Unsere aktuellen Nachrichten auf einen Blick

„5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ - Projektarbeit für guten Zweck

Dort wo normalerweise nicht mehr als drei Bäcker Hand in Hand arbeiten, um Brote, Brötchen, Kleingebäck oder große Torten herzustellen, sind am letzten Samstag im November mehr als ein Dutzend Personen zu Gange.

Jugendliche aus Westerkappeln sind in einer Projektarbeit im Rahmen ihres Konfirmandenunterrichts gemeinsam mit dem Mettinger Bäckermeister Werner Wulfmeyer und seinem Team am Werk, um Brote für den guten Zweck zu backen.

„5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ heißt das Motto der Aktion, für die sich das Hilfswerk der evangelischen Landeskirchen, der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) schon seit 2014 stark machen. Durch das Backen und den Verkauf von Broten sammeln sie Spenden, mit denen Bildungsprojekte für Jugendliche in den Ländern des Südens unterstützt werden.

Die evangelische Kirchengemeinde Westerkappeln nimmt in diesem Jahr zum ersten Mal an der Aktion „5000 Brote“ teil, und Pastorin Angelika Oberbeckmann, die die erste Gruppe von 13- und 14-Jährigen nach Mettingen begleitet, ist froh, dass es nach mehreren, auch durch die Corona-Pandemie ausgebremsten Anläufen endlich geklappt hat und dass alle Jugendlichen am vergleichsweise frühen Samstagmorgen pünktlich vor Ort sind.

Die Bäckermeister Werner Wulfmeyer und Josua Kölker, Geselle Florian Wulfmeyer und die Bäckerinnen Ramona Fliehe und Valentina Specht lassen es sich nicht nehmen, an diesem Tag Überstunden fürs  ehrenamtliche Engagement zu machen, um mit den Jugendlichen ans „Handwerk“ zu gehen. Auch darüber sind Angelika Oberbeckmann und ihr Kollege Olaf Maeder dankbar. Letzterer wird am ersten Adventswochenende dabei sein, wenn die zweite Westerkappelner Konfirmandengruppe in der Mettinger Backstube an den Start geht.

Mehr als 120 Kartoffelbrote gilt es zu formen, und damit die jungen Helferinnen und Helfer direkt loslegen können, haben die Profis den Teig aus Weizen- und Roggenmehl, Kartoffelflocken, Hefe, Salz und Wasser schon vorher geknetet. Dass Bäcker Werners kleine Backstube im Ortskern ein echter Handwerksbetrieb ist, erfahren die Jugendlichen nicht nur durch dessen Erläuterungen, sondern auch als sie selber Hand anlegen und die Brote in Form bringen. Nachdem sie das zügig erledigt haben, müssen die Einpfünder erst einmal ruhen, damit die Hefe ihre Arbeit tun kann.

Wer glaubt, während der knapp einstündigen Wartezeit Pause machen zu können, ist auf dem falschen Dampfer. Die Teige für rund 170 Klaushähnchen und 100 Schoko-Croissants sind ebenfalls fertig und wollen verarbeitet werden. Weiter geht’s!

Während die einen am Anis schnuppern und Klaushähnchen ausstechen, naschen die anderen von der Schokocreme und rollen Hörnchen. „Ihr sollt ja wissen, was drin ist“, begründet Werner Wulfmeyer die Riech- und Kostprobe. In Windeseile werden mit Hilfe der Profis Bleche gefüllt, zwischendurch schweift der Blick der jungen Helfer durch die Backstube, auf die Ausrollmaschine und auf die Bleche mit den Broten, die im Laufe der Zeit deutlich an Umfang zunehmen. So sehr, dass jetzt endlich das Backen ansteht. Bis sie fertig sind, warten die Jugendlichen nicht. Jetzt haben sie wirklich Pause und machen sich auf den Heimweg nach Westerkappeln.

Am frühen Nachmittag sind sie erneut im Einsatz, um „ihre“ Brote in der Stadtkirche zu verkaufen. Werner Wulfmeyer liefert sie persönlich an. Die insgesamt 122 Kartoffelbrote seien am Samstag und nach dem Sonntagsgottesdienst verkauft worden, verrät Angelika Oberbeckmann. Und dass rund 580 Euro eingenommen worden seien. „Die Konfis und die Teamer der Evangelischen Jugend waren mit Eifer und Freude dabei. Die Besucher kamen in Wellen und waren von der Aktion und dem superleckeren Brot schwer begeistert“, lautet das Fazit der Pfarrerin.

Die Gesamtsumme aus den beiden Back- und den vier Verkaufsaktionen geht an die drei „Brot für die Welt“-Projekte „Unterricht für Flüchtlingskinder!“ in Myanmar, „Gesundes Essen – jeden Tag!“ in Malawi und „Kinder kämpfen für ihre Rechte!“ in Paraguay. 

Text: Dietlind Ellerich

Zurück