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Orangen: Süß statt bitter! Ohne Sklaverei, ohne Gifte - für einen fairen Lohn und Preis!

„Wir waren erstaunt über die große Resonanz der Orangenaktion. Innerhalb von zwei Tagen war knapp eine halbe Tonne bestellt,“ freuen sich Annette Salomo und Pfarrerin em Kerstin Hemker, die sich als Mitglieder des Ausschusses für Weltverantwortung des Kirchenkreises Tecklenburg für die Aktion „Orangen: Süß statt bitter!“ in Rheine, Lotte und Hörstel engagieren.

Die Waldenserkirche, eine Partnerkirche der Evangelischen Kirchen von Westfalen, setzt sich im Süden Italiens für die Belange von Kleinbauern und Erntehelfern ein. In Kalabrien werden afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die wiederum unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Die Abnehmer der Früchte sind multinationale Konzerne und Handelsketten. Sie diktieren den Bäuerinnen und Bauern die Preise, die nicht einmal die Produktionskosten decken. So bezahlen große Handelsketten nur 12 Cent/kg Orange. Die Produktionskosten liegen bei mindestens 20 Cent/kg. Deshalb haben die Bauern nur zwei Möglichkeiten: entweder die Früchte auf den Bäumen verfaulen zu lassen oder die Tagelöhner*innen auszubeuten.

Um die Kleinstadt Rosarno/Kalabrien herum, formierte sich Widerstand gegen diese Praxis: Eine Gruppe von Menschenrechtsaktivisten, Landwirten und Tagelöhner gründeten den Verein „SOS Rosarno". Die Landwirte verpflichten sich, ihren Arbeitern Tariflöhne zu zahlen, sie mit regulären Arbeitsverträgen zu beschäftigen und ausschließlich Öko-Landbau zu betreiben. Der Verein SOS Rosarno wiederum organisiert den Vertrieb an kleine Bioläden und Gruppen solidarischen Konsums.  Durch die Waldenserkirche kam der Kontakt nach Westfalen zustande und über 18 Tonnen Orangen machten sich auf den Weg nach Dortmund und Münster.

In Lotte organisierte Annette Salomo die Verteilung über die ev. Kirchengemeinde und den örtlichen Edeka Laden. Die Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt e.V.(ASW), die sich seit über 40 Jahren in Rheine  für den fairen Handel und gerechte Wirtschaftsbeziehungen einsetzt, schrieb ihre Mitglieder an, die sich an der Aktion, von der Arbeiter und Bauern profitieren, beteiligten. „Es macht uns Mut, dass immer Menschen beim Kauf ihrer Waren, egal ob sie in Europa oder Asien hergestellt werden,  auf faire Bedingungen achten,“ betont Michael Remke-Smeenk als Vorsitzender der ASW.

„Diese Aktion ist toll. Die sollten wir im nächsten Jahr wesentlich größer anlegen!“ Darin sind sich Organisatorinnen und Empfänger einig.

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