oder im Gemeindehaushttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/backen-und-helfen-aktion-5000-brote-konfis-backen-zu-hause-oder-im-gemeindehaus/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=031a7733a9c0b321ecb28091fb49c1ccAuch in der Corona-Zeit werden Konfirmandinnen und Konfirmanden in Westfalen wieder Brote backen für einen guten Zweck. Zu Erntedank am 4. Oktober startet die diesjährige Aktion „5000 Brote – Konfis backen für Brot für die Welt“ als Zeichen der Solidarität und des Miteinanders. In Westfalen wird dazu Trockenhefe verteilt. Die Mitmachaktion dauert bis zum 1. Advent (29. November 2020).Wegen der Corona-Pandemie backen Konfis allerdings eher zu Hause oder falls doch möglich im Gemeindehaus - statt wie in den Vorjahren in einer echten Backstube. Es gibt ein Erklärvideo zum Backen und Rezepte. Ihre selbstgebackenen Brote oder Kuchen sollen sie in der Familie sowie an Freunde und Freundinnen verteilen und dafür um Spenden bitten für Projekte von Brot für die Welt.

Mit Trockenhefe des evangelischen Hilfswerkes können Jugendliche eigene Backaktionen starten unter dem Motto „Backen & Helfen“. Daran beteiligen will sich beispielsweise der Kirchenkreis Unna und Fotos vom Backen als Motivation zum Mitmachen veröffentlichen. Hefe-Päckchen können beim Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung/MÖWe kostenlos bestellt werden.

Aus einem Hefe-Tütchen kann mehr als ein Brot oder ein leckerer Kuchen entstehen, wie die Organisatoren mitteilen. Die Aktion will dazu beitragen, dass junge Menschen erkennen, wie viel Arbeit im Essen steckt. Und sie will mithelfen, damit Jungen und Mädchen in anderen Teilen der Erde genug zu essen bekommen, zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen können. Gerade durch Covid-19 sind doch die Aktionsthemen wie globale Ungleichheit, Hunger und Armut, die Lebenssituationen von Jugendlichen oder Bildungschancen, noch sichtbarer geworden.
Die Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ gibt es seit 2014. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte sie gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerkes und dem Hilfswerk Brot für die Welt ins Leben gerufen. Auch die westfälische Präses Annette Kurschus unterstützt das Anliegen.

Text: Pressestelle möwe, Dortmund

Weitere Informationen: www.5000-brote.de
www.brot-fuer-die-welt.de/gemeinden/jugend-konfirmanden/5000-brote/


Mehr Informationen beim Aktionsteam der Landeskirche:

Iris Keßner und Sabine Gravili, Pädagogisches Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen,
Tel.: 02304 755-166 oder per E-Mail an: sabine.gravili@pi-villigst.de.

Konfi-Gruppen und Gemeinden können Hefe-Päckchen bestellen im Amt für MÖWe per E-Mail an: katja.breyer@moewe-westfalen.de (mit Bitte um Mengenangabe und Lieferadresse).

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news-770Wed, 30 Sep 2020 12:56:08 +0200Wer den Kaffee macht, muss davon leben können - Genossenschaft finanziert und fördert Kaffeeanbau in Kooperativenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wer-den-kaffee-macht-muss-davon-leben-koennen-genossenschaft-finanziert-und-foerdert-kaffeeanbau-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7a4332019f3fa9b0f0fdf283165cd77fAuch wenn „das beliebteste Heißgetränk der Deutschen“ seit 2015 sogar einen internationalen Ehrentag am 1. Oktober bekommen hat: Vom Megageschäft mit dem Kaffee kommt bei den kleinbäuerlichen Produzent*innen oft nicht genug Geld für ein menschenwürdiges Leben an. Die internationale Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit finanziert und unterstützt deshalb zunehmend Kaffee-Kooperativen im globalen Süden. „Wir halten zusammen“, sagt Dalinda Castillo. Sie ist Bäuerin und Mitglied der Kaffeekooperative Aprocassi in St. Ignacio im Norden Perus, eine der Partnerorganisationen, die seit 2012 mit Oikocredit zusammenarbeitet. Rund 600 Mitglieder haben sich bei Aprocassi zusammengeschlossen. Deren Zusammenhalt ist bitter nötig, damit die Kaffeeproduzent*innen überhaupt eine Chance auf dem Weltmarkt haben. Vom Kaffeegeschäft profitieren vor allem große Konzerne und Staaten im Norden – auf dem Rücken der Erzeuger*innen und Erzeugerländer, wie eine Studie des Forschungsinstituts BASIC im Auftrag der Fair-Handels-Organisationen Commerce Equitable France und Max Havelaar France sowie des Netzwerks "Repenser les filières" (zu Deutsch "Wertschöpfungsketten neu denken") belegt1. „Die Erzeugerländer erhalten nur einen geringen Anteil des in der Branche erwirtschafteten Wertes, während sie die meisten sozialen und umweltbedingten Folgen der Lieferkette zu tragen haben“, heißt es darin.

In Peru beispielsweise sind im Jahr 2017 nicht mehr als etwa zehn Prozent des durchschnittlichen, von den Konsument*innen gezahlten Kaffeepreises bei den Kaffeebäuer*innen angekommen, vom Endverkaufspreis des portionierten Kaffees sogar nur 2,7 Prozent – bei steigenden Produktionskosten. 1.500 bis 3.000 Dollar im Jahr erwirtschaften die Farmer*innen bei Aprocassi mit dem Kaffeeanbau im Schnitt. Rund drei Viertel der Mitglieder produzieren Bio-Kaffee, die anderen sind dabei umzustellen. Die Kooperative hat sich einen nationalen und internationalen Kundenstamm aufgebaut, der den hochwertigen Bio-Kaffee zu Fairhandels-Preisen abnimmt. „Landwirtschaft zu finanzieren erfordert viel Know-how und ist risikoreich, aber hier können wir ökonomisch und ökologisch wirklich viel erreichen“, sagt Werner Thorne, Leiter des Oikocredit-Büros Peru in Lima.

Damit Partner im Kaffeesektor klimabedingten Problemen wie Pilzbefall begegnen können, unterstützt Oikocredit sie mit Kapital zu besonderen Konditionen, beispielsweise mit variablen Rückzahlungen im Falle von Ernteausfällen. Beratung und Schulungen sollen sie zudem fit machen, um sich auf veränderte klimatische Bedingungen einzustellen und die Preisschwankungen im Kaffeesektor besser abfedern zu können. Um ihre Position in der Kaffee-Wertschöpfungskette zu verbessern und mehr Einkommen zu erwirtschaften, weiß man bei Oikocredit, brauchen die Kaffeeproduzent*innen und ihre Organisationen Zugang zu Finanzierungsmitteln. Menschen, die ihr Geld bei Oikocredit nachhaltig anlegen (derzeit 59.000 Anleger*innen weltweit), tragen dazu bei, dass der Kaffee nicht nur den Konsument*innen, sondern auch den Produzent*innen schmeckt.

Für Rückfragen und weitere Informationen:

Karen Zwissler, Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

kzwissler@oikocredit.de

Tel.: 0228/6880-280

 

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news-768Mon, 28 Sep 2020 15:15:58 +0200Heinz-Gerd Wanning einstimmig zum Vorsitzenden der MAV des Kirchenkreises Tecklenburg gewählthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/heinz-gerd-wanning-einstimmig-zum-vorsitzenden-der-mav-des-kirchenkreises-tecklenburg-gewaehlt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=35399794f5d923b3fcb00d3e87323fa4Die Mitarbeitenden des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg haben Heinz-Gerd Wanning in ihrer Sitzung zum Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg gewählt. Nachdem die Mitarbeitenden des Kreiskirchenamtes Tecklenburg zum 1. Januar 2020 in den Verband der Kirchenkreise Tecklenburg, Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken überführt wurden, wählten sie eine MAV für den Verband. Im Kirchenkreis Tecklenburg galt es jetzt, für die übrigen Mitarbeitenden aus der Jugendarbeit, dem Verbund der Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis, der Superintendentur sowie für die beim Kirchenkreis angestellte Religionslehrerin eine neue Mitarbeitervertretung zu wählen.

In der Versammlung am 22. September wählten die Mitarbeitenden den Jugendreferenten Heinz-Gerd Wanning einstimmig zum MAV-Vorsitzenden. Kerstin Bothner, Vorsitzende des Geschäftsführenden Ausschusses der MAVen im Kirchenkreis, beriet die Beteiligten dabei fachlich in der Durchführung des Wahlverfahrens. 

Wanning bringt bereits eine zehnjährige Erfahrung aus der MAV-Arbeit mit. Ingrid Klammann (Jugendreferentin Region West und Multiplikatorenstelle Sexualisierte Gewalt) und Carla Zachey (Fachberaterin im Kindergarten-Verbund) konnten an der Sitzung nicht teilnehmen. Sie hatten sich schriftlich bereit erklärt, als Ersatzmitglieder der MAV zur Verfügung zu stehen. Superintendent André Ost beglückwünschte den Vorsitzenden und die beiden Stellvertreterinnen und wünschte ihnen viel Erfolg für ihre Arbeit.

 

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news-766Mon, 28 Sep 2020 09:46:39 +0200Johanneskirche draußen vor der Stadt – mitten im Leben - Historiker Dr. Andreas Oehlke referierte am Stiftungsabend in der Johannesgemeinde zu Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/johanneskirche-draussen-vor-der-stadt-mitten-im-leben-historiker-dr-andreas-oehlke-referierte-am/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=107f8d3c7d882148e05c32db8235e2fd„Seit 18 Jahren gibt es die Stiftung denkmalwerte Kirchen im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg“, so Superintendent André Ost. Erstmals finde der Stiftungsabend in der Gemeinde Johannes zu Rheine statt. Kuratorium und Vorstand der Stiftung, die sich an diesem Tag neu konstituiert hätten, seien froh, dass es trotz der Corona-Situation möglich sei, den Stiftungsabend anbieten zu können. Im Jahr 2008 habe die Gemeinde das hundertjährige Jubiläum der Kirche gefeiert. Die Festschrift verfasste der Historiker Dr. Andreas Oehlke aus Rheine. „Er hat die Geschichte der Gemeinde intensiv mit dem damaligen Gemeindepfarrer Harald Klammann, recherchiert“, so Ost. Deswegen habe das Kuratorium ihn auch zum Vortrag am Stiftungsabend eingeladen.  

„Die Johannesgemeinde in Rheine verdankt ihre Entstehung einer langwierigen Emanzipierung gegenüber der Mutterkirche „Jacobi“ und ist eine bewusste Antwort auf die Industrialisierung. Die soziale Frage habe den gesamten Stadtteil der Arbeitervorstadt betroffen, berichtet der Historiker Andreas Oehlke. Eine kleine evangelische Kerngemeinde von hundert Köpfen unter Leitung von Pfarrer August Ziegner gründete sich in Rheine 1938. Geistliches Zentrum ist damals noch die alte Bönekers-Kapelle. 1873 folgt mit der Jakobi-Kirche der erste eigene Kirchbau. Dies, so der Referent, sei der erste Höhepunkt der Gemeindeentwicklung der Evangelischen in Rheine gewesen.  

„Einen wesentlichen Impuls erhielt das kleine Landstädtchen Rheine durch die Begründung der Textil- und Baumwollindustrie noch vor der Jahrhundertmitte. Mit der Eisenbahnlinie Münster-Emden (1856) und die Anbindung an die Fernlinien Salzbergen-Almelo (1865) wurde für die Region ein bedeutsamer Eisenbahnknotenpunkt ausgebildet“, informierte der Historiker. Tausende holländische Arbeitskräfte in Familienverbänden, aber auch aus Ostpreußen und Schlesien kamen nach Rheine. „Nach neuesten sozialpolitischen Erkenntnissen und durchaus engagiert, werden Modellsiedlungen für Arbeiter und ihre Familien in Nähe der Textilfabriken angelegt. „Mit dem Zuzug der neuen Gemeindeglieder erhöhten sich die Aufgaben in der Seelsorge, der pfarramtlichen Betreuung wie auch der Krankenpflege und Religionserziehung“. Die evangelische Gemeinde wächst auf 3500 Mitglieder an.

Ein Betsaal, aus Kostengründen ohne Turm, wurde ins Auge gefasst. Nach vielem Hin und Her kaufte die Gemeinde ein Grundstück an der Periphere der Stadt in Eschendorf. Kurz nach dem Baubeginn beschloss das Presbyterium, die Kirche mit einem Turm zu versehen. „Statt einer rein gotischen Kirche wurde der Kirchbau in seinen Bauformen deutlich vereinfacht. Der neue moderne Jugendstil bricht sich in Form der obersten Turmfenster in der Glockenstube mit der markanten, weitausgestellten Bogenform und den eingestellten mittleren Säulen Bahn“, so Oehlke.

1893 wird eine eigene Pfarrstelle in der Johannesgemeinde errichtet. „Dies war nicht immer konfliktfrei“, berichtet Andreas Oehlke. 1919 folgt ein multifunktionales Gemeindezentrum mit Diakoniestation, Versammlungssaal mit Bühne und Kleinkinderschule (Kindergarten). 1924 wurde die Gemeinde selbstständig. Die Johannesgemeinde erweist sich in der Zeit des Nationalsozialismus als „Hotspot“ gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Offen bieten sich Pfarrer Manz (Bekennende Kirche) sowie Pfarrer Friedrich Karlmeier im Schulterschluss mit dem Nationalsozialisten Walter Dodkott, dem Schulleiter der Luisen- und Ludwigschule, einen Disput.

Nach dem Krieg galt es, die Tausende von Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten zu integrieren. Gut 20 Jahre später sorgte die Bundeswehr mit ihrem Standort Gellendorf für einen erheblichen Zuwachs der Gemeinde.

„Die Johanneskirche ist eine einschiffige neugotische Backsteinkirche und wurde 1908 eingeweiht“, so Pfarrer Andreas Groll in seinen Ausführungen zu Beginn der Veranstaltung. Die Gotik zeige sich beispielsweise in den Spitzbogenfenstern, einem Radfenster über dem Eingang, Bogenfriesen an Schiff und Turm oder den Seitenwangen der Bänke. „Die Architektur dieser Kirche ist nicht einheitlich“, ergänzte Stiftungsvorstand Superintendent i. R. Hans Werner Schneider. Das Gebäude habe „etwas Eigenes“. Die Renovierungsarbeiten in den 1970er Jahren hätten dazu geführt, dass „Innen und Außen nicht mehr zusammenpassten“, berichtete Gemeindepfarrer Groll. Das Betonkreuz im Altarraum sei zum Beispiel so groß gewesen, dass es „fast erschlagend“ auf die Besucher wirkte. Es wurde 1983 entfernt. So sei alles, was den alten Eindruck ausmachte, optisch wieder angepasst worden“, sagte Andreas Groll. In den 1990er Jahren kamen nach der Außenrenovierung des Gebäudes ein Osterkerzenleuchter mit Reliefdarstellungen (Noah und Taube, Kreuzigung, Jordantaufe) sowie neben dem Chor ein großes Relief der Fuß-waschung von Joseph Krautwald (Rheine) hinzu. Mit dem Neubau des Gemeindehauses an der Sternstraße erfüllte sich die Gemeinde im Jahr 2015 den langgehegten Wunsch, eine engere Verbindung von Kirche und Gemeinderäumen herzustellen. Fast kreuzgangartig umschließt das Gemeindehaus heute die Johanneskirche, die nach der jüngsten Innenrenovierung hell und freundlich wirkt.  

Marlies Beckemeyer, Vorstandsmitglied der Stiftung, informierte die Besucher über Einnahmen und Ausgaben der Stiftung und der elf Unterstiftungen: Die Stiftung hat im Jahr 2019 eine Summe von 3.721,18 € aus Zustiftungen erzielt. „Im Vergleich zu 2018 hat die Stiftung 2019 10.000 € mehr an Bilanzsumme erwirtschaftet“, berichtete sie. Sie warb dafür, den Erhalt der historischen Kirche mit einer Spende oder Zustiftung zu unterstützen.

Text: Christine Fernkorn

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news-765Thu, 24 Sep 2020 15:18:24 +0200„Salz und Licht sein für die Menschen“ - Festlicher Gottesdienst zur Verabschiedung des alten und Einführung des neuen Kreissynodalvorstandshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/salz-und-licht-sein-fuer-die-menschen-festlicher-gottesdienst-zur-verabschiedung-des-alten-und-ei/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b3ddba7afbdb013f8f2ade52a1b29462Im festlichen Rahmen wurde jetzt in der Ev. Stadtkirche Lengerich in einem Gottesdienst in der Ev. Stadtkirche Lengerich der neu gewählte Kreissynodalvorstand verpflichtet und der alte KSV verabschiedet. „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“, dieses Jesuswort aus der Bergpredigt stellte Superintendent André Ost in den Mittelpunkt seiner Predigt. „Setzt das Salz des Evangeliums frei, lasst Kirche öffentlich sein“, appellierte er an die versammelte Gemeinde. Der KSV im Kirchenkreis Tecklenburg habe eine große Gestaltungskraft, ist sich Ost sicher. Die Arbeit in diesem Leitungsgremium sei eine verantwortungsvolle Aufgabe. Es gehe dabei darum, sich sachlich und konstruktiv für die Themen der Kirche einzusetzen, betonte er.  „Ich habe gelernt, die demokratischen, transparenten Prozesse in den kirchlichen Gremien als große Chance und Stärke der Kirche zu sehen“, unterstrich er. Im ehemaligen KSV habe man immer über den eigenen Horizont hinaus für den gesamten Kirchenkreis gedacht. Dies wünsche er sich auch für die Zukunft.

Aufgaben der Kirche werden herausfordernder

Absehbar sei, dass der Kirche ein Schrumpfungsprozess bevorstehe. „Die allgemeine gesellschaftliche Akzeptanz des Christlichen scheint vorbei“, so der Superintendent. „Doch dies heißt nicht, dass die Bedeutung der guten Botschaft geringer wird“. Die Aufgaben in der Kirche würden herausfordernder, meint Andre Ost. „Wir müssen den Menschen unseren Glauben erklären“, mahnte er. Positionen und Überzeugungen seien wieder gefragt. Auch Auseinandersetzungen seien nötig. Um Positionierung gehe es etwa auch in der Frage, warum der Kirchenkreis den Einsatz des Seenotrettungsschiffs „Sea-Watch 4“ unterstützt sich bei der Kreissynode dem Rettungsbündnis. „United4Rescue“ angeschlossen hat. “Wo wir mutig sind im Vertreten eigener Ansichten aus dem Glauben heraus, geraten wir bisweilen in Konflikt mit andersgelagerten Interessen oder Positionen. Schnell werde den Christen dann vorgeworfen: “Ihr spaltet, wo ihr doch für Versöhnung eintreten solltet!“ Hier gelte es, in den Dialog zu treten.

Die acht Jahre waren gute Jahre für den Kirchenkreis Tecklenburg

Aus dem Kreissynodalvorstand wurden Volker Beernink, Ralf Hagemeier, Edith Hebrok-Schlecht, Jutta Kiquio, Marlies Spieker und Jürgen Rick verabschiedet. Superintendent Ost dankte ihnen für den Einsatz im Leitungsgremium des Kirchenkreises. Die vergangenen acht Jahre seien gute Jahre für den Kirchenkreis gewesen. „Das Vertrauen, das uns die Kreissynode in dieser Zeit entgegengebracht hat, ist ein Beleg für die gute Zusammenarbeit im KSV“, bekräftige Ost.

Verschiedene Perspektiven sind entscheidend

Der KSV erlebe zwar jetzt einen Umbruch, doch falle dieser nicht ganz so heftig aus: Einige KSV-Mitglieder, die in der abgelaufenen Synodalperiode schon als Stellvertretungen dabei waren, rückten jetzt in die Position der KSV-Mitglieder auf. „Ich möchte allen herzlich danken – den ehemaligen, den dabeibleibenden und den neuen KSV-Mitgliedern – für die Bereitschaft, dieses verantwortungsvolle Leitungsamt für unseren Kirchenkreis ausüben zu wollen“, unterstrich André Ost. „Unser Kreissynodalvorstand braucht das Zusammenkommen verschiedener Perspektiven, damit sich die Wirklichkeit des Kirchenkreises in diesem Gremium wiederspiegelt und in unseren Beratungen wirksam wird.“

Synodalassessor Jörg Oberbeckmann dankte André Ost für die weitsichtige und gute, engagierte Zusammenarbeit in den vergangenen acht Jahren: „Ohne Dich wäre diese Arbeit so nicht möglich gewesen“, unterstrich er. Im Fürbittengebet bat er um Segen und Kraft für die Arbeit des KSV und schloss den Wunsch nach der Versöhnung unter den Völkern, der verständlichen Weitergabe des Evangeliums, den Schutz der Verfolgten und die Überwindung von Spaltungen unter den Christen mit ein. Die festliche musikalische Umrahmung des Gottesdienstes wurde vom Posaunenchor der Kirchengemeinde Lengerich unter Leitung von Kantor Christoph Henzelmann (Orgel) gestaltet.

Der Gottesdienst klang im Martin-Luther-Haus bei gemütlichem Catering und angeregten Gesprächen aus.

Text: Christine Fernkorn

 

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news-761Thu, 24 Sep 2020 07:42:19 +0200„Lasst unser Schiff frei!“ - Kirchenkreis Tecklenburg kritisiert Festsetzung des deutschen Seenotrettungsschiffes Sea-Watch 4 durch italienische Behörden http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lasst-unser-schiff-frei-kirchenkreis-tecklenburg-kritisiert-festsetzung-des-deutschen-seenotret/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bd1e62d31d6f46b5ffd885edac8d7207Im Rahmen der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg am 7. September 2020 haben die Synodalen einstimmig die Mitgliedschaft des Kirchenkreises im Bündnis "United4Rescue" beschlossen. In dieses Seenotrettungs-Bündnis fließen keine Kirchensteuermittel ein. Das Bündnis wurde 2019 auf Initiative der EKD gegründet und betreibt mit Unterstützung der „Seebrücke“ und medizinischer Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ das Seenotrettungsschiff „Seawatch 4“. Der gemeinnützigen Verein "United4Rescue" vereint mehr als 600 große und kleine Organisationen, Unternehmen und Vereine. Das vereinseigene Schiff "Sea-Watch 4" war seit Mitte August 2020 im Mittelmeer im Einsatz und hat bereits über 350 Menschen aus Seenot gerettet.

Nun ist das Schiff durch italienische Behörden wegen angeblicher Mängel im Hafen von Palermo festgesetzt worden. Tatsächlich aber erfüllt die „Sea-Watch 4“, die unter deutscher Flagge fährt, alle Sicherheitsvorgaben. Dies ist von deutschen Behörden erst im Juli bestätigt worden. „Die Festsetzung des Schiffes ist politisch motiviert und dient allein dem Zweck, die Rettung von Schiffbrüchigen zu verhindern“ so der Flüchtlingsbeauftragte des Kirchenkreises Pfarrer Roland Wendland. „Diese Politik nimmt den Tod von Menschen in Kauf“.

Der Evangelische Kirchenkreis Tecklenburg fordert die deutsche Regierung auf, sich bei den italienischen Behörden für eine Freilassung der „Sea-Watch 4“ einzusetzen, damit das Schiff seine Rettungstätigkeit im Mittelmeer fortsetzen kann. „Es entspricht unserer christlichen Grundhaltung, dass wir uns für Menschen in Not einsetzen“, so Superintendent André Ost. „Die Flüchtlinge im Mittelmeer setzen ihr Leben aufs Spiel, um aus existentieller Not gerettet zu werden. Es kann nicht sein, dass ihnen niemand hilft“ betont André Ost.

 

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news-760Wed, 23 Sep 2020 14:04:27 +0200Jakobi-Treff zum Thema „Kirche und Politik in den USA“ - „Kirche muss Wege für den Dialog suchen“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jakobi-treff-zum-thema-kirche-und-politik-in-den-usa-kirche-muss-wege-fuer-den-dialog-suchen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4fdb5b274f1aec935c777afd12881504„So help me God“- Mit diesem Satz endet die Vereidigung des US-Präsidenten, in der er schwört, mit Gottes Hilfe das Amt gewissenhaft auszuüben. Dessen Hilfe scheint der gegenwärtige Präsident Donald Trump besonders nötig zu haben, betrachtet man die Nachrichten zurzeit. 200.000 Tote durch oder mit dem Corona-Virus, 40 Millionen Arbeitslose und ein tiefgespaltenes Land mit Protesten, die teilweise an einen Bürgerkrieg erinnern. Doch welche Rolle spielt die Kirche in den USA bei alldem und wie positioniert sie sich zur Politik? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Jakobi-Treff am 22. September in der Jakobi-Kirche in Rheine. Dort hielt Pfarrer Andreas Müller, Schulreferent des Kirchenkreises Unna und langjähriges Mitglied des landeskirchlichen Partnerschaftsausschuss mit der United Church of Christ in Ohio, Indiana und Kentucky, ein Referat zum Thema „Kirche und Politik in den USA“.

Karl Wilms, von der evangelischen Kirchengemeinde Jakobi zu Rheine, begrüßte als einer der Organisatoren der Veranstaltung die Besucher in der Kirche nach der langen Corona-Pause. Er freute sich, dass mit Andreas Müller ein echter USA-Experte zu diesem Thema referieren würde, der durch seine Kontakte in die Staaten einen guten Einblick zur Situation von Kirche und Politik habe.

Zu Beginn seines Vortrages erzählte der Referent, wie sehr ihn die Rede von Martin Luther King am 4. April 1963 als junger Mann beeindruckt habe. Er verglich sie mit dem Buch Jesaja 25, 8-9 und machte damit deutlich, dass Religion dort eine wichtige Rolle gespielt habe, um für Freiheit und die Gleichstellung von Schwarzen und Weißen zu kämpfen. „Um zu sehen, welche Rolle Kirche in der Politik der USA spielt, muss man allerdings nicht ganz so weit in die Vergangenheit blicken“, sagte Müller im Anschluss und verwies auf das Foto von Donald Trump, welches er vor der National Cathedral in Washington im Zuge seines Wahlkampfes gemacht habe. Durch dieses Foto hätte es einen großen Riss in der Kirche der USA gegeben, betonte der Referent. Viele Bischöfe seien empört über diese Aktion gewesen und werfen Trump vor, er habe Gott und die Kirche für sich ausgenutzt. Andere Geistliche wiederrum hätten Trump und seine Aktion verteidigt, führte Müller weiter aus. „Trump spaltet die Kirche sehr stark. Das Verhältnis von den Kirchenmitgliedern, die zu ihm halten und denjenigen, die sich gegen ihn aussprechen, liegt bei 50:50“, bekräftigte er.

Warum die Kirche, was die Politik von Trump anbelangt, so gespalten ist, verdeutlichte Müller anhand eines Tortendiagramms. Dies zeigt, dass die evangelische und katholische Kirche in den USA in viele kleinere Religionsgemeinschaften geteilt sind. „Diese Gemeinden sind für viele Amerikaner wichtiger, als die Kirche selbst. Bei einem Gemeindetreffen auf lokaler Ebene können schon mal bis zu 60.000 Mitglieder zusammenkommen“, erzählte Müller. Es seien vor allem diese Gemeinden, die Trump wählen und homophobe und rassistische Tendenzen haben, betonte er. Die Menschen jedoch, sage Müller, die sich zur Kirche bekennen und keiner untergeordneten Gemeinde angehören würden, seien eher Gegner von Trump und würden die demokratische Partei unterstützen.

In einer abschließenden Fragerunde brachten einige der zahlreichen Besucher der Veranstaltung ihre Sorge zum Ausdruck, dass der gegenwärtige US-Präsident wiedergewählt werde könne und dieser die USA durch Rassismus und Gewalt noch mehr spalte als es ohnehin schon der Fall sei. Auf die Frage, welche Rolle die Kirche dort einnehmen müsse, antwortete Müller, „Egal wer die Wahl gewinnt, die Kirche muss die Wahrheit aufdecken und Wege für einen gemeinsamen Dialog suchen und finden“.

Text: Michael Hinrichs

 

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news-759Tue, 22 Sep 2020 12:25:24 +0200Die Anfänge in beiden deutschen Staaten - 1980 fand zum ersten Mal eine FriedensDekade statthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-anfaenge-in-beiden-deutschen-staaten-1980-fand-zum-ersten-mal-eine-friedensdekade-statt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f6ed35da13d59e946529917f835a122fPfarrer i.R. Detlef Salomo, der Friedensbeauftragte des Kirchenkreises, informiert im nachfolgenden Text über die Entwicklung der Friedensdekade: Vor 40 Jahren entstand mit der FriedensDekade in der damaligen DDR und der ersten bundesweiten Friedenswoche diese großartige Idee, die kirchliche und politische Öffentlichkeit an die Friedensverantwortung zu erinnern. Im Westen waren die Friedenswochen anfänglich eine Initiative, die in einem freien Zusammenschluss von Basisgruppen getragen wurde. Dazu zählten die Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste, Ohne Rüstung leben, Christen gegen den Atomtod, Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung, aber auch politische Kampagnen wie der Krefelder Appell. Den Dachverband der verschiedenen Gruppen und Organisationen bildete die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF). Die Friedenswochen erreichten unter dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“, schnell eine große Breitenwirkung. Aus den heftigen Diskussionen um die Atomwaffen-Anfänge der 80-iger Jahre erwuchs dann das breite Bündnis der Friedensbewegung, die hunderttausende Menschen gegen die atomare Rüstung und die militärische Abschreckung auf die Straße brachten. Innerhalb der Kirche prallten mit der Stationierung neuer Raketen die Fronten hart aufeinander. Während die Evangelische Kirche in Deutschland die Abschreckung und Verteidigung mit Atomwaffen weiterhin als noch christlich vertretbar hielt, stellte der Reformierte Bund sein „Nein ohne jedes Ja“ gegenüber und erklärte die Bereitstellung und mögliche Anwendung von Massenvernichtungsmitteln mit dem christlichen Glauben für unvereinbar. Im Westen stand die verfasste Kirche der Friedensbewegung und den Atomwaffengegnern eher distanziert gegenüber.

Im Osten geht die FriedensDekade auf eine Anregung der Landesjugendpfarrer zurück, die von Anfang an durch den Bund der Evangelischen Kirchen (BEK) unterstützt wurde,  obwohl mit Widerstand zu rechnen war. Denn eine staats-unabhängige Friedensbewegung wurde in der DDR nicht geduldet. Deshalb konnte diese Anregung auch nur im innerkirchlichen Raum residiert werden. Es waren Veranstaltungen in Kirchen und Gemeindehäusern vorgesehen, die zunächst an junge Menschen gerichtet waren, aber auch die ganze Gemeinde ansprechen sollte. Dafür wurden Arbeitsmaterialien vorgelegt. Da eine friedliche Einstellung mit dem Gebet und der persönlichen Umkehr beginnt, wählte man den Buß- und Bettag im November, der als Friedenstag gestaltet werden sollte, mit landesweiten Glockengeläut und Gottesdiensten. Parallel zu dieser Initiative der Jugendpfarrämter entstand die Idee für einen besonderen Gottesdienst mit einem „Gebet für Frieden und Abrüstung“, der auch im November gehalten werden sollte, zeitgleich in Ost und West, ökumenisch und nach der gleichen Liturgie. Zwischen dem Gottesdienst für Frieden und Abrüstung und dem Buß- und Bettag lagen zehn Tage, deshalb wurde schon bald von einer Friedens-Dekade gesprochen. Ein mit der EKD vorbereiteter und in beiden Kirchenbünden, EKD und BEK, gefeierter Gottesdienst wurde von der DDR ungern gesehen.

Dennoch blieb diese Zusammenarbeit bis zum Fall der Mauer bestehen, ja, man kann sogar sagen, dass die Friedensdekade einen nicht unwesentlichen Beitrag zur gewaltfreien Revolution geleistet hat.

Der Friedensgedanke wurde auch der Kirche auf die Straßen getragen. Mit allem hatten die Mächtigen gerechnet, aber nicht mit „Kerzen und Gebeten“.

Die erste FriedensDekade fand vom 9. bis 19. November 1980 statt. Sie verlief in der DDR ungestört von staatlichen Eingriffen, wenn auch vom Staatssicherheitsdienst beobachtet. Auch hier waren die Initiatoren überrascht von der enormen Resonanz.

Das Logo „Schwerter zu Pflugscharen“ wurde dann mit der zweiten Friedens-Dekade zu einem Zeichen, das schon bald die Öffentlichkeit prägt und bis heute für die Ökumenische Friedens-Dekade steht. Es geht auf den sächsischen Landesjugendpfarrer Harald Brettschneider zurück. Bei der Suche nach einem aus-sagekräftigen Symbol entdeckte er die Abbildung eines Denkmals von Jewgeni Wiktorowitsch Wutschetitsch das auf dem Gelände des UNO-Hauptgebäudes in New York steht. Es war ein Geschenk der Sowjetunion, das den Friedenswillen gegenüber der UNO symbolisieren sollte. Dabei handelt es sich um eine Statue, die einen muskulösen Schmied darstellt, der ein Schwert  zu einer Pflugschar umschmiedet. Durch diese Darstellung stießt er auch auf die biblische Textgrundlage: Micha 4, 5 „Schwerter zu Pflugscharen“, die Vision einer künftigen Welt ohne Kriege.                                                                                                                                                  

Zunächst wurden Bild und Bibeltext als Lesezeichen und dann als Aufnäher gedruckt.  Ein Zeitzeuge berichtet, dass es anfangs vom Staat nicht als kritisch eingestuft wurde, eher innerhalb der Kirche. Manche sagten, es sei zu „sowjetisch“. Das Denkmal – selbstverständlich ohne Bibelwort war bereits im DDR-Geschichtsbuch der 6. Klasse und in einem Geschenkband zur Jugendweihe abgebildet. Dadurch war es staatlich anerkannt. Erst als die Jugendlichen sich das von Pfarrer Brettschneider entwickelte Zeichen auf die Jacken nähten, wurde es in der Öffentlichkeit getragen und zum Identifikationssymbol einer christlichen Friedensposition. Die Jugendlichen sahen sich nun mit dem Vorwurf konfrontiert, einen undifferenzierten Pazifismus zu vertreten und die Soldaten zu verunsichern. Sie wurden gezwungen, die Aufnäher zu entfernen. Der Aufnäher löste einen Konflikt mit dem Staat aus, weil er als öffentliche Kritik an der staatlichen Friedenspolitik angesehen wurde. Damit bekam das aussagekräftige Symbol eine politische Bedeutung, die die FriedensDekade seit 40 Jahren hat. Standen anfangs die Atomwaffen und das Wettrüsten im Mittelpunkt, so wurden die Themen umfassender: Die Kriegsursachen und der Export der Waffen, die Situation der Flüchtlinge in Deutschland, die Gewalt in unserer Gesellschaft, die Ausgrenzung von Menschen, die ungerechte Verteilung von Ressourcen  und die Folgen von Armut. Immer deutlicher wurde der  Zusammenhang von Frieden und Gerechtigkeit  betont. Neben der Kritik an der Entwicklung neuer Waffentechnologien wurden neue Weg zur gewaltfreien Konfliktlösung aufgezeigt.

Die FriedensDekade hat viel zur Aufklärung und zur Information, aber auch zum Engagement beigetragen. Sie ist mittlerweile fest im Kirchenjahr verankert und bietet Raum zur Besinnung, zum Nachdenken, zum Gebet und zur „Umkehr zum Frieden“ – wie das Motto zum Jubiläum lautet. Sie verbindet christlich denkende und solidarisch handelnde Menschen. Wie es mit ihr weitergehen und welche Breitenwirkung sie künftig haben wird, kann heute niemand sagen, aber einer 40-jährigen darf man noch ein langes Leben wünschen.

Detlef Salomo, Pfarrer i. R.

Friedensbeauftragter

 

 

 

 

 

 

 

 

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news-758Mon, 21 Sep 2020 12:25:29 +0200„Die Parteilichkeit für Gott offenbaren“ - Gottesdienst im Rahmen der „Fairen Woche 2020“ in der Johanneskirche Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-parteilichkeit-fuer-gott-offenbaren-gottesdienst-im-rahmen-der-fairen-woche-2020-in-der-joh/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e00a7200f1ba9692a4e13130e89fdb7aEgal welches Geschäft oder welchen Supermarkt man betritt, die Regale sind zu jeder Zeit üppig gefüllt mit unterschiedlichsten Produkten in allen möglichen Varianten und Formen. Unser Konsum dient längst nicht mehr nur der Deckung unseres alltäglichen Bedarfes, sondern er ist auch Teil unserer Identität geworden. Konsumgüter haben eine immer größer werdende symbolische Bedeutung für uns. Doch die Herstellung dieser unglaublichen Anzahl von Gütern schadet nicht nur unserer Umwelt enorm, sie schadet auch vielen Menschen. Immer wieder berichten die Nachrichten darüber, unter welchen unwürdigen Bedingungen Menschen auf der Welt für unseren Konsum arbeiten müssen.

Mit diesem Thema beschäftigte sich am Sonntag, den 20. September, auch der Gottesdienst in der Johanneskirche in Rheine. Der Gottesdienst wurde im Rahmen der jährlich bundesweit stattfindenden „Fairen Woche“ veranstaltet, die vom 11. bis zum 25. September, stattfindet. Sie befasst sich mit der Frage befasst, was wir wirklich für ein gutes Leben brauchen und wie wir dazu beitragen können, dass alle Menschen auf dieser Welt ein gutes Leben führen können. Gestaltet wurde der Gottesdienst von den Mitgliedern der „Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt“ aus Rheine.

Pfarrer Andreas Groll, der den Gottesdienst mit seinem Klavierspiel musikalisch begleitete, begrüßte die Gottesdienstbesucher. Danach übergab er das Wort an die Mitglieder der ASW. Die Mitglieder lasen Geschichten vor, die von der Not der Menschen berichten, die unter der Produktion von Konsumgütern in ihrem Land leiden. So zum Beispiel die Menschen in Guatemala, deren Gesundheit durch die Pestizide in den Palmölplantagen immer mehr geschädigt werden. Auch wurde von dem Bruch eines Abraum-Dammes einer Blei- und Zinkmine in Mexiko berichtet. Dort gelangen große Mengen von chemischen Stoffen aus einem Auffangbecken in die Umwelt und ruinieren die Landwirtschaft, welche die Existenzgrundlage vieler Mexikaner ist. Auch auf die Kinderarbeit in vielen Teilen Afrikas wiesen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft hin. Während viele Kinder in Deutschland behütet aufwachsen, ist die Welt von vielen benachteiligten Kindern in Afrika geprägt von Misshandlungen und dem Zwang zur Arbeit unter gefährlichen und unmenschlichen Bedingungen.

Pfarrerin Kerstin Hemker, Botschafterin für „Brot für die Welt“ im evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg, verglich den Einsatz für arme und benachteiligte Menschen mit den Worten des Propheten Jeremia. Jeremia hätte die Parteilichkeit für Gott offenbart, da er den König für den Bau seines Palastes kritisiert hätte, den dieser mit Hilfe der Unterdrückung von Menschen errichtet habe „Die Berichte aus dem Alten Testament zeigen, dass es die Unterdrückung von Menschen schon damals gab und sie in ihrer Form auch tausende Jahre später immer noch besteht“, bekräftigte Kerstin Hemker.

Michael Remke-Smeenk, erster Vorsitzender der ASW, nannte die Propheten ebenfalls Vorbilder im Einsatz für die Gerechtigkeit aller Menschen. Er rief dazu auf, dass es noch mehr Menschen geben müsse, die sich für ein gutes Leben für Alle einsetzen. „In vielen Ländern gibt es keine Möglichkeit gegen bestehende Gesetze zu klagen. „Gesetze sind da um den Menschen zu schützen, und nicht um ihnen zu schaden“, betonte Remke-Smeenk. Daher sei es auch nötig, dass mehr Menschen Produkte aus fairem Handel kauften, denn dies sorge für bessere Preise für Kleinbauernfamilien sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftige, sagte der erste Vorsitzende. „Alle sollen gut leben, denn nur dann ist Frieden und die Gottesgerechtigkeit möglich“, machte er deutlich.

Text: Michael Hinrichs

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news-757Mon, 21 Sep 2020 10:45:20 +0200Mehr als Brot verteilen – Botschafterin für Brot für die Welt im Gespräch mit Frauenhilfenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mehr-als-brot-verteilen-botschafterin-fuer-brot-fuer-die-welt-im-gespraech-mit-frauenhilfen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ac81a9d208bbdd50a1bf3a90fbc6d581Bei ihrem gemeinsamen Treffen der Frauenhilfen aus Ledde und Tecklenburg begrüßte die Leiterin Jutta Brune am Mittwoch, den 16. September 2020 Pfarrerin em Kerstin Hemker, die seit letztem Jahr ehrenamtlich als Botschafterin für Brot für die Welt tätig ist.Viele Teilnehmerinnen erinnerten sich gut an das erste Motiv von Brot für die Welt: die sog. Hungerhand, die sich nach dem Wort BROT reckt. 1959 begann die erste Sammelaktion von Brot für die Welt. Die Menschen standen noch unter dem Eindruck des Krieges und Hunger war nichts Unbekanntes für die Deutschen.  Standen in den ersten Jahren Lebensmittelhilfen im Zentrum veränderten sich die Strukturen und Arbeitsweisen in den folgenden 60 Jahren stark. Heute ist Brot für die Welt in 90 Ländern mit über 1500 Projekten im Einsatz. „Mit lokalen Partnern, Kirchen oder Nichtregierungsorganisationen, leistet Brot für die Welt Hilfe zur Selbsthilfe. Die Bereiche Ernährungssicherheit und ökologische Anbauweisen, Bildung, Empowerment von Frauen und Einsatz für Menschenrechte sind die Schwerpunkte der Arbeit. Aber nicht nur in Asien, Afrika oder Lateinamerika sind wir tätig. Brot für die Welt unterstützt Bildungsprogramme in Deutschland, die helfen, die Gründe für Armut zu verstehen und Alternativen zu entwickeln. Deshalb gibt es regelmäßige Gespräche mit den politischen Parteien und Abgeordneten in Berlin. Derzeit ist Brot für die Welt führend bei der Initiative für ein Lieferkettengesetz,“ führte Kerstin Hemker aus.

Alle Frauen erhielten eine Spendendose im Retrolook. Spontan spendeten die beiden Frauenhilfe 250 Euro. „Damit können z.B. Ausbilder in dem Projekt `Gitarren statt Gewehre´ bezahlt werden, die ehemaligen Kindersoldaten helfen, in ein friedliches Leben zurück zu kommen,“ bedankte sich Kerstin Hemker.

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news-756Mon, 21 Sep 2020 09:36:57 +0200Kirchengemeinde Lienen begrüßt Pfarrerin Lena Stubben und verabschiedet Pfarrerin Miriam Seidelhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchengemeinde-lienen-begruesst-pfarrerin-lena-stubben-und-verabschiedet-pfarrerin-miriam-seidel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2cff82215536d740603038ce9195eaf0Gemeinsam mit Superintendent André Ost und Pfarrerin Verena Westermann hat die Kirchengemeinde Lienen am 16. September einen festlichen Abendgottesdienst mit dem neuen Presbyterium gefeiert. Die musikalische Gestaltung übernahmen der Posaunenchor und Harald Overmeyer an der Orgel.In ihrer Predigt lud Verena Westermann zu einer "Kultur der Wertschätzung und des Miteinanders" ein. Es gehe in der Gemeinde nicht darum, "wer der Größte oder Wichtigste" ist, sondern darum, "einander zu fördern, zu unterstützen und seine Mitmenschen mit ihren Gaben und Fähigkeiten zum Zuge kommen zu lassen, um gemeinsam am Reich Gottes zu arbeiten", betonte sie.

Superintendent Andre Ost gab anschließend einen kurzen Rückblick auf die letzten Jahre und die derzeitige Gemeindesituation in Lienen. Er bestärkte die Gemeindeleitung darin, jetzt erst einmal Ruhe zu bewahren, sich in eine Reflexionsphase zu begeben und ein Pfarrstellenprofil zu entwickeln, das zu Lienen passt. Dabei wird sein Stellvertreter, Synodalassessor Jörg Oberbeckmann, beratend tätig sein.

André Ost bedankte sich bei Pfarrerin Miriam Seidel für ihren Einsatz in der Vakanzvertretung und hob vor allem die Konfirmandenarbeit, ihren Notfallseelsorgeeinsatz im Februar und ihre Kreativität bei der Gestaltung digitaler Gottesdienste hervor. Da Miriam Seidel seit dem 1. September in Ladbergen tätig ist, hat der Superintendent Pfarrerin Lena Stubben nach Lienen entsand. Sie wurde von der Presbyteriumsvorsitzenden Dagmar Kortepeter herzlich begrüßt und freut sich auf die anstehenden Aufgaben. Der Stellenumfang von Lena Stubben beträgt 100 Prozent. Damit ist der Pfarrdienst in Lienen mit den 40 Prozent von Pfarrerin Westermann nun wieder abgedeckt.

Im Rahmen des Gottesdienstes wurden die ausscheidenden Presbyter aus ihrem Amt verabschiedet und die neuen Mitglieder eingeführt. Verena Westermann machte deutlich, wie froh sie sei, den Gottesdienst jetzt wieder als Präsenz-Gottesdienst feiern zu können. Im April dieses Jahres habe man es mit der Einführung der Presbyter mit einer Unterschrift auf Papier bewenden lassen müssen.

An dem lauen Sommerabend hatten die Beteiligten nach dem Gottesdienst noch Gelegenheit, bei einem Getränk den Tag ausklingen zu lassen.

 

 

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news-754Mon, 21 Sep 2020 07:46:57 +0200Gläubige im Kirchenkreis spenden 87 000 Euro für Brot für die Welt - Mit wenig Geld viel bewirken http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/glaeubige-im-kirchenkreis-spenden-87000-euro-fuer-brot-fuer-die-welt-mit-wenig-geld-viel-bewirken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=36bf22700f0af7866937f326340f9788Seit 1959 gibt es das Hilfswerk Brot für die Welt der evangelischen Kirche. Was mit den Spendengeldern gemacht wird, darüber berichten Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker und Regionalpfarrer Dr. Jean-Gottfried Mutombo. Aus seiner Kindheit ist André Ost eines unvergessen geblieben: „An Erntedank gab es immer eine orangene Dose, die ich dann an Weihnachten in der Kirche abgegeben habe.“ In dem Behältnis hat er Geld gesammelt für die Aktion Brot für die Welt. „Die Menschen haben viel Vertrauen in das Hilfswerk, aber viele Leute wissen gar nicht, wofür das Geld ausgegeben wird“, ist der Superintendent überzeugt. Immerhin sind im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg im vergangenen Jahr 87. 408,61 Euro für Brot für die Welt gespendet worden. „Ein sehr gutes Ergebnis“, stellt er fest. Wenn jemand weiß, wofür das Geld – im vergangenen Jahr wurden bundesweit 64,4 Millionen Euro gespendet – ausgegeben wird, ist das Kerstin Hemker. Die Pfarrerin i.R. ist Botschafterin des Hilfswerks im Kirchenkreis.

In Info-Veranstaltungen, Gottesdiensten, Konfirmationsarbeit und Schulen zeigt sie auf, was mit dem Geld getan wird. „Aktuell ist es der Kampf gegen Kinderarbeit“, berichtet sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Ein Thema, das laut einer aktuellen Infratest dimap-Umfrage von 79 Prozent der Befragten als wichtig erachtet wird. „Das ist Lobbyarbeit“, räumt sie unumwunden ein. Und Brot für die Welt steht da nicht allein, setzt auf die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen (NGO). „Religionsübergreifend“, dieser Zusatz ist ihr wichtig.

Einer, der die Arbeit des Hilfswerks hautnah verfolgt hat, ist Dr. Jean-Gottfried Mutombo. 1983 ist er nach Kinshasa gekommen, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, um an der theologischen Fakultät seine Ausbildung aufzunehmen. „Drei Jahre später wurde die Fakultät zur Universität, heute werden dort auch Jura, Wirtschaft und Management gelehrt, zudem gibt es diese Möglichkeiten auch in anderen Städten“, erzählt der Regionalpfarrer des Amts für Mission, Ökumene und Weltentwicklung (MÖWe). In dieser Zeit entstand auch eine Pilotschule für Mädchen. „Die sollten Schulunterricht erhalten und nicht nur nähen lernen“, beschreibt er mit wenigen Worten, wie damals die gesellschaftliche Stellung der Mädchen und Frauen in seinem Heimatland war.

Mädchen sollten auch in der Gesellschaft wichtige Rollen übernehmen. Eine der treibenden Kräfte hinter der Schule sei Brot für die Welt gewesen, blickt er zurück. „Es ist ein langer Weg gewesen“, bilanziert Jean-Gottfried Mutombo gut 30 Jahre später. Denn auch eine Ausbildung sei keine Garantie, einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden. Mittlerweile seien Frauen in der Gesellschaft akzeptiert. Fest macht er das an der Person der Parlamentspräsidentin ebenso wie an der Tatsache, dass es in Afrika mehrere evangelische Bischöfinnen gebe.

Projekte zu den Themenbereichen Wasserversorgung, Gleichberechtigung und Hungerbekämpfung stehen ebenfalls auf der Agenda der Hilfsorganisation. „Brot für die Welt hilft, Probleme zu lösen und leistet Friedensarbeit“, fügt der Pfarrer hinzu und verweist auf die Kampagne „Gitarre statt Gewehr“. „Ich kenne einen Kindersoldaten, der heute Vater ist. Statt zu töten gibt er Leben weiter, hat für sich eine Perspektive.“ Die Freude über diesen Schritt ist ihm anzusehen.

Schon mit kleinen Geldbeträgen könne viel bewirkt werden, knüpft Kerstin Hemker an die Aktion „Gitarre statt Gewehr“ an. Für einen Euro könnte vielleicht eine Gitarrensaite gekauft werden, Was mit jedem einzelnen Cent getan wird, „geht aus dem Jahresbericht hervor. Da wird jede Ausgabe offengelegt“. Auch das gehört zu ihren Aufgaben als Botschafterin.

Dass sie derzeit allein im Kirchenkreis unterwegs ist, stört sie ein bisschen. „Es wäre schön, wenn jede Gemeinde eine Botschafterin oder einen Botschafter für Brot für die Welt hätte“, macht sie aus ihrer Wunschvorstellung keinen Hehl.

Bericht: ©Michael Baar, Westfälische Nachrichten

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news-753Wed, 16 Sep 2020 10:25:42 +0200Mitgliederversammlung stellt Weichen für die Zukunft des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mitgliederversammlung-stellt-weichen-fuer-die-zukunft-des-diakonischen-werkes-im-evangelischen-kirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c5a76a407b2eb8225f17a8c0317651fdWie in jedem Jahr hatte das Diakonische Werk seine Mitglieder jetzt zu einer Mitgliederversammlung eingeladen – dieses Jahr mit einem ganz besonderen Schwerpunkt: Der Vorstand hat in den letzten Monaten in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Steinfurt-Coesfeld-Borken neue Strategien entwickelt, um sich den Herausforderungen der Zukunft angemessen stellen zu können. In der Mitgliederversammlung wurde dieses Konzept nun vorgestellt und die weitere Bearbeitung zur Abstimmung gestellt.Das Jahr 2020 war mit einigen Herausforderungen verbunden, die es vor allem in Bezug auf die Corona-Pandemie zu meistern galt. „Corona als neue Herausforderung hat viele Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt“ resümierte Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werks. Um diesen angemessen entgegen treten zu können, wurde ein Krisenstab aus insgesamt acht Mitarbeitenden unterschiedlicher Abteilungen gegründet. „Basierend auf den Erkenntnissen aus dem Krisenstab haben wir in regelmäßigen Abständen eine Corona-Information versendet, um alle Mitarbeitenden des Werkes schnell und transparent über neue Entwicklungen zu informieren - aber auch, um offene Fragen zu klären und die Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit dem Virus zu nehmen.“ Im Zuge dessen sprach Zimmermann allen Mitarbeitenden des Werkes seinen größten Dank aus: „Sie waren und sind für die Schwächsten da und haben die Versorgung unserer Klient*innen auch in der Corona-Pandemie gewährleistet. Sie sind unsere Alltagshelden, dafür möchte ich mich im Namen des Diakonischen Werkes herzlich bei Ihnen allen bedanken.“

Trotz all der Hindernisse 2020 kann das Diakonische Werk voller Stolz auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurückblicken. „Unser Werk steht gut da, es herrscht ein positives Arbeitsklima und wir konnten viele neue Mitarbeitende dazugewinnen“, bemerkte Zimmermann. Personell gab es seit der letzten Mitgliederversammlung keine Änderungen auf der Führungsebene, lediglich strukturell ist eine kleine Veränderung zu bemerken: Jürgen Nass, der theologische Vorstand des Werkes, hat Anfang des Jahres seinen Ruhestand in der Krankenhausseelsorge angetreten. Sein Versprechen, auch über den Ruhestand hinaus noch für das Vorstandsamt zu Verfügung zu stehen, hat er gehalten. Er ist nun hauptamtlich mit einer Viertel Stelle als theologischer Vorstand tätig.

Auch wirtschaftlich kann das Diakonische Werk positiv in die Zukunft blicken. So bestätigte der gewählte Wirtschaftsprüfer Wernher Schwarz dem Werk eine „sehr solide Vermögensstruktur“ und fällte nach der Prüfung des Jahresabschlusses ein positives Gesamturteil. Das Diakonische Werk hat in den letzten Jahren ein starkes Wachstum zu verzeichnen, wobei die Führungsstruktur dem Wachstum nicht angepasst werden konnte. Um die Zukunftsfähigkeit des Diakonischen Werkes Tecklenburg auch weiterhin sicherzustellen, wurde der Mitgliederversammlung ein Konzept zur Fusion mit dem Diakonischen Werk Steinfeld-Coesfeld-Borken vorgestellt und eine weitere Arbeit an dem Zusammenschluss in Abstimmung gestellt. „Diakonie im westlichen Münsterland und Tecklenburger Land – kurz Diakonie WesT e.V.“ – soll die Kooperation beider Werke dann zukünftig heißen.

Der einstimmige Beschluss der Mitglieder bestätigte die Arbeit der Vorstände beider Werke: „Wir freuen und bedanken uns ganz herzlich für Ihr Vertrauen und blicken voller Zuversicht auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Steinfurt-Coesfeld-Borken“, sagte André Ost, Vorsitzender des Verwaltungsrates unter Applaus. 

Text: Jennifer Clayton/Pia Nimz
Pressestelle Diakonisches Werk

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news-752Tue, 15 Sep 2020 16:00:28 +0200„Johanneskirche draußen vor der Stadt – mitten im Leben“ - Stiftungsabend findet am 23. September in Rheine statthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/johanneskirche-draussen-vor-der-stadt-mitten-im-leben-stiftungsabend-findet-am-23-september-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=634c30bad8c4f256be1e5b5e1eba131bUnter dem Motto „Johanneskirche draußen vor der Stadt – mitten im Leben“ findet am Mittwoch, 23. September, der diesjährige Stiftungsabend statt. Der Historiker Dr. Andreas Oehlke wird in seinem Vortrag zu diesem Thema interessante Einblicke in die Entwicklung der Johannesgemeinde unter historischen und sozialgeschichtlichen Aspekten geben. Sein Impulsvortrag zeigt auf, dass die Geschichte der Gemeinde in den letzten 100 Jahren stets durch die Aufnahme und Eingliederung von Zuwanderern geprägt wurde. Der Stiftungsabend beginnt um 18.30 Uhr und findet in der Johanneskirche, Sternstraße 5, in 48429 Rheine statt.

Zur Eröffnung des Abends gibt es Informationen über die Gemeinde und die Johanneskirche in Rheine. Im Anschluss an die Ausführungen können sich Zustifter und Zustifterinnen in das Stiftungsbuch der Stiftung für denkmalwerte Kirchen im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg eintragen. Für einen Imbiss ist im Lauf des Abends im Gemeindehaus gesorgt.

Die Veranstaltung findet unter Bedingungen des örtlichen Corona-Schutz-Konzepts statt (Abstands- und Hygieneregeln, Tragen von Mund-Nasenschutz).

Wir bitten deshalb um vorherige Anmeldung unter Tel.: 05482/68-380 oder per Mail unter: christina.blom@kk-ekvw.de

 

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news-751Mon, 14 Sep 2020 11:14:42 +0200Die „Frontex“-Agentur mit anderen Augen sehen - Vortrag von Berthold Griese in Tecklenburg machte betroffenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-frontex-agentur-mit-anderen-augen-sehen-vortrag-von-berthold-griese-in-tecklenburg-machte-be/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9531553160f47127b677df75dc98d328Im Rahmen der Fortbildungsreihe „Fremde aufnehmen“ im Kirchenkreis Tecklenburg informierte der Polizeibeamte Berthold Griese am 10. September im Evangelischen Gemeindehaus Tecklenburg über die Tätigkeit der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache „Frontex“. Nach einer gründlichen Ausbildung war er von November 2019 bis Dezember 2020 in den spanischen Küstenorten Almería und Algeciras im Einsatz.Zu seinen Aufgaben gehörten die Befragung ankommender Migranten auf dem Seenot-Kreuzer oder in der Notunterkunft, die Separierung möglicher Zeugen, die gegen einen Schleuser aussagen, sowie die Erzielung glaubhafter Angaben über die Herkunft der Geflüchteten. Bei den Befragungen fiel auf, dass nur ein geringer Teil der Ankömmlinge Ausweispapiere mit sich führte. Handys wurden ihnen von den Schleusern abgenommen und weggeworfen, um die Ortung von Geodaten zu verhindern.

Die Mehrheit der Flüchtlinge, die es bis nach Spanien schaffen oder von der Küstenwache gerettet werden, kommen aus Marokko, Algerien oder Ländern der Subsahara. Menschen, die ihre Heimat im Senegal, in Niger, Mali oder Guinea verlassen, benötigen oft Jahre, um das Geld für die Überfahrt zu verdienen. Dabei sind sie zahlreichen Gefahren ausgesetzt, von Gefangennahme, Raub und Vergewaltigung bedroht, erfuhren die Zuhörer.

Berthold Griese legte zudem die Arbeitsweise der Schleuser offen. Viele Fotos verdeutlichten, wie gefährlich es ist, sich einem von ihnen anzuvertrauen. Für mehrere tausend Euro werden die Flüchtlinge in erbärmliche Gummi- oder Holzboote gesetzt. Rettungswesten bestehen aus Autoschläuchen oder Stofffetzen mit Styropor, die sich im Wasser vollsaugen. Als Paddel dienen mit Pappe vergrößerte Fliegenklatschen, hat der Beamte beobachtet. Er habe viele gebrochene Menschen gesehen, stellte er fest.

Bei seinem Einsatz im Winter herrschte hoher Seegang, sodass die spanische Küstenwache schwierige Missionen zu bewältigen hatte, hob Griese hervor. Nach der Registrierung war nicht immer ersichtlich, was mit den Migranten passierte. Marokkaner und Algerier wurden darüber belehrt, dass sie Spanien wieder zu verlassen hätten, offiziell würde auf freiwillige Rückreise vertraut. Nach der Ankunft erfolge ein Gesundheitscheck, die Migranten erhielten neue Bekleidung und würden, wenn nötig, ärztlich versorgt. Die nächtlichen Einätze auf den Seenotrettungskreuzern seien schwierig gewesen, erklärte Griese.

„Diese Menschen als ‚Wirtschaftsflüchtlinge‘ zu bezeichnen, ist zynisch“, betonte der Referent. Er plädierte für eine europäische Lösung der Problematik, damit in Deutschland die Akzeptanz nicht sinkt und dem Rechtsradikalismus kein Vorschub geleistet wird. Er selbst habe durch den Einsatz viele neue Erfahrungen erworben und aufgrund von Einzelschicksalen besser verstanden, was Migration heißt. Um weiteres Unrecht nicht zuzulassen, habe er sich für einen neuen Einsatz gemeldet. „Frontex“ sei ein wichtiger Teil europäischer Zusammenarbeit, unterstrich der Polizeibeamte. Er ging auch auf die Grenz-Situation in Bulgarien, Griechenland und der Türkei ein. Die Mitarbeiter seien darüber hinaus bei der Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus ein Stützpfeiler.

In der Diskussion wurden angesprochene Themen vertieft. „Es war ein sehr emotionaler Vortrag, der klarmachte, dass „Frontex“ unter Wahrung der Menschenwürde für Recht und Ordnung sorgt. “, sagte Diakon Eugen Chrost. Einige der Teilnehmer waren von büro-kratischen Hürden für integrationswillige Flüchtlinge genervt, andere stellten die Einteilung nach Herkunftsländern oder gewaltsame Aktionen zur Rückführung von aus Seenot Geretteten infrage. Ein Flüchtling aus Syrien hatte offensichtlich genau das erlebt, wie er berichtete. Stefan Streit, Bürgermeister der Stadt Tecklenburg, unterstrich ebenfalls die Aussagen des Referenten und verwies darauf, dass Anstrengungen zur Erweiterung von Entwicklungshilfe erforderlich seien. Zu der Veranstaltung hatte die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis eingeladen.

Text: Brigitte Striehn

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news-747Tue, 08 Sep 2020 08:12:01 +0200Superintendent André Ost mit großer Mehrheit wiedergewählt - Kreissynode Tecklenburg tagte in Präsenzform in der Ev. Stadtkirche Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/superintendent-andre-ost-mit-grosser-mehrheit-wiedergewaehlt-kreissynode-tecklenburg-tagte-in-praesen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6042fb2129d7938806a10b46e5c54b92"Ich bedanke mich für diesen tollen Vertrauensbeweis“, freute sich Superintendent André Ost nach seiner Wiederwahl vor der Synode. Die Kreissynode tagte am 7. September in der Ev. Stadtkirche in Lengerich. Die Kirchenparlamentarier wählten André Ost mit großer Mehrheit bei 70 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen erneut für eine Amtszeit von acht Jahren zum Superintendenten. Der 56-jährige Theologe ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er studierte Ev. Theologie in Bielefeld/Bethel, Kiel und Münster. Als Pfarrer war er in den Gemeinden Ennepetal-Voerde (Kirchenkreis Schwelm) und Tecklenburg (Kirchenkreis Tecklenburg) tätig. Seit 2011 hat er das Superintendentenamt im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg inne. In dieser Funktion ist er Vorsitzender des Verwaltungsrates des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Tecklenburg e.V. und seit 2014 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Ledder Werkstätten gGmbH. Von 2016-18 war und seit 2019 ist André Ost Vorsitzender des Verbands der Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg für die gemeinsame Verwaltung.

„Ich habe in den letzten Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Kirchenkreis gespürt“, so Ost in seiner Vorstellung. „Wir haben im Kirchenkreis eine Vielzahl an Kompetenzen, mit denen zusammenzuarbeiten mit wirklich Freude macht“, betonte er. Das Superintendenten-Amt erlebe er als „Brückenfunktion zwischen Gemeinden, Kirchenkreis und der Landeskirche. Für die Architektur der Kirche sei ein lebendiger Austausch zwischen den Ebenen wichtig, so Ost. Zu seiner persönlichen Motivation meinte André Ost: „Ich habe mich in den letzten Jahren in diesem Amt wohl gefühlt. Ich habe mich unterstützt und getragen gesehen“.

Perspektiven für gemeindliches Handeln

Als Herausforderungen der nächsten Jahre sieht er u.a. einen gelingenden Prozess der Etablierung der Gemeinsamen Kreiskirchlichen Verwaltung in Münster. Die Verwaltungen der Kirchenkreise Münster, Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken ziehen in Kürze in ein neues Verwaltungsgebäude am Coesfelder Kreuz. Auch die Pfarrstellenplanung sei ein wichtiges Projekt: „In der Pfarrstellenplanung wird sich ein Umbruch vollziehen“ ist Ost sich sicher. In einem synodalen Prozess haben sich die Gemeinden mit dem Thema befasst. Jetzt gehe es darum, die Regionalstruktur mit Leben zu füllen. Da die finanziellen Rahmenbedingungen absehbar enger werden, gehe es jetzt um Aufgabenklärung. „Das wird eine echte Herausforderung für den auf Konsens und Stabilität ausgerichteten Kirchenkreis“, meint Ost. Dabei stehe die Frage des Profils des Kirchenkreises im Raum.

Jörg Oberbeckmann als Synodalassessor mit großer Mehrheit wiedergewählt

Die Synodalen wählten Pfarrer Jörg Oberbeckmann aus der Kirchengemeine Wersen-Büren  mit großer Mehrheit für eine weitere achtjährige Amtszeit als Synodalassessor (Stellvertreter des Superintendenten). Der 55-jährige ist verheiratet und ist seit 1997 mit halber Stelle Gemeindepfarrer in Wersen-Büren und seit 2007 Lehrer am Comenius-Colleg in Mettingen. Seit 2012 ist er als Synodalassessor im Kirchenkreis tätig. Zu seiner Motivation für die erneute Kandidatur sagt er: “Als Pastor einer kleinen Gemeinde am Rande des Kirchenkreises ist mir die Kirche als ganze und der Kirchenkreis wie die Landeskirche wichtig. Alle Ebenen sind miteinander verbunden und hängen zusammen“. Als Synodalassessor pflegt er eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem KSV und dem Superintendenten sowie den Gemeinden. „Dieses Verständnis von „Leitung“ und eine starke Stimme für die Gemeinde möchte ich weiter in den vielstimmigen Chor der Gemeinden und der Menschen des Kirchenkreises einbringen“, betont Jörg Oberbeckmann. 

Bei der Kommunalwahl am 13. September 2020 kandidiert Jörg Oberbeckmann als Bürger-meister für die Grünen. Sollte er als Bürgermeister gewählt werden, könnte er das Amt als Synodalassessor nicht antreten. In diesem Fall wäre Pfarrer Andreas Finke aus Ibbenbüren bereit, von der Stellvertreter-Position ins Amt des Synodalassessors zu wechseln.

Die Synode wählte auch den 12-köpfigen Kreissynodalvorstand neu und entschied darüber hinaus über die Abgeordneten für die Landessynode sowie über die Besetzung der kreiskirchlichen Ausschüsse und Synodalbeauftragungen. Aus ihren langjährigen Synodalbeauftragungen wurden Pfarrer i.R. Reiner Ströver (Flüchtlingsarbeit) und Pfarrer Andreas Finke (Notfallseelsorge) verabschiedet.  

Zur Eröffnung der Synode hielt Pfarrer Iven Benck (Lotte) die Andacht. Darin machte er deutlich, dass Diakonie und die tätige Nächstenliebe nicht ohne die Verkündigung möglich seien. Die Kirche könne wieder wachsen, wenn sie die Menschen, die ihre Hilfe brauchten, nicht übersehe. Die musikalische Gestaltung der Andacht hatte Kreiskantor Christoph Henzelmann.   

Kirchenkreis Tecklenburg findet kreative Wege hin zu den Menschen

„Als Synode kommen wir zusammen, nicht nur digital, sondern physisch, mit allen Sinnen“, so Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel (Evangelische Kirche von Westfalen, EKvW) in ihrem Grußwort. Viele Menschen hätten sich in den letzten Wochen und Monaten nach solchen Gemeinschaftserlebnissen gesehnt, meinte sie. „Sie finden kreative Wege, die gute Nachricht von der Liebe Gottes trotzdem unter die Leute zu bringen. In der Zeit der Pan-demie brechen Sie auf und nutzen die Chancen für bisher ungeahnte Möglichkeiten“, freute sie sich. Christen stünden besonders den Verletzlichen bei, sagte sie. Darin seien sie Vorbild und Lichtblick für andere. Sie überbrachte Grüße von Präses Annette Kurschus. Katrin Göckenjan-Wessel ist seit April Personaldezernentin der EKvW und Ortsdezernentin für den Kirchenkreis Tecklenburg.

Zukunftskonzept 2021: Diakonische Werke Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken denken über Verschmelzung zu einem Verein nach

Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werkes im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg e.V., stellte den Synodalen Überlegungen zu einer Verschmelzung der Diakonischen Werke Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken zu einem Verein vor. Vorteile einer Verschmelzung wären unter anderem eine gemeinsame „Marke“ für die Kirchenkreise und Gemeinden, eine effiziente Organ- und Gremienstruktur und strategische Gestaltungsspielräume durch die Organisationsgröße. Die Mitgliederversammlungen beider Diakonischen Werke werden im September dazu einen Beschluss fassen.

Kirchenkreisweites Online-Andachts-Angebot für das Jahr 2021 ist in Überlegung

Mit der Coronakrise erfuhr das vertraute kirchliche Leben eine Vollbremsung“, so Superintendent André Ost in seinem Bericht. „Die Reichweite der Angebote ließ erstaunen“.

Pfarrer Harald Klöpper und Pfarrer Dr. Norbert Ammermann (beide Mitglieder des Theologischen Ausschusses im Kirchenkreis) stellten der Synode gemeinsam mit Öffenlichkeits-referentin Christine Fernkorn eine Zwischenbilanz zu den digitalen Verkündigungsformaten im Kirchenkreis Tecklenburg vor. Ein kurzer Film vermittelte den Synodalen beispielhaft Impressionen über die verschiedenen Projekte. Den Film können Sie hier ansehen und downloaden:

https://www.youtube.com/watch?v=BbqEyt9pv7g

Die Bilanz zeigt, dass es eine große Vielfalt an digitalen Angeboten aus den Gemeinden gab (geistlicher Impuls, Dialogische Formen, Lesetexte, Online-Andachten, Podcasts, Online-Gottesdienste, Streaming-Gottesdienste, Hörspiel und Lernplattformen). Am meisten wurden Online-Gottesdienste und Andachten im Netz verbreitet.

In Überlegung ist jetzt ein kirchenkreisweites Online-Andachts-Angebot für das Jahr 2021, das von den Gemeinden und synodalen Diensten wechselseitig vorbereitet wird. Die Synodalen werden sich über diese neue Idee und über die Perspektiven digitaler Formate im Kirchenkreis verständigen.

Kirchenkreis Tecklenburg tritt „United4Rescue“ bei

Die Synodalen beschlossen einstimmig, dass der Kirchenkreis Tecklenburg dem Bündnis „United4Rescue“ beitritt. Dem Bündnis haben sich mittlerweile 600 gesellschaftliche Gruppen angeschlossen. Das Bündnis wurde 2019 auf Initiative der EKD gegründet und betreibt mit Unterstützung der „Seebrücke“ und medizinischer Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ das Seenotrettungsschiff „Seawatch 4“. „Man lässt keine Menschen ertrinken“, sagte Roland Wendland, der Syodalbeauftragte für Flüchtlingsfragen, in der Vorstellung des Antrags. Tätige Nächstenliebe bedeute für ihn, nicht wegzusehen, wo Menschen in Not seien. In der vorletzten Woche rettete das Seenotrettungsschiff „Seawatch 4“ 353 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer.

Text: Christine Fernkorn

 

 

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news-741Tue, 08 Sep 2020 08:00:00 +0200Verantwortungsvolles Haushalten ist für den Ev. Kirchenkreis Tecklenburg das Gebot der Stunde - André Ost entwickelt Perspektiven für gemeindliches Handelnhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/verantwortungsvolles-haushalten-ist-fuer-den-ev-kirchenkreis-tecklenburg-das-gebot-der-stunde-andr/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=032d9170005906c9fcc054fd7b2f1c4bZur Tagung der Kreissynode Tecklenburg am 7. September legte Superintendent André Ost den Synodalen seinen Bericht vor. Er hebt darin auf das Bibelwort „Dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes“ (1. Petrus, 4,10) ab. In seinem Bericht plädiert Ost vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen für ein verantwortungsvolles Haushalten im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg. Im letzten Jahr wurde die sogenannte „Freiburger Studie“, die Projektion der Gemeindeglieder- und Finanzentwicklung der Evangelischen Kirche bis 2060 veröffentlicht: Sie geht davon aus, dass die Evangelische Kirche in vierzig Jahren nur noch die Hälfte der heutigen Gemeindeglieder haben wird und damit auch die Hälfte der heutigen Finanzkraft. Die gute Nachricht: Nur zwei Drittel des prognostizierten Rückgangs folgen dem demographischen Wandel. Ein Drittel beruht hingegen auf kirchlichen Einflussfaktoren, wie einem veränderten Mitgliedschaftsverhalten in Bezug auf Taufen, Austritte und Aufnahmen. „Doch“, so Superintendent André Ost, „wir können als Kirche die Entwicklung aktiv beeinflussen“. Darum gelte es, nach Zusammenhängen zu suchen und auf sie Einfluss zu nehmen.

Auch wenn die Kirche kleiner wird, heißt dies nicht, dass sie weniger wirksam ist

Die Freiburger Studie habe nichts bahnbrechend Neues mitgeteilt, trage aber dazu bei, einen einerseits nüchtern-realistischen Blick auf die künftigen Rahmenbedingungen der kirchlichen Wirklichkeit zu werfen, ohne jedoch darüber in Schockstarre zu verfallen. „Unsere Kirche wird kleiner werden, Sie wird mit begrenzten Mitteln an Personal und Finanzkraft arbeiten müssen“, betont der Superintendent. Kirche werde sich perspektivisch zu einer Minderheit in der Gesellschaft entwickeln, die nicht mehr die Mehrheit der Bevölkerung repräsentiert. „Das muss jedoch nicht bedeuten, dass sie weniger wirksam oder bedeutsam ist“, unterstreicht Ost. „Auch als kleiner gewordene Institution wird sie von ihrem Auftrag her wertvolle Impulse in die Gesellschaft einbringen können“.   

Der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) stehe schon in den nächsten zehn Jahren ein größerer Umbauprozess bevor, informierte Ost die Synodalen. Denn spätestens mit dem Eintritt der „Babyboomer-Generation“ in den Ruhestand werde es der Kirche absehbar an Personal und Finanzkraft mangeln. Derzeit sei diese Generation für die bis dato gute Kirchensteuer-Einnahmesituation mitverantwortlich. Doch, so die Hochrechnung der Studie für die EKvW, muss schon bis 2030 mit einem Einnahmeverlust in Höhe von 20 – 25 % des derzeitigen Kirchensteueraufkommens gerechnet werden. 

Einnahmeverluste durch Corona-Pandemie zwingen zum Sparen

„Die Einnahmeverluste, die aktuell durch die Corona-Pandemie eintreten, sind in der Mitte des Jahres 2020 noch nicht genau zu beziffern“, berichtet André Ost. Die Konjunkturdelle sei in diesem Jahr allerdings bereits so erheblich, dass schon für das kommende Haushaltsjahr mit vorsichtig geschätzten Mindereinnahmen von 10 % zu rechnen sei. „Wir werden darum sehr viel früher zum Sparen gezwungen sein, als uns das lieb ist,“ machte er deutlich. „Sehr viel früher als noch vor einem Jahr prognostiziert, werde der Kirchenkreis wohl mit weniger Haushaltsmitteln auskommen müssen“, informiert der Superintendent. Der Prozess der Aufgabenklärung werde vor diesem Hintergrund schon eher einsetzen müssen, wenn der Kirchenkreis durch spürbare Haushaltsdefizite zu einschneiden Veränderungen gezwungen sei. „Die Zeit der jährlichen Zuwächse, an die wir uns in den letzten Jahren schon gewöhnt hatten, scheint endgültig vorbei zu sein“, konstatiert André Ost.

Im Jahr 2019 sei ein deutlicher Anstieg an Kirchenaustrittszahlen zu verzeichnen gewesen. Diese hätten sich von einem aufs andere Jahr fast verdoppelt. „Und was die Coronakrise für die Zukunft unserer Kirchengemeinden bedeutet, ist auch noch nicht aus-gemacht“, meint der Superintendent in seinem Bericht. Dies werde wohl kein vorrübergehendes Phänomen für die Kirchen sein. Im Jahr 2019 habe der Kirchenkreis Tecklenburg 1.279 Gemeindeglieder verloren (-1,74 %). Allein 668 Austritte wurden ver-zeichnet. Damit habe sich der Kirchenkreis dem landeskirchlichen Schnitt von 2,2 % in der Verlustquote deutlich angenähert. „Ob das eine einmalige Erscheinung ist, bleibt abzuwarten,“ berichtet der Superintendent.

Kirche als lebendigen Organismus betrachten, in dem Gottes Gnade wirkt

„Die Berücksichtigung des Bibelverses aus dem 1. Petrusbrief will uns davor bewahren, beim Thema Haushalterschaft nur rein auf die Zahlen und Statistiken zu schauen“, machte er deutlich. Es komme vor allem darauf an, Kirche als ein geistliches Geschehen zu betrachten und in entsprechender Weise zu pflegen: als einen lebendigen Organismus, in dem Gottes Gnade wirkt. Gottes Geist sei die wirkmächtigste Kraft zur Erneuerung der Kirche. Sie komme in den verschiedenartigen menschlichen Begabungen zum Tragen und werde da besonders wirksam, wo man seinen eigenen Beitrag als einen Dienst für Gott und seine Mitmenschen verstehe. „Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Dienste entfaltet sich Wirkkraft Gottes. Darum sollten wir nicht nur auf das sehen, was wir absehbar nicht mehr schaffen werden, sondern unseren Blick auch auf die Potenziale richten. Sie sind auch in der Krise vorhanden und entfalten sich womöglich gerade dann, wenn wir am wenigsten mit ihnen rechnen“, betont der Superintendent.  

Haushalt auf gemeindlicher Ebene

„Die Einführung des „Neue Kirchliche Finanzwesen (NKF)“ hat unser kirchliches Finanzwesen revolutioniert“, berichtet André Ost. NKF sei mehr als ein Wechsel in der Haushaltssystematik, es erfordere ein neues Denken. Weg von der Einzelbetrachtung eines Haushaltsjahrs hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, die auch die kommenden Generationen mitbedenkt. In der konkreten Umsetzung, so Ost, erweise sich die Umstellung noch als eine große Herausforderung. „Es gilt nun, kontinuierlich Finanzmittel für Abschreibung und Substanzerhaltung kirchlicher Gebäude einzukalkulieren und sie geldwert vorzuhalten, damit die Bausubstanz auch für die Zukunft erhalten werden kann“, informiert Ost. Dies erfordere eine sehr langfristige Planung, die aus heutiger Sicht in manchen Fällen kaum leistbar erscheine. Dafür brauche es regelmäßige Rückstellungen, die unabhängig von aktuellen Konjunkturlagen und Kirchensteuereinnahmen zu bedienen seien. „In der Realität wirkt dieser grundsätzlich vernünftige Ansatz wie eine weitere Einschränkung der finanziellen Möglichkeiten. Erst recht in Zeiten zurückgehender Kirchensteuereinnahmen“, machte André Ost klar.

Strategie der stärkeren regionalen Kooperation

Am Beispiel der Nordwest-Region des Kirchenkreises lassen sich diese Herausforderungen gut darstellen, berichtet André Ost: „Die Visitation in der Kirchengemeinde Schale hat im Februar 2020 deutlich gezeigt, welche Lebendigkeit eine kleine ländliche Gemeinde entfalten kann, wenn sich Kirche im besten volkskirchlichen Sinne als Teil des Gemeinwesens ver-steht und dieses aktiv mitgestaltet. Gleichzeitig können vor den sich verändernden Rahmen-bedingungen die Augen nicht verschlossen werden. „Es braucht in Zukunft die Perspektive der nachbarschaftlichen Kooperation, um zu tragfähigen, zukunftssicheren Lösungen zu kommen“, konstatiert der Superintendent in seinem Bericht. Dies beziehe sich nicht allein auf den Pfarrdienst, dessen Möglichkeiten künftig eingeschränkter sein werden. Auch für die Bereiche Jugendarbeit, Gottesdienst und Kirchenmusik gelte es, regionale Lösungen zu finden, unterstrich er.

In Pandemie Möglichkeiten zu Begegnung und Austausch geben

 „Wir sorgen uns, je länger die Pandemie-Krise andauert, dass wir den Kontakt zu unseren Gemeindegliedern verlieren“, so der Superintendent. Darum lohne jede Anstrengung darüber nachzudenken, wie – unter Berücksichtigung aller notwendigen Vorkehrungen des Gesundheitsschutzes – wieder Begegnungsräume geschaffen werden können. Schon vor den Sommerferien habe es dazu vereinzelt erste Ansätze aus der Kirchenmusik gegeben. Die Erwachsenenbildung habe für das zweite Halbjahr wieder ein interessantes inhaltliches Programm aufgestellt – in der Hoffnung, dass es sich in geeigneten Räumen umsetzen lasse. „Es ist wichtig, dass wir uns mit der unserem kirchlichen Auftrag entsprechenden Angebotsstruktur bemerkbar machen und den Menschen wieder Möglichkeiten für Begeg-nung und Austausch bieten, sofern dies verantwortbar ist“, betont Ost. „Jede Krise kann eine Chance sein, sich neue Wege zu erarbeiten und über alternative Lösungen eine neue Zu-sammengehörigkeit herzustellen. Darum stellt sich die Frage, ob unser Ziel ausschließlich in der Wiederherstellung früherer Verhältnisse bestehen kann oder ob diese Coronakrise uns nicht vielmehr Fingerzeige für eine veränderte kirchliche Wirklichkeit gegeben hat, auf die wir uns einzustellen haben“, unterstreicht André Ost. „Denn nicht nur gesellschaftlich drängt sich der Eindruck auf, dass Corona uns wie in einem Brennglas den Zustand unserer Zeit aufgezeigt hat. Das gilt ebenso für unsere Kirche“, betonte er.

Professionalisierung des Themas sexualisierte Gewalt im kirchlichen Kontext

„Im Hinblick auf das gesellschaftlich mit großer Aufmerksamkeit begleitete Thema der sexualisierten Gewalt im kirchlichen Kontext haben wir einen wichtigen Akzent gesetzt“, unterstreicht André Ost. „Nachdem die Kreissynode 2019 einen Notfallplan für konkrete Verdachtsfälle sowie eine Selbstverpflichtung für einen sensiblen und fachlich verantwor-tungsvollen Umgang beschlossen hat, haben wir einen weiteren Schritt der notwenigen Professionalisierung des Themas Prävention vollzogen“, berichtet der Superintendent. Mit der Jugendreferentin Ingrid Klammann wurde zu Jahresbeginn die (halbe) Stelle einer haupt-amtlichen Multiplikatorin besetzt. Sie wird nun sukzessive alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Kirchenkreis im Sinne der Präventionsarbeit schulen. An einem Pilotprojekt zur Schulung von Presbyterien wird derzeit gearbeitet.

Kreiskirchenamt zieht Mitte September nach Münster

Seit dem 1. Januar 2020 hat in Bezug auf die kreiskirchliche Verwaltung eine neue Zeit-rechnung begonnen. Die Fusion der Verwaltung auf Gestaltungsraumebene (Ev. Kirchenkreis Münster/Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken/Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) ist vollzogen. Die Mitarbeitenden sind in den zum Zweck der Verwaltungszusammenführung gegründeten Verband übergeleitet worden. Die Leitung des Gemeinsamen Kreiskirchenamtes liegt in den Händen von Jutta Runden. Ihre Stellvertretung hat Marlies Beckemeyer, die ehemalige Leiterin des Kreiskirchenamtes in Lengerich, angetreten. Das Führungsteam wird komplettiert mit vier Fachbereichsleitern für die Bereiche Personal, Finanzen, Buchhaltung sowie Liegenschaften und Zentrale Dienste. „Für die Verwaltungsorganisation wird der Umzug nach Münster zweifellos Vorteile bringen“, berichtet der Superintendent. „Denn erst mit dem Einzug in die neue Verwaltung werden die Synergien wirksam werden, die wir uns von der Verwaltungszusammenführung erhofft haben“. Ob sich der Aufwand gelohnt habe, werde sich in den nächsten Jahren zeigen, so Ost.

Den kompletten Superintendentenbericht finden Sie hier:

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Superintendentenbericht_Sommersynode_2020.pdf

 

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news-748Sat, 05 Sep 2020 13:37:00 +0200Corona-Nothilfe aus Tecklenburg kommt im Kirchenkreis Otjiwarongo an – Lebensmittelpakete gegen den Hungerhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/corona-nothilfe-aus-tecklenburg-kommt-im-kirchenkreis-otjiwarongo-an-lebensmittelpakete-gegen-den/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e38e6f47500d328a3926321530d4bc58Es hat doch einige Zeit gedauert, bis das Geld aus den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel im Kirchenkreis Otjiwarongo angekommen ist. Aber gerade in dieser Woche haben wir die Nachricht bekommen: Das Geld ist da und die ersten Hilfspakete werden in die einzelnen Gemeinden gebracht und dort verteilt. Alle Gemeinden werden bedacht. Familien, die in den „Dumping Sites“ der Gemeinden leben, bekommen ein Lebensmittelpaket zum Überleben. Gerade dort, wo Menschen auf engem Raum in Blechhütten ohne Strom und Wasser unter den schwierigsten Bedingungen leben, ist diese Lebensmittelhilfe überlebenswichtig. Durch den Lockdown gibt es für viele Menschen keine Einkommensmöglichkeit mehr. Gerade Straßenverkäufe haben diesen Menschen geholfen, etwas Geld zu verdienen. Das geht nun nicht mehr. Die Coronazahlen in Namibia steigen und haben nun alle Landesteile erreicht. Die Angst geht um bei den Menschen. Was passiert, wenn sie krank werden? Wo erhalten sie medizinische Hilfe? Woher bekommen sie die benötigten Lebensmittel?

Den Kirchen fällt in dieser Situation eine große und wichtige Aufgabe zu. Und in unserem Partnerkirchenkreis sind die Mitarbeiter der Gemeinden und der Hostel sehr aktiv, um die Not zu lindern, denn die Corona-Krise ist auch eine Hungersnot. Neben Hygieneartikeln erhalten die Familien Öl, Maismehl, Zucker und Mehl. So kann Brot gebacken werden und auch das traditionelle „Milliepab“ zubereitet werden. Ein Gericht, welches alle Menschen in Namibia kennen, ein Maisbrei, der mit oder ohne Zucker als Hauptmahlzeit gegessen wird. Auch in den Schulen wird der Maisbrei für die Schüler gekocht. Manchmal ist das für die Kinder die einzige Mahlzeit am Tag.

In dieser schwierigen Zeit ist eine lebendige Partnerschaft besonders wichtig. Im Kirchenkreis Tecklenburg nehmen wir regen Anteil an der Situation unserer Partner. Nach unserem Spendenaufruf im Mai, haben sich viele Menschen und auch Gruppen in unseren Kirchengemeinden aufgerufen gefühlt zu spenden. Dafür danken wir von Herzen! Dieses Geld wird in den nächsten Wochen nach Namibia überwiesen. Die Not ist noch lange nicht vorbei und wir dürfen in unserer Hilfe und Unterstützung nicht nachlassen!

Pastor John Guidao-oab, der Partnerschaftskoordinator des Kirchenkreises Otjiwarongo: „ Die Spende aus den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel kam gerade zur rechten Zeit! Im Namen aller Gemeindeglieder, unseres Superintendenten,  Pastoren und Mitarbeiter des Kirchenkreises Otjiwarongo möchte ich unseren herzlichen Dank aussprechen mit den Worten aus dem 1. Thessalonicher Brief Kapitel 5, Vers 17-18: Betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.“

Annette Salomo, Partnerschaftsbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg

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news-746Fri, 04 Sep 2020 08:14:57 +0200Time to say Goodbye - Gottesdienst zur Verabschiedung des Kreiskirchenamtes Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/time-to-say-goodbye-gottesdienst-zur-verabschiedung-des-kreiskirchenamtes-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=11414f441dcc09c574385734d3bb4fac„48 Jahre war das Kreiskirchenamt an der Schulstraße in Lengerich die vertraute Adresse“, so Superintendent André Ost im Rahmen eines Gottesdienstes zum Umzug des Kreiskirchenamtes Lengerich. „Wir sind dankbar für alle, die jetzt den Weg mitgehen nach Münster, um das Ziel der langen Reise zu erreichen.“ Am Gottesdienst in der Ev. Stadtkirche Lengerich wirkten Pfarrerin Sigrid Holtgrave und Pfarrer Harald Klöpper sowie Kantor Christoph Henzelmann mit. Etwa sechzig Verwaltungsmitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchmeisterinnen und Kirchmeister sowie Gemeindesekretärinnen aus den Kirchengemeinden nahmen daran teil. Als besondere Gäste begrüßte André Ost Magdalene Heemann, die 1972 den Aufbau des Kreiskirchenamtes als Mitarbeitende der ersten Stunde miterlebt hat, sowie Superintendent i. R. Hans-Werner Schneider und den Lengericher Bürgermeister Wilhelm Möhrke. Die gemeinsamen Lieder wurden zwar Corona-bedingt nicht gesungen, doch Christoph Henzelmann animierte den einen oder die andere mit seinem virtuosen Spiel zum Mitsummen.

Nach der bereits zum 1. Januar 2020 vollzogenen Zusammenführung mit den Kreiskirchenämtern der Nachbarkirchenkreise Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken steht für die Mitarbeitenden nun der nächste Schritt der Verwaltungsfusion an. Mitte September werden sie in ein neues gemeinsames Verwaltungsgebäude am Coesfelder Kreuz in Münster ziehen. Der Kirchenkreis Tecklenburg ist seit sieben Jahren an dem Planungsprozess beteiligt. Die Kreissynode entschied sich im Herbst 2016 für die neue gemeinsame Verwaltung am Standort Münster. Nun steht das Projekt kurz vor der Vollendung.

In seiner Predigt verglich André Ost den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten mit dem Weg, den die Verwaltungsmitarbeitenden vor sich haben. „Jeder Aufbruch ist ein Stück Verunsicherung. Man weiß, wo es hingeht. Man kann sich auf neue Räume, auf eine neue Umgebung mit anderen Bedingungen, auf neue Begegnungen freuen“, so Ost. Doch einiges an Vertrautheit bleibe auch zurück. Jetzt sei man im Aufbruch. Dies setze einiges an Geduld und Klärungsbedarf voraus. Doch die Mitarbeitenden könnten sich darauf verlassen, dass der Segen Gottes sie auch auf diesem Weg begleiten werde, betonte der Superintendent. Als Zeichen der Ermutigung bekam jeder Mitarbeitende ein Segensherz aus Holz überreicht.

Unvorstellbar in heutigen Zeiten: In den Anfängen des Kreiskirchenamtes in Lengerich arbeiteten die Mitarbeitenden mit Wählscheibentelefonen und einfachen Schreibmaschinen. „Fehler wurden mit Tipp-Ex überpinselt und Durchschriften mit Hilfe von Blaupapier erstellt“, berichtete Marlies Beckemeyer, ehemalige Verwaltungsleiterin des Kirchenkreises und seit 1. Januar 2020 stellvertretende Verwaltungsleiterin des gemeinsamen Kreiskirchenamtes in Münster. Damals waren die Kopierer noch sehr langsam, so dass ein Mitarbeiter der Hausdruckerei eingestellt wurde, um Sitzungs- und Synodalunterlagen mit einem besonderen Vervielfältigungsgerät zu erstellen.

Marlies Beckemeyer skizzierte die fast fünf Jahrzehnte lange Geschichte des Kreiskirchenamtes in Lengerich und erinnerte daran, wie sich die Verwaltung den Anforderungen der Zeit entsprechend entwickelte. Viele der Mitarbeitenden seien über 30 Jahre im Kreiskirchenamt tätig gewesen. „Das Ziel unserer Verwaltung ist es immer gewesen, ein kompetenter Dienstleister für unsere Kirchengemeinden und Einrichtungen zu sein, bemerkte sie. „Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind viele Aufgaben und Anforderungen in den einzelnen Abteilungen mit großem Engagement umgesetzt worden“, hob Marlies Beckemeyer hervor. Sie dankte den Mitarbeitenden sowie der Kirchengemeinde Lengerich für die gute Zusammenarbeit. Derzeit seien viele neue Projekte wie das Neue Kirchliche Finanzmanagement (NKF), die Vorbereitung auf die Umsatzsteuer, die Erstellung eines Tax-Compliance, die landeskirchliche IT-Umstellung sowie der Umzug nach Münster zu meistern. „Auch im neuen Kreiskirchenamt wollen wir weiterhin eine kompetente und effiziente kirchliche Verwaltung sein“, betonte sie.

Beim anschließenden Empfang vor dem Kreiskirchenamt bei Gegrilltem und Salaten wurde die eine oder andere Anekdote aus alten Zeiten ausgetauscht.

Text: Christine Fernkorn

 

 

 

 

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news-744Mon, 31 Aug 2020 14:07:14 +0200Verabschiedung mit einem weinenden und einem lachenden Auge - Martina Korporal beendet Dienstzeit im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/verabschiedung-mit-einem-weinenden-und-einem-lachenden-auge-martina-korporal-beendet-dienstzeit-im/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9a7cebfcb0fd098b33f2e3fdc24ea122Nach insgesamt 23 Jahren verabschiedete Superintendent André Ost am 30. August Pfarrerin Martina Korporal aus dem Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg. Dies geschehe „mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagte er im letzten Gottesdienst der Pfarrerin vor der evangelischen Kirche in Recke. Sie habe durch ihre Tätigkeit im Entsendungsdienst wertvolle Impulse gesetzt und für eine wohltuende Kontinuität gesorgt, stellte er fest. Dennoch sei die Freude darüber groß, dass Martina Korporal nun eine Pfarrstelle in der Reformierten Kirche in den Gemeinden Lingen und Baccum übernehmen könne. Vor genau 22 Jahren, am 30. August 1998, wurde sie sie nach dem Theologiestudium in Wuppertal, Heidelberg und Wien in der Christuskirche Ibbenbüren zur Pastorin der westfälischen Landeskirche ordiniert.

Im September 2003 stieg sie nach der Geburt ihrer drei Kinder und einer Zwischenstation in Ibbenbüren wieder in den Dienst ein. 17 Jahre wirkte sie gemeinsam mit Pfarrerin Elke Böhne in der Kirchengemeinde Recke und Hopsten in allen gemeindlichen Arbeitsbereichen. Eigene Akzente setzte sie besonders in den Grundschulen in Steinbeck und Obersteinbeck sowie in der Altenheimseelsorge im Haus St. Benedikt, betonte André Ost. Religionsunterricht erteilte sie zudem am Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Mettingen.

„Man wird dein Engagement und das leidenschaftliche Eintreten für deine Überzeugungen in Recke und den Gemeinden der Nordregion vermissen“, so der Superintendent. Er wünschte ihr, dass sie auch an ihrem neuen Wirkungsort so viel ehrenamtliches Engagement und Identifikation mit dem Evangelischsein vorfinden möge. Mit dem Wunsch nach Gottes Segen für die neuen beruflichen Zusammenhänge, Kraft und Gesundheit verabschiedete er die Pfarrerin aus dem Kirchenkreis Tecklenburg.

Der Empfang fiel coronabedingt etwas kleiner aus, dennoch begleiten viele gute Wünsche und Dankesworte der Gemeindemitglieder Martina Korporal ins Emsland, wo sie am 1. Oktober ihre Pfarrstelle antreten wird. Ihre bisherigen Aufgaben in Recke und Hopsten wird Elke Böhne mit übernehmen, eine Neubesetzung ist nicht vorgesehen.

Im Gottesdienst – mit Abstand auf der Wiese vor der Kirche gefeiert – ging Martina Korporal auch auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie ein, die das Leben verändert haben. Doch sie machte Mut mit dem bildlichen Vergleich vom geknickten Rohr und dem glimmenden Docht aus Jesaja 42 sowie Worten des 147. Psalms. Im Freien durften die Lieder mitgesungen werden. Elke Becker gestaltete den Gottesdienst musikalisch und begleitete den Gemeindegesang am Klavier.

Elke Böhne trug die Lesung aus dem Markusevangelium von der Heilung des Taubstummen vor. In ihrer Predigt machte Martina Korporal unter Bezug auf Waldbrände Hoffnung auf neues Leben für unsere geschundene Erde und die in vielfältiger Weise brennende Welt. Aus persönlicher Erfahrung und dem Bibeltext aus 1. Korinther 3 leitete sie die Schlussfolgerung ab, dass die Menschen einen guten Boden, ein solides Fundament benötigen, das selbst Feuer trotzt und neues Leben daraus entstehen lässt. „Guter Boden heißt, dass Gott uns liebt“, sagte sie und erzählte davon, wie ihr während einer schweren Erkrankung Familie, Freunde und Gottvertrauen geholfen hatten, wieder gesund zu werden.

Die Pfarrerin verwies darauf, dass in der Coronazeit viel darüber nachgedacht werde, welches der richtige Weg ist, wie viel Normalität oder welche Wagnisse möglich sind. Im Fürbittengebet fand sie tröstende Worte für Menschen, die rastlos oder einsam sind, eine schwere Last zu tragen haben und allein mit ihren Nöten und Sorgen sind. Nach dem Vaterunser und dem Segen spielte Elke Becker das Weltgebetstagslied „Du bist mein Zufluchtsort“ – ein schöner Ausklang des feierlichen Gottesdienstes zur Verabschiedung einer Pfarrerin, die in Recke, Hopsten und darüber hinaus Spuren hinterlässt.

Text: Brigitte Striehn

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news-738Mon, 24 Aug 2020 12:22:19 +0200Musizieren in kleinen Orff-Gruppen – Ev. Singschule in Zeiten der Corona-Pandemiehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/musizieren-in-kleinen-orff-gruppen-ev-singschule-in-zeiten-der-corona-pandemie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=84e2bb7d539f859e2746399afc397fd9Singen unter der Dusche? Ja. Mit Anderen singen im Kirchenchor? Zurzeit leider nicht möglich oder allenfalls in Kleingruppen mit besonderen Schutzvorkehrungen. Aber gibt es nicht auch andere Möglichkeiten, zusammen Musik zu machen und den Spaß einer gemeinsamen Probe wenigstens in kleinem Umfang zu erleben? "Ja, das geht", meint Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte von der evangelischen Gemeinde Ibbenbüren, "man muss nur kreativ sein. Es gibt für jede Rahmenbedingung einen Lösungsvorschlag“, ist Schauerte überzeugt, und so haben nach den Sommerferien auch die Singschule und die Kantorei ihren Betrieb wieder aufgenommen – und dabei völlig neue Wege beschritten. Nicht alle Sängerinnen und Sänger sind letztlich dabei; manche empfanden das Singen offenbar als alternativlos, manchen fehlt sicherlich auch einfach der Kontakt zur großen Gruppe. Doch das Angebot ist da, von Christian Schauerte erdacht, nachdem feststand, dass weder zu Ostern noch zu Pfingsten der gewohnte Chorgesang die Gottesdienste begleiten würde und auch der Probenbetrieb auf absehbare Zeit nicht aufgenommen werden kann.

Mehrere Punkte gab es für den Kirchenmusikdirektor bei der Planung zu berücksichtigen. Wie beim Chor solle das einzige Muss darin bestehen, zu einer bestimmten Zeit am bestimmten Ort zu sein. Der Besitz von Instrumenten sollte nicht nötig sein, ebenso wenig Vorkenntnisse oder das Üben zu Hause. Außerdem hatte Christian Schauerte den Anspruch, dass es sich bei der Alternative nicht um eine „Alibi-Beschäftigung“ handeln, sondern dass diese einen langfristigen Gewinn bringen sollte. Angesichts der Tatsache, dass die von Sabine Weymann im Rahmen der Singschule geleiteten Gitarrengruppen ihre Proben kurzerhand per Zoom-Konferenzen fortsetzen konnten und auch nach Wiederaufnahme des Vor-Ort-Betriebes nur wenigen Einschränkungen unterliegen (hier wurde sowieso schon in Kleingruppen unterrichtet, jetzt mussten nur die Abstände ein wenig vergrößert sowie ein paar weitere Hygienemaßnahmen umgesetzt werden), lag die Idee nahe, auf irgendeine Weise mit möglichst vorhandenen Instrumenten zu arbeiten. Fünf E-Pianos (und ein herkömmliches Klavier) standen Christian Schauerte dabei im Kirchenmusikraum der Alten Schule am Christuskirchplatz Ibbenbüren zur Verfügung; Olga Neugum konnte auf diverse Orff-Instrumente des Christus- und Johannesbezirks Ibbenbüren sowie der evangelischen Gemeinde Hörstel (wo sie unter Anderem ebenfalls Chöre für Alt und Jung leitet) zurückgreifen.

So haben mittlerweile acht „Piccolo-Piano“-Gruppen (à fünf Personen, entsprechend der Zahl an E-Pianos) unter der Leitung von Christian Schauerte ihre Probenarbeit aufgenommen, dazu in Hörstel und Laggenbeck je zwei Orff-Gruppen für die jüngeren Singschulkinder – Leitung: Olga Neugum – sowie je eine Mini-Jugendchorgruppe, ebenfalls von Olga Neugum geleitet. Im Vorfeld hatte Olga Neugum diverse Chorlieder so umgeschrieben, dass sie theoretisch von allen Gruppen (inklusive Gitarren) gemeinsam gespielt werden könnten.

Insbesondere in Ibbenbüren ist Olga Neugum jedoch etwas enttäuscht von der Resonanz auf das Angebot: Nur etwa 40 Prozent der jüngeren Kinder haben die Möglichkeit des „Orff-Orchesterchens“ angenommen, und auch vom Jugendchor sind nur sehr wenige Sänger dabei. In Hörstel seien es dagegen deutlich mehr, freut sich die engagierte Musikpädagogin. „Es ist auch für mich total anders“, beschreibt Neugum die Situation, dass alle Teilnehmer weit auseinander sitzen, die Instrumente nicht getauscht werden dürfen und nach jedem Durchgang desinfiziert werden müssen. Außerdem solle weder Langeweile bei den Kleinen aufkommen noch sollten sie überfordert werden: „Es ist schon sehr anstrengend für die Kinder“, beschreibt Olga Neugum den ungewohnten Ablauf, der viel Fingerspitzengefühl bei der Umsetzung der Probenarbeit erfordert.

Vorerst bis Weihnachten läuft das derzeitige Konzept für die Singschule Ibbenbüren bzw. Hörstel sowie die Kantorei der Christuskirche. „Wir reizen bei Weitem nicht aus, was die Corona-Schutzverordnung uns zugesteht“, erläutert Christian Schauerte. Daher hofft er, mit dem bestehenden Übungsplan möglichst ohne weitere Änderungen durch die Corona-Zeit zu kommen, aber: „Wenn sich im Laufe der Monate was ergibt, werden wir spontan reagieren können.“ Trotzdem hoffen natürlich alle, bald wieder den normalen Chorprobenbetrieb aufnehmen zu können: In großer Gruppe gemeinsam singen zu können ist doch einfach am Schönsten!                                             

 

Text: Claudia Ludewig

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news-736Mon, 24 Aug 2020 11:30:00 +0200Pfarrerin hat in der evangelischen Gemeinde Ibbenbüren viel bewegt - Dr. Uta Wiggermann wechselt nach Münsterhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrerin-hat-in-der-evangelischen-gemeinde-ibbenbueren-viel-bewegt-dr-uta-wiggermann-wechselt-nac/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5290dc83e7308726a4e3d6a44b1913c4Zum letzten Mal leitete Dr. Uta Wiggermann am 23. August einen Gottesdienst in der Christuskirche Ibbenbüren. Seit Februar 2015 wirkte sie mit Pfarrer Reinhard Lohmeyer im Innenstadtbezirk der evangelischen Großgemeinde als Pfarrerin. Nach ihrer Heirat möchte sie ihren Lebensmittelpunkt nach Münster verlegen, hatte sie den Gremien des Kirchenkreises und der Gemeinde mitgeteilt. Zu ihrer Verabschiedung kamen über 100 Gäste, die unter Einhaltung der Corona-Vorschriften in der Kirche Platz nahmen.Dr. Wiggermann begrüßte die Gäste des Festgottesdienstes am 11. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade“ (1. Petrus 5,5b). Sie lud dazu ein, die Lieder mitzusummen oder einfach zuzuhören, weil Mitsingen immer noch nicht erlaubt ist. Das musikalische Programm gestalteten Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte (Klavier und Gesang) sowie Nicole Goedereis-Buller an der Querflöte. Zu den Liedern stellten die Musiker zwei Stücke des französischen Komponisten Philippe Gaubert, die den feierlichen Rahmen unterstrichen.

Antje Schmiedel lud dazu ein, eine Dichtung nach Psalm 139 mitzusprechen. Den Text griff Dr. Wiggermann später in ihrer Predigt noch einmal auf. Sündenbekenntnis und Gnadenzusage schlossen sich an. Im Gottesdienst würden Fröhlichkeit, Ängste, Enttäuschungen, Vorfreude oder Erinnern sichtbar, danach können die Menschen gestärkt in die Zukunft gehen, so die Pfarrerin. Die Lesung aus dem 18. Kapitel des Lukasevangeliums wurde von Cathrin Bernroth vorgetragen.

In der Predigt nahm die Pfarrerin Worte aus Psalm 8 auf: „Was ist der Mensch, dass Gott seiner gedenkt?“ Sie stellte fest, dass Gott uns nicht vergisst, sondern sich unser annimmt und uns Aufmerksamkeit schenkt. Dabei schwinge er sich nicht mit unerbittlichem Blick zum „Oberbuchhalter“ auf, sondern gebe Halt und Zuversicht. „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber siehtdas Herz an“, betonte Dr. Wiggermann.

Sie habe in Ibbenbüren eine lebendige Gemeinde erlebt, in der unterschiedlichste Gaben versammelt sind: Musik, Gesang, Kaffeekochen, Rasenmähen, Kuchenbacken, Trösten. Sie sei dankbar, dass sie zahlreiche Aufgaben und Projekte kennenlernen und begleiten durfte, an denen Jugendliche und ältere Menschen in ökumenischer Gemeinschaft mitwirken: Seniorennachmittage, Schulungen der Konfirmanden, Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen, Besuchsdienste, Feste organisieren, Fotografieren oder die Flüchtlingsarbeit im „Café International“. Sie dankte für das fröhliche Miteinander, unkomplizierte Ökumene und tatkräftige private Hilfe.

André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg, bescheinigte der scheidenden Pfarrerin, in vielen Bereichen wichtige Akzente gesetzt zu haben. Die Kurzfristigkeit ihrer Entscheidung habe viele überrascht. In der Gemeinde habe man hier und da noch Mühe, die Entwicklung zu verstehen, so André Ost. Die Emotionen schwankten zwischen Traurigkeit über Enttäuschung oder Ärger bis hin zu Verständnis und Dankbarkeit. Dieser Weggang hinterlasse eine vakante Stelle und somit eine Lücke, die erst einmal wieder gefüllt werden müsse. Dr. Uta Wiggermann habe ihren Dienst mit Vorsicht und Bedachtsamkeit, klarem theologischen Fundament und einer guten Mischung aus Herz und Verstand in unverwechselbarer Art ausgeübt. Mit Blumen und einem Geschenk verabschiedete sie der Superintendent aus der Pfarrstelle. Anerkennung, Dank und langen Beifall zollten ihr am Ende des Gottesdienstes Pfarrer Jörg Zweihoff als Vorsitzender des Presbyteriums, Presbyter, Kollegen der anderen Pfarrbezirke, Pfarrer Paul Hagemann von der katholischen Kirchengemeinde und Mitstreiter aus Gruppen, die sich bei ihr gut aufgehoben fühlten. „Gott ist unsere Zuversicht, das halten wir fest“, betonte André Ost mit Blick auf Entscheidungen und deren Folgen.

Text: Brigitte Striehn

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news-734Tue, 18 Aug 2020 10:30:19 +0200Die „Sea-Watch 4“ ist ein starkes Zeichen - Statement von Präses Annette Kurschus zum Auslaufen des Rettungsschiffshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-sea-watch-4-ist-ein-starkes-zeichen-statement-von-praeses-annette-kurschus-zum-auslaufen-des/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=150e6798b76ef209990f7678995b9c6a„Ein Jahr nachdem auf unserem Dortmunder Kirchentag die Idee dazu Gestalt gewann, ist in diesen Tagen die ,Sea-Watch 4‘ zu ihrem ersten Einsatz ausgelaufen. Ich freue mich darüber. Mit diesem Schiff wird das Leben vieler Menschen gerettet werden. Weiterhin erreichen uns dramatische Nachrichten und Bilder aus dem Mittelmeer: verunglückte Boote, Menschen, die ohne Hilfe bleiben und ertrinken. Zugleich – und das ist ein Skandal - werden Rettungsschiffe von staatlichen Behörden am Auslaufen gehindert. Die ‚Sea-Watch 4‘ ist ein starkes Zeichen: Sie steht für Hoffnung, Courage und Solidarität mit den Schutzbedürftigen.

Seenotrettung ist zuallererst eine Sache der Humanität und Mitmenschlichkeit. Dass wir politische Steuerungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Flucht und Migration brauchen, steht außer Frage. Unabhängig von allen zwingend nötigen grundsätzlichen Überlegungen zur Migrationspolitik in Europa gilt: In konkreter Not muss zunächst ganz praktisch alles getan werden, um gefährdete Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren und sie in einen sicheren Hafen zu bringen.

Diese Haltung teilen wir mit den über 500 zivilgesellschaftlichen Organisationen, die – wie die Evangelische Kirche von Westfalen – ein Teil des Bündnisses ‚United4Rescue‘ sind.

Mein Dank gilt allen, die mit ihren Spenden und ihrem Engagement das Zustandekommen dieser Mission ermöglicht haben. Ich denke an diejenigen, die vor kurzem als Crew auf dem Schiff aufgebrochen sind. Sie tun einen anstrengenden und gefährlichen Dienst, der unsere Fürbitte braucht. Ihr Einsatz stärkt die Würde Europas.

Gott segne und behüte die Besatzungsmitglieder der ‚Sea-Watch 4‘.“

Zum Hintergrund:
Der Einsatz wird von der Organisation Sea-Watch operativ geleitet und durch Ärzte ohne Grenzen medizinisch unterstützt. Durch das Bündnis United4Rescue wird das Rettungsschiff von einer breiten Zivilgesellschaft mitgetragen.

United4Rescue unterstützt als unabhängiger, gemeinnütziger Verein die zivile Seenotrettung auf dem Mittelmeer. Das Bündnis vereint mehr als 550 große und kleine Organisationen, Initiativen, Unternehmen, Vereine und Stiftungen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen. Viele Mitglieder des Vereins setzen sich bereits seit Jahren für die zivile Seenotrettung ein und unterstützen das Bündnis mit ihrer Expertise und ihren Kontakten. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat in der Gründungsphase den Aufbau von United4Rescue unterstützt. United4Rescue arbeitet seit November 2019 unabhängig von der EKD. Der Verein trägt sich selbst, alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Das Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ wurde nicht aus Kirchensteuern, sondern vor allem aus zahlreichen kirchlichen Spenden finanziert.

Quelle: EKvW

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news-731Mon, 10 Aug 2020 09:13:04 +0200Ev. Familienzentrum Ladbergen ist gut für die Zukunft gerüstethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ev-familienzentrum-ladbergen-ist-gut-fuer-die-zukunft-geruestet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7d9f0355ce1418d99ef1fe001c1b16dfNach nur wenigen Wochen Bauzeit ist aus dem Erdgeschoss des evangelischen Gemeindehauses am Lenhartzweg eine Kindertagesstätte geworden, in der unter dem Dach des evangelischen Familienzentrums 35 Kinder in zwei Gruppen betreut werden. Mit dem Umbau kann die politische Gemeinde die Forderung des Kreisjugendamtes Steinfurt erfüllen, zum gerade begonnenen Kindergartenjahr weitere Betreuungsplätze bereitzustellen. Und die evangelische Kirchengemeinde entspricht einer Beanstandung der kreiskirchlichen Verwaltung aus dem Jahr 2017, dass die Gemeinde in Relation zu ihren Gemeindegliedern und Finanzen knapp 400 Quadratmeter zu viel Raum habe. Mit der Baumaßnahme wurden also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

„Das Gemeindehaus hat Räume, die zu weniger als 30 Prozent genutzt werden“, hatte der Presbyteriumsvorsitzende Martin Oelrich zu Beginn des Jahres eingeräumt und sich für den Umbau zur Kita stark gemacht. Trotz des Gegenwinds von einigen Ladbergern, die den Wegfall des alten, von vielen Gruppen genutzten Saals bedauerten.

„Es ist deutlich besser geworden, als ich es mir erträumt hätte“, sagt Oelrich heute, und auch Maja Hopfeld, Leiterin des Familienzentrums, ist begeistert von dem Ergebnis der Baumaßnahme. Aus dem eher düsteren Saal mit dem verblassenden Charme der 1970er Jahre sind helle und freundliche Räume geworden, in denen sich Kinder, Team und Eltern wohlfühlen werden, ist sie überzeugt. Sie zeigt auf die schöne Holzoptik des hochwertigen abriebfesten Vinylbodens mit Trittdämmung, die schallschluckende Akustikdecke und die vielen Details, die nicht nur gut aussehen, sondern auch die Nerven und die Gesundheit der Kinder und des Teams schonen sollen.

Martin Oelrichs Lieblingsraum ist der Schlafraum für die Jüngsten. Die Betten stehen unter Sandsteintafeln mit biblischen Motiven und Texten. „Die Kleinen schlafen sozusagen unter Gottes Schutz“, sagt er schmunzelnd. Er freut sich, dass die Tafeln, die früher versteckt im Saal hingen, jetzt gut zur Geltung kommen.

„Ein Wunder, dass wir pünktlich fertig geworden sind“, sagt Oelrich weiter. Das ist umso bemerkenswerter, weil der Kreis Steinfurt erst Anfang Juli die Genehmigung für den Umbau zur Kita erteilt hatte. Der Presbyteriumsvorsitzende weiß, dass „diese starke Leistung“ zum einen der guten Kooperation zwischen der kommunalen Verwaltung und der evangelischen Gemeinde, zum anderen den überwiegend lokalen Unternehmen und Partnern zu verdanken ist, die Hand in Hand gearbeitet haben.

Die neue Kita ist gut für die Zukunft gerüstet. „Die Einrichtung kann zum Spielplatz hin kostengünstig um die Räume für eine Gruppe erweitert werden“, stellen Maja Hopfeld und Martin Oelrich fest. Wohl wissend, dass weitere Kindergartenplätze in Ladbergen dringend benötigt werden.

Apropos Außengelände: Der Garten der Einrichtung kann sich sehen lassen. Zwischen 3000 und 4000 Quadratmeter groß schätzt ihn Oelrich. Dort werden die Kinder ausreichend Platz zum Toben und Spielen haben. Dass es aus den Gruppenräumen einen direkten Zugang zum Spielplatz gibt, versteht sich von selbst. Er ist sehr zufrieden, dass Kirchengemeinde und kommunale Verwaltung den Weg gemeinsam beschritten haben. Es sei eine rentable Entscheidung für das Presbyterium gewesen. Auch die politische Gemeinde spare Geld, denn sie hätte die Rechnung für eine Übergangsbetreuung in Containern zahlen müssen, weiß er.

Hinzu komme, dass das evangelische Gemeindehaus nach wie vor in christlicher Weise, nämlich als christlicher Kindergarten genutzt werde, betonen Maja Hopfeld und Martin Oelrich.

Text: Dietlind Ellerich

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news-730Thu, 06 Aug 2020 12:15:06 +0200Brot für die Welt – Kindern Zukunft schenkenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/brot-fuer-die-welt-kindern-zukunft-schenken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0c777ed110c7a83a6d87258b935d282aDas Coronavirus hat nicht nur unser Leben radikal verändert – längst ist es auch in Afrika, Asien und Lateinamerika angekommen mit dramatischen Folgen für die Menschen dort. Es fehlt an Krankenhäusern, Wasser und Seife, Tagelöhner und Kleinsthändler*innen verlieren ihr Einkommen durch die geschlossenen Märkte. Vielerorts kann weder geerntet noch ausgesät werden.Da Schulen geschlossen sind, fehlen Millionen von Kindern die einzige, verlässliche Mahlzeit am Tag. Die ohnehin schwierige Lage spitzt sich so zu.

Brot für die Welt leistet in dieser Krise zusammen mit den Partnerorganisationen vor Ort z. B. mit Aufklärungsarbeit über Covid-19, das Bereitstellen von Schutzkleidung und -masken sowie Desinfektionsmittel für die ärmsten Menschen und die Weiterbildung medizinischen Personals dringend benötigte Unterstützung.

Chance auf berufliche Bildung

Mit der 62. Aktion richtet Brot für die Welt außerdem unter der Überschrift ‚Kindern Zukunft schenken‘ den Fokus auf das Thema Kinderarbeit. Im Mittepunkt steht ein Projekt auf den Philippinen. Häufig müssen dort Kinder den Eltern bei der Arbeit auf den Reis- oder Zuckerrohrfeldern helfen statt zur Schule zugehen. Sie kommen dann nicht mehr richtig mit und verlassen die Schule ohne Abschluss und damit ohne Chance auf eine berufliche Bildung. Die von Brot für die Welt unterstützte Partnerorganisation „Quidan Kaisahan“, organisiert für die Kinder, die zu oft gefehlt haben, Nachhilfe, versorgt sie mit Schulmaterialien und berät die Eltern bei der Verbesserung ihrer Lebenssituation.

Brot für die Welt ist für sein Engagement auf die sehr verlässliche Unterstützung durch die Kollekten-Sammlungen der Kirchengemeinden zu Erntedank und Weihnachten dringend angewiesen. Diese sind in diesem Jahr aber gefährdet, weil die sonst sehr gut besuchten Gottesdienste unter Corona-Bedingungen nicht möglich sein werden.

Darum bittet Superintendent André Ost zusammen mit dem MÖWe-Regionalpfarrer Dr. Jean Gottfried Mutombo und Kerstin Hemker als Botschafterin für Brot für die Welt Sie ganz herzlich, die Arbeit von Brot für die Welt mit einer Spende zu unterstützen im Gottesdienst oder

per Überweisung:                       

Bank für Kirche und Diakonie

IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00

BIC: GENODED1KDB

 

oder per online-Spende:  www.brot-fuer-die-welt.de/erntedank

Weitere Informationen finden sich unter: www.brot-fuer-die-welt.de

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung in diesen besonderen Zeiten!

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news-729Thu, 06 Aug 2020 08:53:29 +0200Wechsel nach knapp fünf Jahrzehnten - Verwaltungsmitarbeitende ziehen nach Münster umhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wechsel-nach-knapp-fuenf-jahrzehnten-verwaltungsmitarbeitende-ziehen-nach-muenster-um/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=54eebd4aad06efd3694b8a92a484f8c0Eine Ära geht zu Ende: 48 Jahre war das Kreiskirchenamt an der Schulstraße in Lengerich die vertraute Adresse für die Verwaltung des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg. Kurz bevor die Mitarbeitenden den Standort verlassen und in das neue Gebäude für die gemeinsame Verwaltung der Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg am Coesfelder Kreuz in Münster einziehen, feiern sie in gebührender Weise Abschied. Am 2. September um 11 Uhr findet eine Andacht in der Ev. Stadtkirche Lengerich statt. In Wort und Bild wird an die fast fünf Jahrzehnte währende Epoche des Kreiskirchenamtes in Lengerich erinnert: an die Etappen seiner Geschichte und an die Menschen, die sie prägten. Die Andacht wird Superintendent André Ost halten. Anschließend lädt der Kirchenkreis zu einem gemütlichen Beisammensein mit Mittagessen ein. Bei gutem Wetter findet das Mittagessen unter freiem Himmel statt. Bei schlechteren Bedingungen wird - unter Wahrung aller erforderlichen Abstands- und Hygieneregeln - ins Martin-Luther-Haus ausgewichen. Der Umzug des Kreiskirchenamtes findet am 11. September statt.

Seit dem 1. Januar 2020 sind die Verwaltungen der drei Kirchenkreise zu einem Verband mit dem Namen „Evangelisches Kreiskirchenamt Münsterland/Tecklenburger Land“ zusammengefasst. Die drei Ev. Kirchenkreise bleiben als eigenständige Körperschaften bestehen.

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news-728Wed, 05 Aug 2020 12:09:36 +0200Uta Wiggermann verlässt ihre Pfarrstelle in Ibbenbüren http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/uta-wiggermann-verlaesst-ihre-pfarrstelle-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a28255f92c7b45491dbd57e13b3a4ce8Zum 1. September 2020 verlässt Pfarrerin Dr. Uta Wiggermann die 1. Pfarrstelle in der Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren im Christusbezirk. Nachdem sie Anfang Juli geheiratet hat, wird sie ihren Lebensmittelpunkt nach Münster verlegen. Mit dem Ende der Sommerferien wird sie ihren Dienst beenden. Pfarrerin Dr. Wiggermann wurde am 8. Februar 2015 in der Christuskirche von Superintendent André Ost im Rahmen eines Festgottesdienstes in ihr Pfarramt eingeführt. Gemeinsam mit Pfarrer Reinhard Lohmeyer wirkte sie fünfeinhalb Jahr im Innenstadtbereich der Ibbenbürener Großgemeinde.  

Die 44-jährige Theologin wurde in Bielefeld geboren. Sie studierte Ev. Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Von 2002 – 2007 war sie Assistentin am Seminar für Kirchengeschichte an der WWU. Im Jahr 2008 schloss sie dort ihre Promotion ab.

Bevor sie nach Ibbenbüren kam, war Uta Wiggermann von 2007 – 2015 im Ev. Kirchenkreis Paderborn tätig. Zunächst als Vikarin im Abdinghof-Pfarrbezirk Paderborn, ab Mai 2010 dann als Pfarrerin in der Ev. Kirchengemeinde Elsen und im St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn sowie im St- Josefs-Krankenhaus Salzkotten. In Elsen wurde sie im Oktober 2010 ordiniert. 

Die Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren und der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg werden sich im Rahmen eines Gottesdienstes mit Superintendent André Ost am Sonntag, 23. August 2020, von Pfarrerin Wiggermann verabschieden. Der Gottesdienst findet um 10.15 Uhr in der Christuskirche Ibbenbüren statt.  

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news-725Mon, 03 Aug 2020 10:58:37 +0200„Ich sehe das Risiko, ich sehe aber auch die Nöte der Eltern“ - Interview zum Start des Regelbetriebs in Kitas mit Arnd Rutenbeckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ich-sehe-das-risiko-ich-sehe-aber-auch-die-noete-der-eltern-interview-zum-start-des-regelbetrieb/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=20051dd87851c33e83105810747ffbd6Zum Start des Regelbetriebs in Kindertagestätten in NRW gab Arnd Rutenbeck, Geschäftsführer des Kita-Verbunds im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, den Westfälischen Nachrichten ein Interview. Nach dem Beginn des neuen Kindergartenjahrs am 3. August wird am 17. August der Regelbetrieb in den Kitas in NRW wieder aufgenommen werden. Den Zeitungsbericht vom 30. Juli finden Sie unter dem Foto zu dieser Meldung. Quelle: ©Westfälische Nachrichten

 

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news-724Fri, 31 Jul 2020 07:08:10 +0200Drei Fragen an Jenny Diek, Freiwilligendienstleistende in der Diakonie-Tagespflege in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/drei-fragen-an-jenny-diek-freiwilligendienstleistende-in-der-diakonie-tagespflege-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=de970793f30b167b7908365cab5af6faJenny Diek hat sich für einen Bundesfreiwilligendienst bei der Diakonie entschieden. Sechs Monate lang übernahm sie in der Tagespflege Ibbenbüren eine verantwortungsvolle Aufgabe und unterstützte ältere und hilfebedürftige Menschen. Jennifer Clayton, Pressereferentin des Diakonischen Werks Tecklenburg, führte ein Interview mit ihr. Jenny, wie hat Dir Deine Arbeit in der Tagespflege gefallen?

Jenny Diek: Während meines 6-monatigen Freiwilligendienstes habe ich die Tagespflege als einen attraktiven Arbeitsplatz kennengelernt. Die Kollegen und die Tagesgäste waren von Anfang an sehr dankbar für meine unterstützende Hilfe. Alle waren total freundlich und haben mich geduldig angeleitet. Auch wenn ich mir am Anfang nicht immer alle Namen auf Anhieb merken konnte. Mit den Wochen und Monaten habe ich dann die einzelnen Tätigkeiten und den Ablauf in der Tagespflege immer besser kennengelernt. Schnell wurde mir klar, dass trotz des gleichen Tagesablaufs kein Tag wie der andere ist. Ein gutes Gleichgewicht zwischen Abwechslung und Routine.

Was hat Dich in dieser Zeit besonders bereichert?

Jenny Diek: Die Tagesgäste! Es war schön, die Tagesgäste nach und nach besser kennenzulernen. Mit der Zeit konnte ich zu jedem Einzelnen ein angenehmes und lockeres Verhältnis aufbauen. Wir haben viel zusammen gelacht, gescherzt, gebastelt und erzählt. Für mich persönlich war es sehr interessant und wichtig, auch die Erfahrungen und Erlebnisse einer anderen Generation hautnah erleben zu können.   

Wie wurdest Du im Team aufgenommen?

Jenny Diek: Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen war sehr freundlich, entspannt und persönlich. Mit der Zeit wurde ich immer mehr gefördert und gefordert – mit dem Ziel, auch neue Aufgaben zu übernehmen. Dazu gehörte zum Beispiel die selbstständige Durchführung der Zeitung-, Bewegungs- oder Gesprächsrunden. Unter den Kolleginnen haben wir uns aber nicht nur über berufliche Themen ausgetauscht, sondern auch über private Interessen. Besonders Spaß gemacht hat mir die Arbeit mit den gleichaltrigen Praktikanten und Azubis. Wir haben viele Gespräche geführt, gelacht und uns super verstanden. Viele Gäste konnten wir so auch aus ihrer „Komfortzone“ locken und sie anregen, sich in lockerer Atmosphäre an den Gesprächen zu beteiligen.

Wenn Du nochmal die Wahl hättest, würdest Du Dich wieder für einen Freiwilligendienst entscheiden?

Jenny Diek: Auf jeden Fall! Mein Bundesfreiwilligendienst wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Ich denke zurück an freudige und schöne Momente mit ganz besonderen Menschen, die ich sonst nicht kennengelernt hätte.

Infos und Kontakt zur Tagespflege Ibbenbüren: Telefonisch unter 05451 94910 oder per Mail an tagespflege-ibbenbueren@dw-te.de .

 

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news-719Thu, 23 Jul 2020 08:36:35 +0200Bibel und Migration - Impulse für Gottesdienstehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bibel-und-migration-impulse-fuer-gottesdienste/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b74bf636381a0761e9e153bec9629fb3Corona-Skandal in der Fleischindustrie, Rassismus, Flüchtlinge in Seenot. Migranten und Menschen mit Migrationshintergrund leben und leiden gerade in Corona-Zeiten unter schweren Bedingungen. Das Thema Kirche und Migration beschäftigt die Evangelische Kirche von Westfalen intensiv, sie unterstützt Hilfsprojekte und nimmt immer wieder dazu auch Stellung in Gesellschaft und Politik. Unter dem Titel „Bibel und Migration“ gibt es nun neue Anregungen für Gottesdienste und Predigtimpulse, die in dieser Form so erstmals vorliegen. Diese sind in einem Materialheft erschienen, das auf den 7. Sonntag nach Trinitatis (26. Juli 2020) zugeschnitten ist. Die Beiträge können aber auch in anderen Gottesdiensten mit interkulturellen Aspekten eingesetzt werden. Mehrere Autorinnen und Autoren haben Texte zu dieser Arbeitshilfe beigesteuert. Insbesondere war das Projekt „Internationale Gemeinde sein“ der Evangelischen Gemeinde Bad Oeynhausen-Altstadt beteiligt.

Auch Aspekte von Flucht und Asyl sowie die oft menschenunwürdige Situation der Wanderarbeiterinnen und -arbeiter in der Fleischindustrie werden in der Arbeitshilfe thematisiert. „Werkverträge und Leiharbeit sind in der Fleischindustrie, aber auch in der Logistik (Paketzusteller …) das Mittel, um Arbeitskräfte wie Verschleißmaterial behandeln zu können“, beklagt der katholische Sozialpfarrer Peter Kossen in seinem Beitrag  „Menschen werden angemietet, verschlissen und dann entsorgt“. Für Solidarität mit Geflüchteten wirbt ein anderer Beitrag: „Solidarität ist der unbedingte Zusammenhalt, ein Zusammenhalt ohne Bedingungen“ schreibt Helge Hohmann, Beauftragter für Flüchtlingsarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Die vom Amt für MÖWe erarbeitete Materialsammlung geht auf einen Beschluss der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen aus dem vergangenen Jahr zurück. Danach sollen an einem festgelegten Sonntag im Jahr die Aspekte und Impulse der Hauptvorlage „Ich bin fremd gewesen. Kirche und Migration“ (https://kircheundmigration.ekvw.de)  weiter angesprochen und aufgegriffen werden. Gottesdienste sollen dazu einladen, die Vielfalt in der Hausgemeinschaft Gottes zu erleben und zu leben: "Wer immer Du bist, wo immer Du herkommst: hier bist Du willkommen!", schreibt dazu der für Ökumene zuständige Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller im Vorwort.

Die Materialsammlung steht hier zum Download bereit .

Weitere Links zum Download auf der Internetseite des Amtes für MÖWe:

sowie auf der Internetseite zur Hauptvorlage unter Material für Konfirmandenarbeit, Gemeindearbeit, Gottesdienste:

Text: Dirk Johnen, Pressestelle MÖWe

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news-718Tue, 21 Jul 2020 14:16:27 +0200200. Patenschaftsurkunde der Tschernobyl-Initiative im Sommergottesdienst überreichthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/200-patenschaftsurkunde-der-tschernobyl-initiative-im-sommergottesdienst-ueberreicht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1b9d835574e5112a8594fac650dbad3bDie Sommergottesdienste der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren werden in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie in die Christuskirche verlegt. Eröffnet wurden sie am 5. Juli von Pfarrer Reinhard Lohmeyer und Sophie Jörgens mit musikalischer Begleitung eines exquisiten Bläserensembles des Kirchenkreises unter Leitung von Ursula-Maria Busch. Am 12. Juli gestaltete Pfarrer Andreas Finke aus der Matthäusgemeinde den besonderen Zentralgottesdienst.Die Band „Ella & the Gents“ stimmte mit dem Worship-Song „Hosanna“ von Brooke Fraser auf die kommende Stunde ein. Carina Hindersmann (Gesang), Manuel Finke (Gitarre), Mario Lammers (Cajón) und Niklas Berger (Piano) griffen musikalisch Texte aus Gebet und Predigt auf. Die „Brücke über einen tosenden Fluss“ (Bridge Over Troubled Water) von Simon & Garfunkel wählte Andreas Finke im Gebet als Bild für Gott als Wegbereiter und ständigen Begleiter der Menschen.

Lena und Kimberly lasen aus dem fünften Kapitel des Lukasevangeliums den Bibeltext über den Fischzug des Petrus. Als Antwort sprachen die Besucher das Glaubensbekenntnis. In seiner Predigt griff Andreas Finke auf einen Song von Paul Simon zurück. Die Geschichte von Franz, der nach langer Zeit nach Ibbenbüren zurückkam und in der Christuskirche Gott begegnete, machte nachdenklich. Sie weckte Erinnerungen an Zeiten, als alte Träume und Geborgenheit noch nicht aus den Herzen gewichen waren „Still Crazy After All These Years“ („Immer noch verrückt nach all diesen Jahren“) hatte Paul Simon 1975 getextet. „Möge Gott unsere Verrücktheit noch lange bewahren“, wünschte sich Andreas Finke. Er plädierte dafür, dass Ibbenbüren für viele Kulturen lebenswert bleiben und ein friedliches Zusammenleben verschiedener Religionen weiterhin ermöglicht werden sollte.

Eine gute Nachricht verkündete am Schluss Pfarrer i. R. Reinhard Paul: „Die Tschernobyl-Initiative gibt es noch!“. Auch wenn in diesem Jahr keine Kinder aus dem weißrussischen Dorf Svensk nach Ibbenbüren reisen durften, sind die Aktiven nicht untätig. Mit großem Elan bereiten sie die nächste Ferienfreizeit vom 28. Juni bis 25. Juli 2021 vor. „Die Erholungsaufenthalte werden ausschließlich über Spenden finanziert“, erklärte Reinhard Jansing vom Leitungsteam. Daher dankte er der evangelischen Kirchengemeinde für die Unterstützung und das soziale Engagement in den vergangenen Jahren. Er überreichte Pfarrer Andreas Finke die 200. Patenschaftsurkunde. Sie hat einen Wert von 275 Euro. Damit können die Kosten für ein Kind während des vierwöchigen Aufenthalts zur Stärkung der Gesundheit gedeckt werden, erläuterte Jansing. (Weitere Informationen: dkvt.de)

Die nächsten Sommergottesdienste finden am 26. Juli sowie am 2. und 9. August jeweils um 10.30 Uhr in der Christuskirche statt.

Text: Brigitte Striehn

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news-716Tue, 21 Jul 2020 10:08:49 +0200Menschen im Partnerkirchenkreis Otjiwarongo brauchen dringend finanzielle Unterstützunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/menschen-im-partnerkirchenkreis-otjiwarongo-brauchen-dringend-finanzielle-unterstuetzung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e1a3a90788a92010ec7845be7ccb0730"Sesfontein, Kamanjab, Fransfontein, Kalkfeld, Omaruru, Okakarara, Outjo, Khorixas, Otjiwarongo, Opuwo… sind Orte in Namibia, in denen nur wenige Menschen anhalten. Aber hier leben Menschen, die kreativ-schöpferisch Notlagen meistern, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr kennen", berichtet Annette Salomo, die Vorsitzende des Namibiakomitees des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg. "Der Ausbruch von COVID-19 droht diese Gemeinschaften aber zu überfordern" informiert sie.In Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Wesel hat deshalb der Kirchenkreis Tecklenburg beschlossen, trotz voraussehbarer eigener Krisen, 15.000 Euro an Sofort-Hilfe für den Kirchenkreis Otjiwarongo zu überweisen. "Zur Einschätzung: diese Hilfe ist dringend nötig und dennoch nicht viel mehr als der erste Tropfen auf einen überheißen Stein" so Annette Salomo.

Wenn auch Sie der Meinung sind, dass es uns im Vergleich zu Namibia trotz der Corona-Einschränkungen noch relativ gut geht, dann möchten wir Sie bitten, die Arbeit der Partnerkirche ELCRIN vor Ort im Kirchenkreis Otjiwarongo zu unterstützen:


Kirchenkreis Tecklenburg
IBAN: DE25 3506 0190 2006 6720 20
Stichwort: „Partnerkirchenkreis Otjiwarongo“
KD-Bank Dortmund
BIC: GENODED1DKD

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news-713Mon, 20 Jul 2020 13:06:57 +0200Tango in der Hohner Kirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/tango-in-der-hohner-kirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=70d8d86e0efb1d8d38e14128d1cd5fac„Schiebe- und Wackeltänze wie der Tango sind verboten“ heißt es in einer polizeilichen Verordnung von 1914. Eine Tafel mit dieser heute ungewöhnlich anmutenden Information empfing die gut 50 Besucherinnen und Besucher des Tango-Gottesdienstes in Lengerich-Hohne. Im Gottesdienst ging es genau um diesen argentinischen Schiebetanz. Organistin Ilse Saatkamp spielte mit dem Akkordeon eine erste schwermütige, dennoch beschwingte Tango-Melodie, zu der die Füße der Anwesenden mitwippten. Pfarrer Harald Klöpper begrüßte alle Anwesenden mit dem Bibelwort für die neue Woche: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Gal. 6,2)  und leitete so zum argentinischen Tango über, der in Buenos Aires unter den Lastenträgern im Hafen entstanden ist.

Auch aus Hohne und Wechte hatten sich vor 150 Jahren einige Familie auf Werben der argentinischen Regierung auf den Weg in dieses Land aufgemacht und sich dort niedergelassen. Pfarrer Klöpper erklärte, dass der argentinische Tango eher ein „zärtlicher Tango“ sei, ein Zusammenspiel von haltenden und werbenden Tanzfiguren, im Unterschied zur europäischen, etwas aggressiveren Tangovariante. Im argentinischen Tango könne man sogar in den Tanzfiguren das Halten Gottes und das Werben Gottes um die Menschen erkennen. Eine für alle Anwesenden völlig neue Auslegung dieses konzentrierten Tanzes.

Das Ehepaar Katrin und Olaf Greshake führten während des Gottessdienstes zweimal einen argentinischen Tango vor – begleitet vom begeisterten Staunen und der sehnsüchtigen Anerkennung der Besuchenden für derart schöne, harmonische Bewegungen.  Musikalisch begleitet wurden die beiden von Ilse Saatkamp am Akkordeon und Harald Klöpper am Cachon.

Interessierte finden den Gottesdienst hier https://www.youtube.com/watch?v=aAzTHLCaTHc&t. Am Sonntag schauten sich schon 250 Nutzer die Aufzeichnung auf YouTube an.   

Text: Pfarrerin Sigrid Holtgrave

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news-712Mon, 20 Jul 2020 12:38:36 +0200Ibbenbüren kennenlernen mit viel Spaß - Evangelische Kirchengemeinde lädt zu Stadtralley ein http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ibbenbueren-kennenlernen-mit-viel-spass-evangelische-kirchengemeinde-laedt-zu-stadtralley-ein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8975e430ae18561017e8a5a03b20c7d9Während einer Stadtralley für Familien von Geflüchteten haben am 4. Juli Aktive des Cafés International der Evangelischen Kirchengemeinde mit über 30 Kindern und Erwachsenen einen ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen Rundgang durch Ibbenbüren unternommen. Vom Treffpunkt an der Alten Schule führte der Weg - begleitet von einigen Teammitgliedern aus dem Café International – quer durch die Innenstadt. Am Unteren Markt lautete die Aufgabe für die vier Gruppen: „Hüpft auf einem Bein durch das Labyrinth!“ Viele weitere Bewegungsspiele und Rätsel warteten auf die Teilnehmer. Es galt, am Rathaus das Ibbenbürener Wappen abzumalen, über die „Funny Red Line“ auf dem Klemens-Niermann-Platz zu balancieren, am „Eine-Welt-Laden“ die 26 Figuren zu zählen oder die Stufen zum Restaurant „Rosso“ hinaufzusteigen. Als Belohnung lockten in der Pause Eis und Getränke am Neumarkt. Zum Schluss erhielten alle noch einen Schokoladen-Glückskäfer. Die Flüchtlinge hatten viel Spaß, ein solches Erkundungsspiel kannten sie bisher nicht. Eine Gruppe Iraner hatte sich allein auf den Weg gemacht und den Lösungszettel komplett richtig ausgefüllt, erzählt Ingeborg Paul. 

 

Text: Brigitte Striehn

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news-711Mon, 20 Jul 2020 12:27:36 +0200"Klug wie die Schlangen" - Ein Beitrag von Pfarrer i.R. Reiner Ströverhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klug-wie-die-schlangen-ein-beitrag-von-pfarrer-ir-reiner-stroever/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=64d39145918f09fa67fc8632855c56e3Obwohl ich mich schon lange mit der Bibel beschäftige, muss ich zugeben, dass mir einige Texte rätselhaft sind. Dazu gehört das Jesus-Wort „Seid klug wie die Schlangen“(Mt. 10,16), gesprochen bei der Aussendung der zwölf Jünger. Was hat Jesus damit gemeint? Dass er ihnen „Tauben“, Symbol für Frieden und für den Heiligen Geist, als Vorbilder nennt, verstehe ich aber ausgerechnet „Schlangen“? Weiß er denn nicht, dass in der „Schrift“ (AT) die Schlange für das Böse steht und dass es die Schlange war, die die aufgeweckte Eva und den schlichten Adam zum Sündenfall verführte? Es geht jedoch nicht um die Bosheit sondern um die Klugheit der Schlange und davon können Menschen, die guten Willens sind, einiges lernen.

Nach langem Nachdenken fallen mir Schifra und Pua ein, zwei ägyptische Hebammen, von denen die Bibel in 2. Mose 1 erzählt. Der Pharaoh hatte angeordnet, dass sie bei der Geburt  von israelitischen Knaben dafür sorgen sollten, dass diese nicht am Leben blieben ; wogegen sie bei Mädchen ordentliche Geburtshilfe leisten sollten. Schifra und Pua widersetzten sich aus Ehrfurcht vor Gott und aus Ehrfurcht vor dem Leben dem Herrscher. Sie ließen die neugeborenen Jungen leben und erklärten es damit, dass die Israelitinnen schneller gebärten als die Hebammen eingreifen konnten. Der Mut und die Risikobereitschaft der Frauen hat Menschenleben gerettet.

„Klug wie die Schlangen“ waren auch Christ*innen in der DDR. Als Motto der Friedensdekade 1982 wählten sie den Bibelvers „Schwerter zu Pflugscharen“ (Micha 4,3). Diese politische Aktivität der Kirche gefiel dem DDR-Regime überhaupt nicht. Es verbot den Druck des Logos auf Flugblättern und Plakaten. Doch die Friedensbewegten ließen sich nicht beirren. Da es für den Druck auf Textilien keiner Druckgenehmigung bedurfte, war Vlies das Zauberwort. Zig Rollen Vlies wurden mit dem Bild des Mannes, der aus einem Schwert eine Pflugschar schmiedet und dem Bibelvers bedruckt. Viele, viele Jugendliche und Erwachsene nähten die Abzeichen auf ihre Jackenärmel und Schultaschen. Bis heute ist „Schwerter zu Pflugscharen“ das Motto der christlichen Friedensinitiativen.

„Klug“ im Sinne Jesu sind auch die Kirchengemeinden, die von der Abschiebung bedrohten Flüchtlingen Kirchenasyl gewähren. Kirchenasyl ist kein Widerstand gegen den Staat sondern die Inanspruchnahme des alten Interzessionsrechtes. Die Kirche tritt zwischen Staat und Flüchtling, eröffnet eine neue Gesprächssituation und die Möglichkeit zu überprüfen, ob es sich um einen Härtefall handelt oder nicht. Seit Februar 2015 gibt es eine Vereinbarung zwischen Staat und Kirche, dass das Kirchenasyl toleriert wird, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden. In diesem Zeitraum sind im ev. Kirchenkreis Tecklenburg 9 Kirchenasyle durchgeführt worden dazu noch einige in katholischen Gemeinden des Tecklenburger Landes. Auf diese Weise ist viel Leid und Ungerechtigkeit vermieden worden und-wie herrlich-die Schalenser freuen sich über die Geburt eines Kirchenasylbabys.

Gerade zu Corona-Zeiten haben viele Leute erstaunliche Klugheit und Kreativität bewiesen. Wenn sich dazu noch mutiger Einsatz für die Schwachen in unserer Gesellschaft und in der weiten Welt gesellt, dann sind wir „klug wie die Schlangen“.

Pfr. i. R. Reiner Ströver

Ibbenbüren-Laggenbeck

Dieser Text wurde als "Wort zum Sonntag" am 11. Juli in der Ibbenbürener Volkszeitung veröffentlicht.

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news-710Mon, 20 Jul 2020 11:43:44 +0200Pfadfinder machen sich für neues Holzkreuz auf Friedhof in Riesenbeck starkhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfadfinder-machen-sich-fuer-neues-holzkreuz-auf-friedhof-in-riesenbeck-stark/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fc1def034d2652e3aa8550e70380b694Wer mit Holz baut, kennt das Problem: Auch bei noch so guter Pflege fängt das Material – je nach verwendeter Art früher oder später – irgendwann an, morsch zu werden. Da muss dann schon mal ausgetauscht werden, so wie auf dem evangelischen Friedhof in Riesenbeck, der am ersten Sommerferiensamstag ein neues Holzkreuz an alter Stelle, nämlich am Ende des Hauptganges, erhielt. Drei Anstriche mit dunkelbrauner Lasur sollen für Langlebigkeit sorgen, und das für mindestens die nächsten 30 Jahre.Es sei bereits das dritte Kreuz in der gut 70-jährigen Geschichte des Friedhofs, erzählt Martin Scharein, Presbyter der evangelischen Gemeinde Hörstel. Zusammen mit den „Leoparden“, einer fünfköpfigen Untergruppe der VCP-Pfadfinder „Cherusker“ aus Hörstel, denen Scharein seit vielen Jahren verbunden ist, wurde das Projekt „Holzkreuz“ bereits vor vielen Monaten angegangen.

Ursprünglich war angedacht, eine vor drei Jahren bei einem starken Sturm vor der Friedenskirche Hörstel umgefallene Eiche für das Kreuz zu verwenden. Hierbei brachte sich auch der Heimatverein ein und sägte den Baum zu Kanthölzern zurecht. Doch leider mussten die engagierten Helfer dabei feststellen: Der Kern ist so marode, da wird kein Kreuz draus. Also griffen die Pfadfinder auf Fichten-Leimholz zurück – Materialkosten etwa 200 Euro – und bauten selbst ein großes Kreuz im genauen Maßstab des bisherigen Kreuzes. Schon im Winter waren die Arbeiten daran (wie erwähnt, musste das Objekt dreimal übergestrichen werden) nach etwa zehn Arbeitsstunden abgeschlossen – und dann kam Corona. Also wurde das Kreuz erst einmal an die Seite gelegt.

Doch nach diversen Lockerungen und angesichts der Tatsache, dass die Aufstell-Aktion sowieso draußen stattfand, wurde Ende Juni der Aufbau in Angriff genommen. Dabei musste zunächst das alte Kreuz kleingesägt und weggeschafft werden, dann erst war der Weg frei für den schlichten, neuen Ersatz. Vier Pfadfinder, einen Hauptverantwortlichen, eine große Leiter, Geduld, einiges Werkzeug und vor Allem eine Wasserwaage zum genauen Ausrichten des Kreuzes brauchte es für das Aufstellen, und da es am ausgewählten Tag auch ziemlich heiß und sonnig war, kam auch eine Pause mit kühlen Getränken gerade recht.

Trotzdem freuten sich die „Leoparden“ sichtlich, mal wieder gemeinsam etwas zu tun zu haben. „Wegen der Corona-Geschichte ruht jetzt erst mal Alles“, erzählt Martin Scharein. Doch nach den Sommerferien sollen – wenn die weitere Entwicklung gut läuft – die Gruppenstunden wieder starten, unter Berücksichtigung der dann geltenden Vorschriften und mit Erlaubnis des Kreises. „Der Wille und die Absicht ist da, nach den Ferien wieder mit den Sippenstunden zu beginnen“, hofft Martin Scharein auf einen positiven Verlauf der Corona-Pandemie. Maximal zehn Mitglieder, die stets in der gleichen Zusammensetzung bleiben müssen, können dann pro Sippenstunde wieder zusammenkommen. Auch das diesjährige Herbstlager vom 2. bis 4. Oktober in Emsbüren soll wie geplant stattfinden, allerdings mit einigen Änderungen: Wegen der Abstandsregeln werden am gebuchten Haus Zelten für die einzelnen Sippen aufgebaut. Als Höhepunkt der Fahrt ist eine Kanutour auf der Ems geplant.                                                   

Text: Claudia Ludewig

 

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news-708Thu, 25 Jun 2020 09:05:30 +0200Kirchenvertreter fordern: Das "System Billigfleisch" muss überwunden werdenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchenvertreter-fordern-das-system-billigfleisch-muss-ueberwunden-werden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=58630467a15e170d3d820b8cbe7487afNach dem massiven Corona-Ausbruch bei dem Schlachtbetrieb Tönnies in Nordrhein-Westfalen fordern Vertreter der Kirche die Politik zum Handeln auf. Die westfälische Präses Annette Kurschus hält eine neue gesellschaftliche Debatte über das Konsumverhalten sowie Dumpingpreise und Dumpinglöhne in der Fleischindustrie für nötig. Es dürfe auch nicht sein, dass bestimmte Menschen von vornherein an den Pranger gestellt würden, sagte sie zu Mutmaßungen, osteuropäische Werksarbeiter der Firma Tönnies hätten nach ihrem Heimaturlaub das Coronavirus „eingeschleppt“. „Wir müssen zum Beispiel auch die Frage nach der Unterbringungssituation und nach Hygienestandards in den Sammelunterkünften stellen“, so Kurschus, die auch stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende ist, in ihrer Erklärung.

Erste Opfer sind die Vertragsarbeiter

Die Politik müsse jetzt handeln, fordern das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung/MÖWe und das Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Die ersten Opfer des Corona-Ausbruchs und des „Systems Billigfleisch“ seien die Vertragsarbeiter aus Osteuropa, die unter unwürdigen Bedingungen im Schlachthof arbeiten und leben müssen. Kirsten Potz, Regionalpfarrerin des Amtes für MÖWe im Kirchenkreis Gütersloh, fordert: „Das Subunternehmertum und die Ausbeutung der Werksvertragsarbeiter und -arbeiterinnen müssen abgeschafft werden! Wer die Augen vor diesen menschenunwürdigen Arbeits- und Wohnbedingungen nicht verschlossen hat, für den ist es ein Wunder, dass es erst jetzt zu einer Katastrophe gekommen ist, die hoffentlich alle aufrüttelt.“

Auch Landwirte und arme Länder gehören zu den Verlierern

„Auch die Landwirte leiden unter dem Corona-Ausbruch und dem System Billigfleisch. Die niedrigen Preise zwingen sie in eine Fleischproduktion, die vor allem Masse verlangt. Die extrem schwierige Situation, in der nun viele Landwirte wegen der Schließung von Tönnies sind, zeigt, dass wir eine Ernährungswende brauchen mit einer Tierhaltung und Landwirtschaft, die nachhaltiger und damit auch krisenfester ist und der bäuerlichen, familiengestützten Landwirtschaft ein sicheres Einkommen ermöglicht“, sagt  Volker Rotthauwe, Pfarrer für nachhaltige Entwicklung vom Institut für Kirche und Gesellschaft.
 
Francisco Mari, Agrarexperte des Hilfswerkes Brot für die Welt, ergänzt: „Dieses System der Fleischproduktion wird von einer Agrar- und Handelspolitik der Europäischen Union unterstützt, die arme Länder zwingt, deutsches Billigfleisch einzuführen. Das schadet seit Jahren Schweinemästern zum Beispiel in Südafrika oder Côte d’Ivoire.“ In den nächsten Jahren würden auch Millionen kleinbäuerliche Schweinehalter in Vietnam leiden, weil ein geplantes neues Handelsabkommen alle Schutzzölle für EU-Schweinefleisch abschaffen werde. „Zudem sind die niedrigen Exportpreise auch nur möglich, weil für die Fütterung Billig-Soja eingeführt wird und dafür Wälder in Brasilien und Paraguay gerodet werden.“
 
Katja Breyer, Beauftragte für den kirchlichen Entwicklungsdienst der EKvW, fordert, dass die Politik handeln müsse. Der öffentliche und politische Druck biete eine große Chance, aus dem „System Billigfleisch“ auszusteigen und zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zu kommen. „Dafür sind Gesetze notwendig, die der Ausbeutung der Arbeiter und Arbeiterinnen in Schlachthöfen endlich einen Riegel vorschieben. Es braucht eine Agrarpolitik in der EU und Deutschland, die es Landwirten ermöglicht, nachhaltig Landwirtschaft zu betreiben und eine Handelspolitik, die Bauern in Entwicklungsländern nicht in den Ruin treibt. Ein entsprechendes Gesetz muss deutsche Unternehmen verpflichten, Menschenrechte und Umweltstandards auch entlang ihrer weltweiten Lieferketten zu achten.“

EKD/Evangelische Kirche von Westfalen

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news-707Wed, 24 Jun 2020 11:12:37 +0200Neues Erwachsenenbildungs-Programm 2/2020 liegt jetzt digital vorhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neues-erwachsenenbildungs-programm-22020-liegt-jetzt-digital-vor/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=555b3584a0fdabe751db351d4eaabcacDas neue Erwachsenenbildungs-Programm des Kirchenkreises liegt jetzt online vor. Es umfasst eine Vielzahl spannender Veranstaltungen. Unter anderem ist am 29. Oktober um 18.30 Uhr eine Infoveranstaltung über die "Seebrücke" geplant, die sich für Flüchtlinge im Mittelmeer einsetzt. Mindestens 19.000 Tote im Mittelmeer seit 2014. Vermutlich sind es sehr viele mehr. Wie konnte es so weit kommen?

Die Europäische Union, Friedensnobelpreisträgerin, riegelt sich immer weiter ab, als würde es nicht um Menschen auf Schlauchbooten gehen, sondern um eine kriegerische Gefahr. Die „Seebrücke“ ist eine internationale Bewegung, getragen von der Zivilgesellschaft. Sie solidarisiert sich mit allen Menschen auf der Flucht und erwartet von der deutschen und europäischen Politik sofort sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme der Menschen, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind.

Referentin Svenja Bloom arbeitet beim Eine Welt Netz NRW e.V. und ist aktiv bei der Seebrücke Lokalgruppe in Münster. Sie berichtet sie über die aktuelle Situation, informiert über die Arbeit der Seebrücke und zeigt Unterstützungsmöglichkeiten auf. Die Teilnehmenden sind eingeladen zu Information und Diskussion. Die Veranstaltung findet im Kath. Pfarrheim St. Peter und Paul in Tecklenburg-Brochterbeck statt.

Infos und Anmeldung unter 
erwachsenenbildung@jubi-te.de


Frontex hautnah erlebt - Erfahrungen und neue Ansichten eines Mitarbeiters von der spanischen Grenze zu Afrika
Berthold Griese ist als Polizist beim NRW-Kontingent bei Frontex eingesetzt. Er berichtet von seinen Erfahrungen vor Ort und neuen Einsichten und Ansichten an der spanischen Grenze zu Afrika. Die Teilnehmenden sind eingeladen zu Information und Diskussion. Die Veranstaltung findet am 10. September um 18.30 Uhr im Ev. Gemeindehaus Tecklenburg statt.

Infos und Anmeldung unter 
erwachsenenbildung@jubi-te.de


United4Rescue - Gemeinsam retten e.V
Gemeinsam Retten e.V. ist ein Bündnis von rund 470 Partnern aus Kirchen, Kommunen, Vereinen und Initiativen, dessen Gründung im November 2019 auf eine Resolution des Evangelischen Kirchentages zurückgeht. Kirchentagsbesucher hatten dort die Entsendung eines Rettungsschiffes der Evangelischen Kirche ins Mittelmeer gefordert und etwa 40.000 Unterstützer mobilisiert. Inzwischen konnte durch Spendengelder die “Sea-Watch 4”mit dem Namenszusatz “powered by United4Rescue” erworben werden und starten als neues Seenotrettungsschiff und zugleich “Zeichen der Mitmenschlichkeit”. Der Referent, Gründungsmitglied des Vereins, informiert, zeigt Unterstützungsmöglichkeiten auf und diskutiert mit den Teilnehmenden. Die Veranstaltung findet am 12. November 2020 um 18.30 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Westerkappeln statt. 

Referent: Rafael Nikodemus, Kirchenrat EKiR
Verantwortlich: Adelheid Zühlsdorf-Maeder, Rita Brinkmann

Infos und Anmeldung unter 
erwachsenenbildung@jubi-te.de

Pilgern im Museum heißt es in einem Kurs, der am 1. Oktober und 12. November im LWL-Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster stattfindet. “Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht erst sichtbar” (Paul Klee) und “Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen” (Johann Wolfgang Goethe). Ausgewählte weltliche und religiöse Kunstwerke unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen laden beim “Pilgern im Museum” ein zum genauen Hinsehen, zur Entschleunigung und Achtsamkeit mitten im Alltag. Lassen Sie sich inspirieren!
Viele weitere Veranstaltungen finden Sie im Programmheft der Erwachsenenbildung. Den Link für den Download des Programms finden Sie hier

https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Erwachsenenbildungsprogramm_2-2020.pdf

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news-704Mon, 22 Jun 2020 09:55:45 +0200„Heute ist für mich ein Freudentag!“ Pfarrerin Andrea Klausmann wird in Kreispfarrstelle für Krankenhausseelsorge in Ibbenbüren eingeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/heute-ist-fuer-mich-ein-freudentag-pfarrerin-andrea-klausmann-wird-in-kreispfarrstelle-fuer-kranken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=df4667021895c510f760ce0f3d710e24Bei strahlendem Sonnenwetter wurde jetzt im Rahmen eines Gottesdienstes in der Christuskirche Ibbenbüren Pfarrerin Andrea Klausmann in die 3. Kreispfarrstelle für Krankenhausseelsorge am Klinikstandort Ibbenbüren eingeführt. Das Interesse der Gemeinde war groß, denn alle Plätze waren, natürlich nach Coronabedingungen, mit Abstand besetzt. Viele Weggefährten und Freunde nahmen an dem Gottesdienst teil. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes mit KMD Christian Schauerte (Klavier) und Sven Hoffmann (Saxophon) setzte sensible Akzente. Die Palette des Repertoires reichte von „Halleluja“ (Leonhard Cohen) über „Rain Man“ (Eigenkomposition von Sven Hoffmann) und einem Klezmerstück von Haris Freilach.

Superintendent André Ost hob in seiner Ansprache auf das Jesuswort aus Matthäus 11,28 „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ ab. „In Jesu Namen Menschen in den Grenzerfahrungen ihres Lebens, wenn Krankheit und Sterben die gewohnten Linien des Lebens durchkreuzen, zu begleiten, ihnen Zeit und Zuwendung zu schenken und so vielleicht dazu beizutragen, dass sie sich verstanden, gestärkt, befreit fühlen, dazu ist Seelsorge am Krankenbett gut“, so Ost. Dafür sei Zuhören, Hinhören, Wahrnehmen und Nachfragen wichtig. Andrea Klausmann hat ihren Dienst als Seelsorgerin am Klinikum Ibbenbüren am 1. Mai 2020 begonnen. „Wir sind sehr froh, in ihr eine Pfarrerin gefunden zu haben, die bereits viel Erfahrung aus der Krankenhausseelsorge mitbringt“, betonte André Ost. Andrea Klausmann ist bereits seit zehn Jahren im Nachbarkirchenkreis Münster in der Krankenhaus- und Hospizseelsorge tätig gewesen. Sie hat ein Studium der Supervision und eine psychotherapeutische Grundausbildung absolviert und sich stetig fortgebildet. „Wir empfinden Ihre Ankunft als eine Stärkung der synodalen Dienste und der seelsorglichen Kompetenz in unserem Kirchenkreis“, freute sich der Superintendent.

 „Heute ist für mich ein Freudentag. Die Sonne strahlt mit mir um die Wette“, so eröffnete Pfarrerin Andrea Klausmann ihre Predigt, in der sie das Psalmwort „Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den Herrn, dass ich verkündige all dein Tun“ (Ps. 73,28) auslegte. „In diesem Bibelvers schwingt eine große Freude mit“, betonte Andrea Klausmann. Manchmal sei es nicht einfach, zu entdecken, dass man glücklich ist. So sei sie eines Tages zu einer Frau ans Krankenbett gekommen, die ihr von Krieg und Vertreibung und dem Wiederaufbau erzählte. Sie habe plötzlich innegehalten  und erstaunt gesagt: “Und wissen Sie was? Ich glaube, damals, das war meine glücklichste Zeit. Ich war glücklich und habe es nicht gemerkt“. Dabei habe sie die Frau mit einer Mischung aus Glück und Traurigkeit angesehen. „Das Bewusstsein dafür, dass es uns gut geht, sollten wir mit allen Sinnen wachhalten“, ermutigte sie die Gemeinde. Dies sei auch und gerade in dienstlichen Zusammenhängen wichtig. So habe eine Supervisorin einmal einem Team von Mitarbeitenden, das sich gerade in einer schwierigen Phase befand, den Tipp gegeben, ein Wochenbuch der Freude zu führen. „Das hat sich gelohnt“, berichtete Andrea Klausmann. Es habe sich nach und nach etwas im Team verändert. Im Blick auf die neue Aufgabe meinte sie: „Ich freue mich auf die Begegnungen und Gespräche mit Ihnen!“

Direkt an den Gottesdienst schlossen sich einige Grußworte an. „Wir lassen Dich nicht gerne gehen“, meinte Pfarrer Thomas Groll, stellv. Synodalassessor im Ev. Kirchenkreis Münster. „Du bist behutsam, du hast ein weites ökumenisches Herz“, unterstrich er. Vielleicht gebe es ja zukünftig Gelegenheit zu mehr Zusammenarbeit im Gestaltungsraum.

„Die Ökumenische Krankenhausseelsorge wird sich nun neu aufstellen müssen“, so ihr Vorgänger Pfarrer i.R. Jürgen Nass. „Du wirst das eine oder andere verändern und neue Wege finden“.

„Füllen Sie den Raum mit Ihrer Persönlichkeit aus, davon wollen wir mehr haben“, äußerte sich Nicolas Kelly, Geschäftsführer des Klinikums Ibbenbüren, anerkennend.

Diakon Manfred Liesbrock überreichte Andrea Klausmann im Namen des Ökumenischen Seelsorgeteams eine kleine Schatzkiste. „Wenn wir als Seelsorger unterwegs sind, geht es darum, den Schatz zu entdecken, den jeder Mensch mit sich trägt“.

Pfarrerin Dr. Britta Jüngst überbrachte Grüße vom Seelsorgekonvent des Kirchenkreises. „Schon bei unserem ersten gemeinsamen Treffen haben wir gespürt, dass es toll ist, dass du da bist“, betonte sie. Der vom Konvent geschenkte Krug solle sie an ihre Aufgabe erinnern, Tränen zu sammeln und geistliche Nahrung zu den Menschen zu bringen.

„Du wirst uns guttun“, das habe ich gerade an den Reaktionen der Kirchengemeinde gespürt in der Predigt und in deiner Art, zu sein“, meinte Gemeindepfarrer Reinhard Lohmeyer. Dies gelte auch für die Pfarrerinnen und Pfarrer im Pfarrteam Ibbenbüren und die Ehrenamtlichengruppen. Bezugnehmend auf die Fenstermotive in der Bodelschwingh-Kapelle des Krankenhauses, die von Ruth Engstfeld-Schremper gestalteten „Werke der Barmherzigkeit“, verwies er auf das weiße Lichtband, das die sechs Fenster durchzieht: „Das Lichtband der Liebe Gottes möge dich stärken!“

Mit langanhaltendem Applaus bedankte sich die Gemeinde für den eindrucksvollen Einführungsgottesdienst.

Text: Christine Fernkorn

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news-703Mon, 22 Jun 2020 09:38:50 +0200Der Bau des Gemeinsamen Kreiskirchenamtes am Coesfelder Kreuz nimmt Gestalt anhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-bau-des-gemeinsamen-kreiskirchenamtes-am-coesfelder-kreuz-nimmt-gestalt-an/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a43d1ef50e3655bf328a451d824f4551Die Arbeiten am Gemeinsamen Kreiskirchenamt am Coesfelder Kreuz in Münster kommen gut voran. Im September 2020 wird das neue Gebäude fertiggestellt sein. Dann ziehen die Mitarbeitenden der drei Kreiskirchenämter aus den Verwaltungsstellen Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg in das neue Gebäude ein. Das neue Amt wird den Namen „Evangelisches Kreiskirchenamt Münsterland/Tecklenburger Land“ tragen. Christoph Kamps, Architekt des Verbands der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, berichtet vom zügigen Fortschritt der Bauarbeiten: „Die Außenanlagen sind in Arbeit und nehmen Gestalt an. Man kann die befestigten Flächen schon erkennen“. Die Kräne sind abgebaut, der Abbau des Gerüsts steht bevor. „Die Fassadenarbeiten sind bereits abgeschlossen. Auf der Eingangsseite des Gebäudes ist mit den Arbeiten am Parkplatz begonnen worden“, so Kamps weiter.

„Im Innern des dreigeschossigen Gebäudes sind die zukünftigen Raumeindrücke gut erkennbar“, stellt der Architekt fest. Die Trennwände zwischen den Büros sind fertiggestellt. Der Aufzug ist schon eingebaut. Die Glaswände zwischen den Fluren auf den Etagen sind integriert. Heizung- und Elektroarbeiten werden ausgeführt. „Kürzlich ist auch die Bemusterung der Möbel erfolgt“, berichtet Christoph Kamps.

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news-701Fri, 19 Jun 2020 12:34:00 +0200Gesund, sozial, klimagerecht - Bündnis fordert Nachbesserungen des Konjunkturprogramms http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gesund-sozial-klimagerecht-buendnis-fordert-nachbesserungen-des-konjunkturprogramms/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=43a645014a5c331ae2c41f7fe79c047fAm 10. Juni befasste sich das Bundeskabinett mit dem Konjunkturpaket zur Überwindung der Folgen der Pandemie. Ein ungewöhnliches Bündnis aus den Bereichen Gesundheit, Soziales, Klima und Entwicklung sowie Kirchen hat weitergehende Vorschläge hin zu einer gesünderen, sozialen und klimagerechten Gesellschaft und Wirtschaft formuliert. Die Evangelische Kirche von Westfalen mit dem Institut für Kirche und Gesellschaft hat an dem im politischen Berlin verbreiteten Positionspapier mitgewirkt."Klug ausgerichtete Maßnahmen sind Gestaltungschancen für eine menschengerechte, nachhaltige Zukunft. Die riesigen Summen, die jetzt bereitgestellt werden, werden auf absehbare Zeit kein zweites Mal zur Verfügung stehen. Die dadurch ausgelösten Investitionen und Regulierungen werden Deutschland prägen: sein Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen, den Wohnungsbau, die Mobilität, die Energieerzeugung, die Landnutzung und Artenvielfalt, das Bildungswesen und den Arbeitsmarkt. Das Konjunkturprogramm enthält unter diesem Aspekt durchaus viel Licht, aber auch Bereiche mit dringendem Optimierungs- und Nachjustierungsbedarf. Unser Papier versteht sich daher auch als Beitrag zum nun dringend notwendigen Diskurs über eine zukunftsfähige Entwicklung nach der Corona-Krise", so Klaus Breyer, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gesund-sozial-klimagerecht/?L=0&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=774c2196524a3b3baec82cd055b78f1b

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news-702Tue, 16 Jun 2020 12:44:00 +020075 Jahre Evangelische Kirche von Westfalen - Präses Karl Koch ergriff die Initiativehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/75-jahre-evangelische-kirche-von-westfalen-praeses-karl-koch-ergriff-die-initiative/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=da4d6cea758740c8a64f5aba0d2c354e„Evangelische Kirche von Westfalen“ steht links oben auf dem Brief, den Präses D. Karl Koch am 13. Juni 1945 an die Gemeinden und Pfarrer in Westfalen versandte. Damit war zum ersten Mal eine Einheit bezeichnet, die es bis dahin nicht gegeben hatte. Der Brief markiert das Gründungsdatum der westfälischen Landeskirche vor 75 Jahren.Präses Koch informierte in dem Schreiben über die „Bildung einer Kirchenleitung für die Evangelische Kirche von Westfalen“. Da die bisherige preußische Provinz Westfalen und folglich auch die bisherige Provinzialkirche faktisch nicht mehr bestand, ergriff Koch die Initiative und erklärte einen Neuanfang. In dem Brief teilte er mit, dass die neue Kirche bis zur ersten ordentlichen Synode eine provisorische Leitung brauche, die er nun berufen habe. Koch schreibt: „Ich rufe die Gemeinden dazu auf, dieser Kirchenleitung zu folgen, und bin dessen gewiß, daß alle evangelischen Christen an der Bestellung einer an Schrift und Bekenntnis gebundenen Kirchenleitung und dem Neubau unserer Provinzialkirche willig mitarbeiten.“ Nach der NS-Diktatur waren neue kirchliche Strukturen zu schaffen. Koch, der 1933 von der Provinzialsynode zum Präses gewählt und von der Bekenntnissynode 1934 bestätigt worden war, hatte 1945 das einzige noch vorhandene verfassungs- und kirchenordnungsgemäße Amt inne. Drei Jahre später trat die erste Westfälische Landessynode zusammen. Sie beriet über die im Wesentlichen heute noch gültige neue Kirchenordnung, die schließlich auf der Landessynode 1953 verabschiedet wurde.

Weil Koch nach dem Krieg in Bad Oeynhausen, dann aber in Bielefeld wohnte, war hier auch der vorläufige Verwaltungssitz der neuen Landeskirche. Nach manchen Diskussionen setzte sich Bielefeld als Ort des Landeskirchenamtes durch. Der Neubau wurde 1956 eingeweiht.

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news-698Tue, 16 Jun 2020 09:48:47 +0200Weiterführung der Prostituierten- und Ausstiegsberatung TAMAR gefährdet - Birgit Reiche wünscht sich Fortsetzung der Arbeit im Münsterlandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/weiterfuehrung-der-prostituierten-und-ausstiegsberatung-tamar-gefaehrdet-birgit-reiche-wuenscht-sich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=52298d91e3cc1c6bb02ba995f72bc4cbDie Prostituierten- und Ausstiegsberatung TAMAR musste in diesem Jahr ihre Tätigkeit in einigen Kreisen in Westfalen einstellen, weil die Finanzierung nicht mehr gesichert war. Wie sieht die Zukunft von TAMAR im Münsterland aus? Birgit Reiche: Aktuell wird die Arbeit von TAMAR im Münsterland durch Aktion Mensch gefördert. Diese Förderung läuft im April 2021 aus. Wir hoffen, auch darüber hinaus mit anderen Förderungen unsere Arbeit fortzusetzen. Wir werden zum Beispiel in den nächsten Wochen Anträge an die Kreise und die Stadt Münster stellen. Dazu brauchen wir die Unterstützung vor Ort.

Welche Ziele verfolgt die Arbeit von Tamar?

Birgit Reiche: Tamar Münsterland setzt sich ein für das Recht der Prostituierten auf ein selbstbestimmtes, vorurteilsfreies Leben und Arbeiten in der Prostitution und unterstützt Frauen bei der Entwicklung einer neuen Lebensperspektive außerhalb der Prostitution, wenn diese dies wünschen. Die Klientinnen entscheiden selbst, welche Hilfe sie haben wollen.

Prostitution ist nicht nur ein Phänomen der Großstädte sondern auch im ländlichen Bereich und kleineren Städten vertreten. Auch hier besteht das Recht auf den Zugang zu vorurteilsfreier, parteilicher Beratung. Tamar Münsterland hat einen niederschwelligen Beratungsansatz der mobilen aufsuchenden Beratung und trifft die in der Prostitution tätigen Menschen direkt vor Ort in den Prostitutionsbetrieben.

Wie viele Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Klientinnen im Münsterland? Wie viele Klientinnen werden im Jahr beraten?

Birgit Reiche: Wir haben im April 2018 das neue Beratungsangebot mit knapp zwei Personalstellen und vier Mitarbeiterinnen aufgebaut. Im Jahr 2019 wurden bei der aufsuchenden Arbeit 218 Frauen erreicht, 59 Frauen wurden intensiv sozialarbeiterisch begleitet, häufig über Monate. Aktuell arbeiten noch zwei Mitarbeiterinnen bei Tamar im Münsterland.

Die Corona-Pandemie hat große Auswirkungen auf die Arbeit von Prostituierten. Merken Sie das in Ihrer Beratung?

Birgit Reiche: Seit dem 16. März haben Prostituierte ein Arbeitsverbot, die Clubs sind geschlossen. Da sie keine Einnahmemöglichkeiten mehr haben, haben viele der Frauen existentielle finanzielle Not. Sie sprechen vielfach die deutsche Sprache nicht ausreichend, kennen ihre Rechte nicht und sind mit Antragstellungen überfordert. Mit ihren Problemen haben sich auch viele neue Klientinnen an Tamar gewandt. Viele andere Beratungsstellen und Ämter haben ihre Beratungszeiten eingeschränkt oder waren ganz geschlossen. Unsere Mitarbeiterinnen haben die Klientinnen telefonisch beraten, haben sich aber auch mit ihnen getroffen – unter Wahrung der Hygienestandards. Weil auch Cafés geschlossen waren, haben wir einen Campingtisch und Klappstühle angeschafft. Die Beratung und das Ausfüllen von Dokumenten und Formularen fanden draußen auf dem Feld, am Waldesrand und auf Parkbänken statt. Not macht erfinderisch.

 

Hintergrund

Tamar Münsterland bietet Prostituierten- und Ausstiegsberatung an in den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie der Stadt Münster. Die Mitarbeiterinnen suchen Frauen auf, die in Clubs, Bars, Appartements, Wohnungen, Wohnwagen und Kneipen sexuelle Dienstleistungen anbieten. Beratung und Begleitung in allen Problemlagen können an die aufsuchende Arbeit anschließen. Ort und Zeit der Beratung werden von den Bedürfnissen der Klientinnen bestimmt. Um auch Beratung in einer vertraulichen Atmosphäre in abgelegenen Ortschaften durchführen zu können, gibt es einen Beratungsbus, darüber hinaus gibt es ein Büro in Soest.

Die Sozialarbeit von Tamar begleitet Klientinnen als Lotsin im Hilfesystem in der Region.

 

Text: Maleen Knorr, Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken

 

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news-697Mon, 15 Jun 2020 13:50:40 +0200Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt hilft Frauen und Mädchen im Kreis Steinfurthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fachberatungsstelle-gegen-sexualisierte-gewalt-hilft-frauen-und-maedchen-im-kreis-steinfurt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1d262d864296961a4c1f6213407ade4dEs ist kein neues Phänomen, aber eines, das in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist: Frauen und Mädchen, die in der Öffentlichkeit „angemacht“ oder verbal sexuell belästigt, die ungewollt angefasst oder gar vergewaltigt werden - und unter den Folgen dieser Übergriffe zum Teil massiv leiden. Hilfe finden diese Opfer bereits seit über einem Jahr bei Ria Mester und Agnes Denkler von der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt des Diakonischen Werks in Rheine. Die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt hat am 1. April 2019 ihre Arbeit aufgenommen. Sie ergänzt das Angebot der Frauenberatungsstelle, die es bereits seit 2011 gibt. Über ihre wichtige Arbeit sprechen die beiden Frauen im Interview.

Seit über einem Jahr beraten und begleiten Sie Frauen zum Thema „sexualisierte Gewalt“. Wie viele Frauen haben das Angebot seitdem in Anspruch genommen?

Ria Mester: Im letzten Jahr haben 47 Frauen unser Angebot in Anspruch genommen und sind von uns zum Thema sexualisierte Gewalt beraten und unterstützt worden.

Wie viele Frauen in Deutschland erleben sexualisierte Gewalt? Und wie sieht es im Kreis Steinfurt aus? 

Ria Mester: Fast jede siebte Frau in Deutschland ist von sexueller Gewalt betroffen. 13 % der in Deutschland lebenden Frauen haben seit ihrem 16. Lebensjahr strafrechtlich relevante Formen sexueller Gewalt erlebt. Das heißt Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung oder unterschiedliche Formen von sexueller Nötigung. Im Kreis Steinfurt sind im Jahr 2019 336 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung angezeigt worden. Darin enthalten waren 38 angezeigte Vergewaltigungen. Allerdings zeigen Dunkelfeldstudien auf, dass nur ca. 5 -15 % aller Vergewaltigungen angezeigt werden, die Dunkelziffer also extrem hoch ist.

Welche Frauen melden sich bei Ihnen?

Agnes Denkler: Frauen melden sich entweder von sich aus bei uns oder werden über Institutionen oder die Polizei vermittelt, also nach einer Anzeige. Es sind junge Frauen und ältere Frauen. Frauen, die sexuelle Belästigung durch den Nachbarn oder am Arbeitsplatz erleben. Frauen, die vom Partner oder Ehemann vergewaltigt wurden. Frauen, die auf Partys unter K.O.-Tropfen vergewaltigt oder sexuell belästigt wurden oder in ihrer Kindheit sexuellen Missbrauch erlebt haben.

