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Plakat-Ausstellung "Die zehn Gebote" von Sascha Dörger mit Gottesdienst eröffnet

Was eine Kombination aus Kinderwagen und Rollstuhl, ein Copyright-Zeichen oder zwei am Heck miteinander verschmolzene Bobbycars mit den zehn Geboten zu tun haben?

Die drei Illustrationen sind Teile einer Plakatausstellung, die die Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder für die Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg und Pfarrer Olaf Maeder für die Kirchengemeinde Westerkappeln am letzten Februarsonntag in einem besonderen Gottesdienst im Dietrich-Bonhoeffer-Haus eröffneten. Ebenfalls vor Ort war der Grafik-Designer Sascha Dörger, der die zehn Gebote im Rahmen seiner Diplomarbeit gestaltet hatte. Was im Jahr 2009 mit seinem Studienabschluss begann, ist zu einer Ausstellung geworden, die bisher in ganz Deutschland sowie in den Niederlanden und der Schweiz zu sehen gewesen ist. Er hätte nie gedacht, dass die Illustration einen solchen Anklang finden würden, sagte Sascha Dörger, der im Gottesdienst den Theologen in einem Interview Rede und Antwort stand.

„Du sollst nicht töten!“ „Du sollst nicht ehebrechen!“ „Ich bin der Herr, dein Gott. - Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“ - Wer kennt sie nicht, die zehn Gebote, die Mose auf dem Berg Sinai von Gott erhielt? Sie sind Richtlinien für die Beziehung des Menschen zu Gott und für das Zusammenleben der Menschen miteinander.

„Die zehn Gebote“, die Dörger mit Illustrationen in die heutige Zeit übertragen hat, sind ganz und gar nicht verstaubt. Sie sprechen die Betrachterinnen und Betrachter an, sie schlagen eine Brücke zwischen dem biblischen Text und dem modernen Alltag. So stellt der Grafik-Designer mit einer Kombination aus Kinderwagen und Rollstuhl das vierte Gebot „Du sollst Vater und Mutter ehren“ dar. Die Symbiose aus Kinderwagen und Rollstuhl stehe für den Generationenvertrag. Die Jungen sollten sich um ihre Eltern kümmern, wenn diese nicht mehr könnten, so wie diese sich damals um ihre Kinder gekümmert hätten, stellt Dörger fest.

Eindrücklich ist auch das Bobbycar-Motiv, das das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ symbolisiert. Gehe ein Partner fremd, betreffe das nicht nur die Eheleute, sondern auch die Kinder, die sich vielleicht für ein Elternteil entscheiden müssten. „Das in verschiedene Richtungen steuernde Bobbycar steht für diese Zerrissenheit“, so Dörger.

Es sei nicht ganz so einfach gewesen, einen Stil durchzuziehen, sagt Dörger, der mit dem Copyright-Zeichen das Gebot „Du sollst nicht stehlen“ oder mit einem Game-Controller mit einer Handfeuerwaffe auf der linken Seite „Du sollst nicht töten“ illustriert. Bei diesem fünften Gebot habe er an den Amoklauf in Winnenden gedacht, erinnerte sich Dörger an die Tat, die sich während der Entstehung seiner Diplomarbeit ereignet hatte.

Genau hinzuschauen lohnt sich auch bei den anderen Plakaten der Ausstellung, die  bis zum 13. April montags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr sowie nach den Sonntagsgottesdiensten im Westerkappelner Dietrich-Bonhoeffer-Haus zu sehen ist.

An Mitmachstationen können Besucherinnen und Besucher zudem ihr persönliches elftes Gebot formulieren oder mit Murmeln über das wichtigste Gebot in Westerkappeln abstimmen.

Es werden auch Führungen angeboten. Ansprechpartnerin zur Terminvereinbarung ist Pfarrerin Adelheid Zühlsdorf-Maeder von der evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Tecklenburg. Erreichbar ist sie unter: adelheid.zuehlsdorf-maeder@ekvw.de

Text: Dietlind Ellerich

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