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Gottesdienst zum Thema „Verbunden im Glauben“ - Besuch aus Tansania in der evangelischen Kirchengemeinde Lotte

Auf Einladung der Kirchengemeinde predigte am 10. März 2024 im Gottesdienst der evangelischen Kirche Lotte Bischof Dr. Abnego Keshomshahara aus der Nordwest-Diözese in Tansania.

Er wurde im September 2022 als Moderator an die Spitze des Aufsichtsrates der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) gewählt. Zu der internationalen Gemeinschaft gehören 39 Mitglieder in Afrika und Asien, sechs deutsche EKD-Kirchen und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 

Pfarrer Iven Benck begrüßte die Besucher. „Wir haben heute großen Grund zur Freude und feiern die Macht des Glaubens“, sagte er. Den musikalischen Rahmen gestaltete Dr. Iris Pfordt an der historischen Orgel der Lotter Kirche. Sie begleitete auch das in Kisuaheli gesungene Lied „Njo Kwetu. Roho Mwema – Komm zu uns, Heil’ger Geist“. Superintendent André Ost freute sich über lebendige Partnerschaften, in denen der Austausch eine große Rolle spielt. Mission sei heute ein Geben und Nehmen. „Wir müssen uns nicht fürchten, wenn der Geist Gottes bleibt“, stellte er fest. Iven Benck sprach Worte aus dem Psalm 84 und betete über das Geschenk des Glaubens, das Christen in aller Welt miteinander verbindet.

Die Lesung aus dem achten Kapitel des Matthäusevangeliums trug Pfarrer i. R. Detlef Salomo vor. Nicht alle Menschen könnten eine einfache Frage mit den Worten „Ja, ich glaube, bedingungslos“ beantworten, sagte der Friedensbeauftragte des Kirchenkreises. Dr. Keshomshahara hatte für seine Predigt die Verse fünf und sechs über die Macht des Glaubens aus dem 17. Kapitel des Lukasevangeliums ausgewählt. Vorhandener Glaube lasse sich nicht einfach vermehren, wie es die Apostel von Jesus erbeten hatten, erklärte er. Es komme darauf an, ihn richtig zu nutzen. Er gebe Sicherheit, wenn jeder Verantwortung übernehme. Ohne Glaube herrschten Kriege, Zerstörung der Natur und Unordnung in der Welt, betonte Dr. Keshomshahara. Extremer, radikaler Glaube bringe jedoch ebenfalls Tod zu den Menschen.

Die Fürbitten sprachen Pfarrer Iven Benck und Vikarin Mirjam Bernhardt. Sie beteten für das Band der Liebe zwischen den Mitgliedskirchen, für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung sowie den Mut zum Gespräch. Menschen, die wegen ihres Glaubens benachteiligt oder sogar gejagt werden, möge Gott Ausdauer und Schutz vor ihren Verfolgern schenken.

Nach dem Gottesdienst trafen sich Gemeindemitglieder in der „Arche“ zum Kirchcafé. Der Moderator des Netzwerkes und die Vorsitzende der Region Deutschland, Annette Salomo aus Lotte, stellten die Missionsarbeit der VEM vor und beantworteten Fragen der Gäste. Er sei dankbar für die finanzielle Unterstützung aus Deutschland, die unter anderem bei der Durchsetzung grundlegender Menschenrechte hilft, sagte Dr. Keshomshahara. In Partnerschaften mit Kirchen, Gemeinden, Schulen und Diözesen werde über notwendige Maßnahmen beraten.

Eine Herausforderung sei das starke Anwachsen christlicher Kirchen in Afrika und Asien, das mit geringen Mitteln gemeistert werden müsse. Der Umgang mit Pfingstlern und der charismatischen Kirche sei ebenfalls schwierig. „Sie beten nur und bringen keine Heilung“, so der Bischof. Probleme mit radikalen Muslimen flammten vor Wahlen auf, sonst sei das Zusammenleben friedlich. In Europa sei es erforderlich, die Liturgie zu modernisieren, auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und die soziale Arbeit stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Missionsarbeit sei längst keine Einbahnstraße mehr, sondern ein lebendiges Miteinander, erläuterte Annette Salomo. Alle Beteiligten lernten voneinander. „Missionare genießen in Afrika und Asien hohes Ansehen, da sie sich für die Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung und interkulturelle Entwicklungen einsetzen“, unterstrich sie. „In Tansania hat die Kirche eine bedeutende Stimme in der Gesellschaft“, ergänzte Dr. Jean Gottfried Mutombo vom oikos-Institut für Mission und Ökumene. Die Idee, Pfarrer aus anderen Regionen der Welt nach Deutschland zu holen, sollte auch in der evangelischen Kirche Einzug halten, empfahl André Ost.

Text: Brigitte Striehn

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