Welche Fragen haben die Frauen? Was erhoffen sie sich von Ihnen?

Ria Mester: Das wichtigste ist erst einmal, dass den Frauen geglaubt wird und sie sich - oft zum ersten Mal - trauen, uns ihre Erlebnisse zu erzählen. Das erfordert für viele Frauen schon großen Mut, diesen ersten Schritt zu gehen. Viele Frauen haben Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird und fühlen sich oft mitschuldig an dem, was ihnen passiert ist. Deswegen ist es ganz wichtig, den Frauen zu sagen: Die Schuld liegt immer alleine beim Täter! Dann entscheidet jede Frau für sich, wie es weitergehen soll. Will sie eine Anzeige bei der Polizei erstatten oder nicht? Möchte sie regelmäßige Gespräche und Unterstützung durch uns? Braucht sie weiterführende Informationen oder eine Begleitung beispielsweise zum Gericht? Wir richten uns ganz nach den individuellen Bedürfnissen der Frauen und jede Frau trifft ihre eigene Entscheidung darüber, wie es für sie weitergehen soll.

Welchen Ausblick haben Sie für Ihre weitere Arbeit?

Agnes Denkler: Wir möchten auf jeden Fall die Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit verstärken, damit das Thema sexualisierte Gewalt immer weiter in unserer Gesellschaft enttabuisiert wird. Dazu bieten wir Vorträge, Informationsveranstaltungen und Schulprojekte an. Interessierte können sich gerne bei uns in der Beratungsstelle melden. Auch in Zeiten der Corona-Krise sind wir telefonisch oder per E-Mail erreichbar.


Die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt bietet konkrete Hilfen von Frauen für Frauen an, die sexualisierte Gewalt erlebt haben. Die Unterstützung erfolgt durch Krisenintervention, psychosoziale Beratung und Begleitung zu anderen Einrichtungen und Behörden. Kontakt und Infos: Telefonisch unter 05971 8009292 oder per Mail an fachberatung-gewalt@dw-te.de.

Text: Jennifer Clayton, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Diakonisches Werk im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg 

 

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news-695Tue, 09 Jun 2020 14:36:15 +0200Online-Kompaktfortbildung der JuBi zum Thema "Spiel" war erfolgreichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/online-kompaktfortbildung-der-jubi-zum-thema-spiel-war-erfolgreich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0845c8f7f2f3bdc58dbdb4f2a2a86aa4Zwischen dem 8. und 10. Mai 2020 wurde während der Kompaktfortbildung „Spiel“ in der Ev. Jugendbildungsstätte in Tecklenburg (JuBi) mit ca. 25 Teilnehmenden gespielt, experimentiert und diskutiert - und das alles online. Abschied musste die JuBi von dem traditionellen Format einer Kompaktfortbildung nehmen, als klar war, dass die Maßnahmen und Vorgaben durch die COVID 19 - Pandemie auch über diesen Termin hinaus anhalten würden. Die Organisatoren entwarfen einen neuen Plan und entwickelten, passend zum Thema „Spiel“, spielerisch und kreativ ein Alternativangebot. Diese digitale Variante der Kompaktfortbildung fand großen Zuspruch bei den Jugendlichen.

Im Vorfeld wurden Spielpläne, Anmoderationen, Technikfragen, sowie grundsätzliche Regeln zwischen den Veranstaltenden: Mirco Frerichs, Luis Ferreira und Marilena Bekierz geklärt, damit ein ertragreiches Wochenende für die Jugendlichen zustande kommen konnte.

Zum Kennenlernen und Auflockern gab es „Warming Up-Spiele“. Auch bewegungsintensivere erlebnispädagogische Spiele konnten mit Webcam, Chat und Mikrofon realisiert werden (z.B. Stille Post). Der Rahmen des Wochenendes war durch die Vermittlung von Spielanleitungs-kompetenzen, Organisations- und Planungslehre, sowie dem praktischen Erleben einiger bewährter Spiele für Freizeiten, Fahrten und Gruppenerlebnisse, gesetzt.

Neben morgendlichen spirituellen Impulsen (Yoga im Bett und Lockerungsübungen am Schreibtisch) und abendlichem Entertainmentangebot (Werwolfspiel Online) stellte der „große Fernsehabend“ am Samstag ein echtes Highlight des Wochenendes dar.  Mittels Greenscreen, Headsets und einer von Mirco Frerichs ausgeklügelten Spielemoderation, angelehnt an bekannten abendlichen TV Spielformaten, wurde bis tief in die Nacht live durchgespielt. Die Veranstalter übernahmen dabei die Rolle der Spielemoderatorinnen/-moderatoren. So konnten die Teilnehmenden Punkte in den jeweiligen Einzelspielen (z.B. Quizshows, Geschicklichkeits- und Aufmerksamkeitsübungen) für ihre Gruppe gewinnen, die später in einer finalen „Werteversteigerung“ der heiß geliebten JuBi-Räumlichkeiten endete.

In der abschließenden Reflexionsphase kristallisierte sich für alle Teilnehmenden heraus, dass das Experiment miteinander zu spielen geglückt war. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blieb das Fazit, dass dennoch ein echtes Beisammensein in der JuBi für die Jugendlichen das Ideal bleibt. Bis dahin spielt die JuBi weiterhin den Kindern und Jugendlichen ihre Bildungsangebote in abgeänderter Form zu.

Seit dem 25. Mai ist ein eigens eingerichteter Online Minecraft-Server für interessierte Jugendliche freigeschaltet, der die Möglichkeit bietet, gemeinsam virtuelle Welten zu erbauen. Auf persönliche Anfrage an die JuBi Adresse (bekierz@jubi-te.de) werden Einladungen verteilt.

Text: Marilena Bekierz, Bildungsreferentin, Jugendbildungsstätte Tecklenburg

 

 

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news-693Mon, 08 Jun 2020 11:37:29 +0200Pfarrerin Irmtraud Rickert wird im Gottesdienst in der Christuskirche verabschiedet - Danach gab es viele Überraschungenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrerin-irmtraud-rickert-wird-im-gottesdienst-in-der-christuskirche-verabschiedet-danach-gab-es/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6c335b9cf0f10310b544fd719815fcacWie kann die Verabschiedung eines Pfarrers in Corona-Zeiten ablaufen? Nicht wie gewohnt, soviel steht fest. Aber immerhin ist sie grundsätzlich wieder möglich, wie am 7. Juni in der Ibbenbürener Christuskirche anlässlich der „Entpflichtung“, wie die Verabschiedung aus dem offiziellen Dienst korrekt heißt, von Pfarrerin Irmtraud Rickert zeigte.Eigentlich hätte dieser ganz besondere Tag ja in der Johanneskirche in Ibbenbüren-Laggenbeck gefeiert werden sollen, doch dort geht zur Zeit nichts: Kein zweiter Kirchenzugang, und die Kirche selbst viel zu klein. Schade für den Großteil der Gemeinde, die an diesem Tag außen vor blieb: Nur knapp 90 Besucher – darunter viele Kollegen, Presbyter, Wegbegleiter, Freunde und Familie – konnten beim Gottesdienst mit dabei sein. Andererseits: Die Christuskirche ist, wenn man es genau nimmt, auch die Kirche, mit der die Ibbenbürener Dienstzeit für Irmtraud Rickert begann. Nach Kindheit und Jugend – zum Teil in Ibbenbüren verbracht – Studium in Münster und diversen Stellen im Münsterland kam Irmtraud Rickert vor 29 Jahren zurück nach Ibbenbüren, als Krankenhausseelsorgerin, und die Amtseinführung fand damals in der Christuskirche statt. Auch wohnt Irmtraud Rickert mittlerweile zusammen mit ihrem Mann Robert Rickert seit rund einem Jahr im Einzugsgebiet der Christuskirche.

In der Krankenhausseelsorge blieb Irmtraud Rickert damals drei Jahre. Keine leichte Zeit, wie sie sich erinnert. Dann ging es für 13 Jahre in den Paulusbezirk Langewiese sowie den Markusbezirk Dörenthe, wo Rickerts maßgeblich am Aufbau der Rabatz-Theaterwerkstatt sowie an der Entstehung des „Kulturspeichers Dörenthe“ mitwirkten. Durch die Umstrukturierung der evangelischen Gesamtgemeinde Ibbenbüren wurde 2007 ein erneuter Wechsel nötig. Der Abschied aus Dörenthe fiel Irmtraud Rickert nicht leicht, doch lebte sie sich zusammen mit ihrer Familie schon bald am neuen Wirkungsort Laggenbeck ein.

Nun ist Schluss mit den dienstlichen Verpflichtungen, obwohl Irmtraud Rickert, so stellte es Superintendent Ost anhand seiner Unterlagen fest, eigentlich noch drei Jahre hätte weitermachen können. „Es wird ein bisschen dauern, bis diese neue Rolle gefunden ist“, meint Ost, doch: „An Aufgaben wird es nicht mangeln.“ So werde sich jemand, dem Gottesdienste eine „Herzensangelegenheit“ sind, und der sich durch diverse Fort- und Ausbildungen (eine davon läuft noch) stets auf neue Wege begeben habe, bestimmt auch weiter in irgendeiner Form einbringen, glaubt Ost. 

Irmtraud Rickert verabschiedete sich an diesem Tag mit einer sehr emotionalen und persönlichen Predigt, die auch Bezug nahm auf die aktuelle Situation und ihre besonderen Anforderungen: „Das Gesicht ist das, woran wir einen Menschen am ehesten erkennen. Darum ist das mit den Masken auch ein bisschen schwierig.“ Aber: Wir müssen und wir können lernen, (wieder) mehr in den Augen zu lesen.

Es folgten Entpflichtung und Auszug aus der Kirche, schnelle Gratulationen und Abschiedsworte sowie Geschenkübergaben auf dem Südplatz der Christuskirche und dann – so dachte bis dahin Irmtraud Rickert – sei alles erledigt. Doch weit gefehlt: Heimlich war ein ganztägiges Programm auf die Beine gestellt worden, mit Cabrio- und Kutschfahrt an die verschiedenen Wirkungsstätten, mit kleinen Aktionen und Abschiedsworten an diversen Stationen unter Beteiligung von Abordnungen der einzelnen Gruppen und Einrichtungen.

Allein in Laggenbeck gab es 20 Anlaufstellen: Küster, Konfi-Teamer, Posaunenchor und natürlich auch die Presbyter Doris Brzoska, Tanja Krömer, Ulrike Harte und Michael Kimmel wollten sich verabschieden. So manche Träne wurde im Laufe des Tages vergossen, aber letztlich ist Pfarrerin Irmtraud Rickert ja nicht weit weg: Sicher wird der Eine oder Andere ihr in den kommenden Wochen, Monaten, Jahren ganz zufällig über den Weg laufen, denn zu Hause stillsitzen, das ist auch im Ruhestand bestimmt nicht Irmtraud Rickerts Ding.                     

Text: Claudia Ludewig

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news-692Fri, 05 Jun 2020 10:25:38 +0200Partnerschaftssonntag digital am 7. Juni - Christen aus Namibia und Deutschland feiern gemeinsamhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/partnerschaftssonntag-digital-am-7-juni-christen-aus-namibia-und-deutschland-feiern-gemeinsam/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7c8f830e41c6b603bf33ac704b02ac50Unter besonderen Vorzeichen findet in diesem Jahr der Partnerschaftssonntag am 7. Juni statt. Coronabedingt wird der Gottesdienst digital gefeiert. An dem Projekt beteiligen sich der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, der Ev. Kirchenkreis Wesel und der Kirchenkreis Otjiwarongo (Namibia). Der Kirchenkreis Tecklenburg pflegt seit über dreißig Jahren gemeinsam mit dem Kirchenkreis Wesel eine rege Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Otjiwarongo in Namibia. In gegenseitigen Partnerschaftsbesuchen tauschen sich die Beteiligten aus und unterstützen sich. Im letzten Jahr fand unter dem Motto „#thisisme" ein Austausch junger Frauen aus Namibia und Deutschland im Kirchenkreis Tecklenburg statt.

Die Videos zum Partnerschaftssonntag zeigen unter anderem Grußworte des Dean (Superintendenten) des Kirchenkreises Otjiwarongo Philemon Aiaseb und von André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg. Auch musikalische Grüße aus Otjiwarongo, Lengerich und Westerkappeln werden über Youtube ausgetauscht. Organisiert und koordiniert wird das gestreamte Angebot zum Partnerschaftssonntag von Pfarrer Harald Klöpper aus der Kirchengemeinde Lengerich.   

Superintendent André Ost (Kirchenkreis Tecklenburg) erinnert in seinem Grußwort an Martin Luther. Der Reformator machte 1527 den Menschen in der von einer Pest-Epidemie betroffenen Stadt Wittenberg Mut, füreinander zu beten, sich rücksichtsvoll zu verhalten und für den Nächsten, der Hilfe braucht, da zu sein. In diesem Sinne appelliert André Ost an die Menschen in den Partnerkirchenkreisen, sich angesichts der gegenwärtigen Coronakrise gegenseitig Glaubenskraft und Liebe zu schenken.

Pfarrerin Elizabeth von Francois erzählt in ihrem Video von der Situation der Menschen im Partnerkirchenkreis Otjiwarongo (Namibia). Sie war sechs Jahre als Pfarrerin in der Kirchengemeinde Lengerich tätig. Das Leben in Namibia sei in der Coronaphase eine Herausforderung. „Alle Gottesdienste und Veranstaltungen waren verboten. Das stresst uns und ist befremdlich“ berichtet sie. Viele Menschen in Namibia seien arbeitslos und die Familien würden unter der finanziellen Not leiden. Die nun immer wichtiger werdende Telekommunikation sei teuer. Ein Gutes habe die Coronazeit jedoch: “Wir verbringen jetzt mehr Zeit mit der Familie und mit Jesus Christus. Lasst uns füreinander beten und aneinander denken“, so die Theologin weiter.

Mit der in Namibia bekannten Version des Lieds „Brunn allen Heils“ schickt die Kirchen-gemeinde Westerkappeln musikalische Grüße. Das Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg unter Leitung von Ursula-Maria Busch weckt mit einem Musikvideo Erinnerungen an die Partnerschaftsreise nach Namibia im Sommer 2019. Die Bläser spielen das bekannte Kirchentagslied: „Da berühren sich Himmel und Erde“. Abschließend grüßen die Konfirmanden aus Lengerich-Hohne singend und klatschend mit dem Lied „Thlokomela“

Der Gottesdienst steht ab Samstag, 6. Juni, als kompletter Beitrag unter diesem Link zur Verfügung: 

https://www.youtube.com/watch?v=-Jsn7SeP3AU

Einige Beiträge aus dem Gottesdienst:

  • Grußwort André Ost
  • Elizabeth von Francois 
  • "Brunn allen Heils" in der in Namibia bekannten Version
  • Vorspiel zu "Da berühren sich Himmel und Erde" 
  • Anspiel des Dean (Superintendenten) Philemon Aiaseb aus Otjiwarongo
  • Together we can make it (von #thisisme)
  • Konfirmanden aus Lengerich-Hohne
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news-691Thu, 04 Jun 2020 15:45:31 +0200Sommersynode des Kirchenkreises Tecklenburg wird auf den 7. September 2020 verschobenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sommersynode-des-kirchenkreises-tecklenburg-wird-auf-den-7-september-2020-verschoben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1be9bd779001de8e74b73386f721c046Die durch die Corona-Pandemie bedingte allgemeine Absage von kirchlichen Groß-veranstaltungen bis zum Ende der Sommerferien bringt es mit sich, dass auch der für die Sommersynode des Kirchenkreises Tecklenburg für den 15. Juni geplante Termin im Gemeindehaus Rheine-Johannes verschoben werden muss. Der Kreissynodalvorstand hat als Ersatztermin Montag, den 7. September 2020, festgelegt. In gemeinsamer Abstimmung aller Kirchenkreise in der EKvW wird aufgrund der gegebenen Infektionsgefahr bei Großveranstaltungen generell darauf verzichtet, Kreissynoden vor den Sommerferien stattfinden zu lassen. Sie wurden allesamt in den Zeitraum Ende August bis Mitte September verlegt.

Wahlsynode

Die Tagesordnung sieht die Wahl aller kreiskirchlichen Ausschüsse (alle vier Jahre), dazu auch des gesamten Kreissynodalvorstands (alle acht Jahre) vor. Zudem steht der Superintendent erneut zur Wahl. Darüber hinaus werden die Synodalen die Delegierten für die Landessynode und die Synodalbeauftragten wählen.

„Wir stellen uns vorsichtshalber darauf ein, dass wir ggf. auch am 7. September noch nicht in gewohnter Weise tagen können“, so Superintendent André Ost. „Das hängt von dem weiteren Verlauf der Corona-Schutzmaßnahmen ab“, betont er. Vorsorglich werde aber ein genügend großer Tagungsraum reserviert, der es ermöglicht, die Kreissynode unter Beachtung aller notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln durchzuführen. Dafür ist die Ev. Stadtkirche in Lengerich vorgesehen. „Wenn es irgendwie möglich ist, möchten wir die anstehenden Wahlen gerne in einer realen Sitzungssituation durchführen. Die Tagesordnung der Synode wird entsprechend verschlankt, so dass es diesmal eine reine Wahlsynode sein wird“, meint der Superintendent.

Sollte sich zum Ende der Sommerferien herausstellen, dass die Umsetzung der Kreissynode auch Anfang September noch mit zu großen Gesundheitsrisiken verbunden ist, werde eine alternative Tagungsform per Videokonferenz und Briefwahl vorbereitet, so Ost weiter.   

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news-689Wed, 03 Jun 2020 15:33:48 +0200Pfarrerin Irmtraud Rickert geht in den Ruhestandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrerin-irmtraud-rickert-geht-in-den-ruhestand/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=811e7ef593adcbfc7551dafb85243fc2Am 7. Juni 2020 wird Pfarrerin Irmtraud Rickert nach gut 29 Jahren Pfarrdienst in Ibbenbüren in den Ruhestand verabschiedet. Nach Studium und Vikariat in Münster und einer Zeit als Pastorin in Bocholt und Werth kam die dreifache Mutter mit ihrem Ehemann Robert in ihre „Heimatstadt“ Ibbenbüren zurück und übernahm die Stelle als Krankenhausseelsorgerin in den Ibbenbürener Krankenhäusern. Parallel zum Studium hatte sie die C-Prüfung als Organistin absolviert - 1994 wurde sie in die neu gegründete 6. Pfarrstelle an der Pauluskirche und an der Markuskirche gewählt. Ihren Schwerpunkt in der Seelsorge – die erste Säule ihres Wirkens - nahm sie in die Gemeindearbeit mit: Viele Besuche in der Gemeinde, Zeitgeschenke, genaues Hinhören, Begleitung der Menschen in ihren jeweiligen Lebensbezügen, aus Erstarrungen neue Lebendigkeit finden und neue Spielräume der eigenen Lebensgestaltung ausloten, das alles bildete den Kern ihrer seelsorglichen Arbeit. –  In dieser Zeit war sie außerdem gemeinsam mit ihrem Mann an der Gründung des Kulturspeichers in Dörenthe und an der Gründung des Rabatz-Theaters in Paulus maßgeblich beteiligt. 

Die Reduzierung der Pfarrstellen von sechs auf fünf führte 2007 zum Wechsel in die Johannes-Gemeinde nach Laggenbeck. Die Ökumene war ihr auch hier wichtig. - Als sachlich und sprachlich feine Predigerin, die sich sehr feinfühlig in das, was die Menschen, bewegt, hineinhören kann, wurde sie an allen Orten sehr geschätzt. 

Als zweite Säule ihres Wirkens beschreibt sie den Gottesdienst als Ort der Begegnung zwischen den Menschen und der sie beseelenden Kraft: Wir nehmen Kontakt zu anderen Menschen, zu uns selbst und zu Gott auf. Die Bibel kann als Grundlage unseres Wissens über „Gott“ in unseren Alltag übersetzt werden. Wir können in der Gemeinschaft feiern, danken, klagen, bitten. Wir werden zum Nachdenken über das, was uns umgibt, angeregt. Und wir werden ermutigt, „über den Tellerrand zu schauen“. Alles das geschieht im Gottesdienst in möglichst vielfältigen kulturellen Formen, durch Wort, bildende Kunst, Musik und anderen künstlerischen Ausdrucksformen. Als besonders schön hat sie die Theatergottesdienste mit Rabatz in Paulus – und auch in Johannes – erlebt, oder die mit dem Kinderchor oder mit dem Kunstprojekt mit Roswitha Massing.

Die Konfirmanden- und Jugendarbeit war eine dritte Säule. Irmtraud Rickert sieht dieses Wirkfeld als eine Möglichkeit, „mit jungen Menschen zu erfahren und zu erleben, wie ein lebendiges, von Wahrnehmung und Respekt gezeichnetes Miteinander im christlichen Kontext aussehen kann“. Sie nutzte gern die Möglichkeiten des „Haus Ibbenbüren“ auf Wangerooge: Für die Ausbildung ihrer jugendlichen Mitarbeitenden, für Familien und natürlich für die Theaterleute von „Rabatz“. - In der Frauengruppe „Zeit zum Atemholen“ hat sie alle drei Säulen als lebendigen Kern einer wohltuenden Gemeinschaft erlebt.  Irmtraud Rickert hat mehrere Funktionen in landeskirchlichen Gremien zu den Themenbereichen Seelsorge und Ethik innegehabt. Durch ihre Weiterbildungen „Spirituelles Gemeindemanagement“, Bibliodrama, Bibliolog und gestalttherapeutisch orientierte Seelsorge konnte sie eine unverwechselbare Haltung entwickeln und vielerlei Akzente in ihrer Gemeindearbeit setzen.

Die Gemeinde in Laggenbeck bedauert sehr, dass Irmtraud Rickert unter den stark einschränkenden Corona-Rahmenbedingungen verabschiedet werden muss. Am 7. Juni sollen aber ihre Familie und etliche Laggenbecker, enge Freunde und Weggefährten im Gottesdienst in der Christuskirche dabei sein dürfen. Der übliche Empfang muss leider ausfallen. Aber ich bin überzeugt, die Gemeinde wird Wege finden, wie der Abschied dennoch auf gebührende Weise begangen werden kann. Und: Irmtraud und Robert Rickert sind nicht aus der Welt. Sie werden an der Großen Straße in Ibbenbüren wohnen und sich nach einer gewissen Zeit des Rückzugs sicherlich in vielerlei Bezügen in das städtische und gemeindliche Leben einmischen. - Gottes Segen den beiden und ihren drei Kindern, die ihnen mittlerweile sechs Enkelkinder geschenkt haben, für den weiteren Weg! 

Für erfüllende Aufgaben und genussreiche Zeiten im Ruhestand ist also reichlich gesorgt. 

 

Text: Pfarrer Reinhard Lohmeyer

Aus dem Gemeindebrief der Gemeinde Ibbenbüren

 

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news-687Tue, 02 Jun 2020 15:10:39 +0200Superintendent Holger Erdmann hat seinen Dienst im Ev. Kirchenkreis Münster angetretenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/superintendent-holger-erdmann-hat-seinen-dienst-im-ev-kirchenkreis-muenster-angetreten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fb4c30f2c031423740d641dea7d0c679Münster. Der neue Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Münster, Holger Erdmann, hat am 1. Juni seinen Dienst angetreten. Im Rahmen einer kleinen Feier überreichte ihm die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, am 28. Mai die Diensturkunde. Pfarrer Thomas Groll, der den Kirchenkreis stellvertretend seit dem plötzlichen Tod von Ulf Schlien im Oktober 2019 geleitet hatte, begrüßte dazu eine handverlesene Gästeschar aus dem Kirchenkreis, die unter strenger Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen im Dietrich Bonhoeffer Haus neben der Apostelkirche in Münster zusammengekommen war.

“Es könnte kaum einen angemesseneren Zeitpunkt für die Übernahme eines wichtigen Amtes in der Kirche geben als Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes“, betonte Präses Kurschus in Ihrer Ansprache. Pfingsten sei verknüpft mit der biblischen Verheißung: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch Gottes Geist geschehen.“ Darin liege eine Demutsübung einerseits, andererseits aber auch eine Entlastung, die ermutige: „Geh getrost ans Werk!“

Die für den Dienstantritt eines Superintendenten übliche öffentliche Einführungsveranstaltung mit zahlreichen Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft musste Corona-bedingt auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Trotzdem bereiteten die Verantwortlichen des Kirchenkreises Ihrem neuen Chef, den die Synode bereits im Februar gewählt hatte, einen herzlichen Empfang. In einem aus einzelnen Beiträgen zusammen geschnittenen Videofilm nahmen die Gemeinden und Einrichtungen unter dem Motto ‚Gemeinsam - nicht einsam - trotz Corona‘ ihren neuen Superintendenten mit auf eine virtuelle Reise durch die Vielfalt seines zukünftigen Wirkungsbereiches und hießen ihn mit vielen guten Wünschen und auch einer Prise Humor willkommen.

„Nach diesem kreativen und freundlichen Empfang freue ich mich sehr auf all das, was im Evangelischen Kirchenkreis Münster auf mich wartet“, bedankte sich der neue leitende Pfarrer des 107.000 Mitglieder zählenden Kirchenkreises. „Ich weiß ja nicht, wie es sich normalerweise anfühlt, in das Amt des Superintendenten eingeführt zu werden, aber ich fand es heute toll.“

Text: Kathrin Neuhaus-Dechow

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news-684Tue, 02 Jun 2020 09:42:11 +0200Pfadfinderlager des VCP im digitalen Zeitalter – Innovatives Konzept der AG Nordhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfadfinderlager-des-vcp-im-digitalen-zeitalter-innovatives-konzept-der-ag-nord/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1a269042270777ff009b8321dde22ef7Traditionell ist das Pfingstwochenende einem großen Pfadfinder-Lager gewidmet. Doch auch die Jugendarbeit des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) ist von der Corona-Pandemie betroffen.Schon seit Wochen finden keine Gruppenstunden mehr statt. Alle geplanten Fahrten und Lager mussten abgesagt werden und somit auch das Pfingstlager. Die Stämme aus Ibbenbüren, Hörstel, Recke, Westerkappeln, Velpe, Münster und Bocholt, die zusammen die Arbeitsgemeinschaft Nord bilden, haben sich deshalb etwas ganz Besonderes für ihre Gruppenkinder einfallen lassen: „Wir bringen das Pfingstlager buchstäblich zu den Kindern nach Hause“, so Lotta Kuhn und Marius Baar einstimmig. Sie leiten den VCP-Stamm Arbalo an der Ibbenbürener Matthäusgemeinde.

Bastelarbeiten, Spielideen und Rätselaufgaben wurden für jedes Kind in eine Kiste gepackt und zu den Kindern geliefert. Begleitet wird all das von einer extra eingerichteten Homepage. Eigens gedrehte Kurzfilme erzählen die Lagergeschichte. Außerdem gibt es interaktive Wettbewerbe und einen Pfingstgottesdienst, der zu jedem Lager dazugehört.

Den Höhepunkt fand das „Lager“ im traditionellen Geländespiel am Pfingstsnntag. Mittels einer App können die Kinder mitsamt ihrer Familien entlang einer Route verschiedene Stationen mit spannenden Aufgaben bewältigen. Alles in allem konnte auf diese Weise ein nie dagewesenes Pfingstlager für über 160 Kinder und Jugendliche aus ganz Nord-Westfalen stattfinden.

Das Konzept der Arbeitsgemeinschaft Nord fand so viel Anklang, dass es auch für alle anderen Pfadfinderinnen und Pfadfinder des VCP in ganz Westfalen zur Verfügung gestellt wurde. Online ist es unter www.ag-nord.de erreichbar. Unterstützt wird diese außergewöhnliche Aktion von den Kirchenkreisen Tecklenburg, Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken.

Text: VCP Ibbenbüren Stamm Arbalo, Manuel Finke.

 

 

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news-683Tue, 02 Jun 2020 08:21:21 +0200Kirchenkreis und Kirchengemeinde Ladbergen verabschieden sich von Pfarrer Ingo Göldnerhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchenkreis-und-kirchengemeinde-ladbergen-verabschieden-sich-von-pfarrer-ingo-goeldner/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c7276e499f21123d9ad62dd08f99ef7fMit etwas mehr Abstand, als es den Gläubigen und den Vertretern des Leitungsgremiums lieb gewesen wäre, haben sich am Pfingstsonntag der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg und die Kirchengemeinde Ladbergen von Pfarrer Ingo Göldner verabschiedet. Der 50-Jährige verlässt die Kirchengemeinde, um im Kirchenkreis Gütersloh eine neue Stelle anzutreten. Seine Erwartungen hätten sich nicht erfüllt, und wenn mehrere Versuche der Verbesserung und Versöhnung schwierig würden, brauche es Lösungen, brachte es sein Dienstherr Superintendent André Ost in einem Abschiedsgottesdienst am Pfingstsonntag auf den Punkt.

„Er geht mit Stil und ohne Groll, aufrecht und selbstbestimmt“, fasste er zusammen. Er erinnerte an die Doppeleinführung von Göldner und dessen Kollegin Dörthe Philipps in der Adventszeit 2012 und an die Hoffnungen und Erwartungen, die die Menschen mit den beiden neuen Pastoren verbanden. „Vielfalt als Chance“ habe die Wochenzeitung „Unsere Kirche“ damals getitelt.

Beim Abschied von einem geschätzten Kollegen, der sich 17 Jahre lang im Kirchenkreis Tecklenburg und siebeneinhalb Jahre lang als Gemeindepfarrer in Ladbergen eingebracht und mitgestaltet habe, sei auch etwas Wehmut dabei, räumte Ost ein. Besonders der Abschied an Pfingsten, das ein Freudenfest sei, falle schwer.

Viele Gläubige seiner Gemeinde habe die Nachricht vom Weggang ihres Pfarrers überrascht und traurig gemacht, hatte Ingo Göldner selber erfahren, als die Nachricht von seinem Weggang aus dem Ort bekannt wurde. Dies bestätigte auch der Presbyteriumsvorsitzende Martin Oelrich, der die Weggefährten Göldners zu Beginn des Pfingstgottesdienstes in der Ladberger Kirche begrüßte.

Etwas mehr auf Abstand, als es den Gläubigen und den Vertretern des Leitungsgremiums lieb gewesen wäre, verabschiedeten sie sich von ihrem Pastor. So stimmungsvoll, wie es in Corona-Zeiten gerade noch möglich ist, feierten sie den letzten Gottesdienst mit dem Theologen. Eine Abordnung des Posaunenchors begrüßte die Gäste vor der Kirche, in großer Runde und mit viel Abstand gaben die Frauen und Männer Göldner im Anschluss mit einem Lied Glück und Segen mit auf seine Wege und spannten eine Leine mit vielen persönlichen Grußkarten, unter der der Ingo Göldner die Kirche verließ.

In der Predigt an seinem letzten Arbeitstag in Ladbergen zog Göldner Parallelen zwischen dem Pfingst-Evangelium und der aktuellen Corona-Lage. Er sprach von den Jüngern, die sich nach Jesu Kreuzigung und Auferstehung in Quarantäne begeben und sich voller Angst gefragt hätten, wie es nun weitergehen würde. Und er erinnerte an die Wunder, die sie hinter verschlossenen Türen erlebten. „Sie hörten sich in ihren eigenen Sprachen sprechen und konnten sich verstehen“, fuhr er fort und machte deutlich, wie wichtig es sei, miteinander zu reden, auch wenn man nicht die gleiche Sprache spreche. „Nur so können wir uns miteinander verständigen“, erinnerte er sich an die Dolmetscherkabinen im Brüsseler EU-Plenarsaal, von denen er als junger Pfarrer auf Fortbildungen völlig fasziniert gewesen sei.

Nicht nur den Ladberger Pfarrer Ingo Göldner entpflichtete Superintendent André Ost am Pfingstsonntag. An Göldners Seite stand Pfarrerin Susanne Nickel, die ihren letzten offiziellen Arbeitstag in der Lienener Kirchengemeinde hatte. Eine Verabschiedung konnte in der Nachbargemeinde nicht durchgeführt werden, weil im Mai noch keine Präsenzgottesdienste stattfanden.

Die Ladberger Kirchengemeinde sprang kurzfristig ein. So spontan war die Aktion, dass nicht nur Dienstherr Ost, sondern auch Nickel selbst davon überrascht wurden. Sie hatte dem Kollegen Göldner lediglich eine Abschiedskarte überbringen wollen und war überzeugt worden, zu bleiben.

Text: Dietlind Ellerich

 

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news-679Thu, 28 May 2020 08:34:22 +0200Evangelische Jugend trifft sich mit 160 Menschen - Online BarCamp zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Sommer 2020http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/evangelische-jugend-trifft-sich-mit-160-menschen-online-barcamp-zur-arbeit-mit-kindern-und-jugendl/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b26209b831631f4427fa21175c7eeb10Mit großer bundesweiter Beteiligung hat am 19. Mai das erste juenger-BarCamp des Amtes für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) stattgefunden. Online trafen sich rund 160 Mitarbeitende aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und erörterten mögliche Angebote für die junge Zielgruppe unter Berücksichtigung der herrschenden Corona-Einschränkungen. Zwei von den 24 Workshops wurden von Mitarbeitenden der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg angeboten: Marilena Bekierz (Bildungsreferentin, JuBi Tecklenburg) präsentierte den Ehren- und Hauptamtlichen Möglichkeiten, miteinander ins Spielen zu kommen. Die Teilnehmenden erprobten die Spiele und diskutierten darüber. Die drei angebotenen Spiele orientierten sich an bewährten Kennenlern-, Bewegungs-, und erlebnispädagogischen Spielen, die in vielen Institutionen der Ehren- und Hauptamtlichen vor der Corona Zeit gang und gäbe sind, um mit Kindern und Jugendlichen Freizeit- und Lernangebote zu erleben. Bildrätsel über die Bildschirmfreigabe, eine sportliche Variante des „Stille Post“-Spiels mittels der privaten Chatfunktionen und einer Webcam oder kleine Talkrunden in sogenannten „Breakout-sessions“ (kleine digitale Besprechungsräume), brachten den ersehnten privaten und fachlichen Austausch untereinander in Gang und ließen erahnen wie viele Möglichkeiten mit einer stabilen Internetverbindung und etwas Fantasie direkt und ressourcensparend möglich sind.

Ergänzend bot Leo Cresnar (JuBi/Amt für Jugendarbeit der Ev. Kirche) eine Arbeitsgruppe an, in der es um Chancen und Gefahren im Internet geht. Im „Barcamp“ mit vielen Aktiven der Evangelischen Jugend tauschten sich die Mitarbeitenden auch darüber aus, wie sie digitale Räume für Kinder- und Jugendarbeit nutzen können. In einigen Jugendzentren wird z.B. Discord eingesetzt, ein Programm, mit dem sich vor allem Computerspieler unterhalten. Das Spiel ermöglicht, private Räume einzurichten, ähnlich wie bei den Räumen im Jugendzentrum, zu denen auch nur Jugendliche Zutritt haben.

Fast alle Kinder sind digital unterwegs, wissen aber oft nicht, wo die Gefahrenpunkte sind. Auch viele Pädagogen und Eltern sind ratlos und fragen sich, wie sie ihre Kinder schützen und begleiten können. So wie ein Kind schon früh lernt keine „Schokolade von Fremden“ anzunehmen, so müssen Kinder heute auch im Netz vorsichtig sein, ohne dabei den Spaß an Kommunikation und Spielen im Netz zu verlieren, darin waren sich die Teilnehmenden einig.

Cresnar empfiehlt dabei gewisse Grundregeln zu beachten, wie z.B. als Kind oder Jugendlicher nicht zu viel von sich im Netz Preis zu geben (Bilder und persönliche Daten) und auch mit Fremden nur begrenzt zu kommunizieren.
Für Eltern muss das aber auch heißen: Schau hin, was Dein Kind macht!
Keine Fremden in WhatsApp-Gruppen nehmen, keine persönlichen Daten oder Fotos ins Netz stellen oder nicht auf Seiten für Erwachsene zu gehen, das sind ganz praktische Tipps, die auch Eltern mit wenig Medienerfahrung berücksichtigen können. Allerdings sollte die Einhaltung dieser Regeln dann auch von den Eltern überprüft werden.

Ein Sommer der anderen Art

Zurzeit ist immer noch nicht absehbar, wann die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit wieder uneingeschränkt analog stattfinden können. Sicher ist jedoch, dass Ferienfreizeiten im Sommer nicht in gewohnter Form veranstaltet werden können, und auch andere Angebote wie Ferienspiele, Gruppenstunden oder die offenen Jugendtreffs werden gar nicht oder zumindest anders als gewohnt stattfinden. Welche Angebote überhaupt in Frage kommen und was bei diesen an Auflagen schließlich zu berücksichtigen ist, um Kindern und Jugendlichen den unter diesen Bedingungen bestmöglichen Sommer 2020 bieten zu können, das war Thema beim ersten Online-BarCamp der Evangelischen Jugend von Westfalen. „Der Austausch beflügelt die eigene Fantasie, und ich habe viele tolle Anre-gungen heute mitnehmen können“ kommentierte eine Teilnehmerin des BarCamps ihre Erfahrungen an diesem Tag.

Erwartungen mehr als erfüllt

„Platz zum Austauschen, Diskutieren und Nachdenken bieten, das war unser Anliegen und das ist uns gelungen. Darüber, dass die Form eines Online-BarCamps so gut angenommen wurde und wir so viele Gäste begrüßen konnten, freuen wir uns natürlich enorm“, kommentiert Daniel Rampe, Referent im Amt für Jugendarbeit der EKvW und Mitorganisator des Treffens. „Dieses Angebotsformat“, ergänzt die Referentin für Grundsatzfragen Silke Gütlich, „gibt uns die großartige Möglichkeit sehr schnell auf akute Themen in Kirche und Gesellschaft reagieren zu können.“ Letztlich, so Gütlich, habe es von der Erkenntnis, dass es einen dringenden Bedarf gibt, sich über diese Themen schnellstmöglich auszutauschen bis zur Umsetzung nur 20 Tage gebraucht.

Politischer Aufruf

Schließlich nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Abschlussplenum auch, um ihrer Kirche eine politische Aufgabe mit auf den Weg zu geben. Kinder und Jugendliche brauchen Kontaktmöglichkeiten und es ist Aufgabe der Hauptamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit, ihnen diese verantwortungsvoll zu ermöglichen. Dafür brauchen sie jedoch Planungssicherheit.

Rund 100 Fachkräfte aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bitten die Evangelische Kirche von Westfalen, sich gegenüber der Politik dafür stark zu machen, zu Beginn der Sommerferien feste Angebote (Ferienprogramm, Freizeitangebot etc.) und Kontakte in kleinen Gruppen zu ermöglichen.

Alle Ergebnisse des BarCamps, in Form der Dokumentation aus den Sessions, sind in den nächsten Tagen online zu finden unter www.juenger-westfalen.de 

 

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news-677Wed, 27 May 2020 08:08:10 +0200Pfarrerin Nickel verlässt die Gemeinde Lienenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrerin-nickel-verlaesst-die-gemeinde-lienen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f24da9e068f6ee6be0c02d7e966641db"Warum ich?" Diese Frage durchzog die Predigt von Pfarrerin Susanne Nickel am Tag ihrer Amtseinführung im Frühjahr 2016 in der evangelischen Kirchengemeinde Lienen wie ein roter Faden. Es war eine Predigt, an die man sich aus den verschiedensten Gründen lange erinnerte. Der nachvollziehbare Gedankengang, das Herstellen von Bezügen zwischen verschiedenen Bibelaussagen, die Wortgewalt und die Intonation im Vortrag - all das trug dazu bei, dass diese Predigt die zahlreichen Besucher jenes Aprilgottesdienstes berührte.Es sollten viele Predigten, Andachten und andere Anlässe folgen, die der Gemeinde zeigten, dass eine Pfarrerin nach Lienen gefunden hatte, die ihren Verkündungsauftrag sorgsam zu erfüllen trachtete und dabei auch ungewöhnliche Wege beschritt, um Momente der Spiritualität zu schaffen.

Das Tätigkeitsfeld von Pfarrerinnen und Pfarrern, die in Gemeindepfarrstellen tätig sind, ist seit Jahren gekennzeichnet von großen Veränderungen. Und die zu erwartenden Entwicklungen werden dazu führen, dass in Zukunft mit weiteren erheblichen Umbrüchen gerechnet werden muss: Der demographische Wandel wird die Gemeinden verkleinern. Die regionalen Einheiten, für die jeweils eine Pfarrerin oder ein Pfarrer zuständig sein wird, werden großflächiger. Zusammenarbeit und langfristige Abstimmung aller Akteure gewinnen an Bedeutung. Schon jetzt besteht großer Abstimmungsbedarf zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden, dem nur durch vorausschauendes Arbeiten und sorgfältige Planung aller kirchlichen Angebote begegnet werden kann.

Das Spektrum der Tätigkeitsfelder von Pfarrerinnen und Pfarrern ist glücklicherweise vielfältig. Neben Gemeindepfarrstellen gibt es weitere Bereiche, in denen Seelsorge gefragt ist. Die Entscheidung von Pfarrerin Susanne Nickel, die Gemeindepfarrstelle in Lienen zum 1. Juni nach vier Jahren wieder aufzugeben, kann im Lichte der skizzierten Entwicklungen gesehen werden. Frau Nickel hat sich entschlossen, ihre Gaben und Interessen in einem anderen Betätigungsfeld einzubringen.

Kirchengemeinde und Kirchenkreis verabschieden sich von Susanne Nickel und wünschen ihr für ihre Zukunft alles Gute und Gottes Segen. Sie müssen sich zugleich auf die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger machen, die oder der die Kirchengemeinde theologisch begleiten und betreuen möchte. Die Suche hat begonnen.

Bis dahin bleibt die Kirchengemeinde Lienen im pastoralen Dienst nicht unversorgt. Die Pfarrerinnen Verena Westermann und Miriam Seidel sind auch weiterhin die Ansprechpartnerinnen für alle Fragen von Verkündigung, Seelsorge und Unterricht.

Bedingt durch die Coronakrise und die Tatsache, dass die Kirchengemeinde Lienen ihre Präsenzgottesdienste im Mai noch nicht wieder aufnimmt, kann keine öffentliche Verabschiedung stattfinden. Superintendent André Ost bedauert das: „Die Dienstzeit von Susanne Nickel muss nun leider so sang- und klanglos zu Ende gehen. Das Presbyterium und ich hätten sie gerne mit Dank, Gebet und Segen verabschiedet, so wie sich das normalerweise gehört. Aber unsere guten Wünsche für ihre neue Aufgabe begleiten sie auch so.“

Zum 1. Juni wechselt Susanne Nickel in eine Stelle für Klinikseelsorge in der Nordkirche in Schleswig-Holstein.

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news-676Tue, 26 May 2020 09:06:25 +0200Kirchentags-Papphocker für Gemeindenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchentags-papphocker-fuer-gemeinden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=03394a36a648f219d51307c36d1fd972Kirchentagsflair in Ihrer Gemeinde - mit den stabilen und zuverlässigen Papphockern des 37. Kirchentags 2019 in Dortmund! Bis zum 31. August 2020 können Gemeinden den Kirchentagsklassiker beziehen. Zum Verkauf stehen "kirchentagserfahrene" gebrauchte Papphocker für 0,50 € pro Stück oder "unerfahrene" neue Papphocker für 1,50 € pro Stück (zzgl. Versand). Dieser Kirchentagsklassiker ist das ideale Sitzmöbel für Veranstaltungen aller Art: 

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Die Hocker sind mit Logo und Losung des Dortmunder Kirchentages 2019 bedruckt. Sie können jedoch auch individuell bemalt, beklebt oder mit Stoff überzogen werden. Maße: 33 x 33 x 41 cm.

Die Geschäftsstelle des 3. Ökumenschen Kirchentags (ÖKT) versendet Pakete zu je 15 Hockern. Achtung: der Versand kommt als Sperrgut. Es kann zu längeren Lieferzeiten kommen. Bei größeren Mengen empfiehlt die Geschäftsstelle die Beauftragung einer Spedition oder die Selbstabholung. 

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news-673Wed, 20 May 2020 10:39:34 +0200Kirchengemeinden im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg bieten erste Gottesdienste an - Ein Gefühl zwischen „bewegend“ und „gewöhnungsbedürftig“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchengemeinden-im-ev-kirchenkreis-tecklenburg-bieten-erste-gottesdienste-an-ein-gefuehl-zwischen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6dcdaf93c1b83c84f454fa3169b84432Nach intensiven Vorbereitungen finden in diesen Wochen wieder gemeinsame Präsenz-Gottesdienste im Kirchenkreis Tecklenburg statt. Die Gemeinden entwickelten ein Hygiene- und Schutzkonzept und mussten die Kirchen entsprechend vorbereiten. Die Gemeinden Tecklenburg, Ladbergen und Rheine-Jakobi gehörten zu den ersten, die ihre Kirchen für Gottesdienste öffneten. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn befragte die Pfarrerinnen und Pfarrer nach ihren Erfahrungen.
  • Welche Erfahrungen haben Sie mit den ersten Gottesdiensten gemacht?
  • „Die Presbyterin, die Küsterin und ich hatten vor dem ersten Gottesdienst in der Stiftskirche in Leeden Herzklopfen“, berichtet Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff. Am Tag vorher hatten sie grüne Smileys auf die Sitzplätze gelegt, die für die Gottesdienstbesucher als Platzanweiser zur Verfügung standen. „Wir spannten rote Bänder, um die Einbahnstraßenregelung deutlich zu machen“, so die Pfarrerin. „Uns geht es darum, eine Willkommensatmosphäre vermitteln“, berichtet sie. „Wir wollten unbedingt den Eindruck einer Intensivstation vermeiden“. Das sei nicht einfach gewesen.

    „Die Gottesdienstbesucher haben sich sehr darauf gefreut, dass sie wieder in die Kirche gehen können“, berichtet Pfarrerin Dörthe Philipps aus Ladbergen. Da unsere Kirche groß ist, stehen uns nach dem neuen Regelwerk jetzt 60 Plätze für die Gottesdienstbesucher zur Verfügung.“ Das Presbyterium unterstütze bei der Begleitung der Besucher im Eingangsbereich der Kirche. „Der Aufwand der Vorbereitung lohnt sich“, ist sich Dörthe Philipps sicher.

    „Wir haben ganz bewusst vor dem ersten Gottesdienst einen einladenden Text in der Münsterländischen Volkszeitung veröffentlicht“, berichtet Pfarrer Jürgen Rick aus der Jakobi-Gemeinde in Rheine. Das sei dem Presbyterium wichtig gewesen.

    • Wie haben die Gottesdienstbesucher reagiert?

    „In Tecklenburg fühlten sich die Besucher willkommen und haben uns gut unterstützt“, berichtet Ulrike Wortmann-Rotthoff. Sie setzten ihre Masken schon am Eingangstor auf. „Die Presbyter trugen die Besucher in die Listen ein und führten sie zu ihren Plätzen.“ Das habe gut geklappt.

    „Die Gottesdienstbesucher in Ladbergen haben die Gemeinschaft vermisst“, meint Pfarrerin Dörthe Philipps. „Das habe ich daran gespürt, dass sie nach dem Gottesdienst noch lange vor der Kirchentür stehen blieben und miteinander sprachen. Sie haben nur darauf gewartet, dass die ersten Gottesdienste wieder starten und wirkten richtig gelöst“, berichtet sie. „Das Kirchencafé, der Fixpunkt für den gegenseitigen Austausch, fällt ja seit dem Shut-Down aus“.  

    „Die Gottesdienstbesucher haben nicht erschreckt auf die Hygieneregeln reagiert“, meint Jürgen Rick. „Sie haben nach dem Gottesdienst vor der Kirche noch lange zu Gesprächen auf Abstand zusammengestanden“, berichtet er. Als Pfarrer sehe man bei der Predigt in Gesichter mit Masken, das sei schon gewöhnungsbedürftig. Doch sei dies immer noch besser als vor einem leeren Kirchraum zu stehen. In die Jakobikirche passen nach dem Schutzkonzept jetzt 63 Besucher, in die Samariter-Kirche in Rheine-Mesum nur 31 Personen.

    • Wie sah die musikalische Gestaltung der Gottesdienste aus?

    „Nach den Hygieneregeln dürfen wir in den Gottesdiensten nicht singen. Aber das Summen und das Sprechen unter der Maske geht ja auch“, berichtet Pfarrerin Wortmann-Rotthoff. „Uns ging es darum, das Gefühl des Mitmachens zu vermitteln.“ Das sei ein Experiment gewesen. Sie meint, dass dies gut gelungen ist. „Unser Organist Harald Budke ist sehr einfühlsam mit der Situation umgegangen“, meint sie. So habe er nach der Predigt Raum zum Nachdenken über die Worte gegeben und nicht gleich mit dem Orgelspiel begonnen. Als Ausklang hätte das Vorbereitungsteam bewusst das Lied „Bewahre uns Gott, behüte uns Gott“ ausgewählt. Dies sei für alle Gottesdienstbesucher ein sehr bewegender Moment gewesen, unterstreicht Ulrike Wortmann-Rotthoff.

    „Sehr schön war für uns, dass Ines Albers in den Gottesdiensten gesungen hat“, erzählt Dörthe Philipps. „Das war für uns ein gelungenes Gestaltungsmittel des Gottesdienstes“. Im Wechsel mit Organist Eddi Kohnhorst sorgte Ines Albers für besondere musikalische Akzente.

    In der Jakobi-Kirche in Rheine war Kantorin Lena Puschmann für die musikalische Gestaltung verantwortlich. „Zwei Jugendliche aus dem Jugendchor haben unter anderem das Lied „Befiehl du deine Wege“ a capella gesungen“, so Jürgen Rick. Das habe dem Gottesdienst eine besondere Atmosphäre gegeben. In der Samariter-Kirche in Mesum hat ein Teil der Gemeinde das Lied "Komm, Herr, segne uns" mitgesummt. Das sei alles für die Gemeinde sehr bewegend gewesen.

    • Haben Sie auf Grundlage der ersten Erfahrungen das Format der Gottesdienste verändert?

    „In unserer Gemeinde haben wir vier Kirchen. Für jede Kirche können wir neu überlegen, wie wir das richtige Gottesdienstformat gestalten können“, betont Pfarrerin Wortmann-Rotthoff.

    In den Wochen, in denen die Präsenzgottesdienste verboten waren, hat die Kirchen-gemeinde Ladbergen Video-Gottesdienste angeboten. „Mit diesem Format haben wir zusätzliche Zielgruppen und mehr Menschen erreicht, als uns das jetzt mit den Präsenzgottesdiensten möglich ist“, informiert Dörthe Philipps. Wenn es das Wetter zulasse, könne man jetzt auch Gottesdienste draußen vor der Kirche feiern.

    „In dieser Phase feiern wir unsere Gottesdienste mit einer verkürzten Liturgie“, betont Pfarrer Jürgen Rick aus Rheine. Sie dauern nur etwa 35 Minuten. Das neue Gottesdienstkonzept ist von uns gut durchdacht. Wenn der Gesang wieder möglich sein wird, werden wir konzeptionell ganz neu denken.“

     

     

     

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    news-666Thu, 14 May 2020 13:41:20 +0200Kirche auf dem Land in Corona-Zeiten: das Pfarrerehepaar Annette und Roland Wendland berichtet aus der Gemeinde Schale:http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirche-auf-dem-land-in-corona-zeiten-das-pfarrerehepaar-annette-und-roland-wendland-berichtet-aus-d/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=dbabe8a3073c089b7b35ad4ca8410ed8„Die Maskenpflicht hat uns hier auf dem Dorf sehr verunsichert, denn wir haben zwar Masken, wissen aber nicht, wo wir dieses „ÖPNV“ herbekommen sollen.“ Wer mit solchen Worten über sich selber schmunzeln kann, dem geht es im Großen und Ganzen noch gut. Und in der Tat lebt es sich nach Meinung unserer Gemeindeglieder gerade in der Krise auf dem Land besser als in der Stadt: hier ist Platz, hier ist Luft, hier ist Weite. Die Kinder brauchen nicht unbedingt einen Spielplatz, sondern vergnügen sich auf dem Bauernhof oder fahren bei Papa auf dem Trecker mit – und wenn es nur der Rasenmäher-Trecker ist. Die meisten Menschen leben in recht großen Häusern mit Garten, auch da gibt es kein Gefühl der Enge. Es gibt viel Natur um das Dorf herum und so herrscht eine beeindruckende E-Bike-Dichte auf den Wegen durch die Naturschutzgebiete. Kaum jemand wohnt ganz allein, und so gibt es selten das Gefühl der Einsamkeit. Die sozialen Kontakte sind zwar reduziert, aber nach wie vor vorhanden.

    Das Miteinanderleben und Füreinander sorgen, das auch sonst das Leben des Dorfes prägt, gibt es jetzt natürlich auch, zum Beispiel im Bringeservice der Landjugend für ältere Menschen. Oder man bestellt sonntags ein Mittagessen zum Abholen bei der örtlichen Gastronomie, um deren wirtschaftliches Überleben zu gewährleisten. Allgemeine Krisensymptome halten sich in Grenzen. Es gab in Schale nur eine Covid 19-Infektion, und die verlief sehr glimpflich.

    Merke: Was in „normalen“ Zeiten gut ist, bewährt sich auch in der Krise. Aber natürlich gibt es schon Veränderungen in Corona-Zeiten.

    „Ich komme nirgendwo mehr hin.“ (Mann, 82 Jahre, alleinstehend).

    Dieser Satz stimmt nicht so ganz: Der Mann ist nach wie vor mobil mit Auto und E-Bike. Aber ihm fehlt die Gemeinschaft mit anderen, die Geselligkeit auf Festen und Feiern. Was die Menschen vermissen, ist das Zusammenkommen in Gruppen und Kreisen. Mitglieder des Posaunenchores haben sich Ostern an der Flashmob-Aktion „Christ ist erstanden“ beteiligt. Aus den Einzelbeiträgen ist ein schönes Video zusammengeschnitten worden, auf das die Mitglieder des Chores stolz sind. Trotzdem schrieb ein Mitglied des Posaunenchores unmittelbar danach in die WhatsApp-Gruppe: „Hoffentlich können wir bald wieder zusammenspielen!“ Damit gab er sicherlich den Wunsch aller Mitglieder des Chores wieder. Dasselbe gilt für die Vokalchöre, die Frauenhilfe, das Senioren-frühstück, den Kirchenkaffee.

    Abgesehen von der Wiederaufnahme der Gottesdienste können die Menschen nicht mehr zur Kirche kommen, aber die Kirche versucht nach wie vor zu den Menschen zu kommen: zu Ostern haben wir an alle Haushalte einen schriftlichen Ostergruß verteilt. Wir telefonieren mit unseren Gemeindegliedern und schreiben ihnen. Vor allem aber gibt es nach wie vor Geburtstagsbesuche, allerdings in etwas anderer Form: Pastor Wendland baut sich mit seiner Posaune in 5 Meter Abstand vor der Haustür des Jubilars auf, klingelt und dann gibt es zuerst das Ständchen „Viel Glück und viel Segen“. Nach dem Überbringen der Glückwünsche dürfen sich die Geburts-

    tagskinder Lieder wünschen. Weil sich das Ganze herumgesprochen hat, ziehen manche Senioren dann Zettel aus der Tasche mit ihren Liedwünschen. Die Nummer eins im Ranking ist „Nun danket alle Gott“, gefolgt von „Nun danket all und bringet Ehr“ und „Von guten Mächten“. Die Liedauswahl lässt auf eine grundsätzliche Dankbarkeit und Zufriedenheit der Senioren schließen. Nicht unbedingt im Blick auf die derzeitige Situation, aber auf das eigene Leben. Diese Art der Kontaktaufnahme seitens der Kirche kommt bei den Leuten sehr gut an. Auch Angehörige katholischer Familien haben schon nachgefragt, ob dieser Service auch für ihre Leute buchbar wäre – na klar! Und man merkt auch, wie sehr die Leute reden wollen und einen am liebsten gar nicht mehr gehen lassen möchten.

    „Ich sehne mich nach Normalität. Hier bleibt alles liegen, ich komme zu nichts, da ich nur am Arbeiten, essen machen und unterrichten bin. Sonst komme ich zu gar nichts.“ (Frau, 39 Jahre, verheiratet, drei Kinder, berufstätig):

    Die größten Veränderungen hat der Krisenmodus in unserem Dorf wohl für Familien mit sich gebracht. Schon in normalen Zeiten ist deren Leben meist recht stressig: Oft sind beide Elternteile berufstätig, die Kinder sind zumindest vormittags versorgt in der Kita oder in der Schule, Großeltern sind als Betreuungsinstanz fest eingeplant. Nun sind die Kinder zu Hause, die Eltern haben Home-Office, die Kinder Home-Schooling, und die Großeltern fallen wegen ihrer Zugehörigkeit zur Risikogruppe meist aus. Mütter, die ihre Kinder sonst bei schulischen Misserfolgen trösten, sollen nun in die Rolle der Lehrerin wechseln und ihren Kindern zum Beispiel in das Wesen der Subtraktion einführen. Oft führt das zu Streit.

    „Jeder Tag ist schon berufstechnisch eine Herausforderung“, schreibt mir ein Vater über WhatsApp. „Dazu kommt die deutlich erhöhte Stress-Situation in und mit der Familie, denn die Kids haben mittlerweile auch vermehrt Stress und gehen schon bei Kleinigkeiten an die Decke.“ Unsere Kita bietet eine Notbetreuung für Kinder von Eltern aus systemrelevanten Berufen an. An manchen Tagen sind zumindest zwei Erzieherinnen schon morgens um 5.30 Uhr in der Kita, die letzten beiden gehen um 21.00 Uhr. In der Krise zeigt sich, wie wenig stabil die Work-life-balance vieler Familien ist und wie sehr Lebensentwürfe zurzeit an ihre Grenze kommen, die schon in normalen Zeiten eng getaktet und anstrengend sind. Für dieses Problem haben wir als Kirche keine Antwort, außer einer – für die meisten nicht nachvollziehbaren – generellen Systemkritik.

    „Es ist alles so langweilig.“ (Flüchtling, 23 Jahre, alleinstehend):

    Wen die Einschränkungen neben den Familien besonders hart treffen, das sind unsere Flüchtlinge. Aus hygieneschutztechnischen Gründen kann zur Zeit der tägliche Deutschkurs in unserem Gemeindehaus nicht stattfinden. Das bedeutet für die Flüchtlinge: Keine geordnete Tagesstruktur, kein Zusammensein mit anderen Flüchtlingen und Einheimischen, keine Fortschritte bei der sprachlichen und beruflichen Integration.

    Die muslimischen Flüchtlinge müssen im derzeitigen Ramadan auch auf das gemeinsame Fastenbrechen nach Tagesschluss verzichten. So bedeutet die Corona-Zeit für die Flüchtlinge vor allem Nichtstun und Langeweile.

    Pastorin Annette Wendland kommuniziert täglich über WhatsApp mit einzelnen Flüchtlingen. Wo das möglich ist, wird auch mal digital unterrichtet. Dennoch führt dieser Stillstand und auf sich selbst zurückgeworfen werden dazu, dass bei manchen Flüchtlingen Probleme neu aufbrechen. In einem Fall hat dies bei einer jungen Frau zu einer ausgewachsenen Depression mit konkreten Suizidgedanken geführt. Auch die Familie im Kirchenasyl und die sie betreuenden Menschen leiden unter der andauernden Ungewissheit, da das BAMF zurzeit keine Entscheidungen über Härtefälle trifft. 

    Merke: Was in „normalen“ Zeiten nicht zufriedenstellend geregelt ist, wird in Krisenzeiten erst recht zum Problem.

    „Ich führe auch jetzt ein sehr privilegiertes Leben“. (Pfarrer, 62 Jahre, verheiratet, drei erwachsene Kinder):

    Ich traue es mich kaum zu sagen, aber natürlich führe ich in meiner Situation auch zurzeit ein sehr angenehmes Leben: Ich arbeite spürbar weniger, bekomme aber trotzdem das volle Gehalt. Das heißt: Die Sorgen der Menschen, die mit Kurzarbeit-bedingten finanziellen Einschränkungen zu tun haben oder als kleine Gewerbetreibende gar keine Einkünfte mehr haben, kann ich kaum nachvollziehen. Meine Kinder sind erwachsen und aus dem Haus. Das heißt, den Stress, den Eltern mit Home-Schooling und vor Langeweile gereizten kleinen Kindern haben, kenne ich nur aus Erzählungen. Alle meine Familienangehörigen sind gesund, auch meine Mutter im Altenheim, die ich nun auch wieder besuchen darf.

    Die Diskrepanz meines derzeitigen Ergehens zu dem vieler anderer Menschen wird mir bewusst, wenn ich versuche, mit anderen über die vielleicht halbwegs „positiven“ Seiten der Situation zu reden. Diese ansatzweise „positiven Aspekte“, zum Beispiel im Blick auf die Erholung des Klimas oder die Entschleunigung des persönlichen Lebens möchte man vielleicht auch in eine Nach-Corona-Zeit hinüberretten. „Man muss es sich aber auch leisten können“, meinte dazu recht trocken ein Presbyter.  

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    news-663Tue, 12 May 2020 13:50:20 +0200Drei Fragen an Pfarrerin Andrea Klausmann, die neue Krankenhausseelsorgerin im Klinikum Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/drei-fragen-an-pfarrerin-andrea-klausmann-die-neue-krankenhausseelsorgerin-im-klinikum-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=767bc0ea1173d599f4c430e38593c6dfNach 25 Jahren gab es zum 1. Mai 2020 in der evangelischen Krankenhausseelsorge am Klinikum Ibbenbüren einen Wechsel. Pfarrer Jürgen Nass wurde im Februar in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolgerin ist Pfarrerin Andrea Klausmann. Die 54-jährige Seelsorgerin wohnt in Münster, ist verheiratet und hat einen Sohn. Andrea Klausmann bringt viel Erfahrung in der Krankenhausseelsorge mit. Sie hat in den letzten Jahren in der Fachklinik Hornheide und im Herz-Jesu-Krankenhaus in Münster-Hiltrup als Seelsorgerin gearbeitet. Auch in der Hospizseelsorge hat sie Erfahrungen gesammelt. Sie ist Supervisorin und Referentin für die Leitung von Pastoralkollegs am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der westfälischen Landeskirche. Im Kirchenkreis Münster hat sie in Kooperation mit Pfarrer Thomas Groll die Ausbildung Ehrenamtlicher für den Krankenhausbesuchsdienst geplant und durchgeführt.  

    Die gute ökumenische Zusammenarbeit und die Verbindung von Klinikum und Kirchen-gemeinde wird durch sie in Zukunft fortgesetzt. Pfarrerin Klausmann wird auch in den Gottesdiensten der Kirchengemeinde Ibbenbüren zu erleben sein. Sie unterstützt das Pfarrteam in der gegenseitigen gottesdienstlichen Vertretung.

    Die eigentlich für den 17. Mai 2020 geplante Einführung von Andrea Klausmann musste aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Krise auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Die Einführung soll nun am Sonntag, 21. Juni 2020, im Gottesdienst in der Christuskirche nachgeholt werden.

     

    Drei Fragen an Pfarrerin Andrea Klausmann

    • Was hat Sie besonders an dieser Stelle als Krankenhaus-Seelsorgerin im Klinikum Ibbenbüren angesprochen?

    Die Seelsorge im Krankenhaus ist der Bereich unseres Dienstes, in dem ich auf Dauer gerne weiter tätig sein möchte. Nach dem Abi habe ich Praktika in Altenheimen und Kranken-häusern geleistet und eine Ausbildung zur Krankenschwesterhelferin beim Roten Kreuz absolviert. Weil ich unbedingt „etwas mit Menschen“ machen wollte. Dann hat sich doch meine Begeisterung aus der Jugendarbeit in meiner Heimatgemeinde durchgesetzt und ich bin Pfarrerin geworden. Aber losgelassen hat mich das pflegerische Arbeitsfeld nicht.

    Das Klinikum Ibbenbüren hat eine bewegte ökumenische Geschichte.

    Gemeinsam auf dem Weg zu sein, und sich durch alle Bereiche immer wieder die Frage zu stellen: Wie arbeitet es sich in einem christlichen Krankenhaus? Was macht das Christliche aus? Ist hier etwas anders? Wenn ja, was? Wird das sichtbar, erlebbar? Und wo und auf welche Weise ist konfessionelle Seelsorge wichtig oder gar unverzichtbar? Das sind Fragen, denen ich mich hier in Ibbenbüren besonders gerne stellen möchte.

    Persönlich kann ich sagen, dass ich sehr herzlich willkommen geheißen wurde und die Seelsorge eine sehr wertgeschätzte Abteilung ist. Da begegnet mir auch ein Vertrauensvorschuss aus der guten Arbeit meiner Vorgänger. Ich komme gerne hierher zur Arbeit.

    Arbeitsverständnis als Weggemeinschaft:

    Auf dem Weg ist man nicht nur einfach so, man muss sich auch ganz konkret auf den Weg machen. Ins Krankenhaus kommt kein Patient, weil er mit einer Pfarrerin sprechen möchte. So ist es eine immer wieder neue Herausforderung, zu den Menschen hinzugehen, Gespräch und Kontakt anzubieten, sich für den konkreten Menschen zu interessieren und es auch ihm zu überlassen, ob er das Angebot annehmen will.

    • Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit Patienten und dem Krankenhaus-Personal wichtig?

    Mir ist es wichtig, dass ich auch tatsächlich in erster Linie für sie da bin. Wir ziehen ja alle an einem Strang: Ich denke wir wollen alle, dass es menschenwürdig und heilsam zugeht. Darin sehe ich unser gemeinsames Anliegen, bei aller notwendig unterschiedlichen Profession und bei aller bereichernden Individualität, bei allen enger werdenden Rahmenbedingungen.

    Was dann jeweils der konkrete einzelne Mensch für sich als würdig und heilsam definiert, dafür ist er selbst der Experte. Dazu braucht er Informationen und Aufklärung über seine Situation und eventuelle Möglichkeiten. Ob Patientin oder Mitarbeitende.

    Da ist es mir wichtig, dass wir gut miteinander im Gespräch sind und bleiben.

    Die Grundhaltung meines Verständnisses von Seelsorge ist: Was willst Du, dass ich dir tun soll? Die Frage, die Jesus dem Kranken stellt. Jesus spitzt sie sogar noch zu: Willst du gesund werden? 

    Erstmal zuhören, hinschauen, wahrnehmen, nachfragen.

    Was ist hier und jetzt dran? Bei Patienten und Mitarbeitenden.

    In der Regel ist das bereits klar, wenn ein Patient ins Haus kommt. Aber Situationen können sich ändern, Sichtweisen und Maßstäbe sind unterschiedlich.

    Es ist eine ständige Übersetzungsarbeit: Gottes Zuwendung zum einzelnen bis in seine konkrete Situation hinein.

    • Haben Sie eventuell schon erste Ideen für neue Impulse?

    Dafür ist es noch viel zu früh. Mir zeigen sich jetzt einige Aufgabenbereiche

    In naher Zukunft verändert sich noch einiges. Ich habe den Focus zunächst auf der Begleitung der Veränderungsprozesse, die ja schon begonnen haben: Der Abschied von dem Bodelschwingh-Haus ist eine Herausforderung. Wie kann das gehen? Vielleicht können da auch Erfahrungen aus Kirchenschließungen hilfreich sein.

    Was heißt es in Zukunft, bewusst evangelische Seelsorgerin am Klinikum Ibbenbüren zu sein? Und wie sind wir Haupt- und Ehrenamtlichen in gutem Kontakt miteinander? Wie entwickeln wir uns gemeinsam weiter? Ich habe mehr Fragen als Antworten, aber ich bin sicher, dass wir gemeinsam miteinander gute Wege finden können.

    Denn es ist ja der mit uns, der uns beides zugleich ist: Weg und Ziel.

     

    Das Interview führte Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn.

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    news-660Tue, 12 May 2020 09:18:29 +0200Menschen im Partnerkirchenkreis Otjiwarongo benötigen dringend finanzielle Unterstützung!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/menschen-im-partnerkirchenkreis-otjiwarongo-benoetigen-dringend-finanzielle-unterstuetzung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=128a75919f9c25d30db31846a091cd73Annette Salomo, Partnerschaftsbeauftragte des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, ruft dazu auf, die Menschen im Partnerkirchenkreis in Namibia mit einer Spende zu unterstützen. Hier lesen Sie ihr Schreiben: “Dringende Hilferufe erreichen uns aus dem Kirchenkreis Otjiwarongo. Das Corona-Virus hat die ganze Welt im Griff. In Namibia sind die Auswirkungen besonders drastisch. Seit dem 17. März 2020 hat der Staat für vorerst sechs Monate den nationalen Notstand ausgerufen.Im ganzen Land darf man seinen Wohnort nicht mehr verlassen. Man hofft, dadurch die Pandemie besser in den Griff zu bekommen und die Ansteckungsgefahr zu verringern. Zwischen den Gemeinden in unserem Partnerkirchenkreis Otjiwarongo liegen teilweise 100 bis 200 Kilometer. Die Gefahr, das Virus durch das Land zu verbreiten, wird dadurch deutlich reduziert.

    Die Landbevölkerung hat keinen Zugang zu Ärzten oder Krankenhäusern

    Seit dem 28. März 2020 gibt es den absoluten Lockdown. Im Moment ist man in Phase 2. Die Grenzen des Landes sind geschlossen, es gibt ein Reiseverbot für die Menschen, Kleingewerbe ist verboten, Gottesdienste und Versammlungen über zehn Personen sind verboten, die Menschen müssen Schutzmasken tragen. Anfang Juni wird entschieden, wie es weitergeht. Es wird wenig getestet, dafür fehlt es an Geld und mangelnder Gesundheitsversorgung. Besonders die Landbevölkerung hat keinen Zugang zu Ärzten oder Krankenhäusern. Auf einen Arzt kommen im Durchschnitt 2700 Menschen (zum Vergleich: in Deutschland sind es ungefähr 285 Menschen). Die Menschen sind sehr verunsichert. Noch sind die Infektionszahlen niedrig, aber welche Folgen steigende Infektionszahlen haben werden, mag man sich bei den vielerorts sehr beengten und einfachen Wohnverhältnissen kaum ausmalen.

    Schon unter normalen Bedingungen war die Arbeitslosigkeit sehr hoch

    Viele Menschen in Namibia leben vom Tourismus. Da aber im Moment keine Touristen im Land sind, ist alles geschlossen. Diese Menschen sind arbeitslos. Besonders bedrückend ist die Situation in unseren Partnergemeinden. Dort ist die Arbeitslosigkeit schon unter normalen Bedingungen sehr hoch, aber jetzt besteht auch nicht mehr die Möglichkeit durch Straßenverkäufe von Essen, selbstangefertigten Kunstgegenständen und Souvenirs etwas dazu zu verdienen.

    Spirituell und finanziell schwere Zeiten

    Corona wird zur Hungersnot! Die Menschen haben keine Einkünfte mehr und müssen von sehr wenig Geld meist große Familien ernähren. Unterstützung vom Staat ist kaum vorhanden. Eine Essenausgabe in Omaruru endete vor wenigen Tagen im Chaos. Der Andrang war zu groß, die Spendenmenge viel zu klein. Auch in den Kirchengemeinden ist die Not groß. Gehälter werden nicht gezahlt, Strom und Wasserrechnungen laufen auf und die Pfarrer wissen nicht mehr, wie sie die Gemeinde versorgen können, da es an allem fehlt. Auch sie sind ohne Einkommen, sollen aber mobil und erreichbar sein.  Normalerweise werden viele kirchlichen Ausgaben durch die Kollekten aus den Gottesdiensten gedeckt.

    Pastor Henrico Swaartbooi aus Khorixas schreibt: „Wir in der Uitani-Gemeinde gehen spirituell und finanziell durch schwierige Zeiten.  Mitgliedsbeiträge werden nicht mehr bezahlt. Die Spenden sind von normalerweise 9000 Namibia Dollar auf 450 Namibia Dollar (1 Euro - 20 Namibia Dollar) gesunken. Wasser und Strom können nicht mehr bezahlt werden. Die Menschen leiden Hunger und wir haben keine Mittel, ihnen zu helfen. Wir beten zu Gott, dass er uns und der ganzen Welt helfen möge, die psychologische, geistliche und wirtschaftliche Hilfe zu bekommen, die nötig ist nach dieser fürchterlichen Erfahrung.“

    So geht es in allen Kirchengemeinden. Pastor John /Guidao-oab aus Otjiwarongo hält uns über die Situation auf dem Laufenden. Die Menschen leiden unter den beengten Verhältnissen, in denen die meisten Menschen aus unserem Partnerkirchenkreis leben.  Abstand zu halten, ist fast unmöglich. Die Evangelische Lutherische Kirche in der Republik Namibia (ELCRN) hat ein Informations- und Testprogramm in 15 Gemeinden im ganzen Land gestartet. Man möchte die Menschen aufklären, testen und somit dazu beitragen, dass sich das Virus nicht weiter ausweiten kann. Aber in unserem Partnerkirchenkreis gibt es keine solche Gemeinde, die an diesem Programm teilnimmt. So bleibt es weiter die Aufgabe der Pfarrer*innen in Omaruru, Okakarara, Kalkfeld, Khorixas, Fransfontein, Sesfontein, Kamanjab, Outjo und Opuwo gegen die große Not anzukämpfen. Dabei brauchen sie ganz dringend unsere Unterstützung, im Gebet und finanziell. Eine erste Nothilfe ist schon auf dem Weg. Der Kirchenkreis Tecklenburg hat eine erste Spende überwiesen. Aber diese wird nicht lange reichen. Deshalb müssen wir alle mithelfen!

    Wir bitten dringend um Spenden für die Menschen in den Gemeinden unseres Partnerkirchenkreises Otjiwarongo!"

    Bitte leisten Sie Nothilfe für den Kirchenkreis Otjiwarongo mit Ihrer Spende unter dem Stichwort: „Partnerkirchenkreis Otjiwarongo“ auf das Konto des Kirchenkreises Tecklenburg:

    IBAN: DE25 3506 0190 2006 6720 20

    KD-Bank Dortmund

    BIC: GENODED1DKD

     

    Annette Salomo

    Partnerschaftsbeauftragte des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg

     

     

     

     

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    news-659Mon, 11 May 2020 11:54:11 +02003. Ökumenischer Kirchentag startet Programmvorbereitung: Fülle von Bewerbungenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/3-oekumenischer-kirchentag-startet-programmvorbereitung-fuelle-von-bewerbungen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f04b9e5a019a113e5ef875a24f078d99Der Ökumenische Kirchentag (ÖKT) verzeichnet eine große Beteiligung auf seinen Aufruf, das thematische Programm der fünf Tage vom 12. bis 16. Mai 2021 zu gestalten. Gruppen, Verbände und Organisationen aus dem kirchlichen und weltlichen Bereich brachten hierzu insgesamt knapp 650 Vorschläge ein. Diese verteilten sich auf die Hauptthemenbereiche "Glaube, Spiritualität, Kirche", "Lebensräume, Lebenswelten, Zusammenleben", "Schöpfung, Frieden, Weltgemeinschaft" und "Wirtschaft, Macht, Verantwortung" sowie die Zentren "Familien und Generationen", "Frauen-, Männer-, Geschlechterperspektiven" und "Regenbogen". Für andere Bereiche des ÖKT können bis teilweise in den Herbst hinein weiter Ideen eingebracht werden. Insgesamt soll es beim ÖKT etwa 2000 Veranstaltungen geben.

    Gleichzeitig beginnt in diesen Tagen die überwiegende Zahl der Projektkommissionen mit ihrer Arbeit. In gut 50 dieser Gremien tauschen sich Fachleute aus, um geeignete Programmvorschläge auszuwählen und weiterzuentwickeln oder eigene Veranstaltungen zu konzipieren. Die Mitglieder wurden vom Gemeinsamen Präsidium des ÖKT berufen und werden ihre Arbeit bis zum Frühjahr 2021 fortsetzen. Insgesamt beteiligen sich auf diese Weise mehr als 600 Personen ehrenamtlich ohne Honorar an der Programmgestaltung.

    Trotz Corona-Krise: Programmplanungen gehen unvermindert weiter

    "650 Vorschläge sind eine hervorragende Grundlage, um weiter zu planen. Vielen Dank an alle, die sich bisher beteiligt haben. Mich freut das große Interesse. Für mich ist das gerade in diesen Zeiten ein Hoffnungszeichen. Es zeigt: Ökumene und Ökumenischer Kirchentag sind relevant. Es ist für uns Ansporn den ÖKT weiter zu planen und alles zu tun, damit er gelingen und stattfinden kann", sagt Julia Helmke, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages.

    "Die ehrenamtlichen Mitglieder in den Projektkommissionen sind sehr motiviert und wollen etwas für den ÖKT erreichen. Insgesamt gehen trotz der allgemeinen Beeinträchtigungen durch die Corona-Krise die Programmplanungen unvermindert weiter. Die Projektkommissionen tagen beispielsweise zunächst in Videokonferenzen. Wir sind deshalb sehr zuversichtlich unseren Zeitplan einzuhalten", so Marc Frings, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

    Es besteht darüber hinaus weiter die Möglichkeit, sich noch für andere Bereiche des Programms zu bewerben: Der 15. August 2020 ist Bewerbungsschluss für Ideen und Vorschläge zum Kulturprogramm, zu den Gottesdienstangeboten, zu den Zentren "Kinder", "Junge Menschen" und dem "International Ecumenical Centre", außerdem zur Agora (vergleichbar mit dem Markt der Möglichkeiten des Evangelischen Kirchentages und der Kirchenmeile des Katholikentages) und den "Regionalen Gemeindeprojekten".

    Kirchentage muss man erlebt haben! Sie sind voller Leben, voller Musik, voller Aufbruchstimmung. Was auch immer gesellschaftlich und politisch diskutiert wird, auf Kirchentagen hat es ein Forum, was kirchlich die Herzen umtreibt, hat einen Platz.

    Der Kirchenkreis Tecklenburg bietet eine Fahrt zum Kirchentag für alle Interessierten an:

    • Ökumenische Fahrt mit geistlicher Begleitung mit Emmaus-Reisen, veranstaltet von den drei Kirchenkreisen im Münsterland sowie den drei Kreisdekanaten Steinfurt, Coesfeld und Borken.
    • Informationen direkt bei Emmaus-Reisen: Tel.: 0251-265500, www.emmaus-reisen.de

    Wer mit einem Präsentationsstand auf dem ÖKT vertreten sein will oder sich am Abend der Begegnung beteiligen möchte, sollte sich bis 15. Oktober bzw. 15. November 2020 bewerben. Bläser- und Sängerchöre haben mit ihrer Meldung sogar noch Zeit bis zum 15. Januar 2021.

    Weitere Infos finden Sie hier:

    https://www.oekt.de/

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    news-667Mon, 11 May 2020 09:30:00 +0200Gedanken zum Sonntag Kantate http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-zum-sonntag-kantate-2/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2b4e4a6f6bc8a63d9821f63aa96ffdb2Superintendent André Ost legt den Predigttext zu 2. Chronik 5, 2-5.12-14 für den Sonntag Kantate am 10. Mai 2020 aus. Große Feste des Glaubens können wir derzeit nicht feiern. Am Sonntag Kantate, wo erstmals wieder Gottesdienste möglich sind nach dem großen kirchlichen Lockdown, können wir nicht einmal singen. Aber es kommt nicht auf die Formen an, sondern auf die Inhalte. Und die wirken auch im Kleinen. „Salomo versammelte alle Ältesten Israels, alle Häupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels in Jerusalem, damit sie die Lade des Bundes des HERRN hinaufbrächten aus der Stadt Davids, das ist Zion.

    Und es versammelten sich beim König alle Männer Israels zum Fest, das im siebenten Monat ist. Und es kamen alle Ältesten Israels, und die Leviten hoben die Lade auf und brachten sie hinauf samt der Stiftshütte und allem heiligen Gerät, das in der Stiftshütte war; es brachten sie hinauf die Priester und Leviten.

    Und alle Leviten, die Sänger waren, nämlich Asaf, Heman und Jedutun und ihre Söhne und Brüder, angetan mit feiner Leinwand, standen östlich vom Altar mit Zimbeln, Psaltern und Harfen und bei ihnen hundertzwanzig Priester, die mit Trompeten bliesen.

    Und es war, als wäre es einer, der trompetete und sänge, als hörte man eine Stimme loben und danken dem HERRN. Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den HERRN lobte: »Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig«, da wurde das Haus des HERRN erfüllt mit einer Wolke, als das Haus des Herrn, sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus Gottes.“

    Was für ein Spektakel in Jerusalem. Ein großes Einweihungsfest findet statt. Der Tempel ist endlich fertig geworden. Vom großen König David schon lange geplant, von seinem Nachfolger Salomo in die Tat umgesetzt. Und wie es sich für bedeutende Ereignisse gehört, werden sie auch besonders gefeiert.

    Alle Honorationen sind versammelt. Was Rang und Namen hat, ist dabei: Der König Salomo natürlich, die Ältesten der Stämme Israels, Priester und Leviten.

    Es wird groß aufgefahren, auch musikalisch: Hundertzwanzig Priester mit Trompeten. Eine große Schar von Leviten mit Zimbeln und Harfen. Sie singen und musizieren im vielstimmigen Chor.

    In einer großen Prozession bringen sie die Bundeslade mit den Gebotstafeln in das Allerheiligste des neuen Tempels.

    Das Ganze ist sicher ein Rausch für die Sinne. Ein Genuss für Augen und Ohren. Wie aus einem Munde erklingt das Gotteslob an diesem Festtag: „Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig.“

    Und wie zur Bestätigung, um wen und was es hier in der Hauptsache geht, zeigt sich Gott selbst anwesend. Das ganze Tempelgebäude, das ihm zur Ehre erbaut ist, wird von einer Wolke eingehüllt.

    Die Wolke ist seit alter Zeit das Zeichen für das Mitgehen und Dabeibleiben Gottes. Schon in der Zeit der Wüstenwanderung konnte sich das Volk Israel auf seinem langen Weg in das gelobte Land des Beistands versichern, wenn Gott bei Tag in einer Wolke und bei Nacht in einer Feuersäule erschien und den Zug begleitete (2. Mose 13,21f.). Und so wie jetzt im neuerbauten Tempel hatte Gott sich schon zuvor in sichtsesshafter Zeit in der Stiftshütte niedergelassen (2. Mose 40,38).

    So wird deutlich: Hier tobt sich nicht menschliche Feierlust aus, sondern GOTT ist das Zentrum aller Feierlichkeiten. Er ist der Grund, warum all diese Menschen versammelt sind. Sie feiern ihn und den Ort, wo Menschen ihm ein Stein gewordenes Andenken errichtet haben.

    Ein großes Fest des Glaubens wird aufgeführt. Eines mit Gesang, mit Glanz und Gloria.

    Was für ein Kontrast sind dagegen unsere Gottesdienste an diesem Sonntag. Wenn sie denn überhaupt schon wieder stattfinden. Wir tasten uns an diesem Sonntag Kantate ja erst ganz behutsam wieder an das gottesdienstliche Leben in unseren Kirchen heran.

    Zwei Monate ist es her, dass wir die letzten öffentlichen Gottesdienste gefeiert haben. Dann kam das Coronavirus und mit ihm die Beschränkung des gesamten öffentlichen Lebens, einschließlich des Grundrechts auf freie Religionsausübung. Die Kirchen haben einsichtsvoll und freiwillig davon Abstand genommen, weil nicht das Festhalten an Gewohnheiten, sondern der Verzicht in diesen Wochen das Gebot der Nächstenliebe war.

    Jetzt wagen wir an diesem Sonntag einen ersten Schritt in Richtung Normalität. Gottesdienste sind zwar wieder möglich, aber nur unter strenger Einhaltung von Schutzkonzepten, die unsere Kirchengemeinden für jede Kirche erarbeiten.

    Das bedeutet: Nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen aus Rücksicht auf den notwendigen Sicherheitsabstand. Zutritt nur für diejenigen, die sich in Teilnahmelisten eintragen, damit im Ansteckungsfall Infektionsketten nachverfolgt werden können. Mundschutz ist Pflicht. Im Gottesdienst kein Singen, sondern nur Instrumentalmusik. Auf Chor- und Posaunenklang werden wir noch eine ganze Weile verzichten müssen, damit die Infektionsgefahr nicht steigt.

    Was für ein Kontrast ist diese Situation zu dem geradezu pompösen Ausdruck der Festfreude zur Tempeleinweihung in Jerusalem. Es ist schon eine kleine Ironie, dass uns ausgerechnet dieser Text am Sonntag Kantate unter den besonderen Umständen des Jahres 2020 begegnet. Er macht uns auf eine sehr deutliche, vielleicht sogar schmerzhafte Weise klar, was uns gerade fehlt.

    Normalerweise hätten wir in den allermeisten Gemeinden an diesem Sonntag Konfirmation gefeiert. Wir hätten diesen Tag natürlich festlich ausgeschmückt mit allem, was wir dafür aufbieten können: Gemischte Gesangschöre, Posaunenchöre, Solisten. Wir hätten die Gottesdienste schön gemacht mit feinem Instrumentenklang und starkem Gemeindegesang. So wie es sich zum Sonntag Kantate gehört. Denn dieser besondere Sonntag im Kirchenjahr ist ja eine einzige Aufforderung, den Wert der musikalischen Form der Verkündigung nicht nur zu würdigen, sondern sich in die Kraft der Musik selbst mit hineinnehmen zu lassen.

    Das alles gibt es nicht an diesem Sonntag des 10. Mai. Wir erleben Gottesdienst, wenn überhaupt, unter außergewöhnlichen Umständen und nur in reduzierter Form.

    Das muss uns aber nicht zwangsläufig verstören. Gottesdienste sind keineswegs nur dann wirksam, wenn sie den gewohnten ästhetischen Linien folgen. Gottes Geist umweht beileibe nicht nur die großen, besonderen Formate. Er zeigt sich uns oftmals gerade da, wo wir es gar nicht vermuten: Im Unverhofften, Bescheidenen, im Ungewohnten.

    Umgekehrt kann das große Spektakel mit viel äußerer Verpackung vom wertvollen Inhalt auch ablenken. Manchmal sogar verführen.

     

    „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“, sagt der Volksmund.

    Von wegen. Für das Gegenteil gibt es leider viele Beispiele. Lieder können auch finstere Inhalte transportieren. Sie können Botschafter des Hasses sein. Lieder können manipulieren. Sie können einen gefährlichen Zusammenhalt schaffen, der Gewalt und Menschenverachtung hervorruft.

    Am 75. Jahrestag des Kriegsendes zum 8. Mai habe ich die Bilder der Massenaufläufe der Nationalsozialisten vor Augen. Die Fackelzüge bei der Machtergreifung 1933. Die Menschenmassen, die sich zu den Reichsparteitagen auf dem Nürnberger Zeppelinfeld versammelten.

    Wir wissen heute, welche Saat damals gelegt wurde. Die Lieder, die bei diesen Aufmärschen gesungen wurden, trugen den Keim der Zerstörung schon in sich. Sie schlossen die Teilnehmenden zu folgsamen, kriegsbereiten Untertanen zusammen.

     

    „Nie wieder!“ Das hat sich uns Nachgeborenen eingeprägt. Wie auch die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der zum 40. Jahrestag des Kriegsendes vor 35 Jahren dem grausamen Geschehen des 2. Weltkrieges einen bis heute wirksamen Deutungsrahmen gab: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“

    Gefeit sind wir deshalb trotzdem nicht vor einer Wiederkehr populistischer Fehlleitungen und national-egoistischer Verrohung. Diese destruktiven Phänomene zeigen sich heute wieder in modernem Gewand.

    Darum Vorsicht vor den Verblendungen des schönen Scheins. Nicht alles, was mächtig und prachtvoll daherkommt, ist nützlich und heilsam. Nicht alles, was Zustimmung erntet, dient dem Leben und erhält uns den Frieden.

    Was die Menschen damals in Jerusalem aufführten, als sie die Bundeslade mit den Gesetzestafeln der 10 Gebote in den neuerbauten Tempel brachten, war keine menschengemachte Selbstinszenierung. Keine Verführung, die Verstand und Sinne benebelt. Die Menschen feierten mit dem Klang der 120 Posaunen, den Zimbeln und Harfen und Gesängen nicht sich selbst, sondern GOTT. Das ist der entscheidende Unterschied.

    Mit allem, was sie taten, verwiesen sie auf die Macht eines Höheren, dessen Gebot sie anerkannten und dem zu folgen sie bereit waren.

    Es kommt sehr darauf an, welchen inhaltlichen Kern die großen Aufläufe haben, die wir in Szene setzen. Dienen sie jenem höheren Zweck oder nur unseren eigenen Interessen?

    Die Verse aus dem 2. Buch der Chronik schildern uns nicht nur ein beeindruckendes Ereignis aus grauer Vorzeit. Sie bilden nicht nur auf eindrückliche Weise den besonderen Wert festlicher Tage in Gestalt von schönen Kleidern, bunten Farben und klangvoller Musik ab. Sie weisen uns gleichzeitig auf den unverzichtbaren Kern unseres kirchlichen Interesses hin.

    Es geht in allem Bemühen um Gott. Es geht um seine Güte und Barmherzigkeit, um die wir uns sammeln. Die wollen wir feiern und ehren. Und es gilt etwas davon zu lernen und in das eigene Leben zu übertragen.

    Bei der großen Tempeleinweihungsfeier in Jerusalem machen die Teilnehmenden am Ende die besondere Erfahrung, dass sie sich in einem großen Einklang befinden: Es war, als wäre es einer, der trompetete und sang, so heißt es. Als hörte man eine Stimme, die Gott lobte und dankte. Die Menschen spüren hier eine große Verbundenheit - untereinander und mit Gott.

    Solche Momente gibt es, wir haben sie hoffentlich schon erlebt: Im Einklang mit uns selbst zu sein. Mit allen anderen drumherum in der besonderen Gemeinschaft des Augenblicks. Im Einklang auch mit Gott, den wir anwesend erleben.

    Das sind die bestärkenden Erfahrungen des Glaubens. Sie sind immer und überall möglich. Nicht nur in besonders festlichen Ereignissen, sondern auch im Kleinen.

    Gott begegnen, ihn loben und danken in der Gemeinschaft mit anderen. Das geht auch auf neue, ungewohnte Weise. Bestimmt auch mit Abstand und Mundschutz und ganz ohne Singen.

     

    Gebet

    Gott, Du Freund des Friedens,
    steh uns bei in den vielen Herausforderungen, die wir zu bestehen haben.
    Lass nicht zu, wenn wir uns damit abfinden wollen
    dass Deine Menschheit noch immer keinen Frieden gefunden hat.
    Schenk uns Wachheit, Kraft und Zuversicht,
    um Werkzeuge deines Friedens zu sein;
    dass wir lieben, wo man sich hasst
    und verbinden, wo Streit ist.

     

    Gott, hol uns aus unserer Müdigkeit und mach uns wach, damit wir sehen,
    dass Millionen Menschen noch immer ächzen
    unter der Last des Krieges
    der Flucht
    der Vertreibung.
    Schenk uns Kraft, ihnen beizustehen,
    dass wir Hoffnung wecken, wo Verzweiflung quält,
    dass wir Freude bringen, wo Kummer quält.

     

    Gott, lass uns aufrichtig und achtsam werden
    und lass uns nicht länger mit der Wahrheit hinter dem Berg halten.
    Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens
    auch unser Herz und unsere Seele,
    dass sie keinen Schaden nimmt an der Schuld, die auf ihr lastet.
    Schenk uns Beherztheit,
    der Welt und uns selbst in die Augen zu blicken;
    dass wir die Wahrheit sagen wo Irrtum herrscht,
    dass wir Lichter entzünden, wo Finsternis regiert.

     

    Gott, nimm uns den Schrecken und die Angst aus den Gliedern vor der
    Pandemie, die unser Leben lähmt und
    vielen Menschen das Leben noch schwerer macht
    als es schon ist.
    Schenk uns Geduld und Beharrlichkeit,
    den Betroffenen und ihren Angehörigen beizustehen;
    dass wir trösten, wo Schmerz und Einsamkeit herrschen,
    dass wir Deine Liebe an Orte bringen, in denen Menschen verzweifeln.
     

    Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden: 

    Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe,
    wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute,
    und vergib uns unsre Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das Reich
    und die Kraft
    und die Herrlichkeit
    in Ewigkeit.
    Amen.

     

    Link:   

    Gedanken zu Karfreitag und Ostern, 10. April 2020

    Gedanken zum Palmsonntag, 5. April 2020

    Gedanken zum Sonntag Judika, 29. März 2020

    Gedanken zum Sonntag Lätare, 22. März 2020

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    news-658Mon, 11 May 2020 09:22:03 +0200Gedanken und Erfahrungen von Marilena Bekierz, Bildungsreferentin der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-und-erfahrungen-von-marilena-bekierz-bildungsreferentin-der-ev-jugendbildungsstaette-teckl/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b5668f1cf0cc43baa82cd5f8a04b1836Corona bremst auch die JuBi aus! Auch in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg (JuBi) geht wegen der Cov19-Pandemie momentan leider fast gar nichts mehr. Die klassischen Angebote der Ev. Jugend und der Jugendbildungsstätte können bis auf weiteres nicht stattfinden. Es ist wirklich zu schade um die vielen Schulungen, Seminare, Klassenfahrten und Aktionen, die bislang schon abgesagt werden mussten. Da steckt überall so viel Vorbereitung, Engagement und Herzblut drin. Abgesehen von Reparaturen und Wartungsarbeiten ist es gerade sehr still in der JuBi. Keine Gruppen die quirlig das Haus und seine Umgebung erkunden und unser Programm mit Leben füllen. Die meisten Kollegen*nnen, insbesondere unsere Küchencrew, sind zu Hause und werden schmerzlich vermisst. Unser Arbeitsalltag, der normalerweise im Rhythmus der Gruppen- und Seminararbeit getaktet ist, hat sich komplett gewandelt.

    Wir beobachten die Entwicklungen und hoffen, dass sich in den nächsten Wochen eine zeitliche Perspektive für unser Haus entwickelt. Wir suchen und schaffen neue Perspektiven und Angebote, um auch in diesen Tagen und Wochen mit unseren Zielgruppen im Kontakt zu bleiben.

    JuBi schafft gesellschaftlichen Mehrwert - auch und gerade in der Krise

    Gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen ist ein Hauptanliegen der Ev. Jugendbildungsstätte in Tecklenburg (JuBi), meiner Arbeitsstätte. Durch unsere Bildungsangebote werden „Orientierung, Begegnung und Austausch“, insbesondere Kindern und Jugendlichen in vielfältiger Weise ermöglicht.

    Antworten zu geben auf Fragen von Kindern und Jugendlichen, Mitarbeiter*innen und Kollegen*innen, sowie der allgemeinen Öffentlichkeit, wie z. B. Nähe über physische Distanz hinaus vermittelt und gelebt werden kann, welche praktischen Umsetzungstipps und Möglichkeiten aktuell für außerschulische Bildungslandschaften machbar sind und wie der persönliche Umgang in einer Krise gestaltet werden kann, sind Teil meiner Arbeit als Bildungsreferentin.

    Bildungsangebote werden in digitale Erlebniswelt verlagert

    Unter normalen Umstanden wäre momentan die Hauptsaison für die Arbeit mit externen Gruppen von Kinder- und Jugendlichen in der JuBi, die erfahrungsgemäß zwischen Mitte Februar bis Ende November andauert. Wochenendkurse für Ehrenamtliche oder Freiberufler*innen, Weiterbildung für Referenten*innen und eigene Fortbildungen laufen ganzjährig nebenbei. Schulklassen und Stufen, die üblicherweise zu dreitägigen „Tagen der Orientierung“ auch Bundesländer übergreifend anreisen sind derzeit nicht bei uns zu Gast. Konfirmandengruppen aus dem Kirchenkreis und anderen Gemeinden, die für ein erlebnispädagogisches Programm die Kletterwand und den Wald erleben wollten, sind seit dem offiziellen Beschluss der Ministerien im April 2020 nicht mehr in der JuBi zu finden.

    Seit dem 1. April wurden die bis dato in Realität erlebbaren Bildungsangebote deshalb weitestgehend in eine digitale Erlebniswelt verlagert. Auf dem JuBi-eigenen Instagram-Kanal (jubi_tecklenburg), der JuBi Homepage und durch privat genutzte Gruppenmessenger-Dienste werden täglich Gedanken und Ideen, die zur Inspiration und zum Mitmachen anregen sollen, veröffentlicht. Die Konzeptionierung und Umsetzung von Bildungsangeboten bestimmen einen Großteil meiner Arbeit als Bildungsreferentin und an vielen Stellen haben sich persönlicher und fachlicher Austausch zwischen hausinternen Bildungspartnern, wie beispielsweise die Medienpädagogik und externen Bildungspartnern (VHS Lengerich) als nachhaltige Quelle neuer Inspiration und Kooperation erwiesen.

    Speziell angeordnete politische Vorsicht- und Schutzmaßnahmen, sowie die allgemeinen Vorgaben zur Kinder- und Jugendarbeit galten und gelten als richtungsweisend in meiner Konzeptplanung, insbesondere für die aktuellen angebotenen Bildungsformate der JuBi. So werden ganz im Sinne eines klassischen Projekttages während eines Tages der Orientierung Kurzfilme und Tutorials aus der Werkstatt, dem Videostudio, dem Fotolabor oder dem Außengelände gezeigt. Damit stehen sie der Online Community als Anleitung für das jeweilige Tagesthema zur Verfügung.

    Impulse zur Nachhaltigkeit per YouTube und sportliche „challenges“

    Das Thema der Nachhaltigkeit, sonst als wählbares Oberthema eines Tages der Offenen Tür („Die Erde 2050 zwischen smart cities und Apokalypse“) in der JuBi vertreten, wird z. B. diesmal durch Wildkräuter-Kochtutorials, Kapsel-Kleiderschrankimpulse, Vogelhausbau-Tutorials, Seifenherstellung usw. praktisch umgesetzt. Inspiriert wurde ich dabei besonders durch die strahlend sonnige Kulisse des Tecklenburger Landes. Die erlebnispädagogischen Inhalte wandeln sich in sportliche „challenges“ (z. B. Parcoursübungen auf dem JuBi Gelände, Stop-Motion Tanzen, Yogaübungen im hauseigenen Meditationsraum) um. Konfirmandenarbeit und glaubensbezogene Fragen werden durch sonntägliche Impulse und die Seelsorgesprechstunde per Diensttelefon und Onlinesitzung ermöglicht.

    Beratung bei Problemen mit dem PC, Smartphone und anderen Endgeräten

    Sprechstundenoptionen für Probleme mit PC, Smartphone und weiteren technischen Endgeräten gibt es neuerdings in der Rubrik „Medienpädagogik“ ab Mai 2020 mit dem Bundesfreiwilligendienstler Luis Ferreira de Sousa. Mehr Kooperation und Experimente in der Umsetzung bestehender Bildungsformate hin zu einem digitalen Bildungserlebnis sind voll Vorfreude geplant. Sie bieten mir momentan auch einen Perspektivwechsel, damit sich bewährte JuBi-Themen und Methoden neu präsentieren können und weitergedacht werden.

    Jeden Tag in Kontakt zu treten, insbesondere mit den Kindern und Jugendlichen, die eigentlich aktuell als Teilnehmende von Grundkursen, Kompaktfortbildungen, Tagen der Orientierung, Konfirmandenfreizeiten usw. vor Ort in der JuBi hätten vertreten sein sollen, bietet eine andere Gesprächsebene. Diese Ebene erfordert ein deutliches Mehr an Wahrnehmung von allen Verantwortlichen und bietet zugleich die Möglichkeit, sich schneller auf eine persönliche Gesprächsebene zu begeben. Viele Gespräche und Aktionen finden jetzt im Duett, anstelle eines Gruppengesprächs statt.

    Mut zum Experimentieren zahlt sich aus

    Das erste Onlineseminar der JuBi - ein Ersatz für die Kompaktfortbildung, die im Mai stattfinden sollte - wird gerade mit Hochdruck vorbereitet. Ein komplettes Wochenende lang wollen wir versuchen, die Inhalte der geplanten Fortbildung auf eine digitale Plattform zu verlagern. Nebenbei bieten wir den TeilnehmerInnen, wenn auch in eingeschränkter Form, die Möglichkeit zur Begegnung und zum Austausch. Wir sind sehr gespannt, welche Erfahrungen wir auf diesem Wege sammeln und welche Impulse wir evtl. in künftige Angebote übertragen können.

    Persönlichkeits- und identitätsstiftende Arbeit, insbesondere in dieser Zeit, stellt eines der Hauptanliegen der Bildungsangebote der JuBi dar, nicht zuletzt bin ich und sind wir als Institution dazu gesetzlich verpflichtet. Dieser Verpflichtung Folge zu leisten, gelingt bisher in vielen Teilen auf diese Weise. Ich bin davon überzeugt, dass sich der Mut, bestehende Bildungsangebote online zu präsentieren, mit verschiedenen Darstellungsformen zu experimentieren und bestimmte Einblicke in den aktuellen Alltag einer Bildungsstätte zu gewähren, auszahlt. Denn die JuBi stellte in der Vergangenheit und wird auch in Zukunft, gerade für Kinder und Jugendliche, einen sicheren Lebens- und Lernort darstellen.
     

    Zur Autorin: Marilena Bekierz ist seit dem 1. Juni 2019 die Bildungsreferentin der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg. Sie hat in Lüneburg an der Leuphana Universität ihren Master in Bildungswissenschaften mit dem Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ absolviert. Teile dieses Textes sind ihrer Bachelorarbeit entnommen, deren Inhalt die Untersuchung der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg auf ihre Nachhaltigkeit hin war.

     

     

     

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    news-650Wed, 06 May 2020 12:16:00 +0200Seelsorge im Krankenhaus in Coronazeiten - Pfarrerin Margarete Steinmann berichtet aus ihrem Arbeitsalltaghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/seelsorge-im-krankenhaus-in-coronazeiten-pfarrerin-margarete-steinmann-berichtet-aus-ihrem-arbeits/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3d31ec8207632f912a5a988f5c52e48aMargarete Steinmann ist Krankenhausseelsorgerin an der Helios-Klinik in Lengerich. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn stellte ihr Fragen zu ihrer derzeitigen Situation in Zusammenarbeit mit Klinikpersonal und Patienten. Wie halten Sie Kontakt zu den Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten (Patienten, Mitarbeitende der Klinik)?

    Margarete Steinmann:Seit mehr als 30 Jahren komme ich als Seelsorgerin in das Krankenhaus in Lengerich – schon der erste Schritt hat sich verändert. Bevor ich überhaupt das Krankenhaus betrete, lege ich den Mund-Nasen-Schutz an. Alle Menschen, denen ich auf den Fluren begegne, tragen diese Masken. Zumeist sind es Mitarbeitende aus dem Haus, denn Besuche von Angehörigen sind seit Wochen nicht mehr erlaubt. Nur bei schwerstkranken bzw. sterbenden Menschen wird eine Ausnahme gemacht.

    Ich bin nicht vom Krankenhaus angestellt, werde aber als Mitarbeitende des Hauses gesehen wie auch manch andere, die dort arbeiten und einen anderen Anstellungsträger haben.

    „Ich kann die Menschen besuchen, die jetzt keinen Besuch bekommen“

    Wie gestalten Sie Ihre Seelsorge-Arbeit in der Corona-Krise?

    Margarete Steinmann: Ja, Seelsorge kann auch in Coronazeiten weiterhin sein, vor allem sind das Gespräch mit den Patientinnen und Patienten und mit Mitarbeitenden. Ich kann die Menschen besuchen, die jetzt keinen Besuch bekommen. Ich kann mit den Angehörigen telefonieren und so manchmal ein Bindeglied sein.

    Die Besuche sind anders - mit Mundschutzmaske und auf Abstand. Ich sitze weniger am Bett als früher, sondern stehe oft an der Zimmerwand. Da fällt es dann schwerer, einfach auch ohne Worte da zu bleiben wie es sonst bei schwerkranken Menschen durchaus angebracht war. Ein Mensch, der trauert, braucht manchmal weniger das Wort sondern, in den Arm genommen zu werden.

    • Dem Impuls folgen, die Hand zu nehmen, die Schulter zu berühren ….
    • keine Worte, sondern mit einer Geste sprechen
    • der persönliche Segen – mit Berühren – ob im Bett oder im Gottesdienst beim Abendmahl oder Salbung
    • und bei allem: Gottes Liebe Raum geben, Segen sich entfalten lassen …

     all´ das geht zurzeit nicht und ich fühle dabei: ich werde ärmer.

    „Berühren können, berühren dürfen fehlt nicht nur mir“

    Berühren können, berühren dürfen fehlt auch anderen Mitarbeitenden z.B. der Ärztin, als sie einer Patientin eine lebensbedrohliche Diagnose mitteilen musste.

    Reden, hören, beten - das geht auch jetzt in dieser Situation.

    „Corona“ schafft bessere Ausgangsbedingungen für die Gespräche mit den Menschen, die ambulant z.B. zu einer Chemotherapie kommen. Diese Frauen und Männer kommen oft regelmäßig ins Haus und verbringen dann viele Stunden hier, während die Infusionen in ihren Körper fließen. Früher saßen sie dabei oft eng beieinander in einem Zimmer. Jetzt treffe ich sie vermehrt einzeln im Raum an. Die Abstandsregel schafft Raum - nicht nur äußerlich. Sie öffnet den Raum dafür, dass es leichter zu einem persönlichen und offenen Gespräch kommt.

    Alles, wozu wir mit mehreren Menschen in einem Raum zusammenkommen, findet zurzeit nicht statt: Die Treffen und Fortbildungen mit den Grünen Damen, Teamsitzungen, Erinnerungsfeier für die Angehörigen von Verstorbenen und Gottesdienste. Im Andachtsraum kann ich nur Texte, Gebete zum Mitnehmen auslegen.

    Welche Entdeckungen machen Sie? Welche Überraschungen erleben Sie?

    Margarete Steinmann: Ich bin im Haus unterwegs, nehme die Stimmungen auf. Gerade am Anfang waren es viele fragende Blicke. Mitarbeitende waren verunsichert, denn jeden Tag kamen aus dem Krisenstab des Hauses neue Entscheidungen, neue Beschlüsse. Da waren auch viele sehr aufmerksame Augen und untereinander die Frage: wie geht es dir? Denn auch unter den Mitar-beitenden waren etliche positiv getestet worden.  Auch mir wurde die Frage immer mal wieder gestellt – so war es neu und hat gutgetan. Ich habe mich als Kollegin in dem Haus gefühlt, die ebenso wie die anderen um die Patientinnen und Patienten bemüht ist, und den gleichen Bedingungen unterworfen ist, d.h. Schutzkleidung, wenn es nötig ist und getestet werden.

    Wie läuft Seelsorge zurzeit im Krankenhaus?  Ein Fazit:

    Das, was für mich zentral in der Seelsorge ist, geht auch unter Corona-Bedingungen: das Begleiten im persönlichen Gespräch. Und ‚Da sein‘ und dabei Gottes Liebe Raum geben und spüren lassen.

    Gestiegen ist meine Wertschätzung für all das, was ohne Worte geschieht. Ich freue auf die Zeit, wenn seelsorgliche Begleitung wieder mit Berührung möglich sein wird.

     

     

     

     

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    news-644Tue, 05 May 2020 08:20:40 +0200Seelsorge in der Pandemie - Das große Bedürfnis nach Trosthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/seelsorge-in-der-pandemie-das-grosse-beduerfnis-nach-trost/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8f17b24dbaf594d0d40933ced7c5726bKontaktsperren, Besuchsverbote und jeden Tag Corona in den Medien: Für viele ist das nur schwer auszuhalten. Die Corona-Pandemie bleibt ein großer Stresstest. Umso wichtiger ist es, dass Menschen Verständnis und Trost in der Seelsorge finden. In der Diakonie ist die Bitte um seelsorgerliche Begleitung vor allem in der Altenhilfe, in Kliniken und bei Mitarbeitenden sprunghaft angestiegen, wie Pastorin Barbara Montag berichtet. Barbara Montag leitet die Stabsstelle Theologie und Grundsatzfragen bei der Diakonie RWL. Wenn von Seelsorge die Rede ist, denken viele Menschen wohl eher an die Kirche als die Diakonie. Welche Rolle spielt sie in diakonischen Werken und Einrichtungen?

    Als Diakonie nehmen wir den Menschen ganzheitlich in den Blick. Und dazu gehört, dass wir uns nicht nur für eine Verbesserung seiner sozialen und – wo nötig – materiellen Situation einsetzen, sondern auch seiner psychischen Gesundheit. In der Corona-Pandemie haben viele Menschen große Ängste. Sie leiden unter der Kontaktsperre, den Besuchsverboten, der sozialen Isolation. Es gibt internationale Studien zur psychischen Befindlichkeit von Menschen, die Epidemien erlebt haben. Sie zeigen, dass Ängste, Depressionen und Schlafstörungen auch noch Jahre nach der Epidemie den Alltag vieler Menschen prägten. Besonders betroffen waren Menschen in Gesundheitsberufen und Personen mit niedrigem Einkommen. Seelsorge ist also nicht nur jetzt enorm wichtig, sondern wird auch noch nach der Pandemie eine große Rolle in der Diakonie spielen.

    Wie findet Seelsorge in Zeiten von Besuchsverboten, Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen statt?

    Gerade passiert viel per Telefon, Skype oder Messengerdiensten. Ehrenamtliche in der Telefonseelsorge von Kirche und Diakonie erhalten deutlich mehr Anrufe als vor der Pandemie. Doch auch in unseren Einrichtungen der Altenhilfe und den Krankenhäusern wünschen sich die Menschen Seelsorgerinnen und Seelsorger, mit denen sie über ihre Ängste reden können und die ihnen Trost und Ermutigung auf der Grundlage des christlichen Glaubens zusprechen. Gerade jetzt ist es enorm wichtig, dass geschulte Seelsorgende da sind, die zuhören, Gebete sprechen und biblische Texte vorlesen. Sie können auch dabei helfen, kleine Rituale und Aktivitäten zu entwickeln, die den Tag strukturieren. In vielen Einrichtungen haben die Theologinnen und Theologen "Trostorte" mit Kerzen und Psalmtexten eingerichtet und Kapellen geöffnet. Andachten finden – mit entsprechendem Abstand – in Gärten statt oder werden im Livestream übertragen.

    Gibt es denn genug Seelsorger, die das leisten können?

    In vielen Alten- und Pflegeheimen der Diakonie gibt es einen Pfarrer als Ansprechpartner. Doch das reicht in dieser Pandemie nicht aus. Wir empfehlen daher, dass die Kirchenkreise ihre Theologen vor Ort dafür gewinnen, Seelsorge in den Einrichtungen anzubieten. Der Kirchenkreis Wuppertal etwa hat das bereits getan. Es wäre hilfreich, wenn die Gespräche nicht nur per Telefon stattfinden könnten, sondern auch persönlich – natürlich mit entsprechender Schutzkleidung. Wir unterstützen daher den Appell unseres Diakoniepräsidenten Ulrich Lilie, Seelsorgerinnen und Seelsorgern in Krankenhäusern, Alters- und Pflegeheimen den Zugang wieder zu ermöglichen. Gerade am Lebensende und in Sterbeprozessen sollte Seelsorge stattfinden können.

    Was hören Sie von den Seelsorgerinnen und Seelsorgern in evangelischen Kliniken? Haben sie jetzt deutlich mehr zu tun?

    Die Klinikseelsorgerinnen und -seelsorger berichten uns, dass sie vor allem mit Angehörigen und Mitarbeitenden mehr Gespräche führen. Häufig auch "zwischen Tür und Angel". Sorgen bereitet uns derzeit die Situation von Menschen mit psychischen Problemen. Unsere Tageskliniken und ambulanten Dienste beobachten, dass sich einige aus lauter Angst vor Ansteckung mit dem Covid 19-Virus ganz zurückziehen und jegliche Hilfe ablehnen. Bei anderen dagegen verstärken sich Angststörungen, Panikattacken und Depressionen, und sie brauchen dringend eine intensivere professionelle Begleitung. Seelsorger können Psychologen nicht ersetzen, aber sie können gerade in der Krise unterstützend da sein. Für mich zeigt sich deutlich, dass wir mehr Seelsorgende brauchen und daher auch stärker in die Ausbildung von Ehrenamtlichen investieren sollten.

    In der Diakonie arbeiten viele Menschen, die bis an die Grenze der eigenen Belastbarkeit für andere da sind. Müsste es nicht auch für sie Seelsorgerinnen und Seelsorger geben?

    Auf jeden Fall. Nicht nur unter den Pflegekräften, die täglich mit Krankheit und Tod konfrontiert sind, ist der Wunsch nach einer seelsorgerlichen Begleitung hoch. Hier müsste es viel mehr Angebote geben. Darin sind sich die theologischen Vorstände unserer diakonischen Werke einig. Auch das lehrt uns die Krise: wir brauchen mehr Theologinnen und Theologen sowie ausgebildete Seelsorgende, die unseren eigenen Mitarbeitenden zur Seite stehen.

    Das Gespräch führte Sabine Damaschke.

    Weitere Links zu dem Thema finden Sie hier: https://www.diakonie-rwl.de/themen/diakonische-identitaet/seelsorge-pandemie

     

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    news-647Mon, 04 May 2020 14:38:00 +0200Auswirkungen und neue Perspektiven für die Jugendbildungsstätte Tecklenburg in der Corona-Krise - Interview mit Dirk Schoppmeierhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/auswirkungen-und-neue-perspektiven-fuer-die-jugendbildungsstaette-tecklenburg-in-der-corona-krise-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2bcdc3e6b8d2d4dc8ad28eae6442b285Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Arbeit der Jugendbildungsstätte aus? Dirk Schoppmeier: Die JuBi ist momentan total ausgebremst, der Betrieb ist mehr oder weniger komplett eingestellt. Alle Kurse, Seminare und Veranstaltungen müssen seit Mitte März ausfallen. Wie lange die einschränkenden Auflagen und Erlasse für die Bildungsstätten aufrecht gehalten werden ist ungewiss. Klassenfahrten sind z.B. bis zum Ende des Schuljahres untersagt. Und die Verunsicherung bei vielen Gästen und Kooperationspartnern ist verständlicherweise groß. Viele Veranstaltungen werden langfristig abgesagt, weil Angebote und Gruppen einfach für unabsehbare Zeiträume nicht sicher planbar sind.

    Wieviel Mitarbeitende befanden sich durch die Corona-Phase in Kurzarbeit? Welche Arbeitsbereiche betraf das?

    Dirk Schoppmeier: Die Kurzarbeit betrifft insbesondere die Kolleginnen und Kollegen in der Hauswirtschaft und Reinigung. Die Küchencrew ist zu 100 % betroffen. Die Verwaltung ist teilweise besetzt, um die Umbuchungen, Stornierungen und die Belegungsanfragen und Buchungen - die es glücklicherweise auch in diesen Tagen gibt - zu beantworten.
    Und unsere Haustechniker sind im Augenblick dabei, dringende Reparaturen und Schönheitsarbeiten im und rund um das Haus zu erledigen.
    Natürlich ist Kurzarbeit, verbunden mit der Sorge um die Zukunft der Einrichtung, trotz Aufstockung eine finanzielle Einbuße und Belastung für die Mitarbeitenden. Wir sind sehr dankbar, dass die Identifikation und die Solidarität mit der JuBi im Team so ausgeprägt sind und diese ganz besondere Gemeinschaft der Menschen, die hier zusammenarbeiten, auch in dieser sehr schwierigen Zeit trägt. 

    Wie entwickelte sich die Idee, die Jubi in der Corona-Phase als Unterbringungs-möglichkeit für Säuglinge, Kinder Jugendliche zu nutzen? Zum Hintergrund: Ab 1. Mai ist vertraglich geregelt, dass die Jugendbildungsstätte von der Jugendhilfe Münsterland genutzt werden kann.

    Dirk Schoppmeier: Wir sind, zusammen mit den Nachbarbildungsstätten in Saerbeck und Nordwalde, mit dem Kreisjugendamt im Austausch. Dabei geht es zum einen um die Frage nach Unterstützungsmöglichkeiten, um den Häusern in dieser außergewöhnlich schwierigen Lage unter die Arme zu greifen, aber andererseits auch um die Möglichkeiten, die die Bildungsstätten ihrerseits zur Bewältigung der Krise beisteuern könnten. Hier sind, je nach Lage und Entwicklung, insbesondere die Betten und die hauswirtschaftliche Versorgung unter Umständen ein Backup und Beitrag für besondere Notsituationen. Vor diesem Hintergrund ist das Jugendamt mit seiner Anfrage zur Einrichtung der Wohngruppen auf uns zugekommen.

    Welche Zielgruppen betrifft diese neue Lösung konkret?

    Dirk Schoppmeier: Es geht um Kinder und Jugendliche, die sich in einer Quarantäne-station befinden oder mit dem Covid19-Virus infiziert sind und durch die Jugendämter der Region in Obhut genommen werden müssen. Also Kinder und Jugendliche, die sich gerade im doppelten Sinne in einer extremen Ausnahmesituation befinden und besonderen Schutz und Betreuung brauchen. Hier fehlte in der Krise bislang ein geeigneter Ort, an dem die Ev. Jugendhilfe Münsterland mit ihren Fachkräften für diese jungen Menschen sorgen kann.

    Welche Perspektive entsteht durch das neue Konzept mit dem Kreis Steinfurt, Kreisjugendamt und der Jugendhilfe Münsterland?

    Dirk Schoppmeier: Der Kontakt und die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt ist im Bereich der Jugendbildung schon immer sehr gut gewesen. Jetzt sammeln wir gemeinsam neue Erfahrungen im Feld der Jugendhilfe. Das Projekt ist zeitlich bis Ende September 2020 befristet und bietet allen Beteiligten ein wenig Perspektive und Handlungsspielräume in schwer planbaren Zeiten.

    Wir hoffen, dass wir den regulären Betrieb danach in absehbarer Zeit wieder hochfahren können. Zunächst wahrscheinlich noch eingeschränkt, aber mit guter und nachhaltiger Perspektive. Und sicher mit einigen neuen Impulsen und Themen für unsere Bildungsarbeit, die uns die Krise gerade beschert.

    Bis es soweit ist, sind wir froh und dankbar, dass wir den geeigneten Ort anbieten können. Es ist ein gutes Gefühl und ein kleiner Trost, dass die JuBi auch in diesen Tagen ein Ort bleibt, der in erster Linie Kindern und Jugendlichen gewidmet ist und zugutekommt.

     

    Das Gespräch führte Christine Fernkorn

     

     

     

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    news-645Thu, 30 Apr 2020 13:00:00 +0200Voll ausgebremst - Kirchenmusik in Corona-Zeiten - Gedanken von Kreiskantor KMD Martin Ufermann Anfang Mai 2020http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/voll-ausgebremst-kirchenmusik-in-corona-zeiten-gedanken-von-kreiskantor-kmd-martin-ufermann-anfa/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=97db8f610ec0cae5a0469b4e4f4780f7Voll ausgebremst in die Generalpause – tacet. Das gilt nun schon seit über sieben Wochen für die Kirchenmusik. Keine Gottesdienste, keine Chor- und Bläserproben, keine Konzerte, kein Singen in den Gemeindegruppen oder in den Kindergärten. Es ist still geworden in unseren Kirchen und Gemeindehäusern, Seniorenheimen und Kindertagesstätten. Shut- und Lockdown von einem auf den anderen Tag, kein Osterjubel, keine Konfirmation mit fetziger Gospel- oder Bandmusik, keine Trauung mit festlichem Orgelklang. Viele spüren und merken in dieser Situation des Verlustes, welchen Schatz wir an der Kirchenmusik in unserer Kirche haben, am gemeinsamen Singen und Musizieren im Gottesdienst, am wundervollen Klang der Orgel, der „Königin der Instrumente“, an den vielen unterschiedlichen Konzerten von der Oratorium-Aufführung, dem Konzert des Kinder-, Kirchen- oder Posaunenchores bis hin zum Gospelkonzert des Jungen Chores. Alles das schien lange selbstverständlich.

    Für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind das regelmäßige Proben in den Chören und vor allem die Chorgemeinschaft wichtige und liebgewonnene Ankerpunkte in ihren Kirchengemeinden und ein unverzichtbarer Termin in ihrem Wochenplan. Ja, sie sind ein „Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes“, so hat gerade Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Kunst und Kultur bezeichnet. Dass dieses Lebensmittel „gemeinsames Singen“ im Chor, in der Gemeindegruppe oder auch in unseren Gottesdiensten nicht nur, wie uns die Wissenschaft immer wieder bestätigt, reichlich Glückshormone produziert, sondern auch Aerosole in die Atemluft verströmt, das sind kleineste Schwebepartikel, die Coronaviren enthalten können, wird ihm nun in Corona-Zeiten für eine nicht absehbare Zeit zum Verhängnis. Denn so können beim Singen mit der Atemluft infektiöse Tröpfchen in einen einige Meter weiten Umkreis abgegeben werden und sich in der Raumluft stark anreichern. Damit entsteht ein deutlich erhöhtes Ansteckungsrisiko, dem wir gerade ältere Chormitglieder keinesfalls aussetzen dürfen.

    In den soeben vom Land NRW herausgegebenen Richtlinien zur Wiederaufnahme des Einzelunterrichtes in den Musikschulen wird darum nicht ohne Grund für die „atmungsaktiven“ Fächer wie Gesang und Blasinstrumente eine Raumgröße von mindestens 10m² pro Person vorgeschrieben.

    Also und weil Singen mit Gesichtsmasken nun mal gar nicht geht: bis auf Weiteres kein Gemeindegesang in Gottesdiensten, keine Chorproben, keine Konzerte mit Chören, Bläsern und Orchestern. Das ist schmerzlich und frustrierend für alle Chormitglieder, Konzert- und Gottesdienstbesucher und vor allem auch für uns Kirchenmusiker, denn es gibt momentan und in absehbarer Zeit absolut keine verlässlichen Aussagen darüber, wann jemals wieder das Singen und Musizieren in größerer Runde möglich sein wird. So leben wir in Zeiten der Pläne B, C und vielleicht auch D für Konzerte und andere musikalische Projekte. Wann, wie und ob es gelingen wird, den Faden in den Chorproben wieder aufzunehmen und in die alte Dynamik eines Probenprozesses zurückzukehren, ist absolut ungewiss. Das betrübt Chorleiter*innen wie Chorsänger*innen in gleicher Weise. Natürlich wird versucht, über die digitalen Möglichkeiten, die sich uns heute u.a. in Form von WhatsApp-Gruppen, Mailverteilern, Clouds und Proben über Zoom oder Skype bieten, den Kontakt untereinander zu halten, das gemeinsame Proben in der Chorgemeinschaft, das Eingeführt-Werden in ein Musikstück welcher Art auch immer durch die Chorleiterin oder den Chorleiter und die persönliche Begegnung können diese Hilfsmittel alle nicht ersetzen, das haben die Erfahrungen der ersten Wochen gezeigt. Und ich nehme im Augenblick auch eine um sich greifende „Corona-Müdigkeit“ wahr, was die Versuche der digitalen Gemeinschaftsbildung betrifft. Die Zahl der Chats und geteilten Videos nimmt spürbar ab.

    Auf der anderen Seite hat mich als mittsechziger Nicht-Facebooker eine andere Erfahrung schon überrascht: Eine von mir im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion auf meiner Stadtkirchenorgel eingespielte und mit einem Handy festgehaltene Version von Beethovens Ode „Freude schöner Götterfunken“ hat in kurzer Zeit über die sozialen Medien fast weltweit ihre weiten Kreise gezogen. Über die Facebook-Seite unserer Kirchen- und dann auch Kommunalgemeinde, die BBC in Birmingham bis zu Auswanderfamilien nach Kappeln (Missouri/USA) wurde das Video zigfach geteilt und rief zahlreiche Rückmeldungen der Dankbarkeit und Rührung hervor („wie schön, in dieser Kirche bin ich mal getauft worden, danke…“ schrieb z.B. jemand aus Hamburg).

    Kirchenmusik in Corona-Zeiten – voll ausgebremst, aber gleichsam mit angezogener Handbremse zumindest in den sozialen Netzwerken und auch z.B. bei den schön gestalteten Fernsehgottesdiensten mit kleinen Minimalbesetzungen präsent. Mit der bevorstehenden, eher noch zaghaften Wiederaufnahme der Präsenzgottesdienste in unseren Gemeinden unter besonderen hygienischen Bedingungen steht die Kirchenmusik bei den sehr begrenzten Möglichkeiten nun vor besonderen Herausforderungen bei der Gottesdienstgestaltung.

    In Zeiten der auferlegten Entbehrungen entdecken wir momentan neu, was uns wirklich wichtig ist, wovon wir leben, was unsere „Lebensmittel“ für Herz, Geist und Seele sind. Dies gilt auch für die Kirchenmusik. Hoffen wir, dass wir bald auch in der „neuen Normalität“, wann und wie auch immer, wieder vollumfänglichen Zugriff darauf haben können und ihren Wert für uns als großes Geschenk neu spüren, erfahren und begreifen dürfen.

     

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    news-641Wed, 29 Apr 2020 14:25:21 +0200Schutzkonzept ermöglicht schrittweise Wiederaufnahme von Gottesdiensten im Ev. Kirchenkreis Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schutzkonzept-ermoeglicht-schrittweise-wiederaufnahme-von-gottesdiensten-im-ev-kirchenkreis-tecklenb/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e4633f0677ce4aff6f1c7a5303615046Nach mehrwöchigem Verzicht auf Präsenzgottesdienste hat die Landesregierung deren Wiederaufnahme in NRW ab dem 1. Mai 2020 gestattet. Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) hat sich verpflichtet, die erforderlichen Auflagen verbindlich einzuhalten. Grundlage dazu sind die „Eckpunkte einer verantwortlichen Gestaltung von Gottesdiensten in den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“. Präses Annette Kurschus (EKvW) spricht sich in einem Schreiben an die Kirchenkreise dafür aus, keineswegs ab Anfang Mai die Gottesdienste wieder flächendeckend zu feiern. „Es besteht die klare Absicht, die Wiederaufnahme des Angebots von Präsenzgottesdiensten nur schrittweise und abhängig vom Vorliegen der notwendigen Voraussetzungen zu ermöglichen“, schreibt sie. „Ein für alle Kirchenkreise und Kirchengemeinden geordnetes und nachvollziehbares Verfahren wird dabei die nötigen Voraussetzungen gewährleisten und eine verantwortliche Einladung zum Gottesdienst ermöglichen“, heißt es dort weiter.

    Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Tecklenburg beschließt schrittweise Aufnahme von Gottesdiensten bei Vorlage eines Sicherheits- und Hygienekonzepts der Gemeinden

    Auf Ebene des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg hat sich der Kreissynodalvorstand in seiner Sitzung am 28. April 2020 für eine schrittweise Wiederaufnahme der Präsenzgottesdienste ab dem 10. Mai 2020 ausgesprochen. Das heißt, die Presbyterien der Kirchengemeinden im Kirchenkreis Tecklenburg haben nun die Möglichkeit, ein entsprechendes Sicherheits- und Hygienekonzept zu entwickeln und zu beschließen. Dieses Konzept legen sie dem Superintendenten vor, der es an die betreffenden Kommunen weiterleitet. Auf Grundlage des Schutzkonzeptes ist es dann möglich, schrittweise wieder Gottesdienste anzubieten.

    Informationen aus dem Eckpunktepapier der EKD zur verantwortlichen Gestaltung von Gottesdiensten:

    Um eventuelles Gedränge vor der Kirche zu vermeiden, sollten im Bedarfsfall in den Kirchen Zugangsbeschränkungen definiert werden. Beim Einlass und Ausgang ist das Abstandhalten durch organisatorische Maßnahmen zu gewährleisten. Bei großer Nachfrage sind mehrereGottesdienste sinnvoll.

    Kindergottesdienste sollten an die Öffnungen von Kitas/Grundschulen/Spielplätzen gebunden sein und nur im kleinen Kreis gefeiert werden.

    Gemeinsames Singen birgt besonders hohe Infektionsrisiken, deshalb sollte darauf wie auch auf Blasinstrumente bis auf Weiteres verzichtet werden.

    Abendmahlsfeiern erfordern besondere hygienische Achtsamkeit; deswegen zuerst die Erinnerung, dass ein Wortgottesdienst keine Minderform von Gottesdienst ist, sondern die vollständige Gegenwart Jesu Christi eröffnet. Wenn Abendmahl dennoch gefeiert werden soll, sollte die Kelchkommunion unterbleiben bzw. nur mit Einzelkelchen erfolgen.

    Für Trauergottesdienste gelten die gleichen hygienischen Sicherheitsbestimmungen in Kirchen wie für die Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen.

    Für Taufen und Trauungen gelten die gleichen Auflagen wie für Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen. Häufiger als bisher sollten Taufen auch außerhalb des Hauptgottesdienstes gefeiert werden.

    Von Konfirmationen, Ordinationen und anderen, begegnungsintensiven Feierformen sollte vorerst abgesehen werden. Sollten sie dennoch stattfinden, gelten die Anforderungen an Ab-standswahrung und Hygienemaßnahmen in einem noch höheren Maße.

    Von der Möglichkeit, Sonn- und Feiertagsgottesdienste im Freien (z.B. Himmelfahrt; Pfingsten) zu feiern, kann unter Berücksichtigung der allgemeinen Abstands- und Hygiene-bestimmungen und unter Beachtung der regionalen Versammlungsbeschränkungen Gebrauch gemacht werden. Das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sollte selbstverständlich sein.

    Die Gemeinden werden ermutigt, die gegenwärtig genutzten Wege einer medialen Teilnahme an Gottesdiensten (z.B. durch Streamingangebote) aufrecht zu erhalten bzw. weiter zu entwickeln.

     

    Maßnahmen des Infektionsschutzes in Gottesdiensten

    Information

    • Die Wiederaufnahme von Präsenzgottesdiensten wird über die üblichen Kommuni-kationswege (Schaukästen, Zeitungen/Gemeinde-Homepage) angekündigt.
    • Auch bei der Begrüßung an oder vor der Kirchentür werden die Besucherinnen und Besucher schriftlich und mündlich über die neuen Regelungen informiert.

    Teilnahmebedingungen

    • Es gelten die allgemeinen Hygieneregeln.
    • Es gilt das Abstandsgebot. Körperkontakt und physische Nähe bleiben im Kirchraum untersagt. Ein Mindestabstand von 1,5 bis 2 Meter zum Sitznachbarn ist einzuhalten.
    • Erkrankten und gefährdeten Besucherinnen und Besuchern wird die Teilnahme nicht empfohlen. Sie werden gebeten, auf mediale Gottesdienste (Internet, Radio, Fernsehen) oder auf Hausandachten auszuweichen.
    • Das Gemeindesingen unterbleibt, ebenso Chorgesang und Bläserchor.
    • Alle Teilnehmenden und Mitwirkenden (abgesehen von Liturginnen und Liturgen, sofern der notwendige Abstand gewährleistet ist) sind verpflichtet, während des Gottesdienstes einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Diese Verpflichtung soll grundsätzlich individuell von den Teilnehmenden erfüllt werden. Für Gottesdienstbesucher, die dennoch ohne Mund-Nasen-Schutz zum Gottesdienst erscheinen, sind prophylaktisch Masken in ausreichender Anzahl vorzuhalten.

    Teilnehmenden-Obergrenze

    • Zulassungsbegrenzung: Es steht nur eine bestimmte Anzahl von Plätzen zur Verfügung.
    • Es werden Anwesenheitslisten geführt, in die die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher eingetragen werden. Die Listen dienen ausschließlich dazu, mögliche Infektionsketten nachverfolgen zu können; sie werden nach einem Monat vernichtet.

    Abstandswahrung

    • Vor der Kirchentür und im gesamten Kirchraum gilt das Abstandsgebot. Der Sitz- und Stehabstand zwischen Personen in jede Richtung beträgt 1,5 bis 2 Meter.
    • Das Betreten und Verlassen der Kirche wird geordnet organisiert. Es ist sichergestellt, dass der Abstand auch bei Ein- und Ausgang gewahrt bleibt.

    Hygiene

    • Die allgemeinen Hygieneregeln sind auch im Gottesdienst einzuhalten.
    • Die Kirchengemeinde sorgt dafür, dass sich am Gottesdienst Mitwirkende sowie Besucherinnen und Besucher im Eingangsbereich die Hände desinfizieren.

     

    Superintendent André Ost:

    „Wir freuen uns einerseits über die Möglichkeit, wieder Gottesdienste feiern zu können. Wir gehen dabei aber sehr behutsam vor und überstürzen nichts. Der Gesundheitsschutz hat Vorrang. Wir haben uns vom Robert-Koch-Institut beraten lassen, wie wir in verantwortlicher Weise wieder Gottesdienste feiern können. Das hat jetzt einige ungewohnte Einschränkungen zur Folge. Die sind aber notwendig. Wir können in der Coronakrise keine Normalität simulieren, die es nicht gibt. Denn die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Wir befinden uns immer noch mitten in der Ausbreitung einer Pandemie, die unser ganzes Leben erfasst.

    Wir müssen deshalb aufpassen, dass unsere Gottesdienste nicht zur Verbreitung der Infektionsgefahr beitragen. Darum bitten wir auch alle Gottesdienstbesucher, sich an die Vorgaben der Schutzkonzepte zu halten. Und diejenigen, die besonders gesundheitsgefährdet sind, sollten zu ihrem eigenen Schutz lieber auf den Gottesdienstbesuch verzichten und die Angebote nutzen, die unsere Kirchengemeinden weiterhin auf schriftlichem Wege oder über das Internet verbreiten.“      

     

     

     

     

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    news-632Wed, 22 Apr 2020 08:56:39 +0200"schaut hin" - Ökumenischer Kirchentag stellt sein Kampagnenmotiv vorhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schaut-hin-oekumenischer-kirchentag-stellt-sein-kampagnenmotiv-vor/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b7fe272abdd50cc6e19c339084c77badIn der vergangenen Woche wurde das neue Kampagnenmotiv des Ökumenischen Kirchentags 2021 (ÖKT) vorgestellt. Im Mittelpunkt des Bildes steht das Leitwort des ÖKT "schaut hin" (Mk. 6,38), das bewusst unscharf gestaltet wurde. Den Hintergrund bilden die Farben Dunkelblau und Peach.„Das Motiv ist ein echter Hingucker“, meinte ÖKT-Präsidentin Bettina Limperg im Rahmen der Online-Präsentation. „Es irritiert. Wer hinschaut, schaut zwei Mal hin und versucht automatisch scharf zu stellen. Schauen wird direkt zum Tun. Aktivieren, den Blick schärfen und Verantwortung übernehmen für die Themen und Ressourcen unserer Zeit.“ Die Kampagne werde allein durch die Farbwahl schon auffallen, so Thomas Sternberg, der Präsident des Ökumenischen Kirchentages. Und ging bei der Vorstellung auf die jetzige, durch das Corona-Virus geprägte, Situation ein. „Das Virus schärft in besonderer Weise unseren Blick auf den Einzelnen und die Gesellschaft. Neue, grundsätzliche Fragen ergeben sich. Wie können wir in der Krise von Gottvertrauen sprechen? Wie sind die Demokratien auf solche Katastrophen vorbereitet? Die Zurückhaltung der Hilfe für die Flüchtlingslager und der Rückfall in nationale Kategorien sind keine guten Zeichen. Der 3. Ökumenische Kirchentag bietet für solche und weitere Fragen eine wichtige Plattform.“

    Auch der Kirchenpräsident und der Bischof der zwei einladenden Kirchen (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Bistum Limburg) äußerten sich zur Kampagne: So empfindet Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN das Motiv als „Blick auf die Herausforderungen der Zeit und darauf, was die Menschen hier und überall auf der Welt bewegt.“ Bischof Georg Bätzing gefällt die Kampagne ebenfalls: „Sie bringt Dinge in Bewegung und lenkt den Blick aufs Wesentliche. Das „schaut hin“ ist nicht das starre Gaffen, wenn irgendwo etwas passiert ist.“

    Der 3. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Er wird veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Über 100.000 Teilnehmende jeden Alters, unterschiedlicher Religionen und Herkunft werden erwartet.

    Quelle: Pressestelle ÖKT

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    news-614Tue, 07 Apr 2020 10:32:34 +0200Ostern fällt nicht aus - Ostergruß des Superintendentenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ostern-faellt-nicht-aus-ostergruss-des-superintendenten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=861fa16723e24d297918dbae2567edf3In diesem Jahr ist zu Ostern vieles anders als gewohnt. Rein äußerlich wirkt zwar alles einigermaßen normal. Der Natur sieht man nicht an, welcher Gefahr wir Menschen derzeit ausgesetzt sind. Das erste Grün schießt aus den Zweigen, die Temperaturen steigen. Es drängt uns an die frische Luft. Aber die weltweite Corona-Pandemie hält uns zurück. Sie zwingt uns zur Selbstbeschränkung auf allen Ebenen. Normalerweise würden wir jetzt rund um die Ostertage unserer Lebenslust freien Lauf lassen. Es würde uns ins Freie drängen. Wir würden Restaurants und Cafés aufsuchen. Würden vielleicht irgendwohin fahren, um all die Plätze und Orte anzusteuern, die uns entspannte Feiertage versprächen.

    Aber es geht nicht. Zu Ostern sind wir in diesem Jahr auf uns selbst geworfen. Wir müssen uns zurücknehmen und Menschenansammlungen meiden. Der Schutz vor Ansteckung mit dem Virus, das unser Zusammenleben bedroht, zwingt uns zur Vernunft.

    Das betrifft auch unser kirchliches Leben. Nicht einmal zu den Ostergottesdiensten werden wir uns versammeln. Wir müssen auf alle vertrauten Rituale verzichten, die uns das Osterfest lieb und wichtig machen: Das Licht der Osterkerze, das Hören auf das Evangelium von der Auferstehung, das gemeinsame Singen der schönen Choräle, das Osterfrühstück, das Osterfeuer. Das alles findet nicht statt, zumindest nicht in dem vertrauten Rahmen.

    Das Osterfest muss deshalb trotzdem nicht ausfallen. Denn der Kern von Ostern dringt auch so zu uns durch. Ostern ist die Ansage vom Sieg des Lebens über den Tod.

    Ostern bedeutet: Wir sind nicht allein gelassen in Krankheit, Angst und Sorge. Gott ist an unserer Seite. Dafür stehen Kreuz und Auferstehung.

    Ostern ist darum ein Hoffnungszeichen, das die Welt braucht. Gerade jetzt, wo uns so viele Gewohnheiten und Sicherheiten abhandengekommen sind.

    Wir werden diesmal keine gemeinsamen Gottesdienste feiern. Die Verkündigung macht zu Ostern trotzdem keine Pause. Wir können in diesem Jahr alle Möglichkeiten nutzen, die uns Fernsehen, Radio und Internet bieten. Glocken- und Posaunenklang werden uns hellhörig machen. Ich freue mich in diesen Tagen besonders über die Kreativität von Kirchengemeinden, die über Videos, Podcasts und Internetseiten neue Wege beschreiten, um mit den Menschen in Kontakt zu sein und auf unkonventionelle Weise Gedankenanstöße zu geben. Das Telefon wird wieder zu einem sinnvollen Kommunikationsmittel für die Seelsorge, um mit denen im Gespräch zu bleiben, die viel alleine sind.

    Wenn wir das Osterfest etwas ruhiger und besinnlicher feiern als sonst, dann sollten wir aber vor allem diejenigen nicht vergessen, die von entspannter Ferienzeit in diesen Tagen nicht viel haben werden: Die Mitglieder des Krisenstabs im Kreis Steinfurt, die rund um die Uhr diese Corona-Krise zu bewältigen haben. Die Ärzte und Pflegekräfte in den Kliniken, den Altenheimen und der ambulanten Betreuung, die sich ganz besonderen Belastungen ausgesetzt sehen. Alle, die für unseren täglichen Bedarf sorgen in Lebensmittelgeschäften, Apotheken und Transportdiensten. Die in der Verwaltung und im Handwerk arbeiten und den Betrieb am Laufen halten. Die in der Kinderbetreuung beschäftigt sind und derzeit viel Verantwortung schultern, die normalerweise durch den Regelbetrieb in Schulen und Kindertagesstätten abgedeckt ist.

    Sie alle verdienen einen besonderen Dank und unseren Respekt.

    Wir sollten auch die nicht vergessen, die sich berechtigte Sorgen machen um ihre wirtschaftliche Existenz, weil die beschäftigungslose Zeit sie an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten bringt. Nicht zuletzt sollten wir in diesen Tagen an die Kranken denken, denen es im Moment nicht gut geht. Und an alle, die Abschied nehmen müssen und jetzt traurig sind. Sie alle können wir zu Ostern in unser Gebet nehmen.

    Die Corona-Krise verlangt von uns Außergewöhnliches. Sie entschleunigt unser Leben auf eine nie dagewesene Weise und mahnt uns zur Rücksichtnahme. Was jetzt dran ist, ist nicht das Pochen auf die Durchsetzung der eigenen Bedürfnisse. Sondern der achtsame Blick, wie wir selber dazu beitragen können, das Leben anderer zu schützen und die Gefahren zu minimieren.

    Ostern fällt nicht aus. Aber es kann uns zum Nachdenken bringen: Inwiefern wir etwas aus dieser Krise lernen können und was sich ändern sollte, wenn unser Leben irgendwann wieder in den gewohnten Bahnen verläuft.

    In diesem Sinne wünsche ich uns allen gesegnete Ostern.

    Bleibt gesund und behütet!

    André Ost, Superintendent

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    news-622Fri, 03 Apr 2020 11:37:00 +0200Jugendreferentin Mariele Niehaus hat am 1. April ihre Arbeit im Kirchenkreis aufgenommen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jugendreferentin-mariele-niehaus-hat-am-1-april-ihre-arbeit-im-kirchenkreis-aufgenommen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=63b04a24e63e96430c24175321edf194Seit dem 1. April 2020 bin ich als Jugendreferentin in Lotte, Westerkappeln, Wersen und Wersen-Büren tätig. Zusammen mit meinem Mann habe ich fünf Jahre lang im Herzen des Ruhrgebietes gewohnt und dort studiert und gearbeitet. 2017 erwarb ich meinen Bachelor in Sozialer Arbeit an der Evangelischen Hochschule Bochum. 2019 folgte dann der Bachelor in Diakonie und Gemeindepädagogik. Während des Studiums habe ich im „Martineum e.V.“ meine Ausbildung zur Diakonin begonnen und wurde 2019 erfolgreich eingesegnet.

    Vor dieser neuen Herausforderung habe ich als Gemeindepädagogin in einer kleinen Gemeinde in Witten gearbeitet und hatte dort einen Kindertreff geleitet. Zusätzlich war ich für die Arbeit mit Jugendlichen in der Gemeinde zuständig.

    „Warum wollen Sie wieder zurück in den Kirchenkreis Tecklenburg?“ wurde ich häufig mit erstauntem Blick gefragt. Ganz einfach: ich bin hier groß geworden! Meine Kindheit und Jugend habe ich im kleinen Örtchen Schale verbringen dürfen und jetzt habe ich das große Glück, dort wieder mit meinem Mann zu wohnen. Ein Landei eben :)

    Mit der Kirche habe ich schon immer eine Menge zu tun. Kindergottesdienste, Konfirmandenzeit, Ausbildung zur Gruppenleiterin in der Jubi... wohl alles gute Gründe, warum ich mich dazu entschieden habe, Jugendreferentin zu werden und vor allem, warum ich mich dazu entschieden habe, in diesen Kirchenkreis zurück zu kommen.

    Ich freue mich sehr auf Begegnungen mit Ihnen und Euch, auf Projekte, gemeinsame Abenteuer und Gespräche. Wenn es Wünsche gibt, oder Fragen – bitte scheuen Sie/ scheut Euch nicht, mich anzusprechen. Und auch wenn die derzeitige Situation nicht ganz einfach ist, Wege und Möglichkeiten gibt es immer.

    Bleiben Sie gesund!

    Ihre/ Eure neue Jugendreferentin,

    Mariele (Ella) Niehaus

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    news-618Fri, 03 Apr 2020 09:23:00 +0200Gedanken zu Karfreitag und Osternhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-zu-karfreitag-und-ostern/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=795fbeae6a8983502707b084c063feb9Superintendent André Ost legt den Predigttext zu 2. Korinther 5, 19-21 für den Karfreitag am 10. April 2020 aus. Die Welt kann uns feindselig gegenübertreten. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer, der vor 75 Jahren starb, hat das am eigenen Leib erfahren. Der biblische Text spricht dagegen von Versöhnung: „Lasst euch versöhnen mit Gott“. Was könnte das nach Ostern für uns bedeuten? Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.

    So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!

    Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

    (2. Korinther 5, 19-21)

     

    Der 9. April ist für mich persönlich ein wichtiges Datum.

    An diesem Tag wurde ich vor 25 Jahren zum Pfarrer unserer Kirche ordiniert. Das war in der Bonhoeffer-Gemeinde in Bielefeld.

    Mein Festtag in dieser Gemeinde verband sich so ganz selbstverständlich mit dem Gedenken des 50. Todestages von Dietrich Bonhoeffer, einer der wichtigsten Theologengestalten des 20. Jahrhunderts.

    Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer im KZ Flossenbürg im Oberpfälzer Wald hingerichtet. Mit ihm starben sechs weitere Widerstandskämpfer gegen das Naziregime. Sie wurden im Morgengrauen nach einem nächtlichen Standgericht gehängt. Nur wenige Wochen vor Kriegsende. Zu einer Zeit, als sich die militärische Niederlage des Dritten Reiches schon längst abgezeichnet hatte.

    Die Nazis verfolgten buchstäblich bis zur letzten Stunde Kritiker und Widerstandskämpfer. Das Regime nahm, den eigenen Untergang vor Augen, Rache an seinen Gegnern.     

    Dietrich Bonhoeffer und seine Mithäftlinge starben durch den persönlichen Befehl Adolf Hitlers. Er wollte verhindern, dass sie am Aufbau einer neuen Regierung mitwirken konnten.

    Dietrich Bonhoeffer gilt uns heute als christlicher Widerstandskämpfer. Das war nicht immer so. Im Nachkriegsdeutschland tat man sich lange schwer mit ihm. Besonders in der Kirche. Sein politisches Engagement während des Dritten Reiches war vielen suspekt. Seine Bereitschaft zum gewaltsamen Widerstand, zum Tyrannenmord, ging vielen zu weit. Das sahen sie nicht als Aufgabe der Kirche. Bonhoeffer wurde erst spät entdeckt und rehabilitiert. Heute tragen viele öffentliche Einrichtungen seinen Namen. Dass er heute fast zu einem evangelischen Heiligen stilisiert wird, hilft allerdings auch nicht weiter. Und ganz sicher auch nicht, dass sich unverschämterweise einige aus der sog. neuen Rechten auf ihn berufen, weil sie seinen Widerstandsgeist für ihre eigenen Zwecke missbrauchen.

    Bonhoeffer eignet sich nicht für kontextlose Zitatbröckchen für den erbaulichen Wandkalender. Er ist eine schillernde Figur, die ganz in ihrer Zeit verortet war und für diese Zeit gedacht und gehandelt hat. Man kann ihn gar nicht verstehen, ohne sich inhaltlich mit ihm auseinandergesetzt zu haben. Denn Bonhoeffer war in erster Linie ein brillanter Theologe.

    Noch in der Zeit seines politischen Widerstands nach 1939, als er Reisen zu den ökumenischen Partnern unternahm, um sie von einem anderen, besseren Deutschland zu überzeugen, arbeitete er intensiv an seinem theologischen Werk „Ethik“.

    Das enthält einige bemerkenswerte Sätze, die uns auch für die Deutung der Verse aus dem 2. Korintherbrief helfen. Darin wird ja versucht zu erklären, was der Tod Jesu am Kreuz, sein Leiden und seine Auferstehung, was also das ganze Geschehen von Karfreitag bis Ostern eigentlich bedeutet.

     

    Bonhoeffer schreibt dazu:

    „Wer Jesus Christus ansieht, sieht in der Tat Gott und die Welt in einem, er kann fortan Gott nicht mehr sehen ohne die Welt und die Welt nicht mehr ohne Gott. Ecce homo – seht welch ein Mensch! In ihm geschah die Versöhnung der Welt mit Gott. Nicht durch Zertrümmerung, sondern durch Versöhnung wird die Welt überwunden. Nicht Ideale, Programme, nicht Gewissen, Pflicht, Verantwortung, Tugend, sondern ganz allein die vollkommene Liebe Gottes vermag der Wirklichkeit zu begegnen und sie zu überwinden. Es ist nicht eine allgemeine Liebesidee, sondern die wirklich gelebte Liebe Gottes in Jesus Christus, die das vollbringt. Diese Liebe Gottes zur Welt zieht sich nicht aus der Wirklichkeit zurück in weltentrückte edle Seelen, sondern sie erfährt und erleidet die Wirklichkeit der Welt aufs härteste. Am Leibe Jesu Christi tobt sich die Welt aus. Der Gemarterte aber vergibt der Welt ihre Sünde. So geschieht Versöhnung. Ecce homo.“

    (Ethik, DBW Band 6, S. 69)

    Jesu Sterben am Kreuz also ein großes Werk der Versöhnung. Ein Akt der Liebe Gottes. So versteht es der Apostel Paulus auch. Das gibt dem ganzen Geschehen eine Richtung. Es bekommt so eine Deutung.

    Wenn man sich die Passionsgeschichte vergegenwärtigt, wenn man sie liest, vielleicht auch in einem Film künstlerisch aufbereitet sieht, dann wird einem die ganze Grausamkeit deutlich, die hier zum Zuge kommt. Die menschliche Niedertracht, der Jesus ebenso ausgeliefert war wie Dietrich Bonhoeffer und seine Mithäftlinge, die am 9. April 1945 starben. Es treibt einen fast zur Verzweiflung zu sehen, mit welcher Boshaftigkeit und Mitleidlosigkeit Menschen bisweilen mit ihresgleichen umgehen. Dieses Leiden erscheint so sinnlos. Leben wird auf brutalste Weise zu Ende gebracht. Der Gerechte muss leiden, die Gewalt triumphiert. Sie erweist sich in menschlichen Zusammenhängen mächtig. Und sie hat offenbar das letzte Wort.

    Oder etwa doch nicht?

    Paulus gibt dem Geschehen in Jerusalem 20 Jahre später einen Sinn. Was sich damals ereignete, so schreibt er nach Korinth, ist kein Zufallsgeschehen. Dieser Jesus ist nicht gescheitert. Er verschwand nicht von der Bildfläche. Er ist auch nicht nur irgendeine Person der Weltgeschichte.

    Jesus Christus ist der Dreh- und Angelpunkt in der Geschichte Gottes mit uns Menschen!

    Durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung am Ostermorgen wird uns nachträglich bewusst, welchen Plan Gott mit ihm verfolgte. Sein Weg ist Gottes Versöhnungsangebot an die Welt, an alle Menschen und darum auch an dich und mich.

     

    Versöhnung? – Was hat das mit Karfreitag und Ostern zu tun? Und was hat es mit mir zu tun?

    Nun, dazu braucht es zunächst einmal die Einsicht, dass diese Welt erlösungsbedürftig ist. Dass wir Menschen die Versöhnung brauchen. Und zwar nicht so eine Art Versöhnung, wie wir sie oft verstehen, wenn wir uns untereinander gestritten haben: Na gut, ich verzeihe dir. Vergessen wir’s und alles ist wieder gut. Und dann geht’s weiter bis zur nächsten Auseinandersetzung, bei der dann wieder alles aufbricht, was uns bis dahin an offenen Rechnungen geblieben ist.

    Nein, die Versöhnung, die hier gemeint ist, geht viel tiefer. Sie betrifft unser ganzes Wesen und unser Verhältnis zu Gott. Das ist nämlich grundlegend beschädigt und von unserer Seite aus gar nicht zu kitten. Das kann nur Gott bewirken. Diese Art Versöhnung geht allein von Gott selber aus. Wir können sie nur staunend entgegennehmen.

    Gottes Versöhnungswerk in Jesus Christus repariert die tiefe Gespaltenheit, die in uns selbst steckt. Sie ergreift unser Problem an der Wurzel: Unsere Angst, im Leben zu kurz zu kommen. Die Versuche, uns selber wichtig zu machen. Und die untaugliche Absicht, durch allerlei Selbstoptimierung bessere Menschen zu werden, möglichst ohne Gott. Diese Sünde der Selbstbezogenheit, die „incurvatio in se ipsum“, wie Martin Luther sie genannt hat, also das Kreisen des Menschen um sich selbst, das so viel Unversöhnlichkeit in die Welt bringt, diese Sünde hat Gott geheilt durch das Sterben und Auferstehen seines Sohnes Jesus Christus. Darin liegt der tiefe Wert des Ganzen.

    Warum macht Gott das? Und warum braucht es dafür diesen grausamen Umweg über das Leiden eines Unschuldigen am Kreuz?

    Das ist wahrlich schwer zu beantworten. Paulus – und mit ihm auch Bonhoeffer – sagen: Das geschieht aus Liebe. Gott selbst erleidet die Welt auf das härteste. Aber er ist bereit dazu, weil er die Welt mit ihm versöhnen möchte.

    Das ist schwere Kost. Insbesondere für alle, die meinen, so etwas gar nicht nötig zu haben. Die sich immer gerne unschuldig reden und die Schuld vorzugsweise bei anderen suchen. Und die deshalb ihre Unzufriedenheit und den Ärger über nicht Gelungenes gerne auch bei anderen abladen. Es braucht also schon ein bisschen Einsicht in die eigenen Grenzen und in die eigene Bedürftigkeit, auf Vergebung angewiesen zu sein.

    Wenn diese Einsicht bei uns ankommt, dann ist ein wichtiger Schritt gemacht. Dann können wir uns versöhnen lassen mit Gott.

    Und das wird viel verändern. Denn dann leben wir nicht mehr nur auf uns selbst und unsere Bedürfnisse bezogen. Der Blick auf die Welt und auf das uns umgebende Leben bekommt eine neue Weite. Er wird geprägt sein von diesem Versöhnungsgedanken. Als Menschen, die mit Gott versöhnt sind, versuchen wir, diese Versöhnung aufzuspüren an allen möglichen Orten. Wir versuchen sie selber zu leben und werben als Botschafter an Christi statt für sie: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“

    Es ist eine spannende Frage, wie wir das umsetzen in den Tagen nach Ostern. Wie kommen wir heraus aus diesen außergewöhnlichen Tagen eines total gebremsten Lebensalltags im Zeichen der Corona-Krise? Warten wir nur darauf, dass es endlich wieder losgeht und alles im gewohnten Normaltempo seinen Fortgang nimmt?

    Gab es in dieser Krise irgendetwas für uns zu lernen? Gibt es einen Nachklang von Einsicht, wo wir in unserem Drang nach möglichst umfassender Bemächtigung des ganzen Lebens vielleicht zu weit gegangen sind und einen Kurswechsel dringend nötig hätten? Gibt es Ansatzpunkte, an welcher Stelle wir versöhnter leben könnten mit uns selbst und unseren Gewohnheiten? Mit unseren Mitmenschen, den vertrauten und den fernen vor unseren Grenzen? Mit Natur und Klima?

    Der Blick auf das Kreuz am Karfreitag ist nicht leicht auszuhalten. Es spiegelt uns Grausamkeit und Verlorenheit. Aber dieses Kreuz ist uns zum Heilszeichen geworden. Es wurde zum Pluszeichen der Liebe Gottes. Im Kreuz spiegelt sich deshalb gleichzeitig Leben, Neuanfang, Versöhnung.

    Wer auf das Kreuz blickt, weiß sich versöhnt. Das ist ein Trost gebender Gedanke. Damit lässt sich leben. Und sogar mutig in den Tod gehen. Dietrich Bonhoeffer steht auch dafür. Die letzten Worte, die vor dem Transport ins KZ Flossenbürg von ihm überliefert sind, lauten: „Dies ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens.“

    Wenn das nicht ein bewundernswert starkes Zeichen für österliche Hoffnung ist.        

     

    Glaubenssätze von Dietrich Bonhoeffer

    Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

    Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

    Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.

    Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.

     

    Aus Dietrich Bonhoeffers Morgengebet

    Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen.

    Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;

    ich kann es nicht allein.

    In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht.

    Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.

    Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe.

    Ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden.

    In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld.

    Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den rechten Weg für mich.

    Dreieiniger Gott,

    mein Schöpfer und mein Heiland,

    dir gehört dieser Tag.

    Meine Zeit steht in deinen Händen.

    Amen.

    (geschrieben in den Novembernächten des Jahres 1943 im Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis Berlin-Tegel)

     

    Vertrauensgedicht 

    Von guten Mächten treu und still umgeben,

    behütet und getröstet wunderbar,

    so will ich diese Tage mit euch leben

    und mit euch gehen in ein neues Jahr.

     

    Noch will das alte unsre Herzen quälen,

    noch drückt uns böser Tage schwere Last,

    ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen

    das Heil, für das Du uns bereitet hast.

     

    Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern

    des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,

    so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern

    aus Deiner guten und geliebten Hand.

     

    Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken

    an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,

    dann wolln wir des Vergangenen gedenken,

    und dann gehört Dir unser Leben ganz.

     

    Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,

    die Du in unsre Dunkelheit gebracht,

    führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.

    Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.

     

    Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,

    so lass uns hören jenen vollen Klang

    der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,

    all Deiner Kinder hohen Lobgesang.

     

    Von guten Mächten wunderbar geborgen,

    erwarten wir getrost, was kommen mag.

    Gott ist mit uns am Abend und am Morgen

    und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

     

    (Dietrich Bonhoeffer, in seinem Brief an Maria von Wedemeyer aus dem Kellergefängnis des Reichssicherheitshauptamts in Berlin, Prinz-Albrecht-Straße, Silvester 1944. Erstmals veröffentlicht 1951 in: Eberhard Bethge (Hrsg.), Dietrich Bonhoeffer. Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft.)

     

    Links:

    Gedanken zum Palmsonntag, 5. April 2020

    Gedanken zum Sonntag Judika, 29. März 2020

    Gedanken zum Sonntag Lätare, 22. März 2020

     

     

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    news-605Thu, 02 Apr 2020 13:58:07 +0200Der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg ist jetzt auch bei facebook unterwegshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-ev-kirchenkreis-tecklenburg-ist-jetzt-auch-bei-facebook-unterwegs/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4965532d3d8075dbc68ee0372d31ee9cBesuchen Sie uns auch auf facebook! Interessante Informationen aus dem Ev. Kirchenkreis Tecklenburg finden Sie jetzt auch in den Sozialen Netzwerken. Hier lesen Sie mehr:

    https://www.facebook.com/pg/Ev-Kirchenkreis-Tecklenburg-107049674286516/posts/

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    news-604Thu, 02 Apr 2020 11:49:49 +0200Gemeinde bewegen - Wissensspeicher für die Arbeit im Presbyteriumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeinde-bewegen-wissensspeicher-fuer-die-arbeit-im-presbyterium/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c1a99b63fd51c67f66bac23034d253fbPresbyterinnen und Presbyter leiten zusammen mit den Pfarrerinnen und Pfarrern die Kirchengemeinden. Gemeinsam bewältigen sie viele unterschiedliche Aufgaben in personellen, finanziellen und baulichen Angelegenheiten der Gemeinde. Es gilt, verantwortungsvoll mit den zugewiesenen Finanzen umzugehen, die Kirchenordnung zu befolgen, Vorschriften zu kennen und einzuhalten.Zu Beginn der neuen Amtsperiode in den Presbyterien gibt es den aktualisierten Inhalt des Handbuchs „Gemeinde leiten“ mit wichtigen Informationen und vielen praxisorientierten Tipps zur Unterstützung ab sofort auf dem neuen Infoportal https://www.gemeinde-bewegen.de/.

    Das Spektrum ist vielfältig und reicht von grundsätzlichen Überlegungen zur Kirche und ihrem Auftrag, über Recht, Verwaltung und Finanzen bis hin zu Krisenkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

    Die digitale Form ersetzt das bisherige gedruckte Handbuch. Dank des neuen Portals sind alle Presbyteriumsmitglieder ausgestattet - ohne persönliche Materialübergabe. Nicht nur in Zeiten von Corona ist digitaler Zugang ein wichtiges Thema. Vorbeischauen lohnt sich!

     

    Quelle: EKvW

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    news-603Wed, 01 Apr 2020 15:51:51 +0200Aug´und Ohr am Johannes-Evangeliumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/augund-ohr-am-johannes-evangelium/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cb6a10ed627ed2214f0931b09251e2c8Vielleicht gibt es ja jetzt Muße, in den neun Tagen von Palmsonntag bis Ostermontag ein Evangelium am Stück auf sich wirken zu lassen. Auf dieser Website der Kirchengemeine Lengerich finden Sie Audiobeiträge mit Kapiteln für jeden Tag:

    https://lengerich.ekvw.de/stimmen-und-stimmungen/johannes-evangelium-audio/

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    news-600Mon, 30 Mar 2020 10:42:47 +0200Eine Challenge für die Konfishttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-challenge-fuer-die-konfis/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=04f53682ffa860c799a28dc8dc60fdd7Die Konfirmanden der Kirchengemeinde Lienen (Jahrgang 2019/2020) bekommen zur Zeit jeden Montag eine Challenge gestellt, die sie bis samstags bestehen müssen. Beispiel: Teile deinen Hoffnungs-Song für diese Zeit mit der Gruppe. Pfarrerin Miriam Seidel schreibt jedem Konfirmanden/jeder Konfirmandin eine persönliche Postkarte und legt eine Postkarte bei. Die Konfis sollen diese dann an eine weitere Person verschicken. 

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    news-596Mon, 30 Mar 2020 08:40:34 +0200Ökumenische Initiative "Salzstreuer" hilft auch in Corona-Zeitenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenische-initiative-salzstreuer-hilft-auch-in-corona-zeiten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d49bfa4abe8d73ca26afaaaf19209170Seit 2002 besteht die ehrenamtliche Anlaufstelle Salzstreuer e. V. für Bürgerinnen und Bürger gleich welcher Religion oder Nation in Rheine. Der Salzstreuer ist eine ökumenische Initiative der Ev. Kirchengemeinde Jakobi und der Katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius. Er unterstützt Familien, Alleinlebende und ältere Menschen in den verschiedensten Notlagen. Finanziert wird die Arbeit durch Spenden. Aus aktuellem Anlass musste auch der Salzstreuer sein Geschäft schließen. Besonders in der jetzigen Ausnahmesituation, ist festzustellen, dass viele Menschen auf direkte Hilfe dringend angewiesen sind. Zurzeit erfolgt unmittelbare Unterstützung durch postalische Versendung von Lebensmittelgutscheinen. Über die Aktion wird mehrsprachig an der Tür des Salzstreuers informiert.

    Menschen, die Hilfe benötigen, können eine Nachricht unter Angabe des Namens, der Adresse und der Telefonnummer in den Briefkasten des Salzstreuers an der Breiten Straße 32a einwerfen. Kontaktaufnahme kann ebenso unter der E-Mail-Adresse info@salzstreuer-rheine.de erfolgen.

     

    Uta van Delden, Rheine

    Vorstandssprecherin

     

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    news-595Mon, 30 Mar 2020 08:34:37 +0200"Segen zum Abpflücken"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/segen-zum-abpfluecken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e554a97cfc15d09b1bca796c4b11e78f„Stay at home“ – ist die Devise dieser Tage. Richtig – aber immer nur Homeoffice? Frische Luft macht den Kopf frei, einmal am Tag Sport hält uns gesund auch in Corona- Zeiten. Bei wunderbarem Wetter sind Menschen – mit Abstand – aber mit offenen Sinnen draußen unterwegs. Und die  sehen das bunte Geflatter an der Kirchentür von weitem. Mancher betritt den Kirchenraum zum persönlichen Gebet… aber schon vor der Kirchentür findet sich ein ermutigender Gruß in diesen Tagen: „Segen zum Abpflücken“ – ein Nach-Denk - Text – oder ein Lied – und ein Segen… Das geht mit und verbindet.

    Und das wird genutzt. Zeigt die Erfahrung an der Stiftskirche in Leeden. Dort werden  täglich neu bunte Briefchen an die Wäscheleine geheftet.

    Bleibt behütet unter Gottes Segen.

     

    Text: Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff, Tecklenburg

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    news-607Sun, 29 Mar 2020 10:00:00 +0200Gedanken zu Palmsonntaghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-zu-palmsonntag/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=49a0958c82b212df00e1b88759d756e2Superintendent André Ost legt den Predigttext zu Markus 14,1-9 für den Palmsonntag am 5. April 2020 aus. Das Leben ist voller Ambivalenzen und Kontraste. Man kann die Dinge meist so oder so beurteilen. Was ist das Richtige, was ist gerade dran? Die Verse aus dem Markus-Evangelium helfen dabei und zeigen uns die Richtung an. Denn eines ist wohl nie verkehrt: Wenn das, was wir tun, aus Liebe geschieht. Es waren noch zwei Tage bis zum Passafest und den Tagen der Ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie Jesus mit List ergreifen und töten könnten.

    Denn sie sprachen: Ja nicht bei dem Fest, damit es nicht einen Aufruhr im Volk gebe.

    Als Jesus in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit unverfälschtem, kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Gefäß und goss das Öl auf sein Haupt. Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls?

    Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an.

    Jesus aber sprach: Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt zu meinem Begräbnis.

    Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.

    (Markus 14,1-9)

     

    „Eine Minute Applaus für die Pflege“.

    Am vergangenen Sonntag wurde dazu aufgerufen, den Pflegekräften in unserem Land besondere Anerkennung zuteilwerden zu lassen. Um Punkt 12 Uhr sollte der Applaus aus Fenstern, von Balkonen und aus Gärten zu hören sein. Mit langem Fenster-Applaus hatten sich zuvor schon viele Menschen in verschiedenen Städten bei denen bedankt, die in dem gegenwärtigen Kampf gegen das Coronavirus besonders an ihre Grenzen gehen müssen: Ärzte und Pflegekräfte, die sich in diesen Wochen unermüdlich für den Schutz und die Gesundheit von Patienten und Heimbewohnern einsetzen. In den sozialen Netzwerken war dazu aufgerufen worden. Viele haben sich daran beteiligt und haben aus vollem Herzen den Dank ausgesprochen, der diese Berufsgruppe viel zu selten erreicht.

    „Wir wollen euren Applaus nicht“, hielten einige der so mit Beifall Bedachten dagegen. Der Applaus kam ihnen irgendwie heuchlerisch vor. Entschuldigt sich da womöglich eine ganze Gesellschaft dafür, dass sie das Gesundheitswesen in den letzten Jahren immer stärker den Marktgesetzen unterworfen hat? Dass sie die ganze Last der Patientenbetreuung den wenigen und obendrein in der Regel noch schlecht bezahlten Pflegekräften überlassen hat? Der Dank hat nur dann eine nachhaltige Wirkung, so argumentierten sie, wenn er langfristig in eine auch finanziell spürbare Anerkennung mündet.

    Auch andere Berufsgruppen erfahren in diesen Krisenzeiten unerwartete Wertschätzung: Lagerarbeiter, Supermarktkassiererinnen, Müllmänner, Paketboten, Erzieherinnen. Sie alle gelten in diesen Tagen als systemrelevant. Sie werden gebraucht und halten die allgemeine Daseinsfürsorge am Laufen. Die Gesellschaft merkt auf einmal, was sie an diesen Menschen hat, die sie mit dem Nötigsten versorgt. Gerade jetzt, wo das öffentliche Leben ansonsten fast gänzlich auf Null heruntergefahren ist.

    Aber auch da mischen sich Bedenken in den Chor des allgemeinen Beifalls: Warum fällt uns das erst jetzt auf, dass Menschen in diesen Berufen eine tragende Bedeutung für das Funktionieren unseres Gemeinwesens haben? Warum sind die Berufe, die uns jetzt in dieser Krisenzeit als systemrelevant gelten, ausgerechnet diejenigen, die im Normalfall am schlechtesten bezahlt sind? Was stimmt da eigentlich nicht in unserer Gesellschaft?

    Und was heißt hier eigentlich systemrelevant? Sind andere Berufe, die jetzt zwangsweise Pause machen, nicht genauso bedeutsam für unser Zusammenleben? Der Mensch lebt doch nicht nur vom Brot allein. Besteht das Leben nicht auch aus anderen wertvollen Dingen? Sind Kunst, Kultur und Religion, die jetzt lediglich – aus nachvollziehbaren, vernünftigen Gründen – zur Untätigkeit genötigt sind, nicht ebenso systemrelevant?

    Man kann die Dinge immer aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Es gibt nicht die eine allgemeingültige Sicht. In der gegenwärtigen Corona-Krise ist es besonders schwer, den richtigen Beurteilungsmaßstab zu finden für das, was gerade mit uns geschieht. Eine solche Situation, die alle Länder auf dieser Erde gleichzeitig betrifft, hat es noch nicht gegeben. Für die zu treffenden politischen Entscheidungen - ob sie richtig sind oder falsch, angemessen oder übertrieben - gibt es kein Drehbuch. Die Weltfamilie muss sich in Solidarität üben, weil sie durch die globalen Zusammenhänge doch schon längst zu einer Schicksalsgemeinschaft verwoben ist. Die Coronakrise zu bewältigen bleibt für uns alle ein Experiment, ein medizinischer Notfall, auch eine ethische Herausforderung. Da kommt man nicht ohne Ambivalenzen aus, vermutlich auch nicht ohne Schuld.

    Um das Thema der Kontraste und um das Schuldigwerden geht es auch am Palmsonntag. Das Thema wird dichter, je näher wir dem Karfreitag kommen, dem Höhepunkt der Passionszeit.

    Das Evangelium des Palmsonntags schildert uns die Ambivalenzen ganz deutlich: Hier die jubelnde Menge, die Jesus beim Einzug in Jerusalem freudig begrüßt: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!“, rufen die Menschen ihm zu, als er auf einem Esel in die Stadt einreitet, in der er wenige Tage später zu Tode kommt.

    Und dort diejenigen, die ihm schon zu diesem Zeitpunkt nach dem Leben trachten: Sie schmieden einen Plan, wie sie ihn mit List ergreifen und töten können.

    Aber bevor es dazu kommt, ist Jesus erst noch im Haus des Simon in Betanien zu Gast. Interessant, dass diese Episode im Markus-Evangelium an so herausgehobener Stelle, ganz am Beginn der Passionserzählung, steht. Diese Szene ist die letzte Ruhepause, die Jesus vergönnt ist, bevor sein Leidensweg beginnt.

    Er ist zum Essen eingeladen. Da platzt auf einmal eine Frau in die Tischrunde hinein und tut etwas, womit niemand rechnet: Sie geht geradewegs auf Jesus zu und gießt ihm den Inhalt eines kleinen Gefäßes über den Kopf. Es ist kostbares Nardenöl. Die Frau will Jesus mit dieser Geste ehren, sie will ihm etwas Gutes tun. Das merkt er sofort. Er wehrt sich nicht. Er nimmt dieses Geschenk an.

    Ganz anders die anderen, die es mitbekommen: Was soll das denn? So ihre Reaktion. Was fällt ihr ein! Und vor allem: Was für eine Verschwendung!

    Sofort ist allen die Werthaltigkeit dieser besonderen Zuwendung klar: Sie können es in Zahlen verrechnen. Das Öl ist mehr als 300 Silbergroschen wert. Das entspricht dem Anderthalbfachen eines durchschnittlichen Jahreslohns. Und daraus folgern sie ihr Urteil: Verschwendung!

    Was hätte man mit dem Geldwert dieses kostbaren Öls nicht alles anfangen können! Den Armen hätte man es geben können. Die Almosengabe war damals ein ganz wichtiger Brauch kurz vor dem Passafest. Darum sind sie an dieser Stelle auch alle so empört. Die Tat dieser Frau spricht der üblichen Gepflogenheit, vor dem Passafest an die Bedürftigen zu denken, Hohn, so sind sie überzeugt. Das gehört sich nicht.    

    Jesus sieht es erstaunlicherweise anders. Nicht etwa, weil ihm diese besondere Form der Anerkennung schmeichelt. Sondern weil er sie zu deuten weiß. Weil er hier hellsichtiger ist als alle anderen: Ihr wundert euch vielleicht über das großzügige Zeichen dieser Frau und haltet es für übertrieben, meint er. Ich aber weiß, dass sie ein gutes Werk an mir getan hat. Denn Armen könnt ihr jederzeit etwas Gutes tun. Die Gelegenheit dazu habt ihr jeden Tag. Mich aber habt ihr nicht mehr lange bei euch.

    Jesus sieht dabei schon auf das Ende seines Weges: Diese Frau hat mich im Voraus gesalbt für mein Begräbnis, sagt er in erstaunte Gesichter. Und darum verdient sie Anerkennung und keine Zurückweisung. Wann immer man sich an diese Geschichte erinnert, wird man auch an diese Frau denken, deren Mut in dieser Situation eine Tat aus Liebe war.

    Und so schlägt die Passionsgeschichte an dieser Stelle einen bemerkenswerten Bogen. Am Anfang und am Ende der Passionsgeschichte sind es Frauen, die die wichtigen Akzente setzen: Sie geben Jesus die Zuneigung, die ihm von anderer Seite längst entzogen ist. Sie bleiben bis zum Schluss an seiner Seite, wo andere aus Angst um ihr Leben schon weggelaufen sind. Und sie sind die ersten, die von der Auferstehung erfahren, wo andere mit keinem Ostermorgen mehr rechnen.

    Ambivalenzen und Missverständnisse allerorten. Auch in dieser Geschichte.

    Was ist das nun: Obszöne Verschwendung oder bemerkenswerte Zuneigung? Eine Taktlosigkeit oder ein Zeichen der Liebe? Total unangemessen oder genau das Richtige?

    Jesus schützt die Frau vor unangemessener Kritik. Er lässt es zu, von ihr berührt zu werden.

    Er, der sonst anderen Zuwendung gibt, indem er sie aufsucht in ihren Häusern, indem er mit ihnen isst, mit ihnen spricht und ihnen damit Anerkennung und Würde gibt: Er kann es zulassen, auch selber berührt zu werden. Was hier geschieht, ist ein Austausch im Geben und Nehmen in Liebe.

    Jesus schenkt seinem Gastgeber Aufmerksamkeit, Simon dem Aussätzigen (!). Einem Menschen, dem vermutlich nicht viele begegnen wollen. Einem Ausgesonderten in häuslicher Quarantäne womöglich. Interessant, wie dieses kleine Detail der Geschichte plötzlich zu sprechen beginnt in dieser Zeit. Und dann wird ihm, dem Stifter von Sinn und Zuwendung, selber Zuneigung zuteil durch die unverschämt liebevolle Tat dieser Frau.

    Es ist Liebe, sagt Jesus unumwunden und gibt der ambivalent empfundenen Situation damit eine klare Deutung. Wo Liebe ist, da fragt man nicht, ob es sich lohnt. Wie hoch der Einsatz ist und was es kostet. Die Liebe rechnet nicht. Und sie sollte auch nicht in Zweifel gezogen werden. Wo etwas aus Liebe geschieht, sollten wir staunen und verstummen.

