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Friede für alle Menschen auf der Erde - Weihnachtsgottesdienst für Bewohner der Zentralen Unterbringungseinrichtung in Ibbenbüren

Pastor i. R. Reiner Ströver hatte sich lange dafür eingesetzt, in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Ibbenbüren einen Weihnachtsgottesdienst feiern zu dürfen. Er freute sich sehr, dass am 18. Dezember 2023 viele Bewohner in die evangelische Matthäuskirche gekommen waren.

Gemeinsam mit Ingeborg und Reinhard Paul, der Kirchenmusikerin Olga Neugum, ökumenischen Teams aus dem Café International der evangelischen Kirchengemeinde und dem Café for You der katholischen Michaelgemeinde sowie den Verantwortlichen der ZUE hatte er einen fröhlichen Gottesdienst vorbereitet, an dem Christen, Muslime und Mitglieder anderer Religionen sehr viel Freude hatten. Die Malteser Werke als Betreuer der ZUE hatten sich ebenfalls für das Gelingen eingesetzt.

Wir sind glücklich, dass Sie alle heute zu uns gekommen sind und heißen Sie herzlich willkommen“, betonte Reiner Ströver bei der Begrüßung der zahlreichen Besucher. Sie kamen aus Syrien, der Ukraine, Afghanistan, Afrika, Mazedonien, Serbien, Tunesien, dem Iran, der Türkei und aus Deutschland. „Eines haben wir alle gemeinsam – wir wohnen in Ibbenbüren und gehören zusammen“, so der Pastor. Die Aktiven der Flüchtlingshilfe-Initiativen geben Unterstützung bei Problemen. „Wir hoffen, dass Sie in unserem Land bleiben dürfen“, sagte er. Seine Ansprache und der folgende Gottesdienst wurden in die englische, türkische, arabische und kurdische Sprache übersetzt. So konnten alle Zuhörer erfahren, warum in Deutschland und anderen europäischen Ländern Weihnachten gefeiert wird. Mit Hilfe ihrer Betreuer hatten die Bewohner der ZUE die Willkommensgrüße in viele Sprachen übersetzt und festlich gestaltet an die Gäste verteilt.

Olga Neugum hatte zur Einstimmung an der Orgel „Stille Nacht, Heilige Nacht“ gespielt, das bekannteste Weihnachtslied der Welt. Anschließend erzählte Reiner Ströver die biblische Weihnachtsgeschichte in Form eines Krippenspiels, an dem viele kleine Besucher mitwirken durften. Sie stellten den Kaiser Augustus, Maria und Josef, die Wirtsleute, Hirten, Engel und Esel dar. Mit Hilfe der kundigen Übersetzerinnen erhellten sich nach und nach das Geschehen im Stall von Bethlehem und der tiefere Sinn des christlichen Weihnachtsfestes. „Das neugeborene Baby ist ein Zeichen des Friedens, denn Gott hat alle Völker und Menschen auf der Erde gleich lieb“, stellte der Erzähler fest. Nicht Hass solle regieren, sondern die Liebe, damit alle Menschen in Frieden leben können. Das sei die Botschaft von Weihnachten.

Pfarrer i. R. Reinhard Paul hielt statt einer langen Predigt nur eine kurze Rede. „Der Engel sagt uns, wo Gott zu finden ist: nicht im Himmel, sondern hier bei uns auf der Erde, bei dem Kind in der Krippe“, verkündete er. Gott begleite alle Menschen die unterwegs sind und keinen Platz haben. Nach dem südafrikanischen Kirchenlied „Masithi Amen“ sprach Diakon Wilfried van Elten vom Café for You ein Gebet über die Suche nach Zuversicht, Hoffnung und Liebe in Gott als Bote des Friedens. Im Segen bat Reinhard Paul für die Geflüchteten um Menschen mit offenen Herzen und um Frieden für alle. Mit dem Lied „O du fröhliche“ endete ein außergewöhnlicher, sehr berührender Gottesdienst. Ehrenamtliche aus dem Netzwerk Asyl verteilten an alle Besucher Tüten mit Süßigkeiten und für die Kinder zusätzlich Malbücher.

Text: Brigitte Striehn

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