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Kreative Ideen zum Weltgebetstag in Ibbenbüren - Evangelische Kirchengemeinde lädt in ökumenischer Gemeinschaft nach Vanuatu ein

Der Weltgebetstag konnte in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht in gewohnter Weise gefeiert werden. Doch in den Kirchengemeinden Ibbenbürens haben die Frauen Alternativen zu den bisher üblichen Gottesdiensten mit fröhlicher Musik, gemeinsamem Gesang, Gebeten oder Essen und Trinken gefunden.

Traditionell wird in über 120 Ländern der Welt am ersten Freitag im März seit Jahrzehnten das ökumenische Miteinander gelebt. Die lebendige Basisbewegung gibt wichtige Impulse für ein friedliches Zusammenleben der Konfessionen in Kirche und Gesellschaft.

Auch der Weltgebetstag 2021 wurde in Ibbenbüren gefeiert – wenn auch anders als gewohnt. Ein ökumenisches Team von Frauen aus dem Inselstaat Vanuatu hat die Liturgie für den Gottesdienst geschrieben. Über 15.000 Kilometer von Deutschland entfernt liegt das Südseeparadies - mit einer überwältigend schönen Natur, Korallenriffen und Traumstränden, die Touristen aus aller Welt anlocken. Doch das Postkartenidyll trügt. Immer öfter gefährden verheerende Zyklone, Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche das Leben der etwa 267.000 Bewohner. Da der Meeresspiegel im Südpazifik infolge des Klimawandels extrem schnell ansteigt, könnten viele der Inseln überschwemmt werden. Erste Auswirkungen wie das Korallensterben sind bereits sichtbar. Da durch die Corona-Pandemie die Touristen ausbleiben, verstärken sich Probleme wie große Armut und Gewalt gegen Frauen.

„Worauf bauen wir“ lautet das Motto, mit dem die Frauen aus Vanuatu einladen, an Althergebrachtem zu rütteln, den Lobgesang auf Gottes wunderbare Schöpfung anzustimmen und um Frieden zu beten. Juliette Pita hat das Symbolbild entworfen. Darauf sind eine Mutter mit ihrem kleinen Kind, todbringende Wellen, Kreuze und eine fest verwurzelte Palme zu sehen. 

Die Gestaltung des Weltgebetstages fiel in diesem Jahr nicht leicht, wie die Aktiven zugaben. Doch mit viel Fantasie und Kreativität haben die Teams der evangelischen und katholischen Gemeinden Möglichkeiten dafür gefunden. Ingeborg Paul von der Christusgemeinde hat für die Mitglieder des Seniorenkreises ein „Weltgebetstagspäckchen“ fertiggestellt und verteilt. Enthalten waren die Gottesdienstordnung mit der Bildpostkarte, ein süßer Gruß als Ersatz für die gewohnte Kaffeerunde und ein Brief mit Informationen über Vanuatu. In der Christuskirche leuchtete seit Ende Februar auf einem Tisch die Kerze zum Weltgebetstag, zum Mitnehmen lagen Gottesdienstordnungen, Teebeutel und Samentütchen für eine blühende Welt bereit.

Einen ökumenischen Gottesdienst feierte die evangelische Johannesgemeinde Ibbenbüren-Laggenbeck am 5. März gemeinsam mit den Frauen der katholischen Gemeinde in der Kirche St. Maria Magdalena. Das Vorbereitungsteam hatte den Altarraum mit bunten Tüchern, Sand, Muscheln und Kokosnüssen geschmückt. Der Liturgie aus Vanuatu folgend, erhielten die über zwanzig Zuhörer Informationen über den Insel-Archipel und das Leben der Frauen unter schwierigen Bedingungen. Der Klimawandel war eines der zentralen Themen. Werner Janning gestaltete mit Gesang und Klavierspiel den musikalischen Rahmen.

Am Ausgang lagen Tütchen mit Geschichten über das Land und kleinen Geschenken bereit. Damit ließ sich am Abend der Zentrale Gottesdienst im Fernsehen versüßen, der coronagerecht in der Martinikirche Münster gefeiert wurde. Zur Unterstützung weltweiter Projekte für Frauen und Kinder baten die Aktiven in allen Gemeinden der Stadt um Spenden. Sie können auf das Konto des Weltgebetstags der Frauen – Deutsches Komitee e. V. überwiesen werden, das auf der Homepage https://weltgebetstag.de zu finden ist.

Text: Brigitte Striehn

 

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