    So ging es mir, als ich vor etlichen Tagen in einem Fernsehbericht von einem älteren Mann erfuhr, der es nicht ertragen konnte, seine Frau nicht mehr im Pflegeheim besuchen zu können. Also entschloss er sich, zu ihr ins Altenheim zu ziehen. Er sagte: „Wir sind ein ganzes Leben zusammen gewesen. Ich kann sie jetzt nicht im Stich lassen. Wir hatten ein schönes Leben. Ich habe keine Angst.“ Und so schloss sich hinter ihm die Tür zur Außenwelt. Aber er ist bei seiner Frau in dieser schweren Zeit.

    Wir sollten uns in diesen Tagen möglichst nicht berühren, heißt es. Wir dürfen uns nicht zu nahe kommen. „Social Distancing“ ist angesagt im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus. Das ist eine echte Herausforderung. Es bedeutet aber nicht, auf das zu verzichten, was uns Menschen genauso wichtig ist wie das tägliche Brot: Anerkennung und Liebe.

    Mehr als alles andere ist die Liebe „systemrelevant“ in unserem Leben. Sie hilft uns in diesen Tagen über den Berg. In der sozialen Isolation werden wir plötzlich wieder sehr gesellschaftlich. Wir lernen so wieder zu schätzen, was uns verloren gegangen ist. Wir lernen auch die zu beachten, die wir aus den Augen verloren haben. Dagegen ist nichts einzuwenden. Auch nichts gegen eine Minute Applaus für die Pflege, finde ich.     

       

    Gebet

    Wir bitten für alle am Corona-Virus Erkrankten,
    für alle, die um ihr Leben kämpfen.
    Für alle, die in den medizinischen und pflegerischen Berufen
    für die Kranken und für alte Menschen im Einsatz sind.

    Wir beten für alle,
    die um ihren Arbeitsplatz fürchten oder in ihrer Existenz bedroht sind.
    Für alle, die im Dienst für uns und die Gesellschaft
    gerade auch in der Krisenzeit arbeiten – oft unter erschwerten Bedingungen.

    Wir beten für die Menschen in den vielen Ländern
    mit einem nur wenig ausgebauten Gesundheitssystem.
    Für Arme weltweit
    und für Menschen ohne Obdach bei uns,
    denen schon die Einhaltung von Hygieneregeln nur schwer möglich ist.

    Wir beten für alle Menschen auf der Flucht,
    besonders für die auf den griechischen Inseln.
    Für alle, die vor Ort,
    mit begrenzten Möglichkeiten und trotz Anfeindungen helfen.
    Für alle, die angesichts der Not ihre Ohnmacht spüren.

    Wir bitten für die Christinnen und Christen,
    die sich zu Gebet und Gottesdienst verbinden,
    auch ohne dass wir zusammenkommen können;
    und für alle, die dafür zu neuen kreativen Wegen einladen.

    Wir beten für alle, die es nur schwer aushalten können,
    zu Hause allein oder nur mit der Familie zusammen zu sein.
    Besonders für die vielen tatsächlich oder vielleicht Corona-Infizierten
    in strenger Quarantäne.

    Wir bitten für uns selbst in unseren Nöten
    und mit den Sorgen um Menschen in der Familie und im Bekanntenkreis.
    Für unsere Toten und alle, die um sie trauern.

    Du, Gott, begleitest uns auf allen Wegen.
    Du führst uns durch den Tod zum Leben.
    Dich loben und preisen wir jetzt und allezeit.

     

    Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden: 

    Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe,
    wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute,
    und vergib uns unsre Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das Reich
    und die Kraft
    und die Herrlichkeit
    in Ewigkeit.
    Amen.

     

    Links:  

    Gedanken zum Sonntag Judika, 29. März 2020

    Gedanken zum Sonntag Lätare, 22. März 2020

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    news-619Fri, 27 Mar 2020 09:45:00 +0100Gedanken zum Sonntag Judikahttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-zum-sonntag-judika-2/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d5439c2f8532f2a80aa63f584bb67ee8Superintendent André Ost legt den Predigttext zu Hebräer 13,12-14 für den Sonntag Judika am 29. März 2020 aus. Angesichts der gegenwärtigen Corona-Krise merken wir: Wir hatten es uns bequem gemacht in unserer freien und wohlhabenden Welt. Auf einmal sehen wir alles in Frage gestellt. Der Blick auf den Christus der Passionszeit verrät uns, dass das Leben niemals ein Bleiben ist, sondern immer in Bewegung und ausgerichtet auf ein Ziel: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Jesus hat, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor.

    So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen.

    Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

    (Hebräer 13,12-14)

     

    Wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, dann kommen wir zu euch!

    Unter diesem Motto versuchen in diesen Tagen der Corona-Krise viele auf sich aufmerksam zu machen und ihre Dienste anzubieten.

    Am vergangenen Sonntag fanden sich unter der Überschrift „#wirbleibenzuhause“ eine Reihe namhafter deutscher Popmusiker zusammen und übertrugen halbstündige Konzerte aus ihrem eigenen Wohnzimmer. Bis zu 60.000 Zuhörerinnen und Zuhörer waren über Instagram live dabei. Auch andere Künstler erfreuen in der auftragslosen Zeit mit ihren Darbietungen die Internetgemeinde und zeigen damit: Wir sind noch da, wir lassen uns nicht unterkriegen.

    Geschäfte bieten ihre Dienstleistungen über Internet und Lieferservice an, damit sie in der dürren Wirtschaftslage überleben können.

    Und auch die Kirche ist in Zeiten der öffentlichen Veranstaltungsverbote im Netz aktiv. Manche Gemeinden werden in diesen Tagen enorm kreativ und versorgen ihre Gemeindeglieder mit Predigten, Meditationen und Andachtsformen in traditionell schriftlicher, verstärkt aber auch in akustischer und visualisierter Form, zum Beispiel über Videoclips, die sie bei Youtube oder Facebook einstellen.

    Jede Krise ist auch eine Chance, sagt man gerne. Jonas Bedford-Strohm, der Sohn des EKD-Ratsvorsitzenden, ist Theologe und arbeitet beim Bayrischen Rundfunk. Er meint: „Ich sehe diese Krise als Riesenchance für die Kirche zu zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Zukunftsfähige Organisationen lernen aus jeder Krise. Ich hoffe, die Kirche ist so eine.“

    Nun wird es aber in dieser Corona-Krise nicht in erster Linie darauf ankommen, dass wir sie in selbstbespiegelnder Weise nur zur eigenen Optimierung nutzen. Das mag ein nützlicher Nebeneffekt sein. Aber das ist nicht der Auftrag, den Kirche in diesen Tagen hat. Der liegt nach wie vor in dem, was sie den Menschen an Inhalt zu geben hat.

    Kirche ist für die Menschen da. Weniger für diejenigen, die jetzt vielleicht in sozialromantischer Weise meinen, sich in Zeiten von Corona mal heilsam entschleunigen zu können. Sondern vielmehr für diejenigen, die unter diesen Tagen wirklich leiden. Von denen gibt es wahrlich genug. Denen zu helfen und einen Trost oder eine Anregung zu geben, macht Sinn.

    Die Passionszeit verbindet uns mit der Leidensgeschichte Jesu. Das ist mittlerweile - geben wir es zu - eher ein Spezialthema für wenige geworden. Man lässt es gerne Ostern werden, aber ohne den mühsamen Anfahrtsweg über die sieben Wochen bis dorthin. Die Passionsandachten wären in diesen Tagen auch nicht besser besucht, wenn die Kirchen geöffnet wären und wir dazu einladen könnten.

    Aber jetzt ist ja irgendwie alles anders. Jetzt hätten wir die Chance, die Leidensgeschichte noch mal ganz neu zu hören und auf uns selbst zu beziehen.

    Jesus hat gelitten draußen vor dem Tor

    Der Hebräerbrief erinnert an das Leiden des Gottessohnes Jesus. An seinen Weg ans Kreuz. Schmachvoll war sein Sterben. Verbrecher wurden vor den Toren der Stadt hingerichtet. Als verflucht galt, wer am Kreuz hing.

    Draußen vor dem Tor – das ist ein Symbol für Ausgestoßensein, für ein Nichtdazugehören, für Isolation.

    Draußen vor dem Tor, so fühlen sich in diesen Tagen viele.

    Nicht nur, weil das gewohnte Leben einfach nicht mehr stattfindet. Weil es keine Veranstaltungen gibt, auf die man sich freuen kann. Weil keine Gelegenheiten da sind, um sich zu treffen, einkaufen oder essen zu gehen.

    Draußen vor dem Tor sehen sich vor allem diejenigen, denen die Corona-Krise wirklich persönlich nahe rückt: Die betroffen sind durch einen Krankheitsfall in der eigenen Familie. Die sich in Quarantäne befinden und auf fremde Hilfe angewiesen sind, weil sie das Haus nicht mehr verlassen dürfen. Die in den Krankenhäusern und Altenheimen vergeblich auf Besuch warten, weil die Angst vor Ansteckung jeden Zugang von außen untersagt. Die einen verstorbenen Angehörigen beweinen und ihre Trauer nicht angemessen mit anderen teilen können, weil gegenwärtig nur noch Trauerfeiern auf Abstand und im engsten Familienkreis erlaubt sind.

    Draußen vor dem Tor fühlen sich nicht zuletzt diejenigen, die sich große Sorgen um ihre berufliche Existenz machen. Die sich ernsthaft fragen, wie lange unsere Wirtschaft diesen großen „Shutdown“ verkraftet. Die selber zur Kurzarbeit gezwungen sind und nicht wissen, wie lange ihr Betrieb das wirtschaftlich aushält.

    Lasst uns zu ihm hinausgehen und seine Schmach tragen          

    Die Logik des christlichen Glaubens besteht darin, dass das Leiden Christi nicht sinnlos war. Als Gekreuzigter und ums Leben Gekommener ist der Gottessohn Jesus nicht gescheitert. Vom guten Ende der Passionsgeschichte her wissen wir um das Licht von Ostern, das Geschenk der Auferstehung. Das Leben Jesu endet nicht im Dunkel des Todes. Es wird auferweckt zu neuem Leben.

    Von daher ahnen wir, dass alles Leiden dieser Welt nicht endgültig ist. Jesus ist der erste, der gestorben und auferstanden ist. Das ist der Weg, den Gott uns vorgezeichnet hat. In der Nachfolge Jesu gehen wir mutig hinterher. Und brauchen uns nicht mehr zu fürchten. Und lassen uns nicht irre machen, von nichts und niemandem. Wir wissen doch, wo es hingeht.

    Das „draußen vor dem Tor“ ist kein Ort der Gottesferne. Gott hat in Jesus diesen Raum durchmessen. Für jeden, der in Angst gerät um sein Leben, seine Liebsten, seine Existenz, kann das ein Trostgedanke sein, auch wenn es das persönliche Leiden nicht ungeschehen macht.

    Im Glauben sind wir hingewiesen auf die Orte, an denen Menschen ähnlich wie Jesus „draußen“ sind: In Krankheit, in Einsamkeit, in Sorge, in Trauer und in materieller Not. An diesen Orten gilt es zu sein und unterstützend zu wirken.

    Sie finden sich nicht nur in den Zeiten von Corona. Auch nicht nur in unserem Land. Diese Orte finden sich dieser Tage - auch wenn uns der Blick darauf momentan etwas verloren gegangen ist - immer noch in überfüllten Flüchtlingslagern auf Lesbos und in den Kriegsgebieten in Syrien.

    Wir haben hier keine bleibende Stadt   

    Haben wir das eigentlich noch gewusst? Haben wir das noch ernst genommen? Dass wir bei allem Bemühen, unser Leben möglichst bequem und wohlig einzurichten, es doch niemals in Besitz nehmen können? Dass wir hier nur auf der Durchreise sind? In Höchstgeschwindigkeit die Jahrzehnte unseres Lebens durchziehend und irgendwann gezwungen, wieder gehen zu müssen - möglichst ohne für unsere Nachwelt allzu viel Schaden angerichtet zu haben?

    Haben wir es beherzigt, dass das Leben ein Geschenk ist und kein Eigentum?

    Im vergangenen Jahr hat das Engagement der jungen Generation für den Klimaschutz viele bereits sehr nachdenklich gemacht, ebenso wie die Erkenntnisse aus der Wissenschaft. Wir bekamen ein Bewusstsein für die Grenzen des Wachstums und die Endlichkeit der Dinge. Das hat in der Folge einige sinnvolle Weichenstellungen für eine nachhaltigere Lebensweise hervorgebracht.

    Nun wirft uns ein Virus aus der Bahn und bringt die ganze Welt zum Stillstand.

    Eine Pfarrkollegin schrieb dieser Tage: Dass dieses mikroskopisch kleine ‚Krönchen‘ -ein Virus, das nach menschlicher Klassifizierung nicht mal zu den Lebewesen gezählt wird, intuitiv aber doch sehr treffend ‚Corona‘ getauft wurde -, dass dieses winzige Geschöpf dazu in der Lage ist, die selbsternannte ‚Krone der Schöpfung‘, die sich doch ein Anthropozän lang anmaßte, die Schöpfung zu beherrschen, binnen weniger Tage so völlig auszubremsen und in ihre Schranken zu weisen … das ist eine Ironie der Schöpfung.“

    Ob uns das in irgendeiner Weise zu denken gibt? Ob wir daraus etwas lernen können für unseren Umgang mit dem gottgeschenkten Leben, mit der uns umgebenden Schöpfung, mit den uns anvertrauten Menschen, mit uns selbst? Oder warten wir nur auf den Tag, an dem der Spuk endlich wieder vorbei ist und wir in gewohnter Weise an allen Fronten wieder Gas geben können?

    Damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut      

    Wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, dann kommen wir zu euch!

    Das ist in der Tat der Dienst, den wir einander schuldig sind in der „Gemeinschaft der Heiligen“. In der Glaubensgemeinschaft derer, die diesem Jesus Christus vertrauen, der sein Leben verlor, um es für uns alle zu gewinnen. Dessen Blut „für uns vergossen“ wurde, damit wir Stärke, Mut und Zuversicht haben für alles, was da kommt in diesem Leben und besonders an seinen Rändern und an den Orten „draußen vor dem Tor“.

    „Geheiligt“ sind wir dann, wenn wir nicht nur unser eigenes Wohl im Auge haben. Wenn wir nicht nur damit beschäftigt sind, uns selbst zu schützen und uns zurückzuziehen auf die scheinbar sicheren Orte. Sondern wenn wir innerlich und äußerlich in Bewegung bleiben. Ausgerichtet auf das Ziel, das vor uns liegt: die zukünftige Stadt, das „neue Jerusalem“.

    „Geheiligt“ sind wir vor allem, wenn wir von der Liebe leben, die das Leiden und das Sterben des Christus uns begreiflich macht. Und wenn wir diese Liebe zurück- und weitergeben. Sie ist stärker als der Tod.

    „Wir vergessen, dass das Wichtigste nicht Glück und das Höchste nicht das Leben ist“, sagte neulich Gerhard Begrich, ostdeutscher Theologe und mit 73 Jahren heute selbst zur sog. Risikogruppe zählend. „Das Schlimmste ist auch nicht der Tod. Das Höchste ist die Liebe und das Schlimmste die Einsamkeit.“

    Der Liebe mit Fantasie Ausdruck zu geben und die Einsamkeit mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen ist in diesen Krisentagen wohl alle Mühe wert.    

     

    Wochenlied EG 97: Holz auf Jesu Schulter

     

    1. Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht,

    ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht.

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    2. Wollen wir Gott bitten, dass auf unsrer Fahrt

    Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt.

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    3. Denn die Erde klagt uns an bei Tag und Nacht.

    Doch der Himmel sagt uns: Alles ist vollbracht!

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    4. Wollen wir Gott loben, leben aus dem Licht.

    Streng ist seine Güte, gnädig sein Gericht.

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    5. Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu.

    Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du?

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    6. Hart auf deiner Schulter lag das Kreuz, o Herr,

    ward zum Baum des Lebens, ist von Früchten schwer.

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

    Text: Jürgen Henkys (1975) 1977 nach dem niederländischen »Met de boom des levens« von Willem Barnard 1963

     

    Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden: 

    Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe,
    wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute,
    und vergib uns unsre Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das Reich
    und die Kraft
    und die Herrlichkeit
    in Ewigkeit.
    Amen.

     

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    news-590Thu, 26 Mar 2020 13:54:02 +0100Westfalenweit verbunden - Online-Angebote aus der EKvWhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/westfalenweit-verbunden-online-angebote-aus-der-ekvw/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1fe252a56588be4d89e8ff63f67fb784Kirchliches Leben trotz Corona: Das Coronavirus schränkt immer mehr das Leben ein, wie wir es gewohnt sind. Natürlich ist Kirche davon nicht ausgenommen. Auf dieser Seite stellen wir geistliche und seelsorgliche Online-Angebote aus dem Bereich der Ev. Kirche von Westfalen (und darüber hinaus) zusammen. So kann der Glaube auch ohne Ansteckungsgefahr gelebt werden.Tipps und Infos zum Selbermachen gibt es hier.

    Inhaltsübersicht

    Täglicher Impuls

    Jeden Tag veröffentlichen wir auf unserer Startseite, bei Facebook und Instagram ein Bibelwort mit einer kurzen Auslegung. 

    Gottesdienste in TV, Rundfunk und Livestreams

    In Zeiten von Corona bekommt der Fernseh-Gottesdienst noch einmal besonders Relevanz. Seit 1986 strahlt das ZDF jeden Sonntag einen Gottesdienst aus. Auch jetzt in Zeiten von Corona. Hier wechseln sich katholische und evangelische Gottesdienste ab. Jeden Sonntag um 9.30 Uhr kann man live dabei sein. Im Anschluss gibt es den Gottesdienst eine Woche lang in der Mediathek zum Nachschauen. Daneben gibt es in einigen Gemeinden unregelmäßig Livestreams der Gottesdienste vor Ort.

    Online-Gottesdienste und Andachten aus der EKvW

    Streaming, Aufnahmen, Textliches. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Liste wird fortlaufend ergänzt. Nach Kirchenkreisen alphabetisch sortiert.

    Digitale Termine finden Sie auch hier.

    Kirchenkreis Bielefeld

    Online Gottesdienst der Pauluskirchengemeinde Bielefeld.
    Und täglich Glaubensimpuls (Audio, MP3-Datei) des Pastors an 200 der GottesdienstbesucherInnen per Mailverteiler. 

    Corona-Church: Videobotschaft "Menschenfasten" (YouTube) vom 17. März 2020 aus der Neustädter Marienkirche Bielefeld.

    YouTube Gottesdienst am Sonntag (22.3.), auch auf der Website


    Kirchenkreis Bochum

    Kirchenkreis Bochum: KommaOnline! - Der Gottesdienst für Leute 20+. Am Sonntag um 10 Uhr ist Kurzgottesdienst bei Facebook oder über www.kirchenkreis-bochum.de und bei Instagram auf komma_bochum.


    Kirchenkreis Dortmund

    Kirchenkreis: regelmäßig ein Impuls in Form einer Andacht auf der Internetseite und dem Instagram-Account. Die Andacht kann wahlweise gelesen oder angehört/angesehen werden. Den Anfang hat Pfarrerin Dr. Kerstin Schiffner aus der Elias-Gemeinde bereits gemacht. Ihre Predigt zum vergangenen Sonntag Okuli (15. März) kann hier angehört werden.

    Kirchengemeinde Selm: stellt jeden Samstag auf ihrer Internetseite eine Andacht und ein Gebet ein.

    Kirchengemeinde Brambauer: bietet auf ihrer Webseite geistliche Impulse.

    Das Referat Ökumene im Kirchenkreis Dortmund lädt am 26. März 2020 um 14 Uhr zum digitalen Austausch mit Menschen in aller Welt ein. Mehr dazu


    Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid

    Emmaus-Kirchengemeinde Gelsenkirchen: Online-Andacht auf Instagram


    Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

    meinwort - Besondere Bibelworte in besonderen Zeiten! Ökumenisches Projekt mit täglichen Beiträgen von verschiedenen Mitgliedern aus den christlichen Kirchen aus Bottrop auf Facebook und der Website

    St. Stephani Kirchengemeinde Gladbeck-Zweckel: Gruß/Kurzandacht bei Facebook


    Kirchenkreis Hamm

    Kirchengemeinde Bockum-Hövel: Kurzandachten auf YouTube

    Jugendkirche Hamm: Kerzengebete (Instagram + Facebook)


    Kirchenkreis Hagen

    Ev. Auferstehungskirchengemeinde Hagen: „Das geht mit durch den Tag“ – jeden Tag eine kurze Andacht zum Lesen auf der Website


    Kirchenkreis Hattingen-Witten

    Die Creative Kirche sendet sonntags um 11 Uhr den WohnzimmerGottesdienst im YouTube-Format. Mit Theologiestudent Johannes und Pastor Daniel. Aus dem Wohnzimmer - in das Wohnzimmer. Gottesdienst ist auf YoutubeFacebook und auf der Homepage abrufbar

    Ab sofort hat der Evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten einen eigenen YouTube-Kanal: auf der Website www.kirche-hawi.de oder direkt bei YouTube .
    Superintendentin Julia Holtz begrüßt ab Montag (23.3.) im Studio der Creativen Kirche Gäste, die täglich einen geistlichen Zuspruch mitgebracht haben.

    Martin-Luther-KG Witten: Online-Gottesdienst (Facebook) am 15.03.2020
    Weitere Gottesdienst sind geplant, dann evtl. live und mit Möglichkeit der Interaktion


    Kirchenkreis Herford

    Ev. Philippus-Kirchengemeinde Bünde: Impulse auf dem Gemeinde-YouTube-Kanal, Gottesdienste sollen folgen

    Wegweiser-Lobpreisabend: Das Wegweiser-Team bietet jeden Abend um 22 Uhr einen „Latenight-Worship“-Tagesabschluss via Livestream auf Instagram an. Anschließend ist der Stream für 24h abrufbar.
    Der Wegweiser-Lobpreisabend ist ein Schnittstellenangebot zwischen der CVJM-Jugendarbeit und der Philippus-Gemeinde. 

    Kirchengemeinde Spradow: Online Gottesdienste Youtube 

    Kirchengemeinden in Löhne: Konfessionsübergreifende Gottesdienste auf Youtube


    Kirchenkreis Herne

    Kreuz-KG Herne: Online-Gottesdienst (Youtube)


     Kirchenkreis Iserlohn

    Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt: Podcast „Im Fahrstuhl mit Gott“
    Auf der Website und täglich per WhatsApp-Gruppe aufs Handy


    Kirchenkreis Minden

    St. Martini: Jeden Sonntag ein zentraler Gottesdienst aus St. Martini von Pfarrer*innen aus verschiedenen Regionen des Kirchenkreises


    Kirchenkreis Münster

    Matthäusgemeinde: Videogottesdienst auf Youtube . Außerdem täglich um 17.30 eine schlichte Kurzandacht mit gemeinsamen Gebet.


    Kirchenkreis Paderborn

    Evangelische Kirchengemeinde Bad Lippspringe: Andachten/Gottesdienste zum Nachlesen auf: www.bad-lippspringe.ekvw.de

    Evangelische Kirchengemeinde Büren-Fürstenberg: Regelmäßiger Geistlicher Impuls auf www.evangelische-kirchengemeinde-bueren-fuerstenberg.de

    Evangelische Kirchengemeinde Delbrück: Online-Gottesdienst, Link auf www.evangelisch-in-delbrueck.de

    Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Paderborn / Abdinghofbezirk: Online-Gottesdienst, Link auf www.evangelisch-in-paderborn.de

    Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Paderborn / Matthäus-Bezirk: Live-Gottesdienst auf www.matthaeus-paderborn.de

    Evangelische Kirchengemeinde Schloß Neuhaus: Verschiedene digitale Angebote im Wechsel wie Gottesdienste als Video zum Download oder Gottesdienste in Schriftform auf www.schlossneuhaus.ekvw.de
     

    Nicht digital, aber doch virtuell: Kirchengemeinden in den Kreisen Höxter und Paderborn laden sonntags zu einem gemeinsamen Gebet ein. Sonntags werden die Glocken zu 10 Uhr wie zu einem Gottesdienst läuten. Im Anschluss erklingen – wo möglich – neun einzelne Glockenschläge als Vater-unser-Läuten, mit dem dazu aufgerufen wird, gemeinsam wenn auch an unterschiedlichen Orten das Vater-unser zu sprechen. So sollen die Gläubigen, auch wenn sie nicht zusammen kommen können, doch miteinander beten.

    Evangelisch-Lutherische Stephanus-Kirchengemeinde Borchen: Podcast: Angedacht! Gottes Wort hören im Podcast bei Soundcloud  und www.stephanus-borchen.de

    Evangelische Kirchengemeinde Altkreis Warburg: Online-Predigten und Online-Gottesdienste von Pfarrer Kai-Uwe Schroeter (Borgentreich): https://www.onlinepredigten.de/


    Kirchenkreis Recklinghausen

    Die Kirchengemeinde Haltern am See hat ihr Angebot an Andachten und Gottesdiensten auf YouTube erweitert. Jeden Mittwoch um 17:00 Uhr gibt es eine Andacht und jeden Sonntag um 10:00 einen Gottesdienst, bis wir wieder normal feiern können:https://haltern.ekvw.de/ und YouTube


    Kirchenkreis Siegen

    KG Trupbach-Seelbach: Online-Gottesdienst (Audio Web + Youtube)

    http://trupbachseelbach.kirchenkreis-siegen.de/index.php?uid=6656


    Kirchenkreis Soest-Arnsberg

    Kirchengemeinde Lippstadt: Podcast „Im Fahrstuhl mit Gott“, täglich neu (Audio Web)

    Kirchengemeinde Lippstadt: Ab nächster Woche sind Skype-Andachten geplant


    Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken

    Kirchengemeinde Emsdetten und Saerbeck: YouTube Gottesdienst „Martin Luther Kirche Live“

    Kirchengemeinde Nordwalde-Altenberge: Kurzandacht auf YouTube , Web

    Kirchengemeinde Dülmen: Auszeit aus der Christuskirche auf YouTube


    Kirchenkreis Tecklenburg

    Kirchengemeinde Ibbenbüren: Kurzandacht "Gedanken zum Tag", auch bei Facebook und  Instagram


    Kirchenkreis Unna

    Kooperation von Kirchenkreis Unna und Hellweger Anzeiger: Video-Andacht

    Kirchengemeinde Methler: Aus der Gemeinde wird es eine wöchentliche Andacht aus der Margaretenkirche geben.

    Die Kirchengemeinde in Königsborn lädt ein, einen Sofa-Gottesdienst miteinander zu feiern


    Kirchenkreis Vlotho

    Der Kirchenkreis Vlotho sammelt unter www.live.kirchenkreis-vlotho.de  alle Online-Gottesdienste.

    Der Kirchenkreis selbst streamt jeden Sonntag um 11 Uhr live aus Valdorf seinen Online-Gottesdienst (auf Youtubeund Website).  Jede Woche gestaltet ein anderer Pfarrer/ eine andere Pfarrerin den Online-Gottesdienst. Geplant ist auch ein Abendmahl und ein Jugend- sowie ein Ostergottesdienst.

    Podcast: "Treffen sich zwei Pfarrer..." ist der erste Podcast aus dem Kirchenkreis Vlotho. Die Pfarrer Lars Kunkel (Bad Oeynhausen-Altstadt) und Wolfgang Edler (Eidinghausen-Dehme) treffen sich einmal pro Woche und tauschen sich über das aus, was in ihren Gemeinden passiert ist. Anzuhören auf der Website und bei Spotify.

     

    Online Gemeinschaft erleben

    Weltweite Solidarität in Corona-Zeiten

    26. März 2020 um 14 Uhr: Das Referat Ökumene des Ev. Kirchenkreis Dortmund lädt ein zum digitalen Austausch mit Menschen in aller Welt

    In einem virtuellen Raum auf der Plattform zoom kommen Menschen aus Sri Lanka, Namibia, Sambia, Indonesien, Indien, West Papua, DR Kongo, Ghana, Tansania, Deutschland und weiteren Ländern zusammen, teilen ihre Erfahrungen, zeigen sich solidarisch und beten gemeinsam.
    Diese Global Ecumenical Hangout findet in englischer Sprache statt und ist offen für alle Menschen, die Lust haben, sich in diesen Tagen international und ökumenisch zu vernetzen.

    Mehr dazu beim Kirchenkreis Dortmund. Oder direkt zum Ökumene Hangout (Meeting-ID: 343 254 664)

    Andachten

    Jeden Tag finden auf Twitter zwei Andachten statt. In der Twaudes (Wortschöpfung aus Twitter und Laudes) und der Twomplet (Wortschöpfung aus Twitter und Complet) kommt auf Twitter morgens um 7 Uhr und Abends um 21 Uhr eine Gebetsgemeinschaft zusammen. Hier ist jede und jeder willkommen. Es gibt eine angeleitete Andacht und Raum für eigene Gebetanliegen.

    Platz für Gebetsanliegen ist auch bei der OnlineKirche. Darüber hinaus finden Sie hier noch wöchentliche Andachten zum Nachlesen, ein Seelsorgeangebot und Raum für Fragen.

    Kirche überall

    Das evangelische Netzwerk yeet: Hier erzählen Menschen in den Sozialen Netzwerken über ihren Glauben, ihr Leben und was ihnen sonst noch so wichtig ist.

    coronagebet.de

    Das Corona-Virus verhindert in diesen Tagen weitgehend, dass Menschen zu einem gemeinsam Gebet zusammen kommen. Dabei tut es gerade jetzt gut, zu wissen, dass auch andere für einen glimpflichen Ausgang der Pandemie eintreten. 

    evangelisch.de ruft ab sofort eine Online-Gebetsgruppe ins Leben. Unter dem Motto „Du bist nicht allein!“ wird auf www.coronagebet.de rund um die Uhr mindestens eine Person beten: Für die Kranken, für die, die besonders viel Arbeit haben, für die, die von wirtschaftlicher Not bedroht sind, für die Hilflosen, für die Helfenden, für die Sterbenden, für die, die gesund werden. Füreinander und miteinander zu beten, ist elementarer Ausdruck christlichen Lebens. So werden Sorgen und Ängste, aber auch Glück und Dank vor Gott gebracht. 

    Balkonsingen

    Eigentlich gar nicht digital, aber als Gemeinschaft virtuell: EKD-weit soll jeden Abend um 19 Uhr am Fenster, auf dem Balkon oder im Garten „Der Mond ist aufgegangen“ gesungen werden. Beiträge mit #balkonsingen erscheinen auf der Socialwall

    Gehörlosenseelsorge

    Es gibt einen täglichen Impuls, der über verschiedene Messagedienste (von 015158702418), Facebook und per e-Mail empfangen werden kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit zum Videochat (015158702418). Auf Facebook gibt es eine Gruppe "Gehörlosenseelsorge und Corona". Und natürlich finden sich alle aktuellen Informationen auch auf der Webseite www.gebaerdenkreuz.de.

    Für Kinder

    Der Westfälische Verband für Kindergottesdienst sammelt unter dem Titel #DigitaleKirchemitKindern digitale Angebote von Kirchengemeinden aus Westfalen sowie aus anderen Verbänden in der EKD.

    Die Ev. Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück hat mit "Maurice TV" ein eigenes Corona-Ferien-Programm entwickelt. Jeweils Mittwochs und Sonntags gibt's ein Video und zusätzlich etwas zu basteln oder zum ausmalen. 

    Das Amt für Jugendarbeit ist auf Instagram und sammelt dort Ideen für die Jugendarbeit in der Corona-Zeit. 

    Materialien für Gottesdienste in Zeiten von Corona

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    news-589Thu, 26 Mar 2020 12:45:44 +0100Die Glückswerkstatt in Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-glueckswerkstatt-in-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=278a71ac4f06735f70cb66cf8e9e1220Coronavirus, Klimawandel, Leistungsdruck in der Schule – Kinder und Jugendliche machen sich viele Sorgen. Doch glückliche und unbeschwerte Momente sind wichtig, um die Krisen des Lebens bewältigen zu können. Janna Trambacz und Julia Strauß haben deshalb eine Glückswerkstatt für Kinder und Jugendliche im Beratungszentrum der Diakonie in Lengerich gegründet. Mit einem breiten Grinsen zieht Benjamin einen Kauknochen aus seinem gelben Turnbeutel. "Der ist für meinen Hund. Ich füttere ihn gerne und spiele immer mit ihm. Wir haben fünf Haustiere zu Hause", berichtet der 11-Jährige stolz. "Und, was hast Du noch in deinem Glücksbeutel?", fragen die anderen ihn neugierig. Benjamin kramt in seinem Beutel und fischt schließlich ein Kinoticket heraus. "Das ist von Jumanji, wir waren am Sonntag nämlich im Kino. Ein richtig cooler Film!" Alle staunen und Benjamin strahlt bis über beide Ohren, weil die anderen ihm so gebannt zugehört haben. Aber jetzt ist der nächste dran. Michael hat Hustenbonbons und seine Kopfhörer dabei: "Weil ich in der letzten Woche ein bisschen krank war und deshalb viel Musik gehört habe."

    Das Ritual mit dem gelben Glücksbeutel wiederholen Michael und Benjamin jede Woche.  Zusammen mit vier anderen Kindern und Jugendlichen machen die beiden nämlich bei der Glückswerkstatt im Beratungszentrum der Diakonie in Lengerich mit. Und der Name "#glückswerkstatt" ist hier Programm. "Wir wollen in der Gruppe gemeinsam herausfinden, was uns glücklich macht und wie wir unser Glück selbst gestalten können", erklärt Gruppenleiterin Julia Strauß.

    Auf Positives fokussieren

    Zum Einstieg in die Treffen nutzen sie und ihre Kollegin Janna Trambacz gerne den gelben Glücksbeutel. "Das ist quasi eine positive-Gedanken-Sammlung. Die Kinder sollen sich überlegen, was ihnen im Alltag Spaß bereitet hat – was sie glücklich gemacht hat", erläutert die Sozialpädagogin. "Gegenstände, die symbolisch dafür stehen, sollen sie dann in ihren Turnbeutel legen. Und am Ende der Woche kommt da ganz schön was zusammen", fügt sie lächelnd hinzu.     

    Die Idee zur Glückswerkstatt kam den beiden, als sie hörten, dass es "Glück" an einigen Schulen in Deutschland sogar schon als Unterrichtsfach gibt. Kann man denn Glück lernen? "Ein Stück weit ja", findet Janna Trambacz. "Wir haben in unserer Gesellschaft eine starke Defizit-Orientierung. Dem sollten wir begegnen, indem wir uns mehr auf Positives fokussieren." Auch in der Schule sei der Druck bereits hoch - durch soziale Medien, Leistungsdruck und kulturelle Auseinandersetzungen. "Es ist heute einfach nicht leicht, ein Teenager zu sein", sind sich die beiden Gruppenleiterinnen einig.

    Von anderen lernen

    Deshalb haben sie die Glückswerkstatt ins Leben gerufen. Einmal wöchentlich treffen sie sich mit den Kindern und Jugendlichen für anderthalb Stunden und beschäftigen sich mit Glück. Die Zusammensetzung der Gruppe ist gemischt, alle Schulformen sind dabei. Die Teilnehmer sind zwischen elf und 14 Jahre alt. "In der Gruppe unterstützen wir die Kinder und Jugendlichen individuell und in einem geschützten Rahmen", sagt Julia Strauß.

    Gemeinsam lernen sie zum Beispiel mit guten und weniger guten Gefühlen umzugehen. Oder wie man fair streitet und mutiger wird. "In einer vertrauensvollen Atmosphäre erfahren die Kids Aufmerksamkeit und Verständnis. Und vor allem lernen sie von anderen, denen es ähnlich geht", ergänzt Janna Trambacz.

    Bedürfnis nach Gemeinschaft

    Das Angebot wird gut angenommen. "Weil der Bedarf da ist", sind sich die beiden Leiterinnen sicher. Dabei kämen die Jugendlichen auch nicht nur aus Lengerich, sondern aus dem gesamten Einzugsgebiet der Beratungsstelle. Also aus Ladbergen, Lienen, Lotte, Westerkappeln und Tecklenburg. "Man merkt, dass sich die Jugendlichen gerne untereinander austauschen. Da ist bei allen Teilnehmern ein großes Bedürfnis nach Gemeinschaft." 

    Das sei aber nicht von Anfang an so gewesen, erinnert sich Julia Strauß. "In der ersten Stunde waren alle noch skeptisch und meinten, sie hätten etwas Besseres zu tun." Die typische Null-Bock-Mentalität. "Wir sind dann spielerisch eingestiegen und haben uns erstmal kennengelernt und erste Hemmungen abgebaut." Bei einer Übung zur Selbstwertstärkung seien dann alle aufgetaut. "Jeder sollte seine eigenen Stärken und positiven Eigenschaften auf Post-Its schreiben und sich die Zettel aufs Bein kleben." Begriffe wie "Humor", "guter Freund" und "Fußball spielen" konnte man dann zum Beispiel auf der Jeans lesen. 

    Glück kontra Stress

    Schnell wurde Julia Strauß und Janna Trambacz klar, dass Glück ein großes Themenfeld mit sich bringt. "Wir haben gemerkt, dass wir nur Akzente setzen können und haben dann geschaut, was die Gruppe braucht." So hätten einige der Jugendlichen Schwierigkeiten beim Lernen – entweder, weil sie unter- oder weil sie überfordert sind. Manche hätten andere soziale Probleme oder Konflikte mit Mitschülern. "Sie empfinden Stress."

    Julia Strauß möchte den Jugendlichen klarmachen, dass Glück beeinflussbar und eine Haltung ist. "Nicht umsonst heißt es, jeder ist seines Glückes Schmied", bringt es Janna Trambacz auf den Punkt. Glück wird also sehr subjektiv empfunden. Für Benjamin sind es zum Beispiel seine Haustiere und für Michael ist es das Musikhören. Und für die anderen Jugendlichen? Da muss Karl nicht lange überlegen. "Na, zum Bespiel richtig viele Punkte bei Fortnite zu bekommen." Gut, dass auch seine Nintendo Switch in den gelben Glücksbeutel passt.

    Die #glückswerkstatt ist ein Angebot der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg in Lengerich. Aufgrund der Coronakrise muss die #glückswerkstatt momentan leider zwangspausieren. Das Angebot soll aber auf jeden Fall in Zukunft fortgesetzt werden. Gerne möchte Julia Strauß auch eine Gruppe für jüngere Kinder ins Leben rufen. Infos und Kontakt: Telefonisch unter 05481 3054240, per Mail an erziehungsberatung@dw-te.de oder auf www.dw-te.de.

     

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    news-593Thu, 26 Mar 2020 09:03:00 +0100Gedanken zum Sonntag Judikahttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-zum-sonntag-judika/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9c13b36225faa35e5dccb98f7ada70bcSuperintendent André Ost legt den Predigttext zu Hebräer 13,12-14 für den Sonntag Judika am 29. März 2020 aus. Angesichts der gegenwärtigen Corona-Krise merken wir: Wir hatten es uns bequem gemacht in unserer freien und wohlhabenden Welt. Auf einmal sehen wir alles in Frage gestellt. Der Blick auf den Christus der Passionszeit verrät uns, dass das Leben niemals ein Bleiben ist, sondern immer in Bewegung und ausgerichtet auf ein Ziel: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“Jesus hat, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor.

    So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen.

    Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

    (Hebräer 13,12-14)

     

    Wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, dann kommen wir zu euch!

    Unter diesem Motto versuchen in diesen Tagen der Corona-Krise viele auf sich aufmerksam zu machen und ihre Dienste anzubieten.

    Am vergangenen Sonntag fanden sich unter der Überschrift „#wirbleibenzuhause“ eine Reihe namhafter deutscher Popmusiker zusammen und übertrugen halbstündige Konzerte aus ihrem eigenen Wohnzimmer. Bis zu 60.000 Zuhörerinnen und Zuhörer waren über Instagram live dabei. Auch andere Künstler erfreuen in der auftragslosen Zeit mit ihren Darbietungen die Internetgemeinde und zeigen damit: Wir sind noch da, wir lassen uns nicht unterkriegen.

    Geschäfte bieten ihre Dienstleistungen über Internet und Lieferservice an, damit sie in der dürren Wirtschaftslage überleben können.

    Und auch die Kirche ist in Zeiten der öffentlichen Veranstaltungsverbote im Netz aktiv. Manche Gemeinden werden in diesen Tagen enorm kreativ und versorgen ihre Gemeindeglieder mit Predigten, Meditationen und Andachtsformen in traditionell schriftlicher, verstärkt aber auch in akustischer und visualisierter Form, zum Beispiel über Videoclips, die sie bei Youtube oder Facebook einstellen.

    Jede Krise ist auch eine Chance, sagt man gerne. Jonas Bedford-Strohm, der Sohn des EKD-Ratsvorsitzenden, ist Theologe und arbeitet beim Bayrischen Rundfunk. Er meint: „Ich sehe diese Krise als Riesenchance für die Kirche zu zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Zukunftsfähige Organisationen lernen aus jeder Krise. Ich hoffe, die Kirche ist so eine.“

    Nun wird es aber in dieser Corona-Krise nicht in erster Linie darauf ankommen, dass wir sie in selbstbespiegelnder Weise nur zur eigenen Optimierung nutzen. Das mag ein nützlicher Nebeneffekt sein. Aber das ist nicht der Auftrag, den Kirche in diesen Tagen hat. Der liegt nach wie vor in dem, was sie den Menschen an Inhalt zu geben hat.

    Kirche ist für die Menschen da. Weniger für diejenigen, die jetzt vielleicht in sozialromantischer Weise meinen, sich in Zeiten von Corona mal heilsam entschleunigen zu können. Sondern vielmehr für diejenigen, die unter diesen Tagen wirklich leiden. Von denen gibt es wahrlich genug. Denen zu helfen und einen Trost oder eine Anregung zu geben, macht Sinn.

    Die Passionszeit verbindet uns mit der Leidensgeschichte Jesu. Das ist mittlerweile - geben wir es zu - eher ein Spezialthema für wenige geworden. Man lässt es gerne Ostern werden, aber ohne den mühsamen Anfahrtsweg über die sieben Wochen bis dorthin. Die Passionsandachten wären in diesen Tagen auch nicht besser besucht, wenn die Kirchen geöffnet wären und wir dazu einladen könnten.

    Aber jetzt ist ja irgendwie alles anders. Jetzt hätten wir die Chance, die Leidensgeschichte noch mal ganz neu zu hören und auf uns selbst zu beziehen.

    Jesus hat gelitten draußen vor dem Tor

    Der Hebräerbrief erinnert an das Leiden des Gottessohnes Jesus. An seinen Weg ans Kreuz. Schmachvoll war sein Sterben. Verbrecher wurden vor den Toren der Stadt hingerichtet. Als verflucht galt, wer am Kreuz hing.

    Draußen vor dem Tor – das ist ein Symbol für Ausgestoßensein, für ein Nichtdazugehören, für Isolation.

    Draußen vor dem Tor, so fühlen sich in diesen Tagen viele.

    Nicht nur, weil das gewohnte Leben einfach nicht mehr stattfindet. Weil es keine Veranstaltungen gibt, auf die man sich freuen kann. Weil keine Gelegenheiten da sind, um sich zu treffen, einkaufen oder essen zu gehen.

    Draußen vor dem Tor sehen sich vor allem diejenigen, denen die Corona-Krise wirklich persönlich nahe rückt: Die betroffen sind durch einen Krankheitsfall in der eigenen Familie. Die sich in Quarantäne befinden und auf fremde Hilfe angewiesen sind, weil sie das Haus nicht mehr verlassen dürfen. Die in den Krankenhäusern und Altenheimen vergeblich auf Besuch warten, weil die Angst vor Ansteckung jeden Zugang von außen untersagt. Die einen verstorbenen Angehörigen beweinen und ihre Trauer nicht angemessen mit anderen teilen können, weil gegenwärtig nur noch Trauerfeiern auf Abstand und im engsten Familienkreis erlaubt sind.

    Draußen vor dem Tor fühlen sich nicht zuletzt diejenigen, die sich große Sorgen um ihre berufliche Existenz machen. Die sich ernsthaft fragen, wie lange unsere Wirtschaft diesen großen „Shutdown“ verkraftet. Die selber zur Kurzarbeit gezwungen sind und nicht wissen, wie lange ihr Betrieb das wirtschaftlich aushält.

    Lasst uns zu ihm hinausgehen und seine Schmach tragen          

    Die Logik des christlichen Glaubens besteht darin, dass das Leiden Christi nicht sinnlos war. Als Gekreuzigter und ums Leben Gekommener ist der Gottessohn Jesus nicht gescheitert. Vom guten Ende der Passionsgeschichte her wissen wir um das Licht von Ostern, das Geschenk der Auferstehung. Das Leben Jesu endet nicht im Dunkel des Todes. Es wird auferweckt zu neuem Leben.

    Von daher ahnen wir, dass alles Leiden dieser Welt nicht endgültig ist. Jesus ist der erste, der gestorben und auferstanden ist. Das ist der Weg, den Gott uns vorgezeichnet hat. In der Nachfolge Jesu gehen wir mutig hinterher. Und brauchen uns nicht mehr zu fürchten. Und lassen uns nicht irre machen, von nichts und niemandem. Wir wissen doch, wo es hingeht.

    Das „draußen vor dem Tor“ ist kein Ort der Gottesferne. Gott hat in Jesus diesen Raum durchmessen. Für jeden, der in Angst gerät um sein Leben, seine Liebsten, seine Existenz, kann das ein Trostgedanke sein, auch wenn es das persönliche Leiden nicht ungeschehen macht.

    Im Glauben sind wir hingewiesen auf die Orte, an denen Menschen ähnlich wie Jesus „draußen“ sind: In Krankheit, in Einsamkeit, in Sorge, in Trauer und in materieller Not. An diesen Orten gilt es zu sein und unterstützend zu wirken.

    Sie finden sich nicht nur in den Zeiten von Corona. Auch nicht nur in unserem Land. Diese Orte finden sich dieser Tage - auch wenn uns der Blick darauf momentan etwas verloren gegangen ist - immer noch in überfüllten Flüchtlingslagern auf Lesbos und in den Kriegsgebieten in Syrien.

    Wir haben hier keine bleibende Stadt   

    Haben wir das eigentlich noch gewusst? Haben wir das noch ernst genommen? Dass wir bei allem Bemühen, unser Leben möglichst bequem und wohlig einzurichten, es doch niemals in Besitz nehmen können? Dass wir hier nur auf der Durchreise sind? In Höchstgeschwindigkeit die Jahrzehnte unseres Lebens durchziehend und irgendwann gezwungen, wieder gehen zu müssen - möglichst ohne für unsere Nachwelt allzu viel Schaden angerichtet zu haben?

    Haben wir es beherzigt, dass das Leben ein Geschenk ist und kein Eigentum?

    Im vergangenen Jahr hat das Engagement der jungen Generation für den Klimaschutz viele bereits sehr nachdenklich gemacht, ebenso wie die Erkenntnisse aus der Wissenschaft. Wir bekamen ein Bewusstsein für die Grenzen des Wachstums und die Endlichkeit der Dinge. Das hat in der Folge einige sinnvolle Weichenstellungen für eine nachhaltigere Lebensweise hervorgebracht.

    Nun wirft uns ein Virus aus der Bahn und bringt die ganze Welt zum Stillstand.

    Eine Pfarrkollegin schrieb dieser Tage: Dass dieses mikroskopisch kleine ‚Krönchen‘ -ein Virus, das nach menschlicher Klassifizierung nicht mal zu den Lebewesen gezählt wird, intuitiv aber doch sehr treffend ‚Corona‘ getauft wurde -, dass dieses winzige Geschöpf dazu in der Lage ist, die selbsternannte ‚Krone der Schöpfung‘, die sich doch ein Anthropozän lang anmaßte, die Schöpfung zu beherrschen, binnen weniger Tage so völlig auszubremsen und in ihre Schranken zu weisen … das ist eine Ironie der Schöpfung.“

    Ob uns das in irgendeiner Weise zu denken gibt? Ob wir daraus etwas lernen können für unseren Umgang mit dem gottgeschenkten Leben, mit der uns umgebenden Schöpfung, mit den uns anvertrauten Menschen, mit uns selbst? Oder warten wir nur auf den Tag, an dem der Spuk endlich wieder vorbei ist und wir in gewohnter Weise an allen Fronten wieder Gas geben können?

    Damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut      

    Wenn ihr nicht zu uns kommen könnt, dann kommen wir zu euch!

    Das ist in der Tat der Dienst, den wir einander schuldig sind in der „Gemeinschaft der Heiligen“. In der Glaubensgemeinschaft derer, die diesem Jesus Christus vertrauen, der sein Leben verlor, um es für uns alle zu gewinnen. Dessen Blut „für uns vergossen“ wurde, damit wir Stärke, Mut und Zuversicht haben für alles, was da kommt in diesem Leben und besonders an seinen Rändern und an den Orten „draußen vor dem Tor“.

    „Geheiligt“ sind wir dann, wenn wir nicht nur unser eigenes Wohl im Auge haben. Wenn wir nicht nur damit beschäftigt sind, uns selbst zu schützen und uns zurückzuziehen auf die scheinbar sicheren Orte. Sondern wenn wir innerlich und äußerlich in Bewegung bleiben. Ausgerichtet auf das Ziel, das vor uns liegt: die zukünftige Stadt, das „neue Jerusalem“.

    „Geheiligt“ sind wir vor allem, wenn wir von der Liebe leben, die das Leiden und das Sterben des Christus uns begreiflich macht. Und wenn wir diese Liebe zurück- und weitergeben. Sie ist stärker als der Tod.

    „Wir vergessen, dass das Wichtigste nicht Glück und das Höchste nicht das Leben ist“, sagte neulich Gerhard Begrich, ostdeutscher Theologe und mit 73 Jahren heute selbst zur sog. Risikogruppe zählend. „Das Schlimmste ist auch nicht der Tod. Das Höchste ist die Liebe und das Schlimmste die Einsamkeit.“

    Der Liebe mit Fantasie Ausdruck zu geben und die Einsamkeit mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen ist in diesen Krisentagen wohl alle Mühe wert.    

     

    Wochenlied EG 97: Holz auf Jesu Schulter

    1. Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht,

    ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht.

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    2. Wollen wir Gott bitten, dass auf unsrer Fahrt

    Friede unsre Herzen und die Welt bewahrt.

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    3. Denn die Erde klagt uns an bei Tag und Nacht.

    Doch der Himmel sagt uns: Alles ist vollbracht!

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    4. Wollen wir Gott loben, leben aus dem Licht.

    Streng ist seine Güte, gnädig sein Gericht.

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    5. Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu.

    Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du?

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

     

    6. Hart auf deiner Schulter lag das Kreuz, o Herr,

    ward zum Baum des Lebens, ist von Früchten schwer.

    Kyrie eleison, sieh, wohin wir gehn.

    Ruf uns aus den Toten, lass uns auferstehn.

    Text: Jürgen Henkys (1975) 1977 nach dem niederländischen »Met de boom des levens« von Willem Barnard 1963

     

    Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden: 

    Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe,
    wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute,
    und vergib uns unsre Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das Reich
    und die Kraft
    und die Herrlichkeit
    in Ewigkeit.
    Amen.

     

    Hier finden Sie die Gedanken zum Sonntag Lätare, 22. März 2020:

    https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-zum-sonntag-laetare-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=92d4560eb7274b298b4fda800ed1c42e

     

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    news-587Mon, 23 Mar 2020 15:28:16 +0100Heavy Metal - Unsere Glocken läuten doch!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/heavy-metal-unsere-glocken-laeuten-doch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f09bc5b453889388864223b83b415d55„Das ist schon ein harter Einschnitt: Keine Gottesdienste mehr… auch nicht zu Karfreitag und Ostern!“, schreibt Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff auf der Website der Kirchengemeinde Tecklenburg. „Aber: Heavy Metal – Unsere Glocken läuten doch! In Zeiten der Corona- Pandemie halten immer mehr Christinnen und Christen beim Klang der Glocken für die Zeit eines Vaterunsers bewusst inne und schöpfen so Kraft in dieser Krisenzeit. „Wir haben das Abendgeläut um 18.00 Uhr als ein solches ökumenisches Zeichen in der ganzen Region (Tecklenburg, Ladbergen, Lengerich) verabredet!“ berichtet die Tecklenburger Pfarrerin. Andere Kirchengemeinden richten sich nach der ökumenischen Vereinbarung, um 19.30 Uhr mit Glockengeläut zum Gebet zu ermuntern.„Beten Sie mit: ein gemeinsames Vaterunser kann verbinden und verändern!“
  • In Ladbergen läuten die Glocken zusätzlich um 7.00 Uhr (ev. Kirche) und 8.00 Uhr (von der kath. Kirche). Um 12.00 und 18.00 Uhr läuten die Glocken beider Kirchen. „Die Gemeinde Ladbergen nimmt kleine Videoclips in der Kirche auf. Es steht dann jeweils ein Detail aus der Kirche im Mittelpunkt. Zur Gottesdienstzeit werden die Videoclips dann über YouTube online gestellt und sind im Netz anzuklicken unter http://www.evangelisch-in-ladbergen.de/ “, berichtet Pfarrerin Dörthe Philipps.
    • Die Kirchengemeinde Johannes zu Rheine produziert unter dem Motto „Not macht erfinderisch“ PodCasts mit geistlichen Impulsen zu den Sonntagen und stellt sie auf die Website:  https://www.johannes-rheine.de/. Außerdem stellt sie Gebete und Links zu den Online-Angeboten im Netz dazu. „Uns ist es wichtig, dass auch aus der Johanneskirche noch Botschaften kommen. Außerdem rufen wir zur Gemeinschaft im Gebet auf, wenn unsere Glocken zu den Tageszeiten und sonntags läuten“, berichtet Pfarrer Dr. Dirk Schinkel.
    • Die Ev. Kirchengemeinde Ibbenbüren bietet täglich Video-Kurzandachten an, die auf der Website www.evibb.de oder unter Facebook @christusmarkus zu sehen sind. Zusätzlich bietet die Gemeinde ein Seniorenhilfs-Netzwerk an: Jugendliche, die per WhattsApp vernetzt sind, bieten den Senioren Unterstützung bei Einkäufen an. „Wir verknüpfen und aktivieren die vorhandenen Strukturen unserer jeweiligen Gemeinde-arbeit, Senioren und Jugendlichen und öffnen sie für alle Bedürftigen“, unterstreicht Pfarrer Reinhard Lohmeyer. „Für uns ist das ein Experiment“. Das Gemeindebüro koordiniert die Einsätze. Die Jugendlichen stellen die Einkäufe vor der Haustür ab: Bei Bedarf ist - mit Abstand - auch der Gesprächskontakt möglich. So können Personen, die keine Angehörigen in der Umgebung haben, oder die zu der Risikogruppe gehören, unterstützt werden.
    • In der Kirchengemeinde Wersen-Büren wurde eine Video-Andacht mit Pfarrer Jörg Oberbeckmann aufgezeichnet. Die Andacht ist unter https://www.friedenskirche-bueren.de/content/gottesdienst/ zu sehen. Am 1. April plant die Gemeinde die Aufzeichnung einer Passionsandacht. Die Andacht wird dann auch im Netz zu sehen sein.
    • Pfarrerin Verena Westermann berichtet: “In der Kirchengemeinde Kattenvenne bleibt schon vor der Sommersaison die Kirche tagsüber geöffnet. Außerdem stellen einige Gemeindeglieder bei Anbruch der Dunkelheit eine Kerze sichtbar ins Fenster und denken an die Menschen, die es zurzeit besonders schwer haben“.
    • Das Pfarrerehepaar Dorothea und Martin Pfuhl aus der Kirchengemeinde Hörstel bietet auf der Gemeindewebsite Gedanken zum Tag: kurze Texte, Bibelworte, Gedanken zu unterschiedlichen Themen an: http://ev-kirche-hoerstel.de/gedanken-zum-tag/ .
    • Die Kirchengemeinde Lengerich informiert über ihre Erfahrungen mit der ersten elektronischen Presbyteriums-Sitzung: „Schon fünf Stunden nach der Ankündigung, dass künftig Presbyteriums-Sitzungen nicht mehr unter einem Dach stattfinden sollen und erst recht nicht in normaler Sitzungsaufstellung, hat sich die Ev. Kirchengemeinde Lengerich an die Umsetzung gewagt“, berichtet Pfarrer Harald Klöpper. „Trotz der kurzen Vorlaufzeit wurde eine "elektronische Konferenz" eingerichtet: Beschlussvorlagen mit vertiefenden Anhängen wurden den Mitgliedern zum Lesen verschickt und bereits nach etwas über einer Stunde trafen die ersten Abstimmungszettel wieder ein. Zeitgleich konnten per Telefon Rückfragen beantwortet werden, um in einzelne Sachfragen Klarheit zu bringen. Damit konnte sich am Folgetag die Notbesetzung (Vorsitz, Kirchmeister) einen guten Einblick verschaffen, wie die einzelnen Mitglieder sich wozu entschieden haben“, so Harald Klöpper.  Allerdings habe das Verfahren auch Schwächen: Die in der Regel wenigen Gegenstimmen können nicht von allen gehört werden. Auch fehlten ergänzende Details, wie sie sich oft in der Diskussion am Tisch ergeben.  Insgesamt aber zeige sich das erfreuliche Ergebnis, dass auch in Zeiten des "Abstands mit Anstand" Wege gefunden werden können für ein gelebtes Miteinander in demokratischen Formen.
    •  
    • Der Kulturbeauftragte des Kirchenkreises, Pfarrer Dr. Norbert Ammermann, schickt einen musikalischen Gruß in schwierigen Zeiten unter: https://www.youtube.com/watch?v=VG1nOAI6Tkk
    •  
    • Superintendent André Ost hat eine Andacht zum sonntäglichen Predigttext online gestellt. Sie ist abrufbar unter: https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de  

    Alle Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die Kirchengemeinden im Kirchenkreis Tecklenburg sind weiterhin per Telefon und Mail erreichbar. Kontakt zu den Kirchengemeinden finden Sie unter:

    https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/gemeinden/

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    news-594Sun, 22 Mar 2020 11:00:00 +0100Wie Gott tröstet - Hausandacht zum Sonntag Lätarehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wie-gott-troestet-hausandacht-zum-sonntag-laetare-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=998776da5f82f73cf08b5c9888179f1dHier lesen Sie eine Hausandacht von Pfarrerin Miriam Seidel, Kirchengemeinde Lienen.Einige Gedanken vorweg:
    Auch wenn wir nicht gemeinsam in der Kirche Gottesdienst feiern können, sind wir im Gebet und durch unseren Glauben miteinander verbunden. Daraus möge uns in dieser Zeit Kraft erwachsen. Suche Dir für die Hausandacht einen Ort, der für Dich geeignet ist. Du kannst diese Andacht allen oder gemeinsam mit Familienmitgliedern feiern. Schalte alle Geräte auf lautlos, die Dich stören könnten.

    Wenn Du eine Kerze hast, stelle sie auf einer sicheren Unterlage auf und halte Streichhölzer oder ein Feuerzeug bereit. Vergiss nicht, nach der Andacht die Kerze wieder zu löschen.

    Zünde zu Beginn der Andacht die Kerze an.

     

    Andacht:


    ∞ Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
    Meine Hilfe und mein Schutz kommen von Gott, der Himmel und Erde gemacht
    hat, der Bund und Treue hält und der niemals preisgibt, was er geschaffen hat.


    ∞ Gebet:
    Barmherziger Gott
    es ist ganz ungewohnt, hier zu Hause Gottesdienst zu feiern.
    Ich weiß: Egal, wo ich bin, Du bist bei mir und bei allen, die nach dir fragen.
    Gott, vieles verunsichert mich in diesen Tagen. So etwas habe ich noch nicht erlebt.
    Manches macht mir Angst, anderem sehe ich gelassen entgegen.
    Mit allem, was ich fühle, bin ich nicht allein: Du kennst mich.
    Lass mich in dieser Zeit der Stille Kraft tanken und Hoffnung schöpfen.
    Sei Du mir mit Deiner tröstenden Geistkraft nahe.
    Amen.


    ∞ Impuls: „Wie eine Mutter tröstet, so will ich euch trösten“

    Selten erleben wir die Passionszeit wirklich als Leidenszeit. Zumindest nicht im
    Alltag. Dieses Jahr ist das anders. Jetzt befinden wir uns wirklich auf einer Durststrecke.
    Unser Leben geht nicht seinen gewohnten Gang. Was selbstverständlich
    war, erkennen wir nun als kostbare Güter: unsere Freiheit, uns nach Lust und Laune
    im Heimatort zu bewegen, Familie und Freunde zu besuchen, nach Herzenslust
    einzukaufen, zu arbeiten, zur Schule zu gehen, durch die Welt zu reisen.

    Wir suchen neu nach dem, was im Leben wichtig ist. In all der Unsicherheit machen
    wir auch schöne Erfahrungen, nämlich dass Menschen sich umeinander
    kümmern, dass Fremde einander Hilfe anbieten, dass die Natur beginnt, sich zu
    erholen.

    Und doch sehnen wir uns nach Normalität. Es begleitet uns die Frage, wie lange
    dieser Ausnahmezustand noch anhält. Bei allen Expertenmeinungen kann uns
    letzten Endes niemand eine zuverlässige Antwort darauf geben.

    Die Durststrecke, die unser Land und Menschen weltweit erleben, wird für die
    Eine oder Andere auch zu einer Durststrecke des Glaubens. Sie fragen sich: Wie
    kann das sein? Wo ist Gott, wenn Menschen sterben?

    Die Passionszeit gibt uns heute keine Antwort auf unser „Warum“. Aber sie zeigt
    uns, wo Gott ist, nämlich mittendrin. Gott ist im Leiden, in der Ungewissheit,
    selbst im Zweifel. So kann der Glauben auch zu einer Oase in dieser Wüstenzeit
    werden. Bei allem, was uns verunsichert, bleibt Gottes Versprechen: Ich bin bei
    auch alle Tage, bis ans Ende der Welt. (Mt 28,20)

    Diese Worte trösten mich. Trost ist nicht die Abwesenheit von Not und Sorgen.
    Getröstet zu sein heißt, zu erfahren, dass ich nicht allein bin. Trost gehört daher
    zu den Erfahrungen des Lebens, die ich mir nicht selbst geben kann.

    Ich möchte mich von Gott trösten lassen. Der Prophet Jesaja sagt, dass Gott uns
    lieb hat und uns tröstet, so, wie es eine Mutter tut.

    Denn so spricht Gott:
    Ich breite Frieden aus wie einen Strom und den Reichtum der Völker
    wie einen überschäumenden Bach. Ihr werdet auf der Hüfte getragen und auf den Knien
    geschaukelt werden. Wie eine Mutter tröstet, so will ich euch trösten!

    (Jes 66, 12-13)

    Wir sind es gewohnt, dass wir uns selbst helfen können. Doch zur Zeit ist das nur
    in begrenztem Umfang möglich. Neben der Einhaltung der Hygienevorschriften
    und Präventionsmaßnahmen sind wir vor allem darauf verwiesen, abzuwarten
    und zu Hause zu sein. Mir tut es gut, wie ein Kind darauf zu vertrauen, dass Gott
    für mich sorgt, wo ich an meine Grenzen stoße. Das Bild von Gott als Mutter, die
    ihr Kind liebevoll auf dem Schoß wiegt, ist für mich tröstlich. Es gibt mir ein sicheres
    Gefühl der Heimat. Gerade jetzt, wo wir Berührungen vermeiden müssen, wo
    körperlicher Kontakt mit Menschen, die mir sonst gut tun, eingeschränkt ist, kann
    ich mich gut in dem Bild von Gott als der tröstenden Mutter wiederfinden. Traurigkeit
    und Sorge, Leid und Tod sind keine gottverlassenen Orte und deshalb
    sind es auch keine trostlosen Orte. Gott tröstet uns, wie eine Mutter tröstet.

    Unser Leid – sei es ein ganz persönliches oder dieses Eine, was uns alle betrifft,
    reden wir nicht klein. Es ist schlimm, wenn Menschen in Angst leben. Unsagbar
    schmerzhaft ist es, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Trost tut nicht so, als sei das
    Leid nicht da. Aber ich hoffe, dass Gottes Trost und seine Liebe zu mir stärker
    sind als Leid und Tod.

    Heute ist noch nicht Ostern. Aber ich will darauf vertrauen, dass ich jeden Tag im
    österlichen Licht lebe. Mit dem Titel „Lätare“, was so viel heißt wie „Freue dich“,
    markiert der heutige Sonntag einen Einschnitt in der Passionszeit. Ein wenig Osterfreude
    verkündet er uns. Während die liturgische Farbe der Passionszeit Violett
    ist, trägt dieser Sonntag die Farbe Rosa, denn das Weiß der Osterzeit mischt
    sich hinein. Der Sonntag Lätare ist eine Oase in der Passionszeit.

    Mögen diese Minuten der Besinnung und der Stille für uns alle in dieser außergewöhnlichen
    Zeit zu einer Oase werden.
    Amen.


    ∞ Lied (zum Singen oder Sprechen): In dir ist Freude, in allem Leide (EG 398)

    In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ!
    Durch dich wir haben himmlische Gaben, du der wahre Heiland bist;
    hilfest von Schanden, rettest von Banden.
    Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. Halleluja.
    Zu deiner Güte steht unser G’müte, an dir wir kleben im Tod und Leben;
    nichts kann uns scheiden. Halleluja.

    Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden Teufel, Welt, Sünd oder Tod;
    du hast’s in Händen, kannst alles wenden, wie nur heißen mag die Not.
    Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren
    mit hellem Schalle, freuen uns alle zu dieser Stunde. Halleluja.
    Wir jubilieren und triumphieren,
    lieben und loben dein Macht dort droben
    mit Herz und Munde. Halleluja.


    ∞ Fürbittengebet

    Barmherziger Gott, ich bete für alle, die verunsichert sind und Angst haben, dass
    sie besonnen das Notwendige tun und niemanden gefährden.
    Ich bete für alle, die im Gesundheitswesen tätig sind und sich mit großem Einsatz
    um die Kranken kümmern, dass sie selbst gesund bleiben und nicht den Mut verlieren.
    Ich bete für die politisch Verantwortlichen in unserem Land, dass sie mit Augenmaß
    und Verantwortung weiterhin mutige Entscheidungen zum Wohl aller Menschen
    treffen.

    Ich bete für alle, die um ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz bangen, dass
    sie Wege durch die Krise finden und in der Notlage Hilfe bekommen.
    Ich bete für die Menschen, die mit dem Corona-Virus infiziert wurden, dass sie
    heil werden.

    Ich bete für uns alle, die wir mit einer solchen Situation noch nie konfrontiert waren:
    Stärke unter uns den Geist des gegenseitigen Respekts, der Solidarität und
    der Fürsorge. Hilf, dass wir innerlich zusammenrücken. Stärke in allen die Fantasie,
    Wege zu finden, uns gegenseitig zu ermutigen und zu unterstützen.
    Amen.


    ∞ Mit den Schwestern und Brüdern aus unserer Gemeinde und in der ganzen Welt
    sind wir in dem Gebet verbunden, das Jesus uns geschenkt hat:

    Vater Unser im Himmel, geheiligt werde dein Name,
    dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute
    Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
    in Ewigkeit.
    Amen.

    ∞ Was auch geschieht, Gottes Segen begleitet uns auf allen Wegen:

    Gott segne uns und behüte uns,
    Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig,
    Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns und seiner Schöpfung
    seinen Frieden.
    Amen.


    Pfarrerin Miriam Seidel

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    news-581Thu, 19 Mar 2020 14:02:45 +0100Gedanken zum Sonntag Lätarehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gedanken-zum-sonntag-laetare/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ee5b4d2ec7b02d7d7b6163aa76474577Superintendent André Ost legt den Predigttext zu Jesaja 66,10-14 zum Sonntag Lätare am 22. März 2020 aus, der in aufwühlender Zeit einen stärkenden Trost bereithält: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie lieb habt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie traurig gewesen seid.

    Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an ihrer vollen Mutterbrust.

    Denn so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen überströmenden Bach. Da werdet ihr saugen, auf dem Arm wird man euch tragen und auf den Knien euch liebkosen.

    Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getröstet werden.

    Ihr werdet's sehen und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.

    (Jesaja 66, 10-14)

     

    „Deutschland schließt die Grenzen“.

    Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal eine solche Schlagzeile lesen muss. In einer Welt der globalisierten Märkte und der allgemeinen Reisefreiheit schien uns das kaum noch vorstellbar. Doch Anfang der Woche war es so weit: Nicht nur die Schulen und Kindergärten wurden geschlossen. Plötzlich war es auch mit der gewohnten Bewegungsfreiheit vorbei.

    Der Grund dafür ist ein unsichtbarer Feind, der das Leben von Zigtausenden Menschen in unserem Land bedroht. Ein Virus, gegen das es bislang kein Mittel gibt. Die Reaktionen darauf sind so unterschiedlich wie es menschliche Charaktere gibt: Da sind die Verharmloser und Beschwichtiger, die all die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung für übertrieben halten oder sogar bewusst missachten. Dann die Ängstlichen und Panischen, die ihre Unsicherheit in sinnlose Hamsterkäufe lenken. Die ernsthaft Besorgten, die die Gefahr erkennen und sich fürchten vor den Konsequenzen einer aus den Fugen geratenden Gesellschaft. Die Abgeklärten, die sich zur Gelassenheit zwingen, solange sie die Pandemie nicht am eigenen Leibe oder im engeren Umfeld betrifft. Und schließlich die Hyperaktiven, die jetzt in allerlei Aktivitäten ausbrechen, weil sie die Leere, die durch den Verzicht auf den gewohnten Konsum oder den vollen Terminkalender nur schwer aushalten.  

    Plötzlich sehen wir uns in allen Dingen reduziert: Es sind nur noch die Läden für den täglichen Bedarf geöffnet. Wir sollen möglichst zuhause bleiben und unsere sozialen Kontakte herunterfahren. Das allgemeine Veranstaltungsverbot trifft besonders die Kirchen. Die Gemeindehäuser bleiben geschlossen, alle Gruppen und Kreise haben Pause.

    Keine Gottesdienste mehr. Keine Konzerte. Keine Gelegenheit mehr zur Erfahrung von Gemeinschaft, die doch eigentlich der Kern von kirchlichem Leben ist.

    Und das ausgerechnet in dieser Zeit: Wir gehen auf Ostern zu, das Hauptfest der Christenheit!

    Wir buchstabieren in diesem Jahr die Passionszeit ganz neu durch. Wir werden gezwungen zur kargen Reduzierung. Es ist Wüstenzeit, Durststreckenzeit.

     

    Der Sonntag Lätare, der 4. Sonntag in der Passionszeit, ist eigentlich der Freudensonntag in der Passionszeit. Ein Schein vom Osterlicht fällt schon herein. Freude und Trost sind die Grundmotive.

    Freude, ausgerechnet jetzt. Wo uns doch gar nicht danach zumute ist. Wo uns die Sorge um die Gesundheit, die Wirtschaftslage und die eigene Zukunft viel stärker umtreibt, als wir uns das vor ein paar Wochen noch haben vorstellen können.

    Aber Trost, den können wir gut gebrauchen.

    Der Predigttext für den Sonntag Lätare entfaltet ein großes wunderbares Trostgemälde: Freut euch, die ihr traurig gewesen seid. Denn ihr dürft euch geborgen fühlen wie ein kleines Kind in den Armen seiner Mutter. So wie es gestillt wird und satt werden kann und ganz im Frieden ist, weil es Ruhe, Zuwendung, Hilfe, Liebe erfährt, so könnt auch ihr euch freuen über die Zuwendung Gottes. Denn Gott will euch trösten wie einen seine Mutter tröstet.

    Das saugende Kind an der Mutterbrust ist ein Sehnsuchtsbild des Friedens und der Geborgenheit.

    Es trifft uns in einer Zeit, die uns verstört und unsere Gewohnheiten nimmt. Was macht die Corona-Krise mit uns? Gibt es für uns etwas daraus zu lernen?

    Selbst jemand wie Fußball-Bundestrainer Joachim Löw fand in diesen Tagen bemerkenswert nachdenkliche Worte:

    „Die Welt hat ein kollektives Burnout erlebt. Die Erde scheint sich ein bisschen zu stemmen und zu wehren gegen die Menschen und gegen ihr Tun. Der Mensch denkt immer, dass er alles weiß und alles kann. Das Tempo, das wir in den letzten Jahren vorgegeben haben, war nicht mehr zu toppen. Macht, Gier, Profit, Rekorde standen im Vordergrund … Jetzt haben wir etwas erlebt, das die ganze Menschheit betrifft. Jetzt stellen wir fest, dass wir auf wichtige Dinge schauen müssen, wir stellen fest, was zählt: Familie, Freunde, Mitmenschen, der Umgang miteinander, der Respekt untereinander.“

    In Zeiten, in denen uns Sicherheiten verloren gehen, gibt es verschiedene Wege, mit der Krise fertig zu werden: Entweder wir kommen zur Besinnung oder wir werden kopflos. Der durch den Coronavirus hervorgerufene gegenwärtige Ausnahmezustand kehrt unsere besten Eigenschaften hervor oder auch unsere schlechtesten.

    Wir entdecken die wirklich wichtigen Dinge in unserem Leben – die Geborgenheit und Hilfe, die wir einander geben können – oder wir schauen in erster Linie, wie wir selber am besten durchkommen.

    Krisenzeit ist Bewährungszeit. Auf wen und auf was kann ich mich verlassen, wenn ich einen Kontrollverlust in meinem Leben erleide?

    Der Prophet aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., der sog. Dritte Jesaja, weist das Volk auf die haltbaren Dinge im Leben hin. Auf den Gott, der die Menschen durch die Jahrhunderte begleitet hat, dessen Führung wieder und wieder erlebt werden konnte. Der sich gezeigt hat als wegweisend und unterstützend im eigenen Lebenslauf. Dieser mütterlich-fürsorgende Gott wird zum Fingerzeig für das Leben in der Krise.

    Die Worte sind damals in eine Situation hineingesagt, die nicht weniger verunsichernd war als die heutige: Das Volk Israel war zwar aus der babylonischen Gefangenschaft entlassen, aber die Menschen blieben enttäuscht und verwundet. In die Heimat zurückgekehrt war noch lange alles nicht so, wie es vorher war. Der Tempel in Jerusalem war zerstört, die Stadtmauern geschleift. Es gab Versorgungsengpässe und Wohnungsnot. Es gab keinen Grund für überzogene Zukunftserwartungen.

    Und dann dies: Überschwängliche Worte des Trostes an die Hoffnungsmüden. „Freut euch mit Jerusalem!“ - Wo es doch gerade eigentlich gar keinen Grund zur Freude gibt.

    „Ich will euch trösten!“ – Wo doch alles gerade so trostlos erscheint.

    „Ihr werdet sehen!“ – Wo sich das Leben doch gerade so entleert und sinnlos zeigt.

    Die wichtigste Erfahrung von mütterlichem Trost in unserem Leben war doch die, dass er uns zwar nicht den Schmerz und den Kummer nahm, dass er uns aber die Gewissheit gab: Du bist nicht allein, ich bin für dich da! Da ist jemand, der mich hält, für mich sorgt, bei dem ich Geborgenheit finde.

    So tröstet Gott. Das ist die Botschaft.

    Der Trost Gottes besteht in seinem Wort. In den Texten und Geschichten der Bibel, die wir nachlesen können. In den vielen Zeichen, durch die uns Gott auf seine Wirksamkeit hinweist und mit denen er auf unsere Gebete antwortet. Und in der ganz konkreten Zuwendung von Helferinnen und Helfern in der Not, durch die wir die Menschenfreundlichkeit Gottes erleben können.

    Trost bedeutet nicht die Abwesenheit von Leiden. Trost ist die Gewissheit, auch im Leiden nicht allein zu sein. Die Passionszeit erinnert uns daran, dass Gott selbst in Jesus Christus gelitten hat. Jesus Christus hat das menschliche Leiden ermessen, er hat es durchschritten bis zu seinem Tod am Kreuz. Er hat in all dem Gottes Zuwendung und Beistand erfahren. Mehr noch, die siegreiche Lebenskraft Gottes wurde in ihm offenbar durch die Auferstehung am Ostermorgen.

    Diesen Trost gilt es zu nähren und zu bewahren in den Krisen und Nöten, die uns treffen. Und es geht darum, ihn weiterzugeben in barer Münze von Nächstenliebe und konkreter Nachbarschaftshilfe. In allem, was jetzt dran ist, um Menschen in Krankheit, Einsamkeit und Bedürftigkeit nicht im Stich zu lassen.

    „Deutschland schließt die Grenzen“.

    Die Schlagzeile verliert ihren Schrecken, wenn wir im Gegenzug die Grenzen unserer Mitmenschlichkeit und unseres Gottvertrauens öffnen. Wenn wir den Trost weitergeben, der uns gerade jetzt erreichen will: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“

    Amen.      

     

    Ökumenisches Gebet in Zeiten der Corona-Krise

    Guter und barmherziger Gott!
    In Zeiten von Verunsicherung und Krankheit kommen wir gemeinsam zu Dir und werfen alle unsere Sorgen auf Dich. 
    Du schenkst uns neue Zuversicht, wenn uns Misstrauen und Unsicherheit überwältigen.
    Du bleibst uns nahe, auch wenn wir Abstand voneinander halten müssen.
    Wir sind in deiner Hand geborgen, selbst wenn wir den Halt zu verlieren drohen.

    Wir bitten dich:
    für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind;
    für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind;
    für alle Verstorbenen und für die, die um sie trauern;
    für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten.
    Sei ihnen allen nahe, gib ihnen neue Hoffnung und Zuversicht,
    den Verstorbenen aber schenke das Leben in deiner Fülle.

    Wir bitten dich:
    für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Heimen und Hospizen;
    für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft;
    für alle, die uns Tag für Tag mit dem Lebensnotwendigen versorgen;
    für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die den Menschen Gottes Frohe Botschaft zusagen.
    Sei auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht.

    Wir bitten dich:
    für die jungen Menschen unter uns, die Kinder und Jugendlichen,
    für alle, die um ihre Zukunft fürchten,
    für die Familien, die die erzwungene Nähe nicht gewohnt sind,
    für alle, die die Betreuung von Kindern und Jugendlichen übernommen haben.
    Sei ihnen allen nahe, schenke ihnen Geduld und Weitsicht, Verständnis und Hoffnung.

    Wir bitten dich:
    für die Menschen weltweit, deren Gesundheit an jedem Tag gefährdet ist,
    für alle, die keine medizinische Versorgung in Anspruch nehmen können,
    für die Menschen in den Ländern, die noch stärker von der Krankheit betroffen sind.
    Sei ihnen allen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht.

    Auch bitten wir dich für uns selbst:
    Lass uns trotz aller Sorgen den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen beistehen.
    Mache uns bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen
    und lass uns dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden. 
    Erhalte in uns die Hoffnung auf dich, unseren Gott,
    der uns tröstet wie eine liebende Mutter und der sich aller annimmt.
    Dir vertrauen wir uns an. 
    Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.

    Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden: 

    Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe,
    wie im Himmel, so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute,
    und vergib uns unsre Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das Reich
    und die Kraft
    und die Herrlichkeit
    in Ewigkeit.
    Amen.

    Gebetsvorschlag der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen NRW (ACK)

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    news-580Wed, 18 Mar 2020 08:17:59 +0100Nein zu Rassismus!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nein-zu-rassismus/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e76d016a6a2d977b6d5357b3d6703fcfWir veröffentlichen hier das "Wort zum Wochenende" von Pfarrer i.R. Reiner Ströver, das am 14. März in der Ibbenbürener Volkszeitung (IVZ) erschien. Pfarrer Ströver ist Flüchtlingsbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg.Deutschland hat momentan neben dem Coronavirus ein weiteres großes Problem nämlich Rassismus und Rechtsradikalismus. Lange Zeit haben es die Politiker ignoriert; aber jetzt ist es auch in einer Bundestagsdebatte offiziell beim Namen genannt worden.

    Rassisten können nicht ertragen, dass es Menschen gibt, die anders sind als sie selbst. Deshalb diffamieren, beleidigen, unterdrücken und verfolgen sie Menschengruppen, die eine andere Hautfarbe, andere Religion, andere Kultur haben.

    Dürfen Christen das hinnehmen, dürfen sie dazu schweigen? Nein, denn  die maßgebliche Urkunde des christlichen Glaubens, die Bibel, spricht eine ganz andere Sprache. Schon auf den ersten Seiten heißt es :“Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes. Es gibt keine herrschende, überlegene und keine minderwertige, unterdrückte Rasse. Es gibt überhaupt keine Rassen sondern nur Unterschiede zwischen den Menschen („schuf sie als Mann und Frau“), Unterschiede, die das Leben bereichern. Den unterschiedlichen Geschöpfen Gottes ist eins gemeinsam, sie sind Ebenbilder Gottes. Damit ist den Menschen eine besondere Würde zuteil geworden, sie können denken und entscheiden, sie können lachen und lieben und sie können auf Gottes Anrede mit dem Glauben und entsprechendem Handeln antworten. Diese Gedanken werden im Neuen Testament aufgegriffen. Galater 3,28: „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau, denn ihr seid allesamt einer in Jesus Christus.“ Das heißt doch zweierlei:

    Diversität der Menschen und Gleichwertigkeit aller Menschen. Die christliche Botschaft lautet : Allen Menschen gilt Gottes Liebe, allen unabhängig von Hautfarbe, Nationalität, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung. Für Christen müsste jetzt klar sein, dass man Rassismus und Rechtsradikalismus entschieden abzulehnen hat.

    Doch was ist mit den vielen Nichtreligiösen und den Anhängern anderer Religionen? Die verweise ich auf die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“. Artikel 1 lautet : „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.“ Wenn Sie die folgenden Artikel lesen, merken Sie, dass die Menschenrechte ins „gleiche Horn stoßen“ wie die Bibel. Was hindert dann daran, dass auch in Ibbenbüren alle Menschen“guten Willens“ aufstehen und ein machtvolles Zeichen gegen Rassismus und Rechtsradikalismus setzen? Wer nicht auf der Straße demonstrieren mag, der/die kann beim Kaffeeklatsch und am Stammtisch die Stimme erheben, wenn unterschwellig rassistische Parolen laut werden. Zwei Beispiele junger Ibbenbürener sollen uns ermutigen klar Stellung zu nehmen : Ein junger Mann hat in mühevoller Arbeit Nazi-Sticker mit rassistischer Hetze von Straßenlaternen entfernt und die Sängerin des Duos „Goldstaub“ hat beim Auftritt in der Schauburg das Publikum aufgefordert keinen Millimeter nach Rechts zu weichen.

    Die Jungen machen uns vor wie es geht. Gut so!

     

    Pfr. i.R. Reiner Ströver

    Ibbenbüren-Laggenbeck

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    news-577Mon, 16 Mar 2020 15:23:11 +0100Alle Gottesdienste und Veranstaltungen werden bis auf Weiteres abgesagt – Seelsorge wird weiter angeboten - Maßnahmen gegen die Corona-Virus-Verbreitung im Kirchenkreis Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/alle-gottesdienste-und-veranstaltungen-werden-bis-auf-weiteres-abgesagt-seelsorge-wird-weiter-ange-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e1353889b26c745c03bea68c26bda3d9Superintendent André Ost hat vor dem Hintergrund der Bitte des Krisenstabs des Kreises Steinfurt alle Einrichtungen und Gemeinden des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg dazu aufgerufen, alle Veranstaltungen bis auf Weiteres abzusagen. Das betrifft auch sämtliche Gottesdienste. Mit den Kirchen im Kreis Steinfurt wurde inzwischen ein einheitliches Vorgehen abgestimmt, das den Zeitraum bis Ende April umfasst:

    Gottesdienste können als öffentliche Versammlungen bis auf Weiteres nicht stattfinden.

    Taufen sind in der Regel aufschiebbar und finden nicht mehr statt.

    Taufen in besonderen Notlagen (in Stuationen von besonderer seelsorglicher Dringlichkeit, etwa vor dem Hintergrund einer schweren Erkrankung des Kindes oder der Eltern) sind möglich, bedürfen aber der Rücksprache und Genehmigung des Superintendenten.

    Beerdigungen sind möglich.

    In ökumenischer Absprache wird die maximale Teilnehmerzahl auf 20 Personen festgelegt.

    Wenn möglich, soll die Trauerfeier im Freien auf dem Friedhof stattfinden, andernfalls in der Kirche oder in der Trauerhalle unter Beachtung der geltenden Abstandsregeln durchgeführt werden.

    Trauungen werden in diesem Zeitraum generell abgesagt und verschoben.

    Die Kirchengemeinden stehen für Seelsorge und Beratung zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die zuständigen Gemeindebüros und Pfarrämter.

    Die Gemeindebüros wie auch das Kreiskirchenamt in Lengerich sind für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen, in der Regel aber zu den üblichen Öffnungszeiten erreichbar.

     

    Superintendent André Ost:

    „Der Kreis Steinfurt hat die Kirchen herzlich und dringlich darum gebeten, alle Maßnahmen des Kreises zu unterstützen und die Menschen auf die Ernsthaftigkeit der Situation angesichts der Coronavirus-Verbreitung hinzuweisen. Das erfordert von uns jetzt viele Einschränkungen. Insbesondere der weitgehende Verzicht auf den Dienst der Verkündigung, das Erleben von Gottesdienst und die gewohnte Gemeinschaft in unseren kirchlichen Gruppen und Kreisen schmerzt uns sehr.

    Die Gemeinden werden sich in dieser Ausnahmesituation um kreative Wege bemühen, wie sie auch in dieser schwierigen Zeit die Menschen erreichen und mit Trost und Glaubenskraft stärken können.

    Der Umgang mit dieser Krisensituation ist für uns alle eine Bewährungszeit.

    Es gilt jetzt, das richtige Maß zwischen zuversichtlicher Gelassenheit und Leichtsinn zu finden. Und dabei die fünf Aspekte zu beherzigen, die der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm dieser Tage benannt hat:

    „Erstens: Nicht aus der Angst, sondern aus dem Vertrauen leben.

    Zweitens: Möglichst verlässliche Informationen gewinnen.

    Drittens: Die Risiken des eigenen Verhaltens für andere einbeziehen.

    Viertens: Im Einzelfall verantwortlich entscheiden.

    Fünftens: Wenn Entscheidungen über bestimmte Einschränkungen von physischen Kontakten auf der Basis gründlicher Abwägung getroffen sind, gilt es, die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen.“

    In diesem Sinne wünsche ich uns viel Kraft und Gottes Segen für die anstehenden Aufgaben in dieser für uns alle herausfordernden Zeit.“

    Superintendent André Ost

     

    Aktuelle Handlungsempfehlungen der Landeskirche zum Umgang mit der sich ausbreitenden Corona-Pandemie finden Sie hier:

    https://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/corona/

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    news-573Fri, 13 Mar 2020 19:00:16 +0100Kindertagesstätten und Förderschule im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg bis 19. April geschlossenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kindertagesstaetten-und-foerderschule-im-ev-kirchenkreis-tecklenburg-bis-19-april-geschlossen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=52bbddab4a81009e23734a6012164024Die Landesregierung hat am 13. März 2020 wegen des sich ausbreitenden Coronavirus beschlossen, dass ab Montag, dem 16. März, alle Schulen und Kindertagesstätten geschlossen werden. Das betrifft neben den 27 Kindertageseinrichtungen auch die Förderschule im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, die Schule in der Widum in Lengerich. Kinder im Alter bis zur Einschulung sowie Schülerinnen und Schüler dürfen keine Kindertageseinrichtung, Kindertagespflegestelle, Heilpädagogische Kindertageseinrichtung oder „Kinderbetreuung in besonderen Fällen“ (Brückenprojekte) betreten.Die Landesregierung hat am 13. März 2020 wegen des sich ausbreitenden Coronavirus beschlossen, dass ab Montag, dem 16. März, Kinder im Alter bis zur Einschulung sowie Schülerinnen und Schüler keine Kindertageseinrichtung, Kindertagespflegestelle, Heilpädagogische Kindertageseinrichtung oder „Kinderbetreuung in besonderen Fällen“ (Brückenprojekte) betreten dürfen.

    Kinder- und Familienminister Joachim Stamp erklärte: „Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation und müssen seriös und verantwortungsvoll mit den großen Herausforderungen umgehen. Das Kabinett hat dazu eine wichtige Leitentscheidung getroffen, die nun zügig und entschlossen umgesetzt wird.”

    Eltern sind verpflichtet, ihre Aufgabe zur Pflege und Erziehung ihrer Kinder wahrzunehmen. Sie haben dafür Sorge zu tragen, dass ihre Kinder die Kindertagesbetreuungsangebote nicht nutzen. Die Kinder sollten aber nicht von Personen betreut werden, die nach Robert-Koch-Institut (RKI) als besonders gefährdet gelten, insbesondere gehören hierzu Vorerkrankte und Lebensältere.

    Zum Betretungsverbot wird es für Kinder, deren Eltern nachweisen, dass sie in kritischen Infrastrukturen arbeiten, Ausnahmen geben, z.B.:

    • für Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und weiteres Personal, das notwendig ist, um intensivpflichtige Menschen zu behandeln,
    • für Eltern, die in Bereichen der öffentlichen Ordnung oder anderer wichtiger Infrastruktur arbeiten.

    Quelle: Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW

     

    Details hierzu finden Sie im Informationsschreiben des Kreises Steinfurt zum Download unter dem Foto zu dieser Meldung.

    Das Notfallbetreuungsformular des Kreises Steinfurt zum Download sowie weitere aktuelle Dokumente finden Sie ebenfalls dort.   

     

    Ansprechpartner für Rückfragen im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg

    Arnd Rutenbeck, Geschäftsführer der Kindertageseinrichtungen:

    arnd.rutenbeck@kk-ekvw.de

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    news-567Wed, 11 Mar 2020 10:46:35 +0100177 Schülerinnen und Schüler lernten spielerisch den Umgang mit Handy und Sozialen Netzwerkenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/177-schuelerinnen-und-schueler-lernten-spielerisch-den-umgang-mit-handy-und-sozialen-netzwerken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3acc06697a0df29b55487072188ec320Im Februar lernten 177 Schülerinnen und Schüler in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg (JuBi) den Umgang mit Handy und Sozialen Netzwerken. Dabei befassten sie sich mit (Eigenen) Bildern und Videos im Netz, den Bildrechten, den Einstellungen von WhatsApp und Klassen-Chatregeln. Auch der Umgang mit Anderen wurde thematisiert. Die Klassen 5 der Gesamtschule Lengerich/Tecklenburg kamen jeweils für einen Tag in die JuBi. Gear-beitet wurde in kleinen Gruppen. Der nächste Schritt ist dann der Handy-Führerschein an der Schule. Danach dürfen die Schüler ihre Handys in den Pausen nutzen.

    Gemeinsam setzen die JuBi Tecklenburg und die Gesamtschule ein Medienkonzept um, in dem die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen. Sie werden von der fünften Klasse an begleitet. Jugendarbeit und Schule unterstützen dabei Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer und Eltern beim "richtigen" Umgang mit Handy und Internet.

     

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    news-592Wed, 11 Mar 2020 10:05:00 +0100"Begegnung mit gelebter Religion" - Präses Annette Kurschus befürwortet gemeinsamen Religionsunterrichthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/begegnung-mit-gelebter-religion-praeses-annette-kurschus-befuerwortet-gemeinsamen-religionsunterri/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=826d9e75b13b5ef32b071fb5e9d50a37Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), befürwortet einen gemeinsamen Religionsunterricht von Christen und Muslimen. Junge Menschen könnten sich so mit der religiösen Vielfalt im Land auseinandersetzen und ihre eigene religiöse Identität entwickeln, schreibt die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin „chrismon“ (März-Ausgabe).Die Gefahr einer „Gleichmacherei und Vermischung“, die Kritiker befürchten, sehe sie nicht, betonte Kurschus. Vielmehr könne der gemeinsame Religionsunterricht den eigenen Glauben stärken und das eigene Profil schärfen. Die Theologin verwies auf das Projekt einer evangelischen Schule in Gelsenkirchen, bei dem protestantische, katholische und muslimische Religionslehrer den Unterricht gemeinsam verantworten. Hier erführen Schülerinnen und Schüler die „Begegnung mit gelebter Religion“. Auch andernorts gehe man bereits über den klassischen Religionsunterricht, der nach Konfessionen getrennt ist, hinaus und unterrichte evangelische und katholische Kinder gemeinsam. In manchen Städten würden auch muslimische Lehrkräfte einbezogen.

    Die Religion leiste einen Beitrag zur Allgemeinbildung und die Bedeutung von Religion nehme in der Welt eher zu als ab. Daher sei es riskant, den Religionsunterricht gänzlich infrage zu stellen, weil die gemeinsame Grundlage dafür fehle, erklärte Kurschus. Die Allgemeinbildung bliebe unvollständig, wenn sie Religion als „prägende Lebensdimension“ ausklammere. Auch würde eine Abschaffung des Religionsunterrichts reaktionäre und fundamentalistische Kräfte stärken, „beileibe nicht nur im Islam“, schreibt Kurschus. Solche Kräfte könnten in unbeachteten Nischen ein gefährliches Potenzial entwickeln. In einem multireligiösen Land wie Deutschland komme dem Religionsunterricht eine „Schlüsselrolle“ zu.

    (epd)

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    news-591Wed, 11 Mar 2020 10:00:00 +0100Neues Angebot: Online-Supervision - Beratung per Chat oder Mailhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neues-angebot-online-supervision-beratung-per-chat-oder-mail/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=42caab75f71cdd7c4e61a220e1e89dc6Stress im Job? Sie würden gerne mal mit jemandem reden, um ihre berufliche Situation zu klären? Dafür gibt es in der EKvW das Supervisionsangebot des Instituts für Aus-, Fort- und Weiterbildung (IAFW). Neu: Seit dem 1. Februar auch online per E-Mail oder Chat.Supervision ist eine Beratungsmethode zur Sicherung und Verbesserung der Qualität beruflicher Arbeit. In der Evangelischen Kirche von Westfalen bietet das IAFW Supervision für alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden an. Das neue digitale Angebot ergänzt das etablierte analoge Angebot, wie z. B. Einzel- oder Gruppengespräche, und bietet einen niederschwelligen Zugang zu den Beratungsangeboten des IAFW. 
    Die Beratung kann einfach online zuhause, unterwegs oder am Arbeitsplatz erfolgen. Lange Anfahrtswege zu Gesprächsterminen sind damit kein Problem mehr. 

    Per E-Mail und im Chatroom

    Die Online-Supervision wird als Mail-Supervision und Chat-Supervision angeboten. In beiden Fällen erfolgt die Kommunikation über gesicherte Verbindungen. Ein professioneller Dienstleister stellt sicher, dass der Datenschutz gewährleistet wird. Es werden in beiden Fällen keine besonderen technischen Voraussetzungen benötigt. Internetzugang und PC, Tablet oder Smartphone genügen.

    Die Chat-Supervision erfolgt über einen "Chatroom" im Internetbrowser, wo sich Beraterin oder Berater und Hilfesuchende zu einem Live-Chat verabreden. Das Schreibgespräch erfolgt in Echtzeit. 

    Die E-Mail Supervision erfolgt über ein Mailprogramm nach Wahl. Ganz ohne Zeitdruck können Gedanken geordnet und aufgeschrieben werden, bevor die E-Mail an die Beraterin oder den Berater gesendet wird.

    Supervision in Anspruch nehmen

    Alle Mitarbeitenden der Landeskirchen in Westfalen und Lippe können das Angebot in Anspruch nehmen. Dazu wenden sie sich zunächst per Telefon oder E-Mail an die Kontaktstelle für Supervision und Beratung. Mit den Beraterinnen und Beratern werden dann die nächsten Schritte verabredet. Auch die Voraussetzungen für die Online-Supervision werden vorab besprochen und die vertraglichen Aspekte geklärt. 

    Die Online-Supervision ist deutschlandweit das erste Angebot dieser Art im kirchlichen Bereich.

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    news-566Wed, 11 Mar 2020 08:45:37 +0100EINE WOCHE ZEIT ...  fürs Lebensmittelretten http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-woche-zeit-fuers-lebensmittelretten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=595fa551409c5fbceecd29cc44537c64"Viele biblische Erzählungen handeln davon, dass das Teilen der von Gott gegebenen Lebensmittel alle satt werden lässt. Immer ist soviel da, dass es zum Leben reicht und dass Menschen sich davon ernähren können" so Heinz-Jakob Thyßen, Umweltbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg. Werfe ich viele Lebensmittel weg? Die meisten Menschen würden vermutlich „Nein“ antworten. Trotzdem landet in Deutschland jedes zehnte Lebensmittel in der Tonne. Das ist nicht nur unverantwortlich angesichts von 800 Mio. Hungerleidenden weltweit, sondern auch jammerschade: Die Herstellung von Nahrungsmitteln verbraucht Ressourcen, die mit dem Wegwerfen sinnlos verschwendet werden. Lernen wir in dieser Woche also, mit Lebensmitteln sorgsamer umzugehen. 

    Maß halten setzt Vertrauen voraus: morgen ist wieder genügend da und meine Mitmenschen nehmen ebenfalls nur so viel, wie sie brauchen. Mäßigung und ein ehrlicher Blick auf die eigenen Bedürfnisse anstelle von Neid und Gier nach "mehr haben wollen".

    Maß halten rettet Lebensmittel, weil sie dann Lebensmittel sind und bleiben. Wir leben durch sie, ernähren uns - und produzieren sie nicht, um sie wegzuwerfen. Sie machen uns satt. Mehr braucht es nicht.

    Einige Beispiele zum Lebensmittelretten aus der Fastenaktion 2020 finden sich in dem Infoflyer rechts unter der Grafik zu dieser Meldung.

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    news-562Wed, 04 Mar 2020 11:02:50 +0100„Werden Sie Teil der kritischen Masse!“ - Michael Kopatz macht Zuhörenden Mut, aktiv zu werdenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/werden-sie-teil-der-kritischen-masse-michael-kopatz-macht-zuhoerenden-mut-aktiv-zu-werden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1fbec2f5aaeede66c74a236a614e852cKurzweilig und launig hält der Referent seinen mehr als 60 Zuhörern im Dietrich-Bonhoeffer-Haus den Spiegel vor. „Braucht jemand noch mehr Luxus, noch mehr Dinge?“ fragt Michael Kopatz in die Runde. Antworten gibt der Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkt Umweltpolitik/Umweltplanung und wissenschaftlicher Projektleiter des „Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie“ im März auf Einladung der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und der evangelischen Kirchengemeinde in Westerkappeln. Auch in seinen Büchern „Ökoroutine. Damit wir tun, was wir für richtig halten“ und „Schluss mit der Ökomoral“ finden sich viele wichtige Impulse.„Wir wissen alles und tun doch nicht, was wir für richtig halten“, bedauert er. Die Zahlen sprechen für sich. 90 Prozent der Deutschen wollen artgerechte Tierhaltung, aber nur zwei Prozent kaufe Biofleisch, 80 Prozent wollen weniger Autos in den Städten, die dennoch immer voller würden, und obwohl 90 Prozent der Bevölkerung der Klimaschutz am Herzen liege, seien die Flughäfen voll, gibt Kopatz zu bedenken. Die Probleme für Umwelt und Natur seien seit Jahrzehnten bekannt. In der gleichen Zeit seien die Häuser größer und die Autos schwerer geworden. „Das ganze moralische Wissen bewirkt nichts“, lautet Kopatz' Schlussfolgerung.

    Dabei könnte es „faszinierend einfach“ sein, wenn die Politik klare Kante zeigen würde. Die Regierung müsste nur die Füße stillhalten, keine weitere Startbahn in München, keine neuen Terminals in Hamburg und Frankfurt bauen, keine weiteren Slots für Starts und Landungen vergeben, beschreibt er den „Deckel durch Unterlassen“. Gleiches gelte für den Straßenbau, denn „jede neue Straße sorgt für mehr Verkehr“, stellt Kopatz fest.

    Die Politik müsse Standards und Limits setzen. Wer die Städte autofrei haben möchte, müsse Parkraum begrenzen und teurer machen, dazu den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und für Radfahrer „eine einladende Struktur der Wertschätzung schaffen“. Kopatz, der in Osnabrück für Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat sitzt, spricht auch die Reaktivierung der Tecklenburger Nordbahn an. „Das gehört alles zusammen“, findet er.

    Nicht nur die Politik ist gefragt, Kopatz fordert auch das Engagement der Bevölkerung ein. Es reiche nicht, Bio-Produkte zu kaufen, ist er überzeugt. Er setzt sich für politischen Protest ein, motiviert sein Publikum, „Teil der kritischen Masse“ zu werden. Der Druck von der Straße sei wichtig, auch als Argument für die Politik. „Dabei zu sein, fühlt sich gut an“, weiß Kopatz aus eigener Erfahrung. „Verteilen sie Flyer, unterschreiben sie Petitionen, gehen sie auf die Straße, alles ist besser, als auf dem Sofa zu sitzen und die Zustände zu beklagen“, ist er überzeugt. 

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-561Wed, 04 Mar 2020 08:55:15 +0100Die Zukunftsplanung in der Region steht ganz oben auf Agenda - Kreiskirchliche Visitation in Kirchengemeinde Schale abgeschlossenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-zukunftsplanung-in-der-region-steht-ganz-oben-auf-agenda-kreiskirchliche-visitation-in-kirchen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0f4d87d304cc976d75959aae6939c516Schale. Eine ereignisreiche Woche mit vielen Begegnungen ist für die Kirchengemeinde Schale zu Ende gegangen: Vom 23. – 27. Februar 2020 fand in der Gemeinde die Visitation statt. Die Kirchengemeinde Schale ist mit 940 Gemeindegliedern die kleinste Gemeinde des Kirchenkreises. Ein Expertenteam, bestehend aus Mitgliedern des Kreissynodalvorstands (KSV) und Fachleuten aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen sowie der Verwaltung des Kirchenkreises war in Gemeindegruppen zu Gast und führte eine Reihe ausführlicher Gespräche. Eröffnet wurde die Visitation mit einem Gottesdienst am 23. Februar mit Pfarrerin Annette Wendland und Superintendent André Ost. „Eine Visitation ist ein Besuchsdienst des Kirchenkreises“, so André Ost. Man wolle mit dem Blick von außen beraten sowie die Sorgen und Herausforderungen der Gemeinde miteinander ins Gespräch bringen. Es gehe um das wechselseitige Lernen voneinander und die gegenseitige Wahrnehmung von Kirchengemeinde und Kirchenkreis. Als ersten Eindruck habe er das Bild einer engagierten und lebendigen Kirchengemeinde wahrgenommen, meinte er im Gottesdienst.

    In der anschließenden Gemeindeversammlung hatten die Gemeindeglieder Gelegenheit, ihre Gedanken zur Gegenwart und Zukunft der Kirchengemeinde zu diskutieren und vorzutragen. Kritik am Ist-Zustand und Wünsche für den Soll-Zustand waren gefragt. Die Gemeindeglieder äußerten einen hohen Grad der Zufriedenheit: das Gemeindeleben sei lebendig und lebensnah. Zur Flüchtlingsarbeit gibt es zwar auch kritische Stimmen, doch generell erntet die Gemeinde für diesen Arbeitsbereich viel Zustimmung und Anerkennung.

    Visitationsteam führt viele ausführliche Gespräche

    In den darauffolgenden Tagen führte das Visitationsteams ausführliche Gespräche mit dem Presbyterium, den Vertretern der örtlichen Schulen, den ökumenischen Partnern und den Kirchenmusikern der Gemeinde. Das Expertenteam informierte sich auch über die Flüchtlingsarbeit. In diesem Bereich engagiert sich die Gemeinde stark. Darüber hinaus führten Superintendent André Ost und das Pfarrer-Ehepaar Annette und Roland Wendland ein Gespräch mit Bürgermeister Winfried Pohlmann, seinem Vertreter Markus Raschke und dem Ortsvorsteher von Schale, Helmut Lubahn.

    Am Donnerstag, 27. Februar, wertete das Visitationsteam die Ergebnisse aus und formulierte Empfehlungen an die Gemeinde. In einer sich anschließenden Presbyteriumssitzung wurden die Ergebnisse präsentiert und gemeinsam diskutiert.

    Abschließendes Gespräch mit dem Presbyterium

    „Die Visitation war lehrreich für mich“, so ein Presbyter. Ein anderer meinte: “Gastgeber zu sein, hat Spaß gemacht. Die Gespräche mit verschiedenen Visitationsmitgliedern waren interessant“.

    Pfarrer Roland Wendland bedankte sich beim Visitationsteam für die interessanten und erkenntnisreichen Gespräche. Und seine Frau, Pfarrerin Annette Wendland, ergänzte: „Das Visitationsteam ist ohne Vorbehalte und mit offenem Herzen unterwegs gewesen!“

    Die Ev. Kirchengemeinde Schale ist eine einladende Gemeinde mit Ausstrahlung

    In seinem Abschlussbericht zur Visitation unterstrich Superintendent André Ost, dass es viel Anlass zu positiver Rückmeldung gebe. „Die Gegenwart ist zweifellos eine Blütezeit der Gemeinde.“ Der Zusammenhalt, das große ehrenamtliche Engagement und die sehr engagierte Pfarrfamilie zeichne die Gemeinde aus. „Sie haben als einladende Gemeinde eine Ausstrahlung.“ Deutlich werde dies besonders in der Flüchtlingshilfe, berichtete André Ost. Mehrmals in der Woche werde das Gemeindehaus für Deutschkurse zur Verfügung gestellt. Für das Hilfsprogramm für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge NesT (Neustart im Team) hätten sich in Schale gleich zehn Ehrenamtliche zur Mitarbeit angeboten. Die Ökumene habe in den letzten Jahren verstärkt Impulse durch die gemeinsame sozialdiakonische Arbeit gewonnen. Besonders erfreulich sei, dass das Presbyterium sehr diskussionsfreudig und engagiert sei. „Nach kontroversen Diskussionen werden Entscheidungen gefällt und geschlossen nach außen vertreten. „Erhalten Sie sich diese Qualität der Zusammenarbeit“, lobte der Superintendent.

    In der politischen Gemeinde ist die Arbeit der Kirchengemeinde hochgeschätzt

    „Wenn ich nach Schale fahre, scheint die Sonne“, habe Bürgermeister Winfried Pohlmann im Gespräch mit André Ost und dem Pfarrehepaar Wendland gesagt. Dies zeige, dass die lebensnahe Gemeindearbeit als ein Aktivposten in der Kommunalgemeinde Hopsten sehr geschätzt werde. „Christen- und Bürgergemeinde noch in einer solchen Einheit zu erleben, das ist für die heutige Zeit durchaus erstaunlich“, meint Superintendent André Ost.

    Infrastruktur ist ein wichtiges Thema in der Gemeinde

    Die Erhaltung der Infrastruktur ist ein wichtiges Thema in der Kirchengemeinde Schale. „Schale muss eine eigenständige Kirchengemeinde mit Seelsorgern vor Ort bleiben“, äußerten einige Gemeindeglieder in der Gemeindeversammlung.  Doch die Pfarrstellenplanung der Evangelischen Kirche von Westfalen sieht vor dem Hintergrund abnehmender Gemeindegliederzahlen und eines künftigen Personaldefizits vor, dass ab 2030 eine Pfarrstelle 3.000 Gemeindeglieder seelsorglich betreut. Das heißt, in Vorbereitung des absehbaren Ruhestands von Pfarrerehepaar Wendland sollte schon jetzt ganz neu über die zukünftige pfarramtliche Versorgung der Gemeindeglieder nachgedacht werden.

     

    Ergebnisse der Visitation / Empfehlungen:

    Zukunftsszenario: Die Pfarrstelle in Schale

    „Was wird mal sein mit der Pfarrstelle in Schale? Was ist in Zukunft nach 2028 möglich? „Wir können dazu derzeit keine verlässlichen Vorhersagen treffen“, unterstrich André Ost. Jetzt gelte es allerdings, den Außenblick zu sensibilisieren in Richtung der Pfarrkollegen in der Region Mettingen, Recke und Schale. Es gehe insgesamt im Kirchenkreis um einen fairen Ausgleich der Interessen zwischen Stadt und Land.

    „Mettingen, Recke und Schale werden zukünftig noch zwei Pfarrstellen haben“, informierte der Superintendent das Presbyterium. Eine engere pfarramtliche Zusammenarbeit in der ganzen Region unter Einschluss der Kirchengemeinde Ibbenbüren sei zwar eine Zielperspektive, werde derzeit aber noch nicht angestrebt. Zunächst sollten sich Mettingen, Recke und Schale auf einen gemeinsamen Weg begeben, Schritte aufeinander zu machen und in Kooperationen denken.

     

    Wie gelingt es, gemeinsam mit zwei Pfarrstellen die Region zu gestalten?

    Visitationsteam empfiehlt Prozess der Gemeindeberatung

    Das Visitationsteam schlägt dem Presbyterium vor, gemeinsam mit den Presbyterien der Nachbargemeinden Recke und Mettingen Lösungen für die Zusammenarbeit in der Region vorzubereiten. Der Prozess soll in Begleitung der Gemeindeberatung der Evangelischen Kirche von Westfalen stattfinden. „Der Pfarrdienst wird in Zukunft geteilt werden müssen. Die Selbstständigkeit der einzelnen Gemeinden geht dadurch jedoch nicht zwangsläufig verloren“, betonte Ost.

    Ralf Hagemeier, Mitglied des Visitationsteams, ergänzte: „Ich möchte Ihnen Mut machen, das Pfund der Gemeinde zu nutzen. Vieles, was Sie praktizieren, ist etwas Besonderes. Gehen sie selbstbewusst in den Prozess“, betonte er. „Suchen Sie Synergien!“ Dass zukünftig viele Synergien in den Bereichen Verwaltung (Gemeindebüros), Gottesdienst und Kirchenmusik vorstellbar und möglich sind, wurde im Auswertungsgespräch des Visitationsteams deutlich.

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    news-560Tue, 03 Mar 2020 12:05:37 +0100Holger Erdmann wird neuer Superintendent im Evangelischen Kirchenkreis Münsterhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/holger-erdmann-wird-neuer-superintendent-im-evangelischen-kirchenkreis-muenster/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d3f5f545c41f90a04755c5075c7f68cdMünster. Die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Münster hat Holger Erdmann zum neuen Superintendenten gewählt. „Wir gratulieren herzlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit“ so Superintendent André Ost (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg).Bei der Wahl konnte sich der 48-jährige mit 63 Stimmen im fünften Wahlgang durchsetzen. Dr. Lutz Meyer hatte nach dem vierten Wahlgang, in dem er 37 Stimmen erhielt, den Weg frei gemacht, indem er seine Kandidatur zurückzog. Daniela Fricke war nach dem ersten Wahlgang mit 26 erhaltenen Stimmen sehr knapp ausgeschieden. Ihre Mitkandidaten hatten jeweils 30 Stimmen in diesem Wahlgang erhalten.

    Unter großem Applaus nahm der frisch gewählte Superintendent die Gratulation des stellvertretenden Superintendenten Thomas Groll entgegen und dankte für das entgegengebrachte Vertrauen.

    Der Wahlhandlung waren am Vormittag Vorstellungsreden aller drei nominierten Kandidierenden sowie eine intensive Befragung vorrausgegangen.

    In einem sehr konkreten und praxisnahen Vorstellungsvortrag zum Thema Kirche und Kirchenkreis in 20 Jahren hatte Erdmann zu einem klaren Blick auf die Herausforderungen und Probleme aufgerufen, in der die Kirche sich befinde. Dies müsse nicht zur Erstarrung führen, vielmehr gelte es den Wandel zu gestalten. Wer in 20 Jahren Kirche sein wolle, müsse unter anderem interprofessionelle Teams nutzen und dürfe nicht nur auf Pfarrerinnen und Pfarrer setzen. "Die Zukunft ist ungewiss, aber gewiss in Gottes Hand", beschloss Erdmann seine Rede vor den Synodalmitgliedern.

    Der in Witten im Ruhrgebiet geborene Erdmann ist seit 17 Jahren Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Borghorst-Horstmar im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, dort seit März 2018 auch stellvertretender Synodalassessor. Darüber hinaus unterrichtet er an der Städtischen Realschule Burgsteinfurt das Fach Evangelische Religionslehre.

    Text: Pfarrerin Kathrin Neuhaus-Dechow

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    news-558Mon, 02 Mar 2020 11:57:14 +0100"schaut hin" Mk. 6,38 - Vorbereitungen für den 3. Ökumenische Kirchentag (12. - 16. Mai 2021) in Frankfurt laufen bereitshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schaut-hin-mk-638-vorbereitungen-fuer-den-3-oekumenische-kirchentag-12-16-mai-2021-in-fra/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1f35584d5c009ff8824d6c80fe88cef3Der 3. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Um ein Fest des Glaubens zu feiern und über die Fragen der Zeit nachzudenken und zu diskutieren, werden über 100.000 Teilnehmende jeden Alters, unterschiedlicher Religionen und Herkunft erwartet.Nach 2003 in Berlin und 2010 in München findet der Ökumenische Kirchentag 2021 zum dritten Mal statt. Er steht unter dem Leitwort "schaut hin" (Mt 6,38).

    Die evangelischen Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg sowie die katholischen Kreisdekanate BorkenCoesfeld und Steinfurt bieten eine gemeinsame Fahrt zum 3. Ökumenischen Kirchentag nach Frankfurt an. Nähere Informationen dazu finden Sie demnächst hier.

    Der Ökumenische Kirchentag ist im Internet unter www.oekt.de online.

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    news-553Thu, 27 Feb 2020 11:41:00 +0100Start für Kirchenvisitation: Erste Anregungen zusammengetragen - Wunsch eigenständig zu bleibenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/start-fuer-kirchenvisitation-erste-anregungen-zusammengetragen-wunsch-eigenstaendig-zu-bleiben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a372434ac69b8c8850ca0820dd450d2aSchale. Mit enem Gottesdienst in der sehr gut gefüllten Dorfkirche begann am Sonntag (23.2.) die kreiskirchliche Visitation der Evangelischen Kirchengemeinde Schale. Pfarrerin Annette Wendland feierte den Gottesdienst mit musikalischer Unterstützung des Kinderchores sowie des Posaunenchores und begrüßte als besondere Gäste drei Mitglieder des Visitatonsteams: Superintendent André Ost, Synodalassessor Jörg Oberbeckmann, sowie Verwaltungsleiterin Marlies Beckemeyer. Den Bericht aus der Ibbenbürener Volkszeitung lesen Sie rechts unter dem Foto. Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, 24.2.2020 - Holger Luck (Autor)©ivz.medien GmbH & Co.KG, alle Rechte vorbehalten.news-556Wed, 26 Feb 2020 14:38:17 +0100Fünf Jahre praktische Hilfe für Familien - Familienpaten und „wellcome-Engel“ feiern Jubiläumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fuenf-jahre-praktische-hilfe-fuer-familien-familienpaten-und-wellcome-engel-feiern-jubilaeum/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4f19e75ac1923aa9bcc212a43387e4e1„Alles, was jungen Familien nach der Geburt eines Kindes im Alltag hilft, eine neue Alltagssituation zu bewältigen und mit Freude anzunehmen, ist wichtig und verdient unsere Anerkennung und breite Unterstützung.“ Das hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek beim Jubiläumsfrühstück anlässlich des 5-jährigen Bestehens von wellcome und der Familienpaten betont. Die Brochterbeckerin ist Schirmherrin von wellcome in Lengerich. Beide Angebote des Diakonischen Werks im evangelischen Kirchenkreis unterstützen Familien im Alltag, sorgen für Entlastung und geben Sicherheit. Bei wellcome werde junge Familien mit einem Kind im ersten Lebensjahr betreut. Die Idee kommt aus Hamburg. Weil aber auch Familien mit etwas älteren Kindern Unterstützung benötigen, gibt es die sogenannten Familienpaten. Hier wird Familien mit Kindern zwischen einem und zehn Jahren geholfen. Die ehrenamtlichen Familienpaten und wellcome-Engel sind Ansprechpartner, Helfer und Vertrauensperson.

    Erfreut über den Erfolg von wellcome und den Familienpaten in den letzten 5 Jahren zeigte sich beim Jubiläumsfrühstück auch Diakonie-Vorstand Stefan Zimmermann. „Beide Angebote haben sich prima entwickelt und sind in Lengerich und Umgebung gut etabliert – dank aller Beteiligten, die diese wertvollen Dienste mittragen.“

    Bundesbildungsministerin Anja Karliczek gratulierte insbesondere Theresa Scholz-Hoffmann, Koordinatorin für wellcome und die Familienpaten im Beratungszentrum der Diakonie in Lengerich. „Vielen Dank für das Herzblut, das Sie und die vielen Ehrenamtlichen in die Projekte gesteckt haben. Für Ihr Engagement wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg!“

    Durch wellcome und die Familienpaten werde Eltern ohne ausreichende Unterstützung durch Familie, Freunde oder Nachbarn das Leben deutlich erleichtert, ergänzte Superintendent André Ost. „Die Ehrenamtlichen entlasten die Familien und schaffen Freiräume für die Eltern. Der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg unterstützt das Familienpaten-Projekt von Beginn an.“

    Andrea Berghaus-Micke, wellcome-Landeskoordinatorin für Nordrhein-Westfalen, war leider verhindert, schickte aber einen schriftlichen Gruß nach Lengerich und fand darin ebenfalls lobende Worte: „Bereits seit 5 Jahren gibt es wellcome und die Familienpaten in Lengerich. Herzlichen Dank für Ihre wertvollen Zeitspenden und für Ihren großartigen Einsatz, Familien in dieser turbulenten Zeit zu unterstützen.“

    Für beide Projekte werden weitere Ehrenamtliche gesucht. Weitere Infos und Kontakt bei Koordinatorin Theresa Scholz-Hoffmann unter 05481 30542-40 oder per Mail an lengerich@wellcome-online.de.

    Text: Jennifer Clayton, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Diakonisches Werk im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg

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    news-550Wed, 19 Feb 2020 11:26:08 +0100Weniger Schoki, dafür fair gehandelt - Ev. Kindergarten in Westerkappeln ist erste "Faire Kita"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/weniger-schoki-dafuer-fair-gehandelt-ev-kindergarten-in-westerkappeln-ist-erste-faire-kita/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d595344e9e07ea1a13ef7ae494445844Da waren die Kinder im Kindergarten Am Kapellenweg mächtig stolz: Sie alle haben dazu beigetragen, dass ihr Kindergarten das Siegel "Faire KITA" erhalten hat. Die Auszeichnung hat Beate Steffens, Promoterin für entwicklungspolitische Bildungsarbeit, verliehen. Damit ist die Kita am Kapellenweg die erste Kita in Westerkappeln, die das Siegel "Faire KITA" trägt. Den Bericht aus der Ibbenbürener Volkszeitung lesen Sie rechts unter dem Foto. Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung 15.2.2020 - Anika Leimbrink©ivz.medien.GmbH & Co.KG, alle Rechte vorbehalten. news-549Wed, 19 Feb 2020 08:38:03 +0100Ökumenisches Versprechen - Ev. Kirchengemeinde Jakobi zu Rheine bekräftigt ihre Zusammenarbeit mit katholischer Gemeinde St. Dionysiushttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenisches-versprechen-ev-kirchengemeinde-jakobi-zu-rheine-bekraeftigt-ihre-zusammenarbeit-mit-k/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4ee1edeeae5b11f555c921e623864562Die ökumenische Zusammenarbeit in Rheine ist stark. Und das ist schon seit Jahren so. Im Jahr 2018 hat die Evangelische Johannes-Gemeinde mit ihrer katholischen Schwestergemeinde eine Partnerschaftsvereinbarung getroffen. Auch in der Ev. Gemeinde Jakobi zu Rheine wird schon jahrzehntelang eine intensive ökumenische Partnerschaft mit der katholischen Gemeinde St. Dionysius gepflegt. Im Januar 2020 haben beide Gemeinden (Presbyterium und Pfarrgemeinderat) jetzt dieses Zusammenwirken und -leben mit einem gemeinsamen „Ökumenischen Versprechen“ in der Stadtkirche St. Dionysius unterstrichen und für die Zukunft festgeschrieben. 

    Die Hoffnung auf die Einheit auch am „Tisch des Herrn“

    Das „Ökumenische Versprechen“ fasst in vier Thesen zusammen, wie Ökumene vor Ort in der Verkündigung, der Seelsorge, der Bildungs- und Erziehungsarbeit sowie in der Liebe zum Mitmenschen und der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung gelebt wird. Darauf folgt jeweils ein gemeinsames Versprechen. „Wir versprechen, auch in Zukunft ökumenische Gottesdienste zu feiern, wo immer es sich anbietet. Darüber hinaus wollen wir nicht nachlassen in der Hoffnung auf die Einheit auch am „Tisch des Herrn““… heißt es unter anderem im Versprechen zum Thema „Verkündigung des Evangeliums durch Wort und Musik.“

    Bis dahin wird „die Gewissensentscheidung der einzelnen Christinnen und Christen hinsichtlich ihrer Teilnahme oder Nichtteilnahme am Abendmahl bzw. an der Eucharistie“ respektiert.

    Ökumenischer Aufruf zum Reformationsfest 2017 war wichtiger Anstoß

    Ein wichtiger Anstoß dazu, ein „Ökumenisches Versprechen“ zu formulieren, sei der Ökumenische Aufruf der Westfälischen und Lippischen Landeskirche sowie des Bistums Münster aus Anlass des Reformationsfestes 2017 gewesen, meint Jürgen Rick rückblickend. Alle Gemeinden seien damals zu Ökumenischen Vereinbarungen aufgerufen worden.

    Viel Neues ist aus dem Zusammenwachsen hervorgegangen: Nach einer ersten Ökumenischen Gemeindefahrt „Auf den Spuren Luthers“ 2017 ist im Jahr 2020 eine gemeinsame Fahrt „Auf den Spuren des Heiligen Dionysius“ geplant. Zwischenzeitlich sind die Gemeinden St. Dionysius, St. Josef, St. Michael und St. Elisabeth fusioniert. Ein „Ökumenischer Markt der Möglichkeiten“ hat die ökumenischen Gemeindefeste abgelöst. Zweimal jährlich treffen sich die Seelsorger-Teams der Gemeinden zu ökumenischen Dienstgesprächen.

     

    Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) sprach mit Pfarrer Jürgen Rick (Ev. Kirchengemeinde Jakobi zu Reine) und Pfarrer Thomas Lemanski (Katholischen Kirchengemeinde St. Dionysius, Rheine):

    Drei Fragen zum Ökumenischen Versprechen:

    Welche Zielsetzung verfolgt das „Ökumenische Versprechen“?

    Pfarrer Jürgen Rick: Mit dem Ökumenischen Versprechen wollen die beiden Gemeinden einerseits die gelebte ökumenische Zusammenarbeit beschreiben. Andererseits werden die zukünftigen Ziele der Zusammenarbeit benannt. Beide Gemeinden versprechen sich darüber hinaus gegenseitig, gemeinsam diese Zukunft zu gestalten. Mit den Beschlüssen der gemeindeleitenden Gremien, der feierlichen Unterzeichnung des Versprechens, der öffentlichen Ausstellung des Dokumentes in der St. Dionysius- und der Jakobi-Kirche sowie der Verbreitung gedruckter Exemplare bekommt die Zusammenarbeit einen durchaus verbindlichen Rahmen  - und das ist ausdrücklich so gewollt!

    Nach wie vor werden beide Gemeinden natürlich eigene Akzente und Schwerpunkte in ihrer Gemeindearbeit setzen, ihr eigenes Profil deutlich machen wollen. Aber das ist ja kein „Ökumenisches Phänomenen“, sondern ist auch in der Zusammenarbeit zwischen zwei evangelischen oder zwei katholischen Gemeinden der Fall.

    Pfarrer Thomas Lemanski: „Aus unserer Sicht ist es sehr zu begrüßen, dass wir unabhängig von handelnden Einzelpersonen als Pfarrei das Ökumenische Versprechen beschlossen haben – mit Einstimmigkeit im Kirchenvorstand, im Pfarreirat und im Seelsorgeteam. Das ist ein gutes Fundament, auf dem die im Versprechen beschriebenen Punkte und Ziele auf einer sehr breiten Basis in der Zukunft ausgestaltet werden können. Grundlegende Zielsetzung ist es dabei sicherlich, neben vielen Sachfragen diese breite Zustimmung zur Ökumene im Allgemeinen fortzuschreiben und zu festigen“.

    Welche Wünsche haben die Gemeindeglieder an die Ökumene?

    Pfarrer Jürgen Rick: „Aus Sicht der Minderheitskonfession - also der Evangelischen in Rheine – ist es nicht selbstverständlich, eine derart hohe Wertschätzung durch die katholischen Gemeinden zu erfahren – auch in der Öffentlichkeit - und in vielen Aufgabenfeldern ganz gleichberechtigt zusammenarbeiten zu können. Und dafür sind wir dankbar. Es gibt zwar hier und da Menschen, die von ökumenischer Zusammenarbeit nicht viel halten. Die meisten verstehen jedoch nicht, warum die Christenheit überhaupt so zersplittert ist. Und sie verbinden damit sogar die Hoffnung, dass aus evangelischer und katholischer Kirche irgendwann eine vereinigte Kirche wird und alle Unterschiede aufgehoben sind.

    Pfarrer Thomas Lemanski: „Vielleicht ist die Ökumene heute in Rheine so selbst-verständlich, dass sie als eigenes Thema vielen nicht im Bewusstsein ist. Deshalb fehlen vielleicht auch klare Wünsche bei Einzelnen. Überall dort, wo aber immer noch besonders im familiären Bereich die verschiedenen Konfessionen eher als trennend und nicht als verbindend erfahren werden, gibt es den klaren Wunsch nach Einheit oder Regelungen, wie man die Einheit im religiösen Bereich zuhause oder beim gemeinsamen Kirchgang herstellen kann. Der Hinweis im ökumenischen Versprechen auf die Gewissensfreiheit ist unser Versuch vor Ort dazu“.

    Wie schätzen Sie die Chancen der ökumenischen Zusammenarbeit vor dem Hintergrund zurückgehender Mitgliederzahlen ein?

    Pfarrer Jürgen Rick: „Wenn denn schon die Mitgliederzahl in beiden Kirchen derart schrumpfen wird und die finanziellen Möglichkeiten deutlich geringer werden, wie es prophezeit wird, kann die Zusammenarbeit, ja sogar die noch verstärkte Zusammenarbeit, geradezu notwendig bzw. überlebenswichtig werden. Und dann gilt mehr denn je: „Nur gemeinsam sind wir stark! Nur gemeinsam haben wir noch die Möglichkeit, als Gemeinde Jesu Christi in dieser Welt zu leben und unsere Stimme einzubringen.“ Sicherlich ist dies Zukunftsmusik – noch. Aber es ist wichtig, auch das schon im Ökumenischen Versprechen im Blick zu haben!“

    Pfarrer Thomas Lemanski: „Die gegenwärtigen Entwicklungen bei den Mitgliederzahlen schaffen in der Tat wahrscheinlich eher Fakten als es denn durch theologische Diskussionen passiert. Die gemeinsame Nutzung von Immobilien der beiden Pfarreien und die ganz praktische Zusammenarbeit bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – z.B. am Friedhof – haben wir in den Blick genommen. Hier ist ein Sich-Gegenseitig-Stützen sicherlich in den nächsten Jahren eine Möglichkeit, die gemeinsame Umsetzung des Kirche-Seins im Alltag zu erleben“.

    Das Ökumenische Versprechen zum Download finden Sie auf der Gemeinde-Homepage unter: https://jakobi-rheine.ekvw.de/aktuelles/.

    Interessenten können das gedruckte Versprechen auch im Gemeindeamt per Mail anfordern: gemeindeamt@jakobi-rheine.de.

     

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    news-532Wed, 19 Feb 2020 08:30:00 +0100Mitarbeitende des Verbands wählen Mitarbeitervertretung - Gemeinsamer Tag mit gutem Miteinander und intensivem Austauschhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mitarbeitende-des-verbands-waehlen-mitarbeitervertretung-gemeinsamer-tag-mit-gutem-miteinander-und/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bc0ea36835caf101fd9cfd4c959fad65Ein Glas Sekt und ein Stück Buttercreme-Torte durften nicht fehlen als am 28. Januar die Mitarbeitenden der in den Verband übergeleiteten Verwaltungen der Kirchenkreise Münster Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken zu ihrer ersten Versammlung in Lengerich zusammentrafen. Zum 1. Januar 2020 sind die drei Kreiskirchenämter Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg fusioniert. Am 28. Januar 2020 wählten die 56 anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbandes der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg ihre erste gemeinsame MAV. Aufgrund der neuen Größe des Verwaltungsamtes mussten fünf Vertreter gewählt werden. Hierfür stellten sich insgesamt acht Kandidatinnen/Kandidaten zur Verfügung, sodass die neue MAV auch auf drei Ersatzmitglieder zurückgreifen kann.

    Der Tag startete mit einem gemütlichen Frühstück, darauf folgte dann die Wahl.

    Zur Mitarbeitervertretung des Verbands wurden

    - Alexander Löw

    - Stefanie Czekalla

    - Ricarda Walter

    - Bernhard Lechler

    - und Kerstin Eschmann

    gewählt.

    Nach einer gemeinsamen Wanderung zum Lengericher Canyon mit anschließendem Mittagessen führten teambildende Maßnahmen zu einem weiteren Kennenlernen und zur Verstärkung des WIR-Gefühls der neuen Kolleginnen und Kollegen untereinander.

    Beim gemeinsamen Kaffeetrinken stellte die Verwaltungsleitung den Mitarbeitenden zur allgemeinen Überraschung das neue Logo des Gemeinsamen Kreiskirchenamtes auf der Torte vor. Dann stießen alle auf gute Zusammenarbeit an.

    Text: Ricarda Walter und Alexander Löw

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    news-548Wed, 19 Feb 2020 08:29:26 +0100Gospel-Party im Bonhoeffer-Haus - Judy Bailey und ihre Band reißen Workshop-Teilnehmer mithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gospel-party-im-bonhoeffer-haus-judy-bailey-und-ihre-band-reissen-workshop-teilnehmer-mit/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4162ccb23362cf5eaab5ed98ce7cb3d7„Legt doch mal die Noten weg“, wünscht sich Leroy Johnson. Von seinem Podium hat der Musiker einen guten Blick auf die mehr als 150 Sängerinnen und Sänger, die sich Mitte Februar zum 23. Westerkappelner Gospelworkshop im Dietrich-Bonhoeffer-Haus versammelt haben. Johnson sieht aber nicht nur den XXL-Chor mit gut gelaunten und hoch motivierten Menschen, sondern auch viele Notenhefte, die die Frauen und Männer davon abhalten, in seine Richtung zu schauen. Also weg mit den Noten, denn heute ist Stimmung angesagt. Und die liest man im Gesicht des Leiters ab.

    „Let`s have a party“, ruft Leroy Johnson in den Saal, und die Sänger zwischen 15 und 75 Jahren lassen sich nicht lange bitten, schwelgen in Rhythmen und Melodien, genießen Gemeinschaft, Freude und „Wellness für die Seele“. Auch wenn es keine Party, sondern intensive Probenarbeit ist, könnte die Stimmung kaum besser sein.

    Das liegt zum einen an den Teilnehmern, von denen drei Viertel „Wiederholungstäter“ sind, zum anderen an dem Team, das gemeinsam mit Johnson dem XXL-Chor mit Rhythmus, Groove und Bewegung einheizt.

    „Anders als sonst, aber sehr begeisternd“ finden Kirchenmusikdirektor Martin Ufermann, regelmäßige Teilnehmer und Neueinsteiger diese Atmosphäre.

    Die international bekannte Gospelsängerin Judy Bailey und ihre Band nach Westerkappeln zu bekommen, sei ein Glücksfall gewesen, erinnert sich Ufermann, der mit der Verpflichtung des Teams eine kurzfristig entstandene Lücke in der Leitung des Workshops füllen konnte. Eine gute Entscheidung, sagt er angesichts „der Stimmung, wie man sie im Tecklenburger Land nicht so oft hat“.

    Eine Notlösung sind Judy Bailey, Leroy Johnson, Patrick Depul, Thilo Speckmann und Daniel Jakobi wahrlich nicht. Mit Schwung und Energie hat das Ensemble den Chor im Griff, studiert eine Reihe von Songs aus Baileys Feder mit ihm ein, lässt Notenblätter gerne links liegen, aber lässige Körperhaltung niemals durchgehen.

    „Nicht in den Seilen hängen, sondern fest mit der Erde verbunden sein“, fordert Johnson die Sänger dazu auf, sich mit geradem Rücken auf die Stuhlkante zu setzen und beide Füße fest am Boden zu halten.

    „Celebrate him and get your soul waking. Lift up your voice“ aus dem Song „Make some noise“ gelingt so besser. Das hören auch die Sänger, die sich auf den Positionswechsel eingelassen haben und frei durchatmen können.

    „He's amazing, so get up and praise him“, heißt es weiter im Refrain, bevor ein vielstimmiges „Make some noise“ in die Bridge überleitet.

    Auch die Besucher des Abschlusskonzerts in der Stadtkirche am folgenden Tag sollen mitsingen. „Ein Konzert mit Leuten, nicht nur für Leute“ soll es werden, und damit das auch wirklich klappt, hat das Team bunte Pappschilder mitgebracht, die die Sänger hochhalten sollen, um den Menschen in den Kirchenbänken den richtigen Text an den richtigen Stellen vorzugeben.

    Die Vorfreude auf das Konzert trägt zur großartigen Stimmung während des Workshops bei. Ob Glück, Trauer, Sorge oder einfach nur Spaß an den Songs und am Singen, jedes Gefühl hat in der Gemeinschaft seinen Platz. Eben wie auf einem Abend mit vielen guten Bekannten.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-545Tue, 18 Feb 2020 14:00:00 +0100Superintendent André Ost spricht den Feuerwehrleuten und trauernden Angehörigen zum Unglück in Lienen sein Mitgefühl aushttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/superintendent-andre-ost-spricht-den-feuerwehrleuten-und-trauernden-angehoerigen-zum-unglueck-in-liene/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=dcf5badc516dccb02ade2603b9fffc25In Schreiben an den Kreisbrandmeister Ralph Raphael Meier (Verband der Feuerwehren im Kreis Steinfurt) und die Freiwillige Feuerwehr Lienen spricht Superintendent André Ost den Feuerwehrleuten und trauernden Angehörigen sein Mitgefühl aus: "Mit großer Bestürzung haben wir in unserem Kirchenkreis die Ereignisse um die Explosion des Hauses am Diekesdamm in Lienen verfolgt, bei der am Samstag vor einer Woche der junge Feuerwehrmann Stefan im Einsatz sein Leben verlor und vier weitere Feuerwehrleute schwer verletzt wurden. Die Ereignisse in Lienen haben uns erschüttert und bewegt. Die Feuerwehr leistet einen unverzichtbaren Dienst für unser Gemeinwesen. Sie ist darauf angewiesen, dass sich Menschen für diese wichtige Aufgabe rufen lassen.

    Die Mitglieder der Feuerwehr werden für ihre Einsätze sorgfältig ausgebildet und vorbereitet. Sie können sich in der Regel auf ihr Wissen, auf ihre Erfahrung und nicht zuletzt auch auf eine tragende Gemeinschaft verlassen.

    Dass Einsätze der Feuerwehr gefährlich, mitunter auch lebensgefährlich sein können, ist dabei sicher immer bewusst.

    All dies konnte jedoch nicht ein solches Unglück verhindern, wie es vor einer Woche in Lienen geschehen ist. Erst recht nicht, wenn es mit solcher Heimtücke herbeigeführt ist, wie es nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen den Anschein hat.

    Die Angehörigen und die Kameraden der Feuerwehr bleiben in großer Trauer über den Verlust eines jungen Lebens zurück. Hinzu kommt die Sorge um die Verletzten. Jedem von Ihnen wird bewusst sein, dass es ihn genauso hätte treffen können. Die Gefährlichkeit und Zerbrechlichkeit unseres Lebens tritt uns in einem solchen Ereignis schlagartig vor Augen.

    Gleichzeitig erfüllt es uns aber auch mit Entsetzen, dass Menschen zu solchen Taten fähig sind, die den Verlust von Menschenleben offenbar bewusst in Kauf nehmen.

    Es bereitet uns große Sorge, dass die Bereitschaft zur Gewalt in unserer Gesellschaft zunimmt und oftmals auch vor der Arbeit der Rettungskräfte nicht mehr Halt macht.

    Umso wichtiger und wertvoller ist es, dass sich Menschen dennoch dieser Aufgabe widmen. Sie gibt unserem Zusammenleben ein menschliches und verantwortliches Gesicht.

    Wir begleiten die Arbeit der Feuerwehr mit großer Hochachtung und unterstützen sie als Kirche im Rahmen unserer Möglichkeiten.

    Durch die Arbeit unserer ökumenisch verantworteten Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt und den Dienst von Pfarrer Jörg Zweihoff in der Psychosozialen Unterstützung der Einsatzkräfte haben wir in den vergangenen Tagen einen Beitrag leisten können, um das Entsetzen über das tragische Unglück aufzufangen und die betroffenen Menschen zu begleiten. Der von Pfarrerin Miriam Seidel und Pastoralreferent Norbert Brockmann geleitete Gedenkgottesdienst in der Ev. Kirche in Lienen gab der Trauer über das Geschehene einen Raum.

    Unsere Gedanken sind bei den trauernden Angehörigen. Und wir wünschen allen von dem Unglück Betroffenen Gottes Beistand und Kraft".

    André Ost,

    Superintendent

     

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    news-547Tue, 18 Feb 2020 13:49:28 +0100Gemeinsam auf den Weg machen - Superintendenten empfangen neuen Kreisdechanten Jochen Reidegeldhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeinsam-auf-den-weg-machen-superintendenten-empfangen-neuen-kreisdechanten-jochen-reidegeld/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c762f074e178db0b7de4b1aa9a91dcd5„Wir pflegen im Kreis Steinfurt seit vielen Jahren eine wunderbare ökumenische Zusammenarbeit, die ich gerne mit Ihnen fortsetzen möchte.“ Mit diesen Worten empfing der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, Joachim Anicker, den neuen Steinfurter Kreisdechanten Dr. Jochen Reidegeld. Auch André Ost, Superintendent des Nachbarkirchenkreises Tecklenburg, sowie Anickers Stellvertreter Pfarrer Hans-Peter Marker begrüßten den neuen Kreisdechanten bei seinem Antrittsbesuch gemeinsam mit Kreisdekanatsgeschäftsführer Matthias Kaiser.Dass auch der neue Kreisdechant an die gute ökumenische Zusammenarbeit anknüpfen möchte, wurde schnell deutlich. „Wir erleben in unterschiedlicher Heftigkeit, dass die gesellschaftliche Akzeptanz der Kirchen nachlässt“, so Reidegeld. Es wird in Zukunft wichtig sein, dass wir die Institution Kirche in den Hintergrund und dafür unsere christliche Botschaft in den Vordergrund stellen. Das kann nur gelingen, wenn wir uns als Kirchen gemeinsam auf den Weg machen“, zeigte sich der Kreisdechant überzeugt.

    Den Rückbau angesichts sinkender Mitgliederzahlen und Finanzmittel zu gestalten und gleichzeitig in der Gesellschaft als Kirche erkennbar bleiben, darin sieht auch Anicker eine große Aufgabe für die Zukunft. „Ich bin sehr dankbar, wenn wir das, wo immer es geht, gemeinsam tun können“, so der Superintendent. „Die Menschen erwarten von uns Einigkeit in den wichtigen Fragen, aber die Gemeinsamkeit macht uns auch glaubwürdiger und stärker.“

    „Wir haben im Kreis Steinfurt bereits eine gute ökumenische Basis“, machte Ost deutlich. Einige Gemeinden hätten bereits Partnerschaftsvereinbarungen aufgesetzt, um die ökumenische Arbeit weiter zu stärken. Auch eine gemeinsame Gebäudenutzung sei in einigen Gemeinden selbstverständlich. Dieses Thema ist auch für Reidegeld wichtig: „Wir müssen die Gemeinden ermutigen, ihre Kirchengebäude gemeinsam zu nutzen. Auch müssen wir schauen, wo wir in der Verkündigung zusammenwirken können.“

    Nicht nur in den Gemeinden vor Ort, auch auf der Ebene der Kirchenkreise und Kreisdekanate gibt es teils seit Jahren etablierte ökumenische Projekte. So sind bei der Notfallseelsorge evangelische und katholische Christen gemeinsam mit großem ehrenamtlichen Engagement im Einsatz. Alle zwei Jahre findet im Münsterland eine ökumenische Kirchennacht statt, in diesem Jahr ist sie bereits für den Abend des 7. November festgelegt. Auch für den ökumenischen Kirchentag 2021 sind die Planungen bereits angelaufen: Hier planen beide Konfessionen eine gemeinsame Fahrt nach Frankfurt. Und ab dem 1. April wird es bei Radio RST ein neues, ökumenisches Verkündigungsformat geben.

    Als erste gemeinsame Initiative wurde jetzt verabredet, in einen fachlichen Austausch über die Erarbeitung von Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalt im Raum der Kirchen zu treten; denn beide Konfessionen arbeiten zurzeit am Aufbau wirksamer Verfahrensstandards zum Schutz besonders von Kindern und Jugendlichen.

    Text: Maleen Knorr

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    news-544Mon, 17 Feb 2020 12:18:32 +0100"Der Herr ist mein Licht und mein Heil" - Pfarrer Jürgen Nass nach 25-jähriger Tätigkeit in der Krankenhauseelsorge in den Ruhestand verabschiedethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-herr-ist-mein-licht-und-mein-heil-pfarrer-juergen-nass-nach-25-jaehriger-taetigkeit-in-der-kran/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c5c0d1ffc3a54dd19f17a379f4f692b8Im Rahmen eines Gottesdienstes am 16. Februar in der Christuskirche Ibbenbüren wurde jetzt Pfarrer Jürgen Nass nach 25-jähriger Tätigkeit als Krankenhausseelsorger im Klinikum Ibbenbüren aus der 3. Kreispfarrstelle des Kirchenkreises Tecklenburg in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet. Nach der Entpflichtung durch Superintendent André Ost wird er zum 29. Februar 2020 seinen Ruhestand antreten. Ab dem 1. Mai wird Pfarrerin Andrea Klausmann aus dem Kirchenkreis Münster seine Nachfolge übernehmen.„In deiner Arbeit haben wir dich als eine stabile und verlässliche Größe erlebt“, betonte Super-intendent André Ost in der mit 200 Gästen gut gefüllten Christuskirche. „Du bist als Gesicht der Ev. Krankenhauseelsorge im Klinikum Ibbenbüren bei Patienten, den Kollegen aus der Klinikseelsorge und auch bei der Klinikleitung geschätzt in deiner Fachlichkeit, deiner Präsenz und in deiner ruhigen, besonnenen Art, den Menschen zu begegnen“. Alle würden Jürgen Nass als ruhenden Pol mit klarer Struktur und gutem Urteilsvermögen kennen, so André Ost.

    Jederzeit mit dem Dabeisein Gottes gerechnet

    Mit seiner Persönlichkeit würde der Krankenhausseelsorger Fähigkeiten mitbringen, die für die Seelsorge wichtig seien: gut zu beobachten, gut hinzuhören, auf Zwischentöne zu achten und in der Begegnung eine Atmosphäre des Vertrauens herzustellen. „Die Aufgabe im Krankenhaus hat dich erfüllt“, unterstrich der Superintendent. In seiner Arbeit habe der Seelsorger durch seine Begleitung, oftmals nach einer lebensumstürzenden Diagnose, Menschen helfen und zur Seite stehen können.

    Sein besonderes Interesse lag in der Seelsorge

    In seiner Pfarrstelle in Rehme bei Bad Oeynhausen sammelte Jürgen Nass zunächst sieben Jahre (von 1988–1995) Gemeindeerfahrung. Doch sein besonderes Interesse lag stets in der Seelsorge. Deshalb führte ihn sein Weg in die Krankenhauspfarrstelle nach Ibbenbüren. Doch nicht nur die Seelsorge am Krankenbett, auch die Verkündigung in Andachten und Gottesdiensten sowie in den Kirchen der Ibbenbürener Gesamtgemeinde umfasste seinen Dienst. „Allen war immer im Bewusstsein, dass die evangelische Krankenhausseelsorge und diese Kirchengemeinde in einer engen Verbindung stehen“, unterstrich Ost. Sein besonderes Engagement galt darüber hinaus der Diakonie im Kirchenkreis. Auch im Ruhestand wird er seine Aufgabe als theologischer Vorstand im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Tecklenburg weiterführen.

    Der Psalmvers hat mich nach vorne schauen lassen

    Jürgen Nass stellte Psalm 27,1 in den Mittelpunkt seiner Predigt zur Verabschiedung. Darin heißt es: “Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?“ „Dieser Psalmvers hat mich jahrzehntelang begleitet, in schwierigen wie in banalen Situationen“, machte der Krankenhausseelsorger deutlich. „Er hat mir geholfen, Kraft gegeben, mich aushalten lassen, mich getröstet und nach vorne schauen lassen“. Vor allem habe der Vers ihn in der Seelsorge begleitet. Jesus Christus habe gesagt, dass seine Kraft in den Schwachen mächtig sei. „In meiner Schwachheit, in Zweifel und Mutlosigkeit spricht er mich an, geht an meiner Seite, um mich zu stützen und, wenn es sein soll, mich zu tragen“, betonte er.

    In Segensvoten übermittelten ihm seine Kollegen und Kolleginnen aus dem Pfarrdienst und der Ökumenischen Krankenhausseelsorge gute Wünsche für den Wechsel in den Ruhestand. Mit dem von Jürgen Nass selbstgetexteten Kanon „Gottes Augen sehen Dich“ verabschiedeten sich Gemeinde und Kollegen von dem beliebten Krankenhausseelsorger.

    „You´ll never walk alone“

    „Sie haben mein Leben reicher gemacht“, bemerkte Nicolas Kelly, Kaufmännischer Direktor des Klinikums Ibbenbüren, beim anschließenden Empfang im Panorama-Café des Klinikums. Als Mitglied des Ethik-Komitees und Mitbehandler in der Psychoonkologie habe Jürgen Nass seine Handschrift hinterlassen.

    Das Team aus der Ökumenischen Krankenhausseelsorge bedankte sich mit einem Korb mit Nützlichem für die Gartenarbeit für das „gemeinsame Gärtnern“ in den vergangenen Jahren. „Die Ök. Krankenhausseelsorge zeichnet sich dadurch aus, dass alle daran mitwirken, im Garten Gottes die Liebe aufleuchten zu lassen“, machte Diakon Manfred Liesbrock deutlich. Pfarrerin Margarete Steinmann vom Seelsorgekonvent des Kirchenkreises Tecklenburg dankte Jürgen Nass für seine ruhige stetige Art, mit der er neue Wege eingeleitet habe. „Das Verbindende zwischen Fußball und Krankenhausseelsorge macht aus: „You´ll never walk alone (Du gehst nie allein)“, so Barbi Kohlhage vom Vorstand des Konvents der Krankenhausseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Sie spielte damit auf die Fußballleidenschaft von Jürgen Nass an.

    „Du bist ein toller Mensch und guter Seelsorger“, meinte Pfarrer Jörg Zweihoff in seinem Grußwort für das Pfarrteam der Kirchengemeinde Ibbenbüren abschließend. Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte sorgte mit lockerem Jazz für entsprechende Stimmung. Mit dem Song „One for my baby, one for the road“ nahm er Bezug auf die Motorrad-Leidenschaft von Jürgen Nass. Mit dem Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“ und guten Gesprächen am Kalten Buffett klang der Empfang aus.

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    news-543Mon, 17 Feb 2020 08:50:00 +0100 Zuhören und erfahren, welche Fragen und Themen der Gemeinde wichtig sind - Visitation in der Ev. Kirchengemeinde Schalehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zuhoeren-und-erfahren-welche-fragen-und-themen-der-gemeinde-wichtig-sind-visitation-in-der-ev-ki/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b6534b4be46bd5cb61b4b43da43c0f2dEine ereignisreiche Woche mit vielen Begegnungen liegt vor der Ev. Kirchengemeinde Schale: vom 23. bis 27. Februar 2020 findet in der Kirchengemeinde die kreiskirchliche Visitation statt. „Wir wollen eine Woche zuhören und erfahren, welche Fragen und Themen der Kirchengemeinde Schale wichtig sind“ so Superintendent André Ost im Vorfeld. Die Visitation sei eine Chance, um voneinander zu lernen, miteinander ins Gespräch zu kommen und neue Perspektiven zu entwickeln. Ein Expertenteam, bestehend aus Mitgliedern des Kreissynodalvorstands (KSV) und Fachleuten aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen sowie der Verwaltung wird in den Gemeindegruppen zu Gast sein und ausführliche Gespräche mit den Beteiligten führen. Es informiert sich über die Gemeindearbeit, die Kirchenmusik, die ökumenische Zusammenarbeit, die Flüchtlingsarbeit und die Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort.

    Eröffnet wird die Visitation mit einem Gottesdienst am Sonntag, 23. Februar, um 10.00 Uhr, in der Ev. Kirche in 48496 Hopsten-Schale, Kirchstraße 12. Im Gottesdienst wird Superintendent André Ost die Gemeinde begrüßen und über die Visitation informieren. Nach dem Gottesdienst findet im Gemeindehaus eine Gemeindeversammlung statt. Alle Interessierten sind herzlich zum Gottesdienst eingeladen.

     

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    news-546Sun, 16 Feb 2020 11:00:00 +0100Regionaler Konfirmandentag zum Thema "Sucht, Süchte, Sehnsucht"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/regionaler-konfirmandentag-zum-thema-sucht-suechte-sehnsucht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=242c4e5d573bd21389e5e7c278676e2eStändig am Handy, nicht zufrieden mit dem eigenen Gewicht und Körper, sich einfach mal ausschalten aus der nervigen Wirklichkeit – auch Jugendliche im Konfirmandenalter können von „Süchten“ bei sich und anderen erzählen. Grund genug den regionalen Konfirmandentag der evangelischen Kirchengemeinden Lengerich, Ladbergen, Kattenvenne und Lienen diesem Thema zu widmen. Im Lengericher Martin-Luther-Haus kamen gut 140 Jugendliche zusammen.In Workshops gab es medizinische Informationen, aber auch kreative, spielerische und sportlich- meditative Zugänge zu Medien- und Handysucht, zu Alkohol- und Drogenproblemen, zu Beziehungssüchten und zu Essstörungen.

    Dr. Ulrich Luedtke (ehemals LWL-Klinik), die Suchtberatung des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis, das Blaue Kreuz Lengerich und eine Yoga-Lehrerin unterstützten mit ihren Beiträgen und Übungen den Konfirmandentag.

    Ein Workshop beschäftigte sich kreativ mit dem biblischen Menschenbild nach Psalm 139. Ebenso ein Musikworkshop, der diesen Psalm mit Musikinstrumenten und Orff´schen Instrumenten ver-klanglichte. Im abschließenden Gottesdienst in der Ev. Stadtkirche Lengerich ging es um diesen Psalm, nach dem der Mensch für Gott eigentlich „wunderbar“ ist und sich somit nicht durch Drogen und Suchtmittel zu optimieren braucht.

    In den Pausen hatten die Jugendlichen Gelegenheit, die neue Jugendetage im Martin-Luther-Haus kennenzulernen. Dort hatten der CVJM und die Jugendreferentinnen Informationsstände und Spielangebote vorbereitet.

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    news-542Tue, 11 Feb 2020 07:34:00 +0100Augenblick mal! Kirche bei Radio RST - Ökumenisches Projekt geht im April an den Starthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/augenblick-mal-kirche-bei-radio-rst-oekumenisches-projekt-geht-im-april-an-den-start/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f1ab8e76c27c6b780e186dc4177e111d21 Sprecherinnen und Sprecher der evangelischen und katholischen Kirche aus dem Kreis Steinfurt gestalten ab April das Radioformat „Augenblick mal!“ bei Radio RST. Immer in den geraden Kalenderwochen sind die Kirchen mittwochs um 18.23 Uhr „on air“. Um für diese Aufgabe gut gerüstet zu sein, wurden die Sprecherinnen und Sprechern nun an zwei Schulungstagen fit gemacht für diese neue Herausforderung. Der erste Sprecher aus dem Kirchenkreis Tecklenburg wird Superintendent André Ost sein. Er wird am 15. April zu hören sein. Ihm folgt Pfarrerin Dörthe Philips. Sie hält die Kurzandacht am 10. Juni. „Im Lokalfunk müssen wir die Menschen dort abholen, wo sie stehen“, machte Referent Daniel Gewand vom Bistum Münster deutlich. „Um das zu erreichen, müssen wir außerhalb unserer kirchlichen Blase denken“. Er ermutigte die Teilnehmenden dazu, in ihren Beiträgen Dinge aus ihrem Leben in den Fokus zu rücken, die nichts mit ihrer Tätigkeit bei der Kirche zu tun haben.

    Besondere Hobbies und „unkirchliche“ Eigenschaften fanden sich dann auch zuhauf in der Gruppe. Eine Pfarrerin outete sich als begeisterte Turnierreiterin, eine Pastoralreferentin schwärmte von Punkmusik und ein Pfarrer berichtete von Einsätzen mit der Freiwilligen Feuerwehr.

    „Ein Beitrag ist dann für die Hörer relevant, wenn er mit ihrem Alltag zu tun hat“, betonte Referent Mathias Albracht, aus dem Rundfunkreferat des Bistums. „Um das zu erreichen, empfehle ich die Faustregel: Sprich von dir. Sprich von Gott. Sprich verständlich“, so Gewand.

    Mit der Atem-, Stimm- und Sprechtrainerin Jennifer Sünderkamp übten die Teilnehmenden an einem weiteren Schulungstag die Präsentation der fertigen Texte.

    Am 1. April geht der erste Beitrag auf Sendung – um 18.23 Uhr bei Radio RST – anschließend zum nachhören und nachlesen auf den Websites der Kirchenkreise und des Kreisdekanats:

    www.kreisdekanat-steinfurt.de

    www.kirchenkreis-tecklenburg.de

    www.der-kirchenkreis.de

    Das Projekt ist eine Kooperation des Kreisdekanats Steinfurt und der evangelischen Kirchenkreise Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken.

    Die Andachten zum Nachhören finden Sie rechts unter dem Foto zur Meldung.

     

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    news-541Mon, 10 Feb 2020 14:30:47 +0100„So viel Teilnehmende hatte wir noch nie!“ – Musikworkshop in Hörstelhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/so-viel-teilnehmende-hatte-wir-noch-nie-musikworkshop-in-hoerstel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b8a1d414d2ff4d87392fae59e028f94fWer heute junge Menschen für die Kirche begeistern will, der muss neue Wege gehen. Das wissen auch all jene Verantwortlichen, die am zweiten Februarwochenende bereits zum zwölften Mal zu einem Musikworkshop in die Hörsteler Friedenskirche einluden. Angesprochen waren in erster Linie Jugendliche und junge Erwachsene, die Spaß am Singen oder Musizieren haben, aber ebenso auch alle Älteren, die sich von zeitgenössischer Musik und modernen Inhalten begeistern lassen – und das kirchenkreisweit!

    48 Teilnehmende ab zehn Jahre zählte die Veranstaltung, die bereits Freitagnachmittag begann und am Sonntagvormittag mit einem Jugendgottesdienst, in dem das Erarbeitete präsentiert wurde, endete. „So viele wie diesmal waren es noch nie!“, freute sich der gastgebende Pfarrer Martin Pfuhl, der selbst im Chor mitsang. Damit seien dann aber die Kapazitätsgrenzen des Altarraums mehr oder weniger erreicht, bedauerte Pfuhl, der an diesem Wochenende viel Verantwortung abgeben konnte: Die musikalische Gesamtleitung des Gottesdienstes, der sich mit dem Thema Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit des Menschen befasste, lag in den Händen von Jugendreferent Heinz-Gerd Wanning, der sich zusammen mit dem Team Max Koch (E-Gitarren), Peter Folwarczny (Konzertgitarren), Sascha Folwarczny (E-Bass), Jochen Wiehager (Schlagzeug) und Olga Neugum (Chor) um die Erarbeitung der ausgewählten Stücke in den einzelnen Gesangs- und Instrumentalgruppen kümmerte. Außerdem unterstützte Andreas Winnemöller die Musiker noch an Klavier und Keyboard. Auch für die Predigt war diesmal Heinz-Gerd Wanning verantwortlich.

    „Wir brauchen was für die jungen Leute“, erklärt der Jugendreferent, der sich ebenfalls über das große Interesse (viele waren bereits zum wiederholten Mal dabei, eingeladen sind aber grundsätzlich alle Menschen, die Spaß am gemeinsamen Singen und musizieren haben), freute. Für Abwechslung ist dabei grundsätzlich gesorgt: Jedes Mal wird ein anderes Thema gewählt – in diesem Jahr war es „One – Hit – Wonder – Hits“ -, zu denen dann einige Musikstücke ausgesucht werden (auch wenn diesmal nicht alle Lieder die Vorgabe erfüllten, denn „Ich wünsch dir“ und „Auf das, was da noch kommt“, fallen eindeutig nicht in diese Kategorie). Anders bei „Life is life“ von Opus und „Lemon Tree“ von Fools Garden: Zu ihrer Zeit echte Hits, sind insbesondere die Bandnamen längst in Vergessenheit geraten. Aber egal, Spaß hatten die Workshopteilnehmer bei der Umsetzung allemal! Und für die Instrumentalisten gab es noch den einen oder anderen Extrauftritt, denn immer nur in der zweiten Reihe stehen muss bei diesem Workshop niemand.

    Einzig Heinz-Gerd Wanning stand vor einer echten Herausforderung: „Das Problem war: Wie kriegt man dazu inhaltlich was gebacken.“ Doch schließlich war auch hier eine Lösung gefunden. Rund um den Psalm 139 machte sich der Jugendreferent in seiner Predigt Gedanken zum Umgang mit Erfolg und Misserfolg und kam zu der Erkenntnis, dass nicht immer alles toll sein müsse, dass es aber wohl in jedem Leben irgendein Licht, irgendeinen Höhepunkt gebe, der dann Aufhängungspunkt und Kraftquell gleichermaßen sein könne.

    Doch nicht nur bei der musikalischen Ausgestaltung des Gottesdienstes waren die Workshop-teilnehmer aus vielen Gebieten des Kirchenkreises beteiligt, auch bei den Lesungen und Gebeten wurden sie miteinbezogen. „Die verschiedenen Altersgruppen der Akteure sprechen auch verschiedene Altersgruppen an“, erklärt Heinz-Gerd Wanning die Besonderheit des Gottesdienstes. Dieser wird zwar als Jugendgottesdienst gefeiert, und spricht damit in erster Linie Jugendliche an, ist aber genauso für all jene Erwachsenen gedacht ist, die Spaß an dieser Form des Gottesdienstes haben.

    „Wir wollen das auf jeden Fall weitermachen“, hofft Wanning auch im nächsten Jahr wieder auf das Interesse von Jung und Alt sowie die Zeit und Einsatzbereitschaft der einzelnen Workshopleiter. Schließlich sei der Musikworkshop in Hörstel in dieser Form etwas Besonderes. Nur in Westerkappeln gebe es mit dem alljährlichen „Gospelworkshop“ der evangelischen Gemeinde noch etwas Ähnliches, so der Jugendreferent.                     

    Text: Claudia Ludewig

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    news-540Mon, 10 Feb 2020 10:38:50 +0100Ökumenischer Gottesdienst „Winterlicht“: Licht als religiöses Symbol und Kunstwerkhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenischer-gottesdienst-winterlicht-licht-als-religioeses-symbol-und-kunstwerk/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ef485f4e289721d558ff9327ab10e1e9Bereits zum neunten Mal bot am 7. Februar das „Denkmal-Atelier“ DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst den Rahmen für einen besonderen Gottesdienst. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Arbeitsgemeinschaft „Klosterlandschaft“ luden dazu in die ehemalige Zisterzienserinnenabtei ein. Die Initiatoren der Aktion „finde dein Licht“ haben sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt der Klosterlandschaft in Westfalen-Lippe im Wortsinne zu „beleuchten“. Den ökumenischen Gottesdienst gestalteten Professor Dr. Norbert Ammermann, Kulturbeauftragter des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg und Christoph Winkeler, leitender Pfarrer in der Katholischen Kirchengemeinde St. Reinhildis Hörstel, liturgisch. Sie sprachen im Wechsel Bibeltexte, Gebete und Fürbitten, in denen das Licht Gottes, Freude an der Schöpfung und Zuversicht mitschwangen. Ilse Saatkamp stimmte musikalisch darauf ein und begleitete an Piano und Akkordeon die Gemeinde beim Gesang der wunderbar ausgewählten Lieder.

    Im Kloster Gravenhorst lässt sich das Spannungsfeld zwischen Kirche und Kunst auf wohltuende Art und Weise erleben. Der ehemals sakrale Ort hat sich zu einem zukunftsorientierten Erfahrungsraum für zeitgenössische Kultur entwickelt. Für die aktuelle Ausstellung „Winterlicht – Raumzeichnungen“ schuf Susanne Rottenbacher aus Berlin drei verschiedene Installationen aus Plexiglas, LED-Schläuchen und prismatischen Folien. Obwohl die Materialien sehr technisch sind, entfalten sie im Gleichklang von Licht und Raumarchitektur ein sinnenfrohes Erlebnis. „Lichtkunst an einem sakralen Ort zu präsentieren, liegt auf der Hand“, erklärte Berit Gerd Andersen. Licht sei ein zentrales religiöses Symbol, nicht nur im Christentum, betonte die Kuratorin der Ausstellung und Leiterin des Kunsthauses.

    In dieser eindrucksvollen Atmosphäre erlebten etwa 100 Besucher einen sehr persönlich gestalteten Gottesdienst. Für ihre Auslegungen der Kunstwerke hatten sich die Pfarrer intensiv mit den Werken beschäftigt und betrachteten sie aus verschiedenen Blickwinkeln. „Das Licht kommt um die Ecke geschossen, es ist in Bewegung, zieht Kurven und Schleifen“, so Professor Ammermann. Er hatte aus seinen Empfindungen zudem ein Musikstück komponiert, dem unter Bezug auf Mariä Lichtmess noch etwas Weihnachtliches innewohnte und das die Herzen der Zuhörer tief berührte. In der Bibel sei viel vom Licht Gottes die Rede, das niemand ertragen könne. „Im Blick auf Jesus erkennen wir, was sich in diesem Licht an Farben, Klang, Ton und Wunder zeigen kann“, stellte Pfarrer Ammermann fest. Er ging zudem noch auf die Frage ein, ob in der kirchlichen Sprache das Licht Gottes verharmlost, dessen Gefährlichkeit vergessen wird. Sein Musikstück stehe mit Bild und Klang dafür, dass die Liebe Gottes uns sehend und hörend machen will, uns fühlen, schmecken, empfinden lässt, erläuterte er den Gottesdienstbesuchern.

    Christoph Winkeler machte anhand der Figur eines Gartenzwerges deutlich, wie sich der Blick auf das Leben je nach Standort ändert. „Dies gilt auch für Gott, wir kennen ihn nie ganz“, sagte Christoph Winkeler. Er zeige sich in verschiedenen Seiten, als Barmherziger, wie als Richter. Die Lichtinstallationen müsse man sich ebenfalls erlaufen, um alle Facetten aufzunehmen. Dann könnten sie helfen, Gott und den Menschen auf die Spur zu kommen, so der Pfarrer. Er bezog sich auf die Geschichte des Propheten Simeon aus dem Lukasevangelium, der im Tempel von Jerusalem Jesus als den verheißenen Messias erkannte.

    Das anschließende Künstlergespräch moderierte Dr. Jörg Biesler, Kulturredakteur des WDR. Sie sei fasziniert von Räumen, jeder habe für sie eine eigene Persönlichkeit, erklärte Susanne Rottenbacher. Die drei Konstruktionen hatte sie extra für das Kloster erarbeitet. Das starre Material strahle eine enorme Dynamik aus, scheine ständig in Bewegung, empfand Dr. Biesler. Viele Fragen aus dem Publikum an die Künstlerin, die Pfarrer und die Kuratorin zum „Making of“, der Hängung, den Werkstoffen oder zur Funktion der Lichtbänder zeugten von dem großen Interesse. Noch bis zum 23. Februar ist Gelegenheit, sich selbst ein Bild von der außergewöhnlichen Installation „Winterlicht“ zu machen. Das Kunsthaus befindet sich in der Klosterstraße 10 in Gravenhorst, einem Ortsteil von 48477 Hörstel im Kreis Steinfurt.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-538Mon, 10 Feb 2020 07:31:53 +0100Zukunft des Kirchenkreises beginnt in Lotte - Feierliche Amtseinführung von Pastor Iven Benckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zukunft-des-kirchenkreises-beginnt-in-lotte-feierliche-amtseinfuehrung-von-pastor-iven-benck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=04a10784677d70e4ea1f312fcc52c607Alt-Lottes neuer evangelischer Pastor Iven Benck wurde am Sonntag, 2. Februar, in sein Amt eingeführt. Er ist im Kirchenkreis Tecklenburg der erste Pfarrer, der nicht ausschließlich für seine Gemeinde zuständig ist. Über die Zukunft des evangelischen Gemeindelebens beantwortete Superintendent André Ost drei Fragen (s. unten stehendes Interview).Die Begriffe Gipfelerlebnisse und Nachbarschaftspflege prägten bereits den Festgottesdienst mit Posaunen- und Kirchenchor zur Begrüßung des Seelsorgers. Superintendent André Ost und Amtsschwester Jutta Kiquio aus der Nachbargemeinde Wersen begleiteten den Gottesdienst. Beide Pastoren und das Presbyterium nahmen Iven Benck an neuer Wirkungsstätte offiziell auf – begleitet von herzlichem Applaus aus voll besetzten Bänken. Dass Iris Pfordt nicht bei den Presbytern stand, hatte den Grund, dass sie mit der Wahl ihres Schwagers Iven Benck aus dem Gremium ausgeschieden ist.

    In der Predigt beschrieb Bergfreund Iven Benck unter vielem anderen diesen Tag als einen der besonderen Gipfelerlebnisse seines Lebens. Das setzte sich im rappelvollen Gemeindehaus Arche fort. Ein Teil der Gäste lauschte den Grußworten stehend.

    Auf Besucherin Brigitte Gausmann hatten Gottesdienst und Iven Benck so gewirkt: „Ich bin sehr angetan. Es hat mich sehr berührt.“ Kirchmeister Heinrich Arendröwer sagte: „Wir freuen uns, das Gemeindeleben gemeinsam gestalten zu können.“ Er dankte allen Unterstützern, die in der Zeit der Vakanz das Leben in der Kirchengemeinde aufrechterhalten haben; namentlich Pastorin Margarete Steinmann, die 32 Beisetzungen begleitet habe, und dem „jung gebliebenen Alt- Pastor Detlef Salomo i.R.“, der die Weihnachtsgottesdienste gefeiert habe. Arendröwer schloss mit der Losung vom Sonntag, 9. Februar: „Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ (Psalm118.26).

    „Wir haben das miteinander gut gemeistert“, fasste Superintendent Ost die zurückliegenden Monate zusammen. Mit dem neuen Pastor seien neue Erfahrungen nach Alt-Lotte gekommen, beschrieb er Bencks Aufrechterhalten der Gemeindeleben von zehn Kirchengemeinden als Pastor in Wesenberg (Mecklenburg-Vorpommern). „Er ist der erste Pfarrer hier im Kirchenkreis, der koordinierend tätig sein wird“, betonte Ost. Benck steuere sicher neue Impulse zur Nachbarschaftspflege bei. Das betonte auch Bürens Pastor Jörg Oberbeckmann.

    Bürgermeister Rainer Lammers berichtete, die kleinste Einheit von Kirche und Staat sei die Gemeinde: „Es geht immer um das Wohl der Menschen.“ Amtsvorgänger Detlef Salomo sagte: „Ein Pfarrer steht im Schnittpunkt vieler Erwartungen. Aber keiner kann alles.“ Eine Gemeinde solle einen Pastor nicht mit Erwartungen überfrachten und keine Wunder erwarten. Salomo hatte recherchiert: Seit der Reformation seien alle Pastoren der Dorfkirche namentlich bekannt. Iven Benck sei der 26. Der freute sich über den Vertrauensvorschuss angesichts des vollen Gemeindehauses und lud gut gelaunt zu Gottesdiensten ein: „Die Predigten sind sonst kürzer – keine Angst!

     

    Zur Zukunft des Kirchenkreises Tecklenburg

    Drei Fragen an Superintendent André Ost:

    Gibt es viele Vakanzen im Kirchenkreis Tecklenburg?

    Eine weitere wird es in Ibbenbüren-Laggenbeck ab August 2020 geben. Wegen des Durchschnittalters der Pastoren von 55/56 Jahren ist eine wachsende Zahl freier Pfarrstellen ab 2023 bis 2032 zu erwarten. Darauf müssen wir reagieren.

    Wird sich deswegen die Struktur in den Gemeinden ändern?

    Ja. Deshalb ist Pfarrer Benck zu 25 Prozent seiner Stelle in einer der Nachbarschaftsregionen zuständig, beispielsweise Gottesdienste und Konfirmandenarbeit zu koordinieren. Zu seiner Nachbarschaftsregion gehören die evangelischen Gemeinden Tecklenburg, Westerkappeln, Alt-Lotte, Wersen und Büren. Da ist es sinnvoll, Synergien herzustellen, auch in der Jugendarbeit. Ab dem1. April ist Diakonin Mariele Niehaus als Jugendreferentin im Kirchenkreis zuständig für Jugendarbeit in Westerkappeln und Lotte.

    Gibt es belastbare Zahlen?

    Es gibt die Prognose der Freiburger Studie, dass bis 2060 sowohl die Zahl der Gemeindeglieder als auch die Finanzkraft der evangelischen Kirche um etwa die Hälfte sinken wird. Im Kirchenkreis Tecklenburg hatten wir in2019 bemerkenswert viele Austritte aller Generationen. Wir rechnen mit einem Finanzkraftrückgang bis 2030 in Höhe von 20 bis 25 Prozent. Zurzeit haben wir im Kirchenkreis 73000 Gemeindeglieder und gehen davon aus, dass wir durchschnittlich ein Prozent jährlich verlieren.

    gre

    Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 3.2.2020. Autorin und Fotografin: Ursula Holtgrewe

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    news-537Thu, 06 Feb 2020 14:15:43 +0100Steh auf und geh! Simbabwe steht im Mittelpunkt des Weltgebetstags 2020 http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/steh-auf-und-geh-simbabwe-steht-im-mittelpunkt-des-weltgebetstags-2020/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0c4028351589b1f394f38136b459d409„Frauen kämpfen auf den Knien“, sagt man in Simbabwe. Sie kämpfen betend, da wo nichts mehr zu machen ist. Deshalb heißt es auch im Text des Gottesdienstes zum Weltgebetstag 2010: „Was können wir in einer solchen Situation tun? Wir hören nicht auf zu beten - für die Glaubwürdigkeit unserer Kirchen und unseres Landes.“ Dr. Irene Tokarski, Geschäftsführerin und theologische Referentin des Deutschen Komitees des Weltgebetstags der Frauen, lädt dazu ein, aufzustehen und sich auf den Weg zu machen. Die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag am 6. März unter dem Motto „Steh auf und geh!“ haben in diesem Jahr Frauen aus Simbabwe geschrieben. In einer Vorbereitungswerkstatt im Gemeindehaus „Blick.punkt“ der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren haben etwa 120 Teilnehmerinnen an zwei Tagen das Land im Südosten Afrikas gründlich kennengelernt.

    Ein ökumenisches Team aus dem Kreis Steinfurt hat dafür interessante Spielszenen, Lieder und Informationen gesammelt. Sie zeichneten ein lebendiges Bild von landschaftlicher Schönheit, Kunst und Kultur ebenso wie von Machtmissbrauch, wirtschaftlichen Problemen, sozialen Katastrophen und fehlenden Bildungsmöglichkeiten. In den Vordergrund gerückt wurde insbesondere die Situation der Frauen und Mädchen. Brigitte Remke und Ute Minsupust erinnerten zu Beginn auf der „Freundschaftsbank“ an das Motto. Ein Kurzfilm hatte das Team dazu angeregt, die Idee auch in die Gottesdienste zu übernehmen. Bei dem Projekt fungieren Großmütter als Ratgeberinnen, um anderen Menschen im Alltag zu helfen.

    Hunger, Aids-Infektionen, Arbeitslosigkeit, hohe Inflation und Gewalt belasten die Einwohner. Auf Fotos von Hochhäusern und Lehmhütten, üppiger Natur und vertrockneten Feldern war zu erkennen, wie extrem unterschiedlich das Leben in Simbabwe ist. Präsident Robert Mugabe und sein Nachfolger Emerson Mnangagwa haben das Land durch Korruption und Missmanagement in ein wirtschaftliches Chaos gestürzt, Überschwemmungen oder Dürre verschlimmern die Situation. Das Weltgebetstagskomitee setzt sich dafür ein, mit einer Unterschriftenkampagne an die deutsche Bundesregierung eine teilweise Schuldenumwandlung zugunsten sozialer Programme zu erreichen.

    Barbara Schäffer aus Saerbeck berichtete über regelmäßige Besuche in Simbabwe, die der evangelische Kirchenkreis Steinfurt/Coesfeld/Borken organisiert. Sie ist Mitglied im Partnerschaftskomitee für die Ost-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Simbabwe. Bei einem Aufenthalt hatte sie unter anderem die Künstlerin Nonhlanhla Mathe getroffen, die in diesem Jahr das Titelbild der Aktion geschaffen hat. Es erzählt von Leid, Unterdrückung und Gewalt, aber auch von der Hoffnung auf Veränderung und Aufbruch.

    Die aktuelle soziale Lage, vor allem die Energieversorgung, beurteilte Schäffer als desolat. „Es funktioniert kaum noch etwas“, so ihr Fazit. Ein Rettungsanker sei den Menschen die Religion, stellte sie fest. Über 85 Prozent der Bevölkerung sind Christen. In den Gottesdiensten geht es fröhlich zu, Musik und Gesang spielen eine große Rolle. Damit sich diese Form auch im Tecklenburger Land verbreitet, übten die Frauen mit Klavierbegleitung durch Gudrun Schwager Lieder ein, die in Afrika gern gesungen werden. Das traditionelle „Sanna sannanina“ erklang. Einige Lieder, wie „Komm, nimm dein Bett und geh“, wurden in Englisch und einer der nationalen afrikanischen Sprachen gesungen. In Briefen erzählten Frauen aus Simbabwe mit sehr persönlichen Worten von ihren Sorgen und Nöten. Deutlich wurde auch, dass ihre reiche Kultur,  Familienzusammenhalt und Glaube den Menschen Mut und Zuversicht geben.

