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Pfarrerin Judith Schäfer tritt am 1. November ihren Dienst in Ibbenbüren-Laggenbeck an

Eine Gemeinde ohne Pfarrer? Das ist ein bisschen wie Weihnachten ohne Weihnachtsbaum; es geht, aber es fehlt irgendwie etwas. Doch die pfarrerlose Zeit in der evangelischen Johannesgemeinde Laggenbeck ist nun – Gott sei Dank – vorüber: Am 1. November nimmt Pfarrerin Judith Schäfer dort ihren Dienst auf und erfüllt auch gleich das frisch renovierte Pfarrhaus neben der Kirche mit neuem Leben.

Seit der Verabschiedung von Pfarrerin Irmtraud Rickert Anfang Juni 2020 gab es in Laggenbeck keinen direkten Ansprechpartner vor Ort mehr: Pfarrer Reinhard Lohmeyer aus dem Pfarrbezirk I und II hatte die Vakanzvertretung übernommen und musste auch schon kurze Zeit später in seinem eigenen Pfarrbezirk zusätzlich eine vakante Stelle verwalten. Das hat nun – zumindest in Laggenbeck – ein Ende, wenngleich der erste Gottesdienst der neuen Pfarrerin gar nicht in der Johanneskirche stattfinden wird: Am Buß- und Bettag wird Judith Schäfer den Zentralgottesdienst in der Markuskirche Ibbenbüren-Dörenthe leiten. Im Christus-/Markusbezirk hatte vor einigen Jahren schon einmal alles begonnen. Denn bis zum April des vergangenen Jahres absolvierte die junge, engagierte Theologin ihr Vikariat bei Pfarrer Reinhard Lohmeyer in eben jenen beiden Ibbenbürener Pfarrbezirken. Anschließend wechselte sie als Pfarrerin im Probedienst in die Lukasgemeinde Münster-Gievenbeck, wo sie – gerade zum Schluss – noch einmal viele Einsatzgebiete kennenlernte: Sie habe viel im Kirchenkreis Münster gemacht, in der Schule unterrichtet, beim Ausrichten einer Hochzeitsmesse geholfen und sei also „ein bisschen durch alle Arbeitsfelder gegangen“, erzählt die gebürtige Dorstenerin.

Dass in Laggenbeck eine Stelle freigeworden war, habe sie zwar mitbekommen, da sie sich jedoch nach wie vor noch im Probedienst befindet, habe sie sich aber nicht offiziell bewerben dürfen, so Schäfer. Doch die Johannesgemeinde selbst habe sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, und grundsätzlich gebe es auch die Möglichkeit, als Pfarrerin im Probedienst die Stelle zu wechseln. Nun hofft Judith Schäfer, dass es – wie vom Kirchenkreis Tecklenburg vorgesehen, das letzte Wort hat aber die Kirchenleitung in Bielefeld - mit ihrer Ordination klappt. Diese ist für den 4. Advent am 20. Dezember in der Christuskirche geplant.

Bis dahin möchte sie erst einmal ihre neue Gemeinde kennenlernen, Fuß fassen („das Schöne für mich ist, dass ich das erste Mal nach vielen Jahren wieder bleibe“) und schauen, wo sich Schwerpunkte setzen lassen. Ihr selbst liegen insbesondere generationsübergreifende Projekte am Herzen sowie die Arbeit mit Familien und Kindern, ist sie doch im Vorstand des Westfälischen Verbands für Kindergottesdienst tätig. „Ich feiere sehr gerne Gottesdienste in verschiedenen Formen“, verrät Judith Schäfer, die angesichts der derzeitigen coronabedingten Lage auf einen kreativen Umgang mit den verbliebenen Möglichkeiten setzt.

So hat sie während des Lockdowns für ihre Münsteraner Gemeinde eine digitale Kinderkirche entwickelt, in der nun jeweils am ersten Sonntag im Monat ein neuer Beitrag online geht. Das wolle sie auf jeden Fall beibehalten, auch wenn es mit einer Menge Arbeit verbunden sei, erklärt die junge Pfarrerin. „MitNehmKirche“ heißt das Programm mit dem passenden Untertitel „Mit Schäfer und Schaf“ (einer Schaf-Handpuppe), zu finden auf der Plattform YouToube. „Da wird es sicherlich auch eine Advents- und Weihnachtsfolge geben“, verspricht Judith Schäfer.

Kurz vor dem Umzug steht für die neue Laggenbecker Pfarrerin aber erst einmal noch ein weiteres einschneidendes Erlebnis an: Sie wird heiraten und dann zusammen mit ihrem Mann das Pfarrhaus beziehen. Schon bald wird es voraussichtlich im Pfarrhaus an der Permer Straße noch weiteren Zuwachs geben: Ein Hund soll Leben in die Bude bringen, denn genau dafür sei „dieses Pfarrhaus mit Garten ein Traum!“                              

Text: Claudia Ludewig

 

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