Unsere aktuellen Nachrichten auf einen Blick

Lebendigkeit der weltweiten Ökumene wird im Gottesdienst spürbar - Dr. Jean Gottfried Mutombo predigt

„Wenn wir Partnerschaftsgottesdienst feiern, erleben wir die Verbundenheit mit Gott und unseren Geschwistern im Glauben in Namibia. Wir nehmen ihre Träume und Hoffnungen wahr und teilen ihre Freude mit ihnen“, so Dr. Jean Gottfried Mutombo in seiner Predigt zum Partnerschaftsgottesdienst des Ev. Kirchenkreises in der Ev. Kirche in Lienen. Der gebürtige Namibianer ist Regionalpfarrer des Amtes für Mission, Ökumene und Weltverantwortung (MÖWe) in Dortmund und in dieser Funktion auch zuständig für den Kirchenkreis Tecklenburg.

Eine versöhnende Haltung und verbindende Wege seien Ausdruck der Stärke der christlichen Gemeinschaft, so Mutombo weiter. „Gottes Geist hat Kraft wie Wind und Feuer. Zwei Elemente der Natur: Symbole der Energiequelle und Lebendigkeit“. Der Geist Gottes wirke als verbindende Energie zwischen Menschen hier und weltweit, trotz ihrer Unterschiede. Nicht die Abwesenheit der Konflikte, Spannungen oder zahlreichen Herausforderungen, sondern die Fähigkeit, mit ihnen umzugehen und sie zu beseitigen, mache die Stärke der Gemeinschaft aus, so Mutombo.

In Afrika werde abends am Ende eines Arbeitstages ein Feuer angezündet. Die Menschen kommen zusammen, tauschen sich aus, geben sich gegenseitig Hilfe und Ratschläge. So stehe das afrikanische Feuer für Hoffnung und Solidarität, für einen Versöhnungsort, berichtete der Regionalpfarrer. Die christliche Gemeinschaft erweitere den Horizont, überwinde kulturelle, nationale, soziale und intellektuelle Mauern. Sie öffne Räume der Begegnung, und lasse Unterschiede zur Bereicherung werden.

Die afrikanische Freude am Glauben sprang auch schnell auf die Gottesdienstbesucher über. Das Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg unter Leitung von Ursula Maria Busch gestaltete den Gottesdienst engagiert und emotionsstark mit afrikanischen Liedern wie „Masithi Amen“, „Messiah ist the King oft Kings“ und „We are marching in the light of God". Schnell klatschten die Besucher freudig mit.

Projekte der Partnerschaftsarbeit

Annette Salomo, Vorsitzende des Partnerschaftskomitees im Kirchenkreis Tecklenburg, informierte die Gäste über Projekte der Partnerschaftsarbeit: „Heute feiern die Christen im Ev. Kirchenkreis Wesel und im Kirchenkreis Otjiwarongo in Namibia zur gleichen Zeit Partnerschaftsgottesdienste gemeinsam mit uns und singen die gleichen Lieder“, berichtete sie. Alle drei Kirchenkreise verbindet seit über 35 Jahren eine starke Partnerschaft. „Wir sind sehr dankbar für diese Zeichen der Verbundenheit.“ Wechselseitige Begegnungen machen weite Teile der Partnerschaft aus, erklärte sie der Gemeinde. Im letzten Jahr ist sie mit Pfarrer Mutombo und Dirk Schoppmeier, dem Leiter der Ev. Jugendbildungsstätte, in den Gemeinden in Otjiwarongo zu Gast gewesen. Im Juli 2019 reist nun das Blechbläserensemble des Kirchenkreises Tecklenburg für zweieinhalb Wochen nach Namibia, um auf musikalischer Ebene in den Austausch zu treten. Die Vorfreude bei den Bläsern sei groß.

#this is me

Beim aktuellen Partnerschaftsprojekt mit dem Titel „this is me“ gehe es um den Austausch zehn junger Frauen aus Deutschland und Namibia. Sie treffen in diesem Jahr in den Kirchenkreisen Tecklenburg und Wesel aufeinander. Im Mittelpunkt stehe die Frage, was es bedeute, heute als Frau in der Gesellschaft zu leben. Weitere Themen sind die Förderung der Gendergerechtigkeit und der Beitrag der Frauen zur Armutsminderung. „Die jungen Menschen werden ihre Träume und Wünsche formulieren“, berichtete Annette Salomo. Im Jahr 2020 findet ein weiterer Austausch in Namibia statt. Das Projekt erzielte im letzten Jahr den zweiten Partnerschaftspreis der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM). Im Herbst 2019 nimmt die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees an einer Konsultation mehrerer Partnerkirchen in Windhoek teil. Es wird dort darum gehen, die Partnerschaftsvereinbarung zu evaluieren und neu zu vereinbaren. Eine Frage der Tagung sei: Wo ist unser Glaube verankert? Pfarrerin Verena Westermann dankte den Bläsern und allen engagierten Helferinnen und Helfern, die Gottesdienst und Imbiss vorbereitet hatten und freute sich über die rege Teilnahme.

Gäste aus Simbabwe

Die ehemalige Schulreferentin der Kirchenkreise Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, Pfarrerin Kerstin Hemker, hatte Gäste aus Simbabwe mitgebracht. Sie nehmen, gemeinsam mit sechs weiteren Teilnehmenden aus Simbabwe am Kirchentag in Dortmund teil. Die beiden Frauen berichteten, dass es derzeit viele Probleme in Simbabwe gebe. Im Land herrsche Inflation. „In Simbabwe verdienen Lehrer monatlich ca. 30 € im Monat“, so Kerstin Hemker.

Weltgebetstag

Da Simbabwe 2020 im Mittelpunkt des Weltgebetstags steht, stellte sie ein Projekt vor, in dessen Rahmen Stoffe, die mit dem Weltgebetstagsmotto bedruckt sind, in Simbabwe produziert werden. Im Juli reist sie mit einer Frauengruppe dorthin und bringt die Stoffe mit nach Deutschland. Der Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken pflegt seit einigen Jahren eine Partnerschaft zur evangelischen Kirche in Simbabwe.

„Mit diesem Partnerschaftsgottesdienst haben wir einen Bogen zu unserer jahrelangen Verbundenheit und den anstehenden Begegnungen geschlagen“, so Superintendent André Ost. Er bat Gott um seinen Segen für die Menschen, die in der Partnerschaft verbunden sind, und die weltweite Ökumene. Bei Kaffee, Kuchen und Suppe im schönsten Sonnenschein vor der Kirche klang der Gottesdienst aus. Anschließend lud das Blechbläserensemble noch zu einem Konzert in die Kirche ein.

Bericht: Christine Fernkorn

Zurück