    Gebete und stille Momente gaben Gelegenheit, sich auf die Liturgie einzulassen. Die Kollekte war für weltweite Projekte zur Stärkung von Frauen und Kindern bestimmt. Die Frauen des Vorbereitungskomitees hatten für die Kaffeepause typischen Kuchen mit Baobab-Mehl gebacken, am Donnerstag wurde Kürbissuppe aufgetischt. Im Foyer verkaufte das Team des Eine-Welt-Ladens Delikatessen, Spielzeug oder Praktisches für den Haushalt. Pastorin Claudia Raneberg leitete das Bibelgespräch. Das Treffen vermittelte viele Anregungen zur ermunternden Gestaltung des Weltgebetstages am 6. März in den Gemeinden. Dabei wird auch die Bedeutung der Worte „Steh auf, nimm deine Matte und geh“ besprochen und jede Frau kann sich dazu eigene Gedanken machen.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-536Thu, 06 Feb 2020 11:10:32 +0100Gemeinsam sind wir Kirche - Einladung zum Abend der Begegnung für Presbyter*innen am 15. Maihttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeinsam-sind-wir-kirche-einladung-zum-abend-der-begegnung-fuer-presbyterinnen-am-15-mai/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e55761c262ff7c83e861126050c20b5fSind Sie neu im Presbyterium Ihrer Gemeinde? Der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg möchte Sie an diesem Abend begrüßen. Wir möchten Sie einführen in das Netzwerk “Kirche” mit seinen verschiedenen Arbeitsfeldern und Ansprechpartnern.Kirchenkreis und synodale Dienste stellen sich in dieser Veranstaltung vor. Beim gemeinsamen Abendessen lernen wir uns kennen und kommen ins Gespräch. Auch die “alten” Presbyter*innen sind herzlich willkommen!

    Veranstaltungsort: Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5, in 49492 Westerkappeln.

    Die Einladungskarte zum Download finden Sie rechts neben dieser Meldung.

    Die Teilnahme ist kostenlos!
    Verbindliche Anmeldung bis zum 4. Mai 2020

    Anmeldungen und Auskünfte: Superintendentur, Sekretariat Frau Christina Blom,
    Tel.: 05482-68-380, E-Mail: christina.blom@kk-ekvw.de

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    news-534Thu, 06 Feb 2020 09:39:50 +0100Freiwillige gesucht: Mitarbeiten in Summer-Camps in den USA http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/freiwillige-gesucht-mitarbeiten-in-summer-camps-in-den-usa/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3e2fcfd7363c9b13bcf81432806033c4Gesucht werden Freiwillige, die im Sommer in die USA gehen, um vom 7. Juni bis 18. Juli 2020 in Freizeit-Camps mitzuarbeiten. Für Camps der United Church of Christ (UCC) sucht die westfälische Landeskirche auch in diesem Jahr wieder junge ehrenamtliche Mitarbeitende (18 bis 30 Jahre), Theologiestudierende oder Religionspädagoginnen und -pädagogen.Die Camps greifen verschiedenen Themen auf. Sie finden rund das Pilgrim Hills Conference Center statt, das in einem Waldgebiet mit Zugang zu einem See und Fluss gelegen ist.

    Flug und Transportkosten zum Camp werden übernommen, dazu wird ein Taschengeld pro Woche gezahlt. Die Einsätze können als Schüler- und Universitätspraktikum anerkannt werden. Bewerbungsschluss für eine Teilnahme ist der 29. Februar 2020.

    Die Evangelische Kirche von Westfalen und die United Church of Christ (UCC) sind seit mehr als 25 Jahren eng miteinander verbunden. Im Rahmen der Kirchengemeinschaft gibt es Gemeindepartnerschaften und einen Austausch zwischen Jugendgruppen sowie Kirchenchören. Einmal jährlich findet im Frühherbst ein UCC-Forum in Haus Villigst in Schwerte statt.

    Weitere Informationen beim Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe): Andrea Wiesemann, andrea.wiesemann@moewe-westfalen.de, Telefon 0231 5409-70.

    Fragen zu Bewerbungen beantwortet Thomas Krieger,thomas.krieger@moewe-westfalen.de, Telefon 0231 5409-77.

    Weitere Informationen: https://www.moewe-westfalen.de/we-want-you/

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    news-527Thu, 06 Feb 2020 09:00:00 +0100Andrea Klausmann ist neue Krankenhausseelsorgerin in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/andrea-klausmann-ist-neue-krankenhausseelsorgerin-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a21d10da82701b5db995dcaa81f8e76fNach 25 Jahren gibt es in der evangelischen Krankenhausseelsorge am Klinikum Ibbenbüren einen Wechsel. Pfarrer Jürgen Nass wird am 16. Februar in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolgerin ist Pfarrerin Andrea Klausmann. Sie kommt aus Münster in unseren Kirchenkreis und wird ab 1. Mai 2020 die 3. Kreispfarrstelle für Krankenhausseelsorge besetzen. Der Kreissynodalvorstand hat sie einstimmig in die Nachfolge von Pfarrer Nass gewählt, nachdem sie sich in einem Bewerbungsverfahren durchgesetzt und am 19. Januar mit einem Gottesdienst in der Kapelle des Bodelschwingh-Krankenhauses vorgestellt hat. Andrea Klausmann ist 54 Jahre alt, verheiratet und hat einen Sohn. Sie bringt viel Erfahrung in der Krankenhausseelsorge mit. Sie hat in den letzten Jahren in der Fachklinik Hornheide und im Herz-Jesu-Krankenhaus in Münster-Hiltrup als Seelsorgerin gearbeitet. Auch in der Hospizseelsorge hat sie Erfahrungen gesammelt. Sie ist Supervisorin und Referentin für die Leitung von Pastoralkollegs am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung unserer westfälischen Landeskirche. Im Kirchenkreis Münster hat sie in Kooperation mit Pfarrer Thomas Groll die Ausbildung Ehrenamtlicher für den Krankenhausbesuchsdienst geplant und durchgeführt.  

    Die gute ökumenische Zusammenarbeit und die Verbindung von Klinikum und Kirchengemeinde wird durch sie in Zukunft fortgesetzt.

    Pfarrerin Klausmann wird auch in den Gottesdiensten der Kirchengemeinde Ibbenbüren zu erleben sein. Sie unterstützt das Pfarrteam in der gegenseitigen gottesdienstlichen Vertretung.

    Die Einführung von Andrea Klausmann feiern wir am Sonntag, 17. Mai 2020 mit einem Gottesdienst in der Christuskirche um 10.15 Uhr.

    André Ost, Superintendent     

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    news-529Mon, 03 Feb 2020 14:53:35 +0100Schule in der Widum spart jetzt rund 50.000 kg CO2-Emmissionen pro Jahr einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schule-in-der-widum-spart-jetzt-rund-50000-kg-co2-emmissionen-pro-jahr-ein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a0d25816c8af4367a3db5b92296bea32Im Zuge der Flachdachsanierung in der Schule Widum in Lengerich wurde eine Photovoltaik-Anlage (Solarstromanlage) auf dem Flachdach installiert. Mit 306 Modulen hat sie eine Generatorfläche von 507 Quadratmetern. 55% des erzeugten Stroms werden in der Schule genutzt, 45 % werden ins öffentliche Netz eingespeist. Damit spart die Schule rund 50.000 kg CO2-Emmissionen pro Jahr ein. Vor acht Jahren wurde die Wärmeerzeugung auf den CO2-neutralen Brennstoff Hackschnitzel umgestellt. Seitdem werden rund 80 % des Wärmebedarfs klimaneutral erzeugt und jährlich rund 12.000 kg CO2 eingespart.

    Die Installation der Photovoltaik-Anlage war nun ein weiterer Schritt zur CO2-Einsparung und somit zur Bewahrung der Schöpfung, einem der Kernthemen der Ev. Kirche.

     

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    news-526Fri, 31 Jan 2020 09:41:16 +0100Neuer Snoezelenraum in Schule in der Widum kommt bei den Schülerinnen und Schülern gut anhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neuer-snoezelenraum-in-schule-in-der-widum-kommt-bei-den-schuelerinnen-und-schuelern-gut-an/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b6728548f1f886fb4499c5daba4a32a6Die Schülerinnen und Schüler der Schule in der Widum freuen sich über einen einladenden neuen Snoezelenraum. Das Wort „Snoezelen“ ist eine Wortschöpfung aus den beiden niederländischen Worten „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und „doezelen“ (dösen, schlummern). Ganz in weiß gehalten, laden ein gedimmter Lichterhimmel mit gelben LED-Lämpchen, Blasensäulen mit farbig sprudelndem Wasser und ein Musikwasserbett zum Entspannen ein. Dezente Musik und Lichtspiele verstärken den Relax-Effekt. Ein besonderes Highlight ist für die Kinder und Jugendlicheneine Membran-Klangmatte: liegt man auf ihr, vibriert sie im Takt der Musik. „Das ist besonders schön für hörbehinderte Kinder“ meint Petra Abbas vom Freundeskreis der Schule.

     „Damit wir diesen tollen Raum einrichten konnten, war viel Arbeit nötig“ betonte Konrektor Ludger Große Vogelsang. Er begrüßte die Gäste in Vertretung der Schulleiterin Hilke von Osten. Ein Arbeitskreis habe gemeinsam mit der Firma Sport Thieme die Einrichtung geplant und zusammengestellt. Beiden dankte er ausdrücklich. Auch viele engagierte Mitarbeitende an der Schule hätten zu diesem Ergebnis beigetragen.

    „Die Kinder“, so Lehrerin Bernhardine Glombowski, „haben den Raum gleich mit Beschlag belegt und sind glücklich“. In 45-minütigen Zeitphasen haben jetzt die Möglichkeit, sich vom Unterricht im Snoezelenraum zu entspannen und zu erholen. Passend zum Anlass hatte der Schülerchor das Lied „Zeit für Ruhe, Zeit für Stille…“ ausgewählt. Lehrer Fabian Schmidt begleitete die Kids auf der Gitarre. 

    „Ganz besonders bedanken wir uns beim Freundeskreis und den Sponsoren, die es mit ihren Spenden ermöglicht haben, dass wir Extras einbauen konnten“ freut sich Ludger Große Vogelsang. So konnten zusätzlich eine Lichtdusche, ein Schaukelsessel, eine große Lichtkugel, Kissen und ein Aromadiffuser für hochwertige Öle integriert werden.

    Die Firma Windmöller & Hölscher, die Volksbank Lengerich und die Sparkasse Lengerich unterstützen das Projekt mit einer Spende von jeweils 1500 €.

    Die Schule ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in Trägerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg.

     

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    news-524Thu, 30 Jan 2020 13:07:10 +0100Giraffe Gerda hilft Kindern dabei, Gefühle auszudrücken http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/giraffe-gerda-hilft-kindern-dabei-gefuehle-auszudruecken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=018c47a75541748406204ff5d1d560f9„Heute freue ich mich, weil die Sonne so schön scheint“ sagt ein Kind in der Gruppe der angehenden Schulkinder im Ev. Bodelschwingh-Kindergarten in Lengerich-Wechte. Auch die anderen Kinder erzählen sich gegenseitig, wie es ihnen geht. Dabei hilft ihnen Giraffe Gerda. Die Handpuppe vermittelt den Kindern, dass sie achtsam miteinander umgehen. Unter Anleitung der Dipl.-Sozialpädagogin Gabi Mersch lernen sie, sich sprachlich auszudrücken, Verständnis füreinander zu entwickeln und auch mal Streit fair zu lösen. Das Projekt ist im Januar 2020 gestartet.Seitens des Erzieherteams im Kindergarten wird das Projekt „Giraffenfreunde“ von Erzieherin Sandra Pulsfort begleitet. „Wir bemerken schon jetzt die positiven Effekte der Arbeit mit Gabi Mersch freut sie sich: die Kinder trösten sich gegenseitig und versuchen zu helfen, wenn es dem Anderen mal nicht gut geht“ berichtet sie. Auch die Eltern sind begeistert bei der Sache. Ihnen werden in einem zweistündigen Workshop Tipps für eine achtsame Erziehung gegeben. Dabei geht es unter anderem darum, wie sie sich verhalten können, wenn ihr Kind sie provoziert. „Für Pausen sorgen und sich aus der Situation rausnehmen“ empfiehlt Gabi Merz dann. Auch das Erzieherteam des Kindergartens wird geschult.

    „Die Giraffe Gerda hilft den Kindern dabei, ihre Gefühle auszudrücken und auf die der anderen Kinder einzugehen“ so Gabi Mersch. Symbolkarten mit Smileys erleichtern den Kindern, diese auszudrücken, wenn die Worte fehlen. In insgesamt zehn Gruppenstunden lernen die Kinder mit Hilfe von Giraffe Gerda spielerisch auf die Anderen Rücksicht zu nehmen. Dazu gibt es viel Bewegungsspiele und Spiele, in denen die Kinder die Regeln kennenlernen. Nach all dem Trubel kommt das Bärchen mit dem roten Herzen ins Spiel. „Der Teddybär vermittelt den Kindern, dass es jetzt Zeit ist, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Ich übe mit den Kids Techniken, die beruhigend auf sie wirken“ informiert die Sozialpädagogin.

    Seitens des Erzieherteams im Kindergarten wird das Projekt „Giraffenfreunde“ von Erzieherin Sandra Pulsfort begleitet. „Wir bemerken schon jetzt die positiven Effekte der Arbeit mit Gabi Mersch freut sie sich: die Kinder trösten sich gegenseitig und versuchen zu helfen, wenn es dem Anderen mal nicht gut geht“ berichtet sie. Auch die Eltern sind begeistert bei der Sache. Ihnen werden in einem zweistündigen Workshop Tipps für eine achtsame Erziehung gegeben. Dabei geht es unter anderem darum, wie sie sich verhalten können, wenn ihr Kind sie provoziert. „Für Pausen sorgen und sich aus der Situation rausnehmen“ empfiehlt Gabi Merz dann. Auch das Erzieherteam des Kindergartens wird geschult.

    „Die Giraffe Gerda hilft den Kindern dabei, ihre Gefühle auszudrücken und auf die der anderen Kinder einzugehen“ so Gabi Mersch. Symbolkarten mit Smileys erleichtern den Kindern, diese auszudrücken, wenn die Worte fehlen. In insgesamt zehn Gruppenstunden lernen die Kinder mit Hilfe von Giraffe Gerda spielerisch auf die Anderen Rücksicht zu nehmen. Dazu gibt es viel Bewegungsspiele und Spiele, in denen die Kinder die Regeln kennenlernen. Nach all dem Trubel kommt das Bärchen mit dem roten Herzen ins Spiel. „Der Teddybär vermittelt den Kindern, dass es jetzt Zeit ist, zur Ruhe zu kommen und sich zu entspannen. Ich übe mit den Kids Techniken, die beruhigend auf sie wirken“ informiert die Sozialpädagogin.

    Finanziell ermöglicht haben das Projekt die Firma: eberhard- die ingenieure gbr. Tecklenburg (Geschäftsführer Thomas Eberhard und Thomas Oeljeklaus) und das Fischhaus Kittner in Ibbenbüren (Inhaber Famillie Gravenhoff- Kittner) mit einem Spendenbetrag von jeweils 200 Euro.

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    news-523Tue, 28 Jan 2020 12:59:57 +0100„Geschwister der Bibel. Geschichten über Zwist und Liebe“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/geschwister-der-bibel-geschichten-ueber-zwist-und-liebe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b46de970cbae7e7f0a9a18dd8db5b264Neid war's wohl nicht, was die Westerkappelner Pastoren Adelheid Zühlsdorf-Maeder und Olaf Maeder bewegte, als sie die Bänke voller Menschen sahen, die zur Lesung von Margot Käßmann in die Stadtkirche gekommen waren. Aber ein ähnliches Echo auf ihre Gottesdienste würden sie sich schon wünschen, wie Olaf Maeder unumwunden einräumte. „Es sind noch ein paar Plätze frei“, sagte er mit Blick auf die sonntäglichen Feierstunden in den Westerkappelner Kirchen.Am Nachmittag des letzten Januarsonntags hingen jedoch erst einmal mehr als 500 Besucher an den Lippen der evangelischen Theologin und Autorin Käßmann. Die 61-Jährige war auf Einladung der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg, der Kirchengemeinde Westerkappeln, der Frauenhilfe und des Ausschusses für Frauenfragen aus Hannover angereist und wollte offenbar zügig wieder dorthin zurück.

    Nichtsdestotrotz bescherte Käßmann ihrem Publikum mit der Lesung aus ihrem Buch „Geschwister der Bibel“ eine höchst vergnügliche und kurzweilige Stunde, die nicht nur wegen der Prominenz der Autorin in Erinnerung bleiben wird.

    Aus ihren 20 „Geschichten über Zwist und Liebe“ pickt sie sich jeweils drei aus dem Alten und dem Neuen Testament heraus. An den Beispielen von Kain und Abel, Lea und Rahel, Andreas und Simon Petrus, den Töchtern des Lot oder Jesus als dem Ältesten von mehreren Geschwistern macht sie zum einen deutlich, wie sehr Brüder und Schwestern sowie die Position in einer Geschwisterfolge Einfluss auf die einzelnen Persönlichkeiten nehmen. Zum anderen möchte Käßmann ihren Lesern und Zuhörern vor Augen zu führen, „wie viel die Bibel immer wieder mit uns Menschen und unserem Leben zu tun hat“.

    An dieser Stelle kommt der zu Beginn erwähnte Neid ins Spiel, den die Westerkappelner Pastoren wohl nicht empfunden haben, der aber unter Geschwistern ebenso wie Eifersucht und Konkurrenzdenken den Familienalltag stark beeinflusst. Das endet üblicherweise nicht in einer Spirale der Gewalt wie bei Kain, „dem allerersten Kind der Bibel“ und späteren Brudermörder, oder in einer Missbrauchsgeschichte wie bei Lots Töchtern.

    Margot Käßmann hat die beiden in der Bibel Namenlosen Naomi und Deborah genannt, weil es ihr wichtig gewesen sei, „dass diese Frauen Namen haben“. Gleich in mehrfacher Hinsicht gehe es in deren Leidensgeschichte um den schrecklichen Missbrauch der Töchter durch den Vater. Dem Machtmissbrauch in Form der Auslieferung der Mädchen an zwei Fremde folgen der sexuelle Missbrauch durch den Vater sowie die Schuldzuweisung an die Töchter, die den Vater betrunken gemacht und zum Inzest verführt hätten, weil sie von ihm schwanger werden wollten.

    In ihrem Buch spinnt die Autorin die Fäden der biblischen Geschichten weiter und legt den Finger in die Wunden des furchtbaren Geschehens. Aber manchmal ist auch Schmunzeln angesagt. Wenn Käßmann das Leben Jesu aus der Perspektive seiner jüngeren Geschwister betrachtet, sehen diese den großen Bruder als denjenigen, der mit seiner Arroganz, seinem respektlosen Benehmen gegenüber der Mutter und seinem peinlichen Verhalten verärgert und die dennoch zu ihm stehen, um ihn weinen und trauern. Unter Geschwistern geht es - in der Bibel wie im wahren Leben - eben nicht immer um Neid, Eifersucht und Konkurrenz, sondern um enge Beziehungen, große Liebe zu- und Verantwortung füreinander.

    Margot Käßmann ergänzt ihre Lesung um kleine Anekdoten und Exkurse. So erinnert sie sich an eine Fußwaschung, die sie einst als Vikarin organisiert hat, oder macht am Beispiel der Schwiegermütter in der Bibel deutlich, dass der Zölibat eben nicht von Anfang da gewesen sei.

    Die Theologin erzählt lebhaft und mit einem Augenzwinkern und nimmt sich am Ende trotz aller Geschäftsmäßigkeit ihres Auftritts die Zeit, Bücher zu signieren.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-519Mon, 27 Jan 2020 09:24:06 +0100„Für die Botschaft der Hoffnung ist es nie zu spät“ - Jochen Reidegeld als Pfarrer von St. Nikomedes und Kreisdechant eingeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fuer-die-botschaft-der-hoffnung-ist-es-nie-zu-spaet-jochen-reidegeld-als-pfarrer-von-st-nikomedes/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e22f9adfc8ded004d2a8716a232582edSteinfurt. „Endlich geht es los.“ Wie sehr sich Dr. Jochen Reidegeld auf seine neuen Aufgaben als Pfarrer von St. Nikomedes freut, das betonte der 51-Jährige bei seiner Amtseinführung am 26. Januar gleich mehrfach. Nach zehn Jahren als stellvertretender Generalvikar des Bistums Münster wollte der gebürtige Grevener gerne zurück in die Seelsorge. Und diesem Wunsch hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn entsprochen.Reidegeld, der künftig auch Kreisdechant und damit Vertreter des Bischofs auf Kreisebene ist, folgt auf Pfarrer Markus Dördelmann, der im Spätsommer auf beide Ämter verzichtet hatte.

    In den Bänken der großen St.-Nikomedes-Pfarrkirche mussten die Gottesdienstteilnehmer ordentlich zusammenrücken - und nicht mal dann hatten alle einen Sitzplatz. Neben der Familie, Freunden, ehemaligen und künftigen Mitarbeitern sowie weiteren geladenen Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft hatten sich auch viele Steinfurter, allen voran Christian Fürst zu Bentheim und Steinfurt, auf den Weg gemacht, um den neuen Pfarrer willkommen zu heißen. Begleitet von Priestern der Pfarrei, befreundeten Mitbrüdern, unter ihnen Weihbischof Dr. Christoph Hegge, Fahnenabordnungen zahlreicher kirchlicher und nicht-kirchlicher Vereine und fast 70 Messdienern zog Reidegeld in die Kirche ein.

    Im Altarraum angekommen, nahm der neue Pfarrer erstmals auf dem Priestersitz von St. Nikomedes Platz - und hörte dabei freundliche Begrüßungsworte der Pfarreiratsvorsitzenden Mechtild Upmann, des stellvertretenden Kirchenvorstandsvorsitzenden Martin Varwick sowie des Kreisdekanatsgeschäftsführers Matthias Kaiser: „Danke, dass Sie da sind.“ Upmann versprach dem neuen Pfarrer die Unterstützung der Gremien: „Wir sind gespannt auf unseren gemeinsamen Weg.“ Anschließend überreichte ihm der stellvertretende Dechant, Pfarrer Klaus Lunemann aus Greven, im Namen von Münsters Bischof Dr. Felix Genn die Ernennungsurkunde. Damit hatte alles Brief und Siegel.

    In seiner Predigt ließ der neue Pfarrer und Kreisdechant schon mal durchblicken, was die Men-schen in Steinfurt von ihm erwarten dürfen und stellte dabei das Licht als Zeichen der Hoffnung in den Mittelpunkt. Gerade in einer Zeit, in der der Populismus zunehme, brauche die Welt Licht, das die Finsternis erhellt. In diesem Zusammenhang nannte Reidegeld es als Auftrag der Christen, dem Rechtsextremismus etwas entgegenzusetzen. Auch ging er in seiner Predigt auf die aktuelle Situation in der katholischen Kirche ein: „Wir haben Vertrauen verloren, weil wir viel zu oft falsch gehandelt haben.“ Eine Kirche, die den Menschen sage, wie sie zu leben haben, „eine solche Kirche hat keine Zukunft“. Dennoch zeigte sich der neue Pfarrer von St. Nikomedes zutiefst überzeugt, dass es für die Botschaft des Evangeliums, für die Botschaft der Hoffnung, nie zu spät sei: „Die Tür steht offen.“ Für sein „Grundsatzprogramm“, wie Reidegeld seine erste Predigt mit einem Augenzwinkern nannte, erhielt der Pfarrer langanhaltenden Applaus von der Gemeinde.

    Vor dem Schlusssegen wünschten Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer und Kreisdirektor Dr. Martin Sommer in Vertretung für Landrat Dr. Klaus Effing dem neuen Pfarrer und Kreisdechan-ten, dass er sich in der Stadt und dem Kreis Steinfurt wohl fühle. Aufgrund seines vielfältigen Engagements für Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen, war Sommer zuversichtlich, dass es Reidegeld gelinge, „das Licht Gottes in die Dunkelheiten zu tragen“.

    Im Namen der evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Cosfeld-Borken und Tecklenburg sowie der Ev. Kirchengemeinde Borghorst-Horstmar freuten sich Superintendent André Ost und Pfarrer Holger Erdmann auf ein geschwisterliches Miteinander in der Ökumene: „Lass uns gemeinsam Kirche in Steinfurt sein“, so Holger Erdmanns Wunsch.

    Das letzte Wort am Ende hatte Reidegeld. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit kam er mit wenigen Sätzen aus und bedankte sich bei allen, die diesen Tag mit vorbereitet und organisiert hatten. Dem Kirchenvorstand kündigte er noch schnell an, zusätzliche Kirchenbänke beantragen zu wollen: „Damit am nächsten Sonntag auch alle einen Sitzplatz haben...“

    Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes übernahm der Chor „Cantata“ unter der Leitung von Kantor Markus Lehnert. Nach dem zweistündigen Gottesdienst ging es weiter mit einem Empfang in der gegenüberliegenden Marienschule. Viele Gäste und Gemeindemitglieder nutzten die Gelegenheit zur Begegnung und zu einem ersten Kennenlernen.

    Text: Gudrun Niewöhner/Bischöfliche Pressestelle

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    news-518Fri, 24 Jan 2020 11:53:03 +0100Arbeitsmigration und moderne Lohnsklaverei - Pfarrer Peter Kossen referiert in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/arbeitsmigration-und-moderne-lohnsklaverei-pfarrer-peter-kossen-referiert-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cda5e6d6f78a8787da144d22a74edea4Die Situation von Leiharbeitern aus früheren Ostblockstaaten war am 23. Januar Thema eines Vortrags- und Diskussionsabends in der Alten Schule Ibbenbüren. Im Rahmen der Evangelischen Erwachsenenbildung und in Kooperation mit dem ökumenischen Netzwerk Asyl der Christus- und Ludwiggemeinde beleuchtete Peter Kossen, leitender Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen aus Lengerich, Ladbergen, Lienen und Tecklenburg, verschiedene Facetten von Arbeitsmigration. Vor allem EU-Bürger aus Rumänien und Bulgarien würden Opfer von Menschenhandel, wenn sie gutgläubig auf falsche Versprechungen betrügerischer Anwerber eingingen. Statt gerecht bezahlte Arbeit in deutschen Firmen zu finden, gerieten sie in die Fänge dubioser Leiharbeitsfirmen oder Subunternehmer. Dies hatte Kossen in vielen Gesprächen mit Betroffenen sowie bei Besichtigungen in Betrieben und Unterkünften selbst erfahren.

    Aus seiner christlichen Grundhaltung heraus setzt er sich für faire Beschäftigungsbedingungen und eine angemessene Entlohnung ein. „Die Menschen kommen hierher, weil es Arbeit gibt, die gemacht werden muss“, stellte der Referent fest. Sie würden jedoch von ausbeuterischen Personaldienstleistern in die Fleischindustrie, Pflege, Landwirtschaft, Logistikbranche oder auf den Bau vermittelt. Für körperlich harte Maloche erhielten sie meist einen lächerlich geringen Lohn weit unter Tarif. Davon würden noch „Scheinschulden“ abgezogen, sodass der Verdienst kaum zum Leben reiche.

    Eine menschenwürdige Wohnung zu finden sei unmöglich. Für viel Geld werden sie in vergammelten Sammelunterkünften zusammengepfercht; es entstünden Parallelgesellschaften mit gettoähnlichen Zuständen. Manche Menschen schliefen gar im Wald, wie Peter Kossen selbst gesehen hat. Unerträgliche Arbeitsverhältnisse, Strafgelder, psychischer Druck, unbezahlte Überstunden, fehlende soziale Absicherung, hohe Unfallgefahr und mangelnde Regenerationsmöglichkeiten führten bei den Menschen schon in jungen Jahren zu starken Abnutzungserscheinungen, beklagen Ärzte. Weil damit auf anderer Seite viel Geld zu verdienen ist, werde getrickst und geltendes Recht ausgehebelt, betonte Kossen.

    Drastisch stelle sich auch die Position vietnamesischer Arbeitnehmer dar, die mit Hilfe von Schleuserbanden nach Deutschland gelangen. Sie sind besonders erpressbar, da sie sich illegal im Land aufhalten und keine Chance auf Asyl haben. Sie werden in Schlachthöfen oder als Zigarettenhändler ausgebeutet. Die hässlichste Seite dieser Form von Sklaverei sei die Zwangsprostitution, bei der schon minderjährige Mädchen mit Gewalt und Drogen gefügig gemacht würden. „Die Leute sind zwar aus freien Stücken hier, werden jedoch in Abhängigkeit getrieben und dort gehalten“, hob der Referent hervor. Er analysierte Ursachen und Folgen des Lohndumpings durch Leiharbeit, die Unternehmer von Verantwortung freispricht und die Stammbelegschaft erpressbar macht. „Menschen werden angemietet, verschlissen und dann entsorgt“, so sein bitteres Fazit. Ihnen schlügen zudem Verachtung und Diskriminierung entgegen, ihre Würde werde mit Füßen getreten. „Wegwerfmenschen“ nennt sie der Pfarrer.

    Lösungsmöglichkeiten böten sich unter anderem durch bessere Information der Öffentlichkeit, Integrationsangebote, juristischen Beistand, Lohngerechtigkeit, Unfallschutz oder eine Kontrollbehörde gegen kriminelle Strukturen. Kossen sieht auch die Kirchen in der Pflicht, bei eigenen Beschäftigungsverhältnissen genauer hinzuschauen, fair einzukaufen und tarifliche Vereinbarungen einzuhalten. Die Kirchen seien bei dieser Problematik zu schweigsam, wurde in der Diskussion gesagt. Deshalb haben sich in Lengerich engagierte Bürger in dem Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ zusammengeschlossen. Das Netzwerk will den Rechtsweg für Arbeitsmigranten leichter zugänglich machen und deren oft menschenunwürdige Lebens- und Arbeitssituation verbessern, lautet das erklärte Ziel des Bündnisses. Die Teilnehmer der Runde waren sich einig, dass es nötig sei, Bürger, Unternehmen, Politiker und Kirchenvertreter für die Problematik zu sensibilisieren und stärker auf Veränderungen der menschenverachtenden Gegebenheiten zu drängen. “In der Gesellschaft ist das Bewusstsein verlorengegangen, dass dies keine legitimen Beschäftigungsverhältnisse sind“, erklärte Pfarrer Kossen. Er forderte die Einhaltung elementarer Menschenrechte und einen Systemwechsel.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-516Fri, 24 Jan 2020 08:46:04 +0100Zwingli – Der Reformator - Sondervorführung am 2. April http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zwingli-der-reformator-sondervorfuehrung-am-2-april/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b3a469274444eea678d7651a3461987cAm Donnerstag, 2. April 2020, 20 Uhr, lädt die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg in Kooperation mit dem Apollo-Kino-Center Ibbenbüren ein zu einer Sondervorführung des Films „Zwingli – Der Reformator“ ein. Veranstaltungsort ist das Apollo-Kino-Center, Bachstraße 15 A, 49477 Ibbenbüren. Sein Lebenswerk machte ihn weltbekannt: Der Schweizer Ulrich Zwingli war vor 500 Jahren neben Martin Luther einer der wichtigsten Reformatoren der Kirche. Mit messerscharfem Verstand sezierte er das religiöse und gesellschaftliche System und forderte die Mächtigsten seiner Zeit heraus.

    Seine Ideen einer sozialen Gesellschaft, die sich um die Armen und Kranken kümmert und die Rechte von Frauen und Kindern schützt, sind bis heute aktuell. Doch wer war dieser außergewöhnliche Mann? In der schweizer-deutschen Filmproduktion (Regie Stefan Haupt) “Zwingli - Der Reformator”wird Zwinglis Leben nicht nur aus seiner, sondern auch aus der Perspektive seiner Ehefrau Anna erzählt.

    Anna, die zu Beginn stark dem katholischen Glauben verbunden ist, wird in ihrer Entwicklung am eigenen Leib erfahren, was Wandel zur Selbstbestimmung bedeutet. Dem Aufruf des reformatorischen Glaubenssatzes ,Sola Scriptura’ (,allein durch die Schrift’) folgend, wandelt sie sich von einer passiven zu einer aktiven Frau. Eine Frau, die in der Lage ist, ihre Ängste abzulegen, und ihr Leben selbst zu bestimmen. Gemeinsam mit Anna erleben wir Zwingli als komplexen Menschen, der weit mehr ist als eine historische Figur. “Zwingli - Der Reformator” wird so zu einem Film über Mut und Visionen, ein Film über den Kampf für die eigenen Ideale und über die Frage, ab welchem Zeitpunkt man noch für die Sache kämpft, oder sich bereits selbst verrät.

    Die Sondervorführung im Apollo-Kino-Center bietet eine Einführung in den Film. Karten sind an der Abendkasse erhältlich für 8 Euro. Weitere Informationen zur Sonderaufführung unter https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/ und www.apollo-kino.de.

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    news-515Mon, 20 Jan 2020 07:36:30 +0100Gemeinsames Nachdenken über die Zukunft der Kirchen - „Tecklenburger Gespräche“ mit Superintendent André Ost http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeinsames-nachdenken-ueber-die-zukunft-der-kirchen-tecklenburger-gespraeche-mit-superintendent-a/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=63cdab2d5864418731979413bf4bd932Im Jahr 2019 legten Wissenschaftler des „Forschungszentrums Generationenverträge“ der Albrecht-Ludwigs-Universität Freiburg eine Studie zur langfristigen Projektion der Kirchenmitglieder und des Kirchensteueraufkommens für die 20 evangelischen Landeskirchen und die 27 (Erz-) Bistümer der katholischen Kirche vor. André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, stellte im Rahmen der „Tecklenburger Gespräche“ die wesentlichsten Erkenntnisse vor. Mehr als 60 Teilnehmer ließen sich im evangelischen Gemeindehaus über zukünftige Entwicklungen bis zum Jahr 2060 informieren. Bahnbrechend neu seien die Ergebnisse nicht, so André Ost. Sie könnten jedoch den Blick schärfen für Herausforderungen und Weichenstellungen der nächsten Jahre. „Deutschland wäre ärmer ohne die vielen Christinnen und Christen, die sich aus der Kraft ihres Glaubens heraus für das Gemeinwesen einsetzen“, hatte der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, bei der Veröffentlichung festgestellt.

    Die Studie prognostiziert, dass die „Volkskirchen“ im betrachteten Zeitraum die Hälfte der Mitglieder sowie der Kirchensteuereinnahmen verlieren werden. In der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) werde bereits bis 2030 ein Einnahmeverlust von 20 bis 25 Prozent erwartet, konstatieren die Macher der Studie. Das habe zur Folge, dass der Personalbestand wie auch die Zahl der Kirchengebäude erheblich sinken müsse und ein schmerzhafter Umbauprozess bevorstehe, schlussfolgerte der Referent. Das Überdenken vorhandener Strukturen, wie die Schaffung von Synergien in Kooperationsräumen, könnte dem zu erwartenden Personalmangel entgegenwirken. Essenziell sei die Stärkung des Ehrenamtes, betonte André Ost.

    Der Rückgang hat verschiedene Ursachen, neben demografischen Faktoren spielt das Tauf-, Austritts- und Eintrittsverhalten der Bundesbürger eine entscheidende Rolle. Dieses positiv zu beeinflussen, wird eine der maßgeblichsten Aufgaben, auch in den Kirchengemeinden, sein. Die in der EKD-Broschüre „Kirche im Umbruch“ veröffentlichten Folgerungen der Studie ergänzte der Superintendent mit konkreten Ideen für den Kirchenkreis Tecklenburg. Über die Fragen, wie die Kirchen attraktiv bleiben und Menschen weiterhin von sich überzeugen können, entspann sich nach dem Vortrag eine lebendige Diskussion. Die Ausbildung von „Quereinsteigern“ zur Behebung des Pfarrermangels werde bereits durch die Einrichtung eines berufsbegleitenden Studiums praktiziert, entgegnete Ost auf eine entsprechende Anregung. Innovationsräume, Mut zum Glauben, Familie, Kommunikation, Weitergabe der Liebe Gottes, Ökumene, ansteckende Modelle, Glaubenskurse – die Themen waren vielfältig.

    Einen großen Raum nahmen Vorschläge und Erfahrungen zur Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in das Leben der Kirchen ein. Es gelte, inhaltliche Akzente gemeinsam mit der Jugend zu erarbeiten, Gemeinschaft zu fördern und eine frühe Sozialisierung anzustreben. Dabei käme auch den Eltern eine herausragende Rolle zu. Björn Thiel, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Tecklenburg, berichtete von seinen Versuchen, mit außergewöhnlichen Gottesdiensten Jüngere und Ältere an die Kirche zu binden. Moderne Formate, wie der Valentins-Gottesdienst, würden gut angenommen, dennoch gebe es Austritte. Er halte es weiterhin für wichtig, mit besonderen Angeboten frische Impulse zu setzen, hob Thiel hervor.

    Pfarrer em. Günter Witthake von der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen mahnte die gemeinsame Suche aller Christen nach Lösungswegen an. Für die anstehenden Veränderungen seien radikale Veränderungen erforderlich, nicht nur „Kosmetik“, so der Seelsorger. „Die Studie wurde von der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegeben, also müssen wir sie auch gemeinsam umsetzen“, forderte er. Reinhard Lohmeyer, Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Ibbenbüren, erinnerte daran, dass Freikirchen auf dem Vormarsch seien. Den gesellschaftlichen Trend des Pluralismus positiv aufzufassen und in die Kirchen zu tragen, biete viele Chancen, so Lohmeyer. „Wir sollten neue Akzente setzen und viel mehr über Gelingendes sprechen, als über negative Aspekte“, legte er den Zuhörern ans Herz. Ulrike Lausberg verwies ebenso wie André Ost darauf, dass in dem notwendigen Reform- und Umbauprozess der Kirchen grundlegende theologische Themen nicht vernachlässigt werden.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-511Thu, 16 Jan 2020 11:18:39 +0100Raumzeichnungen / Ökumenischer Gottesdienst mit Künstlergesprächhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/raumzeichnungen-oekumenischer-gottesdienst-mit-kuenstlergespraech/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4502b8a0e7ceb73fa8a0662116d547f9Mitten in der Ausstellung "Winterlicht -Lichtkunst" im DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst in Hörstel findet am 7. Februar ein ökumenischer Gottesdienst mit Künstlergespräch statt. Wechselnde, international arbeitende Künstler*innen interpretieren in der Ausstellung die historischen Räume mit Licht und Farbe und begeistern die Besucher in den Wintermonaten mit beeindruckenden Lichtinstallationen. Dieser Gottesdienst ist immer wieder eine ganz außergewöhnliche Erfahrung. Der ehemals sakrale Ort lädt alle Interessierten ein, um das positive Spannungsfeld zwischen Kirche und Kunst erlebbar zu machen. Beide sind Kirchen sind gesellschaftlich engagiert, mischen sich ein, stellen gewohnte Sichtweisen infrage, suchen nach Wahrhaftigkeit und wenden sich gegen eine rein materialistische und konsumorientierte Verflachung des Lebens.

    Herzliche Einladung zum Ökumenischen Gottesdienst um 19 Uhr mit Pfarrer Prof. Dr. Norbert Ammermann, dem Kulturbeauftragten des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, und Pfarrer Christoph Winkeler, Katholische Pfarrgemeinde St. Reinhildis Hörstel. 

    Im anschließenden Künstlergespräch sprechen Kirchenvertreter, Künstlerin und Kuratorin über die Begegnung von Kirche und Gegenwartskunst und öffnen im Dialog die Sicht auf andere Perspektiven. Moderation des Künstlergesprächs: Dr. Jörg Biesler, WDR-Kulturjournalist.

    Veranstaltungsort: DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstr. 10, in 48477 Hörstel.

    Weitere Informationen zur Ausstellung unter: https://www.da-kunsthaus.de/programm/winterlicht/ 

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    news-510Thu, 16 Jan 2020 08:25:30 +0100Simbabwe ist ein Land mit vielen Facetten: Ein unterhaltsamer Abend zur Einstimmung auf den Weltgebetstag http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/simbabwe-ist-ein-land-mit-vielen-facetten-ein-unterhaltsamer-abend-zur-einstimmung-auf-den-weltgebe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e9a1691a26db98bfbcf40b26c195a064Unter dem Motto „Steh auf und geh!“ feiern am 6. März Frauen rund um den Globus den Weltgebetstag. Die Gottesdienstordnung haben in diesem Jahr Frauen aus Simbabwe verfasst. Zur Vorbereitung lud die Johannesgemeinde Ibbenbüren-Laggenbeck am 14. Januar ins Elsa-Brandström-Haus zu einem abwechslungsreichen Abend ein. Ulrike Ströver begrüßte dazu etwa 30 Teilnehmer. Die evangelische Pfarrerin i. R. Kerstin Hemker, Botschafterin des Hilfswerks „Brot für die Welt“ im Kirchenkreis Tecklenburg, hat gemeinsam mit ihrem Ehemann Dr. Reinhold Hemker, dem Präsidenten der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft, das Land im Süden des afrikanischen Kontinents unzählige Male bereist oder längere Zeit dort gelebt. Das Engagement der Organisation auf den Gebieten Bildung und Kultur hat sich bereits in zahlreichen Verbesserungen der Lebenssituation niedergeschlagen.

    „Die Simbabwer brauchen vor allem Schulen“, betonte Kerstin Hemker. In ihren Erläuterungen ging sie auf Probleme wie Dürre, Aids, salziges Wasser, Energieknappheit oder Unwetter ein, die den Alltag erschweren. Die politische Situation ist durch eine seit dem Jahr 2000 andauernde Wirtschaftskrise geprägt. „Über 90 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos“, so Hemker. Viele Menschen haben seitdem das Land verlassen müssen. 2017 wurde das autoritäre Herrschaftssystem des Präsidenten Robert Mugabe abgelöst, wirtschaftlich ging es unter Emerson Mnangagwa jedoch weiter bergab. Hinzu kommen Auseinandersetzungen zwischen den Bevölkerungsgruppen der Schona und Matabele, die weit zurückreichen. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört christlichen Religionen an.

    Das tiefe Misstrauen in der Gesellschaft sei eine Krebsgeschwulst, bedauerte die Referentin. Doch die Herzlichkeit der Bewohner, spannende Städte, eine großartige Natur und die Victoria-Fälle sprächen für einen Besuch. Besonderes Augenmerk legte sie auf den Reichtum in Malerei, Bildhauerei, Literatur und Musik. Sie erklärte, dass der Landesname Simbabwe „großes Haus aus Stein“ bedeutet. Mannigfaltige Gesteinsarten bilden die Grundlage für interessante Skulpturen, die von jungen oder weltweit berühmten Bildhauern erschaffen werden. Die Förderung von Künstlern verschiedener Genres ist Kerstin und Reinhold Hemker ein Herzensanliegen. Einige zählen zu ihren Freunden. Das Pfarrerehepaar organisiert Ausstellungen, Modenschauen, Workshops an Schulen oder Bildhauerkurse. Fotosvon Kunstwerken von PaulGwichiri, Fanizani Akudi oder Edward Chiwawa veranschaulichten ihre Ausführungen. Auch Frauen wie ColleenMadamombe haben sich einen Namen gemacht.

    Insgesamt sei die Situation der Frauen jedoch schwierig, hob Hemker hervor. Sie könnten sich nicht frei entfalten und litten am meisten unter Hunger, Armut und Erwerbslosigkeit. Die Malerin Nonhlanhla Mathe hat das Titelbild zum Weltgebetstag mit dem Namen „Rise! Take Your Mat and Walk” geschaffen. Die Auftragsarbeit zeigt das gesellschaftliche Leben in Simbabwe. Sie sei jedoch weit von der eigentlichen künstlerischen Qualität Mathes entfernt, merkte Kerstin Hemker an. Zur Abrundung des Abends folgte eine Lesung aus der Kurzgeschichtensammlung „Die Schuldigen von Rotten Row“ der Autorin Petina Gappah. Humorvoll werden in dem Buch universelle Fragen von Recht und Unrecht thematisiert.

    Um herauszufinden, was in Simbabwe auf den Tisch kommt, hatte Kerstin Hemker mit einigen Frauen aus der Gemeinde und Eclaire Luzolo Luanzambie ein typisches Essen vorbereitet. Die Schülerin des Emsland-Gymnasiums Rheine stammt aus der Demokratischen Republik Kongo und möchte nach dem Abitur Journalismus studieren, erzählte sie. Verkostet wurde der Maisbrei Sadza, Haupt-nahrungsmittel in großen Teilen Afrikas. Dazu servierten die fleißigen Köchinnen eine Erdnusssauce mit Spinat, Knoblauch und Zwiebeln sowie Tschomolia, zubereitet mit Grünkohl, Tomaten und Piri Piri. Die Veranstaltung klang mit dem US-amerikanischen Dokumentarfilm „Music by Prudence“ aus. Er porträtiert die Band „Liyana“ um die junge Sängerin Prudence Mabhena, deren Mitglieder körperlich behindert sind. Wie die jungen Menschen scheinbar unüberbrückbare Schwierigkeiten überwinden, zeigte der beeindruckende Film des Regisseurs Roger Ross Williams. Das unterhaltsame und informative Programm war eine gelungene Einstimmung auf die Vorbereitungszeit zum diesjährigen Weltgebetstag und wird noch lange nachwirken.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-509Tue, 14 Jan 2020 16:17:25 +0100Klangvoller Auftakt ins neue Jahrhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klangvoller-auftakt-ins-neue-jahr/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=40c2c3fd05aba5591e3d9ffde8745fcdMit einem wunderbaren und klangvollen Auftakt startete der Trägerverein Bodelschwingh-Kirche am zweiten Januarwochenende ins neue Jahr und in eine weitere Veranstaltungsreihe in der kleinen evangelischen Kirche in Wechte.In der als „Festliches Neujahrskonzert“ überschriebenen guten Stunde genossen mehr als 120 Besucher das von der Tecklenburger Organistin Ulrike Lausberg zusammengestellte, breit gefächerte musikalische Programm und die harmonische Interaktion zwischen der Frau an der Orgel und dem im Kirchenkreis durch seine zahlreichen Auftritte bereits gut bekannten Oboisten Jean-Christophe Robert. Er war wegen des Streiks im öffentlichen Verkehr in Frankreich mit dem Auto aus Paris angereist. Superintendent André Ost gestaltete die Intermezzi zwischen den Instrumentalstücken und den mit den Menschen in den Kirchenbänken gemeinsam angestimmten Liedern mit einer Lesung von Gedichten, Reflexionen über die Zeiten und Jahre sowie anderen nachdenklichen bis humorvollen Texten.

    Was der Vereinsvorsitzende Johannes Helweg-Löllmann als „Potpourri vieler bekannter Melodien“ ankündigte, entpuppte sich als Reigen vieler „Ohrwürmer“, die der Gemeinde wohl bekannt waren. Dies tat der oder die eine oder andere auch mit einem leisen Mitsummen und dem Wippen im Takt kund.

    Nach dem starken Auftakt mit dem Satz „La Réjouissance“ aus Händels Feuerwerksmusik ging es bunt und abwechslungsreich weiter. Es folgten „Klassiker“ wie „Der Winter“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, „Land Of Hope And Glory“ aus „Pomp and Circumstance“ von Edward Elgar, das Adagio aus Brahms' Violinkonzert D-Dur op. 77 und Schostakowitschs Scherzwalzer in Es-Dur inklusive des fliegenden Wechsels vom getragenen Adagio zum schwungvollen Dreivierteltakt. Phantastisch, wie es dem Oboisten in dem unbekümmerten Tanz gelang, das gesamte Klangspektrum seines Instrumentes auszuschöpfen.

    Ulrike Lausberg und Jean-Christophe Robert ließen aber auch zeitgenössische Komponisten zu Wort kommen. Spaß machten hier die Bearbeitung des mehrere Jahrhunderte alten Weihnachtsliedes „We wish you a Merry Christmas“ durch den Norweger Terje Tjervåg – Johann Sebastian Bach ließ grüßen – sowie die Variationen des Niederländers Bert Koelewijn über das als Europahymne bekannt gewordene Thema „Alle Menschen werden Brüder“ aus Beethovens 9. Sinfonie.

    Mit „Always Look On The Bright Side Of Life“ aus der Komödie „Monty Python's Life of Brian“ setzten die Veranstalter den eingängigen Schlusspunkt vor der Zugabe. Auf Wunsch von André Ost spielten Robert und Lausberg „Let us exalt his name together“ von Stuart Dauerman ein zweites Mal.

    Auch die Gemeinde musste ran, als es galt, mit gemeinsam gesungenen Weihnachtsliedern die vergangenen Wochen stimmungsvoll ausklingen zu lassen.

    Superintendent Ost stimmte die Frauen und Männer mit der Auswahl seiner Texte auf das neue Jahr ein. Nachdenkliches und Lustiges von Ernst Wiechert, Hans Scheibner, Erich Kästner, Waltraud Schmitz-Bunse, Gerhard Valentin und Jochen Klepper ergänzten den musikalischen Reigen perfekt.

    „Schön war's“, stellten die Besucher am Ende fest und fragten sich, ob ein solches Neujahrskonzert wohl zur Tradition werden könne.

    Am Vorabend der Veranstaltung in der Wechter Kirche spielten Lausberg und Robert ihr Programm bereits in der vollbesetzten evangelischen Kirche in Recke. Dort hatte Pastorin Elke Böhne die Lesungen übernommen.

    Text: Dietlind Ellerich            

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    news-505Mon, 13 Jan 2020 08:30:36 +0100Einladung zu Vorbereitungstreffen für den Weltgebetstag 2020http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/einladung-zu-vorbereitungstreffen-fuer-den-weltgebetstag-2020/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e8f4c6f5435986c6af96cd259717cad6In Deutschland und über 120 anderen Ländern organisieren und gestalten Frauen jedes Jahr den Weltgebetstag. In den Vorbereitungs-Teams sind Frauen verschiedener christlicher Konfessionen und aller Altersgruppen aktiv. Das Ökumenische Miteinander wird beim Weltgebetstag seit Jahrzehnten ganz selbstverständlich gelebt.Am Weltgebetstag erzählen uns Frauen aus ganz unterschiedlichen Ländern von ihrem Alltag und Glauben. Rund um den Erdball bringen wir im gemeinsamen Gebet ihre Sorgen, Wünsche und Hoffnungen vor Gott. Gemeinsam setzen wir uns ein für Gerechtigkeit, Frieden und ein würdevolles Leben für Frauen und Mädchen weltweit – im Gebet genauso wie im Handeln.

    Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Konfessionen weltweit werden mit den Frauen aus Simbabwe zusammen einen Gottesdienst am 6. März 2020 feiern.

    Steh auf und geh! – so lautet der Titel des Weltgebetstags 2020 aus Simbabwe.

    Die Bibelstelle, Heilung des Gelähmten, (Joh. 5, 2-9 a) steht im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Darin geht es um Jesu Heilung des Gelähmten mit den Worten „Steh auf und geh“. Die Gottesdienstliturgie haben Frauen aus Simbabwe vorbereitet. Sie geben darin einen Anstoß Wege zu persönlicher und gesellschaftlicher Veränderung zu erkennen und zu gehen.

    Zur Vorbereitung der Gottesdienste am Weltgebetstag in den einzelnen Gemeinden laden wir die Gottesdienstteams ein:

    Am 5. Februar, 14.30 - 18.00 Uhr, „Blickpunkt“ Ibbenbüren, Kanalstraße 11, 49477 Ibbenbüren

    Am 6. Februar, 17.30 - 21.00 Uhr, „Blickpunkt“ Ibbenbüren, Kanalstraße 11, 49477 Ibbenbüren

    Es wird um einen kleinen Unkostenbeitrag gebeten.

    Text: Pfarrerin Claudia Raneberg

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    news-504Thu, 19 Dec 2019 15:03:14 +0100Handy-Aktion NRW will Nachhaltigkeit stärken und gerechte Arbeitsbedingungen fördern - Sammelboxen stehen jetzt in den Gemeindebüroshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/handy-aktion-nrw-will-nachhaltigkeit-staerken-und-gerechte-arbeitsbedingungen-foerdern-sammelboxen-s/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7bd906ed8a320d60329269b91a4ca0ebHandys sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 30 Millionen neue Handys gekauft. Jedes Gerät wird durchschnittlich nur 18 Monate genutzt und dann durch ein neues ersetzt. Die alten Mobiltelefone werden oft nicht fachgerecht recycelt, sondern landen, obwohl sie wertvolle Rohstoffe enthalten, in Schubladen oder im Hausmüll. Mit Sammelaktion werden Projekte von Brot für die Welt unterstützt

    Im Rahmen eines Pressegesprächs haben jetzt Superintendent André Ost und Regionalpfarrer Dr. Jean-Gottfried Mutombo (Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung, MÖWe) die Handy-Aktion NRW vorgestellt. Während der Finanzsynode im November 2019 hat der Regionalpfarrer bereits alle Synodalen über die Aktion informiert. Die Handy-Aktion NRW, eine Initiative von Kirchen und der Eine-Welt-Arbeit, ruft zum Sammeln alter Handys für das Recycling auf. Mit dem Erlös ihrer Sammelaktionen werden Menschenrechtsprojekte von Brot für die Welt und der Vereinten Evangelischen Mission unterstützt. „Die Handy-Aktion NRW läuft in der Evangelischen Kirche von Westfalen seit zwei Jahren. Mittlerweile konnten wir mit dem Erlös der recycelten Handys in Höhe von 18.000 € Projekte von Brot für die Welt unterstützen“, freut sich der Regionalpfarrer.

    „Gerade zur Weihnachtszeit steigt die Nachfrage nach neuen Handys immens“, betont Superintendent André Ost. „Uns geht es mit dieser Aktion darum, das Bewusstsein der Menschen für die Produktionsbedingungen und Lieferketten zu schärfen.“ Und Jean-Gottfried Mutombo ergänzt: „Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Menschen und der Umwelt. Mit dem Kauf neuer Handys erhöhen sich leider auch die Menschenrechtsverletzungen.“ Er plädiert dafür, die Rohstoffe für kommende Generationen zu bewahren.

    Einhaltung von Menschenrechten und die Bewahrung der Schöpfung sind das Ziel

    Mobiltelefone enthalten Rohstoffe, deren Gewinnung häufig mit Menschenrechtsverletzungen und Naturzerstörung einhergehen. „Die Akkus der Handys werden mit Coltan aus dem Kongo betrieben“, berichtet Mutombo, selbst gebürtiger Kongolese. Als Tantal kommt es u.a. in Handys zum Einsatz. Die hohe Nachfrage hat ihren Preis: Vor allem im Ost-Kongo kämpfen Rebellen und Soldaten seit Jahren um die Kontrolle über die Rohstoffe. Allein 40.000 Kinder arbeiten in Minen, um diesen Rohstoff zu produzieren. „In Ghana verbrennen Kinder und Jugendliche alte Elektrogeräte, um mit den verwertbaren Resten den Lebensunterhalt ihrer Familien zu bestreiten“, berichtet Jean-Gottfried Mutombo.

    Gitarren statt Gewehre – Erlös der Handyaktion NRW geht an Brot für die Welt

    Die Demokratische Republik Kongo ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt – gefördert werden vor allem Diamanten, Gold, Kupfer und Coltan. Viele unterschiedliche Milizen kämpfen um den Zugang zu diesen wertvollen Rohstoffen. Auch zehntausende Kinder werden zum Dienst an der Waffe gezwungen. Ein Ausbildungszentrum der Baptisten in Bukavu im Osten der Republik Kongo unterstützt ehemalige Kindersoldaten, damit sie einen Weg zurück in das zivile Leben finden. Die Jugendlichen erhalten eine Ausbildung und Qualifizierung, u.a. im Bau von Gitarren, sowie eine therapeutische Begleitung. www.brot-fuer-die-welt.de/projekte

    Superintendent André Ost und Jean-Gottfried Mutombo rufen zur Beteiligung auf

    Superintendent André Ost und Jean-Gottfried Mutombo rufen alle Gemeinden und Interessierten dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Die Rücknahme und das Recycling der gebrauchten Mobiltelefone wird in Kooperation mit der Deutschen Telekom durchgeführt. Alle gesammelten Geräte werden nach einer zertifizierten Datenlöschung weitergenutzt oder fachgerecht recycelt.

    Die Sammelboxen für gebrauchte Handys stehen in den Gemeindebüros der evangelischen Kirchengemeinden sowie in der Superintendentur, Sonnenwinkel 1, in Tecklenburg. Vor dem Einwurf in die Sammelbox sollten SIM- und Speicherkarten aus den Handys entfernt und persönliche Daten gelöscht werden.

     

    Fakten zur Aktion:

    • In Deutschland gibt es derzeit 124 Mio. ungenutzte Mobiltelefone
    • In einem Handy sind durchschnittlich 0,025 g Gold enthalten
    • In den ungenutzten Handys lagern somit drei Tonnen Gold
    • Ca. 600.000 Tonnen Erde und Gestein müssen abgebaut werden, um diese Menge an Gold zu gewinnen

    Infomaterial:

    Zu der Aktion gibt es umfangreiches Begleitmaterial unter handyaktion-nrw.de/materialien

    Weitere Informationen zu dieser Aktion unter: https://www.moewe-westfalen.de/aktiv-werden/handyaktion/

     

     

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    news-501Wed, 18 Dec 2019 09:23:53 +0100Pfarrerin i. R. Kerstin Hemker wird erste Botschafterin für Brot für die Welt im Kirchenkreis Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrerin-i-r-kerstin-hemker-wird-erste-botschafterin-fuer-brot-fuer-die-welt-im-kirchenkreis-teckle/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7d5f76c832423701ecb158fd827eee55Vor 60 Jahren gab es den ersten Spendenaufruf von Brot für die Welt. Aus der Hilfsaktion, die eigentlich nur einmalig in einer Hungersnot in Indien helfen sollte, entwickelte sich eines der größten deutschen Hilfswerke. Auf die biblischen und historischen Hintergründe von Brot für die Welt ging Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker, die als eine der ersten Botschafterinnen für Brot  für die Welt in der westfälischen Landeskirche beauftragt  wurde,  in ihrer Predigt am Sonntag, den 15. Dezember 2019, in der Johanneskirche in Rheine ein. „Es geht nicht mehr nur um Nahrungsmittelhilfe in der Arbeit von Brot für die Welt. ‚Hunger nach Gerechtigkeit‘ lautet das diesjährige Motto. Bis zum heutigen Tag leben Millionen Menschen in Armut, werden wirtschaftlich ausgebeutet, gedemütigt oder ausgegrenzt. Brot für die Welt setzt sich dafür ein, diese Situation global und nachhaltig zu ändern,“ sagte Kerstin Hemker. „Wenn wir uns für Brot für die Welt einsetzen, stellen wir uns auf die Seite der Armen, denen Jesu Zuwendung besonders galt.“

    „Ich freue mich, dass du die erste Botschafterin im Kirchenkreis Tecklenburg bist,“ sagte Dr. Pfarrer Jean Gottfried Mutombo, Regionalpfarrer der Arbeitsstelle Mission, Ökumene und Weltverantwortung (MÖWe). „Als Botschafterin gibst du der Arbeit von Brot für die Welt ein Gesicht. Deine Aufgabe ist es, zu informieren und Aktionen in der Johanneskirchengemeinde und im evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg mit der möwe zu initiieren. Wir hoffen, dass es bald im Kirchenkreis noch viele Botschafter geben wird.“

    „Das Presbyterium der Johannesgemeinde freut sich, dass es dich beauftragen kann,“ führte Pfarrer Andreas Groll aus. „Wir freuen uns, dass du z.B. in Gemeindekreisen über die Arbeit von Brot für die Welt informieren wirst.“

    Beim anschließenden Kirchcafé stellte Kerstin Hemker die Aktion „Weihnachten weltweit“ von Brot für die Welt vor. Alle Weihnachtssterne, Engel und Herzen – natürlich aus fairem Handel – fanden ein neues Zuhause.

    Werden Sie Botschafter*in für Brot für die Welt!

    Wenn Sie sich für eine gute Sache einsetzen möchten, werden Sie doch auch Botschafter*in für Brot für die Welt in Ihrer Gemeinde oder Region. Die Brot-Botschafterinnen oder Brot-Botschafter sorgen in ihrer Region dafür, dass die Anliegen von Brot für die Welt besonders in Kirchen und Gemeinden wahrgenommen werden. Sie sind „Botschafterinnen und Botschafter des Südens" in ihrer Umgebung. Je nach Fähigkeiten ergeben sich darüber vielerlei Möglichkeiten bei Festen, Aktionen oder Themenabenden in der Gemeinde.

    Ansprechpartner und Unterstützung finden Sie bei:

    Pfarrer Dr. Jean Gottfried Mutombo, Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung: jean-gottfried.mutombo@moewe-westfalen.de

    Pfarrerin i.R. Margot Bell: ehrenamt@moewe-westfalen.de

    Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker: kahemker@web.de

     

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    news-497Mon, 16 Dec 2019 09:11:49 +0100Das neue Programm der Erwachsenenbildung für 2020 ist erschienenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-neue-programm-der-erwachsenenbildung-fuer-2020-ist-erschienen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ef7ecb8f6d9e0b428c632f1d820f9e65Das neue Erwachsenenbildungs-Programm 1-2020 ist erschienen. Es informiert über Kultur- und Begegnungsangebote, Seminare zu Ökologie und Nachhaltigkeit und Veranstaltungen zum Thema Menschenrechte. Auch Angebote zur Vorbereitung des Weltgebetstags und zum Ehrenamt sind dort zu finden. Das komplette Programm zum Download finden Sie hier:

    https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/fileadmin/user_upload/Downloads/EB-Programm_1-2020.pdf

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    news-502Mon, 16 Dec 2019 08:00:00 +0100Mehr Licht auf dem Weg zur Kita Kattenvennehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mehr-licht-auf-dem-weg-zur-kita-kattenvenne/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1df20276f687e8905af4efae674174cdGerade in den dunklen Wintermonaten trägt eine gute Straßen- und Wegebeleuchtung maßgeblich zur Sicherheit aller Bürger bei. Und ausgerechnet bei den kleineren Bürgern, die besonderen Schutz benötigen, besteht in Lienen-Kattenvenne eine Versorgungslücke: Es war aufgefallen, dass der Weg zum Evangelischen Kindergarten Kattenvenne teils nicht genügend ausgeleuchtet ist. Grund genug für Lienens Bürgermeister Arne Strietelmeier und den Träger des Kindergartens, den Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg, vertreten durch Geschäftsführer Arnd Rutenbeck, aktiv zu werden und eine Lösung zu finden. Als neuer Dienstleister für die Beleuchtung im Ort möchten die Stadtwerke Lengerich (SWL) hierbei gerne ihr besonderes Engagement für die Region zeigen und beteiligen sich an der neuen Beleuchtung mit einer Spende in Höhe von 1.200 Euro. 

    „Als Träger des Kindergartens sind wir natürlich froh, wenn wir tatkräftige oder finanzielle Unterstützung erhalten", so Arnd Rutenbeck, Geschäftsführer des Kita-Verbunds. "Denn unsere Projekte sind zahlreich und natürlich immer auch mit Kosten verbunden. Allein 28 Kindertageseinrichtungen der Region gehören unserem Verbund an. Da sind wir für jede Hilfe sehr dankbar!“, betont Rutenbeck.

    „ Das wir in diesem Fall zu mehr Sicherheit der kleinen Bürger Lienens beitragen konnten, freut uns natürlich ganz besonders“, erläutert Alex Hammerschmidt, Leiter Energievertrieb bei der SWL. So kann die verbesserte Beleuchtung also schon sehr bald in Betrieb gehen und bei Schritt und Tritt für mehr Sicherheit und weniger Gefahren für die Eltern und vor allem für die Kindergartenkinder sorgen. 

    Quelle: Pressestelle der Stadtwerke Lengerich

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    news-494Tue, 10 Dec 2019 10:29:12 +0100Aktion Klimafasten - So viel du brauchst…http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/aktion-klimafasten-so-viel-du-brauchst/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f79b363d1f2b2372cbf945e628631ec6Was brauche ich wirklich für ein gutes Leben? Luft zum Atmen, gesundes Essen, sauberes Wasser – und ein Klima, das Leben ermöglicht. Vieles andere ist dagegen eher zweitrangig, manches überflüssig, anderes belastet mich sogar unnötig. In der Fastenzeit 2020 gibt es wieder die Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit - kurz „Klimafasten“. Sieben Wochen Zeit, um darauf zu schauen, was ich brauche und was nicht. Sieben Wochen, um meinen Alltag und das Klima von Ballast zu befreien, um über Klimagerechtigkeit und notwendige Veränderungen nachzudenken. Sieben Wochen für eine gute Zukunft.

    Eine Broschüre führt durch die Klimafasten-Zeit und gibt praktische Anregungen für den Alltag. Jede  Woche steht ein anderes Thema im Fokus, z. B. plastikfrei leben oder Lebensmittel retten. Für jedes Thema bietet die Broschüre Anregungen, um mit kleinen oder großen Schritten das Klima zu schützen. Die Broschüren erhalten Sie unter: Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW, Ulrike Neuhaus, Tel: 02304 755-331 oder per Mail: ulrike.neuhaus@kircheundgesellschaft.de

    Klimafasten ist eine ökumenische Initiative von 15 evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern. In der Evangelischen Kirche von Westfalen wird die Aktion vom Fachbereich Nachhaltige Entwicklung im Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) sowie vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) begleitet.

    Alle Ideen und Materialien online unter: www.klimafasten.de

     

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    news-493Tue, 10 Dec 2019 08:44:41 +0100Judy Bailey leitet Westerkappelner Gospelworkshop im Februarhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/judy-bailey-leitet-westerkappelner-gospelworkshop-im-februar/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cd0cd0066f92ca360cc60c2d73fc3d75Ein ganz besonderes musikalisches Highlight verspricht der inzwischen 23. Westerkappelner Gospelworkshop zu werden, der vom 14. bis zum 16. Februar 2020 stattfindet. Kantor Martin Ufermann freut sich, die international bekannte, aus Barbados stammende Gospel- und Sacro-Popsängerin Judy Bailey als Workshopleiterin gewonnen zu haben.„Und sie kommt nicht alleine, sondern bringt ihre Bandmusiker gleich mit“, betont Ufermann. Neben ihrem Mann Patrick Depul sei der aus Jamaika stammenden, heute in London lebenden „Allround-Musiker“ Leroy Johnson, der zusammen mit Judy Bailey einen Teil der Chorleitung übernimmt, dabei. Außerdem werden Daniel Jakobi, Schlagzeuger und Percussionist aus Heidelberg, sowie ein auch aus London stammender Gitarrist erwartet.

    Zusammen mit den Workshop-Teilnehmenden werden diese Musiker das große Abschlusskonzert vorbereiten, das am Sonntag, 16. Februar, um 17 Uhr in der Westerkappelner Stadtkirche stattfindet. In dem Konzert wird Judy Bailey auch einige Solo-Stücke zusammen mit ihrer Band präsentieren.

    Der Teilnehmerbetrag für den Workshop beträgt inclusive Verpflegung am Samstag und Notenmaterial 65 €, Schüler und Studierende zahlen 40 €. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich.

    Anmeldungen werden ab sofort unter: www.junger-chor-wk.de entgegen genommen.

    Weitere Informationen unter: www.judybailey.de

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    news-492Fri, 06 Dec 2019 08:43:38 +010015 besonders schutzbedürftige Personen in Deutschland angekommenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/15-besonders-schutzbeduerftige-personen-in-deutschland-angekommen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d94571eb24f01aae799a149b6ac3999915 weitere besonders schutzbedürftige Flüchtlinge im Pilotprogramm „Neustart im Team“ (NesT) sind am 5. Dezember in Deutschland eingetroffen. Sie kommen aus Syrien. Sechs davon werden in nächster Zeit nach Westfalen weiterreisen. Dort begleitet sie eine Mentorengruppe unter dem Dach der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW).Präses Annette Kurschus: „Ich freue mich, dass nun erstmals Menschen im NesT-Programm zu uns nach Westfalen kommen. ‚Neustart im Team‘ bietet gerade in seinem Zusammenspiel von zivilgesellschaftlichem und staatlichem Engagement beste Voraussetzungen, um diesen Flüchtlingen einen wirklichen Neustart zu ermöglichen.“ Die leitende Theologin der EKvW fügt hinzu: „Mein Dank und meine Anerkennung gelten besonders den ehrenamtlich tätigen Männern und Frauen, die hier mit Herzblut und zugleich nüchtern und realistisch am Werk sind. Ihr Einsatz macht Mut.“

    Die ersten Flüchtlinge im NesT-Programm waren am 7. November nach Deutschland eingereist. „Neustart im Team“ ermöglicht die Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen zusätzlich zu dem bisherigen humanitären Engagement Deutschlands. Staat und Zivilgesellschaft übernehmen dabei gemeinsam Verantwortung. Eine Mentorengruppe aus mindestens fünf Personen erleichtert den Flüchtlingen das Ankommen und unterstützt sie ideell und finanziell. Die Mentoren sorgen für Wohnraum und finanzieren diesen für zwei Jahre. Der Staat organisiert die Auswahl geeigneter Schutzbedürftiger und deren Einreise und finanziert Integrationsmaßnahmen und Sozialleistungen. Bereits jetzt haben sich rund 40 Mentorengruppen gebildet, davon 15 im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen.

    Verantwortet wird NesT vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Als Mitinitiatoren waren die Evangelische Kirche von Westfalen und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) maßgeblich an der Konzeptentwicklung beteiligt.

    Weitere Informaionen zum Projekt NesT unter: https://www.neustartimteam.de/

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    news-491Thu, 05 Dec 2019 10:24:20 +0100Lengericher Konfis setzen sich für Straßenkinder in Venezuela einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lengericher-konfis-setzen-sich-fuer-strassenkinder-in-venezuela-ein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2652046cba1f310d6b178a25c440a61aFür das Straßenkinderheim „Casa Hogar“ in der Stadt Valencia in Venezuela haben sich gut 30 Konfirmandinnen und Konfirmanden stark gemacht. Die dortige evangelische Kirchengemeinde in Valencia unterhält für gut 25 Jungen, die auf der Straße leben, ein Kinderheim. Hier werden die Kinder zuverlässig mit Lebensmitteln versorgt, bekommen Unterstützung bei den Hausaufgaben und in der Freizeitgestaltung. Aufgrund der schweren politischen und wirtschaftlichen Krise in Venezuela wird diese caritative Arbeit immer schwieriger. Die Menschen sind auf Hilfe von außen angewiesen. Gut 30 Lengericher Konfirmandinnen und Konfirmanden haben jetzt geholfen. Wie im letzten Jahr schon organisierten die Konfis mit Pastorin Sigrid Holtgrave am Ewigkeitssonntag eine Cafeteria im Martin-Luther-Haus. Der Kaffee und Kuchen wurden besonders von vielen Friedhofsbesuchern gut angenommen. Auf dem Krippenmarkt erzielten die Konfis zusätzlich einen kleinen Überschuss mit fair gehandelten Produkten in ihrem „Weltladen“ im Turmraum der Stadtkirche. Die Besucher der Cafeteria und die Käufer beim „Weltladen“ freuten sich über das Engagement der Konfis für einen guten Zweck und rundeten an der Kasse beim Bezahlen gerne auf. So kamen jetzt 570 Euro zusammen, die die Jugendlichen über das Gustav-Adolf-Werk mit viel Freude an die „Casa Hogar“ in Valencia weiterleiten können.

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    news-489Wed, 04 Dec 2019 12:06:34 +0100Bestattungskultur im Wandel - Dr. Karl Wilms referiert in Rheine http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bestattungskultur-im-wandel-dr-karl-wilms-referiert-in-rheine/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1a615ac3a1de8ebdabc4cd9c3889da69"Stirbt der Friedhof? – Warum wir anders mit den Toten umgehen“ war im November Thema des Jakobi-Treffs "Kirche und Welt". Dr. Karl Wilms, Vorsitzender des Friedhofsausschusses der Ev. Kirchengemeinde Jakobi Rheine, referierte. Die Friedhöfe würden nicht sterben, so Wilms, aber sie bräuchten eine Therapie: Statt mehr Regulierungen sei es zukunftssicherer, die Menschen einfach zu fragen: Was braucht ihr? Was wünscht ihr euch? Was muss geschehen, damit das, was die Fachleute Aufenthaltsqualität nennen, verbessert wird? Noch scheiterten Reformen immer wieder an starken Widerständen, doch die Erfahrungen in unseren Nachbarländern zeigten, dass ein Zurückfahren der Regulierung die Akzeptanz der Friedhöfe erhöht.

    Die Auswirkungen des Wandels sind jetzt schon erkennbar

    „Wenn sie den gesellschaftlichen Wandel verschlafen, sind die Friedhöfe in ihrer jetzigen Form ein Auslaufmodell. Die Menschen wollen sich einbringen, wollen gestalten – und werden stattdessen Teil eines Verwaltungsprozesses, der genau das unmöglich macht. Noch beugen sich viele den geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen. Aber die Auswirkungen des Wandels sind jetzt schon erkennbar und werden in den kommenden Jahrzehnten in ihrer ganzen Wucht spürbar.“

    Der Anteil der Feuerbestattungen liegt heute bei ca. 68%

    Im Mittelalter sei das Friedhofswesen fest in kirchlicher Hand gewesen und alle Verstorbenen seien begraben worden, meist auf Friedhöfen rund um die Kirchen. Totenfürsorge sei als eines der sieben Werke christlicher Barmherzigkeit gesehen worden. Erst im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich sehr langsam eine Bewegung zur Feuerbestattung. Das erste Krematorium wurde 1878 in Gotha eingerichtet, danach in Hamburg und Heidelberg. Während sich die Evangelische Kirche neutral verhielt, wurden Feuerbestattungen durch die katholische Kirche 1885 verboten. Erst 1934 durch das Feuerbestattungsgesetz der Nationalsozialisten wurden Erd- und Feuerbestattung gleichgestellt und Regelungen wie die noch heute gültige zweite ärztliche Leichenbeschau vor der Einäscherung eingeführt. Während 1960 der Anteil der Feuerbestattungen in Westdeutschland noch bei 10% gelegen hat (in der DDR bei ca. 85%), lag er der Anteil 1992 bei 27 % und heute bei ca. 68%.

    Die klassische Familiengrabstätte verliert ihre Bedeutung

    Für die Friedhöfe bedeutet dies einen erheblichen Rückgang des Flächenverbrauchs, zudem würden mehr als die Hälfte der Nutzungsrechte an Grabstätten, die im Verlauf eines Jahres enden, nicht mehr verlängert, so Wilms. Zurückzuführen sei dies auf eine Änderung der Familienstrukturen, den gesunkenen Anteil der Mehr-Generationen-Haushalte. Insgesamt ist die Gesellschaft mobiler geworden. Die klassische Familiengrabstätte habe ihre Bedeutung verloren, zudem stünden nach einer Krementierung neben den unterschiedlichen Beisetzungsformen auf einen Friedhof heute weitere Möglichkeiten wie Waldbestattungen, Seebestattungen, Kolumbarien oder Aschestreuwiesen offen.

    Ort der Trauer hat heilsame Wirkung

    Wilms: „Seelsorglich und psychologisch nachgewiesen ist allerdings, dass mit der „Ortlosigkeit der Trauer“ später erhebliche Probleme auftauchen können. Ein konkreter Erinnerungsort, ein identifizierbarer Grabstein, ja schon ein umgrenzter Bereich auf einem Friedhof haben für nicht wenige Menschen zentrierende und darum heilende Bedeutung.“

    Schutz und Bewahrung der Totenwürde sind gesetzlich geregelt

    Eine weitere Entwicklung sei, dass die Kirche ihr Monopol im Bereich der Bestattungsrituale und Trauerbegleitung verloren habe. Bestatter als qualifizierte Dienstleister mit erheblichem Konkurrenzdruck entwickelten eigene Qualitätsmerkmale und zeigten hohe Innovationsbereitschaft im Umgang mit individuellen Wünschen. Gesetzlich geregelt ist das Bestattungswesen in bundeslandspezifischen Bestattungsgesetzen. Dabei liegt das besondere Augenmerk auf dem Schutz und der Bewahrung der Totenwürde. Dieser Schutz leitet sich aus der Unantastbarkeit der Würde des Menschen aus § 1 des Grundgesetzes ab, der über den Tod hinaus gilt. Dabei zeichne sich eine fortschreitende Liberalisierung ab, die langfristig wohl auch im Zuge europäischer Harmonisierung eine Auflösung des Friedhofzwanges ergeben werde, meinte Wilms.

    Die anschließende Diskussion machte unterschiedliche Standpunkte deutlich. Die zahlreichen Zuhörer dankten dem Referenten mit herzlichem Applaus.

     

     

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    news-488Tue, 03 Dec 2019 10:24:28 +0100Annette Salomo besuchte den Partnerkirchenkreis Otjiwarongo und nimmt an einer Konsultation in Windhoek teilhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/annette-salomo-besuchte-den-partnerkirchenkreis-otjiwarongo-und-nimmt-an-einer-konsultation-in-windh/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8f9e52ab1eb537bca46aac9c6ec264fdEnde Oktober war ich für zwei Wochen in Namibia. Meine Reise führte mich in unseren Partnerkirchenkreis Otjiwarongo. Die Begegnung war herzlich und intensiv. Pastor John Guidao-oab und alle anderen Pfarrer des Kirchenkreises waren extra nach Otjiwarongo gereist, um mit mir und Anja Neuhaus aus dem Kirchenkreis Wesel, eine Pfarrkonferenz abzuhalten. Durch viele Begegnungen in Namibia und Deutschland, einem regen Austausch zu unterschiedlichsten Fragen, hat sich eine intensive und herzliche Verbindung entwickelt. Die Bläserreise aus dem Kirchenkreis Tecklenburg nach Namibia in diesem Sommer und der Besuch von 10 jungen Frauen aus Namibia zu einer internationalen Frauenbegegnung unter dem Thema: „#Thisisme“ in den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel hat gezeigt, dass wir uns einander sehr verbunden fühlen.

    „GirlsClubs“ in Otjiwarongo

    Ein Besuch der „GirlsClubs“ in Otjiwarongo hat diesen Eindruck bestätigt. Diese Mädchengruppen gibt es in vielen Gemeinden unseres Partnerkirchenkreises. Mädchen im Alter von 8 / 9 bis ca. 22 / 23 Jahren treffen sich regelmäßig, um sich über für sie relevante Fragen auszutauschen. Sie bilden eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und stärkt. Außerdem setzen sie sich für die Ärmsten in ihrer Gemeinde ein und sammeln Spenden wie Decken, Kleidung und Essen. Im nächsten Jahr erfolgt die Rückbegegnung des Projektes, dann werden zehn junge Frauen aus unseren Kirchenkreisen Namibia besuchen und die Begegnung fortsetzen.

    Partnerschaftliche Zusammenarbeit wird vereinbart

    Mit vielen Eindrücken, neuen Informationen und Absprachen über unsere zukünftige partnerschaftliche Zusammenarbeit sind wir dann nach Windhoek aufgebrochen. Für eine Woche stand eine Konferenz auf dem Plan, in der die für alle kirchlichen Partnerschafts-gruppen in Namibia und Deutschland geltende Partnerschaftsvereinbarung evaluiert und erneuert werden sollte. Mit ungefähr 70 Teilnehmern aus der westfälischen und rheinischen Kirche, sowie der Kirche von Kurhessen Waldeck und unserer Partnerkirche, der Evangelischen Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELCRN), haben wir eine neue Vereinbarung verabschiedet, die die Grundlage und Inhalte unserer Beziehung deutlich macht und unseren Umgang mit Geld regelt.

    Solidaritätsfond

    Es wird weiterhin einen Solidaritätsfond geben, in den alle einzahlen und alle Gemeinden und Einrichtungen der ELCRN können davon profitieren. Gleichzeitig wollen wir aber auch Projekte unterstützen, die von beiden Partnern erarbeitet und vereinbart wurden, um ganz gezielt Gruppen, Hostels oder Kirchengemeinden zu unterstützen. Das können dann energetische Projekte sein, wie Solarzellen zur Unterstützung der Energieversorgung oder die Erstellung und Pflege eines Gemüsegartens zur Ernährungssicherheit der Hostelkinder. Das „Windhoek-Agreement“ ist gemeinsam verabschiedet worden und gilt nach einer einjährigen Erprobungsphase dann für fünf Jahre.

    Annette Salomo, Partnerschaftsbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg

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    news-487Tue, 03 Dec 2019 10:04:57 +0100Unsere Partnerkirche hat einen neuen Bischof!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/unsere-partnerkirche-hat-einen-neuen-bischof/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=93bd663fce6b581a9bb00e2b85777c75Am 3. November wurde in unserer Partnerkirche, der Evangelischen Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELCRN) ein neuer Bischof in sein Amt eingeführt. Gut 6000 Menschen, darunter viele internationale ökumenische Gäste, hatten sich auf einem großen kirchlichen Gelände in Okahandja versammelt, um bei der Zeremonie dabei zu sein. Aus dem ganzen Land sind die Kirchenmitglieder angereist. Ein prächtiges Farbenbild in rot und weiß, den Farben der Kirche, schmückte den ganzen Platz. Alle Menschen hatten sich festlich und farblich passend in ihren schönsten traditionellen Gewändern gekleidet. Morgens um 8 Uhr war der Platz schon gut gefüllt. Von halb neun bis um 15 Uhr sollte die ganze Zeremonie dauern. Die Menschen saßen unter großen Zeltdächern, gut gegen die Sonne geschützt und in guter Stimmung trotzten sie den heißen Temperaturen. Alle Pfarrer der ELCRN begleiteten den neuen Bischof in den Altarraum. Immer wieder stimmten die Kirchenmitglieder frohe mehrstimmige Gesänge an. Im Gottesdienst fand die lutherische Liturgie zur Einführung des neuen Bischofs statt.

    Zu denen, die die Insignien für einen Bischof (Umhang, Bischofsmütze, Siegelring, Kreuz und Stab) überreichten, gehörten vier Bischöfe aus dem südlichen Afrika. Der neue Bischof heißt Sageus /Kheib und war vor der Wahl Pastor in Swakopmund. Es ist mit 48 Jahren der jüngste Bischof, den die ELCRN je hatte. Als Vizebischof wurde auch Abraham /Kheibeb aus Windhoek in sein Amt eingeführt. Mit der neuen Kirchenleitung sind viele Erwartungen verknüpft. Unsere Partnerkirche steht vor vielen großen Herausforderungen. Der neue Bischof hat sich in seiner Einführungspredigt vehement gegen Tribalismus in seiner Kirche ausgesprochen. Er beschrieb die Vision einer Regenbogenkirche, in der die ethnischen Verschiedenheiten einen Altar des Friedens, der Einheit und der Versöhnung bauen könnten und damit die Kirche noch farbenfroher und heller erstrahlen würde.

    Annette Salomo, Partnerschaftsbeauftragte des Kirchenkreises Tecklenburg

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    news-486Tue, 03 Dec 2019 10:00:05 +0100Kinder helfen Kindern http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kinder-helfen-kindern/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=fde88c55d4f516182baa22de07983a3d„Wir möchten helfen“ so der Beschluss der Kindervollversammlung und des Teams von Evangelischen Kindergarten Widum I. Betroffen und engagiert reagierten die Kindergartenkinder als sie erfuhren, dass Kinder, so alt wie sie selbst, schwer krank sein können und Hilfe benötigen. Darum bastelten sie gemeinsam Tannenbaumschmuck, um den Tannenbaum in der Eingangshalle des Kindergartens für die „Sternschnuppe-Kinderkrebshilfe Lengerich e.V.“ zu schmücken.Der selbstgestaltete Christbaumschmuck mit Engeln und Rentieren aus verschiedenen Naturmaterialien kann gekauft werden. Der Erlös geht zu 100 % an die „Sternschnuppe-Kinderkrebshilfe Lengerich e.V.“.  Zum Kauf des Tannenbaumschmucks sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

    Am Montag, 2. Dezember 2019, halfen Frank Derner, 1. Vorsitzender des Vereins „Sternschnuppe- Kinderkrebshilfe Lengerich e.V.“, Sylvia Mathaä, Ursula Weinert, und Jutta Lübbermann den Kindergartenkindern beim Aufhängen des Baumschmuckes. Im Gespräch mit Margit Wachowiak, Kindergartenleitung,  bedankten sich die Vertreter des Vereins und betonten, wie wichtig jede kleine Spende sei. „Unsere Kinder sind mit viel Herz und Freude bei der Gestaltung des Tannenbaumschmucks ans Werk gegangen, schließlich geht es doch um eine gute Sache,“ so die Leiterin der Einrichtung.

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    news-478Mon, 02 Dec 2019 07:30:00 +0100Nachhaltige Haushalterschaft prägt Beschlüsse der Finanzsynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nachhaltige-haushalterschaft-praegt-beschluesse-der-finanzsynode-des-ev-kirchenkreises-tecklenburg/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e0763d43e1dae52fe372a71376f38701Am Montag, 25. November, 2019 tagte die Haushalts- und Finanzsynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg im Martin-Luther-Haus in Lengerich. Die Synode begann mit einer Andacht mit dem Krankenhaus-Seelsorger Pfarrer Jürgen Nass (Ibbenbüren). Anschließend eröffnete Superintendent André Ost die Synode. Landeskirchenrätin Barbara Roth überbrachte Grüße aus der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Die Landesynode in Bielefeld hatte erst kürzlich einen Beschluss zum Umgang mit sexueller Selbstbestimmung bzw. sexualisierter Gewalt gefasst. „Es ist wichtig, dass wir als Kirche Schutz- und Kompetenzräume für die Opfer etablieren“, so die Landeskirchenrätin. Notwendig seien in diesem Feld Hauptamtliche, ein Netzwerk aus Multiplikatoren und entsprechende Notfallpläne. „Unsere Kirche muss und soll kompetenter und besser aufgestellt sein“, betonte sie. In diesem Zusammenhang informierte sie die 90 Synodalen darüber, dass der Kirchenkreis Tecklenburg einer der ersten westfälischen Kirchenkreise ist, der sich in intensiv mit dem Thema befasst und einen Notfallplan entwickelt hat. „Es wird jetzt eine wichtige Aufgabe sein, alle Mitarbeitenden für einen sensiblen und kompetenten Umgang mit dem Thema zu schulen“, meinte sie.

    Finanzsynode beschließt Investitionsrücklage für den Verband der Ev. Kirchenkreise Tecklenburg, Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken

    Erstmalig stand der Verbandshaushalt für die gemeinsame Verwaltung der Kirchenkreise Tecklenburg, Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken auf der Agenda der Synode. Jutta Runden, die Leiterin der gemeinsamen Verwaltung der drei Kirchenkreise, informierte die Synodalen über den Jahresabschluss 2018. Die Bilanz beträgt jeweils 3.128.879,92 €. 

    Die gemeinsame Verwaltung nimmt ihre Arbeit in der neuen Struktur am 1. Januar 2020 auf. Der Umzug aller drei Verwaltungen in das Gebäude in Münster ist dann nach Fertigstellung im September 2020 geplant. Zur Vorbereitung der Fusion fanden bereits zahlreiche Teambuilding-Prozesse für die Mitarbeitenden statt. „Wir sind mit dem neuen Kirchlichen Finanzmanagements (NKF) gut unterwegs“, berichtete sie.  

    Auf Empfehlung der Verwaltungsleiterin Jutta Runden beschloss die Synode, jährlich ein Drittel des Betrags, der den Abschreibungen für Abnutzungen im Verband der Ev. Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg entspricht, der „Rücklage für Investitionen“ zuzuführen. Der Betrag umfasst jährlich ca. 78.900 € für jeden Kirchenkreis und tritt ab 2020 in Kraft. Angesichts absehbar rückläufiger Kirchensteuereinnahmen beschlossen die Synodalen nach lebhafter Diskussion mehrheitlich bei vier Enthaltungen und vier Neinstimmen, diese Investitionsrücklage zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren. 

    Synodale genehmigen den kreiskirchlichen Haushalt 2020

    „Die derzeitig positive Kirchensteuerentwicklung sollte weiterhin dazu genutzt werden, Vorsorge zu treffen, um den Auftrag der Kirche auch zukünftig verlässlich wahrnehmen zu können“, führte Verwaltungsleiterin Marlies Beckemeyer (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) in ihrer Einbringungsrede zum kreiskirchlichen Haushalt 2020 aus. Dem Kirchenkreis mit seinen 17 Kirchengemeinden stehen für 2020 Kirchensteuermittel in Höhe von 10.834.584 € zur Verfügung. Dies ist eine Steigerung von 4,10 % gegenüber der im Jahr 2018 veranschlagten Summe von 10.407.420 €. 

    Neben den Gehältern der Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenkreis Tecklenburg, der zentralen Verwaltung und der Superintendentur finanziert der Kirchenkreis mithilfe der Kirchensteuermittel beispielsweise das Diakonische Werk, die Arbeit der 28 Kindertagesstätten im Kindergartenverbund, das Schulreferat oder die kreiskirchliche Jugendarbeit. 

    Im Sommer 2019 verabschiedete die Kreissynode Tecklenburg ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt, einen Notfallplan sowie ein Präventionskonzept der EKVW. Für die Umsetzung des Präventionskonzepts richtet der Kirchenkreis eine halbe Stelle ein: Jugendreferentin und Sozialpädagogin Ingrid Klammann wird entsprechende Schulungen zur Sensibilisierung für Mitarbeitende in den Gemeinden anbieten. Gemeinsam mit der AG „Sexualisierte Gewalt“ unter Leitung von Pfarrerin Dr. Britta Jüngst soll ein passgenaues Präventionskonzept entwickelt werden. Die Synodalen sprachen sich einstimmig bei einer Enthaltung für die Genehmigung des kreiskirchlichen Haushalts 2020 aus.

    Finanzverteilung

    Die Finanzverteilung sieht im Kirchenkreis Tecklenburg so aus, dass nach Abzug der Aufwendungen für den Pfarrdienst und sonstige Vorwegabzüge (beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit, Kirchenmusik, Schule in der Widum, Inflationsausgleich und Substanzerhaltung) verbleibende Kirchensteuermittel nach einem bedarfsgerechten Schlüssel verteilt werden: 47,86 % gehen an die Kirchengemeinden, 16,57 % werden für den Kindergartenverbund aufgewendet, 27,05 % werden für die Kreissynodalkasse und die synodalen Dienste bereitgehalten. 7,31 % gehen an das Diakonische Werk und 1,21 % erhält die Jugendbildungsstätte. Für die Zuweisungen an die Kirchengemeinden werden die Gemeindegliederzahlen und eine sog. Strukturpauschale berücksichtigt.   

    Die Finanzsynode beschloss mehrheitlich bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen, die geltende Finanzverteilung bis zum 31.12.2025 zu verlängern. Der Synodale Dr. Dirk Schinkel begrüßte den Beschluss: „Dieses System ist der Grund für Solidarität hier im Kirchenkreis“. Dies sei nicht selbstverständlich.

    Finanzüberschuss geht zweckgebunden zur Substanzerhaltung an die Gemeinden

    Für die Verwendung des Finanzüberschusses von 2018 lag eine Beschlussvorlage des Kreissynodalvorstands (KSV) vor. Diese empfahl der Synode, den Überschuss der Finanzausgleichskasse (FAK) in Höhe von 856.048,11 € - davon 783.042,82 € Kirchensteuereinnahmen und 73.005,29 € sonstige Mehreinnahmen an die Kirchengemeinden weiterzuleiten, zweckgebunden zur Bildung einer gesonderten Rücklage für Substanzerhaltung und /oder Sicherstellung der Abschreibung für Abnutzung.

    „Diese Empfehlung durchbricht die gängige Verteilung der letzten Jahre,“ bemerkte Superintendent Ost. „In den letzten Jahren haben wir Haushaltsüberschüsse immer zur Hälfte auch den Rücklagen auf Kirchenkreisebene zugeführt. Mit der neuen Haushaltssystematik sind jetzt aber die Kirchengemeinden gezwungen, nachhaltiger zu wirtschaften“, unterstrich er. Um die Folgen der Umstellung etwas abzumildern, habe man sich in diesem Jahr zu dieser Empfehlung entschlossen. Die Synodalen sprachen sich einstimmig dafür aus, den Finanzüberschuss von 2018 zu 100 % an die Gemeinden auszuschütten.

    Handy-Aktion NRW will Nachhaltigkeit stärken und gerechte Arbeitsbedingungen fördern

    Handys sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 30 Millionen neue Handys gekauft. Jedes Gerät wird durchschnittlich nur 18 Monate genutzt und dann durch ein neues ersetzt. Die alten Mobiltelefone werden oft nicht fachgerecht recycelt, sondern landen, obwohl sie wertvolle Rohstoffe enthalten, in Schubladen oder im Hausmüll. Im Rahmen der Synode stellte Regionalpfarrer Jean-Gottfried Mutombo (Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung, MÖWe) den Synodalen die Handy-Aktion NRW vor. Die Initiative von Kirchen und der Eine-Welt-Arbeit ruft zum Sammeln alter Handys für das Recycling auf. Mobiltelefone enthalten Rohstoffe, deren Gewinnung häufig mit Menschenrechtsverletzungen und Naturzerstörung verbunden ist. „Die Akkus der Handys werden mit Kobalt aus dem Kongo betrieben“, berichtete Mutombo. 40.000 Kinder arbeiten in Minen, um diesen Rohstoff zu produzieren. Er plädierte für die Einhaltung von Menschenrechten und die Bewahrung der Schöpfung und rief die Gemeinden zur Unterstützung des Projekts auf. In allen Gemeinden des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg werden künftig Sammelboxen für gebrauchte Handys aufgestellt.

    Weitere Informationen zu dieser Aktion unter: https://www.moewe-westfalen.de/aktiv-werden/handyaktion/

    #thisisme – eine leidenschaftliche Begegnung junger Frauen aus Namibia und Deutschland

    Im Sommer 2019 waren zehn junge Frauen aus dem Kirchenkreis Otjiwarongo (Namibia) und fünf junge Frauen aus den Ev. Kirchenkreisen Tecklenburg sowie fünf Frauen aus dem Kirchenkreis Wesel in Sachen Empowerment gemeinsam unterwegs. Sie trafen sich zum Austausch, zum gemeinsamen Singen, Tanzen, Kochen und vielem mehr. „Diese intensive Begegnung war für die deutschen jungen Frauen sehr wichtig. Fast alle Teilnehmerinnen aus Namibia hatten schon Erfahrungen mit häuslicher Gewalt gemacht, so Annette Salomo, Partnerschaftsbeauftragte im Kirchenkreis Tecklenburg. Beeindruckend sei das Gemeinschaftsgefühl gewesen, das die Beteiligten erlebten. „Es ging darum, sich gegenseitig kennenzulernen und etwas über das Leben der anderen Projektteilnehmerinnen, ihren Weg, ihre Bedürfnisse, ihre Chancen und Hindernisse herauszufinden“ so Annette Salomo. Im August des nächsten Jahrs wird das „#thisisme“-Projekt fortgesetzt. Dann reisen die jungen Frauen aus den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel nach Namibia zu einem Gegenbesuch, um ihren gemeinsamen Weg fortzusetzen. Aus der Begegnung sind sog. „Girls Clubs“ entstanden. Die jungen Menschen leisten dort soziale Arbeit und verteilen Lebensmittel für Bedürftige.

    Greifbar wurde die Partnerschaft mit dem filmischen Grußwort des Partnerschaftsbeauftragten des Kirchenkreises Otjiwarongo, Pastor John Guidao-oab. „Lasst das Licht der Partnerschaft strahlen“, appellierte er an die Tecklenburger Synodalen.

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    news-483Fri, 29 Nov 2019 07:23:49 +0100Lauschgoldengel in der Adventszeit - EKvW-Adventskalender als Podcasthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lauschgoldengel-in-der-adventszeit-ekvw-adventskalender-als-podcast/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b8daf08fc715e5fe16464dcbe2717d73Am 1. Advent geht's los: Dann startet „Lauschgoldengel“, der Advents-Podcast der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Die Türchen öffnen sich in diesem Jahr akustisch, als kurze Gespräche. In dem Advents-Podcast plaudern „Niki & Dietrich“ täglich etwa drei bis vier Minuten und öffnen selbst dabei jeden Tag ein Türchen.„Lauschgoldengel, der Adventspodcast mit Niki und Dietrich“ – so beginnt jede der 24 Folgen. Niki ist Adventstraditionalistin und verliebt in Aschenbrödel und Backen. Dietrich outet sich als Engelsammler mit  Faible für integrative Weihnachtsbäume. Beide sind Öffentlichkeitsreferenten in Kirchenkreisen: Nicole Schneidmüller-Gaiser in Hattingen-Witten, Dietrich Schneider in Unna. Sie unterhalten sich mal launig, mal nachdenklich über alles, was in dieser Zeit beschäftigt. Geschenke: einpacken oder nicht? Echte Kerzen am Baum? Aber auch: warum eigentlich warten und auf was? So können die Gespräche als Denkanstoß durch die Adventszeit begleiten.

    Und hier geht‘s zum Podcast: https://lauschgoldengel.ekvw.de/

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    news-485Thu, 28 Nov 2019 12:00:00 +0100„Wie stellen wir uns gemeinsam für die Zukunft auf?“ Diakonie-Vorstand Stefan Zimmermann zu Gast in Jakobi zu Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wie-stellen-wir-uns-gemeinsam-fuer-die-zukunft-auf-diakonie-vorstand-stefan-zimmermann-zu-gast-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0919dd6d6258b3c3dc1ae76013513efcDer demografische Wandel ist in vollem Gange. Und so steigt auch der Anteil älterer Menschen an, die Beratung und Pflege benötigen. „Wie können wir diesen wachsenden Anforderungen begegnen und wie stellen wir uns gemeinsam für die Zukunft auf?“ Auf diese und andere Fragen ging Diakonie-Vorstand Stefan Zimmermann jetzt in einem Vortrag zu „Diakonie 2030“ im Fachausschuss der evangelischen Kirchengemeinde Jakobi Jakobi zu Rheine ein. Der Fachkräftemangel sei bereits jetzt eine große Herausforderung, vor allem in der ambulanten Pflege. „Mittlerweile bewerben sich die Pflegekräfte nicht mehr bei uns, sondern wir uns bei ihnen“, brachte Zimmermann es auf den Punkt. „Eigentlich paradox, aber tatsächlich wird es zukünftig immer schwieriger werden, Mitarbeiter in der Pflege zu finden.“

    Spannende Themen und interessante Impulse nahmen Stefan Zimmermann, Pfarrer Jürgen Rick und die anderen Mitglieder des Diakonie-Ausschusses aus diesem Treffen mit. Da Kirche und Diakonie untrennbar zusammengehörten, sei es wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen, um Zukunft gemeinsam zu gestalten. „Danke für die Einladung und für Ihre wohlwollende Unterstützung“, resümierte der Diakonie-Vorstand.

    Möchten Sie mehr über die Arbeit des Diakonisches Werkes erfahren oder uns zu einem Vortrag in Ihre Kirchengemeinde einladen? Kontakt und weitere Infos: Telefonisch unter 05482 68111 oder per Mail an sekretariat@dw-te.de.

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    news-482Thu, 28 Nov 2019 08:04:08 +0100Verletzungen und Narben im Lebenslauf - Männnerfrühstück in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/verletzungen-und-narben-im-lebenslauf-maennnerfruehstueck-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ff3d4495de46e071376dfb18bc0d3529Als „schwerwiegendes Thema“ bezeichnete Reinhard Paul den Gegenstand des mittlerweile 16. Ibbenbürener Männerfrühstücks. Über 60 Teilnehmer hatten den Weg ins Gemeindezentrum blick.punkt an der Christuskirche gefunden, um Näheres zu Traumatisierungen, deren Auslösern und Symptomen zu erfahren. In einem geistlichen Impuls ging der Pfarrer im Ruhestand auf die Leidensgeschichte Nadia Murads ein, die als Jesidin vom IS verschleppt und missbraucht wurde. Über die für ihr Engagement gegen den Terror mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Frau schlägt er dann einen Bogen hin zur biblischen Geschichte vom Jünger Thomas, der nach Jesu Kreuzigung schockiert ist, dass Gott dem Leiden seines Sohnes nicht Einhalt geboten hat. Doch erkennt er durch die Auferstehung seines Herrn, dass Gott sich nicht zu schade ist, die Wunden seiner Anhänger zu seinen eigenen zu machen. „Wir haben einen Gott, der mit uns leidet, der uns in den Verletzungen unseres Lebens begegnet“, bringt Paul diese Ostererfahrung auf den Punkt.

    Bei Brötchen und Kaffee stärken sich die Anwesenden, bevor Prof. Gereon Heuft, promovierter Mediziner wie Theologe, das Mikrofon übernimmt. Der an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Uniklinikums Münster Tätige veranschaulicht anhand vieler, teils schwer verdaulicher Beispiele, wie variantenreich ein Trauma sich in der Praxis gestalten kann. Ein solches ist die Folge eines kurzzeitigen oder länger dauernden belastenden Ereignisses, das außerhalb der üblichen menschlichen Erfahrungen liege und mit intensiver Angst und Hilflosigkeit verbunden sei. Die Auslöser könnten etwa der gewaltsame Verlust einer geliebten Person, die Schuld am Tod eines Anderen oder die Konfrontation mit verstümmelten menschlichen Körpern sein. Symptome eines solchen Traumas zeigten sich dann in sozialem Rückzug, ständigem Abdriften in Gesprächen, Phantomschmerzen und dauerhafter Angespanntheit. „Man ist niemals nur psychisch und niemals nur körperlich krank“, räumt Heuft mit einem weitverbreiteten Irrtum auf. Besonderes Interesse zeigt das Publikum an möglichen Therapiemaßnahmen: die drei Phasen Stabilisierung, Trauma-Bearbeitung sowie Rehabilitation und Reintegration seien der übliche Weg.

    In Diskussionen an den Tischen tauschen sich die Männer über das Gehörte aus, bis sich Heuft im zweiten Teil des Vortrages konkreter den Folgen schwerer Traumatisierungen während des Zweiten Weltkriegs widmet. Für die Jahrgänge 1930 bis 1945 gehe die Forschung von einem Drittel psychisch stark belasteter Kinder aus – tatsächlich erinnern viele ältere Zuhörer sich an Bombennächte oder die Flucht und Vertreibung aus der alten Heimat. Besonders im Alter komme es nicht selten zu einer Trauma-Reaktivierung – auch wenn der Betroffene vorher jahrzehntelang beschwerdefrei gelebt habe. Als Grund dafür führt Heuft die Zunahme an Freizeit während der Rente an, während derer die Gedanken weniger Ablenkung hätten als noch im Berufsleben, aber auch das sogenannte „Last-chance“-Syndrom, also die als letzte Gelegenheit empfundenen Jahre vor dem Tod, traumatische Erfahrungen nicht mit ins Grab zu nehmen, sondern anderen anzuvertrauen.

    Schlussendlich warnt Heuft in der Abschlussfragerunde davor, den Begriff Trauma als „Modewort“ zu inflationär zu benutzen. Das sei zwar attraktiv, da es die Schuld an einer Situation ausschließlich anderen zuweise, entspreche aber häufig nicht der Realität. Wo ein tatsächliches Trauma vorliege, seien die Trauma-Ambulanzen des Landes NRW oft erster Ansprechpartner, so auch in Münster. Diese seien vom Staat für solche Patienten geschaffen worden, die nach dem Opferentschädigungsgesetz Anspruch auf eine psychotherapeutische Notfallversorgung hätten, weil der Staat die Schutzpflicht für seine Bürger in der Trauma-Situation nicht wahrgenommen habe. Seit kurzem seien diese Einrichtungen auch für Kriegsflüchtlinge mit ihrem besonderen psychosozialen Unterstützungsbedarf zugänglich.

    Mit großer Freude nahmen die Anwesenden zur Kenntnis, dass das 17. Männerfrühstück bereits in Planung sei.

    Text: Dario Sellmeier

     

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    news-481Wed, 27 Nov 2019 13:04:52 +0100Mehr Vielfalt leben und erleben - Flucht, Migration, Integration: Westfälische Landessynode beschließt Maßnahmenpakethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mehr-vielfalt-leben-und-erleben-flucht-migration-integration-westfaelische-landessynode-beschlie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=abced353e6cbddeb53ba33369b8aaaffMehr Vielfalt leben und erleben – mit diesem Ziel hat die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) am 20.11. ein ganzes Paket von Maßnahmen beschlossen. Es macht deutlich, dass die EKvW auf allen Ebenen das Themenfeld „Flucht, Migration, Integration“ als eine Aufgabe begreift, die einer entsprechenden personellen, organisatorischen und finanziellen Ausstattung bedarf.Um die interkulturelle Entwicklung in allen kirchlichen Bereichen zu fördern, wird die Kirchenleitung Vorschläge machen. Dazu gehört auch die Frage nach der genauen Bedeutung des Begriffs „Mission“. Kirchengesetze und Strukturen sollen systematisch unter die Lupe genommen werden: Fördern sie die interkulturelle Entwicklung oder stehen sie ihr im Weg?

    Migranten in die Leitungsgremien

    Der – bereits bestehende - internationale Austausch von Pfarrerinnen und Pfarrern mit den Mitgliedskirchen der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) aus Asien, Afrika und Europa wird intensiviert. Christen mit Migrationshintergrund, so ein weiterer Beschluss, sollen verstärkt in den ehrenamtlichen Leitungsgremien der Landeskirche mitarbeiten, zum Beispiel in Gemeinden und Kirchenkreisen.

    Schwerpunkt in der Bildungsarbeit

    Auch in der kirchlichen Bildungsarbeit wird ein Schwerpunkt auf das Thema gelegt: „Kultursensibilität, Antirassismus-Arbeit und interreligiöse Kompetenz“ sind die Ziele, ebenso die Auseinandersetzung mit den Strategien des Rechtspopulismus.

    Langzeitunterkünfte, Kirchenasyl

    Die EKvW wird sich weiterhin bei den politisch Verantwortlichen besonders für die Flüchtlinge einsetzen, die unter schwierigen Umständen in Langzeitunterkünften leben. Weiterhin tritt die Landeskirche dafür ein, dass sie schnellstmöglich in die Kommunen weitergeleitet werden. Politischer Druck soll ausgeübt werden, damit beim Kirchenasyl die Absprachen von 2015 eingehalten werden und, nachdem Deutschland zuständig ist, wieder der Ermessensspielraum ausgeschöpft wird. Dies ist derzeit nicht der Fall. Auch die Verletzung humanitärer Grundsätze durch einzelne Ausländerbehörden soll gegenüber den politisch Verantwortlichen angesprochen werden. Besonders fordert die Synode ein Bleiberecht für getaufte Flüchtlinge aus Ländern, in denen Christen verfolgt werden.

    Seenotrettung

    Entschieden hat sich die Landessynode für die Seenotrettung als staatliche Aufgabe im Mittelmeer ausgesprochen und dafür, das Bündnis „United 4 Rescue – Gemeinsam retten“ zu unterstützen. Damit will die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ein Schiff zur Seenotrettung organisieren, das aus Spenden finanziert wird. Zugleich unterstützt die westfälische Landeskirche die Forderung nach europäischen „Humanitären Korridoren“ mit dem Ziel, für 50.000 derzeit in Libyen internierte oder von Schleppern festgehaltene Flüchtlinge einen sicheren legalen Weg nach Europa zu ermöglichen.

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    news-480Wed, 27 Nov 2019 13:00:06 +0100Westfälische Landeskirche macht sich für das Klima stark - Ziel: Klimaneutral bis 2040 http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/westfaelische-landeskirche-macht-sich-fuer-das-klima-stark-ziel-klimaneutral-bis-2040/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1311bbd237f05b98769ca2a310825739Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) will bis 2040 klimaneutral werden. Entsprechende Strategien und Maßnahmen hat die Landessynode am Mittwoch (20.11.) beschlossen. „Wir wollen als Kirche unseren konsequenten Beitrag dazu leisten, dass das 1,5 Grad-Ziel noch erreicht wird“, heißt es in dem Beschluss. Dazu gehören

    • die Einführung und Weiterführung kirchlicher Umwelt- und Energiemanagementsysteme
    • die Gewinnung erneuerbarer Energien, z. B. auf Kirchengebäuden und Kirchenland
    • die umwelt- und klimafreundliche Gestaltung von Mobilität,
    • eine umfassende ökologische und faire Beschaffung,
    • Bildungs- und Bewusstseinsarbeit für einen klimafreundlichen Lebensstil.

    Die Landessynode empfiehlt, sich am bundesweiten Klimaaktionstag am 29. November zu beteiligen, zum Beispiel mit Andachten, Aktionen und Teilnahme an Demonstrationen.

    Die Arbeitsstelle Klimaschutz in der EKvW wird auch weiterhin bestehen. Die Synode beschloss ihre Finanzierung von jährlich 135.000 Euro.

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    news-477Wed, 20 Nov 2019 16:12:00 +0100„Bedingungsloses Grundeinkommen“ bietet Chance auf „familiale Gemeinschaft“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bedingungsloses-grundeinkommen-bietet-chance-auf-familiale-gemeinschaft/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=46e5002b9e174a1e3facc9575dbc7d61Wenn nur die Erwerbsarbeit eine Bedeutung habe, werde alles andere wie Haushalt, Familienarbeit oder ehrenamtliche Tätigkeit abgewertet, macht Dr. Sascha Liebermann deutlich. Der Professor für Soziologie sprach Mitte November im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Politische Bildung – Herausforderung Demokratie“ der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und der Evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln zum Thema „Bedingungsloses Grundeinkommen - Faulheitsprämie oder realistische Antwort?“ und führte im Dietrich-Bonhoeffer-Haus aus, warum er die Zahlung eines „BGE“ zur Sicherung des Existenzminimums für sinnvoll hält.Das Volumen der unbezahlten Arbeit sei riesig, gerade bei Frauen die Altersarmut deshalb besonders hoch. „Das können wir uns offenbar leisten“, kritisiert er das System, aber auch die Forderung, dass Frauen noch früher und noch mehr arbeiten sollen. Die Kinder gingen in die Einrichtung, das Familienleben bleibe auf der Strecke, was für Männer schon immer so gewesen sei, gelte dann auch für Frauen. „Gespenstisch, oder“, gibt Liebermann zu bedenken.

    Und wenn nichts mehr jenseits der Erwerbstätigkeit gelte, gebe es auch keine Freiwillige Feuerwehr, keinen Sportverein, keine Parteien, keine Kirchen mehr, spinnt er den Faden zum Schreckensszenario weiter.

    Geld also für alle? Geld, ohne dass man dafür arbeiten muss? Seit Jahren wird nicht nur in der Politik, sondern auch in der Gesellschaft über ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) zur Sicherung des Existenzminimums gesprochen. Was die einen herbeisehnen, ist für die anderen eine Horrorvorstellung. Diskussionen zum Thema werden meist kontrovers und emotional geführt. Auch den Besuchern in Westerkapeln schmeckte nicht alles, was Liebermann zum Bedingungslosen Grundeinkommen für alle sagte.

    Liebermann ist auch Mitbegründer der Initiative „Freiheit statt Vollbeschäftigung“, die sich seit Jahren für ein BGE stark macht. Mit der Zahlung eines BGE an alle Bürger könne der Sozialstaat modernisiert, auf ein der Demokratie gemäßes Fundament gestellt werden, ist der Referent überzeugt. Er bemängelt die Systeme sozialer Sicherung, die nicht den Bürger, sondern nur die Erwerbstätigen in den Fokus nähmen. Das Fundament der politischen Grundordnung, der Demokratie, seien aber die Bürger, nicht die Erwerbstätigen. Das BGE sieht er als ein Mittel, den Sozialstaat dahingehend weiterzuentwickeln, dass er besser zur Demokratie passt.

    Ein ausreichend hohes BGE – Liebermann spricht von 1000 bis 1200 Euro pro Bürger - biete Eltern und Kindern, besonders Alleinerziehenden die Chance auf „familiale Gemeinschaft“, die Möglichkeit zu wählen, wie viel Zeit sie miteinander verbringen möchten. Aus Maßnahmen würden Angebote, zudem rückten die Bürger statt der Erwerbstätigen ins Zentrum. Wenn jemand seinen Job verliere, drohe nur der Verlust einer Einkommensstelle, nicht der des Status.

    Das Argument, das BGE sei nicht zu finanzieren, hält er der Soziologe für vorgeschoben. „Wenn man das will, führt man das ein“, stellt er fest. Da sei inzwischen etwas in Bewegung, beobachtet er, dass sich die Parteien mehr mit dem Thema beschäftigen.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-476Wed, 20 Nov 2019 08:43:13 +0100„Menschen brauchen Menschen“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/menschen-brauchen-menschen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c48dcb58026310015d54e0a395d9853b„Die wachsende Individualisierung, Mobilität und Vielfalt unserer Gesellschaft hat Heimat zu einem Sehnsuchtsbegriff gemacht“, ist Cornelia Coenen-Marx überzeugt. Die Pfarrerin, Publizistin und Oberkirchenrätin i.R. der EKD, war Mitte November auf Einladung des Ausschusses für Frauenfragen und der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg in Westerkappeln zu Gast. Kulisse ihres Vortags zum Thema "Sorgende Gemeinschaften" war das Frauenfrühstück, zu dem die Organisatorinnen mehr als 40 Frauen aus dem gesamten Kirchenkreis begrüßten.Nach dem ausgiebigen kulinarischen Genuss mündete die Veranstaltung in ein Arbeitsfrühstück. Die Referentin Coenen-Marx wies in ihrem Vortrag “Wo ich dazu gehöre: Gemeinschaft leben – Nachbarschaft gestalten” darauf hin, dass auch Menschen, die lange an einem Ort wohnten, sich angesichts rasanter Veränderungen in ihrer Umgebung fremd fühlten. Viele, nicht nur ältere Menschen seien einsam, weiß die Referentin aus ihrer langen Berufserfahrung. “Menschen brauchen Menschen, um zu gesunden”, macht sie deutlich. Viele sehnen sich nach Familie, die heute in vielen verschiedenen Modellen gelebt werde. Obwohl die Sorge- bzw. Care-Arbeit, die oft in Familien übernommen werde, sehr anspruchsvoll sei, sei sie unterbewertet, weil es nicht um die Herstellung eines Produktes oder eine Dienstleistung gehe, beklagt sie.

    Zudem seien Familien angesichts beruflicher Erwartungen und wachsender Mobilität erheblichen Zerreißproben ausgesetzt, beschreibt Coenen-Marx das Dilemma.

    “Wahlverwandtschaften”, aber auch Freundschaften und Nachbarschaften würden an Bedeutung gewinnen und zu “Caring Communities” für diejenigen werden, die keine Familie vor Ort haben oder deren Familie die Sorge nicht leisten könne. "Sorgende Gemeinschaften" seien zu einem internationalen Leitbegriff geworden, wenn es darum gehe, auf regionaler und lokaler Ebene Verantwortungsstrukturen neu zu beleben, führte die Referentin aus. Im Fokus stehe dabei “wechselseitige Unterstützung” und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen - “für sich selber, für andere und auch für die gesellschaftliche Entwicklung”. Wichtig sei vor allem, rechtzeitig Netzwerke zu knüpfen und anderen Gutes zu tun, und nicht abzuwarten, bis man Hilfe benötige.

    Coenen-Marx lud die Frauen dazu ein, sich an den Tischen über die Situation in ihren jeweiligen Lebensumfeldern auszutauschen und ihre Sorgen sowie Wünsche und Hoffnungen zu formulieren. In den ortsgemischten Runden trugen die Frauen zusammen, wo der Schuh in den Kommunen, aber auch in den Kirchengemeinden drückt. Fehlende Begegnungsstätten und schlechte Busverbindungen scheinen in beinahe allen Kommunen ein Problem zu sein. Die Frauen stellten aber auch fest, dass es in den meisten Orten viele Angebote in Kitas und Schulen, ein lebendiges Vereinsleben und jede Menge Potenzial für “Caring Communities” gebe.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-475Tue, 19 Nov 2019 11:37:41 +0100„Mut zum Zutrauen ins Unglaubliche“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mut-zum-zutrauen-ins-unglaubliche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=174a045c4be9baa47f30c2b59f5f0507Für die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen sind gelebte Vielfalt und Umgang mit Pluralität ein Wesensmerkmal der Christen, „weil ihr Ureigenes selbst das Vielfältige, der Fremde, Andere ist“. Der christliche Glaube könne Gott nicht eindeutig machen oder erklären: „Gott ist zuallererst der grundlegend Andere, Fremde.“ Deshalb tauge das Christentum nicht als Kampfmittel gegen gesellschaftliche Vielfalt. Scharf verurteilte sie jeden Versuch, das „christliche Abendland“ ins Feld zu führen gegen alles Fremde: „Empörend selbstverständlich wird das Christliche immer wieder als Bollwerk gegen Vielfalt missbraucht – und so zu einer hässlichen Fratze entstellt." Zugleich ermutigte die Präses in ihrem Bericht vor der Landessynode dazu, den christlichen Glauben klar zu bekennen: Aus vorsichtiger Rücksichtnahme und „aus lauter Furcht, als intolerant zu gelten oder gar des dogmatischen Fundamentalismus verdächtigt zu werden, vermeiden wir es im Zweifelsfall lieber ganz, ausdrücklich von der Wahrheit zu reden, in deren Licht wir Christen unterwegs sind. Und von der Hoffnung, die unser Leben trägt“, sagte die leitende Theologin.

     „Wir haben kein Recht, von der christlichen Hoffnung zu schweigen“

    Die Geschichten der Bibel von Befreiung und Trost, von Errettung und Heilung müssten lebendig bleiben: „Unsere Kinder und Enkel müssen von der christlichen Hoffnung erfahren. Wir haben kein Recht, davon zu schweigen. “Dabei sei die Kirche aufgefordert, ihre Formate, Ordnungen und Gesetze kritisch zu überprüfen und auch gänzlich neue Projekte und Versuche zu ermöglichen. Angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen gebe es „die schlichte Pflicht, auch in organisatorischer und finanzieller Hinsicht nüchtern und verantwortungsvoll mit dem umzugehen, was uns anvertraut ist, und unsere Strukturen der Realität anzupassen“.Der christliche Glaube befreie zu einem „Zutrauen ins Unglaubliche“ – und schärfe zugleich die Sinne für die konkreten Herausforderungen der Wirklichkeit. Die christliche Hoffnung „ist die entscheidende, lebens- und überlebensnotwendige Kraft, die wir in die gesellschaftlichen und politischen Diskurse unserer Zeit hineinzutragen haben“. Als Beispiele für „Spuren der Wahrheit Gottes mitten in der Welt“ nannte Annette Kurschus den Dortmunder Kirchentag im vergangenen Sommer, den ökumenischen Gedenkgottesdienst in Warschau 80 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs und den Klimaaktionstag am 20. September, an dem an zahlreichen Orten in Westfalen viele Christen aktiv mitwirkten.

    Klimaneutrale Kirche in 20 Jahren

    „Die Jugendlichen der Fridays-for-Future-Bewegung führen uns eindrücklich vor Augen, wie die Alten von den Jungen lernen müssen“, sagte Annette Kurschus. Die Jungen hätten die Klimafrage endlich mit dem nötigen Nachdruck ins öffentliche Bewusstsein gerufen. Selbstkritisch räumte die Präses ein: „Wir waren bislang nicht laut genug, um Veränderung zu bewirken. Wir waren bislang nicht beharrlich genug, um einer nachhaltigen Politik aufzuhelfen. Wir sind bislang nicht konsequent genug im Kehren vor unserer eigenen Haustür.

    “Mit Nachdruck wiederholte sie das Klimaversprechen, das sie auf dem Kirchentag in Dortmund abgegeben hat: Alle Bereiche des kirchlichen Lebens werden konsequent in den Blick genommen – von Gebäudeisolierung, Heiztechnik und Fotovoltaik über Fragen der Mobilität bis hin zu den Würstchen beim Gemeindefest. Die westfälische Landeskirche werde ihr selbst gestecktes Klimaziel bis 2020 erreichen und ihre CO2-Emission gegenüber 1990 um rund 40 Prozent reduzieren. Die Präses fügte hinzu: „Halten wir an der Option fest, dass unsere Kirche in spätestens zwei Jahrzehnten klimaneutral lebt und handelt!“ Christen engagierten sich hier im Vertrauen auf Gottes Verheißung, dass einmal alles gut werden wird mit dieser Welt: „Aus unserer von Gott genährten Hoffnung gewinnt alles, was wir für Gottes Schöpfung tun, seinen starken Grund, sein gewisses Ziel und seine unermüdliche Kraft.“

    Vorschlag: Lokale Bündnisse für fairen Kommunalwahlkampf 2020

    Die Präses rief zu einer neuen Sorgfalt im politischen Diskurs auf, zu Respekt im Umgang und zu einer Sprache, „die Anstand und Argument vor Anrempelung und Attacke setzt“. Notwendig sei eine neue Haltung der Anerkennung und der Achtung für diejenigen, die sich für das Gemeinwesen einsetzen – ob Menschen in der Kommunalpolitik, Rettungssanitäter, Justizangestellte oder Polizisten. In der demokratischen Kultur und im politischen Europa sei der Zusammenhalt brüchig geworden. „Unsere Kinder müssen Demokratie und Frieden wieder ganz neu lernen als kostbare Errungenschaften, um die man kämpfen und die man sorgsam pflegen und gestalten muss.“Die Grenze dessen, was „man doch wohl noch wird sagen dürfen“, habe sich bedrohlich nach rechts verschoben. Die Vergiftung der Sprache in weiten Bereichen des politischen und gesellschaftlichen Diskurses sei ein Nährboden für Verbrechen wie die Morde in Halle oder am Kasseler Regierungspräsidenten. Für die Kommunalwahlen 2020 regte Präses Kurschus an, lokale Bündnisse zu bilden für anständigen Streit und respektvolles Ringen im Wahlkampf: „Bündnisse, in denen man sich zu Respekt und Fairness in der politischen Auseinandersetzung und zu menschlichem Umgang miteinander verpflichtet und sich persönliche Verunglimpfungen, Herabsetzungen, Drohungen und nicht zuletzt die Ausgrenzung von Minderheiten verbindlich verbittet und verbietet.“ Ihr Appell richtete sich an Kirchengemeinden und Kirchenkreise, die in dieser Sache das Gespräch mit den Ratsfraktionen und den lokalen Kandidatinnen und Kandidaten, Parteien und Gruppen suchen sollten.

    Christen gehören an die Seite ihrer jüdischen Geschwister

    „Wir Christenmenschen gehören an die Seite unserer jüdischen Geschwister“, erklärte die Präses angesichts eines erstarkenden Rechtspopulismus und rechtsnationalen Terrors. „Sie waren nie weg. Jetzt treten sie mit Macht an die Oberfläche und reißen andere mit hinein in ihre Dummheit und ihren Wahn.“ Zivilcourage gegen antijüdische Haltungen und Übergriffe steht für Annette Kurschus in keinerlei Widerspruch zur doppelten Solidarität mit Israelis und Palästinensern im Nahostkonflikt, die sie nachdrücklich unterstützt. Hier gelte es – gegen alle Denkfaulheit – sorgfältig zu differenzieren.

    Text: Pressestelle EKvW

     

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    news-474Mon, 18 Nov 2019 14:35:09 +0100„Halt und Beistand im Chaos des Lebens“ - Kirchen beauftragen sechs neue Notfallseelsorgerinnen für den Kreis Steinfurthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/halt-und-beistand-im-chaos-des-lebens-kirchen-beauftragen-sechs-neue-notfallseelsorgerinnen-fuer/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d0c53ed3d4292b272dcf6c800f8a8b96Wenn sie gebraucht werden, sind sie da. Egal, ob Tag oder Nacht. Sechs Frauen sind von der katholischen und der evangelischen Kirche im Kreis Steinfurt am 14. November für den ehrenamtlichen Dienst in der ökumenischen Notfallseelsorge beauftragt worden. Zuvor wurden sie in Theorie und Praxis vorbereitet. Zu den häufigsten Aufgaben der Notfallseelsorger gehört der Beistand bei häuslichen Todesfällen. 2019 wurde das Team insgesamt 114 Mal gerufen.Die Ernennung von Jennifer Feldevert (Ochtrup), Anja Tautz und Ines Niemöller-Hagedorn (Mettingen), Heike Eßmeier (Greven), Iris Köster-Büscher (Ibbenbüren) und Christa Fleege (Rheine) erfolgte in einem ökumenischen Gottesdienst. Diesen feierten Superintendent André Ost vom evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg, Pfarrer Peter Kossen aus Lengerich sowie Pfarrerin Alexandra Hippchen, evangelische Koordinatorin für die Notfallseelsorge im Münsterland, und Diakon Eugen Chrost, katholischerseits Koordinator für die Notfallseelsorge im Kreisdekanat Steinfurt. Verabschiedet aus dem Kreis der Notfallseelsorger wurde Irmgard Heidemann.

    Ost erinnerte sich in seiner Predigt an einen schweren Unfall vor zwei Jahren auf der A1, den seine Frau und er als Ersthelfer miterlebt hatten: „Spätestens seit diesem Abend habe ich Hochachtung vor der Arbeit der Rettungskette." Bei aller Hektik, den Schwerverletzten zu helfen, hätten Polizei und Sanitäter Worte der Zuwendung auch für sie als Augenzeugen gehabt.

    Zur sogenannten Rettungskette gehörten auch die Notfallseelsorger, betonte Ost: „Wenn sie gerufen werden, sind sie zur Stelle, wo das Chaos eingefallen ist, wo Dinge außer Kontrolle geraten sind, wo Menschen unter Schock stehen und für Beistand dankbar sind." Die Notfallseelsorge wolle in diesen Situationen Halt geben: „Sie ist Botschafterin der ordnenden Hand Gottes, mitten im Chaos des Lebens." Sie sei Mittlerin des Vertrauens, „dass Gott das Leiden nicht will".

    Nach Gottesdienst und Beauftragung wurde die Statistik der zurückliegenden Monate vorge-legt. Bis Mitte November fuhren die Notfallseelsorger zu 114 Einsätzen raus, bei denen 401 Personen von ihnen betreut wurden. In 35 Prozent der Fälle kümmerten sich die Notfallseelsorger bei Todesfällen zu Hause um die Familien, in 20 Prozent überbrachten sie mit der Polizei Angehörigen Todesnachrichten. In sieben Prozent wurden sie zu schweren Verkehrsunfällen gerufen, um Opfer, Unfallverursacher, Ersthelfer und Zeugen zu betreuen. Die Einsatzorte verteilten sich über den ganzen Kreis Steinfurt. Oftmals waren Kinder und Jugendliche betroffen. Insgesamt leisteten die Notfallseelsorger 237 ehrenamtliche Einsatzstunden.

    Text: Bischöfliche Pressestelle Münster

     

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    news-473Mon, 18 Nov 2019 09:18:22 +0100Autorinnen des Buchs „Auf meinem Weg“ erzählen ein Stück Lebensgeschichte http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/autorinnen-des-buchs-auf-meinem-weg-erzaehlen-ein-stueck-lebensgeschichte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c75b119a42d6a4a40cc4559a1e62d693„Auf meinem Weg“ heißt der Sammelband mit biografischen und autobiografischen Texten von 20 Autorinnen aus dem Münsterland. Entstanden sind sie in Kursen zum „Biografischen Schreiben“, die von der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg in Zusammenarbeit mit Claudia Berghorn, Schreiblehrerin aus Münster, im Rahmen der Werkstatt 50plus angeboten wurden. Drei Jahre lang trafen sich die Frauen regelmäßig in der Jugendbildungsstätte in Tecklenburg, um sich auszutauschen, aber auch um sich von Berghorn an die Hand nehmen und helfen zu lassen, die Geschichten, die schon in ihren Köpfen steckten, aufs Papier zu bringen.Am Volkstrauertag stand dort, wo sie sich erinnert und miteinander diskutiert hatten, die Präsentation ihres Buches vor großem Publikum auf dem Programm. Stolz waren nicht nur die Autorinnen und ihre Familien und Freunde, sondern auch Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder, die die „WunderWorteWerkstatt“ im Auftrag der Erwachsenenbildung organisiert hatte, sowie Claudia Berghorn. „Eine Sturzgeburt“, sagt Zühlsdorf-Maeder schmunzelnd über den knapp 200 Seiten dicken Band, dessen Cover mit einem Gemälde einer der Autorinnen geschmückt ist. Und Berghorn sieht sich als „Geburtshelferin“ des Bandes, der nach nur neun Monaten erschien.

    Darin stecken, unterteilt in die vier großen Kapitel Herkunft, Aufbruch, Unterwegssein und Ankunft, Geschichten aus dem Leben von 20 völlig unterschiedlichen Frauen. Sie erinnern sich an ihre Kindheit, teilen Schönes und Trauriges, Idyllisches und Schreckliches miteinander und während der Präsentation auch mit dem Publikum.

    Es geht um die Heuernte im Frühsommer, um die verdorbene Vorfreude auf einen Kindergottesdienst, um ein ausgebranntes Fachwerkhaus oder um ein Haus, in dem auch ein Jude gelebt hatte, der später in Auschwitz ermordet wurde.

    „Sie sprechen an, sie bewegen, sie erzählen ein Stück Lebensgeschichte“, so brachte es Adelheid Zühlsdorf-Maeder in der Begrüßung auf den Punkt.

    „Pierre Brice“ heißt die Geschichte von Anke Fleddermann-Ratz aus Lienen. „Winnetou“ begleite sie schon ihr ganzes Leben lang, räumt die 58-Jährige ein. Logisch dass sich ihre Erinnerungen um dessen legendären Darsteller drehen, den sie als Jugendliche bei den Karl-May-Festspielen in Elspe live erlebt hatte. Spaß gemacht hat ihr die Zeit mit den Frauen in der Schreibwerkstatt. Und seinen Namen bei Amazon einzugeben und direkt auf den Sammelband „Auf meinem Weg“ zu stoßen, in dem die eigene Geschichte stehe, sei schon echt der Hammer, gibt sie zu.

    „Ich bin ein Vaterkind“, sagt Hanna Brundiek-Wennemer während der Lesung beinahe andächtig und wendet sich nach einem Blick ins Publikum dem Buch vor ihr auf dem Pult zu. „Ich bin ein Vaterkind“, ist der Titel der Geschichte, die die 81-jährige Lengericherin verfasst hat. Sie erinnert sich an ihre Kindheit, an die Zeit nach dem Krieg, als der Vater gerade erst wieder nach Hause zurückgekehrt war, an die gemeinsame Zeit, an einen Tag auf dem Kartoffelacker. Und an die Erkenntnis: „Er liebt mich. Das zu spüren, ist mir stets geglückt“.

    Es sind liebevolle und fröhliche, nachdenkliche und schlimme Gedanken und Zeilen, in denen die Autorinnen einen Blick in ihre Lebenswelten geben. Mit ihren Geschichten spannen sie einen großen Bogen von der Frage, wo sie herkommen, und bis zu der Frage, was sie brauchen, um anzukommen, vor allem bei sich selbst. Für jede einzelne der Frauen ist es ein großer Moment, am Pult zu stehen und von dem zu lesen, was sie so sehr bewegt.

    Die Buchpräsentation und die Lesung wurden musikalisch begleitet durch das Saxophon-Ensemble unter der Leitung von Reka Hercz.

    Text: Dietlnd Ellerich

     

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    news-472Wed, 13 Nov 2019 14:42:36 +0100„Das Schönste ist, wenn mir ein Kind lachend entgegenkommt“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-schoenste-ist-wenn-mir-ein-kind-lachend-entgegenkommt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a46db45ff0e7f9822550fa413b4d8834„Für mich ist es immer das Schönste, wenn mir ein Kind lachend entgegenkommt“ so eine der sechs Jubilarinnen des Kiga-Verbunds im Kirchenkreis Tecklenburg, die im Rahmen einer Feierstunde in der JuBi Tecklenburg geehrt wurden. Drei Jubilarinnen sind seit 40 Jahren in einer Einrichtung im Verbund tätig: Christa Stutvoss, (Ev. Matthäus-Kindergarten in Ibbenbüren), Heidrun Schildkamp-Meyer (Ev. Familienzentrum Anne-Frank in Westerkappeln) und Brigitte Maug (Ev. Kindergarten Kattenvenne). Ihr silbernes Dienstjubiläum (25 Jahre) feiern: Silke Esch, (Ev. Familienzentrum Anne-Frank in Westerkappeln), Simone Malter (Ev. Matthäus-Kindergarten in Ibbenbüren) und Bettina ter Steege (Ev. Kindergarten Johannes zu Rheine).„Wenn du ein Kind siehst, begegnest du Gott auf frischer Tat“. „Dieses Wort von Martin Luther macht deutlich, dass Kinder einzigartig und förderungswürdig sind“, betonte Superintendent André Ost im Rahmen der Feierstunde. Doch nicht nur die Individualität jedes Kindes sondern auch das Zusammenleben spiele in den evangelischen Kindertageseinrichtungen eine wichtige Rolle. Hier lernten die Kinder soziales Verhalten, meinte Ost. Er gratulierte allen Jubilarinnen zu ihrem engagierten Dienst.

    „Wenn ich mich an die Zeit vor 40 Jahren zurückerinnere, dann kommt mir das sehr lange her vor“ berichtete Arnd Rutenbeck, Geschäftsführer des Kiga-Verbunds. „Ich war im Übergang zum Gymnasium. Es ging um Fragen wie `Welches Studium ergreife ich nach dem Abitur? Welchen Beruf möchte ich später einmal ausüben?´ Heute sei im Berufsleben eine hohe Mobilität bezüglich der Berufswege, ein sogenanntes „Nomadentum“, fast selbstverständlich. „Das ist bei Ihnen anders. Für Sie war klar: hier im Kindergarten fühle ich mich wohl. Hier ist meine Heimat. Hier will ich gern weiterarbeiten“.

    „Ich freue mich mit Ihnen“ sagte Kerstin Bothner, Vorsitzende der MAV im Kindergartenverbund. „Sie sind starke Frauen und haben unsere evangelischen Kitas stets mit viel Liebe zu den Kindern erfüllt und mitgestaltet“ meinte sie. Zufriedenheit, die Möglichkeit mitzugestalten und die Wohnortnähe, dies seien viele gute Gründe, um gern in einer Kindertageseinrichtung des Verbunds zu arbeiten. Es habe in den letzten Jahren viele Veränderungen gegeben. Der Prozess des Qualitätsmanagements habe beispielsweise viel Zeit erfordert.

    In gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen tauschten die Jubilarinnen viele Eindrücke aus ihrer langjährigen Arbeit mit den Kindern aus.

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    news-470Wed, 13 Nov 2019 12:19:05 +0100„Tecklenburger Bekenntnis“ gilt als Vorform der "Barmer Theologische Erklärung"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/tecklenburger-bekenntnis-gilt-als-vorform-der-barmer-theologische-erklaerung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b8067312743b4f3d5d806994a7a3142d„Die befreiende Wahrheit Gottes bekennen – Karl Barths Theologie als Ermutigung zum Christsein“, überschrieb Alt-Superintendent Hans Werner Schneider den Vortrag, den er im Rahmen des Begleitprogramms zur Wanderausstellung „Gott trifft Mensch“ in der evangelischen Kirche in Lengerich-Hohne hielt.Vor zwei Dutzend Besuchern skizzierte er nicht nur das Leben des streitbaren Theologen und dessen Bedeutung für den Kirchenkampf in den frühen Jahren der NS-Diktatur, sondern begab sich auch auf die Spuren der sieben mutigen Pastoren aus dem Kirchenkreis Tecklenburg, die im Sommer 1933 das „Tecklenburger Bekenntnis“ formulierten. Der Referent beschrieb das Thesenpapier der Pastoren Papst aus Kattenvenne, Schmitz aus Ladbergen, Smend und Wilkens aus Lienen, Brandes aus Hohne, Rübesam aus Lengerich und Thiemann aus Tecklenburg als Vorform für die „Barmer Theologische Erklärung“ (BTE), die Karl Barth und andere Mitglieder eines Arbeitsausschusses verfassten und die im Mai 1934 von der ersten Barmer Bekenntnissynode als verbindliches Bekenntnis aller reformierten, lutherischen und unierten Mitgliedskirchen der Deutschen Evangelischen Kirche angenommen wurde. Sie gilt als theologisches Fundament der Bekennenden Kirche.

    Schneider hob hervor, wie klar die jungen Pfarrer die Situation bereits im Sommer 1933 erkannt und benannt hätten. Die Kreissynode in Ibbenbüren hatte dem Tecklenburger Bekenntnis zwar einstimmig zugestimmt, aber keinen Beschluss gefasst. Hans Werner Schneider enthielt sich der Spekulation, was geschehen wäre, hätte die Synode das Papier tatsächlich beschlossen.

    Er hatte es wohl geahnt, dass seine Vortragszeit für eine vertiefende Betrachtung der sechs Thesen der Barmer Erklärung zu kurz sein würde und verteilte deshalb Kopien des Faksimiles des Originals der BTE an die Zuhörer, die sich im Nachgang damit auseinandersetzen wollten. Er ließ es sich aber nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass Barth selbstkritisch zwei Fehler eingeräumt hatte. So habe er nicht nur bedauert, dass in der fünften These über Recht und Frieden das Wort „Freiheit“ fehle, sondern auch damit gehadert, dass „Barmen zu der Verfolgung jüdischer Menschen“ geschwiegen habe. „Warum haben wir das nicht deutlich gemacht?“ zitierte der Referent den Theologen Barth.

    Deutlich und mutig widersprochen hatten die Verfasser der BTE hingegen dem Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie in kirchliche Belange. Entschieden wandte sich Barth gegen die „Deutschen Christen“, die es sich auf die Fahne geschrieben hatten, die evangelische Kirche im Sinne der NS-Ideologie politisch zu instrumentalisieren. „Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben“, lautet in der Barmer Erklärung die erste „evangelische Wahrheit“, zu der sich Karl Barth und seine Mitstreiter „angesichts der die Kirche verwüstenden und damit auch die Einheit der Deutschen Evangelischen Kirche sprengenden Irrtümer der Deutschen Christen und der gegenwärtigen Reichskirchenregierung“ bekannten.

    Schneider sieht in dem Bekenntnis von Barmen den „Ruf nach vorwärts“, einen Impuls, wie Gottes befreiende Wahrheit bekannt werden kann. „Einfach nicht so viel Angst haben“, habe Barths Devise gelautet.

    In der Diskussion nach Schneiders Ausführungen ging es auch um die aktuelle politische Situation. Der pensionierte Velper Pastor Horst-Dieter Beck empfahl mit Blick auf rechte Strömungen, „sehr wachsam zu bleiben“ und sich der Frage zu stellen, was „wir als Kirche heute dazu zu sagen haben“.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-469Wed, 13 Nov 2019 08:18:48 +0100„Sein Wort will helle strahlen“ – Ein bewegender Abend im Gedenken an Hanni und Jochen Klepperhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sein-wort-will-helle-strahlen-ein-bewegender-abend-im-gedenken-an-hanni-und-jochen-klepper/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8d8cce58c452f8fd3fa736d6be4c21c7Es war eine sehr nachdenkliche Veranstaltung, die die Besucher der Bodelschwingh-Kirche in Lengerich-Wechte am vergangenen Samstag erlebten. Anlässlich des 81. Jahrestages der Reichspogromnacht hatte die Kirchengemeinde zu einem musikalisch-literarischen Abend eingeladen. Unter dem Motto „Sein Wort will helle strahlen“ schaute Pastor Jörg Oberbeckmann (Wersen-Büren) auf das tragische Schicksal der Eheleute Jochen und Hanni Klepper zurück. Die Liebesgeschichte zwischen dem bekennenden Protestanten und der eher glaubensfernen Jüdin, die sich 1929 in Berlin kennenlernten, zwei Jahre später heirateten und als „gemischtes“ Paar dann mehr und mehr ins Blickfeld der Nazis rückten, lässt für Oberbeckmann Parallelen zur heutigen politischen Lage in Deutschland zu. Der Überfall auf die Hallenser Synagoge vor einigen Wochen sei ein Zeichen dafür, dass Judenhass immer wieder Wirklichkeit werden könne.

    Als musikalische Verbildlichung des Lebens- und Leidensweges erklingen im Laufe des Abends sechs Lieder, die Klepper während der NS-Zeit getextet hat. Esther-Sophia Kantor singt sie mit glockenhellem Sopran und wird dabei mal von Stefanie Bloch virtuos mit der Oboe begleitet, die wie kein anderes Instrument den Zwiespalt zwischen Hoffnung und Verzweiflung auszuloten imstande ist, mal begleitet sie sich selbst mit der böhmischen Harfe. Das akzentuierte Orgelspiel Ulrike Lausbergs trägt all dies und verleiht ihm den Anklang einer überirdischen Erhabenheit.

    Ob das adventliche „Die Nacht ist vorgedrungen“ oder das Morgenstück „Er weckt mich alle Morgen“ - die Texte Kleppers zeichnen sich bei aller vordergründigen Schwermut durch die stete Präsenz tiefen Gottvertrauens aus. Allesamt sind es Lieder, die mittlerweile zu Klassikern im Evangelischen Gesangbuch geworden sind. Als dicht und fromm bezeichnet Oberbeckmann die Texte, als zeitdiagnostische Werke, die sich schon damals gegen den barbarischen Lärm der Straße gerichtet hätten. „Wir müssen alle Zeit achtsam sein“, fordert Oberbeckmann und verweist auch auf christlichen Antisemitismus, etwa bei Martin Luther. „Antisemitismus tötet immer zuerst den christlichen Glauben“, ist er überzeugt.

    Mit Glaubensproblemen hatte auch Jochen Klepper zu ringen, doch bleibt er Gott auch in der schwersten Zeit treu. „Wir können nicht zweifeln, können vom Glauben nicht los“, notierte er kurz vor seinem Tod in sein Tagebuch. Da er keine Ausreisegenehmigung für seine Familie erhält, begeht er zusammen mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter 1942 Selbstmord – womit wahrscheinlich alle einem noch schlimmeren Schicksal entgehen. Einem Schicksal, dem etwa der Theologe Dietrich Bonhoeffer nicht entgangen ist. Zu Ehren des in den letzten Kriegstagen Ermordeten erklingt zum Abschluss des Abends das bekannte, 1944 im Konzentrationslager verfasste Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Die darin zum Ausdruck kommende Zuversichtlichkeit des christlichen Glaubens auch in dunkelster Stunde ist das Hauptgesprächsthema der anschließenden Diskussion unter den sichtlich bewegten Besuchern.

    Text: Dario Sellmeier

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    news-468Tue, 12 Nov 2019 13:33:37 +0100„Theologie und Kirche sind immer neu und ganz von der Lebendigkeit Gottes abhängig“ - Prof. Dr. Michael Weinrich referiert zu Karl Barthhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/theologie-und-kirche-sind-immer-neu-und-ganz-von-der-lebendigkeit-gottes-abhaengig-prof-dr-mic/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=66e3c39362321d93598bf891bd7e7848„Sorgen wir uns darum, dass Gott in unseren Kirchen wirklich zu Wort kommt, oder geben wir uns damit zufrieden, möglichst viele Worte um ihn zu machen?“ Dies, so Prof. Dr. Michael Weinrich, sei die entscheidende Frage, die der Theologe Karl Barth (1886 – 1986) uns heute stellt. Es könnte sein, dass wir zwar in der Kirche von Gott reden, aber der Gott, von dem wir redeten, sei gar nicht Gott, sondern die selbstgemachte Vorstellung von einem Gott, von dem wir glaubten, dass er in unsere Kirche und eben auch zu uns passe. Im Rahmen der Karl-Barth-Veranstaltungsreihe im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg referierte der reformierte Theologe in der Friedenskirche Wersen-Büren. Er war als Professor für Ökumenik und Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum tätig.

    Karl Barth kritisiert Zufälligkeit oder Beliebigkeit, in der von Gott geredet wird

    „Längst scheint es Gott zu sein, der auf eine Rechtfertigung angewiesen ist“, so Michael Weinrich. Damit er nicht ganz überflüssig sei, gäben die Menschen ihm bis heute etwas zu tun, wenn es beispielsweise darum geht, einen Umstand in einer erhabenen Beleuchtung erscheinen zu lassen wie die Wiedervereinigung der beiden deutschen Nachkriegsstaaten. „Es scheint ein bisschen so wie ein Wunschkonzert zu funktionieren, je nach Lage und Geschmack“, beschreibt er. „Karl Barths Theologie richtet sich ausdrücklich gegen diese diffuse Unbestimmtheit und ereignisabhängige Zufälligkeit oder Beliebigkeit, in der in unserer Kirche von Gott geredet wird“, erklärt der Theologieprofessor. Barth konstatiert: “Es ist nicht an uns, sich Gott auszumalen, sondern es ist Gott selbst, der sich uns mitteilt und sagt, wie er recht erkannt werden will“. Auch den erwartungslosen Umgang der Kirche mit der Bibel prangert er an.  

    „Gottes Wort kommt uns immer von vorne entgegen“

    Der bedeutende Theologe gebe bis heute zwei wesentliche Anregungen: Einerseits erinnere er Theologie und Kirche konsequent daran, dass sie immer neu und ganz und gar von der Lebendigkeit Gottes abhängig seien. Darüber hinaus habe Karl Barth die Gottesfrage strikt an die Orientierung des biblischen Zeugnisses gebunden. Er fragte: Was ist ein angemessener Umgang mit der Bibel? Und: Auf welche Weise kann es gelingen, die Bibel das sagen zu lassen, was sie uns sagen will? „Kaum ein anderer Theologe ist so konsequent Bibeltheologe gewesen wie Karl Barth“, stellt Weinrich in diesem Zusammenhang fest.

    Neuorientierung am biblischen Zeugnis

    Die Neuorientierung, die Karl Barth für die Kirche und auch für die Theologie geboten sah, müsse sich, ebenso wie alle bedeutsamen Reformationen in der Geschichte der Kirche, auf das biblische Zeugnis zurückbesinnen. Das Neue, das es in der Bibel zu vernehmen gibt, nennt Barth den „Ton vom Ostermorgen“. Theologie und damit die Praxis der Kirche wurzeln nach Karl Barth entweder im Osterbekenntnis oder sie verfehlen ihre Bestimmung. „Im Spiegel des Leidens und Sterbens Jesu Christi wird uns unsere Lebensfeindlichkeit und die faktische Auflehnung gegen Gott vor Augen geführt“, so der Referent.

    Die entfesselten Geister haben sich verselbständigt

    Barth spreche von „herrenlosen Gewalten“, die der Mensch entfesselt habe, ohne sie tatsächlich noch beherrschen zu können. „Denken wir an unsere Gefangenschaft in einer global agierenden menschenverachtenden Konkurrenz-Wirtschaft, an die Zwänge der mantra-artig gepredigten Doktrin eines permanenten Wachstums“, konstatiert Weinrich dazu. „Diese entfesselten Geister haben wir selbst herbeigerufen. Sie haben sich verselbständigt und erscheinen uns wie kaum beeinflussbare Mächte. Aber auch bei zwei alten Geistern, die wir schon eingefangen glaubten, wird der Korken auf der Flasche wieder gelockert: Dem kurzsichtigen und letztlich selbstzerstörerischen Nationalismus und dem niederträchtigen Antisemitismus“, warnte er. Der befreiende Gott des ersten Gebots komme in diesem magischen Weltbild nicht vor.

    Gott stellt sich diesen Mächten mit dem „Ton vom Ostermorgen“ entgegen

    Der Macht der „entfesselten Gewalten“ habe sich Gott mit seinem „Ton vom Ostermorgen“ definitiv entgegengestellt, unterstrich Prof. Weinrich. Dieser Ton sei das Ja Gottes vor der Klammer unserer ganzen Geschichte. Darauf hinzuweisen sei die heute noch immer aktuelle Intervention Karl Barths für Theologie und Kirche. 

    Text: Christine Fernkorn

     

     

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    news-465Fri, 08 Nov 2019 09:20:29 +0100„Wir müssen wieder mehr Mut haben!“ - Novemberpogrom 1938 in Rheinehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-muessen-wieder-mehr-mut-haben-novemberpogrom-1938-in-rheine/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=65c949048246a41a3bad43c545d38d62„Das Überschreiten einer Grenze - das Novemberpogrom 1938 in Rheine“ stand thematisch im Mittelpunkt des Jakobi-Treffs "Kirche und Welt" im Oktober. Als Referent konnte Karl Wilms diesmal André Schaper begrüßen, der sich als Mitglied in den rheinenser Arbeitskreisen „Gedenken und Erinnern“ und „Stolpersteine in Rheine“ mit den gesellschaftlichen Strukturen in Rheine während des NS-Regimes auseinandergesetzt hat. Dass das Thema Antisemitismus eine fast beklemmende Aktualität hat, zeigen die Vorfälle in Halle. Schaper ging kurz auf die Vorgeschichte mit der schrittweisen Verschärfung der gesellschaftliche Ausgrenzung der Juden ein: der Boykott jüdischer Geschäfte ab April 1933, die Nürnberger Rassegesetze mit vollkommenem Entzug der Bürgerrechte ab 1937 und die „Arisierung“ von Geschäften und Unternehmen ab 1938. Als Anlass für die Novemberpogrome nahmen die Nazis das Attentat auf den Legationssekretär Ernst Eduard vom Rath durch den 17-jährigen polnischen Juden Herschel Grynszpan in der Pariser Botschaft.

    In Rheine habe am 9. November 1938 tagsüber wie in den Jahren zuvor auch die hiesige Sturmabteilung (SA) das Scheitern des Hitler-Putsches 1923 zunächst an der Hünenborg gefeiert und sei dann in den Stadtberghof „Eßmann“ eingekehrt, so Schaper. Dass die Ausschreitungen keineswegs spontan gewesen waren, sondern zentral gesteuert, zeige das amtliche Fernschreiben an alle Dienststellen im Deutschen Reich (siehe Fernschreiben am Ende dieses Textes).

    SA-Gruppen zerstörten Synagogen, Geschäftsräume und Wohnungen jüdischer Bürger

    In Rheine zog eine SA-Gruppe unter Führung von SA-Sturmführer und Stadtamtsmann Josef Thüte auf den Thie. Hier zerstörten sie die Geschäftsräume der Familie Anschel, Auf dem Thie 12. Zudem drang der SA-Mob in Privatwohnungen wie die der Familie Rosenberg (Markt 7) ein und zerschlugen Fensterscheiben, Möbel, Waschbecken und Möbel. Ebenfalls betroffenen war der Kaufmann Trautmann (Lingener Straße 15).

    Eine andere SA-Gruppe richtete sich gegen die Synagoge an der Salzbergener Straße, an der Spitze SA-Sturmführer Wilhelm Wösthoff. Schnell sammelte sich eine Menschenmenge. Insgesamt sollen 250 Personen beteiligt gewesen sein. Die SA-Männer drangen in den Gebetsraum ein und entweihten kultische Gegenstände. Die Thora-Rolle wurde entrollt und quer durch den Raum verteilt. Der SA-Mann und Fahrradhändler Max Beilmann brachte die Benzinkanister in die Synagoge. Otto Führer und weitere schoben die Sitzbänke aus Holz zusammen. Dann zündeten sie alles an.

    Aus dem Bericht des Brandmeisters Alfred Kugler über den Synagogenbrand:

    „Der Feuerwehr wurde gedeutet, das Löschen einzustellen und sich nur auf den Schutz der Nachbarhäuser zu beschränken. Es wurde aber weitergelöscht bis braune Sympathisanten und Uniformierte die Schläuche durchschnitten und das Ankuppeln neuer Schläuche verhinderten. (…) Die Polizei beschränkte sich nur auf Absperrung der Zuschauer. Harte Worte der Kritik von der gesamten Feuerwehr veranlassten den damaligen SA-Standartenführer Zirka zu Drohungen mit Haft oder Einweisung ins Konzentrationslager“.

    Reichsweit wurden 800 Juden ermordet und 30.000 Juden verhaftet

    Auch in Ochtrup, Borghorst, Horstmar, Ahaus, Coefeld, Münster, Warendorf, Ibbenbüren und Lengerich seien unter anderem die Synagogen zerstört worden, so Schaper. Reichsweit wurden etwa 800 Juden ermordet, 400 davon in der Nacht vom 9. auf den 10. November, wobei man auch von einer unbekannten Dunkelziffer ausgehen muss. Zudem wurden etwa 30.000 Juden verhaftet, 1400 Synagogen und Betstuben sowie tausende Geschäfte und Wohnungen zerstört und jüdische Friedhöfe geschändet. Die Schäden, die in dieser Nacht entstanden sind, mussten von den jüdischen Inhaber von Geschäften selbst getragen werden und darüber hinaus mussten diese noch eine „Sühneleistung“ an den Staat abtreten. Insgesamt ließ sich das Regime so von den Versicherungen nahezu 1,2 Milliarden Reichsmark auszahlen.

    Erst nach dem Krieg kam es zu strafrechtlichen Verfolgungen: 1948 hat die die Staatsanwaltschaft Münster gegen 90 Personen aus Rheine, die vermeintlichen Akteure in dieser Nacht, ermittelt und 25 von ihnen angeklagt. Als Hauptangeklagter wurde Hans Jirka als ranghöchster SA-Führer vor Ort angesehen. Tituliert als „Seele der Judenaktion“ wurde er wegen schweren Landfriedensbruchs, schweren Hausfriedensbruch und schwerer Brandstiftung zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust gefordert.

    Die Urteile gegen die Rädelsführer fielen milder aus als beantragt 

    Auch alle anderen Urteile gegen die als Rädelsführer angesehenen Arthur Lange, Wilhelm Wösthoff, Max Beilmann und Otto Führer fielen milder aus als beantragt. Die Begründung des Gerichts: „Ein Verbrechen der Staatsführung könne bei einzelnen, die sich daran beteiligt haben, strafmildernd auswirken. Außerdem wurde als strafmildernd anerkannt, dass man sich Befehlen nur schwer wiedersetzen konnte.“

    Der Platz, an dem die einstige Synagoge stand, wurde 1957 von der Stadt Rheine aufgekauft. 1961 wurde dort jenes Denkmal errichtet, an dem jährlich Kränze zum Gedenken niedergelegt werden.

    Zivilgesellschaft und Kirchen sind gefordert, rassistischen Entwicklungen entgegen zu treten

    Die zahlreichen Zuhörern bekamen durch die Darstellung ein Gefühl dafür, wie sehr die andauernde Indoktrination durch die Nationalsozialisten gewirkt hat und wie schnell bürgerlicher Widerstand und Zivilcourage gebrochen werden konnten. Umso wichtiger sei es heute, auch frühen Entwicklungen energisch entgegenzutreten, wenn Minderheiten aus Unwissenheit oder Angst ausgegrenzt werden sollen, so der Referent. Die Diskussion im Anschluss machte deutlich, dass dabei auch die Zivilgesellschaft und die Kirchen gefordert sind. Abschließend bedankten sich die Zuhörer für die beeindruckende Darstellung mit herzlichem Applaus und nahmen die Gelegenheit wahr, sich über die Erinnerung von Zeitzeugen auszutauschen.

    Fernschreiben desReichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda :

    Fernschreiben des Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda am Abend des 9.11. 1938 an alle untergeordnete Behörden, Gauleiter und Gestapo-Stellen im Reich:

    „Sämtliche jüdische Geschäfte sind sofort von SA-Männern in Uniform zu zerstören. Nach der Zerstörung hat eine SA-Wache aufzuziehen, die dafür zu sorgen hat, dass keinerlei Wertgegenstände entwendet werden können. […] Die Presse ist heranzuziehen. Jüdische Synagogen sind sofort in Brand zu stecken, jüdische Symbole sind sicherzustellen. Die Feuerwehr darf nicht eingreifen.

    Es sind nur Wohnhäuser arischer Deutscher zu schützen, allerdings müssen die Juden raus, da Arier in den nächsten Tagen dort einziehen werden. […]

    Der Führer wünscht, dass die Polizei nicht eingreift. Sämtliche Juden sind zu entwaffnen. Bei Widerstand sofort über den Haufen zu schießen. An den zerstörten jüdischen Geschäften, Synagogen usw. sind Schilder anzubringen, mit etwa folgendem Text: ‚Rache für Mord an vom Rath. Tod dem internationalen Judentum. Keine Verständigung mit Völkern, die judenhörig sind.‘ Dies kann auch erweitert werden auf die Freimaurerei.“

    Text: Dr. Karl Wilms

    www.jakobi-rheine.de

     

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    news-454Thu, 07 Nov 2019 09:00:00 +0100Kirchenkreis Tecklenburg zeigt Karl-Barth-Ausstellung „Gott trifft Mensch: Schweizer! – Ausländer! – Hetzer! Friedestörer“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchenkreis-tecklenburg-zeigt-karl-barth-ausstellung-gott-trifft-mensch-schweizer-auslaender/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7e544c10109810b21fbaa0fb8070ce7eDer Ev. Kirchenkreis Tecklenburg präsentiert vom 29. Oktober – 17. November 2019 die Wanderausstellung „Gott trifft Mensch: Schweizer! – Ausländer! – Hetzer! Friedestörer“ des Reformierten Bundes. Die Ausstellung beleuchtet die vielen Facetten von Karl Barths Leben und Werk. Am 10. Dezember 2018 jährt sich der 50. Todestag der wohl größten prägendsten Theologengestalt des 20. Jahrhunderts. Was macht seine Theologie aus und warum fordert sie bis heute heraus und polarisiert? Gezeigt wird die Ausstellung vom 29. Oktober – 8. November in der Ev. Friedenskirche in Wersen-Büren. Vom 10. – 17. November ist sie in der Ev. Kirche in Lengerich-Hohne zu sehen. „Wir haben ein interessantes Rahmenprogramm dazu entwickelt, das hoffentlich viel Aufmerksamkeit auf die Ausstellung lenken wird“, so Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder (Erwachsenenbildung im Kirchenkreis) und Superintendent André Ost.

    Die Veranstaltungen im Einzelnen:

    Wanderausstellung zum „Karl-Barth-Jahr 2019“

    »Schweizer! Ausländer! Hetzer! Friedestörer!« So hatte sich Karl Barth selber in einem Brief, am 23. Januar 1923, an seinen Freund Eduard Thurneyen bezeichnet. Auf 16 Tafeln werden wichtige Entscheidungen aus dem Leben Karl Barths dargestellt, genauso wie die theologischen »Neins!«, die mit seiner Theologie verbunden sind. Doch immer geht diesen »Neins!« das »Ja!« Gottes zu seinen Geschöpfen, den Menschen, uneinholbar voraus. Mit Bildern, erläuternden Texten und Zitaten wird den Besuchern der Ausstellung ein Einblick in das herausfordernde Leben und das theologische, kirchliche und politische Handeln Karl Barths gegeben. Er war wohl der herausragendste, einflussreichste und bedeutendste Theologe des vergangenen Jahrhunderts. Die einzelnen Tafeln tragen Titel unter denen jeweils ein Aspekt heraus- und dargestellt wird: »Das Streiten wird bleiben«, »Genosse Pfarrer«, »Dieser Gott ist tot!« etc. In dieser Ausstellung kann man sich einen wunderbaren ersten Eindruck verschaffen, wer dieser Mann gewesen ist und kann der Frage nachgehen, worin eigentlich das Besondere seiner Theologie zu suchen und zu finden ist: Was macht seine Theologie aus und warum fordert sie bis heute heraus und polarisiert?

    Ausstellungsort: Ev. Kirche Hohne, Liener Straße 109, 49525 Lengerich

    Öffnungszeiten der Ausstellung:

    10. November - 17. November 2019

    Mo, Di, Do, Fr: 17.00 – 19.00 Uhr

    Sa: 14.30 – 16.30 Uhr

    Führungen (für Gruppen)

    Ansprechpartner: Pfr. Harald Klöpper

    Telefon: 05481 2455

    E-Mail: harald.kloepper@kk-ekvw.de

     

    Donnerstag, 14. November 2019, 19.00 – 21.15 Uhr

    Kirchenkino „Der fröhliche Partisan Gottes“

    Karl Barths Theologie als Ermutigung zum Christsein

    Für die einen ist der Schweizer Theologe eine Vaterfigur des 20. Jahrhunderts, für andere ein Häretiker, ein Ketzer, der die Mächtigen der Welt provoziert. „Karl Barth - Gottes fröhlicher Partisan“. - Der Dokumentarfilm von Peter Reichenbach (2017) macht sich auf die Suche nach der Stimme von Karl Barth.

    Woher kommt dieser Mann, der keine Auseinandersetzung scheut und für viele Menschen zur moralischen Instanz seiner Zeit wird? Als einer der wenigen Theologen bezieht Barth klar und deutlich Stellung gegen das Naziregime und wird zu einer der stärksten Stimmen im Widerstand gegen die Nazis. Während der dunklen Kriegsjahre ist er für viele verzweifelte Menschen eine Stimme, die ihnen Hoffnung gibt. Nach dem Zweiten Weltkrieg - inzwischen ein Star unter den Theologen - lässt sich Karl Barth weder vom kapitalistischen Westen noch vom kommunistischen Osten instrumentalisieren und wird dafür immer wieder angegriffen und diffamiert. Auch sein Privatleben gibt Anlass zu Diskussionen. Der verheiratete Theologe und Familienvater verliebt sich in die junge Charlotte von Kirschbaum. Eine ebenso schöne wie schwierige Liebesgeschichte nimmt ihren Lauf. Kirchenkino mit Einführung und anschließender Diskussion.

    Moderation: Pfarrer Harald Klöpper.

    Ort: Ev. Kirche Lengerich-Hohne, Lienener Str. 109, 49525 Lengerich

     

    Sonntag, 17. November 2019, 11.00 – 13.15 Uhr

    „Der Friede ist der Ernstfall“ - Karl Barths Friedensengagement

    Gottesdienst am Volkstrauertag – Abschlussveranstaltung

    „Der  Friede  ist  der  Ernstfall“,  so  hielt  der  Schweizer  Theologe  Karl  Barth  (1886- 1968)  im Jahr 1951, mitten im Ost-West-Konflikt fest. Hat uns Barths Friedensethik heute, nach dem Ende der Blockkonfrontation, noch etwas zu sagen? Wie verhält sie sich zu den Herausforderungen unserer Zeit - etwa im Blick auf sog. „humanitäre Interventionen“ oder die sog. „Neuen Kriege“ des 21. Jahrhunderts? Diesen Fragen stehen im Mittelpunkt des Gottesdienstes am Volkstrauertag. Diese Veranstaltung beschließt  den  Veranstaltungsreigen des Begleitprogrammes  zur  Karl-Barth- Ausstellung 2019 im Kirchenkreis Tecklenburg.

    Referenten: Pfarrer Harald Klöpper und Referententeam

     

     

     

     

     

     

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    news-462Tue, 05 Nov 2019 11:12:55 +0100„GospelTrain“ auf rasanter Fahrt - Bejubeltes Jubiläumskonzert des Gospelchores in der evangelischen Kirche Hohnehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gospeltrain-auf-rasanter-fahrt-bejubeltes-jubilaeumskonzert-des-gospelchores-in-der-evangelischen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=746c7726bf98e95f944eb4a483e752e3In der evangelischen Kirchengemeinde Lengerich trafen sich vor 25 Jahren erstmals sangesfreudige Mitglieder in der Hohner Kirche, um sich dem Gospelgesang zu widmen. Nach vielen Übungsabenden und Auftritten luden die Mitglieder des „GospelTrain Lengerich“ am 3. November 2019 zum Jubiläumskonzert anlässlich des 25-jährigen Bestehens ein. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Sänger zu den Klängen des Songs „Fly Away“ von Cedric Dent im Altarraum Aufstellung nahmen. Der Chorleiter, Pfarrer Torsten Böhm, erinnerte an die Anfänge. Auf dem Bildschirm zeigten Fotos Höhepunkte im Leben des Ensembles. „Einsteigen bitte!“ war die nette Aufforderung zu einer rasanten Fahrt durch die Welt von Gospel, Spiritual und religiöser Musik aus mehreren Jahrhunderten.

    „Einen Strauß voller Lieder“ hatte Moderator Berthold Büscher den Zuhörern versprochen. Hineingebunden in die Farben des Regenbogens waren Gospel-Klassiker wie „Oh Happy Day“, der Negro Spiritual „Go Down, Moses“ und moderne Kompositionen wie das „Hallelujah“ von Leornard Cohen, „Seine Herrlichkeit“ von Kai Lünnemann oder der Worship-Song „Give Him Praise“ von Micha Keding. Sie wechselten sich im Verlauf des Abends ab. Dies ergab ein wunderbares musikalisches Erlebnis mit vielen Highlights. Der afrikanische Gemeindegesang „Akekho Ofana No Jesu“ ist extrem dynamisch, Drehungen deuteten Tanzbewegungen an. Auch „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ war wohlbekannt und wurde mit langem Beifall bedacht. Zu „Euphoria“ hatte der Chor Gebärdensprache erlernt, die Sängerin Loreen bei ihrem Auftritt während des „Eurovision Song Contests“ 2013 verwendete.

    Die Freude am Gesang übertrug sich von der Bühne auf die Besucher, die bald mitsangen, klatschten, mit den Füßen wippten oder den Fingern schnipsten. Das Repertoire der Gemeinschaft ist weit gefächert und bot den Solisten Torsten Böhm, Berthold Büscher, Angela Brand und Lisa Grewe Gelegenheit, in einzelnen Passagen ihr außergewöhnliches Können einzubringen. Die instrumentale Begleitung durch Ilse Saatkamp (Piano und Keyboard), Uwe Seyfert (Saxophone), Silas Jakob (Schlagzeug und Percussion) sowie Torsten Böhm (Gitarre) setzte funkelnde Glanzlichter auf den Klangteppich der Melodien.

    Die Wurzeln der Gospel Music liegen im religiösen Liedgut der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA. In die ursprünglichen Spirituals der schwarzen Sklaven flossen Elemente des Jazz und Blues ein. Sie erzählen von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, von Dankbarkeit, Gnade, Frieden und Freiheit. Zentrale Botschaft der Gospel ist die Verbreitung des Evangeliums (im Englischen hergeleitet von „good spell - Gute Nachricht“). Sie erinnern die Menschen an ihre Verantwortung gegenüber der Schöpfung und versichern ihnen, dass Jesus nah ist und Kraft für den Alltag spendet. Nicht unbedeutend ist die politische Dimension des Gospelgesangs, die bis heute fortwirkt.

    Der Baptistenpastor Martin Luther King erlangte als Sprecher der Bürgerrechtsbewegung „Civil Rights Movement“ große Aufmerksamkeit. Ihm gewidmet waren zwei Ausschnitte aus dem Chormusical „Martin Luther King - ein Traum verändert die Welt“, darunter das kraftvoll vorgetragene Protestlied „We shall overcome“. Zwei Songs aus dem Musical „Sister Act“ waren ebenfalls im Programm vertreten. Langer Applaus dankte dem Chor für das beeindruckende Konzert. Als Zugabe erklang noch einmal noch einmal „Oh Happy Day“, ehe die Sänger zu den Klängen von „Akekho Ofana“ umjubelt die Kirche verließen.

    Der „Gospel Train“ übt regelmäßig im Martin-Luther-Haus Lengerich, nähere Informationen sind auf der Homepage www.gospeltrain-lengerich.de zu finden. Verstärkung im Gesangs- und Instrumentalbereich ist jederzeit herzlich willkommen.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-460Mon, 04 Nov 2019 10:56:37 +0100Karl Barth und Mozart – ein eindrucksvoller Abend in der Friedenskirche Wersen-Bürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/karl-barth-und-mozart-ein-eindrucksvoller-abend-in-der-friedenskirche-wersen-bueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e7c22bf22f53622f9d2f3d1cbffcbb34„Ich bin mir nicht sicher, ob die Engel, wenn sie im Lobe Gottes begriffen sind, gerade Bach spielen – ich sei aber sicher, dass sie, wenn sie unter sich sind, Mozart spielen und dass ihnen auch der liebe Gott besonders gerne zuhört“. So der bedeutende Schweizer Theologe Karl Barth über seinen Lieblingskomponisten Wolfgang Amadeus Mozart. Jeden Morgen hörte Karl Barth Mozart auf dem Grammophon und wendete sich erst dann der Dogmatik zu.Im Rahmen der Karl-Barth-Veranstaltungsreihe des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg erlebten die Zuhörer in der Friedenskirche Wersen-Büren einen besonderen Abend mit Lesung und Musik, der Karl Barth und seine Beziehung zu Mozart in den Mittelpunkt stellte. „Mozart war für Karl Barth wichtig“, so Synodalassessor und Gemeindepfarrer Jörg Oberbeckmann in seiner Begrüßung. „Vielleich wären seine großen Werke gar nicht so wichtig und umfassend geworden, hätte er nicht Mozart gehört“. Er dankte Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder für die engagierte Organisation der Veranstaltungsreihe.

    Ausdrucksstark und prononciert rezitierte Altpräses Dr. h.c. Alfred Buß Karl Barths Aussagen zu Mozart während Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte virtuos die passenden Werke des Komponisten auf dem Klavier dazu interpretierte. Eröffnet wurde der Abend mit Einblicken in die Lebenssituation Karl Barths, der 1886 geboren wurde. „Als die Welt im Chaos versank, stand er mittendrin. Gleich zweimal“ so Alfred Buß. Barth verfasst den Entwurf zur Barmer Theologischen Erklärung von 1934, mit der sich die Bekennende Kirche den „Deutschen Christen“ entgegen stellte. Persönlich stellt Barth sich gegen die Nazis. Nach dem 2. Weltkrieg protestiert er gegen die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik und die Atombewaffnung. Er kritisiert die „Fetische westlichen Konsumstils“ und den Ansatz der Selbstverwirklichung. Der unverfügbare, unerreichbare und doch zugewandte Gott kommt für Karl Barth gerade in der Musik Mozarts zum Klingen. Musikalisch setzte Christian Schauerte dieses Erleben in der Fantasia D-Moll um, die Mozart im Alter von nur 16 Jahren komponierte.

    Mozart, „der Unvergleichliche“

    Mozart war für Karl Barth „wunderbar frei von dem Krampf, selber durchaus etwa sagen zu müssen und zu sollen und darum für ihn „der Unvergleichliche“. Als er von einer Zeitungsredaktion zum 200. Geburtstag Mozarts um einen „Dankesbrief“ gebeten wurde, meinte er:“ Ich habe zu bekennen, dass ich wenn ich je in den Himmel kommen sollte, mich dort zunächst nach Mozart und dann erst nach Augustin und Thomas, nach Luther, Calvin und Schleiermacher erkundigen würde“. Mozarts Musik sei zu einer der Konstanten in seinem Leben geworden. Das Adagio H-Moll, das Christian Schauerte dazu spielte, schrieb Mozart in seiner Lebensmitte. Dass die Musik von Johann Sebastian Bach und die Mozarts auch Ähnlichkeiten aufweisen, wurden den Zuhörern deutlich als der Kirchenmusiker eine Allemande von Mozart mit Passagen einer Allemande (Suite dans le Style G.F. Händel) von Johann Sebastian Bach versetzte.

    „Das Schwere schwebt und das Leichte wiegt schwer“

    Auf die Frage, ob Mozart glücklich gewesen sei, antworte ein englischer Zeitgenosse: „Er war es nie“. Er hat nie ein Kind sein dürfen. Mit drei Jahren sitzt Wolfgang Amadeus am Klavier und spielt mit vier Jahren kleine Stücke fehlerlos. Im Alter von fünf Jahren komponiert er die ersten Stücke und tritt als Sechsjähriger seine erste Kunstreise an. Mit 14-17 Jahren komponiert er Opern, Messen, Symphonien, u.s.w. Anschaulich erleben die Zuhörer in der Friedenskirche wie lebendig auch schon die frühen Kompositionen Mozarts klingen anhand von Stücken aus Nannerls Notenbuch und dem Londoner Skizzenbuch. Die Zahl der erhaltenen Werke Mozarts ist angesichts der Kürze seines Schaffens gewaltig. Seine Musik erschließt sich nicht ohne weiteres. Karl Barth schreibt: “Es ist bei Mozart tatsächlich so,…,dass das Schwere schwebt und das Leichte unendlich schwer wiegt“. Mozarts Besonderes, so Barth, dürfte auch mit diesem Widerspruch zusammenhängen – oder vielmehr damit, dass es bei ihm kein Widerspruch ist…“ Dem stellt Christian Schauerte den 1. Satz des Allegros aus der Sonate in B gegenüber.

    Mozart hört auf die Geschöpfwelt und bringt ihre Musik hervor

    „Warum kann man dafür halten, dass Mozart in die Theologie gehört, obwohl er kein Kirchenvater und dem Anschein nach nicht einmal ein besonders beflissener Christ – und überdies noch katholisch?“ fragt Karl Barth. Mozart habe in der Zeit gelebt, in der ein Erdbeben in Lissabon wütete. Die Bevölkerung klagte Gott an. Mozart setzt mit seiner Musik dagegen: „Und das immerwährende Licht leuchtet (Et lux perpetua lucet (sic!)“. Barth weiter: „Mozart sah dieses Licht so wenig wie wir alle, aber erhörte die ganze von diesem Licht umgebene Geschöpfwelt. Und indem er die Geschöpfwelt ganz ohne Ressentiments und unparteiisch hörte, brachte er eigentlich nicht sein sondern ihre Musik hervor, ihr doppeltes aber doch übereinstimmendes Gotteslob“. Christian Schauerte machte dieses Gotteslob auf dem Klavier plastisch: In einem faszinierenden Arrangement mit Anklängen aus Stücken wie der Kleinen Nachtmusik, der Toccata D-Moll von Johann Sebastian Bach und Interpretationen zu Mozarts Musik ließ er den eindrucksvollen Abend ausklingen. In seinem neu getexteten Lied zur Melodie von „Danke für diesen guten Morgen“ hieß es:“ Danke für alle guten Worte, danke für W.A. Mozart, danke für alle schönen Bücher und auch für Karl Barth“.

    Text: Christine Fernkorn

     

     

     

     

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    news-459Wed, 30 Oct 2019 13:36:55 +0100Leben und Werk von Karl Barth wird für Zuhörer lebendig http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/leben-und-werk-von-karl-barth-wird-fuer-zuhoerer-lebendig/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=dea07042b08c8665f1c9f836029d7ae4Karl Barth, die wohl prägendste Theologengestalt des 20. Jahrhunderts, stand im Mittelpunkt eines Vortrags, den Prof. Dr. Eberhard Busch am 29. Oktober in der Friedenskirche Wersen-Büren hielt. Busch war Assistent von Karl Barth. Anlässlich des Karl-Barth-Jahrs 2019 bietet der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg eine Veranstaltungsreihe zu dem profilierten Theologen in Wersen-Büren und Lengerich-Hohne an. In beiden Gemeinden wird die Ausstellung des Reformierten Bundes: „Schweizer! Ausländer! Hetzer! Friedestörer“ gezeigt (29. Oktober – 8. November: Friedenskirche Wersen-Büren, Kirchweg 22 in 49504 Lotte / 10. – 17. November: Ev. Kirche Hohne, Lienener Str. 109 in 49525 Lengerich). Sie stellt seine Theologie und sein Leben und Wirken auf 16 Schautafeln dar. Karl Barth wurde 1886 geboren und starb 1968 in seiner Geburtsstadt Basel.„Wir haben die Veranstaltungsreihe zu Karl Barth gut um den Reformationstag verortet“, so Superintendent André Ost (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) zur Eröffnung. Karl Barths Theologie hatte stets eine starke Wirkkraft in Gesellschaft und Kirche. „In unruhiger werdenden Zeiten kann es sich für unsere Kirche lohnen, sich mit seinem theologischen Werk erneut zu befassen“, betonte er. Synodalassessor und Gemeindepfarrer Jörg Oberbeckmann ergänzte: „Wir freuen uns, dass Prof. Busch uns als großartiger Zeitzeuge die Art und Weise des Lebens von Karl Barth darstellt“.

