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„Dreimal wachsen, bitte!“ - Gottesdienst „Inspiration am Abend“ in der Ledder Dorfkirche

Die evangelische Kirchengemeinde Tecklenburg lädt abwechselnd am fünften Sonntag eines Monats zu besonderen Gottesdiensten in die Kirchen aller Stadtteile ein. Am letzten Märztag war die Ledder Dorfkirche Gastgeber für die 21. „Inspiration am Abend“. Passend zur Jahreszeit lautete das Motto „Dreimal wachsen, bitte!“ Pfarrer Björn Thiel erklärte, dass dabei auch über „Meilensteine des Glaubens“ gesprochen werde. Nach der musikalischen Einstimmung durch die Band „Stückwerk“ führte Elke Klar zum Thema hin.

„Das Wachsen begleitet uns ein Leben lang - in der Natur, der Persönlichkeit jedes einzelnen Menschen und im Glauben an Jesus Christus“, sagte die Presbyterin. Hanns Dieter Hüsch hat es in einem Gedicht nach Psalm 126 sehr tiefsinnig ausgedrückt. „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Gott nahm in seine Hände meine Zeit“ heißt es dort. Das Gemeindelied „Alle Knospen springen auf“ wurde begleitet von den Musikern Anne Meyer-Schwickerath an der Querflöte, Harald Budke am Piano und Jan Stubben an der Gitarre.

Presbyterin Julia Tegeler veranschaulichte in einem Impuls das Wachsen in der Natur durch eine kleine Spielszene. Obwohl sie in ihrem Garten gern im Strandkorb liegt, kümmert sie sich auch liebevoll um eine Tomatenpflanze, die aus einem winzigen Samen bis zur Reife der Früchte heranwächst. Christina Fliedner las einen Bibeltext aus dem Matthäusevangelium. Obwohl ein Feind dem Bauern Unkraut in das Weizenfeld gesät hatte, ließ er es stehen, um dem guten Getreide durch unbedachtes Ausraufen nicht zu schaden. Eine Videoeinspielung untermalte den Denkanstoß über das Erwachsenwerden. Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen sagten jeweils ihr Alter. So wurde das Leben der Menschheit rund um die Welt in nur einem Wort wahrnehmbar. Das Gemeindelied „Du gibst das Leben“ war eine schöne Ergänzung zur Bibelstelle aus dem Buch Mose „Seid fruchtbar und mehret euch“. In den Fürbitten griffen die Sprecherinnen Wachsen und Werden in vielen Facetten noch einmal auf.

Nach einer Lesung aus dem Johannesevangelium erzählten Gemeindemitglieder von ihren „Meilensteinen des Glaubens“. Sie legten Steine auf einem Zahlenstrahl ab. So verdeutlichten sie, in welcher Zeit sie durch besondere Erlebnisse mit Gott und Jesus Christus in Berührung kamen. „Es ist gar nicht so leicht, sich an prägende Momente und Personen zu erinnern, sagte Pfarrer Björn Thiel. Für ihn selbst waren es der Freundeskreis und ein Kurs in Alt-Hebräisch während der Schulzeit, die ihn zum Theologiestudium anregten. Lena Stubben verriet, dass ihr eine Patentante schon sehr früh aus der Kinderbibel vorgelesen hatte. „Von alleine kann kein Wachstum entstehen“, stellte sie in ihrem Resümee fest. Es brauche Anstoß von außen und Wissen, dass Gott die Menschen unterstützt.

Christina Fliedner traf während des Studiums Menschen, die einander von ihrem Glauben erzählten und entschied sich später bewusst selbst dafür. Andere Gottesdienstteilnehmer wurden durch Krankheit, einen schweren Unfall, Musik, den Freundeskreis oder Gebete zum Glauben hingeführt. Björn Thiel dankte dem Vorbereitungsteam für diesen besonderen Abend. Für Lydia Klaassen hatte er einen Blumenstrauß mitgebracht. Sie gestaltet die tollen Plakate, mit denen auf das Angebot aufmerksam gemacht wird. Es habe sich in den letzten fünf Jahren herumgesprochen, sodass auch Gäste aus anderen Gemeinden daran teilnehmen, freute sich der Pfarrer. Mit dem Instrumentalstück „Strahlen brechen viele“ begleitete die Band am Ende des inspirierenden Gottesdienstes die Besucher aus der Kirche. Die Kollekte am Ausgang war für die Blindenmission bestimmt.

Text: Brigitte Striehn

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