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Das Publikum ist begeistert: „Musik in d’ Lüchterkark – Folk Meets Classic“ in der Stadtkirche Westerkappeln

Man nehme: Eine Kirche, einige exzellente Musiker und ganz viele Kerzen. Mit dieser Mischung überzeugte Mitte Januar erneut das Konzert-Konzept „Musik in d’ Lüchterkark – Folk Meets Classic“ in der Stadtkirche Westerkappeln.

Zu einem musikalischen und besinnlichen Ausklang der Weihnachtszeit hatten die evangelische Erwachsenenbildung Tecklenburg und die evangelische Kirchengemeinde Westerkappeln eingeladen und dafür bereits zum dritten Mal das winterliche Crossover-Projekt der Bands „Laway“, „TRIANGEL“ und „La Kejoca“ in den Kirchenkreis geholt.

Gut 350 Zuschauer waren diesmal nach Westerkappeln gekommen; viele davon auch aus Osnabrück und dem benachbarten Umland, wo die „Lüchterkark“ eine große Fangemeinde hat. „Es sind über die Jahre immer mehr Leute hier. Das ist wunderbar!“, freute sich auch Albertus Akkermann, Akkordeonspieler und gut gelaunter Kommentator. Und viele Besucher sind „Wiederholungstäter“, wie eine kleine Publikumsbefragung durch die Organisatoren ergab. Eindrücklicher lässt sich also wohl kaum untermauern, auf welchem Niveau sich das Konzert bewegte: Mit einem vielseitigen und anspruchsvollen Programm aus alt und neu, bekannt und unbekannt, aber auch Selbstgeschriebenem überzeugten die begabten Musiker, stellten dem Musical („Old man river“ aus „Showboat“) zwei Arien aus Bachs „Messias“ zur Seite, stimmten englische Christmas Carols an oder verhalfen Violinist Jonas Rölleke mit dem „Winter“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ zu einem virtuosen Auftritt.

Dazwischen: Die eine oder andere launige Erzählung, oftmals mit einem Augenzwinkern, wahlweise vorgetragen von Albertus Akkermann, dem „singenden Wattführer von Borkum“, oder Keno Brandt, einem studierten Kirchenmusiker und Sänger, der auch die musikalische Leitung des Konzertes übernommen hatte.

Vielleicht war es auch gerade die bunte Mischung, die einen ganz besonderen Spannungsbogen erzeugte und das Publikum in seinen Bann zog: Immer wieder neue Rhythmen, neue Zeitalter, neue Länder wurden musikalisch bereist und dazu manche Überraschung hervorgezaubert. Denn bekannte Instrumente wie Kontrabass oder Violine trafen hier auf die mittelalterliche Basslaute, die Drehleier oder die Cister, Besinnliches auf Heiteres, Plattdeutsch auf Spanisch und Englisch. Und das alles in einem ganz eigenen Sound, der so stimmig schien, als seien alle Stücke für eben diese Besetzung genau so geschrieben worden und als sei etwas Anderes als das harmonische Miteinander der Musiker gar nicht denkbar.

Der Spannungsbogen wurde jedenfalls konsequent während des ganzen Konzertes gehalten, und so war die Begeisterung am Ende auch entsprechend groß und entlud sich in tosendem Applaus. Und so mancher hegt wohl die nicht unberechtigte Hoffnung, dass die „Lüchterkark“ auch im nächsten Jahr mit einem neuen Programm wieder Station in Westerkappeln macht.                        

Text: Claudia Ludewig

 

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