    Prof. Busch ist ein deutsch-schweizer evangelischer Theologe. Nach dem Pfarrdienst im aargauischen Uerkheim war er Professor für Systematische Theologie an der reformierten Fakultät der Universität Göttingen.

    "Karl Barth war ein Mann leidenschaftlicher Sachlichkeit, der auf Entscheidungen drängte"

    „Früh zeigten sich im Charakter von Karl Barth zwei Seiten, die lebenslang in ihm stritten“, berichtete Prof. Busch. „Die Lust am Streit und eine kindlich-vergnügte Heiterkeit. Er war ein Mann leidenschaftlicher Sachlichkeit, der auf Entscheidungen drängte“, so Busch weiter. Gezaudert habe er nie. „Er liebte es, heiße Eisen anzupacken und fühlte sich im Sturme wohl“. Daneben gab es auch die sanfte Seite. Diese verlangte nach Frieden und liebte das Schöne“.

    1904 nahm er sein Theologiestudium in Basel auf. Barth wird zunächst überzeugter Verfechter der liberalen Theologie. „Ihm leuchten Immanuel Kant und Friedrich Schleiermacher als Leitsterne“, berichtet Prof. Busch.

    "Kirche darf sich nicht scheuen, gegen den Strom zu schwimmen"

    Nach seiner Zeit als Hilfsprediger in der Deutschschweizer Gemeinde in Genf trat Karl Barth 1911 das Pfarramt in der Arbeitergemeinde Safenwil im Aargau an. In seinen Predigten war ihm der Gedanke wichtig, dass Kirche der Ort sein muss „wo die Wahrheit geredet wird“. „Sie darf sich daher nicht scheuen, gegen den Strom zu schwimmen“, so Karl Barth. Bald verbündete er sich mit den schwer benachteiligten Arbeitern seiner Gemeinde, gründete drei Gewerkschaften und wurde selbst Sozialist.

    Seine Welt geriet ins Schwanken, als er beobachtete, dass seine liberalen Lehrer sowie die deutschen Sozialisten auf die Kriegslinie 1914 einschwenkten. Im Sommer 1916 trat für ihn eine sogenannte „kopernikanische Wende der protestantischen Theologie“ ein. Barths Neuerkenntnis hieß fortan „Gott ist Gott“. Das heißt: Gott allein sagt, wer Gott ist, und wenn er es sagt, tritt dem Menschen eine „neue Welt“ entgegen. Um diese Theologie sammelte sich schnell ein Kreis ähnlich bewegter junger Theologen: Eduard Thurneysen, Rudolf Bultmann, Friedrich Gogarten, Emil Brunner, auch Paul Tillich. Ihr Sprachrohr wurde die Zeitschrift „Zwischen den Zeiten“. 1919 erschien sein Kommentar zum Römerbrief des Apostels Paulus, der eine große Wirkung entfaltete. 1921 wurde Karl Barth zum Professor für reformierte Theologie nach Göttingen berufen. Als er 1925 einen Lehrstuhl in Münster antrat, wurde ihm das Problem des Katholizismus brennend.

    1930 folgte Barth dem Ruf nach Bonn und veröffentlichte 1932 das große theologische Werk des Jahrhunderts, den ersten der zwölf Bände der „Kirchlichen Dogmatik“. „Über ihm“, so Busch, „wurde Barth vom Revolutionär von einst zum Kirchenvater der Epoche“.

    Die "Barmer Theologische Erklärung" war wegweisend

    Maßgeblich war Karl Barth an der Gründung der „Bekennenden Kirche“ beteiligt, die sich gegen die Nazi-Ideologie und -Hörigkeit aussprach. Die im Rahmen der Bekenntnissynode von Barmen 1934 federführend von ihm formulierte „Barmer Theologische Erklärung“ nennt Wegweisungen. Neben dem Wort Gottes dürften nicht auch noch andere Ereignisse, Mächte, Gestalten, Wahrheiten für die Kirche und ihren Dienst verbindliche, verpflichtende Kraft haben, heißt es da.

    Seine kritischen Äußerungen zu den Unrechtstaten des Naziregimes, namentlich gegenüber den Juden, und die Verweigerung des Beamteneids führten letztlich zu Barths Vertreibung aus Deutschland. Bis zu seinem Lebensende wirkte er als Theologe in Basel.

    Text: Christine Fernkorn

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    news-463Tue, 29 Oct 2019 09:10:00 +0100„Von Paris bis Santiago de Chile - Deutsche Klimaschutzpolitik auf Bundes- und kommunaler Ebene“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/von-paris-bis-santiago-de-chile-deutsche-klimaschutzpolitik-auf-bundes-und-kommunaler-ebene-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=894e7cc92b35ab1bb3a6f24686cb50faMit ca. 60 Teilnehmenden sehr gut besucht war die Veranstaltung des Ev. Sozialseminares Lienen zum Thema Klimaschutz am 9. Oktober 2019. Klaus Mindrup, MdB seit 2013 und aktuell Mitglied in den Ausschüssen "Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen" und "Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit“. Sein Vortragsthema „Von Paris bis Santiago de Chile - Deutsche Klimaschutzpolitik auf Bundes- und kommunaler Ebene“ war nicht zufällig gewählt. Mindrup war und ist stark in die Klimapolitik eingebunden, und dass dies eine komplexe Thematik ist, nahm ihm sofort jeder ab. 

    Interessant waren seine Berichte über die mittlerweile schon fast geschichtlich zu nennenden Vorgänge um die Klimakonferenz in Paris (2015). Aus seiner Sicht hat die Menschheit damals durchaus historisches vereinbart, wenn es auch vielen Umwelt- und Naturschützern längst nicht weit genug ging. Mindrup sieht den Weltklimavertrag jedoch als Erfolg an, da er „die Abkehr von Kohle, Gas und Erdöl vorsieht, den Übergang auf erneuerbare Energien und große Aufforstungsprogramme. Finanzanleger und wirtschaftliche Investoren werden sich mehr und mehr daran ausrichten. Das entfaltet eine langfristige Schubkraft mit neuen Chancen für Deutschland."

    Spannend war die Information, dass damals die katholische Kirche, insbesondere das „Lauda to si“ von Papst Franziskus, sehr zur Einigung der Staaten beigetragen hatte. Viele lateinamerikanische Länder und auch Polen, alles Länder mit vorwiegend katholischer Bevölkerung, stimmten damals dem Abkommen zu. Das war nicht selbstverständlich. Der Papst legte schon früh in seiner Amtszeit einen Schwerpunkt auf die Erhaltung der Schöpfung.

    Der Weltklimavertrag zielt auf eine Einhaltung der notwendigen Grenzen und Richtwerte bis 2050 ab. Dies ist viel zu spät, da sind sich Wissenschaftler und die aktuelle „Fridays for Future“-Bewegung einig.

    Zur Situation in Deutschland und der Welt: Deutschland trägt (hauptsächlich aufgrund seiner „Größe“) nur für etwa 2% des weltweiten CO2-Ausstoßes die Verantwortung. Jedoch liegen wir bei der Pro-Kopf-Emission auf Platz 2 nach den USA. Deutschland alleine wird also das Klima nicht retten können, aber es gibt dennoch keine Entschuldigung!

    Interessant ist, dass die EU selbst auch klimapolitische Ziele bis 2030 vereinbart und verabschiedet hat. So wurde gegenüber 1990 (a) eine Verminderung der klimaschädlichen Emissionen um 40%, (b) der Anstieg erneuerbarer Energien auf 27%, (c) der Energieeffizienz um 27% beschlossen. Länder mit mehr Wirtschaftskraft müssen dabei mehr Lasten tragen als Länder mit schwacher Wirtschaft. Das bedeutet einen stärkeren „Motivator“ für die deutsche Politik als das Weltklimaabkommen, da von Seiten der EU bei Nichteinhaltung klare Sanktionen drohen.

    Etwa 36% der CO2-Emissionen gehen in Deutschland auf das Konto des Wohnens (v.a. Stromerzeugung und Heizung), zu 27% ist der Verkehr und zu 13 % unsere Ernährung beteiligt. Da wird klar, dass z.B. den Ausbau erneuerbarer Energien und die Abkehr von der Kohleverbrennung ganz zentrale Punkte sind. Der 2017 zwischen CDU/CSU und SPD ausgehandelte Koalitionsvertrag sieht laut Mindrup der Ausbau erneuerbarer Energien auf 65% bis 2030 und 100% bis 2050 vor. Für den Kohleausstieg wurde eine Kommission gebildet. Bis vor kurzem gab es in Deutschland lediglich einen Klimaschutzplan. Der war jedoch nur eine Absichtserklärung, wohingegen das aktuell in Verabschiedung befindliche Klimaschutzgesetz mehr Bindung besitzt. Aber allen aufmerksamen Verfolgern der Politik wird nicht entgangen sein, dass auch in Gesetzen Formulierungen verwendet werden, die diese scheinbare Bindung wieder lockern (aus „muss erreicht werden“ wird dann „wird angestrebt“).

    Allgemein beklagten die Teilnehmenden den starken Einfluss der Lobbyisten auf die deutsche und europäische Politik. Viele teils frustrierte Wählerinnen und Wähler glauben immer weniger an den lenkenden Einfluss ihrer demokratischen Stimmabgabe, da der Einfluss von Kapital und Wirtschaft als zu groß wahrgenommen wird. Der Referent hielt dem entgegen, dass es inzwischen längst nicht mehr die große Energiekonzerne seien, die den dezentralen Ausbau der erneuerbaren Energien behinderten. Er beklagte die überaus bremsende Wirkung des deutschen Wirtschaftsministeriums in diesen Fragen. Von dort gingen ja auch die in den vergangenen Jahren stetig beschlossenen Verschlechterungen im Bereich des Ausbaues von Wind- und Solarenergie aus.

    Mindrup sieht viele „Baustellen“ auf dem Weg zu einem wirksamen Klimaschutz in Deutschland und weltweit und er setzt sich glaubhaft und energisch für die Belange von Mensch und Umwelt ein. Ob es darum geht, über entsprechende gesetzliche Grundlagen die Installation von Solarmodulen auf Mietshäusern zu fördern und gleichzeitig die Mieter zu Profiteuren zu machen oder darum, den genossenschaftlichen Bau von Windkraftanlagen wieder zu ermöglichen – es sind alles dicke Bretter, die da gebohrt werden müssen. Nicht zuletzt dank der stetig zunehmenden Bürokratisierung, die in alle Bevölkerungskreisen zunehmend beklagt wird.

    Was hat das Ganze jetzt mit Santiago de Chile zu tun? Die 25. UN-Klimakonferenz 2019 findet gleichzeitig als 15. Treffen zum Kyoto-Protokoll vom 2. bis 13. Dezember 2019 in Santiago de Chile statt. Klaus Mindrup wird für unser Land dabei sein – wenn die große Koalition bis dahin hält.

    Sehr positiv wurde das Angebot des Referenten aufgenommen, im kommenden Jahr nochmal ins Sozialseminar zu kommen und ein „Update“ in Sache Klimaschutz auf Bundesebene zu geben. Das Sozialseminar wird darauf zurückkommen!

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    news-458Tue, 29 Oct 2019 09:03:25 +0100Enge Verbindung von indischer und europäischer Musik - Konzert „Friedensmusik global“ in der Christuskirche Ibbenbüren http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/enge-verbindung-von-indischer-und-europaeischer-musik-konzert-friedensmusik-global-in-der-christu/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7071eb15f98828c6926e866691cf2fe7Die indischen Musiker Pandit (Meister) Swapan Bhattacharya und Manoj Baruah gastierten am 24. Oktober in der evangelischen Christuskirche Ibbenbüren. Zur Eröffung erzählte Professor Dr. Norbert Ammermann, Kulturbeauftragter des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, dass die Yogi bei den traditionellen Ragas Stunde für Stunde einen Ton nach dem anderen anstimmen. Sie schauen, wie diese Töne mit den Chakren, den Körperzentren, und den Sternen verbunden sind und wie sie miteinander schwingen. Aus diesen Wurzeln stamme die indische klassische Kunstmusik her, so Pfarrer Ammermann. Die beiden renommierten Künstler schlugen zudem eine Brücke zwischen Okzident und Orient. Bei dem interkulturellen Projekt lernten die etwa 40 Zuhörer die enge Verbindung von klassischer indischer sowie europäischer Musik kennen. Das Konzert „Friedensmusik global“ war auch eine Mahnung an die Menschen, achtsam und friedlich miteinander umzugehen. Vor dem Abendmahlstisch im Kirchenraum machten Teppiche und fremdartige Instrumente neugierig auf eine besondere Erfahrung. Kleine Kesseltrommeln, eine Geige, die Langhalslaute Tanpura und die ebenfalls zu dieser Instrumentengattung gehörende Sitar versprachen ungewöhnliche Klänge von einem fernen Kontinent. 

    Interessante Einblick in die melodische Grundstruktur indischer Kunstmusik erlaubte zu Beginn ein  Abendraga. Nach diesem ersten Stück, von Manoj Baruah auf der Geige, Swapan Bhattacharya an den Tablas und Sigrun Menzel an der Tanpura vorgetragen, war ein Mantra zu hören. Diese spirituelle Ausdrucksweise mit heiligen Silben, Worten oder Versen hat eine stark meditative Wirkung, wie unschwer zu erkennen war. Die Texte können frei gewählt werden. Tablas seien nicht einfach Trommeln, sie verkörperten Sprache und griffen den Tanz Gottes auf, erläuterte Ammermann Sie geben den einzelnen Blöcken der Ragas Struktur. Auf eine langsame Einleitung folgen eine gemäßigte Mitte und ein schneller Abschluss. Indische Geigen haben fünf Saiten und darunter mehrere Resonanzsaiten, ähnlich wie historische europäische Geigen. Sein Instrument hat Manoj Baruah auf dem Resonanzkörper einer deutschen Violine selbst gebaut. In Indien stehe zumeist die Improvisation vorhandener Kompositionen im Mittelpunkt, stellte er fest.

    Im Raga Jhinjhoti, dessen bestimmendes Merkmal ebenfalls die Improvisation ist, griff Professor Ammermann zur populären Sitar. Deren charakteristischer, obertonreicher Klang hat auch Einzug in westliche Kompositionen von Pop, Rock und Jazz gefunden. Ein bekannter Spieler war Ravi Shankar (1920-2012), der durch die Zusammenarbeit mit den Beatles und Yehudi Menuhin indische Klassik in Europa bekanntmachte und das Ansehen der fremden Kultur steigerte.

    Der mittelalterliche Choral „Nun bitten wir den Heiligen Geist“ war eine wunderbare Ergänzung des Konzerts. Dessen erste Strophe stammt aus dem 13. Jahrhundert und die Melodie mag wohl damals so geklungen haben, wie sie jetzt in der Christuskirche gespielt wurde. Anschließend hatten die Besucher Gelegenheit, sich die Instrumente und deren besondere Spielweise von den Künstlern erklären zu lassen. Nach langem Beifall kamen sie noch in den Genuss einer Zugabe.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-452Tue, 22 Oct 2019 09:33:10 +0200Presbyterium bestätigt Wunschkandidaten Pfarrer Iven Benckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/presbyterium-bestaetigt-wunschkandidaten-pfarrer-iven-benck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=aa9d381c34171afb9863f8ee05debd48Nach dem Wahlgottesdienst am Samstagabend ist die Alt-Lotter evangelischen Kirchengemeinde kurz vorm Ziel, die Pfarrstelle neu zu besetzen. Alle fünf wahlberechtigten Presbyter entschieden sich für den einzigen Kandidaten Iven Benck – im nun zweiten Durchgang der Pastorenwahl. Es war schon ein besonderer Abend, als zeitweilig drei Pastoren in einem lebhaften Gottesdienst vorm Altar standen: Superintendent André Ost, sein Vertreter der Synodalassessor Jörg Oberbeckmann und die Scriba (Schriftführerin) Ulrike Wortmann-Rotthoff. Es sei ein wichtiger Tag für die Kirchengemeinde Alt-Lotte, denn die Wiederholung der Wahl sei erforderlich, um eine Makellosigkeit des Verfahrens zu dokumentieren, erklärte Oberbeckmann.

    Die Fortsetzung zu dem Bericht von Ursula Holtgrewe lesen Sie hier:

    https://www.noz.de/lokales/lotte/artikel/1913602/vom-deja-vu-beim-wahlgottesdienst-in-alt-lottes-evangelischer-kirche

    Quelle: ©Neue Osnabrücker Zeitung

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    news-449Mon, 21 Oct 2019 10:59:35 +0200Trauer um Ulf Schlienhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/trauer-um-ulf-schlien/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=496bc3fefd93ecfcceaefda790771265Der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg trauert um Ulf Schlien, den Superintendenten des Nachbarkirchenkreises Münster. Er starb am frühen Morgen des 14. Oktober im Alter von 57 Jahren an einem Herzstillstand. Sein plötzlicher Tod ist ein großer Verlust für alle, die ihn kannten und gerne mit ihm zusammengearbeitet haben. Ulf Schlien wurde am 2. Februar 2018 in das Amt des Superintendenten für den Ev. Kirchenkreis Münster eingeführt. Zuvor war er 23 Jahre Gemeindepfarrer in der Kirchengemeinde Nordwalde-Altenberge und 10 Jahre Synodalassessor im Nachbarkirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. Seine Wahl zum Superintendenten im Kirchenkreis Münster im Herbst 2017 bedeutete für die drei Kirchenkreise im Gestaltungsraum wohltuende Kontinuität. Mit ihm setzte sich gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit fort.

    Seit Anfang 2019 war Ulf Schlien zudem Vorstandsvorsitzender des Verbandes der drei Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, der zum Zweck der Verwaltungszusammenführung gebildet wurde.

    Wir verlieren mit Ulf Schlien einen freundlichen, aufgeschlossenen und zugewandten Menschen, der seine Aufgaben in unserer Kirche mit Freude, Engagement, Humor und Gelassenheit ausgeübt hat. Wir sind ihm dankbar für seinen Einsatz, für seine Begleitung und für alle Impulse, die wir durch ihn erfahren haben.

    Sein unerwarteter Tod führt uns die Zerbrechlichkeit unseres Lebens vor Augen. Wir sind bestürzt und traurig und wissen uns doch getragen von der christlichen Hoffnung, die uns auch über Abgründe wie diese halten will. Wir vertrauen Ulf Schlien dem Gott des Lebens an, der in Jesus Christus die Macht des Todes begrenzt und für uns das Tor zum ewigen Leben geöffnet hat:

    „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,

    du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.

    Wenn ich nur dich habe, frage ich nichts nach Himmel und Erde.

    Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott,

    allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“

    (Psalm 72, 23-26)

     

    Wir verbinden uns in unserer Trauer mit den Angehörigen und bitten um Gottes Beistand und Kraft.

     

    André Ost, Superintendent

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    news-446Fri, 11 Oct 2019 12:39:21 +0200Stellungnahme zum Anschlag in Hallehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stellungnahme-zum-anschlag-in-halle/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9f888bb29ae4579dfe478cac17117a4bWir sind entsetzt und zutiefst traurig über die Ereignisse in Halle. Wir sind immer wieder fassungslos, dass unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie ihre gemeindlichen Einrichtungen Ziel von Hass, Gewalt und terroristischen Anschlägen sind – und das 81 Jahre nach der Reichspogromnacht und am höchsten jüdischen Feiertag „Jom Kippur“ (Versöhnungstag).Als Christinnen und Christen im Tecklenburger Land stehen wir solidarisch an der Seite der jüdischen Gemeinden und beten für das Ende von Hass, Rassismus und Antisemitismus in den Köpfen zu vieler Menschen in Deutschland, deren schreckliche Auswüchse wir in Halle gesehen haben.

    Ute Dölemeyer, Synodalbeauftragte für den Themenbereich Judentum im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg                                                                                                                    

    Pfarrer Jörg Oberbeckmann, Synodalassessor

    André Ost, Superintendent

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    news-445Fri, 11 Oct 2019 11:07:35 +0200"Vom Wartesaal zur eigenen Kirche in Hörstel"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/vom-wartesaal-zur-eigenen-kirche-in-hoerstel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=de3ce2903f4bec4e0e8a830bc7e19353„Die Friedenskirche in Hörstel hat auf dem Harkenberg eine Besonderheit in der Lage. Sie wurde im Jahr 1901 für eine größer werdende Gemeinde gebaut“, berichtete Superintendent André Ost zur Eröffnung des Stiftungsabends. Erst seit 1993 trage sie den Namen „Friedenskirche“. „Frieden und Versöhnung sind für unseren Glauben zentrale Begriffe“, unterstrich der Superintendent, gerade vor dem aktuellen Hintergrund des Anschlags auf die jüdische Synagoge in Halle am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Im Gedenken an die zwei Getöteten und zwei Schwerverletzten las die Gemeinde gemeinsam die Friedenslitanei von Coventry. Der Chor der Evangelischen Gemeinde Hörstel unter Leitung von Olga Neugum gestaltete die Andacht einfühlsam mit Friedensliedern. Gemeindepfarrer Martin Pfuhl berichtete aus der Geschichte der Hörsteler Kirche: 1898 kauft die Kirchengemeinde Ibbenbüren das Grundstück. Am 7. April 1901 wurde die evangelische Kirche auf dem Harkenberg eingeweiht. 1902 wird die Alte Schule (damals als Ev. Schule, heute das Gemeindehaus) gebaut. Im gleichen Jahr wird auch der Ev. Friedhof eingeweiht. 1904 beginnt dann der Bau des Pfarrhauses. Architekt des Gesamtensembles war Karl Siebold, Baurat und späterer Leiter des Provinzialkirchlichen Bauamts in Bielefeld-Bethel. Für die Innenraumgestaltung zeichnete sein Mitarbeiter Joseph Campani verantwortlich. In der Zeit des Historismus, die vergangene Epochen aufnahm, gestaltete Siebold die Kirche mit Rundbogenfenstern, Altar, Apsis, Kanzel und Taufstein.

    Die Gemeindeglieder verstanden ihre Kirche als Burg

    „Die Gemeindeglieder verstanden ihre Kirche als Burg im Sinne des Chorals „Ein´ feste Burg ist unser Gott“, so Martin Pfuhl. 1968-70 wurde die Kirche erweitert, neoromanische Elemente wie die Zinnen wurden zurückgebaut. „Wer sind wir inhaltlich?“, habe sich das Presbyterium 2015 gefragt. Gemeinsam mit dem Amt für Missionarische Dienste machte sich die Gemeinde dann auf den Weg und entwickelte eine Konzeption. „Einladend – engagiert – evangelisch“, dieses Motto sei seitdem wegweisend für die Gemeinde. Zwischen 2016 und 2018 seien die Wege zur Kirche barrieferei gestaltet worden. „Jetzt, so freute sich der Pfarrer, „haben auch Familien mit Kinderwagen und Senioren mit Rollatoren oder Rollstühlen freien Zugang zu unserer Kirche“.

    Grundstück in Hörstel war eine gute Wahl

    Launig und anschaulich blätterte Oberforstrat i.R. Dr. Klaus Offenberg die Geschichte der Kirche auf. Er forscht ehrenamtlich zur Heimat- und Ortsgeschichte Hörstels. „Eine bessere Wahl für ein Grundstück der Kirche als das auf dem Harkenberg hätten die Protestanten damals nicht treffen können“, betonte er. „Aber warum steht der Altar nicht im Osten und der Turm nicht im Westen?“, fragte er die interessierten Zuhörer. Martin Pfuhl hat da so eine Idee: Vom Hügel aus schaut man direkt zum neuen Bahnhof Hörstel. Dahinter lag das Dorf. Und mit der Fensterrosette blickt der segnende Christus direkt nach Hörstel. Pfuhls Theorie: Der Baumeister hat dieses Bild absichtlich Richtung katholische Kirche Hörstel geplant, sozusagen als Kontrapunkt.

    Das Lagerbuch war 40 Jahre verschollen

    Abenteuerlich gestaltete sich auch die Situation um das Lagerbuch der Ev. Kirche Hörstel von 1911, ein handschriftliches Verzeichnis, in dem alle Besitztümer wie Kirchengebäude oder Forsthäuser aufgeführt werden. „Das Buch“, so Dr. Offenberg“, war 40 Jahre verschwunden. Eines Tages habe ihn Wilhelm Elling, der ehemalige Leiter des Hamaland-Museums Vreden, angerufen. Er erzählte, dass das Buch auf dem Flohmarkt in Aalten/Niederlande angeboten worden sei. Das Ehepaar Pfuhl machte sich auf den Weg und kaufte das Buch für 200 € zurück. „Gut, dass wir das Buch wieder haben“, freut er sich. „Wir wollen einiges wieder so herrichten, wie es Architekt Karl Siebold einst geplant hat.“ Das Rosettenfenster mit dem Christusbild wurde inzwischen restauriert. Zum Advent wird es von innen angestrahlt.

    Kreisvikar erteilte Konfirmandenunterricht im Wartesaal des Bahnhofs

    Mit der Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke von Osnabrück nach Rheine im Jahr 1856 vermehrte sich die Anzahl der evangelischen Christen in Hörstel. 1891 wurde in der Nähe des Bahnhofs eine Glashütte erbaut. Hier arbeiteten viele evangelische Glasbläser, deren Kinder Konfirmandenunterricht benötigten. „Damals befand sich die nächste evangelische Kirche in Ibbenbüren“, berichtete Dr. Klaus Offenberg. Superintendent Trockels beauftragte den Kreisvikar Schmiesing deswegen, neun Wochen lang je einmal wöchentlich zu diesem Zweck nach Hörstel zu kommen. „Das lief bis Januar 1892 so, bis die Glashütte Konkurs anmeldete“, so der Referent. Das Bedürfnis nach einer eigenen evangelischen Schule entstand. Da noch immer kein Kirchengebäude für den Konfirmandenunterricht zur Verfügung stand, erteilte das königliche Konsistorium die Genehmigung, die Kinder im Wartesaal III. und IV. Klasse des Bahnhofsgebäudes zu unterrichten. Das gesamte Ensemble aus Kirche, Schule und Pfarrhaus entstand dann in kurzer Zeit zwischen 1901 und 1904.

    Christliche Botschaft setzt Friedensimpulse

    „Menschen sind das Wichtigste in der Kirche“, unterstrich Hans Werner Schneider, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Denkmalwerte Kirchen im Kirchenkreis Tecklenburg, in seiner Ansprache. Die Kirche verstehe er als das Haus der lebendigen Steine. Von ihr und der christlichen Botschaft gingen Friedensimpulse für das Leben und die Gesellschaft aus. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass es im Kirchenkreis 21 denkmalwerte Kirchen gibt, die mit der Unterstützung der Stiftung erhalten werden könnten. Marlies Beckemeyer, Mitglied des Vorstands der Stiftung, freute sich über die gute Beteiligung am Stiftungsabend. Sie stellte das Ergebnis des Rechnungsjahrs 2018 der Stiftung vor. Sie lud alle dazu ein, nachhaltig für die Erhaltung historischer Kirchen zu spenden oder zu stiften.

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    news-444Fri, 11 Oct 2019 09:29:46 +02005. Tecklenburger Kostbarkeiten im Zeichen des Friedenshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/5-tecklenburger-kostbarkeiten-im-zeichen-des-friedens/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d40a3161daa1da136be249f27c104622„Es gibt Menschen die Mauern bauen und es gibt Menschen die Brücken bauen“, so begrüßte die Schulleiterin des Graf-Adolf-Gymnasiums Tecklenburg, Evelyn Futterknecht, alle Gäste und Beteiligten zum Friedenskonzert in der Evangelischen Stadtkirche in Tecklenburg. Das Konzert war der Auftakt zu den 5. Tecklenburger Kostbarkeiten und bot den vielen Besuchern die Möglichkeit, reichlich Brücken zu schlagen zwischen Kulturen und Konfessionen.Den musikalischen Auftakt machte Ulrike Lausberg an der Orgel. Mit dem passendem Werk aus dem 4. Satz aus der 9. Symphonie Ludwig van Beethoven - „Alle Menschen werden Brüder“, in zweite Variation bearbeitet für die Orgel von Bert Koelewijn, begann der Abend, der von der Festspielstadt Tecklenburg, der Tecklenburg Touristik GmbH, dem Graf-Adolf-Gymnasium Tecklenburg, dem Wasserschloss Haus Marck und dem Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg organisiert wurde.

    „Es ist schön, an diesem Abend Musik von Händel zu hören“, freute sich Superintendent André Ost. Er erinnerte in seinem Grußwort an die Verletzlichkeit des Friedens, wenn jeder nur an seine eigenen Interessen denkt.  Den vielen Besuchern wurde ein Raum der Ruhe und Besinnung geboten. Die literarischen und musikalischen Beiträge standen allesamt im Zeichen des Friedens und im gelebten Miteinander der unterschiedlichsten Kulturen. Hauptverantwortliche Projektleiterin Ulrike Lausberg stellte ein breites Programm auf, vom barocken Kunstgenuss über Beethoven, Händel und Debussy bis hin zu türkischen und indischen Klängen.

    Von der Orgelempore aus boten Ulrike Lausberg an der Orgel, Tenor Jens Zumbült und  Violinist Matthias Reuland verschiedenste Stücke aus der Zeit des westfälischen Friedens. Neben „Eile, mich Gott, zu erreichen“ von Heinrich Schütz erklangen verschiedene Sonaten und Instrumentalstücke von Georg Friedrich Händel. Angelika Grohnfeldt machte den Auftakt in eine literarische Friedensreise. Mit der ganzen Kunst ihrer persönlichen Rezitation lass sie das „Friedensgebet von Coventry“, die „Marktlücke Menschlichkeit“ sowie „Worte von Mahatma Gandhi“ und bewegte die Zuhörer mit jedem Wort.

    Was ist Frieden? Die von jungen Schülerinnen und Schülern des Graf-Adolf-Gymnasium hatten sich im Deutschkurs sowie im Fach Philosophie mit dem Thema auseinandergesetzt und boten einen tiefen Einblick ihn das Thema, welches jeden Menschen angeht. Für eine Schülerin der Klasse 9 ist das wichtigste: „Frieden mit sich selbst zu schließen und dankbar zu sein für das, was man hat.“ Ganz international wurde es bei den Gedanken zum Frieden in den unterschiedlichsten Sprachen. Die Projektgruppe Friedenskonzert spannte damit einen weiten Bogen über das gelebte Miteinander der unterschiedlichsten Kulturen.

    Auf nicht alltäglichen Instrumenten hielt das Friedenskonzert noch weitere musikalische Kostbarkeiten bereit. Mit der Komposition „Brexit“ für Harfe und Gesang setzte Eugen Chrost eine eigene Interpretationsmarkte zur gegenwärtigen politischen Situation im Vereinigten Königreich. Norbert Ammermann fesselte mit seiner Paraphrase über „Nun bitten wir den heiligen Geist“ auf der Sitar das Publikum. Auf seiner Saz spielte der Sechstklässler Halili Cevis drei türkische Lieder und verband so noch mehr Kultur und Heimat.

    Das auf Russisch vorgetragene Vaterunser von Darja Schulz und das gemeinsame Lied „Menschen, singt ein Lied der Freude“ führten alle Menschen in der Stadtkirche noch tiefer in die große Sehnsucht nach weltweitem Frieden. Kulinarischen Gaumenfreuden gab es in der Remise des Wasserschlosses Haus Marck.

    Der dritte Höhepunkt der 5. Tecklenburger Köstlichkeiten war der Klavierabend mit Lesungen im Rittersaal von Haus Marck. Pianistin Nina Tichman entführte die Gäste in die Länder, die am Westfälischen Frieden im Jahr 1648 beteiligt waren. Ohne Noten bot sie auf einzigartige Weise Stücke von Isaac Aleniz, Poul Rouder, Claude Debussy, Leoš Janáček und Ludwig van Beethoven dar. Der pensionierte Studiendirektor des Graf-Adolf-Gymnasiums Tecklenburg, Norbert Witzke, nahm die Gästen in seinen Lesungen mit in die unterschiedlichsten Epochen und nahm den „Frieden“ dabei in die Mitte.

    Mit langanhaltendem Applaus dankten die Zuhörer den Künstlern sowohl beim Friedenskonzert sowie im Rittersaal und waren sich einig: So ein Friedensabend der Kulturen wäre vor vielen Jahren nicht möglich gewesen und sollte wiederholt werden - Kostbarkeiten halt.

    Text: Claudia Keller

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    news-440Mon, 07 Oct 2019 12:20:04 +0200Mit Optimismus in die Zukunft schauen - Erntedankfest und Jubiläumsfeier in der Johanneskirche Lengerich http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-optimismus-in-die-zukunft-schauen-erntedankfest-und-jubilaeumsfeier-in-der-johanneskirche-lenge/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f1ea12d3ab31087737b3ab8cbce6fe7cDie evangelische Johanneskirche in Lengerich-Stadtfeldmark wurde von dem Architekten Werner Johannsen aus Osnabrück entworfen und am ersten November 1962 in Betrieb genommen. Nach Jahren eines gedeihlichen Gemeindelebens ging später die Zahl der Kirchenbesucher zurück. Daher hatte das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Lengerich 2008 beschlossen, sich aus der Finanzierung der Johanneskirche (ebenso wie der Bodelschwingh-Kirche in Wechte) zurückzuziehen. Nach dem anfänglichen Schock bildeten sich in beiden Orten Trägervereine zum Erhalt ihrer Kirchen als Gotteshäuser und wichtige Kommunikationszentren. Am 6. Oktober feierte der Trägerverein Johanneskirche während des Erntedankfestes sein zehnjähriges Bestehen. „Aus Enttäuschung sind Mut und Entschlossenheit gewachsen“, stellte Superintendent André Ost in seinem Grußwort fest. Gemeinsame Überlegungen hätten zu dem Ergebnis geführt, mit viel Eigeninitiative im Ehrenamt die evangelische Kirche in Stadtfeldmark zu erhalten. Dies sei bis heute gelungen, obwohl die Landeskirche zunächst skeptisch reagiert hatte. Die letzte Visitation im Februar 2019 zeichnete ein positives Bild der Entwicklung, so Ost.

    In der Johannesgemeinde sei es gelungen, den Blickwinkel auf die Bedürfnisse der Menschen zu richten. Der Verein habe zunächst nur mit fünf Jahren geplant, nun werde das 25-jährige Jubiläum ins Auge gefasst. „Ohne Engagement der Menschen lebt Kirche nicht. Sie wird solange bestehen, wie sich Menschen dafür einsetzen“, konstatierte der leitende Theologe des Kirchenkreises. Eine Spende zum Jubiläum wird sie bei ihrem Engagement unterstützen. Dass neben dem ehrenamtlichen Einsatz auch Geld gebraucht wird, verhehlte die erste Vorsitzende des Trägervereins, Silke Buddenkuhl nicht. „Es fällt immer etwas an“, sagte sie im Hinblick auf notwendige Sanierungs- und Malerarbeiten. Weitere Helfer dürfen sich gern dem Team anschließen.„Es zeichnet Lengerich aus, dass viele Menschen ehrenamtlich Arbeit, Zeit und Geld investieren“ sagte Wilhelm Möhrke. Er glaube daran, dass die Johannesgemeinde weiterbestehen werde, zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich. Dankbarkeit, auch für die reiche Ernte, und Gottvertrauen seien dafür nötig.

    Dies griff Wilfried Neuenfeld auf. Der zweite Vorsitzende des Vereins nannte eine große Zahl von Menschen, denen die Gemeinde zu Dank verpflichtet ist. „Wir sehen immer nur das Gute und blicken mit Zuversicht auf die nächsten Jahre“, unterstrich das Gründungsmitglied. Silke Buddenkuhl hob hervor, dass in nächster Zeit Pläne zur Intensivierung der Jugendarbeit umgesetzt werden sollen. Ferienfreizeiten, Verschönerung des Spielplatzes, Film, Musik sowie die verstärkte Einbindung von Kindergärten und Schulen haben sich Mitglieder und Förderer des Vereins vorgenommen. Maria Bäumer überbrachte in ökumenischer Verbundenheit Grüße der Katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen.

    Im Gottesdienst für alle Generationen mit Pfarrer Torsten Böhm regte die Aktion „Tischlein deck dich“ in der gut besuchten Kirche zum Nachdenken an über die guten Gaben, die den Altarraum überreichlich schmückten. Süßes und Bitteres – Früchte der Gärten und Felder, Blumen, Brot, Milch, Wein, Kuchen, aber auch Tränen, erinnerten daran, dass nicht alles selbstverständlich ist im Leben. „Das Schlichte ist wertvoll, feiern wir, dass Gott uns mit Gutem bedenkt“, sagten die Sprecher. Ein Holzmodell der Kirche stand für das Jubiläum. „Gott, wir danken dir für das Engagement von Menschen, die sich dafür einsetzen, dass diese Kirche hier nun schon zehn Jahre lang geöffnet bleiben konnte und noch viele Jahre geöffnet bleiben kann. Lass die Türen dieser Kirche nicht um ihrer selbst willen offenstehen. Lass Menschen das hier suchen und finden, wofür diese Mauern gebaut wurden: Zuspruch und Ermutigung, Hoffnung und Trost aus deinem guten Wort“. Den musikalischen Rahmen gestalteten der Kirchenchor unter Leitung von Reinhard Jöllenbeck, Beatrix Sievers an der Querflöte und Reinhard Jöllenbeck an der Orgel. Mit dem afrikanischen Lied „Sana sannanina“ schuf der Chor einen fröhlichen Ausklang des besonderen Gottesdienstes. Das anschließende Treffen im Gemeindehaus diente ebenso dem Gedankenaustausch über zurückliegende Erfolge wie über künftige Aufgaben.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-437Mon, 07 Oct 2019 11:11:42 +0200Ausgiebiges Zwerchfell-Training mit Kerim Pamukhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ausgiebiges-zwerchfell-training-mit-kerim-pamuk/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b25908ebf2b23e00ba20d25e87e1130f„Ich komme aus Hamburg, bin Türke, aber sehr nett“, stellt Kerim Pamuk gleich zu Beginn des Abends klar. Der Kabarettist und Autor ist auf Einladung der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und der evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus gekommen. Sein Ruf als gern gesehener Gast im „Quatsch Comedy Club“ scheint ihm vorausgeeilt zu sein. Knapp 100 Besucher sitzen im großen Saal und warten gespannt aufs Zwerchfell-Training. Damit lässt es Kerim Pamuk aber nicht bewenden. Er fordert auch die grauen Zellen seines Publikums.

    Zwar gibt es türkische Ostfriesen-Witze zum Aufwärmen, aber Pamuks Humor ist subtiler und auch in längeren lingualen und anderen Exkursen zu den Reizthemen unserer Gesellschaft höchst kurzweilig und unterhaltsam.

    „Kiffen, Kaffee und Kajal“ heißt Pamuks neues Buch, in dem er „Eine kurze Geschichte von allem, was uns lieb und orientalisch ist“ erzählt und mit einer Reihe von Vorurteilen aufräumt. Denn ob Schach, Pasta oder Sofa, vieles was in der deutschen Sprache gang und gäbe ist, hat seinen Ursprung im Orient.

    Genüsslich seziert der Autor Wörter wie Algorithmus, Alkohol, Marzipan, Papagei, Sofa oder Zucker und führt sie auf ihre Ursprünge zurück. Arabische, aber auch persische, griechische, indische Einflüsse, zuweilen „als Italienisch oder Französisch getarnt“. „Da übernimmt man als weltoffener Deutscher die französische und italienische Lebensart … und bekommt Arabisch untergejubelt. Unerhört!“, führt Pamuk aus.

    Auch die Kaffeebohne bekommt ihr Fett weg. Und mit ihr „sündteure Espressomaschinen“, individuelle Mahlgrade, Unmengen von Alu-Müll produzierende Pad- und Kapsel-Geräte und die unendliche Vielfalt der Kaffeebars nach amerikanischem Vorbild.

    „Optimal erleuchtet“ heißt das Kapitel, in dem der Autor sich den „Sonnengruß“ und andere Yoga-Übungen vorknöpft. „Erlösung durch Jesus war gestern, Erleuchtung durch Yoga ist heute“, beschreibt er süffisant den Stellenwert.

    „Im Mittelalter“ macht Kerim Pamuk ebenfalls Station. Als Endvierziger in der Mitte des Lebens angekommen hat er sich für die zweite Hälfte einiges vorgenommen. Schon heute ist er voller Vorfreude auf die Zeit, wenn er mit dem Rollator an der Supermarktkasse stehen und „passend“ in bar bezahlen darf oder wenn sich die Fürsorge umkehrt und seine drei Kinder sich um ihn kümmern müssen. „Ich freu mich drauf“, versichert er nachdrücklich.

    Adelheid Zühlsdorf-Maeder, die den Auftritt für die Erwachsenenbildung organisiert hat, und Pastor Olaf Maeder waren begeistert von der Resonanz auf das Angebot und von der Notwendigkeit, immer mehr Stühle heranschleppen zu müssen.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-436Mon, 07 Oct 2019 11:07:24 +0200Eine eindrucksvolle Reise nach Westrumänienhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-eindrucksvolle-reise-nach-westrumaenien/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=de38359bd67b697c4f76a2c38ce406c5Mit ganz neuen Einsichten kehrten nun 27 Teilnehmer von einer achttägigen Westrumänienreise zurück ins Tecklenburger Land. Der pensionierte westfälische evangelische Pfarrer Hans-Martin Trinnes, selbst gebürtiger Siebenbürgener, hatte vor zwei Jahren in Lengerich einen Vortrag über Rumänien gehalten. Als er zu einer achttägigen Reise dorthin einlud, stieß er auf interessierte Resonanz in Lengerich und Umgebung. Gemeinsam mit dem rumänischen Reiseführer Johann und dem souveränen Busfahrer Dimitru ging es nach der Anreise per Flugzeug ab Timisoara (früher Temeswar) auf die Reise durch die Karpaten, durch Siebenbürgen bis nach Sibiu (früher Hermannsstadt).

    Viele rumänisch-orthodoxe, evangelische oder katholische Kirchen wurden besichtigt, zwei der berühmten Siebenbürgischen Kirchenburgen, dazu Festungsanlagen aus der Zeit, als die Osmanen nach Westen drängten. Die Altstädte von Temeswar, Klausenburg und Hermannstadt zeugen vom österreichischen Einfluss und von der donauschwäbischen Kultur in Westrumänien. Bestaunt wurde der heitere Friedhof von Saponta. Nachdenklich und beklommen besuchte man die Gedächtnisstätte für die Opfer der kommunistischen Diktatur unter Ceausescu in Sighet. Das „Memorial of the Victims of Communism and of the Resistence“ war in einem ehemaligen Gefängnis des früheren Geheimdienstes Sekuritate untergebracht und machte allen die Gräueltaten und Gewalt autoritärer Staatsregime deutlich.

    Entspannend wiederum empfanden alle die Fahrten durch die waldreiche, bergige Landschaft der Karpaten. Die riesigen Mischwälder fingen an, sich ganz zart herbstlich zu färben. „Die schönste Zeit für die Karpaten“, meinte Reiseführer Johann.

    Viele junge Rumänen verlassen ihr Land auf der Suche nach Arbeit

    Die Einwohner Rumäniens leiden unter der sehr hohen Arbeitslosigkeit und ihren geringen Einkommen. Viele junge Staatsbürger – gerade auch die gut ausgebildeten - verlassen ihr Land auf der Suche nach Arbeit. In manchen rumänischen Dörfern ist die Bevölkerung sehr alt geworden.

    So besuchte die Reisegruppe auch zwei soziale, kirchlich unterstützte Projekte: In Mera das Betreuungsprojekt „Maria kann schreiben“ für Kinder aus Roma- und Sinti-Familien und ein benachbartes Altenheim der Diakonie. Wie klein die Welt ist, bemerkten die Teilnehmenden, als sie hörten, dass im Kinderprojekt der europäische Freiwillige Yannick, ein gebürtiger Osnabrücker, arbeitet. Er ist über den deutschen CVJM zu diesem Friedensdienst entsandt worden.

    Engagierte Arbeit der Mitarbeiterinnen im Frauenhaus

    In Sibiu lernte die Reisegruppe die engagierte Arbeit des dortigen Frauenhauses kennen. Mitarbeiterinnen der Einrichtung stellten ihre beschützende Arbeit gegen häusliche Gewalt im Frauenhaus vor. Wegen fehlender finanzieller Unterstützung musste das Frauenhaus in Sibiu schon einmal schließen und alle Mitarbeitenden mussten entlassen werden. Mithilfe der evangelischen Kirche von Westfalen konnte es später wieder öffnen und die Arbeit aufnehmen. Pfarrerin Sigrid Holtgrave aus Lengerich und Presbyterin Marlies Fangmeier aus Ladbergen konnten für beide Hilfsprojekte in Rumänien Spenden ihrer örtlichen Kirchengemeinden übergeben. Auch die Teilnehmenden der Reisegruppe spendeten ihrerseits spontan für beide Projekte.

    Die Teilnehmenden sind überzeugt: "Wir haben ein schönes Land besucht"

    Dass in Westrumänien noch deutsch gesprochen und verstanden wird, bemerkten die Reisenden besonders in Hermannstadt. Der Ort präsentierte sich den Teilnehmenden bei schönstem Spätsommerwetter. Am Sonntag wurde der deutschsprachige Gottesdienst der Landler und Siebenbürgener besucht, bei dem Pfarrer Trinnes die Predigt hielt. Auf dem Gemüsemarkt deckte man sich mit rumänischen Köstlichkeiten ein. In den vielen Straßencafés und Restaurants der Stadt genoss man miteinander das schöne Wetter. Heinrich Ahlers-Kremer und mehrere andere Teilnehmer der Reise resümierten am Ende: „Wir müssen unsere vorherigen Ansichten über Rumänien, auch unsere Vorurteile, doch sehr revidieren. Wir haben ein schönes Land besucht.“

    Text: Sigrid Holtgrave

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    news-434Wed, 02 Oct 2019 09:21:49 +0200Bernd Tiggemann plädiert für eine kritische Reflexion des digitalen Wandelshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bernd-tiggemann-plaediert-fuer-eine-kritische-reflexion-des-digitalen-wandels/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4455a8e7034a3251139df9b62e998378„Wir stecken viel mehr Geld und Zeit in den kirchlichen Datenschutz als in medienpädagogische Angebote“, so Bernd Tiggemann, Leiter der Stabsstelle Kommunikation in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Zwar wolle die Kirche die Menschen erreichen, scheinbar sei aber der Datenschutz wichtiger als Verkündigung, so der Referent, der im Jakobi-Treff in Rheine zu Gast war. Tiggemann führte aus, dass laut letzter Kirchenmitgliedschaftsstudie der EKD Gemeindemitglieder nach wie vor große Berührungsängste in Bezug auf das Internet haben. Kirchliche Entscheider seien in der Regel nicht netzaffin, so der Theologe weiter. Kirchliche Gremienarbeit fände ohne den Einsatz moderner Technik statt. Twitter und Facebook kenne man bestenfalls vom Namen her. Es klaffe eine Riesenlücke zwischen der kirchlichen und der gesellschaftlichen Realität.

    Digitalisierung wirke sich direkt auf religiöse Vollzüge aus: Smartphones bei Trauungen seien selbstverständlich, er stoße auf Konfirmanden, denen das Smartphone in der Hand festgewachsen zu sein scheine. Die Dominanz von Bewegt-Bildern statt Texten führe auch zu veränderten Hör- und Sehgewohnheiten so Bernd Tiggemann: „Wenn die Aufmerksamkeitsspanne auf eine Minute 30 sinkt, kommt einem eine 20- minütige Predigt dann wie eine Ewigkeit vor“.

    Es sei ein Mythos der kirchlichen Entscheider, über Social Media könne Kirche mit jungen Menschen in Kontakt kommen. Fakt sei, dass junge Menschen in Ruhe gelassen werden wollen und sich ihre Inhalte bewusst selbst aussuchen:  Beauty-Channel, Prank-Videos (Scherz-Videos mit teils bösartigen, boshaften und schadenfrohen Charakteren), Musik-Videos, Instagram und soziale Netzwerke, mittlerweile mehr Snapchat als Facebook.

    Digitalisierung stelle Fragen an die Theologie, auf die es (noch) keine Antwort gebe: Kann ein Roboter einen gültigen Segen spenden? Ist es möglich, bei Twitter oder Facebook einen Gottesdienst zu feiern? Wenn ja, wie ist es dann mit dem Abendmahl? Ist eine Ferntaufe mit Virtual Reality eine gültige Taufe? Die Diskussionen seien ähnlich der Fragestellung vor rd. 50 Jahren bei der Einführung von Rundfunk- und Fernsehgottesdiensten und würden auf den unterschiedlichen Ebenen kontrovers geführt, stellte der Referent fest.

    Die mit der Digitalisierung einhergehende Veränderung von Kommunikation und Arbeitswelt mit Beschleunigung und Verdichtung von Arbeit und dem Anspruch an permanente Erreichbarkeit mache auch vor der Kirche nicht halt. Da sich die Technik deutlich schneller ändere als die Organisationen, werde dies häufig als Kontrollverlust wahrgenommen. Strukturen und Prozesse werden auf den Kopf gestellt. Tiggemann: „Dafür ist eine neue hierarchiefreie Kultur des Miteinanders erforderlich“, betonte der Theologe. „Das gilt auch für die pastorale Identität und erfordert eine grundlegende theologische und interdisziplinäre Reflexion und kritische Begleitung des digitalen Wandels“.

    Dabei müsse sich Kirche aktiv in den Diskurs einbringen: Wie verändert die Kommunikationskultur des Netzes (kurz, schwarz-weiß) das Verkündigungsverständnis? Wie nehmen Power-User Predigten wahr? Wie verändern digitale Werkzeuge individual-religiöses Alltagsleben? Was gibt es zur digitalen Spaltung der Gesellschaft zu sagen? Was zu den Arbeitsbedingungen in einer Industrie 4.0? Und was ist mit den Menschen, deren Arbeitsplätze durch die digitale Transformation wegrationalisiert werden? Sollte Kirche in den sozialen Medien als Seelsorger präsent sein?

    Die anschließende Diskussion zeigte, dass viele Handelnde in der Kirche geprägt sind von Abläufen des 20. Jahrhunderts, die Antworten auf die Fragestellungen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aber erst noch erarbeitet werden müssen, auch wenn es schon viele Mut machende Ansätze gibt.

    Text: Dr. Karl Wilms

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    news-432Fri, 27 Sep 2019 08:59:02 +0200Herausforderung für Unternehmen: Unterschiedliche Generationen teamfähig machen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/herausforderung-fuer-unternehmen-unterschiedliche-generationen-teamfaehig-machen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=32cd07b2b8f8b8731518b140047c2b69Im Team zusammenarbeiten – das hört sich auf den ersten Blick reizvoll an. Doch dass jeder Mitarbeitende neben seiner Persönlichkeit auch von seiner Generation geprägt ist, dies machte ein Vortrag im Rahmen des Abends der Diakonie auf Haus Marck in Tecklenburg deutlich. Jedes Jahr lädt das Diakonische Werk im Kirchenkreis Tecklenburg an den Geburtsort von Friedrich von Bodelschwingh ein. Im Mittelpunkt des Abends stand diesmal das Thema: „Unterschiedliche Generationstypen für die diakonische Arbeit gewinnen, motivieren und halten“. „Die Einstellungen zum Beruf sind in den verschiedenen Generationen sehr unterschiedlich, da ist Verständnis wichtig“, eröffnete Superintendent André Ost (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) den Abend.

    „Sollten die Jüngeren ihr eigenes Ding im Berufsalltag drehen?“, fragte die Referentin Susanne Baden die Zuhörer in ihrem Impulsreferat. Sie hat viel zu dem Thema „Unterschiedliche Generationstypen“ zu sagen. Ihr beruflicher Weg begann als Krankenschwester in Rotenburg/Wümme. Dort übernahm sie schnell leitende Positionen. 2011-15 absolvierte sie einen Bachelor-Studiengang Pflegemanagement, ein Master in Wirtschaftspsychologie schloss sich an. Sie hat 28 Jahre Pflegeerfahrung im Krankenhausbereich und war davon zehn Jahre als Pflegedienstleitung im ambulanten Dienst tätig. Heute ist sie Pflegedienstleitung im Artemed Klinikum Lilienthal.

    Was macht die Generationen aus?

    Wer kennt sie nicht, die Babyboomer (geboren ab 1950) und die Generationen X, Y und Z? Mitarbeitende dieser Generationen finden sich in jedem Unternehmen, haben aber unterschiedliche Lebenseinstellungen und Erwartungen an den Beruf. Dies birgt Konfliktpotential im Alltag. „Bei den Babyboomern handelt es sich um die größte Elterngeneration“, so die Referentin. „Viele von ihnen versorgen ihre Kinder oder Eltern. Sie leben, um zu arbeiten und legen eine hohe Fachlichkeit an den Tag“. Ihr Privatleben werde oft hinter den Beruf zurückgestellt. „Diese Generation hat Krisen und Arbeitslosigkeit erlebt, ist politisch aktiv und umweltbewusst“. Leistung und Erfolg seien ihr wichtig, doch mit Kritik könne sie nicht gut umgehen, führte die Pflegedienstleitung aus. Die Generation X (ab 1965 geboren) dagegen ist mit Schallplatten und Kassettenrekorder groß geworden. Ihr Motto: „Arbeiten, um zu leben“. Sie kennen den Wettbewerb um die Stellen, ihnen sind materielle Anreize wichtig, informierte Susanne Baden. Wohlstand und Privatfernsehen sind für sie Alltag, aber auch das Thema Scheidung ist ihnen nicht fremd. Von Chef oder Chefin erwarten sie eine zielorientierte Führung.

    Den Millenials ist die Work-Life-Balance wichtig

    „Von den „Millennials“ oder der Generation Y spricht man bei den ab 1980 geborenen. Sie möchten eher leben als zu arbeiten“, führte die Pflege-Expertin aus. Ihnen sei die Work-Life-Balance wichtig. Sie seien kooperativ, selbstbewusst, bewegten sich in digitalen Netzwerken, verfügten über ein hohes Bildungsniveau und lehnten Hierarchien ab.  Doch die spannendste Generation, so Baden, sei die Generation Selfie oder Z (ab 1995 geboren): Sie präge das Motto „Die Arbeit muss zum Leben passen“. Das wichtigste Merkmal der Generation Z sei, dass sie die erste Generation ist, die bereits mit dem Smartphone aufwächst und ein Leben ohne Handy nicht mehr kennt. Unter der Betreuung der „Helikoptereltern“ seien diese jungen Leute gut gefördert worden. Sie ließen sich durch spannende Themen binden und lehnten Hierarchien ab, berichtete Susanne Baden. Entscheidend sei, dass sie klare Strukturen und Sicherheit brauchten. „Sie wollen sich wohlfühlen“, berichtete sie.

    Innovationen für den gemeinsamen Arbeitsalltag

    In der Konsequenz bedeute dies für Arbeitgeber in der Pflege, dass gerade für die „Generation Z“ neben dem positiven Feedback verlässliche Schichtpläne hilfreich sind. So werde die gewünschte Work-Life-Balance für die Pflegekräfte ermöglicht, erläuterte Susanne Baden. Dabei sollten auch das Ausfallmanagement und die Frage, wie Familie und Beruf vereinbar sind, in den Blick genommen werden. „Ich empfehle jedem Unternehmen Qualifizierungsprogramme für Führungskräfte und Einarbeitungskonzepte“, so Susanne Baden. Auch Willkommenstage und ein Begrüßungspaket seien ein guter Weg, so die Referentin. „Analysieren Sie vor dem Hintergrund der Generationstypen Ihre Prozesse“, appellierte sie an die Zuhörer. Dies gelte auch für Ausschreibungen und den Außenauftritt eines jeden Unternehmens. Und eins solle in der Diskussion nicht vergessen werden: In der Auseinandersetzung der Generationen miteinander liege die Stärke.

    „Frau Baden hat heute mit ihrem Vortrag zum Verständnis zwischen den Generationen beigetragen“, fasste Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Tecklenburg, zusammen. Er dankte ihr für den interessanten Vortrag. Nach einer engagierten Diskussion lud Pfarrer Jürgen Nass, Theologischer Vorstand des Diakonischen Werkes, die Teilnehmenden an das Kalte Buffet, um sich bei Getränken über die Impulse des Referats auszutauschen.   

    Text: Christine Fernkorn

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    news-430Wed, 25 Sep 2019 10:46:13 +0200Einführung an der Baustelle http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/einfuehrung-an-der-baustelle/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e104697e3b34e449d365609133347d08In einem festlichen Gottesdienst wurde jetzt die Leiterin der Gemeinsamen Verwaltung der drei Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken, Tecklenburg und Münster, Jutta Runden, offiziell in ihr Amt eingeführt. An einen zukunftsträchtigen Ort hatte man dafür die ca. 100 Gäste aus den drei Kirchenkreisen eingeladen, nämlich in die Lukaskirche am Coesfelder Kreuz in Münster. Direkt neben dem Gelände, auf dem die Bauarbeiten für das neue gemeinsame Verwaltungsgebäude auf Hochtouren laufen.

    Passend dazu zeigte Superintendent Ulf Schlien in seiner Predigt das Schild: ‚Baustelle betreten verboten! ‘ Mit einer komplexen Baustelle, so Schlien, könne man das Amt durchaus vergleichen, das Runden nun schon gemeinsam mit Fachbereichsleitern und anderen, die mit anpackten, tatkräftig ausfülle. Es gehe darum, das Neue zu organisieren, dabei Menschen mitzunehmen, manches Gewohnte und Geliebte umzukrempeln. Dies sei eine stattliche Aufgabe und man sei froh, dass man Jutta Runden dafür habe gewinnen können.

    Ihn selbst habe als Junge ein ‚betreten verboten‘ Schild immer vermuten lassen, das dort ganz besonders spannende Orte des Spielens seien. „Vielleicht haben Sie auch diesen ambivalenten Reiz, den ein solches Schild auslösen kann, gespürt, der Sie motiviert hat, diese Stelle anzutreten.“ Damit gelte nun allerdings in keiner Weise ‚Betreten verboten!‘, sondern vielmehr ‚Packt mit an!‘ – gemäß des biblischen Mottos aus dem Philipperbrief, das über der Feier stand: „Macht meine Freude vollkommen und seid euch einig – verbunden durch dieselbe Liebe und durch dasselbe Ziel.“

    Unter den Segen Gottes stellten die drei Superintendenten Joachim Anicker, Andre Ost und Ulf Schlien die Verwaltungsleiterin Jutta Runden, die ihr Amt bereits seit August 2018 ausfüllt.

    Wenn so viele beteiligt seien, dann brauche das seine Zeit, hatte Ulf Schlien in seiner Begrüßung den zeitlichen Sprung zwischen Dienstantritt und der offiziellen Feier erläutert.

    Eine musikalische Überraschung schloss sich an den Gottesdienst an: Superintendent Ulf Schlien sang der frisch Eingeführten auf der Gitarre, gemeinsam mit Jane Schwarz, ein Lied aus dem Kirchentagsrepertoire: „Trau dich“ lautete der immer wieder kehrende musikalische Zuruf, in den die Gäste auf Einladung des derzeitigen Veraltungsratsvorsitzenden Schlien einstimmten.

    In einem Grußwort der Evangelischen Kirche von Westfalen hob Landeskirchenrätin Barbara Roth hervor, dass Jutta Runden die Arbeit der Verwaltung als Dienstleistung an den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen verstehe und so den Servicegedanken in den Mittelpunkt stelle. Die Zusammenführung der Verwaltung dreier Kirchenkreise mit je eigener Kultur stelle da vor die besondere Herausforderung, den jeweiligen Besonderheiten der einzelnen Partner gerecht zu werden. Bei dieser Aufgabe versprach Roth die Unterstützung der Landeskirche. Gleichzeitig gab sie ihrer Hoffnung und ihrem Wunsch Ausdruck, dass die neue Verwaltungsleiterin ihr Know-how auch in die Gremien der Landeskirche einbringe.

    Bei herrlichem Sonnenschein ließen Jutta Runden und ihre Gäste das Ereignis mit einem Empfang vor der Kirche und mit Blick auf die fleißigen Bauarbeiter ausklingen. Im August 2020 will Runden dort mit den ca. 70 Mitarbeitenden einziehen.

    Text: Kathrin Neuhaus-Dechow

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    news-429Wed, 25 Sep 2019 08:22:25 +0200Über 100 Sänger beim regionalen Chorsonntag in Ladbergenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ueber-100-saenger-beim-regionalen-chorsonntag-in-ladbergen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=40e0cc030b66b35709de0d9587b96d9bMit einem gut besuchten Gottesdienst wurde der regionale Chorsonntag in der evangelischen Kirche in Ladbergen gefeiert. Über 100 Sängerinnen und Sänger aus Ibbenbüren, Lotte, Lengerich und Ladbergen stimmten im großen Projektchor Stücke von der Renaissance bis zur Moderne an.In seiner Predigt ermutigte Superintendent André Ost die Gottesdienstbesucher dazu, offen zu bleiben für die Botschaft Gottes an die Menschen. Das könne auch mit und durch Musik geschehen. Er dankte zudem den Chorleitern für das Einüben der Stücke und Kantor Christoph Henzelmann sowie KMD Christian Schauerte für die professionelle Umsetzung des Projekts. Im Anschluss an den Gottesdienst stärkten sich Sänger und Gottesdienst-Besucher beim Kirchcafé bei Buddemeier.

    Text: WN Lengerch

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    news-428Tue, 24 Sep 2019 12:27:16 +0200Wissenswertes zur Flüchtlingsarbeit - Pfarrer i.R. Reiner Ströver informierthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wissenswertes-zur-fluechtlingsarbeit-pfarrer-ir-reiner-stroever-informiert/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=64c40034cc97075b9cb5bdd0ca9fa03aÜber „Töpfe, Köpfe und Strukturen“ der Flüchtlingsarbeit referierte am 19. September Pfarrer i. R. Reiner Ströver in der Alten Schule in Ibbenbüren. Der Beauftragte für Flüchtlingsarbeit im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg gab zunächst einen Überblick über die Unterbringung von Asylbewerbern von den ersten Schritten in Deutschland bis zur eigenen Wohnung. Wie Asylverfahren strukturiert sind und schließlich die Integration erfolgt, war in einer Powerpoint-Präsentation anschaulich dargestellt. Ausführlich wurde beschrieben, welche Wege Geflüchtete im Asylverfahren beschreiten müssen oder was sie gegen Ablehnungsbescheide unternehmen können.

    Reiner Ströver stellte das Pilotprogamm „NesT – Neustart im Team“ des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) vor. Darin wird besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen ein Mentorenteam zur Seite gestellt, welches sie finanziell und ideell auf ihrem Weg zur gesell­schaftlichen Teilhabe unterstützt. Die Mentoren helfen geflüchteten Menschen, in Deutschland eine neue Heimat zu finden. In dem Vortrag wurden der Aufbau und die Zuständigkeiten für die Zentrale Unterbringungseinrichtung Ibbenbüren (ZUE) behandelt. Sie wird von der Bezirksregierung Münster betrieben, Betreuungsdienstleister ist das Deutsche Rote Kreuz. Ein wichtiger Anlaufpunkt ist das Begegnungszentrum für Ausländer und Deutsche an der Breiten Straße. Dort existieren zahlreiche Beratungsangebote, die Mitarbeiter koordinieren Projekte für verschiedene Bevölkerungsgruppen.

    Eingebunden in die Flüchtlingsarbeit sind beim Kreis Steinfurt der Landrat und die Ausländerbehörde und bei der Stadt Ibbenbüren die Fachdienste „Soziales“ sowie „Ordnung und Recht“. In den Kirchen haben die Ansprechpartner immer ein offenes Ohr für die Anliegen engagierter Gruppen und Netzwerke. Die Evangelische Kirche von Westfalen stellt finanzielle Sondermittel für Sprachunterricht, Begegnungsnachmittage, niederschwellige Beratung oder öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung, erläuterte der Referent. Der Fonds des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg dient Zwecken der Rechtshilfe und des Kirchenasyls.

    „Die Teilnehmenden beteiligten sich an der regen Diskussion, stellten Rückfragen und tauschten Erfahrungen aus“, berichtete Reiner Ströver anschließend. Besonders erfreut war er, dass ein Zuhörer neu in die Flüchtlingsarbeit einsteigen wollte. Der Evangelische Kirchenkreis Tecklenburg organisiert die Fortbildungsreihe in Kooperation mit dem ökumenischen Netzwerk Asyl der Christus- und St.-Ludwiggemeinde Ibbenbüren.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-426Tue, 24 Sep 2019 09:22:48 +0200Tag der Schöpfung in Westerkappeln setzt am 20. September ein besonderes Zeichenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/tag-der-schoepfung-in-westerkappeln-setzt-am-20-september-ein-besonderes-zeichen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3723756dd02391adb222fb6c484c30eeGerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sind seit vielen Jahrzehnten gemeinsame Ziele der christlichen Kirchen. Mit ihrem Westerkappelner „Tag der Schöpfung“ und vielen verschiedenen Angeboten und Aktionen für kleine und große Leute setzten die evangelische und die katholischen Kirchengemeinden am Freitag, 20. September, ein besonderes Zeichen. Den Tag hatten die Veranstalter bewusst gewählt. Während sich die Bundesregierung nach langen und schwierigen Verhandlungen auf ein Klimaschutzpaket einigte und in den großen Städten weltweit Zehntausende Menschen dem von der „Fridays for Future“-Bewegung ausgerufenen Klimastreik folgten, erlebte Westerkappeln einen kleinen Kirchentag zum Thema.

    Die Jüngsten ließen es sich nicht nehmen, nach einem ökumenischen Familiengottesdienst mit Pastorin Angelika Oberbeckmann und Pater Shaji George lautstark und mit bunten Plakaten in einem Demonstrationszug durch den Ortskern auf die schlimmen Folgen des Klimawandels aufmerksam zu machen. Fit waren die Kurzen der evangelischen Kindergärten, die genau wussten, dass man Plastikmüll vermeiden und statt mit dem Auto besser zu Fuß und mit dem Rad in die Kita kommen sollte.

    Kirchenmusikdirektor Martin Ufermann lud dazu ein, das Schöpfungslob erklingen zu lassen, und als die Kirchturmuhr zwölf Uhr schlug, versprachen die Gläubigen im Mittagsgebet, den Erdboden, das Wasser und die Luft zu schützen und ihnen mit Respekt und Ehrfurcht zu begegnen.

    Auf dem Markt der Möglichkeiten wurden alle fündig, die sich über Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ernährung informieren wollten. Die Evangelische Jugend Lotte/Westerkappeln lud zum Ökologischen Fußabdruck-Test ein. Die Eine-Welt-Gruppe des Mettinger Comenius-Kollegs, der Verein Foodsharing, die Bürgerinitiative Tecklenburger Nordbahn, die Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL) und weitere Organisationen stellten ihre Arbeit vor. Filme, Musik, eine Podiumsdiskussion mit lokalen Politikern, eine Schweigeminute für die Schöpfung, Verkostungen von Bio-Obst, -Gemüse und -Tees sowie von nach ökologischen Aspekten geimkerten Honigen ergänzten das Angebot. Die Klimaschutzmanagerin und der Umweltbeauftragte der Gemeinde stellten noch einmal Westerkappelns Klimaschutzkonzept vor.

    Eine weitere Kundgebung vor dem Kirchenportal ging in einen Abschlussgottesdienst über. Die Veranstalter freuten sich über einen stimmungsvollen und abwechslungsreichen Aktionstag, machten aber auch deutlich, dass sie sich mehr Besucher und Interessenten erhofft hatten.

    Am späteren Abend stellten die Pastorenehepaare Angelika und Jörg Oberbeckmann und Adelheid Zühlsdorf-Maeder und Olaf Maeder ihre Projektidee eines Bioladens mit Café und Veranstaltungsraum im Ortskern vor. Sie hoffen, viele Menschen ins Boot holen zu können, denen das Projekt ebenso am Herzen liegt wie ihnen selber, damit die Umsetzung eine Chance hat. Der Laden für weniger Leerstand und mehr Attraktivität sowie Wertschöpfung im Ort wäre an „Land ist Leben in Nord und Süd – Global-nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungswende“, ein Modellprojekt der Evangelischen Kirche von Westfalen, angedockt. Auch die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg unterstützt die Idee.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-421Wed, 18 Sep 2019 14:49:48 +0200„Wir müssen es aushalten, als naiv beschimpft zu werden“ - Präses Annette Kurschus im Dialog über Kirche und Demokratie http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-muessen-es-aushalten-als-naiv-beschimpft-zu-werden-praeses-annette-kurschus-im-dialog-ueber-ki/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a178010f650bcb6e88583fe3dc7cfcebWestfalen/Bielefeld. Kann Kirche Demokratie? Für Präses Dr. h. c. Annette Kurschus führt die Antwort auf diese provozierende Frage ins Zentrum des christlichen Glaubens: „Christus ist längst solidarisch mit den Menschen und ihren ganz und gar weltlichen Bedürfnissen. Darin ist er der Gesellschaft und auch der Kirche mit ihren Grenzziehungen immer schon voraus.“ Je klarer sich also die Kirche an Christus orientiert, desto überzeugender wird sie der Demokratie entsprechen: „Wir sollen Zeitgenossen sein und werden, weil Christus Zeitgenosse war und ist.“ Die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen war am 17. September auf Einladung des Kirchenkreises Bielefeld in der Süsterkirche im Gespräch mit dem Journalisten Arnd Henze. Dessen neues Buch stellt im Titel eben diese Frage: „Kann Kirche Demokratie?“

    Und die Demokratie sieht der Autor einem existenzbedrohenden Angriff ausgesetzt. Längst gelte nicht mehr: „Wehret den Anfängen“. Wehren müsse sich die Demokratie heute gegen die Normalisierung von menschenfeindlichen Bestrebungen und gegen einen perfiden Missbrauch der Geschichte. Henze sprach von einem „strategischen Angriff der Rechten auf die Erinnerungskultur“ und forderte: „Man muss die Geschichte kennen und widersprechen.“ Und die Rolle der Kirche? Sie dürfe sich nicht als „Bollwerk“ gegen den gesellschaftlichen Wandel verschanzen, sondern müsse zu einem Lernort werden, wo man sich für Vielfalt und Pluralität öffnet. „Kirchengemeinden hätten das Potenzial, Menschen ins Gespräch zu bringen und zu einem Forum für Diskussionen im sozialen Nahbereich zu werden“, sagte Henze. Dazu sei es notwendig, hoffnungsvolle Geschichten weiterzuerzählen: „Wir müssen das Gelingende den Verächtern der Demokratie entgegenstellen.“

    Präses Kurschus sprach sich für Klarheit in Wort und Tat aus: „Wenn wir die Liebe Gottes erfahrbar machen und uns eindeutig dazu bekennen, dann ist das nicht ausgrenzend.“ Aus falsch verstandener Rücksichtnahme dürfe die Kirche nicht auf ihr Profil verzichten: „Die Hoffnung, aus der wir leben, muss in die Welt, wir dürfen sie ihr nicht vorenthalten.“ Zu dieser Hoffnung passe auch der Plan der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ein Schiff zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer zu organisieren, sagte Kurschus, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD ist. „Ein Wagnis, gewiss – hier ist der Mut gefragt, trotz vieler Bedenken zu handeln. Und wir müssen es aushalten, als naiv beschimpft zu werden.“ Die Kirche, sagte die Präses selbstkritisch, müsse sensibel bei der Sprache sein und mehr Aufmerksamkeit und neue Nachdenklichkeit walten lassen. „Wir brauchen mehr theologische Sorgfalt und intensivere Diskussionen quer durch sämtliche Ebenen unserer Landeskirche.“ Ob die Kirche „Demokratie kann“, hat für die Theologin viel damit zu tun, ob Kirche den Glauben lebt.

    Quelle: EKvW

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    news-419Tue, 17 Sep 2019 15:12:21 +0200„Der Gemeindebrief bietet eine unvergleichliche Chance zur Mitgliederbindung“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-gemeindebrief-bietet-eine-unvergleichliche-chance-zur-mitgliederbindung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9a8c23db9ad87ecc97497c89a580df1e„Tageszeitungen und Gemeindebriefe sind die am häufigsten genutzten Informationsquellen über Kirche“ berichtete Andreas Duderstedt, Pressesprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), im Rahmen eines Gemeindebrief-Seminars am 14. September in Tecklenburg. 18 Prozent der Leser nutzten den Gemeindebrief häufig, 27 Prozent gelegentlich. Dies, so der Journalist, sei unter anderem ein Ergebnis der 5. Kirchlichen Mitgliederstudie (KMU) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Für die meisten Mitglieder sei der Gemeindebrief der einzige Verbindungsfaden zu ihrer Gemeinde. „Nutzen Sie diese unvergleichliche Chance, 45 Prozent der Gemeindeglieder zu erreichen“ appellierte Duderstedt an die Teilnehmenden.

    „Für uns ist dieses Seminar ein Pilotprojekt“, so Andreas Duderstedt und sein Kollege, der Grafik-Designer Christoph Lindemann. Beide sind in der Stabsstelle Kommunikation der EKvW in Bielefeld tätig. Veranstalter des Seminars ist das Öffentlichkeitsreferat des Kirchenkreises in Zusammenarbeit mit der Erwachsenenbildung.

    „Schreiben Sie für den Leser!“

    „Drehen sie die Perspektive um, schreiben Sie für die Leser!“ betonte der Pressesprecher. Der Gemeindebrief habe als Mitgliederzeitschrift eine wichtige Funktion. Die Redaktionsarbeit erfordere Feingefühl. Die Redakteure und Redakteurinnen sollten sich immer die Frage stellen, was die Leserinnen und Leser interessiert. Auch über laufende Diskussionsprozesse in der Gemeinde könne informiert werden. Es gehe darum, Themen mit evangelischer Perspektive zu finden und diese kreativ umzusetzen. Anhand der wichtigsten Schreibregeln vermittelte Duderstedt den Teilnehmern ein Gespür für den richtigen Stil.

    Statt der üblichen Vorstellungsrunde hatten die Teilnehmenden die Aufgabe, ein Portrait von ihrem Sitznachbarn/ ihrer Sitznachbarin zu schreiben. „Verabschieden Sie sich vom chronologischen Erzählen“, so der Journalist. Die wichtigste und spannendste Aussage gehöre an den Anfang. Auch das Texten von Überschriften übten die Teilnehmer. „Gute Hauptüberschriften sind harte Arbeit. Sie bringen Wesentliches auf den Punkt und spitzen zu“ so der Journalist.  

    Austausch über Gemeindebriefe anderer Gemeinden

    Die Seminarteilnehmer aus Lienen, Rheine, Lotte, Recke, Ladbergen und Westerkappeln erstellen mit viel Engagement oft seit Jahren und Jahrzehnten die Gemeindebriefe. In den Redaktionskreisen arbeiten sie an Texten und wählen Grafiken und Fotos aus. Oftmals werden ihnen Texte anderer Autoren zugeliefert. Im Seminar hatten sie jetzt Gelegenheit, sich auszutauschen und über ihre Gemeindebriefe, aber auch über Probleme in der Arbeit ins Gespräch zu kommen.

    „Haben Sie Mut zu Veränderungen!“

    „Wir sind eine kleine Redaktion“ berichtete ein Teilnehmer. „Wie können wir, wenn es 20 Jahre anders lief, jetzt den Autoren vermitteln, dass wir neue Standards einführen?“ „Haben Sie Mut und berichten Sie den anderen Redakteuren aus diesem Seminar“ meinten Christine Fernkorn, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises, und Andreas Duderstedt. Ansprechende und gut lesbare Texte seien ein Gewinn für jeden Gemeindebrief. Auch Datenschutz-Fragen zur Veröffentlichung von Fotos, Texten und Grafiken wurden diskutiert. „Am sichersten sind Sie, wenn Sie Fotos selbst erstellen“ so der Tipp beider Journalisten. 

    Welches Format passt zu meiner Gemeinde?

    „Machen Sie sich Gedanken über ein Gestaltungskonzept“ betonte der Layout-Fachmann Christoph Lindemann. Auch die Frage, welches Format zur Gemeinde passe, sei zu bedenken. Habe eine Gemeinde beispielsweise ein quadratisches Logo, so könne dieses Format auch dem Gemeindebrief zugrunde liegen. Eine passende Schrift sollte nach Gesichtspunkten guter Lesbarkeit gewählt werden. Neu war für einige Teilnehmende auch, dass es statische und dynamische Schriften gibt. „Seien Sie vorsichtig mit dem Blocksatz!“ so seine Empfehlung. Denn dadurch könnten unschöne „Löcher“ in den Zeilen entstehen.

    Welche Layout- und welche Fotobearbeitungs-Software sind erschwinglich und empfehlenswert für unsere Redaktion? Auch diese Fragen beantwortete der Grafik-Designer praxisnah. Mit Hinweisen zu geeigneten regionalen und Online-Druckereien sowie Bilddatenbanken, die kostenlose Fotos anbieten, vermittelte er den Gemeindebrief-Redakteuren wichtige Informationen. „Wählen Sie aussagekräftige Fotos aus“ so der Lindemann, denn mit Fotos würden auch Emotionen transportiert.  

    Das Networking ist wichtig

    In der abschließenden Feedback-Runde wurde deutlich, dass das Angebot den Nerv der Teilnehmenden getroffen hat: „Das Seminar war sehr gelungen und ausgewogen und hat mir Freude gemacht“, so ein Teilnehmer. „Danke für die Tipps und die Unterstützung. Ich hoffe, dass ich einiges umsetzen kann“, meinte seine Nachbarin. „Der Vergleich verschiedener Gemeindebriefe aus dem Kirchenkreis hat mir gefallen“ so eine andere Gemeindebrief-Redakteurin. Das Networking sei wichtig, bringt es ein anderer auf den Punkt. „Ich engagiere mich seit acht Jahren in der Gemeindebrief-Redaktion. Das Seminar war ein Motivations-Kick“, freut sich sein Nebenmann.

     

    Terminhinweis: „Machen Sie Schlagzeilen - Handwerkszeug für eine erfolgreiche Pressearbeit“ so der Titel eines weiteren Seminars, das der Kirchenkreis am Mittwoch, 27. November, von 18.00 – 21.00 Uhr anbietet. Die Veranstaltung richtet sich an Hauptamtliche aus Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen.

    Nähere Informationen im Flyer zum Download unter:

    https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

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    news-418Mon, 16 Sep 2019 15:47:57 +0200Glück- und Segenswünsche zum 25-jährigen Dienstjubiläumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/glueck-und-segenswuensche-zum-25-jaehrigen-dienstjubilaeum/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cc4a4c2dd9b108245a7b6763b9139fcfAnlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums des Pastorenehepaars Annette und Roland Wendland wurde am 14. September ein Festgottesdienst in der voll besetzten Kirche gefeiert. Die Festpredigt hielt Superintendent André Ost. Fast eine Stunde lang schüttete das Ehepaar Wendland nach dem Gottesdienst Hände, nahm Glückwünsche und Geschenke entgegen. Der Gottesdienst war von mehreren Chören mitgestaltet worden. Die Kindergartenkonder standen mit Sonnenblumen in der Hand an der Kirchentür Spalier als das Pastorenpaar die Kirche verließ.

    Quelle: IVZ/Heinrich Weßling

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    news-415Tue, 10 Sep 2019 15:16:09 +0200Mit Hirtenstab und einer Portion Mut im Gepäckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-hirtenstab-und-einer-portion-mut-im-gepaeck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2c6c785422c71907b550325167eb8260„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir (Psalm 23, 4)“ – diese Worte kennen wohl noch die meisten Christinnen und Christen aus ihrer eigenen Konfirmandenzeit. Sie stammen aus der Mitte des Psalms 23, der den meisten Menschen vor allem durch die prominente Figur des Hirten bekannt sein mag.Im Waldtal der Tecklenburger Exterheide erlebten 36 Konfirmandinnen und Konfirmanden mit ihrer Pastorin Kira Engel und vier Jungteamerinnen und Jungteamern den Psalm auf ganz besondere Weise. Die aus der Kirchengemeinde Horstmar-Preußen angereiste 40-köpfige Gruppe war am Wochenende vom 30. August bis zum 1. September zu Gast in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg. In dem vielfältigen Aktivitätenprogramm der Konfirmandengruppe, nebst Thomasmessen-Elementen und Gottesdienstfeier am Lagerfeuer,  war  unter anderem eine Nachtwanderung mit der JUBI-Bildungsreferentin Marilena Bekierz geplant.

    Zu Beginn der einstündigen Nachtwanderung sollten die Konfirmandinnen und Konfirmanden Grundbedürfnisse aus ihrem Alltag im Brainstorming sammeln, auf die sie nicht verzichten wollten. Getreu den ersten Worten des Psalms „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ (Psalm 23, 1) nannten die Jugendlichen die Familie und das Smartphone als unverzichtbare Lebensbegleiter.

    Deutlich erkennbar für die Gruppe führten frei gewählte Hirtinnen aus der Konfirmandengruppe mit Hirtenstab und Hut die „Herde“ an und wurden dabei von Licht- und Gepäckträgern unterstützt. Die Frage, vom wem sich die Konfis im Alltag „zu frischem Wasser“ und „auf rechtem Wege“ leiten und führen lassen (Psalm 23, 2 u. 4), ließ sich anhand mitgebrachter Überraschungsgegenstände gut diskutieren.

    Gleichgewichtssinn und Verantwortungsübernahme füreinander wurde den Jugendlichen insbesondere aufgrund des holprigen Untergrunds und in den angeleiteten Kooperations- und Geschicklichkeitsübungen abverlangt. Da tat das Fürsorgeversprechen „um seines Namens willen (Psalm 23, 4)“ und nicht zuletzt auch die ganz praktische „Erquickung der Seele“ (Psalm 23, 3) mittels Traubensaft und Keksen im Schutz des Blätterdachs gut.

    Zweimal machten sich so ca. 18 junge Menschen auf den Weg in das Tecklenburger Unterholz. In meditativer Stille wurde das „finstere Tal“ (Psalm 23,4) von der Gruppe durchwandert, obgleich jagende Mäusebussarde und andere nachtaktive Tiere die Verse zum Leben erweckten und die Furchtlosigkeit der Jugendlichen auf den Prüfstein stellten.

    Gegen 23 Uhr erreichte auch die letzte Gruppe der Jugendlichen ihr Endziel an der Jugendbildungsstätte. Wacker hatten sich die Teilnehmenden durch Starkregen gekämpft, um schließlich dem verheißungsvollen Versprechen im Kerzenschein ihrer Teelichter zu lauschen: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen ein Leben lang und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar“ (Psalm 23, 6).

    Die Nachtwanderungen sind Teil des angebotenen Bildungsprogramms der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg und werden nach Absprache durch die hauseigenen Referentinnen und Referenten angeleitet.

    Anfragen und weitere Informationen zum Bildungsprogramm werden unter folgender Adresse beantwortet: bekierz@jubi-te.de

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    news-413Thu, 05 Sep 2019 13:18:28 +0200Ev. Johannes-Kindergarten in Ibbenbüren wird als „wassertrinkende Kita“ ausgezeichnethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ev-johannes-kindergarten-in-ibbenbueren-wird-als-wassertrinkende-kita-ausgezeichnet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=75421bc6456d5dc0dc1caac513d381e7Im Evangelischen Johannes-Kindergarten in Ibbenbüren sprudelt seit dem 5. September täglich frisches Trinkwasser für alle Mitarbeiter, Eltern und Kinder. Der WTL (Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land) sponserte die vorbildliche Aktion jeweils mit einem TRINX-Wasserspender.Die Einweihung des leitungsgebundenen Wasserspenders und die urkundliche Auszeichnung als „wassertrinkende Kita“ im Evangelischen Johannes-Kindergarten in Ibbenbüren wurde von Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer, Arnd Rutenbeck, Geschäftsführer Kindergarten-Verbund Evangelischer Kirchenkreis Tecklenburg, der stellvertretenden Kitaleiterin Bianca Kittel, Hauswirtschaftskraft Nicole Keller sowie Dr. Reinhold Hemker und Martin Rutemöller vom Wasser für Menschen e.V. begleitet.

    „Das Trinkwasser kam sofort sensationell bei allen Kindern und Erwachsenen an“, sagte Kittel. Vor der TRINX-Zapfsäule bildeten sich bereits kurz nach der Einweihung lange Schlangen.

    Ziel des Angebots ist es, insbesondere junge Menschen für eine gesunde Ernährung zu begeistern sowie Wasser zu einem spannenden und wichtigen Thema zu machen. Seit Projektbeginn trinken im WTL-Versorgungsgebiet nun bereits über 26.000 Menschen in mehr als 100 Kitas, Schulen, Unternehmen, Organisationen und Behörden täglich frisches Wasser aus TRINX-Wasserspendern.

    Für die gesponserten Geräte im Wert von je 1.500 Euro konnten sich alle Kitas aus dem Versorgungsgebiet bewerben. Aus den zahlreichen Teilnehmern wurden insgesamt 15 Gewinner ermittelt. Seit 2008 setzt der Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land gemeinsam mit dem "Wasser für Menschen" e.V. das Projekt TRINX um.

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    news-411Wed, 04 Sep 2019 09:30:28 +0200Evangelisches Familienzentrum Ladbergen – neuer Name und Kick-off-Veranstaltunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/evangelisches-familienzentrum-ladbergen-neuer-name-und-kick-off-veranstaltung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=78757ad2ee77aa0bf9b24475a5e775f5Ladbergen hat seit dem 1. August ein neues Familienzentrum und der bisherige Sternenkindergar-ten erhält einen neuen Namen. „Unsere Kita ist in Bewegung und wir entwickeln uns gut weiter. Da war es eine logische Konsequenz, dass wir uns um das eine freie Kontingent als Familienzentrum im Kreis Steinfurt beworben haben“, so Maja Hopfeld, Leiterin der Kindertagesstätte. Ziel der Familienzentren in Nordrhein-Westfalen ist es, kinder- und familienorientierte Leistungen zusammen zu führen, qualitativ weiter zu entwickeln und den Familien ein ganzheitliches Angebot über die Kindertageseinrichtung "aus einer Hand" anzubieten. Familienzentren werden so zu Netzwerken für familienorientierte Leistungen im Stadtteil, um Kinder und Familien zu stärken und somit zu einer positiven Entwicklung beizutragen. Da die Bewerbung der evangelischen Kindertagesstätte in Ladbergen alle Kriterien erfüllte und durch hohe Qualität überzeugte, konnte sich die Kita gegen sieben Mitbewerber aus dem Kreis Steinfurt durchsetzen.

    Maja Hopfeld nahm die Auswahlentscheidung zum Familienzentrum gerne an und hatte die Idee, diese Auszeichnung auch in den neuen Namen der Kita zu übernehmen. „Aus der Sonnen- und der Sternenkindertagesstätte wird nun das evangelische Familienzentrum. Bei uns in der Kita entsteht viel Neues. Wir haben eine neue Konzeption entwickelt und haben schon eine Menge an Renovierungen erledigt, zum Beispiel neue Fenster, einen neuen Anstrich und manches mehr. Nun sollen diese vielen Neuerungen auch an neuem Namen deutlich werden. Ab sofort heißen wir Evangelisches Familienzentrum Ladbergen“, so Maja Hopfeld. Renoviert wird im Laufe des Jahres noch das Außengelände, es wird noch ein weiterer Schlaf- und Wickelbereich entstehen.

    Am 3. September 2019 fiel der Startschuss für das evangelische Familienzentrum Ladbergen. André Scheipers, Fachberater des Jugendamtes des Kreises Steinfurt, stellte dem Leitungsteam der Kita deren Coach vor: Sabine Barelmann begleitet seit 2006 Familienzentren auf deren Weg zur Zertifizierung und kennt sich wie nur wenige andere mit dem Aufbau von Familienzentren in NRW aus. „Familienzentren, das kann ich im Schlaf“, so Sabine Barelmann, „ich bringe viel Erfahrung mit in den Aufbau des evangelischen Familienzentrums Ladbergen ein. Ich freue mich auf die Arbeit mit dem jungen und  motivierten Team in Ladbergen.“ Wichtig ist der Diplom-Pädagogin, dass möglichst das ganze Team in die Entwicklung zum Familienzentrum eingebunden ist. „Ein Familienzentrum ist eine Dienstleistungseinrichtung für ein ganzes Dorf, da ist eine hohe Identifikation notwendig, damit das Projekt erfolgreich verläuft und dem ganzen Ort etwas bringt.“

    Gemeinsam geplant wurden die ersten gemeinsamen Inhalte des Coaching, das sich unter anderem mit den vier Leistungsbereichen interkulturelle Öffnung, Errichtung eines Elterncafé, Kooperation mit der Kindertagespflege sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf befasst. Ebenso bearbeitet werden die vier Strukturbereiche Sozialraumanalyse, Kooperationen vor Ort, Öffentlichkeitsarbeit sowie Selbstevaluation und Visionen. Monika Gajda, stellvertretende Leiterin des Familienzentrums resümiert: „Wir werden als Team viel Neues lernen, was uns in unserem Kindertagesstättenalltag voranbringt. Manches haben wir im Vorfeld bei Informationsveranstaltungen schon dazugelernt. Dies können wir in dieser Woche beim Elternabend schon nutzen.“ Das evangelische Familienzentrum Ladbergen gehört mit 26 anderen Kitas und Familienzentrum zum Kindergartenverbund des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg. Fachberaterin Carla Zachey und Geschäftsführer Arnd Rutenbeck waren bei der Kick-Off-Veranstaltung dabei und sind stolz, Trägervertretende eines neuen Familienzentrums zu sein.

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    news-410Mon, 02 Sep 2019 11:16:36 +0200Zwar erschöpft, aber glücklich über gute Begegnungen - Westfälische Friedenspilger machen Station in Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/zwar-erschoepft-aber-gluecklich-ueber-gute-begegnungen-westfaelische-friedenspilger-machen-station-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d1979fe37bec83b50023fd04ec56a6c5„Ich habe bis unterwegs viele gute Begegnungen gehabt. In unserer Pilgergruppe sind wirklich freundliche Menschen“ so fasst der Schwede Bengt-Olof Valdemo seine Erfahrungen zusammen. Der 67-Jährige Rentner ist eigens 1270 Kilometer aus Upsala angereist, um gemeinsam mit Gleichgesinnten den Ersten Westfälischen Friedenspilgerweg zu erleben.„Meine Beine sind jetzt nach 25 Kilometern zwar müde, aber ich bin zufrieden“, meint er. 1974 war Valdemo schon mal zum Klimapilgern im Tecklenburger Land.

    Zwanzig Menschen aus Syrien, dem Iran, dem Irak, Afghanistan, Afrika sowie dem Tecklenburger Land, Osnabrück und Umgebung, Münster und dem Münsterland pilgerten vom 30. August bis 1. September bei herrlichem Sommerwetter auf dem Ersten Westfälischen Friedenspilgerweg von Osnabrück nach Münster. Zusammen mit Flüchtlingen und Migranten begaben sie sich auf die Spuren des Westfälischen Friedens von 1648.

    Auf der 74 Kilometer langen Route machte die interreligiöse Pilgergruppe Zwischenstationen in Lengerich und Ladbergen, wo vor über 370 Jahren wichtige Verhandlungen zur Been-digung des Dreißigjährigen Krieges stattfanden. Münster und Osnabrück seien historisch bedeutsame Orte, weil mit den dort unterzeichneten Friedensverträgen „neue Hoffnung auf die Erneuerung Europas, auf eine „Wendung zum Frieden“ entstanden sei, sagt Pfarrer Jean-Gottfried Mutombo vom Amt für Mission, Ökumene und Weltmission (MÖWe). Damals sei man zu Fuß oder mit Pferd von Osnabrück nach Münster gereist, das wolle man heute nachvollziehen.

    „Ich kann nur jedem empfehlen, mal selbst zu pilgern“ meint sein Sohn, Alfred Mutombo, glücklich. Dem 20-Jährigen Studenten aus Holzwickede haben besonders die Gespräche mit den anderen Pilgern gefallen. „Zurzeit fühle ich mich der Natur besonders nahe, da war es für mich eine gute Gelegenheit, am Friedenspilgerweg teilzunehmen“ berichtet er. Unterwegs in Hasbergen habe die Gruppe sich an einer Bude mit Bockwürsten und Brötchen stärken können. In Lengerich erwartete die Pilgerinnen und Pilger ein erfrischendes Eis in der Eisdiele.  

    Nach der Stärkung hatten die Pilgerinnen und Pilger Gelegenheit, sich in der kühlen Ev. Stadtkirche Lengerich einen Stempel in den Pilgerpass zu setzen. Der Stempel zeigt die Katholische Kirche St. Margareta und die Ev. Stadtkirche verbunden mit dem Stadtwappen Lengerichs. „Wir freuen uns, dass Ihr Friedenspilger bei uns Station macht“, begrüßte Pfarrer i.R. Reiner Ströver, Flüchtlingsbeauftragter des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, die Pilger. Er richtete Grüße des Superintendenten, André Ost, aus. „In diesem Zusammenhang dankte er Pfarrer Harald Klöpper und der Kirchengemeinde Lengerich und der Kirchengemeinde Ladbergen (die nächste Station des Pilgerwegs) für ihre Gastfreundschaft. Lengerich sei neben Osnabrück und Münster der dritte Verhandlungsort des Westfälischen Friedens gewesen. Berühmt geworden sei das „Lengericher Conclusum“ vom 11. Juli 1645. Dort wurde beschlossen, dass die Reichsstände offiziell zu den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück zugelassen wurden, berichtete Reiner Ströver. „Hoffentlich behaltet ihr Lengerich als schönes und wichtiges Etappenziel in Erinnerung“ wünschte er sich.

    In seiner Andacht erinnerte Ströver an die Sklaverei und Unterdrückung, unter der das Volk Israel leiden musste. Beim Auszug nach Ägypten seien sie von Häschern und Peinigern verfolgt worden. Nach 40 Jahren erreichten sie das Zielland, die Freiheit. Gott habe immer an ihrer Seite gestanden und sie gestärkt, oft mit Begegnung durch Menschen. Nur durch eine Reihe von Wundern hätten sie überlebt. Dem Volk war geboten, soviel vom Himmelsbrot „Manna“ zu sammeln, wie man an einem Tag zum Essen brauchte. Doch in ihrer Gier sammelten sie mehr. „Wir Reichen auf der Nordhalbkugel der Erde verhalten uns genauso“ hielt Ströver fest. „Vielleicht sogar noch schlimmer. Wir raffen und raffen, wir wollen immer mehr Wohlstand, mehr Güter, mehr Luxus“ betonte er. Das Ergebnis sei, dass wir auf Kosten der Anderen, auf Kosten der nach uns folgenden Generationen, und  jetzt schon auf Kosten vieler Völker in Afrika und Südamerika lebten. Sich einzuschränken und nachhaltig zu leben, so Ströver, sei die Devise, die zu mehr Gerechtigkeit führe.

    Er verglich die Situation des Volks Israels damals mit der vieler Flüchtlinge, die heute versuchen, das Mittelmeer zu überqueren. „Über 10.000 Menschen sind dabei ertrunken“ berichtete er. Auf der Flucht seien viele Flüchtlinge von Zweifeln getrieben. Traumatische Erlebnisse während der Flucht seien für sie schwer zu verarbeiten. Oft würden Familien getrennt, berichtete Ströver. Die EU-Staaten hätten offiziell die Seenotrettung eingestellt. Nun gebe es Überlegungen seitens der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), sich an der Finanzierung eines Seenotrettungsschiffs zu beteiligen.

    Kantor Christoph Henzelmann (Orgel) und der Iraner Mahdi Baushehri (Gitarre) setzten eindrucksvolle musikalische Akzente zu den Themen Frieden und Gerechtigkeit. In den Fürbitten sprachen sich Ingeborg Paul und Reiner Ströver für das neue Entdecken des Friedenspotentials der jeweiligen Religion der Juden, der Christen, der Muslime, der Jesiden, der Buddhisten und Hindus aus. Es gelte, dies für das Zusammenleben mit anderen fruchtbar zu machen.

    Eine Bildstrecke zum Ersten Westfälischen Friedenspilgerweg finden Sie hier: https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/presseportal/bildstrecken/

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    news-408Mon, 26 Aug 2019 10:23:00 +0200Gerechtigkeit kann nicht gedeihen, wo kein Friede ist - Ausstellungseröffnung in der evangelischen Kirche Lengerich-Hohnehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gerechtigkeit-kann-nicht-gedeihen-wo-kein-friede-ist-ausstellungseroeffnung-in-der-evangelischen-k/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=334c4c13b56354b9e98aee524356ddfb„Eine Kirche als Kunstatelier – welch besseren Ort hätte man für eine Friedens-Ausstellung finden können?“ Diese Frage stellte Dr. Klaus Effing, Landrat des Kreises Steinfurt, am 25. August an den Beginn seines Grußwortes. Während eines besonderen Gottesdienstes in der evangelischen Kirche Lengerich-Hohne eröffnete er gemeinsam mit André Ost, Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, die Ausstellung. Als Leitmotiv und Aufgabe für die 13 eingeladenen Künstler wurden Worte aus dem Psalm 85 gewählt. Das Thema „Dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen“ fand sich in unterschiedlichsten Interpretationen und Kunstgattungen wieder. Künstler aus der Region, aber auch aus Unna, Dortmund oder Aachen hatten Beiträge aus Malerei, Grafik, Skulptur, Druck und Fotografie eingereicht. Sie alle seien ein Gewinn für das Netzwerk-Projekt „A1- Frieden erfahren“, sagte der Landrat und Schirmherr. (Informationen unter www.a1-frieden-erfahren.de).

    In seiner Predigt ging André Ost auf die enge Verbundenheit von Gerechtigkeit und Friede ein. Beides seien in der Bibel fundamentale Begriffe. Doch was ist Gerechtigkeit? Und ist Friede nur die Abwesenheit von Krieg? Um diese zentralen Fragen des Glaubens und der menschlichen Erfahrung rankten sich die Ausführungen von André Ost. Das Bibelzitat weise darauf hin, dass es einen stabilen Frieden ohne Gerechtigkeit nicht gebe und andererseits Gerechtigkeit nicht gedeihen könne, wo kein Friede ist. Der Theologe ging auf das heutige Verständnis der Begriffe ein, die in der Bibel jedoch umfassender gemeint sind. „Gott ist gerecht, das gilt es vor allem anderen zu sagen“, predigte er. Dabei werde das Gottvertrauen immer wieder auf eine harte Probe gestellt und viele gut gemeinte Ansätze zur Durchsetzung von Gerechtigkeit blieben unerfüllt - verstrickt im Kampf zwischen Gewinnen und Verlieren. Die in der Kirche gezeigten Kunstwerke eröffneten den Zugang zur Friedenssehnsucht der Bibel, so die persönliche Sicht von André Ost.

    Mit „Smileys“ hatten die etwa 40 Gottesdienstbesucher Gelegenheit, den Preisträger des Wettbewerbs zu wählen. „Die Künstler haben sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt“, stellte Dr. Heike Plaß, (Erwachsenenbildungsfererat im Kirchenkreis Münster), fest. Sie überreichte das Preisgeld von 1.111,11 Euro an Birgitta Jacoby aus Aachen für das Gemälde „Die Kraft der Freundlichkeit“. Als Malgrund diente Zeitungspapier, dessen Aussagen und Fotos Jacoby zu einem Kunstwerk von hoher Aussagekraft verdichtete.

    Eine absolute Besonderheit war es, dass sieben Werkstücke in der vorigen Woche direkt in der Kirche entstanden. Dirk Heckmann hatte für seine Skulptur „Justitia“ eigens ein Holzgerüst mitgebracht und es vor Ort mit speziellem Leichtbaumörtel zu einer Figur geformt. „Justitias Schwert ist mit Kriegsblut besudelt. Sie hat ihr Ziel nicht erreicht, ihr Weg ist nie zu Ende“, interpretierte Dr. Plaß die ausdrucksvolle Schöpfung. Wolfgang Jankowsky vereint in seinem Bild eine Friedenstaube, darunter die Waagschalen der Justitia auf verwischten Kopien alter Friedensverträge und drei Kreuze für die Begriffe Glaube, Hoffnung, Liebe. „Diese sind die Grundlagen, um zu Gerechtigkeit zu gelangen“, betonte der Hagener. Das „Lastentier“ von Anne Deifuß oder die Friedenstaube mit verbundenen Augen von Thomas Hugo sprechen von der schweren Arbeit am Frieden. Andere Bilder, Fotos und Grafiken erzählen von liebevollem Miteinander. Allen Künstlern wurden viel Aufmerksamkeit und Bewunderung zuteil.

    Durch die Liturgie des Gottesdienstes führte Gemeindepfarrer Harald Klöpper. Dr. Norbert Ammermann, Kulturbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, moderierte den weiteren Ablauf und lud dazu ein, sich mit den Künstlern über deren Arbeiten auszutauschen. Die musikalische Gestaltung übernahm an Orgel und Piano Kirchenmusikerin Ilse Saatkamp. Die Ausstellung ist bis zum 29. September in der evangelischen Kirche Lengerich-Hohne, Händelstraße, zu sehen. Die beteiligten Künstler sind Joachim Ante, Dieter Gawol (alias A. Diéga), Wolfgang Jankowsky, Silke Kieslich, Christiane Köhne, Hugo Langner, Gitta Nothnagel, Anne Deifuß, Dirk Heckmann, Thomas Hugo, Birgitta Jacoby, Andreas Borowy und Marlies Strübbe-Thewes.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-407Mon, 26 Aug 2019 09:19:03 +0200Gottes Gegenwart in der Stille erfahren und Neuanfänge wagen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gottes-gegenwart-in-der-stille-erfahren-und-neuanfaenge-wagen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4d2c2cd89ebd41b568c794afd13a3032Gottes Gegenwart in der Stille erfahren, „Neuanfänge wagen“, hieß das Thema der Predigt von Pfarrerin Dorothea Pfuhl, das auch in verschiedenen Texten, Bibelstellen und den Fürbitten von Jutta Berger und Pfarrer Martin Pfuhl aufgegriffen wurde. Gewissermaßen ein Neuanfang sei es auch, der alljährlich vom Gottesdienst in Knollmanns Mühle eingeleitet werde, befand Dorothea Pfuhl. So nehme man das Ende der Sommerferien sozusagen als Beginn des zweiten Halbjahres im Gemeindeleben; der Gottesdienst stehe dabei an einer Nahtstelle zwischen dem Gewesenen und dem Kommenden, wie Pfarrer Martin Pfuhl erklärt.

    Gedanken zum Thema „Veränderung“, zum Lauf des Lebens und seinen Höhen und Tiefen, machten sich im Verlauf des Gottesdienstes Jutta Berger und Dorothea Pfuhl. „Entwicklung verlangt Veränderung. Wir werden aber nicht immer gefragt, ob wir diese Veränderung wollen“, so Jutta Berger. Jeder Neuanfang berge dabei die Chance auf Gewinn, und wenn es schieflaufe, könne man nur wieder und wieder neu anfangen – und darauf hoffen, dass Einem hier und da eine helfende Hand, ein guter Freund zur Seite stehe.

    Anschließend hatten alle Besucher die Gelegenheit, das Gesagte wirken zu lassen, darüber nachzudenken, wie es denn so im eigenen Leben aussieht. Begleitet wurden sie dabei vom Posaunenchor Laggenbeck – schon seit einigen Jahren regelmäßiger Gast bei den Gottesdiensten an Knollmanns Mühle – mit dem Lied „One moment in time“.

    Gerade dieses Lied rufe bei ihm Erinnerungen wach, erzählte Pfarrer Martin Pfuhl vor dem Gottesdienst im Gespräch mit dem Posaunenchor. Er könne sich noch gut an seine Amtszeit in der Johanneskirche in Ibbenbüren-Laggenbeck erinnern, in der das Lied erstmals gespielt wurde, damals übrigens mit einer Sängerin zusammen, schwärmte Pfuhl.

    Der Posaunenchor hatte an diesem Tag viel zu tun: Etliche Lieder umrahmten den Gottesdienst, trugen durch Festlichkeit und Klang gewordenen Optimismus zum Gelingen desselben bei. Optimismus war es auch, der das Thema der Predigt auszeichnete. Im Rahmen einer Reihe über die biblischen Propheten sprach Pfarrerin Dorothea Pfuhl über Elia, der eigentlich genug vom Leben hatte und dann auf wundersame Weise Hilfe von einem Engel erfuhr: Nach der Stärkung des Leibes und versehen mit einer neuen Aufgabe macht sich Elia auf den Weg zum Berg Horeb (Sinai) und begegnet dort Gott: „Elia erfährt Gottes Gegenwart ganz in der Stille“, beschreibt es Dorothea Pfuhl, „und macht Hoffnung“. Sie wünschte diese Glaubenserfahrung auch all Jenen, die durch den permanenten Druck von außen und die Angst, nicht gut genug zu sein, an einen Punkt gekommen sind, an dem Alles ausweglos erscheint.

    „Neuanfänge müssen sein, aber das Alte, Bewährte tut auch gut“, befand die Pfarrerin am Ende des Gottesdienstes. Sie dankte zum einen dem Posaunenchor für seine Unterstützung, zum anderen aber auch dem Heimatverein Hörstel, der die Bewirtung im Anschluss an den Gottesdienst übernommen hatte. Bewährt hat sich aber ebenso das Team der Presbyter – Fabian Immik, Peter Löer und Hartmut Hembrock -, das an diesem Tag für den reibungslosen Auf- und Abbau von Sitzgelegenheiten sorgte.

    Text: Claudia Ludewig

     

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    news-405Fri, 23 Aug 2019 08:00:00 +0200Ein Sonnensegel für die Friedenskirche in Hörstelhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-sonnensegel-fuer-die-friedenskirche-in-hoerstel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=30296c8e60cc5fd2e7315744e2626485Über ein 6 mal 6,80 Quadratmeter großes, wasserfestes Sonnensegel auf dem Kirchplatz der Friedenskirche in Hörstel freuen sich Pfarrerin Dorothea Pfuhl und Pfarrer Martin Pfuhl mit den Gemeindegliedern. „Im Rahmen der Neugestaltung unseres Platzes vor der Friedenskirche entstanden der Wunsch und die Idee, einen Teil des Platzes beschatten zu können“, informierte Pfarrer Martin Pfuhl. Jetzt wurde das rund 2200 Euro teure Sonnensegel installiert, das dank großzügiger Spenden - 1000 Euro spendete allein die Sparkasse Hörstel - angeschafft werden konnte.

    Die Vorarbeiten erledigten Ehrenamtliche der evangelischen Gemeinde. Einige von ihnen halfen auch beim Aufbau. Beim Kirchcafé nach dem Gottesdienst, bei besonderen Veranstaltungen, und auch am Familiensonntagnachmittag vor den Sommerferien kann das Segel jetzt eingesetzt werden. „Das Besondere an dem Sonnensegel ist, dass wir es ab dem nächsten Jahr auch für die Terrasse an der Alten Schule verwenden können“, sagt Pfarrerin Dorothea Pfuhl. Darüber freuen sich die Gruppen und Kreise, die im Sommer die Terrasse und den großen Garten hinter der Alten Schule nutzen. Der Kirchenchor weihte das Sonnensegel gleich ein. Beim Sommerfest genossen die Sängerinnen und Sänger das erste Glas Wein unter dem schattenspendenden Segel.

    Text: Marianne Sasse 

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    news-403Thu, 22 Aug 2019 13:30:47 +0200„In the jungle“: SommerFerienGottesdienst im Botanischen Gartenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/in-the-jungle-sommerferiengottesdienst-im-botanischen-garten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f4e4b232f28b6359d8c657438ff5004fWetterfeste Kleidung oder wahlweise auch ein Regenschirm empfahlen sich all Jenen, die sich zum letzten SommerFerienGottesdienst der evangelischen Gemeinde Ibbenbüren in den Botanischen Garten (Loismanns Garten) in Dörenthe aufgemacht hatten. Denn das Wetter war alles Andere als perfekt, als am dritten Augustsonntag ausgerechnet ein Freiluftgottesdienst auf dem Plan stand – auch wenn es am Ende weitgehend trocken blieb.

    „Wir feiern Gottesdienst heute Morgen im Botanischen Garten in Dörenthe – wer hätte daran gezweifelt?“, zeigte sich Pfarrer Reinhard Lohmeyer zur Begrüßung fröhlich-optimistisch, und gab auch gleich seiner Begeisterung darüber Ausdruck, dass trotz der schlechten Wetterprognosen rund 100 Menschen gekommen waren. 280 waren es im letzten Jahr, aber da spielte eben auch Petrus mit.

    „Wir sind heute im Dschungel, genauer: im Regenwald“, nahm Lohmeyer gleich Bezug auf das Motto des Gottesdienstes, für das sich die Organisatoren das bekannte, vor 80 Jahren veröffentlichte Lied „In the jungle, the mighty jungle, the lion sleep tonight“ ausgesucht hatten. Und da es rundherum fleißig von Bäumen und Sträuchern tropfte und auch der Boden gut durchnässt war, wurde aus dem Dschungel eben kurzerhand ein Regenwald. Ohne gefährliche Raubtiere zwar, aber sehr gut geeignet, das gewählte Thema zu untermalen: Es sei ein regelrechter Dschungel an Gedanken, Vorschriften, Erwartungen, der uns umgebe, so Pfarrer Lohmeyer, und: „Die Gefahren lauern ständig um uns herum“.

    Für die sehr lebendige Predigt zum Thema „Übers-Wasser-gehen“ wechselte die Gottesdienstschar kurzerhand zum nahen Seerosenteich, kurz darauf ging es noch einmal weiter zu einem baumgesäumten Platz, der genug Raum bot für ein kleines Buffet, das vom KreAktiv-Gottesdienstkreis aus Dörenthe ebenso vorbereitet worden war wie der Gottesdienst selbst. Das Buffet wurde bereits im Verlauf des Gottesdienstes eröffnet. „Das haben wir alle sechs Male gemacht, es hat Tradition“, erklärt Karl-Heinz Käsekamp vom Organisationsteam die ungewöhnliche Verlaufsform des Gottesdienstes. Noch vor Segen und Abschlusslied war für die Gottesdienstbesucher so Raum für Begegnungen und Gespräch.

    Sommerlich-leicht, so kam dieser Gottesdienst trotz des trüben Wetters daher, und das wurde auch von manchem Besucher so empfunden. Vielleicht war dies die perfekte Einstimmung für Sophie Jörgens, die Ende August nach Südafrika aufbrechen wird, um dort ein Jahr lang diakonischen Dienst im Projekt Siyabonga zu leisten. Neben den besten Wünschen der Gemeinde bekam sie auch Gottes Segen mit auf den Weg. Viele neue Eindrücke wird sie wohl während ihres Aufenthaltes bekommen. Sie habe halt ein Auslandsjahr machen wollen, erzählt die junge Frau während der Imbisspause einem interessierten Besucher, und „das Projekt kannte ich von der Kirche.“

    Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst an diesem Tag vom Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg unter der Leitung von Ursula-Maria Busch. Hilfe erhielt das Organisationsteam wie immer von Mitgliedern der Familie Niemann, die den Botanischen Garten unterhält. Zum Dank wird die Gemeinde die Hälfte der Kollekte für die weitere Pflege des Gartens zur Verfügung stellen.

    Auch im kommenden Jahr soll es wieder „SommerFerienGottesdienste“ in allen fünf Pfarrbezirken geben, so Pfarrer Reinhard Lohmeyer. Zwar stelle Laggenbeck dabei ein kleines Problem dar – die dortige Pfarrerin Irmtraud Rickert geht im Juli 2020 in Ruhestand -, aber Lohmeyer zeigt sich zuversichtlich, dass es hier eine Lösung geben wird. Er selbst wünscht sich vor Allem bei der Ortswahl noch mehr Abwechslung: In Dörenthe könne man beispielsweise auch mal einen Gottesdienst auf der „Almhütte“ feiern. Auch für den Christusbezirk gebe es noch etliche Ideen. Hauptsache, raus aus dem Trott und rein in die Gesamtgemeinde und die Natur (oder an andere, nicht alltägliche Orte). Das ist es, was vor einigen Jahren die Grundlage für die Idee der „SommerFerienGottesdienste“ bildete und mittlerweile schon zu einem Erfolgsmodell geworden ist.

    Text: Claudia Ludewig

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    news-400Fri, 16 Aug 2019 10:31:13 +0200Blechbläserensemble des Kirchenkreises war zwei Wochen zu Gast im Partnerkirchenkreis Otjiwarongohttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/blechblaeserensemble-des-kirchenkreises-war-zwei-wochen-zu-gast-im-partnerkirchenkreis-otjiwarongo/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3f1d1279d29406261f4ba6c6a44147f5Seit zwei Jahren liefen die Planungen, am 12. Juli 2019 ging es los: Das Bläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg startete zu einem Besuch des Partnerkirchenkreises Otjiwarongo in Namibia. Die Reise stand unter der Überschrift „Musik kennt keine Grenzen“, daher umfasste der Reiseplan Proben, Konzerte und Gottesdienste mit Bläsern aus Windhoek, Otjiwarongo, Outjo und Khorixas. Organisiert war die Reise von Pfarrerin i.R. Kerstin Hemker und dem Bläserensemble. Im Frühjahr war das Programm zu den jungen Posaunenchören in den schwarzen Gemeinden geschickt worden.

    Musik verbindet auch ohne Worte

    Die erste gemeinsame Probe mit jugendlichen Bläsern aus Katutura in Windhoek zeigte, wie einfach es ist, ohne Worte sondern und mit gemeinsamer Musik zu einer Gemeinschaft zu werden. Unter der Leitung von Ursula-Maria Busch lebten die Stücke auf, schnell entwickelten sich gemeinsame Lieblingsstücke. Und sehr schnell entstanden Gespräche mit den neuen Bläsernachbarn, mit denen die Noten geteilt wurden, über alle Grenzen der Herkunft, des Alters oder der Hautfarbe hinweg. So erlebten es die Bläser auch bei allen weiteren Chören, die besucht wurden.

    Tiefe und nachhaltige Eindrücke

    Die Konzerte in den verschiedenen Kirchen wurden für alle zu einem Erlebnis. Nicht nur das gemeinsame Programm der Bläser begeisterte alle Zuhörer, sondern besonders auch die Lebendigkeit in gemeinsam gesungenen Liedern mit dem Publikum hinterließen beim Ensemble tiefe und nachhaltige Eindrücke. Die Herzlichkeit und Offenheit in den Begegnungen, das problemlose Miteinander in der Musik ließen die Probleme vor Ort zunächst in den Hintergrund treten.  

    In den Gesprächen mit den meist jungen Musikern wurden die Umstände und Probleme jedoch offensichtlich: Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die gern das Angebot der Kirchen ein Blechblasinstrument zu lernen, wahrnehmen würden. In ihrem Alltag ist das eine der wenigen Möglichkeiten, die Freizeit nach der Schule sinnvoll zu nutzen und sich zu engagieren. Viele Bläser treffen sich jeden Tag, um gemeinsam Musik zu machen und die Zeit zu gestalten. Allerdings gibt es nicht genug Instrumente. So teilen sich die Schüler die Instrumente. Bei den Auftritten konnten daher nicht alle mitspielen, oder wechselten sich ab. Auch fehlt die Möglichkeit, Instrumente zu reparieren. Die nächste Werkstatt ist über 400 km entfernt und damit fast unerreichbar. Der Bedarf an Noten, Notenständern, Pflegemitteln ist groß und nicht einfach per Post zu lösen. Vielleicht gerade aus diesen Gründen, trotz aller Probleme, war die Begeisterung und Freude mit den Tecklenburger Bläsern zusammen spielen zu können, groß. Im Anschluss an die Konzerte beeindruckten die Gastgeber in Outjo mit anspruchsvollen und mitreißenden Improvisationen über ein Kirchenlied und in Khorixas über das deutsche Volkslied „Leise, leise“. Diese Musik, diese Auffassung, diese Darstellung wird bei allen Mitreisenden noch lange nachwirken.

    Kollekte des Konzerts geht an Primary School in einem Township

    Das musikalische Partnerschaftsprogramm wurde durch ein Konzert in der deutschen Kirche in Swakopmund ergänzt. Hier gestaltete das Ensemble das Programm allein, konzertante Bläsermusik mit Fantasien und Vorspielen über alte und neue Kirchenlieder berührte und begeisterte das Publikum. Die Kollekte kommt der John/ Awaseb Primary School in Mondesa, einem Township von Sakopmund, zugute. Zugleich wurden neue Kontakte zu einer Bläsergruppe aus diesem Township geknüpft, die das Konzert besuchte.

    Staatliche Zuschüsse reichen für Arbeit der Schulen nicht aus

    Unabhängig vom musikalischen Reiseprogramm machte die Gruppe verschiedene Stationen, um den Schulalltag in Namibia nachzuvollziehen. Zunächst besuchte sie ein Hostel in Outjiwarongo, das Herberge für Schüler bietet, deren Schulweg zu lang ist, um ihn täglich zu bewältigen. Überbelegt, kaum staatliche Zuschüsse, stets in Sorge um genügend Nahrung und den Kindern Sicherheit und die Schulbildung ermöglichen zu können, sind die bestimmenden Themen des Alltags.

    Kurz zu Gast sein durfte die Gruppe in der Th F.Gaeb Primary School in Khorixas, deren Leiterin Elisabeth Geises zugleich Bürgermeisterin ist. Neben der Schilderung der Schulorganisation wurde eine traditionelle Tanzvorführung präsentiert. Die musikalische Antwort der Bläser wurde mit Begeisterung aufgenommen und die Bläser anschließend mit ihren Instrumenten bestürmt. Der Besuch in der Secondary Highshool zeigte besonders die Projekte im Naturwissenschaftlichen Bereich, die mit privater Hilfe und Unterstützung durch Freiwillige aus Rheine gefördert wird.

    Gelungenes Verzahnen des Tourismus mit der sozialen Verantwortung

    Großes Interesse weckte die Station der Conservancy in Doro!Nawas. Der dortige Vortrag bot einen Einblick über das gelungene Verzahnen des wirtschaftlichen Erfolges im Tourismus mit der sozialen Verantwortung der kommunalen Gemeinschaft durch strukturelle Hilfe oder auch direkte finanzielle Unterstützung. Besonders in der derzeitigen Dürre sind viele Kleinfarmer darauf angewiesen. Viele der Lodges, bei denen die Gruppe zu Gast war, sind einer Conservancy angeschlossen.

    Zum Abschluss der Reise trafen die Bläser den Bischof der Deutschen-Evangelischen-Kirche in Namibia (DELK), Burgert Brand in der Christus Kirche in Windhoek. Es bot sich die Gelegenheit, die Situationen der verschiedenen lutherischen Gemeinden in Namibia, schwarz oder weiß, von einem weiteren Standpunkt aus schildern zu lassen.

    Gemeinschaft zwischen den Musikern

    Was bleibt neben den touristischen Eindrücken von dieser Reise für das Ensemble? Da sind zum einen die Erfahrungen mit der großartigen Lebendigkeit der Musik, mit der Gemeinschaft in der Musik und darüber hinaus mit den Musikern. Da sind zum anderen aber auch die Erfahrungen der Hilflosigkeit angesichts der offenen Probleme und der Suche nach Möglichkeiten in der Unterstützung. Hilfe ist nicht einfach aber punktuell doch ganz konkret machbar.

    Instrumente sind „heiß begehrt“

    Einen praktischen Weg gibt es, die Bläser im Partnerkirchenkreis zu unterstützen: Wer spielbare Instrumente hat, die aber nicht mehr verwendet werden, kann diese nach Namibia schicken. Nähere Informationen dazu gibt die Leiterin des Ensembles, Ursula-Maria Busch, ursula-maria.busch@osnanet.de .

    Bericht: Ursula-Maria Busch

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    news-395Mon, 12 Aug 2019 14:55:58 +0200„#thisisme“ – eine leidenschaftliche Begegnung junger Frauen aus Namibia und Deutschland http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/thisisme-eine-leidenschaftliche-begegnung-junger-frauen-aus-namibia-und-deutschland/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8265917274832e7d95a2141bae592175Knapp zwei Wochen waren elf junge Frauen aus dem Kirchenkreis Otjiwarongo (Namibia) und neun junge Frauen aus den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel in Sachen Empowerment gemeinsam unterwegs. 20 einzigartige Frauen, die gemeinsam singen, tanzen, kochen, unterwegs sind, um sich gegenseitig kennenzulernen, aber auch um etwas über ihr Leben, ihren Weg, ihre Bedürfnisse, ihre Chancen und Möglichkeiten herauszufinden. Wie leben junge Frauen in Namibia? Wie leben junge Frauen in Deutschland? Inwieweit können sie ihr Leben frei gestalten, wo gibt es Grenzen? Erleben Sie Gewalt und Grenzverletzungen? Und wo können sie „Stop“ sagen und sich schützen?

    Die erste Woche verbrachten die jungen Frauen in der Jugendbildungsstätte (JuBi) in Tecklenburg. Die zweite Woche waren sie im Selbstversorgerhaus „Cäcilienhof“ im Kirchenkreis Wesel, bevor es dann an den letzten drei Tagen zu einer Stippvisite nach Berlin ging. Die Zeit verging rasend schnell, war sie doch vollbepackt mit Aktionen, Besuchen von Kirchengemeinden, Gottesdiensten, dem Frauenhaus in Rheine, der und der Radiowerkstatt der JuBi Tecklenburg. Auch erlebnispädagogische Teamübungen, Kinoabende, ein Wellnesstag, der Besuch eines Erlebnisbades gehörten dazu.

    Alle waren leidenschaftlich dabei, litten unter Schlafmangel, waren manchmal erschöpft und völlig übermüdet, aber immer wieder auch neugierig und motiviert. Freundschaften wurden geschlossen und schon nach einigen Stunden war jede Sprachbarriere überwunden. Auch traurige Geschichten aus den unterschiedlichen Kulturen wurden ausgetauscht, manchmal erschütternd und nur schwer zu ertragen. Aber die jungen Frauen haben auch gelernt zu reagieren, sich zu verteidigen und gemeinsam gegen Gewalt und Grenzverletzungen anzuschreien.

    Einer der vielen Höhepunkte einer dichten und ereignisreichen Zeit war sicher das Konzert von „Ees“ in Wesel. Der aus Namibia stammende Sänger ist dort ein echter Star und Preisträger des „MTV Africa Music Awards“. Für unsere jungen namibischen Frauen ist mit dem Konzert ein unvergesslicher Traum in Erfüllung gegangen, besonders weil er sich die Zeit genommen hat, mit ihnen zu tanzen, zu feiern, zu singen und zu reden.

    Im nächsten Jahr wird das „#thisisme“-Projekt fortgesetzt. Dann reisen die jungen Frauen aus den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel nach Namibia zu einer Rückbegegnung, um ihren gemeinsamen Weg fortzusetzen.

    Text: Annette Salomo, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees im Kirchenkreis Tecklenburg.

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    news-393Thu, 08 Aug 2019 11:36:40 +0200Ein Stachel gegen die Gleichgültigkeit – Zwei Gruppen aus dem Ev. Kirchenkreis Tecklenburg beteiligen sich an Flüchtlingsprojekt NesThttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-stachel-gegen-die-gleichgueltigkeit-zwei-gruppen-aus-dem-ev-kirchenkreis-tecklenburg-beteilige/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0b746653e178b8e39d142c4fb2d93059Von der Hilfsbereitschaft Ehrenamtlicher lebt das Pilotprojekt „Neustart im Team“ (NesT): Mentorengruppen unterstützen vom Flüchtlingshilfswerk UNHCR ausgewählte, besonders schutzbedürftige Flüchtlinge. Auch die Kirchen sind aktiv dabei. In Berlin stellte die Evangelische Kirche in Deutschland im Rahmen eines Pressegesprächs im Juli das Projekt vor.Wie Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller (Evangelische Kirche von Westfalen, EKvW) erläuterte, gibt es mit dem NesT-Programm nach dem Vorbild der kleinen evangelischen Kirchen in Italien nun auch nach Deutschland einen „humanitären Korridor“, der den Flüchtlingen die lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer erspart. „Hier kommen die von der Flüchtlingshilfe der UNO ausgewählten Flüchtlinge bereits mit einem sicheren Bleibestatus an. Sie müssen kein Asylverfahren mehr durchlaufen. Ihre Integration kann sofort beginnen“, berichtete Möller.

    Zum Hintergrund:

    Das Pilotprojekt ermöglicht zusätzlich zu den staatlichen Aufnahmeprogrammen die Aufnahme von zunächst 500 besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen. Es ergänzt die Resettlement-Programme der Europäischen Union. Die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen (UNHCR) unterbreitet dabei Deutschland anhand fester Schutzkriterien Vorschläge für Aufnahmen. Aus ihnen wählt dann das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) besonders schutzbedürftige Personen aus. Das geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt, den örtlichen Botschaften und den Generalkonsulaten, die die Einreisevisa erteilen.

    Allein zwei Gruppen aus dem Kirchenkreis Tecklenburg engagieren sich im Projekt

    Zwei Monate nach dem Beginn des Programms NesT stehen landeskirchenweit dreizehn Mentorengruppen bereit, die besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufnehmen werden, – zwei davon im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg (in Schale und Mettingen). Superintendent André Ost und Pfarrer i.R. Reiner Ströver, Flüchtlingsbeauftragter des Kirchenkreises, hatten sich im Rahmen des kreiskirchlichen Runden Tisches Asyl und Integration für das Projekt stark gemacht und waren erfreut über die gute Resonanz.

    „Ich möchte von dem Guten etwas an Andere zurückgeben“

    Jehan Awan (31) kam 2015 auf der Flucht vor dem Krieg mit Mann und einem kleinen Kind aus Syrien nach Deutschland. Jetzt engagiert sie sich in der Ev. Kirchengemeinde Schale in Hopsten (Kirchenkreis Tecklenburg) als Mentorin. Sie möchte etwas zurückgeben von dem Guten, das sie erfuhr: „Ich war so froh, dass Deutschland mich aufgenommen hat.“ Die tatkräftige Hilfe und die menschliche Wärme, die sie erlebte, seien entscheidend dafür, dass sie sich nun hier heimisch fühlt.

    Grundlage des Projekts ist das zivilgesellschaftliche Engagement

    Das Besondere an NesT: Es setzt zivilgesellschaftliches Engagement voraus. Es muss sich für die aufzunehmenden Flüchtlinge jeweils eine Mentorengruppe finden, bestehend aus mindestens fünf Personen, die sich verpflichtet, finanzielle und ideelle Unterstützung zu leisten. Die Mentoren werden von einer Zivilgesellschaftlichen Kontaktstelle (ZKS) geschult und begleitet. Einer von drei Standorten dieser ZKS ist im Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen in Schwerte-Villigst angesiedelt, wo ein kompetentes Team zur Verfügung.

    Geplant ist die Aufnahme von 500 Personen in zwei Jahren. Das sei eine kleine Zahl und keine hinreichende Antwort auf das Versagen der europäischen Politik, aber „vielleicht ein Stachel gegen die Gleichgültigkeit, das Wegsehen“, so Ulrich Möller. Die Zusammenarbeit von Staat, Kirche und engagierten Einzelnen könne andere animieren und den politisch Verantwortlichen vor Augen führen: „Wir können etwas tun – gemeinsam.“ Die gelingende Integration führe zu mehr Akzeptanz bei jenen, die Sorge haben, dass die Integration die Gesellschaft überfordert. Dann könnten aus den 500 bald 5.000 und mittelfristig sogar 50.000 werden, so Möller weiter. „‘Neustart im Team‘ bringt die Werte zum Leuchten, auf die Europa sich gründet. Als Christinnen und Christen bringen wir damit ein, woran wir glauben und wofür wir stehen.“

    Integration durch Ehrenamt fördern

    In dem Programm teilen sich Staat und Zivilgesellschaft die Verantwortung dafür, dass Flüchtlinge begleitet und von Anfang an integriert werden. Die ersten Flüchtlinge treffen voraussichtlich im September ein. Die Mentoren suchen auch eine Wohnung für sie und übernehmen die Kaltmiete. Die EKvW hat das Programm maßgeblich vorangetrieben und unterstützt die Mentoren aus einem Fonds von 425.000 Euro.

    Weitere Informationen zum Projekt NesT unter: https://www.neustartimteam.de/

    Kontakt:

    Interessenten an dem Projekt NesT wenden sich an den Flüchtlingsbeauftragten des Kirchenkreises Tecklenburg, Pfarrer i.R. Reiner Ströver, Tel.: 05451/543 534 1 oder per Mail unter stroever-pastor@t-online.de

     

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    news-391Wed, 07 Aug 2019 11:09:22 +0200Florians-Gottesdienst an der Feuer- und Rettungswache in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/florians-gottesdienst-an-der-feuer-und-rettungswache-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a7153c1057af709807b0813e594f5907Pfarrer Jörg Zweihoff ist seit 20 Jahren aktiver Feuerwehrmann. Daher war es nicht verwunderlich, dass die evangelische Kirchengemeinde Ibbenbüren am 4. August die Mitglieder zum Florians-Gottesdienst in den Hof der Feuer- und Rettungswache einlud. „Es ist das erste Mal, dass bei uns ein Gottesdienst gefeiert wird, und wir finden das sehr schön“, sagte Jörg Lammerskitten bei der Begrüßung der etwa 230 Besucher. Der stellvertretende Leiter informierte über das Personal der Feuerwehr Ibbenbüren, zu deren Aufgaben nicht nur das Löschen von Feuer gehört. Darüberhinaus leisten die Kameraden bei Unfällen technische Hilfe und sichern den Rettungsdienst für Ibbenbüren und Umgebung ab. Seit zehn Jahren ist die Feuer- und Rettungswache am Niedersachsenring untergebracht.

    Nach dem ersten schwungvollen Song - „Rock around the clock“ - leitete Jörg Zweihoff mit Psalm 34 zur Würdigung der Arbeit der Feuerwehrleute über. „Der Engel des Herrn umgibt alle mit seinem Schutz, die Gott achten und ehren, und rettet sie aus der Gefahr“, heißt es darin. Wenn ein Haus brennt, rennen alle Bewohner heraus, die Kameraden hingegen kämpfen sich durch die Flammen, um Leben zu retten – notfalls unter Einsatz ihres eigenen Lebens, betonte Zweihoff.

    Auf das Glaubensbekenntnis folgte das „Laudato si“ mit einem neuen Text. KMD Christian Schauerte begleitete die Gemeinde beim Gesang. Die Worte „Wenn du durch tiefes Wasser oder reißende Ströme gehen musst – ich bin bei dir, du wirst nicht ertrinken. Und wenn du ins Feuer gerätst, bleibst du unversehrt. Keine Flamme wird dich verbrennen“ aus Jesaja 43 stellte Pfarrer  Zweihoff an den Beginn seiner Predigt. „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr“ lautete ein früher Leitspruch der Feuerwehr, der inzwischen in „retten-löschen-bergen-schützen“ umgewandelt wurde.

    Feuerwehrleute und Rettungssanitäter sind einerseits Realisten, sie sind gut ausgebildet und wissen, was sie tun. Ohne Idealismus geht es jedoch nicht und manchmal entstehen belastende Situationen. Dann steht der Dienst der „Psychosozialen Unterstützung für Feuerwehrleute“ (PSU) zur Seite. Jörg Zweihoff ist Leiter des Teams im Kreis Steinfurt, der einzige Pfarrer in NRW in dieser Funktion, erzählte er. Doch auch fröhliche Feiern gehören zum Alltag. Nach dem Gottesdienst konnte am Sonntag bei Bier und Bratwurst noch lange mit den vielen Feuerwehrleuten gefachsimpelt werden. Die Kollekte kommt der Jugendfeuerwehr zugute.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-390Wed, 07 Aug 2019 11:01:50 +0200Unter der Flagge des Vertrauens segeln - Marilena Bekierz, die neue Bildungsreferentin der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg, stellt sich vor:http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/unter-der-flagge-des-vertrauens-segeln-marilena-bekierz-die-neue-bildungsreferentin-der-ev-jugen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e920507ca2eb59a81a8b578f113e33fb„Was tut man, wenn einem das erste Mal ein Steuerrad in die Hände übergeben wird? Ganz ehrlich, ich habe keinen Segel- oder Bootsführerschein und der Sprung ins kalte Wasser ist nicht meine erste Wahl, insbesondere, wenn es sich um unbekannte Gewässer handelt. Ich bin seit dem 1. Juni 2019 nun offiziell Teil der „Crew“ der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg und habe das Steuerrad von Manfred Kubiczek als neue Bildungsreferentin übernommen. An Bord angekommen habe ich- wie wahrscheinlich viele Matrosen- auch zuallererst um Unterstützung von „ganz oben“ gebeten.

    Angefangen hat alles, 900 Meter Luftlinie von meiner jetzigen Arbeitsstätte entfernt, am Graf Adolf Gymnasium in Tecklenburg. Dies ermöglichte mir, mit Kooperationen zu fremden Festländern über „the big pond“ wie dem kanadischen John Abbott College, meinen Horizont zu erweitern. Die aus diesem Auslandsjahr gewachsene Sicherheit führte mich nach dem Abitur ein Jahr lang in die Wüste zu einer ägyptischen Entwicklungsinitiative, die sich auf nachhaltige Landwirtschaft und ganzheitliche Bildung spezialisiert hatte. Nachhaltigkeit, ganz praktisch erfahren als „Kind vom Land“ und als Pfadfinderin, wurde ein richtungsweisender Stern, an dem ich meinen Kurs von nun an orientieren wollte.

    „Leinen los“ hieß es nochmal, als ich nach meinem theologischen und erziehungswissenschaftlichen Studium in Osnabrück beschloss, das „Heilige Land“ bei einem Praktikum im „Interfaith Center for sustainable development“ kennen zu lernen. Drei Monate später begann dann mein Masterstudium Bildungswissenschaften an der Leuphana Universität in Lüneburg. Dort unter Streuobstwiesen, zwischen morgendlichen Andachten und aufregenden Angeboten wie zum Beispiel einem „Sustainability Camp“ in Mozambique, wurde immer klarer, dass es mit voller Knotenstärke voraus in einen menschennahen und schöpferischen Arbeitsbereich gehen sollte. Bildung zur nachhaltigen Entwicklung, insbesondere im außerschulischen Kontext, wandelte sich so beständig von einem persönlichen Interesse zu einem Wunschberufsfeld.

    Die Fragen, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt erfolgreich gestaltet werden kann, Sozialkompetenzen außerhalb der Schule erfahrbar werden und die Vermittlung von Schöpfungsbewahrung gelingen kann, bewegten mich fortan. Diese Fragen begleiten mich aber auch deshalb, weil sie immer wieder in ihrem zeitlichen Kontext in der Ev. Jugendbildungsstätte neu ausgehandelt wurden und werden. Sicherlich war auch deshalb die stete Rückkehr in den Heimathafen meines Kirchenkreises -während und nach dem Studium- kein Zufall. Sei es als 14-jährige Grundkurs-Teilnehmerin oder später als Klettertrainerin und Referentin in der Ev. Jugendbildungsstätte. Angetrieben von einem Rückenwind aus Ermutigungen und Zutrauen jener Menschen, die ich auf in- und ausländischen Wegen kennen lernen durfte und dem familiären Anker aus Unterstützung und Liebe, kann ich mich auf neue Herausforderungen freuen.

    „Klar Schiff machen und Schätze heben“ so ließen sich die ersten Arbeitstage als Bildungsreferentin ganz gut zusammenfassen. Das bedeutet im Klartext: Erinnerungen aus 35 Jahren eines Arbeits- und Lebenswerks zu sichten, wichtige Erfahrungen und Ratschläge aufzunehmen, um „Schiffbruch und Seenot“ zu vermeiden und dazwischen in sich zwischen den Wellen des Arbeitsalltags in der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg frei zu schwimmen.

    „Wasserscheu“ war ich schon damals nicht und bin es auch heute nicht. Denn wieder habe ich die beruhigende Gewissheit: ich segle mit einem richtungsweisenden Kompass und ganz viel praktischer Lebenserfahrung seitens des ehemaligen Kapitäns Manfred Kubiczek.

    An Bord der JuBi darf ich Teil eines fantastischen Teams aus Mitarbeitenden sein, die gemeinsam unter der Doppel-Flagge des Vertrauens segeln- in Vertrauen auf Gott und das menschliche Miteinander“.

     

     

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    news-389Wed, 07 Aug 2019 10:57:31 +0200Eigene Fähigkeiten umsetzen und verbessern - Musikalisches Improvisationsfestival „imbbpro“ in der zweiten Rundehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eigene-faehigkeiten-umsetzen-und-verbessern-musikalisches-improvisationsfestival-imbbpro-in-der-z/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8c11d99276ff8b79d5c24b71b88cb867Etwa dreißig Teilnehmer des Improvisationsfestivals „imbbpro“ hatten in Ibbenbüren am ersten Ferien-Wochenende an ihrem musikalischen Können gefeilt. Die Ergebnisse zeigten sie am 14. Juli beim Abschlusskonzert im „Blick.punkt“ und in den Außenanlagen des evangelischen Gemeindehauses. Instrumentalisten und Sänger studierten Stücke von Barock bis Jazz ein, die Zuhörer hatten viel Spaß daran. Die Workshop-Leiter Martin Behrens und Oliver Rehmann (Jazz), Nicole Goedereis-Buller und Wolfgang Donnermeyer (Klassik) sowie Christian Schauerte (Gesang und Piano) hatten einige Vorgaben zu dem Thema „Raum und Zeit“ ausgewählt. Dauerten die Dialoge zwischen zwei Instrumenten zu lange, durfte ein anderer hineingrätschen – natürlich nur im Workshop. „Singt einfach, was euch einfällt“, erlaubte Christian Schauerte dem Chor, als eigentlich „The Silver Swan“ von Orlando Gibbons auf dem Notenständer lag.

    Am Sonntagmorgen umrahmten die Dozenten den Taufgottesdienst, am Nachmittag kamen alle Teilnehmer in entspannter Stimmung zum Abschlusskonzert. „Das Festival ist ein immer wieder überraschendes Ideenfeuerwerk“, freute sich Martin Behrens. Dramaturgische Kapriolen und das gemischte Niveau machten den Reiz aus. Es gibt keine Messlatte, jeder kann seine Fähigkeiten umsetzen. Auf der Freitreppe vor dem Haus standen sich die Sänger gegenüber, auf  der Plattform musizierte das Klassikensemble. Zuhörer und Musizierende vermischten sich, der Chor sang „Come Now's the Time to Worship“, Bläser und Streicher ließen das „Sekundpendel“ schwingen und die Jazz-Combo erfreute mit Film-Soundtracks aus den Weiten des Weltalls. Zum Schluss gingen die Zuhörer mit Kaffee und Keksen nach draußen und lauschten dem „Fensterkonzert“. Über den Uhrenkanon steigerte sich das musikalische Feuerwerk zu einem Finale furioso.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-386Tue, 06 Aug 2019 11:15:21 +0200Langjähriger Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Dr. Hans-Georg Schütz verstorbenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/langjaehriger-diakonie-geschaeftsfuehrer-pfarrer-dr-hans-georg-schuetz-verstorben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=80f2a959505a2a6df613aa67740a4dadDer langjährige Vorsitzende Geschäftsführer des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche von Westfalen, Pfarrer i.R. Dr. Hans-Georg Schütz, ist am 14. Juli 2019 im Alter von 86 Jahren verstorben. Er war in seinem Ruhestand von 1996 bis 2004 ehrenamtlich als Vorsitzender des Vorstands des Diakonischen Werks im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg e.V. tätig. Seinen Ruhestand verbrachte er 24 Jahre in Tecklenburg. Hier predigte er regelmäßig in den Gottesdiensten und sang im Kirchenchor der Tecklenburger Kirchengemeinde. Über viele Jahre fühlte Hans-Georg Schütz sich der Pfarrkonferenz des Kirchenkreises sehr verbunden.

    „Dr. Schütz war bis zuletzt ein sehr aktiver und interessierter Begleiter der Entwicklungen in Kirchengemeinde und Kirchenkreis“, so Superintendent André Ost. „Wir verlieren mit ihm einen engagierten Christen und Diakoniker, der immer am Puls der Zeit blieb und aus seiner langen beruflichen Erfahrung heraus auch der Kirche in ihrer gegenwärtigen Gestalt noch wertvolle Denkanstöße zu geben verstand.“    

    Der gebürtige Siegener studierte Theologie in Wuppertal, Göttingen und Bonn. Seine Studienorte zeigen erkennbar die Spur der Tradition der Bekennenden Kirche und der Theologie Karl Barths. Sein Vikariat absolvierte er in der Kirchengemeinde Lengerich-Hohne, wo er seine Frau Hergard kennen lernte, mit der er 56 Jahre verheiratet war und vier Kinder bekam. Von 1963 bis 1965 war Hans - Georg Schütz Pfarrer im Hilfsdienst am Volksmissionarischen Amt in Witten. Danach übernahm er seine erste Pfarrstelle in Dortmund-Nicolai, wo er von 1965 bis 1971 wirkte. Anschließend wechselte er ins Pastoralkolleg der Ev. Kirche von Westfalen nach Villigst und war dort bis 1977 tätig. Im Mai 1977 wurde er als Landespfarrer zum Geschäftsführer des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche von Westfalen berufen. Diese Funktion hatte er 18 Jahre, bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand, inne.

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    news-384Mon, 05 Aug 2019 15:41:41 +0200Pfarrstelle in Lotte wird erneut ausgeschriebenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrstelle-in-lotte-wird-erneut-ausgeschrieben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=de7788c6169fd42ebcaa20288cf8cbf0Aufgrund eines Einspruchs muss die Pfarrwahl in der Ev. Kirchengemeinde Lotte nach einer Entscheidung des Landeskirchenamtes wiederholt werden. Am 29. Mai 2019 ist Iven Benck mit großer Mehrheit zum Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Lotte gewählt worden.

    Nach der Wahl gab es eine Einspruchsfrist von zwei Wochen, die am Montag, den 17. Juni 2019, abgelaufen ist.
    Es gab gegen seine Wahl keine Einsprüche.

    Nicht aus Lotte, sondern aus dem Kreis derjenigen Bewerberinnen und Bewerber, die dann nicht zu den Probepredigten eingeladen wurden, gab es ein Schreiben an die Landeskirche und das Landeskirchenamt, in dem eine Beschwerde geltend gemacht wurde. Der schriftliche Einspruch bezieht sich auf eine Frage, die allen fünf Bewerberinnen und Bewerbern gestellt worden ist: nämlich nach der familiären Situation.

    Das Landeskirchenamt hat die Beschwerde juristisch geprüft und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:

    1. Das Verfahren zur Pfarrstellenbesetzung der Evangelischen Kirchengemeinde Lotte muss erneut beginnen. Das Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen konnte die Wahl nicht bestätigen, weil es im Lauf des Verfahrens zu einem Fehler gekommen ist.
    2. Fragen nach der Familienplanung sind in Vorstellungsgesprächen unzulässig. Zu einer solchen Frage ist es bei einem Vorstellungsgespräch gekommen. Zwar gab es in dem Gespräch auch den Hinweis, dass diese Frage unzulässig sei. Es war jedoch nicht korrekt, sie überhaupt zu stellen.
    3. Nach geltendem Kirchenrecht bedarf die Wahl eines Pfarrers oder einer Pfarrerin der Bestätigung des Landeskirchenamtes. Diese Bestätigung muss versagt werden, „wenn in dem Wahlverfahren Fehler vorgekommen sind, die auf das Wahlergebnis Einfluss haben können“, so das entsprechende Kirchengesetz, das hier keinen Ermessensspielraum vorsieht. Allein die Möglichkeit genügt: Es spielt also keine Rolle, ob der Fehler das Wahlergebnis tatsächlich beeinflusst hat oder nicht.

    In der Konsequenz hat dies zur Folge, dass das Verfahren zur Pfarrstellenbesetzung neu beginnen muss.

    Weiteres Vorgehen

    Das Presbyterium Lotte hat sich am 16. Juli zu einer Sondersitzung getroffen. Das Presbyterium hat entschieden, mit dem erneuten Verfahren zur Pfarrstellenbesetzung am 1. September 2019 zu beginnen, nachdem am 31. August die Stelle in Lotte im Kirchlichen Amtsblatt zur Wiederbesetzung ausgeschrieben sein wird. Ab dem 1. September können sich Pastorinnen und Pastoren auf diese Pfarrstelle bewerben.

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    news-385Mon, 05 Aug 2019 15:30:00 +0200Eine Schatzkiste mit vielen guten Wünschen - Heinrich Ahlers-Kremer in den Ruhestand verabschiedet http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-schatzkiste-mit-vielen-guten-wuenschen-heinrich-ahlers-kremer-in-den-ruhestand-verabschiedet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f960278bc043d2a3702ea166405c72fcIm Juli verabschiedete das Diakonische Werk des Kirchenkreises Tecklenburg den langjährigen Leiter der Beratungsstelle Sucht im Beratungszentrum Lengerich, Heinrich Ahlers-Kremer. 26 Jahre war er in dem Berufsfeld tätig, und er hat Spuren hinterlassen. Der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, Stefan Zimmermann, begrüßte zu der Feier in der Jugendbildungsstätte Tecklenburg über 100 Gäste, darunter den Bürgermeister von Lengerich, Wilhelm Möhrke und den Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde, Peter Kossen. Ulrike Lausberg (Piano) und Ellen Eilermann (Violine) stimmten mit vier Stücken des schwedischen Barockkomponisten Johan Helmich Roman auf den Vormittag ein. Mit den Worten „Ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein großer Schritt für Heinrich Ahlers-Kremer und die Suchtberatung“, leitete Pfarrer Jürgen Nass seine Andacht zum Thema Liebe ein.

    Den künftigen Ruheständler habe Nächstenliebe, Freude an der Arbeit und Ausdauer ausgezeichnet. Stets habe er für die Klienten neue Wege gesucht und nicht aufgegeben, bescheinigte ihm der theologische Vorstand des Diakonischen Werkes. „Heute ist der Tag, an dem Altes zurückgelassen wird und Neues beginnt“, fügte er den Worten aus Psalm 36 an. Er wünschte Heinrich Ahlers-Kremer auch künftig Erfüllung in vielen Bereichen des Lebens sowie offene Augen und Ohren, um die Wunder im Alltag zu entdecken. „Die Liebe, die wir erleben und weitertragen, hat ihren Ursprung in der Liebe Gottes“, schloss Jürgen Nass die Andacht. Eine Romanze von Natalya Baklanova leitete zu der Festansprache des Geschäftsführers über. Stefan Zimmermann begann sie mit einem Zitat des in Tecklenburg geborenen Theologen Friedrich von Bodelschwingh. Ein herzliches Willkommen galt Ehefrau Gerda Kremer sowie den Söhnen Jan Philipp und Julian.

    In Ahlers-Kremers Berufsbiografie waren verschiedene Kräfte am Werk. Er absolvierte zunächst eine Verwaltungsausbildung, ehe er 1975 ein Studium der Sozialpädagogik aufnahm. Während seiner Tätigkeit in Lengerich seit 1993 seien ihm gute Beziehungen zu Netzwerkspartnern wichtig gewesen. „Ein katholischer Abteilungsleiter in einer evangelischen Einrichtung – das ist gelebte Ökumene“, so Zimmermann. Pfarrerin Ulrike Wortmann-Rotthoff befand, dass Motivation für einen Beruf ebenso wichtig sei wie fachliche Qualifikation. Beides treffe auf Ahlers-Kremer in hohem Maße zu, unterstrich die stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates.

    Nach den Würdigungen kam der Abschiednehmende selbst zu Wort. Für ihn standen die Menschen, die mit ihren Sorgen, Nöten und Erkrankungen zur Diakonie kamen, im Mittelpunkt. Das Beratungszentrum sei eine Erfolgsgeschichte, freute er sich. Er habe 26 Jahre in tollen Teams gearbeitet, dafür sei er dankbar. Dass er immer ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter und zudem Humor hatte, wurde in der abschließenden „Schatzkisten-Runde“ deutlich. Sabine Jeromin, Ulla Voß-Joubert, Bernd Rosenkranz, Sofia Prain, Friedrich Thoss, Valentina Stellmach, Inga Fuhrmann und Theresa Scholz-Hoffmann hatten symbolische Geschenke vorbereitet. Feuerlöscher, Zollstock, Cocktail, Porridge oder Krone drückten große Wertschätzung für die Zusammenarbeit aus. Gesammelt wurde im Kollegenkreis für Ahlers-Kremers Herzensprojekt „Karibuni“, das Waisenkinder in Tansania unterstützt. Er sei überwältigt, sagte der Beschenkte. Mit drei Liedern des schwedischen Komponisten Carl Michael Bellman und einem Imbiss klang die Feier aus.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-381Thu, 11 Jul 2019 09:08:53 +0200Neues Programm der Erwachsenenbildung 2/2019 ist erschienenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neues-programm-der-erwachsenenbildung-22019-ist-erschienen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=acb4dd3658bdba2821ba5fdda90f0156Das neue Erwachsenenbildungsprogramm 2/2019 des Kirchenkreises Tecklenburg ist erschienen. Die Erwachsenenbildung präsentiert im zweiten Halbjahr wieder ein breites Spektrum interessanter Veranstaltungen:Am 1. Oktober heißt es zum Beispiel „Kiffen, Kaffee und Kajal“ mit Kerim Pamuk. In dem Lesungsgespräch nimmt der Kabarettist die Zuschauer mit auf eine vergnüglich-investigative Tour durch 1500 Jahre Kulturgeschichte und Migration. Bei einem Frauenfrühstücksangebot am 16. November mit Cornelia Coenen-Marx geht es um das Thema „Caring Community“ (Sorgende Gemeinschaft) als Leitbild für Kirchengemeinden. Auch eine Kunstwerkstatt zum Projekt „A 1 – Frieden erfahren“ ist am 25. August geplant. Zu einer besonderen Reihe lädt der Ev. Kirchenkreis Tecklenburg im Karl-Barth-Jahr ein: vom 9. Oktober – 17. November 2019 findet eine Wanderausstellung zum Leben und Werk des Theologen in Büren und Lengerich-Hohne statt. Eingebunden ist die Ausstellung in ein Rahmenprogramm.

    Das komplette Erwachsenenbildungsprogramm zum Download finden Sie hier:

    https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Programmheft_Erwachsenenbildung_2-2019.pdf

    Das gedruckte Erwachsenenbildungsprogramm ist ab Mitte Juli in der JuBi erhältlich und liegt dann in allen Gemeindehäusern des Kirchenkreises aus.  

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    news-379Tue, 09 Jul 2019 14:14:26 +0200Das Kinderlachen wird ihr fehlen - Irmtraut Paus geht in den Ruhestandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-kinderlachen-wird-ihr-fehlen-irmtraut-paus-geht-in-den-ruhestand/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=e4a63236fffce9dde8e046443ef80949Die Tür steht weit offen. Lautes Lachen dringt ins Büro, der Lärmpegel ist hoch. Doch das hat Irmtraut Paus wohl noch nie gestört. Im Gegenteil: Die Geräuschkulisse wird ihr fehlen. Und diejenigen, die dafür verantwortlich sind. Die Leiterin des evangelischen Kneipp-Kindergartens verabschiedet sich in den Ruhestand. Am Freitag, 12. Juli, ist ihr letzter Arbeitstag. Dann sagt sie den Kindern tschüss.

    Ein Bericht von Ruth Jacobus, WN Lengerich

    Den Link zum Bericht finden Sie hier:             

    https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Tecklenburg/3869207-Irmtraut-Paus-geht-in-den-Ruhestand-Das-Kinderlachen-wird-ihr-fehlen

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    news-378Tue, 09 Jul 2019 10:22:30 +0200Film Clip der Schule in der Widum erzielt Ersten Preis beim Schülerwettbewerb der EKvWhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/film-clip-der-schule-in-der-widum-erzielt-ersten-preis-beim-schuelerwettbewerb-der-ekvw/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a6c41bad8e9e17a35f8787235e1317fa„Mit Vertrauen geht alles leichter“ war der Titel eines Film Clips, mit dem die Mittelstufe 4 der Schule in der Widum den Ersten Preis beim Schülerwettbewerb erzielte. Das Pädagogische Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen hatte den Wettbewerb zum Thema „Vertraue deinem Nächsten wie dir selbst“ ausgelobt. Das dreiminütige selbstgedrehte Video zeigt Szenen, in denen die Hauptdarsteller Sorgen oder Ängste haben. Sie erfahren, da sind Andere, denen ich vertrauen kann: Die Mitschüler machen ihnen Mut und helfen ihnen. „Ihr habt das wunderbar gemacht“, freute sich Superintendent André Ost mit den Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer kleinen Feier in der Schule in der Widum. „Sich und anderen etwas zuzutrauen ist wichtig“, betonte er. Im Film hätten die jungen Menschen gezeigt, wie sehr man sich gegenseitig Ängste und Sorgen nehmen könne. „Wir hatten bei der Vorbereitung des Films viele Aufgaben zu verteilen“, berichtete Maike Stratmann, Referendarin in der Siegerklasse. „Wir brauchten Leute, die das Drehbuch schrieben, Kameraleute, Schauspieler und die Texte mussten gelernt werden“. Die Schüler hätten viel Freude daran gehabt, den Film zu gestalten.

    „Das ist ein toller und beeindruckender Film geworden“, meinte Schulreferent Dr. Thorsten Jacobi (Kirchenkreis Tecklenburg) anerkennend bei der Übergabe der Urkunde. Das Preisgeld in Höhe von 600 € wird der Arbeit der Schule zur Verfügung gestellt. Insgesamt seien beim Wettbewerb 15 Filme eingereicht worden, berichtete der Schulreferent.

    Im Rahmen der Feier wurde Konrektor Peter Jacobs nach 26-jährigem Dienst in den Ruhe-stand verabschiedet. Mit dem Irischen Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen…“, vorgetragen vom Blockflötenchor, gaben ihm die Schülerinnen und Schüler mit dem Lehrerkollegium die besten Wünsche für den Ruhestand mit auf den Weg. Seine Nachfolge übernimmt Ludger Große Vogelsang, der seinen Dienst schon im Juni 2019 angetreten hat. „Ich bin gespannt auf das neue Schuljahr und freue mich darauf“, so der neue Konrektor.

    Schule in der Widum

    Die Schule in der Widum ist eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung in Trägerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg in Lengerich. Die ca. 150 Schüler kommen aus dem Einzugsbereich der Gemeinden Greven, Ladbergen, Lengerich, Lienen, Lotte, Saerbeck und Tecklenburg. Die Leitung der Schule hat Rekorin Hilke von Osten.

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    news-376Mon, 08 Jul 2019 11:39:39 +0200Fröhlicher Spatenstich bei Sonnenschein - Baubeginn des gemeinsamen Verwaltungsgebäudes der drei Kirchenkreise im Gestaltungsraumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/froehlicher-spatenstich-bei-sonnenschein-baubeginn-des-gemeinsamen-verwaltungsgebaeudes-der-drei-kir/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=518c1af844fb7cb4e68a1fe84ea8baaaDer Bau des neuen Verwaltungsgebäudes der drei Evangelischen Kirchenkreise Münster, Tecklenburg und Steinfurt Coesfeld Borken nimmt Fahrt auf. Mit dem ersten Spatenstich gaben die drei Superintendenten Ulf Schlien, Andre Ost und Joachim Anicker gemeinsam mit Verwaltungsleiterin Jutta Runden das Startzeichen. Hatten die vier aufgrund des durch die Trockenheit hart gewordenen Bodens auch einige Kraft aufzuwenden, um den Spaten in die Erde zu rammen, ließen sie sich die Freude doch nicht verderben. Die inzwischen angerollten Bagger haben da ein leichteres Spiel… Auch der Baustrom ist gelegt, sodass einem zügigen Vorankommen nichts im Wege steht. Zuvor hatte ein Bombenfund den Baubeginn verzögert. „Wir freuen uns, dass es nun losgeht und sind sehr gespannt auf die Bauphase", so Superintendent Schlien, der gleichzeitig derzeitiger Verbandsvorsitzender der gemeinsamen Verwaltung ist. Wenn alles glatt läuft, soll das Gebäude im August 2020 fertig sein. Der Einzug der Mitarbeitenden aller drei Kirchenkreise ist für den September 2020 geplant.

    Text: Kathrin Neuhaus-Dechow, Ev. Kirchenkreis Münster

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    news-375Mon, 08 Jul 2019 11:33:37 +0200Beim Picknick der Kulturen gab es Lieblings-Fingerfoodhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/beim-picknick-der-kulturen-gab-es-lieblings-fingerfood/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cfd10489823fe157e3adcaf4754fe85d„Wir möchten gerne, dass das Picknick der Kulturen zu einer Institution wird“, sagte Frauke Helmich vom Flüchtlingshilfeverein Wabe Westerkappeln, als sie Ende Juni die kleinen und großen Besucher begrüßte, die zu dem gemütlichen Beisammensein mit leckerem Essen, munteren Gesprächen und flotter Musik zur Stadtkirche gekommen waren.Nach der Premiere in 2018 war das Picknick der Kulturen die zweite Auflage, die wieder so gut besucht war, dass die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg, die evangelische Kirchengemeinde Westerkappeln und der Verein Wabe deutlich machten, dass sie im Sommer 2020 erneut auf dem Kirchplatz in Westerkappeln auftischen möchten.

    Bei schönstem Sommerwetter feierten Einheimische und Zugezogene aus aller Herren Länder bis in den späten Abend hinein ein fröhliches Fest, dass nicht nur kulinarisch keine Wünsche offen ließ. Ebenso international wie die Gesellschaft war auch das Buffet, zu dem alle ihr Lieblings-Fingerfood mitgebracht hatten.

    Trotz der hitzigen Temperaturen hatten die Besucher es sich nicht nehmen lassen, am Nachmittag in ihren Küchen zu kneten und zu schnippeln, zu kochen und zu backen und die Köstlichkeiten zuzubereiten. Ob Fatayer, die gefüllten Teigtaschen aus Syrien, Couscous-Salat, Pizza oder frisch gepflückte Kirschen und andere Früchte, alle griffen gerne zu und probierten sich durch die herzhaften und süßen Spezialitäten.

    Wie im vergangenen Jahr war die Westerkappelner Kirchenband „Confession“ am Start, begleitete den internationalen mit ebensolchen Songs aus ihrem Repertoire und sorgte so dafür, dass aus dem vergnüglichen kleinen Fest der Kulturen auch ein musikalisches Event wurde.

    Frauke Helmich und Kerstin Kramme vom Verein Wabe freuten sich ebenso wie Pastorin Angelika Oberbeckmann und Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der Erwachsenenbildung riesig darüber, dass das Picknick der Kulturen dank der tatkräftigen Unterstützung vieler Ehrenamtlicher auf die Beine gestellt werden konnte und auch in diesem Jahr wieder so gut besucht war.

    Unter den Teilnehmern waren viele "Wiederholungstäter", denen die Picknick-Premiere im Sommer 2018 so gut gefallen hatte, dass sie den Abend auf keinen Fall verpassen wollten. Aber auch viele Neuzugänge wurden gesichtet, denen die besondere Atmosphäre zu Ohren gekommen war. Sie wollten sich nun selbst überzeugen, wie gut das Miteinander gelingen kann, wenn sich alle zusammensetzen.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-374Mon, 08 Jul 2019 11:23:07 +0200Auf dem Weg nach Namibia - Blechbläserensemble des Kirchenkreises gibt Einblick in breitgefächertes Repertoirehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/auf-dem-weg-nach-namibia-blechblaeserensemble-des-kirchenkreises-gibt-einblick-in-breitgefaechertes/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f2dc1c36b19892b8d17c7239a63a273aNicht nur Land und Leute möchten die Musikerinnen und Musiker des Blechbläserensembles des Kirchenkreises Tecklenburg während ihres zweiwöchigen Aufenthalts in Namibia kennenlernen, auch Konzerte, Workshops und Gottesdienste mit den Partnern vor Ort stehen auf ihrem Reiseplan.Im Gepäck haben die Trompeter, Posaunisten, Hornisten und der Tubist deshalb auch ein breitgefächertes Repertoire an alter und neuer geistlicher Musik. Kurz vor ihrem Abflug in das Land im Süden Afrikas gab das Ensemble in der Westerkappelner Stadtkirche einen Einblick in das Programm, das die Bläser unter der Leitung von Ursula-Maria Busch in den vergangenen Monaten erarbeitet hatten.

    Unter dem Motto „Auf dem Weg nach Namibia“ spielten die Bläser Ausschnitte aus dem Programm, das sie im Rahmen ihres musikalischen Austauschs auf eigenen Konzerten spielen werden, aber auch in die Werke, die sie mit ihren Gastgebern in Workshops einstudieren sowie in Gottesdiensten gemeinsam präsentieren werden.

    „Musik ist eine wunderbare Brücke und kennt keine Grenzen“, das sagte nicht nur Kirchenmusikdirektor Martin Ufermann, als er die Konzertbesucher begrüßte, davon ist auch Ursula-Maria Busch überzeugt, die das Ensemble mit ambitionierten Blechbläsern aus dem gesamten Kirchenkreis seit mehreren Jahren leitet und nach Namibia begleiten wird.

    „Ein Konzert bei Echtzeittemperaturen wie in Namibia“, kündigte Ufermann an dem heißen Juni-Abend an, wohl wissend, dass die Hitze für die Bläser wie für ihre Instrumente eine Herausforderung darstellt.

    Die Blechbläser im Chorraum der Stadtkirche nahmen sie ebenso an wie Busch, die das Ensemble nicht nur leitete, sondern auch mit jeder Menge Informationen zu den Musikstücken, zur Landeskunde und zum geschichtlichen Hintergrund des Landes im Süden Afrikas durch das Programm führte.

    Vom Auftakt mit „Die Güldne Sonne“ mit einer für Bläser bearbeiteten Fantasie und einem Choralsatz, in den alle Besucher hätten einstimmen können, bis zur Choralbearbeitung der Bach-Kantate „Nun danket alle Gott“ intonierte das Ensemble Bekanntes und Altbewährtes ebenso klar und klangvoll wie Neues.

    Drei musikalische Bilder über den Bibelvers „Glaube, Hoffnung, Liebe ...“ aus Paulus' erstem Brief an die Korinther ließen ebenso aufhorchen wie „Vorbei sind die Tränen“, einem musikalischen Highlight mit Meditation, Fantasie und Satz nach der Offenbarung des Johannes, in dem nicht nur Text gesprochen wurde, sondern auch Vernichtung und Neubeginn sehr gut hörbar wurden. Dass das „tiefe Blech“ auch alleine kann, stellten Tubist, Tenorhornisten und Posaunisten mit einer „Trombumba“ inklusive Tango-Rhythmus eindrucksvoll unter Beweis.

    Das Blechbläserensemble gab aber auch Einblick in die Workshops, in denen sie mit den namibischen Partnern in die Bläsermusik eintauchen wollen. „We are marching in the light of God“ sei ursprünglich ein Protestsong gegen die Apartheid im Nachbarland Südafrika gewesen, inzwischen aber zur Hymne des Bekenntnisses des christlichen Glaubens geworden, weiß Ursula-Maria Busch.

    Es folgen „Salem, Salem“, „Let's all praise the Lord“ sowie „Gib uns Frieden jeden Tag“ und nicht zuletzt der Hinweis von Martin Ufermann, die Bläser dürften in Namibia nicht erschrecken, wenn das Publikum seine Begeisterung nicht nur durch Klatschen, sondern auch durch lallende Laute in den höchsten Tönen zeige. Wie sich das anhören könnte, erlebten die Musiker, als das Publikum in der Westerkappelner Stadtkirche sich mit klatschenden Händen und klangvollen Lauten bedankte.

    Text: Dietlind Ellerich

     

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    news-373Mon, 08 Jul 2019 11:05:40 +0200Familienzentrum Lienen bekommt Plakette „Toni singt“ verliehenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/familienzentrum-lienen-bekommt-plakette-toni-singt-verliehen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=94a67efa109ad0227d7334b681e0126bDas Familienzentrum Lienen bekam jetzt im Rahmen des Sommerfestes die Plakette "Toni singt" verliehen. Die Übergabe der Plakette übernahmen Carsten Jaehner und Kai Dormann vom Chorverbandes NRW e.V. "Projekt Toni singt“. Zwei Mitarbeiterinnen der Einrichtung, Sandra Mittmann und Frau Angelina Heiber, hatten an einer Langzeitfortbildung "Kita mit Musik" an der VHS Lengerich teilgenommen und können die Kinder jetzt gezielt fördern. Ca. 250 Eltern und Kinder waren bei schönstem Sonnenschein zum Familienzentrum gekommen. Zu Beginn des Festes wurden alle Besucher mit den Liedern "Endlich geht es los" und "Du bist mir fremd, ich kenn dich nicht" begrüßt. Anschließend konnten die Familien an unterschiedlichen Stationen in der Einrichtung an musikalischen Angebote teilnehmen, die von den Mitarbeiterinnen liebevoll vorbereitet wurden:

    • Tanz und Bewegung in der Turnhalle
    • Klanggeschichten in unserem Ruheraum
    • Instrumente basteln im Außenbereich
    • Popcorntanz und rhythmische Spiele
       
      Zur Stärkung gab es einen "Hot Dog Stand" und Brezeln

     
    Text: Lydia Doering, Einrichtungsleitung Familienzentrum Lienen

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    news-372Mon, 08 Jul 2019 10:58:06 +0200„Wir leben im Horizont der Hoffnung.“- Michael Beintker sprach über „Karl Barths Theologie und ihre Bedeutung für die Kirche heute“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-leben-im-horizont-der-hoffnung-michael-beintker-sprach-ueber-karl-barths-theologie-und-ihre/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=358c59b6d419c604edf2fe5d20221f52„Was sollen wir tun?“, fragte Professor Dr. Dr. h. c. Michael Beintker beim Westfälischen Pfarrerinnen- und Pfarrertag in Münster und lieferte die Antwort im Sinne Karl Barths gleich nach: „Vor allem weniger Angst haben“. Dessen Theologie und ihre Bedeutung für die Kirche heute stand im Mittelpunkt seines Vortrags vor rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Paul-Gerhardt-Haus.Zur Bewegung „Fridays for future”, deren Protagonisten versuchen, mit Hinweisen auf deren eigene Ängste Menschen zum Umdenken zu bewegen, sagte Beintker: „Man kommt nicht durch Angst und Panik zu ethisch verantwortlichem Handeln.“ Dennoch finde er es richtig, dass sich Schülerinnen und Schüler engagieren. Aber: „Die Kraft des Evangeliums, uns Gelassenheit zu geben, halte ich für wichtig. Wir leben im Horizont der Hoffnung.“

    Deshalb sei es wichtig, „Mut zu entwickeln und aus der Gewissheit zu denken, zu reden und zu handeln“, dass man in Christi Namen eine wichtige Aufgabe wahrnehme. Beintker in Anlehnung an Karl Barth: „Zwei Charismen braucht der Christ: Widerstandsgeist und Humor“.

    Zur oft geforderten „Anschlussfähigkeit“ von Kirche sagte Beintker: „Als Christen müssen wir sprachlich klar und verständlich rüberbringen, was uns trägt und hält.“ Aber auch das Widerständige müsse kommuniziert werden. Mit Blick auf die gegenwärtigen Herausforderungen, vor denen die Kirche steht, brachte Beintker Barths Begriff der Sorglosigkeit und seine reservierte Haltung gegenüber strategischen Konzepten ins Spiel: „Barth kann den Begriff der Sorglosigkeit so zuspitzen, dass kirchlichen Strategiekommissionen ganz schwindelig wird.“ Zugleich werde die Sorglosigkeit bei Barth an den Gehorsam gegenüber dem Gebot Gottes gebunden. Barth habe Zeit seines Lebens Kompromisse abgelehnt, die aus rein taktischen Gründen geschlossen worden sind. Beintker: „Es gibt Bereiche, wo uns der faule Kompromiss davon abhält, das ethisch Richtige zu tun.“

    „Du bist Gott die Hauptsache. Lass es Dir gesagt sein, bevor Du es anderen weitersagst!“ Das unterstrich Präses Dr. h. c. Annette Kurschus in Richtung der anwesenden Pfarrerinnen und Pfarrer. In ihrer Andacht knüpfte sie an eine Predigt Karl Barths an, in der er davon erzählte, wie einer seiner Söhne ihn gefragt habe, ob er wisse, wer der „Herr Hauptsache“ (gemeint ist der „liebe Gott“) sei. „Dass Er der Herr Hauptsache ist, das zeigt uns Gott damit, dass wir ihm Hauptsache sind“, zitierte Kurschus den Schweizer Theologen und fügte hinzu: „Lasst es an euch heran - in aller Berufsroutine. Sei gewiss: Für Dich ist gesorgt.“

    Quelle: Pressestelle der EKvW

     

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    news-371Mon, 08 Jul 2019 10:44:24 +0200Rainer Timmer wird als Landeskirchenrat zuständig für Bildung http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/rainer-timmer-wird-als-landeskirchenrat-zustaendig-fuer-bildung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=87421431e8cc7afcb5fe39d9af4487bbDie Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hat Rainer Timmer (57), den Leiter des Pädagogischen Instituts, zum Landeskirchenrat berufen: Ab August 2020 wird er neue Aufgaben im Bereich Bildung und Erziehung der EKvW übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Fred Sobiech an, der dann in den Ruhestand geht.„Religion braucht Bildung, und Bildung sollte Religion nicht als Modus der Weltbegegnung ausklammern“, so Timmers Überzeugung. Deshalb hält er es auch in Zukunft für wünschenswert, Schülerinnen und Schülern die Begegnung mit gelebter Religion zu ermöglichen. Im Religionsunterricht in evangelisch-katholischer Kooperation sieht er dafür ein gutes Modell, das perspektivisch auch um interreligiöse Elemente erweitert werden könne.

    Rainer Timmer, in Holzen bei Dortmund geboren, studierte Theologie in Bonn und Bochum. Als Vikar lernte er praktische Gemeindearbeit in Niedersprockhövel. Er war Gemeindepfarrer in Voerde bei Schwelm und in Münster-Handorf. Von 2006 bis 2013 war er Religionslehrer an einem Gymnasium in Münster, 2007 wurde er Schulreferent im Evangelischen Kirchenkreis Münster, seit 2009 war er außerdem Geschäftsführer des Evangelischen Jugend- und Bildungswerkes Münster. Als Vertreter des Kirchenkreises im Ausschuss für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster konnte er kommunalpolitische Erfahrungen sammeln, ebenso im städtischen Ausschuss für Schule und Weiterbildung.

    Der Theologe hat außerdem am neuen Lehrplan für die Konfirmandenarbeit in Westfalen mitgearbeitet, der 2009 erschienen ist, und gehörte zur Projektgruppe „Kirche und Schule“ für die landeskirchliche Personalplanung 2030. 2013 übernahm er die Leitung des Pädagogischen Instituts (PI) in Schwerte-Villigst. Das PI ist die „Denkfabrik“ der westfälischen Landeskirche für pädagogische, religionspädagogische und schulpolitische Themen. Nach jahrelanger Tätigkeit als Lehrbeauftragter am Seminar für Praktische Theologie und Religionspädagogik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist er seit Mai 2019 dort Honorarprofessor. Rainer Timmer ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

    Quelle: Pressestelle der EKvW

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    news-370Mon, 08 Jul 2019 10:38:36 +0200Handy-Aktion NRW als „Projekt Nachhaltigkeit 2019“ ausgezeichnet - 15.000 Althandys für Menschenrechtehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/handy-aktion-nrw-als-projekt-nachhaltigkeit-2019-ausgezeichnet-15000-althandys-fuer-menschenrech/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ef97b9d4bb88db1762fdfd89cfb9c800Der Deutsche Rat für Nachhaltige Entwicklung (Berlin) hat die Handy-Aktion NRW ausgezeichnet. Sie zählt zu 40 Gewinnerprojekten, die bundesweit zum „Projekt Nachhaltigkeit 2019“ ernannt worden sind. Laut Jury leistet die Handy-Aktion NRW einen besonders großen Beitrag für nachhaltige Entwicklung in der Region Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. 

    Die Nachfrage nach Smartphones boomt und damit der Verbrauch von Rohstoffen. Bei der Produktion sowie Entsorgung von Smartphones werden allerdings oft Menschenrechte verletzt und es gibt zudem große Schäden für die Umwelt. Die Handy-Aktion NRW ruft daher zum Sammeln von Althandys zur Wiederaufarbeitung und zum fachgerechten Recycling auf.

    Seit dem Start der Initiative im Frühjahr 2017 sind mehr als 15.000 Althandys gesammelt worden. Rund 60 Rohstoffe stecken in einem Smartphone. Davon können Metalle wie Gold und Silber recycelt werden, ebenso Kupfer, Palladium und Platin. Aus dem Erlös konnten bisher etwa 12.000 Euro an Menschenrechtsprojekte von Brot für die Welt und der Vereinten Evangelischen Mission fließen.

    Schwerpunkt der Aktion ist jedoch nicht nur das Einsparen wichtiger Ressourcen, sondern die Bildungsarbeit. Damit werden auf die Folgen der Produktion für Mensch und Umwelt aufmerksam gemacht und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. So haben sich zahlreiche Schulklassen, Jugend- und Konfi-Gruppen, Studierende sowie Interessierte aus Kirchengemeinden, Unternehmen und Einrichtungen in NRW mit dem Thema auseinandergesetzt. Entstanden ist dabei unter anderem das Computerspiel MineHandy, das vom Land NRW bereits ausgezeichnet worden ist.

    Die Handy-Aktion NRW war mit mehreren Aktionen auch beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund vertreten. Wie problematisch zum Beispiel der Abbau von Coltan in der DR Kongo ist, berichtete Jean-Gottfried Mutombo vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung/ MÖWe der westfälischen Kirche: „Für den Abbau des Rohstoffs leisten oft Kinder schwerste und gefährliche Arbeit. Der Platz der Kinder im Kongo sollte stattdessen in der Schule sein.“

    Coltan wird zur Speicherung elektrischer Ladung im Smartphone genutzt. „Neben dem Recycling ist die Reparatur beispielsweise defekter Displays eine weitere Möglichkeit zur Ressourcenschonung. Deshalb brauchen wir dringend Gesetze, die Reparaturen erschwinglicher und Ersatzteile leichter verfügbar machen“, sagt Jasper Fleischhauer von der kostenlosen Reparaturplattform iFixit. In einem Workshop verriet er einfache Kniffe zur Handy-Reparatur.

    Die Handy-Aktion NRW ruft bis zum Ende des Jahres 2021 dazu auf, Altgeräte zu sammeln. Dazu bietet sie Bildungsmaterial sowie Informationsveranstaltungen an. Sie ist ein Projekt des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung/MÖWe, des Amtes für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, SÜDWIND e.V., Open Globe – Eine Welt Netz NRW e.V. sowie des Gemeindedienstes für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland. In Kooperation mit Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst und Handy-Aktion in Baden-Württemberg.

