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Erfahrungsaustausch zwischen Freunden aus Namibia und Deutschland

Im Rahmen der Partnerschaftsreise aus dem Kirchenkreis Otjiwarongo (Namibia) informierten sich die Teilnehmenden über die Arbeit der Nähwerkstatt der Familienbildungsstätte Ibbenbüren und des Bauernhofs Mersch in Hopsten.

„Da in den neun Girls Clubs des Kirchenkreises Otjiwarongo viel genäht wird, freuen wir uns sehr, in der Familienbildungsstätte die Nähwerkstatt kennenzulernen“, betonte Melanie Wehmeier vom Partnerschaftskomitee. Die persönlichen Begegnungen seien ein wichtiger Aspekt der Projekte in beiden Ländern.

Das Nähen sei in Namibia nicht nur Hobby, es diene auch dazu, das Einkommen der Mädchen zu verbessern. Die Clubs verfolgen das Ziel, jungen Frauen einen erfolgreichen Start ins Leben zu ermöglichen. Der erste Club wurde im Oktober 2016 in Otjiwarongo mit drei Leiterinnen und zehn Mädchen gegründet, acht neue sind bis heute hinzugekommen. In Austauschprogrammen und bei gegenseitigen Besuchen werden Erfahrungen gesammelt und an andere Teilnehmer weitergegeben.

Themen der regelmäßigen Versammlungen sind Informationen über die Bedeutung von Bildung für Mädchen, Gewalt und Missbrauch, Hygiene, Stärkung des Selbstvertrauens oder HIV und Aids. „Die Teilnehmerinnen lernen voneinander, sind bei kirchlichen Veranstaltungen aktiv und leisten Hilfe in sozialen Einrichtungen, Suppenküchen oder Krankenhäusern“, erzählte Melanie Wehmeier.

In der Familienbildungsstätte führte Ulrich Petersmann die Gäste zunächst durch das ökumenisch geführte Haus und erläuterte die umfangreichen Angebote. Anschließend half Ulrike Richter beim Zuschneiden der Stoffe und Nähen von Kleidern, T-Shirts oder Kissenhüllen. Jutta Groppe und Lara Sielaff gaben zusätzlich Unterstützung. Benigna Beata Guidao-oas war dabei, ein traditionelles afrikanisches Kleid zu schneidern. Die Gründerin der „Girls-Club-Bewegung“ berichtete von der Arbeit mit den Mädchen. „Wir nähen nicht nur, sondern führen zudem Gespräche über die Motivation zum Schulbesuch, Verhütung oder Nachhaltigkeit“, sagte sie.

Ein Garten- und Hühner-Projekt in Fransfontein sichert Einkünfte für die Projektteilnehmer in Namibia. „Wir bauen seit 2022 Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Karotten und Kohl an“, erklärte Pfarrer John Guidao-oab, seit 2009 erster Vorsitzender des Partnerschaftskomitees. Ein Teil der Ernte werde zu einem reduzierten Preis an Hostels der Gemeinschaft abgegeben, der Rest auf dem freien Markt verkauft. Die Hühner werden gerade von Khorixas nach Fransfontein umgesiedelt, wo die Haltungsbedingungen günstiger sind. Pastor Salomon Henrico Swartbooi koordiniert die Tätigkeiten. „Wir schulen junge Menschen aus den Kirchengemeinden für unterschiedliche Aufgaben, beispielsweise Reparaturen“, sagte er.

Auf dem Hof von Karsten Mersch konnten die Gäste aus Namibia zahlreiche Erkenntnisse über Ackerbau und Hühnerhaltung sammeln. Da in Hopsten ebenfalls viel mit Handarbeit erledigt wird, fanden sich starke Parallelen zwischen den Ländern. Es entwickelten sich ein reger Austausch und Fachgespräche. Die Tröpfchenbewässerung bekam viel Aufmerksamkeit, aber auch über Fütterungsmethoden, Gemüsesorten, Düngung oder den Einsatz von Nützlingen zur Schädlingsbekämpfung wurde gesprochen. Zum Abschluss sangen die Delegierten aus Afrika an beiden Tagen ein Dankeslied.

Text: Brigitte Striehn

 

 

 

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