Unsere aktuellen Nachrichten auf einen Blick

Fassungslosigkeit und Hoffnung angesichts des Krieges - Gottesdienst zum Weltgebetstag in der Christuskirche Ibbenbüren

„Zukunftsplan: Hoffnung“ lautet in diesem Jahr der offizielle deutsche Titel für die Gottesdienste zum Weltgebetstag am 4. März. Die Liturgie hatten Frauen aus England, Wales und Nordirland geschrieben. Sie gehören verschiedenen Konfessionen, Ethnien und Berufen an und decken ein großes Spektrum an Erfahrungen ab.

Daher war es möglich, Frauenleben in wichtigen Facetten des Alltags und der Religiosität darzustellen. Hoffnung und Frieden waren die Schlüsselwörter in Liedern, Gebeten und Meditationen.

Ein Team von Christinnen der evangelischen Gemeinden Christus und Paulus sowie der katholischen Gemeinden St. Mauritius, St. Ludwig und St. Johannes Bosco in Ibbenbüren verliehen aus aktuellem Anlass ihrer Fassungslosigkeit angesichts des Krieges im Osten Europas, aber auch ihrer Zuversicht Ausdruck. Ingeborg Paul berichtete von Juri, der 1986 bei der Tschernobyl- Katastrophe zu Aufräumarbeiten eingesetzt war. Seit Jahren wurde er von der Initiative „Den Kindern von Tschernobyl“ nach Ibbenbüren eingeladen, um in Schulen davon zu erzählen. Jetzt habe er Angst um seine Familie und sei aus Kiew geflohen, so Paul.

Die Frauen von der britischen Insel hatten ein zusätzliches Gebet geschickt, in dem sie ihrem Glauben Ausdruck verliehen, dass Versöhnung Hass entwaffnet, Frieden Krieg besiegt und Hoffnung Verzweiflung überwindet. Ingeborg Grau zündete die Weltgebetstagskerze am Altar an, der „very british“ geschmückt war. Christian Schauerte begleitete auf dem Klavier die ausgewählten Lieder, in denen Gottes Werke gepriesen, aber auch die Zerbrechlichkeit der Weltordnung angesprochen wurden. Der Liedruf „So leuchtet ein Hoffnungslicht“, verbunden mit dem Anzünden der Kerzen, war ein wiederkehrendes, sehr eindrucksvolles Bekenntnis zu Frieden und Verständigung zwischen allen Völkern der Erde.

Die Bibellesung hatte der Vorbereitungskreis dem Geschehen in der Ukraine angepasst. So wurde aus den Worten des Alten Testaments eine Hoffnungsgeschichte für die Menschen im Jahr 2022. Der Originaltext „Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden“ stammte aus dem Buch Jeremia und versprach Rettung in schweren Zeiten. Die etwa 100 Zuhörer erfuhren durch die Geschichten dreier Frauen etwas über Ängste, Armut und Alleinsein. Lina, Emily und Natalie hatten durch die Hinwendung zu Gott jedoch neue Freude erfahren und blickten optimistischer in die Zukunft. Während der Fürbitten verteilte Ingeborg Grau Schilder mit Wünschen nach Frieden, Freundschaft, Kraft, Stärke, Schutz Gottes und Gemeinschaft vor dem Altar. 

Die Meditation zum Titelbild “I Know the Plans I Have for You” der Künstlerin Angie Fox thematisierte in der offenen Tür mit dem Regenbogen und einer Blume Gottes Vorhersage für Neuanfang und Zuversicht. „Liebe und Barmherzigkeit stärken uns, Rettung ist da“, hatte Katharina Wittenberg zu dem fantasievollen Bild geschrieben. „Gott der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, danke für die Pläne, die du für uns hast, und für deine Verheißungen“ lautete der Text des Dankgebets. Das Vaterunser wurde in englischer und deutscher Sprache gebetet.

Da ein Austausch bei Kaffee und Tee noch nicht wieder möglich war, durften die Besucher Tüten für eine gemütliche Stunde mit nach Hause nehmen. Die Kollekte unterstützt unter anderem zwei Projekte in Pakistan und Ghana, die Frauen Zukunftsperspektiven eröffnen und sie vor Gewalt schützen.

Text: Brigitte Striehn

Zurück