    Quelle: Pressestelle der EKvW

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    news-366Wed, 03 Jul 2019 14:45:00 +0200André Ost als Superintendent auf der Kreissynode einstimmig wiedergewählt http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/andre-ost-als-superintendent-auf-der-kreissynode-einstimmig-wiedergewaehlt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8662a579f33e2925387d25cf79f4213aDie Kreissynode Tecklenburg wählte André Ost am 1. Juli 2019 in Ladbergen einstimmig bei 80 abgegebenen Stimmen mit zwei Enthaltungen erneut zum Superintendenten. „Ich sehe unseren Kirchenkreis gut aufgestellt“, sagt André Ost nach seiner Wahl. „Es macht mir große Freude, mit den vielen kompetenten Kräften, die wir bei uns in Kirche und Diakonie haben, zusammenzuwirken. Die kommenden Jahre werden uns sicher vor einige Herausforderungen stellen. Unsere Kirche wird insgesamt kleiner werden und in Zukunft mit weniger finanziellen Mitteln auskommen müssen. Sie muss deshalb aber nicht weniger wirkungsvoll sein, denn uns trägt eine Botschaft, die von Hoffnung und Vertrauen geprägt ist. Ich möchte den notwendigen Umbauprozess, den wir im Bereich des Pfarrdienstes und der Verwaltung bereits eingeleitet haben, an verantwortlicher Stelle gerne weiter mitgestalten.“

    „Die Arbeit von Superintendent André Ost trifft auf breite Zustimmung im Kirchenkreis, so Pfarrerin Jutta Kiquio, die Vorsitzende des Nomierungsausschusses. Sie machte vor der Synode deutlich, dass im Kreissynodalvorstand und im Kirchenkreis der Wunsch nach Kontinuität herrsche.

    Der 54-Jährige André Ost wurde 2011 für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Ein Jahr darauf, zur Sommersynode 2012, wurde nach den Presbyteriumswahlen der Kreissynodalvorstand (KSV) neu konstituiert. Die Kirchenordnung sieht vor, dass eine zweite Amtszeit eines Superintendenten/einer Superintendentin an die Amtszeit des KSV gebunden wird. Eine Wiederwahl erfolgt deshalb zunächst nur für die Zeit bis zur nächsten turnusmäßigen Wahl des Kreissynodalvorstandes. Die erste Amtszeit von Superintendent Ost läuft am 10. November 2019 ab.

    Die nächste Presbyteriumswahl findet im Frühjahr 2020 statt. Auf der anschließenden Sommersynode 2020 wird der KSV für acht Jahre neu gewählt. Um das Verfahren nicht unnötig zu verkomplizieren und Ungewissheiten vorzubeugen, empfahl der Nominierungsausschuss des Kirchenkreises, auf der Sommersynode 2019 den Kandidaten vorzustellen, die Gelegenheit zur Personaldebatte zu nutzen und in geheimer Abstimmung zu wählen. Für die Sommersynode 2020 empfiehlt der Nominierungsausschuss die Durchführung der Wahlhandlung dann ohne weitere Präsentation.

    Der Nominierungsausschuss präsentierte André Ost als einzigen Kandidaten. Der Kreissynodalvorstand unterstützte die Empfehlung des Nominierungsausschusses, die Wahlen 2019 und 2020 miteinander zu verbinden und Superintendent Ost als einzigen Kandidaten zur Wiederwahl vorzuschlagen.

    Eröffnet wurde die Synode mit einem Gottesdienst in der Ev. Kirche in Ladbergen, in dem Pfarrer Dr. Jean Gottfried Mutombo, Regionalpfarrer der MÖWe (Amt für Mission, Ökumene und Weltmission) die Predigt hielt.

     

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    news-365Wed, 03 Jul 2019 14:40:00 +0200Kirche sollte mehr Vertrauen in ihre Wirkungskraft haben http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirche-sollte-mehr-vertrauen-in-ihre-wirkungskraft-haben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6059081c4121f469aae6f89eca007733„Es wird Zeit, dass wir wieder mutiger und offensiver werden, über das, was uns und Mut und Vertrauen gibt, Auskunft zu geben“, appellierte Superintendent André Ost in seinem Jahresbericht für das Jahr 2018 vor der Kreissynode Tecklenburg am 1. Juli in Ladbergen. Denn Christen müssten damit rechnen, immer weniger verstanden zu werden, weil es an Wissensvoraussetzungen und an einübender Gewohnheit fehle. „Eine kleiner werdende Kirche muss nicht zwangsläufig ausdrucksärmer werden. Es kommt darauf an, wie sie ihre Stimme und ihre Kräfte einsetzt und ob sie Vertrauen in die Wirkungskraft dessen hat, den sie bekennt", so André Ost weiter.

    Vertrauen ist die Herausforderung für die Kirche

    „Was für ein Vertrauen“ war das Motto des Kirchentages, der im Juni in Dortmund stattfand. „In diesem Jahr durchzog den Kirchentag die Frage nach dem, was unsere Gesellschaft zusammenhält“, berichtete der Superintendent. Es sei wahrnehmbar, dass die tragenden Institutionen an Anziehungskraft verlieren. Dies gelte spätestens seit den Europawahlen für die großen Volksparteien wie für die beiden großen Kirchen. „Vertrauen schwindet. Umso mehr sehen wir uns als Menschen unserer Kirche herausgefordert, Auskunft darüber zu geben, was uns trotz aller wahrnehmbaren Krisensymptome das Vertrauen erhält“, so André Ost.

    In diesem Zusammenhang berichtete er von einem Forschungsprojekt der Universität Freiburg zur langfristigen Projektion der Kirchenmitglieder und des Kirchensteueraufkommens bis zum Jahr 2060. Danach werden in 40Jahren nur noch weniger als die Hälfte Mitglieder in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) sein. Dies bedeute halb so viel Finanzkraft wie heute, so Ost. Für den Kirchenkreis Tecklenburg heißt das, dass er statt 74.000 nur noch knapp 40.000 Mitglieder hätte. „Dass die Gruppe der 25-30 Jährigen eine hohe Austrittsneigung hat, muss uns beunruhigen“, unterstreicht der Superintendent in seinem Bericht. Dies sei offenbar die Altersgruppe, die die Kirche mit ihren Angeboten am wenigsten erreiche.

    Aufgabenklärung ist notwendig

    In den nächsten Jahren sei eine Aufgabenklärung dran, die eine Bestandsaufnahme voraussetze. Der dann folgende Konzentrationsprozess könne es der Kirche nicht erlauben „einfach aufrechtzuerhalten, was uns heute selbstverständlich erscheint“, meinte Ost. „Insbesondere als Kirche im ländlichen Raum ist uns wohl bewusst, welche Stabilität wir durch unsere Präsenz im Netz der oftmals labil gewordenen lokalen Infrastruktur noch haben“, betonte er. Die Berichte, die die Kirchengemeinden der Kreissynode vorgelegt hätten, erzählten in diesem Jahr von „hoffnungsvollen Aufbrüchen und stabilem Beteiligungsverhalten“, auch wenn es speziell bei der Frauen- und Seniorenarbeit aufgrund der Altersstruktur erkennbar bröckele.

    Schutz- und Präventionskonzept gegen sexualisierte Gewalt

    „Wir wissen, dass negative Schlagzeilen nicht selten das Mitgliedschaftsverhalten beeinflussen“, berichtete der Superintendent. Nicht unwahrscheinlich sei es, dass die Debatte um die Fälle von sexuellem Missbrauch in beiden großen Kirchen zur Austrittsneigung beitrüge. Ein von einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Pfarrerin Dr. Britta Jüngst entwickeltes Schutz- und Präventionskonzept wurde der Synode vorgestellt und zur Anwendung im Kirchenkreis empfohlen. Die Präventionsarbeit und die Schulung von Multiplikatoren werden folgen. „Als Kirche müssen wir ein Schutzraum für die sexuelle Selbstbestimmung sein“, unterstrich André Ost. „Wir müssen wachsam sein, dass wir in unseren verschiedenen kirchlichen Arbeitsbereichen keine blinden Flecken und keine Aufmerksamkeitsdefizite haben“, führte er aus.  

    Bildung nachbarschaftlicher Kooperationsräume

    Nach dem Synodenbeschluss im Sommer 2018 zur Bildung nachbarschaftlicher Kooperationsräumefür den Pfarrdienst sind erste Umsetzungsschritte vollzogen. Die Pfarrstelle in Lotte wurde zwar zu 100 % wiederbesetzt, allerdings hat sie in Zukunft einen 25 %-igen Dienstauftrag zur Förderung der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit. „Solche Konstruktionen wird es in Zukunft sicher öfter geben“ informierte André Ost die Synodalen. Dies habe den Vorteil, dass sich der Blick über die Grenzen der eigenen Gemeinde weite, Synergien könnten wachsen.

    Kirche für andere

    „Wenn man den Mitgliederbefragungen Glauben schenken darf, genießt die Kirche immer dort die höchste Wertschätzung, wo sie wahrnehmbar ‚Kirche für andere‘ ist“, unterstrich der Superintendent. Das christliche Glaubensbekenntnis sei in den Augen der Öffentlichkeit nur dann etwas wert, wenn es sich in entsprechenden Taten manifestiere. „Darum“, so Andre´ Ost, „stehen unsere diakonischen Hilfsangebote besonders hoch im Kurs“. Deswegen sei es nicht verwunderlich, dass sich die Kirche auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszuwanderung 2015 zu besonderem Engagement herausgefordert sah und ein Teil der Willkommenskultur wurde. „Inzwischen ist das gesellschaftliche Klima beim Thema Zuwanderung deutlich rauer geworden. Die Migrationsdebatte bestimmt den Ausgang von Wahlen und ist zum Hauptthemenfeld der populistischen Auseinandersetzung geworden“, beklagte er. Dies habe zur Folge, dass sich heute weniger diejenigen rechtfertigen müssten, die das Recht auf Asyl offen in Frage stellten als diejenigen, die sich nach wie vor für Humanität und Bleiberecht einsetzten.

    Kirche und Migration

    Die Hauptvorlage der EKvW „Kirche und Migration“, die auf der Landessynode im November 2018 vorgestellt wurde, ist eine Art Bestandsaufnahme zum Umgang mit dem Thema Migration und Integration in der Landeskirche. Sie verdeutlicht das Gewicht, das dieser Themenbereich in den letzten Jahren gewonnen hat, auch im Kirchenkreis Tecklenburg. Davon zeugen die Gemeindeberichte zur diesjährigen Sommersynode, die alle einen Abschnitt zu den vor Ort in den Kirchengemeinden gemachten Erfahrungen enthalten. „Die gesellschaftliche Herausforderung der Flüchtlingsaufnahme hat keine Kirchengemeinde unberührt gelassen. In unterschiedlicher Intensität sahen sich unsere Gemeinden herausgefordert“, berichtete André Ost. Er habe eine große Offenheit zur Aufnahme und Hilfeleistung erlebt. „Ich bin ausgesprochen dankbar dafür, dass wir unser Christsein nicht heimatbezogen verengt, sondern in globaler Verantwortung verstehen“, betonte er.  

    Starke Flüchtlingsinitiativen im Kirchenkreis Tecklenburg

    „Besonders hervorzuheben sind die starken, besonders nachhaltig wirkenden Flüchtlings-initiativen in Ibbenbüren (Café International), Rheine (Landeskirchliche Gemeinschaft) und Schale“, so Ost. Insbesondere die Kirchengemeinde Schale sei in dieser Hinsicht ein Phänomen. „Wer hätte es dieser ländlich strukturierten Gemeinde zugetraut, eine solche Offenheit für die Situation von Geflüchteten aus aller Herren Länder zu entwickeln? Das Presbyterium hat sich zur Hilfeleistung entschlossen und zum wiederholten Male in begründeten Einzelfällen Kirchenasyl gewährt“, berichtete der Superintendent. In einem zivilgesellschaftlich-kommunalem Schulterschluss werde gelebt, was uns heute als Folge der Globalisierung vor Augen gestellt werde: „Es kann nicht angehen, dass wir lediglich die Früchte globalisierten Wirtschaftens ernten möchten, uns für die Folgen weltweiter Krisen aber nicht verantwortlich fühlen“, machte er deutlich.

    Radikalisierung staatlicher Flüchtlingspolitik

    Der Gemeindebericht aus Schale spricht von einer deutlich wahrnehmbaren Radikalisierung staatlicher Flüchtlingspolitik. Humanitäre Gesichtspunkte spielten bei der Beurteilung von Bleiberecht immer weniger eine Rolle. Wo vor zwei Jahren noch im Sinne einer Schutzbedürftigkeit entschieden wurde, erfolge jetzt immer häufiger ein Abschiebebescheid.

    André Ost dazu: „Wir sind jetzt wieder genau dort, wo wir in der Asylgesetzgebung vor 2015 waren: Die Dublin-Verordnung ist wieder in Geltung gesetzt. Das bedeutet, dass ein Asyl-verfahren in dem Land durchzuführen ist, wo ein Geflüchteter erstmals europäischen Boden betreten hat. Deutschland hält sich damit zunehmend schadlos. Die Flüchtlingszahlen in unserem Land werden dadurch drastisch gesenkt, auf Kosten der Länder an den EU-Außengrenzen. Das weltweite Flüchtlingsproblem ist damit allerdings in keinster Weise gelöst, es wird uns nur vom Leibe gehalten“, kritisiert er. 

    Weltweit sind 70 Millionen Menschen auf der Flucht

    Wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, der UNHCR, soeben veröffentlicht hat, sind weltweit über 70 Millionen Menschen auf der Flucht. Nur 9 % davon kommen nach Europa. „Einer Kirche, die ihre Glaubensgrundlage nicht als eine Frage der nationalen Identität, sondern im Lichte weltweiter Verantwortung betrachtet, wird es nicht egal sein können, wenn sich vor den Grenzen des reichen Europa humanitäre Katastrophen ereignen“, so Ost. Auch wenn die Sorge um die Stabilität unserer Demokratie angesichts der Wahlerfolge der Rechtspopulisten sicher nicht unberechtigt sei, dürften sich Christen keine Scheuklappen aufsetzen.

    Klimaschutz

    „Eine ‚Kirche für andere‘ muss bereit sein, über den engen Horizont der eigenen Ansprüche hinauszusehen und sich mit den Folgen der eigenen Lebensweise für Mit- und Umwelt auseinanderzusetzen“, betonte der Superintendent. Dies gelte insbesondere auch für das bedrängende Thema des Klimaschutzes, das insbesondere die junge Generation in der „Fridays for future“-Bewegung stark berühre.

    Den Superintendentenbericht zum Download finden Sie hier: https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

     

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    news-369Wed, 03 Jul 2019 14:32:29 +0200Kreissynode Tecklenburg befasste sich unter anderem mit Schutzkonzept Sexualisierte Gewalt und der Hauptvorlagehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kreissynode-tecklenburg-befasste-sich-unter-anderem-mit-schutzkonzept-sexualisierte-gewalt-und-der-h/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0b24d2d6e4ad2d8e62e1844d3fbd1446Die Kreissynode Tecklenburg hatte am 1. Juli in Ladbergen eine komplexe Tagesordnung zu bearbeiten. Die 90 Synodalen befassten sich vormittags mit einem Schutzkonzept Sexualisierte Gewalt. Nachmittags standen die Hauptvorlage „Kirche und Migration“ sowie Beschlüsse zu den Stellungnahmeverfahren der Landeskirche und anderen Themen auf der Agenda.Eröffnet wurde die Synode mit einem Gottesdienst in der Ev. Kirche in Ladbergen, in dem Pfarrer Dr. Jean Gottfried Mutombo, Regionalpfarrer der MÖWe (Amt für Mission, Ökumene und Weltmission) die Predigt hielt.

    Mehr Kooperation zwischen den Gemeinden

    Bürgermeister Udo Decker-König, Ladbergen, hob in seinem Grußwort an die Synodalen das gute Miteinander der Kommunalgemeinde mit der örtlichen Kirchengemeinde hervor „In die Bildung der nachbarschaftlichen Kooperationsräume ist Bewegung gekommen“, stellte Oberkirchenrätin Petra Wallmann (EKvW) in ihrem Grußwort fest. Kirchliches Leben werde auf Dauer nur Zukunft haben, wenn zwischen den Gemeinden kooperiert werde. Dafür seien jetzt im Kirchenkreis erste Schritte gegangen worden. „Trotzdem wird es in einigen Jahren schwierig werden, die frei werdenden Pfarrstellen neu zu besetzen“, berichtete Petra Wallmann. Sie geht im Frühjahr 2020 in den Ruhestand und nahm zum letzten Mal an der Kreissynode Tecklenburg teil.

    Kreissynode Tecklenburg verabschiedet Schutzkonzept Sexualisierte Gewalt

    Im Rahmen der Sommersynode 2018 haben sich die Synodalen bereits mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs auseinandergesetzt. Eine Arbeitsgemeinschaft unter Vorsitz von Pfarrerin Dr. Britta Jüngst erhielt den Auftrag, Bausteine für ein Schutzkonzept zusammenzutragen. Auf der diesjährigen Synode stellte sie den Synodalen das Konzept vor. Mit dem einstimmig gefassten Beschluss verpflichtet sich der Kirchenkreis dazu, für einen wirksamen Schutz vor allen Formen der Gewalt, insbesondere vor Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung, einzusetzen und auf Aufklärung und Hilfe zur Unterstützung Betroffener hinzuwirken. Selbstverpflichtungserklärungen für alle Arbeitsverträge werden im Kirchenkreis auf Grundlage dieses Beschlusses zum Standard erhoben. Der nächste Schritt wird die Entwicklung eines Präventionskonzepts sein, um alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Kirchenkreis durch Schulungen zu sensibilisieren. „Die Evangelische Kirche wirkt zwar liberaler und offener als die katholische Kirche“, sagte Britta Jüngst vor der Synode, das heißt jedoch nicht, dass es hier keinen Missbrauch gibt“.

    Synodale sprechen sich für eine gerechte Teilhabe von Migranten aus

    Migration und Flüchtlingsarbeit spielen im Kirchenkreis Tecklenburg eine wichtige Rolle. Viele Gemeinden, Gruppen und Initiativen engagieren sich und unterstützen ausländische Mitbürger im Alltag. „Ich möchte Ihnen Geschmack machen, in den Kirchengemeinden mit der Hauptvorlage der EKvW zum Thema Kirche und Migration zu arbeiten“ appellierte Pfarrer i.R. Reiner Ströver, Synodalbeauftragter für Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis, an die Synodalen. In einem einstimmig gefassten Beschluss bei drei Enthaltungen unterstützten die Synodalen unter anderem einen Antrag an die Bezirksregierung Münster, für die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Ibbenbüren einen Beirat einzurichten.

    Kirchenparlament beschließt die Änderung der Kreissatzung des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg

    Um den Betriebsübergang von der eigenständigen zur zukünftigen gemeinsamen Verwaltung der drei ev. Kirchenkreise Tecklenburg, Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken rechtzeitig auf den Weg zu bringen, wurde die Kreissatzung des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg geändert. Die geplante Fusion der drei kreiskirchlichen Verwaltungen ist für den 1. Januar 2020 terminiert. In diesem Zuge wird das eigenständige Kreiskirchenamt, das derzeit in Lengerich seinen Sitz hat, aufgelöst, die Verwaltungsgeschäfte werden auf den Verband der drei Kirchenkreise übertragen.

    Prozess des Zusammenwachsens der drei Verwaltungen

    Marlies Beckemeyer, die stellvertretende Leiterin der zukünftigen gemeinsamen Verwaltung, stellte den Synodalen den Prozess des Zusammenwachsens der drei Verwaltungen vor. Der Bezug des neuen Verwaltungsgebäudes am Coesfelder Kreuz in Münster ist für den Spätsommer 2020 geplant.

    Kreissynode Tecklenburg beschließt Zuschuss für den Bau des neuen Gemeindehauses der Ev. Kirchengemeinde Lengerich in Höhe von 1 Mio. €

    Das Martin-Luther-Haus, Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Lengerich, ist in die Jahre gekommen. Mehrere Gutachten belegen einen großen Sanierungsstau. Das Baureferat der Landeskirche empfiehlt den Neubau eines kompakteren Gemeindehauses statt der Sanierung der bestehenden Bausubstanz. Durch den bevorstehenden Auszug der kreiskirchlichen Verwaltung stellt sich die Frage der Nachnutzung des gesamten Gebäudekomplexes. Die Kreissynode beschloss die Bezuschussung eines Gemeindehausneubaus aus der Finanzgemeinschaft des Kirchenkreises einstimmig bei acht Enthaltungen in Höhe von maximal 1,0 Mio. €.

    Stellungnahmeverfahren zu landeskirchlichen Gesetzesvorhaben

    Die Kreissynode war darüber hinaus mit einigen Stellungnahmen zu landeskirchlichen Gesetzesvorhaben befasst, über die im November die Landessynode entscheiden wird. Zu dem Entwurf eines neuen Pfarrstellenbesetzungsgesetzes gab es überwiegend Zustimmung. Die vorgesehene Befristung von Pfarrstellen im funktionalen Dienst auf acht Jahre wurde allerdings kritisch gesehen.

    Kirchliche Trauungen sollen nach einem Vorschlag der Landeskirche allen Paaren ermöglicht werden, die nach deutschem Recht eine Ehe eingegangen sind. Damit sollen zukünftig auch gleichgeschlechtliche Paare getraut werden können. Auch dazu erteilte die Synode ihre Zustimmung.                               

    Schließlich wurde auch die Vorlage zum Abendmahl einstimmig angenommen. Der neue Gesetzentwurf sieht vor, dass jetzt allen Getauften, somit auch Kindern, die Teilnahme am Heiligen Abendmahl ermöglicht wird. Zur Feier des Abendmahls wird sowohl Wein als auch Traubensaft gleichwertig zugelassen.

     

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    news-367Wed, 03 Jul 2019 14:30:00 +0200Der Abschied fällt allen schwer - Manfred Kubiczek geht nach 35 Jahren an der JUBI in den Ruhestandhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-abschied-faellt-allen-schwer-manfred-kubiczek-geht-nach-35-jahren-an-der-jubi-in-den-ruhestand/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=791589ef1a1e1949f6481cce82501e9e„Selbst vertrauenswürdig zu sein und dieses Vertrauen an andere weiterzugeben, das zeichnet die Arbeit von Manfred Kubiczek aus, der 35 Jahre Pädagogischer Leiter der Jugendbildungsstätte Tecklenburg war“, betonte Superintendent André Ost im Rahmen der Abschiedsfeier. Gute Konzepte zu entwickeln, pädagogisch am Puls der Zeit zu bleiben und die Handlungsorientierung seien ihm wichtig gewesen. Bei seinem Amtsantritt 1984 sei die JUBI noch in der Aufbauphase gewesen. Horst Waldmeyer, der schon vorher das Haus leitete, habe mit Manfred Kubiczek ein starkes Führungsduo gebildet. Die JUBI sei durch Kubiczeks Initiative zu einem außerschulischen Lernort herangewachsen. „Auch für Trends wie die Erlebnispädagogik oder die Einrichtung eines Medienkompetenzzentrums hat er immer den „richtigen Riecher gehabt“, unterstrich der Superintendent. An Marilena Bekierz, seit dem 1. Juni Nachfolgerin in der pädagogischen Leitung, gerichtet meinte Ost: „Sie sind eine tolle Nachfolgerin mit eigenen Vorstellungen und neuen Ideen“. Für Wechsel und Neubeginn wünschte er Gottes Segen.  

    Die Feier war mit viel Liebe vorbereitet worden. Viele ehemalige Honorarkräfte, Mitarbeitende und Jugendreferenten aus dem Kirchenkreis waren gekommen, um Abschied von ihrem geschätzten Kollegen zu nehmen. An der Kletterwand, geschmückt mit einem Transparent mit den Worten “Danke Manni für die tolle Zeit“ wurde die Feier mit Posaunenmusik eröffnet. „Du hast uns die Wände hochgeschickt, nicht nur im wörtlichen Sinne, wir sind in unsere Ausbildung geklettert, gemeinsam mit unzähligen Teilnehmenden“, meinte Marilena Bekierz. Sie bedankte sich bei Manfred Kubizczek im Namen der Honorarkräfte.

    Schmunzelnd erinnerten die Mitarbeitenden des Hauses daran, dass Manfred Kubiczek mittags mit Vorliebe in die Küche gekommen sei und die selbstgebackenen Plätzchen genossen habe. Zum Abschied schenkten sie ihm Gläser mit diesen Köstlichkeiten, kredenzt mit charakteristischen Worten: „Du bist unverwechselbar, integrativ, impulsiv und explosiv, der erfahrene Erlebnispädagoge, der Kräuterspiralen-Designer und kreative Kletterer“.

    Heinz Gerd Wanning dankte Manfred Kubiczek im Namen der Hauptamtlichen in der Ev. Kinder- und Jugendarbeit: „Du warst immer da, wenn es Fragen und Unsicherheiten gab. Du hast uns Tipps und Ratschläge gegeben“, so der Jugendreferent. Er habe eine AG für Pfarrer und Jugendreferenten zur Konfirmandenarbeit ins Leben gerufen, die heute noch Spuren hinterlasse. Etwas ganz besonderes sei der erste internetfähige Computer der JUBI gewesen. „Wir haben Bullis ausgeliehen, damit die Jugendlichen dort erste Erfahrungen mit dem Web machen konnten“. Das neue Konzept in der Konfirmandenarbeit habe besonders in der Kirchengemeinde Ibbenbüren Früchte getragen, berichtete Pfarrer Reinhard Lohmeyer. „Heute arbeiten bei uns 120 Jugendliche nach ihrer Konfirmation in der Jugendarbeit mit“. Manfred Kubiczek habe hier durch seine Mitarbeit wertvolle Impulse gesetzt.

    „Als Du zu uns kamst, begann für die JUBI eine neue Epoche“ erinnert sich sein früherer Kollege Horst Waldmeyer. Mit der Anerkennung des Landes NRW als Jugendbildungsstätte habe 1984 die zweite Pädagogenstelle eingerichtet werden können. Obwohl ihn nur ein alter Schreibtisch und die Aufgabe, sich um Schüler zu kümmern, erwartete, habe sich Manfred Kubiczek mit viel Engagement und guten Ideen den neuen Herausforderungen gestellt. Themen wie Ökologie, Bewahrung der Schöpfung und die Projektarbeit seien ihm wichtig gewesen. Auch in den Bereichen Arbeitskreis Jugendarbeit und Schule der EKvW, der Ev. Jugendkonferenz Westfalen und dem Europäischen Freiwilligendienst habe er für die JUBI Präsenz gezeigt und sich engagiert.

    Dr. Thorsten Jacobi, Schulreferent der Kirchenkreise Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken, dankte Manfred Kubiczek im Namen des kreiskirchlichen Pädagogischen Ausschusses, in dem Man-fred Kubiczek über viele Jahre Mitglied war.

    „Manfred, Du hast viele Feuer entfacht. Du hast Deine Arbeit sehr lebendig, aktiv und vom Herzen her gestaltet“ sagte Dirk Schoppmeier, Leiter der Jugendbildungsstätte. Er habe allen eine einladende Atmosphäre geschaffen und nötige Freiräume zum Arbeiten gegeben.

    „Viele Kinder und Jugendliche haben aus Ihrer Arbeit etwas für ihr Leben mitgenommen“ betonte Stefan Zimmermann, Geschäftsführer der JUBI, in seinem Grußwort. Es sei dabei immer um die Frage des Vertrauens gegangen. Doch nicht nur für die Erlebnispädagogik habe Manfred Kubiczek sich stark gemacht. „Eine Anlage zum Bogenschießen hat ihm immer vorgeschwebt, doch das hat nicht geklappt“, so Zimmermann weiter. Augenzwinkernd überreichte er ihm zum Abschied einen Bogen mit Pfeilen und Anfänger-Equipment.

    Mit einem reichhaltigen Buffet stellte die Küche der JUBI ihre Künste bei den Gästen unter Beweis. In lockerer Atmosphäre klang der Sommerabend aus.

    Text: Christine Fernkorn

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    news-364Thu, 27 Jun 2019 09:24:04 +0200Film „Newcomers“ zeichnet eindringliches Bild von Fluchterfahrungen, aber auch von Sehnsucht und Hoffnunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/film-newcomers-zeichnet-eindringliches-bild-von-fluchterfahrungen-aber-auch-von-sehnsucht-und-hof/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=72e074e34d8145471f2a5c1e78406f19„Ich hab so oft gehofft, dass wir überleben“, „Weil ich ein Mädchen bin, und nur afghanische Jungen alles dürfen“, „Ich habe hauptsächlich gelernt, wie schlecht manche Menschen sein können“, „Mein Körper war fast komplett durchlöchert“ oder „Die Angst, verhaftet zu werden, war größer als die Angst vor dem Tod“. Es sind Sätze wie diese, die in der letzten Juniwoche im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Westerkappeln niemanden kalt lassen.Ausgesprochen werden sie von 29 Kindern, Frauen und Männern, die ihre Heimat in Afghanistan, Syrien, im Iran, in Palästina, im Libanon, in Guinea und im Sudan verlassen haben und heute in Berlin, Hamburg, Osnabrück, Duisburg, Sonthofen, Göttingen und anderen Orten in Deutschland leben. Auch eine Frau, die sich an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert, und ein Mann aus der ehemaligen DDR, der nach dem Fall der Mauer eine neue Heimat in der Bundesrepublik fand, kommen in dem Film zu Wort.

    „Newcomers“ ist ein Film, der es in sich hat. Eine gute Stunde lang erzählen Menschen ihre Geschichten. Auf Einladung der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und des Vereins Wabe Westerkappeln sahen ihn rund 30 Frauen und Männer. Menschen aus Syrien, der Türkei, aus Deutschland und anderen Ländern stellten sich in Westerkappeln den unter die Haut gehenden Interviews und kamen später ins Gespräch, miteinander und mit dem Regisseur Ma'an Mouslli.

    Er habe Flüchtlinge als „normale“ Menschen zeigen wollen, erklärt der Regisseur, der vor fünf Jahren aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, warum ihm sein Film so sehr am Herzen lag. Mit kleinem Budget, vielen Ehrenamtlichen und der Unterstützung des Vereins „Exil - Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge“ sowie des Caritasverbandes hat er 100 Interviews mit Menschen aus acht Ländern und in fünf Sprachen gedreht. Aus den 400 Stunden Filmsequenzen wurde am Ende eine gute Stunde Film.

    Ein Film, in dem Menschen ihre Geschichten erzählen. Der erste Schritt zur Integration sei nicht, Deutsch zu lernen oder Arbeit zu haben, sondern jemandem seine Geschichte erzählen zu können, ist der Regisseur überzeugt. In der Dokumentation erzählen Junge und Alte, Frauen und Männer, Muslime und Christen, Homosexuelle und Menschen mit Behinderung, was sie erlebt haben und was sie sich für die Zukunft wünschen.

    Ma'an Mouslli inszeniert die Interviews sehr schlicht. Der Zuschauer sieht lediglich den Kopf der Sprechenden vor schwarzem Hintergrund. Das ist sehr eindrucksvoll, weil es den Blick auf das Wesentliche konzentriert. „Der Zuschauer soll in die Augen sehen und durch nichts abgelenkt werden“, erklärt der Regisseur, wie er seine Inszenierung verstanden wissen will.

    „Newcomers“ heißt nicht nur der Film. Beim Namen hat sich der Regisseur bei der jüdischen Theoretikerin Hannah Arendt inspirieren lassen, die sich nach ihrer Flucht aus Deutschland in den Vereinigten Staaten selber als „Newcomer“ sah. Ma'an Mouslli spricht ebenfalls lieber von „Newcomers“, wenn er von den Menschen spricht, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und heute in Deutschland oder einem anderen sicheren Land leben und im Idealfall nicht nur im wörtlichen Sinn angekommen sind.

    Der Film zeichnet ein eindringliches Bild von Fluchterfahrungen, von Ängsten, Leid und Sorgen, aber auch von Wünschen, Sehnsucht und Hoffnungen der Menschen, die nichts lieber möchten, als „normal“ zu sein und eine gute Zukunft zu haben.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-363Wed, 26 Jun 2019 08:11:46 +0200Diakonisches Werk im Kirchenkreis Tecklenburg auf gutem, stabilem Kurshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/diakonisches-werk-im-kirchenkreis-tecklenburg-auf-gutem-stabilem-kurs/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4f7d394c9dd4ddd8926ac468344b5617„Viele Menschen haben heute das Gefühl, nicht gehört zu werden. Sie fühlen sich an den Rand gedrängt in einer immer unübersichtlicheren Welt, in der das Tempo steigt und Gerechtigkeit auf der Strecke zu bleiben droht“, betonte Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Tecklenburg, im Rahmen der Mitgliederversammlung. „Doch jede Lebensgeschichte hat das Recht, gehört zu werden“, unterstrich er. Das Motto des Jahresberichts 2018 der Diakonie heißt „Unerhört“ und bezieht sich auf die bundesweite Kampagne der Diakonie Deutschland. „Die Kampagne will wachrütteln und zugleich aufzeigen, dass die Diakonie zuhört, Lösungen bereithält und für eine offene und vielfältige Gesellschaft eintritt“, so Zimmermann weiter. Eröffnet wurde die Mitgliederversammlung in der Jugendbildungsstätte Tecklenburg mit einer Andacht von Pfarrerin Elke Böhne, Mitglied des Verwaltungsrats, in der sie Bezug auf das Kirchentagsmotto „Was für ein Vertrauen“ nahm.

    Wirtschaftlich stabil aufgestellt

    „Wirtschaftlich sind wir sehr stabil aufgestellt“ freute sich der geschäftsführende Vorstand. Ausdrücklich dankte er allen Mitarbeitenden, den Kirchengemeinden und Sammlerinnen der Sommersammlung für ihre Unterstützung. In den letzten 16 Jahren hätten sich Umsatz und die Mitarbeitendenzahl im Diakonischen Werk im Kirchenkreis Tecklenburg e.V. verdoppelt. Die Diakonie befinde sich in einem permanenten Anpassungsprozess. In der ambulanten Pflege gebe es massive personelle und strukturelle Herausforderungen, berichtete er. Seit der Einführung der Pflegegrade sei eine Steigerung der Leistungsbezieher zu beobachten. Die Diakonie versuche, da nachzusteuern. Ein neues, wichtiges Angebot biete die im März 2019 eröffnete Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Rheine. Sie ergänzt das Angebot des Frauenhauses und der Fachberatung für Frauen. „Das ist etwas Besonderes, andere Diakonischen Werke haben solch ein breites Angebot in diesem Bereich nicht“, informierte der Geschäftsführer die Mitglieder.

    Personeller Wechsel

    Er dankte Heinrich Ahlers-Kremer, dem Leiter der Suchtberatungsstelle, für sein langjähriges Engagement: „Mit besonderer Liebe haben Sie viel für diese Menschen geleistet“ dankte Stefan Zimmermann dem Sozialpädagogen, der im Juli 2019 in den Ruhestand verabschiedet wird. Er habe die Suchtberatung zu einem Kompetenzzentrum entwickelt. Die Nachfolge in der Leitung tritt Ulla Voß-Joubert an. Auch Friedrich Thoss, der Leiter des Beratungszentrums Lengerich, wechselt in den Ruhestand. „Friedrich Thoss und Heinrich Ahlers-Kremer sind ganz besonders die Motoren des Zusammenwachsens im Beratungszentrum“ betonte Zimmermann.

    Die erfüllende Seite des Pflegeberufs wahrnehmen

    „Wir sollten in der Pflegedebatte nicht immer nur das Negative hervorheben, sondern auch die positiven Seiten eines erfüllenden Berufs hervorheben. Nur mit motivierenden Botschaften wird es uns gelingen, junge Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern“, so Stefan Zimmermann. Beispielhaft zeigte er ein You tube-Video des Bayerischen Rundfunks, in dem ein Redakteur in die Rolle eines Altenpflegers schlüpft und erlebt, wie bereichernd die Begegnung mit den Senioren sein kann.

    Erfreuliches Jahresergebnis 2018

    „Wir blicken auf ein erfreuliches Jahresergebnis zurück“, freute sich Superintendent André Ost, Vorsitzender des Verwaltungsrats. Dies lasse sich nicht nur an den wirtschaftlichen Kennzahlen ablesen, sondern an der Anzahl der Mitarbeitenden und der Vielfalt der Angebote des Diakonischen Werks. Im Mai sei der Verwaltungsrat gemeinsam mit dem Vorstand zu einem Perspektiv-Workshop „Zukunftstag Diakonie 2030“ zusammengekommen. Mit Unterstützung der Unternehmensberatung „Contec“ seien die Stärken und Schwächen des Werks analysiert worden. Die Diakonie könne mit einer guten Verankerung in der Region und dem Kirchenkreis punkten. „Wir haben ein vielfältiges und differenziertes Leistungsangebot, eine gute Leitung, eine solide Finanzlage und transparente Strukturen. Auch ein gutes Betriebsklima und motivierte Beschäftigte zeichneten die Diakonie aus.

    Zukünftige Herausforderungen

    „Doch trotz guter Verankerung in der Region ist die Angebotsstruktur nicht in allen Regionen des Kirchenkreises vertreten“, führte Ost aus. Wirtschaftlich sei die Diakonie stark vom Kernarbeitsfeld ambulante Pflege abhängig. Eine weitere Schwäche sei, dass manche Bereiche von der Kirchen-steuerzuwendung des Kirchenkreises abhängig seien und unklar sei, wie stabil diese zukünftig seien. Herausforderungen der kommenden Jahre seien die Fachkräftegewinnung und -bindung, die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen sowie die strukturellen Herausforderungen in der eigenen Organisation.

    Amtszeit theologischer Vorstand

    Pfarrer Jürgen Nass, theologischer Vorstand des Diakonischen Werks, geht Ende Februar 2020 in den Ruhestand. Damit beendet er seine Tätigkeit in der Krankenhausseelsorge. André Ost informierte die Mitglieder darüber, dass er angeboten habe, auch über den Ruhestand hinaus übergangsweise noch für eine weitere Zeit für das Vorstandsamt zur Verfügung zu stehen. Er dankte Jürgen Nass für die Bereitschaft. In diesem Zusammenhang dankte der Vorsitzende des Verwaltungsrats auch für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Vorstand.

     

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    news-362Tue, 25 Jun 2019 07:39:17 +0200Der Funke sprang schnell über - Namibischer Chor "Thlokomela" tritt in Westerkappeln aufhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-funke-sprang-schnell-ueber-namibischer-chor-thlokomela-tritt-in-westerkappeln-auf/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1d7ae043e8343fe02a8ef3238b661a6f„Vorsicht, Ansteckungsgefahr“, heißt es üblicherweise. Als der namibische Chor Thlokomela jüngst zu Gast in Westerkappeln war, ließen sich viele freiwillig, ja sogar gerne anstecken. So schnell sprang der Funke von den jungen Leuten aus dem Land im Süden Afrikas über, dass sich die Teilnehmer von mehreren Workshops und zum Abschluss das Publikum eines Konzertes in der Stadtkirche den Rhythmen und der Lebensfreude der Gäste nicht entziehen konnten, und es wohl auch nicht wollten.Nicht nur die Jüngsten aus den evangelischen Familienzentren hatten einen riesigen Spaß daran, das Gelernte in der Kirche zu präsentieren, auch die Fünftklässler der Gesamtschule, die Konfirmanden, die Band „Kellerasse“ der Ledder Werkstätten und die Frauen und Männer eines freien Workshops waren mit Gesang, Tanz und Begeisterung dabei, als die Namibier unter der Leitung von Dawid Sauber zum gemeinsamen Auftritt in den Chorraum der Stadtkirche einluden.

    Da mochten auch die Menschen in den Kirchenbänken nicht mehr stillsitzen und sangen, klatschten und tanzten mit. So viel Temperament, Tempo und Action hatte das alte Gemäuer wohl selten erlebt. Mal nachdenkliche, mal überschäumende Songs, die die Afrikaner und die Westfalen gemeinsam und mit jeder Menge Spaß an der Bewegung sangen, transportierten eine Glaubens- und Lebensfreude, die so mitreißend war, dass manche Besucher ein wenig enttäuscht waren, dass nach zwei Stunden schon Schluss war. Mit nicht enden wollendem Applaus, Bravo-Rufen und stehenden Ovationen bedankten sich Konzertbesucher und Gastgeber bei den namibischen Gästen, die ihnen einen so intensiven Einblick in ihre Welt und in ihren Glauben gegeben hatten.

    Mit viel Geduld hatten die jungen Frauen und Männer an den Vortagen mit den Workshop-Teilnehmern eine Reihe von Liedern eingeübt, gewartet bis die für Europäer ungewohnten Klicklaute der afrikanischen Stammessprache Khoekhoegowab saßen. Was die Muttersprachler aus Namibia naturgemäß aus dem Effeff beherrschten, erarbeiteten sich die Westfalen mit einiger Mühe, noch mehr Gelächter und am Ende mit Erfolg. Davon konnten sich im Konzert unter dem Motto „Der Funke springt über“ alle überzeugen.

    Nach der Pause hatte der Chor aus Namibia die Bühne respektive den Chorraum für sich und entführte sein Publikum in die Zauberwelt afrikanischer Musik. Was die jungen Leute unter der Leitung von Dawid Sauber zeigten, war an Temperament und Tempo kaum zu überbieten und optisch wie akustisch ein Genuss.

    Was vor sechs Jahren mit einem Besuch des Posaunenchors der evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln in Namibia begonnen hatte, ist zu einem lebendigen, nicht nur musikalischen Austausch geworden, der seine Fortsetzung in diesem Sommer erleben wird, wenn das Bläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg in das Land im Süden Afrikas reisen wird.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-361Mon, 24 Jun 2019 15:03:41 +0200"Volle Kiepe" am Abend der Begegnung - Präsentation des Gestaltungsraums war voller Erfolghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/volle-kiepe-am-abend-der-begegnung-praesentation-des-gestaltungsraums-war-voller-erfolg/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7576ee61e03480b9f9b022e75cd1794c"Volle Kiepe" - so lautete das Motto der drei Münsterland-Kirchenkreise auf dem Abend der Begegnung, mit dem der Kirchentag in Dortmund eröffnet wurde. 17 Gruppen aus den Kirchenkreisen Münster, Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken präsentierten sich den zahlreichen Besuchern in der Betenstraße. Die Betenstraße, gelegen zwischen Friedensplatz und Marktplatz, erwies sich als idealer Standort: Zahlreiche Besucherinnen und Besucher drängten sich an den Mitmach- und Essensständen.

    Alle Teilnehmenden waren am Ende hochzufrieden. "Der Abend der Begegnung war für uns ein voller Erfolg", resümierte Öffentlichkeitsreferentin Maleen Knorr, die für die Gesamtorganisation des Gestaltungsraums zuständig war. Mit Unterstützung von Jugendreferent Thomas Flachsland und einem Team aus jugendlichen Helferinnen und Helfern konnte der Auf- und Abbau der Stände problemlos gemeistert werden. "Wir hatten ein super Team", so Knorr, "ohne den großen Einsatz der Truppe hätten wir die ganze Aktion nicht stemmen können."

    Text: Maleen Knorr

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    news-357Mon, 17 Jun 2019 16:43:41 +0200Lebendigkeit der weltweiten Ökumene wird im Gottesdienst spürbar - Dr. Jean Gottfried Mutombo predigthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lebendigkeit-der-weltweiten-oekumene-wird-im-gottesdienst-spuerbar-dr-jean-gottfried-mutombo-predig/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0bc9be3179095dcc6f72203e2b36ab8f„Wenn wir Partnerschaftsgottesdienst feiern, erleben wir die Verbundenheit mit Gott und unseren Geschwistern im Glauben in Namibia. Wir nehmen ihre Träume und Hoffnungen wahr und teilen ihre Freude mit ihnen“, so Dr. Jean Gottfried Mutombo in seiner Predigt zum Partnerschaftsgottesdienst des Ev. Kirchenkreises in der Ev. Kirche in Lienen. Der gebürtige Namibianer ist Regionalpfarrer des Amtes für Mission, Ökumene und Weltverantwortung (MÖWe) in Dortmund und in dieser Funktion auch zuständig für den Kirchenkreis Tecklenburg. Eine versöhnende Haltung und verbindende Wege seien Ausdruck der Stärke der christlichen Gemeinschaft, so Mutombo weiter. „Gottes Geist hat Kraft wie Wind und Feuer. Zwei Elemente der Natur: Symbole der Energiequelle und Lebendigkeit“. Der Geist Gottes wirke als verbindende Energie zwischen Menschen hier und weltweit, trotz ihrer Unterschiede. Nicht die Abwesenheit der Konflikte, Spannungen oder zahlreichen Herausforderungen, sondern die Fähigkeit, mit ihnen umzugehen und sie zu beseitigen, mache die Stärke der Gemeinschaft aus, so Mutombo.

    In Afrika werde abends am Ende eines Arbeitstages ein Feuer angezündet. Die Menschen kommen zusammen, tauschen sich aus, geben sich gegenseitig Hilfe und Ratschläge. So stehe das afrikanische Feuer für Hoffnung und Solidarität, für einen Versöhnungsort, berichtete der Regionalpfarrer. Die christliche Gemeinschaft erweitere den Horizont, überwinde kulturelle, nationale, soziale und intellektuelle Mauern. Sie öffne Räume der Begegnung, und lasse Unterschiede zur Bereicherung werden.

    Die afrikanische Freude am Glauben sprang auch schnell auf die Gottesdienstbesucher über. Das Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg unter Leitung von Ursula Maria Busch gestaltete den Gottesdienst engagiert und emotionsstark mit afrikanischen Liedern wie „Masithi Amen“, „Messiah ist the King oft Kings“ und „We are marching in the light of God". Schnell klatschten die Besucher freudig mit.

    Projekte der Partnerschaftsarbeit

    Annette Salomo, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees im Kirchenkreis Tecklenburg, informierte die Gäste über Projekte der Partnerschaftsarbeit: „Heute feiern die Christen im Ev. Kirchenkreis Wesel und im Kirchenkreis Otjiwarongo in Namibia zur gleichen Zeit Partnerschaftsgottesdienste gemeinsam mit uns und singen die gleichen Lieder“, berichtete sie. Alle drei Kirchenkreise verbindet seit über 35 Jahren eine starke Partnerschaft. „Wir sind sehr dankbar für diese Zeichen der Verbundenheit.“ Wechselseitige Begegnungen machen weite Teile der Partnerschaft aus, erklärte sie der Gemeinde. Im letzten Jahr ist sie mit Pfarrer Mutombo und Dirk Schoppmeier, dem Leiter der Ev. Jugendbildungsstätte, in den Gemeinden in Otjiwarongo zu Gast gewesen. Im Juli 2019 reist nun das Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg für zweieinhalb Wochen nach Namibia, um auf musikalischer Ebene in den Austausch zu treten. Die Vorfreude bei den Bläsern sei groß.

    #this is me

    Beim aktuellen Partnerschaftsprojekt mit dem Titel „this is me“ gehe es um den Austausch zehn junger Frauen aus Deutschland und Namibia. Sie treffen in diesem Jahr in den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel aufeinander. Im Mittelpunkt stehe die Frage, was es bedeute, heute als Frau in der Gesellschaft zu leben. Weitere Themen sind die Förderung der Gendergerechtigkeit und der Beitrag der Frauen zur Armutsminderung. „Die jungen Menschen werden ihre Träume und Wünsche formulieren“, berichtete Annette Salomo. Im Jahr 2020 findet ein weiterer Austausch in Namibia statt. Das Projekt erzielte im letzten Jahr den zweiten Partnerschaftspreis der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM). Im Herbst 2019 nimmt die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees an einer Konsultation mehrerer Partnerkirchen in Windhoek teil. Es wird dort darum gehen, die Partnerschaftsvereinbarung zu evaluieren und neu zu vereinbaren. Eine Frage der Tagung sei: Wo ist unser Glaube verankert? Pfarrerin Verena Westermann dankte den Bläsern und allen engagierten Helferinnen und Helfern, die Gottesdienst und Imbiss vorbereitet hatten und freute sich über die rege Teilnahme.

    Gäste aus Simbabwe

    Die ehemalige Schulreferentin der Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, Pfarrerin Kerstin Hemker, hatte Gäste aus Simbabwe mitgebracht. Sie nehmen, gemeinsam mit sechs weiteren Teilnehmenden aus Simbabwe am Kirchentag in Dortmund teil. Die beiden Frauen berichteten, dass es derzeit viele Probleme in Simbabwe gebe. Im Land herrsche Inflation. „In Simbabwe verdienen Lehrer monatlich ca. 30 € im Monat“, so Kerstin Hemker.

    Weltgebetstag

    Da Simbabwe 2020 im Mittelpunkt des Weltgebetstags steht, stellte sie ein Projekt vor, in dessen Rahmen Stoffe, die mit dem Weltgebetstagsmotto bedruckt sind, in Simbabwe produziert werden. Im Juli reist sie mit einer Frauengruppe dorthin und bringt die Stoffe mit nach Deutschland. Der Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken pflegt seit einigen Jahren eine Partnerschaft zur evangelischen Kirche in Simbabwe.

    „Mit diesem Partnerschaftsgottesdienst haben wir einen Bogen zu unserer jahrelangen Verbundenheit und den anstehenden Begegnungen geschlagen“, so Superintendent André Ost. Er bat Gott um seinen Segen für die Menschen, die in der Partnerschaft verbunden sind, und die weltweite Ökumene. Bei Kaffee, Kuchen und Suppe im schönsten Sonnenschein vor der Kirche klang der Gottesdienst aus. Anschließend lud das Blechbläserensemble noch zu einem Konzert in die Kirche ein.

    Bericht: Christine Fernkorn

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    news-354Tue, 11 Jun 2019 10:42:59 +0200Das Pfingstwunder von Jerusalem feiern - Ökumenischer Gottesdienst unter freiem Himmelhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-pfingstwunder-von-jerusalem-feiern-oekumenischer-gottesdienst-unter-freiem-himmel/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=36f7602ce5bd4b2565e43d63311610c8Am Pfingstmontag öffnet die gut erhaltene Korn-und Ölmühle der Familie Overmeyer in Hopsten-Halverde traditionell die Türen für Besucher. Zum „Deutschen Mühlentag“ hatte der Heimatverein ein schönes Programm rund um alte Handwerkskunst vorbereitet. Das Fest begann am Morgen mit einem ökumenischen Gottesdienst unter grünem Blätterzelt. Der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde Hopsten-Schale unter Leitung von Paulina Wendland gestaltete vor über 100 Besuchern den stimmungsvollen musikalischen Rahmen.

    Annette Wendland, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Schale, und Birgit Rövekamp-Bruns, Pastoralrefentin der katholischen Gemeinde St. Peter und Paul aus Halverde, thematisierten die Bedeutung jedes einzelnen Menschen für die Gemeinschaft sowie die Geburtsstunde der Kirche. Der Heilige Geist schaffe eine mutige Kirche und trage dazu bei, Barrieren in den Herzen niederzureißen, sagte Annette Wendland. „Einander verstehen, statt Grenzen ziehen - das ist Pfingsten“, hieß es im Tagesgebet. Die Lesung aus der Apostelgeschichte über das Pfingstwunder zu Jerusalem machte deutlich, dass der Heilige Geist ein Geist der Verständigung ist.

    Die Kirchen redeten derzeit zu leise, zu uneindeutig, gäben Skeptikern und Spöttern zu viel Raum, stellte Annette Wendland fest. „Wir sind alle Kinder Gottes und sollten mehr Ökumene wagen“, hob sie hervor. Der Gottesdienst endete mit den gemeinsamen Fürbitten beider Gemeinden und dem Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“. Anschließend konnten die Besucher frische Rosinenschnecken und Brot aus dem Steinofen kaufen, die historische Technik des Seildrehens kennenlernen und in der Mühle zuschauen, wie Hubert Overmeyer aus Raps Öl gewann. Oder sie konnten einfach nur die wunderschöne Umgebung am Flüsschen Aa genießen und miteinander reden.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-353Tue, 11 Jun 2019 10:20:08 +0200Gelungenes Konzert zum Stiftungsfest in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gelungenes-konzert-zum-stiftungsfest-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2a1813011241e7a4b66087df7c4bc392Klanggewaltig, festlich, einfach ein gelungenes Konzert zu einem besonderen Anlass: Auf diesen kurzen Nenner lässt sich bringen, was am Pfingstsonntagnachmittag im Rahmen des Stiftungsfestes der evangelischen Kirche in Ibbenbüren in der Christuskirche stattfand. Dabei präsentierte sich das Konzert herausgehoben vom übrigen Programm, das erst nach dem Gottesdienst um 18 Uhr begann; trotzdem war die Kirche bereits zum Konzert mehr als gut gefüllt.Nur wenige Proben hatte es zuvor für den eigens für das Stiftungsfest gegründeten Projektchor gegeben: Zwei Mal probten die Sänger einzeln, zwei Mal zusammen mit dem Jugendsinfonieorchester der Städtischen Musikschule. Das Orchester hatte eigens für den Stiftungsfestauftritt ein Probenwochenende in Meppen angesetzt, dann stand schon die Generalprobe an. Das Ergebnis jedoch konnte sich wirklich hören lassen, wenngleich der Mittelteil - das „Brandenburgische Konzert“ Nr. 5 von Johann Sebastian Bach - vielleicht doch ein wenig zu lang gewählt war.

    Vorausgegangen waren dem rein instrumentalen Mittelteil ein Kanon von Thomas Tallis, von KMD Christian Schauerte neu arrangiert, sowie ein Konzert für Flöte, Violine und Orchester von Antonio Vivaldi, im ersten Satz ergänzt um einen Chorpart: „Vivaldi hat nicht für Chor geschrieben. Gott sei Dank hatte ich ein wenig Zeit und habe das nachgeholt“, erklärte Schauerte mit launigen Worten, wie es zu dieser ungewöhnlichen Uraufführung kam. Während auf diese Weise im ersten Satz durchaus die sehr altersgemischten rund 70 Sängerinnen und Sänger im Vordergrund standen, begeisterten in den beiden folgenden Sätzen die Solistinnen Amelie Schoo (Querflöte) und Paula Elling (Violine) mit ihrem virtuosen Spiel das Publikum.

    Es folgte das besagte Bach-Konzert, ebenfalls mit Amelie Schoo und Paula Elling als Solistinnen, ergänzt von Christian Schauerte auf dem Cembalo. Auch hier gefiel man sich in einer launigen Einführung: „Es hätte fast von Vivaldi sein können“, befand Orchesterleiter Wolfgang Donnermeyer. Aber man könne durchaus auch Bernstein darauf singen, wie Christian Schauerte und das Orchester anschließend kurz augenzwinkernd demonstrierten.

    Einen Höhepunkt setzten vier junge Solistinnen, als sie das Allegro aus Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimento Nr. 9 anstimmten: Die beiden Querflötistinnen Lea Kiewitt und Carolin Bringemeier sowie die Klarinettistinnen Marielle Wilde und Hannah Kruse begeisterten mit sicherem Spiel und großer Ausdruckskraft, so dass der brausende, nicht enden wollende Applaus am Ende ihres Auftritts mehr als gerechtfertigt war.

    Als Kontrapunkt und gelungener Ausklang des rund 75-minütigen Konzertes gab es noch ein Medley aus Leonard Bernsteins „West Side Story“. Dabei wurden zwei Stücke vom Chor intoniert („Tonight“ und „America“), der Mittelteil jedoch wurde rein instrumental bestritten. Mit einer sehr energischen und großartigen Umsetzung, welche die Akustik der Kirche hervorragend auszunutzen wusste, verabschiedeten sich die Akteure klangreich vom begeisterten Publikum – aber nicht für lange, denn während des abendlichen Festgottesdienstes sorgten sie noch einmal (diesmal unter freiem Himmel bei leider deutlich schlechterer Akustik) für professionelle musikalische Untermalung.

    Text: Claudia Ludewig

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    news-352Tue, 11 Jun 2019 09:07:52 +0200Kirchengemeinde Ibbenbüren feiert „ekstatisches Fest“ in entspannter Atmosphärehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchengemeinde-ibbenbueren-feiert-ekstatisches-fest-in-entspannter-atmosphaere/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=db417bc7ff69023d3fc2badfd3853729Am Pfingstsonntag kamen Hunderte Besucher in Ibbenbüren zum Stiftungsfest auf dem kleinen Kirchplatz an der Südseite der Christuskirche im Herzen der Stadt zusammen. Das Motto des Gottesdienstes „... wir sind, was wir sind, durch den Wind...“ nahm Bezug auf das Pfingstwunder von Jerusalem. Die Lesung aus der Apostelgeschichte, vorgetragen von Jürgen Hecker, erklärte den tieferen Sinn des Themas durch das Erscheinen des Heiligen Geistes, der mit Brausen und Feuer in die Welt kam. „Wir werden bewegt, wir entwickeln uns - in positiver Verrücktheit“, so beschrieb Pfarrer Reinhard Lohmeyer das Wirken des Heiligen Geistes in seiner Gemeinde.

    Begonnen hatte das fröhliche Fest mit einem hinreißenden Konzert des Jugendsinfonieorchesters der Städtischen Musikschule Ibbenbüren und eines Projektchores in der Christuskirche. Schwungvoll dirigiert von Wolfgang Donnermeier und KMD Christian Schauerte meisterten die Musiker und Sänger das anspruchsvolle Programm mit Werken von Thomas Tallis, Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Leonard Bernstein mit Bravour. Die Solistinnen Amelie Schoo (Flöte) und Paula Elling (Violine) erhielten ebenso Extrabeifall wie das Bläserquartett mit Lea Kiewitt und Carolin Bringemeier an der Flöte sowie Marielle Wilde und Hannah Kruse an der Klarinette.

    Hoffnung und Erneuerung waren Absichten der Gründungsväter der Stiftung vor zehn Jahren. Reinhard Lohmeyer hob das umfassende Wirken hervor und nannte einige der größeren Projekte. Investiert wurde sowohl in Gebäude als auch in Menschen. Das gemeindeeigene „Haus Ibbenbüren“ auf der Insel Wangerooge, die Neugestaltung der Christuskirche, Sanierungen in der Matthäus- und Lukaskirche sowie Jugend- und Seniorenarbeit werden gefördert. Zudem ist die Stiftung einer der Gesellschafter der Hospizhaus Tecklenburger Land gGmbH. Oberkirchenrätin Petra Wallmann lobte die Vielzahl der geförderten Projekte. „Sie können sich glücklich schätzen, dass Sie hier viel mehr machen können, als mit Kirchensteuermitteln möglich wäre“, so Wallmann.

    Diese Grundhaltung wurde auch in dem Grußwort von Cornelia Ebert, Vertreterin der Stadt Ibbenbüren deutlich. Die Stiftung sei ein kreativer Weg, um künftige Herausforderungen stemmen zu können, stellte die Erste Beigeordnete fest. André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg, nahm den Text des Pfingstkanons von Thomas Tallis „Im Geiste sind wir aufgekratzt, sind durch den Wind auf diesem Platz“ noch einmal auf, den der Chor zuvor von Christian Schauerte begleitet, gesungen hatte. „So unbegreifbar und unanschaulich dieser Heilige Geist auch ist, so wertvoll ist er doch für unseren Glauben“, betonte Ost. Der Geist Gottes sei der Geist der Wahrheit, der Kraft, der Liebe und des Friedens, sagte er in seiner Predigt. Darin ging er zudem konkret auf die Ziele der Stiftung ein: Dem Wort Gottes Raum geben und dem Traum von Kirche Leben geben.

    Dass der Geist von Pfingsten bewegt, erfrischt und Menschen zusammenführt, war in Ibbenbüren am 9. Juni wunderbar zu erleben. Die Menschen erfreuten sich gemeinsam an wunderbarer Musik, Gebet und Gesang. Stärkung versprach das „längste Salatbuffet der Stadt“ mit 65 Köstlichkeiten aus allem, was Küche und Garten hergaben, Currywurst vom Förderverein Matthäuskirche und Getränke vom Aktivmännerkreis. Die Aufführung der Rabatz-Theaterwerkstatt führte vor Augen, wie Jugendliche durch gezielte Förderung zu Höchstleistungen angespornt werden.

    Joelle Luck und Carlotta Weigert spielten großartig das Stück „Efeu und die Dicke“ von Mauro Guindani. Christian Schauerte hatte die „pfingstliche Sprachverwirrung“ wörtlich genommen, zwei Chörale verfremdet und die Neuschöpfung Alpha-Centaurisch genannt - Odaba, Tahi! Hi Bata, odaba! Odaba, Tahi ungu. „Der Stern Alpha Centauri ist im Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams der Sitz des örtlichen Planungsbüros. Das schien mir das passend für das Stück, in dem eine Behörde auftaucht“, schilderte der Kirchenmusikdirektor seine Idee. Die Jugendlichen ließen sich von der Band „G-Rock“ der Matthäusgemeinde mit aktuellen Chart-Titeln und Pop-Klassikern verwöhnen. Am späten Abend waren vom Turm der Christuskirche Bläserklänge, gespielt vom Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg, zu hören. Damit ging ein ebenso würdevolles wie beschwingtes Fest in entspannter Atmosphäre zu Ende, das den Besuchern sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

    Text: Brigitte Striehn

    Weitere Fotos finden Sie hier: https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/presseportal/bildstrecken/

     

     

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    news-351Tue, 11 Jun 2019 08:53:51 +0200Konfi-Kids besuchen Diakoniestation Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/konfi-kids-besuchen-diakoniestation-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cd2cb6f33f56ef5136b32f46bf13feb9Erst lernten die Konfi-Kids das biblische Gleichnis vom barmherzigen Samariter kennen, in dem es ums Helfen und um Nächstenliebe geht. Dann besuchten die gut 40 Kinder, die am ersten Jahr des Konfir-mandenunterrichts vorgezogen während des 4. Schuljahres teilnehmen, die Diakoniestation Lengerich. Mit Pastorin Sigrid Holtgrave und Jugendmitarbeiterin Jona- Frauke Mey machten sie sich in Gruppen auf den Weg. In der Diakoniestation wurden sie von der Leiterin Dagmar Schwermann und Schwester Anja Frömberg empfangen. Sie informierten die interessierten Kinder über die tägliche Arbeit der Schwestern und Pfleger der Station. Besonders interessant wurde es für die kleinen Besucher, als Dagmar Schwermann und Anja Frömberg ganz praktisch Pflegehilfsmittel im Gebrauch vorstellten wie einen Personenlifter und ein Pflegebett. Da drängelten sich die Freiwilligen, die einmal im Bett liegen oder sich mit dem Lifter transportieren lassen wollten. Nach dem Besuch der Diakoniestation waren sich die Konfi-Kids Max und Julian einig: „Wie gut, dass es Menschen gibt, die kranken Leuten helfen.“  

    Text: Pfarrerin Sigrid Holtgrave

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    news-350Fri, 07 Jun 2019 09:49:12 +0200Der KircheKulturKonzertKalender 2-2019 ist erschienen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/der-kirchekulturkonzertkalender-2-2019-ist-erschienen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=026e739668161713986e881a5ab1f020Der KircheKulturKonzertKalender 2-2019 ist erschienen. Er informiert über Konzerte und Kulturveranstaltungen im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, beispielsweise über das Improvisationsfestival imbbpro in Ibbenbüren(im Juli) und zwei Konzerte zum Abschluss des Projekts "A 1 Frieden erfahren" in Tecklenburg (im Oktober).

    Den kompletten Kalender zum Download finden Sie hier:

    https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/fileadmin/user_upload/Downloads/KircheKulturKonzertKalender_2-2019.pdf

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    news-347Wed, 05 Jun 2019 13:13:06 +0200Sprachkurse fördern die Integration - Informationen über Flüchtlingsarbeit in Hopsten-Schale http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sprachkurse-foerdern-die-integration-informationen-ueber-fluechtlingsarbeit-in-hopsten-schale/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=90c499acd46dbeb13b9f7c5479641257In Hopsten-Schale informierte sich Ende Mai Andrea Stullich, Abgeordnete im Landtag von Nordrhein-Westfalen, über die Betreuung von Geflüchteten. Zu dem Gespräch eingeladen hatte der Regionalsekretär für die Katholische Arbeiterbewegung (KAB) Nordmünsterland, Josef Mersch. Im Gemeindehaus der evangelischen Kirche hatte die Politikerin aus Rheine Gelegenheit, in Sprachkursen mit den Teilnehmern aus verschiedenen Ländern zu diskutieren und sich mit ihren Anliegen auseinanderzusetzen.„Unsere Absicht ist es, Politikern die reale Situation vor Ort aufzuzeigen“, sagte Mersch. Er wolle auch deutlich zu machen, dass Förderrichtlinien für Sprachkurse besser an die Praxis angepasst werden müssten. Dies sei teilweise erfolgt, auch als Ergebnis einer Petition, die von der KAB an den Landtag Nordrhein-Westfalen gerichtet wurde.

    „Bildung nützt, also müssen rechtliche Regelungen dafür geschaffen werden“, betonte Ortrud Harhues, Leiterin des Bildungswerkes der KAB Münster. „Ohne freie Träger wären wir nicht dort, wo wir heute sind“, ergänzte Mersch. In Hopsten werde den Geflüchteten über das Deutschlernen hinaus geholfen, unter anderem mit Kindergartenplätzen oder Kinderbetreuung während der Kurse, unterstrich Roland Wendland, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde. „Hier kümmert man sich“, fügte er hinzu.

    Andrea Stullich wollte sich ein Bild von dem täglichen Engagement aller Verantwortlichen machen, um in der politischen Arbeit auf Probleme hinweisen zu können. Die Schüler  kämen aus vielen Ländern, Ausschlusskriterien wie bei der VHS gebe es in Schale nicht, betonten die Pfarrer Annette und Roland Wendland. „Hier wird nicht nur Deutsch gelehrt, sondern auch eine Berufsperspektive aufgezeigt“, ergänzte Mersch. Die Gesprächspartner waren sich jedoch einig, dass sich derzeit Rahmenbedingungen und bürokratische Hürden verschärften. Die Abschiebepolitik sei rigoroser geworden, Ermessensspielräume würden seltener genutzt, bedauerten sie. „Unser Ziel ist Integration, nicht Abschiebung“, so  Pfarrerin Annette Wendland. Andrea Stullich solle im Landtag von den Erfolgen der positiven Arbeit in Hopsten erzählen und sich der Stimmungsmache gegen „kriminelle Ausländer“ entgegenstellen, gab ihr Josef Mersch mit auf den Weg. Die in Hopsten ansässigen Flüchtlinge schätzen die familiäre Atmosphäre, in der sie gezielt auf Prüfungen vorbereitet würden und zudem vielfältige Unterstützung bei Behördengängen oder Job- und Wohnungssuche erführen, hob Roland Wendland hervor. In Hopsten sähen die Bürger die Neuankömmlinge als Bereicherung, freute er sich. Im ökumenisch besetzten Arbeitskreis Asyl werden aktuelle Themen erörtert. Die Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde des Kreises Steinfurt und der Gemeinde funktioniert gut, es ist eine Win-Win-Situation.

    Die Gäste zeigten sich beeindruckt von den in kurzer Zeit erworbenen Kenntnissen, als die Schüler sich vorstellten und mit Fragen an die Abgeordnete wandten. Andrea Stullich berichtete aus der Arbeit im Landtag und erläuterte ihre konkreten Aufgabengebiete. Sie verwies auf die geplante Initiative „Gemeinsam klappt's“ der Landesregierung. Coachings, berufsbegleitende Qualifizierung und Sprachförderung sollen vor allem jungen Geflüchteten beim Einstig in Ausbildung oder Beruf helfen. Dass Sprachförderung ein wichtiger Weg zur Integration ist, bestätigte sich in der anschließenden Diskussionsrunde. Dabei steht der humanitäre Aspekt im Vordergrund.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-346Wed, 05 Jun 2019 09:11:38 +0200"Die Hexenverfolgung in Osnabrück – Warum eigentlich Frauen?"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-hexenverfolgung-in-osnabrueck-warum-eigentlich-frauen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=37dce1d0e267f2672f9b6de7cafb243d„Die Hexenverfolgung in Osnabrück – Warum eigentlich Frauen?“ ist der Titel eines besonderen Stadtrundgangs, zu dem die Ev. Erwachsenenbildung einlädt. Die Veranstaltung findet am 13. Juni 2019 statt.In 200 Jahren der Verfolgung kam es bei den Osnabrücker Hexenprozessen zu circa 300 Opfern. Auffällig ist, dass fast ausschließlich Frauen im 16. und 17. Jahrhundert Opfer von Denunziation, Folter und Hinrichtung werden. Warum war das eigentlich so?

    Stadtführer Siegfried Brennecke nimmt im Rahmen der Veranstaltung die Teilnehmenden mit auf eine Zeitreise und geht dieser  Frage auf den Grund: „ Es wird versucht, die ideologischen Kräfte und gesellschaftlichen Veränderungen aufzuzeigen, die “ausgerechnet Frauen” ins Räderwerk der Ver-folgung zogen und wie diese Frauen hilflos der Justiz ausgeliefert waren. Unser Weg führt dabei quer durch die mittelalterliche Altstadt mit ihren markanten Plätzen, Wegen und Kirchen.“ Die Teilnehmenden sind eingeladen zu gemeinsamen Entdeckungen, Informationen und Diskussionen.

    Treffpunkt ist um 10 Uhr am Hauptportal des Doms St. Peter in 49074 Osnabrück. Die Teil-nahmegebühr beträgt 5 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, Tel.: 05482 68133 (vormittags) oder E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de. Das Gesamtprogramm der Ev. Erwachsenenbildung mit weiteren Veranstaltungen unter http://kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/.

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    news-345Tue, 04 Jun 2019 14:34:06 +0200Fast 300 Stände und elf Bühnen beim Abend der Begegnung in Dortmundhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fast-300-staende-und-elf-buehnen-beim-abend-der-begegnung-in-dortmund/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=09d6d9a8e8ff888d910a7cb7872df087Es ist ein Titel mit Augenzwinkern: "Da machste wat mit" lautet das Motto des Abends der Begegnung zum Auftakt des Kirchentages am 19. Juni: ein großes Straßenfest in der Dortmunder Innenstadt mit 299 Ständen, kulinarischen Köstlichkeiten, elf Bühnen mit Stars wie z.B. Anna Loos und über den Abend verteilt erwarteten 200.000 Besucher*innen. Vom Dortmunder Hauptbahnhof im Norden bis zum Stadtgarten im Süden, von der Kampstraße im Westen bis zum Ostwall zieht sich das Veranstaltungsgebiet. "Dieser Abend ist für uns, die gastgebende westfälische Landeskirche, gleich zu Beginn ein ganz besonderer und mit Spannung erwarteter Höhepunkt: Denn dann sind sie endlich da, unsere Gäste - und haben hoffentlich auch Hunger mitgebracht", sagte Annette Kurschus bei der Vorstellung des Programms. "Intensiv haben wir uns auf den Abend der Begegnung vorbereitet", betonte die Präses. Etwa 4.000 Mitwirkende aus den verschiedenen Regionen der Evangelischen Kirche von Westfalen seien mit großem Engagement dabei. Sie halten kulinarische Spezialitäten bereit - vom ostwestfälischen Pickert bis hin zur Currywurst "aus'm Pott".

    Auch auf andere Weise werden die Besonderheiten Westfalens vorgestellt, berichtete Marit Günther, Landeskirchliche Beauftragte des Kirchentages: Während des Abends können die Besucher*innen Perlen passend zu den zwölf Regionen Westfalens sammeln - und dabei auch noch etwas über die Regionen erfahren. "So kann man den Hammer Feuerstein neben den Arnsbergerwald fädeln, dazu die spezielle "Bierperle" aus Dortmund oder die schöne besondere Drahtperle aus Iserlohn. Jede Perle hat ihre westfälische Geschichte und erzählt von uns Westfalen", sagte Günther.

    Dazu kommen rund 160 Aktionen, bei denen Besucher*innen sich aktiv einbringen und einander begegnen können. So können Sie sich beim Riesen-Kicker oder Baseballcamp sportlich betätigen, an der Dekupiersäge oder mit dem Brandeisen die Kreativität zeigen oder bei unzähligen Ratespielen und Quizzen Kopf und Geist herausfordern. Eindrucksvoll wird das Lichtermeer beim Segen zur Nacht sein, wenn um 22.30 Uhr Zehntausende ihre Kerzen entzünden.

    "Für die Organisation und alle daran Beteiligten bedeutet das Straßenfest mit der großen Anzahl an Ständen eine logistische Herausforderung", sagte Projektleiter Niklas Finzi: "Innerhalb von wenigen Stunden wird beispielsweise ein eigenes Stromnetz mit 533 temporären Strom-Anschlüssen und einer Leistung von über 2 Millionen Watt aufgebaut." Das komplette Programm des Abends gibt es auch in der in der Kirchentags-App sowie unter https://www.kirchentag.de/programm/programmsuche/. Los geht es am 19. Juni um 18.30 Uhr - direkt im Anschluss an die drei Eröffnungsgottesdienste.

    Text: Pressestelle DEKT

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    news-343Tue, 04 Jun 2019 12:30:12 +0200Iven Benck als Pfarrer gewählt - Nachfolger von Detlef Salomo in Lottehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/iven-benck-als-pfarrer-gewaehlt-nachfolger-von-detlef-salomo-in-lotte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b8449337ccfa3ef14c39df4850595320Iven Benck – so heißt der neue Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde in Alt-Lotte. In einer geheimen Wahl am Abend des 29. Mai in der Lotter Kirche haben die Presbyter vor der versammelten Gemeinde mehrheitlich für ihn als Detlef Salomos Nachfolger gestimmt. Vier Stimmen entfielen dabei auf den Pfarrer aus Wesenberg in Mecklenburg, eine auf seine Mitbewerberin Adelheid Zühlsdorf-Maeder aus Westerkappeln. Damit war genau jene Mehrheit erreicht, die für eine Entscheidung notwendig war. Die Bewerber hatten sich in den vergangenen Wochen zunächst in Auswahlgesprächen dem Presbyterium vorgestellt und in Probepredigten dann der Gemeinde. Die Wahlbeaufsichtigten am Mittwoch Superintendent André Ost und Ulrike Wortmann-Rotthoff, die als Skriba seine zweite Stellvertreterin ist.

    Fünf von sieben Presbytern stimmen ab

    Von sieben Mitgliedern des Presbyteriums stimmten nur fünf ab. Pfarrer Salomo hatte sich nicht in die Entscheidung über seine Nachfolgeeinmischen wollen, und Presbyterin Iris Pfordt hatte sich aufgrund persönlicher Befangenheit herausgehalten: Der Bewerber Iven Benck ist ihr Schwager. „Das hat jedoch keinen Einfluss auf Iven Bencks Bewerbungsfähigkeit“, erklärte Ost. Man habe sich diesbezüglich beim Landeskirchenamt rückversichert, damit alles ordnungsgemäß ablaufe.

    Anonymes Schreiben

    Die Entscheidung über diese Personalie, so stellte André Ost außerdem klar, liege allein bei den Presbytern. Ihn habe ein anonymes Schreiben erreicht, erzählte er leicht verärgert, in dem heiße es, der Kirchenkreis nehme bewusst Einfluss auf die Neubesetzung. „Was die Wahl angeht, ist die Gemeinde selbstständig“, sagte Ost. Lediglich über die Rahmenbedingungen der Stelle habe der Kirchenkreis zu bestimmen.

    Text: ©NOZ / Jannik Zeiser

     

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    news-341Mon, 03 Jun 2019 09:43:18 +0200„Eine Persönlichkeit mit Profil geht in den Ruhestand“ - Verabschiedung von Pfarrer Detlef Salomo in Lotte http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-persoenlichkeit-mit-profil-geht-in-den-ruhestand-verabschiedung-von-pfarrer-detlef-salomo-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a9659eaa74ce911b95bd690ee311cf58„Eine Persönlichkeit mit Profil geht in den Ruhestand.“ Superintendent André Ost fasste zusammen, was einige Redner bereits über Detlef Salomo, den Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Lotte, gesagt hatten. Er wurde am 2. Juni verabschiedet. Den Gottesdienst in der vollbesetzten Kirche eröffnete der Posaunenchor unter Leitung von Dr. Iris Pfordt mit dem Stück „Let us praise the Lord“ von Richard Roblee. Detlef Salomo begrüßte die Besucher „in Gottes Haus, in dem alle Heimat finden können“. Auf den Psalm „Herr erhöre mich“ folgte der Choral „Lobsinget Gott, dem Herrn“ von Camille Saint Saëns, vorgetragen vom Chor unter dem Dirigat von Annette Salomo. Die sangesfreudige Gemeinde wurde vom Posaunenchor oder von Dr. Iris Pfordt an der Orgel begleitet.

    Die Entpflichtung Detlef Salomos vom Amt des Pfarrers in Lotte nahm André Ost vor. Der Superintendent ging mit hoher Wertschätzung auf den beruflichen und persönlichen Weg des Pfarrers ein. Die Menschen werden sich an wortgewaltige, sorgfältig vorbereitete Predigten erinnern, an schauspielerisches Talent, sowie das Eintreten für Frieden, Gerechtigkeit und den Erhalt der Schöpfung. Konflikte in der Leitungsebene blieben nicht unerwähnt. Chormitglied Christel Holtmann-Frie richtete sehr persönliche Worte des Dankes an den Pfarrer. Zum Nachfolger hatte das Presbyterium am 29. Mai Iven Benck aus Wesenberg in Mecklenburg-Vorpommern gewählt.

    Als Text für die Lesung hatte Pfarrer Salomo die Seligpreisungen aus der Bergpredigt (Matthäus 5, 1-12) gewählt. Sie wurden von den Konfirmandinnen Greta Jäger und Solina Schoppenkämper gesprochen. Die biblischen Gedanken übertrug der Pfarrer mit eigenen Worten in die heutige Zeit. „Glücklich sind, die der Kirche den Mut der Erneuerung schenken“, erklärte er. Die Zukunft gehöre denen, die sich für das Überleben anderer selbst einschränkten, auf der Seite der Armen stünden, Unrecht anprangerten, ihre Überzeugungen verträten und für Frieden stritten, so seine Vorschläge für eine gedeihliche Gemeinschaft.

    Die Predigt leitete er mit dem Buchtitel „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling ein. „Wir müssen im Leben durch viele Abschiede hindurch, die schmerzlich, aber notwendig sind, weil wir daran reifen und wachsen“, stellte er fest. Den Bibeltext aus dem 15. Kapitel des Johannesevangeliums las Presbyter Dominik Hens. Salomo forderte dazu auf, die Werte unserer jüdisch-christlichen Tradition hochzuhalten: Freiheit des Gewissens, des Glaubens und der Religion, Toleranz, Menschenwürde. Er analysierte in seiner Predigt globale Themen, wie das Auseinanderdriften von Arm und Reich, Menschenrechte, Klimawandel, Hassparolen, Terror oder Zerstörung des Regenwaldes.

    Gelegenheit, sich mit Worten und Geschenken von ihrem Pfarrer zu verabschieden, bot der Empfang in der „Arche“, den Kirchmeister Heinrich Arendröwer einleitete und moderierte. André Ost verwies dabei noch einmal auf Salomo als „emotionalen Vulkan voll Power und Leidenschaft“, der jedoch eine sensible und nachdenkliche Seite hatte. Sichtbare Öffentlichkeitsarbeit war ihm ein Anliegen. Bürgermeister Rainer Lammers lobte das gute Miteinander, sah allerdings im Ruhestand neue Betätigungsfelder. Er wünschte Zeit zum Lesen, für Reisen oder Ehrenämter - vielleicht sogar im Gemeinderat. Salomo sei ein großer Menschenfreund gewesen, der seinen Beruf liebte, so der Politiker. Für Predigten, Vorträge oder als Mitglied in Ausschüssen will Salomo weiter zur Verfügung zu stehen, auch wenn er nun nicht mehr Hirte, sondern Schaf sei, wie Ost anmerkte.

    Der Verabschiedete bekannte Fehler und Versäumnisse; er habe jedoch drei richtige Entscheidungen getroffen: für den Beruf des Pfarrers, die Heirat mit Annette Salomo und die Übernahme der Pfarrstelle in Lotte, die seinen Sehnsüchten als Bauernsohn entsprach. „Diese vielfältige, lebendige Gemeinde ist meine Heimat geworden“, blickte er dankbar zurück auf seine zwanzigjährige Tätigkeit im Kirchenkreis Tecklenburg, für die ihm seine Familie immer den Rücken freihielt.

    Text: Brigitte Striehn

    Eine Bildstrecke zu Gottesdienst und Empfang finden Sie hier:

    https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/presseportal/bildstrecken/

     

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    news-340Mon, 03 Jun 2019 09:34:10 +0200Bildung ist das oberste Ziel der Patenschaftsarbeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bildung-ist-das-oberste-ziel-der-patenschaftsarbeit/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ac6d78c119d0e71956d024b8d1b48a60Der Verein "Siyabonga - Helfende Hände für Afrika e. V." hat eine Vision: Durch Bildung, Betreuung und Zuwendung ebnen Partner, Paten und Projektförderer verwaisten und benachteiligten Kindern in Afrika den Weg in eine bessere Zukunft. An der Ostküste Südafrikas, in Townships rund um Pietermaritzburg in der Provinz KwaZulu-Natal, bemühen sich Mitarbeiter von zwei Bildungszentren um eine Verbesserung von Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn und berufliche Ausbildung.In den fast zwölf Jahren seines Bestehens hat sich das Projekt ständig weiterentwickelt. Mit Hilfe von Spendengeldern, freiwilliger Mitarbeit und Patenschaften können derzeit etwa 700 bedürftige Kinder aufgenommen werden.

    Die Evangelische Kirchengemeinde Ibbenbüren beteiligt sich mit festen Beträgen aus Kollekten und Konfirmandengaben an Personalkosten, erklärte Pfarrer Reinhard Lohmeyer während eines Paten-Treffens im Gemeindehaus „blick.punkt“ im Mai. Damit werde vor Ort eine verlässliche Finanzplanung ermöglicht. Der Evangelische Stadtkindergarten und der Markuskindergarten Dörenthe unterstützen je eine Vorschulgruppe. Beide Einrichtungen unterhalten einen intensiven Brief-Kontakt und freuen sich immer sehr, wenn Post aus Südafrika kommt. Die Partnerschaft sei weit gefächert und werde bei Reisen der Kirchengemeinde nach Südafrika vertieft, hob Reinhard Lohmeyer hervor.

    Etwa 60 Teilnehmer des Treffens in Ibbenbüren wurden von der ersten Vorsitzenden Ingrid Geisenfelder über die erfolgreiche Arbeit informiert. Schatzmeister Franz Geisenfelder listete Einnahmen und Ausgaben auf und gab einen Überblick über die Verwendung der Mittel. Berührend war die Erzählung der südafrikanischen Sozialarbeiterin Mbali Mfeka über ein Mädchen, das nach schweren Schicksalsschlägen mit Unterstützung von Siyabonga ihr Leben meistern konnte. In einem Film erfuhren die Zuhörer vieles aus dem Alltag der Jungen und Mädchen, die durch aktive Mitwirkung, beispielsweise bei der Müllbeseitigung, auch das Leben anderer Bewohner verbessern. Annette Pfeiffer, die südafrikanische Projektleiterin, war besonders stolz darauf, dass Ehemalige sich in dem Programm engagieren. Die Kindergärten seien wertvoll, da die Kinder dort reif für den Schulunterricht gemacht werden. Zu Hause hätten sie kaum Bücher oder Spiele und der Staat tue zu wenig für die Bildung armer Kinder, so die Managerin.

    Katharina Held, Referentin für das „Diakonische Jahr im Ausland“ der Evangelischen Freiwilligendienste, stellte Lilian Barann vor, die mit einer Fotopräsentation lebendig und humorvoll den Alltag der Freiwilligen in den Bildungszentren schilderte. „Wir können nicht die Welt verändern, aber mit 1000 kleinen Dingen dazu beitragen“, so ihr Fazit. Sie war über den entwicklungspolitische Freiwilligendienst „weltwärts“ in Südafrika tätig, erzählte sie. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Betreuung der Kinder auch Einkäufe oder Auskünfte an Touristen, die die Center besuchen. Die Zuhörer erfuhren, dass die Evangelischen Freiwilligendienste vielfältige Möglichkeiten bieten, wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Sophie Jörgens aus Ibbenbüren wird ab August 2019 ein Diakonisches Jahr im Ausland bei Siyabonga absolvieren. Sie engagiert sich in der Konfirmandenarbeit, für Senioren und in der Gestaltung von Gottesdiensten. Die Christus-Gemeinde freut sich sehr darüber, dass mit diesem Einsatz noch mehr Augenmerk auf die Partnerschaft gelenkt werden kann.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-339Tue, 28 May 2019 11:46:16 +0200 „Newcomers“ erzählen ihre Geschichte - Dokumentarfilm von Ma’an Mouslli über Geflüchtete in Deutschland http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/newcomers-erzaehlen-ihre-geschichte-dokumentarfilm-von-maan-mouslli-ueber-gefluechtete-in-deutsch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=edb421ae7251d28686545cac85d44e43 „Newcomers“ ist ein Dokumentarfilm, in dem geflüchtete Menschen ihre Geschichte selbst erzählen. Junge und Alte, Menschen unterschiedlichen Glaubens, unterschiedlichen Geschlechts und sexueller Orientierung; Menschen mit und ohne Behinderung. Menschen aus über acht verschiedenen Ländern. In 29 Interviews treten ihre Geschichten in einen Dialog miteinander. Sie erzählen vom Tragischen, aber auch vom Schönen und Hoffnungsvollen: Von Verfolgung, Krieg und den Umständen der Flucht. Aber auch von Träumen und Kindheitserinnerungen, vom stetigen Kampf für Freiheit und Würde. Trotz aller Unterschiede zeigen sich Umrisse einer Grunderfahrung des Lebens im Exil. Wie fühlt es sich an, neu in eine Gesellschaft zu kommen? Wohin mit der Vergangenheit, mit den Erinnerungen an das, was war? Was heißt es, „Flüchtling“ in Deutschland zu sein?

    Aus insgesamt rund hundert geführten Interviews mit Menschen, die nun in Deutschland leben, schuf Regisseur Ma´an Mouslli einen sehr bewegenden Film, der intensive Einblicke in das Leben geflüchteter Menschen gewährt.  „Newcomers“ ist das dritte Regie-Werk des in Osnabrück lebenden syrischen Regisseurs Ma’an Mouslli. Mit der Dokumentation „Shakespeare in Zaatari" über geflüchtete Kinder im jordanischen Flüchtlingslager Zaatari gewann er 2016 den Preis „Bester Film Non Professional“ beim Film Festival Cologne und sorgte auch international für Aufsehen. „Newcomers“ entstand in Kooperation und Förderung mit Exil – Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge e.V. und dem Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V.

    Unter der Überschrift „Newcomers erzählen ihre Geschichte“ laden Wabe Westerkappeln e.V. (Hilfe für Flüchtlinge und Zuwanderer), Ev. Kirchengemeinde Westerkappeln und die Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg am Dienstag, 25. Juni 2019, um 19 Uhr, alle Interessierten ein zu einem Film- und Gesprächsabend ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5, 49492 Westerkappeln. Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es ein Interview mit Regisseur Ma´an Mouslli, der ebenfalls zu Gast sein wird. Der Eintritt ist kostenfrei. Weitere Informationen unter www.kirchenkreis-tecklenburg.de und www.wabe-westerkappeln.de.

     

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    news-338Tue, 28 May 2019 09:39:19 +0200„Von der Schöpfung inspiriert“ – Pilgern auf dem Prozessionsweg von Münster nach Telgte http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/von-der-schoepfung-inspiriert-pilgern-auf-dem-prozessionsweg-von-muenster-nach-telgte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5d05a34f63abecb6c91fc9ad72255623Am Samstag, 22. Juni 2019, lädt die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg zu einer begleiteten Pilgerwanderung auf dem Prozessions- und Wallfahrtweg von Münster nach Telgte ein. Der Pilgertag steht unter dem Motto „Von der Schöpfung inspiriert“. Treffpunkt ist um 10.15 Uhr an der Lambertikirche, Salzstraße 1, 48143 Münster. Weitere Stationen sind die  St. Mauritzkirche, die Pleistermühle sowie der Wallfahrtsort Telgte und das dortige Religio-Museum. Hier ist ein Besuch der aktuellen Sonderausstellung „Inspiration Schöpfung“ mit Werken des Münsteraner Künstlers Rudolf Breilmann geplant.

    „Zum Pilgertag gehören Stationen und kleine Achtsamkeitsübungen, Zeiten der Stille und des Schweigens sowie Gedankenaustausch und Gespräche zum Pilgermotto. Das Thema Schöpfung umgibt uns bei jedem Schritt auf den Wegen des grünen Münsterlandes“, versprechen Adelheid Zühlsdorf-Maeder und Olaf Maeder, die den Tag organisiert haben und die Gruppe begleiten.

    Die Teilnahmegebühr für Tag beträgt 15 Euro (ohne Verpflegung und Transfer). Für Teilnehmende aus dem Tecklenburger Land gibt es die Möglichkeit einer gemeinsamen Anreise nach Münster mit der Westfalenbahn (Gruppenticket). Weitere Informationen zum Tagesprogramm und zu allen weiteren Details des Pilgertages sowie verbindliche Anmeldungen (bis zum 19. Juni 2019) bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, Tel.: 05482 68133 und E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de

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    news-337Tue, 28 May 2019 07:36:31 +0200Kirchenkreis Tecklenburg und Diakonisches Werk waren mit Engagement bei Firmenstaffel- und Gesundheitslauf dabeihttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirchenkreis-tecklenburg-und-diakonisches-werk-waren-mit-engagement-bei-firmenstaffel-und-gesundhei/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9a025df782055a6f896c1817de385e97Viel Spaß hatten die Teilnehmenden des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg und des Diakonischen Werks im Kirchenkreis am 18. Mai beim 2. Lengericher Firmenstaffel- und Gesundheitslauf. Auf einer Distanz von jeweils 1,5 km ging es beim Staffellauf durch den Teutoburger Wald vorbei an herrlichen Aussichten in Richtung Naturschutzgebiet Canyon und zurück. Ute Greiwe und Jutta Rutenbeck wagten sich sogar an die 11 km-Distanz des großen Rundlaufes. Auch wenn es für das Team von Kirche und Diakonie für einen der vorderen Plätze nicht reichte, der Spaß an der Sache stand eindeutig im Vordergrund.

    Sämtliche Erlöse des Gesundheitslaufs kommen der Initiative „Bündnis für Familien Lengerich“ zugute. Organisiert wurde der Lauf vom TV Lengerich, der Stadt Lengerich, der Helios-Klinik und der Stadtsparkasse Lengerich.

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    news-336Fri, 24 May 2019 12:38:53 +0200Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Demokratie - Gottesdienst zum 70. Jahrestag des Grundgesetzeshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-leidenschaftliches-plaedoyer-fuer-die-demokratie-gottesdienst-zum-70-jahrestag-des-grundgesetze/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0d69a71bf541271200f1ac7f892316c6„Habt also bleibend Ehrfurcht vor Gott – und achtet die Demokratie. Was Besseres gibt es nicht im Vorletzten – also bis „zum Ende dieser Welt“, es waren eindrucksvolle Worte, mit denen Pfarrer Jörg Oberbeckmann seine Predigt beschloss. Eine „ungewöhnliche“ Predigt, wie er selbst am Abend des 23. Mai in der Bürener Friedenskirche eingestand.„70 Jahre Grundgesetz“ waren der Anlass für einen Gottesdienst jenseits von Sonntagen und christlichen Feiertagen, für den sich das Presbyterium bewusst entschieden hatte. Dankbar war Gemeindepfarrer Oberbeckmann, dass das Gremium sein Okay gegeben und auch Superintendent André Ost keine Bedenken angemeldet hatte.

    Einen weiteren Gedenktag sprach Jörg Oberbeckmann in dem Gottesdienst anlässlich eines historischen Ereignisses an. Ende Mai 1934, also vor 85 Jahren, habe die erste Barmer Bekenntnissynode die Barmer Theologische Erklärung verabschiedet, in der eine Handvoll evangelischer Christen ihre Erwartungen an den Staat formulierten und die nationalsozialistische Ideologie auf den Prüfstand stellten.

    „70 Jahre Grundgesetz sind der Anlass, nicht der Grund für diesen Gottesdienst, der Grund ist Gott selber, und sein Wirken und Handeln“, betonte Oberbeckmann zu Beginn der Feierstunde. Ein Dutzend Frauen und Männer verfolgten seine Ausführungen und seine Predigt, in der er nicht nur seine Dankbarkeit für das ausdrückte, was nach 1945 entstanden sei, sondern auch ein leidenschaftliches Plädoyer für die Demokratie und die rechtliche Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland hielt.

    Die ersten Artikel aus der Verfassung zitierte Oberbeckmann. Ob Menschenwürde, Menschenrechte, Gleichheit vor dem Gesetz, Religions-, Meinungs- oder Pressefreiheit, das seien starke Worte, die wichtig für unser Zusammenleben seien, kommentierte er. „Starke Worte sind das, die nicht in der Heiligen Schrift stehen, die aber 100 Prozent durch ihre Worte gedeckt sind und die ihrem Geist entsprechen“, machte er deutlich.

    „Das Grundgesetz schafft einen Prozess, den es zugleich begrenzt“, führte der Gemeindepfarrer den Rechtswissenschaftler Christoph Möllers an und schlägt den Bogen zur fünften der sechs Thesen der Barmer Theologischen Erklärung. Damit erfülle das Grundgesetz die bestmögliche Funktion die einem menschlich gemachten Gesetz in der „unerlösten Welt“ zukommen und die es erfüllen könne. „Es ermöglicht Herrschaft und Machtausübung, und es begrenzt sie“, folgerte Jörg Oberbeckmann.

    „Christenmenschen können nicht wollen, dass die Demokratie an ihr Ende kommt. Christen wollen, dass Endgültigkeit keine Möglichkeit wird, die im Bereich des Vorletzten, also der Gestaltung der Welt und des Zusammenlebens von Menschen und Völkern, sich verwirklichen kann“, ist Oberbeckmann überzeugt.

    „In der Nachfolge Jesu arbeiten wir Christen mit an einer Welt, die offen bleibt und die menschlich ist, die Menschen gerecht wird – und das ist eine Demokratie, so wie wir sie in Deutschland haben und kennen – seit nun-mehr 70 Jahren. Gott sei Dank!“, führte er zum Ende seiner Predigt aus.

    Text: Dietlind Ellerich

     

    Die Predigt im Wortlaut finden Sie hier:

    https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/fileadmin/user_upload/Predigt_70_Jahre_Grundgesetz_.pdf

     

     

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    news-334Fri, 24 May 2019 10:31:28 +0200Mit Gottes Segen über den Asphalt - Achter Lienener Motorrad-Gottesdienst gut besucht wie niehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-gottes-segen-ueber-den-asphalt-achter-lienener-motorrad-gottesdienst-gut-besucht-wie-nie/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=35c7b3087c9f031249ff46143f051650Die Mittagssonne wird von den Lenkern, Spiegeln und Auspuffen der Aberdutzenden Motorräder auf dem Lienener Kirchplatz zurückgeworfen. „Eine Woche lang haben wir für dieses herrliche Wetter gebetet“, verrät Pastoralreferent Norbert Brockmann augenzwinkernd. Sein Blick wandert über das Meer aus Lack und Chrom, die fachsimpelnden Biker in ihrer Lederkluft. „LiMoGo“ ist, betrachtet man die Kennzeichen der Maschinen, selbst in weiter entfernten Landkreisen mittlerweile ein fester Begriff. Die Abkürzung steht für den ökumenischen Lienener Motorrad-Gottesdienst, der am 19. Mai bereits zum achten Mal stattfand. Die Veranstalter haben wieder ganze Arbeit geleistet, besonders der Chor „Miteinander“ aus Tecklenburg trägt mit seinem Gesang durch den Gottesdienst – das nachdenkliche „Möge die Straße uns zusammenführen“ ebenso wie das optimistische „We are marching in the light of God“, in dem viele Mitsingende spontan „marching“ durch „driving“, marschieren durch fahren, ersetzen.

    So viele Besucher wie in diesem Jahr seien es noch nie gewesen, freuen sich Brockmann und seine evangelische Kollegin Verena Westermann auf der eigens errichteten Bühne neben der Kirche. Beileibe nicht nur Biker tummeln sich zwischen Imbissstand der Landfrauen und Live-Musik. Auch viele Lienener Bürger bewundern die PS-starken Zweiräder und schmunzeln über den Psalm für Motorradfahrer. „Bewahre uns vor Punkten in Flensburg, vor den Laser- und Radarfallen der Polizei“, heißt es dort. Doch da müssen sich die wenigsten Gedanken machen: die Zuneigung zum Bike ist viel zu groß, um einen einkassierten Lappen zu riskieren.

    Brockmann nimmt die einzelnen Marken genüsslich auf die Schippe – egal ob BMW oder Harley, jeder Fahrer bekommt sein Fett weg. Und doch verstehe er die Hätschelei der Stahlrösser gut, denn auch die Hingebung an das eigene Motorrad sei eine Form von Liebe. „Eure Maschine vermittelt ein Bild von euch selbst“, erklärt Brockmann. Durch Zubehör und individuelle Ausstattung sei jedes Motorrad letztlich so einzigartig wie sein Fahrer. „Macht etwas aus euren Talenten!“, fordert er daher in seiner Predigt auf. Das biblische Gleichnis der drei Diener aus dem Matthäus-Evangelium stehe für diesen Gedanken Pate: wie die Diener unterschiedliche Begabungen zeigten, mit dem Geld ihres Herrn umzugehen, so kenne ein Fahrer gute Strecken, ein anderer sei ein guter Schrauber und wieder ein anderer habe ein Händchen für die richtige Versicherung. „Bleibt nicht alleine, tut auch anderen etwas Gutes!“, appelliert Brockmann. Doch auch eine Mahnung gibt er den Bikern mit auf den Weg: Individualität habe ihre Grenzen. Lärmbelästigung und fehlende Rücksichtnahme, wie sie im Tecklenburger Land leider häufiger vorkomme, schade nur dem Ruf der Fahrbegeisterten.

    Die Unfallgefahr ist immer präsent. Sicherlich auch deswegen spenden viele für die Kollekte, die – stilecht im Motorradhelm gesammelt – der Notfallseelsorge im Münsterland zugute kommen wird. Damit jeder der Anwesenden im Jahr 2019 von seinen Touren sicher in die heimische Garage kommt, segnet er Mensch und Maschine zum Abschluss. Schnell ist das Weihwasser verdampft, als die Motoren angelassen werden. Knatternd, schnurrend und röhrend rollen die Feuerstühle Richtung Ortsausgang. In Kolonnenformation machen sie sich auf zur anschließenden Ausfahrt über die sonnigen Straßen des Münsterlandes – driving in the light of God.

    Text: Dario Sellmeier

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    news-333Fri, 24 May 2019 10:03:29 +0200Wie kann direkte Demokratie funktionieren? Ilan Siebert referierthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wie-kann-direkte-demokratie-funktionieren-ilan-siebert-referiert/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8ed4f10775b55067da8799fb96619da2„Demokratie-Innovation“ – so nennt sich der Verein, den Ilan Siebert im Rahmen des Evan-gelischen Sozialseminars in Lienen am 14. Mai vorstellte. Viele interessierte und diskussionsfreudige Teilnehmer hatten sich im Gemeindehaus eingefunden. Das freute die Organisatoren sehr – war der Referent doch extra aus Berlin angereist. Der Verein hat das Motto „Es geht LOS!“ und engagiert sich für zufällig gewählte Bürgerräte auf Bundesebene. Hintergrund ist die verbesserte und fundierte Entscheidungsfindung besonders bei sehr kontrovers diskutierten Themen. Bevor an dieser Stelle mehr zum Verfahren der Wahl von Bürgerräten erklärt wird, zunächst kurz etwas zur Demokratie. Was ist das eigentlich?

    Das Wort Demokratie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt "Herrschaft des Volkes".  Sie wurde von ihren Erfindern als direkte Demokratie praktiziert: Die freien Männer - nur sie galten damals als das Volk - versammelten sich auf dem Marktplatz ihres Stadtstaates und beschlossen dort unmittelbar selbst über alle politischen Fragen.
    Diese Marktplatzdemokratie ist in den heutigen Großstaaten nicht mehr möglich. An ihre Stelle ist die repräsentative Demokratie getreten. Vom Volk auf Zeit gewählte Vertreter/innen (Repräsentant/innen) entscheiden als Treuhänder/innen für das Volk die laufenden politischen Fragen. Zur Idee der aktiven Bürgergesellschaft gehört die Mitgestaltung von politischen Entscheidungsprozessen durch die Bürger/innen. Nach dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland geht alle Staatsgewalt vom Volke aus.

    Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist in einer Art repräsentativer Demokratie organisiert. In der Synode, also dem Parlament der evangelischen Kirchen, treffen sich in der Regel einmal jährlich 120 Parlamentarier/innen aus 20 evangelischen Landeskirchen. Sie beraten, sie stimmen ab, sie bilden Ausschüsse für Theologie, für das Verhältnis zwischen Kirche und Staat und für das Kirchenrecht, also auch für ihre Verfassung. Und sie wählen. Ein Bischof (als Vorsitzende/r des 20-köpfigen Rates) und ein/e Nichttheologe/in  als Präses – so sieht für Protestanten eine gute Kirchenspitze aus.

    In letzter Zeit mehren sich allerdings Meldungen, die Bevölkerung sei mit der Demokratie aktuell unzufrieden. In der politischen „Debatte“ wird der Ton rauer, Vertrauen geht verloren. Die Entscheidungsprozesse erscheinen vielen zu praxisfern, von oben aufgesetzt oder lobbygesteuert. Leider macht die steigende Komplexität unseres Lebens im Lichte der Globalisierung und Digitalisierung es vielen Wähler/inne/n immer schwerer, eine Partei zu identifizieren, von der sie sich vertreten fühlen. Nur noch 2,5 % der Deutschen sind Mitglied in einer politischen Partei. Wenn die Demokratiemüdigkeit jedoch zu stetig sinkenden Wahlbeteiligungen führt, erhalten oft eher extreme Außenpositionen einen unangemessenen Einfluss auf die Entscheidungsprozesse.

    Fazit: Viele Menschen fühlen sich einerseits überfordert, andererseits nicht mehr repräsentiert. Hier setzt „Demokratie-Innovation“ an. Denn obwohl es auch in der deutschen repräsentativen Demokratie Elemente der direkten Demokratie gibt (die Verfassungen aller deutschen Bundesländer sehen Volksentscheide vor, Bayern und Hessen auch ein Referendum bei Verfassungsänderungen), ist dies für die Macher von „Es geht LOS!“ zu wenig.

    Für sie ist ein Volksentscheid auch nicht zwingend der richtige Weg. Leider können hier starke Interessengruppen solche Kampagnen für ihre Zwecke nutzen. Es besteht die Gefahr, dass die Bevölkerung in eine Ja- und eine Nein-Fraktion gespalten wird, wobei keine der angebotenen Alternativen das Problem behebt. Die Gräben vertiefen sich, eine sachliche Meinungsbildung findet eher nicht statt.

    Dem setzen der Referent und seine Mitstreiter die Idee der nach dem Zufallsprinzip gewählten Bürgerräte entgegen. Dies ist keine komplett neue Erfindung. Bürgerräte werden in anderen Ländern schon erfolgreich eingesetzt. Die Idee ist, dass zufällig gewählte Mitbürger/innen sich zu einem Thema an fünf Wochenenden treffen und sich in einem professionell moderierten Verfahren und mit Hilfe von fachlichen Inputs verschiedener Experten dem Thema von verschiedenen Seiten her nähern, sich eine Meinung dazu bilden und dann am Ende eine Entscheidungsempfehlung an die Politik geben. Diese wäre nicht gezwungen, die Entscheidung des Bürgerrates 1:1 zu übernehmen. Aber wenn eine andere Entscheidung gefällt wird, dann muss dies gut begründet werden.

    In Deutschland wird diese Art der Bürgerbeteiligung auf der Ebene der Länder und des Bundes eher selten zur Anwendung. Ein positives Beispiel: das Bundesumweltministerium hat in im Jahr 2016 in sechs großen Städten Bürgerräte erfolgreich einberufen. Die von den Bürgern erarbeiteten Empfehlungen wurden in das „Umweltprogramm 2030“ aufgenommen.

    Leider ist es ein mühsamer Weg hin zu einem verbindlichen Einsatz von Bürgerräten auf Bundesebene. Dies würde mittelfristig eine Änderung der Verfassung erfordern. Das bedeutet, die Politik muss das wollen. Und auch Gelder dafür zur Verfügung stellen, denn den Bürgern muss zumindest ihr Aufwand (Fahrtkosten etc.) erstattet werden. Zudem braucht es eine Menge ausgebildeter Moderator/innen und zu jedem Thema müssen entsprechende Expert/innen identifiziert, für den jeweiligen Prozess verpflichtet und bezahlt werden.

    Das Fazit des Referenten Ilan Siebert fiel denn auch gemischt aus. Er gab zu, dass er den Prozess zur Zeit der Vereinsgründung vor wenigen Jahren noch wesentlich optimistischer eingeschätzt hatte. Aber aus seiner Sicht gibt es keine Alternative zu den Bürgerräten. Darum kooperiert man auch in einem bisher einmaligen Modell-Projekt mit dem bundesweit aktiven Verein „Mehr Demokratie e.V.“. Für 2019 soll ein Bürgerrat zur Zukunft unserer Demokratie einberufen werden. Die Macher sind überzeugt: Es kann gelingen, unsere Demokratie so weiterzuentwickeln, dass der dramatisch hohe Anteil der Unzufriedenen wieder sinkt.

    Demokratie lernen – dafür bieten sich ja eigentlich unsere Schulen an. Dieser Idee folgend hat der Berliner Verein „politik-digital e.V.“ das Projekt AULA entwickelt. Es handelt sich um ein für Schulen konzipiertes ein innovatives Beteiligungskonzept, das mithilfe einer Online-Plattform und didaktischer Begleitung die demokratischen Praktiken und Kompetenzen der Jugendlichen fördert. Sie lernen auf diese Art und Weise, dass sie mit Engagement und Verantwortung ihren Lebensraum gestalten und verändern können.

    Und die Kirche? Kirchenvertreter/innen beteiligen sich an vielen gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. Schließlich repräsentieren Sie ja immer noch einen Großteil der Bevölkerung und gemeinsame Werte. Zur direkten Beteiligung der Gläubigen an innerkirchlichen Entscheidungen findet man jedoch wenig. Derzeit bleibt hier offensichtlich auch nur der Weg über die gewählten Ämter in die entsprechenden Gremien. Vielleicht würde es Sinn machen, dass die Kirchen auch einmal über zufällig gewählte Räte zu bestimmten Themen nachdenken.

    Text: Dr. Anja Oetmann-Mennen

     

    Interessante Webseiten zum Thema:

    https://www.esgehtlos.org/

    https://www.mehr-demokratie.de

    https://aula-blog.website/

    https://www.buergergesellschaft.de

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    news-332Tue, 21 May 2019 14:43:03 +0200Soroptimist Club Münsterland-West unterstützt die Arbeit der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/soroptimist-club-muensterland-west-unterstuetzt-die-arbeit-der-fachberatungsstelle-gegen-sexualisierte/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f0b3a723066fb4c2edb121e7f979b56cÜber eine Spende in Höhe von 1000 € freuen sich die beiden Beraterinnen der neuen Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Rheine, Agnes Denkler und Ria Mester. „Das ist prima, wir werden davon den Wartebereich für die Frauen mit zwei Stühlen neu gestalten und eine Kiste Spielzeug für die Kinder anschaffen“ meint Agnes Denkler. Auch Fachliteratur, die Kosten für die Flyer-Erstellung sowie weiteres Mobiliar seien notwendig. Im Rahmen eines Pressetermins stellten sie den Unterstützerinnen des Vereins „Soroptimist Club Münsterland-West“ Barbara Stolzenfeld (Präsidentin), Dr. Elisabeth Temmen-Tölle und Ingeborg Hommer ihre Arbeit vor. Der Verein unterstützt Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Umwelt, Menschenrechte und internationale Freundschaft. Die Fachberatungsstelle in der Münsterstraße 48 in Rheine besteht als erweitertes kreisweites Angebot der Frauenberatungsstelle in Rheine und wurde am 1. April 2019 eröffnet.

    Die seit 2011 - ebenfalls kreisweit arbeitende – Frauenberatungsstelle in Rheine verzeichnete stetig ansteigende Beratungsanfragen im Bereich häusliche Gewalt. Waren es 2011 noch 70 Anfragen, so verzeichnete die Beratungsstelle 2018 bereits 400 Fälle. „Sexualisierte Gewalt geschieht in der Regel auch im häuslichen Bereich, es ist jedoch eine speziellere Gewalt“ berichtete Agnes Denkler. Und ihre Kollegin Ria Mester ergänzt:“ Die Grenzen zwischen beiden Arbeitsbereichen sind fließend“. Fachlich ist die Beratungsstelle bestens aufgestellt: beide Mitarbeiterinnen sind Fachberaterinnen für Psychotraumatologie. Die Beratung ist kostenfrei und unterliegt der Schweigepflicht.

    Vorrangig so die beiden Beraterinnen, wolle man Frauen und Mädchen nach Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Belästigung beraten und begleiten. Auch die Unterstützung bei Behördengängen oder bei Prozessen gehöre dazu. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Frauen“ unterstreicht Agnes Denkler. Ein weiteres Arbeitsfeld sind die Öffentlichkeitsarbeit und die Vernetzung in Arbeitskreisen auf Kreisebene. Auch die Präventionsarbeit an Schulen gehört zum Angebot.

    „Sexualisierte Gewalt wird in der Öffentlichkeit marginalisiert oder tabuisiert“ so Ria Mester. Das Thema sei mit Schamgefühl belegt. Viele Übergriffe finden im sozialen Nahraum statt, beispielsweise am Arbeitsplatz. Die Vertreterinnen des Vereins „Soroptimist Club Münsterland-West“ zeigten sich sehr interessiert an der Arbeit der Fachberatungsstelle. Gemeinsame Pläne gibt es auch schon: sie luden die Beraterinnen zum Mitwirken beim Orange Day im Dezember in Ahaus ein. Der Orange Day ist ein Tag, an dem Möglichkeiten des sozialen Engagements präsentiert werden.

     

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    news-330Tue, 21 May 2019 14:22:54 +0200Gewinn für alle: WTL stattet letztmalig Kitas mit gesponserten Trinkwasserspendern aus http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gewinn-fuer-alle-wtl-stattet-letztmalig-kitas-mit-gesponserten-trinkwasserspendern-aus/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=617bae4093e7bbdb2e286465c1c7ab09Zahlreiche Kitas aus dem Versorgungsgebiet haben sich in den vergangenen Wochen um eine Trinkwasserspender beworben. Der Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land (WTL) wollten in diesem Jahr letztmalig 15 dieser Einrichtungen aus seinem Versorgungsgebiet mit einem kostenlosen Trinkwasserspender versorgen. Zur offiziellen Ziehung der glücklichen Gewinner trafen sich unter anderem Bürgermeister und WTL-Verbandsvorsteher Dr. Marc Schrameyer, WTL-Geschäftsführer Johann Knipper sowie Vertreter des Wasser für Menschen e.V. im Rathaus Ibbenbüren. Bei der Ziehungsveranstaltung stellten die Akteure fest, dass sich insgesamt 17 Einrichtungen in der Lostrommel befanden. Alle waren sich schnell einig, spontan alle Einrichtungen zu fördern, damit am Ende nicht zwei Kitas leer ausgehen. „Unsere Region nimmt mit dieser Aktion eine deutschlandweite Vorreiterrolle in Sachen gesundes Trinkverhalten in Kitas ein", sagt WTL-Verbandsvorsteher Schrameyer am Rande, „da darf es am En-de nicht zwei Verlierer, sondern nur Gewinner geben". Im Sommer wird es bei allen Gewinnerein-richtungen zu einer feierlichen Einweihung der TRINX-Wasserspender kommen. „Zusätzlich erhalten die Einrichtungen einen großen Satz TRINX-Trinkflaschen und eine Urkunde mit der Auszeichnung Wassertrinkende Kita von uns", ergänzt Knipper. Die TRINX-Aktion setzt der WTL bereits seit 2008 gemeinsam mit dem „Wasser für Menschen e.V." erfolgreich in seinem Versorgungsgebiet um. Ziel ist es, insbesondere junge Menschen für eine gesunde Ernährung zu begeistern sowie Wasser zu einem spannenden Thema zu machen. „Leitungswasser hat viele Vorteile: Da im Gegensatz zu Mineralwasser das Abfüllen, Verpacken und Transportieren entfällt, entlastet der Griff zum Wasserhahn unsere Umwelt.

    Dies hat mittlerweile sogar die EU erkannt und setzt sich seit neuestem für das ge-sunde Nass aus dem Wasserhahn ein", erklärt Dr. Reinhold Hemker, der neben Gesundheitsexperte Professor Dr. Ingo Froböse Vorsitzender des „Wasser für Menschen e.V. ist. „Mit dem Trinkwasser-projekt in Kitas hat unsere Region bundesweit eine große Vorbildfunktion eingenommen", so Hem-ker weiter. Seit Projektbeginn trinken im WTL-Versorgungsgebiet nun bereits über 27.000 Menschen in mehr als 100 Kitas, Schulen, Unternehmen, Organisationen und Behörden täglich frisches Wasser aus TRINX-Wasserspendern. Allein rund 30 Kitas kamen in den vergangenen Jahren so in den Genuss von kostenlosen TRINX-Geräten.

    Bevor die Aktion „TRINX für Kitas" dieses Jahr ausläuft, kommen somit nun letztmalig 17 weitere Kindertagesstätten für die gesponserten Geräte dazu. Gewonnen haben die Kindergärten Ringelblu-me und St.-Anna aus Hörstel, die evangelischen Kindergärten Lukas und Johannes aus Ibbenbüren, die katholischen Kindergärten Herz Jesu und St. Barbara aus Ibbenbüren sowie der Kindergarten Püs-selbüren, ebenfalls aus Ibbenbüren. Zusätzlich haben gewonnen, der DRK Kindergarten die kleinen Strolche sowie der evangelische Kindergarten Widum II aus Ladbergen, der evangelische Kindergar-ten Widum I aus Lengerich, die Kindergärten Lotte-Büren und Kindergarten Lotte aus Lotte, die Kindertagesstätte Bärenhöhle e.V. sowie der katholischen Kindergarten St. Martin aus Recke, das Fami-lienzentrum Anne Frank aus Westerkappeln, die Kirchenkreiseinrichtung aus Tecklenburg und die CJD-Einrichtung-Lotte aus Lotte.

    „Wir gratulieren allen Einrichtungen und wünschen viele erfrischende Momente", so Schrameyer und beendet damit die letzte Ziehung im Kita-Projekt des Wasserversorgungsverbandes.

    Weitere Informationen:

    TRINX Projektbüro| www.trinx.info

    Text: TRINX-Projektbüro

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    news-329Mon, 20 May 2019 13:07:36 +0200"Magenta Brass" begeistert die Zuhörer in der Christuskirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/magenta-brass-begeistert-die-zuhoerer-in-der-christuskirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3a031d9c71e071070d21a4cf525df83aWer Magenta hört, denkt erst einmal an seinen Drucker, an ein Telekommunikations-Unternehmen oder seit einigen Jahren auch an eine deutsche Partei. Das Blechbläserquintett, das Mitte Mai in der Ibbenbürener Christuskirche musizierte, hat die purpurne Farbe schon in seinem Namen „Magenta Brass“ hörbar gemacht. Das Programm, das die fünf Studenten der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover unter dem Titel „A Brass Menagerie“ präsentierten, ließ in mehrfacher Hinsicht aufhorchen.„Das einzige Stück, das ich echt kenne, ist das von Rameau“, machte Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte in seiner Begrüßung der jungen Männer und des Publikums deutlich, dass das Programm selbst für ihn etwas „ganz Neues“ sei. „Das ist großartig“, lud er die Besucher ein, sich auf den Wechsel von barocker Klangpracht und von Literatur aus dem 20. und 21. Jahrhundert einzulassen.

    Die Studenten Torben Pannen (Trompete), Simon Weymann (Trompete), Matthias Meßmer (Horn), Jonas Kruse (Posaune) und Steffen Schulte (Tuba) machten es den Zuhörern im Kirchenraum einfach, den bunten Mix zu genießen. Sie brillierten nicht nur an ihren Instrumenten, sondern führten auch charmant und locker durch das eineinhalbstündige Konzert.

     „Menagerie“ steht in seiner ursprünglichen Bedeutung für eine historische Tierschau, und so verwundert es nicht, dass sich auch die Folge der Stücke um Tiere in ihrer gesamten Artenvielfalt drehte.

    Wie ein roter Faden zog sich die Ballettoper „Les Indes Galantes“ aus dem Jahre 1735 von Jean-Philippe Rameau durch den Abend. Der Trompeter Torben Pannen hat das barocke Orchesterwerk für ein modernes Blechbläserquintett mit zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba arrangiert, das mit Ouvertüre, Entrée und Ausschnitten aus den Aufzügen in exotische Gefilde und amouröse Abenteuer entführte.

    Im Wechsel mit den Werken moderner Komponisten entstand ein facettenreiches Klangbild, das das Publikum gleichermaßen fasziniert und gespannt verfolgte. Ein furioser Auftakt gelang dem Quintett mit der Mini-Ouvertüre von Witold Lutoslawski, laut Matthias Meßmer einem eher unbekannten Standardwerk der Blechbläser-Kammermusik.

    Station im historischen Tiergarten machten die Musiker mit dem Stück „A Brass Menagerie“, mit dem sie auch ihr Programm betitelt hatten. Ob stampfende Elefanten oder brüllende Löwen, das Werk in fünf Sätzen aus der Feder von John E. Cheetham bereitete den Bläsern wie die Zuhörern Freude.

    „A Flying Circus“ hatte der Komponist David J. Coslon seinem ersten Schlagzeuglehrer gewidmet. Es entführte in eine phantastische Welt, die die Vorstellung akrobatischer Kunststücke unter dem Dach einer Manege einfach machte.

    „Klassische Zirkusmusik“ erklang in dem „Brass Quintet No. 1: Circus“ von Clint Needham. Vom Einzug über die „einen tolpatschigen Walzer tanzenden Clowns“, einen Zirkusdirektor, der Löwen durch einen brennenden Reifen springen lässt und einen gelenkigen Schlangenmenschen bis zum großen Finale mit allen Akteuren war dem Komponisten eine kompakte Zirkusvorstellung gelungen, die die jungen Männer inklusive des Spagats zwischen „offensichtlich Programmatischem und progammatisch Verzerrtem“ eindrucksvoll interpretierten.

    Dass das Publikum die sympathischen jungen Musiker nach so viel Begeisterung und „mehreren Vorhängen“ erst mit zwei Zugaben in den „Feierabend“ gehen ließ, versteht sich von selbst.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-328Mon, 20 May 2019 10:17:27 +0200Vorbereitungen für das Stiftungsfest in Ibbenbüren laufen auf Hochtourenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/vorbereitungen-fuer-das-stiftungsfest-in-ibbenbueren-laufen-auf-hochtouren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7780ab4049c4b9fcf97792b575c9fd45Auf Hochtouren laufen zurzeit die Vorbereitungen für das zweite Stiftungsfest der „Stiftung evangelische Kirche in Ibbenbüren“. Am Pfingstsonntag, 9. Juni, wird es – neben einem Festgottesdienst – ein buntes Unterhaltungsprogramm geben. Dazu, so wird versprochen, „ein Imbiss, Getränke und Ibbenbürens größtes Salatbuffet“. Zum Festgottesdienst haben Oberkirchenrätin Petra Wallmann (Evangelische Kirche von Westfalen) sowie Superintendent André Ost ihre Teilnahme zugesagt.Höhepunkte werden sicherlich das große Konzert am Nachmittag und der Festgottesdienst sein. Das Jugendsinfonieorchester der Städtischen Musikschule Ibbenbüren unter der Leitung von Wolfgang Donnermeyer lädt zusammen mit einem knapp 70-köpfigen Projektchor unter der Leitung von KMD Christian Schauerte zu einem bunten Programm in die Christuskirche ein. Auch die Mitwirkung am Festgottesdienst, der als Open-Air-Gottesdienst auf dem Kirchplatz geplant ist, ist vorgesehen.

    Die Probenarbeit startete am Samstag, 18. Mai, und soll in komprimierter Form erfolgen: Nur fünf Proben sowie die Generalprobe sind vorgesehen. Dann, so hofft Christian Schauerte, steht das Programm mit Liedern aus der „West Side Story“ sowie einem von ihm selbst um die entsprechenden Chorstimmen ergänzten, ursprünglich nur instrumental komponierten Vivaldi-Stück.

    Das Stiftungsfest im Überblick: Um 15.30 Uhr startet das Programm mit dem bereits erwähnten Konzert. Der Festgottesdienst um 18.00 Uhr bildet den Auftakt für das Abendprogramm: Ab 19.30 Uhr spielt die Matthäus-Live-Band, um 20.30 Uhr übernimmt das Rabatz-Theater. Mit einem festlichen Turmblasen wird um 21.30 Uhr ein außergewöhnlicher Schlusspunkt gesetzt.

    Text: Claudia Ludewig

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    news-323Thu, 16 May 2019 10:58:38 +0200Ticketverkauf für Kirchentag ist gestartethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ticketverkauf-fuer-kirchentag-ist-gestartet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=711cbd5d2e29d84219814cbb33b9c002Gut fünf Wochen vor dem Kirchentag in Dortmund hat der Vorverkauf für die Großveranstaltung begonnen. An 43 Verkaufsstellen in ganz Deutschland können ab sofort Dauer-, Tages- oder Abendkarten sowie Tagungsmappen mit dem Kirchentagsprogramm gekauft werden, wie die Geschäftsstelle in Dortmund mitteilte.Eine Dauerkarte für das Protestantentreffen vom 19. bis 23. Juni kostet zum Normalpreis ohne Übernachtung 108 Euro, eine Tageskarte 35 Euro und eine Abendkarte 16 Euro. Außerdem gibt es vergünstigte Karten unter anderem für Familien, Studenten und Senioren. Die Karten enthalten einen Fahrausweis für das gesamte Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr und für das Gebiet des Westfalentarifs.

    Unter den Verkaufsstellen sind den Angaben zufolge viele christliche Buchhandlungen und Weltläden. In Dortmund können Interessierte an fünf Orten Eintrittskarten erwerben: im Reinoldiforum, in der Buchhandlung Bonifatius, bei Dortmund Tourismus, im Kundencenter des Verkehrsbetriebs DSW 21 und in der Geschäftsstelle des Kirchentages in der Kronenburgallee 7. Besucher können zudem Tickets online bestellen und sie während des Kirchentages direkt auf dem Veranstaltungsgelände erwerben.

    Zum 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund werden bis zu 100.000 Dauerteilnehmer und viele tausend Tagesbesucher erwartet. Das Protestantentreffen steht unter der Losung "Was für ein Vertrauen". Auf fast 2.400 Veranstaltungen sollen neben Glaubensfragen auch gesellschaftliche Themen wie Migration, Umwelt und Frieden in den Blick gerückt werden.

    Weitere Informationen unter: https://www.kirchentag.de/index.php?id=16406

    Quelle: epd West

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    news-322Thu, 16 May 2019 08:45:20 +0200Neue Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt ist „großer Schritt in die Zukunft“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neue-fachberatungsstelle-gegen-sexualisierte-gewalt-ist-grosser-schritt-in-die-zukunft/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8369e3f43b8966ede9f2cfa67d761093Es ist kein neues Phänomen, aber eines, das in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist: Frauen und Mädchen, die in der Öffentlichkeit „angemacht“ oder verbal sexuell belästigt, die ungewollt angefasst oder gar vergewaltigt werden - und unter den Folgen dieser Übergriffe zum Teil massiv leiden. Hilfe finden diese Opfer seit Anfang April in der neu gegründeten „Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt“, einer Unterabteilung der Frauenberatungsstelle Rheine. Es sei ein „ganz großer Schritt in die Zukunft“, betont Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werks im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg e.V.. Als Träger ist die Diakonie eine der drei Säulen der neuen Fachberatungsstelle. Der Kreis Steinfurt und insbesondere das Land NRW fördern die Arbeit darüber hinaus finanziell.

    Zwar gab und gibt es in Rheine seit 2011 die - ebenfalls kreisweit arbeitende - Frauenberatungsstelle, doch kristallisierte sich in den vergangenen Jahren immer mehr heraus: Das reicht nicht! Zunehmend bekamen es die Mitarbeiterinnen der Einrichtung mit Fällen sexualisierter Gewalt zu tun, die jedoch aufgrund zu geringer personeller Kapazitäten nur begrenzt betreut werden konnten. Zwar sei der Kreis Steinfurt insgesamt in Sachen Beratungsangebote sehr gut aufgestellt, meint Stefan Zimmermann, im Bereich der sexualisierten Gewalt habe es jedoch einen weißen Fleck auf der Landkarte gegeben. Dieser ist nun geschlossen, und Ria Mester und Agnes Denkler, die seit Anfang April ihre Arbeit in der neuen Fachberatung aufgenommen haben, sind hochmotiviert für ihr neues Aufgabenfeld.

    Vorrangig wolle man Frauen und Mädchen nach Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Belästigung (auch am Arbeitsplatz) beraten und begleiten, so zum Beispiel zur Polizei oder bei Prozessen. Doch auch Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit in Form von Broschüren, Kampagnen an Schulen (ab 7./8. Klasse) etc. stehen auf dem Programm der beiden Mitarbeiterinnen. So soll das Thema, das nach wie vor oft mit großer Scham besetzt ist, enttabuisiert werden. Die Mitarbeiterinnen wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass auch der vermeintlich „harmlose“ anzügliche Spruch am Arbeitsplatz oder die (unerwünschte) Hand auf der Schulter schon eine Form sexualisierter Gewalt darstellen können. Es geht den Tätern darum, Macht und Kontrolle auszuüben, auch wenn es ihnen vielleicht nicht immer bewusst ist. Entgegen häufiger Annahmen wird sexualisierte Gewalt nämlich meist nicht durch Fremde ausgeübt, sondern im „sozialen Nahraum“, also durch Familie, Freunde oder Kollegen. Und sie ist auch kein Phänomen bestimmter Schichten, sondern tritt – ebenso wie häusliche Gewalt – überall auf: In der angesehenen Arztfamilie ebenso wie in der Arbeiterfamilie oder der Familie mit Migrationshintergrund.

    301 „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ wurden im Jahr 2018 kreisweit dokumentiert - Tendenz steigend. Die Dunkelziffer ist dabei vermutlich sehr hoch, doch wird wohl, infolge der Arbeit der neuen Fachberatungsstelle, die Zahl der zur Anzeige gebrachten Fälle in den kommenden Jahren deutlich steigen. Die Fachberatungsstelle weist dabei eine „Komm-Struktur“ auf: Die Frauen vereinbaren telefonisch einen Termin für eine persönliche Beratung; diese ist kostenfrei und auf Wunsch auch anonym. In erster Linie werden Betroffene beraten. Die Fachberaterinnen für Psychotraumatologie bieten den Frauen unter Anderem Übungen an, um körperlichen und psychisch fühlbaren Folgen der Übergriffe zu verarbeiten. Unter Umständen werden auch die Angehörigen miteinbezogen. Außerdem kümmern sich die Mitarbeiterinnen um Multiplikatoren für Teile ihrer Aufgabenfelder. Die Arbeit findet in enger Kooperation mit der Polizei statt, außerdem werden perspektivisch Kontakte zu anderen Stellen aufgenommen, um zu sehen, welche Lücken es zu schließen gilt.

    Die „Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt“ ist eine Unterabteilung der Frauenberatungsstelle (Münsterstraße 3, Rheine), die vor acht Jahren gegründet wurde und seitdem das seit 32 Jahren betriebene Frauenhaus ergänzt. Derzeit gibt es eine räumliche Trennung der beiden Einrichtung: Die neue Fachberatungsstelle findet sich im Diakoniegebäude an der Münsterstraße 48, Rheine (roter Backsteinbau Ecke Kardinal-Galen-Ring, gegenüber der Emsgalerie).

    Telefonisch sind die Mitarbeiterinnen erreichbar unter: 05971 800 92 92. E-Mail: fachberatung-gewalt@dw-te.de.                                        

    Text: Claudia Ludewig

     

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    news-321Tue, 14 May 2019 11:58:16 +0200Große Freude in der Kita Niedermarkhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/grosse-freude-in-der-kita-niedermark/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=74c912a909655e221d25963d0b8f994a„Sie haben mit Bravour bestanden“, resümierte die QM-Auditorin Gabriele Wand am Ende eines spannenden Tages. Im Audit habe die Evangelische Kita Niedermark in Lengerich gezeigt, dass dort eine wertschätzende und am Wohl des Kindes ausgerichtete Atmosphäre gestaltet wird und alle für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement erforderliches Know-how vorhanden sei. Über dieses Lob freuen sich die Mitarbeiterinnen Ina Jekusch, Emanuela Paaschen, Heidi Krug, Elke Hindersmann, Sarah Gottkehaskamp, Doris Ossegge und Vera Möllenkamp. „Die Vorbereitung für die Implementierung des QM war anstrengend und zeitaufwendig, für unsere KiTa aber ein sinnvoller und guter Schritt. Jetzt sind wir froh und stolz über so ein tolles Ergebnis, das wir mit Kindern, Eltern  und den Mitarbeitenden feiern werden“, so die Leitung Ina Jekutsch. Das erfolgreiche Audit wird mit der Übergabe des QM- Gütesiegels nach BETA, das sich an der DIN 9001:2015 orientiert, gekrönt. Das QM richtet seinen Blick auf die Führungsprozesse, die die Organisation beinhalten und die Kernprozesse, die sich mit den praktischen Alltagssituationen auseinandersetzen.

    Die Kita Niedermark gehört mit 26 anderen Kitas zum Verbund der evangelischen Kindertagesstätten im Kirchenkreis Tecklenburg. Fachberaterin Carla Zachey und der Geschäftsführer Arnd Rutenbeck gratulierten dem Team und dankten herzlich für die erfolgreiche Arbeit. Alle Kitas des Verbundes sind entweder schon zertifiziert oder werden dies im Laufe der nächsten zwei Jahre. Der Kita-Verbund erfüllt somit die geforderte Qualitätssicherung in den Kindertagesstätten und kann diese nachweislich mit dem Gütesiegel belegen.

     

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    news-319Fri, 10 May 2019 08:52:53 +0200„Arche“-Gründer Jean Vanier gestorben http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/arche-gruender-jean-vanier-gestorben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b6212681716971b9cce4f6e7f479fad2Jean Vanier, Gründer der christlichen "Arche"-Gemeinschaften, in denen Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammenleben, ist im Alter von 90 Jahren gestorben.In einem kleinen Häuschen im französischen Dorf Trosly-Breuil,  rund 75 Kilometer nördlich von Paris, beschloss der katholische Theologe und Philosoph Jean Vanier 1964, mit zwei geistig behinderten Männern zusammen zu leben - und entdeckte bald „Menschen mit einer Behinderung, speziell mit einer intellektuellen, haben der Welt etwas zu geben und zu sagen. Sobald wir mit ihnen in Beziehung treten, beginnen wir, uns zu verwandeln.“ (Zitat Vanier). Das war die Geburtsstunde der Arche, einer ökumenischen Organisation, die heute in 35 Ländern auf 5 Kontinenten 150 Gemeinschaften betreibt, in denen 10.000 Mitglieder mit und ohne Behinderung gemeinsam ihren Alltag und ihr Leben teilen. In Deutschland bestehen drei Gemeinschaften in Tecklenburg, Ravensburg und Landsberg am Lech.

    1971 gründete Vanier die ebenfalls weltweite ökumenische Bewegung "Glaube und Licht".

    Der Besuch des Gründervaters der „Arche“ in den 80er Jahren in Ledde war ein entscheidender Impuls zur Gründung der Arche-Gemeinschaft in Tecklenburg. Sie hat seit 1986 ihren Stammsitz in der Apfelallee 23. Die ökumenische Lebensgemeinschaft erweiterte sich in den Jahren 1993 und 2007 um zwei weitere Standorte in Tecklenburg. Im Rahmen der landeskirchlichen Visitation im Kirchenkreis Tecklenburg wurde sie 2015 auch von Präses Annette Kurschus besucht.     

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    news-317Thu, 09 May 2019 11:46:19 +0200„Kirche gewinnt an Stärke und Profil in der Minderheit“– Hans Leyendecker zu Gast in Emsdettenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirche-gewinnt-an-staerke-und-profil-in-der-minderheit-hans-leyendecker-zu-gast-in-emsdetten/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=000ab9704693645dea3c1a4f668f6c91Zum Motto des bevorstehenden Kirchentages in Dortmund „Was für ein Vertrauen“ referierte der Journalist Hans Leyendecker im Rahmen der gemeinsamen Pfarrkonferenz der Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg in Emsdetten. Die Kirchentagslosung ziele ins Zentrum des Glaubens der Christen, hatte zuvor schon Superintendent Joachim Anicker (Steinfurt-Coesfeld-Borken) in seiner Andacht betont. Leyendecker widmete sich in seinem Vortrag der Frage, was der Kirche Mut für die Zukunft gebe. „Kirche gewinnt an Stärke und Profil in der Minderheit“, zeigte er sich überzeugt. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz hatten kürzlich eine Untersuchung der Universität Freiburg zur Kirchenmitgliedschaft veröffentlicht, die besagt, dass die evangelische und katholische Kirche im Jahr 2060 voraussichtlich 50 % weniger Mitglieder haben werden als heute. Zur Evangelischen Kirche von Westfalen werden in 40 Jahren voraussichtlich 1,25 Millionen weniger Mitglieder gehören. Damit nehmen auch die Kirchensteuereinnahmen drastisch ab. „Ich sehe eine Chance im Wenigerwerden der Kirche“, betonte Hans Leyendecker. Die Not der katholischen und evangelischen Kirche werde die Christen viel mehr zusammenbringen, ist er sich sicher. Es sei darum eine neue ökumenische Dynamik zu erwarten.

    „Hans Leyendecker ist einer der renommiertesten Journalisten, ein Protestant, ein Ökumeniker mit weitem Herzen.“ So stellte Superintendent Joachim Anicker den Referenten vor. Der Journalist ist Präsident des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages, der vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund stattfindet. Leyendecker deckte seit 1982 zahlreiche politische Affären im In- und Ausland auf. Er arbeitete fast 20 Jahre für die Süddeutsche Zeitung und war lange Zeit Leiter des Investigativ-Ressorts. Er trat vor vielen Jahren zum evangelischen Glauben über und besucht seit 1975 alle Kirchentage.

    „Ich kenne viele Pfarrerinnen und Pfarrer, die mit großer Energie bei der Sache sind. Doch Jammern und Mäkeln über viel Arbeit und mangelnde Teilnahme an Gottesdiensten stehen Ihnen schlecht an, Sie haben doch Visionen in der DNA“, machte er seinen Zuhörerinnen und Zuhörern Mut. „Gehen Sie an die Kraftquellen und entjammern Sie die Kirche!“ Kirche brauche neue Angebote für 25-40-Jährige in deren Sprache. So sollten Pfarrerinnen und Pfarrer darüber nachdenken, wie man diese Zielgruppe zu großen kirchlichen Festen besser ansprechen könne. „Für mich ist es überzeugend, wenn Verkündigung und Diakonie Hand in Hand gehen“, meinte er. Die Gemeinden müssten heute mehr schauen, welche Angebote vor Ort gebraucht würden. In der Kommunikation sollte sich die Kirche, genau wie der Journalismus, intensiver der Digitalisierung stellen und auch hier die Chancen für den Dialog nutzen, empfahl er. „Wir hüten als Christen einen Schatz des Vertrauens“, unterstrich Leyendecker. Das Mitgehen, aufeinander Achten und gegenseitige Aufrichten mache die Stärke der Kirche und des Kirchentages aus.

    Text: Christine Fernkorn

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    news-315Tue, 07 May 2019 10:51:10 +0200Ein besonderer Gottesdienst mit Zeitzeugen und Taufkindern in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-besonderer-gottesdienst-mit-zeitzeugen-und-taufkindern-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b09c6be44f7b08091a1b06ffbdf92ff8Etwa 150 Besucher erlebten am Sonntag, 28. April, in der Christuskirche in Ibbenbüren einen besonderen Gottesdienst, vorbereitet vom Leitungsteam der Initiative Ibbenbüren "Den Kindern von Tschernobyl". In den Gottesdienst einbezogen war die Taufe zweier Kinder aus der Markus- und der Christusgemeinde. Gleich zu Anfang wurden mit der Tschernobyl-Kerze und den zwei Taufkerzen im Dunkel des Turmraumes entzündete Hoffnungslichter auf den Altar gebracht. Die Katastrophe von Tschernobyl, die am 26. April 1986 mit Wind aus dem Osten radioaktives Material bis zu uns herüberwehte, wurde sichtbar, als Kinder aus den Tauffamilien mit einem Windstoß die Hoffnungslichter der Taufkerzen zum Erlöschen brachten.

    Erinnerungen wurden lebendig: Damals durften Kinder nicht mehr im Sand spielen. Es wurde gewarnt vor dem Verzehr von Gemüse aus dem eigenen Garten.Das Symbol, das vor den Gefahren radioaktiver Strahlung warnt, gestaltet als leuchtendes Warnzeichen auf dem Fußboden der Kirche wurde damit für die Einzelnen erkennbar. Zugleich wurde der Gemeinde in dem Augenblick bewusst gemacht, dass die Katastrophe von Tschernobyl bis heute auch in der Bundesrepublik deutliche Auswirkungen hat: Laut eines SPIEGEL- Berichts hat die Bundesrepublik im vergangenen Jahr 1,1 Millionen € Schadenersatz an Jäger aus dem Thüringer- und Bayrischen Wald für verstrahltes Wild gezahlt, das nicht in den Handel kommen durfte. Für die Durchführung der Europäischen Aktionswoche "Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima" inclusive Anreise und Unterbringung der Zeitzeugen stellt das Auswärtige Amt der Initiative Ibbenbüren "Den Kindern von Tschernobyl" einen Zuschuss von 1.800 € zur Verfügung.

    Das Ausblasen der Hoffnungslichter wurde damit zu einem Augenblick, in dem dieser Tatbestand bewusst wurde: Tschernobyl ist nicht erledigt. Mitten in dieses Erschrecken hinein führte das Oster-Evangelium auf eine neue Spur - das Licht im Dunkel des Turmraums wurde als Osterlicht erkennbar. Die Taufkerzen wurden neu entzündet. Die Taufe wurde in ihrer Bedeutung neu entdeckt: Gott kommt mit dem Dunkel des Kreuzes in unsere Tiefe und teilt diese Tiefen mit uns. Doch Taufen, die mit Ostern verbunden sind, geben der Welt eine neue unzerstörbare Hoffnung, die lautet: Steh auf und lebe!“

    So waren die beiden Taufsprüche, die die Eltern der Kinder ausgewählt hatten, wie eine einzigartige Bestätigung: "Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis bleiben, sondern wird das Licht des Lebens haben" (Joh. 8, 12). Und: "Sei mutig und stark, fürchte dich also nicht und hab keine Angst, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du unternimmst." (Jos. 1,9)

    Nach den Taufen kamen zu den brennenden Taufkerzen auf dem Altar weitere Hoffnungslichter. Es waren Erfahrungen aus der Tschernobyl-Initiative: Eine Gastmutter zündete ein Licht dafür an, dass sie durch ihr Erleben mit den Kinder in ihrer "Lebenseinstellung eine positive Sichtweise" bekommen hat. Eine Jugendliche aus einer Gastfamilie zündete eine Kerze an für erfahrene Freundschaft. Mit einer weiteren Kerze wurde die gesundheitliche Vorsorge deutlich: Mit jedem Ferienaufenthalt wird nachweislich das Immunsystem gestärkt. Drei bis vier Tage weniger Fehlzeiten in der Schule sind die Folge. Besonders eindrücklich das Hoffnungslicht für die Völkerverständigung, das zum Ausdruck brachte: "Aus Feinden sind Freunde geworden." In diese Kette der Hoffnungslichter reihten sich die Zeitzeugen Juri Vatzkel und Valentina Daschkewitz ein, die davon berichteten, wie sie ihr Leben eingesetzt haben und wie sehr sie heute nach allen Jahren der Begegnung und Hilfe die Dankbarkeit bewegt.

    Das Osterlicht hat eine sichtbare Kettenfolge ausgelöst. So durfte die Gemeinde in diesem Gottesdienst erleben, wie der grenzenlos liebende Gott Kinder zu seiner Wegweisern macht, damit Menschen aus der Tiefe aufstehen und leben. Als die Mitglieder des Chores "Melodia" am Ende das "Vater unser" auf Russisch sangen, da erinnerten sie indirekt daran, dass in den östlichen Kirchen an diesem Sonntag das orthodoxe Osterfest gefeiert wird und dass der auferstandene Christus über alle Grenzen hinweg zum Leben und zur Hoffnung einlädt. Mit ihren Liedern und Melodien trugen sie einen wesentlichen Anteil dazu bei, dass sich die Herzen öffneten. Es gab vielseitige Leuchtspuren in diesem Gottesdienst. Sie werden jeden begleiten, der ihn erlebt hat.

    Text: Pfarrer i. R. Reinhard Paul

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    news-314Mon, 06 May 2019 14:11:58 +0200Gemeinsame Aktion mit "Wasser für Menschen" - Drei Freunde Afrikas rufen zur Katastrophenhilfe aufhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeinsame-aktion-mit-wasser-fuer-menschen-drei-freunde-afrikas-rufen-zur-katastrophenhilfe-auf/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=18413a3638aaf707023e3afbf6bef54cNachdem die Naturkatastrophen besonders in Mosambik, aber auch in Simbabwe mit starken Stürmen und umfangreichen Überschwemmungen, bedingt durch den Klimawandel, zu Tausenden von Toten und Verletzten geführt haben und Städte wie Beira/Mosambik praktisch total zerstört wurden, müssen die Hilfsmaßnahmen dort intensiviert werden. Betroffen von einer klimatischen Extremlage ist auch Namibia. Dort ist in diesem Jahr die Regenzeit praktisch ausgeblieben. Pfarrer Harald Klöpper aus Lengerich, der mehrere Jahre in Namibia im Einsatz war und gerade mit einer Gruppe aus der ehemaligen deutschen Kolonie zurückgekommen ist, sagt: „ Wir konnten ganze Gebiete sehen, wo nichts mehr wächst, weil es kein Wasser gibt. Auch sind Brunnen versiegt, so dass die Menschen dort kein Wasser mehr holen können.“ Und er verweist auf das, was z.B. in Mosambik geschehen ist, wo mit den Zyklonen Idai und Kennneth fürchterliches Unheil geschehen ist. Von dort ist Jan Niclas Gesenhues gerade zurückgekommen, der gemeinsam mit langjährigen Projektpartnern in dem Katastrophengebiet Maßnahmen bei der Aufbauhilfe geplant hat.

    Diese Maßnahmen werden vom Offenen Zentrum in Nhamatsane, einem Vorort der Stadt Chimoio, organisiert. Hier engagieren sich viele Jugendliche und Erwachsene ehrenamtlich beim Wiederaufbau von Häusern und in der Landwirtschaft. Auch hier hat es  große Zerstörungen gegeben. Über den dortigen Trägerverein des Offenen Zentrums werden Fördermittel für Baumaterialien und auch Nahrungsmittel vergeben, die in Deutschland an den Verein „Wasser für Menschen e.V.“ gespendet werden. Im Vorstand dieses Vereins ist Pfarrer Dr. Reinhold Hemker für internationale Wasserprojekte zuständig. Er hilft als Präsident der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft seit Jahren mit, auch Projekte beim Brunnenbau, der Trinkwasserversorgung und der Bewässerung in Simbabwe abzuwickeln. „Nun geht es vorwiegend um Katastrophenhilfe im Südosten von Simbabwe, wo auch unsere kirchlichen Partner seit Wochen im Einsatz sind“, berichtet er.

    In Simbabwe geschieht die Zusammenarbeit mit der Welthungerhilfe, für die im Land viele Freiwillige ehrenamtlich im Einsatz sind. Reinhold Hemker wird Ende Juni mit einer kirchlichen Gruppe in das in großer Not befindliche Land reisen. Die Spendenmittel werden über die Welthungerhilfe in Simbabwe eingesetzt. Die drei Vertreter der Hilfskampagne stellen Interessierten auch weitere Informationen zur Verfügung. Gerne informieren sie auch auf Einladung in Veranstaltungen.

    Kontakt: Harald Klöpper ist per Mail über kloepper@chrina.de, Tel.: 05481-2455 zu erreichen, Jan Niclas Gesenhues über j-gesenhues@t-online.de, Tel.: 0176-70868324, Reinhold Hemker über hemke_00@uni-muenster.de, Tel.: 01712 658989.

    Das Spendenkonto des Vereins „Wasser für Menschen“ bei der Kreissparkasse Steinfurt ist IBAN DE08403510600073134512, Kennwort: Katastrophen Wasser. Unterstützer können Spendenbescheinigungen mit genauer Adresse anfordern.

    Text: Dr. Reinhold Hemker

     

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    news-313Tue, 30 Apr 2019 10:29:30 +0200Kombiführung durch die aktuellen Ausstellungen „Glaube“ und „fremd und vertraut“ in der Draiflessen Collection http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kombifuehrung-durch-die-aktuellen-ausstellungen-glaube-und-fremd-und-vertraut-in-der-draiflessen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=166628761c0411e81bfbd70856afe9a7In drei aufeinanderfolgende Kunstausstellungen will die Draiflessen Collection in Mettingen 2019/2020 mit dem Blick auf Moderne und Gegenwart einzelne Facetten dessen beleuchten, was die Begriffe „Glaube, Liebe und Hoffnung“ in dieser Zeit bedeuten. Der erste Teil, der zurzeit in einer Sonderausstellung zu sehen ist, widmet sich dem Begriff „Glaube“. Mit ihm verbinden sich Sehnsüchte, Trost- und Zukunftsversprechen, aber auch manche Ängste, Enttäuschungen und Zweifel. Die Ausstellung „Glaube“ zeigt eine Auswahl an Kunstwerken aus dem 20. und 21. Jahrhundert, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit existenziellen Fragen des Menschseins, mit Glaube und Zweifel auseinandersetzen. Zeitgleich  sind in der Kabinettausstellung des Museums unter der Überschrift „fremd und vertraut“ eine weitere Auswahl von Radierungen des großen niederländischen Künstlers Rembrandt van Rijn (1606 – 1669) zu sehen. Rembrandt gab seinen Radierungen, in denen er sich biblischen Themen widmete, eine starke Innerlichkeit. Durch seine Inszenierung von Licht und Dunkelheit sowie die starke Lebendigkeit der Figuren und deren Mimik und Gestik schwanken diese Bilder bis heute zwischen „fremd und vertraut“.

    Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg lädt im Rahmen der Werkstatt 50plus alle Interessierten am Donnerstag, 23. Mai 2019, zu einer Entdeckungstour und kombinierten Führung durch beide Ausstellungen ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr im Foyer der Draiflessen Collection, Georgstr. 18, 49497 Mettingen. Die Kosten für Eintritt mit Führungen betragen 10 Euro. Zwischen den beiden Führungen gibt es die Möglichkeit für eine kurze Kaffeepause und Gespräche im Foyer.

    Weitere Informationen und verbindliche Anmeldungen bei der Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg, Tel.: 05482 68133 (vormittags) oder E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

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    news-312Tue, 30 Apr 2019 10:21:50 +0200„Kirche ist Kirche für andere“ - Pfarrerin Alexandra Hippchen als evangelische Notfallseelsorgerin offiziell begrüßthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirche-ist-kirche-fuer-andere-pfarrerin-alexandra-hippchen-als-evangelische-notfallseelsorgerin-o/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5faeae53a5cae61b4eb40ec692417b55Münster. Im Rahmen eines Gottesdienstes in Münsters Erlöserkirche ist Pfarrerin Alexandra Hippchen als Inhaberin der ersten Pfarrstelle der Evangelischen Kirche von Westfalen für die Notfallseelsorge im Münsterland offiziell begrüßt und für ihren Dienst gesegnet worden.Stellvertretend für die Evangelischen Kirchenkreise Münster, Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken, in denen Hippchen nun zuständig ist, sprach der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Münster, Ulf Schlien, die Segensworte und begrüßte die Pfarrerin herzlich. „Ich freue mich über die Entscheidung der Landeskirche und wünsche Dir, über alle Grenzen hinaus den Mut zu finden, auf die dunklen Seiten des Lebens schauen zu können“, sagte Schlien.

    Pfarrerin Alexandra Hippchen selbst verlieh ihrer Freude über die Landeskirche Ausdruck, weil sie entschieden habe, „dass die Notfallseelsorge so wichtig für unser Selbstverständnis ist. “ Das habe die Kirche mit der Schaffung von fünf neuen landeskirchlichen Regionalpfarrstellen für die Notfallseelsorge manifestiert. „Wir feiern heute, dass Jesus Christus sich Menschen zuwendet, die in ihrer Not Unterstützung brauchen, unabhängig davon, ob sie Christen sind oder nicht“, unterstrich die Notfallseelsorgerin. „Wir gehen aus den Gemeinden heraus und verlassen Grenzen deutlich, denn Kirche ist Kirche für andere.“ Die Notfallseelsorge stehe für das Solidarisch-Sein mit denen, die leiden müssten. „Gottes starkes Wort ruft uns in die Verantwortung, in der wir jeden Tag stehen“, mahnte Hippchen.

    Die Notfallseelsorge wird gemeinsam von der evangelischen und der katholischen Kirche getragen. Alexandra Hippchen hatte ihr Amt als evangelische Notfallseelsorgerin für das Münsterland bereits am 1. Februar angetreten und war auf landeskirchlicher Ebene am 2. März in Schwerte eingeführt worden. Der Begrüßungsgottesdienst in der Erlöserkirche, an dem neben katholischen und evangelischen Notfallseelsorgern und -begleitern auch Vertreter der Rettungsdienste, der Feuerwehr und der Polizei aus dem ganzen Münsterland teilnahmen, stand unter dem Motto „Habe ich dir nicht geboten: Sei getrost und unverzagt? Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist mir dir in allem, was du tun wirst“ (Josua 1,9).

    Text: Ev. Kirchenkreis Münster

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    news-308Thu, 18 Apr 2019 11:57:52 +0200„Eher Isolierung statt Integration“ - Superintendent André Ost und Pastor Reiner Ströver besuchen Flüchtlingsunterkunft http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eher-isolierung-statt-integration-superintendent-andre-ost-und-pastor-reiner-stroever-besuchen-fl/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=97d15f64a22c2bdbc58a3aa952d44723Nicht nur positiv beeindruckt waren der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, André Ost, und Pastor Reiner Ströver, Flüchtlingsbeauftragter des Kirchenkreises, von der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Ibbenbüren. Beide besuchten kürzlich die Einrichtung, um sich einen persönlichen Eindruck von der Unterkunft zu machen, die in der Spitze bis zu 900 Flüchtlinge beherbergen soll. Ein Interview von Sabine Plake.Warum war Ihnen ein Besuch in der ZUE wichtig?

    Wir sind im Kirchenkreis sehr aktiv in der Flüchtlingsarbeit. Es gibt den runden Tisch „Asyl und Integration“, wir haben mit Pastor Ströver extra einen Synodalbeauftragten für die Flüchtlingsarbeit. Das Thema ist uns wichtig. Die ZUE ist hier vor der Haustür. Es gibt aktuell ein Positionspapier der Evangelischen Kirche von Westfalen, das heißt „Ich bin fremd gewesen, und Ihr habt mich aufgenommen“, mit dem wir uns 2019 intensiv beschäftigen werden. Unser Thema: Wie sehr bewegt uns Migration? Was macht das mit uns? Was macht das mit unserer Kirche?

    Was war Ihr Eindruck von der ZUE?

    Es gab positive, aber auch negative Eindrücke. Schon im Vorfeld hat uns das Prozedere etwas irritiert. Sie müssen sich anmelden, sie bekommen einen Termin, sie müssen sich ausweisen. Die Einrichtung selbst vermittelt Geschlossenheit. Sie hat einen Zaun, es gibt den Sicherheitsdienst, die Verwaltung auf dem Gelände ist noch mal extra geschützt. Für mich hat die ZUE Lagercharakter. Ich befürchte dort eher die Isolierung von geflüchteten Menschen, als dass sie integriert werden.

    Als die Verantwortlichen merkten, wie wir reagierten, haben sie das erklärt: Es dient natürlich der Sicherheit, um die Geflüchteten auch vor fremdenfeindlichen Übergriffen zu schützen. Auf der anderen Seite muss man sich vorstellen, wie sich die dort lebenden Menschen vorkommen. Die ZUE schottet sich ab – auch gegenüber der Bevölkerung. Ehrenamtliche Helfer kommen da nicht rein. Der Kontakt zur Zivilgesellschaft wird erschwert.

    Was glauben Sie, macht das mit den Menschen?

    Diese lagerhafte Situation verschärft meiner Meinung nach die Situation für die Geflüchteten. Der Aufenthalt dort droht zu einem Ort der Perspektivlosigkeit zu werden. Zudem dauern die Verfahren ja recht lange. Sie müssen dort Anträge ausfüllen, bekommen Bescheide, viele von ihnen müssen zurückkehren. Sich irgendwie zu integrieren wird ihnen doch unmöglich gemacht. Gleichzeitig will man aber die Verfahrensdauer laut Asyl-Stufenplan auf bis zu 24 Monate verlängern. Und diese 24 Monate verbringen die Menschen in dieser Einrichtung.

    Sie haben sich die ganze Einrichtung angeschaut?

    Ja, wir wurden durch alle Bereiche und Zimmer geführt. Es ist gut, dass die alten Container durch neue ersetzt wurden. Die Menschen werden in Acht-Bett-Zimmern untergebracht, einige in Vier-Bett-Zimmern.

    Ich bin ein fröhlicher Mensch, aber 24 Monate in solch einem Vier-Bett-Zimmer, das würde mich runterdrücken, da würde sich Perspektivlosigkeit einstellen. Und zwei Drittel von den Menschen in der ZUE sind ohne Bleiberechtsperspektive, wissen, sie haben keine Chance. Das andere Drittel sind Flüchtlinge mit Bleiberechtsperspektive. Das birgt doch Zündstoff.

    Es hat schon mal Bestrebungen gegeben, mehr Transparenz auch nach außen zu erzielen?

    Ja, in einer der Versammlungen zur ZUE, an der auch die Nachbarn teilnahmen, gab es die Anregung, einen Beirat zu gründen mit unterschiedlichen Beteiligten, beispielsweise den Nachbarn, der Flüchtlingshilfe, den Kirchen. Dieser soll dann auch die Öffentlichkeit informieren. Dann wüsste man auch, dass wenn fünfmal am Tag die Polizei anrückt, sie dort Präsenz zeigt und nicht zu einem Einsatz fährt.

    Wie haben Sie die Verantwortlichen erlebt?

    Alle sind sehr engagiert, die Bezirksregierung, die Leitung des DRK, das Begegnungszentrum für Ausländer und Deutsche. Alle haben dort das Wohl der Menschen im Blick.

    Sie haben eher Kritik an der Politik?

    Ja, es geht um die politischen Verfahren. Es erschüttert mich, wenn Menschen, insbesondere Kinder, dort sechs bis 24 Monate leben müssen und das in einer schlichten Unterkunft, von der Zivilgesellschaft abgekoppelt. Das ist nicht Integration. Das fördert meiner Meinung nach auch fremdenfeindliche Einstellungen. Zudem haben die Kinder derjenigen, die keine Aussicht auf ein Bleiberecht haben, keine Schulpflicht. Das finde ich problematisch, dass Kinder dann gegebenenfalls zwei Jahre nicht beschult werden.

    Da könnte man auch mal fragen, ob das nicht der UN-Kinderrechtskonvention widerspricht. Ich hoffe, dass sich hier etwas ändert. Ich bin ganz stolz auf unseren Staat mit der freien Meinungsäußerung, der freien Religionsausübung, Gleichheit. Aber ich finde, schon jetzt hat Deutschland ein Drei-Klassen-System bei den Flüchtlingen. Erstens: die Integrierten. Zweitens: die Flüchtlinge mit einer Duldung, dort ist unter anderem die Schulpflicht geregelt. Drittens die ärmsten der Armen. Sie bekommen nicht die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, sondern Taschengeld und Sachleistungen. Sie dürfen in der Einrichtung keinen Besuch empfangen. Sie dürfen keine Schule besuchen. Es gibt viele Kranke dort oben, traumatisierte Männer und Frauen. Aber sie bekommen nicht die gleiche gesundheitliche Versorgung wie wir und schon gar nicht psychologische Hilfe. Da fehlt es an Unterstützung. Was ich zudem nicht in Ordnung finde, sind die nächtlichen, unangekündigten Abschiebungen, die ja auch andere mitbekommen. Muss das sein?

    Sie haben auch Zweifel, ob die unabhängige Beratung in der ZUE richtig angesiedelt ist.

    Die ZUE ist sehr behördlich strukturiert. Dort gibt es den staatlichen Auftrag, möglichst schnell eine Entscheidung im Asylverfahren bzw. über die Rückführung zu treffen. Das Problem: Die unabhängige Beratung, angeboten vom Begegnungszentrum für Ausländer und Deutsche, sitzt auf dem gleichen Flur. Diese soll allerdings beraten, welche Möglichkeiten auf Asyl es gibt, ob alle Wege ausgereizt sind, sie vermittelt auch einen Anwalt. Das sind völlig unterschiedliche Interessen. Ich habe schon von Bewohnern gehört, dass es dort oben nur heißt: Da ist das Regierungsgebäude. Da muss ich hin, wenn ich einen Anranzer bekomme, da werde ich auf die freiwillige Rückkehr hingewiesen oder auf meine Abschiebung aufmerksam gemacht. Die meisten wissen vielleicht gar nicht, dass da auch noch welche sind, die tatsächlich ihre Interessen vertreten.

    Da stellt sich die Frage, wie unabhängig ist die unabhängige Beratung wirklich?

    Die Arbeit wird dadurch erschwert, dass für die Gespräche notwendige Berater und Dolmetscher erst bei der Bezirksregierung angemeldet werden müssen. Ein Handicap ist ebenfalls, dass die Verfahrensberater keine aufsuchende Arbeit machen dürfen, sondern darauf angewiesen sind, dass die Leute zu ihnen kommen.

    Was sollte sich ändern?

    Wir brauchen zur Lösung des Flüchtlingsproblems in unserem Land ein Einwanderungsgesetz und die Solidarität der europäischen Staatengemeinschaft. Von Gewalt und Terror bedrohten Menschen muss geholfen werden. Die Unterbringung von Flüchtlingen sollte überwiegend dezentral sein, der Aufenthalt in solchen Einrichtungen auf kurze Zeiträume beschränkt bleiben. Sonst gelingt uns keine Integration.

     Mit freundlicher Genehmigung: Ibbenbürener Volkszeitung, 29.12.2018 - Sabine Plake (Autorin)©ivz.medien GmbH & Co. KG, alle Rechte vorbehalten.

     

     

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    news-307Thu, 18 Apr 2019 10:37:35 +0200Viel Wundervolles erlebt! - Kinderbibelwoche zu den Wundern Jesuhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/viel-wundervolles-erlebt-kinderbibelwoche-zu-den-wundern-jesu/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=70b68c7a4c1d758a6c1ba144e4ee6a95Reges Treiben herrschte in der ersten Osterferienwoche nachmittags im Martin-Luther-Haus in Lengerich. Über 60 Kinder nahmen jeden Nachmittag an der Kinderbibelwoche zum Thema „Wundervoll – mit Jesus unterwegs“ teil. Es ging um die wunderbare Taufe Jesu in den Fluten des Jordan durch Johannes den Täufer und um die wundersame Heilung eines Taubstummen durch Jesus. Zuletzt stand das wunderbare Beherrschen der Naturelemente, als Jesus über den See Genezareth gehen konnte und seinen Freund Petrus vor dem Versinken im See rettete, im Mittelpunkt.

    Es gab viel zu staunen! Das Ganze als Vorbereitung zum Osterfest, an dem das größte Wunder gefeiert wird: die Auferstehung Jesu von den Toten und Gottes Sieg über den Tod.

    Die großen und kleinen Teilnehmer der Kinderbibelwoche waren voll bei der Sache. Die engagierten Betreuerinnen und Betreuer staunten, wie interessiert die Kinder an den biblischen Geschichten waren. Es wurde gebastelt, gesungen und gespielt. Das gute Wetter ermöglichte auch viele Spiele draußen.

    Text: Sigrid Holtgrave

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    news-305Wed, 17 Apr 2019 12:38:04 +0200Augenmerk auf Menschlichkeit und Verantwortung - Kirchentagskollekten für Projekte im Bereich Flucht und Migrationhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/augenmerk-auf-menschlichkeit-und-verantwortung-kirchentagskollekten-fuer-projekte-im-bereich-flucht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ac21bc750cb9ea8622ee24cec359ef20Der Kirchentag setzt mit den Kollekten der großen Gottesdienste während des Kirchentages erneut ein Zeichen für die Menschlichkeit und christliche Verantwortung. Das Kirchentags-Präsidiums hat bewusst Vereine und Organisationen ausgewählt, die sich um diejenigen kümmern, die am schlimmsten unter Krieg und Armut leiden. Die Kollekten der drei Eröffnungsgottesdienste zu Beginn des Kirchentages am 19. Juni 2019 erhalten die Waldenserkirche für die Arbeit mit Geflüchteten im Centro Diaconale „La Noce“ auf Sizilien sowie das Gustav-Adolf-Werk e.V. für die Unterstützung evangelischer Schulen und den Wiederaufbau zerstörter Kirchen in Syrien.

    Die Kollekte des Ökumenischen Gottesdienstes am 20. Juni ist bestimmt für das Dortmunder Projekt „Lilalu“ der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., ein Bildungs- und Ferienprogramm Kinder der Kirchentagsstadt.

     Die Beiträge aus den Feierabendmahlen am 21. Juni kommen dem Diakonischen Werk Dortmund und Lünen gGmbH und ihrem Waschcafé „Saubere Sache“ zu Gute.

    Mit den Kollekten des Schlussgottesdienstes im Signal Iduna Park und auf der Seebühne im Westfalenpark am 23. Juni unterstützen die Kirchentags-Teilnehmer*innen den Verein Sea-Watch und dessen Operation Moonbird: Ein Aufklärungsflugzeug, das Flüchtende, die im Mittelmeer in Seenot geraten, erspäht – und Retter*innen schickt. Unterstützt wird mit der Kollekte zudem ein Projekt des Hilfswerks Brot für die Welt in Äthiopien: Menschen aus dem Südsudan fliehen vor dem Bürgerkrieg nach Äthiopien in die Region Gambela. Dort treffen sie auf Menschen, die vor Jahren selbst geflohen und wieder zurückgekehrt sind. Der Entwicklungsdienst der Äthiopischen Evangelischen Kirche Mekane Yesus hilft beiden Gruppen, die dort gemeinsam in der Landwirtschaft arbeiten und ein friedliches Miteinander leben.

    Sie möchten bereits vorher spenden? Hier finden Sie alle Projekte, die durch die Kollekte unterstützt werden:

    Flüchtlingsarbeit der Waldenser auf Sizilien Centro Diaconale ’La Noce’

    Unterstützung evangelischer Schulen in Syrien und von Schulen für syrische Flüchtlinge im Libanon

     Gustav-Adolf-Werk

     Empfänger: 37. DEKT Dortmund 2019 e.V.

     IBAN: DE38 3506 0190 1015 1590 29

     BIC: GENODED1DKD

     Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank

    Ihre Spende geht jeweils zur Hälfte an die Flüchtlingsarbeit der Waldenser auf Sizilien und an die Unterstützung ev. Schulen in Syrien und an Schulen für syrische Flüchtlinge im Libanon.

     

    Lilalu, das Bildungs- und Ferienprogramm für alle Kinder in Dortmund Johanniter-Unfall-Hilfe

     Empfänger: 37. DEKT Dortmund 2019 e.V.

     IBAN: DE16 3506 0190 1015 1590 37

     BIC: GENODED1DKD

     Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank

     

    Waschcafé ’Saubere Sache’ Diakonisches Werk Dortmund und Lünen

     Empfänger: 37. DEKT Dortmund 2019 e.V.

     IBAN: DE91 3506 0190 1015 1590 45

     BIC: GENODED1DKD

     Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank

     

    Operation Moonbird Sea-Watch

     Äthiopien: Integration von Flüchtlingen durch gute Ernten Brot für die Welt

     Empfänger: 37. DEKT Dortmund 2019 e.V.

     IBAN: DE69 3506 0190 1015 1590 53

     BIC: GENODED1DKD

     Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank

     Ihre Spende geht jeweils zur Hälfte an die Operation Moonbird und die Integration von Flüchtlingen durch gute Ernten in Äthiopien.

     

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    news-304Wed, 17 Apr 2019 11:03:28 +0200Europa nicht den Rechtspopulisten überlassen - Kirchenleitung ruft zur Beteiligung an der Europawahl auf http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/europa-nicht-den-rechtspopulisten-ueberlassen-kirchenleitung-ruft-zur-beteiligung-an-der-europawahl/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=76dd09ab4095c423adafd4d69e92306cDie Kirchenleitung der Evangelischen Kircher von Westfalen (EKvW) ruft dazu auf, Europa nicht den Rechtspopulisten zu überlassen und an der Wahl zum EU-Parlament teilzunehmen. Die kommenden Europawahlen am 26. Mai seien von entscheidender Bedeutung, um die Europäische Union mit Blick auf Demokratie, Gerechtigkeit und Solidarität weiterzuentwickeln. „Wachsender Nationalismus und Rechtspopulismus in Europa und wachsende soziale Ungleichheit gefährden Menschenrechte und das solidarische Zusammenleben“, erklärt die Kirchenleitung. Rechtspopulistische Parteien in Deutschland und anderen europäischen Ländern „benutzen und missbrauchen die Ängste und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger, um das noch unvollendete Projekt einer europäischen Demokratie zu zerstören.“

    Für eine sozial gerechte Wirtschafts- und Handelspolitik sei ein starkes, engagiertes Parlament notwendig, „das für mehr Solidarität unter den Mitgliedsstaaten, eine menschenfreundliche Flüchtlingspolitik und eine verantwortungsbewusste Agrar- und Klimapolitik eintritt“. Der Friedensnobelpreis, der 2012 an die EU verliehen wurde, verpflichte Europa zu starken friedenspolitischen Impulsen: „Statt einer Militarisierung der Außenpolitik sollte es auf der Weltbühne als politisches Vorbild für zivile Konfliktbewältigung eintreten“, so die Kirchenleitung.

    Impulse zur Europawahl 2019

    Unter dem Titel „Europa ist uns wichtig! Zeichen setzen für mehr Zusammenhalt und Solidarität“ hat die EKvW Impulse zur Europawahl 2019 herausgegeben. Sie enthalten Bausteine für einen Gottesdienst zum Thema Europa, Statements evangelischer Christen aus europäischen Partnerkirchen in Polen, Rumänien und Italien, zahlreiche Informationen und einen Aufruf zu der Demonstration  unter dem Motto „Ein Europa für Alle“ am 19. Mai in Köln, eine Woche vor der Europawahl. Die Impulse wurden erarbeitet vom Institut für Kirche und Gesellschaft (IKG) und dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen, vom Evangelischen Kirchenkreis Dortmund und vom Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e. V.

    Quelle: Pressestelle der EKvW

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    news-303Tue, 16 Apr 2019 11:18:38 +0200„Kunstpause am Samstag“: Hülle und Kern - Multiples von Joseph Beuyshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kunstpause-am-samstag-huelle-und-kern-multiples-von-joseph-beuys/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=174b4c085ca97cf7c6f4d38e55306bd2Joseph Beuys prägte den bekannten Satz “Jeder Mensch ist ein Künstler” und war der Auffassung, dass politisches und gesellschaftliches Handeln im Sinne des Gemeinwohls jeden zum Schöpfer einer „sozialen Plastik“ macht. Mit diesem erweiterten Kunstbegriff revolutionierte er das Kunstverständnis seiner Zeit. Mit den “Multiples” schuf er zugleich erschwingliche und demokratische Werke für jedermann, die seine künstlerischen Ideen wie Vehikel in die Lebenswelt der Menschen transportierten. Seine im historischen Lichthof des LWL-Museums Münster ausgestellten Kunstwerke (Postkarten, Fotografien, Grafikeditionen sowie zahlreiche Objekte) laden ein zur Betrachtung, zu Deutungen und Diskussionen.

    Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg lädt am 4. Mai 2019 zu einem Rundgang durch die aktuelle Sonderausstellung mit Einführung in die Kunst des modernen Ausnahmekünstlers Joseph Beuys ein. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Kunstpause am Samstag" statt. Der Rundgang mit Kunstvermittlerin Ilda Mutti startet um 11 Uhr, Treffpunkt ist bereits um 10.45 Uhr im Foyer des LWL Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Domplatz 10, 48143 Münster. Die Kosten (inkl. Museumseintritt und Führung) betragen 10 Euro. Verbindliche Anmeldungen und weitere Informationen bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, Tel.: 05482 68133 (vormittags) oder E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

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    news-302Tue, 16 Apr 2019 10:02:02 +0200Ein Feuerwerk für den Fuchs - Neues Stück der Rabatz-Theaterwerkstatt Ibbenbüren aufgeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-feuerwerk-fuer-den-fuchs-neues-stueck-der-rabatz-theaterwerkstatt-ibbenbueren-aufgefuehrt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=821abd252e4313e09081cb7e6575ba61Der schwedische Autor Sven Nordqvist hat viele Bilderbücher um den schusseligen Pettersson und seinen Kater Findus geschrieben. Im April führten kleine und große Schauspieler der Rabatz-Theaterwerkstatt Ibbenbüren im Pauluszentrum der evangelischen Kirchengemeinde ihr neues Theaterstück auf. Vorlage waren die Bücher „Ein Feuerwerk für den Fuchs“ sowie „Findus und der Hahn im Korb“. Weit über 100 Zuschauer sahen in den zwei Vorstellungen die turbulente Geschichte um Kater Findus, den zerstreuten alten Pettersson, eine gackernde Hühnerschar samt Hahn Caruso, den gemeinen Nachbarn Gustavsson und seinen Sohn Axel. Verena Lücke hat das Stück in den letzten Monaten inszeniert.

    Das liebevoll gestaltete Bühnenbild mit passenden Requisiten war für Mitspieler und Zuschauer gleichermaßen ein großes Vergnügen. Sowohl auf dem Hühnerhof als auch in Petterssons Werkstatt stimmte die Atmosphäre. Die fantasievollen Kostüme ließen keinen Zweifel aufkommen, welche Figur gerade in das Geschehen eingriff. Petterssons Riesenhut, das Federkleid der Hühner, das schmucke Brokatgewand des eitlen Gockels Caruso oder die bäuerliche Kleidung der Nachbarn lehnten sich stark an die Bücher und Filme an, sodass auch die jüngsten Zuschauer der Geschichte folgen konnten.

    Die Hühner wünschten sich sehnlichst einen mutigen und zärtlichen Hahn. Der grummelige Nachbar hatte zwar einen, doch der war für die Suppe bestimmt. Um sein Lieblingstier vor dem Kochtopf zu retten, brachte es Axel zu Pettersson. Das gefiel Findus überhaupt nicht, denn das Hahnengeschrei störte ihn gewaltig. Doch als es darum ging, die Hühner vor dem  gefährlichen Fuchs zu schützen, war er eifrig dabei. Ein brillantes Feuerwerk und eine Spukseilbahn - das war am Ende wirklich ein Riesenspaß. Die Schauspieler hatten ihre Sache ganz prima gemacht und bekamen viel Beifall für ihren lustigen und spannenden Auftritt.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-301Mon, 15 Apr 2019 10:13:42 +0200Ein leidenschaftliches Plädoyer für Europa - Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer referiert beim Männerfrühstück http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-leidenschaftliches-plaedoyer-fuer-europa-buergermeister-dr-marc-schrameyer-referiert-beim-maenner/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=78c5a967ba0246f29428df4974ac4964Die „Männerarbeit“ im Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen hatte im April zum 16. Mal nach Ibbenbüren zum „Männerfrühstück“ eingeladen. Über 60 Teilnehmer waren in ökumenischer Verbundenheit in das Gemeindezentrum „blick.punkt“ der evangelischen Kirchengemeinde gekommen. Pfarrer i. R. Reinhard Paul stimmte mit dem geistlichen Impuls auf das Thema „Warum brauchen wir die Europäische Union?“ ein. Er erzählte vom Weg des Apostels Paulus auf der „Balkanroute“. Eines Nachts träumte dieser in der türkischen Hafenstadt Troas von einem Mazedonier, der ihn bittet, herüber - nach Europa - zu kommen und ihm zu helfen.

    In der Apostelgeschichte setzt Paulus mit weiteren Männern nach Mazedonien über, um dort das Evangelium zu verbreiten. Reinhard Paul berichtete weiter von Paulus und Silas, die Menschen von der Barmherzigkeit Gottes und der integrativen Kraft des christlichen Glaubens überzeugten. Doch heute geschehe genau das Gegenteil: auf der türkischen Seite stehen verzweifelte Menschen, die uns um Hilfe bitten, damit sie nicht in den Fluten der Ägäis ertrinken. Doch was sie erleben, seien Mauern, geschlossene Grenzen und unüberwindbare Hürden, betonte Reinhard Paul. Christliche Nächstenliebe leisten hingegen die Ehrenamtlichen der Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“, die seit 27 Jahren Kinder aus dem Gebiet um das 1986 explodierte Kernkraftwerk zur Erholung ins Tecklenburger Land holen. Uwe Hartmeier, ehemaliger Leiter der Männerarbeit, knüpfte daran an und warb für ein Benefizkonzert zugunsten des weißrussischen Kinderzentrums „Nadeshda“ am 15. Mai in der Stadthalle Rheine.

    Kurt Tucholsky veröffentlichte 1932 unter dem Pseudonym Theobald Tiger das Gedicht „Europa“. Darin beschrieb er ein von wirtschaftlichem Egoismus und nationalistischen Träumen gekennzeichnetes Bild eines „bunt angestrichenen Irrenhauses“. Siegfried Grau trug die Verse vor und leitete damit zu den Ausführungen Dr. Marc Schrameyers über. Der Bürgermeister von Ibbenbüren hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für Europa, das er mit einer Vielzahl interessanter Fakten untermauerte. Mit aussagekräftigen Tabellen, Diagrammen und Beispielen schuf er Klarheit über Vorurteile und Halbwahrheiten, die mitunter den Blick auf die Realität vernebeln.Der EU-Binnenmarkt ist der stärkste Wirtschaftsraum weltweit und bringt zahlreichen Menschen Vorteile. Reisefreiheit, Bildungsprogramme, Arbeitnehmer-Freizügigkeit, Warenverkehr ohne Zollschranken, Wohlstand, Geldwertstabilität, Verbraucherschutz oder Rechtssicherheit gehören zu guten Gründen, auf die Einheit Europas zu bauen. Auch Ibbenbüren profitiert von EU-Förderprogrammen, unter anderem aktuell im Kohlekonversionsprozess. Fünf Städtepartnerschaften verankern den Gedanken der Völkerverständigung in Herzen und Köpfen der Bürger. Die wichtigste Errungenschaft sind jedoch 74 Jahre Frieden nach Jahrhunderten blutiger Kriege. Konrad Adenauer hatte schon 1954 festgestellt: „Die Einheit Europas war ein Traum von wenigen. Sie wurde eine Hoffnung von vielen. Sie ist heute eine Notwendigkeit für uns alle.“ Deshalb forderte Dr. Schrameyer die Zuhörer auf, am 26. Mai zur Europawahl zu gehen.

