Dass Landeskirche und Bistümer, evangelische und katholische Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker gemeinsam beteiligt waren, ist für Springer „ein großes Zeichen, ein riesiger Gewinn“. „Neben zahlreichen Präsenzveranstaltungen gab es diesmal auch viele Möglichkeiten, den Orgeltag bequem von zuhause aus zu erleben: „Veranstaltungen wurden vorproduziert, live gestreamt oder gleich interaktiv digital angeboten“, freut sich Ute Springer und sieht die Digitalisierung nicht als „Notlösung, sondern zusätzliche Chance“. Schließlich sei es bei einer präsentischen Orgelführung schlichtweg nicht möglich, einer kompletten Gruppe die hinteren Winkel der Orgel zu zeigen. Online dagegen schon.
„Wie hört sich mein Lieblingssong an, wenn ich ihn auf der Orgel spiele? Welche Möglichkeiten der vielfarbigen klanglichen Ausgestaltung habe ich?“ Harald Sieger aus Löhne hatte sich für den zweiten Orgeltag Westfalen im Ev. Kirchenkreis Vlotho etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Im Rahmen der Nachwuchsgewinnung der Evangelischen Kirche von Westfalen (#machkirche) hatte der Landeskirchenmusikdirektor Jugendliche, die bereits Klavierunterricht nehmen und ihre Lieblingsstücke auf der Königin der Instrumente unter seiner Anleitung ausprobieren wollten, in die Auferstehungskirche am Kurpark in Bad Oeynhausen eingeladen. In der jeweils 20-minütigen Unterrichtsstunde bekamen die Kinder alles an der Orgel erklärt – von den Registern über die Pedale, die Orgelpfeifen und auch die unterschiedlichen Klänge, die solch eine Kirchenorgel erzeugen kann. „Viele wissen gar nicht, dass das Lieblingslied, egal ob Pop oder Klassik, auch auf einer Orgel gut klingen kann“, sagte Harald Sieger. Ähnliche Aktionen gab es übrigens auch in den Ev. Kirchenkreisen Herne und Siegen.