    Nach dem Vortrag des Bürgermeisters wurden in der Diskussion unter anderem mögliche Konflikte mit Russland durch die Osterweiterung angesprochen oder der Status von Europa als Wertegemeinschaft. Die Idee einer gemeinsamen Verfassung für „Vereinigte Staaten von Europa“ scheitere derzeit am Widerstand einiger Länder, die ihre Nationalstaatlichkeit in Gefahr sähen, so Dr. Schrameyer. Vereinfachungen und Lügen, wie von einigen Politikern praktiziert, seien jedoch keine Lösung. Das Thema sei komplex wie „Turnen am Hochreck“. Natürlich gehörte zum Männerfrühstück auch ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, das diesmal wieder einige Frauen aus der Gemeinde liebevoll vorbereitet hatten. Ein Gedicht des Rheinenser Autors Otto Pötter über die „Festung Europa“ beendete den interessanten Vormittag mit Nahrung für Körper und Verstand.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-300Mon, 15 Apr 2019 10:05:06 +0200Klein, gelb und flauschig - Osterküken im Matthäus-Kindergarten in Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klein-gelb-und-flauschig-osterkueken-im-matthaeus-kindergarten-in-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7cd47b69b8d1f0691a57538cbe1de466Ein besonderes Projekt findet derzeit im Evangelischen Matthäuskindergarten Ibbenbüren statt. Passend vor dem Osterfest sind kleine Küken geschlüpft. "Die Idee zu diesem Projekt kam im Gespräch mit einem Vater unserer Kindergarten- Kinder", so Simone Malter, Leiterin des Matthäuskindergartens. Dieser hält eigene Hühner und stellte dem Kindergarten somit einige Eier zur Verfügung. Kurzerhand sind dann im Foyer ein Brutkasten und ein beheizter Stall aufgebaut worden. Beide sind mit Glasscheiben ausgestattet, sodass die Kinder den Eiern beim Brüten zuschauen können. Vor allem können sie aber beobachten, wie kleine Küken aus den Eiern schlüpfen.

    Im Stall sind die kleinen gelben und flauschigen Küken längst Mittelpunkt des Geschehens im Kindergarten geworden. Sie stehen unter ständiger Beobachtung der aufmerksamen Kinder, die mit großer Neugier den Entwicklungsprozess erleben. Fasziniert nehmen die Kinder Tuchfühlung auf und wollen die Küken streicheln und in der Hand halten. “Toll, dass wir unseren Kindern hier so ein Erlebnis ermöglichen können!”, so Malter hocherfreut.

    Für die Jüngsten unserer Gemeinde ist ein bleibendes österliches Erlebnis möglich geworden. Vor den Osterferien ziehen die Küken dann aus dem Kindergarten aus und werden bald selbst Eier legen.

    Text: Niklas Berger

     

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    news-298Fri, 12 Apr 2019 09:15:16 +0200Das Werk eurer Hände sei gesegnet - Evangelische Kirche von Westfalen stärkt Gehörlosenseelsorge http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-werk-eurer-haende-sei-gesegnet-evangelische-kirche-von-westfalen-staerkt-gehoerlosenseelsorge/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=08fcb88cf11cb424ec0a6e787b52bd64Wenn sie auf die Kanzel steigen oder im Altarraum ans Lesepult treten, ist es in der Kirche still. Viel stiller als gewöhnlich. Denn ihre Predigten kann man meistens nicht hören – sondern sehen. Christine Brokmeier, Ludwig-Hendrik Korthaus, Eleonore Hauschild, Katja Lueg, Heike Kerwin, Barbara Plümer und Christian Schröder sind Gehörlosenseelsorger.Und so unterschiedlich ihre Gemeinden und facettenreich ihr Aufgaben auch sind – eines haben die fünf Pfarrerinnen und zwei Pfarrer gemeinsam: Sie sind jetzt in einem feierlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche Bochum-Werne in ihre neu geschaffenen landeskirchlichen Pfarrstellen für die Gehörlosenseelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) eingeführt worden. Die Arbeit an sich ist nicht neu – Gehörlosenseelsorge ist schon lange fester Bestandteil des kirchlichen Lebens in Westfalen. Neu ist aber die Verankerung in der Landeskirche. Im Rahmen der Gesamtkonzeption Seelsorge in der EKvW hatte die Landessynode bereits im November 2018 die Weichen neu gestellt, die landeskirchlichen Pfarrerstellen geschaffen und damit die Gehörlosenseelsorge gestärkt und zukunftssicher verankert. Für die Gehörlosengemeinden landeskirchenweit ein Grund zur Freude.

    Und ein wichtiges politisches Signal. Auch für Kirchenrätin Daniela Fricke, die die Konzeption als zuständige Referentin maßgeblich mit vorangetrieben hatte: „Endlich ist der Dienst, den wir in unserer Kirche schon seit so langer Zeit ausüben, verbindlich anerkannt. Endlich ist aus dem Auftrag ein Amt, eine ordentliche Pfarrstelle geworden. Endlich geschieht gebärdensprachliche Gemeindearbeit mit gehörlosen Menschen in unserer Kirche nach Plan, mit System und auf Zukunft hin. Daniela Fricke dankte den Gehörlosenpfarrerinnen und -pfarrern „für die Kommunikation des Evangeliums, welche auf vielerlei Weise geschieht“. Sie dankte ihnen für das Erlernen der Gebärdensprache, um so gehörlosen Menschen auf Augenhöhe begegnen und angemessen mit ihnen kommunizieren zu können. Sie dankte ihnen auch dafür, „dass ihr nicht müde geworden seid in eurem Dienst - obwohl die Perspektive manches Mal nicht sicher war -, sondern im Gegenteil euch immer mehr eingesetzt und engagiert habt, gelernt habt und von und mit den unzähligen Menschen, die euch anvertraut waren und sind“. Und mit Blick nach vorn wünschte sie: „Seid gewiss, dass Gott euch freundlich zugewandt bleibt in eurem Dienst. Und vertraut darauf, dass er das Werk eurer Hände segnet.“

    In seiner Predigt ermutigte Pfarrer Christian Schröder dazu, im Leben immer mal wieder mutig neue Wege zu gehen und bislang Unbekanntes neugierig auszuprobieren. Aber auch Grenzen zu erkennen: „Ich muss nicht perfekt sein – und andere müssen das auch nicht!“ Eigene Stärken und Schwächen annehmen und akzeptieren, bei sich und anderen – das sei es, worauf es ankomme. Denn Gottes Wille sei die Verschiedenheit der Menschen mit ganz unterschiedlichen Talenten und Begabungen. Und genau darin liege eine große Chance. Für jeden Einzelnen, aber auch für die neuen Gehörlosenseelsorger und -seelsorgerinnen als Team. Die Stärkung der Gehörlosenseelsorge in Westfalen ist für Schröder, der zugleich auch landeskirchlicher Beauftragter für Gehörlosenseelsorge ist, ein „tolles Signal der Landeskirche, dass Gehörlose gleichberechtigt dazugehören“. Ein erster und wichtiger Schritt auf einem Weg, der noch lange nicht zu Ende sei. Denn Ideen für künftige Projekte und Visionen von einem wirklichen Miteinander von Hörenden und Nicht-Hörenden hat er jedenfalls genug…

    Zum Hintergrund:

    Bereits seit dem 1. Februar 2019 sind die jetzt offiziell in ihre Ämter Eingeführten als landeskirchliche Pfarrerinnen und Pfarrer im Bereich der Gehörlosenseelsorge tätig – und zwar in folgenden Regionen:

    • Region Münsterland: Pfarrerin Eleonore Hauschild (100 Prozent)
    • Region Ruhrgebiet: Pfarrer Ludwig-Hendrik Korthaus (100 Prozent)
    • Region Iserlohn, Lüdenscheid-Plettenberg, Hagen, Hattingen-Witten, Schwelm und Hamm: Pfarrerin Christine Brokmeier (100 Prozent)
    • Region Bielefeld, Gütersloh, Halle und Paderborn: Pfarrerin Heike Kerwin (100 Prozent)
    • Landeskirchliche Beauftragung sowie Region Herford, Minden, Lübbecke und Vlotho: Pfarrer Christian Schröder (insgesamt 100 Prozent)
    • Region Bochum, Herne, Gelsenkirchen und Wattenscheid: Pfarrerin Katja Lueg (50 Prozent)
    • Region Siegen und Wittgenstein: Pfarrerin Barbara Plümer (50 Prozent)

    Eine weitere Berufung für die Region Arnsberg, Soest und Unna (50 Prozent) wird noch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

    Das Aufgabenspektrum dieser „leisen Seelsorge mit Herz und Hand“ ist vielfältig und stellt die Pfarrerinnen und Pfarrer vor besondere Herausforderungen: Zu ihren Aufgaben gehören regelmäßige Gottesdienste in Deutscher Gebärdensprache (DGS) in den Gehörlosengemeinden und Regionen, Taufen, Trauungen und Bestattungen für Gehörlose und deren hörende Angehörige sowie Einzelseelsorge. Bei Bedarf erteilen sie auch Konfirmandenunterricht mit Elternarbeit in Kooperation mit den Schulen vor Ort. Auch die Gewinnung, Ausbildung und Begleitung von ehrenamtlich Mitarbeitenden in den Gemeinden gehören zu ihren Aufgaben sowie die Erstellung und Nutzung visuell ansprechender Medien und Publikationen, Kontakte zu ökumenischen Partnern und vieles mehr.

    Text: Pressestelle der EKvW

     

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    news-297Thu, 11 Apr 2019 10:48:02 +0200Kreissynode Tecklenburg gibt mit großer Mehrheit grünes Licht für Nachfinanzierung eines neuen Verwaltungsgebäudes http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kreissynode-tecklenburg-gibt-mit-grosser-mehrheit-gruenes-licht-fuer-nachfinanzierung-eines-neuen-verwa/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7908a5360146ab25cde89f6a6a2d2480Westerkappeln. Im Rahmen einer Sondersynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Westerkappeln beschlossen die Synodalen die Nachfinanzierung für den Neubau des gemeinsamen Verwaltungsgebäudes am Coesfelder Kreuz in Münster in Höhe von insgesamt 700.000 € (davon 130.000 für die IT-Ausstattung). Die Synodalen sprachen sich mit 52 Ja-Stimmen bei drei Gegenstimmen und acht Enthaltungen für die Nachfinanzierung aus. Dem Beschluss war eine engagierte und kontroverse Diskussion vorausgegangen.Synodalassessor Jörg Oberbeckmann eröffnete die Synode mit einer Andacht. Darin machte er deutlich: “Was eine gute Haushalterschaft ist unter den Bedingungen, in denen Volkskirche in dieser Welt lebt, das ist eine offene und wichtige Frage, die man so oder so beantworten kann“. Ihm sei wichtig, dass es keine Alternativlosigkeiten gebe, bis auf die eine, dass Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben sei. Was dies im Einzelnen - im Zeitalter der Digitalisierung – bedeute, müsse je und je neu bedacht werden. 

    „Was uns heute in dieser Synode beschäftigt, hat sich angekündigt oder sagen wir besser: es stand zu befürchten“, berichtete Superintendent André Ost. „Wir kommen mit dem im Zusammenhang mit dem klaren Votum unserer Synode für einen Verwaltungszusammenschluss 2016 getroffenen Finanzierungsbeschluss für ein Gesamtbudget von 3,2 Mio. € pro Kirchenkreis nicht hin. Die Preissteigerungen im Bausektor, unter denen momentan alle zu leiden haben, die Bauprojekte realisieren wollen, machen uns da einen Strich durch die Rechnung“, führte Ost aus.

    Zum Hintergrund: Die Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg planen die Errichtung eines gemeinsamen Kreiskirchenamtes am Coesfelder Kreuz in Münster. Im November 2016 beschlossen alle drei Synoden eine Gesamtsumme von 9,6 Mio. € (3,2 Mio. € pro Kirchenkreis) für die Finanzierung des Grundstückskaufs und die Errichtung des Neubaus. Der Kirchenkreis Tecklenburg stellte auf Grundlage eines Beschlusses der Finanzsynode 2018 aus dem Finanzüberschuss an Kirchensteuermitteln bereits eine Summe rund 260.000 € in die Rücklage „Risikoposten für bauseits bedingte Mehrkosten für den Neubau des Verwaltungsgebäudes am Coesfelder Kreuz“ ein. Nun werden weitere 440.000 € zur Nachfinanzierung benötigt.

    „Ich habe Angst vor einer Kostensteigerung“, meinte Pfarrer Detlef Salomo (Lotte). „Wenn wir positiv beschließen, investieren wir als Kirche viel in Verwaltung“. Kirche habe doch einen geistlichen Auftrag. Anderseits sehe er derzeit keine Alternative. Andere Synodale äußerten die Sorge, dass weitere Nachfinanzierungsbeschlüsse folgen könnten. Beispiele wie die Baukostensteigerungen für die „Elbphilharmonie“ in Hamburg oder die „Gorch Fock“ wurden benannt. „Wir haben angemessen reagiert und die Kostensteigerung wahrgenommen“, hielt Pfarrer Andreas Fincke (Ibbenbüren) dagegen. Die Menschen wüssten um die allgemeine Baukostensteigerung. Auch die Frage nach Konventionalstrafen bei Nichteinhaltung von Terminen wurde laut. Diese, so Christoph Kamps (Architekt im Kirchenkreis Münster), seien vorgesehen und vertraglich verankert. „Wieweit können wir Preise drücken, ohne unser Image als Kirche zu gefährden?“ fragte Pfarrer Ingo Göldner (Ladbergen). „Wir arbeiten mit einem regional renommiertem und anerkannten Generalunternehmen zusammen“, informierte Verbandsvorstand Ulf Schlien die Synodalen. Die Gefahr von Lohndumping sei nicht gegeben.

    Superintendent André Ost dankte den Synodalen am Ende für die offene und engagierte Diskussion.

    Am 11. April fanden die Sondersynoden der Kirchenkreise Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken statt. Nun steht fest, dass grünes Licht für die Nachfinanzierung zum Bau der neuen gemeinsamen Verwaltung am Coesfelder Kreuz gegeben ist. Zwar waren beide Synoden nicht beschlussfähig, doch gab es auch hier die Tendenz zu einer klaren Mehrheit für die erforderliche Nachfinanzierung. In Münster haben in einem aufgerufenen Stimmungsbild 55 Synodale zugestimmt, bei fünf Gegenstimmen und fünf Enthaltungen. In Steinfurt wurden vier Gegenstimmen und sieben Enthaltungen gezählt. Im Anschluss an die Synodalversammlungen fassten die Kreissynodalvorstände ersatzweise für die Synode jeweils einstimmige Beschlüsse.  

    Damit ist der Verbandsvorstand nun in der Lage, mit dem Generalunternehmer mit dem günstigsten Angebot zum vereinbarten Festpreis im festgesetzten Zeitrahmen bis zum 20. April 2019 einen Vertrag abzuschließen. Fünf Wochen nach Vertragsabschluss würde dann mit dem Bau begonnen. Das bedeutet, das Gebäude könnte im Sommer 2020 bezugsfertig sein.

     

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    news-296Mon, 08 Apr 2019 11:19:47 +0200„Ein Meilenstein für die Demokratie“ - Gottesdienst zum Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-meilenstein-fuer-die-demokratie-gottesdienst-zum-jubilaeum-100-jahre-frauenwahlrecht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cf562c11843295c5e3ee0bf309b74be8Im November 1918 wurde das Frauenwahlrecht in Deutschland eingeführt. Am 19. Januar 1919 fand mit der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung die erste reichsweite Wahl statt, bei der Frauen und Männer das aktive und passive Wahlrecht hatten.Für den Ausschuss für Frauenfragen im evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg war das Jubiläum des besonderen Wahltages Grund genug, Anfang April in der Lengericher Stadtkirche unter dem Motto „Frauen.Wahl.Recht“ einen Gottesdienst zu feiern. Auch den 70. Jahrestag des Grundgesetzes mit der Verankerung der Gleichberechtigung von Mann und Frau, das am 25. Mai 1949 in Kraft getreten war, bezogen die Organisatorinnen in die Feierstunde ein. „Wir wollen danken für alles, was auf dem Weg zur Gleichberechtigung bereits geschafft ist. Und wir beklagen, was einer gerechten Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben im Weg steht“, machten sie deutlich, dass der Weg bis heute nicht an sein Ziel gelangt sei.

    Der Sonntag „Judika“ war für den Gottesdienst nicht zufällig gewählt, ist dessen Thema doch seit jeher „Recht und Gerechtigkeit“. Eckdaten zum Thema ließen vier der Frauen als „Zwischentöne“ aus dem Chorraum Revue passieren. Sie erinnerten an den ersten Internationalen Frauentag, an dem sich im März 1911 Demonstrantinnen für ein Frauenwahlrecht stark gemacht hatten, erklärten, dass erst mit Inkrafttreten des Gleichberechtigungsgesetzes im Juli 1958 das „Letztendscheidungsrecht des Ehemanns in allen Eheangelegenheiten“ ersatzlos gestrichen wurde und Frauen erst seit 1977 ohne Einverständnis ihrer Männer  erwerbstätig sein durften.

    Ebenfalls erst 1974 beschloss die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen die vollkommene rechtliche Gleichstellung von Pfarrerinnen und Pfarrern, im Jahr 2006 trat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft, 2018 die Evangelische Frauenhilfe dem Aktionsbündnis „Parité in den Parlamenten“ bei. Obwohl sich in den vergangenen 100 Jahren sehr viel zum Positiven verändert habe, sei noch längst nicht alles gut, zogen die Frauen Bilanz. Dass auch heute noch nicht Frauen und Männer für die gleiche Arbeit die gleichen Gehälter bekämen, sei nicht hinnehmbar, stellten sie fest und forderten Konsequenzen ein.

    Die Predigt hielt Rückschau auf Marie-Elisabeth Lüders, die zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts als Juristin und Politikerin gegen Mädchenhandel und die Ausbeutung von Frauen gekämpft und sich für die Rechte von Frauen im öffentlichen Leben engagiert hatte. „Anderen helfen“ war nicht nur ihre Antwort auf die Frage, was sie mit dem Stimmrecht wolle, sondern auch die Devise ihrer Frauenbewegung.

    Die Liturgie für den Gottesdienst war von der Evangelischen Frauenhilfe von Westfalen erarbeitet und vom Team des Kirchenkreises individuell umgesetzt worden. Über die überschaubare Resonanz von insgesamt 60 Frauen und Männern waren die Organisatorinnen ein wenig enttäuscht.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-295Mon, 08 Apr 2019 11:09:57 +0200Konzert mit Nadia Birkenstock war purer Genusshttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/konzert-mit-nadia-birkenstock-war-purer-genuss/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ba2f63dad12c11aabc78e9886c098a6cWenn die Harfenistin Nadia Birkenstock in der Handarper Kirche auftritt, ist ein besonderer Zauber garantiert. Das sahen Anfang April nicht nur die Veranstalter des „Netzwerks mit Herz Bürgertreff Handarper Kirche“ und der evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg sowie die Besucher in den Kirchenbänken so, auch die Musikerin, die bereits zum vierten Mal im Westerkappelner Süden Station machte, räumte ein, gerne in Handarpe zu sein. Zum einen wegen des herzlichen Empfangs, den die Veranstalter ihr immer wieder bereiteten, zum anderen weil sie die Kirche als sehr inspirierend empfinde.Als Genuss pur empfand das Publikum das knapp zweistündige Konzert, in dem die Künstlerin ihr breit gefächertes Repertoire zum Besten gab. „The Glow within“, „Come sit down beside me“, „All through the Night“ „Spesburg“, „Valse dans les vignes“ oder „I wish I was in England“, Birkenstocks Tunes, Tänze, Balladen und geistliche Lieder erzählen von Natur, Liebe und wunderbaren Begegnungen.

    Nadia Birkenstock spielt, singt und führt nicht nur charmant und informativ durch den Abend, sondern nimmt ihr Publikum auch mit ihre Welt. Ob sie von dem Wald erzählt, in dem sie musiziert, komponiert, Inspiration findet, oder von ihrem Spaziergang auf einem Plankenweg mit Aussicht auf Moor, Heidekraut und Krüppelkiefern, ihre Zuhörer sind mit ihr unterwegs. Sie treffen die Radler, die sich im Wald über die Harfenistin wundern, oder freuen sich mit der Künstlerin über die von einer Freundin übersetzte deutsche Fassung des Liedes „Across the Moor“.

    Augen schließen und genießen? Kann man machen, aber nicht ohne sich die Anmut und das Fingerspiel entgehen zu lassen, mit der die Künstlerin die Saiten streicht und zupft. So sahen es wohl auch die Frauen und Männer in den Kirchenbänken, die die Augen offen hielten, um das Geschehen nicht nur akustisch verfolgen zu können.

    Zum Programm gesellte sich Instrumentenkunde, von der Künstlerin aus erster Hand präsentiert. Die keltische Harfe sei nach ihrer Blütezeit während des Mittelalters in Vergessenheit geraten, habe erst in den 1970er-Jahre eine Renaissance erlebt, erzählte Birkenstock.

    Wer sich wunderte, warum die Musikerin zwischen den Stücken immer wieder etwas am oberen Rand ihres Instruments verstellte, bekam ebenfalls eine Antwort. Ihre keltische Harfe sei diatonisch gestimmt, verfüge also von Natur aus nicht über Halbtöne. Für den Halbton müsse man sich entscheiden, indem man die entsprechenden Kläppchen öffne oder schließe, erklärte Nadia Birkenstock die simple Mechanik.

    Während des stimmungsvollen Konzerts gelingt ihr der Spagat zwischen inniger Verbundenheit mit ihrem Instrument während der Stücke einerseits und postwendender Präsenz und Zugewandtheit, sobald der letzte Ton eines Lieds verklungen ist, andererseits.

    Das Publikum genießt still und fasziniert. Viele Besucher sind Stammgäste, wenn Nadia Birkenstock kommt. Mit „Allegrezza“ als Zugabe verabschiedet sich die Künstlerin aus der Handarper Kirche.

    Text Dietlind Ellerich

     

     

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    news-293Thu, 04 Apr 2019 14:30:00 +0200 Ein Feuerwerk an Kreativität – Über 600 kulturelle Veranstaltungen auf dem Kirchentaghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-feuerwerk-an-kreativitaet-ueber-600-kulturelle-veranstaltungen-auf-dem-kirchentag/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=70e2e937ba9fff7a8372b22d46d32b29Was haben Anna Loos, Culcha Candela, das Bundesjugendjazzorchester (BuJazzO) und Adel Tawil gemeinsam? Sie treten alle beim 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund auf. Mehr als 600 kulturelle Veranstaltungen erwarten die Teilnehmer*innen des Kirchentages in Dortmund. Eine Auswahl der vielen Höhepunkte und ganz persönlichen Favoriten stellten heute in der BIG-gallery Julia Helmke, Generalsekretärin des Kirchentages, Landeskirchenrat Vicco von Bülow, sowie Andres Kuhn, zuständig für das regionale Kulturprogramm vor. Für einen kleinen Einblick in das Kulturprogramm sorgten Andreas Heuser an der Gitarre und Kioomars Musayyebi mit der persischen Santur.

    „Kirchentage sind auch große Kulturfestivals und die kulturellen Veranstaltungen machen jeden Kirchentag neben dem gesellschaftspolitischen und geistlichen Programm zu dem, was er ist“, so Generalsekretärin Julia Helmke. „Ein entscheidendes Merkmal des Kulturprogrammes in Dortmund ist die Symbiose von herausragenden Veranstaltungen und großartigen Veranstaltungsorten in der Stadt.“ Neben den Open Air Bühnen auf Hansa-, Friedensplatz und Altem Markt finden sich lang etablierte Kulturorte wie das Domicil, das Depot oder das Freizeitzentrum West (FZW) ebenso unter den kulturellen Veranstaltungsorten wie Messehallen oder zahlreiche Kirchen in der Stadt.

    Das Depot in der Dortmunder Nordstadt wird zur Kulturkirche des Kirchentages. In einem eigens für den Kirchentag entworfenen Raumkonzept werden aktuelle Fragestellungen aus den Themenfeldern Heimat und Kunstfreiheit diskutiert. So wird beispielsweise Hans Dieter Heimendahl, Programmchef von Deutschland Radio Kultur, die Schriftstellerin Thea Dorn fragen, ob die Kunstfreiheit am Ende ist. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der EKD und der Intendant der Ruhrfestspiele, Olaf Kröck, werden erörtern, wie das Theater Beheimatung für Viele schafft. Dazu gibt es zahlreiche performative Formate und Interventionen.

    Im Sweet Sixteen, dem renommierten Programmkino im Depot, findet die Filmreihe des Kirchentages statt: zum Beispiel mit dem Grimmepreis-prämierten Dokumentarfilm „The Cleaners – Im Schatten der Netzwelt“. Regisseur Züli Aladag wird die Hintergründe und die Arbeit zu seinem Film „Die Opfer – Vergesst mich nicht!“ aus der Trilogie „Mitten In Deutschland: NSU“ erläutern. Weitere Veranstaltungen befassen sich mit dem neuen deutschen Heimatfilm, dem Vertrauen in Bilder oder beleuchten die Jugendkulturen und das Thema in Musik in Film und Video. Vicco von Bülow betont: „Um die Kräfte zu bündeln, hat die Evangelische Kirche von Westfalen einen Kulturbeirat einberufen. Einen Teil des Programms haben die 43 Beiratsmitglieder und die von ihnen vertretenen Institutionen selbst auf die Beine gestellt.“

    Ergebnis der Arbeit des Beirats sind 77 verschieden Kulturveranstaltungen des regionalen Kulturprogrammes an 38 unterschiedlichen Orten in Dortmund an denen 1.200 Menschen aktiv mitwirken. Ein Beispiel: das Bild des italienischen Graffiti-Künstler Vesod an der JVA Dortmund – ein riesiges Wandgemälde, das nachhalten wird. „Dazu wird es Workshops für Jugendliche – und getrennt davon auch für Insassen der JVA geben“, erklärte von Bülow. „Und wir freuen uns besonders, dass im Rahmen des regionalen Kulturprogramms, die Museen der Stadt Dortmund freien Eintritt für alle Kirchentagsbesucher*innen anbieten. Das lohnt sich!“

    Weitere laut von Bülow spannende Angebote des regionalen Kulturprogramms: Die Uraufführung der eigens komponierten, elektronischen Kammeroper „Nova - Imperfection Perfection“ des zeitgenössischen Komponisten Franz Danksagmüller. Das Literaturfest zum Thema „Vertrauen“ am Donnerstag und Freitag präsentiert Autor*innen aus der Region, die, passend zur Kirchentagslosung, unterschiedlichste Texte aus ihren aktuellen Büchern vorlesen: nachmittags ab 15 Uhr als Lese- und Mitmachprogramm für Kinder und abends ab 19 Uhr als Literaturlesungen und -gespräche für Erwachsene, unter anderem mit Frank Goosen, Sarah Meyer-Dietrich und Ralf Thenior.

    Andres Kuhn, Koordinator des regionalen Kulturprogrammes, hob zwei Veranstaltungsorte hervor, die auf besondere Weise Veranstaltung und Ort miteinander verbinden. So wird unter dem Leitgedanken „Erinnern, Begegnen, Bedenken“ in der Zeche Zollern, einerseits Geschichte aus dem Revier erzählt, andererseits mit Ausstellungen und Aufführungen auch weltweiter geschichtlicher Ereignisse in spezieller Weise gedacht. Im Hoesch-Museum zeigt eine Ausstellung zum Thema „Migration und Religion im Ruhrgebiet. Neue HEIMAT finden – auf VIELFALT vertrauen – im Revier leben“ einen anderen Aspekt des Lebens in Dortmund und Umgebung. „Die Ausstellung zeigt, dass Migration auch stabilisieren, Brücken bauen und eine Region beleben kann und nicht nur Konflikte erzeugen muss“, so Andres Kuhn.

    „Kirchentage sind Mitmachfestivals. In Dortmund haben wir so viele interaktive und partizipative Elemente wie noch nie und dies zeigt sich auch stark im Kulturprogramm“, betonte Julia Helmke zum Ende der Pressekonferenz. „Über 5500 Mitwirkende, davon allein 400 Bläser- und Sängerchöre, viele Mitwirkende aus diakonischen Einrichtungen und als besonderes Highlight in Kooperation mit der Creativen Kirche das Martin Luther King Musical. Sänger*innen bringen sich außerdem beim regionalen Projekt „Der Chor ist der Star“ ein. Kultur ist ein Lebensmittel. Kultur macht Vertrauen anschaulich. Kommen Sie und lassen Sie sich von diesen Angeboten begeistern. Staunen Sie und machen Sie mit. Wir freuen uns auf Sie!“

    Quelle: Pressestelle des DEKT

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    news-291Thu, 04 Apr 2019 14:10:52 +0200 Gesellschaftliche und politische Verantwortung der Kirche - Landeskirchenrat Dr. Jan-Dirk Döhling eingeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gesellschaftliche-und-politische-verantwortung-der-kirche-landeskirchenrat-dr-jan-dirk-doehling-e/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=97bb718878455217b2f6503e37d868a9Dr. Jan-Dirk Döhling ist in einem feierlichen Gottesdienst am 26. März von Präses Dr. h. c. Annette Kurschus als Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) in sein Amt eingeführt worden.Der 46-jährige Theologe ist als Dezernent zuständig für Fragen der gesellschaftlichen und politischen Verantwortung der westfälischen Landeskirche sowie Angelegenheiten der Parteien und Organisationen aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Bereits seit Januar 2018 ist er zudem der Verbindungsmann zum Deutschen Evangelischen Kirchentag. Daneben kümmert er sich als Theologischer Ortsdezernent um die Kirchenkreise Dortmund, Gelsenkirchen und Wattenscheid, Bochum und Herne.

    Als Dezernent für gesellschaftliche Verantwortung sei Döhling als ausgewiesener Theologe und leidenschaftlicher Exeget genau richtig, betonte Präses Dr. h. c. Annette Kurschus. Denn: "Für unsere verantwortliche kirchliche Existenz mitten in der Welt können wir nicht tief und ernsthaft genug in die Bibel blicken; für unsere kirchliche Verantwortung im gesellschaftlichen Kontext können wir uns nicht intensiv genug am Wort Gottes orientieren; für eine sachgerechte Einschätzung politischer Entwicklungen kann es kaum genug theologisches Urteilsvermögen geben."

    Jan-Dirk Döhling studierte Evangelische Theologie in Siegen, Bielefeld-Bethel, Leipzig und Bochum. Nach dem ersten theologischen Examen und dem Vikariat in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck promovierte er in Marburg und war drei Jahre lang als Gemeindepfarrer in der Nähe von Kassel tätig.

    Von 2010 an war er Juniorprofessor für Religion und Literatur des Alten Testaments an der Ruhruniversität Bochum. 2014 wechselte er als persönlicher Referent von Präses Annette Kurschus ins Bielefelder Landeskirchenamt. Jan-Dirk Döhling ist verheiratet und hat zwei Töchter.

    Text: Pressestelle EKvW

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    news-290Thu, 04 Apr 2019 12:45:37 +0200Ralf Radix übernimmt Referat Seelsorge und Beratunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ralf-radix-uebernimmt-referat-seelsorge-und-beratung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0474ef434499b583642e512350d93477Einen Helm trägt er mitunter im Einsatz – als Seelsorger bei Feuerwehr und Rettungsdiensten. Bald hat er noch einen anderen Hut auf: Ralf Radix (54), Pfarrer und Spezialist für Notfallseelsorge im landeskirchlichen Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung (Schwerte), hat zum 1. April 2019 das Referat Seelsorge und Beratung im Bielefelder Landeskirchenamt übernommen.Zunächst für zwei Jahre wird Radix neben seinen aktuellen Aufgaben zentrale Verantwortung für die Seelsorge in der Evangelischen Kirche von Westfalen tragen. Radix tritt damit die kommissarische Nachfolge von Kirchenrätin Daniela Fricke an, die seit Jahresbeginn landeskirchliche Beauftragte für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung ist.

    Für die Kirche ist das Arbeitsfeld des neuen Referenten von großer Bedeutung. Der kirchliche Dienst in der Polizei, die Krankenhaus- und Gefängnisseelsorge, Seelsorge im Alter, Hospizarbeit, die Telefonseelsorge, Trauerbegleitung, Gehörlosen- und Blindenseelsorge und nicht zuletzt die Notfallseelsorge bilden das breite Spektrum der Angebote in Westfalen.

    In seinem künftigen Dienst begleitet Ralf Radix die hier eingesetzten Pfarrerinnen und Pfarrer, koordiniert die zuständigen Gremien, verhandelt mit Kostenträgern sowie staatlichen Partnern und treibt die konzeptionelle Arbeit in Seelsorge und Beratung voran. Wechselnde Einsatzorte sind dem Notfallseelsorger im Alltag geläufig. Künftig in Schwerte und in Bielefeld tätig zu sein, ist für ihn ebenso reizvoll wie das erweiterte Ressort. Und Blaulicht braucht’s dabei nicht...

    Text: Presssestelle EKvW

     

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    news-289Wed, 03 Apr 2019 14:03:27 +0200„Kultur ist Verheißung“ - Arbeitshilfe der Evangelischen Kirche von Westfalen erschienenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kultur-ist-verheissung-arbeitshilfe-der-evangelischen-kirche-von-westfalen-erschienen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3f3ea251341f9510d6b0827e4af72d76Ein Künstler will in der Kirche ausstellen, aber dem Presbyterium gefallen seine Werke nicht. Oder: Ein Kinobetreiber möchte einen Pauschalvertrag mit der Gemeinde abschließen und einmal im Monat einen Film in der Kirche zeigen. Die Gemeinde hätte keinen Einfluss auf das Programm, aber eine hohe und verlässliche Mieteinnahme. Oder: Im Rahmen einer christlich-islamischen Begegnung soll eine Gruppe Derwische vor dem Altar tanzen.Solche und ähnliche Fragestellungen kommen in Kirchengemeinden immer wieder vor. Wie entscheiden? Die kulturpolitischen Leitlinien und kulturtheologischen Leitfragen, die jetzt erschienen sind, geben darauf keine fertigen oder einfachen Antworten. Sie stellen vielmehr neue Fragen und beschreiben mögliche Kriterien, nach denen im besonderen Fall entschieden werden kann und an denen sich das kulturelle Handeln einer Gemeinde im Allgemeinen ausrichten lässt.

    Überraschende Antworten und gedankliche Widerhaken

    15 Jahre nach dem Erscheinen der kulturpolitischen Leitlinien „Räume des Glaubens – Räume der Freiheit“ gibt es nun unter dem Titel „Kultur ist Verheißung“ eine erweiterte Neuauflage. Die Broschüre hat drei Teile: Zunächst stellt Thomas Wessel Leitfragen zu Kultur und Theologie. Seine Antworten sind oft überraschend, unfertig, unorthodox, enthalten Denkanstöße und gedankliche Widerhaken. Der Pfarrer, der die Christuskirche Bochum seit Jahren erfolgreich als „Kirche der Kulturen“ verantwortet, ist ein ausgewiesener, ideenreicher Kulturmanager. Ausgehend von der historischen Erfahrung, dass Kultur „zurückschlagen kann in Barbarei“, stellt er die These auf: „Kultur ist die Form der Freiheit, an die wir glauben.“ Protestantische Kultur sieht er in all ihrer Ambivalenz, „sie hat Bilder verboten und das Bild befreit“. Und dem Kulturprotestantismus geht es mit Bonhoeffer darum, die „Gotteswirklichkeit in der Weltwirklichkeit“ wahrzunehmen. Für Wessel heißt das: was ist und was sein könnte, in der Bibel wiederzufinden – „Kulturprotestantismus liest zeitgenössische Werke als biblische“.

    Voraussetzung für kulturelles Schaffen war schon ganz zu Beginn, bei den Höhlenmalereien, dass Menschen wenigstens zeitweise vom elementaren Überlebenskampf freigesetzt wurden. Dann kann Freiheit, auch kulturelle Freiheit, das sein, „was entsteht, wenn man sie erprobt“. Dann ist Kultur befreit davon, verzweckt zu werden. In diesem Sinne ruft Wessel in Anlehnung an Immanuel Kant dazu auf: „Habe den Mut, dich deines eigenen Geschmacks zu bedienen.“ Gerade weil das Erkenntnisurteil vollkommen subjektiv ist, ist es frei. So ist Kultur für den Theologen Wessel „die Form der Freiheit, an die wir glauben“. Denn Gott befreit, er beengt nicht. Für die Kirche und ihre Räume bedeutet das: Sie sind öffentliche Räume für die Frage nach Gott. „Ein Spielraum für alle, die Freiheit erproben, um sie zu gewinnen.“

    „Raume des Glaubens – Räume der Freiheit“ (2004)

    Der zweite Teil zeigt am Beispiel von sechs realistischen Situationen das Spannungsfeld, auf dem Kirche vor Ort in kulturellen Fragen stehen kann. Schließlich werden die kulturpolitischen Leitlinien von 2004 dokumentiert. Ihr Ziel war und ist, die Auseinandersetzung zwischen Kirche einerseits und Kunst und Kultur sowie Kulturpolitik andererseits aufzunehmen und zu fördern. Nach wie vor gilt, dass Vertreter von Kunst, Kultur und Kulturpolitik als Gesprächspartner in die kirchliche Kultur- und Bildungsarbeit einzubeziehen sind. Gleichzeitig geht es darum, das kirchliche Handeln im Bereich Kultur und Künste in all seiner Vielfalt sichtbar zu machen. Kunst und Religion stehen oft in einem Spannungsverhältnis, sagen die Leitlinien: Beide setzen sich mit existenziellen Lebensfragen auseinander und weiten den Blick für Fragen nach Sinn und Zukunft. Während die Kirche aber ihr Wesen und ihren Auftrag aus der Bibel ableitet, kann es für Kunst und Kultur keine vergleichbar bindende Grundlage geben: Sie definieren „den Rahmen ihrer Freiheit mit großer Kreativität immer anders und immer neu“. Es geht der Kirche also nicht darum, Kunst für sich zu vereinnahmen. Vielmehr will sie – bei aller Eindeutigkeit im Bekenntnis - unterschiedlichen Spielarten von gelebtem Glauben Raum geben: „Sie muss offen sein für das Unvorhersehbare und Unberechenbare, denn der Geist Gottes weht, wo er will“.

    Kein rundgeschliffener Konsenspapier

    Die Fragen und Antworten von Thomas Wessel ergänzen die Leitlinien von 2004 auf eigenwillige Weise, geben ihnen eine Art Hintergrund und regen gleichzeitig zum Nach- und Weiterdenken an. Mit „Kultur ist Verheißung“ ist einmal kein rundgeschliffener kirchlicher Verlautbarungstext entstanden, kein Konsenspapier, sondern ein heterogenes Dokument mit Ecken und Kanten.

    „Kultur ist Verheißung“ beschließt eine fünfteilige ‎Reihe von Arbeitshilfen zum Thema Kultur in der Evangelischen Kirche von Westfalen. In den bisher erschienenen Heften geht es um Kunst, Filme, Literatur und Theater. Zu beziehen über den Kirchenshop Westfalen.

    Text: Pressestelle der EKvW

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    news-288Wed, 03 Apr 2019 13:39:47 +0200Stefan Goedsche ist neuer Fachbereichsleiter Finanzenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stefan-goedsche-ist-neuer-fachbereichsleiter-finanzen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=33b8032692bed9a77f9e2395ef4770c8Stefan Goedsche ist neuer Fachbereichsleiter Finanzen / Rechnungswesen / Haushalt im Verband der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg. Der Verbandsvorstand wählte kürzlich den 47-jährigen in den Leitungsstab der neuen gemeinsamen Verwaltung. Er hat seine Stelle bereits am 1. April 2019 angetreten. Bis zum Umzug der drei kreiskirchlichen Verwaltungen in das neue Gebäude am Coesfelder Kreuz in Münster wird Stefan Goedsche seinen Dienstsitz im Kreiskirchenamt in Münster haben. Seine Hauptaufgabe wird der Aufbau des neuen kirchenkreisübergreifenden Fachbereichs sowie die Mitwirkung bei der Einführung der kaufmännischen Buchführung (NKF) in den Kirchenkreisen Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg sein.

    „In einem sehr anspruchsvollen Assessmentverfahren hat sich Herr Goedsche  eindeutig und klar gegenüber seinen Mitbewerbern durchgesetzt“, begründete der Verbandsvorstandsvorsitzende Superintendent Ulf Schlien die Entscheidung für Goedsche.

    Der Industriekaufmann und staatliche geprüfte Betriebswirt mit dem Schwerpunkt Rechnungswesen bringt vielfältige berufliche Erfahrungen im Bereich Personalführung und Rechnungswesen mit. Von 1997 – 2014 war der gebürtige Ibbenbürener bei der STRABAG Münster tätig und dort leitend in den Neuaufbau eines Teams eingebunden.

    Als kaufmännischer Leiter und Mitglied der Geschäftsleitung der tibb Kinder- und Jugendhilfe Ibbenbüren von 2014 – 2018 konnte er zudem Erfahrungen in der Tätigkeit eines sozialen Unternehmens sammeln.

    Die kirchlichen Strukturen sind ihm u.a. als Vorsitzender des Fördervereins Matthäuskirche e.V.  und als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Evangelische Kirche Ibbenbüren vertraut.

    Text: Kathrin Neuhaus-Dechow, Kirchenkreis Münster

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    news-287Wed, 03 Apr 2019 13:35:11 +020022. Westerkappelner Gospelworkshophttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/22-westerkappelner-gospelworkshop/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6bf4d79b0deb37084702a45d2791ec39Wieder einmal luden Kreiskantor Martin Ufermann und der Junge Chor Westerkappeln am letzten Februarwochenende Jung und Alt zum traditionellen Gospelworkshop ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus ein. 110 Teilnehmer kamen, die jüngste 13, die älteste 76 Jahre alt. Zum ersten Mal war Chris Lass, Komponist, Arrangeur und charismatischer Chorleiter aus Bremen, als Leiter verpflichtet worden.  

    Sein Lebensmut und seine Lebensfreude steckten alle Sängerinnen und Sänger an. Er erzählte von vielen persönlichen Erschütterungen in seiner Biografie, aber auch von seinem Glauben, der ihn durch diese schweren Zeiten getragen hat. Seine Lieder gaben davon ein bewegendes Zeugnis ab, das allen Workshop-Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.

     

    Ein persönlicher Rückblick auf den Gospelworkshop von Anne Gutzeit:

     

    „„You will, you will always be with me“ (Du wirst immer mit mir sein) - diese Liedzeile aus dem wundervollen Gospelkonzert tobt noch die ganze Nacht in meinem Kopf herum“ so Anne Gutzeit. Ein wundervolles Wochenende liegt hinter mir. Freitagabend Beginn des Gospelworkshops, der seinen fulminanten Abschluss am Sonntagnachmittag in einem mitreißenden Konzert fand. Ein Konzert, das die her schwerfälligen Westfalen von den Kirchenbänken riss und zum Mitsingen animierte.

    Wo begann und worin lag der Zauber dieser Tage?

    Im gemeinsamen Singen?

    Im Erleben von Gemeinschaft?

    In der Erfahrung, dass Glaubenssätze sich auch einmal nicht bewahrheiten müssen?

    Oder in der charismatischen Ausstrahlung des Chorleiters?

    Ich glaube es war eine Mischung aus allem, wobei der Auslöser und Katalysator natürlich im Chorleiter Chris Lass zu finden war“ resümiert sie.

    „Da steht ein eher klein gewachsener, blonder, junger Mann vor der bunt zusammengewürfelten Truppe von begeisterten Sängern und schafft es, sie in zwei Tagen für sich einzunehmen. Er schafft es, sie in die Lage zu versetzen, neun neu gelernte Lieder im Konzert am Sonntag auswendig darzubieten. Er schafft es, dass alle ihm dauerhaft und konzentriert zuhören. Keine Stimme muss ermahnt werden, aufzupassen. Er schafft es - und das hat mich am meisten begeistert, seinen tiefen Glauben spürbar werden zu lassen.

    Einen Glauben, der ihn durch dramatische Erlebnisse und erschütternde Erfahrungen getragen hat. Erfahrungen, die eigentlich für mehrere Leben gereicht hätten.

    Wie schön, solch ein Vorbild zu haben. Einen Menschen, der ob all dieser Erlebnisse nicht vergrämt und verbittert geworden ist, sondern sich immer noch und gerade deshalb geborgen in Gottes Hand fühlt, der erfüllt ist von der Liebe zu den Menschen. In mir klingen dieses Vertrauen und diese Liebe nach und ich weiß, die Lieder werden mich auch weiterhin begleiten, mich immer dann erinnern, wann immer ich es brauchen werde.

    Danke dafür“.

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    news-286Mon, 01 Apr 2019 14:17:08 +0200„Dreimal wachsen, bitte!“ - Gottesdienst „Inspiration am Abend“ in der Ledder Dorfkirchehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/dreimal-wachsen-bitte-gottesdienst-inspiration-am-abend-in-der-ledder-dorfkirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c5b5f912ca8e511f346bf2cbb114b8c9Die evangelische Kirchengemeinde Tecklenburg lädt abwechselnd am fünften Sonntag eines Monats zu besonderen Gottesdiensten in die Kirchen aller Stadtteile ein. Am letzten Märztag war die Ledder Dorfkirche Gastgeber für die 21. „Inspiration am Abend“. Passend zur Jahreszeit lautete das Motto „Dreimal wachsen, bitte!“ Pfarrer Björn Thiel erklärte, dass dabei auch über „Meilensteine des Glaubens“ gesprochen werde. Nach der musikalischen Einstimmung durch die Band „Stückwerk“ führte Elke Klar zum Thema hin. „Das Wachsen begleitet uns ein Leben lang - in der Natur, der Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen und im Glauben an Jesus Christus“, sagte die Presbyterin. Hanns Dieter Hüsch hat es in einem Gedicht nach Psalm 126 sehr tiefsinnig ausgedrückt. „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit“ heißt es dort. Das Gemeindelied „Alle Knospen springen auf“ wurde begleitet von den Musikern Anne Meyer-Schwickerath an der Querflöte, Harald Budke am Piano und Jan Stubben an der Gitarre.

    Presbyterin Julia Tegeler veranschaulichte in einem Impuls das Wachsen in der Natur durch eine kleine Spielszene. Obwohl sie in ihrem Garten gern im Strandkorb liegt, kümmert sie sich auch liebevoll um eine Tomatenpflanze, die aus einem winzigen Samen bis zur Reife der Früchte heranwächst. Christina Fliedner las einen Bibeltext aus dem Matthäusevangelium. Obwohl ein Feind dem Bauern Unkraut in das Weizenfeld gesät hatte, ließ er es stehen, um dem guten Getreide durch unbedachtes Ausraufen nicht zu schaden. Eine Videoeinspielung untermalte den Denkanstoß über das Erwachsenwerden. Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen sagten jeweils ihr Alter. So wurde das Leben der Menschheit rund um die Welt in nur einem Wort wahrnehmbar. Das Gemeindelied „Du gibst das Leben“ war eine schöne Ergänzung zur Bibelstelle aus dem Buch Mose „Seid fruchtbar und mehret euch“. In den Fürbitten griffen die Sprecherinnen Wachsen und Werden in vielen Facetten noch einmal auf.

    Nach einer Lesung aus dem Johannesevangelium erzählten Gemeindemitglieder von ihren „Meilensteinen des Glaubens“. Sie legten Steine auf einem Zahlenstrahl ab. So verdeutlichten sie, in welcher Zeit sie durch besondere Erlebnisse mit Gott und Jesus Christus in Berührung kamen. „Es ist gar nicht so leicht, sich an prägende Momente und Personen zu erinnern, sagte Pfarrer Björn Thiel. Für ihn selbst waren es der Freundeskreis und ein Kurs in Alt-Hebräisch während der Schulzeit, die ihn zum Theologiestudium anregten. Lena Stubben verriet, dass ihr eine Patentante schon sehr früh aus der Kinderbibel vorgelesen hatte. „Von alleine kann kein Wachstum entstehen“, stellte sie in ihrem Resümee fest. Es brauche Anstoß von außen und Wissen, dass Gott die Menschen unterstützt.

    Christina Fliedner traf während des Studiums Menschen, die einander von ihrem Glauben erzählten und entschied sich später bewusst selbst dafür. Andere Gottesdienstteilnehmer wurden durch Krankheit, einen schweren Unfall, Musik, den Freundeskreis oder Gebete zum Glauben hingeführt. Björn Thiel dankte dem Vorbereitungsteam für diesen besonderen Abend. Für Lydia Klaassen hatte er einen Blumenstrauß mitgebracht. Sie gestaltet die tollen Plakate, mit denen auf das Angebot aufmerksam gemacht wird. Es habe sich in den letzten fünf Jahren herumgesprochen, sodass auch Gäste aus anderen Gemeinden daran teilnehmen, freute sich der Pfarrer. Mit dem Instrumentalstück „Strahlen brechen viele“ begleitete die Band am Ende des inspirierenden Gottesdienstes die Besucher aus der Kirche. Die Kollekte am Ausgang war für die Blindenmission bestimmt.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-285Mon, 01 Apr 2019 11:08:10 +0200Lesung „Tschüss sagen ist was anderes“ bewegt die Zuhörerhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lesung-tschuess-sagen-ist-was-anderes-bewegt-die-zuhoerer/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8761f9cdbabe147de098bfabde24bd0c„Tschüss sagen ist was anderes“, das haben die Autoren des gleichnamigen Buches am eigenen Leib erfahren. Auf Einladung der evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und des Vereins Wabe Westerkappeln lasen drei der fünf jungen Männer aus Syrien Ende März im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Westerkappeln. An ihrer Seite waren Maria Brümmer-Hesters und Dorothee Eßer-Mirbach, die das Projekt als Herausgeberinnen begleitet hatten.Serdar, Omar und Watan er-zählen von sich, lassen die vergangenen Jahren Revue passieren. In ihren Lebensgeschichten geht es um Angst und Verzweiflung, Verfolgung und Folter, aber auch um Hoffnung, Mut, einen starken Willen und nicht zuletzt um Glück und Dankbarkeit.

    Ihre Familien haben sie im von Krieg und Diktatur zerstörten Syrien zurücklassen müssen. Ob, und wenn ja, wann sie sie wiedersehen werden, wissen sie nicht. Hinzu kommt, dass sie nicht einmal allen Tschüss sagen konnten, als sie sich zum Teil Hals über Kopf auf den Weg machen mussten.

    „Tschüss sagen“, das klinge so, als käme man bald zurück, ist den drei jungen Männern bewusst. Während sie die Chance nutzen, im Münsterland anzukommen, heimisch zu wer-den, sind sie in ständiger Sorge um Eltern, Geschwister, Freunde. Und sie haben Respekt vor allen, die noch in Syrien sind und denen es gelingt, trotz schwierigster Bedingungen die zivile Gesellschaft halbwegs am Laufen zu halten.

    Die 22- bis 28-Jährigen gaben einen bewegenden Einblick in ihre Flucht aus der Heimat und in ihre Ankunft im Münsterland. Viele der Besucher im Dietrich-Bonhoeffer-Haus verfolgten die Ausführungen der jungen Männer mit einem Kloß im Hals, einige mit Tränen in den Augen.

    Dabei hatten sie Glück, alle fünf. Nicht nur weil sie körperlich unversehrt in  Deutschland angekommen sind, sondern auch weil sie in Emsdetten im Sprachkurs von Dorothee Eßer-Mirbach gelandet sind, die sich gemeinsam mit Maria Brümmer-Hesters nach vielen Gesprächen sowie Proben im internationalen Menschenrechte-Chor für das Buchprojekt stark gemacht hat.

    Die beiden Herausgeberinnen sind es auch, die aus den Lebensgeschichten von Amer und Hammam lesen. Sie waren in Westerkappeln nicht dabei, weil sie arbeiten mussten.

    Arbeit zu haben bedeutet für die jungen Syrer Glück, allerdings nicht nur. Es ist auch ein ganzes Stück harter Arbeit und ein beschwerlicher Weg, der mit dem Erlernen der deutschen Sprache begonnen hat und mit der Nichtanerkennung von syrischen Schul-, Ausbildungs- und Universitätszeugnissen noch lange nicht aufhört. Die 22- bis 30-Jährigen konnten Fuß fassen, und sie bleiben weiter am Ball. „Ich will und muss mich hier zurecht finden“, macht Watan deutlich, was ihn und die anderen antreibt. Sie wollen bleiben, haben inzwischen einen Aufenthaltstitel für zunächst drei Jahre.

    „Wir leben zwei Leben, der Körper ist hier, der Verstand ist anderswo“, versuchen die jungen Männer in Worte zu fassen, dass sie trotz allen Glücks, selber in Deutschland leben dürfen, Angst um ihre Familien in Syrien haben.

     Trotz der emotionalen  Belastung und der Erinnerungen an alles, was sie in den vergangenen Jahren durchgemacht haben, stellen sie sich den Fragen der knapp 40 Besucher. Und sie äußern Wünsche. Es sei schade, wenn „die Flüchtlinge“ alle über einen Kamm geschoren würden. Sie selber sehen sich als „Menschen aus einem anderen Land“, die eine Flucht hinter sich haben, einen Namen haben und in Deutschland wohnen.

    Darüber sind sie glücklich. Zu diesem Glück kommt für das Trio jede Menge Dankbarkeit. Dass sie die Chance bekommen haben, gemeinsam mit Maria Brümmer-Hesters und Dorothee Eßer-Mirbach das Buchprojekt umzusetzen. Die Herausgeberinnen ihrerseits sind dankbar, dass sie so tief in die persönlichen Schicksale der jungen Syrer eintauchen durften.

    Auch Frauke Helmich vom Verein Wabe Westerkappeln dankte Serdar, Omar und Watan für den intensiven Einblick in ihre Lebensgeschichten.

    „Tschüss sagen ist was anderes“ ist im Druckhaus Tecklenburg in Steinfurt erschienen.

    Text: Dietlind Ellerich

     

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    news-283Wed, 27 Mar 2019 11:32:03 +0100"Wir sehen uns in Dortmund" - Evangelische Jugend gibt Kurzwegweiser für den Kirchentag heraushttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wir-sehen-uns-in-dortmund-evangelische-jugend-gibt-kurzwegweiser-fuer-den-kirchentag-heraus/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cb37483baaea03817d1250182c0e7819"Wir laden herzlich ein, im Juni beim 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund dabei zu sein. So nah vor unserer Haustür findet er in den nächsten Jahren bestimmt nicht mehr statt" so Viola Langenberger und Dirk Schoppmeier von der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Tecklenburg. Beide haben jetzt einen Kurzwegweiser für alle Kirchentagsbegeisterten im Kirchenkreis Tecklenburg herausgegeben. Der Flyer gibt einen Überblick über die wichtigsten Informationen zur Kirchentagsanmeldung. Der Kirchentag in Dortmund bietet mit über 2000 Einzelveranstaltungen eine Fülle von Möglichkeiten, das eigene Vertrauen zu überprüfen und vielleicht neu zu entdecken.

    Die gute Nachricht: Alle Dauerkarteninhaberinnen und -inhaber aus dem Kirchenkreis Tecklenburg können ohne zusätzliche Fahrtkosten mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Dortmund an- und abreisen, da Fahrten im Westfalen-Tarif bereits in der Dauerkarte enthalten sind. Und warum nicht einmal mit einer Konfi-Gruppe nach Dortmund fahren? Hierfür bietet sich das „Westfalenpaket“ an - sicher auch für andere Gemeindegruppen eine interessante Option. Für unsere ehrenamtlichen Jugendmitarbeiterinnen und -inhaber hat die Evangelische Jugend ein besonderes Angebot vorbereitet.

    Es führen also viele Wege aus dem Tecklenburger Land zum Kirchentag. Die Informationen in dieser Übersicht sollen Kirchentagsinteressierte und Verantwortliche in den Gemeinden dabei unterstützen, den besten eigenen Weg nach Dortmund zu finden.

    Den Flyer zum Download finden Sie hier:

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    news-263Wed, 27 Mar 2019 10:00:00 +0100„Frühling – Erwachen der Natur“ – bezaubernde Harfenklänge in der Ev. Kirche Handarpe mit Nadia Birkenstock http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/fruehling-erwachen-der-natur-bezaubernde-harfenklaenge-in-der-ev-kirche-handarpe-mit-nadia-birk/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8d72798b56ec09a4035cb3094ff642d0Am Donnerstag, 4. April 2019, ab 19.30 Uhr laden Bürgertreff Handarper Kirche e.V. und Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg zu einer musikalischen Einstimmung auf den Frühling ein. „Frühling – Erwachen der Natur“ lautet das Motto für einen Konzertabend mit der Harfenistin Nadia Birkenstock, keltischer Harfe und Gesang. Bereits zum vierten Mal wird die Künstlerin in der Handarper Kirche auftreten. Als glaubwürdige Interpretin von irischen, schottischen und englischen Folksongs hat sich Nadia Birkenstock einen Ruf erspielt. Mit ihrer klaren Stimme und ihrem Talent an der Harfe begeistert sie das Publikum. In den eigenen Songs der Musikerin zeigt sich kraftvolle und ausdrucksstarke Musik voller Leuchtkraft, mit poetischen und augenzwinkernden Texten. Der unverwechselbare persönliche Stil, der sich mal als schwungvolle Lebensfreude ausdrückt, mal als betörende lyrische Klangverführung, wird das Publikum schnell beeindrucken. Davon können sich die Zuhörenden beim Konzert in der Handarper Kirche überzeugen. Die musikalische Darbietung wird bereichert mit Gedanken und Hinführungen zu den Musikstücken, deren Herkunft und Geschichte, sowie Informationen zur keltischen Harfe. „Viele ihrer Fans bei uns freuen sich schon auf das Konzert. Alle, die sie noch nicht erlebt haben, werden von ihrem zauberhaften Auftritt begeistert sein“, freuen sich die Organisatoren aus dem Netzwerk mit Herz vom Bürgertreff Handarper Kirche e.V.

    Karten können erworben werden an der Abendkasse (15 Euro) und im Vorverkauf (12 Euro) bei Bücher Esch und Lotto-Toto  Bensmann in Westerkappeln. Eine Kartenreservierung ist per Mail möglich unter: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

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    news-282Tue, 26 Mar 2019 10:13:44 +0100„Klingende Kirche“ bereitet auf regionale Chorsonntage vorhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/klingende-kirche-bereitet-auf-regionale-chorsonntage-vor/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9076b176b4236b0e48a262e73bd139d2Gut 120 Sängerinnen und Sänger, die elf verschiedenen Chören aus Kirchengemeinden des Ev. Kir-chenkreises Tecklenburg angehören, stimmten sich Mitte März im Rahmen des 16.Werkstatttages der Reihe der „Klingenden Kirche“ im Martin-Luther-Haus in Lengerich auf die diesjährigen „Regionalen Chorsonntage“ ein. Unter Leitung von Arndt Henzelmann, A-Kirchenmusiker aus Köln/Berlin, lernten die Chorsänger sechs sehr unterschiedliche Chorstücke kennen. Die stilistische Bandbreite der Stücke reicht von einem Schütz-Psalm über einen Chorsatz aus Saint-Saens Weihnachtsoratorium, einem Segenslied von John-Rutter bis zu einer Swing-Motette von Johannes Michel.

    Arndt Henzelmann verstand es auf kompetente und humorige Weise, die Chorsänger für das bevorstehende Gemeinschaftsprojekt zu motivieren und zu begeistern. Alle Chorstücke werden nun in den einzelnen Chören weiter geprobt, bis sie dann in den Gottesdiensten am 15. September in Recke und am 22. September in Ladbergen von einem großen Chor zur Aufführung gebracht werden.

     

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    news-281Tue, 26 Mar 2019 10:07:22 +0100Eine unbekannte Seite des Komponisten Frédéric Chopin entdeckenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-unbekannte-seite-des-komponisten-frederic-chopin-entdecken/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8bfcc57951710c491b85a81532e3e336Eine ganz neue Facette des Schaffens von Frédéric Chopin (1810-1849) konnten die Besucher eines wunderbaren Konzertabends im Martin-Luther-Haus Lengerich erleben. Es war eines der schönsten Konzerte, die in Kooperation zwischen der evangelischen Kirchengemeinde Lengerich und der Musikschule Tecklenburger Land entstanden. Die Zuhörer im vollbesetzten Saal waren davon völlig fasziniert. Kreiskantor Martin Ufermann freute sich über den vollbesetzten Saal und kündigte die Künstlerinnen Natalia Atamanchuk (Sopran) und Kiyomi Kudo-Helms (Klavier) sowie den Moderator Maximilian Greshake an. Natalia Atamanchuk studierte in Nowosibirsk und Mannheim. Sie ist eine gefragte Lied- und Opernsängerin und wird im In- und Ausland zu Gastspielen eingeladen. Kiyomi Kudo-Helms absolvierte Klavier-Studien in Tokio und Hamburg. Die Pianistin wird neben ihrer umfangreichen pädagogischen Tätigkeit, unter anderem an der Musikschule Tecklenburger Land, auch für Soloauftritte in Deutschland und Japan gefeiert.

    Frédéric Chopin (1810-1849) werde heute am ehesten mit Klaviermusik in Verbindung gebracht, erklärte Maximilian Greshake zu Beginn seiner informativen Einführung. Die Sammlung „17 Polnische Lieder op. 74“ beweist, dass Chopin auch bedeutende Kunstlieder geschaffen hat, die jedoch weitestgehend unbekannt geblieben sind. Zu den Themen Liebe und Tod in Liedern herausragende Komponisten der romantischen Epoche wie Franz Schubert und Robert Schumann, kommen bei Chopin Patriotismus und persönliche Freiheit hinzu. Er hat den polnischen Liedern Gedichte von Stefan Witwicki, Adam Mickiewicz, Józef Bohdan Zaleski, Zygmunt Krasiński, Ludwik Osiński und Wincenty Pol zugrunde gelegt. Musikalisch sind sie dem Volkslied seiner Heimat nahe.

    Freudvoll jubelnd in C-Dur war das „Bacchanal“, zart erwachte der Frühling im gleichnamigen Lied, während an anderer Stelle „Trübe Wellen“ vom Tod erzählten. „Polens Grabgesang“ in Es-Moll ist das letzte und umfangreichste Werk der Sammlung. Die traurige Weise erzählt in starken Worten (Text Wincenty Pol) vom Elend der Menschen, leeren Städten und wüsten Auen. Sie gipfelt in dem Ausruf „O mein armes Polen!“ Häufige Wechsel von Melodie und Rhythmus unterstreichen das dramatische Geschehen. Sprachsicherheit und ausgefeilte Mimik der Sängerin machten das Zuhören zu einem großen Genuss.

    In den zweiten Teil des Abends führte Maximilian Greshake mit Erläuterungen zu den „Nocturnes“ von Frédéric Chopin und und John Field ein. Die zuvor gehörten Lieder und die „Nocturnes“ hätten vieles gemeinsam, zuallererst die Entstehungszeit. Field war zu Lebzeiten ein hochgeschätzter Komponist, dessen Eindrücke von Reisen nach Frankreich und Russland in seine Werke einflossen. Der Irländer gilt als „Erfinder“ der nächtlichen Ständchen und Vorgänger Chopins in diesem Genre. Die Melancholie und traurige Grundstimmung Chopins war Field allerdings fremd. Schwermut und Nostalgie, ebenso wie nächtliche Dramen, schwingen durch die Stücke des polnisch-französischen Komponisten.

    Die hohe Empfindsamkeit der Pianistin, ihre technische Beherrschung schwierigster Passagen und der neue Schimmel-Konzertflügel gingen eine innige Verbindung ein. Sowohl als einfühlsame Begleiterin der Sopranistin als auch im solistischen Vortrag erwies sich Kiyomi Kudo-Helms als ideale Besetzung, um die Schönheit der musikalischen Schmuckstücke und des Instruments zum Glänzen zu bringen. Langer Beifall zeugte von der hohen Wertschätzung für den erstklassigen Hörgenuss. Als Zugabe bezauberte Kiyomi Kudo-Helms mit dem gefühlvoll interpretierten „Wiegenlied“ von Franz Schubert das restlos begeisterte Publikum.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-280Tue, 26 Mar 2019 09:59:02 +0100Frauenberatungsstelle freut sich über eine Spende von 2000 Eurohttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/frauenberatungsstelle-freut-sich-ueber-eine-spende-von-2000-euro/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7a975b83b8e1450f4fada3a67fd7626dDie Zahnärztliche Basisgruppe Rheine überreichte jetzt eine Spendensumme von 2000 Euro an Ursula Stadelmayer, Beraterin der Frauenberatungsstelle. Die Summe stammt aus den Erlösen des Zahngol-des, das die Patienten den Zahnärzten zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt haben. Den Patienten ist es wichtig, dass dieses Geld konkret für soziale Zwecke in Rheine verwendet wird. „Unser Team der Frauenberatungsstelle freut sich sehr über diese Spende“, meint Ursula Stadelmeyer. „Nun haben wir die Möglichkeit, die Supervisionsangebote der Beratungsstelle zu finanzieren“.  Doch nicht nur die Supervision der Mitarbeiterinnen wird durch die Spende ermöglicht: „Wir eröffnen am 1. April 2019 eine Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in der Münsterstraße 48 in Rheine“ so Stefan Zimmermann, geschäftsführender Vorstand des Diakonischen Werks im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg. Ein Teil der Spende fließe in dieses neue Angebot. Die Schwerpunkte der Fachberatungsstelle werden in den Bereichen Prävention und Beratung liegen. „Das Beratungsangebot richtet sich an Mädchen und Frauen jeden Alters“, informiert Stefan Zimmermann.

     

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    news-279Mon, 25 Mar 2019 09:46:33 +0100Johanneskirche in neuem Glanz - Kirchengemeinde feiert ersten Gottesdienst nach Renovierunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/johanneskirche-in-neuem-glanz-kirchengemeinde-feiert-ersten-gottesdienst-nach-renovierung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cf9655d1a52471a6fc3a841612c33055Rheine. Mit einem feierlichen Gottesdienst unter Mitwirkung zahlreicher Gemeindegruppen und unter großer Anteilnahme der Gläubigen hat die Evangelische Kirchengemeinde zu Rheine am vergangenen Sonntag (24. März) ihre frisch renovierte Kirche wieder in Betrieb genommen. Die Johanneskirche an der Sternstraße war in den vergangenen sechs Monaten umfassend renoviert worden und hatte unter anderem eine neue Heizung, eine moderne Beleuchtung, einen neuen Altar sowie einen neuen Treppenaufgang zum Glockenturm erhalten. Zudem verleihen ein frischer Anstrich, ein neuer Fußboden und die aufgearbeiteten Kirchenbänke dem Gotteshaus neuen Glanz.Die drei Pfarrer der Johannesgemeinde, Andreas Groll, Dr. Dirk Schinkel und Erich Schwager, gestalteten den ersten Gottesdienst nach der Renovierung gemeinsam und rückten dabei vor allem die persönliche Bedeutung, die der Kirchraum für jedes einzelne Gemeindemitglied hat, in den Mittelpunkt. „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt“ (Psalm 26,8) – dieses Motto hatten die Pfarrer für den Gottesdienst zur Wiedereröffnung gewählt. Dem biblischen Wort wurden darin sehr persönliche Statements von Menschen aus der Gemeinde zur Seite gestellt, die zeigen, dass eine Kirche eben mehr ist, als ein x-beliebiger Versammlungsraum: Viele Erinnerungen an besondere Gottesdienste oder an herausragende Lebensereignisse wie Taufe, Konfirmation oder Trauung  verbinden sich mit ihr. Und oft genug war die Kirche in schwieriger Situation auch für manche ein Ort, an dem sie sich tragen lassen und neue Zuversicht schöpfen konnten.

    Für einen stimmungsvollen musikalischen Rahmen sorgte neben den Musikgruppen der Gemeinde – Singkreis und Posaunenchor– auch der Gitarrenkreis Rheine, der regelmäßig im Gemeindehaus der Johannesgemeinde probt und ein Segenslied zum Gottesdienst beisteuerte.

    Den anschließenden Empfang nutzen zahlreiche Gäste, um der Gemeinde zum erneuerten Erscheinungsbild der Kirche zu gratulieren. Neben Rheines Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann überbrachten Architektin Christiane Deptolla von „DEEN Architects“  sowie Vertreter der Jakobi- und der katholischen St.-Antoniusgemeinde Grußworte und „Flachgeschenke“. Sabine Grawe, Vorsitzende des Fördervereins, überbrachte einen Scheck in Höhe von 9.000 Euro, die in die Anschaffung der neuen Mikrofonanlage fließen sollen. Etwas ganz Besonderes hatten sich die Kinder und Erzieherinnen des Johanneskindergartens ausgedacht, in deren Namen Nina Rudi und Doris Wengler ein selbst gestaltetes Bild der Johanneskirche übergaben. Zum Abschluss der kleinen Feierstunde nutzten die drei Pfarrer der Gemeinde die Gelegenheit, einen besonderen Dank an Baukirchmeister Helmut Lange auszusprechen, der sich in den vergangenen Monaten mit großem persönlichen Einsatz für die Renovierung engagiert hatte.

    Die Baumaßnahme wurde unter Beteiligung zahlreicher Handwerksfirmen aus der Region unter der Regie des Architekturbüros „DEEN Architects“ aus Münster durchgeführt. Die Finanzierung erfolgt im Wesentlichen durch Eigenmittel aus Rücklagen der Gemeinde, einen Zuschuss des Kirchenkreises sowie durch Kreditaufnahme und Spenden. Mit der vorläufigen Fertigstellung der Kirchenrenovierung – auch der Kirchenvorplatz, der zuletzt ein jämmerliches Bild abgab, wird derzeit erneuert – endet für die Johannesgemeinde eine Dekade des Planens und Bauens: Erst 2015 wurde das neue Gemeindehaus im Schatten der Kirche in Betrieb genommen; gemeinsam mit der runderneuerten Kirche präsentiert sich an der Sternstraße in Rheine nunmehr ein ansprechendes Gebäudeensemble auf technisch neuestem Stand, das ideale räumliche Bedingungen für das künftige Gemeindeleben bietet.

    www.johannes-rheine.de

    Text: Kay Müller

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    news-278Mon, 25 Mar 2019 09:39:30 +0100„Ist der christliche Glaube der einzig wahre?“ - Dr. Britta Jüngst zu Gast bei den „Tecklenburger Gesprächen“http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ist-der-christliche-glaube-der-einzig-wahre-dr-britta-juengst-zu-gast-bei-den-tecklenburger-ge/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ddb3f7b96b84e23cc535e3c3338e5395Im Gemeindehaus „Treffpunkt St. Michael“ der katholischen Kirchengemeinde Tecklenburg referierte am 21. März die evangelische Pfarrerin Dr. Britta Jüngst zu einem Thema, das viele gläubige Menschen bewegt: „Ist der christliche Glaube der einzig wahre?“ Im Rahmen der ökumenischen „Tecklenburger Gespräche“, einer Vortragsreihe der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde, begrüßte der evangelische Pfarrer em. Dr. Heinrich Winter etwa zwanzig Gäste. „Wir wollen über den „wahren“, nicht über den „richtigen“ Glauben sprechen, sagte er. Um die inhaltlichen und organisatorischen Fragen der Gesprächsreihe kümmert sich ein ökumenisches Team mit Günter Witthake, Dr. Martin Winter, Friedhelm Krechting und Klaus Martin Lausberg.

    Die „Tecklenburger Gespräche“ sind seit 2011 ein Forum für aktuelle und bedeutsame Themen aus Kirche, Gesellschaft, Familie und Erziehung, Kultur, Wirtschaft und Politik. Kompetente Fachleute führen in die jeweilige Thematik ein und regen zur Meinungsbildung an. Dr. Britta Jüngst hatte sich vorgenommen, das Thema aus biografisch-theologischer Sicht zu beleuchten. Sie ist als Krankenhausseelsorgerin im Mathias-Spital und dem Jakobi-Krankenhaus in Rheine tätig. Ihr Referat war in sieben Wegabschnitte gegliedert. An den Anfang stellte sie die Aussage „In Kirche und christlicher Theologie brauchen wir dringend eine breite theologische Diskussion darüber, wie Christen den eigenen Glauben ausdrücken und wertschätzen können, ohne andere Religionen abzuwerten“. Damit sei grundsätzlich gemeint, ob ausschließlich der christliche Glaube zum Heil führe, so Dr. Jüngst. Sie erläuterte ausführlich drei Antwortmöglichkeiten.

    Der Exklusivismus geht davon aus, dass es die Vermittlung heilshafter Erkenntnis nur in einer Religion geben kann. Die inklusivistische Position erkennt mehrere Wege an, wertet sie jedoch nicht als gleichrangig. Pluralität und Gleichwertigkeit ist der dritte Weg. Diese drei Auffassungen sind in allen großen Weltreligionen zu finden. Aus biografischer Sicht ging die Referentin auf persönliche Erlebnisse ein. „Wenn der christliche Glaube der einzig wahre wäre, warum gibt es dann überhaupt andere Religionen?“ fragte sie. Sowohl mit Judentum als auch Islam gebe es Gemeinsamkeiten, die jeweiligen Anhänger könnten voneinander lernen und sich ergänzen.

    Im letzten Kapitel widmete sich die Pfarrerin der Beziehung zwischen Wahrheit und Freiheit. Die Verständigung über die Gestaltung des Lebens auf dem Hintergrund verschiedener religiöser Traditionen beinhalte ebenso das Aushalten von Widersprüchen wie Freude am Glauben anderer. Ihrer Meinung nach entscheide sich die Wahrheit des christlichen Glaubens am Tun, in der Praxis, im Einsatz dafür, dass alle Menschen gut leben können, betonte sie. In der Gesprächsrunde erklärte Pfarrer em. Günter Witthake, dass es ihm wichtig sei, seinen Glauben sichtbar zu machen und zu verteidigen. Seinen Kindern christliches Verhalten vorzuleben, aber dennoch andere nicht herabzusetzen, war ein weiterer Problemkreis.

    Durch Reisen und die Geflüchteten stelle sich die Grundfrage der Identität einer Kultur, brachte Dr. Winter in die Diskussion ein. Wenn es mit dem Islam keinen Dialog gebe, müsse überlegt werden, welche Verhaltensweise angemessen sei. „Wir haben eine gemeinsame Verantwortung für unser Zusammenleben, auch vor Ort“, hob die Referentin hervor. Dr. Winter gab zu bedenken, dass Exklusivität nicht feindselig sei. Sie berge Wärme und stifte Identität. Gott könne nicht nur eine Person, sondern auch Vertrauen, Quelle, Kraft, Fels, Hand oder Flügel sein, verwies Dr. Jüngst auf Bibelstellen. Am Donnerstag, den 19. September 2019 wird Superintendent a. D. Hans Werner Schneider im „Treffpunkt St. Michael“ zum Thema „Menschen auf der Suche nach Heimat“ sprechen.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-277Wed, 20 Mar 2019 09:05:45 +0100Reger Austausch von Erinnerungen beim Westerkappelner Bilderbogen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/reger-austausch-von-erinnerungen-beim-westerkappelner-bilderbogen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f2007c95b2cd6bcb0013742f1b4090acZurück zum Ursprung des Erzählcafés wollte Dr. Gunter Böhlke im März dieses Jahres im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Westerkappeln. Die evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und die evangelische Kirchengemeinde hatten zum dritten Westerkappelner Bilderbogen mit dem ehrenamtlichen Archivar der Kommune eingeladen. Und während Böhlke bei den ersten beiden Veranstaltungen mehr als Referent im Einsatz war, der seinem Publikum Wissenswertes über die unzähligen Fotos von Gebäuden und Menschen aus Jahrzehnten berichtete, sollte der Spieß nun umgedreht werden und knapp 50 Frauen und Männer dem Archivar auf die Sprünge helfen.

    Unter dem Motto „Unbekannt,  aber unvergessen“ zeigte Böhlke rund 250 Bilder, zu denen er keine Informationen gefunden hatte. „Scheuen sie sich nicht, etwas zu sagen“, warb er um rege Beteiligung und wurde nicht enttäuscht. Ob das Klassentreffen bei Rieskamp-Goedeking, das Schützenfest in Düte oder die Belegschaft der alten Post bei Asselmeyer, zwar kannte niemand im Saal all die Personen, die auf den Fotos aus gut 100 Jahren zu sehen waren, aber viele kannten zumindest den einen oder die  andere. Eine Frau erkannte ihren ehemaligen Nachbarn, eine zweite ihren Vater, eine dritte ihre Großeltern, ein Mann seine Schwiegermutter, und eine Frau erkannte auf einem Bild von einem Klassentreffen tatsächlich alle. Kein Wunder, denn die alte Dame war selber dabei.

    Ob Lagemann oder Schnake, Dröge, Prigge oder Twiehaus, bei den Lehrern gab es durch die Bank hohe Trefferquoten. Da sprudelten die Namen schneller, als Gunter Böhlke sie schreiben konnte. Die Pauker hatten bei vielen Besuchern offenbar nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die flotte Zuordnung der Namen zu den Menschen auf den Fotos bei Böhlke auch. Er notierte sich so viel wie möglich, um die Katalogisierung durch die Hinweise ergänzen zu können.

    Da war genaues Hinhören gefragt, denn einige Informationen waren eher als Überlegungen in den Raum geworfen worden, anderen wurde postwendend widersprochen, wieder andere wurden ergänzt oder  kommentiert. Kaum jemand im Saal hatte nichts zu sagen, so dass sich irgendwie alle ständig in irgendeinem Gespräch befanden.

    Diesbezüglich erfüllte sich Böhlkes Hoffnung nach einem Erzählcafé, bei dem alle zu Wort kamen, bestens. Wer steht da rechts neben Landrat Lüpping? Ist das nicht Mettken Sophie, die Hebamme? Lauscht Klöpper da nicht dem Schulte? Fragen über Fragen, von denen viele beantwortet werden konnten.

    Nicht nur Bilder mit einzelnen Personen und Gruppen wirft Böhlke an die Wand. Auch auf alte Höfe und Siedlungshäuser setzt er die Frauen und Männer an und ist dankbar, dass sie ihm in vielen Fällen wenigstens eine grobe Richtung angeben können.

    „Ich bin beruhigt, dass sie es auch nicht wissen, denn dann hab ich's gar nicht schlecht gemacht“, blickt Böhlke zufrieden aus das, was er schon geschafft hat. Vieles blieb dennoch offen. Erst einmal! Wem noch etwas einfällt, kann sich auch später noch gerne melden.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-276Tue, 19 Mar 2019 13:36:17 +0100„Gott lässt unsere Liebe Frucht bringen“ - Initiative zu Sterben und Abschied nehmen eröffnethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gott-laesst-unsere-liebe-frucht-bringen-initiative-zu-sterben-und-abschied-nehmen-eroeffnet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=078aca36be9bf4e21545149aa5c5adb3Es betrifft jeden, aber niemand spricht gerne darüber: Sterben und Abschied nehmen. Dazu startet die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) jetzt eine Initiative: „Was bleibt“ und „Nicht(s) vergessen“ heißen die Leitmotive. Am Beginn stand ein Gottesdienst am 17. März in Minden, in dem Präses Dr. h. c. Annette Kurschus predigte. Anschließend wurde, ebenfalls in der Offenen Kirche St. Simeonis, eine Ausstellung zum Thema eröffnet.Was können Menschen tun, um sich selbst und auch ihre Angehörigen auf die Zeit des Abschieds vorzubereiten? Um diese Frage geht es bei der Initiative, zu der zwei Broschüren erschienen sind. „Nicht(s) vergessen“ lädt dazu ein, innezuhalten und sich darüber klar zu werden, was an Schönem und Schwerem das eigene Leben geprägt hat, was zu regeln ist für den Krankheits- und Pflegefall und wie eines Tages die Bestattung gestaltet werden soll. „Was bleibt“ befasst sich mit dem Weitergeben, Schenken, Stiften und Vererben, hilft also, den Nachlass zu regeln und ermutigt dazu, ein Testament zu machen. Das schließt auch die Möglichkeit ein, gemeinnützige Zwecke zu unterstützen. So lässt sich über das eigene Leben hinaus Gutes bewirken für etwas, was einem am Herzen liegt.

    „Ihr sollt nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Diese Worte Jesu (Matthäus 6,19-21) lagen der Predigt von Präses Annette Kurschus zugrunde. „Was bleibt, ist der lebendige Gott“, sagte die leitende Theologin der EKvW: „Er, unser Schatz im Himmel, verleiht unseren irdischen Schätzen ihre segensreichen Möglichkeiten. Er lässt unsere Liebe Frucht bringen. Er verleiht unserer Fürsorge Kraft. Durch ihn, der bleibt, kann das, was bleibt, kostbar und zum Segen werden.“

    Im Mittelpunkt der „Was bleibt“-Kampagne stehen die Porträts von drei Frauen und drei Männern. Sie haben sich Gedanken darüber gemacht, was in ihrem Leben besonders wichtig war und ist, so dass es in das „Schatzkästchen ihres Lebens“ gehört, also bleibenden Wert für sie hat. Sie erinnern sich zum Beispiel an den Fotoapparat, mit dem wichtige Ereignisse festgehalten wurden, an den Apfelkuchen der Oma, die Tauf- und Konfirmationskirche am Heimatort oder die gute Pflege im Krankenhaus. Diese sechs Personen stehen auch im Mittelpunkt der Wanderausstellung, die zur „Was bleibt“-Kampagne gehört.

    Pressestelle der EKvW

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    news-275Tue, 19 Mar 2019 09:06:24 +0100Gelungene Premiere: Soundtrack meines Lebens mit Anja Karliczekhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gelungene-premiere-soundtrack-meines-lebens-mit-anja-karliczek/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8a952833dd8979a86d16938b1c9a0a6e„Musik ist eine Gabe Gottes“, ist Björn Thiel überzeugt. Sie sei aber auch gemeinschaftsstiftend und erreiche die Herzen, weiß der Tecklenburger Pastor. Was liegt da näher, als in einem Gotteshaus ein Format zu verankern, in dem Menschen von der Musik erzählen, die ihr Leben geprägt haben?Den Fragen, wie sie wurde, was sie ist, was ihr wichtig ist, was sie hinter sich hat und was sie sich erhofft, stellte sich Mitte März die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek im Auftakt der Reihe „Soundtrack meines Lebens“ in der Stadtkirche.

    Vor rund eineinhalb Jahren habe er sie beim Einkaufen im Supermarkt gefragt, ob sie sich vorstellen könne, dabei zu sein, erinnerte sich Thiel. Da sei vom Ministeramt noch nicht die Rede gewesen. Umso schöner fand er es, dass sie trotz ihres vollen Terminkalenders Wort gehalten hatte und bereit war, die für sie wichtigen Melodien und Lieder mit den vielen Menschen in den Kirchenbänken zu teilen.

    Sie sei selber überrascht gewesen über die Bandbreite ihrer Auswahl, räumte Karliczek ein. Da war zunächst „Karl der Käfer“ der Band Gänsehaut, der sie schon vor 35 Jahren aufhorchen ließ und der die heute 47-Jährige noch nicht kalt lässt.

    Clique, erste große Liebe, Ferienlager, mit „Heaven“ von Bryans Adams verbindet sie bis heute besondere Situationen aus ihrer Zeit als Teenager.

    Völlig losgelöst, doch ganz im Hier und Jetzt? Auch der Hit „Major Tom“ von Peter Schilling stand bei Karliczek damals hoch im Kurs. Nicht nur bei ihr offenbar, denn den Refrain singen in der Stadtkirche viele mit.

    Für den richtigen Takt und Rhythmus sorgt die Kirchenband „StückWerk“. Dankbar ist Pastor Thiel, dass die Musiker und Sänger bereit waren, sich der Herausforderung zu stellen und den bunten Mix an Liedern live in der Stadtkirche zu präsentieren. Die Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stücken lieferte der Gymnasiallehrer Christian Riesenbeck.

    Ketten sprengen? Gehört zum Erwachsenwerden dazu und findet sich auch bei der CDU-Politikerin in der Auswahl ihrer Musik wieder.

    „Nothing else matters“, Metallica einmal ganz anders, kein Trash Metal, sondern ein  wenig ruhiger, aber Anfang der 1990er Jahre für die damalige Bankkauffrau der rebellische Ausgleich auf der Autofahrt von und zu ihrer Arbeitsstätte.

    In eine ganze andere Richtung geht es mit „Heilig, heilig, heilig“ aus der Deutschen Messe von Franz Schubert. Das Lied wurde auf Karliczeks Hochzeit vor 24 Jahren gesungen und ist wohl der Titel, mit dem für sie die größten Emotionen verbunden sind.

    Nicht nur die Kirchenbesucher waren von der Premiere des „Soundtrack meines Lebens“ begeistert, auch Initiator Björn Thiel freute sich über den gelungenen Auftakt und versprach eine Fortsetzung.

    Wann hat man man schon die Chance, Gänsehaut, Bryan Adams, Peter Schilling, Metallica und Franz Schubert in einer Veranstaltung zu erleben. Anja Karliczek selbst sieht in der Auswahl ihrer Titel einen „Spagat zwischen Verantwortung und Ausbrechen, der mich bis heute bewegt“.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-273Mon, 18 Mar 2019 10:42:56 +0100Musik und Malerei bezaubern das Publikum - Ein außergewöhnliches Konzert in der Matthäuskirche Ibbenbüren http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/musik-und-malerei-bezaubern-das-publikum-ein-aussergewoehnliches-konzert-in-der-matthaeuskirche-ibben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=904d440cedac5a07b6e1b54c4d21379cEine faszinierende Verbindung von Musik und Malerei erlebten am 16. März die Besucher eines besonderen Konzerts in der Matthäuskirche Ibbenbüren. Presbyter Niklas Berger begrüßte dazu etwa 150 Musikfreunde aus der Region. Das außergewöhnliche Konzept ist bei Probenarbeiten zwischen den Musikern Christina Hindersmann und Benjamin Sazewa entstanden. „Wir sangen das Lied  „Temporary Home“ von Carry Underwood und mir kam die Idee, den Text mit Bildern zu untermalen“, erzählte Christina Hindersmann. Benjamin Sazewa erinnerte sich an seine frühere Kunstlehrerin Christiane C. Wolff, die in Minden als Kinderbuchautorin und Illustratorin tätig ist. In ersten Gesprächen entstand der Gedanke, zur Musik passende Bilder mittels eines Grafikprogramms auf dem Computer zu malen und die Entstehung mit dem Beamer auf eine große Leinwand zu projizieren.

    Die Besucher der Aufführung waren begeistert. Das Vorhaben, mit besonderen Veranstaltungen die Kirche mit Leben zu erfüllen, geht in der Matthäusgemeinde voll auf. Immer wieder gelingt es, mit Konzerten junger Künstler oder interessanten Aktionen viele Menschen anzusprechen. Dazu braucht man engagierte Mitwirkende und gute Kontakte in der Region. Christina Hindersmann probt mit ihrem Chor „Pink of Chors“ im Matthäusheim. Da lag es nahe, auch das Konzert nach Bockraden zu verlegen. Bei den Überlegungen habe auch die hervorragende Akustik eine Rolle gespielt, erklärte Niklas Berger.

    Davon konnten sich die Zuhörer selbst überzeugen. Gedämpftes Licht schuf eine stimmungsvolle Atmosphäre, in der sich jeder sofort wohlfühlte. Leuchtkästchen mit den Begriffen Shimmer, Glow, Darkness, Light, Shine und Colour auf den Stufen luden zu eigenen Assoziationen und Gedankengängen ein. Das Programm „Glow“ (Leuchten) war bestens auf die Stimmen und die Malkunst abgestimmt. Es begann mit dem Song „Domino“ von Jessy J. In „Coldplay“ von David Ryan Harris ging es um Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit, die nur zeitweise vergessen war. Ein wiedergefundenes Ticket für die Band brachte für den Sänger seine verlorene Liebe wieder ins Gedächtnis. „Sicher haben Sie auch solche Dinge zu Hause in einer Kammer versteckt“, sagte Benjamin Sazewa schmunzelnd. Die Musiker moderierten das Programm, reicherten es mit Anmerkungen zu den Titeln an und animierten das Publikum zum Mitmachen. Das fiel nicht schwer, denn viele der Zuhörer singen bei Christina Hindersmann im Chor, waren stimmlich bestens geschult und textsicher.

    Heimatlosigkeit thematisierte der Song „Temporary Home“ von Carry Underwood. Dazu entstanden auf der Leinwand eine Stadt und eine junge Familie. Bei ernsteren Themen wie Depressionen („Anything Worth Holding on to“) oder zerbrochene Herzen („Nimm mich zurück“) war die Farbgebung zurückhaltend, während „Somewhere Over the Rainbow“ die Zeichnerin zu einer Explosion der Farben des Regenbogens anregte. „Everything is Sound“ war eine Premiere für die Sängerin, die erstmals zum Klavierspiel ihre Stimme beisteuerte. Benjamin Sazewa überzeugte mit Gesang, Gitarre und am Piano. Er studierte wie seine Konzertpartnerin an der Hochschule für Musik in Osnabrück. Die beiden Künstler sind in viele Solo- und Bandprojekte eingebunden, leiten Chöre und geben ihr Können an den Nachwuchs weiter.

    Der Schlussbeifall mündete in mehrere Zugaben, die stehend mit Klatschen und Mitswingen begleitet wurden. Verzaubert von den Künstlern, konnten sich die Gäste mit einem kühlen Getränk in der Hand noch länger über das wunderbare Erlebnis austauschen.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-271Fri, 15 Mar 2019 09:10:25 +0100Nestschaukel für die Kleinsten im Markuskindergarten Ibbenbüren-Dörenthehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nestschaukel-fuer-die-kleinsten-im-markuskindergarten-ibbenbueren-doerenthe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5a56dfbada4d737c788f5e15af781551In Ibbenbüren-Dörenthe machen sich alle Einwohner für das Evangelische Familienzentrum Markuskindergarten stark. Das Wohl der Jüngsten liegt ihnen sehr am Herzen. Seit 2017 besteht dort auf dem Außengelände ein eigener Spielbereich für Kinder unter drei Jahren, der jetzt durch ein neues Spielgerät ergänzt wurde. Bisher fehlte dort eine altersgerechte Schaukel, in der mehrere Kinder Platz zum Spielen oder Ausruhen finden. Die Markus-Gemeinde hatte daher beschlossen, das Kirchgeld 2018/2019 für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Nach eingehender Beratung wurde entschieden, von den Spenden eine Nestschaukel anzuschaffen. „Das ist eine große Bereicherung für die U3-Betreuung“, betont Anne Helmkamp. Sie diene zur Körper-und Sinneswahrnehmung oder auch als Ruhepol, so die Gruppenleiterin.

    Die Aufstellung musste aus Sicherheitsgründen eine Fachfirma übernehmen. In dem Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen von Stefan Berkemeier & Carsten Klaas fanden sich engagierte Dörenther, die Kosten für Material und Arbeitsstunden unentgeltlich übernahmen. Außerdem gewannen sie Walter Bergschneider als Spender von ein paar Schaufeln Sand. „Das war nicht unbedingt nötig, sieht aber bedeutend schöner aus“, meinen sie. Insgesamt sind etwa 600 Euro zusammengekommen.

    Dass die neue Schaukel bequem ist und fest im Boden verankert, hat Carsten Klaas selbst getestet. „Wenn die mich aushält, kann die ganze Gruppe darin sitzen“, sagte er lachend bei der Übergabe an die kleinen Nutzer, ihre Erzieherinnen und  Pfarrer Reinhard Lohmeyer als Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde. „Es ist eine tolle Geste von der Firma, den Aufbau finanziell zu unterstützen“, freut er sich über das Engagement der alteingesessenen Dörenther, die den Kindergarten früher selbst besucht haben. Ab dem Sommer kann sich die kleine Tochter von Stefan Berkemeier mit der sehr sinnvollen Neuanschaffung vertraut machen.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-270Fri, 15 Mar 2019 08:45:41 +0100Eingangsbereich der Johanneskirche in Ibbenbüren-Laggenbeck erstrahlt in neuem Glanzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eingangsbereich-der-johanneskirche-in-ibbenbueren-laggenbeck-erstrahlt-in-neuem-glanz/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b61c92d747ae1d731ac1d4b060a3b974Etliche Monate hat es gedauert, doch nun erstrahlt der Eingangsbereich der kleinen evangelischen Johanneskirche in Laggenbeck wieder in frischem Glanz. Einzig der Fußboden blieb während der vergangenen Sanierungs- und Restaurationsarbeiten unangetastet; Wände und Decke sind kaum noch wiederzuerkennen und laden jetzt mit frischen, hellen Farben und ohne unschöne dunkle Salzausblühungen zum Gottesdienstbesuch ein.Weil die Kirche unter Denkmalschutz steht und im Turmraum Deckenmalereien vermutet wurden (auch das Kirchenschiff war einst dekorativ ausgemalt worden), zogen sich auch die Putz- und Malerarbeiten entsprechend in die Länge: Schicht um Schicht wurde vorsichtig abgetragen, dabei fanden sich tatsächlich einige alte Farbreste der Originalausmalung. Diese wurden, nach den notwendigen Putzarbeiten und dem Grundanstrich mit einer mineralischen, leicht wolkigen und nicht ganz deckenden Lasur, rekonstruiert: Das Fenster an der Nordwand sowie das Fenster zur Emporentreppe erhielten nun eine sandsteinfarbene Einfassung, wie man sie damals bereits an den Fensterlaibungen des Kirchenschiffes gefunden und rekonstruiert hatte. Ein orangefarbener Ring um die Deckenlampe – ebenfalls auf entdeckte Farbreste zurückgeführt – bringt nun einen weiteren freundlichen Akzent in den Eingangsraum und findet seine Fortsetzung in zarten, orangefarbenen Streifen im Eckbereich des Aufgangs.

    Der untere Treppenteil einschließlich Podest erhielt einen betonfarbenen Anstrich, der an den Wänden von einem dunkelbraunen Absatz ergänzt wird. Drei Wochen dauerten diese letzten Arbeiten, die – wenn das Wetter demnächst wieder besser wird – ihren Abschluss noch in einem Neuanstrich der Außentür finden sollen.

    Es sei „zeitlich alles prima gelaufen“, erklärt Heiner Krüer, der sich um die Bauangelegenheiten im dritten Pfarrbezirk kümmert. Auch mit dem veranschlagten Geld sei man ausgekommen, freut sich der Laggenbecker, der selbst katholisch ist und sich schon lange über die langweilige Ausgestaltung der Kirche geärgert hatte. Hier habe sich auch die „Lutherkrankheit“ durchgesetzt und alles sei weiß übergepinselt worden, kritisiert er die Unart, Wände und Decken einfach nur weiß überzustreichen, auch wenn es zuvor farbige Ausmalungen gab. Der „neue alte Look“ gefällt Krüer da gleich viel besser: „Ich bin zufrieden damit. Es sieht gut aus“, meint er.

    Nur die beiden Kirchenbänke, die seit Jahren – warum, weiß wohl niemand so genau – im Eingangsbereich stehen, sind Heiner Krüer ein Dorn im Auge. Insbesondere jetzt, wo sie die schönen, neuen Wandfliesen verdecken. Die Bänke werden in absehbarer Zeit in die neue Leichenhalle auf dem evangelischen Friedhof Laggenbeck umziehen.

    Ein Problem wird aber weiterhin im Turmraum bestehen: Im unteren Bereich der Nordwand ist eine unförmige und ziemlich heruntergekommene Heizung angebracht, dafür müsse noch eine Lösung gefunden werden. Man könne diesen Bereich mit einem Tisch und zwei Stühlen locker verdecken, findet Heiner Krüer, dann sei der Eingangsbereich – zumindest aus seiner Sicht - endgültig fertiggestellt.                

    Text: Claudia Ludewig

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    news-269Thu, 14 Mar 2019 13:05:24 +0100Das neue Kirchentagsprogramm ist da: Vertrauen als aktivierende Krafthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-neue-kirchentagsprogramm-ist-da-vertrauen-als-aktivierende-kraft/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=86798e30638d498c1bea5f2ee5c442b7Westfalen/Dortmund. Auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund (19. - 23. Juni 2019) trägt die gastgebende Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) für zwei prominente Themen besondere Verantwortung: Sie konzentrieren sich im Zentrum Sport und im Zentrum Wandel. Auch der Bereich Migration und Integration wird stark von der EKvW geprägt. Er zieht sich als Roter Faden durch das ganze Programm. Präses Dr. h. c. Annette Kurschus ist Themenbotschafterin dieses Roten Fadens. Bei der Präsentation des Kirchentagsprogramms am 11. März stellte sie die westfälischen Akzente vor.

    Migration und Integration sind für die leitende Theologin der westfälischen Landeskirche keine Sonderwirklichkeit, sondern „sie finden statt, mitten im Alltag: in Schule und Wirtschaft, in Sport und Wissenschaft, in Revier und Quartier, wir erleben sie in Kirche, im Gottesdienst, in der Musik“. Migration und- Integration bräuchten Feingefühl und Mitdenken. Es ist für Präses Kurschus selbstverständlich, dass Migrantinnen und Migranten aktiv beim Kirchentag mitwirken und dass sich dieses Thema quer durch alle Programmbereiche zieht. Die westfälische Landeskirche befindet sich dazu derzeit in einem Diskussionsprozess. „Dabei fragen wir: Was können wir tun, damit wir Migration als selbstverständliche Wirklichkeit und als Chance begreifen?“ Ein musikalischer Höhepunkt wird ein thematisches Konzert mit Adel Tawil zu Migration und Ankommen.

    Im Zentrum Wandel geht es um Veränderungen, die am Beispiel Dortmund besonders anschaulich werden. Im Union-Gewerbehof, einem alten Industrieort, haben heute Startups und zivilgesellschaftliche Initiativen ihre Heimat gefunden. Dort geht es um Fragen wie: Was macht der Wandel mit uns – mit unseren persönlichen Lebensgeschichten in Gesellschaft und Kirche? Was machen wir mit ihm? Darüber diskutieren Soziologen, Politiker und Theologinnen. Kurschus: „Was hilft im Wandel, was macht Angst? In Bibel und Gottesdienst erkunden wir die Kraftquellen des Glaubens, die zur Veränderung ermutigen.“

    Ein Zentrum Sport gibt es auf Anregung der westfälischen Landeskirche erstmals auf einem Kirchentag. Hier geht es um das Verbindende zwischen Sport und Glaube, um die Bedeutung von Teamgeist, Fairness und Vertrauen im Sport, im Glauben und darüber hinaus. Doch es bleibt nicht bei der Theorie: Das Zentrum Sport an den Westfalenhallen bietet die Möglichkeit zum Klettern, Eislaufen, Tanz, Segeln und „Kirchentagszehnkampf“.

    Das neue Kirchentagsprogramm ist jetzt erschienen: https://www.kirchentag.de/programm. Als PDF kann es hier heruntergeladen werden: https://dxz7zkp528hul.cloudfront.net/production/htdocs/fileadmin/dateien/zzz_NEUER_BAUM/Programm/DEKT37_Programmheft.pdf

    Im Kirchenkreis Tecklenburg beraten und unterstützen Viola Langenberg und Dirk Schoppmeier (Amt für Jugendarbeit) gern Gruppen und Gemeinden bei Kirchentagaktivitäten.

    Weitere Informationen: www.kirchentag.de

    Quelle: Pressestelle der EKvW

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    news-268Wed, 13 Mar 2019 13:31:37 +0100Ökumenische Andacht zur Fastenzeit - Ibbenbürener Matthäusgemeinde lädt Christen aller Konfessionen ein http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenische-andacht-zur-fastenzeit-ibbenbuerener-matthaeusgemeinde-laedt-christen-aller-konfessionen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=216bb1f151acb1cdf364cb2bee80a00ePfarrer Andreas Finke hat mit einem ökumenischen Team Passionsandachten in der Fastenzeit vorbereitet. Eingeladen sind Christen aller Gemeinden, um gemeinsam zu singen, zu beten und Gedanken zu Bibelworten auszutauschen. „Mal ehrlich! 7 Wochen ohne Lügen“ lautet in diesem Jahr das Motto der Fastenaktion der evangelischen Kirche. An jedem Freitagabend vom 8. März bis zum 12. April um 18 Uhr denken die Teilnehmer im Pfarrheim der Matthäusgemeinde darüber nach, was eigentlich Wahrheit und Ehrlichkeit bedeuten.

    Im ersten Lied der Andacht am 8. März sang die Gemeinde „Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht, bringe ich vor dich. Wandle sie in Weite, Herr erbarme dich!“ Es ist ein Lied der Selbstbesinnung, das dazu aufruft, ehrlich zu sich selbst zu sein, sich zu seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten zu bekennen und auf Gott zu vertrauen. Gebetsrufe erinnern an die letzten Tage Christi und bitten den Heiligen Geist um Trost und Ermutigung. Karlheinz Bornschlegl begleitete auf dem Klavier die gemeinsamen Gesänge der Besucher.

    Ein Bild wurde eingeblendet: In einer Gaststätte sitzt an einem Tisch ein junger Mann, der die Hände vor das Gesicht schlägt. Was mag er denken? Ist er verzweifelt, weil ihn die Partnerin verlassen hat? Die Anwesenden fanden verschiedene Erklärungen für sein Verhalten. Das Glas vor ihm ist leer – kann es jemand wieder füllen? Der Pianist spielte als Meditationsmusik den „Choral Cistercien“ von Jehan Ariste Alain. Andreas Finke las einige Sätze aus der Erzählung „Oskar und die Dame in Rosa“ des französischen Schriftstellers Éric-Emmanuel Schmitt vor. Ein zehnjähriger Junge, unheilbar an Krebs erkrankt, erzählt in Briefen an Gott von seinem Leben, das nicht mehr vor ihm liegt und findet darin Trost. Vielleicht setzen sich Gott oder Engel an die Seite des Jungen auf dem Bild, damit sein Leben weitergehen kann.

    Den Bibeltext „Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige; leite mich in deiner Wahrheit und gedenke nicht der Sünden der Vergangenheit“ sprach Elke Stalljohann. Das Lied „Wo ein Mensch Vertrauen gibt, nicht nur an sich selber denkt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht“ machte Hoffnung, dass doch alles gut wird. In den Fürbitten wurde dazu aufgerufen, gütig zu handeln, kluge Entscheidungen zu treffen und trügerischen Wahrheiten aus dem Wege zu gehen. Mit dem Vaterunser, dem Lied „Fürchte dich nicht“ und dem Schlussgebet, vorgetragen von Karlfried Kleinschmidt, endete die ökumenische Passionsandacht zum Thema„7 Wochen ohne Lügen“, die zu Umkehr und Erneuerung aufruft.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-267Wed, 13 Mar 2019 12:05:42 +0100Ein besonderes Ereignis für die Kirchengemeinde Ibbenbüren - Taufe von Geflüchteten aus dem Iran in der Christuskirche http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-besonderes-ereignis-fuer-die-kirchengemeinde-ibbenbueren-taufe-von-gefluechteten-aus-dem-iran-in/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cf1c97e8890bfddf2edb78ea376e2f66Ibbenbüren. Einen besonderen Gottesdienst feierten am 10. März 2019 zehn junge Menschen aus dem Iran in der Christuskirche Ibbenbüren. Seit Januar dieses Jahres hatten sie im Gemeindehaus „blick.punkt“ den Taufkurs bei Pfarrer i.R. Reinhard Paul besucht. „Es war mir wichtig, dass Ihr entdeckt, wie Jesus gelebt hat“, erklärte der Pfarrer. Der Taufgottesdienst begann mit persischer Klaviermusik, selbst komponiert und vorgetragen von Reza Beyk. Mahdi Bousheri sang selbst komponierte Lieder und begleitete sich dazu auf der Gitarre. Alle Ansprachen, Lesungen, Gebete und Taufsprüche wurden von Mojtaba Amoie in die persische Sprache (Farsi) übersetzt, da einige der Geflüchteten erst vor wenigen Wochen nach Deutschland gekommen sind. Das „Café International“ der evangelischen Kirchengemeinde war für sie ein erster Anlaufpunkt in der neuen Heimat. Dort trafen sie Menschen, die sich um sie kümmerten, sie lernten Deutsch und lasen in der Bibel.

    Die Täuflinge waren teilweise von weither angereist. Einige wohnen noch in der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen in Ibbenbüren, andere haben eine Unterkunft in Odenthal, Hamminkeln oder Mettingen erhalten. „Schön, dass Ihr da seid“, freute sich der Pfarrer. „Ihr seid zehn Geflüchtete aus dem Iran, noch ohne feste Bleibe in Deutschland, aber angekommen in Ibbenbüren, in der Kirchengemeinde und in unseren Herzen“, betonte er. Auf das Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“ folgte das Psalmwort 91 „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Das Tauf-Evangelium aus Matthäus 28 sprach Ingeborg Paul. „Darum geht hin und lehrt alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, sich an alles zu halten, was ich euch befohlen habe.“ 

    Alle Anwesenden sprachen gemeinsam das Glaubensbekenntnis in Deutsch und Farsi. Wie sie es im Vorbereitungskurs gelernt hatten, beantworteten die Iraner die Tauffragen mit „Ja“. Damit bestätigten sie, an Jesus Christus, den Erlöser und Befreier zu glauben und ihm nachzufolgen. Zu den Worten „Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt“ zündeten sie ihre Kerzen an der Osterkerze im Raum der Stille an und nahmen sie mit zum Taufstein. Bei einigen der Männer und Frauen war der Wunsch, getauft zu werden, bereits in ihrem Heimatland entstanden. Dort hatten sie Christen getroffen, die ihnen von Jesus erzählten, mit denen sie in der Bibel lasen oder zusammen beteten. Da im Iran mit dem Tod rechnen muss, wer den muslimischen Glauben verlässt, flüchteten sie nach Europa, um sich weiter zu ihrem christlichen Glauben bekennen zu dürfen. „Wir haben bei unseren Begegnungen erfahren, wie wichtig Euch dieser Glaube ist, machte Pfarrer Paul deutlich.

    Während der Taufe durch Reinhard Paul versammelten sich die zehn Täuflinge im Kreis um den Taufstein. Ingeborg Paul verlas die Taufsprüche, die sich die Iraner selbst ausgesucht hatten. Sie überreichte ihnen die Urkunden und eine rote Rose. Glückwünsche überbrachten zudem Pfarrer Reinhard Lohmeyer, Elke Stalljohann und Karin Wahlbrink-Schmitz im Namen des Presbyteriums sowie alle Gäste. Mit den tröstlichen Worten Dietrich Bonhoeffers "Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“ nahm Reinhard Paul auch Bezug auf die teilweise ungeklärte Aufenthaltssituation der Täuflinge. Tief berührend war der musikalische Ausklang, den Reza Beyk und Mahdi Bousheri gestalteten. Zum Vaterunser nahmen sich die Gottesdienstbesucher bei den Händen und empfingen den Segen des Pfarrers. Im Anschluss wurde das festliche Ereignis im „Café International“ gefeiert.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-266Thu, 07 Mar 2019 13:22:45 +0100„Steuern machen keinen Spaß, aber Sinn“: Norbert-Walter Borjans referiert in Westerkappeln-Velpehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/steuern-machen-keinen-spass-aber-sinn-norbert-walter-borjans-referiert-in-westerkappeln-velpe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=02e264ba01cbd7744b2254f773ab65caDas Thema „Steuern“ brennt auf den Nägeln. Das wurde Anfang März deutlich, als mehr als 100 Frauen und Männer zum Informations- und Diskussionsabend mit Norbert Walter-Borjans kamen. Selten war das Martin-Niemöller-Haus so voll gewesen. Der frühere NRW-Finanzminister war auf Einladung der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg, des Männerkreises sowie der Kirchengemeinde Westerkappeln zu Gast und stellte direkt zu Beginn klar, was alle wissen und viele fürchten.„Steuern machen keinen Spaß, aber Sinn“, das ist nicht nur das Credo seines Buches „Steuern – der große Bluff“, sondern auch der rote Faden durch den Abend.

    Walter-Borjans redet Tacheles. In seine Zeit als Minister fiel der Ankauf der sogenannten Steuer-CDs. Er steht noch heute hinter dem Kauf der Datenträger mit Namen, Tipps und Hinweisen, die dem Land Einnahmen von 2,3 Milliarden Euro, dem Bund 7,2 Milliarden an Steuernachzahlungen brachten. Nicht nur die „Steuersünder“, laut Walter-Borjans eine verharmlosende Bezeichnung für die Täter, deren Namen auf den CDs standen, zahlten Bußgelder, sondern auch viele Menschen, die sich selber anzeigten, weil sie Angst hatten, ihren Ruf zu verlieren. Steuerhinterzieher, aber auch Banken, die „gegen teures Geld“ beraten hätten, zahlten.

    „Wir brauchen ein Recht, die Banken als Unternehmen zu packen“, fordert Walter-Borjans nachdrücklich. Den Kauf der CD sieht er als Anfang, das Problem ernsthaft anzugehen. „Die Opfer, die Betrogenen sind wir alle“, macht er deutlich.

    Die Steuerzahler teilt er in vier Gruppen ein. Bei den „Pflichterfüllern“ gingen die Daten direkt von den Arbeitgebern an die Finanzämter. Die „Steuertrickser“ verstoßen zwar nicht gegen Gesetze, nutzen aber „Unebenheiten zwischen Staaten oder innerhalb eines Landes“. Als Beispiel hierfür nennt er den Leverkusener Bayer-Konzern, der im benachbarten Monheim eine neue Firma gegründet hat, die seine Patente verwaltet. Der Clou? Monheims niedrige Gewerbesteuer.

    „Wir müssen auch vor der eigenen Tür kehren“, stellt Walter-Borjans klar, dass es nicht nur Steuerparadiese im Ausland oder große Konzerne gibt, die in Deutschland große Gewinne machen, aber keine Steuern zahlen.

    Zu „Pflichterfüllern“ und „Steuertricksern“ gesellen sich die Steuerbetrüger und die Plünderer. „Die lassen sich Steuern erstatten, die sie nie gezahlt haben“, sagt er über die Plünderer. Im großen Stil übrigens, Walter-Borjans weiß von „bis zu acht, die sich erstatten lassen, was einer nicht gezahlt hat“.

    Brechts Zitat „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ gelte nicht, sagt der Politiker mit Blick auf hochbezahlte Lobbyisten, die ihm ein Dorn im Auge sind. Er fordert, „dem Unwesen Einhalt zu gebieten“, und ist sicher, dass man dies nur schaffe, „wenn die Öffentlichkeit empört ist und Politiker das Gefühl haben, dass man Wahlen verlieren kann“. Transparenz sei ganz wichtig, „wenn sich beim Einnehmen von Steuern ganze Kreise herausstehlen können“, stellt er fest. Und fürchtet, dass der Prozess nie zu Ende sein werde.

    Für die Besucher im Martin-Niemöller-Haus, die die Ausführungen des Politikers gespannt verfolgten, schien der Abend zu schnell zu Ende zu gehen. Einige nutzen noch die Gelegenheit, um den prominenten Fachmann aus der Reserve zu locken. Nicht allen schmeckten dessen Antworten. „Ja, das ist Steuerbetrug und ein Stück Selbstgefälligkeit“, sagte er zu dem Handwerker, der wissen möchte, ob er „Vater Staat beschissen“ habe, wenn er und ein Kollege eines anderen Gewerks sich gegenseitig geholfen hätten und das für die Arbeiten eingeplante Geld noch da sei. „Wo kämen wir hin, wenn jeder nach Gutdünken die Steuer bestimmt“, redete der Ex-Minister Tacheles.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-265Thu, 07 Mar 2019 12:25:36 +0100Landeskirche stärkt Notfallseelsorge: Eine Pfarrerin und vier Pfarrer in ihre Ämter eingeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/landeskirche-staerkt-notfallseelsorge-eine-pfarrerin-und-vier-pfarrer-in-ihre-aemter-eingefuehrt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c96f15e76b9fe1871122cdf9c5c25d6eManchmal sind sie einfach nur da. Sie trösten. Hören zu. Halten aus. Die ohnmächtige Stille ebenso wie den verzweifelten Schmerzensschrei. Sie unterstützen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte bei der Krisenintervention, kümmern sich um Hinterbliebene und traumatisierte Helfer. Kurzum: Sie leisten „Erste Hilfe für die Seele“ und damit einen unverzichtbaren Dienst für die Gesellschaft: Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger.„Erste Hilfe für die Seele“ – Tag und Nacht

    Als praktizierte Nächstenliebe ist und bleibt Seelsorge – das Helfen von Menschen in Not – kirchliches Kerngeschäft. Auch für die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW). Und das hat sie jetzt mit der Schaffung von fünf neuen landeskirchlichen Regionalpfarrstellen für die Notfallseelsorge manifestiert. Am 2. März wurden Pfarrerin Alexandra Hippchen (Region Münsterland) sowie die Pfarrer Ingo Janzen (Region Hellweg), Matthias Rausch (Region Ostwestfalen), Frank Rüter (Region Region Südwestfalen) und Peter Rutz (Region Ruhrgebiet) von Kirchenrätin Daniela Fricke (LKA Bielefeld), Ralf Radix, Pfarrer für Notfallseelsorge, Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst (IAFW Villigst), und Superintendent Jürgen Tiemann (KK Minden) in der Schwerter St. Viktor-Kirche in ihre neuen Ämter eingeführt.

    Im Notfall unverzüglich da sein

    „Gott tröstet uns in jeder bedrängten Lage, so dass wir andere, die auf so viele Weisen bedrängt sind, trösten können mit dem Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.“: So steht es im 2. Paulusbrief an die Korinther, Kapitel 1, Vers 4. Und genau diesem Trost widmete sich auch Kirchenrätin Daniela Fricke in ihrer Einführungsansprache: „Substanzielle, existenzielle Glaubenserfahrung liegt in diesen Worten. Da weiß einer, was es bedeutet, nicht ganz bei Trost zu sein, sich ganz und gar untröstlich zu glauben. Und dann zu erleben, wie Gott, der Vater unseres Herrn Jesus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, da ist und nah ist. In dem einen lichten Gedanken, der urplötzlich im Gebet aufscheint und aus dem dunklen Tal herausweist, in einer helfenden Hand, einem freundlichen Antlitz, einem Menschen, auf dessen lilafarbener Jacke das Wort Notfallseelsorge zu lesen ist.“

    In Seinem Dienst, so Fricke, sei Getrostsein kein Selbstzweck. Und „Unterwegs im Namen des Herrn“ sei immer auch eine „gemeinsame Bewegung, im Nehmen und Geben, im unverdienten Empfangen und mit vollen Herzen und Händen austeilen.“ Und so unterschiedlich jede der Pfarrstellen in den fünf Regionen der westfälischen Landeskirche mit ihren spezifischen Gegebenheiten und Herausforderungen, unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Playern im System auch sei, so bildeten die fünf Neuen doch ein Team, zu dem auch Pfarrer Ralf Radix, die Synodalbeauftragten in den Kirchenkreisen, die vielen, vielen Ehrenamtlichen sowie Partnerinnen und Partner in Kirchen und Städten gehörten. Immer wieder komme einem das „unplanbare, unberechenbare, manchmal unfassbar grausame Leben“ mit voller Wucht in die Quere. Und dann, so Fricke, ist es „eure Aufgabe, im Notfall unverzüglich da zu sein, dafür zu sorgen, dass Tag und Nacht und überall Menschen dazu in Bereitschaft und in der Lage sind“.

    „Wir kommen mit nichts als uns selbst“

    Dass Notfallseelsorger keine Einzelkämpfer, sondern passionierte Teamworker sind – das steht auch für Alexandra Hippchen und Peter Rutz außer Frage. In ihrer Dialogpredigt zu Markus 6, 7-13 („Die Aussendung der Zwölf“) ging es um Sendungsbewusstsein, Nächstenliebe und den eigenen Glauben als Trost- und Kraftquelle. Für Rutz ist Notfallseelsorge immer auch Auftrag Gottes und Ausdruck des Doppelgebots der Liebe: „Gott lieben mit aller Kraft und den Nächsten wie sich selbst. Der Nächste ist immer der, der gerade Hilfe braucht.“ Kirche für Andere sein lautet die Konsequenz. Und das ganz oft einfach so. Wie die Jünger bei Markus. Ohne überflüssiges Gepäck, ohne materielle Sicherheiten, ohne feste Pläne. Denn: „Es gibt keine Sicherheiten im Umgang mit Verzagten!“, weiß Hippchen aus Erfahrung. „Ich kenne nicht ihren Schmerz und weiß nicht um die Tiefe ihrer Trauer. Ihren Schrecken kann ich nur ahnen, und ihre Verlorenheit im plötzlichen Chaos macht sie einsam und verletzbar.“ Dann müsse sie sich an den Menschen herantasten mit nichts als dem Wort, das mal zu sprechen und mal nicht auszusprechen sei. Was trage, sei die „Gewissheit, dass wir dem Nächsten ein Trost sein sollen und können. Darum müssen wir nicht weglaufen, wenn Menschen den Tod ihrer Liebsten aushalten müssen. Wir können bleiben und hören und manchmal einen ersten Weg aus dem Chaos weisen, weil wir mit nichts kommen als uns selbst!“ Es sei in der Tat wenig, was sie zur Verfügung hätten, findet auch Rutz. Aber das sei gut so! Denn Notfallseelsorger seien keine Manager des Trostes. „Wir bleiben, wir schweigen, wir sprechen, in der Hoffnung, dass wir das je zur richtigen Zeit tun. Wir wissen um unsere Begrenztheit, aber wir wissen auch um das Heil, das wir in schlimmen Zeiten bringen können.“

    Quelle: Pressestelle der EKvW

     

     

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    news-262Wed, 06 Mar 2019 13:47:57 +0100„Achtung die Putze kommt …“ – Ev. Erwachsenenbildung lädt zu Comedy-Führung ins LWL-Museum einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/achtung-die-putze-kommt-ev-erwachsenenbildung-laedt-zu-comedy-fuehrung-ins-lwl-museum-ein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2c7f8cb0ab3f8fceb1c29c5c835d52d9Unter der Überschrift „Achtung die Putze kommt … „ lädt die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg am Samstag, 6. April 2019, ab 10.30 Uhr lädt zu einer besonderen Veranstaltung und Comedy-Führung im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster ein. Frei nach dem Motto "Ist das Kunst oder kann das weg?" wischt, feudelt und führt dann die patente Reinigungsfachfrau (Schauspielerin und Kunstvermittlerin) Heike Körner durch die zeitgenössische Abteilung des Museums und hat natürlich so ihre ganz eigenen Ansichten und persönlichen Geschichten zu so manchem Werk parat. Eine amüsante Kunstbetrachtung der besonderen Art erwartet die Teilnehmenden, bei der diese nebenbei auch noch einige nützliche "Experten-Tipps" bekommen. Treffpunkt ist ab 10.30 Uhr im Foyer des LWL-Museums für Kunst und Kulturgeschichte, Domplatz 10, 48143 Münster. Die eigentliche Führung startet um 11 Uhr und dauert ca. 60 Minuten.

    Der Kostenbeitrag pro Person beträgt 10 Euro (inkl. Eintritt und Führung). Maximal 18 Personen können an der Veranstaltung teilnehmen. Darum wird um frühzeitige und verbindliche  Anmeldungen gebeten bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, tel.: 05482 68133 (vormittags), E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

    Die Veranstaltung findet statt im Rahmen einer neuen Reihe der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg unter der Überschrift „Kunstpause am Samstag. „Wir möchten mit den Angeboten am Samstagvormittag auch Menschen ansprechen, die berufstätig sind und innerhalb der Woche nur wenig Zeit (bisher) haben für Kunst und Kultur“, sagt Adelheid Zühlsdorf-Maeder, Pfarrerin und Organisatorin der Ev. Erwachsenenbildung.  Eine weitere Veranstaltung im LWL-Museum im Rahmen der Reihe findet statt am 4. Mai 2019, um 11 Uhr. Dann steht eine Einführung in die Sonderausstellung „Hülle und Kern – Multiples von Joseph Beuys“ auf dem Programm. Weitere Infos und Angebote (Gesamtprogramm) der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg unter https://www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

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    news-259Mon, 04 Mar 2019 11:45:09 +0100Mit der Zaubertrompete auf Entdeckungsreise - Halb-szenische Orgeloper in der Christuskirche Ibbenbüren uraufgeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-der-zaubertrompete-auf-entdeckungsreise-halb-szenische-orgeloper-in-der-christuskirche-ibbenbue/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=1572cd9d7001eab22a2dc36feac302b5Die Ibbenbürener Christuskirche war am 3. März Schauplatz einer Premiere, die es in dieser Form noch nie gegeben hatte. Der Kantor der evangelischen Gemeinde, Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte, inszenierte in der Konzertreihe „Die Besondere Note“ eine „halb-szenische Orgeloper“. Dabei waren gleichermaßen der Einfallsreichtum des Publikums wie die Improvisationskunst des Organisten gefragt. Die Zuschauer waren aufgerufen, kleine Alltagsgegenstände mitzubringen. Daraus sollte sich die Handlung des Werkes ergeben. Auf dem Taufbecken war die Bühne vorbereitet und bald sammelten sich die verschiedenartigsten Dinge an: Spielzeugfiguren, Tannenbäume, Salzstreuer, Steine, Muscheln, Glöckchen, Papierblumen, eine Orgelpfeife und vieles mehr. Um daraus ein Meisterwerk zu kreieren, brauchte es viel Fantasie und die Mitwirkung kreativer Besucher. Geschickt gelenkt durch den Komponisten, wurde zu erst die musikalische Richtung festgelegt. Von „What a Wonderful World“ bis zu „Highway to Hell“ reichten die Vorschläge.

    Für das Libretto gab es mehrere Ideen, schließlich einigten sich die Mitspieler auf das Thema „Frieden“. Es galt also, einige der Objekte in die Kategorien „friedlich“ oder „nicht friedlich“ einzusortieren. Bei Engel oder Teufel war das einfach –  aber wo gehörte ein gehäkelter Seestern hin? Als Hauptcharakter wurde ein Hirte auserkoren, der den Namen Claus erhielt. Seine Aufgabe war es, auf die Untiere Drache, Kröte und Riesenpferd aufzupassen. Dazu bediente er sich einer Zaubertrompete, die der Oper ihren Namen gab. Im ersten Akt saß der Hirte friedlich bei seinen Tieren, im Wald entwickelte sich dagegen eine bedrohliche Situation. Dort schmiedete der Teufel böse Gedanken.

    Um das Grundgerüst einer Oper nicht aus den Augen zu verlieren, folgte auf die Ouvertüre die Eröffnungsarie. In düsteren Moll-Tönen sang die Kröte ihr Lied. Das Glockengeläut am Ende schien die Stimmung aufzuheitern, doch es war ein trügerischer Frieden. Irgendetwas passte nicht ins Bild – vor allem der Zahnspiegel bereitete Sorgen. In der Dialog-Arie hatte der mit 60 Sängern gut besetzte Opernchor – das Publikum – die Fragen des Organisten mit einem langgezogenen „Neeein“ oder wahlweise „Jaaaa“ zu beantworten. Das gelang bestens und machte viel Spaß. Beim Rezitativ geriet die Szenerie in Turbulenzen, bis der Teufel in einem Schneesturm aus dem Salzstreuer versank und der Triumphchor laut „Jauchzet, frohlocket, juhu“ schmetterte. Zum Schluss heiratete die Miezekatze die Kröte und beide zogen in ein gemeinsames Heim. Es gab im Verlauf der Handlung dramatische Entwicklungen, die sich auch in der Musik widerspiegelten. Jedoch wurde letzten Endes wohl eher eine Komische Oper daraus, die großes Vergnügen bereitete.

    „Froh zu sein bedarf es wenig“ erklang als mehrstimmiges Finale und  „Orgeloperist“ Christian Schauerte durfte sich über langen Beifall für seinen mitreißenden und humorvollen Ausflug in die Welt der Oper freuen. Bei einem Glas Wein – traditionell ausgeschenkt vom Förderkreis Kirchenmusik – war noch länger Gelegenheit, sich über das Erlebte auszutauschen. Das nächste Konzert in der Reihe „Die Besondere Note“ bestreitet am 19. Mai  das Blechbläserquintett „Magenta Brass“ aus Hannover.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-258Mon, 04 Mar 2019 09:07:06 +0100Ökumenischer Weltgebetstag stellt Slowenien in den Vordergrund http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenischer-weltgebetstag-stellt-slowenien-in-den-vordergrund/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b9d5d7fa3e0d7533ce246ad18bec1afdFrauen aus Slowenien hatten in diesem Jahr die Gottesdienstordnung des ökumenischen Weltgebetstages erstellt. Unter dem Leitwort „Kommt, alles ist bereit“ trafen sich am 1. März in Ibbenbüren Frauen aus der evangelischen Kirchengemeinde, der Freien Christengemeinde sowie aus den katholischen Gemeinden St. Ludwig und St. Mauritius, um gemeinsam diesen besonderen Tag zu begehen. Hanna und Claudia Marschner hatten eine Bild-Präsentation vorbereitet, die im Gemeindehaus „Blick.Punkt“ den Gästen der Begegnung das Land in der Mitte Europas näher brachte. Landschaftliche Schönheiten, Weltkulturerbe-Stätten und eine wechselvolle Geschichte prägen die junge Demokratie, die erst seit 1991 ein selbstständiger Staat ist. Zum Kaffee wurde der  Hefekuchen „Pehtranova Potica“ serviert, den Frauen des Vorbereitungskomitees nach traditionellen Rezepten gebacken hatten. Zudem hatten sie eine Polka einstudiert, bei der Tänzerinnen und Zuschauerinnen gleichermaßen Spaß hatten.

    Zum Gottesdienst in der Christuskirche hatten sich etwa 80 Besucherinnen eingefunden. „Wir sind hier zusammengekommen in christlicher Freundschaft und Verbundenheit“, sagte Pfarrerin Dr. Uta Wiggermann zur Begrüßung. Damit nahm sie Bezug auf den ökumenischen Gedanken des Weltgebetstages, der Frauen verschiedener Konfessionen oder ohne religiöse Bindung in Freude, Gesang und Gebet vereint. Die Werte Solidarität, Offenheit Respekt, Mut und Kreativität verbinden christliche Frauen unterschiedlicher Herkunft, Generationen und Religionszugehörigkeit. Dr. Wiggermann und einige Frauen trugen das Gleichnis vom Festmahl aus dem Lukasevangelium vor. Die Worte erinnerten daran, dass selig ist, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf. „Gott lädt ein ohne Vorurteile, seine grenzenlose Liebe gilt allen“, so die Pfarrerin.

    Auf dem Abendmahlstisch der Christuskirche wurden typische Dinge arrangiert, die als Symbole für das Leben in Slowenien ausgewählt wurden: Potica, Brot und Salz, eine Bibel, Honig, Körbchen mit Rosmarin und Thymian, ein Lebkuchenherz sowie rote Nelken, die Nationalblumen des Landes. Es folgten Erläuterungen zum Titelbild. Gemalt hat es die Künstlerin Rezka Arnuš aus Bela Krajina in Südslowenien. In dem ausdrucksvollen Motiv verschmelzen Gedanken des Weltgebetstages – der gedeckte Tisch, Menschen am Rande der Gesellschaft und tanzende Frauen in traditionellen Trachten. Musikalische Unterstützung bekamen die Gemeindemitglieder durch Kirchenmusikdirektor Christian Schauerte am Piano und die junge Sängerin Leonie Deutschmann.

    Im Gottesdienst war Bekanntes und weniger Vertrautes über Slowenien zu erfahren. Sprecherinnen priesen die wunderbare Natur und drückten Hoffnung auf eine gute Zukunft für junge und alte Menschen aus. Dabei wurden Probleme nicht ausgespart, die aus der wechselvollen Geschichte und wirtschaftlichen Schwierigkeiten resultieren. Die Texte fanden sich in den Liedern wieder. „Eingeladen zum Fest des Glaubens“, oder „Es ist noch Platz“ drückten musikalisch aus, was mit dem Leitgedanken gemeint ist: Gastfreundschaft und Liebe Gottes.

    Sehr eindrucksvoll waren Erzählungen über slowenische Frauen, ihre Lebenssituationen, Sorgen und Nöte. Ursula Habeck informierte über die WGT-Aktion „Stifte machen Mädchen stark“ für syrische Flüchtlingskinder im Libanon. Die Kollekte war für weltweite Projekte des Weltgebetstagskomitees bestimmt. Um die Botschaft des internationalen Weltgebetstages zu erfüllen, wurden auch in anderen Gemeinden Ibbenbürens Gottesdienste gefeiert. Die Zukunftsvision lautet: „Weltweit leben Menschen in Gerechtigkeit und Frieden. Die christliche Botschaft ist lebendig. Sie erfüllt Menschen mit Freude und Sinn und ermutigt zum Handeln.“

    Text: Brigitte Striehn

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    news-254Mon, 04 Mar 2019 08:30:00 +0100„Kunstpause am Samstag“ mit der Künstlerin Renate Hansen - Was der Bleistift Dir erzählen kann http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kunstpause-am-samstag-mit-der-kuenstlerin-renate-hansen-was-der-bleistift-dir-erzaehlen-kann/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5bf55d13aa48e46212ddb257ee756508„Jeder Mensch ist eine Künstlerin, ein Künstler. Und eigentlich ist alles, was wir tun, Gestaltung“, sagt Renate Hansen, Künstlerin und Pädagogin aus Osnabrück. Sie ist Referentin eines besonderen Werk-statt-Tages, zu dem die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg am Samstag, 23. März, 10.00 – 17.00 Uhr, einlädt. Der Workshop ist Teil einer neuen Reihe der Erwachsenenbildung unter der Überschrift „Kunstpause am Samstag“, die sich an Berufstätige, Kunstbegeisterte und Einsteiger gleichermaßen wendet. In ihren eigenen künstlerischen Arbeiten und bei ihrer Vermittlungsarbeit an der Musik- und Kunstschule in Osnabrück sowie in Workshops für Erwachsene und Jugendliche beschäftigt  Renate Hansen sich intensiv mit den Dimensionen eines erweiterten Kunstbegriffes. „Kunst muss nicht kompliziert, hochtrabend oder elitär sein! Einfache Materialien (zunächst nur Papier und Stift) und kleine Übungen helfen, sich auf die eigene Intuition zu besinnen und dabei die oft einengenden und selbstentmachteten bisherigen Vorstellungen von Kreativität über Bord zu werfen und sich auf eine ureigene Spurensuche zu begeben“, verspricht Renate Hansen in Hinblick auf den Werkstatt-Tag.  

    Sie möchte neue und persönliche Zugänge zu Kunst und Kreativität eröffnen. Die eigene Persönlichkeit und Biografie sind der Ausgangspunkt. Kunst und Leben sind verbunden. „Wir werden sowohl mit der rechten Hand zeichnen als auch mit der linken Hand und beidhändig. Wir werden einfache Drucktechniken ausprobieren und eine Vielzahl von kleinen Blättern mit weiteren experimentellen Techniken anfertigen“, macht sie neugierig auf den Kurs. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Interessierten sind eingeladen. Die Teilnehmenden können gerne eine Fotoauswahl aus verschiedenen Lebensjahren und einfache Restpapiere mitbringen. Die Kosten für den Tag (inklusive weiteres Material und Getränke) betragen 20 Euro.

    Die Veranstaltung findet im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5, 49492 Westerkappeln, statt.  

    Über den Werkstatt-Tag hinausgehend wird zu zwei weiteren Veranstaltungen ins LWL-Museum für Kunst und Kultur eingeladen jeweils samstags 11.00 – 13.15 Uhr mit einem eigenen Themenschwerpunkt (6. April 2019: „Ist das Kunst oder kann das weg? – Was ist Kunst und woran erkennt man sie?“, 4. Mai 2019: „Hülle und Kern – Multiples von Joseph Beuys“).

    Weitere Informationen und verbindliche Anmeldungen  für den Werkstatt-Tag bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, Tel.: 05482 68133 (vormittags), E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de. Weitere Infos zur Reihe „Kunstpause am Samstag“ unter www.kirchenkreis-tecklenburg.de/service/download/

     

     

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    news-256Thu, 28 Feb 2019 14:05:37 +0100Ökumenisch und generationenübergreifend - Predigerinnen des Dortmunder Kirchentages stehen fest http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenisch-und-generationenuebergreifend-predigerinnen-des-dortmunder-kirchentages-stehen-fest/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0305eec6c0351e653c4a01d216e1e306Zu den Höhepunkten eines jeden Kirchentages zählen die Großgottesdienste, zu denen bis zu 100.000 Menschen erwartet werden. Die Predigerinnen und Prediger für die Eröffnungs- und Schlussgottesdienste stehen jetzt fest.Eröffnet wird der Kirchentag in Dortmund am 19. Juni 2019 mit drei Gottesdiensten, bei denen die westfälische Präses Annette Kurschus, ökumenisch die rumänische Pastorin Elfriede Dörr, sowie generationenübergreifend die Offenbacher Pfarrerin Henriette Crüwell im Dialog mit dem Jugendlichen Maximilian Winter predigen. Die drei Eröffnungsgottesdienste finden mitten in der Stadt am Ostentor, auf dem Hansa- und auf dem Friedensplatz statt.

    Beim Schlussgottesdienst am 23. Juni im Signal Iduna Park hält Sandra Bils, Pastorin der ökumenischen Bewegung Kirchehoch2 aus Hannover, die Predigt. Parallel dazu auf der Seebühne im Westfalenpark Kristin Jahn, Superintendentin des mitteldeutschen evangelischen Kirchenkreises Altenburg.

    Zwei Dortmunder sind beim Zentralen Ökumenischen Gottesdienst an Fronleichnam, 20. Juni 2019, im Dialog: Superintendentin Heike Proske, sowie der katholische Stadtdechant Andreas Coersmeier.

    Die Predigten während dieser Großgottesdienste beschäftigen sich mit den zentralen Kirchentagstexten, die auf Vorschlag von Jugendlichen um das Themenfeld Vertrauen ausgesucht wurden. Die Eröffnungsgottesdienste beginnen mit der Losung des Kirchentages „Was für ein Vertrauen“. Die Auseinandersetzung damit wird sich auch durch das komplette Programm des Kirchentages ziehen. Der Schlussgottesdienst steht unter der Aufforderung „Werft euer Vertrauen nicht weg“.

    Weitere Informationen zum Kirchentag unter www.kirchentag.de

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    news-255Thu, 28 Feb 2019 10:03:35 +0100Ev. Kindergarten in Kattenvenne nimmt Vorreiterrolle bei gesunder Trinkwasserversorgung einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ev-kindergarten-in-kattenvenne-nimmt-vorreiterrolle-bei-gesunder-trinkwasserversorgung-ein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3edc5b599c40d60c2a9140ca9e179ddfIm Ev. Kindergarten Kattenvenne in der Lindenallee 5 sprudelt dauerhaft täglich frisches Trinkwasser für alle Mitarbeiter, Eltern und Kitakinder. Die feierliche Einweihung in Anwesenheit von Bürgermeister Arne Strietelmeier fand am 11. Februar statt.Der Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land (WTL) sponsert die sinnvolle Maßnahme des Kindergartens. Die feierliche Einweihung des leitungsgebundenen Wasserspenders und die urkundliche Auszeichnung als „wassertrinkende Kita“ wurden von Bürgermeister Arne Strietelmeier, Kita-Leiterin Gudrun Warnke, WTL-Geschäftsführer Johann Knipper sowie Arnd Rutenbeck, dem Geschäftsführer des Kindertagesstättenverbundes, und Martin Rutemöller vom Wasser für Menschen e.V. begleitet. „Der Trinkwasserspender kam sofort sensationell bei allen Kindern und Erwachsenen an“, sagte Warnke. Vor der TRINX-Zapfsäule bildeten sich bereits kurz nach der Einweihung lange Schlangen.

    Für die gesponserten Geräte im Wert von je 1.500 Euro konnten sich im vergangenen Jahr alle Kitas im Versorgungsgebiet bewerben. Aus den zahlreichen Teilnehmern wurden insgesamt 13 Gewinner ermittelt. Seit 2008 setzt der Wasserversorgungsverband Tecklenburger Land gemeinsam mit dem Wasser für Menschen e.V. das Projekt TRINX in seinem Versorgungsgebiet um. Ziel ist es, insbesondere junge Menschen für eine gesunde Ernährung zu begeistern sowie Wasser zu einem spannenden und wichtigen Thema zu machen. Seit Projektbeginn trinken im WTL-Versorgungsgebiet nun bereits über 26.000 Menschen in mehr als 100 Kitas, Schulen, Unternehmen, Organisationen und Behörden täglich frisches Wasser aus TRINX-Wasserspendern. „Seit heute nimmt die Gemeinde Lienen eine große Vorreiterrolle und Vorbildfunktion in Sachen gesunder Trinkwasserversorgung für Einrichtungen in ganz Deutschland ein“, resümierte Martin Rutemöller.

    Mehr Informationen erhalten Sie unter www.trinx.info.de

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    news-250Tue, 26 Feb 2019 15:01:14 +0100Urlaub für Herz und Seele – 22. Westerkappelner Gospelworkshophttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/urlaub-fuer-herz-und-seele-22-westerkappelner-gospelworkshop/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=86c465bfd11f6e7e693feea141dc09efDer Workshop als „Urlaub für das Herz und für die Seele“, so haben die mehr als 100 Teilnehmer zwischen 13 und 76 Jahren das letzte Februarwochenende im Dietrich-Bonhoeffer-Haus empfunden. Frühlingshaftes Wetter draußen, die christliche Botschaft und tolle Stimmung drinnen, so schön kann Singen mit anderen sein.Sie waren mit diesem Gefühl nicht alleine. Auch der Bremer Gospelmusiker und Komponist Chris Lass, der den 22. Westerkappelner Gospelworkshop und das Abschlusskonzert in der Stadtkirche leitete, stimmte in den allgemeinen Tenor ein. Ganz zu schweigen von den vielen Menschen in den Kirchenbänken, die das fulminante Finale genossen und mitgestalteten.

    „Groovig, fetzig, eigen“, so beschrieb Kreiskantor Martin Ufermann die Begegnung mit dem jungen Musiker Chris Lass, der seinen Glauben trotz oder gerade wegen einer Reihe von Schicksalsschlägen völlig ungezwungen lebe. Lass sei auf Wunsch einiger Teilnehmer in Westerkappeln, sagte Ufermann. Sie hatten eine CD-Produktion in Bremen mit ihm erlebt und waren ebenso begeistert wie Ufermann selber, der Lass beim Gospelkirchentag in Braunschweig kennengelernt hatte.

    „Der Input ist grandios“, fand Ufermann. Schmunzelnd warnte er die Kirchenbesucher, sie sollten sich auf etwas gefasst machen. Er hatte nicht zu viel versprochen. Lass aber ebenfalls nicht, als er den Sängerinnen und Sängern im Workshop versichert hatte, dass der Abschluss in der Kirche perfekt klappen würde.

    Hatten sich zu Beginn viele noch am liebsten hinter ihren Notenheften verkrochen, stellten sie im Konzert eindrucksvoll unter Beweis, dass sie Singen und Augenkontakt mit ihrem Publikum gleichzeitig beherrschen. Der Verzicht auf Noten machte auch deshalb Sinn, weil so die Hände zum Klatschen und Winken frei waren.

    „So wie ihr ausseht, so singt auch bitte“, forderte Lass sie auf, das Strahlen in ihren Gesichtern auch im Klang auszudrücken. „Drückt euch aus, schämt Euch nicht“, feuerte der Workshopleiter, laut Ufermann ein „Energie-bündel mit Tiefgang“, den XXL-Chor an, dessen Sänger sich dem Temperament und der Lebensfreude des 35-Jährigen nicht entziehen konnten und wohl auch nicht wollten.

    Das begann mit „Oh, how I love you“, einem der Songs aus der Feder des Komponisten aus Bremen, und hörte mit Ohrwürmern wie „Rock my soul in the bosom of Abraham“, „He's got the whole world in his hands“ oder „Amen“ noch lange nicht auf.

    Für den richtigen Rhythmus in der Stadtkirche sorgten, neben Lass an den Tasten, die Band mit Schlagzeuger, Bassist und Gitarrist, der nach jeder Menge Action, Power und Party auch als Sänger von Lass' Hoffnungshymne „Greatest Love“ überzeugte. Das kleine Intermezzo lud zum Nachdenken und Genießen ein und war für das Energiebündel Chris Lass, den Ufermann als „Magier der Töne und der Worte“ beschrieb, die Chance, vor dem Finale noch einmal kurz durchzuatmen.

    Der schwungvolle und fröhliche Abschluss des 22. Gospelworkshops machte bei vielen Lust auf mehr Urlaub, am letzten Februarwochenende 2020 in Westerkappeln.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-245Mon, 25 Feb 2019 14:02:45 +0100Gottes große Taten im eigenen Leben wiedererkennen und an andere weitergeben http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gottes-grosse-taten-im-eigenen-leben-wiedererkennen-und-an-andere-weitergeben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9dd866eec7a9d7f3deb5b93cf5a66821Rheine. Im Rahmen eines festlichen Einführungsgottesdienstes wurde jetzt Pfarrer Dr. Thorsten Jacobi in der Jakobi-Kirche zu Rheine von Superintendent André Ost (Ev. Kirchenkreis Tecklenburg) und Superintendent Joachim Anicker (Ev. Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) in sein Amt als Leiter des Schulreferats beider Kirchenkreise eingeführt. An der Einführung wirkten Pfarrer Dr. Jens Dechow (Schulreferent des Ev. Kirchenkreises Münster) und Vertreterinnen des Pädagogischen Ausschusses und des Schulausschusses der Kirchenkreise Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken mit. Thorsten Jacobi übernimmt die Aufgaben im Schulreferat von Kerstin Hemker, die im Oktober 2018 in den Ruhestand verabschiedet wurde. In den vergangenen fünf Jahren war der 54-jährige Theologe Dr. Thorsten Jacobi in einer EKD-Auslandspfarrstelle in Antwerpen/Belgien tätig. Zuvor war er Gemeindepfarrer in Hohenlimburg bei Hagen. Im Ev. Studienwerk Villigst war Jacobi früher als Studienleiter für Theologie und Ethik in der Bildungsarbeit tätig. Bochum, Tübingen und die Waldenser-Fakultät in Rom waren in der Phase seines Theologiestudiums die Stationen. An der Ruhr-Universität in Bochum wurde Dr. Thorsten Jacobi promoviert.

    „Mit Ihrem Aufbruch 2013 in die Auslandspfarrstelle der EKD haben Sie in einem für uns kaum vorstellbaren Erfahrungsfeld gearbeitet: 174 Nationen und über 300 religiöse Denominationen in Antwerpen eröffnen einen ganz anderen Blick auf die Bedeutung interreligiöser und interkultureller Begegnungen“, so Superintendent André Ost. „Wir sind überzeugt, dass Sie viele gute Voraussetzungen für die Leitung unseres gemeinsamen Schulreferats mitbringen“. Dr. Jacobi könne seine Erfahrungen mit Akademiearbeit und Erwachsenenbildung, seine Unterrichtserfahrung an verschiedenen Schulformen, seine theologische und seelsorgliche Kompetenz sowie die Auslandserfahrung aus dem EUREGIO-Raum im neuen Aufgabenfeld einbringen, führte André Ost aus.

    Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand ein Vers aus der Pfingstgeschichte (Apostel 2,11). „Lukas ist es wichtig, die Taten Gottes mit den Hörern der Pfingstpredigt zu verbinden“ so Thorsten Jacobi in seiner Predigt. „Gottes große Taten bleiben fern und belanglos, wenn nicht die, die davon hören, sie als Teil ihres eigenen Lebens wiedererkennen“, so der Schulreferent. Erst dann könne geschehen, wovon am Ende der Pfingstpredigt des Petrus die Rede sei: „Da heißt es von den Hörern: Als sie aber das hörten, da ging es ihnen durchs Herz“. Am Beispiel des Kirchenlehrers Augustinus verdeutlichte Thorsten Jacobi, wie dies in der Zusammenarbeit mit jungen Menschen aussehen könne: “Konfrontiere Deine Schüler mit großen Dingen, den wirklich großen Themen und Fragen, und sie werden beginnen, innerlich an dem zu wachsen, mit dem sie sich auseinandersetzen“.

    „Der Religionsunterricht ist eine Riesen-Chance für uns als Kirchen und unsere Verankerung in der Gesellschaft“, betonte Superintendent Joachim Anicker beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus. Dafür stehe der neue Schulreferent als Brückenbauer zwischen der Welt der Schule und der Kirche. Es gelte Brücken zu bauen, zu vermitteln, Glaubensfragen als Lebensfragen sichtbar zu machen, beide Welten beieinander zu halten und miteinander in Beziehung zu setzen, damit Kirche in der Schule erfahrbar werde. Doch auch zwischen den Kirchenkreisen und Pfarrkonferenzen und den 400 Schulen der Kreise Steinfurt, Coesfeld und Borken nehme der neue Schulreferent die Brückenbauerfunktion wahr, unterstrich der Superintendent.

    Auch Schulreferent Dr. Jens Dechow aus dem Nachbarkirchenkreis Münster begrüßte Dr. Jacobi: “Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, unterstrich er. Es sei wichtig, jungen Menschen eine religiöse Sprache zu schenken und gemeinsam nach Fundamenten des Lebens zu fragen.

    Text: Christine Fernkorn

     

     

     

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    news-247Mon, 25 Feb 2019 10:00:00 +0100Sieben Wochen ohne Lügen - Ökumenische Passionsandachten im Matthäusheimhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sieben-wochen-ohne-luegen-oekumenische-passionsandachten-im-matthaeusheim/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=74bf751c860ad4bf38f30148eeea514eWenn aller Karnevals-Trubel vorbei ist, beginnt in der Evangelischen Matthäusgemeinde Ibbenbüren wieder die Reihe der ökumenischen Passionsandachten. Ab dem 8. März gibt es jeden Freitag von 18.00 - 18.30 Uhr einen Abendgottesdienst mit Bild, Text und Musik zum Nachdenken. Das Matthäusheim ist zurückhaltend mit Kerzenlicht erleuchtet. Fastenzeit heißt Nachdenken über unser Leben. „Sieben Wochen ohne Lügen“ lautet das Motto. Dazu sagt Pfarrer Andreas Finke: „Fast ein Drittel der Deutschen glauben, auf Fragen „Wie hat es geschmeckt?“ oder „Wie sehe ich aus?“ dürfe man mit einer Lüge antworten.“ Was denken Sie? Was ist eigentlich Wahrheit? Stellen Sie sich vor: Immer ehrlich am Arbeitsplatz. Mit den Kollegen, mit dem Chef. „Wir stellen die Frage, wie Jesus sich an unserer Stelle verhalten hätte.“, so Finke weiter.

    Die Andachten werden von einem ökumenischen Team vorbereitet. Jede Woche wird ein anderer Gedanke vertieft. Eingeladen sind alle Menschen aus Ibbenbüren und Umgebung, die in der Fastenzeit einen Moment Auszeit vom stressigen Alltag suchen.

    Text: Niklas Berger

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    news-246Mon, 25 Feb 2019 09:00:00 +0100Kinder gestalten Sonnenstrahlen und Farben musikalisch http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kinder-gestalten-sonnenstrahlen-und-farben-musikalisch/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9f7555f2882ef8a6856d5550852f16c5Eigentlich ist „Frederick“ ja eine Geschichte für die ganz Kleinen. Die fröhlich bebilderte Erzählung von der kleinen Feldmaus, die nicht – wie ihre übrige Familie – Samen und Nüsse für den Winter sammelt, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter. Doch andererseits hat der mehr als 50 Jahre alte Bilderbuchklassiker auch den Großen noch etwas zu bieten: Nämlich die Erkenntnis, dass auch ausgefallene Ideen durchaus ihren Zweck haben können, und dass diejenigen, die sie haben, dazugehören zur bunten Vielfalt des Lebens.Mittlerweile gibt es längst auch eine Hörspielversion des von Leo Lionni geschriebenen Klassikers, und diese von Frederk Vahle verfasste Version bildete zusammen mit der Buchvorlage die Grundlage für einen ganz besonderen Vortrag: Am letzten Februarsonntag luden das Teutoburger Streicherensemble der Musikschule Tecklenburger Land (Leitung: Marzena Helgert) sowie die Kurrende der Sing- und Chorschule an der evangelischen Stadtkirche Lengerich (Leitung: Kantor Christoph Henzelmann) zu einer musikalischen Version des „Frederick“ ins Elsa-Brändström-Haus in Ibbenbüren-Laggenbeck.

    Mit viel Spielfreude sangen und musizierten sich die Beteiligten durch die unterschiedlichen Lieder und Stücke, verhalfen „Inspector Clouseau“ zu einem musikalischen Auftritt und kleideten die verschiedenen, von Frederick gesammelten Farben in ein instrumentales Gewand. Kantor Christoph Henzelmann präsentierte sich dabei als Chorleiter, Pianist und auch Erzähler, denn: „Wie in einer Oper gibt es vorab immer eine Inhaltsangabe.“

    Bereits am Vortag hatten die Nachwuchsmusiker und ihre erwachsenen Instrumentalkollegen einen Auftritt im Lengericher Martin-Luther-Haus absolviert. Das Interesse – insbesondere der Eltern und Großeltern – war groß, so dass auch das Elsa-Brändström-Haus gut gefüllt war. Für alle Beteiligten gab es zum Schluss ein blühendes Dankeschön: Bunte Primeln, von Pfarrerin Irmtraud Rickert persönlich verteilt, lassen den herannahenden Frühling bereits erahnen.

    Text: Claudia Ludewig

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    news-243Thu, 21 Feb 2019 12:29:53 +0100Ökumenischer Aufruf zum Weltgebetstag 2019: Hoffnung auf gemeinsames Abendmahlhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oekumenischer-aufruf-zum-weltgebetstag-2019-hoffnung-auf-gemeinsames-abendmahl/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=81ff4ba61eb804036a1e896f2611a194Der Weltgebetstag ist die weltweit größte Basis-Bewegung christlicher Frauen. Seit Jahrzehnten verbindet sie auch in Deutschland Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen in Gebet und Handeln für Frieden, Gerechtigkeit und Frauenrechte. Elf Mitgliedsorganisationen des Deutschen Weltgebetstags-Komitees laden zur Teilnahme an den vielen dezentralen Gottesdiensten zum Weltgebetstag 2019 am 1. März 2019 aus Slowenien ein. Ihr ökumenischer Aufruf ist auch ein eindrücklicher Appell für ein gemeinsames Abendmahl aller Konfessionen und für eine gerechte Welt, in der alle Menschen - unabhängig von ihrer Hautfarbe, Herkunft, Alter, sexueller Orientierung und Religion - mit am Tisch sitzen. Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen unterstützt den ökumenischen Aufruf des Deutschen Weltgebetstags-Komitees.

    Ökumenischer Aufruf:

    "Kommt, alles ist bereit!": Unter diesem Thema laden unsere Organisationen verschiedener christlicher Konfessionen in ganz Deutschland rund um den 1. März 2019 zu ökumenischen Gottesdiensten ein.

    Die Gebete, Texte und Lieder haben in diesem Jahr Frauen aus Slowenien verfasst. Für Christinnen und Christen überall auf der Welt sind ihre Worte auch die Einladung zur eucharistischen Tisch-Gemeinschaft, die wir immer noch nicht mit allen Konfessionen gemeinsam feiern können. Deshalb gilt unser Gebet in diesem Jahr besonders dem gemeinsamen Abendmahl der Christinnen und Christen, so wie es uns Jesus selbst aufgetragen hat: Ich bete darum, dass alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (Joh. 17,21)

    Die Trennung der Konfessionen am Tisch des Herrn ist für die im Weltgebetstag engagierten Frauen ein unerträglicher Zustand, denn sie stellt die Glaubwürdigkeit der christlichen Kirchen und Gemeinschaften in Frage. Wir rufen auf, mit uns rund um den 1. März 2019 zu beten für das gemeinsame Abendmahl und für eine gerechte Welt, in der alle Menschen mit am Tisch sitzen - unabhängig von ihrer Hautfarbe, Herkunft, Alter, sexueller Orientierung und Religion. Vertrauen wir auf die Kraft des Gebets.

    Hintergrund:

    Der Weltgebetstag wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet und am ersten Freitag im März in mehr als 120 Ländern rund um den Globus gefeiert. Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören in der weltweit größten ökumenischen Frauenbewegung untrennbar zusammen. Im Jahr 2018 kamen in Deutschland anlässlich des Weltgebetstags aus Surinam Spenden und Kollekten von über 2,5 Mio. Euro zusammen. Neben der internationalen Weltgebetstagsbewegung wurden mit diesem Geld 58 Frauen- und Mädchen-Organisationen in 26 Ländern gefördert.

    Quelle: Pressemeldung des Weltgebetstags der Frauen - Deutsches Komitee e.V.

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    news-240Thu, 21 Feb 2019 11:00:00 +0100„Anstrengend, spannend, interessant“: Visitation in der Ev. Kirchengemeinde Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/anstrengend-spannend-interessant-visitation-in-der-ev-kirchengemeinde-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c270ae830f6b83032731967c0165222e„Anstrengend, spannend, interessant“, das Fazit von André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg, sagt eine Menge aus über die Visitation der Kirchengemeinde Lengerich. Fünf Tage lang war ein zwölfköpfiges Team in der mit 11000 Gemeindegliedern zweitgrößten Gemeinde des Kirchenkreises unterwegs und informierte sich über die vielen gemeindlichen Strukturen und Gremien. Hinzu kamen Begegnungen mit Vertretern der politischen Gemeinde und der Schulen.Ein strammes Programm und eine enge Taktung der Termine waren notwendig, damit sich das Team einen umfassenden Überblick verschaffen konnte.

    Die Bilanz könne sich sehen lassen, war sich Ost mit Sibylle Liening, Pastorin und Vorsitzende des Presbyteriums, und Finanzkirchmeisterin Ute Miensopust einig. Ob Kirchenmusik, Kinder-, Jugend- oder Seniorenarbeit, das diakonische Feld mit Kindergärten, Diakonie, Förderschule, Altenheim, Klinikseelsorge und Ledder Werkstätten, die „sehr vertrauensvolle Ökumene“, die gelungene Fusion mit der Gemeinde Hohne in 2007 „ohne Nachwehen und Schmerzen“ oder das ehrenamtliche Engagement der mit dem Presbyterium geradezu modellhaft verzahnten Trägervereine für den Erhalt der Kirchen in Stadtfeldmark und Wechte seit mehr als zehn Jahren sowie die gute Struktur der Gremienarbeit, Ost zählte eine lange Liste von Fakten auf, die das Visitationsteam beeindruckt hatte.

    Unter dem Motto „Evangelische Kirchengemeinde Lengerich – Gemeinde mit viel Engagement und Potenzial“ gab der Superintendent auch einen Ausblick auf die Herausforderungen, denen sich die Gremien in den kommenden Jahren stellen müssen. Da gilt es nicht nur den Abriss des Martin-Luther-Hauses und den Bau eines neuen Gemeindehauses zu stemmen, sondern auch darum, die Kräfte unter dem Leitbild „Hier hast du Raum – KOMM“ räumlich wie konzeptionell-inhaltlich unter einem Dach zu bündeln.

    Dass dabei alle unmittelbar und mittelbar betroffenen Gruppen und Institutionen sowie die Öffentlichkeit mit einem positiven Blick in die Zukunft mitgenommen werden sollen, ist für die Kirchengemeinde und den Kirchenkreis selbstverständlich. Deshalb solle auch der aktuelle Konflikt mit dem CVJM um dessen Domizil Im Hook 15 um des gemeinsamen Ziels respektive der zukünftigen Arbeit im gemeinsamen neuen Gemeindehaus zeitnah bearbeitet werden, empfiehlt das Visitationsteam den Verantwortlichen der Kirchengemeinde. Eine Mediation ist geplant.

    Eine weitere Herausforderung steht der Kirchengemeinde mit dem Ruhestand ihres A-Kantors Christoph Henzelmann in zwei Jahren ins Haus. Das Team um Superintendent Ost hatte sich von dem „starken Pfund“ der alle Generationen abdeckenden Kirchenmusik mit Angeboten von Sing- und Chorschule für die Jüngsten über Posaunen-  sowie Gospelchor bis zur Senioren-Kantorei überzeugen können und ist beeindruckt von dem „sehr breit aufgestellten Feld“ und dem rührigen Verein zur Förderung der Kirchenmusik.

    Gut vernetzt sei auch die gemeindliche Kinder- und Jugendarbeit mit dem in Lengerich singulären CVJM, der kreiskirchlichen Jugendreferentin und der Jugendbildungsstätte in Tecklenburg mit ihren vielfältigen Aus- und Fortbildungsangeboten.

    Ein Lob des Visitations-teams ging auch an die politische Gemeinde für deren deutlich signalisierten offenen Türen. Dass der Bürgermeister der Kirche wichtige Funktionen zuschreibe, sei nicht selbstverständlich, ist sich André Ost bewusst. Das sei auch wichtig für den Bau des neuen Gemeindehauses. Die Planung des Geländes zur Neunutzung werde in enger Absprache mit der Stadt erfolgen, sind die Beteiligten überzeugt.

    Auch das landeskirchliche Baureferat ist mit im Boot. Es unterstützt bei der Planung und mit der Ausschreibung des Architekturwettbewerbs im Sommer 2019.

    Das Visitationsteam empfiehlt der Kirchengemeinde, die Balance zwischen Gesamtgemeindlichkeit und Eigenständigkeit zu halten, angesichts der Größe der Gemeinde die Vernetzung im Blick zu behalten und die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln. „Es braucht eine positive Vision und ein Wir-Gefühl“, macht das Team deutlich.

    Ob die Kirchengemeinde Lengerich alle Empfehlungen und Anregungen umsetzt, wird eine weitere Visitation vielleicht erst in etlichen Jahren zeigen. Mehr als eine Visitation im Jahr sei im Kirchenkreis Tecklenburg mit seinen 17 Kirchengemeinden nicht drin, stellt Superintendent Ost mit Blick auf die vielen darin eingebundenen Ehrenamtlichen fest. Zudem sei es nicht damit getan, mal eben „Guten Tag“ zu sagen, wenn man hinter die Kulissen schauen wolle, begründet er, warum es für einen guten Ein- und Überblick mehrere Tage brauche.

    Die letzte Visitation der Kirchengemeinde hatte 1991 in Lengerich und 1992 in der damals noch eigenständigen Gemeinde Hohne stattgefunden.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-241Thu, 21 Feb 2019 09:06:24 +010040 Jahre Männerkreis Westerkappelnhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/40-jahre-maennerkreis-westerkappeln/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7466c7c1d201d03efb0fb8d28172bcc2„Ob ihr's glaubt oder nicht, ich bin euer Gründungsvater“, stellte Horst-Dieter Beck am Montagabend gut gelaunt, nicht minder gut gesättigt, im guten Anzug und mit neuer Frisur fest. Als 36-Jähriger hatte der heutige Pastor im Ruhestand den Männerkreis ins Leben gerufen. „Ich freue mich unbändig, dass es keine Eintagsfliege, sondern ein Dauerbrenner geworden ist“, versicherte er im Kuckucks-Nest, wo 85 der aktuell 112 Mitglieder zwischen 55 und 89 Jahren das 40-jährige Bestehen der munteren Runde feierten.Nachdem alle ausgiebig geschmaust hatten, war es Zeit für die Rückschau mit vielen Fotos und Erinnerungen. „Das bewegt mich selbst auch mächtig“, räumte Beck freimütig ein, als er die Jahre Revue passieren ließ und auf den Bildern Menschen entdeckte, die inzwischen zum Teil schon lange verstorben sind. „Was haben wir gefeiert, und was haben wir gesungen“, erklärte er ein ums andere Mal, als er den in vier Jahrzehnten von 15 auf 112 Männer gewachsenen Kreis auf Ausflügen und Themenabenden, bei Feiern und Vorträgen sowie Arbeitseinsätzen erblickte.

    „Das kann doch nicht nur eine Frauenkirche sein“, diese Erkenntnis traf den jungen Pastor Beck, der 1972 seinen Dienst in Westerkappeln angetreten hatte, wie ein Blitz. Während sich die Frauen in der Frauenhilfe unter der Leitung der damals jungen, inzwischen vor einem knappen Jahr verstorbenen Pfarrersfrau Alide Beck trafen, schauten die Herren in die Röhre. Das durfte nicht sein. „Wir brauchen einen Männerkreis“, machte Horst-Dieter Beck deutlich. Er rührte die Werbetrommel und schon zum ersten Treffen der Runde unter dem Dach der evangelischen Kirchengemeinde kamen am 9. Februar 1979 15 Teilnehmer. Das Angebot war zunächst nur für den Südbezirk gedacht, wurde aber bald für die gesamte Gemeinde geöffnet.

    Mit großem Erfolg, die Zahl der Teilnehmer wuchs stetig. Ob Feiern, Vorträge, Ausflüge, das Programm war vielfältig und „ganz schön aktuell“, erinnert sich Beck. „Die Schiiten im Iran“, „China – Ausbruch aus der Mauer“ oder „Der Religionskrieg in Nordirland“ waren nur einige Themen. Und die Liste der Prominenten, die dem Männerkreis ihren Besuch abstatteten, ist lang. Uta Ranke-Heinemann und Lew Kopelew stehen im Gästebuch, in dem sich auch die Männer an besonderen Abenden und Jahrestagen verewigten.

    Die gemeinsam von Männerkreis und Frauenhilfe veranstalteten „Offenen Abende“ kamen besonders bei Paaren gut an. Die Pastoren wechselten, der befreundete Männergesangverein Westerkappeln ist seit fast zehn Jahren Geschichte, der Männerkreis aber ist geblieben und dabei vor allem sich selbst treu geblieben. Die montäglichen Treffen alle zwei Wochen, die immer mit einer Andacht beginnen, seien immer sehr gut besucht, weiß Heinz-Hermann Riechel, der aktuell Sprecher des Leitungsteams ist. Der 74-Jährige ist seit zwölf Jahren dabei. „Schuld“ war ein Bildervortrag von Horst-Dieter Beck über Moskau. Riechel kam, sah und blieb.

    Er war und ist in guter Gesellschaft. Einige Senioren sind aus Altersgründen nicht mehr aktiv dabei, andere hingegen haben in den 40 Jahren keinen einzigen Abend versäumt. Am Montag ehrten die Männer Mitglieder, die sich besonders um den Kreis verdient gemacht haben. So sorgen Brigitte und Reinhard Fürst immer für die jahreszeitlich passende Dekoration des Martin-Niemöller-Hauses sowie für Essen, Stühle und Getränke. Mit Letzteren kennt sich Alfred Teepe, besser bekannt als „Erfinder des Urknalls“, gut aus. „Er weiß von jedem, was er in der Pause trinkt, und das schon seit vielen Jahren“, erklärt Riechel Teepes Funktion im Männerkreis.

    Einen Wermutstropfen gab es bei dem sonst rundum schönen geselligen Abend im Kuckucks-Nest. Das langjährige Mitglied Hans-Jürgen Schmidt konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht zum runden Geburtstag kommen, bedauern die Männer.

    „Dankbar für diese Zeit und für all das, was wir erleben durften“, ist Gründungsvater Horst-Dieter Beck. „In der Hoffnung, dass es weitergeht“, stimmte er mit der Runde zum Abschied das Lied „Bis hierher hat mich Gott gebracht“ an.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-239Tue, 19 Feb 2019 15:07:10 +0100Lengericher Konfitag zum Thema Friedenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lengericher-konfitag-zum-thema-frieden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b4c00558124cdeaf65ae41285c4b60e5Das Thema „Frieden“ stand im Mittelpunkt des diesjährigen „Lengericher Konfitags“. Der Tag vereinte die Konfirmanden der vier Pfarrbezirke der evangelischen Kirchengemeinde Lengerich im Martin-Luther-Haus unter einem Dach.Nach der Begrüßung am Morgen teilten sich die knapp 90 Jugendlichen in vier Workshop-Gruppen auf. Eine Gruppe unter der Leitung von Pfarrer Torsten Böhm und Christa Steffenmunsberg von der Musikschule Tecklenburger Land widmete sich mit engagierten, musikalisch interessierten Konfirmanden dem Thema „Frieden geräuschvoll“. Mehrere Jugendliche hatten dazu ihre Saxophone, Trompeten und Gitarren mitgebracht. Für den Jugendgottesdienst am Nachmittag, der den Konfitag in der Stadtkirche beschloss, hatten sie die biblische Geschichte des Zöllners und Außenseiters Zachäus, dem Jesus seine Freundschaft anbot, mit Klängen und Musikstücken aufgearbeitet und führten ihr Stück auf.

    Pfarrerin Sigrid Holtgrave und Jugendmitarbeiterin Jona-Frauke Mey widmeten sich morgens mit anderen Jugendlichen den Gebeten und weiteren inhaltlichen Teilen des Gottesdienstes zum Thema Frieden. Nachmittags besuchte Pfarrerin Holtgrave mit einer großen Gruppe die DITIP-Moschee in der Münsterstraße. Dort wurden sie vom Imam und Cetin Nages vom Moscheevorstand in das Leben und die Gottesdienste der islamischen Gemeinde eingeführt. Es ging dabei allen um das gegenseitige Kennenlernen und das friedliche Miteinander der Religionen.

    Reinhard Jöllenbeck und Pfarrerin Sibylle Liening boten den Jugendlichen Spaziergänge zu den Orten früheren jüdischen Lebens in Lengerich an. Die Jugendlichen erfuhren, wo vor der nationalsozialistischen Zeit die Synagoge gestanden hat und wo sich der jüdische Friedhof in Lengerich bis heute befindet. In Reinhard Jöllenbecks Ausführungen hörten alle die Mahnung vor einem aufkeimenden Antisemitismus in der Gesellschaft, der das friedliche und respektvolle Zusammenleben der Menschen zerstört.

    Pfarrer Harald Klöpper brachte durch seinen Workshop „Saubere Kleidung“ das Thema Frieden in den weltweiten Kontext. Frieden hat auch mit Gerechtigkeit zu tun.  Das erfuhren die Konfirmanden, als sie sich in seinem Workshop mit den Arbeits- und Lohnbedingungen der Menschen beschäftigten, die für die westlichen Konsumenten billige Kleidungsstücke anfertigen. Die niedrigen Löhne, die in Ländern wie Bangladesch und Indien gezahlt werden, können kaum eine Familie ernähren können.

    Im Rahmen eines gemeinsamen Gottesdienstes in der Ev. Stadtkirche Lengerich endete der Konfi-Tag. Die Konfirmanden beteiligten sich mit Gebeten, Texten und musikalischen Beiträgen daran und sangen gemeinsam neue, kirchliche Friedenslieder.

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    news-238Tue, 19 Feb 2019 13:14:06 +0100Ein Gottesdienst mit viel Musik in Hörstel - Workshop in der evangelischen Kirchengemeindehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ein-gottesdienst-mit-viel-musik-in-hoerstel-workshop-in-der-evangelischen-kirchengemeinde/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=80e32453fdd95314f91fb38e780c8173In der vollbesetzten evangelischen Friedenskirche von Hörstel erlebten die Besucher am 17. Februar einen fröhlichen Jugendgottesdienst mit viel Musik. Heinz-Gerd Wanning, Jugendreferent des evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, hatte mit den Dozenten Peter Folwarczny, Olga Neugum, Jochen Wiehager, Max Koch und Andreas Winnemöller ein schwungvolles und berührendes Programm rund um das Thema „Liebe“ zusammengestellt. Das Angebot des Musik-Workshops erfreut sich seit elf Jahren  großer Beliebtheit. An drei Tagen treffen sich dabei Musiker und Sänger, um an ihrem Können zu feilen.

    Im Gottesdienst konnten sich die Zuhörer ein Bild von den Ergebnissen machen. Auch André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg, ließ sich das Ereignis nicht entgehen. Carmen Hesselmann setzte mit ihrer Interpretation des Whitney-Houston-Hits „One Moment in Time“ ein erstes Ausrufezeichen. Zur Begrüßung spielten Irene Hanemann (Querflöte) und Anna Stockmann (Violine) den bekannten Jazz-Standard „Petite Fleur“ von Sidney Bechet. In seiner Predigt ging Heinz-Gerd Wanning auf die unterschiedlichen Facetten der Liebe ein, die sich auch in Liebesliedern widerspiegeln. Sie sprächen von dem Schweben auf „Wolke Sieben“, Liebeskummer, unerfüllter Liebe, gescheiterten Beziehungen und romantischer Sehnsucht. Den Song „Liebe ist“ der Sängerin Nena habe er bewusst seiner Predigt vorangestellt, denn er sähe darin eindeutige Anklänge an das „Hohelied der Liebe“ aus der Bibel, erklärte der Jugendreferent. Die Bezüge zum 1. Korintherbrief seien nicht zu übersehen, wie er an einigen Zitaten verdeutlichte. Auch die Worte des Schriftstellers Ulrich Schaffer nahmen Bezug darauf: „Die Liebe nutzt niemanden aus, weder die Schwachen, noch die Starken. Die Liebe verträgt alles, die Liebe duldet alles. Die Liebe sei auch uns von Gott gegeben, als Teil unseres Menschseins, sagte  Heinz-Gerd Wanning. In der Lesung wurde der Bibeltext ebenfalls aufgegriffen.

    Der Gemeindegesang ergänzte sich wunderbar mit den erarbeiteten Werken aus dem Workshop, die mit viel Beifall bedacht wurden. Dem Thema näherten sich die Teilnehmer mit einer vielseitigen Auswahl an Hits aus den letzten sechzig Jahren. Die Werkstatt soll vor allem das Gefühl für das Zusammenspiel fördern, deshalb haben die ausgewählten Titel verschiedene Schwierigkeitsgrade.  Einige Teilnehmer kamen mit Erfahrungen, andere arbeiten noch an einem eigenen Stil. Gitarrist Jonas Spinneker (19) aus Obersteinbeck spielt mit Freunden in der Band „Over the Storm“, Ulla Dengler singt im Kirchenchor. Einig waren sich alle, dass das gemeinsame Musizieren riesigen Spaß macht.

    Im Gottesdienst erklangen unter anderem Balladen wie „Perfect“ von Ed Sheeran oder der romantische Song „Ich lass für dich das Licht an“ der Hamburger Band „Revolverheld“. Eher humorvoll geht Namika im Sommerhit des letzten Jahres mit möglichen „Paarproblemen“ um. In „Je ne parle pas français“ singt sie vom Sich-Verstehen - oder auch dem Nicht-Verstehen. Den Akustikteil bestritt der Gitarrenkreis Hörstel. Peter Folwarczny hatte für die Gruppe ein Medley mit bekannten Oldie-Klassikern von den Beatles, den Everly Brothers oder Stevie Wonder neu arrangiert. Mit dem Klassiker „Marmor, Stein und Eisen bricht“ von Drafi Deutscher als Zugabe verabschiedeten sich die Musiker von den mehr als 200 begeisterten Besuchern in der evangelischen Kirche auf dem Harkenberg in Hörstel.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-236Tue, 19 Feb 2019 11:33:40 +0100Frederick kommt nach Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/frederick-kommt-nach-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=603232dd902390f0f31af5eafdb2e335Die Proben laufen auf Hochtouren, und die jungen Sänger und Musiker sind mit Begeisterung dabei. Die Kinder des Streicherensembles der Musikschule Tecklenburger Land und der Sing- und Chorschule an der Ev. Stadtkirche Lengerich unter der Leitung von Marzena Helgert und Christoph Henzelmann haben das Musiktheater „Frederick“ einstudiert. Es basiert auf der bekannten Kinderbucherzählung von Leo Lionni und dem Hörspiel von Fredrik Vahle. Darin sammelt eine Maus Sonnenstrahlen, Farben und Wörter für die harte Winterzeit. Die liebenswerte Geschichte der Feldmäuse ist eine nicht nur für Kinder gültige Antwort auf die Frage: Welche Bedeutung hat der Umgang mit Kunst, Literatur und Musik in unserem Leben? Wie die Geschichte von „Frederick“ musikalisch umgesetzt wird, erfahren kleine und große Besucher am Samstag, 23. Februar. Um 17 Uhr wird das Stück im Lengericher Martin-Luther-Haus, Schulstr. 71, aufgeführt. Der Eintritt ist frei.

    Eine weitere Aufführung findet am Sonntag, 24. Februar, um 17 Uhr im Elsa-Brandström-Haus in Ibbenbüren-Laggenbeck, Permer Str. 39, statt.

     

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    news-235Tue, 05 Feb 2019 15:07:59 +0100Bauhaus und Amerika - Experimente in Licht und Bewegunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/bauhaus-und-amerika-experimente-in-licht-und-bewegung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=708bd665593184a76124aeb55a0002deMit der Ausstellung „Bauhaus und Amerika – Experimente in Licht und Bewegung“ setzt das LWL-Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster einen besonderen Akzent im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 und richtet den Blick auf Künstlerinnen und Künstler, die nach Schließung des Bauhauses 1933 nach Amerika emigrierten, um dort ihre Ideen und Experimente fortzuführen. Gezeigt werden Licht- und kinetische Kunst, Experimentalfilm, Tanz- und Performancekunst. Bereits in den 1950er Jahren wirkten die Ideen von Amerika auf Europa zurück und finden noch heute in der zeitgenössischen Kunst ihren Widerhall. Die Ev. Erwachsenbildung im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg lädt am Donnerstag, 28. Februar 2019, zu einer Ausstellungsbegehung mit der Kunstvermittlerin Ilda Mutti ein. Treffpunkt ist um 10 Uhr im Foyer des LWL-Museums für Kunst und Kulturgeschichte, Domplatz 10, 48143 Münster. Die Kosten für den Eintritt betragen 12 Euro. 

    Weitere Informationen und verbindliche Anmeldungen zur Veranstaltung bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg,
    Tel.: 05482 68134 und E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

    Um frühzeitige Anmeldung wird gebeten.

    Infos zum Gesamtprogramm und aktueller Flyer „Werkstatt 50plus“ unter www.kirchenkreis-tecklenburg.de.

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    news-233Mon, 28 Jan 2019 13:23:47 +0100 Christian Heinz als Schulseelsorger fortgebildethttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/christian-heinz-als-schulseelsorger-fortgebildet/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5ec504cde79392c453d86fae441b8e00Die Fortbildung wurde in Haus Villigst, vom Pädagogischen Institut der Westfälischen Landeskirche, durchgeführt. Am 19. Januar erhielten die 20 Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer ihre Zertifikate.Von Februar 2018 bis Januar 2019 hat Berufsschulpfarrer Christian Heinz (kaufmännisches Berufskolleg in Ibbenbüren) an einem Qualifizierungskurs Schulseelsorge teilgenommen. Die Fortbildung gliederte sich in 6 Kursmodule und wurde in Haus Villigst, vom Pädagogischen Institut der Westfälischen Landeskirche, durchgeführt. Am 19. Januar erhielten die 20 Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer ihre Zertifikate. Gottesdienst und anschließender Empfang bildeten einen angemessenen Rahmen für einen thematisch vielfältigen Lern- und Erfahrungsweg. Ein Auszug aus den Kursinhalten zeigt die inhaltliche Breite der Qualifizierung: Einführung in das zielorientierte Kurzgespräch, Grundlagen der systemischen Beratung, Organisation von Krisenteams in Schulen, Stresstheorie und Psychotraumatologie, psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter, Prävention gegen die Verletzung sexueller Selbstbestimmung, religiöse / spirituelle Angebote für Schülerinnen und Schüler. Auch die Planung, Durchführung und Dokumentation eines Praxisprojektes war Bestandteil des Qualifizierungskurses.

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    news-225Wed, 16 Jan 2019 08:56:00 +0100Die Fremden aufnehmen...http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-fremden-aufnehmen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=34af4007b2a314d143e8ba23c0fa63b2Fortbildungsreihe und thematischer Austausch für ... Engagierte in der FlüchtlingsarbeitDonnerstag, 24. Januar 2019, 18.30 - 20.45 Uhr,
    Alte Schule, Kanalstraße 11, 49477 Ibbenbüren
    Leben in der ZUE (Zentrale Unterbringungseinheit
    des Landes NRW für Asylsuchende)

    Donnerstag, 14. März 2019, 18.30 - 20.45 Uhr,
    Alte Schule, Kanalstraße 11, 49477 Ibbenbüren
    Partizipationsperspektiven für Menschen
    mit Fluchterfahrung

    Donnerstag, 28. März 2019, 19.00 - 21.15 Uhr,
    Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5,
    49492 Westerkappeln
    „Tschüss sagen ist was anderes“ -
    Lesungsgespräch mit einigen Autoren
    des gleichnamigen Buchprojektes

    Dienstag, 25. Juni 2019, 19.00 - 21.15 Uhr,
    Ev. Stadtkirche, Kirchstraße 5, 49492 Westerkappeln
    „Newcomers“ erzählen ihre Geschichte

    Freitag, 28. Juni 2019, ab 18.00 Uhr
    Ev. Stadtkirche, Kirchstraße 5, 49492 Westerkappeln,
    „Picknick der Kulturen“

     

     

     

     

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    news-232Fri, 28 Dec 2018 08:56:00 +0100Neues Programmheft der Ev. Erwachsenenbildung ist erschienen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/neues-programmheft-der-ev-erwachsenenbildung-ist-erschienen-1/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=383146b52b7a9599b297a92fe6382fe3Das Programmheft 1-2019 der Ev. Erwachsenenbildung liegt jetzt vor. Es informiert über Fortbildungen, Workshops und Seminare.

    Das komplette Programmheft zum Download finden Sie hier:

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    news-227Wed, 19 Dec 2018 14:29:30 +0100Martin Luther King-Musical beim Kirchentag - 2.000 Sängerinnen und Sänger für die Aufführung gesuchthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/martin-luther-king-musical-beim-kirchentag-2000-saengerinnen-und-saenger-fuer-die-auffuehrung-gesucht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=407635b2afdde2cf57d964b72499039cDas Nachfolgeprojekt des vielumjubelten "Pop-Oratoriums Luther" aus dem Reformationsjahr wird wieder einen riesigen Chor in Szene setzen: "Martin Luther King - Ein Traum verändert die Welt" kommt beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund auf die Bühne. Zu erleben ist es am Donnerstag, 20. Juni 2019, in der Westfalenhalle 1 - mit internationalen Musicaldarstellern, Big-Band, Streichorchester sowie einem riesigen Chor als Herzstück der Inszenierung. Für diesen Chor werden von den Veranstaltern aktuell noch bis zu 2000 Sängerinnen und Sänger gesucht. Ralf Rathmann, Vorstand der Stiftung Creative Kirche, die das Stück zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden in Deutschland auf die Bühne bringt, betont: "Mitsingen kann jeder. Die Stücke sind so angelegt, dass auch Laien Spaß bei den Proben und der Aufführung haben."

    Das Werk von Andreas Malessa (Text), Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken (Musik) berichtet über den vor 50 Jahren ermordeten Friedensnobelpreisträger und Baptistenpastor King und seinen Kampf für eine Welt, die die Menschen nicht nach Hautfarbe, sondern nach Charakter beurteilt.

    Die Sängerinnen und Sänger bereiten sich dezentral an ihren jeweiligen Wohnorten vor, proben zwischendurch in großer Runde und singen dann gemeinsam die Aufführung in der großen Westfalenhalle 1 im Rahmen des Kirchentags. "Wir hatten schon die Aufführung der Pop-Oratorien "Luther" und "Die 10 Gebote" in der Westfalenhalle, beide Male ein großartiges Erlebnis“, so Andreas Duderstedt, Pressesprecher der Evangelischen Kirche von Westfalen. "Martin Luther King" zum Kirchentag nach Dortmund zu holen war da nur folgerichtig."

    Besonders attraktiv ist natürlich die Möglichkeit zur doppelten Teilnahme: "Wer sich zum Mitsingen beim Chormusical anmeldet, erhält einen Mitwirkenden-Ausweis, der zum Besuch aller Kirchentagsveranstaltungen während der fünf Tage berechtigt", sagt Carsten Kranz, Vorstand des Kirchentages.

    Weitere Informationen und die Anmeldemöglichkeit gibt es hier: www.king-musical.de/dortmund.

    Der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 19.-23. Juni 2019 in Dortmund statt.

    Weitere Informationen zum Kirchentag unter www.kirchentag.de

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    news-226Wed, 19 Dec 2018 12:12:35 +0100Mit dem „Westfalenpaket“ zum Kirchentaghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/mit-dem-westfalenpaket-zum-kirchentag/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0cb85ba410ddbbd9b4d006cf56b742e6Für Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Schulen gibt es jetzt das „Westfalenpaket“ – ein Schnupperpaket mit 30 Tageskarten inklusive Tickets für den Öffentlichen Nahverkehr für 450 Euro! Damit kostet jede Tageskarte nur 15 Euro (statt 35 Euro Normaltarif). Die Tickets gelten sowohl im Bereich des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) als auch im Bereich des Westfalentickets.Teilnehmende können also aus (fast) ganz NRW bequem mit Bus und Bahn zum Kirchentag nach Dortmund anreisen. Das „Westfalenpaket“ (bzw. mehrere „Westfalenpakete“) kann allerdings ausschließlich durch „offizielle Stellen“ – wie Gemeinden, Kirchenkreise und Schulen – bestellt werden.

    Einfach eine Mail senden an info@kirchentag.de. Der Versand der Tickets erfolgt ab Mai 2019.

     

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    news-217Mon, 17 Dec 2018 14:00:00 +0100"Kirche und Migration" - die Hauptvorlage der Westfälischen Landeskirche - Diskussion erwünschthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kirche-und-migration-die-hauptvorlage-der-westfaelischen-landeskirche-diskussion-erwuenscht/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=075d294df2fa89801121346a83347e99Wenn die Evangelische Kirche von Westfalen ein Thema besonders nach vorne bringen will, dann gelingt dies gut mit einer sogenannten Hauptvorlage. Das Thema "Kirche und Migration" ist der Titel der neuen Hauptvorlage die auf der westfälischen Landessynode im November 2018 vorgestellt wurde. Nicht als gedruckte Broschüre, wie in der Vergangenheit, sondern als Internetseite kommt die Hauptvorlage "Kirche und Migration" zu den Kirchenkreisen und Gemeinden. Nun beginnt ein Beratungsprozess in den Kirchenkreisen und Gemeinden. Die Themen "Biblisch-theologische Vergewisserung, sozialethische Orientierung, praktische Impulse und Konsequenzen für Kirche und Gesellschaft“ werden dabei bearbeitet.

    Nun sind Gruppen, Gemeinden und Beteiligte eingeladen, sich mit der Hauptvorlage "Kirche und Migration" zu beschäftigen, sie zu ergänzen, zu kritisieren und zu beraten. Im Laufe des Jahres 2019 laufen alle Stimmen ein in das Abschlusspapier, das im Herbst 2019 dann die Kommentare und Reaktionen aus allen Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Institutionen der Landeskirche berücksichtigt. Direkt auf der Internetseite besteht die Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen und gleich los zu diskutieren.

    www.kircheundmigration.ekvw.de

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    news-220Mon, 17 Dec 2018 09:47:00 +0100Acrylmalerei für Einsteiger und Fortgeschrittene - Ev. Erwachsenenbildung lädt zu Kunstwerkstatt-Tag einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/acrylmalerei-fuer-einsteiger-und-fortgeschrittene-ev-erwachsenenbildung-laedt-zu-kunstwerkstatt-tag/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=502c71ca416d015b71d4f13cdd968074Am Freitag, 15. Februar 2019, 10 – 17 Uhr, lädt die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg zu einer Kunstwerkstatt zum Thema: Acrylmalerei für Einsteiger und Fortgeschrittene ein.Der Workshop richtet sich an alle, die Spaß an Farbe und Gestaltung haben, ein neues Bild für Zuhause gestalten oder sich einfach ausprobieren möchten. Referentin ist Anja Feldmann, freie Künstlerin im Bereich Malen und Schreiben aus Steinfurt. Anhand von Bildbeispielen sollen am Werkstatttag mit Acrylfarben, Papieren und Strukturpaste spannende abstrakte oder gegenständliche Ergebnisse entstehen. „Gerne können auch Fotos als Vorlagen mitgebracht werden, die unter fachkundiger Anleitung künstlerisch umgesetzt werden“ so die Künstlerin. „Ziel ist es, dass alle am Ende des Kurses ein fertiges Bild mit nach Hause nehmen. Doch im Vordergrund steht natürlich der Spaß“, verspricht Anja Feldmann.

    Veranstaltungsort ist das Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Kirchstraße 5, 49492 Westerkappeln. Die Kosten für den Werkstatt-Tag betragen 20 Euro (inkl. Getränke, zzgl. 8 Euro Materialkosten). Eine detaillierte Liste über weitere mitzubringende Materialien bekommen die Teilnehmenden nach der Anmeldung. Weitere Informationen und verbindliche (frühzeitige) Anmeldungen bei der Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg, Tel. 05482 68133 (vormittags) oder E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de.

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    news-216Mon, 17 Dec 2018 08:15:00 +0100Kinder der Kindertagesstätte „Arche Noah“ gestalten Krippe für den Mettinger Krippenweg 2018 http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/kinder-der-kindertagesstaette-arche-noah-gestalten-krippe-fuer-den-mettinger-krippenweg-2018/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3229282ab29f3114a463197a3fe11772Das Geheimnis der Heiligen Nacht entdecken, welches vor mehr als 2000 Jahren die Welt veränderte und den Frieden brachte, das können Jung und Alt auf dem Mettinger Krippenweg. Im weihnachtlich geschmückten Mettinger Ortskern sind bis zum 6. Januar 2019 an 81 Stationen die unterschiedlichsten Krippenarrangements mit der Heiligen Familie, den Weisen aus dem Morgenland und vielen anderen Gästen an der Krippe zu bestaunen. „In diesem Jahr steht der Krippenweg unter dem Motto: „...auf der Suche nach Frieden“ und knüpft so thematisch an die Jahreslosung, den Katholikentag in Münster und den Kirchentag in Dortmund an“, erzählt Rabea Eßlage, Mitarbeiterin der Mettinger Touristinfo., die den Krippenweg jährlich organisiert. Zum 13. Mal gibt es in diesem Jahr den „Mettinger Krippenweg“. Von Beginn an beteiligten sich die Kinder der Evangelischen Kindertagesstätte „Arche Noah“ an der Gestaltung.

    „Wir haben schon eine Krippe auf einer Leinwand sowie mit Stöcken, als Biegepüppchen, als große Weltkugel und vieles mehr erstellt“, erinnert sich Dagmar Albermann. In diesem Jahr haben sich die Erzieherinnen und Kinder der „Arche Noah“ etwas ganz besonderes einfallen lassen und eine Krippe mit Figuren aus Baumscheiben erstellt.  Aus je zwei oder drei Baumscheiben entstanden Maria, Josef, drei Hirten, ein Engel,  Schafe und der Esel.

    „Wo soll ich die Ohren hin kleben“, fragt der zweijährige Lasse aufgeregt. Wenig später erhält das wattierte Schaf seine Ohren und später auch die Augen. Peter ist ganz begeistert vom Esel mit der weinroten Decke. „Der Esel gehört zu Maria und Josef“, so der Zweijährige. Die Mädchen und Jungen aus dem Schneckenhaus, der Bärenhöhle, dem Mauseloch und dem Spatzennest haben die Geschichte der Heiligen Nacht vorher intensiv im Bilderbuch betrachtet. Dann ging es an die Arbeit.

    „Die Kinder haben sogar die kleinen Mäntel von Maria, Josef und den Hirten selbst genäht“, erzählt die pädagogische Fachkraft Olga Sauer begeistert. Ganz nach dem Prinzip der Partizipation entscheiden die Kinder mit, was die Figuren anziehen oder wie die Tiere aussehen. Lisa kümmert sich um den Engel. Aus Tortenspitze fertigt sie die Flügel. Im letzten Schritt muss das Jesuskind noch fertig gestellt werden. Der zweijährige Sam und Erzieherin Dagmar Albermann wickeln den Holzdübel, der an einer Wattekugel befestigt ist, in eine Mullbinde ein. Schnell noch ein paar Haare oben drauf und fertig ist der Retter der Welt. Voller stolz brachten die Krippenbaukünstler Lasse, Lisa, Leni, Peter und Sam die Krippenfiguren zum Mettinger Bücherwurm. Gemeinsam mit Buchhändlerin Silke Meyer gestalten die Kinder und Erzieher das Fenster für die Krippenwegstation.

    „In Privatgärten, Schaufenstern, oder auf dem Markplatz in Mettingen sind die 81 Stationen des diesjährigen Krippenweges unter dem Motto: „...auf der Suche nach Frieden“zu entdecken“, erzählt Monika Otto vom Team der Touristinfo Mettingen. Die Krippen stammen teilweise aus traditionellem Familienbesitz oder wurden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den Schulen, Kindergärten, den kirchlichen und kommunalen Vereinen und Verbänden oder von Privatpersonen gefertigt.

    Die Krippenwegbesucher sind eingeladen, anhand eines Flyers die unterschiedlichen Stationen zu entdecken. Die Flyer mit dem Wegeplan und dem beliebten Krippenweg-Gewinnspiel liegen in der Mettinger Touristinfo, im „Haus Telsemeyer“ sowie in vielen anderen Mettinger Geschäften aus. Zudem kann der Flyer als Download auf der Internetseite der Touristinfo - www.mettingen-tourismus.de - direkt ausgedruckt werden. Während des Krippenweges sind die Buchstaben zu sammeln, die den Lösungssatz ergeben. Die ausgefüllten Lösungsabschnitte können bis zum 9. Januar 2019 in den Briefkasten der Tourist-Information oder in die Sammelbox im Hotel/Restaurant „Haus Telsemeyer“ eingeworfen werden.

    Text: Claudia Keller

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    news-224Sun, 16 Dec 2018 08:28:00 +0100Turmsanierung der Ev. Johanneskirche in Ibbenbüren-Laggenbeckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/turmsanierung-der-ev-johanneskirche-in-ibbenbueren-laggenbeck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b19344d17a5720c290b310314c3b2990Gebäude müssen gepflegt werden. Das gilt auch für die unter Denkmalschutz stehende evangelische Johanneskirche in Laggenbeck, deren Innenraum zuletzt im Jahr 2000 renoviert wurde. Jedoch nicht komplett, denn während der damaligen Arbeiten stellte sich heraus, dass der Putz an Decke und Wänden ursprünglich bemalt war. Die teilweise Rekonstruktion dieser Originalausmalung bekam dann spontan Priorität – und der eigentlich ebenfalls zur Sanierung vorgesehene Turmraum musste warten, denn das vorgesehene Geld reichte nicht mehr für eine Komplettsanierung.Erst jetzt wird im Turmraum der kleinen Kirche aus dem Jahr 1907 erneut Hand angelegt; Feuchtigkeit, der Austritt von Salpeter und umfangreiche Schimmelbildung machten eine Sanierung unumgänglich. Die ersten Fliesen seien regelrecht von allein abgefallen, erzählt René Schurig von der Firma Krübau, der zuvor schon den Türbereich mit einer Feuchtigkeitssperre versehen hatte, und verweist auf den noch an der Wand befindlichen Rohputz, der eine sandig-krümelige Konsistenz aufweist.

    Damit sich dieses Spiel möglichst nicht wiederholt, sollen auch die Wände zunächst versiegelt werden, damit die neuen Sandsteinfliesen – eine exakte Kopie der alten – nicht gleich wieder zu schimmeln beginnen. So schnell wie möglich sollen die Arbeiten abgeschlossen werden, damit die Weihnachtsgottesdienste nicht durch eine Baustelle beeinträchtigt werden. Im Januar geht  es dann noch einmal weiter mit der  Sanierung: Dann werden die oberen Wandbereiche sowie die Decke des Turmraums ausgebessert und gestrichen.          

    Text: Claudia Ludewig  

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    news-223Wed, 12 Dec 2018 07:41:51 +0100"Pray and eat" für Frühaufsteherhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pray-and-eat-fuer-fruehaufsteher/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=34573e0df8d78fa2ee9e4111033e7f13Früh aufstehen, an einer Andacht in der Kirche teilnehmen, gemeinsam frühstücken, und dann zur Schule gehen. Das ist das Rezept des ökumenischen Angebots „Pray and eat“ in der Adventszeit. Beteiligt sind die Konfirmanden und Messdiener beider Kirchengemeinden in Lengerich und die Religionskurse der Schulen. Zweimal trafen sich die Jugendlichen in der St. Margareta-Pfarrkirche, nun finden die beiden folgenden Morgenandachten in der Ev. Stadtkirche statt. Den jungen Leuten gefällt, trotz der ungewöhnlichen Zeit, die morgendliche Atmosphäre in den Kirchen. Zum letzten „Pray and eat“ dieses Jahres wird am Dienstag, den 18. Dezember, um 7.20 Uhr in die Stadtkirche eingeladen.

     

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    news-222Mon, 10 Dec 2018 14:23:20 +0100Dr. Rudolf Holtkamp gestorbenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/dr-rudolf-holtkamp-gestorben/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=eca581fab90e65c1e0b066103aefedebAm 8. Dezember verstarb Dr. Rudolf Holtkamp im Alter von 69 Jahren. Sein Tod hat viele überrascht und erschüttert. Rudolf Holtkamp war in vielen verschiedenen Bereichen des Kirchenkreises Tecklenburg aktiv. Er war Mitglied des Ausschusses für gesellschaftliche Verantwortung, des MÖWe- Ausschusses (für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung), des Runden Tisches Asyl und Integration sowie des Namibia-Partnerschaftskomitees zur Gestaltung unserer Kirchenkreispartnerschaft mit Otjiwarongo. Kirchenkreisübergreifend wirkte er auch im Regionalen Arbeitskreis der MÖWe mit.

    Auch für den Klimaschutz war Rudolf Holtkamp stark engagiert. Im Herbst 2015 organisierte er maßgeblich die Etappe, die auf dem Ökumenischen Pilgerweg zur Weltklimakonferenz in Paris durch den Kirchenkreis Tecklenburg führte.

    In Lienen war er der Organisator und Leiter der traditionsreichen Lienener Sozialseminare, in denen er mit interessanten Themen die gesellschaftspolitische Dimension des christlichen Glaubens auslotete. In der Lienener Kirchengemeinde war er früher auch als Presbyter tätig.

    Für Rudolf Holtkamp verband sich Christsein immer mit der Verantwortung für weltweite Zusammenhänge. Diesen weiten Horizont des Glaubens brachte er engagiert in seine ehrenamtliche Arbeit ein. Mit seiner sachkundigen und vermittelnden Art werden ihn viele in Zukunft vermissen.

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    news-221Mon, 10 Dec 2018 12:21:00 +0100Isolierung von Flüchtlingen verschärft Fremdenfeindlichkeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/isolierung-von-fluechtlingen-verschaerft-fremdenfeindlichkeit/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=bdc573be2c44320a6865b22bfb52917fNRW/Schwerte. Kirchenrat Dr. Jan-Dirk Döhling von der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hat deutliche Kritik am Umgang des Landes NRW mit Flüchtlingen geübt: „Eine Isolierung von Schutzsuchenden und Asylbewerbern von der Zivilgesellschaft schadet nicht nur den Menschen, sondern verschärft auch die Tendenz zur Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft“, sagte er auf dem Asylpolitischen Forum, einer Fachtagung der EKvW, am Wochenende (7.- 9. Dezember) in Schwerte-Villigst. Die Zentralen Unterbringungseinrichungen (ZUE) des Landes dürften nicht zu „Ausreise- und Rückführungszentren“ umorganisiert werden.Wo Menschen ohne Perspektive ausharren und ihre soziale und berufliche Entwicklung nicht mitgestalten können, machten sich Verzweiflung, Langeweile, Unsicherheit, Wut und Gewalt breit. „Wo Menschen von der Gesellschaft abgegrenzt und daran gehindert werden, sich als Teil derselben zu erleben, bleiben sie dieser Gesellschaft fremd und die Gesellschaft ihnen“, sagte Döhling. Stattdessen sollten Schutzsuchende so früh wie möglich dezentral in den Kommunen untergebracht werden. Von Anfang an solle die Integration beginnen. Nach dem sogenannten Asylstufenplan des Landes NRW können alle Geflüchteten bis zu sechs Monaten in einer ZUE festgehalten werden; Asylbewerber, deren Antrag im Schnellverfahren des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) abgelehnt wurde, sogar bis zu zwei Jahre. Döhling: „Auch abgelehnte Asylbewerber sind keine Kriminellen.“ Durch die enge Verknüpfung der Landes-unterkünfte mit Ausreise, Rückkehr und Abschiebung sei das individuelle Recht auf Asyl gefährdet. Döhling forderte eine Grundentscheidung in der Flüchtlingspolitik, alles für optimale Rahmenbedingungen zur Integration zu tun. Das sei „eine riesig gesellschaftliche Aufgabe, die alle zivilgesellschaftliche, politische und administrative Energie braucht“. Die evangelische Kirche sei jederzeit bereit, hier Verantwortung zu übernehmen.


    Staatssekretär Andreas Bothe vom NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration verteidigte das Ziel des Landes, den Kommunen nur noch anerkannte Flüchtlinge zuzuweisen, um sie zu entlasten. Die Asylverfahren müssten kürzer werden. „Das Land NRW hat großes Interesse an einer zuverlässigen und fachlich optimalen Betreuung der Geflüchteten“, sagte Bothe. Sie bräuchten Beratung, also qualifizierte Informationen über Verfahren und Rechte. Diese Beratung erfolge in NRW jedoch nicht durch das Bamf, wie es das Konzept der sogenannten Ankerzentren des Bundesinnenministeriums vorsieht: „Man kann nicht gleichzeitig Berater und Entscheider sein.“ Regelmäßig werde überprüft, ob die Standards eingehalten werden. Der Staatssekretär verwies u.a. auf Sportaktivitäten und Deutsch-Grundkurse in den Unterkünften und räumte zugleich ein: „Das ist alles noch nicht optimal.“ Bothe betonte aber auch, dass Personen, die sich nicht integrieren wollen, „zügig zurückgeführt werden“. Das würde die Rechtsstellung derjenigen stärken, die auch ohne Bleiberecht Integrationsleistungen erbracht haben. „Unser Ziel ist, gut integrierten Ausländern eine Bleibeperspektive zu eröffnen.“

    Abschließend riefen die Teilnehmenden des Forums in einer gemeinsamen Erklärung dazu auf, das Grundrecht auf Asyl zu stärken und „die Abschottungs-politik aufzugeben“. Sie forderten ein europäisches Asylsystem mit gleich hohen Standards in allen Mitgliedsstaaten der EU. Die Erstaufnahme in den Landesunterkünften solle sechs Wochen Aufenthaltsdauer nicht überschreiten. Weitere Forderungen sind u.a. der uneingeschränkte Familiennachzug, keine Abschiebungen in Länder wie Afghanistan, wo Gefahr für Leib und Leben droht, oder der Ausbau der staatlichen Seenotrettung.

    Zum Asylpolitischen Forum kamen 150 Haupt- und Ehrenamtliche, die in der Flüchtlingshilfe aktiv sind. Das Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen lädt dazu gemeinsam mit dem Flüchtlingsrat NRW, PROASYL, Amnesty International, der Diakonie Rheinland-
    Westfalen-Lippe und der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche ein.

    Text: Pressestelle der EKvW

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    news-219Mon, 10 Dec 2018 09:29:17 +0100Lieder von Krieg und Frieden, Liebe und Leidenschaft: „Paddys Green Shamrock Shore“ setzt besonderen Akzent im Adventhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/lieder-von-krieg-und-frieden-liebe-und-leidenschaft-paddys-green-shamrock-shore-setzt-besonderen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=298b271322c7339ff01c11747e867200Dass die Irish-Folk-Band „Paddys Green Shamrock Shore“ Garant für einen stimmungsvollen Abend ist, hat sie in den vergangenen Jahren mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Am Freitagabend war die Band mit Karl-Heinz Rolf an Gitarre, Cajón und Tin Whistle), Johannes Mennebröcker (Gitarre und keltische Mandoline), Wolfgang Mühlbauer (Gitarre und Banjo), Wolfgang Müller (Violine), Ewald Igelmann (Concertina) und Maire Morris (Gesang) zum fünften Mal zu Gast in der Handarper Kirche und präsentierten nicht nur Weisen und Texte, die von Krieg und Frieden, von Armut und Freiheit, von Liebe und Leidenschaft erzählten, sondern auch weihnachtliche Lieder.80 Frauen und Männer waren gekommen, um die bestens aufgelegten Musiker, Sängerin Maire Morris und deren Kollegin Rita Münstermann vom Duo Tonkost, die nach der Pause die Band verstärkte, zu hören. Dabei ließen sie es trotz vorweihnachtlicher Kulisse, stimmungsvoller Beleuchtung und Vorfreude auf der Fest der Liebe, der Lichter und des Friedens nicht bei Besinnlichkeit bewenden, sondern stimmten auch nachdenklich und traurig. So erinnerten sie mit dem Titel „The Green Fields of France“ an die Millionen junger Männer, die im Ersten Weltkrieg Kraft, Jugend und Leben gaben, die für immer 19 Jahre blieben und denen wie dem Soldaten Willy McBride mit einem der vielen Kreuze auf weitläufigen Soldatenfriedhöfen gedacht werde.

    Auch von Liebe und Leidenschaft sprachen die Musiker und die Sängerin viel und luden ihr Publikum bei einigen Ohrwürmern wie „Where have all the Flowers gone“, „Molly Malone“, laut Moderator Mühlbauer „die meist besungene Frau Irlands“, und „What Child is this“ zum Mitsingen ein.

    Weihnachtlich wurde es erst ganz zum Schluss, als Maire Morris durch Rita Münstermann, Sängerin des Duos Tonkost, Verstärkung bekam. Gemeinsam stimmten die beiden Frauen mit der instrumentalen Begleitung durch die Musiker Christmas Carols an. Nicht nur Titel in lateinischer, englischer und deutscher Sprache präsentierten sie, Maire Morris bezauberte auch mit Liedern, die sie in ihrer gälischen Muttersprache sang.

    Dass die Frauen und Männer in den Kirchenbänken sowie Peter Schwarz, Vorsitzender des Vereins Bürgertreff „Netzwerk mit Herz“, und Pastor Olaf Maeder als Gastgeber die Band erst nach zwei stimmungsvollen Stunden und nach Zugaben gehen ließen, versteht sich von selbst.

    Text: Dietlind Ellerich

     

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    news-218Fri, 07 Dec 2018 10:43:54 +0100„Die Welt neu denken“ - Führung durch die Ausstellung „Bauhaus-Dialoge - Stühle aus der Löffler Collection“ http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-welt-neu-denken-fuehrung-durch-die-ausstellung-bauhaus-dialoge-stuehle-aus-der-loeffler-coll/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=5c745d9197114bae042f2078e557f53b“Es geht mit jedem Jahr besser und besser. Am Ende sitzt man auf einer elastischen Luftsäule”, war 1926 in der Zeitschrift „Bauhaus“ zu lesen. Grund war die rasante Entwicklung moderner Stuhlformen, welche in den Bauhaus-Werkstätten zunehmend aus federndem Stahlrohr gefertigt wurden und weltweit Aufsehen erregten. Die 1919 in Weimar gegründete Kunstschule BAUHAUS gilt als «Talentschmiede der Moderne» und prägt bis heute Kunst und Kunstgewerbe, Architektur und Design in aller Welt. Im Jahr 2019 feiert Deutschland unter dem Motto «Die Welt neu denken» 100 Jahre Bauhaus. Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg lädt am Donnerstag, 17. Januar 2019, zu einer ersten Einführung in die Ideenwelt und weitreichende geschichtliche Entwicklung des Bauhauses“ (1919 - 1933) ein. „Dabei bieten die Ausstellungsobjekte und “Inkunabeln bauhäuslicher Stuhlbaukunst” der aktuellen Sonderausstellung des Heinrich-Neuy-Museums in Borghorst einen exemplarischen Einblick. Sie eröffnen den Bauhaus-Dialog und den Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden gleichermaßen“, verspricht Adelheid Zühlsdorf-Maeder, Pfarrerin und Organisatorin in der Ev. Erwachsenenbildung.

    Treffpunkt ist um 10.30 Uhr im HeinrichNeuyBauhausMuseum, Kirchplatz 5, 48565 Steinfurt-Borghorst. Durch die Ausstellung wird Hedwig Seegers führen. Sie ist die Tochter Heinrich Neuys (1911- 2003, Kandinsky-Schüler und Begründer des Museums in Borghorst) und Treuhänderin der Heinrich-Neuy-Stiftung. Im Anschluss an den 90-minütigen Rundgang durch das Museum sind alle Teilnehmenden zum weiteren Erfahrungsaustausch im benachbarten “Kater-Café” bei einer Tasse Kaffee eingeladen. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, Telefon: 05482 68133 (vormittags) oder E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de. Die Kosten für Eintritt und Führung betragen 7 Euro.

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    news-212Thu, 06 Dec 2018 09:00:39 +0100Jetzt zum 22.Westerkappelner Gospelworkshop anmelden!http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jetzt-zum-22westerkappelner-gospelworkshop-anmelden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b1fc763e643ef61a31b25fc037e0f3d8Er hat inzwischen eine lange Tradition: der Westerkappelner Gospelworkshop, den Kantor Martin Ufermann zusammen mit dem Jungen Chor inzwischen zum 22. Mal wieder am letzten Februar-Wochenende veranstaltet. 2019 wird erstmals Chris Lass aus Bremen, Komponist, Arrangeur, charismatischer Chorleiter und Pianist, den Workshop leiten. Er bringt nicht nur eine Reihe eigener Lieder, sondern auch noch seine Band zum Workshop mit. So stehen auf dem abwechslungsreichen Probenplan traditionelle und moderne Gospel- sowie Lobpreislieder mit eingängigen Melodien und groovigen Rhythmen.

    Von Freitagabend, 22. Februar 2019, um 19.00 Uhr, bis zum Abschlusskonzert am Sonntagnachmittag, 24. Februar, um 17.00 Uhr werden dann das Dietrich-Bonhoeffer-Haus und die Stadtkirche von mitreißenden Chorklängen erfüllt sein.

    Notenkenntnisse sind für die Teilnahme nicht erforderlich. Der Teilnehmerbeitrag beträgt incl. Verpflegung und Notenmaterial 50 € (Schüler: 35 €). Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Anmeldeformulare liegen in den ev. Gemeindehäusern aus. Online ist eine Anmeldung möglich über www.junger-chor-wk.de

    Weitere Informationen zu Chris Lass unter: www.gospelcoach.de

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    news-208Wed, 05 Dec 2018 11:13:22 +0100Schweigen für den Frieden heißt, nicht tatenlos zu seinhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schweigen-fuer-den-frieden-heisst-nicht-tatenlos-zu-sein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=41b66d776ed99423b3200370e1904696Sie sind da. Praktisch jeden Montag des Jahres, still, unaufdringlich, eindringlich: Seit dem 1. September 2014 trifft sich, immer um 17.30 Uhr auf dem Oberen Markt in Ibbenbüren, eine Gruppe von Männern und Frauen, bunt gemischt in ihrer Herkunft und ihrem Glauben. Mit der Aktion „Schweigen für den Frieden“ wollen sie ein Zeichen setzen, wollen aufmerksam machen auf die zahlreichen Krisenherde dieser Welt. „Jeder Mensch ist wichtig und hat gleiche Rechte und Pflichten“, meint Reinhard Paul, evangelischer Pfarrer im Ruhestand. Er ist einer von zumeist 20 bis 30 Teilnehmern der Aktion, die auf diese Weise ihr Mitgefühl für Flüchtlinge zeigen und ein Zeichen setzen wollen gegen Hass, Gewalt, Terror und Krieg. „Schweigen für den Frieden heißt nicht, tatenlos zu sein“, erklärt Paul. So gebe die Aktion selbst, mit einem Licht in der Mitte als Konzentrationspunkt, Raum für Gedanken und Meditation oder ein Gebet. Darüber hinaus sind viele der Männer und Frauen in der Flüchtlingshilfe aktiv. Mittlerweile kommen auch einige Flüchtlinge, um an der Aktion teilzunehmen.

    Anlass für das erste Treffen seien damals die Ukraine-Krise und der aufkeimende IS gewesen, erzählt Josef Bendfeld, der Initiator der Aktion. 2014 entstand auch das erste Plakat „Schweigen für den Frieden“, das mittlerweile um mehrere Plakate wie „Brücken bauen statt Mauern“ und „Mitgefühl für Menschen auf der Flucht“ ergänzt wurde.

    250 Menschen brachte das erste Treffen damals auf die Beine – zu viele, um es, wie eigentlich geplant, bei einer einmaligen Aktion zu belassen. „Uns war wichtig, in die Öffentlichkeit zu gehen‘“,  betont Josef Bendfeld. Man könne zwar nicht auf großer politischer Ebene agieren, aber man könne „zusammenstehen“, „einstehen für den Frieden“ und ein Bewusstsein schaffen für die Krisenherde, auch mittels verschiedener „Länderplakate“, die zwischenzeitlich entstanden.

    „Miteinander schweigen verbindet über Grenzen von Kulturen, Ethnien, Religionen und Weltanschauung hinweg“, hat Josef Bendfeld festgestellt. Wer selbst einmal teilnehmen möchte, hat dazu an (fast) jedem Montag im Jahr die Gelegenheit: Einfach um 17.30 Uhr auf den Oberen Markt kommen, sich dazustellen und das Geschehen auf sich wirken lassen – 20 Minuten lang. Dann folgt der Abschluss mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden!“

    Einmal im Monat findet im Anschluss an das Schweige-Treffen auch noch eine Gesprächsrunde im evangelischen Gemeindehaus „Blick.punkt“ statt – bitte die Tagespresse beachten!        

    Text: Claudia Ludewig

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    news-207Mon, 03 Dec 2018 10:48:06 +0100Stimmungsvolles Konzert zum 1. Advent: Singschule Ibbenbüren begeistert die Zuhörerhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/stimmungsvolles-konzert-zum-1-advent-singschule-ibbenbueren-begeistert-die-zuhoerer/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=6d56952fa6347ccd14a3c30468bb2d0aIBBENBÜREN – Mittlerweile gehört das alljährliche Adventskonzert der evangelischen Singschule Ibbenbüren ebenso zum Jahreskalender wie das tägliche Öffnen der Kläppchen in der Innenstadt oder die Eisbahn. Zwar lockt gerade im Advent eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Konzerte in Kirchen und andere Veranstaltungsorte, doch wenn der eigene Nachwuchs singt, ist das stets eine Besonderheit. Immer am Samstag vor dem ersten Advent sind daher alle Musikfreunde in die Christuskirche eingeladen. Dort präsentieren sich kleine und größere Sängerinnen und Sänger sowie Gitarrenspieler mit einem vielfältigen Programm. Bedauerlicherweise ist die Zahl der jüngeren Sängerinnen und Sänger in den Spatzen- und Kinderchören aus dem Johannes- und Christusbezirk derzeit rückläufig, doch fanden deren Leiter – KMD Christian Schauerte und Olga Neugum – eine gute Lösung, um die fehlende Menge an Sängern und das damit verbundene geringere Klangvolumen auszugleichen: Erstmals kamen beim Konzert auch Percussions-Instrumente zum Einsatz, die den Stücken einen neuen, durchaus überzeugenden Klang verliehen. Auch die Gitarrengruppen von Sabine Weymann betätigten sich während des Konzertes so manches Mal als stimmungsvolle Begleitung.

    Die vereinten Jugendchöre - „Wolke 7“ aus Laggenbeck (Olga Neugum) und „Heaven 11“ aus dem Christusbezirk (Christian Schauerte) – sowie die älteren Sängerinnen aus dem ebenfalls von Olga Neugum geleiteten „Kinderchor Hörstel“ überzeugten an diesem Nachmittag, schon allein durch ihre große Anzahl: Mehr als 30 Sängerinnen und Sänger ließen unter Anderem Bryan Adams‘ „Something about christmas time“ in einer Chorversion oder auch „When he comes“ erklingen und begleiteten die jüngeren Sänger beim Kanon „Gloria in excelsis deo“ oder einem lautstarken „Jingle Bells“. Instrumentale Unterstützung bekamen die Chöre in diesem Jahr erneut vom Posaunenchor Laggenbeck, der diesmal – neben einigen solistischen Stücken wie „Tochter Zion“ und „Komm, sag es allen weiter“.

    Zwar stand an diesem Nachmittag die Musik im Vordergrund, doch nutzte Pfarrer Reinhard Lohmeyer die Gelegenheit, sich im Rahmen des Konzertes bei einem verdienten Mitarbeiter zu bedanken:  „Wir feiern heute ein Jubiläum“, verriet er, und wandte sich dann an KMD Christian Schauerte. 19 Jahre sei dieser jetzt als Kantor in Ibbenbüren tätig, außerdem habe er sechs Jahre lang in Heidelberg die Orgel gespielt. Das mache 25 Jahre, rechnete Reinhard Lohmeyer, und überreichte dem Jubilar ein Kästchen: „Du bist ein Engel“, befand Lohmeyer, und so zog Christian Schauerte schon bald einen flügelspielenden Engel hervor. Von den Chören gab es dazu noch ein Ständchen („Tragt zu dem Christian ein Licht“) und eine große, verzierte Kerze. Der Jubilar verriet: „Man kann ja nur erfolgreich sein, wenn man so viele Leute hat, die für einen arbeiten.“

    Applaus gab es am Ende aber für alle: Die vielen Eltern, Großeltern, Geschwister, Onkel und Tanten zeigten sich wieder einmal begeistert vom stimmungsvollen und von allen Gruppen gleichermaßen getragenen Programm und spendeten reichlich Beifall.        

    Text und Foto: Claudia Ludewig

     

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    news-206Mon, 03 Dec 2018 10:09:01 +0100Sehnsucht nach einer kleinen Auszeit – "Lebendiger Adventskalender" in Laggenbeckhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/sehnsucht-nach-einer-kleinen-auszeit-lebendiger-adventskalender-in-laggenbeck/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=77b7b7496c97ff3919e614eedb694e23Hektik statt Besinnlichkeit, Kommerz statt Freude an den kleinen, kostenfreien Dingen des Alltags: Die Adventszeit ist für viele Menschen heute häufig mit viel Stress verbunden. Doch die Sehnsucht nach einer kleinen Auszeit im täglichen Spagat von Weihnachtseinkäufen, Weihnachtsfeiern, beruflichen Anforderungen, die vielen Menschen zum Jahresende noch mal einen kleinen Endspurt abverlangen, ist groß. Das zeigt auch das von Jahr zu Jahr wachsende Interesse, das der „Lebendigen Adventskalender“ in Laggenbeck erfährt. In diesem Jahr geht die Aktion, bei der sich Familien, Kindergärten und verschiedene Gruppierungen gleichermaßen mit kleinen Geschichten, Musik und mehr einbringen, bereits in die 13. Runde. Zumeist am späten Nachmittag öffnet sich irgendwo im Ortsteil ein „Kläppchen“: Ein liebevoll dekoriertes Fenster mit der entsprechenden Tageszahl darauf zeigt an, dass hier heute Groß und Klein eingeladen sind, einer kleinen Auszeit beizuwohnen – ganz individuell gestaltet und mal von mehr, mal von weniger Menschen besucht.

    Immer mit dabei: Das „Spendenschweinchen“, mit dem schon so manche Aktion in Laggenbeck unterstützt wurde. In diesem  Jahr ist der Erlös für das Altenheim „Haus Magdalena“ bestimmt, das mit dem Geld ein paar kleinere Unternehmungen außerhalb der Regelbetreuung finanzieren wird. Auch die Senioren der Einrichtung gestalten und öffnen übrigens schon seit vielen Jahren ein Kläppchen  beim „Lebendigen Adventskalender“. Ebenso schon lange dabei sind die meisten der Laggenbecker Kindergärten und die evangelische Singschule (Abteilung Laggenbeck), die es trotz jährlicher Teilnahme schaffen, ihre Beiträge immer wieder neu zu gestalten.

    Doch neben den „Wiederholungstätern“ - manche von ihnen sind schon seit dem ersten Mal dabei – gibt es auch immer wieder neue Gastgeber für die 24 Aktionstage. Allzu lange dürfen Interessenten mittlerweile nicht mehr warten, denn:  Der Großteil der Termine ist immer schon vor den Sommerferien vergeben; letzte Lücken im Kalender füllen sich dann im August.

    Den Abschluss der Aktion machen dann – wie in jedem Jahr – die Gottesdienste in den beiden örtlichen Kirchen: Um 15.00 und 16.30 Uhr in der evangelischen Johanneskirche, um 15.30 und 17.00 Uhr in der katholischen St. Maria-Magdalenakirche.Text

    Text: Claudia Ludewig

     

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    news-205Mon, 03 Dec 2018 09:35:23 +0100Pfarrbild im Umbruch - Theologische Kompetenz durch lebenslange Weiterbildung ergänzenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/pfarrbild-im-umbruch-theologische-kompetenz-durch-lebenslange-weiterbildung-ergaenzen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c2e95aff2a68db9d4016054cfc1b10ce"Pfarrbild im Umbruch: Was kann die Gemeinde des 21. Jahrhunderts von ihren Pfarrerinnen und Pfarrern erwarten" war das Thema des Jakobi-Treffs "Kirche und Welt" im November. Als Referent konnte Karl Wilms Prof. em. Dr. Michael Beintker, u.a. langjähriger Vorsitzender der Kommission für die Reform der Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern in der EKD, begrüßen. Zu Beginn erläuterte Beintker die wichtigsten Probleme, die sich für die Evangelischen Kirchen in Westeuropa seit der Jahrtausendwende zugespitzt haben: Die Änderung der religiösen Großwetterlage, den Traditionsabbruch und den Verlust bewährter Formen der Glaubenspraxis, den Rückzug und den überproportionalen Verlust von Mitgliedern, den Ansehensverfall der Volkskirchen und die Einbuße an finanziellen Mitteln und Möglichkeiten.

    "Religion verliert in Europa von Generation zu Generation an Ansehen, im Osten Deutschlands, aber auch in Tschechien und den Niederlanden ist man dieser Entwicklung um eine Generation voraus" so Beintker. Erfreulicherweise gebe es auch bei uns Gemeinden, in denen man die junge und die mittlere Generation antrifft. "Aber sehr häufig - ich möchte sagen: zu häufig - haben wir es mit Gemeinden zu tun, deren 20- bis 50-Jährige einfach "abtauchen" und deren Konfirmanden nicht kon-, sondern "exfirmiert" werden. Die Niederländer, die bei der Beschreibung von kritikwürdigen Zuständen weniger zimperlich sind als wir, sprechen von "Weißkopfkirchen" und "Weißkopfgemeinden""

    Für Konzepte des Umdenkens und Maßnahmen für Reformen gebe es daher reichlich Anlass und die Lösung der Probleme sei nicht ausschließlich von einer Personengruppe in der Kirche, den Pfarrerinnen und Pfarrern zu erwarten. Dies gelinge nur, wenn sich diejenigen zusammenschließen, die in Kirche und Gemeinde Verantwortung tragen und/oder Verantwortung übernehmen wollten. Die Ausbildung zum Pfarrer sei ähnlich aufwendig wie die zu Medizinern oder Juristen und dauere mit dem Vorbereitungsdienst acht bis zehn Jahre. Die wesentlichen Mindestanforderungen an Absolventen seien ein hohes Maß an theologischer Kompetenz, um theologisch zuverlässig gegenüber den Fragen der heutigen Menschen auskunftsfähig zu sein und auch den Dialog mit Andersgläubigen zu führen. Neben der Sozialisation in dem Glauben, den sie an andere Menschen weitergeben, werden Pfarrerinnen und Pfarrer mit Menschen arbeiten: Kommunikationsfähigkeit, Geduld und Einfühlungsvermögen bildeten daher entscheidende Voraussetzungen für ihren Erfolg.

    "Pastorale Handlungskompetenz beinhaltet die Bereitschaft und Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen wie mit nichttheologischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Fähigkeit zur verantwortlichen Leitung“ so Michael Beintker. Diese Fähigkeiten erweisen sich in konkreten Handlungsvollzügen. Zu lernen ist, den eigenen Auftrag im jeweiligen Handlungszusammenhang angemessen wahrzunehmen und dabei die Auffassungen, Bedürfnisse und Fragen anderer zu achten und zu berücksichtigen. Dazu gehört auch die Offenheit, Fähigkeiten anderer anzuerkennen und konstruktiv mit Rückmeldungen auf das eigene Handeln umzugehen. Im Umgang mit Mitarbeitenden gilt es, einen Arbeitsstil zu entwickeln, der dem presbyterial-synodalen Aufbau der evangelischen Kirche entspricht" betonte er.

    Zudem werde der Pfarrberuf heute unter den Kommunikationsbedingungen hochkomplexer Großöffentlichkeiten ausgeübt. Dazu gehöre auch der versierte Umgang mit den Medien und den Verantwortungsträgern aus Politik und Wirtschaft. Neben der Ausbildung sei lebenslanges Lernen als Fortbildung bis zur Pensionierung dazu wichtig. Ziel sei es, dass Pfarrerinnen und Pfarrer in Verbindung mit einer intensiven Praxisreflexion ihre Stärken entwickeln und ihre Schwächen und Gefährdungen wahrnehmen und bearbeiten können, ihre pastorale Identität gestärkt und die fortdauernde Dialektik von Wissen und Können befördert werde.

    Abgeleitet aus dem Auftrag der Kirche leiturgia (Gottesdienst), martyria (Zeugnis), diakonia (Dienst) und koinonia (Gemeinschaft) führte Beintker die Schwerpunkte des pfarramtlichem Handelns auf: Erstens die Ebene des Gottesdienstes: Für die liebevolle und aufmerksame Gestaltung der Gottesdienste mit einer sorgfältig vorbereiteten Predigt, einer ansprechend durchkomponierten Liturgie und gehaltvoller Kirchenmusik könne man gar nicht genug Phantasie und Kreativität aufbringen. Die Leitfrage sollte lauten: "Wie können unsere Gottesdienste so gestaltet werden, dass die Menschen sich angesprochen wissen und gerne zu uns kommen?"

    Zweitens stellten sich angesichts des beobachteten Traditionsbruchs und dem damit verknüpften Erfordernis einer religiösen Alphabetisierung ganz elementare, unsensationelle Aufgaben: Die Menschen einer christlichen Gemeinde haben ein Recht darauf, zu lernen und zu üben, wie sie in ihrem Alltag mit der Bibel leben können wie sie beten können, wie sie aus der Erfahrung mit dem Gebet eine eigene, mündige Spiritualität entwickeln können, wie sie dieses alles in der Verbundenheit mit den Menschen in ihrer Gemeinde auch gemeinsam tun können. Drittens sei es zwar selbstverständlich, dass sich die Kirche in sozialer Hinsicht engagiere und das Diakonische Werk gehöre schließlich zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Schaue man genauer hin, so falle auf, dass das diakonische Handeln in den Gemeinden ausbau- und entwicklungsfähig sei. Und viertens erkenne man eine lebendige Gemeinde daran, dass es in ihr so kommunikativ und gesellig zugeht, dass die Menschen das Inspirierende und Befreiende einer Gemeinschaft spüren. Kluge Pfarrerinnen und Pfarrer förderten das mit ihrem Dienst nach Kräften.

     Nach einer manchmal auch kontroversen Diskussion zur Ausbildung und zum vielseitigen Tätigkeitsfeld von Pfarrerinnen und Pfarrern bedankten sich die zahlreichen Zuhörer mit herzlichem Applaus. Im nächsten Jakobi-Treff "Kirche und Welt" am Mittwoch, den 23. Januar 2019, wird es um medizinische und ethische Fragen zur Organspende gehen.

    Weitere Informationen: www.jakobi-rheine.de

     

    Text: Dr. Karl Wilms

     

     

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    news-191Fri, 30 Nov 2018 12:00:00 +0100Oratorium „Die Geburt Christi“ wird am 2. Advent in der Stadtkirche Lengerich aufgeführthttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/oratorium-die-geburt-christi-wird-am-2-advent-in-der-stadtkirche-lengerich-aufgefuehrt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d73859b2f6fc7c2b1c1b092b092b1040Am 2. Advent (9. Dezember) ist in der Lengericher Stadtkirche Gelegenheit, ein nicht häufig aufgeführtes Oratorium zu hören: „Die Geburt Christi“ von Heinrich von Herzogenberg. Dieses 1894 entstandene äußerst klangschöne Weihnachtsoratorium in der Tradition von Bach und Brahms des zu Unrecht etwas in Vergessenheit geratenen Komponisten war seinerzeit ein großer Erfolg. Eine Besonderheit des Werks ist, dass die Zuhörer in die Aufführung miteinbezogen werden und bei den Chorälen mitsingen können. Gleich sechs Solisten hat der Komponist vorgesehen (Sopran: Charlotte Jarosch von Schweder, Alt: Katarina Andersson, Tenor: Goetz Phillip Körner, David Ernstig, Bariton: Nils Miegel und Bass: Nicolas Kröger). Es musizieren die Ev. Kantorei Lengerich und das Kourion-Orchester Münster unter der Leitung von Christoph Henzelmann.

    Der Vorverkauf findet über die Tourist Information Lengerich statt, Tel. 05481-339110(17,-/ erm. 8,- €). An der Konzertkasse kosten die Eintrittskarten jeweils zwei Euro mehr; das Konzert beginnt am 9. Dezember um 17.00 Uhr.

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    news-204Fri, 30 Nov 2018 11:48:28 +0100Atmosphärisch dicht: Ganz Dortmund wird Kirchentag - 2.000 Veranstaltungen konzentriert im Stadtgebiet http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/atmosphaerisch-dicht-ganz-dortmund-wird-kirchentag-2000-veranstaltungen-konzentriert-im-stadtgebi/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a0da4ec4df9e2d421d53680a31dfe24bDrei zentrale Veranstaltungsgebiete wird der Kirchentag im kommenden Jahr in Dortmund haben: das Stadtzentrum, die Nordstadt mit den beiden großen Zielgruppenzentren für Kinder und Jugendliche und die Westfalenhallen als Messegelände. "Es wird ein atmosphärischer, dichter Kirchentag mit kurzen Wegen zwischen den Veranstaltungsorten werden", sagt Carsten Kranz, Vorstand des Organisationsteams der Großveranstaltung, die vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund zu Gast sein wird.Den Auftakt des Kirchentages mit seinen 2.000 Veranstaltungen an den fünf Tagen machen drei Eröffnungsgottesdienste: auf dem Hansa- und auf dem Friedensplatz, sowie als Besonderheit nahe des Ostentors.

    Abend der Begegnung

    Im Anschluss an die Eröffnungsgottesdienste gibt es im Stadtzentrum zwischen Kampstraße, Friedensplatz und Hansastraße sowie Ostwall den "Abend der Begegnung": das Willkommensfest der Stadt Dortmund und der Evangelischen Kirche von Westfalen. Auf zehn Bühnen werden zahlreiche Konzerte geboten und an hunderten Ständen kulinarische Köstlichkeiten aus Westfalen geboten. Durchschnittlich kommen 200.000 Menschen zu diesem Fest.

    An den folgenden drei Tagen von Donnerstag 20. bis Samstag 22. Juni wird es allein in 40 Kirchen und Gemeindehäusern Veranstaltungen geben. Die zentrale Kirche St. Reinoldi wird zur Wunderkirche. Jeder Besucher wird zu jeder Tageszeit hier eine kleine Überraschung erleben. Aber auch die bekannten Dortmunder Veranstaltungsorte öffnen Ihre Türen für den Kirchentag: das Theater Dortmund mit Opernhaus und Schauspielhaus, das Konzerthaus, die DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dorstfeld, das Freizeitzentrum West (FZW) oder das Depot. Zur Erweiterung der Hallenflächen der Westfalenhallen nutzt der Kirchentag das direkt angrenzende Eissportzentrum Westfalen, für Veranstaltungen zum Thema Sport, sowie Großzelte, die auf den angrenzenden Parkplatzflächen Platz finden.

    Schlussgottesdienst an zwei Orten

    Der Schlussgottesdienst wird an zwei Orten gefeiert. Für die rund 100.000 erwarteten Gottesdienstbesucher wird neben dem Signal Iduna Park die Seebühne im Westfalenpark Ort für den Abschluss des Kirchentages sein.

    An und Abreise

    An- und Abreisen können die Besucher mit ihrem Kirchentagsticket jetzt auch aus nahezu ganz NRW kostenfrei. Alle ÖPNV-Verbindungen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und im Gebiet des Westfalentarifs können mit einer Tages- oder Dauerkarte genutzt werden.

    Weitere Informationen unter www.kirchentag.de

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    news-203Wed, 28 Nov 2018 14:54:53 +0100Westerkappelner Geschichten im Erzählcafé http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/westerkappelner-geschichten-im-erzaehlcafe/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2ebf87a70771123ca252970a5903bd5cIn den Archiven des Heimatvereins und der Gemeinde Westerkappeln schlummern zahlreiche Schätze. Sie geben Auskunft darüber, wie der Ort früher aussah und wie die Menschen damals lebten. In der Reihe „Werkstatt 50plus“ haben Verantwortliche der Erwachsenenbildung im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg das „Erzählcafé Westerkappelner Geschichte(n)“ ins Leben gerufen. Schon seit etwa sechs Jahren wird an jeweils vier Terminen in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln dazu eingeladen, sich mit der Ortsgeschichte zu beschäftigen. Die Themen sind ganz unterschiedlich, beispielsweise Bergbau oder die Situation der Heuerleute. Gespräche und Vorträge fachkundiger Referenten wechseln sich ab. Am 27. November begrüßte Pfarrer Olaf Maeder im Dietrich-Bonhoeffer-Haus der evangelischen Kirchengemeinde Dr. Gunter Böhlke zu einer Lichtbildpräsentation. Der Archivar des Kultur- und Heimatvereins hatte eine interessante Auswahl von historischen Aufnahmen zum Thema „Kirche und Schule“ aus mehr als 100 Jahren getroffen. Da er schon seit langem die Fotos des Vereins- und Gemeindearchivs sichtet und katalogisiert, konnte er vieles über die Gebäude, Straßen und Menschen erzählen. Durch sein Aufgabenfeld der Familienforschung waren ihm zudem einige Personen bekannt. Er forderte jedoch die etwa 50 Teilnehmer des Treffens herzlich dazu auf, Fragen zu stellen oder Ergänzungen aus eigenem Erleben zu machen.

    Das Startbild zeigte die evangelische Stadtkirche von „Westercappeln“  im Jahre 1910. Sie wurde im 12. Jahrhundert auf dem höchsten Punkt der Siedlung errichtet und überragte damals die übrige Bebauung. So ist es bis heute geblieben. Teile des Umbaus aus dem 13. Jahrhundert sind noch erhalten. Deutlich zu erkennen waren die großen Gärten, deren Erträge zur Eigenversorgung der Bewohner und auch des Pastors beitrugen. Die große Turmuhr wurde 1907 eingebaut. Auf der Südseite standen das alte Schulhaus und das Kriegerdenkmal. Auf einer Karte zeigte Dr. Böhlke die Lage von Gebäuden, die er in dem Vortrag ins Gedächtnis zurückrief.

    Ein virtueller Rundgang zog sich durch Straßen und Gassen, die jetzt ein völlig anderes Bild bieten. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Schindeldach der Kirche durch Kupferplatten ersetzt, Bäume wurden gefällt, Fachwerkhäuser „gnadenlos“ abgerissen und neu gebaut. Bei Ausgrabungen im Jahr 2013 entdeckten Fachleute alte Grabstätten an der Nordwand der Kirche. Auf weiteren Fotos waren die katholischen Kirchen oder die Methodistenkirche in Metten zu sehen. Eine Glocke der Stadtkirche wurde im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und sollte eingeschmolzen werden. Zum Glück kam es nicht dazu, sie kehrte 1947 an ihren angestammten Platz zurück. Einige dieser Geschichten kommentierten die Zuhörer mit zustimmenden Bemerkungen. „Ja, genau“ oder „ach ja“, hieß es dann gelegentlich.

    Im zweiten Teil der Bilderschau konnten die Besucher stärker eigene Erfahrungen einbringen. Sie hatten Schulen besucht, von denen der Referent berichtete. Neben der Volksschule am Kirchplatz existierten kleinere Schulen in Metten, Düte, Hambüren, Handarpe, Düsterdiek, Westerbeck sowie Ober- und Niederseeste. Teilweise wurden dort bis zu hundert Schüler unterrichtet, Düsterdiek war jedoch eine Zwergschule. In den Pausen spielten die Kinder auf dem Schulhof Ringelreihen, die Lehrer hatten dabei ein aufmerksames Auge auf das muntere Treiben. Große Gefahr bestand allerdings nicht, denn der Autoverkehr hielt sich in Grenzen.

    Zum Dank für den unterhaltsamen Ausflug in die Geschichte Westerkappelns und deren spannende Veränderungen erhielt Dr. Gunter Böhlke viel Beifall. Am 19. März 2019 wird er Fotos unter dem Titel „Unerkannt, aber unvergessen“ vorführen und um Mitarbeit bei der Suche nach Orten und Personen bitten. Im nächsten Jahr feiert zudem der Kultur- und Heimatverein mit mehreren Veranstaltungen sein 100-jähriges Bestehen.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-201Tue, 27 Nov 2018 15:17:36 +0100Haushalts- und Finanzsynode genehmigt Haushaltsplan 2019 des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/haushalts-und-finanzsynode-genehmigt-haushaltsplan-2019-des-evangelischen-kirchenkreises-tecklenbur/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=f0da26ba6a6de27a866de5259d26d4baLengerich. Am Montag, 26. November, tagte die Haushalts- und Finanzsynode des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg im Martin-Luther-Haus in Lengerich. Die Synode begann mit einer Andacht von Pfarrer Detlef Salomo (Lotte), dem Friedensbeauftragten des Kirchenkreises Tecklenburg. Darin rief er die Gemeinden dazu auf, sich an der jährlich im November stattfindenden Friedensdekade zu beteiligen. Breite Beteiligung im Diskussionsprozess um „Kirche und Migration“ angeregt

    Anschließend eröffnete Superintendent André Ost die Synode. Er informierte die Synodalen gemeinsam mit Annette Salomo (Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses im Kirchenkreis Tecklenburg) über den Diskussionsprozess zur neuen Hauptvorlage „Kirche und Migration“ der Westfälischen Landessynode. Drei Jahre nach Beginn der großen Flüchtlingszuwanderung hat die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) im Rahmen ihrer Synode einen breiten Diskussionsprozess über Kirche und Migration begonnen. Die Hauptvorlage ist als Onlineversion unter www.kircheundmigration.ekvw.de einzusehen und soll in einem diskursiven Prozess kontinuierlich weiter entwickelt werden. Ost machte deutlich, dass die Internetversion eine breite Zielgruppe errei-chen soll. Die Website wird ein Forum sein, in dem die kirchlichen Positionen zur Diskussion gestellt werden. Alle westfälischen Gemeinden sind ausdrücklich dazu eingeladen, an der Diskussion zum Thema Kirche und Migration teilzunehmen.

    Stärkung des Pfarramtes

    Oberkirchenrätin Petra Wallmann (Personaldezernentin), überbrachte Grüße aus der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Sie informierte die Synodalen darüber, dass der Beschluss der Tecklenburger Sommersynode 2018, aufgrund der sinkenden Anzahl von Pfarrerinnen und Pfarrern aktiv auf diejenigen zuzugehen, die um die Jahrtausendwende nach dem 1. Theologischen Examen nicht in den Pfarrdienst aufgenommen wurden, zu einem Gespräch zwischen dem Superintendenten, Mitgliedern der Kreissynode und ihr geführt habe. Darin sei deutlich geworden, wie zutiefst verletzend die damalige Personalpolitik der Landeskirche für die jungen Theologinnen und Theologen gewesen sei. „Die Kirchenleitung ist seit mehreren Jahren bemüht, das Pfarramt zu stärken“, so Wallmann. Die landeskirchlichen Maßnahmen sehen Möglichkeiten zur Förderung der Gesundheit und eine realistische Aufgabenbeschreibung für Pfarrämter in Gemeinde und Krankenhausseelsorge vor. Im Zuge einer neuen IT-Strategie werde die Landeskirche ab 2019 damit beginnen, jedem Pfarrer, jeder Pfarrerin einen „Warenkorb“ aus Handy, Computer, Internetanschluss mit Flatrate zur Verfügung zu stellen, berichtete Petra Wallmann.

    Synodale stimmen über den kreiskirchlichen Haushalt 2019 ab

    „Die sich aufgrund der demografischen Entwicklung ergebenden Kirchensteuerausfälle werden derzeit noch durch die gute wirtschaftliche Entwicklung überkompensiert“, berichtete Verwaltungsleiterin Marlies Beckemeyer der Synode. Die derzeit positive Kirchensteuerentwicklung sollte weiterhin dazu genutzt werden, Vorsorge zu treffen, um den Auftrag der Kirche auch zukünftig verlässlich wahrnehmen zu können. Dem Kirchenkreis mit seinen 17 Kirchengemeinden stehen für 2019 Kirchensteuermittel in Höhe von 10.407.420 € zur Verfügung. Dies ist eine Steigerung von 4,97 % gegenüber diesem Jahr.

    Neben den Gehältern der Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenkreis Tecklenburg, der zentralen Verwaltung und der Superintendentur finanziert der Kirchenkreis mithilfe der Kirchensteuermittel beispielsweise das Diakonische Werk, die Arbeit der 27 Kindertagesstätten im Kindergartenverbund, das Schulreferat oder die kreiskirchliche Jugendarbeit. Die Synodalen sprachen sich einstimmig für die Genehmigung des Haushalts aus.

    Finanzüberschuss für Substanzerhaltung, Kirchentag 2019 und bauseits bedingte Mehrkosten des Verwaltungsneubaus

    Auf Vorschlag des Kreissynodalvorstands beschloss die Synode, den Überschuss aus dem Haushaltsjahr 2017 der Finanzausgleichskasse in Höhe von 938.498,34 € wie folgt zu verwenden:

    469.249,17 € Zuführung an alle Kirchengemeinden nach dem Verteilungsschlüssel 2017, zweckgebunden für die Substanzerhaltung der kirchlichen Gebäude und Zukunftssicherung

    200.000,00 € Zuführung an die Substanzerhaltungsrücklage Kindergärten

    259.249.17 € Zuführung an eine neu einzurichtende Rücklage „Risikoposten für bauseits bedingte Mehrkosten für den Neubau des Verwaltungsgebäudes am Coesfelder Kreuz“

    10.000,00 € Rücklage für den Abend der Begegnung beim „Kirchentag 2019 Dortmund“.

    Aktueller Stand der Zusammenführung der Verwaltungen der drei Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg

    Über den aktuellen Stand der Zusammenführung der Verwaltungen der drei Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg berichtete die zukünftige gemeinsame Verwaltungsleiterin Jutta Runden. Zwischen den drei bestehenden Kirchenkreisämtern gibt es bereits jetzt schon einen regen Austausch. Im vierteljährlichen Rhythmus trifft sich die Verwaltungsleitung mit den Fachbereichsleitungen, um sich gemeinsam über die neuen Entwicklungen auszutauschen und zu informieren. Um die Fusion der drei Kirchenkreisämter zu vereinfachen, werden im Januar 2019 Teambuilding-Maßnahmen stattfinden. Außerdem werden die Mitarbeiter sukzessive an das Neue Kirchliche Finanzmanagement (NKF) herangeführt werden, welches bereits in einigen anderen Kirchenkreisen angewandt wird. Mit der Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes am Coesfelder Kreuz in Münster wird nach Angaben von Superintendent Ost im Verlauf des ersten Halbjahres 2020 zu rechnen sein.

    Bericht über eine Partnerschaftsreise nach Otjiwarongo

    Zwischen den Kirchenkreisen Tecklenburg, Wesel und Otjiwarongo besteht seit mehr als 35 Jahren eine Part-nerschaft. Im Rahmen einer Delegationsreise waren Annette Salomo und Dirk Schoppmeier, Leiter der Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg, in diesem Sommer zusammen mit Jean-Gottfried Mutombo, Regionalpfarrer der MÖWe (Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung), Anja Neuhaus und Bettina Leyendecker (beide Kirchenkreis Wesel) in Otjiwarongo, Namibia, unterwegs. Sie besuchten alle Gemeinden im Partnerkirchenkreis. „Der Austausch war uns wichtig, um Beziehungen zu stärken“, so Annette Salomo. Die Gemeinden befinden sich dort in einer schwieriger Lage: Im Kirchenkreis Otjiwarongo gibt es in den neun Gemeinden derzeit nur vier Pfarrer. Eine Konsultation zur Partnerschaftsarbeit sei für das kommende Jahr 2019 geplant. Dirk Schoppmeier berichtete von einem Begegnungsprojekt für junge Frauen, das im wechselseitigen Austausch für 2019 und 2020 angedacht ist. Es gehe dabei um diakonische Arbeit wie zum Beispiel Betreuungsangebote für Frauen und Mädchen und Suppenküchen. Das Ziel sei, junge Frauen zu befähigen, um ihren eigenen Weg zu finden. „Die Mädchen sollen später als Multiplikatoren Informationen an andere weitergeben“, so der Leiter der Jugendbildungsstätte weiter.

     

     

     

     

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    news-200Mon, 26 Nov 2018 09:29:48 +0100Unterwegs im Kirchenkreis Otjiwarongo: Mitarbeiter der Kirchenkreise Tecklenburg und Wesel besuchen Partnerkirchenkreis http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/unterwegs-im-kirchenkreis-otjiwarongo-mitarbeiter-der-kirchenkreise-tecklenburg-und-wesel-besuchen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3419282c807ca80a5d6dc05ef33a3496Im Juni 2018 besuchten Annette Salomo, Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses, und Dirk Schoppmeier, Leiter der Jugendbildungsstätte Tecklenburg (beide Evangelischer Kirchenkreis Tecklenburg), sowie Michaela Leyendecker und Anja Neuhaus, Evangelischer Kirchenkreis Wesel, alle Partnergemeinden im Kirchenkreis Otjiwarongo. Darüber berichteten Annette Salomo und Dirk Schoppmeier am 23. November im Gemeindehaus Arche in Lotte. Begleitet wurden sie auf der Reise von Pastor Jean-Gottfried Mutombo vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe). Unterwegs sind viele Fotos entstanden, die einen lebendigen Eindruck vom kirchlichen und alltäglichen Leben in dem südafrikanischen Land vermittelten. Die Partnerschaft besteht bereits seit über 30 Jahren, seitdem wurden intensive Kontakte und Freundschaften geknüpft.

    Gleich nach der Ankunft in Windhoek empfing der Partnerschaftsbeauftragte Pastor John Guidao oab die Delegation. Bei einem Gespräch mit der Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELCRN) begrüßte  Bischof Gamxamub die Gäste im Rahmen eines konstruktiven Gesprächs. Das Erleben namibischer Gottesdienste sei nachhaltig im Gedächtnis geblieben, erzählte Annette Salomo. Der Gottesdienst hat in Namibia eine wesentlich größere Bedeutung als in Deutschland, er ist zentrale Veranstaltung und Höhepunkt der ganzen Woche. Typisch ist die Sprachenvielfalt: Englisch, Afrikaans oder Damara wechseln sich ab. Posaunenchöre machen Musik, es wird gesungen und getanzt, Geburtstagskinder oder Hochzeitspaare werden vorgestellt. Oft sind keine Pfarrer vor Ort, dann springen Presbyter ein.

    Die Lebensbedingungen der Menschen hängen von verschiedenen Faktoren ab, eine große Rolle spielt die Verfügbarkeit von Wasser. Als besonders trostlos empfanden die Besucher die Situation in Kalkfeld. Die AIDS-Rate ist hoch, auf den trockenen Böden wächst nichts. Da fast niemand ein Auto hat, gibt es keine Möglichkeiten zum Geldverdienen. Sister Salfine versorgt Arme mit Suppe und kümmert sich um Kranke. Doch es fehlt an Essen, Medikamenten und Hygieneartikeln. Dirk Schoppmeier und Michaela Leyendecker hatten die Aufgabe übernommen, Bedingungen für eine Begegnung unter jungen Frauen auszuloten. In Otjiwarongo bekamen sie Gelegenheit dazu. Sie trafen zahlreiche selbstbewusste Frauen, die mit Mut und Engagement ihre Visionen umsetzen. Besonders interessant war ein Treffen des „Girlsclub“. Die Mädchen erzählten von familiären Problemen, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Aber sie helfen auch Bedürftigen. In Khorixas, der Partnergemeinde von Westerkappeln, existiert ebenfalls ein Girlsclub, die Mädchen sind in der diakonischen Arbeit aktiv.

    Einen Eindruck von der Schönheit des Landes bekamen die Zuhörerinnen in Lotte bei einigen Fotos, wie vom Felsen „Fingerclip“ in der Nähe von Fransfontein oder atemberaubender Natur. Annette Salomo und Dirk Schoppmeier berichteten vom Leben der Kinder in den Hostels und von einer bedrückenden Erfahrung. Am Waterberg hat die „Deutsche Schutztruppe“ im Jahr 1904 das Volk der Hereros zu 80 Prozent vernichtet. Der Begleiter der Gruppe, Pastor Salmon Tjakuapi, hob deutlich hervor, dass die Hereros eine Entschuldigung und das Bekenntnis zu einem Genozid an ihrem Volk erwarten. Die Diskussion sei jedoch schwierig, stellte Annette Salomo fest. Mit schönen Erinnerungen und Aufgaben für die Zukunft kehrte die Gruppe zurück.

    Text und Foto: Brigitte Striehn

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    news-198Fri, 23 Nov 2018 12:03:36 +0100Verständnis für jesidische Kultur und Religion wecken - Fortbildungsreihe "Fremde aufnehmen"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/verstaendnis-fuer-jesidische-kultur-und-religion-wecken-fortbildungsreihe-fremde-aufnehmen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=ffa98a37cee13077842345cd013ac009Im Rahmen einer Veranstaltung der Evangelischen Erwachsenenbildung nahmen am 22. November etwa 30 Besucher die Gelegenheit wahr, sich über jesidische Kultur und Religion zu informieren. Ashdi Barbaschek ist Jeside. Er lebt seit 27 Jahren in Deutschland und wohnt derzeit mit seiner Frau und zwei Kindern in Ibbenbüren. Im „Café International“ der Alten Schule am Ibbenbürener Kirchplatz hatten Ingeborg Paul und Helma Bayer von der evangelischen Kirchengemeinde in Kooperation mit dem ökumenischen „Netzwerk Asyl“ Raum für die interessante Diskussionsrunde geschaffen. Adelheid Zühlsdorf-Maeder begrüßte die Gäste im Namen des Kirchenkreises Tecklenburg.

    Ashdi Barbaschek erzählte zunächst etwas über die Entstehung der jesidischen Religion, die 9.000 Jahre alt sein soll. Er zeigte einen Videofilm, in dem der „Engel Pfau“ (Melek Taus) eine zentrale Rolle einnahm. Der Pfau gilt demnach als Stellvertreter Gottes und Symbol für die Sonne, die von Jesiden als heilig verehrt wird. Deshalb werden sie auch „Kinder der Sonne“ genannt. Teufelsanbeter, wie oftmals fälschlich behauptet, sind sie jedenfalls nicht. Das konnte der Referent deutlich machen. Sie glauben an die Wiedergeburt, wenn der Gestorbene ein gutes Leben geführt hat.

    In dem Tal Lalisch, im Norden des Irak gelegen, befindet sich das zentrale Heiligtum, die Grabstätte von Scheich Adī ibn Musāfir. Ihre Kinder werden in der Weißen Quelle getauft. Auch Ashdi Barbaschek ist mit seinen beiden Kindern zur Taufe dorthin gefahren. Da gerade Flüchtlinge nicht die Möglichkeit dazu haben, können sie sich von Verwandten Wasser von der Quelle mitbringen lassen und die Zeremonie in der Diaspora vollziehen. Da es nicht erlaubt ist, zum Jesidentum zu konvertieren, heiraten Jesiden ausschließlich untereinander und nur innerhalb ihrer Kaste. Halten sie sich nicht daran, werden sie von ihrer Familie verstoßen. „Ich würde meinen Sohn in diesem Falle auf der Straße grüßen wie einen Fremden“, sagte Ashdi Barbaschek, dessen Frau und Kinder an dem Abend anwesend waren. Wer allerdings von IS-Kämpfern zum Islam gezwungen wurde, darf zurückkehren.

    Jesiden nehmen für diese strenge Auslegung überlieferter Riten in Kauf, dass ihre Gemeinschaft immer kleiner wird. Viele Details dieser geheimnisvollen Religion kamen in der Diskussion zur Sprache: Gebete, Gesang oder Feiern. Der Referent beantwortete geduldig Fragen der Zuhörer, die sichtlich bemüht waren, die fremde Kultur und Religion zu verstehen. „Selbst viele Jesiden wissen nicht, wie ihre Religion entstanden ist, aber sie leben danach“, gab er zu verstehen. Frauen spielen im Alltag eine völlig untergeordnete Rolle. Bei Männergesprächen haben sie zu schweigen, ihre Betätigungsfelder sind Haushalt und Kindererziehung – auch wenn sie berufstätig sind. Er selbst würde nie im Haushalt helfen und seine Frau würde das auch nicht wollen, erzählte er. Religionskonformes Leben ist Jesiden extrem wichtig, Verstöße gegen allgemeine Gebote führen nicht zum Ausschluss.

    Als Angehörige einer religiösen Minderheit und Teil des kurdischen Volkes wurden Jesiden bereits im Osmanischen Reich verfolgt. Heute hat sich die Situation durch das Wüten der Terrormiliz „Islamischer Staat“ weiter verschärft, viele ihrer Kulturgüter wurden zerstört. „Wir können nirgends sicher sein“, betonte Ashdi Barbaschek. Einen eigenen Staat Kurdistan lehnt er ab. Jesiden akzeptieren jede andere Religion, ihre eigene zelebrieren sie aus Angst vor Verfolgung oftmals nur im Verborgenen.

    Das Interesse der Zuhörer war groß, das Gespräch hätte Stunden dauern können. Eines der Ziele der Fortbildungsreihe ist der Abbau von Vorurteilen gegenüber Fremden. Das ist an diesem Abend gut gelungen. Einiges blieb dennoch unverständlich oder wurde als rückwärtsgewandt empfunden. Adelheid Zühlsdorf-Maeder dankte dem Referenten für die informativen Ausführungen. Am 24. Januar 2019 wird die Reihe in Ibbenbüren mit einem Vortrags- und Diskussionsabend mit einer  Verfahrensberaterin der Zentralen Unterbringungs-Einheit des Landes NRW (ZUE) Ibbenbüren  fortgesetzt.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-197Thu, 22 Nov 2018 07:37:20 +0100Gegen Rechtspopulismus - für Demokratie: Landessynode ruft zum Widerstand gegen Antisemitismus und Rassismus aufhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gegen-rechtspopulismus-fuer-demokratie-landessynode-ruft-zum-widerstand-gegen-antisemitismus-und-r/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=446ed4bcc02f5fa191f663fe4ff7055cDie Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) setzt sich auch weiterhin entschlossen gegen Antisemitismus, anti-islamische Ressentiments und Ausländerfeindlichkeit ein. Das „Kirchenparlament“ warnte zum Abschluss der viertägigen Landessynode am Mittwoch (21. November) vor den Gefahren des Rechtspopulismus und warb für eine demokratisch gestaltete Kirche und Gesellschaft.Konkret rief die Landessynode alle Kirchenmitglieder dazu auf,

    •    sich denen entgegen zu stellen, die gegen Jüdinnen und Juden hetzen oder gewaltsame Übergriffe tolerieren,

    •    sich ebenso anti-islamischen Ressentiments entgegen zu stellen,

    •    den interreligiösen Dialog zu intensivieren,

    •    sich gegen die Verrohung der politischen Debatte und jegliche Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu engagieren,

    •    sich gegen völkischen Nationalismus und Verunglimpfung der Demokratie zu stellen,

    •    sich gegenseitig und in unserer Gesellschaft für Alltagsrassismus und Diskriminierung zu sensibilisieren,

    •    sich für Zusammenhalt in unserer Gesellschaft einzusetzen und Spaltung in unserem Land entgegen zu wirken.

    Darüber hinaus wurden die Verantwortlichen auf allen Ebenen der Landeskirche gebeten, „die haupt- und ehrenamtliche Arbeit mit Geflüchteten weiterhin finanziell und personell zu fördern, zu würdigen und gegen Diffamierung zu schützen, sich dafür einzusetzen, die Opfer von rechtsradikaler Gewalt, von Ausgrenzung und Bedrohung stärker in den Blick zu nehmen und sie zu begleiten, die Freiheits- und Menschenrechte in ihrem Bildungshandeln stärker in den Mittelpunkt zu stellen, die Angebote der EKD-Menschenrechtsinitiative #freiundgleich bekannt zu machen und zu nutzen, in Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten der EKvW Module vorzusehen, die zu einem informierten Umgang mit rechtspopulistischen Einstellungen und Argumenten befähigen“.

    (Synode aktuell 6/2018)

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    news-196Wed, 21 Nov 2018 12:02:38 +0100Das Pfarrbild im Umbruch - Prof. Michael Beintker referiert im Jakobi-Treff http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/das-pfarrbild-im-umbruch-prof-michael-beintker-referiert-im-jakobi-treff/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a80cfe1c23648b62aef947ff8842c356Die Evangelische Kirche in Deutschland steht in der heutigen Zeit vor immer mehr Herausforderungen. Viele Menschen sehen die Tradition und Glaubenspraxis der Kirche als veraltet an. Dies führt zu einem Verlust von Kirchenmitgliedern und Einbußen an finanziellen Möglichkeiten. Daher sieht sich die EKD dazu aufgefordert, sich diesen Fragen zu stellen und umzudenken.Im Rahmen des Jakobi-Treffs „Kirche und Welt“ findet am Mittwoch, 28. November,  um 19.30 Uhr ein Themenabend im Gemeindehaus der Jakobigemeinde Rheine, Münsterstraße 54, statt. Referent an diesem Abend ist Prof. Michael Beintker. In seinem Vortrag „Pfarrbild im Umbruch: Was kann die Gemeinde des 21. Jahrhunderts von ihren Pfarrerinnen und Pfarrern erwarten?“ wird er auf die aktuellen Veränderungen und Herausforderungen der Evangelischen Kirche und ihrer Pfarrer eingehen.

    Prof. Beintker gilt als einer der führenden reformierten Theologen Deutschlands und war bis 2015 Professor für Systematische Theologie und Direktor des Seminars für Reformierte Theologie an der Universität Münster. Heute ist er berufenes Mitglied der Synode der EKD.

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    news-195Wed, 21 Nov 2018 09:39:32 +0100Evangelischer Friedhof – Ort der Hoffnunghttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/evangelischer-friedhof-ort-der-hoffnung/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a87dc9b9052090c4e0dc678f71dd5199Es ist ein Kreuz – ausgerechnet mit dem Ort, auf dem es vor lauter Kreuzen wimmelt, dem Friedhof. Einerseits engagieren sich etliche Menschen, Hauptamtliche und Ehrenamtliche, in ihren Gemeinden für den Friedhof. Sie starten Aktionen zur Verschönerung von evangelischen Friedhöfen, machen innovative Grabarten möglich oder rufen ihn mit öffentlichkeits-wirksamen Aktionen zum Ewigkeitssonntag oder zum Tag des Friedhofs ins Gedächtnis. Andererseits stehen evangelische Friedhöfe vor der Herausforderung, auf dem Markt zu bestehen. Das ist – auch mit Blick auf kommerzielle Anbieter – nicht immer einfach. Schließlich gilt es obendrein noch, einer veränderten Bestattungskultur Rechnung zu tragen und die Wünsche der „Kunden“ nicht aus dem Blick zu verlieren. Für viele Friedhofsträger ist die Lage ernst. Aber nicht hoffnungslos.

    Deshalb starten die drei evangelischen Landeskirchen in NRW zum Ewigkeitssonntag (25. November 2018) die Kampagne „Evangelischer Friedhof - Ort der Hoffnung“. Ihr Ziel ist es, den Friedhof neu zu denken. Nämlich von seinem Kern her: von der Hoffnung auf die Auferweckung der Toten, die im Glauben an Jesus, den gekreuzigten und auferstandenen Christus gründet. Diese Hoffnung ist es, die seit Beginn der Kirche Menschen bewegt hat, verstorbene Gemeinde-mitglieder würdevoll zu bestatten und sich liebevoll um trauernde Angehörige zu kümmern. Der Dienst an den Verstorbenen ist deshalb ureigenste Aufgabe der Kirche und ein Akt der Nächstenliebe und Barmherzigkeit.

    Deshalb soll diese Hoffnung im Rahmen der Kampagne mit Leben gefüllt werden. Ausgerechnet auf dem Friedhof. Denn dort soll für alle erkennbar sein, was uns als Christenmenschen im Innersten antreibt, einen evangelischen Friedhof zu betreiben. Zum Beispiel durch einheitliche Schilder und Schaukästen. Oder durch Karten mit Bibelversen und tröstenden Bildern zum Mitnehmen. Oder durch einfühlsames Verhalten der Mitarbeitenden in der Verwaltung und auf dem Friedhof selbst. Schließlich durch das Angebot von Seelsorge und Begleitung in schwerer Zeit und darüber hinaus. Damit alle Menschen, die den Friedhof besuchen, diesen Ort als einen Ort der Hoffnung wahrnehmen.

    www.ort-der-hoffnung.de

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    news-194Tue, 20 Nov 2018 08:24:30 +0100Aufschlussreiche Erläuterungen zur Kirchen - und Ortsgeschichte - Abendführung in der evangelischen Kirche Reckehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/aufschlussreiche-erlaeuterungen-zur-kirchen-und-ortsgeschichte-abendfuehrung-in-der-evangelischen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cc258404b957582adec01a3fd1b97870Am 18. November hatte die Familienbildungsstätte Ibbenbüren zu einer Abendführung in die evangelische Kirche nach Recke eingeladen. 14 Besucher erfuhren von Pfarrerin Elke Böhne vor der Kirche zunächst einiges Wissenswertes über das Gebäude und die Fenster. Deutlich zu erkennen ist an den Steinen in verschiedener Größe, dass die Kirche mehrmals umgebaut wurde. An der Rückseite sind einige Grabplatten aufgestellt, die früher im Boden des Innenraumes eingelassen waren. Das Eingangsportal im Turm trägt gotische Merkmale, erklärte Elke Böhne. Die Aussparungen an den unteren Enden haben ganz profane Gründe: Im Turm sollte die Feuerwehrspritze untergestellt werden, die jedoch nicht durch das Portal passte. Also wurde es kurzerhand verbreitert. „Denkmalschützer würden die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, sagte die Pfarrerin augenzwinkernd.

    Durch eine Glastür gelangten die Besucher in Schiff und Chorraum der Kirche. Elke Böhne erläuterte zunächst einige geschichtliche Fakten. Das Verhältnis zwischen Katholiken und reformierten Christen war in Recke lange Zeit nicht unbelastet. Obwohl in der Überzahl, mussten die Katholiken zeitweise ihre Messe in Hopsten feiern. Das älteste Dokument ist eine Schenkungsurkunde des Edelherren Wibold von Horstmar vom 19. Januar 1189. Er vermachte dem Bischof Arnold von Osnabrück Kirche und curia mitsamt zugehörigen Gütern in „Rike“ zur Errichtung eines Klosters. Später gelangte Recke an das Tecklenburger Grafenhaus. „Das ist in dem Schlussstein des Gewölbes mit dem Wappen gut zu erkennen“, zeigte Elke Böhne nach oben.

    Dort waren noch weitere schöne Besonderheiten zu entdecken. 1933 wurden unter zahlreichen Farbschichten Gewölbemalereien entdeckt und wenig einfühlsam wiederhergestellt. Erst 1964 gelang es bei der Restaurierung, die Schäden rückgängig zu machen. Heute sind Rankenwerk und figürliche Darstellungen wieder im Originalzustand zu bewundern. Vor allem die Madonna im Strahlenkranz sowie die Darstellungen der vier Evangelisten ziehen die Blicke auf sich. Von der mittelalterlichen Ausstattung ist der spätromanische Taufstein aus der Bentheimer Schule erhalten. Zur Bedeutung der vier Löwenköpfe gebe es unterschiedliche Auffassungen, erklärte die Pfarrerin. Interessant war es zu erfahren, warum die Steinplatte des Abendmahlstischs an der Wand verankert wurde. Auch über die Kanzel, die Fenster oder die Orgel informierte Elke Böhne die Gäste.

    Danach wurde es spannend. Die Führerin öffnete ein Türchen hoch oben an der Rückseite des Kirchenschiffs und zog eine Leiter herunter. War diese überwunden, folgten eine enge Wendeltreppe aus Stein und weitere Stufen aus Holz, die in den Turm bis zum Glockenstuhl hinauf führen. Dort hängen drei Glocken. Die älteste ist die Abendmahlglocke. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und hatte als einzige den Großbrand von 1681 überstanden. Als Inschrift trägt sie die Namen des damaligen Pastors, Vogts und Glockengießers. Wie in vielen anderen Gemeinden, wurden auch in Recke die Glocken im zweiten Weltkrieg konfisziert, höchstwahrscheinlich eingeschmolzen und zu Waffen verarbeitet. Alle drei Glocken sind in Betrieb – bei vollem Geläut versetzten sie das Gebälk in Schwingung. Der Turm ist in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden, auch bei dem Rundgang über dem Gewölbe waren alte Balken gut zu erkennen. Die Turmuhr hat leider die Umstellung auf Winterzeit nicht gut überstanden und muss repariert werden.

    Zum Abschluss sangen die Besucher „Der Mond ist aufgegangen“. Elke Böhne war sich sicher, dass die Kirche einige Geheimnisse birgt, schließlich lebten in der hiesigen Gegend zur Zeit der Errichtung noch Ritter. Sie strahle eine liebenswerte Atmosphäre aus, ein Gefühl von Zuhause, sagte sie. Ulrike Richter von der Familienbildungsstätte dankte ihr für die aufschlussreichen Erläuterungen und lud zu weiteren Gesprächen bei Brot, Käse und Traubensaft ein.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-193Mon, 19 Nov 2018 12:23:53 +0100Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen: Dirk Oetmann referiert über "Künstliche Intelligenz"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/nebenwirkungen-nicht-ausgeschlossen-dirk-oetmann-referiert-ueber-kuenstliche-intelligenz/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=45decc80de486e371f8cebad7b4778e9Roboter, die alte Menschen pflegen oder Computer, mit denen wir uns unterhalten können – Wis-senschaftler versuchen seit vielen Jahren, den komplexen menschlichen Geist künstlich nachzubauen. Über dieses komplexe Thema sprach der Informatiker Dirk Oetmann im Rahmen des Ev. Sozialseminares Lienen. Zu Beginn seines Vortrages führte der Referent kurz durch die Geschichte der Entwicklung künstlicher Intelligenz (im Folgenden „KI“ genannt). Dabei wurde schnell klar – nicht alles, was so ausschaut, ist auch KI. Aber wo fängt künstliche Intelligenz an?

    KI oder nicht KI? Das ist hier die Frage!

    Ein Taschenrechner zum Beispiel, der mühelos und sekundenschnell die 3. Wurzel aus 4,6 Millionen errechnen kann, ist nicht intelligent. Er arbeitet lediglich nach vorgegebenen Rechenregeln, kann dies jedoch viel schneller als das menschliche Gehirn. Unterschied zur KI: er fängt nicht selbständig an, sich Aufgaben zu suchen und er optimiert nicht selbständig die Rechenwege. Unter KI versteht man Systeme, die sich nach dem Vorbild eines menschlichen Gehirns selbst optimieren. Forscher und Politiker sehen vermeintlich revolutionäre Anwendungsgebiete, zum Beispiel in Medizin und Pflege, aber auch in Industrie und Verkehr. Das selbstfahrende Auto ist da nur ein Beispiel.

    Den vielen euphorischen Versprechungen stehen aber auch reelle Ängste und Bedenken gegenüber – wie wird sich die immer weiter fortschreitende Anwendung der KI auf unsere Gesellschaft auswirken? Wie jede vom Menschen entwickelte Technologie hat auch die KI sowohl gute als auch schlechte Seiten. So werden z.B. einige Einsatzgebiete in der Pflege von vielen Menschen mit Handycaps selbst positiv gesehen, da sie ihnen – auch angesichts des „menschlichen Pflegenotstandes“ – viele alltägliche Verrichtungen erleichtern und ihnen mehr Autonomie verleihen.

    Sehr bedenklich ist demgegenüber der gesamte Bereich der Bilderkennung und Bildmanipulation zu bewerten. Selbst die KI selbst kann offensichtlich inzwischen ein gefälschtes Bild nicht mehr von einem authentischen Bild unterscheiden – und das gilt sogar für bewegte Bilder. Was bedeutet, dass der Wert von Fotos und Videos als Beweis in der Gerichtsbarkeit quasi verschwindet. Auch die Glaubwürdigkeit der Medien wäre beschädigt. Was dies für unsere Gesellschaft bedeutet, kann sich jeder unschwer ausmalen.

    Der größte Geldgeber für die Entwicklung der KI ist das Militär

    Leider ist einer der größten Geldgeber für die Entwicklung der KI aber das Militär. Folglich sieht der Referent auch eine der größten Gefahren der KI in der schrittweisen Verlagerung bzw. Auslagerung von Moralentscheidungen bei der Anwendung autonomer Waffensysteme.  Das geht bis zur Entwicklung vollautonomer Systeme mit automatischer Wahl von Einsatzzeitpunkt, -ort und -ziel (z.B. AEGIS oder PATRIOT Raketenabwehr).

    Damit verbunden ist auch die grundsätzliche Frage, ob eine KI in Zukunft so etwas wir moralischen Empfinden entwickeln und ethische Entscheidungen treffen können wird. Wenn ja, wäre die KI dann nicht irgendwann dem Menschen ebenbürtig? Und wenn eine künstliche Intelligenz nicht mehr von einer Menschlichen unterschieden werden kann, ist dann das Abschalten derselben bzw. das Löschen der zugehörigen Daten Mord? Dazu zwei Schlagzeilen: Im November 2017 wird dem Roboter „Sophia“ in Saudi-Arabien die Staatsbürgerschaft anerkannt. Und im März 2018 spricht sich das EU-Parlament dafür aus, einen rechtlichen Status für Roboter als „elektronische Person“ zu definieren. Hier intervenierten allerdings viele angesehene Experten auf dem Gebiet der KI, um diesen Vorstoß zu stoppen.

    KI-Religion anerkannt

    Wer wundert sich da noch darüber, was 2015 im Land der unbegrenzten Möglichkeiten passierte:  Im Silicon Valley (USA) gründete Anthony Levandowski eine eigene Religion namens „Way Of The Future”, die sich der Anbetung und Unterstützung der aufsteigenden Künstlichen Intelligenz verschreiben will. “Was erschaffen wird, ist im Grund eine Gottheit. Es ist kein Gott in dem Sinne, dass es Blitze oder Wirbelstürme erzeugt. Aber wenn es etwas gibt, das eine Milliarde mal klüger ist als der klügste Mensch, wie soll man es sonst nennen”, erklärt Levandowski gegenüber dem Magazin Wired. Das Verrückteste daran: Im August 2017 erkennt die US-Bundessteuerbehörde die Religion offiziell an. Das Absurde daran ist wohl, dass das die erste Religion ist, deren göttliche Entität (in der Philosophie: Das Seiende im Vergleich zu einer Sache) NACHWEISLICH nicht existiert!

    Fazit

    Der Referent zeigte sich durchaus begeistert von den Leistungen der Technik und begrüßte die Entwicklungen auf dem Gebiet der KI, die unsere Gesellschaft bereichern, zum Beispiel indem sie helfen, Gefahren zu erkennen. Besorgt ist er jedoch angesichts des hohen Schadenspotentials, sei es durch die Vernichtung von Arbeitsplätzen, Verringerung der Glaubwürdigkeit durch Manipulation der Medien oder den Einsatz in Waffensystemen. Daher wären jetzt unbedingt strenge Regeln und ein allgemeiner Wille zum moralischen Umgang mit KI nötig, und dies global. Dieses Statement lässt sich sehr gut mit dem Zitat von Roy Amara (Forscher, Futurist und Präsident des US-Instituts für Zukunftsforschung) auf den Punkt bringen: „Wir neigen dazu, die Wirkung einer Technologie kurzfristig zu überschätzen und auf lange Sicht zu unterschätzen“.

    Text: Dr. Anja Oetmann-Mennen

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    news-179Mon, 19 Nov 2018 09:00:00 +0100Agrarjournalist Dr. Wilfried Bommert plädiert für ressourcenschonendes Wirtschaften http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/agrarjournalist-dr-wilfried-bommert-plaediert-fuer-ressourcenschonendes-wirtschaften/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9c178ae706f1773e030bc2e1a66273c1Mit ca. 60 Teilnehmern sehr gut besucht war der Vortrag des langjährigen WDR-Agrarjournalisten Dr. Wilfried Bommert im ev. Gemeindehaus Lienen. Auch einige aktive Landwirte aus der Region waren gekommen, was erfreulich ist – wird eine Lösung der aktuellen Probleme doch nur gemeinsam mit ihnen gefunden werden können. Nachdem der Referent die unleugbaren Fakten der aktuellen und bevorstehenden Klimaveränderungen auf unserem Planeten auch bildlich dargestellt hatte, befasste er sich ausführlich mit der Frage: Wie kann angesichts dieser Veränderungen eine sichere und möglichst nachhaltige Ernährung von immer mehr Menschen auf diesem Planeten gelingen?

    Wie einschneidend sich besonders die zunehmenden Extremwetterlagen weltweit auf die Erzeugung von für uns selbstverständliche Konsumgüter auswirken, zeigte er am Beispiel Brasilien auf: das größte Soja- und Kaffeeanbauland der Erde hatte vor einigen Jahren nach einem einzigen Sommer mit Hitze- und Dürrerekorden über 40% Ernteeinbußen zu beklagen. Und wenn die längerfristigen Wetterprognosen sich bewahrheiten, wird in weiten Regionen des Landes in Zukunft kein Kaffee- und Sojaanbau mehr möglich sein.

    Aber nicht nur Brasilien ist betroffen, nein, die Klimaveränderungen spielen sich in der ganzen Welt ab. Die Tatsache, dass unsere Breiten nach aktuellen Prognosen weniger stark beeinträchtigt sein könnten, sollte nicht beruhigen. Um Klimamigration zu verhindern, müssen möglichst viele Regionen der Erde für die dort beheimateten Menschen lebenswert bleiben. Ein Kampf der Menschheit um Wasser und Nahrungsmittel wäre ein erschreckendes Szenario. Dem muss heute entgegen gesteuert werden.

    „Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaue und bewahre“ – so heißt es im ersten Buch der Bibel (1. Mose 2, 15). Darin steckt schon die Idee der Nachhaltigkeit – wer seine Lebensumwelt ausbeutet und verschmutzt, der entzieht sich selbst die Lebensgrundlage. Aber der Mensch sägt weiterhin munter an dem Ast, auf dem er sitzt.

    Im schonenden und respektvollen Umgang mit der Erde und ihrer Ressourcen liegt aber der wahre Schlüssel zur Lösung vieler Probleme. Das 2012 von Dr. Bommert in Berlin gegründete „Institut für Welternährung“ will diesen Prozess vorantreiben und begleiten.

    Das Reizwort heisst „RESILIENZ“ – dieser aus der Psychologie stammende Begriff wird häufig mit dem „Abfederungsvermögen“ von Systemen gegen äußere Störungen gleichgesetzt. Für die Ernährungswirtschaft bedeutet dies nach heutigem Wissen einen konsequenten Umbau der nach den Prinzipien der Diversität, Regionalität und Ökologie. Es müssen z.B. Kulturpflanzen mit besserem Wasser- und Nährstoffaneignungsvermögen gezüchtet werden, die genetische Vielfalt und die Artenvielfalt der Kulturpflanzen und Nutztiere muss wieder drastisch erhöht werden. Der Humusgehalt der Böden muss deutlich erhöht und damit das Bodenleben angekurbelt werden. Nebenbei bindet der Humusaufbau auch große Mengen an CO2. Zentral ist auch eine dringend notwendige Vermeidung von Lebensmittelverlusten, denn in den sogenannten „entwickelten Ländern“ werden heute zu viele Lebensmittel weggeworfen. Auch die deutliche Reduktion des Fleischkonsums ist unvermeidbar – der von früher bekannte „Sonntagsbraten“ wird wieder salonfähig. Schließlich landen bei der sogenannten „Veredelung“ je nach Tierart nur ca. 10% der in den Futtermitteln enthaltenen Energie und Nährstoffe  im Fleisch. Es sind keine einzelnen Schrauben, an denen gedreht werden muss. Nein, es handelt sich um nicht weniger als ein gesamtgesellschaftliches und globales Umlenken hin zu ressourcenschonendem Wirtschaften. Der Begriff „enkeltauglich“ beschreibt dieses Ziel anschaulich.

    Dabei macht der Referent als Hauptakteur nicht die Politik aus. Als wichtigsten Motor sieht er die aufgeklärte Zivilgesellschaft, die zukunftsweisende Veränderungen einfordern und mitgestalten muss und wird. Ein Beispiel sind die in vielen Städten weltweit sich gründenden Ernährungsräte, die sich um die Versorgung ihrer Städte mit gesunden Nahrungsmitteln aus der Region rund um die Städte voran treiben wollen.

    In der Zukunftsvision des Institutes für Welternährung heißt es u.a.: Eine nachhaltige Landwirtschaft „verlangt hohe Kompetenz, und umfangreiches Wissen über biologische und ökologische Zusammenhänge. (… ) Der Beruf der Bäuerin und des Bauern genießt hohe Wertschätzung ebenso wie ihre Produkte. Die Produkte der Landwirtschaft werden so gut bezahlt, dass alle Beteiligten in der Nahrungskette ein auskömmliches Einkommen haben.“ Damit erhielte die Landwirtschaft wieder den Rang, den sie in den vergangenen Jahrzehnten verloren hat:  weg vom fremdgesteuerten Produzenten von Billigrohstoffen hin zu dem zentralen Wirtschaftszweig der Gesellschaft – denn eine gesunde und ausreichende Ernährung ist und bleibt die Grundlage allen weiteren gesellschaftlichen Tuns – auch wenn diese Tatsache den meisten Menschen heute nicht mehr bewusst ist.

    Weitere Informationen unter http://institut-fuer-welternaehrung.org/

    Text: Dr. Anja Oetmann-Mennen

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    news-190Fri, 16 Nov 2018 11:04:19 +0100"Wo der Winter lange anhält"http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/wo-der-winter-lange-anhaelt/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3de7b8868cbae5b9bce23ed0501bab5cFinnland ist bekannt für seine zahlreichen Seen und seine langanhaltenden Winter. Um mehr über dieses beeindruckende Land zu erfahren, fand ein Seniorennachmittag der Kirchengemeinde Lengerich im Martin-Luther-Haus statt. Gespannt lauschten 160 Gäste dem Bericht von Greta-Henrike Holtgrave, die fünf Monate in der finnischen Stadt Kuopio studierte. Zu Beginn hielt Pfarrerin Sigrid Holtgrave eine Andacht zu Psalm 27, in dem es heißt:" Der Herr ist mein Licht und mein Heil". Licht gibt es in den finnischen Wintern in der Tat wenig. Doch von mangelnder Lebensfreude und Gemeinschaft ist dort zu keiner Jahreszeit etwas zu spüren.

    Medizinstudentin Greta-Henrike Holtgrave sorgte dafür, dass die Senioren an diesem Nachmittag die finnische Welt hautnah erleben konnnten. Sie führte den Senioren Bilder und Filmsequenzen von tief verschneiten Landschaften vor und erzählte von den nordischen Wintersportarten Langlauf und Schlittschuhlaufen oder auch von Schlittenhundefahrten. Auch einige Worte der komplizierten finnischen Sprache brachte sie den Anwesenden bei. Nach dem interessanten Vortrag bedankten sich die Anwesenden mit viel Beifall und einem lauten„Kiitos“, dem finnischen Wort für „danke“. Aber auch die Kinder des ev. Familienzentrums Widum II sorgten mit Herbst-und Laternenliedern für Begeisterung. 

     

     

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    news-189Fri, 16 Nov 2018 09:29:20 +0100Herzlich Willkommen "Pink of Chors"! Der Chor der Jugendkunstschule Ibbenbüren probt im Matthäusheimhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/herzlich-willkommen-pink-of-chors-der-chor-der-jugendkunstschule-ibbenbueren-probt-im-matthaeusheim/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2f1fa83952a53dc796a51334ba41f718Ab sofort geht es im Matthäusheim wieder musikalischer zu: Der Pink of Chors-Chor der Jugendkunstschule Ibbenbüren probt jeden Mittwoch um 19.30 Uhr unter der Leitung von Christina Hindersmann im evangelischen Gemeindehaus in Bockraden.Der Chor nutzte für sein Konzert im vergangenen September in der Matthäuskirche wurde
    das Gemeindehaus zum Einsingen und Vorbereiten. Hindersmann und ihre Sängerinnen
    und Sänger freuen sich über die Gastfreundschaft in der Matthäusgemeinde. „Wir
    haben uns hier sofort wohl gefühlt und sind auch über die gute Ausstattung begeistert.“, so
    Hindersmann. Dazu ergänzt Pfarrer Andreas Finke: „Nachdem unser Kirchenchor
    geschlossen hatte, war es doch recht leise geworden im Matthäusheim. Deshalb ist es toll,
    jetzt wieder moderne Chorarbeit hier zu haben.“ Die Matthäusgemeinde freut sich über
    diese Kooperation mit der Jugendkunstschule.
    Wer singen möchte, ist herzlich eingeladen, zu den Proben im Matthäusheim zu kommen.
    Weitere Konzerttermine wird es demnächst auch geben.

    Weitere Informationen erteilt das Gemeindebüro unter Tel.: 05451 899 105 oder matthäus.evibb@kk-ekvw.de

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    news-187Wed, 14 Nov 2018 14:47:25 +0100Einblicke in das Leben und die Religion der Jesidenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/einblicke-in-das-leben-und-die-religion-der-jesiden/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=2f2bca95050b4d251bea017a2e8660e1Unter der Überschrift „Jesidische Kultur und Religion“ laden die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und das ökumenische Netzwerk Asyl Christus- und Ludwiggemeinde Ibbenbüren zu einem Themenabend ein. Was sind Jesiden eigentlich? Woher kommen Sie? Was macht ihre Kultur und Religion aus? Der Themenabend bietet allen Interessierten die Möglichkeit an, mehr über die verfolgte Minderheit der Jesiden zu erfahren und mit einem jesidischen Mitbürger ins Gespräch zu kommen. An diesem Abend werden auch Erfahrungen über das Leben der Jesiden in Deutschland ausgetauscht. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

    Stattfinden wird der Gesprächsabend am Donnerstag, 22. November, um 18.30 Uhr in der  Alten Schule, Kanalstraße 11, 49477 Ibbenbüren. Um besser planen zu können, bitten die Organisatoren um Voranmeldung bei der Ev. Erwachsenenbildung, Tel: 05482 68133 oder E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de

     

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    news-186Wed, 14 Nov 2018 14:37:00 +0100Konfis engagieren sich für Menschen in armen Ländern und laden zur Cafeteria ein http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/konfis-engagieren-sich-fuer-menschen-in-armen-laendern-und-laden-zur-cafeteria-ein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=4daa7c501c7c4f1ca1b7d52af7ff18a1Am Ewigkeitssonntag, dem 25. November, laden Lengericher Konfirmanden von 14 bis 17.30 Uhr zur Cafeteria ins Martin-Luther-Hauses (Untergeschoss!!) ein. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden wollen etwas Gutes tun - in doppelter Hinsicht. Sie wollen allen Interessierten und vor allem auch den Besuchern des Friedhofs an diesem Sonntag eine Möglichkeit bieten, sich zum Kaffeetrinken in den unteren Räumlichkeiten des Martin-Luther-Haus gemütlich zusammenzusetzen. Die Cafeteria der Konfis ist vom Parkinnenhof des Martin-Luther-Hauses gut auch mit Rollatoren oder Kinderwagen zu erreichen. Mit dem Ertrag der Cafeteria, bei der selbstgebackener Kuchen angeboten wird, wollen die Konfirmandinnen und Konfirmanden das Kinderheim "Casa Hogar" in Valencia/Venezuela unterstützen. Sie hoffen, dass der Kuchen, den sie oder ihre Familien selbst backen, viel Anklang bei den Besuchern findet.

    Während des Lengericher Krippenmarktes am 1. Adventswochenende (30. November. - 2. Dezember) betreiben die Konfirmanden, wie jedes Jahr, nachmittags wieder einen "Weltladen" im Turmraum der Stadtkirche. Fair gehandelte Produkte wie Tee, Kaffee, Schokolade, Süßigkeiten und auch Schreibwaren werden zum Verkauf angeboten. Mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte unterstützen die Konfirmanden Menschen in armen Ländern dieser Welt. Damit sorgen sie dafür, dass diese Menschen einen gerechteren Lohn für ihre hergestellten Waren bekommen und so ihre meist sehr bescheidenen oder schlechten Lebensmöglichkeiten verbessert werden.

    Bild: Auf viele Besucher ihrer Cafeteria hoffen die Lengericher Konfirmanden am Totensonntag. Foto:  Sigrid Holtgrave.

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    news-185Wed, 14 Nov 2018 14:11:24 +0100Schatzsuche mit allen Sinnen - Kirchenführung für Kleinkinder in der Christuskirche http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/schatzsuche-mit-allen-sinnen-kirchenfuehrung-fuer-kleinkinder-in-der-christuskirche/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=14f1ca95a67518a0bfaef39e683a337fInmitten der Stadt Ibbenbüren steht seit fast 500 Jahren ein imposantes Gebäude: die evangelische Christuskirche. Kleinen Kindern flößt sie gewiss Respekt ein, denn alles ist sehr groß: Das Eingangstor, der gläserne Anbau, die Fenster, im Innenraum der Altar und die Orgel. Der Turm an der Westseite überragt noch einmal alles andere. Bei einer Führung am 22. November dürfen kleine Kinder auf eine Schatzsuche mit allen Sinnen gehen. Mit Vikarin Judith Schäfer entdecken sie bestimmte Farben, kleine Geschichten und besondere Orte. Neugierige Fragen werden durch eigenes Erleben beantwortet. Wie klingen Orgel und Klavier, wenn ich die Tasten drücke? Entsteht ein Echo, wenn ich schreie? Auch Singen und Flüstern können ganz unterschiedliche Gefühle hervorrufen. Wie der Raum mit den zahlreichen Stühlen von oben aussieht, zeigt ein Blick von der Kanzel. Im Raum der Stille unter dem Turm brennen Kerzen und vermitteln Ruhe. Wer darf dort hinein?

    Judith Schäfer wird kindgerecht erklären, was die schönen bunten Fenster oder das Taufbecken bedeuten und welches Geheimnis sich im Altar verbirgt. Viele weitere Überraschungen warten auf die kleinen und großen Besucher. Die Christuskirche dient heute einem Teil der evangelischen Gemeinde Ibbenbürens als Gotteshaus, doch das war nicht immer so. Die Führung ist für alle Religionen offen und für Menschen, die ihren Kindern ein wenig von der Faszination eines Kirchengebäudes vermitteln möchten. Am Ende werden Brot und Trauben gereicht.

    Das Angebot richtet sich an Eltern von Kleinkindern, auch schon unter drei Jahren. Beginn der Führung am 22. November ist um 15.30 Uhr. Treffpunkt ist am Kirchplatz vor dem Glasportal. Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldungen bei der Familienbildungsstätte Ibbenbüren, Klosterstr. 21, 49477 Ibbenbüren wird gebeten: Telefon 05451-96440 oder E-Mail info@fabi-ibbenbueren.de.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-184Wed, 14 Nov 2018 12:34:25 +0100"Komm an Bord!" Kinderbibeltage in Mettingenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/komm-an-bord-kinderbibeltage-in-mettingen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c3320ecc7eae6555b83bb513acd88a00Kinderbibeltage sind in Mettingen schon seit Jahrzehnten ein Garant für gute Stimmung. Jeweils drei Herbsttage lang ist das Haus der evangelischen Gemeinde fest in der Hand von Grundschülern, die gemeinsam mit einem bestens eingespielten Team aus Jugendlichen und Erwachsenen singen, beten, basteln und sich in die Geschichten der Bibel vertiefen.„Komm an Bord!“ hieß das Thema in diesem Jahr. Das sei in diesem Fall ganz wortwörtlich zu verstehen, erklärte Pastor Kay-Uwe Kopton den Kindern, denn an den ersten beiden Tagen standen Noah, seine Familie und der Bau der Arche im Mittelpunkt. So gut kannten die jungen Teilnehmer diese Geschichte aus dem Alten Testament, dass sie schon am ersten Tag den Teil hätten erzählen können, der am zweiten Tag auf dem Programm stand.

    „Die Menschheit zu vernichten, um sie zu retten“, das klingt zunächst paradox für Noah, aber auch für Sabrina, die im Gespräch mit dem Moderator alias Jugendreferent Heinz-Gerd Wanning ihre ganz persönliche Geschichte von Wut und Enttäuschung erzählt. Dass beide Geschichten ebenso gut ausgehen wie die aus dem Lukasevangelium, in dem Jesus seine Jünger aus einer Seenot rettet, erfahren die Kinder erst im Laufe der Tage.

    In Rollenspielen geben jugendliche Teamer Einblick in das Thema des Tages, bauen auf der Bühne gemeinsam mit Noah und seiner Familie die große Holzarche, in der sie mit jeweils einem Paar aller Tierarten die Sintflut überleben. Da kommt schnell Spannung auf, so dass die Nachmittage wie im Flug vergehen.

    Nicht nur zuschauen ist angesagt. Laut- und klangstark sind die Kinder dabei, wenn es um die Kinderbibeltage-Charts geht. Die Texte der Ohrwürmer sitzen schnell und so erklingen vielstimmig Lieder wie „Einfach spitze, dass du da bist“, „1, 2, 3, hier geht es rund“, „Bist du groß oder bist du klein“ - Gott liebt dich“ oder „Ich bin ein Bibelentdecker“. Klatschen, stampfen und tanzen, bis der Boden wackelt, ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

    Das gemeinsame Singen steht bei den Kids ebenso hoch im Kurs wie die Treffen in den Kleingruppen, in denen sie nicht nur die Rollenspiele besprechen, sondern es sich auch bei Kuchen und Getränken gutgehen lassen und unter der Anleitung der jugendlichen und erwachsenen Teamer kreativ arbeiten.

    Es ist die bunte Mischung von Theaterspiel, kreativer Arbeit in Kleingruppen und gemeinsamem Beten und Singen im Plenum, die die Kinderbibeltage zu einem Highlight für Mettinger Grundschulkinder beider Konfessionen macht. Viele sind mehrere Jahre lang als Teilnehmer dabei und machen später gerne als Teamer mit. So war auch in diesem Jahr eine bunte Truppe aus alten Hasen und Neueinsteigern im Haus der evangelischen Gemeinde aktiv.

     Am Samstagnachmittag sind die Familien der Kids traditionell mit im Kinderbibeltage-Boot. Nach dem Gottesdienst, in dem Teilnehmer und Teamer gemeinsam die Ergebnisse vorstellen, treffen sich alle zum Essen und gemütlichen Ausklang im Gemeindehaus.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-177Mon, 12 Nov 2018 18:15:00 +0100„200 Jahre Diözese Tecklenburg“: Gelebte Solidarität der Gemeinden trotz abrupter geschichtlicher Wechsel in der Gründungszeithttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/200-jahre-dioezese-tecklenburg-gelebte-solidaritaet-der-gemeinden-trotz-abrupter-geschichtlicher-we/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9fc0502ec9a585484bae67ff2814b8b7„Bevor wir uns gleich dem Gedenken eines Ereignisses unserer Kirchengeschichte widmen und an den 9. Juli 1818 erinnern, die Gründung der Diözese Tecklenburg und was daraus geworden ist, müssen und wollen wir uns an einem Tag, der das Datum 9. November trägt, auch der deutschen Geschichte widmen“, betonte Synodalassessor Jörg Oberbeckmann zur Eröffnung der Festveranstaltung in der Ev. Stadtkirche Lengerich. Mit dem Angriff auf die Juden, ihre Synagogen, ihre heiligen Schriften und ihr wirtschaftliches und soziales Leben am 9. November 1938 habe das NS-Regime das Ziel offengelegt, mit dem jüdischen Volk auch die Erinnerung und den Glauben an den Gott Israels auszulöschen. Zur Wahrheit gehöre auch der fast 2000 Jahre währende Antisemitismus der christlichen Gemeinschaften. Die Kirchen hätten in ihrer Mehrheit diese Verbrechen an den Juden in mutlosem Schweigen geschehen lassen und sich mitschuldig gemacht. Der Weg der Umkehr in den letzten Jahrzehnten zeige sich im fruchtbaren christlich-jüdischen Dialog und in der Erklärung der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen zum Holocaust. Gedenken heiße umkehren, betonte Oberbeckmann. „Im Gedenken wird das Nichts dem Nichts entrissen. Es wird zurückgebracht ins Leben“. Dies sei ein Akt des Glaubens.

    „Gottes Wirken umfängt die Zeiten – auch dann, wenn unser eigenes menschliches Tun und Denken meilenweit von seinem Willen entfernt ist“, unterstrich Superintendent André Ost anschließend in seiner Begrüßung. Die Anfänge der Ev. Diözese Tecklenburg seien nicht erst 1818, sondern wohl eher im 16. Jahrhundert, im Zeitalter der Reformation, zu finden, betonte André Ost. Ein Synodenwesen habe es auch schon lange vorher gegeben, insofern sei die Kirchenkreisgründung vor 200 Jahren eigentlich „nur“ ein obrigkeitlicher Akt zur kirchlichen Neuorganisation und kein wirklicher Neubeginn gewesen. „Der Kirchenkreis ist heute eine wichtige Ebene gemeinsam gelebter kirchlicher Solidarität“, unterstrich er. Mit dem Begriff „Diözese“ wurde im Jahr 1818 in der Provinz Westfalen eine neue regionale Kircheneinteilung vorgenommen. Die Diözese Tecklenburg bildete zusammen mit 15 anderen Diözesen die neue Kirchenprovinz Westfalen. Sie umfasste damals 17 Kirchengemeinden: Tecklenburg, Ledde, Leeden, Lengerich, Brochterbeck, Ibbenbüren, Lotte, Wersen, Cappeln, Mettingen, Recke, Schale, Lienen, Ladbergen, Steinfurt, Coesfeld und Gronau.

    „Wenn wir in unseren Tagen Klagen hören über sich immer schneller entwickelnde bedrohlich erscheinende Veränderungen in Politik, Wirtschaft, Kultur und auch der Religion, dann verblasst dies ziemlich schnell, sobald man sich mit den Lebensverhältnissen in den beiden ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts befasst“, führte Referent Prof. Jürgen Kampmann (Ev. Fakultät der Universität Tübingen) anschließend in seinem Festvortrag aus. Anschaulich und detailgenau stellte der Kirchenhistoriker die Ziele und Probleme beim Aufbau der kirchlichen Leitung und Verwaltung in der neuen preußischen Provinz Westfalen dar. Anfangs prägten Ereignisse wie die Napoleonische Zeit, die Befreiungskriege und das sog. „Jahr ohne Sommer“ 1816 die Menschen, gepaart mit einem absolutistischen Staatsverhältnis. Siegesfreude, Existenzangst und Trauer folgten in kurzen, abrupten Wechseln aufeinander. Sie berührten den Alltag, aber auch das kirchliche Leben. 1815 wird die Provinz Westfalen eingeführt, die Oberprovinz wird Münster. Auf Anregung des Oberpräsidenten Ludwig Freiherr von Vincke wird am 22. Dezember 1815 nach einigen Wirren eine Präseswahl für Tecklenburg-Oberlingen initiiert, die „gründlich schief läuft“. Bei einem erneuten Anlauf wird Pfarrer Ernst Werlemann aus Wersen mit Wirkung vom 1. Februar 1816 zum Superintendenten gewählt. Am 1. Juli 1817 werden 36 Landkreise und die kreisfreie Stadt Münster geschaffen. Wie in der staatlichen Provinzverwaltung sollten auch für das evangelische Kirchenwesen in der Provinz solche Ebenen zwischen den Kirchengemeinden und dem Konsistorium eingerichtet werden. Für den Bereich der Grafschaft Tecklenburg und die Gemeinden in Oberlingen (Ibbenbüren, Mettingen, Recke und Brochterbeck) war das nichts Neues. Regelmäßig wurden zuvor bereits jährlich bis 1807 Visitationen in allen Kirchengemeinden durchgeführt.

    Nach Gründung der Diözese Tecklenburg traf sich die nur aus Pfarrern bestehende Synode erstmals am 21. und 22. Juli 1818 in Lengerich unter Leitung von Superintendent Werlemann. Ein Thema der Tagesordnung war das Verbot der „nächtlichen Spinnereyen“: Man klagte darüber, „dass es den jungen Leuten verstattet wird, dem zweyten Festtag (der hohen Feste) mit Tanzen bis mitten in die Nacht zuzubringen“. Durch die Errichtung von Kirchenkreisen und das Wirken der Synoden, so Prof. Kampmann abschließend, hätten die Gemeinden eine geistliche Verbundenheit untereinander erfahren, die es vor 1818 so nicht in gleicher Kontur gegeben habe.

    Einen ausdrucksstarken musikalischen Rahmen setzten die Organistin Sabrina Büthmann (Münster) und Kantor Christoph Henzelmann (Lengerich) an der kraftvollen Breidenfeld-Klais-Orgel (1835-2003). Sie vermittelten spannende Eindrücke mit Werken vom Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Publikum honorierte den eindrucksvollen Vortrag und das musikalische Programm mit ausgiebigem Applaus. Bei Sekt und Fingerfood tauschten sich die Gäste anschließend über die Impressionen des Abends aus.  

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    news-183Mon, 12 Nov 2018 16:57:08 +0100Eine sinnliche Annäherung an die Liebe - Ökumenische Kirchennacht in Lienenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/eine-sinnliche-annaeherung-an-die-liebe-oekumenische-kirchennacht-in-lienen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b2765b4258458e2dac5728d15dba684a„Heute Abend wollen wir uns dem Thema Liebe mehr auf der sinnlichen als auf der verkopften Ebene widmen“, läutete Pfarrerin Susanne Nickel den dritten Teil der Reihe „Berauscht euch an der Liebe“ ein. Der Zyklus, der sich in ganz unterschiedlichen Veranstaltungen mit dem biblischen Hohelied der Liebe auseinandersetzte, fand mit der ökumenischen Kirchennacht am Samstag in der Evangelischen Kirche Lienen einen alle Sinne aufs Feinste ansprechenden Abschluss. Die Kirchengemeinde hatte keine Mühe gescheut, das Gotteshaus in einen Tempel der Kulinarik, des Tanzes und der Kunst zu verwandeln. Überall waren Stationen entstanden, an denen die Besucher ihrer Kreativität freien Lauf lassen oder sich einfach nur dem Genuss hingeben konnten. Die Konfirmanden zogen umher und verteilten kleine Zettelchen mit Zitaten großer Geister zum Thema Liebe. Susanne Nickel bot meditativen Tanz an: Interessierte wiegten sich zu entspannten Klängen im Altarraum. Auf der Orgelempore konnten kleine Herzschachteln gebastelt werden. Direkt daneben hatte Bildhauer Mandir Tix sein kulturelles Quartier aufgeschlagen und malte zusammen mit den Besuchern großformatige Bilder zu Versen aus dem Hohelied. Die waren darüber hinaus in der ganzen Kirche angebracht worden und regten zum Nachdenken an. Die Turmkapelle hatten die Konfirmanden in ein Lust- und Duftgärtlein umgestaltet, in dem man in intimer Umgebung das eheliche Treueversprechen erneuern oder bei Kerzenschein und lavendelschwerer Luft einfach seinen Gedanken nachhängen konnte. Diese auf lyrische Weise auszudrücken ermutigte einige Meter weiter Norbert Brockmann in seiner Schreibwerkstatt die Gäste.

    An jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken, besonders das Buffet war mit seinem Einfallsreichtum und der Liebe zum Detail Augen- und Gaumenschmaus in einem. Immer wieder verweilte der eine oder andere bei Wein, Käsehäppchen und Kuchen, bevor er sich der nächsten Station widmete. So entstand ein ständiges Kommen und Gehen, ein Umherwandern und Verweilen, ein stilles Nachdenken und heiteres Klönen, immer jedoch ohne die erhabene Stille über allem zu stören. Die Kirche bot dafür mit ihren vielen ruhigen Winkeln den optimalen Raum.

    Waren die Besucherzahlen zu Beginn erst verhalten, fanden nach und nach immer mehr den Weg in die Kirche, sodass die lange Tafel, die nach der Hälfte des Abends zu einer gemeinsamen Zwischenmahlzeit lud, bis auf den letzten Platz besetzt war. Bei einer Hochzeitssuppe war Zeit für Austausch, bevor die Veranstaltung später mit einem Spielfilm ausklang. „Monsieur Claude und seine Töchter“ fasste die Erfahrungen der alle Grenzen überwindenden Liebe, die sicherlich viele Besucher während des Abends gemacht haben mochten, noch einmal eindrucksvoll zusammen.

    Text: Dario Sellmeier

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    news-182Mon, 12 Nov 2018 16:51:21 +0100„Einfach „Ma(h)l Zeit haben“ - Ökumenische Kirchennacht in der Christuskirche Ibbenbüren http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/einfach-mahl-zeit-haben-oekumenische-kirchennacht-in-der-christuskirche-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=528f7cfb0198cbcdfa07d295ac75e32aZu später Stunde feierten am 10. November Besucher der Ökumenischen Kirchennacht in der Christuskirche Ibbenbüren mit Judith Schäfer eine Andacht für Nachtschwärmer. Die Vikarin leitete sie mit den Bibelworten von der Erschaffung des Lichts aus dem ersten Kapitel des Buches Genesis ein. „Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war.“ Auch das Wort zur Nacht aus dem Psalm 4,8 war wunderbar gewählt: „In Frieden werde ich mich niederlegen und auch schlafen; denn du, Herr, allein lässt mich in Sicherheit wohnen.“ Die Lesung aus dem Matthäusevangelium nahm darauf Bezug. Wenn Menschen von Ängsten geplagt und eingeschüchtert werden, können sie Gott im Dunkeln neu finden. Er geht ihnen voran, um den Weg zu leuchten. Mit Liedern und Gebeten im Kerzenlicht entstand eine meditative Stimmung, die in der Finsternis die Herzen wärmte.

    Die Ökumenische Kirchennacht in der Christuskirche Ibbenbüren erlaubte eine neue Wahrnehmung des sakralen Raumes durch ungewohnte Erfahrungen. Der Kirchenkreis Tecklenburg beteiligte sich in diesem Jahr erstmals an der Aktion. Ziel ist es, Menschen einen neuen Zugang zu Kirche und Religion oder Brückenschläge zwischen den Konfessionen zu ermöglichen. In Ibbenbüren lud die Evangelische Gemeinde zu Andacht und abendlichem Essen für Kinder und Erwachsene ein.

    Unter dem Motto „Schafe zählen“ hatte Judith Schäfer mit vielen Helfern ein schönes Programm für Kinder vorbereitet. Die interaktive Andacht brachte den Kindern einen Tag im Leben von Schafen näher. Jürgen Hecker, Mitarbeiter in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, hatte sich als Hirte verkleidet und zeigte, was die Tiere können und brauchen. Dazu bauten fleißige Helfer verschiedene Spiele-Parcours auf und arrangierten  im „Raum der Stille“ eine Vorleseecke. Nicole Büneker und Judith Schäfer hatten zur Dekoration kleine und große Schafe gebastelt und überall verteilt. Im liebevoll ausgestatteten Stall konnten die Kinder zur Ruhe kommen. Statt Orgelmusik empfing das vielstimmige Blöken einer Schafherde die Besucher.

    Während der Andacht mit Judith Schäfer erzählten Gemeindemitglieder, was Schafe den lieben langen Tag tun. Sie stehen nicht nur gelangweilt auf der Weide, sie springen herum und erleben viele Abenteuer. Dabei darf jedes Schaf mitmachen, egal welche Farbe sein Fell hat. Weil der Hirte sie gut behütet, müssen sie keine Angst haben und fühlen sich sicher. Wenn es ihnen zu anstrengend wird, legen sich die Schafe zum Ausruhen in den Stall. Das war auch der Lieblingsplatz der kleinen Besucher, die sich dort gemütlich zusammenkuschelten. Nicole Büneker las im Raum der Stille schöne Geschichten vor. Alle sangen gemeinsam das Lied „Einfach Spitze, dass du da bist“. Die Kinder saßen im Kreis und Elke Becker begleitete den Gesang auf dem Klavier. Nach den Bewegungsspielen las Nicole Büneker die Geschichte „Schläfchen mit Schäfchen“ vor. Anschließend bekamen sie einen „Schaforden“ und stärkten sich am hübsch gedeckten Tisch mit Brot, Käse, Obst oder Gemüse.

    Die Erwachsenen waren am frühen Abend an eine reich gedeckte Tafel zu Begegnung und offenem Miteinander eingeladen. Etwa 30 Gäste waren gekommen, um bei Brot, Käse, Wurst und kühlen Getränken ins Gespräch zu kommen über Gott und die Welt. Berührt zu werden von Themen und Gedanken anderer Menschen ist eines der Prinzipien, die mit der Kirchennacht in angenehmer Atmosphäre verfolgt werden.

    Text: Brigitte Striehn

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    news-181Mon, 12 Nov 2018 16:43:25 +0100"Selbstbewusst raus mit dem Ton!" Gospelworkshop mit Micha Keding in Lengerichhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/selbstbewusst-raus-mit-dem-ton-gospelworkshop-mit-micha-keding-in-lengerich/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=abc9228b79102e7a75a87d57e3998b0fEin raumfüllender Klang dringt am Samstagnachmittag aus dem Saal des Martin-Luther-Hauses. Der Gospel-Workshop ist in vollem Gange. Pfarrer Torsten Böhm eilt die Treppe herauf, er war bis gerade eben noch in der Stadtkirche, um Vorbereitungen für das große Abschlusskonzert am nächsten Tag treffen. Sogar Scheinwerfer seien dieses Mal organisiert worden, berichtet er stolz. Der fünfte Workshop ist es bereits, den Böhm auf die Beine gestellt hat. Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag wird geprobt, dann die Ergebnisse vor Publikum präsentiert. Zwar hat Böhm mit dem GospelTrain schon seit 1994 einen eigenen Gospelchor, doch sollen mit dem Workshop explizit auch Leute angesprochen werden, die etwa keine Zeit für eine regelmäßige Teilnahme haben oder sich lediglich mal ausprobieren wollen.

    Die Altersspanne im Saal ist groß. „Durch modernere Musik wollen wir jüngere Leute motivieren, denn das hier ist Musik, die junge Menschen täglich hören“, erzählt Böhm. So sollen auch diejenigen mit christlichen Texten in Berührung gebracht werden, die mit den klassischen Werken kirchlicher Musik nichts anfangen können. Oder mit Gesang bisher generell wenig Kontakt hatten: „Unter den Sängern sind mit Sicherheit einige, die überhaupt keine Noten lesen können.“ Das mache aber überhaupt nichts, Gospel sei durch seine ansprechenden Rhythmen sehr leicht zugänglich. Das niedrigschwellige Angebot wird offensichtlich gut angenommen: der Saal ist prall gefüllt, teilweise seien Teilnehmer sogar von weit her angereist.

    Das hängt sicherlich auch mit Micha Keding zusammen. Er leitet die Veranstaltung, steht oben auf der Bühne und dirigiert behutsam die Sängerschar. Böhm hatte ihn vor längerer Zeit in Westerkappeln kennengelernt, seitdem gibt er immer den Ton an, wenn alle drei bis fünf Jahre wieder ein neuer Workshop stattfindet, und hat dann auch stets genug neue Lieder im Gepäck. Mit viel Witz ist er dabei, streut immer wieder kleine Anekdoten ein. „Selbstbewusst raus mit dem Ton, egal ob er stimmt oder nicht“, ist sein Motto. Er nimmt sich Zeit für die einzelnen Stimmen, bietet Hilfestellung, wenn sich die Sänger in einem unbekannten afrikanischen Liedtext nicht direkt so gut zurechtfinden wie im englischen Vorgängerstück. Alle fiebern schon dem morgigen Auftritt entgegen. Lampenfieber? Fehlanzeige, sogar bei den Solisten. „In der Menge fühlt man sich total wohl“, findet eine Teilnehmerin. Und eine andere ergänzt: „Gospel ist eine so emotionale Musikrichtung, da trifft man instinktiv fast immer den richtigen Ton, weil alles so von Herzen kommt.“ Keding bittet nun alle aufzustehen. Die Stimmen gewinnen dadurch nochmal um ein Vielfaches an Kraft, die Sängerinnen und Sänger lassen sich davon tragen, wippen mit ihren Notenheften in der Hand im Takt. Ob dieser harmonische Zusammenfluss vor der schwierigen Akustik der Stadtkirche Bestand haben wird? Man schließt kurz die Augen, gibt sich einige Sekunden voll und ganz der Musik hin und ist sich dessen ganz sicher.

    Text: Dario Sellmeier

     

     

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    news-180Mon, 12 Nov 2018 16:35:59 +0100Prof. Dr. Christian Lammert: Europäische Arbeitslosenversicherung kann zu politischer Stabilität beitragen http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/prof-dr-christian-lammert-europaeische-arbeitslosenversicherung-kann-zu-politischer-stabilitaet-bei/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=143956d32591caa69f979de178378417WESTERKAPPELN. „Sich abgehängt fühlen und nicht mehr gehört zu werden, dieser weitverbreitete Eindruck ist zentrale Konsequenz der Politik der Alternativlosigkeit. Sie schafft den Unmut und die Wut auf die da oben – und veranlasst zur Suche nach Alternativen um fast jeden Preis, offensichtlich auch nach undemokratischen“, sind der Berliner Professor Dr. Christian Lammert und sein Kollege Boris Vormann überzeugt. In ihrem Buch „Die Krise der Demokratie. Und wie wir sie überwinden“, das sie vor zwei Jahren nach der Wahl von Donald Trump geschrieben haben, analysieren sie nicht nur, wie es um die Demokratie bestellt ist, sondern auch warum so viele Menschen so anfällig für die einfachen Lösungen der Populisten sind.Auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde Westerkappeln und der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg war der Politikwissenschaftler Lammert Anfang November zu Gast im Dietrich-Bonhoeffer-Haus und machte vor knapp 60 Frauen und Männern deutlich, dass er in der Krise auch eine Chance sehe. So beobachtet Lammert, dass sich  zunehmend Widerstand gegen den Status quo regt.

    Sein Besuch in Westerkappeln zwei Tage nach den Midterm Elections in den USA könnte nicht besser getimt sein. Und obwohl es kein eindeutiges Wählervotum gegeben habe, Trumps Kritiker enttäuscht worden seien, sieht Lammert einen Hoffnungsschimmer. Eine Wahlbeteiligung von 50 Prozent sei für eine Zwischenwahl Rekord, weiß der Politikwissenschaftler. Besonders bei den 18- bis 25-Jährigen, der inzwischen stärksten Wählergruppe hinter  den Baby-Boomern, sei die Beteiligung von 18 auf 40 Prozent angestiegen. Minderheiten wie Muslime, Ureinwohner, Homosexuelle hätten zudem Einzug ins Repräsentantenhaus gehalten.

    Es tue sich viel, beobachtet Lammert auch in Deutschland. „Die Menschen haben gemerkt, dass politische Apathie Konsequenzen hat“, sagt er mit Blick auf eine massive Mobilisierung der Zivilgesellschaft, auf Demonstrationen und Konzerte gegen rechte Parteien und Gruppierungen. Wie in den USA rüttele die aktuelle politische Lage auch die Menschen in Deutschland und in ganz Europa auf, bestärke sie, sich zu engagieren und Widerstand zu leisten statt sich auf Diskussionen in den sozialen Medien zu beschränken.

    Es gebe Alternativen, macht Lammert seinen Zuhörern deutlich. Nicht umsonst werde aktuell wieder die „Idee Europa“ beschworen, die im Rahmen der wirtschaftlichen Globalisierung aus dem Blick geraten sei. „Es geht doch, der Staat war doch handlungsfähig“, erklärt er mit Blick auf Banken- und Staatsschuldenkrise. Die soziale Achse Europa durch die Einführung einer europäischen Arbeitslosenversicherung zu stärken, könne Bindung schaffen und zu politischer Stabilität beitragen, gibt der Politikwissenschaftler zu bedenken.

    Dass die Wahlbeteiligung bei Europawahlen traditionell niedrig sei, liege daran, dass die Menschen nicht mehr verstünden, was in Brüssel passiere. „Daran müssen wir arbeiten“, ist Lammert überzeugt.

    Text: Dietlind Ellerich

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    news-178Mon, 12 Nov 2018 16:14:46 +0100Die Liebe der Menschen und die Liebe Gottes sind nicht voneinander zu trennen - Abend zum Hohelied der Liebe in Kattenvennehttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/die-liebe-der-menschen-und-die-liebe-gottes-sind-nicht-voneinander-zu-trennen-abend-zum-hohelied-d/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=0acce2475ffc908759bcad08e6588d7fEin violettes Samttuch ist in der Mitte des Kattenvenner Gemeindehauses ausgebreitet, darauf ein weißes Herz und die Bibel, von vielen Kerzen umgeben. Etwa 35 Besucher sitzen in einem Stuhlkreis drumherum und betrachten die romantische Szenerie. Romantik, das ist ein Teilaspekt des Gesprächsabends am vergangenen Montag, der im Rahmen der Ökumenischen Reihe das biblische Hohelied der Liebe genauer unter die Lupe nahm. Pfarrerin Verena Westermann, begeistert über die hohe Teilnehmerzahl, will zu Beginn wissen, welche Vergleiche für die geliebte Person die Besucher kennen oder auch selbst verwenden. Von den Standards wie „Schätzchen“ oder „Liebchen“ über „Muckel“ bis zu ausgefallenen Kreationen wie „Herzensmöpschen“ oder einem augenzwinkernden „meine Alte“ reicht die Palette der Kosenamen. „Am Anfang sind es meist kleine Tiere, die werden mit der Zeit dann immer größer“, scherzt ein Besucher. Der Bogen von diesem Einstieg hin zum alttestamentarischen „Lied der Lieder“ fällt nicht schwer: das im 3. Jhdt. v. Chr. entstandene, mit dem legendären König Salomo in Verbindung gebrachte Werk strotzt nur so vor orientalischer Bildhaftigkeit. Beim gemeinsamen Lesen einzelner Verse regt die lyrische Sprache Diskussionen an: viele sind erstaunt, wie heißblütig Liebe hier beschrieben wird. Auch darüber, dass es keine Rangordnung zwischen Mann und Frau gibt, sondern ein harmonisches, völlig unbefangenes Zusammenspiel von Lieben und Zurücklieben, ein ehrfurchtsvolles Verlangen auf beiden Seiten. Manchen geht das schon etwas zu weit. „Da ist von Schwarzbrot nicht die Rede“, meint ein Besucher stirnrunzelnd und verleiht so seiner Meinung Ausdruck, dass das Hohelied kaum repräsentativ für die meisten Beziehungen sei. Andere hingegen sind der Meinung, dass dort Vergleiche genutzt würden, die den Partner auch heute noch beglücken könnten. Die eigentlich moderne Erkenntnis, dass Leib und Seele untrennbar miteinander verbunden sind, fasziniert vor dem Hintergrund der Entstehungszeit.

    Vom Inhalt her ähnlich, in seiner Ausdrucksweise aber ganz anders erscheint das Hohelied im Neuen Testament, eine Antwort des Apostels Paulus auf Fragen der jungen christlichen Gemeinde in Korinth. Verse aus diesem würden auch oft bei Trauungen verwendet, erzählt Westermann. Kein Wunder, der Text entspricht schon eher heutigen Vorstellungen von Liebe, stellt quasi eine Art Rezept für eine gelungene Partnerschaft dar. Der Langmut ist ein großes Thema, der Aspekt der Toleranz gegenüber den kleinen Macken der geliebten Person ruft zustimmendes Nicken hervor. Ist Gott nicht auch ungeheuer langmütig mit seinen Gläubigen? Die Hohelieder nicht nur ein Beispiel für die Liebe zwischen Mann und Frau, sondern gleichzeitig Gleichnis für die Liebe zwischen Gott und seinem auserwählten Volk oder zwischen Christus und seiner Kirche? Diese Sichtweise wird kontrovers diskutiert.

    Liebe ist an vielen Stellen der Bibel ein bestimmendes Thema, am schönsten auf den Punkt gebracht findet man es aber in den beiden Hoheliedern, da sind sich die Besucher nach knapp zwei Stunden Textstudium sicher. Am Ende dieses kurzweiligen und doch sehr tiefsinnigen Gesprächsabends steht denn auch die Erkenntnis, dass die Liebe der Menschen und die Liebe Gottes nicht voneinander zu trennen sind.

    Text: Dario Sellmeier

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    news-176Mon, 12 Nov 2018 11:54:27 +0100Jahrzehntelang Gottes Liebe an Kinder weitergegeben - Mitarbeiterinnen des Kiga-Verbunds im Kirchenkreis Tecklenburg feiern Jubiläumhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/jahrzehntelang-gottes-liebe-an-kinder-weitergegeben-mitarbeiterinnen-des-kiga-verbunds-im-kirchenk/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7048f6db1aa76f7a5029508a7dc3112a„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“- Dieser Satz aus dem Markus-Evangelium ist seit jeher einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste christliche Wert. Nach diesem Grundsatz haben auch die 13 Jubilarinnen des Kindergartenverbunds im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg jahrzehntelang in Kindergärten und Kindertagesstätten gearbeitet, um Kindern einen guten und behüteten Start in ihr Leben zu gewährleisten. Um ihr Jubiläum zu feiern, trafen sich am vergangenen Mittwoch die Jubilarinnen zusammen mit dem Superintendenten des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, André Ost, dem Geschäftsführer des Verbunds der Kindertagesstätten des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, Arnd Rutenbeck, und Claudia Marschner, Mitarbeitervertretung des Kindergartenverbunds, im Haus der Diakonie und Kirche in Tecklenburg. Zwölf der 13 Frauen feierten ihr 25-jähriges Jubiläum, Irmtraud Paus konnte bereits auf 40 Dienstjahre zurückblicken.

    Arnd Rutenbeck eröffnete die Veranstaltung und bedankte sich ausdrücklich bei den Jubilarinnen für ihr Engagement und ihren Einsatz über die vielen Jahre. „Gott zu lieben bedeutet, nach den christlichen Werten zu leben und Sie haben diese Liebe jeden Tag in ihrem Beruf gezeigt“, lobte Rutenbeck die Arbeit der engagierten Einrichtungsleiterinnen und Erzieherinnen. Auch Superintendent André Ost beglückwünschte sie zu ihrem Jubiläum. Trotz der vielen Veränderungen im Bereich der Kinderbetreuung freue er sich darüber, dass die Kitas nach wie vor in enger Verbindung zu den Kirchengemeinden vor Ort stehen und man alles dafür geben werde, dass dies auch in Zukunft so bleibe, betonte Ost. „In 40 Jahren ist die Mauer gefallen und der Kalte Krieg zu Ende gegangen“, beschrieb Claudia Marschner die Dimension von vier Jahrzehnten Arbeit. Aber auch innerhalb von 25 Jahren habe es sowohl zahlreiche Veränderungen im Bereich Erziehung als auch in der globalen Welt gegeben.

    Nach der Eröffnung wurden in lockerer Runde bei Kaffee und Kuchen amüsante und prägende Geschichten aus den vergangenen Jahren ausgetauscht. Egal wie unterschiedlich die Bewegründe für die Arbeit und die erzählten Erlebnisse auch waren, in einem waren sich alle Jubilarinnen jedoch einig: Die Arbeit mit Kindern ist stets sehr erfüllend und gibt einem immer wieder viel Rückhalt, da die Kleinen einem viel Dankbarkeit zurückgeben. Dies sei für viele die beste Bestätigung, die man für seine Arbeit bekommen könne. „Jahrelange Arbeit und es macht immer noch Spaß“, betonten die Jubilarinnen immer wieder.

     

    40-jähriges Dienstjubiläum: Irmtraud Paus (Kneipp Kita Tecklenburg)

    25-jähriges Dienstjubiläum: Marion Förster (Kiga Kleine Propheten Recke),

                                                 Mareike Coersmeier (Kiga Anne Frank Westerkappeln),

                      Ina Jekutsch (Kiga Niedermark Lengerich),

                      Katja Riemann (Kiga Wersen),

                      Karin Linke (Kiga Schale),

                      Susanne Siegler (Kiga Merschweg Lienen),

                      Bettina Niederholtmeyer (Kiga Lotte),

                      Birgit Tydecks (Kiga Wersen,

                      Heidrun Kijewski (Kiga Wersen),

                      Elena Friesen (Kiga Hohne Lengerich),

                      Elke Müller (Kiga Merschweg Lienen),

                      Evelyn Ferentschik (Kiga Schale)

     

    Text: Michael Hinrichs

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    news-175Tue, 06 Nov 2018 10:22:16 +0100Gemeinsamkeit ist wichtig für soziales Wohlbefinden - 15. Männerfrühstück im Gemeindehaus „Blick.punkt“ Ibbenbüren http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/gemeinsamkeit-ist-wichtig-fuer-soziales-wohlbefinden-15-maennerfruehstueck-im-gemeindehaus-blickpu/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d471d8c59a61bb0e6e50a126e48c116f„Sie sind alle krank, wir Ärzte finden bei jedem etwas“, behauptete Dr. med Axel Iseke aus Münster am 3. November beim 15. Männerfrühstück des evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg im Gemeindehaus Blick.punkt in Ibbenbüren. Er war als Referent eingeladen, um zu dem Thema „Männer - wunderbar gemacht?!“ grundsätzliche Überlegungen über das Verhalten von Männern zu ihrem Körper und ihre seelische Gesundheit anzustellen. Uwe Hartmeier, Regionalreferent für Männerarbeit im Münsterland, begrüßte dazu 60 Teilnehmer. Die Feststellung auf der Einladung „Jung und stark - alt und...?“ wurde von den Zuhörern durch „schwach“, aber auch durch „weise“ oder „neugierig“ ergänzt. Ganz unterschiedliche Sichtweisen ergaben sich auch bei den Gesprächen an den Tischen. Der regelmäßige Austausch ist in den Männerrunden des Kirchenkreises ein wesentliches Element. „Das Frühstück ist nur der Lockvogel“, sagte der Referent schmunzelnd. Also wurde geredet: über die alten Zeiten, Fußball, Politik, Musik, Beipackzettel, Lebenskrisen und das Älterwerden.

    Dr. Iseke vom Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen ging es darum, Wohlbefinden, Gesundheit und Krankheit richtig einzuordnen, weniger um die Erteilung praktischer Ratschläge. Ärzte stellten Diagnosen, das sei ihre Aufgabe, erklärte er. Andererseits müssten sie auch unternehmerisch denken und Geld verdienen. Pfarrer Reinhard Lohmeyer hatte in seinem geistlichen Impuls zu Beginn des Treffens provokativ gefordert: „Haltet Euch von Ärzten fern!“ und damit seine kritische Meinung zu dem boomenden „Krankheitsmarkt“ deutlich gemacht. Mit seinen Vorbehalten trotz grundsätzlicher Wertschätzung medizinischer Leistungen war er nicht allein.

    „Das ganze Gesundheitssystem lebt davon, dass wir krank sind - also strengen Sie sich ein bisschen an“, schrieb Dr. Iseke den ewigen Optimisten ironisch ins Stammbuch. Es sei das soziale Wohlbefinden, das gesund mache. Lachen gehört dazu - auch mal über „Männerwitze“. An dem sonnigen Vormittag in netter Gesellschaft, mit leckerem Essen und Gesang wurde dieses schon ziemlich perfekt erreicht, waren sich die Teilnehmer einig. Jeder Einzelne müsse für sich selbst entscheiden, ob es ihm gut gehe, dürfe dabei jedoch den anderen nicht aus dem Blick verlieren.

    Reinhard Lohmeyer führte aus, dass hierzulande zehnmal mehr für Medizin ausgegeben werde als für Seelsorge und die Menschen trotzdem immer kränker würden. „Ein Großteil unserer Krankheiten resultiert daraus, dass wir die Situation, in der wir vor der Welt und vor Gott stecken, nicht erkennen und anerkennen wollen“, so der Pfarrer. Gesunde Lebensführung, Atemtechniken Meditation, Gebet, Zeit haben für Schönes und eine genießende Grundeinstellung seien Schlüssel für Wohlbefinden, auch wenn manche Diagnose beunruhigt. Im Psalm139 heißt es dazu: „Ich danke dir dafür, Gott, dass ich wunderbar gemacht bin.“ Das steigere die Freude am Leben, schlussfolgerte Reinhard Lohmeyer.

    Die Gesundheitswissenschaft habe Männer im Fokus, weil sie früher sterben, berichtete Dr. Iseke aus seinem Fachgebiet. Sie seien Objekt, mitunter krank gemacht durch Vorsorge. Daher sei die eigene Entscheidung der wichtigste Faktor: Was tut mir gut? Ein selbst gemachtes Frühstück mit allen Finessen gehörte an dem schönen Samstagmorgen auf jeden Fall dazu. Auch der Abwasch wurde mit Humor erledigt.

    Text: Brigitte Striehn

     

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    news-173Mon, 05 Nov 2018 09:52:23 +0100Biblische Geschichten mit allen Sinnen erfahrenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/biblische-geschichten-mit-allen-sinnen-erfahren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=cd7adf991f0a925fe99aa12d318141a0Längst vorbei sind die Zeiten, in denen während der Unterrichtsstunden der Konfirmanden lediglich Texte gelesen und gedeutet sowie einige Lieder- und Gebetstexte auswendig gelernt wurden. Neue Wege gehen, das bedeutet sicherlich mehr (Vorbereitungs-)Arbeit, aber letztlich auch mehr Freude am Unterricht und ein tieferes Verständnis der biblischen Texte.So ging es im Herbst auch den Konfirmanden in der Johannesgemeinde in Ibbenbüren-Laggenbeck: In ganz besonderer Weise beschäftigten sich die jungen Leute mit einer Gestalt aus dem Alten Testament, mit Jakob, der seinen Bruder und seinen Vater betrügt, der fliehen muss und doch erlebt, dass er gesegnet ist. In einem auf mehrere Stunden angelegten Projekt befassten sich die Konfirmanden insbesondere mit der Geschichte vom Traum der Himmelsleiter sowie dem Kampf am Fluss Jabbok. „Dabei ging es  nicht nur um das Kennenlernen der biblischen Geschichten, sondern auch um die Erfahrungen dieser biblischen Gestalt. Sie macht ganz menschliche Erfahrungen sind mit Neid und Konkurrenz, mit Gewissensbissen und Rückzügen, mit dem Wunsch, trotzdem einen Ort zu haben, an dem wir als Menschen gewollt sind“, beschreibt Pfarrerin Irmtraud Rickert die Zielsetzung der Unterrichtsstunden. 

    Standbilder zu den Nachtgedanken des Jakob,  das Miterleben des Kampfes am Jabbok mit einem Bibliolog, die Wünsche nach Segen und Begleitung:  All das führte  schließlich zur Gestaltung von farbstarken Acrylbildern, die unter der fachkundigen Leitung der Künstlerin Roswitha Massing aus Ibbenbüren entstanden. „Es hat mich sehr berührt, wie gut sie die Geschichte erfasst haben“, resümiert Massing, die sich selbst ebenfalls intensiv gerade auch mit der Himmelsleiter-Geschichte  künstlerisch auseinandergesetzt hat. Sie sei sehr zufrieden mit dem Ergebnis, erzählt sie, die das Projekt während dreier Doppelstunden begleitete, und bestätigt: „Mir hat es sehr viel Spaß gemacht!“

    Am ersten Novembersonntag wurden die Bilder und die Geschichte, die sie erzählen, von allen Beteiligten im Rahmen des Gottesdienstes vorgestellt. Die Liturgie wurde dabei verändert, auf eine Predigt im gewohnten Stil verzichtet, denn: Die Bilder seien ja eine Art Predigt. Eine, die letztlich deutlich länger nachwirken wird, als gewohnt, denn die Bilder werden nun – in der Kirche aufgehängt – in den nächsten Wochen das Leben in der Gemeinde weiter begleiten.

    Die Idee, einmal ganz neue Wege zu gehen, stammte übrigens von Pfarrerin Irmtraud Rickert. Über Dr. Norbert Ammermann, Kulturbeauftragter des Kirchenkreises Tecklenburg, kam die Zusammenarbeit schließlich zustande. Die Künstlerin Roswitha Massing ist zwar katholisch, aber zum Einen sehr aktiv in der Ökumenearbeit und zum Anderen durch ihr Engagement in der katholischen St. Ludwig-Gemeinde Ibbenbüren erfahren in der biblischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Ob es eine Wiederholung des Projektes geben wird, ist noch offen. Roswitha Massing könnte sich dieses – in ein oder zwei Jahren – aber gut vorstellen.

    Text: Claudia Ludewig

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    news-171Wed, 31 Oct 2018 09:26:38 +0100Frank Feldmeier wird neuer Fachbereichsleiter Personal des Verbands der Ev. Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/frank-feldmeier-wird-neuer-fachbereichsleiter-personal-des-verbands-der-ev-kirchenkreise-muenster-s/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a980ee14a4eb0a296d733e6008f62137Frank Feldmeier wird neuer Fachbereichsleiter Personal im Verband der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg. Der Verbandsvorstand wählte jetzt den 48-jährigen Ibbenbürener in das Führungsteam für die neue gemeinsame Verwaltung. Er tritt seine Stelle am 1. November 2018 an. Bis zum Umzug der drei kreiskirchlichen Verwaltungen in das neue Gebäude am Coesfelder Kreuz in Münster (voraussichtlich im 1. Quartal 2020) wird Frank Feldmeier seinen Dienstsitz im Kreiskirchenamt in Lengerich haben. Seine Hauptaufgabe wird die Vorbereitung der Fusion der drei bestehenden Kreiskirchenämter im Zusammenspiel mit der Verwaltungsleitung und den übrigen Fachbereichsleitungen sein. Er ist in seiner neuen Funktion schon jetzt standortübergreifend für die Mitarbeitenden aller drei Kreiskirchenämter im Münsterland zuständig.

    „Wir haben den Eindruck gewonnen, dass Frank Feldmeier mit seiner Persönlichkeit und seinen beruflichen Vorerfahrungen sehr gut in das Führungsteam für unsere neue gemeinsame Verwaltung passt“, so der Verbandsvorstandsvorsitzende Superintendent André Ost.

    Der gelernte Betriebswirt war 25 Jahre bei der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH tätig. Hier absolvierte er zunächst eine technische Ausbildung. Von 1995 – 2004 war er als Personalsachbearbeiter und seit 2004 im Personalcontrolling tätig. Im Rahmen dieser Aufgabe war er an der sozialverträglichen Abwicklung des Steinkohlebergbaus am traditionsreichen Standort in Ibbenbüren beteiligt.

    Frank Feldmeier absolvierte von 2000 – 2003 eine Fortbildung zum Staatlich Geprüften Betriebswirt mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik/Organisation an der Wirtschaftsschule in Steinfurt. Von 2005 – 2006 studierte der gebürtige Ibbenbürener im Bereich Management und Partizipation an der Universität Dortmund. Von 2008 - 2011 absolvierte er ein Betriebswirtschaft-Studium mit dem Schwerpunkt Personalmanagement an der Hamburger Fern-Hochschule und schloss dieses mit dem Bachelor of Arts ab.

    Der neue Fachbereichsleiter Personal ist verheiratet und wohnt in Ibbenbüren.

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    news-170Wed, 31 Oct 2018 08:47:27 +0100Rückblick auf das Reformationsjubiläum - Superintendent André Ost zieht im Jakobi-Treff positive Bilanzhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/rueckblick-auf-das-reformationsjubilaeum-superintendent-andre-ost-zieht-im-jakobi-treff-positive-bi/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=8dad80bd23c5147a8c5fb05978c2a790Rheine. "Was bleibt vom Reformationsjubiläum 2017?" so lautete das Thema des Jakobi-Treffs "Kirche und Welt" im Oktober. Der Jakobi-Treff "Kirche und Welt" ist eine Gesprächsreihe der Jakobi-Gemeinde in Rheine, in der einmal im Monat anhand eines einführenden Referates die Möglichkeit besteht, über aktuelle Fragen aus Kirche und Gesellschaft zu diskutieren. Referent war diesmal André Ost, Superintendent des Kirchenkreises Tecklenburg. In einem Rückblick streifte Ost die vielfältigen Aktionen und Projekte in der Region wie z. B. den Ökumenischen Neujahrsempfang in der Stadthalle Rheine, die Aktionen rund um die übergroßen Lutherfiguren, die Wanderausstellung für Schüler "Mensch Martin - Hut ab" und nicht zuletzt den Festgottesdienst auf der Freilichtbühne Tecklenburg mit über 2500 Besuchern. Ein weiterer Höhepunkt sei auch die Aufführung des Musical-Oratoriums "Bruder Martin" mit über 300 Sängerinnen und Sängern aus dem Westmünsterland gewesen, auch wenn die Feierlichkeiten in Tecklenburg leider von dem Unglück mit einem Shuttlebus überschattet worden seien.

    Ost verdeutlichte die besonderen Akzente, die durch das Jubiläum gesetzt werden sollten: So habe die Stärkung der ökumenischen Beziehungen ebenso im Vordergrund gestanden wie die Erhöhung der medialen Aufmerksamkeit. Die Erwartungen seien hoch gewesen: Nach einer ganzen Dekade mit Reformationsthemen - u.a. Reformation und Freiheit, Reformation und Musik sowie Reformation und eine Welt - sollte das Reformationsjubiläum zur Vergewisserung beitragen, was eigentlich evangelisch ist. Das Jubiläum sollte klären, was die Reformation zu den neuzeitlichen Aufbrüchen und der europäischen Freiheitsgeschichte beigetragen hat und wie man heute mit Achtsamkeit die ökumenische Verantwortung wahrnehmen kann.

    Nach dem einmaligen bundeseinheitlichen Feiertag sei der Reformationstag mittlerweile in neun Bundesländern auch gesetzlicher Feiertag. Andererseits sei der Besucherandrang beim Kirchentag in Berlin mit seinem zweiten Teil in Wittenberg z.T. deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben

    Ost erwähnte auch die 1,4 Mio. Briefe, die die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschuss, im Juni an alle Evangelischen Haushalte in Westfalen verschickt hatte. Diese Aktion sei wegen der Kosten von 670.000 Euro nicht unumstritten gewesen, aber letztlich eine um ein vielfaches höhere Wahrnehmungsquote als normale Werbepost gehabt habe.

    Der Superintendent ging auch auf die kritischen Stimmen zum Reformationsjubiläum ein: So meinten sie, das Jubiläum sei zu teuer geworden und es habe deutliche Fehlplanungen gegeben. Konfessionelle Unterschiede seien ausgeklammert und die Krise der Kirche in der säkularen Gesellschaft sei nicht beachtet worden. Das ganze Jubiläum sei zu "lutherlastig" geworden und in eine nicht gewollte Kommerzialisierung abgeglitten, die zur theologischen Trivialisierung und Profillosigkeit geführt habe, so die Kritiker weiter.

    Nach vorne schauend sei aber klar, dass es wichtig sei, den ökumenischen Weg fortsetzen, sagte André Ost. Zudem müsse der Bedeutungsverlust des christlichen Glaubens realistisch gesehen und letztlich das Kleinerwerden von Kirche und Gemeinden auch gestaltet werden. Dabei sei es wichtig, die Nähe zu den Menschen zu erhalten, die missionarische Aufgabe (wieder-)zu entdecken und für den Glauben zu werben, zog Ost ein insgesamt deutlich positives Fazit des Reformationsjubiläums.

    Beim nächsten Jakobi-Treff "Kirche und Welt" am Mittwoch, den 28. November, steht das Thema "Pfarrbild im Umbruch: Was kann die Gemeinde des 21. Jahrhunderts von ihren Pfarrerinnen und Pfarrern erwarten?" im Mittelpunkt. Referent ist dann Prof. em. Dr. Michael Beintker, Münster.

     www.jakobi-rheine.de

    Text: Dr. Karl Wilms

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    news-172Tue, 30 Oct 2018 08:30:00 +0100Religiöse Erziehung ist wichtiger Mehrwert konfessioneller Kitas: Präses Annette Kurschus diskutiert mit Erzieherinnen und Erziehernhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/religioese-erziehung-ist-wichtiger-mehrwert-konfessioneller-kitas-praeses-annette-kurschus-diskutiert/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=b79dff694b0e3857fdd87588d6dd9e5d„Wir brauchen dringend Ihre pädagogische Kompetenz in der Kirche“ so Präses Annette Kurschus der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) im Oktober bei einer Veranstaltung mit 50 Mitarbeitenden aus Kindertageseinrichtungen in Bielefeld. In Zeiten, wo an religiöser Sozialisation immer weniger vorausgesetzt werden könne, werde die Arbeit in evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder umso kostbarer. An der Veranstaltung nahmen auch drei Mitarbeitende des Kindergartenverbunds im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg teil. Christine Fernkorn, Öffentlichkeitsreferentin des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg, führte mit den drei Beteiligten aus Kindertageseinrichtungen ein Gespräch.Die Veranstaltung in Bielefeld wurde mit einem Stehkaffee im Foyer des Landeskirchenamtes und einer Andacht mit Präses Annette Kurschus eröffnet. Nach dem gemeinsamen Plenum mit der Präses und einem Mittagessen wurden zwei „Good practise“-Beispiele vorgestellt: Die Kita Uphoff aus Hamm und das Netzwerk für Familien aus Herne. Beide sind in diesem Jahr mit dem deutschen Kita-Preis ausgezeichnet worden. Im Anschluss daran fand eine Diskussion mit allen Beteiligten statt. Nach dem Prozess „Das Pfarramt in der Dienstgemeinschaft unserer Kirche“ bildet das Treffen mit den Erzieherinnen und Erziehern den Auftakt einer Reihe von Gesprächen, die Präses Kurschus mit anderen Berufsgruppen führen wird.

    „Was hat Ihnen an der Veranstaltung gefallen?“

    Torben Hinnah, seit August 2018 Erzieher im Ev. Noah-Kindergarten in Lotte: „Ich fand es gut, dass Frau Kurschus mit uns diskutiert hat und Interesse für unsere Probleme gezeigt hat“. Außerdem sei für ihn auch der Austausch mit den Mitarbeitenden aus Einrichtungen im Ruhrgebiet wichtig gewesen. „Sie haben die gleichen Probleme wie wir bezüglich der Finanzierung“ betont er.

    “Der Blick nach außen hat sich für mich geweitet, so Claudia Marschner, Erzieherin im Ev. Familienzentrum Anne Frank in Westerkappeln, und Mitglied in der Mitarbeitervertretung. „Bemerkenswert fand ich, dass bei den prämierten Kitas der Arbeit sehr einfache Konzepte zugrunde lagen“. 

    Monika Meierotte, Leiterin des Ev. Kindergartens „Das Senfkorn“ in Ledde: “Mir ist aufgefallen, dass die Wertschätzung für den Beruf der Erzieherin/des Erziehers gestiegen ist. Ich bin seit 33 Jahren Erzieherin (früher Kindergärtnerin). Der Beruf ist schön, das ist mir auch in der Veranstaltung deutlich geworden. Und: er hält jung“, meint sie schmunzelnd. „Eine Erzieherin hat auf einem Plakat zum Ausdruck gebracht, wie vielfältig unsere Rollen im Alltag sind“: Darauf stand: Wir sind Multitasker, Tränentrockner, Eheberater, Schuldnerberater, Krankenschwester, Streitschlichter, Ernährungsberater und vieles mehr“.  Zur Situation der Einrichtungen in der EKvW meint sie: „Im Grunde geht es allen Kindertageseinrichtungen ähnlich: Sie haben kein Geld, die Erzieher/Erzieherinnen haben wenig Zeit und das Fachpersonal fehlt. Uns Mitarbeitenden geht es jedoch immer darum, dass das Kind an erster Stelle steht. Bevor wir Mitarbeitenden Pause machen, ist das Kind gewickelt, hat gegessen und schläft“. 

    Die religiöse Erziehung in den Einrichtungen

    Claudia Marschner:“Die religiöse Erziehung ist uns in den Einrichtungen sehr wichtig. Das hat Präses Kurschus im Gespräch wertgeschätzt“ berichtet sie.

    Monika Meierotte:“Wir bieten in unserer Einrichtung jeden Dienstag einen Erzähltag für die Kinder an. Das ist ein fester Bestandteil unserer Arbeit. Dann werden biblische Geschichten, aber auch andere Geschichten erzählt.“  Sie sieht die religiöse Erziehung als einen wichtigen Mehrwert, den konfessionelle Kindertageseinrichtungen gegenüber säkularen Einrichtungen haben. Dazu gehöre für sie auch, dass die Kinder lernen „danke“ und „bitte“ zu sagen.  

    Offenheit für Kritik

    Einig sind sich alle drei Mitarbeitenden darin, dass in der Veranstaltung mit der Präses alle wichtigen Fragen und auch Kritik angesprochen wurden. Sie sagte zu, dass sie die Anregungen der Beteiligten in den Gesprächen mit der Politik weitergeben werde.

    Arbeitssituation vor Ort:

    Claudia Marschner, Monika Meierotte und Torben Hinnah ist es wichtig, zu betonen, dass das Arbeitsklima in den Ev. Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis Tecklenburg angenehm ist. Darauf werde stark geachtet, meinen sie. „Das Qualitätsmanagement ist für unsere Arbeit ein Aushängeschild“ betont Monika Meierotte. Die Vorbereitungen für das BETA-Gütesiegel seien arbeitsintensiv gewesen, doch man wachse an diesem Projekt. „Wir erleben das BETA-Gütesiegel als Bereicherung“, ist sie sich sicher. Im Kindergartenverbund des Ev. Kirchenkreises Tecklenburg haben sieben Einrichtungen das Gütesiegel in 2013-2016 erhalten, acht Einrichtungen sind aktuell dabei und werden im Jahr 2019 wahrscheinlich zertifiziert werden. Zwölf Einrichtungen werden das BETA-Gütesiegel in 2020 bis 2021 erhalten.

    „Dank der schönen Stunden mit den Kindern brennen wir Erzieherinnen und Erzieher immer noch für die Arbeit, trotz  stressiger Phasen“, meint Claudia Marschner. Und Monika Meierotte ergänzt: Und wenn es mal zwischendurch Frust gebe, werde dies aufgewogen, wenn ein Kind sagt: „Ich liebe Dich“.

     

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    news-168Tue, 30 Oct 2018 08:26:00 +0100Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg ist eine von drei Preisträgern im Wettbewerb Kooperation.Konkret. http://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ev-jugendbildungsstaette-tecklenburg-ist-eine-von-drei-preistraegern-im-wettbewerb-kooperationkonkre/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=3e4245fa9ef67abf96e7e451707d4fae„HIER ist Europa! Die europäische Idee vor Ort.“ – lautete das Motto des diesjährigen Wettbewerbs Kooperation. Konkret., der ganz im Zeichen der Europabildung in der Schule und an außerschulischen kommunalen Lernorten stand. Gesucht wurden Kooperationskonzepte, die den europäischen Gedanken vor Ort in den nordrhein-westfälischen Städten, Kreisen und Regionen aufgreifen und ganz konkret das Bewusstsein für europäische Bezüge im Leben der Schülerinnen und Schüler schärfen. Drei Kooperationsvorhaben erhalten ein Preisgeld von jeweils 1000,- Euro und werden im Schuljahr 2018/19 umgesetzt.Heimat fühlen – Heimat finden?! Heimat im Kreis Steinfurt
    Stadtbücherei Ibbenbüren | Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg | Janusz-Korczak-Förderschule des Kreises Steinfurt

    Unter dem Titel „Heimat fühlen – Heimat finden?! Heimat im Kreis Steinfurt“ ermöglicht das Kooperationsprojekt der Stadtbücherei Ibbenbüren und der Janusz-Korczak-Schule, einer Förderschule des Kreises Steinfurt, Schülerinnen und Schülern eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Konzept Heimat in einer von Mobilität und Zuwanderung geprägten europäischen Gesellschaft. Die Schülerinnen und Schüler konzipieren ein Leitfrageninterview zum Thema Heimat, setzen es in der Schule, mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg, mit Lernenden aus Integrationsklassen und mit Passantinnen und Passanten auf dem Ibbenbürener Wochenmarkt um. Bei der filmischen Dokumentation der Ergebnisse unterstützt sie die Ev. Jugendbildungsstätte Tecklenburg. Die Begegnung mit europäischen Freiwilligen lässt die europäische Vielfalt greifbar werden.
     

    Was bedeutet Heimat in der Integrationsgesellschaft?

    Die Jury überzeugte besonders die Verknüpfung der europäischen Idee mit dem zurzeit viel diskutierten Heimatbegriff. Was bedeutet Heimat im europäischen Kontext? Was bedeutet sie in unserer Migrationsgesellschaft? Mit diesen komplexen gesellschaftspolitischen Fragen konfrontieren die Schülerinnen und Schüler ganz verschiedene Gruppen und Personen in ihrem Ibbenbürener Umfeld. In selbst entwickelten Interviews erkunden sie nicht nur das Potential einer regionalen Identität auf der Basis europäischer Grundwerte. Bei der Umsetzung und filmischen Auswertung ihrer Interviews entwickeln sie zugleich kommunikative Fertigkeiten und wichtige Medienkompetenzen. Anerkennend hob die Jury zudem hervor, dass dieses anspruchsvolle, in hohem Maße schüleraktivierende Kooperationsprojekt dank seines mehrschrittigen Aufbaus nachhaltige Lernerfolge bei den Schülerinnen und Schülern verspricht. Auch die medienpädagogische Unterstützung durch die Bibliothek sowie der Kontakt mit europäischen Freiwilligen imponierten der Jury.

    http://www.bildungspartner.schulministerium.nrw.de/Bildungspartner/Wettbewerb/index-2.html

    Seit 2006 zeichnet Bildungspartner NRW mit diesem Wettbewerb kommunale Bildungseinrichtungen und Schulen für besonders kreative und beispielhafte Kooperationsideen aus.

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    news-169Thu, 25 Oct 2018 10:18:16 +0200Ev. Erwachsenenbildung lädt zu einem spannenden Werkstatt-Tag mit der Künstlerin Renate Hansen einhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/ev-erwachsenenbildung-laedt-zu-einem-spannenden-werkstatt-tag-mit-der-kuenstlerin-renate-hansen-ein/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=7210461541e6d92e5a47a5b04c6de7f7„Jeder Mensch ist eine Künstlerin, ein Künstler. Und eigentlich ist alles, was wir tun, Gestaltung“, sagt Renate Hansen, Künstlerin und Pädagogin aus Osnabrück. Sie ist Referentin eines besonderen Werkstatt-Tages, zu dem die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg am Freitag, 23. November, in die Ev. Jugendbildungsstätte, Sonnenwinkel 1, 49545 Tecklenburg, einlädt. In ihren eigenen künstlerischen Arbeiten und bei ihrer Vermittlungsarbeit an der Musik- und Kunstschule in Osnabrück sowie in Workshops für Erwachsene und Jugendliche beschäftigt sie sich intensiv mit den Dimensionen eines erweiterten Kunstbegriffes. „Kunst muss nicht kompliziert, hochtrabend oder elitär sein!“ Einfache Materialien (zunächst nur Papier und Stift) und kleine Übungen helfen, sich auf die eigene Intuition zu besinnen und dabei die oft einengenden und selbstentmachteten bisherigen Vorstellungen von Kreativität über Bord zu werfen und sich auf eine ureigene Spurensuche zu begeben“, verspricht Renate Hansen in Hinblick auf den Werkstatt-Tag.  Sie möchte neue und persönliche Zugänge zu Kunst und Kreativität eröffnen. Die eigene Persönlichkeit und Biografie sind der Ausgangspunkt. Kunst und Leben sind verbunden.

    „Wir werden sowohl mit der rechten Hand zeichnen als auch mit der linken Hand und beidhändig. Wir werden einfache Drucktechniken ausprobieren und eine Vielzahl von kleinen Blättern mit weiteren experimentellen Techniken anfertigen“, macht sie neugierig auf den Kurs. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Interessierten sind eingeladen. Die Teilnehmenden können gerne alte Fotos aus verschiedenen Lebensjahren und einfache Restpapiere mitbringen.

    Die Veranstaltung dauert von 10.00 – 17.00 Uhr. Die Kosten für den Tag (inklusive Mittagessen und Material) betragen 40 Euro. Weitere Informationen und verbindliche Anmeldungen (bis zum 20. November 2018) bei der Ev. Erwachsenenbildung Tecklenburg, Tel.: 05482 68133 (vormittags), E-Mail: erwachsenenbildung@jubi-te.de. Weitere Infos und Flyer (Download) unter www.kirchenkreis-tecklenburg.de.

     

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    news-1683Tue, 24 Feb 2009 00:00:00 +0100Hoffnungsvoller Blick in die Zukunft - Festgottesdienst: 70 Jahre Lukaskirche Ibbenbürenhttp://www.evangelisch-in-westfalen.de/aktuelles/detailansicht/news/hoffnungsvoller-blick-in-die-zukunft-festgottesdienst-70-jahre-lukaskirche-ibbenbueren/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=d3a910d58dd937a3962c9e4459f7d491Eigentlich wirkt sie, als würde sie schon sehr lange dort stehen: Die Lukaskirche auf dem Ibbenbürener Dickenberg gehört längst zum Ortsbild und strahlt mit ihren massiven Sandsteinwänden den Charme einer echten Dorfkirche aus. Doch so alt sind die Kirche und die dazugehörige evangelische Gemeinde nicht: Vor gerade einmal 70 Jahren entstand das Gotteshaus, dessen Geburtstag am Reformationstag mit einem Festgottesdienst gefeiert wurde.

    Das vorausgegangene kleine Gemeindefest im Sommer sei, sozusagen, der Kindergeburtstag gewesen, nun wurde – auf den Tag genau – die eigentliche Geburtstagsfeier begangen, erklärt Pfarrer Jörg Zweihoff mit einem Augenzwinkern. Diese Feier verlief dann allerdings eher unspektakulär: Zwar spielte beim abendlichen Gottesdienst der Posaunenkreis, und auch der eigens für diesen Anlass von Kirchenmusikerin Maria Nolte gegründete Projektchor trug zur Gestaltung des gut besuchten Zentralgottesdienstes bei, auch gab es im Anschluss einen kleinen Sektempfang, doch große Töne blieben aus. Immerhin kann die Dickenberger Gemeinde hoffnungsvoll in die Zukunft blicken: Während anderen Kirchengebäuden (auch in Ibbenbüren) das „Aus“ droht, ist ihr Bestand nach einem Beschluss der evangelischen Kirche Ibbenbüren vorerst gesichert. So können dort auch weiterhin Gottesdienste, Hochzeiten und Konfirmationen gefeiert und Beerdigungen begangen werden – ein wichtiger Bestandteil der Lebensgeschichte vieler Dickenberger, welcher die Verbindung zu „ihrer“ Kirche stärkt und erhält.

    Wie alles angefangen hat, darüber gibt es auf dem Dickenberg allerdings wenig Konkretes. Eine wirkliche Chronik, die Aufschluss geben könnte, fehlt. Er könne sich nur ausmalen, wie es wohl gewesen sei beim ersten Gottesdienst am Reformationstag 1953, als erstmals das Vaterunser in der Kirche gebetet wurde und erstmals die Orgel erklang, beschreibt es Jörg Zweihoff in seiner Predigt. Zwar wisse der eine oder andere ältere Dickenberger noch, wie es vor dem Kirchbau auf dem Grundstück ausgesehen habe, auch, dass der Beitrag zum Kirchbauverein 2 Mark betrug, doch viel mehr ist aus den Anfangsjahren nicht erhalten.

    Es werde dann wohl gewesen sein wie in vielen Gemeinden, mutmaßte Superintendent André Ost in seinem Grußwort: „Es war ein großer Wunsch, dass überall, wo Siedlungen entstehen, auch die Kirche präsent ist.“ Denn die Nachkriegszeit war die Zeit eines großen Aufbruchs: Überall entstand Neues, brachten sich Menschen ein, schufen neue Gemeinden und Gebäude. Mit so einer Kirche sei es jedoch wie mit einer langjährigen Beziehung: Am Anfang sei noch Alles frisch und neu, da hatte „dieser Zauber des Anfangs etwas sehr Mitreißendes.“ Es folgten Jahre des Alltags, Pfarrer kamen und gingen, manchmal machte sich Verdruss breit über getroffene Entscheidungen oder die eine oder andere Unannehmlichkeit. Doch gerade in Krisenzeiten wie diesen, die auch den Fortbestand der einzelnen Kirchengemeinden bedrohen, da werde der Wert der Bindung an eben jene Gemeinde vielen Gemeindegliedern wieder klar, spürten sie eine neue Form der Verbundenheit.

    Viele Veränderungen hat es im Verlauf der letzten 70 Jahre gegeben, weitere werden folgen. So sei auch die Konfirmandenarbeit einer grundlegenden Modernisierung unterworfen, ebenso die Zahl und Gestaltung von Gottesdiensten, beschreibt Pfarrer Jörg Zweihoff die Notwendigkeit, neue Wege zu beschreiten. Kirche müsse sich immer wieder neu anpassen an das, was gebraucht wird, so Zweihoff, und das seien kreative Wege auch beim Feiern von Gottesdiensten: Wenn das Wetter schön sei, warum nicht auch mal draußen feiern oder an anderen Orten wie dem benachbarten Bikerhof Haselroth? Und wie wäre es da mit einer mobilen Minikanzel auf Rädern, die künftig den unpraktischen Notenständer ersetzt und beim Festgottesdienst gleich ihren Premierenauftritt in der Kirche bekam? Kirche, das sind aber vor allem die Menschen, die sie gestalten, und wie es da – aber auch mit Kirchen wie der Lukaskirche – weitergeht, darauf darf man gespannt sein...

    Text: Claudia Ludewig

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